Vergnügen Hören // 04 / 07

White Stripes / spiel treibt. Wenn es rumpelt und röhrt, wenn Megs Felle dumpf erzittern und Jacks knarzen- der Verstärker auf der letzten Röhre pfeift, zeigt Sie rocken wieder sich das poetische Talent der Detroiter. »You Don’t Know What Love Is (You Just Do As You’re Told)«, »300 M.P.H. Torrential Outpour Vielleicht erinnert sich noch mancher daran, wie »Get Behind Me Satan«, «, »Catch Hell Blues« und »Rag and Bone« das letzte der White Stripes, vor zwei Jahren im UniSPIEGEL nur seien hier nur stellvertretend genannt für Low haarscharf am Verriss vorbeischrammte? Das ist jedenfalls vergessen. Fidelity Stripes-Blues vom Feinsten, der auf Denn Jack und machen auf »Icky Thump« alles wieder gut. »Get Behind Me Satan« schmerzlich vermisst Von den bemühten Ansätzen des Vorgängers, seriös und gesetzt zu klin- wurde. Wer bis jetzt keine Innovationen entdeckt gen, ist schon beim Titelsong »Icky Thump« nichts mehr zu hören: Es rockt hat, sollte miterleben, wie die beiden mit wieder geradeaus – mit gelegentlichen Schlangenlinien, in die Meg die »Conquest«, »Prickly Thorn, But Sweetly Worn« mit ihrem sympathischen, unterirdisch schlechten Schlagzeug- oder »St. Andrew (This Battle Is in the Air)« über den Horizont linsen, ohne bewährte Pfade zu Poetisches Talent: Die Detroiter verlassen. Band White Stripes Nach 13 Tracks fallen kaum Ausfälle, aber viele kleine Höhepunkte einer Platte auf, die das perfekte Bindeglied zum 2003er Erfolgs- album »Elephant« darstellt. Das ist schon eine kleine Überraschung, die sich nach Jacks Ausflug mit den Raconteurs hier plötzlich of- fenbart. Daumen hoch! TINO LANGE

playlist die CampusCharts auch im Radio. Wann und wo genau, steht in campuscharts.de erscheint exklusiv im Uni-Spiegel. Bei dem Online-Voting kann jeder mitmachen. Jeden Montag gibt’s Die CampusCharts sind die Hörer-Wochen-Charts der CampusRadios NRW. Die Monatsauswertung

Platz / Künstler / Titel 1 Markus Henrik Rot

2 Shout Out Louds Tonight I Have To Leave It AUTUMN DE WILDE

3 Icky Thump / Era Vulgaris 4 Kettcar Zähe Lava Alles Vorstellen Schon die Anfangsminuten von »Era »Turnin’ on the Screw« aus den Boxen, Vulgaris«, dem neuen Album der Queens »Sick, Sick, Sick« klingt in der Tat krank, 5 Locas in Love Sachen of the Stone Age, stimmen skeptisch, und selbst heftigere Kost wie »Battery und leider kommt es nicht besser. Die Acid« baut kaum Energie auf. Es braucht 6 The Fratellis Band um ist zwar da- einige Durchläufe, bis sich zugängliche- Flathead für bekannt, neben beinahe poppigen re Songs wie »Make It Wit Chu« oder Rock'n'Roll-Nummern immer »Into the Hollow« aus der 7 The Shins gern bis zum Anschlag die Klang-Lava erheben. Letzt- Australia schräge Krach-Schiene ab- endlich ist der Meilenstein 8 Tocotronic zufahren. So zäh wie »Era »Lullabies to Paralyze« sowie Sag alles ab Vulgaris« hat sich aber seit vor allem das Debüt »Queens »Rated R« (2000) kein QOT- of the Stone Age« meilenweit 9 Maximo Park SA-Album mehr hingezogen. besser als diese schwerver- Books From Boxes Dickflüssig quillt der Opener dauliche Musik-Pampe. 10 Bloc Party I Still Remember

UniSPIEGEL 4/2007 37