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Gewässerportrait: Die (Teil 2) In der vorherigen Ausgabe der NWA-Nach- richten wurde über die Hase im Zuständig- keitsbereich der Fischereigenossenschaft Hase I berichtet. Im zweiten Teil widmen wir uns der Fischereigenossenschaft Hase II. Der Bezirk umfasst die Hase vom Mittel- landkanal in -Pente (Durchstich unterm Kanal) bis zum Brockhagenstau in Quakenbrück. Diese rund 45 Kilometer lange Hasestrecke ist an sechs Anlieger- vereine verpachtet worden.

Die NWA hat vor mehr als zwei Jahrzehnten die Pachtung für folgende Strecken der Hasegenossenschaft II erhalten:

 Tiefe Hase vom Verteilerbauwerk in Bramsche-Sögeln bis zur nördlichen Die Hase in Höhe der Gaststätte „Munteres Reh“ in Bersenbrück-Talge. Gemeindegrenze (rund vier Ki- lometer). ist größtenteils nicht viel breiter als sieben die eine größere Tiefe aufweisen. Insbe-  Zuleiter zum vom Verteilerbau- bis acht Meter, bei einer durchschnittlichen sondere im Bereich der Straßenbrücke werk bis zur Dreihorstbrücke / Beginn Wassertiefe von 70 bis 80 Zentimeter. Hier von nach Dinklage ist die Hase Alfsee Vorbecken (auch etwa vier Ki- und da gibt es Gumpen und Sohlgleiten, breiter und tiefer. Unterbrochen wird die lometer) die breitere und tiefere Stellen aufweisen. kanalähnliche Struktur zwischen  Hase in Bersenbrück von Meschers Der Zuleiter ist kanalähnlich angelegt Brücke bis Narbers Brücke in Badber- und durchgängig um die 15 Meter breit gen (etwa 13 Kilometer) und etwa zwei Meter tief. Oberhalb der Überlaufschwelle an der Hohe-Haar-Brü- Die Hasestrecken sind in den neuen Ge- cke (Sögeln) ist der Flusslauf etwas breiter wässerkarten auf den Seiten 1 und 5 zu und tiefer. finden. Die Hase von Bersenbrück bis Badbergen Gewässerstruktur ist auch größtenteils kanalähnlich ausge- Die Struktur der einzelnen Hasestrecken baut, mit nur wenigen Krümmungen und ist recht unterschiedlich. Die Tiefe Hase in breiteren Stellen. Die Tiefe liegt bei gut Bramsche-Sögeln bis Bramsche-Malgarten einem Meter. Es gibt wenige Abschnitte,

Erlaubnisbeginn Hase II bei Meschers Brücke in Hasedurchstich zum Revitalisierungsbereich (Feucht- und Laichbiotop) zwischen Gehrde und Badbergen. Bersenbrück-Hertmann. Feucht- und Laichgebiet, das mit erheblichen finanziellen Mitteln der NWA an der kanalähnlich ausgebauten Hase entstanden ist.

Dieses Luftbild zeigt die Hase in ihrer typischen Ver- laufsstruktur zwischen Bersenbrück und Badbergen.

Das Foto zeigt die Hase rund einen Kilometer flussaufwärts der Dinklager Brücke in Badbergen. Hier beginnt in etwa der wohl breiteste und tiefste Teil der Hase.

Erlaubnisbeginn Tiefe Hase am Verteilerbauwerk in Bramsche (Sögeln). Erlaubnisende Hase II an Narbers Brücke zwischen Badbergen und Quakenbrück. und Badbergen. Hier wurde westseitig halb des Verteilerbauwerks, ober- und un- (Ende Zuleiter / Beginn Alfsee-Vorbecken) der Hase auf Initiative und mit Mitteln der terhalb der Sohlgleite parallel zur Straße anzutreffen. NWA ein ausgedehntes Feuchtgebiet an- Sögelner Allee und der letzte Kilometer bis gelegt. zum Ende der Erlaubnisstrecke (Verbreite- Die Hase von Bersenbrück bis Badbergen rungen und Kurven bei „Zur Horst“). wird vorwiegend auf der weitläufigen Stre- Angelstellen cke flussaufwärts der Dinklager Brücke in Die Erlaubnisstrecke der Tiefen Hase weist Beim Zuleiter sind die meisten Angler ober- Badbergen beangelt. Hier finden auch die drei Stellen auf, die von den Anglern be- halb und unterhalb der Hohe-Haar-Brücke meisten NWA-Gruppenangeln statt. Aber vorzugt werden. Das sind der Kolk unter- (Sögeln) und oberhalb der Dreihorstbrücke auch das letzte Stück bis zum Erlaubnis­

Ein unüberwindbares Gebilde im weiteren Verlauf des Zuleiters: Die Überlauf- Die Tiefe Hase etwa einen Kilometer vor dem NWA-Erlaubnisende in schwelle an der Hohe-Haar-Brücke. Bramsche-Malgarten zur Gemeindegrenze Rieste. ende (Narbers Brücke) zählt zu den favori- sierten Bereichen. Der Hasebereich östlich der B 68 (Gaststätte „Munteres Reh“) in Bersenbrück-Talge wird ebenso als Angel- revier gern gewählt.

Fischarten und Fänge Wie es halt für einen Fluss recht geringer Tiefe mit mehr oder minder starker Strö- mung typisch ist, dominieren von den Fischarten her der Weißfisch, der Hecht und der Aal. An ruhigeren Stellen, Kur- ven und Verbreiterungen finden sich auch Schleien und Karpfen. Forellen sind eben- falls gelegentlich anzutreffen.

In der NWA-Fangstatistik 2004 ist die Tie- fe Hase nicht besonders auffällig. Einige Weißfische, vier Aale, drei Hechte, zwei Der Zuleiter endet (… und damit auch die NWA-Erlaubnisstrecke) an der Dreihorstbrücke in Hesepe. Unmittel- bar flussabwärts schließt sich das Alfsee-Vorbecken an; zunächst auch kanalähnlich und dann als „Trichter“. Schleien und eine Forelle, sind sicher nicht NWA-Mitglieder können auch diese Strecke beangeln, sie gehört aber nicht mehr zur Hasegenossenschaft II, „das Maß aller Dinge“. Diese magere Aus- sondern zur ANS (Alfsee-Bewirtschaftungsgemeinschaft). beute ist auch darauf zurückzuführen, dass nur ganz selten Angler an der Tiefen Ha- Der Zuleiter würde nur so „vor Fischen bei der Dreihorstbrücke – gleich drei unü- se anzutreffen sind. Gerade unterhalb des strotzen“, wenn es da nicht das Problem berwindliche Bauwerke. Bei Hochwassser Verteilerbauwerks und auch zum Erlaub- der Fischhürden (Überlaufschwellen) geben oder durch den Wandertrieb geraten die Fi- nisende hin ist Fisch in großer Zahl und in würde. Angefangen am Verteilerbauwerk, sche flussabwärts in den Alfsee und haben schweren Exemplaren vorhanden. dann an der Hohe-Haar-Brücke und letztlich überhaupt keine Chance mehr zum Auf-

Der Alfsee-Zuleiter als Teil der Fischereigenossenschaft Hase II in Sögeln an der Straßenbrücke Riester Damm; etwa einen Kilometer flussabwärts Verteilerbauwerk. Tiefe Hase parallel zur Malgartener Allee zwischen Sögeln und Bramsche-Malgarten. Hier befand sich noch vor drei Jahren ein Sohlabsturz von mehr als einem Meter Höhe, der zur „sanften“ Sohlgleite umgebaut wurde und nunmehr einen Aufstieg der Wasserlebewesen gewährleistet. stieg. Dieses Problem wurde bereits unter Die Hase von Bersenbrück bis Badbergen Fazit Hinweis auf die gesetzliche Verpflichtung ist bekannt und beliebt wegen ihres gu- Die Hase ist sicherlich nicht mehr aus zur Durchgängigkeit der Gewässer an die ten Aalbestandes. Aber auch Hechte und dem Erlaubnisumfang der NWA weg- zuständigen Behörden herangetragen, aber vereinzelt Schleien, Karpfen und Forellen zudenken, ist sie doch zudem auch ein eine Abhilfe ist wegen der hierfür erforder- tauchen immer wieder in den Fangstatisti- „Markenzeichen“ des Osnabrücker lichen hohen Finanzmittel nicht in Sicht. ken auf. Natürlich dominiert der Weißfisch Landes. Leider hat der Reiz durch Aus- Dennoch werden im Zuleiter starke Exemp- mit großen Fangzahlen. Durch Besatzmaß- bau und Begradigungen in den letzten lare von Schleien und Karpfen, aber auch nahmen früherer Jahre werden gelegent- Jahrzehnten etwas gelitten. Dennoch einige Hechte, Forellen und gute Aale ge- lich auch Alande und Döbel gefangen. gehört die Hase neben dem Kanal zu den fangen. Weißfische (vom Gründling bis zur beliebtesten Gewässern der NWA mit dicken Brasse) sind ebenfalls anzutreffen. Hans Macke einem durchaus guten Fischbestand.

10 NWA Nachrichten 3/2006