Umschlag BD BW.indd 2 16.10.12 13:54 Basisdaten Medien Baden-Württemberg 2012

IMPRESSUM

Herausgeber: Kooperationspartner Mediendaten Südwest

Geschäftsstelle:

Mediendaten Südwest c/o Landesanstalt für Kommunikation Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg Baden-Württemberg Reinsburgstr. 27 Reinsburgstr. 27 70178 70178 Stuttgart www.mediendaten.de www.lfk.de

MFG Baden-Württemberg Südwestrundfunk Innovationsagentur des Landes für IT und Medien Neckarstr. 230 Breitscheidstraße 4 70190 Stuttgart 70174 Stuttgart www.swr.de www.mfg.de

Landeszentrale für politische Landeszentrale für Medien Bildung Baden-Württemberg und Kommunikation Rheinland-Pfalz Stafflenbergstraße 38 Turmstraße 8 70184 Stuttgart 67059 www.lpb-bw.de www.lmk-online.de

Redaktion und Gestaltung: Oliver Turecek

Mitarbeit: Holger Albrich, Jürgen Blim, Dr. Joachim Donnerstag, Robert Gehring, Dr. Walter Klingler, Tina König, Thomas Rathgeb, Oliver Turecek, Kathrin Widmann

Umschlag: Anke Enders, alles mit Medien

© Mediendaten Südwest 2012 Inhalt

1. Vorwort ...... 2

2. Medienstandort Baden‐Württemberg ...... 3

3. Mediennutzung ...... 20

4. Medienkompetenz ...... 36

5. Studium im Bereich IT, Medien und Kommunikation ...... 41

6. Öffentliche Bibliotheken in Baden‐Württemberg ...... 47

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1. Vorwort

Mit der vorliegenden neunten Ausgabe der Basisdaten Medien Baden-Württemberg doku- mentieren die Mediendaten Südwest die aktuelle Situation der Medien im Südwesten. Me- dien sind fester Bestandteil unseres Lebens, bewusst oder unbewusst stehen viele Aspekte des Alltags und der Freizeit in Zusammenhang mit Medien. Wir leben in einer Informations- gesellschaft – hierbei kommt dem Mediensystem eine entscheidende Rolle zu. Für jeden Bürger ist Informationskompetenz eine wichtige Schlüsselqualifikation und die Grundlage für eine Teilhabe am gesellschaftlichen Leben.

Die Medienlandschaft in Baden-Württemberg ist auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Die Medien- und Kreativwirtschaft kann sich durchaus mit traditionellen Branchen messen. Ein differenziertes Rundfunkangebot mit lokalen, regionalen und landesweiten Radio- und Fern- sehangeboten spiegelt die Vielfalt des Landes wider. Die Rahmenbedingungen für die Medi- enentwicklung zu gestalten und zu fördern ist eine Aufgabe der an den Mediendaten Süd- west beteiligten Institutionen.

Seit 1997 informiert das Internetangebot [www.mediendaten.de] kontinuierlich über Hin- tergründe, Zahlen und Fakten und dokumentiert die Medienentwicklung. Mit umfangreichen Daten aus der Medienwelt gibt das Angebot Orientierung über den Medienstandort Baden- Württemberg. Ergänzend zum Onlineangebot bietet diese Broschüre eine kompakte Zu- sammenstellung der wichtigsten Fakten und eine aktuelle Standortbestimmung zu den Themen Radio, Fernsehen, Online, Print, Filmwirtschaft sowie zu den Aspekten Medienkom- petenz und Ausbildung in Medienberufen. Ausführliche Darstellungen finden Sie wie ge- wohnt unter [www.mediendaten.de].

Stuttgart, im Oktober 2012

Peter Boudgoust Klaus Haasis Intendant des Südwestrundfunks Geschäftsführer MFG Baden-Württemberg, Innovationsagentur des Landes für IT und Medien

Lothar Frick Thomas Langheinrich Direktor der Landeszentrale für politische Bildung Präsident der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg Baden-Württemberg

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2. Medienstandort Baden-Württemberg

Die Informations- und Medienwirtschaft ist eine der zentralen Zukunftsbranchen Baden- Württembergs. Die Branche gilt als besonders innovativer Wirtschaftsfaktor, der sich dyna- misch im Wandel befindet. Sie gehört zum Kern der kreativen Ökonomie. Die IT- und Medi- enwirtschaft zählt zu den größten Wachstumsbereichen der Wirtschaft überhaupt und schafft in großem Umfang Arbeitsplätze und Investitionen. Mit rund 400.000 Beschäftigten ist sie mittlerweile auf Augenhöhe mit den in Baden-Württemberg traditionell starken Bran- chen des Fahrzeug- und Maschinenbaus. Seit Mitte der neunziger Jahre wuchs die Wirt- schaftsleistung in der Kreativwirtschaft mehr als doppelt so stark, die Zahl der Beschäftigten sogar dreimal so stark wie in der Gesamtwirtschaft des Landes. Neben leistungsfähigen, mittelständischen Unternehmen kann das Land auch mit Global Playern aufwarten. Neben der SAP in Walldorf sind auch die deutschen Niederlassungen von IBM und Hewlett Packard in der Region Stuttgart zu nennen. In den Bereichen Rundfunk beheimatet Baden- Württemberg mit dem Südwestrundfunk (SWR) die zweitgrößte ARD-Anstalt, mit einem ausgeprägten lokalen und regionalen Hörfunk- und Fernsehlangebot hat das Land auch eine vielfältige privatwirtschaftliche Rundfunklandschaft. Baden-Württemberg kann auch zahlrei- che namhafte Unternehmen der Verlagsbranche vorweisen und ist ein Printstandort mit einer langen Tradition. So gilt die Informations- und Medienwirtschaft in den unterschiedli- chen Feldern von Kultur, Wirtschaft und Politik als einer der fortschrittlichsten und attrak- tivsten Wirtschaftszweige.

Informations- und Medienwirtschaft

Gerade in einer globalisierten Wirtschaft ist es notwendig, Alleinstellungsmerkmale einer Wirtschaftsregion zu definieren und zu stärken. Die Informations- und Medienwirtschaft stellt einen wichtigen Wettbewerbsfaktor dar und leistet darüber hinaus einen wesentlichen Beitrag zur Wertschöpfung in Baden-Württemberg insgesamt. Vor allem die Branchen im digitalen Medienumfeld, die langfristig durch ein kontinuierliches Unternehmens- und Um- satzwachstum geprägt sind, leisten auch im Beschäftigungsbereich einen wichtigen Beitrag. Typisch für Internet- und Multimedia-Dienstleister aus Baden-Württemberg ist, dass sie sich nicht nur durch gute Einzelleistungen auszeichnen, sondern auch durch ein gutes Zusam- menspiel. Die Branche ist mit den angrenzenden, klassischen Bereichen wie Softwareent- wicklung, Druckindustrie oder Werbung bestens verzahnt und nutzt zudem Synergien mit ganz anderen Sparten, in denen IT und Medien als Querschnittstechnologien an Bedeutung gewinnen.

Die IT-, Medien- und Kreativwirtschaft sowie die Film- und Kinoszene des Landes wird seit Oktober 1995 von der Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg mbH (MFG) unter- stützt. Die Gesellschafter der MFG mit den Geschäftsbereichen Innovationsagentur, Stiftung und Filmförderung sind das Land Baden-Württemberg und der Südwestrundfunk (SWR).

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Auch in den Bereichen interaktive Medien und Webdesign hat Baden-Württemberg eine Vorreiterrolle inne: Seit 1995 unterstützt die MFG Baden-Württemberg die Animations- Konferenz fmx in Stuttgart und ist häufig mit Teilkongressen zu aktuellen Visualisierungs- trends und Technologien aus dem Land vertreten. Weiterhin erhalten kreative Spitzentalen- te und junge Softwareforscher aus Baden-Württemberg durch das „Karl-Steinbuch- Stipendium“ der MFG Stiftung Baden-Württemberg die Möglichkeit, fachübergreifende Projekte mit IT- und Medienbezug umzusetzen. Im Rahmen des Heidelberger Innovationsfo- rums bietet die MFG Baden-Württemberg zudem jungen IT-Wissenschaftlern und Gründern Gelegenheit, ihre Ideen potenziellen Investoren vorzustellen.

Im Rahmen des Netzwerks Kreativwirtschaft Baden-Württemberg vernetzt die MFG insge- samt 17 Projektpartner sowie 30 Netzwerk- und 100 weitere Unternehmenspartner und bilden einen zentralen Zusammenschluss aller beteiligten Akteure, Branchen und Unter- nehmen. Im Rahmen des Netzwerks sollen die Teilbranchen der baden-württembergischen Kultur-, Kreativ- und IT-Wirtschaft systematisch vernetzt werden, um den branchenorientier- ten und interdisziplinären Dialog auszubauen. Der intensive Austausch soll baden- württembergische IT-, Medien- und Kreativ-Unternehmen dabei unterstützen, bestehende Wertschöpfungsprozesse zu optimieren und gemeinsam mit anderen neue Produkte und Dienstleistungen anzustoßen.

Die Initiative „Kindermedienland Baden-Württemberg“ wurde vom Land Baden-Württem- berg ins Leben gerufen und wird von der Landesanstalt für Kommunikation (LFK), dem Lan- desmedienzentrum (LMZ), der Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg sowie dem SWR unterstützt. Ziel der Initiative ist die Vermittlung von Medienkompetenz in Fami- lien, Schulen und der außerschulischen Jugendarbeit. Durch das Kindermedienland Baden- Württemberg werden zahlreiche Institutionen, Verbände und Einrichtungen, die landesweit in der Medienpädagogik und Medienkompetenzvermittlung aktiv sind, gebündelt.

Neben der guten Netzinfrastruktur und einer großen Akzeptanz für neue Medien sind die gute Medien- und Informationsbildung sowie ein großes Ausbildungs- und Studienangebot in Baden-Württemberg Standortvorteile, die Internet- und Multimedia-Dienstleister in Baden- Württemberg schätzen. Die Breitbandabdeckung ist überdurchschnittlich hoch, laut (N)ON- LINER-Atlas 2012 sind 78 Prozent aller Baden-Württemberger online. Der selbstverständliche Umgang und die Nutzung der neuen Medien in Privatleben und Beruf sowie deren zielgerich- tete Weiterentwicklung verleiht Baden-Württemberg zu Recht den Ruf, eine der führenden Hightech-Regionen Europas zu sein.

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Öffentlich-rechtlicher Rundfunk

Öffentlich-rechtlicher Rundfunk ist mehr als nur ein gesetzlicher Auftrag – er ist wichtiger Bestandteil einer demokratischen Gesellschaft, in deren Mittelpunkt informierte, mündige Bürger stehen. In und für Baden-Württemberg leistet dies der Südwestrundfunk (SWR), der 1998 aus der Fusion von Südwestfunk (SWF) und Süddeutschem Rundfunk (SDR) hervorge- gangen ist. In Baden-Württemberg veranstaltet der SWR die Landeswelle SWR 1 Baden-Würt- temberg, das Kulturradio SWR 2, die Popwelle SWR 3, die Landeswelle SWR 4 Baden-Würt- temberg, das multimediale Jugendprogramm DASDING sowie das digitale Informationsradio SWRinfo .

Das SWR-Fernsehprogramm ist speziell auf die beiden Bundesländer Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz – und mit dem SR auch auf das – zugeschnitten. Landessen- dungen und -nachrichten sowie übergreifende Programmangebote werden für alle Men- schen im Sendegebiet produziert.

Am ARD-Gemeinschaftsprogramm „Das Erste“ ist der SWR als zweitgrößter ARD-Sender mit 18 Prozent aller Sendungen beteiligt. Er koordiniert und liefert in der ARD Sendungen für 3sat und hat die Federführung für den deutsch-französischen Kulturkanal ARTE sowie den digitalen Service-Kanal EinsPlus. Mit Eigen- und Co-Produktionen beteiligt er sich am Kinder- kanal (KI.KA) sowie am Ereignis- und Dokumentationskanal „Phoenix“. Mit den Landesrund- funkanstalten der ARD koordiniert der SWR das Online-Angebot der ARD.

Das ZDF unterhält ein Landesstudio in Stuttgart.

Öffentlich-rechtliche Rundfunkanbieter in Baden-Württemberg

Südwestrundfunk Zweites Deutsches Fernsehen SWR ZDF-Landesstudio Baden-Württemberg www.swr.de www.zdf.de

Privater Rundfunk

Fernsehen

Als erster privater TV-Sender ging 1986 das Rhein-Neckar-Fernsehen aus an den Start. Sein Sendegebiet umfasst neben der baden-württembergischen Region Unterer Ne- ckar auch Landkreise in Rheinland-Pfalz und in Hessen. Rhein-Neckar-Fernsehen veranstaltet zudem in diesen Gebieten das Regionalfensterprogramm RNF life im Programm von RTL. Mitte der neunziger Jahre und zu Beginn des neuen Jahrtausends hat die LFK weitere regio- nale Verbreitungsgebiete ausgeschrieben. Gegenwärtig sind folgende regionale Must-Carry-

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Programme lizenziert: Baden TV (, Rastatt, Baden-Baden und Pforzheim/Enzkreis), L-TV Fernsehen ( und Hohenlohe-Franken), REGIO TV Stuttgart (Stuttgart, Lud- wigsburg, Esslingen, Göppingen, Rems-Murr-Kreis, Böblingen und Calw), REGIO TV Bodensee (Konstanz, Bodenseekreis, Ravensburg, Sigmaringen, Tuttlingen, Rottweil und Schwarzwald- Baar-Kreis), REGIO TV Schwaben (, , Ehingen und Neu-Ulm / Bayern), RNF Rhein- Neckar Fernsehen (Nordbaden, Ludwigshafen/Vorderpfalz, Südpfalz und Kreis Bergstraße) und TV Südbaden (Freiburg, Breisgau-Hochschwarzwald, Emmendingen, Hochrhein, Lörrach, Waldshut und Ortenaukreis). Alle Angaben zur Verbreitung beziehen sich auf die analogen Kabelnetze in den jeweiligen Stadt- bzw. Landkreisen. Die Programme werden häufig in weiteren bzw. benachbarten Gebieten auch im digitalen Kabelnetz verbreitet.

Mehrheitsgesellschafter der REGIO TV-Gruppe ist der Schwäbische Verlag. Die beteiligten Sender haben eine gemeinsame Dachmarke geschaffen und auch ihr Programmschema sowie ihren Internetauftritt vereinheitlicht. Die REGIO TV-Sender schalten ihr jeweiliges regionales Programm zeitweise so auseinander, dass landkreisbezogen unterschiedliche Nachrichten und Werbebotschaften ausgestrahlt werden. REGIO TV Schwaben veranstaltet neben dem baden-württembergischen Vollprogramm noch ein RTL-Fenster in Bayern für den Raum Neu-Ulm. Seit Oktober 2009 sind die drei Sender auch über Satellit empfangbar. Zwi- schen den einzelnen regionalen Journalen wird auch ein gemeinsames Württemberg-Ma- gazin „Wir im Süden“ ausgestrahlt.

Ebenfalls über Satellit empfangbar sind die Programme TV Südbaden und Baden-TV, die beide dreimal täglich ein jeweils halbstündiges Regionalfenster im Programm von RNF über Satellit ausstrahlen. Seit dem Frühjahr 2012 veranstalten und verbreiten diese drei „badi- schen“ Sender das gemeinsame TV-Magazin „R(h)eingeschaut“, für dessen technische Her- stellung und Moderation sie sich wöchentlich abwechseln. Das TV-Magazin wird in den lizenzierten Kabelnetzen der Sender und über Satellit ausgestrahlt.

Neben diesen aufgrund eines Ausschreibungsverfahrens lizenzierten TV-Veranstaltern gibt es mit RTF.1 einen weiteren regionalen Fernsehveranstalter, der die Region Neckar-Alb versorgt.

Zentraler Programmbestandteil ist bei allen regionalen Fernsehsendern das tagesaktuelle dreißigminütige Regionalmagazin mit täglich wechselnden Schwerpunkten wie Wirtschaft, Sport etc. Tagsüber werden in aller Regel Teleshopping-Kanäle, Nachrichtensender und weitere Fremdproduktionen verbreitet. In den letzten Jahren haben die Regionalsender ihre Websites erheblich ausgebaut und bieten den Nutzern als regionale Plattformen aktuelle Nachrichten und Videobeiträge. Zusätzlich werden beispielsweise web2.0-Anwendungen an- geboten. Der Abruf von einzelnen Beiträgen aus dem Sendearchiv über das Internet hat seit- dem stetig zugenommen. Auch die Entwicklung neuer Programmangebote sowie die Ver- knüpfung von TV- und Internetangebot werden vorangetrieben.

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Verbreitungsgebiete der privaten Fernsehanbieter in Baden-Württemberg

Neben den regionalen Fernsehsendern haben sich in den letzten Jahren auch eine Reihe von digitalen lokalen und Spartensendern sowie ein württembergischer Teleshopping-Kanal etabliert, die ins Kabelnetz eingespeist werden.

Als landesweites Programm wird der Sender bw family mit seinem familienorientierten Vollprogramm im Kabel und im Internet verbreitet. Eine Besonderheit stellt das bundesweit lizenzierte Programm Family.TV dar, das ausschließlich im Internet verbreitet wird und vor allem Spielfilme und Serien aus den Archiven bundesweiter Anbieter ausstrahlt.

Eine Besonderheit ist das landesweite TV-Kooperationsprojekt HD Campus TV. Hier berich- ten Studierende aus Wissenschaft und Studium, Lehre und Forschung sowie studentischem Alltag, Lifestyle und Kultur. Die studentischen Redaktionen arbeiten weitgehend eigenstän- dig und erlernen in ihren Studienfächern und in der Redaktionsarbeit umfassende Kennt- nisse zur Fernsehproduktion, von der Idee bis zum sendefertigen Beitrag. Das Programm wird täglich rund um die Uhr frei empfangbar bei Kabel BW ausgestrahlt, die auf Entgelte zur Ausstrahlung verzichtet. Außerdem werden die Beiträge in der Mediathek angeboten [www.hd- campus.tv]. Produziert werden vielseitige Genres: News, Berichte, Reportagen, Magazine, Features, Portraits, Dokumentationen, Kurzfilme, Videoclips und Unterhaltungsformate.

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Private Fernsehanbieter in Baden-Württemberg (must‐carry)

REGIO TV Bodensee RNF Rhein-Neckar Fernsehen REGIO TV SCHWABEN www.regio-tv.de www.rnf.de www.regio-tv.de

REGIO TV Stuttgart L-TV Fernsehen TV Südbaden www.regio-tv.de www.l-tv.de www.funkhaus-freiburg.de

Baden-TV www.baden-tv.com

Quelle: Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg Die aktuelle Hörfunkliste finden Sie unter [www.lfk.de].

Hörfunk

Im Jahr 1986 wurde in das damalige Landesmediengesetz (LMedienG) die Möglichkeit auf- genommen, UKW-Frequenzen nicht nur an den öffentlich-rechtlichen Hörfunk, sondern auch an private Veranstalter zu vergeben. Hiervon machte die kurz zuvor als Lizenz- und Auf- sichtsbehörde für den privaten Rundfunk ins Leben gerufene LFK auch Gebrauch. Sie schrieb Ende des Jahres 1986 die ersten Frequenzen für privates Radio aus, die in den Folgejahren zugewiesen wurden. Bei der Lizenzvergabe wurden möglichst mehrere Veranstalter in einem Verbreitungsgebiet zugelassen, die sich die Sendezeit auf einer Frequenz teilten (sog. Sende- zeitensplitting). Hierdurch wollte man den Vorgaben des LMedienG im Hinblick auf außen- plurale Vielfalt Rechnung tragen. Diese Frequenzvergabepraxis führte zu einer äußerst ge- drängten Hörfunklandschaft, die aus mehr als 30 Regionalsendern und annähernd 40 Lokal- sendern bestand.

Diese Vielfalt der Veranstalter erwies sich als nicht unproblematisch: Zum einen merkte man, dass ein Sendezeitensplitting bei kommerziellen Sendern nicht sinnvoll war; teilweise wurden völlig unterschiedliche Radioformate innerhalb von 24 Stunden über ein und diesel- be Frequenz ausgestrahlt, was ein uneinheitliches Programm und eine fehlende Durch- hörbarkeit einer Frequenz zur Folge hatte. Daher wurde bei kommerziellen Sendern das Sendezeitensplitting beendet.

Zum anderen zeigte sich recht bald, dass die kleinen Verbreitungsgebiete mit mehreren Veranstaltern von Lokal- bzw. Regionalsendern zu einer erheblichen Konkurrenzsituation führten, die in wirtschaftlicher Hinsicht einen auf 24 Stunden angelegten Betrieb eines Hör- funksenders außerordentlich schwierig machte. Hinzu traten noch fernmeldetechnische und -rechtliche Probleme. Deshalb beschloss man für die zweite Lizenzierungsperiode (1994 bis 2002) die Anzahl der Lokal- und Regionalsender zu Gunsten von größeren Verbreitungsge- bieten erheblich zu reduzieren. Die neu entwickelte Struktur von drei Regionalsendern und einer deutlich reduzierten Zahl von Lokalsendern wurde auch in der dritten Lizenzperiode www.mediendaten.de BASISDATEN MEDIEN BADEN - WÜRTTEMBERG 2012 | 9

(2002 bis 2010) weiterentwickelt und besteht auch heute fort. Ergänzt wurde diese 1999 um ein landesweites Jugendradio: Durch die Fusion des SDR mit dem SWF zum SWR wurden UKW-Frequenzen frei, die für ein landesweites Jugendradio ausgeschrieben wurden.

Parallel zur Entwicklung des kommerziellen Rundfunks bildeten sich auch mehrere nicht- kommerzielle Radioinitiativen. Diese Bewegung führte dazu, dass der Gesetzgeber die Medi- enlandschaft um private nichtkommerzielle Sender ergänzte. Die Idee hierbei war, das Me- dium Radio für Bürgerinnen und Bürger zu öffnen und ihnen die Möglichkeit zu geben, The- men und Inhalte zu platzieren, welche die bestehenden öffentlich-rechtlichen und privat- kommerziellen Hörfunkveranstalter nicht oder nicht genügend abdecken. Hiervon versprach man sich einen weiteren Beitrag zur Meinungsvielfalt in der baden-württembergischen Hörfunklandschaft.

Dabei sollten die nichtkommerziellen Sender aber nicht als weitere Konkurrenz in den hart umkämpften Werbemarkt der privaten und öffentlich-rechtlichen Sender hinzutreten. Aus diesem Grunde dürfen sie nicht auf Gewinnerzielung ausgerichtet sein, sondern finanzieren sich zu einem großen Teil durch Mitgliederbeiträge, Sach- und Geldspenden sowie Förder- mittel verschiedener Institutionen. Ergänzend zu diesen Hauptfinanzierungsquellen erfolgt eine weitere Finanzierung über eine Förderung aus Mitteln der LFK. Eine Einflussnahme der LFK auf Programminhalte ist damit aber nicht verbunden. Unerlässlich für den laufenden Sendebetrieb ist jedoch die ehrenamtliche Arbeit der Mitglieder.

Durch eine Novelle des LMedienG Anfang der 90er-Jahre wurden die rechtlichen Vorausset- zungen für eine Lizenzierung von Veranstaltern nichtkommerziellen Lokalfunks (NKL) ge- schaffen. Die wesentlichen Merkmale und gesetzlichen Auswahlkriterien sind dabei, dass die Veranstalter erstens keine kommerziellen Interessen verfolgen – zwar dürfen sie Einnahmen aus Werbung und Sponsoring erzielen, aber dies nur zur Deckung ihrer Kosten –, zweitens einen Beitrag zur Meinungsvielfalt leisten, und drittens müssen sie zugangsoffen sein, das heißt durch ihre Organisationsstruktur den Zugang verschiedener gesellschaftlicher Kräfte zum Rundfunk sicherstellen. Wie der Name „Lokalfunk“ schon vorwegnimmt, ist hierbei die Verbreitung auf ein lokales Gebiet beschränkt.

Bereits in der ersten NKL-Lizenzperiode Mitte der 90er Jahre wurden auch Universitäten als NKL zugelassen. Als ihr Vorbild dienten vor allem die an amerikanischen Universitäten be- stehenden Campusradios. Durch die Uniradios schafften die Universitäten und Ausbildungs- institute für ihre Studenten besondere Angebote zur Zusatzqualifikation. Da man schnell merkte, dass bei vielen Campusradios mehr das Erlernen des aktiven Umgangs mit Medien, die Förderung von Medienkompetenz und die Vermittlung der Grundlagen der Programm- veranstaltung im Vordergrund stehen, die Aus- und Zielrichtung also oft anders ist als bei NKL, entschied man sich, hier eine eigene Radiokategorie zu schaffen. So besteht seit 2003 nach dem baden-württembergischen Landesmediengesetz die Möglichkeit, Frequenzen für sog. Lernradios aus- und zuzuweisen. Die Zuweisung soll hier an diejenigen erfolgen, die am

www.mediendaten.de 10 | BASISDATEN MEDIEN BADEN - WÜRTTEMBERG 2012 besten geeignet erscheinen, zur Verwirklichung der in der Ausschreibung näher beschriebe- nen Förderziele beizutragen und zugleich einen Beitrag zur Meinungsvielfalt zu leisten.

Heute sind in Baden-Württemberg ein landesweites Jugendradio (bigFM) dreizehn Lokalveranstalter (baden.fm, Die neue 107.7, die neue welle, DONAU 3 FM, Energy Böblingen, Calw, Freudenstadt, Energy Region Stuttgart, Hitradio Ohr, Radio Ne- ckarburg, Radio Seefunk, Radio Ton Heilbronn/Franken, Radio Ton Neckar Alb, Radio Ton Ostwürttemberg, sunshine live) drei Regionalveranstalter (ANTENNE 1, Radio 7, Radio Regenbogen) auf Sendung und über UKW und in den betreffenden Kabelnetzen analog und digital zu empfangen.

Hinzu kommen zwölf Veranstalter nichtkommerziellen Lokalfunks (bermuda.funk, Freies Radio Freudenstadt, Freies Radio für Stuttgart, helle welle, Kanal Ratte, Querfunk, radioaktiv, Radio Dreyeckland, Radio Free FM, Radio Kormista, StHörfunk, Wüste Welle) sowie fünf Lernradios (echo-fm 88,4, HoRadS – Hochschulradio Stuttgart, LernRadio, PH 88,4, Uni- Welle), die ebenfalls über UKW senden. Darüber hinaus senden mit Klassik Radio, Metropol FM, Flux FM und dem bundesweit ausgerichteten Programm von sunshine live vier weitere kommerzielle Hörfunkveranstalter über UKW.

Die Digitalisierung des Hörfunks nimmt auch in Baden-Württemberg Fahrt auf. Nach dem Start des bundesweiten DAB+-Multiplexes mit den bundesweit zu empfangenden Program- men von Deutschlandradio und privaten Anbietern im Sommer 2011 kamen mittlerweile in Baden-Württemberg die SWR-Programme sowie die privaten Programme Schwarzwaldradio, bigFM Worldbeats, Live Radio und egoFM hinzu. Ein weiterer bundesweiter DAB+- Multiplex wird voraussichtlich 2013 zur Verfügung stehen.

Private Hörfunkanbieter in Baden-Württemberg

Überregionales Jugendradio big FM www.mybigfm.de

Regionalsender

Radio Regenbogen ANTENNE 1 RADIO 7 (Regionalsender 1 Baden) (Regionalsender 2 (Regionalsender 3 www.regenbogen.de Württemberg Mitte) Südost-Württemberg) www.meinantenne1.de www.radio7.de

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Verbreitungsgebiete der Regionalsender in Baden-Württemberg

Lokalsender sunshine live die neue welle HITRADIO OHR (Lokalsender 1 Mannheim/ (Lokalsender 2 Karlsruhe) (Lokalsender 3 Ortenau/ ) www.meine-neue-welle.de Offenburg) www.sunshine-live.de www.hitradio-ohr.de baden FM Radio Seefunk Radio Neckarburg (Lokalsender 4 Freiburg/ (Lokalsender 5 Hochrhein/ (Lokalsender 6 Schwarzwald- Emmendingen) Bodensee/Oberschwaben) Baar-Heuberg) www.baden.fm www.radio-seefunk.de www.radio-neckarburg.de

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Radio Ton Neckar Alb DONAU 3 FM Radio Ton Ostwürttemberg (Lokalsender 7 Reutlingen/ (Lokalsender 8 Ulm/Biberach/ (Lokalsender 9 Ostalbkreis/ Tübingen/Zollernalbkreis) Neu-Ulm/Günzburg) Heidenheim) www.radioton.de www.Donau3FM.de www.radioton.de

Radio Ton – Heilbronn/Franken ENERGY Böblingen, Calw, DIE NEUE 107.7 (Lokalsender 10 Heilbronn/ Freudenstadt (Lokalsender 12 Stuttgart, Böblin- Franken/Schwäbisch Hall) (Lokalsender 11 Böblingen/ gen, Esslingen, Göppingen, Lud- www.radioton.de Calw/Freudenstadt) wigsburg, Rems-Murr-Kreis) www.energy.de/stuttgart www.dieneue1077.de

ENERGY Region Stuttgart (Lokalsender 13 Rems-Murr/Ludwigsburg/östl. Enzkreis) www.energy.de/stuttgart

Verbreitungsgebiete der Lokalsender in Baden-Württemberg

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Sonstige private kommerzielle Veranstalter

Klassik Radio Flux FM METROPOL FM www.klassikradio.de www.fluxfm.de www.metropolfm.de sunshine live (bundesweit) www.sunshine-live.de

Private nichtkommerzielle Hörfunkveranstalter bermuda.funk Freies Radio Freudenstadt Freies Radio für Stuttgart www.bermudafunk.org www.radio-fds.de www.freies-radio.de helle welle Kanal Ratte Querfunk www.hellewelle.de www.kanal-ratte.de www.querfunk.de radioaktiv Radio Dreyeckland Radio Free FM www.radioaktiv.org www.rdl.de www.freefm.de

Radio Kormista StHörfunk Wüste Welle [email protected] www.sthoerfunk.de www.wueste-welle.de

Lernradios aus Baden-Württemberg echo-fm 88,4 HoRadS LernRadio – der junge freiburg.dewww.echo-fm.de www.horads.de Kulturkanal www.lernradio.de UniWelle PH 88,4 www.uni-tuebingen.de/uniradio www.ph-freiburg.de/fr/radio.html

Weitere Lizenzinhaber (mit „Medienführerschein“ der LFK) bigBuddy bigFM Radio 2 see COMEDY FM www.big-fm.de www.big-fm.de www.comedyfm.de

Die Neue 107.7 (bundesweit) AlternativeFM Hitradio MS One www.dieneue1077.de www.alternativefm.de www.hitradio-msone.de kaufradio Mc Donald’s-Radio Radio 30 Plus www.kaufradio.de www.mcdradio.de www.radio30plus.de

Radio Mundus Regenbogen Gold Regiocast Digital www.radio-mundus.de www.regenbogen.de www.regiocastdigital.de

Schwarzwaldradio sunshine live (bundesweit) teutoRadio www.schwarzwaldradio.com www.sunshine-live.de www.teutoradio.de

TruckRadio MS One Schlager Radio www.truckradio.de www.hitradio-msone.de

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Landesweite DAB+-Programme

Schwarzwalradio bigFM WORLD BEATS LiveRadio www.schwarzwalradio.de www.big-fm.de www.liveradio-bw.de egoFM www.egofm.de

Quelle: Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg Die aktuelle Hörfunkliste finden Sie unter [www.lfk.de].

Rundfunkwirtschaft Baden-Württemberg

Gesamtwirtschaftliche Daten des Bundeslandes (in Tausend)

Bevölkerung 10.735 Erwerbstätige 5.471 Bruttoinlandsprodukt (in Mrd. Euro) 362

Kennziffern Rundfunkwirtschaft (Anzahl) Festangestellte 4.435 Sonstige Mitarbeiter 2.834 Gesamtbeschäftigung 7.269

Aufwand gesamt (in Mio. Euro) 1.199 Erträge gesamt (in Mio. Euro) 1.218

Privater Hörfunk (Anzahl) Programme 16 Festangestellte 484 Sonstige Mitarbeiter 210 Gesamtbeschäftigung 694

Aufwand gesamt (in Mio. Euro) 58 Erträge gesamt (in Mio. Euro) 67

Privates Fernsehen (Anzahl) Programme 29 Festangestellte 269 Sonstige Mitarbeiter 141 Gesamtbeschäftigung 410

Aufwand gesamt (in Mio. Euro) 20 Erträge gesamt (in Mio. Euro) 11 Quelle: ALM (Hrsg.): Wirtschaftliche Lage des Rundfunks in Deutschland 2010/2011

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Print

Die Verlags- und Medienbranche in Baden-Württembergs Verlagslandschaft ist lebendig, vielfältig und charakterisiert sich durch ihre vorwiegend mittelständische Prägung. 300 steu- erpflichtige Buchverlage haben hier ihren Sitz. Neben Konzernen wie der Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck und Hubert Burda Media gibt es zudem eine Vielzahl kleiner regiona- ler und spezialisierter sowie mittelständisch geprägter Verlage.

Das Traditionsmedium „Buch“ hat in Baden-Württemberg einen festen Platz. Nach Angaben des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels liegt im Ländervergleich der Erstauflagen Baden-Württemberg seit Jahren an dritter Stelle hinter Bayern und Nordrhein-Westfalen. 11,9 Prozent aller deutschen Erstauflagen (9.787) wurden 2011 im Land herausgegeben.

Insgesamt sind rund 900 Buchhandlungen in Baden-Württemberg ansässig. Aus Sicht des Sortimentsbuchhandels wurden in Baden-Württemberg im Jahr 2009 mit Büchern und Fach- zeitschriften 630 Millionen Euro umgesetzt, was 14 Prozent des gesamten deutschen steu- erbaren Umsatzes im Einzelhandel mit Verlagserzeugnissen entspricht.

21 der 100 über das Horizont-Ranking „Die größten deutschen Medienunternehmen 2010“ ausgewiesenen Medienhäuser haben ihren Sitz in Baden-Württemberg. Sie bringen es zu- sammen auf einen Jahresumsatz von rund 9,9 Milliarden Euro. Umsatzstärkstes baden- württembergisches Medienhaus ist seit Jahren die Verlagsgruppe Holtzbrinck, die im Jahr 2010 2,25 Milliarden Euro erwirtschaftet hat. Mit Traditionsverlagen wie Springer, Hüthig oder Klett, sowie Konzernen wie der Holtzbrinck‐Gruppe, dem Süddeutschen Verlag und Hubert Burda Media wird Baden‐Württemberg zu einem der umsatzstärksten Verlagsstan- dorte Deutschlands. Zu den großen Anbietern von Fachinformationen im Land zählen die Haufe Mediengruppe, der Herder Verlag, Konradin sowie die Verlagsgruppen Kohlhammer und Thieme. Hinzu kommen zahlreiche kleinere Verlage mit vorrangig regionalem Bezug.

Printmedien, vor allem Zeitungen, sind auch im Zeitalter von Multimedia und Internet ge- fragt. Typisch für Baden-Württemberg ist die mittelgroße Heimatzeitung mit einer Auflage zwischen 10.000 und 25.000 Exemplaren. Hierdurch unterscheidet sich das „Zeitungsland Baden-Württemberg“ von anderen deutschen Regionen, die in den zurückliegenden Jahr- zehnten einen starken Medienkonzentrationsprozess erfahren haben. Zu dieser Vielfalt hat nicht zuletzt ein besonderes Kooperationsmodell, die sogenannte Mantelpartnerschaft, beigetragen, die den Lokalzeitungen den Bezug überregionaler Inhalte von größeren Part- nern ermöglicht.

Die baden-württembergische Verlagslandschaft wird nach wie vor von familiengeführten Medienhäusern geprägt, an deren Spitze oft ein Mitglied der Eigentümerfamilie, der Verle- ger, zu finden ist. Die Zeitungen sind mit „ihrer“ Stadt und der Region ihres Erscheinens eng verbunden. Häufig sind sie Partner von lokalen und regionalen Kultureinrichtungen und

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-ereignissen, von Wirtschaft und Vereinslandschaft und engagieren sich mit Projekten wie „Zeitung in der Schule“ und „Zeitung in der Grundschule“ für die Bildung von Kindern und Jugendlichen. Pro Schuljahr werden alleine in Baden-Württemberg rund 3.200 Schulklassen und 60.000 Schülerinnen und Schüler von den Zeitungsprojekten der baden-württembergi- schen Verlage erreicht.

56 baden-württembergische Tageszeitungsverlage produzieren zwischen Mannheim, Leut- kirch, Lörrach und Crailsheim insgesamt 48 verschiedene Tageszeitungen. Die nach Auflage größten Titel im Land sind die Schwäbische Zeitung (Leutkirch), Badische Zeitung (Freiburg), Stuttgarter Zeitung (Stuttgart) und der Südkurier (Konstanz).

Film

Das Renommee Baden-Württembergs als Filmstandort hat in den vergangenen Jahren stetig zugenommen. Hierzu hat die vom Ministerrat im Jahre 2008 verabschiedete neue Filmkon- zeption wesentlich beigetragen. Sie legt einen der Schwerpunkte auf den Animationsfilm, der auch eine besondere Stärke in der Region darstellt. Beispielsweise soll in der Region Stuttgart durch das Verbundprojekt „Digital AV Initiative“ die große Anzahl von VFX‐Anbie- tern vernetzt werden, um künftig internationale Großprojekte abwickeln zu können.

Ein Blick hinter die Kino-Kulissen liefert interessante Zahlen: Im Jahr 2011 standen in 228 Kinos insgesamt 614 Kinoleinwände in Baden-Württemberg. Bundesweit vermeldeten die Kinobetreiber im Jahr 2011 rund 129 Millionen Besucher – 17 Millionen davon in Baden- Württemberg.

Die Umrüstung der Kinos auf digitale Technik hat im Südwesten schon früh begonnen. Ein neues Förderprogramm der MFG Baden-Württemberg Filmförderung, das mit einer Förde- rung aus einem für die Kinodigitalisierung geplanten bundesweiten Finanzierungsmodell kombiniert werden kann, soll den Erhalt der lebendigen Vielfalt von mehr als 600 Leinwän- den im Land unterstützen. Das zentrale Informationsportal für die Filmwirtschaft in Ba- den‐Württemberg ist seit vielen Jahren unter [www.FilmlandBW.de] zu finden. Dort stellen sich die wichtigsten beratungs- und förderrelevanten Institutionen des Landes mit ihren Leistungen knapp und übersichtlich dar. Als weiteres ebenfalls von der MFG Filmförderung betreutes Portal finden sich unter [www.location‐bw.de] interessante Drehorte in Baden‐ Württemberg, das damit einen Einblick in die Vielfalt der Regionen mit ganz unterschiedli- chen Städten und Landschaften gibt.

Seit Oktober 1995 fördert die MFG Filmförderung die Entwicklung und Herstellung qualitäts- voller Kino-, Fernseh- und Videoproduktionen sowie die Kinoszene in Baden-Württemberg. Die MFG Filmförderung verfügt derzeit über ein Gesamtbudget von rund fünfzehn Millionen Euro. Das Förderspektrum reicht dabei vom Drehbuch über die Produktion bis hin zum Film- www.mediendaten.de BASISDATEN MEDIEN BADEN - WÜRTTEMBERG 2012 | 17

verleih und einer zielgerichteten Kinoförderung. Ergänzt wird es durch Infrastrukturmaß- nahmen für die Filmkultur und Filmwirtschaft. Neben einer breiten Palette von geförderten Spiel‐ und Dokumentarfilmen, Animations‐ und Kinderfilmen sowie europäischen Koproduk- tionen setzt die MFG besonders auf die Förderung des Filmnachwuchses in Baden‐Würt- temberg. Sie stärkt so kontinuierlich den Südwesten als attraktiven Film‐ und Medienstand- ort.

Mit der Installation eines Netzwerkes regionaler Film Commissions hat der Filmstandort ein Novum in der deutschen Förderlandschaft geschaffen. Grundgedanke ist die unmittelbare Nutzung regionaler Kompetenzen für die Filmbranche. So können direkt vor Ort die Kontakte und Branchenkenntnisse der Film Commissions effizient ein‐ und umgesetzt werden. Sie bieten gezielte Beratung und umfassende Informationen über Drehorte und Drehgenehmi- gungen, künstlerische und technische Profis sowie junge Talente aus der Region. Sie vermit- teln zwischen Filmschaffenden und regionalen Dienstleistern, Behörden und Experten aus allen Bereichen. Dieser Service ist kostenlos. Gegenwärtig gibt es in Baden‐Württemberg sechs offizielle FilmCommissions: Die FilmCommission Region Stuttgart, die FilmCommission Baden‐Baden/Karlsruhe, das Location Office Region Freiburg, die FilmCommission Metro- polregion Rhein‐Neckar, die FilmCommission Bodensee‐Oberschwaben sowie die Film Com- mission Region Ulm.

Das Land bietet eine Vielzahl von Ausbildungsmöglichkeiten im Filmbereich mit Studiengän- gen an der HdM Hochschule der Medien Stuttgart, der HfG in Karlsruhe, der Hochschule Offenburg, der Stuttgarter Merz‐Akademie oder der Filmakademie Baden‐Württemberg. Diese Ludwigsburger Talentschmiede ist bundesweit und auch im internationalen Vergleich eine der besten Ausbildungsstätten für Film. Das für Diplomanden und Absolventen initiierte Förderprogramm „Junger Dokumentarfilm“, das seit 1999 gemeinsam von der Filmakade- mie, dem SWR und der MFG getragen wird, sowie das MFG‐Sonderförderprogramm „Fifty/Fifty“, das Debütprojekten für die Reihe „Debüt im Dritten“ des SWR und „Das kleine Fernsehspiel“ des ZDF einfache und schnelle Finanzierungsmöglichkeiten eröffnet, betonen die enge Zusammenarbeit mit dieser renommierten Ausbildungsstätte und der gezielten Nachwuchsförderung der MFG auch darüber hinaus.

In Baden‐Württemberg finden zahlreiche renommierte Filmfestivals statt. Das Internationale Trickfilm‐Festival Stuttgart, eines der weltweit größten und wichtigsten Festivals für Anima- tionsfilm, zieht jährlich mehrere zehntausend Besucher in die Innenstadt von Stuttgart. Es ist das bedeutendste Festival in Deutschland für Animationsfilm‐Schaffende. In der Metropolre- gion Rhein‐Neckar findet das traditionsreichste Festival im Südwesten statt, das Internatio- nale Filmfestival Mannheim‐Heidelberg. Die Französischen Filmtage Tübingen‐Stuttgart sind das größte Schaufenster des frankophonen Films in Deutschland und das Bollywood‐ Festival ist deutschlandweit das einzige Festival des indischen Films. Dazu kommen Cine-Latino, die Biberacher Filmfestspiele, der Stuttgarter Filmwinter, das Fernsehfilm‐Festival Baden‐Baden, das spotlight‐Werbefilmfestival und viele mehr.

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Darüber hinaus finden in Baden‐Württemberg zahlreiche Fachveranstaltungen statt. Darun- ter die international bedeutende fmx, eine Konferenz für Animation, Effekte, Games und Interaktive Medien. Auch der Branchentreff „Dokville“ hat sich zu einer bundesweit und im deutschsprachigen Ausland viel beachteten Fachveranstaltung der Dokumentarfilmszene entwickelt. Beim Rheinischen Koproduktionstreffen oder dem gemeinsam mit der Zürcher Filmstiftung organisierten First Pitch treffen Filmschaffende aus Baden‐Württemberg auf ihre Nachbarn.

Musik

Baden-Württemberg ist bekannt für seine musikalische Bandbreite. Neben klassischen und volkstümlichen Orchestern, renommierten Opern- und Konzerthäusern und einer Vielzahl ländlicher Veranstaltungsorte, bilden namhafte Künstler, Initiativen und öffentliche Einrich- tungen das kreative Fundament des Landes. Wer an Musik aus Baden-Württemberg denkt, hat vor allem den Soulsänger Xavier Naidoo aus Mannheim, die Hip-Hopper Die Fantasti- schen Vier, Turntablerocker, Freundeskreis, Massive Töne oder auch den Stuttgarter Rapper Cro im Kopf. Stilistisch breit gefächert, von Alternative Rock über Hip-Hop bis hin zu eingän- gigen Popmelodien spiegeln sich die Erfolge hiesiger Künstler in den deutschen Charts wie- der.

Neben der Pop- und Rockmusik ist das Land aber vor allem auch für seine renommierten Klassikensembles und -spielstätten bekannt. Acht staatlich bezuschusste Kulturorchester erspielen sich sowohl national und international ihr Renommee. Das Stuttgarter Opernhaus erhielt zwischen 1994 und 2011 sechsmal die Auszeichnung „Opernhaus des Jahres“. Auch Sinfonieorchester wie die des SWR machen sich im In- und Ausland mit Auftritten beispiels- weise in der New Yorker Carnegie Hall oder bei den Salzburger Festspielen einen Namen. Mit seinen 2.500 Plätzen gehört das Festspielhaus Baden-Baden zu den größten Spielstätten der klassischen Musik in Europa.

Erfolge verzeichnen in Baden Württemberg vor allem auch kleinere, innovative Unterneh- men. Viele bekannte Produzenten, Musikunternehmen oder professionell ausgestattete Tonstudios und hervorragende Produzenten, wie Dieter Falk (Leonberg), DJ Thomilla (Stutt- gart) oder Edo Zanki (Karlsbad) sind hier ansässig. Auch zahlreiche Unternehmen aus an- grenzenden Branchen wie Medien, IT, Film und Werbung gestalten den Musikmarkt maß- geblich mit. Firmen wie 0711 Entertainment GmbH mit Label, Club, Merchandising Firma, Booking- und Eventagentur, Pulver Records (ein international erfolgreiches Dance Label), das Stuttgarter Independent Label Chimperator Productions, Blue Flame Records (Weltmusik- /Jazz- und Chillout-Produktionen), die Nuclear Blast GmbH, ein weit über die Region bekann- tes Heavy Metal Label, oder die Opus GmbH, die jährlich tausende Jazz-Fans zu den Jazz Open nach Stuttgart lockt machen die Region zu einem begehrtem Pflaster für Künstler und kreative Firmen. www.mediendaten.de BASISDATEN MEDIEN BADEN - WÜRTTEMBERG 2012 | 19

Die Förderung musikalischer und künstlerischer Talente wird in Baden-Württemberg großge- schrieben. Die im Jahr 2003 vom Land, der Stadt Mannheim, dem SWR und Radio Regenbo- gen zusammen mit Mannheimer Unternehmen, Universal Music sowie der LFK gegründete Popakademie Baden‐Württemberg versteht sich einerseits als Impulsgeber für ganz Ba- den‐Württemberg, andererseits auch als Kreativpartner für verschiedene regionale Popzen- tren. An der Popakademie kann man die beiden Bachelorstudiengänge Musikbusiness und Popmusikdesign belegen. Seit dem Wintersemester 2011/12 werden außerdem die Master- studiengänge Music & Creative Industries sowie Popular Music angeboten. Die Popakade- mie Baden-Württemberg versteht sich nicht nur als Hochschuleinrichtung, sondern als Kom- petenzzentrum für sämtliche Aspekte der Musikbranche und gewährleistet ihren Anspruch durch zahlreiche Projekte in den Bereichen europäische Zusammenarbeit, Regionalentwick- lung und Wirtschaftsförderung am Medienstandort Baden-Württemberg.

Jedoch nicht nur als Ausbildungsstandort für Popmusik oder neuere Musikgenres etabliert sich Baden-Württemberg als Nachwuchsschmiede, auch im Bereich der klassischen Musik- ausbildung gilt das Land als vorbildlich. An den fünf Musikhochschulen im Land erfahren junge Talente eine erstklassige Ausbildung in verschiedenen Studiengängen. So erhalten derzeit an der 1857 gegründeten Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart, etwa 800 Studentinnen und Studenten aus mehr als 40 Ländern in den Studiengängen Mu- sik, Schulmusik, Kirchenmusik, Schauspiel, Oper, Figurentheater und Spracherziehung eine fundierte künstlerische Ausbildung.

Allein in der Region Stuttgart gibt es ca. 1.500 Musikgruppen und damit ein großes kreatives Potential. Aus dieser Erkenntnis heraus baut die Region die Förderung vor allem im Bereich Popmusik immer weiter aus. So wurde im Jahr 2003 das Popbüro Region Stuttgart gegrün- det. Die Hauptaufgaben des Popbüros sind, als Schnittstelle zwischen Wirtschaft, Kultur und Jugend, die Förderung von Popkultur, Musik und Nachwuchskünstlern sowie von Musikun- ternehmen und Existenzgründern in der Region Stuttgart. Als weitere übergeordnete Instanz wurde 1990 die Landesarbeitsgemeinschaft der Rock- und Musikinitiativen in Baden-Würt- temberg e.V. (LARI) gegründet. Die aus regionalen Musikinitiativen zusammengeschlossene LARI ist Beratungsstelle für diverse Belange der aktiven Musikszene und führt zahlreiche innovative Veranstaltungen im Land durch [www.lari.de].

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2. Mediennutzung

Hörfunk

Das Radio bleibt nach wie vor das Medium mit der größten Tagesreichweite in Deutschland – rund achtzig Prozent der Bundesbürger schalten das Radio an einem durchschnittlichen Wochentag mindestens einmal pro Tag ein, die durchschnittliche tägliche Hördauer beträgt dabei drei Stunden und 19 Minuten.

Die Gründe für die ungebrochene Popularität des Hörfunkmediums liegen auf der Hand: Schnelle, aktuelle Informationsversorgung sowie Spaß und Entspannung. Der hohe Verbrei- tungsgrad der Radioempfänger in den Haushalten und Büros sowie der mobile Empfang über Autoradio, Handy und MP3-Player ermöglichen es, nahezu überall den eigenen Lieblingssen- der hören zu können.

In Baden-Württemberg erreicht das Radio nach Ergebnissen der Media Analyse 2012 Radio II an einem Durchschnittstag 79,5 Prozent der Bürgerinnen und Bürger. Die ausdauerndsten Radiohörer sind in Baden-Württemberg in der Altersgruppe der 30- bis 49-Jährigen bzw. der ab 50-Jährigen zu finden (mit 211 und 210 Minuten Hördauer). Am wenigsten Radio hören die 10- bis 29-Jährigen mit 121 Minuten.

Tagesreichweite Hörfunk 2012 in Baden-Württemberg und Deutschland Angaben in Prozent

79,5

71,4 Baden- Württemberg 82,9

81,8

80,2

72,1 Deutschland 84,5

81,7

Gesamt 10-29 J. 30-49 J. ab 50 J.

Basis: Deutschsprachige Bevölkerung ab 10 Jahren, Montag bis Freitag, 5.00 bis 24.00 Uhr Quelle: Media-Analyse 2012 Radio II www.mediendaten.de BASISDATEN MEDIEN BADEN - WÜRTTEMBERG 2012 | 21

Durchschnittliche Hördauer pro Tag 2012 in Baden-Württemberg und Deutschland Angaben in Minuten

187

Baden- 121 Württemberg 211

210

199

144 Deutschland 230

207

Gesamt 10-29 J. 30-49 J. ab 50 J. Basis: Deutschsprachige Bevölkerung ab 10 Jahren, Montag bis Freitag, 5.00 bis 24.00 Uhr Quelle: Media-Analyse 2012 Radio II

Fachbegriffe der Hörerforschung

Media- Die Media-Analyse (ma) ist eine von der Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse e.V. Analyse (ag.ma) getragene Standarduntersuchung zur Erhebung von Nutzungsdaten für Hör- funk, Fernsehen und Printmedien. Für den bundesdeutschen Hörfunkmarkt stellt die ma die wichtigste und größte Reichweitenerhebung dar. Die Zahlen der Media-Analyse dienen als Grundlage für die Berechnung der Werbepreise im Hörfunk und für pro- grammbezogene Analysen.

Die Daten für die Media-Analyse 2012 Radio II wurden in zwei Befragungswellen mittels telefonischer Interviews erhoben. Dabei wurden 64.337 Personen befragt, die re- präsentativ für die deutschsprachige Bevölkerung ab 10 Jahren in Deutschland (= 73,32 Mio.) stehen. Neben der detaillierten Abfrage der Hörfunknutzung im Besonderen und der Mediennutzung im Allgemeinen enthält die ma auch Fragen zum Freizeitverhalten und zur technischen Ausstattung der Haushalte sowie Angaben zum Alter, Geschlecht, Einkommen, Bildungsabschluss etc. der befragten Personen.

Tages- Hierzu zählen alle Personen, die im Tagesablauf während mindestens eines vorgegebe- reichweite nen Zeitabschnitts (15 Minuten) Radio gehört haben. Dies gilt für einzelne Radiosender und auch Programmkombinationen.

Hördauer Dieser Wert wird in Minuten und gerundet angegeben. Er wird für jeden Radiosender aus der Summe der gehörten Viertelstunden (in Minuten) und anschließender Division durch die Gesamtzahl der Befragten gebildet.

Reichweite Die Reichweite wird in Prozent angegeben und sagt aus, wie hoch der Anteil der Perso- nen ist, der insgesamt bzw. in einer Zielgruppe erreicht wird.

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Nach den Ergebnissen der Media-Analyse 2012 Radio II werden die öffentlich-rechtlichen Radioprogramme in Baden-Württemberg täglich von 5,05 Millionen Hörern eingeschaltet, die Programme der privaten Veranstalter nutzen 4,05 Millionen Hörer täglich. Reichweiten- stärkstes Programm im Land ist SWR3 mit 2,37 Millionen Hörern, gefolgt von SWR4 Baden- Württemberg (1,47 Millionen Hörer) und SWR1 Baden-Württemberg mit 1,25 Millionen Hörern an einem Durchschnittstag. Anschließend folgen die Regionalsender ANTENNE 1 mit 1,06 Millionen Hörern, Radio Regenbogen (840.000 Hörer) und bigFM Der Neue Beat (780.000 Hörer), die jedoch jeweils nur einen Teil des Landes abdecken. Die Radio-Kombi Baden-Württemberg erreicht 3,65 Millionen Hörer täglich. Traditionell ist die Radionutzung in den Morgen- und Vormittagsstunden am höchsten.

Hörfunknutzung 2012 in Baden-Württemberg Tagesreichweite in Mio. und Prozent

Mio. Prozent Basis: Personen ab 10 Jahre 9,55 100,0 Private Anbieter bigFM Der Neue Beat 0,78 8,2 Radio Regenbogen 0,84 8,8 ANTENNE 1 1,06 11,1 Radio 7 0,65 6,8 baden.fm 0,10 1,0 DIE NEUE 107.7 0,36 3,8 Donau drei.fm 0,09 1,0 Energy Region Stuttgart 0,15 1,6 die neue welle 0,16 1,7 HITRADIO OHR 0,11 1,2 Radio Neckarburg 0,01 0,1 Radio Seefunk 0,09 0,9 Radio TON 0,27 2,9 sunshine live 0,12 1,3 Radio-Kombi Baden-Württemberg 3,65 38,2

Öffentlich-rechtliche Anbieter SWR 1 Baden-Württemberg 1,25 13,0 SWR 2 0,23 2,4 SWR 3 2,37 24,8 SWR 4 Baden-Württemberg 1,47 15,4 DASDING 0,28 2,9

ARD Gesamt 5,05 52,9 Private Gesamt 4,05 42,4 Radio Gesamt 7,59 79,5

Basis: Deutschsprachige Bevölkerung ab 10 Jahren, Montag bis Freitag, 5.00 bis 24.00 Uhr Quelle: Media-Analyse 2012 Radio II

Vergleichsdaten zu Südwestdeutschland und zum Bundesgebiet finden Sie unter [www.me- diendaten.de]

www.mediendaten.de BASISDATEN MEDIEN BADEN - WÜRTTEMBERG 2012 | 23

Durchschnittliche Hörfunknutzung im Tagesverlauf 2012 in Baden-Württemberg Angaben in Prozent 40

30

20

10

0

05.00h 06.00h 07.00h 08.00h 09.00h 10.00h 11.00h 12.00h 13.00h 14.00h 15.00h 16.00h 17.00h 18.00h 19.00h 20.00h 21.00h 22.00h 23.00h 24.00h

Gesamt 10-29 J. 30-49 J. ab 50 J.

Basis: Deutschsprachige Bevölkerung ab 10 Jahren, Montag bis Freitag, 5.00 bis 24.00 Uhr Quelle: Media-Analyse 2012 Radio II

Rundfunk-Lizenzen

Die seit den 80er Jahren in Deutschland bestehende duale Rundfunkordnung sieht vor, dass neben dem gemeinnützigen, öffentlich-rechtlichen Rundfunk auch privatrechtlicher, überwiegend kom- merzieller Rundfunk verbreitet wird. Zur Veranstaltung von privatem Rundfunk ist eine Zulassung nach dem jeweiligen Landesrecht erforderlich. Das Landesrecht orientiert sich dabei einheitlich am „Lizenzmodell“. Das heißt, die Veranstalter bedürfen zur Verbreitung von privatem Rundfunk einer Erlaubnis, der sogenannten Lizenz. Diese wird von einer öffentlichen Aufsichtsinstanz – der zustän- digen Landesmedienanstalt, die später auch den Betrieb überwacht – erteilt. In dem der Lizenzer- teilung vorausgehenden Zulassungsverfahren werden die publizistische, organisatorische und wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der potentiellen Veranstalter überprüft. Mit der Erteilung der Lizenz an einen Veranstalter erhält dieser dann die Erlaubnis, Rundfunk zu verbreiten.

Diese Erlaubnis kann in den meisten Bundesländern nur im Zusammenhang mit der Zuteilung von Übertragungskapazitäten (z.B. UKW-Frequenzen, Kabelkanäle) erteilt werden, so dass mit dem Begriff „Lizenz“ üblicherweise die rundfunkrechtliche Erlaubnis verstanden wird, auf den zugewie- senen Übertragungskapazitäten ein Programm zu verbreiten. In der Regel werden Frequenzen durch die jeweilige Landesmedienanstalt ausgeschrieben, die dann unter den Bewerbern einen geeigneten Veranstalter nach dem oben beschriebenen Verfahren auswählt.

In Baden-Württemberg sind eine Zulassung und die Zuweisung von Übertragungskapazitäten nicht automatisch miteinander verknüpft. Ein Veranstalter kann sich hier auch selbst um entsprechende Übertragungskapazitäten bemühen, wenn er im Besitz einer Zulassung („Medienführerschein“) ist und mit einem Netzbetreiber einen entsprechenden Verbreitungsvertrag abschließt.

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Fernsehen

Neben dem Hörfunk ist das Fernsehen das beliebteste Medium der Deutschen. Auch im digitalen Zeitalter ist es für die meisten Menschen erste Wahl, wenn sie sich informieren möchten oder unterhalten lassen wollen.

Dem Fernseher wird im Tagesverlauf ein beachtliches Zeitbudget eingeräumt: drei Stunden und 45 Minuten täglich verbrachten die Bundesbürger im Jahr 2011 durchschnittlich vor dem Fernseher, drei Stunden und 23 Minuten die Bürger in Baden-Württemberg. Mit zu- nehmendem Alter steigt die Sehdauer deutlich an: Während der Fernsehkonsum der 30- bis 49-Jährigen mehr als eine Stunde über dem der 14- bis 29-Jährigen liegt, verbringen die über 50-Jährigen sogar über zweieinhalb Stunden mehr vor dem Fernseher als die Teens und Twens.

An einem durchschnittlichen Wochentag (Montag bis Sonntag) erreicht das Fernsehen in Baden-Württemberg rund siebzig Prozent aller Zuschauer ab drei Jahre, in der Altersgruppe ab 50 Jahren sind es sogar über achtzig Prozent, die mindestens einmal täglich den Fernse- her einschalten. Die Fernsehnutzung ist traditionell in den Abendstunden am höchsten.

Zuschauerforschung in Deutschland

Die Gesellschaft für Konsum-, Markt- und Absatzforschung (GfK) untersucht seit 1985 im Auftrag der Arbeitsgemeinschaft Fernsehforschung (AGF) das Fernsehverhalten der Deutschen. Seit 2001 besteht das Fernsehpanel aus 5.640 Haushalten (Berichtsbasis Fernsehpanel D+EU), in denen fast 13.000 Personen leben. Von diesen besitzt in 5.500 Haushalten der Haupteinkommensbezieher die

deutsche Staatsangehörigkeit (Berichtsbasis Fernsehpanel D), in 140 Haushalten besitzt der Haus- haltsvorstand die Staatsangehörigkeit eines anderen EU-Staates. Damit wird die Fernsehnutzung von 72,20 Mio. Personen ab 3 Jahren bzw. 35,30 Mio. Fernsehhaushalten abgebildet. Ein Haushalt im Panel steht somit stellvertretend für durchschnittlich 6.000 Haushalte in Deutschland.

Die in den Haushalten lebenden Personen melden sich, wenn sie fernsehen, über Personentasten auf der Fernbedienung an und ab. Dadurch ist es möglich, die Fernsehnutzung individuell abzubil- den. Neben dem Ein-, Aus- und Umschalten des Fernsehgerätes wird über das GfK-Meter auch die Nutzung von Videorekordern, Videospielen und Teletext gemessen. Alle Nutzungsvorgänge werden

sekundengenau festgehalten. Seit 2010 wird auch das zeitversetzte Sehen über Festplattenrekorder etc. ausgewertet.

Die gesammelten tagesaktuellen Daten werden im GfK-Meter gespeichert und nachts per Telefon- leitung an den Nürnberger Zentralrechner geschickt. Dort können sie dann am nächsten Morgen abgerufen werden. Zugriff auf die Daten haben die AGF-Mitglieder, die Senderfamilien der ARD, das ZDF, die privaten Anbieter sowie weitere Lizenznehmer (z.B. Eurosport, n-tv). Die von der GfK gemessenen Daten dienen als Grundlage für die Berechnung von Werbepreisen und für programm- bezogene Analysen.

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Durchschnittliche Fernsehdauer pro Tag in Baden-Württemberg und Deutschland 2011 Angaben in Minuten

203

91 Baden- 133 Württemberg 218

257

225

93

Deutschland 141

223

293

Gesamt 3-13 J. 14-29 J. 30-49 J. ab 50 J. Basis: Zuschauer ab 3 Jahren, Montag bis Sonntag, 3.00 bis 3.00 Uhr Quelle: AGF/GfK TV Scope (Panel D + EU)

Seher pro Tag in Baden-Württemberg und Deutschland 2011 Angaben in Prozent

70,1 57,8 Baden- 53,6 Württemberg 70,9 80,8

71,4 54,7 Deutschland 53,8 72,3 82,3

Gesamt 3-13 J. 14-29 J. 30-49 J. ab 50 J. Basis: Zuschauer ab 3 Jahren, Montag bis Sonntag, 3.00 bis 3.00 Uhr Quelle: AGF/GfK TV Scope (Panel D + EU)

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Fernsehnutzung im Tagesverlauf in Baden-Württemberg 2011 Angaben in Prozent

70

60

50

40

30

20

10

0

03:00h 04:00h 05:00h 06:00h 07:00h 08:00h 09:00h 10:00h 11:00h 12:00h 13:00h 14:00h 15:00h 16:00h 17:00h 18:00h 19:00h 20:00h 21:00h 22:00h 23:00h 00:00h 01:00h 02:00h

Gesamt 3-13 J. 14-29 J 30-49 J. ab 50 J. Basis: Zuschauer ab 3 Jahren, Montag bis Freitag, 3.00 bis 3.00 Uhr Quelle: AGF/GfK TV Scope (Panel D + EU)

Fernsehnutzung im Tagesverlauf in Deutschland 2011 Angaben in Prozent

70

60

50

40

30

20

10

0

03:00h 04:00h 05:00h 06:00h 07:00h 08:00h 09:00h 10:00h 11:00h 12:00h 13:00h 14:00h 15:00h 16:00h 17:00h 18:00h 19:00h 20:00h 21:00h 22:00h 23:00h 00:00h 01:00h 02:00h

Gesamt 3-13 J. 14-29 J. 30-49 J. ab 50 J. Basis: Zuschauer ab 3 Jahren, Montag bis Freitag, 3.00 bis 3.00 Uhr Quelle: AGF/GfK TV Scope (Panel D + EU)

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Fachbegriffe der Zuschauerforschung

Marktanteil Der Marktanteil ist der Wert, der den relativen Anteil der Sehdauer einer Sendung oder eines Programms an der Gesamtsehdauer aller Sendungen oder aller Programme zum jeweiligen Zeitintervall angibt. Der Marktanteil bezieht sich immer auf ein bestimmtes Zeitintervall und eine bestimmte Zuschauer- gruppe in einem bestimmten Gebiet.

Sehdauer Die Sehdauer gibt an, wie lange die in die Auswertung einbezogenen Personen während eines bestimmten Zeitintervalls im Durchschnitt ferngesehen haben. In diesen Durchschnittswert gehen, im Gegensatz zur Verweildauer, alle in Fernsehhaushalten lebenden Personen ein, somit auch jene, die ihr Fernseh- gerät zur fraglichen Zeit nicht eingeschaltet hatten.

Verweildauer Die Verweildauer gibt hingegen an, wie lange die tatsächlichen Zuschauer während des Betrachtungszeitraumes vor dem Fernseher bzw. einem be- stimmten Programm verweilten.

Seher in Mio., Dieser Wert bezeichnet die Anzahl der Zuschauer (in Prozent oder in Millio- in % nen), die im Durchschnitt an einem Tag des Betrachtungszeitraumes innerhalb eines bestimmten Zeitintervalls mindestens eine Minute am Stück ferngese- hen haben.

Digitalisierung

In Deutschland gibt es 2012 insgesamt 37,98 Millionen TV-Haushalte, davon entfallen 4,66 Millionen auf Baden-Württemberg. Der Anteil der TV-Haushalte, die digitales Fernsehen empfangen können, ist in den letzten Jahren kontinuierlich angestiegen. Im Jahr 2012 kön- nen rund 75 Prozent der TV-Haushalte in Baden-Württemberg das TV-Angebot an mindes- tens einem Fernsehgerät digital empfangen.

Digitalisierung in den TV-Haushalten 2012

Baden-Württemberg Deutschland

24,8% 22,2% 1,16 Mio. 8,45 Mio. Digitaler Empfang an mind. einem TV-Gerät im Haushalt

ausschließlich 75,2% 77,8% analoger Empfang 3,50 Mio. 29,53 Mio. im Haushalt Mio.

Basis: 4,66 Mio. TV-HH in Baden-Württemberg / 37,98 Mio. TV-HH in Deutschland Quelle: Die Medienanstalten/ALM: Digitalisierungsbericht 2012

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Verteilung der Übertragungswege Angaben in Prozent 56,4

47,9 45,6

39,9

12,5 9,3 4,3 2,8

Kabel Satellit DVB-T DSL-TV Baden-Württemberg Deutschland

Basis: 4,66 Mio. TV-HH in Baden-Württemberg / 37,98 Mio. TV-HH in Deutschland Quelle: Die Medienanstalten/ALM: Digitalisierungsbericht 2012

Digitalisierung der Übertragungswege Angaben in Prozent

100 94,1

52,1 48,2

Kabel Satellit Baden-Württemberg Deutschland

Basis: 18,20 Mio. Kabel-TV-HH in Deutschland / 2,63 Mio. Kabel-TV-HH in Baden-Württemberg 17,32 Mio. Sat-TV-HH in Deutschland / 1,86 Mio. Sat-TV-HH in Baden-Württemberg Quelle: Die Medienanstalten/ALM: Digitalisierungsbericht 2012

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Print

Zeitungen

Printmedien, vor allem Zeitungen, sind auch im Zeitalter von Multimedia und Internet ge- fragt. Nach den Erhebungen der Media-Analyse 2012 (Pressemedien I) lesen über zwei Drit- tel der Deutschen über 14 Jahren täglich eine Zeitung (68,4 Prozent). Unter den Tageszeitun- gen sind die regionalen und lokalen Abonnementzeitungen mit 55,8 Prozent Lesern pro Ausgabe die reichweitenstärkste Gattung. Die Kaufzeitungen kommen auf eine Reichweite von 20,3 Prozent, die überregionalen Zeitungen auf 5,9 Prozent. Tageszeitungen werden in Baden-Württemberg intensiv genutzt, die Reichweiten liegen mit 70,6 Prozent deutlich über dem Bundesdurchschnitt.

Die Zeitungen sind schon mit ihrer Printausgabe das Medium, das universell auf breiteste Bevölkerungsschichten zugeschnitten ist, und – angesichts der zunehmenden Aufsplittung der elektronischen Medien – das wohl einzige Kommunikationsforum, das die verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen gleichzeitig erreicht: junge und ältere Menschen, Männer und Frauen, höher und niedriger Gebildete, Einkommensstärkere und Einkommensschwächere.

Reichweiten der Tageszeitungen in Baden-Württemberg und Deutschland 2012 Angaben in Prozent 70,6 68,4 62,8 55,8

20,3 16,3

4,3 5,9

Tageszeitungen regionale Kaufzeitungen überregionale Gesamt Abonnementzeitungen Abonnementzeitungen

Baden-Württemberg Deutschland

Basis: Deutschsprachige Bevölkerung ab 14 Jahren Quelle: Media-Analyse 2012 Pressemedien I, ZMG

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Bei der Differenzierung der genutzten Printmedien nach Zeitungen, Zeitschriften und Bü- chern liegen die Zeitungen an erster Stelle. Mehr als drei Viertel der Baden-Württemberger ab 14 Jahren (77,6 Prozent) lesen mindestens mehrmals pro Woche Zeitung.

Nutzung von Printmedien in Baden-Württemberg 2012 Angaben in Prozent 77,6

63,5

25,4

12,2

1,6 4,0

mehrmals pro Woche mehrmals im Monat etwa einmal im Monat

Zeitungen lesen Zeitschriften lesen

Basis: Deutschsprachige Bevölkerung ab 14 Jahren Quelle: Media-Analyse 2012 Pressemedien I, ZMG

Online-Angebote der Zeitungen

Unter den führenden Online-Angeboten nehmen die Zeitungen mit ihren Online-Portalen ebenfalls eine Spitzenstellung ein. Von den in der AGOF erfassten Top 15-Online-Angeboten erreichen die deutschen Zeitungen die meisten Unique User pro Monat: Über 27 Millionen User besuchen den Internetauftritt einer Zeitung. Die Zeitungen erreichen mit ihren Web- Angeboten zwei von fünf (38,6 Prozent) Deutschen. Damit stellen die Zeitungen in ihrer Gesamtheit weiterhin das reichweitenstärkste Angebot im Internet – vor T-Online und eBay. Die meisten dieser Online-Leser entfallen auf die Web-Auftritte der regionalen Abonnement- zeitungen (19,61 Mio.). Aber auch die Einzelgattungen der überregionalen Zeitungen (15,22 Mio.) und der Kaufzeitungen (14,86 Mio.) sind unter den Top 15-Angeboten platziert. Hier konnten im Vergleich zum Vorjahr deutliche Steigerungen erzielt werden.

Bei den Online-Portalen der Zeitungen werden in Baden-Württemberg 38,5 Prozent der Nutzer erreicht. Die regionalen und lokalen Abonnementzeitungen sind mit 27,7 Prozent Nutzern die reichweitenstärkste Gattung. In Baden-Württemberg liegen die Reichweiten nahezu gleichauf mit dem Bundesdurchschnitt.

www.mediendaten.de BASISDATEN MEDIEN BADEN - WÜRTTEMBERG 2012 | 31

Monatliche Durchschnittsreichweiten von Online-Portalen der Zeitungsangebote Angaben in Prozent 38,5 38,1

27,7 27,9

21,9 21,6 20,6 21,1

Tageszeitungen Regionale überregionale Kaufzeitungen Gesamt Abonnementzeitungen Zeitungen Baden-Württemberg Deutschland Basis: Deutschsprachige Bevölkerung ab 14 Jahren Quelle: AGOF internet facts 2012-3

Als Spin-off der Printangebote gestartet, haben sich die Online-Angebote der Zeitungen zu Nachrichtenangeboten mit eigenem Profil und hoher Reichweite entwickelt. Aktuell bieten die deutschen Zeitungen 661 Online-Angebote an. Über 450 Zeitungen erscheinen als E- Paper (Quelle: BDZV, Stand Juli 2012).

Anzeigenblätter

Ein weiteres Printmedium, das sich in der Bevölkerung hoher Akzeptanz und Nutzung er- freut, sind die Anzeigenblätter mit ihrer Mischung aus redaktionellen Lokalnachrichten und einem breiten Angebot an Verbraucherinformationen. Im Jahre 2012 gab es in Baden-Würt- temberg 58 Anzeigenblattverlage, die 121 Titel mit einer Auflage von 9,3 Millionen Exempla- ren publizieren. Insgesamt erscheinen in Deutschland 1.411 verschiedene Titel in einer Auf- lage von 92,9 Millionen Exemplaren, die von 492 Verlagen herausgegeben werden.

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Online

Onlinenutzung in Baden-Württemberg

Die Ausstattung der Haushalte in Baden-Württemberg mit Computern und Internet-An- schlüssen befindet sich auf einem hohen Niveau. Dementsprechend ist die Onlinenutzung in den letzten Jahren kontinuierlich angestiegen.

Onlinenutzung in Baden-Württemberg 1998 bis 2012 gelegentliche Nutzung, Angaben in Prozent

76,9 77,6 77,7 70,0 71,1 64,0 60,6 59,5 55,8 54,9 49,5 43,9 37,0

23,1

15,0

1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012

Basis: Personen ab 14 Jahre Quelle: SWR Trend 1998 - 2012

Hinsichtlich des Nutzungsortes ist in den letzten Jahren eine zunehmende Verlagerung der Online-Nutzung ins private Umfeld festzustellen. Der Anteil der Online-Nutzer, die das Inter- net ausschließlich am Arbeitsplatz, in der Schule oder an der Universität nutzen, ist kontinu- ierlich zurückgegangen. Der Anteil derjenigen, die nur oder auch zu Hause im Netz surfen, ist dagegen stetig angestiegen. Die berufliche Internet-Nutzung wird durch die zunehmend private Nutzung ergänzt, eine Entwicklung, die auch durch die hohe Ausstattungsrate der Privathaushalte mit Internet-Zugängen bestätigt wird.

www.mediendaten.de BASISDATEN MEDIEN BADEN - WÜRTTEMBERG 2012 | 33

Onlinenutzungsort Baden-Württemberg 1998 bis 2012 gelegentliche Nutzung, Angaben in Prozent

34,8 36,2 41,2 27,9 31,0

23,9 28,3 23,4 21,8 22,2 21,8 17,8 12,8

36,8 40,2 31,0 36,0 36,4 7,1 27,0 25,7 29,5 30,1 33,6 14,8 18,8 20,9 3,7 7,6 4,5 9,4 6,7 8,4 7,4 6,6 6,7 6,2 5,2 5,3 5,1 5,1 3,2 3,1 2,4 2,8 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 sowohl als auch nur zu Hause nur Arbeitsplatz/an der Uni

Basis: Personen ab 14 Jahre Quelle: SWR Trend 1998 - 2012

Onlinenutzung in Deutschland

Laut ARD/ZDF-Onlinestudie 2012 sind 75,9 Prozent der Deutschen online. Dies sind 53,4 Millionen Internetnutzer. Damit hat sich die Zahl der Internetnutzer in den letzten 12 Jahren nahezu verdreifacht hat (2000: 18,4 Mio.). Die höchsten Zuwachsraten gehen weiterhin von den Über-50-Jährigen aus. 76,8 Prozent der 50- bis 59-Jährigen nutzen inzwischen das Inter- net, unter den über 60-Jährigen sind 39,2 Prozent online.

Entwicklung der Onlinenutzung in Deutschland 2001 bis 2012 gelegentliche Nutzung

2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 in Prozent 38,8 44,1 53,5 55,3 57,9 59,5 62,7 65,8 67,1 69,4 73,3 75,9 in Mio. 24,8 28,3 34,4 35,7 37,5 38,6 40,8 42,7 43,5 49,0 51,7 53,4 Zuwachs (%) 36 14 22 4 5 3 6 5 2 13 6 4

Basis: Bevölkerung ab 14 Jahre in Deutschland Quelle: ARD/ZDF-Onlinestudie 2001 - 2012

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Die mobile Internetnutzung hat sich in den letzten drei Jahren mehr als verdoppelt (2009: 11 Prozent; 2012: 23 Prozent). Dabei ersetzen mobile Endgeräte wie Tablets und Smartphones nicht den stationären Zugang, sondern sie schaffen neue Nutzungssituationen. Bereits 13 Prozent der Fernsehzuschauer nutzen gelegentlich neben dem Fernsehen den „Second Screen“ des Smartphones, des Tablet oder des Laptops.

Entwicklung der Onlinenutzung in Deutschland 2001 bis 2012 gelegentliche Nutzung, Angaben in Prozent

2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 Gesamt 38,8 44,1 53,5 55,3 57,9 59,5 62,7 65,8 67,1 69,4 73,3 75,9 Geschlecht männlich 48,3 53,0 62,6 64,2 67,5 67,3 68,9 72,4 74,5 75,5 78,3 81,5 weiblich 30,1 36,0 45,2 47,3 49,1 52,4 56,9 59,6 60,1 63,5 68,5 70,5 Alter 14-19 Jahre 67,4 76,9 92,1 94,7 95,7 97,3 95,8 97,2 97,5 100,0 100,0 100,0 20-29 Jahre 65,5 80,3 81,9 82,8 85,3 87,3 94,3 94,8 95,2 98,4 98,2 98,6 30-39 Jahre 50,3 65,6 73,1 75,9 79,9 80,6 81,9 87,9 89,4 89,9 94,4 97,6 40-49 Jahre 49,3 47,8 67,4 69,9 71,0 72,0 73,8 77,3 80,4 81,9 90,7 89,4 50-59 Jahre 32,2 35,4 48,8 52,7 56,5 60,0 64,2 65,7 67,4 68,9 69,1 76,8 60 Jahre + 8,1 7,8 13,3 14,5 18,4 20,3 25,1 26,4 27,1 28,2 34,5 39,2 Berufstätigkeit in Ausbildung 79,4 81,1 91,6 94,5 97,4 98,6 97,6 96,7 98,0 100,0 100,0 100,0 berufstätig 48,4 59,3 69,6 73,4 77,1 74,0 78,6 81,8 82,3 82,4 87,0 90,7 Rentner/nicht 14,5 14,8 21,3 22,9 26,3 28,3 32,0 33,6 34,7 36,4 45,0 44,7 berufstätig

Basis: Bevölkerung ab 14 Jahre in Deutschland Quelle: ARD/ZDF-Onlinestudie 2001 - 2012

Weitere Informationen zur Onlinenutzung in Deutschland finden Sie unter [www.ard-zdf- onlinestudie.de].

Mediennutzung Jugendlicher

Medien sind auch ein fester Bestandteil im Leben Jugendlicher. Der persönliche Besitz – und damit der eigenständige Zugang – zeigt, wie selbstverständlich Medien in den Alltag von Kindern und Jugendlichen integriert sind. Daten zum Medienumgang der Zwölf- bis 19- Jährigen in Deutschland liefert die repräsentative Studie „JIM 2012 – Jugend, Information, (Multi-)Media“, die vom Medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest (mpfs) seit 1998 jährlich durchgeführt wird.

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Medienbeschäftigung in der Freizeit 2012 täglich/mehrmals pro Woche, Angaben in Prozent

Handy 91 Internet 91 Fernseher 91 MP3 81 Radio 78 Musik-CDs/Kassetten 56 Bücher 42 Tageszeitung 40 Digitale Fotos machen 35 Computer-/Konsolenspiele (offline) 32 Computer (offline) 30 DVD/Video 29 Zeitschriften/Magazine 26 Tageszeitung (online) 17 Zeitschriften (online) 13 Hörspielkassetten/-CDs 12 Digitale Filme/Videos machen 7 E-Books lesen 2

Basis: alle Befragten (n=1.201) Quelle: Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest, JIM-Studie 2012

Weitere Informationen zur Jugendmedienstudienreihe JIM des Medienpädagogischen For- schungsverbundes Südwest finden Sie unter [www.mpfs.de].

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3. Medienkompetenz

Eine zentrale Aufgabe der Landesanstalt für Kommunikation (LFK) ist die Vermittlung von Medienkompetenz. Einerseits engagieren sich die Medienanstalten aller Bundesländer in gemeinschaftlichen Medienkompetenzprojekten, wie zum Beispiel bei der Programmbera- tung für Eltern „FLIMMO“ [www.flimmo.de], oder im Internet-ABC e.V., der Kinder wie El- tern und Pädagogen beim Einstieg ins Internet kompetent begleitet. Neben der Homepage [www.internet-abc.de] stehen auch Unterrichtsmaterialien für Lehrer zur Verfügung.

Andererseits initiiert die LFK eigene Projekte in Baden-Württemberg. Mit dem Trickfilm- Wettbewerb „Koffer-Trick“ [www.koffer-trick.de] fördert die LFK seit 2007 Grundschüler und Grundschullehrer im Bereich (Trick-) Filmproduktion. Die Lehrkräfte, können kostenlos an einem Workshop teilnehmen, in dem neben Informationen zur mediendidaktischen Umset- zung auch Filmtheorie und die Handhabung mit dem Trickfilm-Koffer vermittelt werden. Im Anschluss erhalten die Lehrkräfte einen Trickfilm-Koffer, um zusammen mit den Schülern einen kleinen Trickfilm für den Wettbewerb zu produzieren. Die Koffer werden von koope- rierenden Stadt- und Kreismedienzentren sowie dem SJR Ulm und der PH Ludwigsburg zur Verfügung gestellt. Eine hochkarätig besetzte Jury entscheidet über die Gewinner, die im Rahmen des Internationalen Trickfilmfestivals Stuttgart (ITFS) ausgezeichnet werden. Für Studierende der Erziehungswissenschaften besteht bereits im Rahmen des Studiums die Möglichkeit, sich mit dem Trickfilmkoffer vertraut zu machen.

Um unterschiedliche medienpädagogische Projekte zusammen mit Aus- und Fortbildungs- maßnahmen zu vernetzen, hat die LFK Internetportale aufgebaut bzw. kontinuierlich geför- dert: Beispielsweise vernetzt Die Multimediaplattform „Soundnezz“ [www.soundnezz.de] mehrere Organisationen und Institutionen, Projekte und Informationen rund um das Thema „medienpraktische Arbeit“. Daneben ist Soundnezz eine Plattform für Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene und Studierende, auf der sie ihre Audio- und Videoproduktionen von Events der Öffentlichkeit vorstellen können. Darüber hinaus bietet die Homepage auch medienpraktische Informationen, z.B. zur Erstellung von Radiobeiträgen. bigFM, der landesweite private Jugendsender in Baden-Württemberg, führt zusammen mit der Landesvereinigung Kulturelle Jugendbildung Baden-Württemberg (LKJ) unter dem Titel „schoolsnet“ seit über zehn Jahren Radioprojekte an Schulen durch. Im Rahmen von Work- shops erhalten die Schüler Einblick in den Sendebetrieb und machen erste Erfahrungen mit digitalen Arbeitssystemen. Jeden Monat wird mit einer neuen Schule gearbeitet, wobei die Schüler später auch das bigFM-Studio aufsuchen und die von Schülern produzierten Beiträge gesendet werden. Vergleichbare Kooperationen gibt es auch in Ulm, hier werden Beiträge von Kindern und Jugendlichen, die in Projekten des SJR Ulm entstanden sind, beim regiona- len Fernsehanbieter Regio TV, beim Lokalradio Donau3 FM sowie beim nichtkommerziellen Sender freeFM ausgestrahlt.

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Ein besonders bedeutendes Projekt der LFK ist die Verstetigung der Hör- und Zuhörforderung in Baden-Württemberg mit dem Projekt Ohrenspitzer. In fast allen Landkreisen in Baden-Würt- temberg stehen Berater bzw. Referenten zur Vermittlung spielerischer Hörerziehung bereit. Ohrenspitzer gibt es auch im Kindergarten und als Teil der Hochschulausbildung. Für die Maß- nahmen zur Zuhörförderung in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz bildet die Seite [www.ohrenspitzer.de] der Stiftung MKFS eine gemeinsame Plattform. Hier finden sich Mate- rialien und eine Datenbank mit Hörspielrezensionen für Kinder.

Jugendschutz als Aufgabe der Landesmedienanstalten erfolgt nicht nur über die Aufsichts- funktion, die zentral bei der Kommission für Jugendmedienschutz (KJM), [www.kjm-onli- ne.de] angesiedelt ist, sondern auch im präventiven Bereich über die Vermittlung von Medi- enkompetenz. Hier ist es Ziel, Jugendliche und Kinder mit den medialen Zusammenhängen vertraut zu machen, die Wahrnehmung zu schulen und diese möglichst durch eigene Erfah- rungen für den Umgang mit Medien zu informieren und zu stärken. Insbesondere im Bereich der Chats und Communitys unterstützt die LFK die Arbeit von jugendschutz.net [www.jugend- schutz.net] mit dem Projekt [www.chatten-ohne-risiko.net].

Viele Aktivitäten der LFK erfolgen gemeinsam mit weiteren Partnern um Ressourcen und Kompetenzen in Netzwerken zu bündeln. Beispielsweise liefert der Medienpädagogische Forschungsverbund Südwest [www.mpfs.de] – eine Kooperation der Landesmedienanstalten aus Baden-Württemberg (LFK) und Rheinland-Pfalz (LMK) in Zusammenarbeit mit dem SWR – mit den Studienreihen KIM (Kinder+Medien, Computer+Internet) und JIM (Jugend, Infor- mation, (Multi-)Media) bundesweit repräsentatives Datenmaterial zur Medienwelt von Kindern und Jugendlichen, die als Grundlagen für medienpädagogische Konzeptionen mit jungen Menschen dienen. 2012 wurde die Familienstudie FIM (Familie, Interaktion und Medien) der Öffentlichkeit vorgestellt. Daraus ergeben sich auch praktische Formen der Medienkompetenzvermittlung: Gemeinsam mit der Landesanstalt für Medien Nordrhein- Westfalen (LfM) betreibt der mpfs das Angebot [www.handysektor.de], das speziell Jugend- liche über Gefahren rund um mobile Kommunikation informiert und Hilfestellungen gibt. Der mpfs ist auch Partner bei [www.klicksafe.de], dem deutschen Knotenpunkt des europäischen „safer internet“-Programms.

Über die Stiftung MedienKompetenz Forum Südwest (MKFS) [www.mkfs.de] – eine Kooperati- on von LFK, LMK und SWR – wurden und werden zahlreiche Projekte auch über die Landes- grenzen hinweg durchgeführt. So wurde das Projekt Ohrenspitzer von der Stiftung mit Partnern in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg weiterentwickelt. In beiden Ländern hat die Zuhör- förderung somit einen großen Stellenwert.

Mit „Klick-Tipps – Surfen, wo’s gut ist!“ [www.klick-tipps.net] betreibt die Stiftung MKFS gemeinsam mit jugendschutz.net ein Online-Angebot, das jede Woche aktuell für Kinder geeignete Seiten vorstellt. Mit diesem Service, der in jedes Online-Angebot eingebunden werden kann, werden Kinder sicher auf Seiten geführt, die informieren und Spaß machen.

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Kindern wird somit eine Positivliste mit guten Webseiten erschlossen. Die Stiftung MKFS unterstützt auch Pilotversuche zum Einsatz von Tablet-PCs im Unterricht. Schulabgänger der Haupt- und Realschulen sind die Zielgruppe bei dem Bewerbungs-Training „Von Standby auf Aktiv“, das von der LKJ [www.lkjbw.de] durchgeführt wird. Bei der Produktion von kurzen Bewerbungs- clips werden Bewerbungstraining und der Erwerb von Sprach-, Sozial- und Medienkompe- tenz kreativ miteinander verbunden. Im Rahmen der Wettbewerbe „Tatort Eifel“ (in Rhein- land-Pfalz) und „Tatort Bodensee“ (Baden-Württemberg) entwickeln Kinder und Jugendliche ein Drehbuch zu einer Kriminalgeschichte. Der Wettbewerb ermuntert zu nachhaltigem Lesen sowie zur Auseinandersetzung mit Texten und vermittelt ein Verständnis von Produk- tionsprozessen bei der Entstehung eines Films. Partner ist neben der Stiftung MKFS die MFG- Filmförderung. Eine ausführliche Darstellung der Projekte des MKFS kann auf der Homepage der Stiftung unter [www.mkfs.de] eingesehen werden. Dort finden sich auch viele Informati- onen zu medienpädagogischen Projekten, Materialien, Internet-Angeboten, Aus- und Wei- terbildungsmöglichkeiten sowie Institutionen – untergliedert nach den verschiedenen Bil- dungsbereichen – im Infopool. Die Stiftung MKFS vergibt jedes Jahr einen „Förderpreis Me- dienpädagogik“, bei dem besonders gelungene Produktionen aus medienpraktischen Projek- ten prämiert werfen.

Gemeinsam mit der MFG-Filmförderung [www.mfg.de] unterstützt die LFK medienpädagogi- sche Projekte insbesondere zum Thema „Filmbildung“. Neben dem Tatort Bodensee sind dies zum Beispiel die Schulkinowochen, mit einer Beteiligung von über 60 Kinos in Baden- Württemberg. Weiter werden innovative Ansätze, wie das Minotaurus-Projekt, Filmarbeit an Schulen, pädagogische Begleitprogramme bei Festivals und Workshops für Schüler gefördert.

Kinomobil e.V. bringt mithilfe der MFG Filmförderung qualitativ hochwertige Filme auch in ländliche Gebiete in Baden-Württemberg. Daneben bietet der Verein u.a. im Rahmen des Projektes „Vom Skizzenblock auf die Kinoleinwand“ Trickfilmworkshops in den Sommerferien an. Als Kooperationspartner beim LFK-Wettbewerb Koffer-Trick unterstützt der Verein Interes- sierte ebenfalls bei der Trickfilmproduktion.

Der Bildungsauftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks besteht nicht nur darin, einem breiten Publikum auch schwierige Themen vertraut zu machen, sondern auch die Kenntnisse und Fähigkeiten zu vermitteln, die zum emanzipierten Umgang mit Medien nötig sind. Der SWR leistet dies – neben den bereits erwähnten Engagements bei der Stiftung MKFS oder dem mpfs – z.B. mit seinem Bildungsfernsehen „Planet Schule“ [www.planet-schule.de]. Bei den DASDING-Workshops geben die Reporter und Moderatoren Schülern einen Einblick in die journalistischen Grundbegriffe und produzieren mit ihnen eine eigene Radiosendung [www..de]. Kinder können im SWR-Kindernetz [www.kindernetz.de] ihre eigene Homepage erstellen. SWR2 Spielraum entführt junge Hörer in die Welt des Erzählens und kommt mit der Spielraum-Tour in Schulen und Bibliotheken [www.kindernetz.de/spielraum]. Der SWR2-DOKUBLOG ist eine interaktive Website für Radio-Feature-Autoren und O-Ton- Sammler. Jeder ist ein Reporter und kann sich beteiligen, eigene Geschichten beisteuern und www.mediendaten.de BASISDATEN MEDIEN BADEN - WÜRTTEMBERG 2012 | 39 andere weiterschreiben [www.swr.de/blog/swr2_dokublog]. In Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz ist der SWR wichtiger Partner bei Medienkompetenzprojekten, häufig auch (Mit-)Veranstalter.

Zur Bündelung der medienpädagogischen Aktivitäten in Baden-Württemberg wurde die Initiative Kindermedienland Baden-Württemberg ins Leben gerufen. Neben Projekten und Veranstaltungen vor Ort informiert die Website [www.kindermedienland-bw.de] über die verschiedenen Akteure im Land. Partner der Initiative des Staatsministeriums sind auch die LFK, die MFG, der SWR und das LMZ.

Kontaktadressen für den Bereich Medienpädagogik / Medienkompetenzvermittlung in Baden-Württemberg

Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg www.kultusministerium.baden-wuerttemberg.de

Kirchliche Einrichtungen

Akademie der Diözese Evangelische Akademie Evangelisches Medienhaus Rottenburg-Stuttgart Bad Boll www.elk-wue.de www.akademie-rs.de www.ev-akademie-boll.de

Fachstelle Medien der Diözese Ökumenischer Medienladen Rottenburg-Stuttgart www.oekumenischer-medienladen.de www.fachstelle-medien.de

Öffentliche Einrichtungen, Stiftungen, Vereine und Initiativen

Aktion Jugendschutz (ajs) Bildungszentrum Gesellschaft für Medienpäda- Landesarbeitsstelle Bürgermedien gogik und Kommunikations- Baden-Württemberg www.bildungszentrum- kultur (GMK) www.ajs-bw.de buergermedien.de www.gmk.medienpaed.de

Landesanstalt für Kommunika- Landesfilmdienst Landesinstitut für tion Baden-Württemberg Baden-Württemberg e.V. Schulentwicklung www.lfk.de www.landesfilmdienst-bw.de www.leu.bw.schule.de

Landesmedienzentrum Landesvereinigung Kulturelle Landeszentrale für politische Baden-Württemberg Jugendbildung Baden- Bildung Baden-Württemberg www.lmz-bw.de Württemberg e.V. www.lpb‐bw.de www.lkjbw.de

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MFG Medien- und Filmgesell- MedienKompetenz Forum Medienpädagogischer For- schaft Baden-Württemberg Südwest schungsverbund Südwest www.mfg.de www.mkfs.de www.mpfs.de

Südwestrundfunk Wissenschaftliches Institut www.swr.de des Jugendhilfswerks Freiburg e.V. www.jugendhilfswerk.de

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4. Studium im Bereich IT, Medien und Kommunikation

Kein anderes Bundesland bietet eine solche Vielfalt an Hochschulen wie Baden-Württem- berg. Forschung und Lehre an den Universitäten, Hochschulen für angewandte Wissenschaf- ten (ehemals Fachhochschulen) und Pädagogischen Hochschulen haben hohe Qualität und z.T. internationalen Rang. Allein vier der neun Eliteuniversitäten in Deutschland befinden sich in Baden-Württemberg. Die Kunst- und Musikhochschulen des Landes genießen hohes Ansehen und üben große Anziehungskraft auf Talente aus der ganzen Welt aus. Die Duale Hochschule (ehemals Berufsakademie) stellt die vielleicht wichtigste bildungspolitische Innovation in der Bundesrepublik Deutschland dar.

Mit mehr als 250 Studiengängen in den Bereichen IT, Medien und Kommunikation verfügt Baden-Württemberg über ein umfassendes und innovatives Ausbildungsangebot, das in seiner Vielfalt von keinem anderen Bundesland erreicht wird. Studiengänge in den Fachbe- reichen Informationstechnologien, Medien- oder Kommunikationswissenschaften finden sich an allen Hochschulen des Landes.

Studienangebote an Universitäten

An allen neun Landesuniversitäten sind Informationstechnologien, Informatik und Compu- terwissenschaften ein fester Bestandteil des Ausbildungsprogramms. Führend im Bereich Informatik sind nach dem Ranking des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) die Univer- sität Karlsruhe [www.uni-karlsruhe.de], die im Zuge der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder das Prädikat „Eliteuni“ erhielt, sowie die Fakultät für Mathematik und Informatik an der Universität Heidelberg [www.uni-heidelberg.de], die Universität Freiburg [www.uni- freiburg.de] und die Universität Konstanz [www.uni-konstanz.de], die ebenfalls als Eliteuni- versitäten ausgezeichnet wurden. Hier erfahren Computerbegeisterte im Studiengang In- formation Engineering alles über Rechner und informationsverarbeitende Systeme. An der Universität Stuttgart [www.uni-stuttgart.de] können sich Studenten im Bereich Visualisie- rung, Interaktive Systeme und Mustererkennung besonders qualifizieren. Der Studiengang Simulation Technology an der Universität Stuttgart bietet durch seine Anbindung an das Stuttgart Research Centre for Simulation Technology und das Exzellenzcluster SimTech einen hohen Forschungsbezug und interdisziplinäre Vernetzung. In Kooperation mit zwei ausländi- schen Universitäten bietet die Universität Stuttgart seit Herbst 2010 einen neuen Master- Studiengang an: Im Fokus des zweijährigen Vollzeit-Studiums Service Engineering stehen die Entwicklung und das Management von qualitativ hochwertigen IT-basierten Dienstleistun- gen. Bekannt und begehrt sind die 100 Plätze im Studiengang Kommunikationswissenschaft an der Universität Hohenheim [www.uni-hohenheim.de], in dessen Mittelpunkt die Arbeits- weise und Wirkung der Massenmedien stehen. In Stuttgart-Hohenheim gibt es auch einen auf vier Semester angelegten Aufbaustudiengang Journalistik, der in kompakter Form für

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Berufe in den Printmedien, im Rundfunk und im Online-Journalismus qualifiziert und Mo- dellcharakter hat.

Praxisorientierte Hochschulen für angewandte Wissenschaften

Die Verbindung von wissenschaftlicher Lehre und einem hohen Maß an Praxisorientierung charakterisiert die Ausbildung an den 33 Hochschulen für angewandte Wissenschaften im Land (ehemals Fachhochschulen), von denen die Mehrzahl auch Studiengänge im Bereich IT, Medien und Kommunikation anbieten. Das wohl umfassendste Spektrum findet man an der Hochschule der Medien in Stuttgart [www.hdm-stuttgart.de] mit 22 akkreditierten Bachelor- und Masterstudiengängen. Die Schwerpunkte liegen in den Bereichen Druck und Medien, Electronic Media sowie Information und Kommunikation. Neuartig ist dort der Studiengang Mobile Medien, bei dem Studierende Anwendungen für mobile Endgeräte entwickeln, inno- vative Geschäftsmodelle für mobile Medien entwerfen und lernen, Dienste und Services zu realisieren. Angehende Technische Redakteure finden an der Hochschule Aalen [www.htw- aalen.de] einen passenden Studiengang, in Offenburg [www.fh-offenburg.de] kann man Medientechnik studieren. Zudem wurde dort jüngst der Studiengang „Unternehmens- und IT-Sicherheit“ eingerichtet. Mediendesigner werden an der Hochschule für Gestaltung in Schwäbisch Gmünd [www.hfg-gmuend.de] ausgebildet, und auf PR-Interessierte wartet ein Zertifikatsstudiengang an der Hochschule Pforzheim [www.hs-pforzheim.de]. Die Hochschule Pforzheim bietet als eine der wenigen Hochschulen in Deutschland einen eigenständigen Studiengang Werbung/Marketing-Kommunikation an. Die Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen [www.hs-esslingen.de] bündelt in den drei Studiengängen Kommuni- kationstechnik, Softwaretechnik und Medieninformatik, sowie Technische Informatik mit besonderem Fokus auf Usability ihr Angebot. Ausbildungsgänge rund um die Themen Mu- sikdesign, Musikmanagement und Musikpädagogik bietet die Popakademie in Mannheim [www.popakademie.de].

Auf Medieninformatik ist die Hochschule für Technik und Wirtschaft in Furtwangen [www.fh-furtwangen.de] ausgerichtet. Dort werden in der Fakultät Digitale Medien die Bereiche Informatik, Technik, Gestaltung und Wirtschaft auf hohem Niveau miteinander verbunden. Der bundesweit erste Studiengang „Medienkonzeption“ legt seinen Fokus auf den konzeptionellen Entwurf von multimedialen Anwendungen. Weitere Besonderheit: Im Angebot hat die Hochschule die Schwerpunkte Musikdesign und Gamedesign. Der Fachbe- reich Kommunikationsdesign an der Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe [www.hfg- karlsruhe.de] ist der kleinste seiner Art in Deutschland, bietet aber einen der renommiertes- ten Studiengänge für angehende Designer. Sie erhalten dort das theoretische, vor allem aber das praktische Rüstzeug für eine spätere Tätigkeit in Kunst, Medien, Film, Agenturen und Verlagen. Seit Beginn des Wintersemesters 2010 bietet die Hochschule für Musik in Karlsru- he [www.hit-karlsruhe.de] den neuen Kombi-Studiengang Musikwissenschaft/Musikinfor- matik in erneuerter Form an. Die noch junge Disziplin der Musikinformatik steht hier gleich- berechtigt neben der überwiegend historisch ausgerichteten Musikwissenschaft. www.mediendaten.de BASISDATEN MEDIEN BADEN - WÜRTTEMBERG 201 2 | 43

IT-Anwendungen in der Medizin thematisieren die Hochschulen Heilbronn [www.hs- heilbronn.de] und Ulm [www.hs-ulm.de]. Dabei ist die Hochschule Heilbronn zudem beson- ders stark im Bereich „Electronic Business“ und bildet Studierende als Schnittstellen-Exper- ten aus, die sich sowohl in der Betriebswirtschaft als auch der Informatik zu Hause fühlen. An der Hochschule Karlsruhe [www.hs-karlsruhe.de] stehen Informatik und Multimedia und an der Hochschule für Technik in Stuttgart [www.hft-stuttgart.de] Software-Technologien im Fokus.

Eine der renommiertesten Ausbildungsstätten für Film und Medien in Deutschland ist die Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg [www.filmakademie.de], die mit ihrem projektorientierten Lehrkonzept und 300 Gastdozenten pro Jahr auch international einen exzellenten Ruf genießt. Die Filmakademie verfügt über ein eigenes Institut für Animation, Visual Effects sowie digitale Postproduktion. In unmittelbarer Nachbarschaft zur Filmakade- mie wurde im Herbst 2008 die Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg, kurz Theaterakademie, eröffnet [www.adk-bw.de].

Besonderheit Duale Hochschule Baden-Württemberg

Die Duale Hochschule Baden-Württemberg [www.dhbw.de] ist wohl die erfolgreichste bil- dungspolitische Innovation der Nachkriegszeit. Ihre Vorgängereinrichtung, die Berufsakade- mie Baden-Württemberg, wurde 1974 mit den ersten Standorten in Stuttgart und Mann- heim gegründet. Mittlerweile hat sich das bewährte und zukunftsweisende Modell einer tertiären Bildungseinrichtung im In- und Ausland hohe Anerkennung erworben. Ihr Ausbil- dungskonzept basiert auf der Verbindung von Studium und praktischer Ausbildung in einem Unternehmen. Die acht Standorte der Dualen Hochschule Baden-Württemberg verzeichnen derzeit rund 26.000 Studierende. In Kooperation mit über 9.000 Partnerunternehmen und sozialen Einrichtungen bietet die Duale Hochschule ein breites Spektrum an Studiengängen in den Bereichen Wirtschaft, Technik und Sozialwesen.

So bietet zum Beispiel die Duale Hochschule Heidenheim einen Studiengang Informations- management mit den Vertiefungsrichtungen Industrie und Medizin. Auf der Liste der Koope- rationspartner finden sich bekannte Firmen wie Carl Zeiss, Voith oder Intel sowie zahlreiche Kliniken. Die Leitidee der Studienrichtung Dienstleistungsmanagement – Medien und Kom- munikation der Dualen Hochschule Stuttgart ist es, Medien- und betriebswirtschaftliche Kompetenz auf höchstem Niveau miteinander zu verknüpfen. Insbesondere Medienunter- nehmen in ihrer volatilen Umwelt profitieren von der Kernmaxime der Dualen Hochschule, dem Theorie-Praxis-Transfer. Europaweit einmalig ist der Online-Masterstudiengang „Intelli- gente eingebettete Mikrosysteme“, den die Duale Hochschule Lörrach in Kooperation mit der Universität Freiburg anbietet. Er richtet sich an berufstätige Absolventen aus den Berei- chen Informatik, Mikrosystemtechnik und Elektrotechnik und orientiert sich konsequent an der industriellen Praxis.

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Komplettiert wird das Angebot durch eine Vielzahl an Hochschulen in privater Trägerschaft. Beispielhaft genannt sei die Macromedia Hochschule für Medien und Kommunikation [www.macromedia-fachhochschule.de], die mit über 60 Professuren, 20 wissenschaftlichen Mitarbeitern und zahlreichen Lehrbeauftragten die derzeit über 1.700 Studierende bundes- weit in den Studienrichtungen Medienmanagement, Journalistik, Medien- und Kommunika- tionsdesign sowie Film und Fernsehen betreut. So können im Rahmen des Studiengangs Medien- und Kommunikationsdesign Studenten zwischen den Schwerpunkten Design, Ani- mation und Games wählen. An der SRH Hochschule Calw [www.hochschule-calw.de] kann man Betriebswirtschaft mit den Schwerpunkten Medien und unternehmerische Kommunika- tion sowie Verbraucherjournalismus studieren. Die Zeppelin University in Konstanz [www.zu.de] legt mit dem Studiengang „Communication & Cultural Management“ einen Schwerpunkt auf die Kommunikation in unterschiedlichen kulturellen Umgebungen. Und die bundesweit einzige Gestaltungshochschule mit Akkreditierung durch den Wissenschaftsrat, die Stuttgarter Merz Akademie [www.merz-akademie.de], bietet einen Bachelorstudiengang Gestaltung, Kunst und Medien mit den Richtungen Film und Video, Interface Design und Visuelle Kommunikation.

Spezielle Förderung der IT- und Medientalente im Land

Mit dem Karl-Steinbuch-Stipendium der MFG Stiftung Baden-Württemberg [www.karl-steinbuch- stipendium.de] erhalten kreative Spitzentalente und junge Softwareforscher aus Baden- Württemberg die Möglichkeit, fachübergreifende Projekte mit IT- und Medienbezug umzu- setzen. Die Laufzeit des Karl-Steinbuch-Stipendiums beträgt zwölf Monate. Die Förder- höchstgrenze liegt bei rund 830 Euro pro Projektmonat, demnach können pro Projekt bis zu 10.000 Euro beantragt werden. Die Vielfalt der geförderten Projekte reicht von E-Health, über mobile IT und Visualisierung bis hin zu Web 2.0-Anwendungen. Weitere Fördermöglich- keiten erhalten junge Wissenschaftler im Rahmen des MFG WISTA-Programms [www.soft- wareforschung.de/wista], bei dem die MFG Innovationsagentur für IT und Medien praxisna- he Forschungsarbeiten zu IT- und Medienthemen unterstützt. Der INCA Award [www.inca- award.de] bietet jungen Talenten und einfallsreichen Entwicklern aus dem IT- und Medien- bereich ein Forum, um sich mit anderen Wettbewerbern aus ganz Europa zu messen sowie den Marktwert der eigenen Ideen zu vergleichen. Als bundesweite Kontaktstelle unterstütz- te die MFG Baden-Württemberg diesen europaweiten Wettbewerb. Der jährlich in Stuttgart stattfindende DMMK Young Professionals [www.dmmk.de] ermöglicht Studenten der Berei- che IT, Medien und Kommunikation, Top-Unternehmen und innovative Start-Ups der Inter- aktiv-Branche zu treffen, mehr über die Karrierechancen in der digitalen Wirtschaft zu erfah- ren, aktuelle Branchentrends zu diskutieren und Kontakt zu hochkarätigen Referenten und attraktiven Arbeitgebern der digitalen Wirtschaft aufzubauen.

Einen Überblick über die Medienstudiengänge in Baden-Württemberg finden Sie auf den Seiten von Mediendaten Südwest [www.mediendaten.de] unter „Medienlinks“. www.mediendaten.de BASISDATEN MEDIEN BADEN - WÜRTTEMBERG 201 2 | 45

Medienforschung

Das hochklassige und breitgefächerte Ausbildungsangebot im Land spiegelt sich in einer lebendigen Medienszene mit hervorragenden Netzwerken und einem breiten Spektrum an Forschungseinrichtungen für Medienfragen wieder. Verankert sind diese Einrichtungen sowohl an den Hochschulen des Landes wie auch an einer Vielzahl öffentlicher und privat- wirtschaftlicher Einrichtungen und Initiativen. Schwerpunkte sind kommunikationswissen- schaftliche Fragestellungen, Media-Analysen sowie die Reflektion der Medienwirkung.

Größtes universitäres Forschungszentrum im Bereich Medien ist der Fachbereich Kommuni- kationswissenschaft und Journalistik an der Universität Hohenheim, dem die Forschungsstel- le für Medienwirtschaft und Kommunikationsforschung angegliedert ist.

Ein umfassender Pfeiler der anwendungsorientierten Medienforschung und -entwicklung ist die Hochschule der Medien [www.hdm-stuttgart.de] in Stuttgart mit dem ihr angegliederten Institut für Angewandte Forschung. Die Schwerpunkte reichen von Softwaresystemen über audiovisuelle Medien, innovative Print- und Publishing-Technologien und neue Lernwelten bis hin zu Fragen der Medienwirkungsforschung sowie der Medien- und Wirtschaftsethik. Darüber hinaus verfügt die HdM über ein Institut für Werbung und Marktkommunikation, das insbesondere mittelständischen Unternehmen zu Seite steht.

Eine einmalige Einheit aus Lehr-, Forschungs- und Ausstellungsinstitution ist das mit der Staatlichen Hochschule für Gestaltung (HfG) verbundene Zentrum für Kunst und Medien- technologie (ZKM) [www.zkm.de] in Karlsruhe. Es zählt zu den größten europäischen Einrich- tungen für Medienkunst und Medienforschung.

Führend auf dem Feld der Umfrageforschung ist das Institut für Demoskopie in Allensbach [www.ifd-allensbach.de]. Zum Leistungsspektrum im Bereich der Medienforschung gehören bekannte Media-Analysen wie die Allensbacher Markt- und Werbeträgeranalyse (AWA) oder die Computer- und Telekommunikations-Analyse (ACTA).

Förderung der Medienkompetenz

Ein großes Anliegen ist Baden-Württemberg die Förderung der Medienkompetenz mit Hilfe der Medienbildung und Medienpädagogik. Verankert ist diese Disziplin insbesondere an den Pädagogischen Hochschulen (PH) des Landes. So führt die Abteilung Medienpädagogik an der PH Ludwigsburg [www.ph-ludwigsburg.de] praxisnahe Studien durch, die mediendidakti- sche Lernarrangements oder den Einsatz audiovisueller Medien zur Integration von Jugendli- chen aus Randgruppen beleuchten. Den Erwerb, die Vermittlung und die Kommunikation von Wissen mit innovativen Technologien erforscht das Institut für Wissensmedien in Tübin- gen [www.iwm-kmrc.de]. Aktuelle Themen sind die Entwicklung hypermedialer Lernumge-

www.mediendaten.de 46 | BASISDATEN MEDIEN BADEN - WÜRTTEMBERG 201 2 bungen sowie Cybermedien, die Lerninhalte in Form grafisch-dreidimensional gestalteter Szenen vermitteln. Und das Internetportal Mediaculture [www.mediaculture-online.de], ein Projekt des Landesmedienzentrums Baden-Württemberg, hält Arbeitsmaterialien für Studie- rende und Lehrer bereit und gibt eine Übersicht über Beiträge zu den Themen Medienfor- schung, Medienwirkung und -theorie.

Für eine Aus- oder Weiterbildung im Themenfeld „Medien, Bildung, Kinder und Jugendliche“ bietet die Initiative Kindermedienland Baden-Württemberg [www.kindermedienland‐bw.de] auf ihrer Internetpräsenz einen Überblick über Hochschulen mit entsprechenden Angeboten in Baden-Württemberg.

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5. Öffentliche Bibliotheken in Baden -Württemberg

Öffentliche Bibliotheken sind die am meisten genutzten außerschulischen Bildungs- und Kultureinrichtungen. Aufgrund ihrer herausragenden Breitenwirkung sind sie besonders prä- destiniert, an Antworten auf gesellschaftliche Fragen mitzuwirken.

Baden-Württemberg hat mit seinen rund 800 kommunalen öffentlichen Bibliotheken ein leistungsfähiges Bibliothekswesen. 60 Millionen Ausleihen, ein Bestand von 16 Millionen Medien im Jahr 2011 sowie eine starke Präsenznutzung belegen den hohen Stellenwert für die Bevölkerung.

Bibliotheken bieten einen Zugang zu Wissen, Information, Forschung und Kultur für alle Bevölkerungsgruppen. Sie ermöglichen dem Einzelnen kostengünstig den Zugang zu aktuel- len Wissensquellen in allen medialen Formen. Mit ihrem differenzierten Medienangebot unterstützen Bibliotheken das selbstgesteuerte Lernen sowie das individuelle Wissensmana- gement. Sie bieten individuelle Begleitung beim Erlangen und Erhalten von Lese-, Sprach- und Medienkompetenz. Damit tragen sie zur Verbesserung von Bildungschancen bei und haben eine zentrale Funktion im Netzwerk des „Lebenslangen Lernens“.

Bibliotheken fördern kulturelle Identität und sind sozial integrierend. Sie wirken der digitalen Spaltung der Gesellschaft entgegen und tragen zum Abbau des Stadt-Land-Gefälles bei. Sie vernetzen sich mit anderen Einrichtungen und entwickeln ein spezifisches Profil in der kom- munalen Bildungs- und Kulturlandschaft. Das Engagement der Kommunen zur Förderung der Integration wird durch die Bibliotheken aktiv und wirkungsvoll unterstützt. Integration wird als Chance und Aufgabe für alle verstanden.

Zentrale Anlauf- und Informationsstellen bei Fragen zu den kommunalen öffentlichen Biblio- theken in Baden-Württemberg sind die vier Fachstellen für das öffentliche Bibliothekswesen bei den Regierungspräsidien Baden-Württemberg sowie der Landesverband Baden-Würt- temberg im Deutschen Bibliotheksverband e. V.

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2008 2009 2010 2011 Zahl der Bibliotheken 799 800 804 804

Zahl der Städte und Gemeinden in BW 1.109 1.102 1.102 1.102

Zahl der Bibliotheksorte 539 542 548 552 davon durch Fahrbibliothek versorgt 10 10 10 10 davon Bibliotheksorte mit 239 242 244 246 hauptamtlicher-fachlicher Leitung

Zahl der Bände/Medien 15.544.294 15.748.001 15.871.990 15.903.695

Zahl der Entleihungen 58.990.852 60.019.070 60.101.003 60.104.341

Einwohner in Baden-Württemberg 10.754.191 10.747.905 10.749.924 10.768.624

Zahl der Einwohner 8.779.046 8.790.943 8.828.671 8.856.035 in den Bibliotheksorten

Bände/Medien je Einwohner 1,45 1,47 1,48 1,48

Entleihungen je Einwohner 6,72 6,83 6,81 6,79 in den Bibliotheksorten

Gesamtaufwendungen inkl. 139.461.034 155.766.178 154.528.582 153.076.263 Bauaufwendungen (€)

Medienetat (€) 16.228.974 16.458.759 15.679.172 16.328.567

Quelle: Regierungspräsidien Baden-Württemberg - Fachstellen für das öffentliche Bibliothekswesen

Weitere Informationen finden Sie hier: [www.fr.fachstelle.bib-bw.de] [www.ka.fachstelle.bib-bw.de] [www.s.fachstelle.bib-bw.de] [www.rt.fachstelle.bib-bw.de] [www.bibliotheksverband.de]

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Die „Mediendaten Südwest“ liefern seit 1997 aktuelle Basisdaten zu Medien in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz sowie Vergleichsdaten für das Bundes- gebiet. Neben Daten zum Medienangebot und zur Mediennutzung sind auch allgemeine Informationen zu klassischen Medien (Hörfunk, Fernsehen und Presse) und neuen Medien (Multimedia, Internet / Online, Digitaler Rundfunk) enthalten. Durch die Bereiche Medienökonomie, Medienpädagogik und Medienausstattung wird das Angebot abgerundet. Als Einstiegsportal bieten die „Mediendaten Süd- west“ einen ersten Überblick und führen über kommentierte Links zu weiteren Informationen.

Die „Mediendaten Südwest“ sind ein Kooperationsprojekt der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK), der Landeszentrale für Medien und Kommunikation Rheinland-Pfalz (LMK), der MFG Baden-Württemberg Innovati- onsagentur des Landes für IT und Medien, des Südwestrundfunks (SWR) sowie der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg (lpb).

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Medienportal Südwest

Das Medienportal Südwest vernetzt die Angebote • des Medienpädagogischen Forschungsverbundes Südwest • der Mediendaten Südwest • des MedienKompetenz Forums Südwest • des Infopools Medienkompetenz Südwest und bietet den idealen Einstieg zu • Daten und Informationen zur Nutzung, Funktion und Wirkung von Medien bei Kindern und Jugendlichen • den Studienreihen JIM, KIM und FIM • aktuellen Basisdaten aus den Bereichen Fernsehen, Hörfunk, Print, Film und Internet • Informationen zu medienpädagogischen Projekten, Materialien, Internet- Angeboten, Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten sowie Institutionen

Das Medienportal Südwest bietet zudem die Möglichkeit, angebotsübergreifend zu recherchieren. Ein Newsletter informiert über die einzelnen Institutionen und Kooperationen hinweg über die Aktivitäten in den Bereichen Medienkompetenz, Medienwissenschaft und Medienpädagogik.

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