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Stuttgart, 14.03.2013

Zuschnitt der Kommerziellen und Nichtkommerziellen UKW-Verbreitungsgebiete ab 01.01.2016

1. Überblick

Zum 01.01.2016 müssen die gegenwärtig drei Regionalverbreitungsgebiete und die gegen- wärtig 13 Lokalverbreitungsgebiete, das Verbreitungsgebiet für ein landesweites Jugendradio sowie die Gebiete der Nichtkommerziellen Hörfunkveranstalter und Lernradios neu lizenziert werden.

Für die neue Lizenzperiode hat die LFK die Gebiete anhand der Kriterien des Landesmedien- gesetzes im Hinblick auf eine mögliche strukturelle Neuordnung untersucht und gibt das nachstehende Konzept zur Anhörung. Die Strukturen werden bis auf eine Ausnahme beibe- halten. Das heutige Gebiet L11 (Böblingen/Calw/Freudenstadt) soll aufgeteilt werden in das Teilgebiet Freudenstadt/Calw, welches L2 zugeschlagen wird und das Teilgebiet Böblingen, welches L13 (nördliche Region ) zugeschlagen wird. Damit wird einer- seits den raumplanerischen Zuschnitten der Regierungsbezirke Rechung getragen, anderer- seits entstehen zwei leistungsstarke Verbreitungsgebiete. Ansonsten ist vorgesehen, die ge- wachsenen Gebiete der kommerziellen und nichtkommerziellen Veranstalter unverändert zu belassen und so auszuschreiben.

2. Grundsätze der Gebietsplanung

Die Planung der Verbreitungsgebiete für drahtlosen und privaten Hörfunk in analoger Tech- nik (hier UKW) richten sich nach den Vorschriften des § 18 Abs. 2 LMedienG. Es ist so zu planen, dass

- zusammenhängende Kommunikationskultur und Wirtschaftsräume versorgt werden können,

- eine wirtschaftlich leistungsfähige Hörfunkveranstaltung ermöglicht wird,

- im Land bis zu drei Verbreitungsgebiete für regionale Hörfunkprogramme,

- ein Verbreitungsgebiet für ein überregionales Programm bis hin zu einer landesweiten Verbreitung als Programm vorwiegend für junge Menschen und

- 12 bis 18 Verbreitungsgebiete für lokale Hörfunkprogramme entstehen.

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Eine flächendeckende Versorgung ist anzustreben, soweit hierfür die erforderlichen Übertra- gungskapazitäten zur Verfügung stehen. Weiterhin soll angestrebt werden, dass bei lokaler Hörfunkveranstaltung mindestens 300.000 Einwohner und bei regionaler Hörfunkveranstal- tung mindestens 1,5 Mio. Einwohner das Programm in Stereoqualität empfangen können. Überlappungen sind auf ¼ der Einwohner zu begrenzen. Zusätzlich hat sich die LFK bei ihrer Planung im Jahr 2001 an dem so nicht im Gesetz festge- legten Grundsatz orientiert, dass jede Gemeinde nur einem einzigen Regionalverbreitungsge- biet und ebenso nur einem einzigen Lokalverbreitungsgebiet zugeordnet ist. Grenzen von Landkreisen und Regionen und Regierungsbezirken sollten soweit möglich eingehalten wer- den. Die nachstehend vorgeschlagene Optimierung im Bereich Calw/Freudenstadt/Böblingen schlägt hier eine gebietsrichtige Planung vor.

Ab einer bestimmten Größe kann die LFK zur Optimierung zusammenhängender Kommunikati- ons-, Wirtschafts- und Kulturräume Auseinanderschaltungsauflagen aussprechen (§ 18 Abs. 3 LMedienG).

Explizite gesetzliche Vorgaben für die Verbreitungsgebiete für Lernradios und NKL bestehen nicht.

Situation in der III. Lizenzperiode (2002-2015)

Die gesetzlichen Vorgaben, die seither unverändert sind, hat die LFK im Vorfeld der III. Lizenz- periode geprüft und mit der Ausweisung von drei Regionalprogrammgebieten und dreizehn Lo- kalgebieten umgesetzt. Hierbei ist es gelungen, für drei abgrenzbare Kommunikationsräume drei Regionalprogramme mit annähernd vergleichbaren Rahmendaten auszuschreiben.

Die Aufgabe, 12 bis 18 Lokalprogramme auszuweisen und damit das Land flächendeckend zu planen, konnte trotz der damals wie heute angespannten Frequenzsituation und der sehr unter- schiedlichen ökonomischen und topographischen Strukturen im Land nach den gesetzlichen Vorgaben umgesetzt werden. Um eine möglichst umfassende Versorgung der Lokalgebiete zu erreichen (im Ergebnis 66 – 97 %), wurde hierbei in Einzelfällen auch ein erhöhter Overspill hingenommen. Die LFK hatte bei der Planung technische, ökonomische und politische Aspekte (politische Grenzen, Wirtschaftsräume, Kulturräume) in die Planungen eingebracht und die grundsätzliche Entscheidung getroffen, zugunsten einer besseren Prognose hinsichtlich der Wirt- schaftlichkeit eher größere Gebiete zu ordnen und sich so an der Untergrenze des Spielraumes von 12-18 Sendern zu bewegen.

Situation vor der IV Lizenzperiode

Nach dem Ablauf des Großteils der Lizenzperiode lässt sich feststellen, dass sich die Planung im Wesentlichen bewährt hat. Die Gebiete sind nach Angaben der betroffenen Veranstalter geeig- net, die Kommunikations-, Kultur und Wirtschaftsräume zu erfassen und zu versorgen. Soweit Ergebnisse der bisherigen Nutzung nicht vollumfänglich den Erwartungen an eine lokale Hör- funkveranstaltung entsprechen, liegt dies in der Mehrzahl der Fälle wohl jedenfalls nicht an Pla- nungsfehlern oder einem unzureichend geschnittenen Gebiet.

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3. Verbreitungsgebiete und technische Übertragungskapazitäten der Regionalverbrei- tungsgebiete

Die gegenwärtige Struktur der Regionalverbreitungsgebiete zeigt Bild 3.0

Bild 3.0 Regionalverbreitungsgebiete 2013

3.1 Regionalverbreitungsgebiet 1 (West).

Radio Regenbogen Hörfunk in Baden GmbH & Co. KG ist gegenwärtig Lizenznehmer für dieses Verbreitungsgebiet. Diese Gebietsplanung hat sich bewährt. Es werden weder in den Zuschnitten noch in den Frequenzen Änderungen vorgeschlagen. Allerdings sollte klargestellt werden, dass im Bereich der Region Nordschwarzwald zum Regionalgebiet 1 die Landkreise Freudenstadt und Calw sowie der Enzkreis gehören; der Enzkreis jedoch nur westlich der Gemeindegrenzende Orte Königsbach/Stein, Eisingen und Ispringen ein- schließlich dieser Orte. Damit ist die Abgrenzung klar definiert. Weiter ist damit klarge- stellt, dass von der Gebietsaufteilung her der Stadtkreis Pforzheim nicht zum Regionalge- biet 1 gehört. In Pforzheim befindet sich eine Frequenz, die dem Regionalgebiet 2 (Mitte) zugeordnet ist. Daraus folgt, dass Pforzheim im Regionalverbreitungsgebiet 2 ausgewiesen wird. Das geplante Verbreitungsgebiet wird wie folgt beschrieben: Stadtkreis , Stadtkreis , Neckar-Odenwaldkreis, Rhein-Neckarkreis, Region Mittlerer Oberrhein, Region Südlicher Oberrhein, Landkreis Lörrach, Landkreis Waldshut, Landkreis Freudenstadt, Landkreis Calw, der Enzkreis - jedoch nur westlich der Gemeindegrenzende Orte Königsbach/Stein, Eisingen und Ispringen einschließlich dieser Orte.

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Zur Versorgung des Gebiets stehen folgende Frequenzen zur Verfügung:

- Blauen 101,1 MHz 8,4 kW - Buchen 104,6 MHz 0,1 kW - Heidelberg 102,8 MHz 50 kW - Hornisgrinde 100,4 MHz 80 kW

Alle Frequenzen sind seit Jahren in Betrieb. Diese Frequenzen versorgen im Verbrei- tungsgebiet 3,5 Mio. Menschen bzw. 89% der Bevölkerung. Bild 3.1 zeigt die Versor- gung. In diesem und in allen folgenden Versorgungsdarstellungen sind grün gefärbte Ge- biete in bei stationärem Empfang Stereoqualität versorgt gem. einschlägiger Richtlinie, alle anderen Gebiete sind unversorgt.

Bild 3.1 Regionalverbreitungsgebiet R1

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3.2 Regionalverbreitungsgebiet 2 (Mitte)

Antenne Radio GmbH & Co KG ist derzeit Lizenznehmer im Regionalverbreitungsgebiet 2.

Die Gebietsplanung hat sich bewährt. Es werden weder im Zuschnitt noch in den Frequenzen Änderungen vorgeschlagen.

Das geplante Verbreitungsgebiet wird wie folgt beschrieben: Region Franken, Region Stuttgart, Region Neckar Alb, Landkreis Rottweil, Stadtkreis Pforz- heim der Enzkreis östlich der Gemeindegrenzen der Orte Königsbachstein, Eisingen und Ispringen ohne diese Orte.

Zur Versorgung des Gebiets stehen folgende Frequenzen zur Verfügung.

- Bad Mergentheim 106,0 MHz 0,1 kW - Balingen-Fromern 105,4 MHz 0,3 kW - Ermstal 89,3 MHz 0,02 kW - Geislingen an der Steige 105,4 MHz 1kW - 89,1 MHz 0,5 kW - Langenburg 100,1 MHz 50 kW - Leonberg 106,9 MHz 0,1 kW - Pforzheim-Wartberg 107,0 MHz 1,0 kW - Raichberg 103,4 MHz 50 kW - Reutlingen 103,1 MHz 0,1 kW - Stuttgart 101,3 MHz 75 kW - Wertheim 89,5 MHz 0,1 kW

Alle Frequenzen sind seit Jahren in Betrieb. Diese Frequenzen versorgen im Verbreitungsge- biet ca. 4,5 Mio. Menschen bzw. 98% des Versorgungsgebiets. Bild 3.2 zeigt die Versorgung.

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Bild 3.2 Versorgung des Gebiets R2

3.3 Regionalverbreitungsgebiet 3 West.

Radio 7 Hörfunk GmbH und Co. KG ist derzeit Lizenznehmer in diesem Verbreitungsgebiet. Diese Gebietsplanung hat sich bewährt. Es werden weder im Zuschnitt noch in den Frequen- zen Änderungen vorgeschlagen.

Das geplante Verbreitungsgebiet wird wie folgt beschrieben: Region Ost-Württemberg, baden-württembergischer Teil der Region Donau-Iler, Region Bo- densee-Oberschwaben, Landkreis Konstanz, Landkreis Tuttlingen, Schwarzwald-Baar-Kreis.

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Zur Versorgung des Gebiets stehen folgende Frequenzen zur Verfügung:

- 103,7 MHz 50 kW - Iberger Kugel 105,0 MHz 50 kW - Schussental 96,9 MHz 0,1 kW - 101,8 MHz 10 kW - Ulm-Wiblingen 90.0 MHz 0,2 kW - Villingen-Schwenningen 101,2 MHz 0,1 kW - Witthoh 102,5 MHz 40 kW

Alle Frequenzen sind seit Jahren in Betrieb. Diese Frequenzen versorgen im Verbreitungsge- biet etwa 2,1 Mio. Menschen bzw. 98% des Verbreitungsgebiets Bild 3.3 zeigt die Versorgung.

Bild 3.3 Versorgung des Gebiets R3

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4. Verbreitungsgebiete und technische Übertragungskapazitäten der Lokalverbrei- tungsgebiete

Bild 4.0 zeigt in einer Übersichtsdarstellung den gegenwärtigen Zuschnitt der Lokalverbrei- tungsgebiete.

Bild 4.0: UKW-Lokalsendegebiete in Baden-Württemberg im Jahr 2013

4.1 Lokalverbreitungsgebiet 1 (Unterer Neckar)

RNO Rhein-Neckar-Odenwald Radio GmbH und Co. KG ist derzeit Lizenznehmer in diesem Lokalverbreitungsgebiet. Die Gebietsplanung hat sich bewährt. Es werden weder im Zuschnitt noch in den Frequenzen Änderungen vorgeschlagen. Das geplante Verbreitungsgebiet wird wie folgt beschrieben: Kreis Heidelberg, Kreis Mann- heim, Neckar Odenwald Kreis, Rhein-Neckar-Kreis. Zur Versorgung des Gebiets stehen folgende Frequenzen zur Verfügung:

- Heidelberg 106,1 MHz 1 kW - Mosbach 107,9 MHz 0,1 kW - Mudau 102,1 MHz 25 kW - Weinheim 107,7 MHz 0,1 kW - Wiesloch 107,1 MHz 0,1 kW

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Alle Frequenzen sind seit Jahren in Betrieb. Diese Frequenzen versorgen im Verbreitungsge- biet ca. 865 Tsd. Menschen bzw. 75% des Gebiets.

Bild 4.1 Versorgung des Verbreitungsgebiets L1

4.2 Lokalverbreitungsgebiet 2 (Karlsruhe)

Lizenznehmer in diesem Gebiet ist Radio Karlsruhe GmbH und Co. KG, die das Programm „die neue welle“ verbreitet.

Zur detaillierten Diskussion dieses Verbreitungsgebiets wird auf Kapitel 3.11 verwiesen. Dort wird dargelegt, dass es gute Gründe gibt die Landkreise Freudenstadt und Calw ebenfalls L2 zuzuschlagen.

In der derzeit laufenden Lizenzperiode wird das Lokalverbreitungsgebiet 2 (Karlsruhe) wie folgt beschrieben: Stadtkreis Karlsruhe, Stadtkreis Pforzheim, Landkreis Karlsruhe, Landkreis Raststatt ohne Bühl, Bühlertal und Ottersweier, Stadtkreis Baden-Baden, der Enzkreis west- lich der Gemeindegrenzen der Orte Königsbach-Stein, Eisingen und Ispringen einschließlich dieser Orte.

Zur Versorgung des Gebiets stehen gegenwärtig folgende Frequenzen zur Verfügung:

- Baden-Baden 100,9 MHz 0,8 kW - Bretten 107,9 MHz 0,1 kW - Bruchsal 107,3 MHz 0,1 kW - Karlsruhe 101,8 MHz 25 kW - Pforzheim-Wartberg 91,4 MHz 0,5 kW

Alle Frequenzen sind seit Jahren in Betrieb. Diese Frequenzen versorgen im Verbreitungsge- biet ca. 990.000 Menschen bzw. 84% des Verbreitungsgebiets.

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Bild 4.2: Versorgung des Verbreitungsgebiets L2 in der gegenwärtig laufenden Lizenzierungsperiode

4.3 Lokalverbreitungsgebiet 3 (Ortenau)

Lizenznehmer in diesem Gebiet ist Private Rundfunkgesellschaft Ortenau KG mit dem Pro- gramm Radio OHR.

Die Gebietsplanung hat sich bewährt. Es werden weder im Zuschnitt noch in den Frequenzen Änderungen vorgeschlagen.

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Das geplante Verbreitungsgebiet wird wie folgt beschrieben: Ortenau Kreis und die Gemein- den Bühl, Bühlertal und Ottersweier.

Zur Versorgung des Gebiets stehen folgende Frequenzen zur Verfügung:

- Bühlertal 105,5 MHz 0,5 kW - Brandenkopf 101,6 MHz 0,5 kW - Lahr 107,4 MHz 5 kW - Lautenbach 99,2 MHz 0,1 kW - Haslach 93,0 MHz 0,1 kW - Oberachern 90,5 MHz 2 kW - Ohlsbach 104,9 MHz 5 kW

Alle Frequenzen sind seit Jahren in Betrieb. Diese Frequenzen versorgen im Verbreitungsge- biet ca. 420 Tsd. Menschen bzw. 92% des Verbreitungsgebiets.

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Bild 4.3 Versorgung des Verbreitungsgebiets L3.

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4.4 Lokalverbreitungsgebiet 4 (Freiburg)

Lizenznehmer in diesem Gebiet ist Funkhaus Freiburg GmbH und Co. KG. Sie verbreitet das Programm Baden.FM. Die Gebietsplanung hat sich bewährt. Es werden weder im Zuschnitt noch in den Frequenzen Änderungen vorgeschlagen. Das geplante Verbreitungsgebiet wird wie folgt beschrieben: Stadtkreis Freiburg, Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald, Landkreis Emmendingen.

Zur Versorgung des Gebiets stehen folgende Frequenzen zur Verfügung:

- Blauen 106,0 MHz 8,4 kW - Freiburg 94,7 MHz 0,5 kW - Freiburg Littenweiler 107,7 MHz 0,5 kW - Titisee-Neustadt 106,6 MHz 0,25 kW

Alle Frequenzen sind seit Jahren in Betrieb. Diese Frequenzen versorgen im Verbreitungsge- biet ca. 580.000 Menschen bzw. 90% des Gebiets.

Bild 4.4 Versorgung des Verbreitungsgebiets L4.

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4.5 Verbreitungsgebiet 5 (Hochrhein-Bodensee/Bodensee Oberschwaben)

Radio Seefunk GmbH und Co. KG ist derzeit Lizenznehmer in diesem Verbreitungsgebiet.

Im Vorfeld der erstmaligen Lizenzierung dieses Gebietes gab es eine kontroverse Diskussion, ob ein Verbreitungsgebiet, welches von Lörrach bis nach Friedrichshafen reicht, sich bei den Hörern etablieren und einen wirtschaftlichen Betrieb ermöglichen kann. Nach einigen An- fangsschwierigkeiten und einigen frequenztechnischen Änderungen und Verbesserungen ist die Kritik an dieser Gebietsplanung verstummt, so dass man diese Planung mittlerweile als bewährt und etabliert bezeichnen darf. Es wird deshalb weder am Gebietszuschnitt noch an der Frequenzsituation eine Änderung des Status Quo vorgeschlagen.

Das geplante Verbreitungsgebiet wird wie folgt beschrieben: Landkreis Lörrach, Landkreis Waldshut, Landkreis Konstanz, Landkreis Bodenseekreis, Landkreis Sigmaringen, Landkreis Ravensburg.

Zur Versorgung des Gebiets stehen folgende Frequenzen zur Verfügung.

- Friedrichshafen 99,3 MHz 5 kW - Iberger Kugel 103,9 MHz 10 kW - Konstanz 101,8 MHz 10 kW - Laufenburg 102,4 MHz 0,2 kW - Lörrach 104,3 MHz 0,1 kW - Ravensburg 102,6 MHz 0,3 kW - Rührberg 103,1 MHz 5 kW - Schopfheim 101,9 MHz 0,1 kW - Sigmaringen 104,2 MHz 1 kW - Singen 105,3 MHz 0,5 kW - Überlingen 96,4 MHz 1 kW - Waldshut-Tiengen 105,4 MHz 0,1 kW - Wannenberg 107,0 MHz 5 kW

Alle Frequenzen sind seit Jahren in Betrieb. Diese Frequenzen versorgen im Verbreitungsge- biet ca. 850 Tsd. Menschen bzw. 66% des Verbreitungsgebiets. Die Versorgung des Verbreitungsgebiets hat einige Lücken. Für eine Schließung stehen keine Frequenzen zur Verfügung.

Bild 4.5 Versorgung im Verbreitungsgebiet L5

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4.6 Lokalverbreitungsgebiet 6 (Schwarzwald-Baar-Heuberg)

Radio Neckarburg GmbH ist Lizenznehmer in diesem Lokalverbreitungsgebiet. Dieses Verbreitungsgebiet ist das mit der geringsten Zahl an versorgten Einwohnern. Es ist identisch mit der politischen Region Schwarzwald-Barr-Heuberg und wirkt dort identitätsstif- tend. Somit sollte der Gebietszuschnitt belassen werden.

Das geplante Verbreitungsgebiet wird wie folgt beschrieben: Schwarzwald-Baar-Kreis, Land- kreis Tuttlingen, Landkreis Rottweil.

Zur Versorgung des Gebiets stehen folgende Frequenzen zur Verfügung:

- Oberndorf 104,6 MHz 1 kW - Rottweil 93,1 MHz 1 kW - Rottweil-Haslach 102,0 MHz 3 kW - Schramberg 103,7 MHz 0,1 kW - Tuttlingen 107,6 MHz 0,1 kW

Bis auf die Frequenz in Tuttlingen sind alle Frequenzen seit Jahren in Betrieb.

Die Frequenz in Tuttlingen ist abschließend koordiniert, sie wurde vom derzeitigen Veranstal- ter allerdings nicht genützt.

Die vorgesehenen Frequenzen versorgen im Verbreitungsgebiet 372 Tsd. Menschen bzw. 78% des Verbreitungsgebiets.

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Bild 4.6 Versorgung des Verbreitungsgebiets L6

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4.7 Lokalverbreitungsgebiet 7 (Neckar-Alb)

Lizenznehmer in diesem Gebiet ist die Lokalradio Services GmbH und Co.KG, die dort das Programm Radio Ton Neckar-Alb verbreitet. Die Gebietsplanung hat sich bewährt. Es werden weder im Zuschnitte noch in den Frequenzen Änderungen vorgeschlagen.

Das geplante Verbreitungsgebiet wird wie folgt beschrieben: Landkreis Tübingen, Landkreis Reutlingen, Zollernalbkreis.

Zur Versorgung des Gebiets stehen folgende Frequenzen zur Verfügung:

- Balingen Frommern 95,6 MHz 1 kW - Ermstal 99,0 MHz 0,1 kW - Hechingen-Sickingen 107,9 MHz 1 kW - Reutlingen 104,8 MHz 1 kW - Tübingen 100,9 MHz 1 kW

Alle Frequenzen sind seit Jahren im Betrieb.

Die Frequenzen versorgen im Verbreitungsgebiet ca. 560 Tsd. Menschen bzw. 82% des Ver- breitungsgebiets. Bemerkenswert ist, dass der auf der Schwäbischen Alb gelegene Teil des Landkreises Reut- lingen nicht versorgt ist. Dies liegt daran, dass dort wegen der funktechnischen Nähe zur Schweiz, Österreich, Bayern und Hessen keine großflächig versorgende Frequenz mehr koor- diniert werden kann. Verschieden Planungen des Veranstalters in Zusammenarbeit mit der Media Broadcast führten zu keinem tragbaren Ergebnis.

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Bild 4.7: Versorgung des Verbreitungsgebiets L7

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4.8 Lokalverbreitungsgebiet 8 (Donau-Iller)

Gegenwärtiger Lizenznehmer ist die M.O.R.E Lokalfunk Baden-Württemberg GmbH und Co. KG. Sie verbreitet das Programm Donau 3 FM.

Das Verbreitungsgebiet umfasst Teile in Baden-Württemberg und Bayern. Die Gebietspla- nung hat sich bewährt. Es werden weder im Zuschnitt noch in den Frequenzen Änderungen vorgeschlagen. Das geplante Verbreitungsgebiet wird wie folgt beschrieben: Stadtkreis Ulm, Alb-Donau-Kreis, Landkreis Biberach, Landkreis Neu-Ulm (Bayern), Land- kreis Günzburg (Bayern).

Zur Versorgung dieses Gebiets stehen folgende Frequenzen zur Verfügung:

Biberach. 104,6 MHz 0,3 kW Günzburg 90,3 MHz 0,1 kW Riedlingen 106,2 MHz 0,5 kW Ulm 105,9 MHz 5 kW

Alle Frequenzen sind seit Jahren in Betrieb. Diese Frequenzen versorgen im Verbreitungsge- biet ca. 470 Tsd. Menschen bzw. 93% des Verbreitungsgebiets.

Die Vergabe erfolgt in Absprache mit der bayerischen Landesmedienanstalt.

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Bild 4.8 Versorgung des Lokalsendegebiets L8.

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4.9 Lokalverbreitungsgebiet 9 (Ostwürttemberg)

Lizenznehmer in diesem Verbreitungsgebiet ist derzeit Lokalradio Ostwürttemberg GmbH und Co. KG, die das Programm Radio Ton Ostwürttemberg verbreitet.

Die Gebietsplanung hat sich bewährt. Es werden weder im Zuschnitt noch in den Frequenzen Änderungen vorgeschlagen. Das geplante Verbreitungsgebiet wird wie folgt beschrieben: Ostalbkreis, Landkreis Heidenheim.

Zur Versorgung dieses Gebiets stehen folgende Frequenzen zur Verfügung:

- Aalen 107,1 MHz 20 kW - Heidenheim 104,2 MHz 0,1 kW

Alle Frequenzen sind seit Jahren in Betrieb.

Diese Frequenzen versorgen im Verbreitungsgebiet ca. 426 Tsd. Menschen bzw. 97% des Verbreitungsgebiets.

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Bild 4.9 Versorgung des Lokalsendegebiets L9

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4.10 Lokalverbreitungsgebiet 10 (Franken)

Lizenznehmer in diesem Verbreitungsgebiet ist derzeit Radio Ton Regional Hörfunk GmbH und Co. KG, die das Programm Radio Ton Heilbronn/Franken verbreitet. Die Gebietsplanung hat sich bewährt. Es werden weder im Zuschnitt noch in den Frequenzen Änderungen vorgeschlagen.

Das geplante Verbreitungsgebiet wird folgt beschrieben: Stadtkreis Heilbronn, Landkreis Heilbronn, Hohenlohe Kreis, Maintauber Kreis, Landkreis Schwäbisch Hall.

Zur Versorgung des Gebiets stehen folgende Frequenzen zur Verfügung:

- Bad Mergentheim 103,5 MHz 20 kW - Eppingen 96,8 MHz 0,3 kW - Heilbronn 103,2 MHz 25 kW - Künzelsau 96,0 MHz 0,1 kW - Langenburg 88,6 MHz 2 kW - Schwäbisch Hall 102,6 MHz 1 kW - Wertheim 104,7 MHz 0,1 kW

Alle Frequenzen sind seit Jahren in Betrieb. Diese Frequenzen versorgen im Verbreitungsge- biet ca. 830 Tsd. Menschen bzw. 94% des Verbreitungsgebiets.

Die Frequenzen versorgen darüber hinaus etwa 75% des gegenwärtigen Verbreitungsgebiets L13 (Nördliche Region Stuttgart) und etwa 27% der Einwohner des gegenwärtigen Verbrei- tungsgebiets L12 (Stuttgart und östliche Region Stuttgart). Im Gegenzug versorgen die Sender des gegenwärtigen Verbreitungsgebiets L13 etwa 44% der Einwohner des Gebiets L10. Die Überstrahlung ist gerechtfertigt, da es vielfältige Verbindungen entlang des Neckartals Stutt- gart-Ludwigsburg-Heilbronn ergibt.

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Bild 4.10 Versorgung des Verbreitungsgebiets L10

4.11 Lokalverbreitungsgebiet 11

Lizenznehmer in diesem Lokalsendegebiet ist die RMR Radiobetriebs- und Beteiligungsge- sellschaft mbH, die das Hörfunkprogramm Energy (Böblingen/Calw, Freudenstadt) verbreitet. Das Sendegebiet L 11 umfasst die Landkreise Freudenstadt, Calw und Böblingen. Im Verbrei- tungsgebiet leben 650.000 Einwohner, von denen etwa 538.000 (83 %) mit der gegenwärtigen Frequenzausstattung erreicht werden können.

Durch technischen Overspill können noch weitere ca. 550.000 Hörer in anderen Verbrei- tungsgebieten, vor allem in den Großräumen Stuttgart und Tübingen erreicht werden.

Gegenwärtig werden zur Verbreitung im Verbreitungsgebiet L11 folgende Frequenzen ge- nutzt:

- Calw 103,0 MHz 0,3 kW - Enztal 102,6 MHz 0,1 kW - Herrenberg 99,2 MHz 0,2 kW - Lützenhardt 91,4 MHz 3 kW - Nagold 102,7 MHz 0,1 kW - Sindelfingen 104,3 MHz 2 kW - Wildberg 103,0 MHz 0,01 kW

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Bild 4.11 Lokalsendegebiet 11 (Böblingen/Calw/Freudenstadt) im heutigen Zuschnitt

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Situation im Sendegebiet L11

In der dritten Lizenzierungsperiode setzte sich die R.TV Medien GmbH gegen mehrere Kon- kurrenten, u.a. Radio Energy durch. Der Übernahme durch die Energygruppe stimmte die LFK zum 01.01.2006 zu.

Die in Aussicht gestellten regionalen Inhalte für Freudenstadt, Calw und Böblingen wurden im Ergebnis weder von R.TV noch von Energy erfüllt. In der jüngeren Vergangenheit konnte festgestellt werden, dass die lokalen Inhalte insbesondere für die Landkreise Freudenstadt und Calw zwar formal feststellbar waren, sich aber im Wesentlichen aus Polizeiberichten und sonstigen Agenturmeldungen speisten.

Das Sendegebiet L 11 umfasst ein bereits auf der strukturellen Ebene inhomogenes Gebiet mit drei Landkreisen, das in dieser Zusammensetzung möglicherweise nur schwer mit einem Lokalprogramm zu besetzen ist. Die Landkreise Freudenstadt und Calw sind Teil der Region Nordschwarzwald und Teil des Regierungsbezirks Karlsruhe. Der Landkreis Böblingen hin- gegen ist Teil des Regierungsbezirks Stuttgart und in seinen Kommunikationsräumen auch klar der Region Stuttgart zuzurechnen. Ein gemeinsamer Kommunikationsraum ist hier schwer möglich, wie es auch die bisherige Lizenzperiode gezeigt hat. Angesichts der unter- schiedlichen Größe der Landkreise und der versorgbaren Einwohner und der Überreichweite in das nahe gelegene Stuttgart hinein (die hier mehr Hörer umfasst als in Calw und Freudens- tadt zusammen) liegt es für einen Veranstalter strukturell nahe, sich auf Böblingen, vor allem aber auf Stuttgart, zu konzentrieren und die beiden anderen Landkreise als Peripherie in der Berichterstattung zu vernachlässigen. Stuttgart bezogene Themen sind aber in den Landkrei- sen Freudenstadt und Calw nur bedingt relevant, zeugen nicht von einem Wirtschafts-, Kom- munikations- und Kulturraum und sind schwerlich in der Lage, in der Region Identität zu stif- ten.

Nach § 18 Abs. 2 S. 4 LMedienG („Die Landesanstalt soll im Rahmen des Möglichen auch berücksichtigen, welche Versorgungsgebiete sich im privaten Hörfunk im Land bisher her- ausgebildet haben“) soll die LFK den Status Quo zumindest dann nicht ändern, wenn sich durch die bisherigen Lizenzperioden ein zusammenhängendes Versorgungsgebiet herausge- bildet hat.

Hiervon kann jedoch nicht ausgegangen werden. Es sind seitens des Senders nur wenige Ak- tivitäten zu erkennen, für die drei Landkreise eine gemeinsame Identität zu entwickeln. Es bleibt bei singulären Elementen vor Ort. Die einzige gemeinsame Klammer ist die Ausrich- tung auf Stuttgart. Es erfolgt auch keine Abgrenzung zum weiteren durch den Veranstalter genutzten Gebiet L13 (Kreis Ludwigsburg, Rems-Murr-Kreis, östlicher Enzkreis), das eben- falls fast ausschließlich als „Region Stuttgart“ gekennzeichnet ist.

Ein Bedürfnis nach Neuordnung dieses Gebietszuschnitts besteht, um die Regulierungsziele des § 18 deutlich besser widerzuspiegeln.

Hier liegt eine Aufteilung nahe, die die Landkreise FDS und CW in das Verbreitungsgebiet L 2 (Baden-Baden, Stadt und Landkreis KA, Raststatt Nord, Pforzheim und Enzkreis West) integriert.

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Bisherige Situation in L2

Das Sendegebiet L 2 umfasst Baden-Baden, Stadt und Landkreis KA, Raststatt Nord, Pforz- heim und den westlichen Teil des Enzkreises. Im Verbreitungsgebiet leben ca. 1,2 Mio. Ein- wohner, von denen mit der derzeitigen Frequenzausstattung 84 %, d.h. etwa 990.000 Hörer erreicht werden. Durch Overspill hinzu kommen ca. 200.000 weitere potenzielle Hörer hinzu, vor allem im östlichen Teil des Enzkreises (L13).

Die wirtschaftliche Situation des Sendegebietes kann als stabil bezeichnet werden, wobei auch dieses Sendegebiet trotz recht hoher Einwohnerzahl wegen der Einstrahlung anderer Sender (etwa das rheinland-pfälzische RPR, das in Karlsruhe sogar eine Niederlassung be- treibt) nicht unkompliziert ist.

Eine Zuordnung der Landkreise Freudenstadt und Calw zu L2 würde die wirtschaftliche Grundlage stärken. Sie erfüllt auch den Leitgedanken des § 18 Abs. 2 S. 1 Nr. 1 LMedienG besser, nämlich zusammenhängende Kommunikations- Wirtschafts- und Kulturräume in den Sendegebieten zu erfassen.

Hierfür sind u.a. landespolitische und infrastrukturelle Aspekte zu berücksichtigen. Für eine landespolitisch ortsrichtige Anbindung der Landkreise Freudenstadt und Calw an L2 spricht, dass diese Gebiete alle dem Regierungsbezirk Karlsruhe angehören und sich so die Landes- planung auch in dem Gebietszuschnitt wiederfindet. Auch die Zugehörigkeit beider Landkrei- se zur Region Nordschwarzwald spricht dafür, dass eine Zuordnung zu anderen, dieser Regi- on ebenfalls angehörenden Gebieten der richtige Schritt ist.

Diese Einteilung befindet sich auch im Einklang mit der gewachsenen Struktur des Rund- funks, denn auch in der Aufteilung der Regionalgebiete sind die Landkreise Freudenstadt und Calw Bestandteil des Regionalgebiets R1 (derzeit Radio Regenbogen). Die beiden Landkreise sind auch bei der Regionalisierung des SWR 4-Programms dem Baden-Radio zugeordnet.

Bei der Integration beider Landkreise in das Gebiet L2 wird nicht verkannt, dass aus der his- torischen Perspektive Gebiete aus Baden und Württemberg zusammengefasst werden und sich hier möglicherweise kulturelle Unterschiede herleiten. Um hier einen eigenen Schwerpunkt zu setzen und den Landkreisen einen vom Oberzentrum Karlsruhe separierten Bereich zu ermög- lichen, bietet sich die Setzung einer Auseinanderschaltungsauflage an, die eine angemessene lokale Berichterstattung ermöglicht.

Mit der Integration beider Landkreise nach L2 würde dieses Sendegebiet eine technische Reichweite im eigenen Verbreitungsgebiet von etwa 1,2 Mio. Einwohnern aufweisen und damit dicht zum bisher größten Verbreitungsgebiet (L12 Stuttgart, Esslingen, Göppingen) aufschließen.

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Bild 4.11.1 Planungsvariante für L2.

Die Kreise Freudenstadt und Calw werden zu L2 zugeschlagen. Vergleiche hierzu die gegen- wärtige Situation, Bild 4.2.

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Der Landkreis Böblingen hingegen ist landespolitisch Teil der Region Stuttgart.

Für eine Zuordnung bieten sich hier grundsätzlich zwei Optionen an, nämlich die Zuordnung zu L12 (Stuttgart, Esslingen, Göppingen) oder die Zuordnung zu L13 (Landkreis LB, Rems- Murr-Kreis, östlicher Enzkreis). Unter Abwägung aller Gesichtspunkte ist ein Neuzuschnitt geplant, der den Landkreis Böblingen dem bisherigen Verbreitungsgebiet L13 zuordnet.

4.12 Lokalverbreitungsgebiet 12 (Stuttgart und östliche Region Stuttgart)

Lizenznehmer in diesem Gebiet ist die Radio L12 GmbH und Co. KG, welche das Programm „die Neue 107,7“ verbreitet.

Gegenwärtig sind folgende Frequenzen in Betrieb:

- Esslingen 97,5 MHz 0,5 kW - Geislingen an der Steige 104,7 MHz 0,1 kW - Gosbach 107,4 MHz 0,1 kW - Göppingen 106,1 MHz 1 kW - Kirchheim unter Teck 106,5 MHz 0,1 kW - Nürtingen 106,8 MHz 1 kW - Stuttgart 107,7 MHz 4 kW

Alle Frequenzen sind seit Jahren in Betrieb.

Bisherige Situation L12

Das Verbreitungsgebiet ist das bevölkerungsreichste und umfasst neben der Stadt Stuttgart die Kreise Esslingen und Göppingen. In dem Versorgungsgebiet leben knapp 1,4 Mio. Einwoh- ner, von denen knapp 1.35 Mio. (97 %) erreicht werden. Hinzu kommen durch die Über- reichweite in den benachbarten Gebieten weitere 1.45 Mio. potenzielle Zuhörer.

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Bild 4.12 Lokalsendegebiet 12 (Stuttgart und östliche Region Stuttgart)

Mit einem leistungsstarken Grundsender in Stuttgart erreicht das Rundfunkprogramm bereits jetzt den weit überwiegenden Teil des Landkreises Böblingen (390.000 Einwohner in L 11), so dass hier kein gravierender Zugewinn zu erwarten wäre, wohl aber in von Stuttgart entfern- teren Gebieten, so dass eine Überreichweite, die nach dem Gesetz nach Möglichkeit vermie- den werden sollte, faktisch ausgebaut würde.

Das Sendegebiet verfügt über eine ausgezeichnete Infrastruktur und Wirtschaftskraft, wegen der günstigen Topographie lässt sich der Sendebetrieb relativ kosteneffizient nutzen. Eine weitere Stärkung dieses Sendegebietes unter dem Aspekt der wirtschaftlichen Leistungsfähig- keit ist nicht erforderlich.

Hinsichtlich der Gestaltung eines homogenen Kommunikations- Wirtschafts- und Kultur- raums lässt sich hinsichtlich einer Anbindung an das Verbreitungsgebiet L12 wenig einwen- den, weil es außer Frage steht, dass der Landkreis Böblingen eine starke wirtschaftliche, kul- turelle und kommunikative Anbindung an die benachbarte Landeshauptstadt aufweist.

Gerade hier liegt aber auch der Nachteil einer möglichen Einbindung; denn nicht nur die bis- herigen Erfahrungen in den Sendegebieten L 11 und L 13 zeigen, dass die Sogwirkung der Metropole strukturell dazu verführt, die Berichterstattung aus den wichtigen Gebieten und Städten zugunsten der „Hauptstadt“-Meldungen zu vernachlässigen. Deutlich mehr Raum für

G:\UKW2016\Zuschnitt_UKW_Verbreitungsgebiete_1303.doc 14.03.13 31/48 eine selbstbewusste und eigenständige Darstellung der wirtschaftlich und kulturell beachtli- chen Städte im Umfeld von Stuttgart bestünde, wenn sich diese Städte sowohl in der Bericht- erstattung als auch in der wirtschaftlichen Ausschöpfung nicht im Rahmen des Sendebetriebs mit Stuttgart messen lassen müssten.

Um die Regionen und Städte des Regierungsbezirkes Stuttgart nicht zu nivellieren, sondern ihre eigenständige Bedeutung auch in der Berichterstattung hervorzuheben, bietet sich daher eine Stärkung und Zusammenfassung dieser Gebiete an, also die Zuordnung des Landkreises Böblingen zum bisherigen Verbreitungsgebiet L13.

4.13 Lokalverbreitungsgebiet 13 (nördliche Region Stuttgart)

Lizenznehmer in diesem Lokalverbreitungsgebiet ist gegenwärtig RMR Radiobetrieb- und Beteiligungsgesellschaft mbH, welche das Programm Energy (Stuttgart) verbreitet.

Gegenwärtig stehen im Verbreitungsgebiet folgende Frequenzen zur Verfügung:

- Backnang 101,8 MHz 1 kW - Güglingen 100,7 MHz 20 kW - Schorndorf 97,6 MHz 0,3 kW - Schönbühl 104,5 MHz 2 kW - Winnenden 104,5 MHz 0,1 kW

Alle Frequenzen sind seit Jahren in Betrieb.

Bisherige Situation L13

Das Sendegebiet L13 umfasst den Landkreis Ludwigsburg, den Rems-Murr-Kreis und den Osten des Enzkreises. Im Sendegebiet leben gut 1 Mio. Einwohner, die mit der derzeitigen Frequenzausstattung auch nahezu komplett erreicht werden (96 %). Durch Überreichweiten (in Richtung Stuttgart, aber auch in Richtung Heilbronn, L10) kommen weitere ca. 1,7 Mio. potenzielle Hörer hinzu, so dass die technische Reichweite nach dem Gebiet L12 die zweit- größte ist.

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Bild 4.13.1 Lokalsendegebiet 13 (nördliche Region Stuttgart)

Das Gebiet weist eine starke Wirtschaftskraft auf und bietet damit sehr gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Radioveranstaltung. Allerdings muss sich ein Betreiber auch starker Konkurrenz aussetzen, weil die Sender aus Heilbronn (L10) und Stuttgart (L12) in weiten Teilen gut zu empfangen sind.

Bei einer Zuordnung des Landkreises Böblingen nach L13 würde sich die technische Reich- weite im Versorgungsgebiet von 1 Mio. auf etwa 1.35 Mio. Einwohner erweitern.

Mit dem Landkreis BB würde das Gebiet zusammenhängende Teile des Regierungsbezirks Stuttgart abbilden, die nicht vom Verbreitungsgebiet des L12 erfasst sind. Beide Verbrei- tungsgebiete weisen starke Überlappungen auf. Der Versorgungsauftrag für dieses neue Ge- biet könnte sich aufgrund seines Zuschnitts besonders auf die Hervorhebung der einzelnen Regionen östlich, nördlich und westlich von Stuttgart beziehen, die auch mit entsprechenden Auseinanderschaltungsauflagen abgesichert werden können.

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Bild 4.13.2 Planungsvariante für Lokalsendegebiet 13 (nördliche Region Stuttgart). Landkreis Böblingen wird L13 zugeschlagen

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Planungsvariante

Bild 4.14 Planungsvariante für die Landkreise Freudenstadt, Calw und Böblingen; Gebiet L11 wird aufgeteilt. (vergl. Bild 4.0).

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4.14 Verbreitungsgebiet Jugendradio

Lizenznehmer in diesem Gebiet ist BigFM in Baden-Württemberg GmbH und Co. KG. Ange- strebt ist eine landesweite Verbreitung, die tatsächlich zur Verfügung stehenden Frequenzen erlauben jedoch nur die Versorgung eines Teils von Baden-Württemberg.

Zur Versorgung des Gebiets stehen folgende Frequenzen zur Verfügung, siehe Tabelle:

Standorte: Frequenz Leistung: - Baden-Baden 103,8 MHz 2 kW - Freiburg 102,8 MHz 0,5 kW - Heidelberg 90,9 MHz 0,1 kW - Heidenheim 90,5 MHz 0,1 kW - Heilbronn 104,7 MHz 0,2 kW - Heubach 105,1 MHz 0,3 kW - Horb 92,7 MHz 1 kW - Langenbrand 105,2 MHz 20 kW - Lauterstein 100,3 MHz 5 kW - Mannheim 87,8 MHz 1 kW - Rottweil 99,0 MHz 0,5 kW - 97,2 MHz 0,5 kW - Stuttgart 89,5 MHz 10 kW - Tübingen 89,7 MHz 1 kW - Ulm 99,7 MHz 1 kW

Alle Frequenzen sind seit Jahren in Betrieb. Die Frequenzen versorgen im Zielgebiet ca. 6 Mio. Menschen bzw. 56% der Einwohner des Landes Baden-Württemberg.

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Bild 4.14: Verbreitungsgebiet Jugendradio

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5. Nichtkommerzielle Radios und Lernradios

In Baden-Württemberg sind in neun Gebieten NKL bzw. Lernradios lizenziert. Die dortigen Verbreitungsgebiete sind nicht das Ergebnis einer strukturierten Planung, wie sie § 18 LMedienG für kommerzielle Hörfunkveranstalter vorschreibt. UKW-Frequenzen für NKL und Lernradios wurden dort in Betrieb genommen, wo ein Interesse einer Veranstaltergruppe bestand und auch Frequenzen zur Verfügung standen. Die Orte, in denen ein NKL bzw. ein Lernradio existiert, zeigt Bild 5.1

Bild 5.1 NKLs und Lernradios in Baden-Württemberg. Stand Januar 2013

Die zur Neulizenzierung vorgeschlagenen UKW-Frequenzen werden in einer Tabelle darge- stellt die den Veranstaltungsort, den Namen des Veranstalters, die Frequenz, die Leistung und die versorgten Einwohner in Baden-Württemberg zeigt.

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Ort Veranstalter Sender- Frequenz Leist. Vers. Einw. standort Tsd.

Freiburg Radio Dreyeckland Freiburg 102,3 MHz 1kW 208

Freiburg Echo FM 88,4 Freiburg 88,4 MHz 0,1 kW 190 Freiburg PH 88,4 Freiburg 88,4 MHz 0,1 kW

Freudenstadt Freies Radio Freudenstadt Glatten 101,0 MHz 1 kW 24 Freies Radio Freudenstadt Baiersbronn 104,1 MHz 0,1 kW 15 Freies Radio Freudenstadt Horb 89,2 MHz 0,1 kW 22

Karlsruhe Querfunk, Karlsruhe 104,8 MHz 1 kW 243

Karlsruhe Lernradio Karlsruhe 104,8 MHz 1 kW 243

Heidelberg Bermuda Funk, Radio Aktiv Heidelberg 105,4 MHz 0,05 kW 42 Mannheim 89,6 MHz 0,1 kW 128

Schopfheim Freies Radio Wiesental Schopfheim 104,5 MHz 0,5 kW 25

Schw. Hall StHörfunk Crailsheim 104,8 MHz 0,1 kW 31 Schw. Hall 97,5 MHz 0,1 kW 42

Stuttgart Freies Radio für Stuttgart Stuttgart 99,2 MHz 0,3 kW 510 Radio Kormista.

Stuttgart horads Stuttgart 88,6 MHz 1 kW 240

Tübingen Helle Welle Tübingen 96,6 MHz 2 kW 220 Wüste Welle Uni Welle Tübingen

Ulm Radio free FM Ulm 102,6 MHz 1 kW 130

Tabelle 5.1: NKLs und Lernradios in Baden-Württemberg, Stand Januar 2013

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Nachstehende Bilder zeigen die Versorgung der Gebiete der NKLs und Lernradios.

Bild 5.2 Freiburg; Radio Dreyeckland

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Bild 5.3 Freiburg; Echo FM 88,4 und PH 88,4

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Bild 5.4 Freudenstadt; Freies Radio Freudenstadt

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Bild 5.5 Karlsruhe; Querfunk, Lernradio

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Bild 5.6 Heidelberg/Mannheim; Bermudafunk, Radio Aktiv

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Bild 5.7 Schopfheim; Freies Radio Wiesental

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Bild 5.8 Schwäbisch Hall; StHörfunk

Bild 5.9 Stuttgart; Freies Radio für Stuttgart, Radio Kormista

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Bild 5.10 Stuttgart; horads

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Bild 5.11 Tübingen; Helle Welle, Wüste Welle, UniWelle

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Bild 5.12 Radio free FM

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