magazin KLASSIK No.No. 1/ 17Sommer/Sommer € 5,50 20162020

100 Jahre Salzburger

Decca / © Uli Weber Festspiele

Das Magazin von Onlost? Patioca100 po Jahre——— Salzburger S.XY entrio Festspiele ta quem diu et S. ines 2 con hos omandiu eto aus audem merficam.Das Equo Leitmotiv vatus meines——— S.XYLebens iuris bon inS. Etrendius. 25 Reagieren Benat, auf nihilBeethovens videm di,Energie nit vivit L. Ocae S. ips,29 quis, cut adhusAus ——— nah und S.XY fern etem,– der condammusikalische se mantemo Tapetenwechsel viveres cerit, cae molibunt?S. 32 Em ex se pultus An inverobus ——— S.XY aurnitum none aucidem ustiquam in tem horum pulost? WIENBEETHOVEN2020 und das HAUS DER MUSIK laden zur Gesprächsreihe

„LET‘S TALK /www.valencestudio.com & Design: Valence © lllustration ABOUT BEETHOVEN“

Dr. Susanne Schicker (WIENBEETHOVEN2020) und Simon K. Posch (HAUS DER MUSIK) mit ExpertInnen im Gespräch im HAUS DER MUSIK

Prof. Dr. Dr. Oliver Rathkolb 04. JUNI 2020 18.30 Uhr Prof. Lidia Baich, MA 22. OKTOBER 2020 18.30 Uhr Prof. Dr. Clemens Hellsberg 09. DEZEMBER 2020 18.30 Uhr

Details: www.wienbeethoven2020.at www.hausdermusik.com

WWW.WIENBEETHOVEN2020.AT @WIENBEETHOVEN2020 Wien: 107,3 | Graz: 94,2 EDITORIAL

1

magazin KLASSIK No.No. 1/ 17Sommer/Sommer € 5,50 20162020

100 Jahre Salzburger

Decca / © Uli Weber Festspiele – Herbert Karajan_ASF von © Helmuth Schaffler

Das Magazin von Onlost? Patioca100 po Jahre——— Salzburger S.XY entrio Festspiele ta quem diu et S. ines 2 con hos omandiu eto aus audem merfi cam.Das Equo Leitmotiv vatus meines——— S.XYLebens iuris bon inS. Etrendius. 25 Reagieren Benat, auf nihilBeethovens videm di,Energie nit vivit L. Ocae S. ips,29 quis, cut adhusAus ——— nah und S.XY fern etem,– der condammusikalische se mantemo Tapetenwechsel viveres cerit, cae molibunt?S. 32 Em ex se pultus An inverobus ——— S.XY aurnitum none aucidem ustiquam in tem horum pulost? Foto

Cover: Eine Maske für den Maestro. Das hat er sich erspart. Für alle anderen ist das Jubiläumsjahr der Salzburger Festspiele auch: das Jahr der Maske. Die Collage auf dem Cover stammt von studio VIE.

* Das eigentliche Editorial lesen Sie auf Seite 63. magazin KLASSIK Sommer 2020 100 JAHRE SALZBURGER © Copyright © – Beschreibung Foto

2 FEST- Foto SPIELE Monika Jaroš Text – Text – Jedermann 1920, Alexander Moissi, Johanna Terwin, Terwin, Moissi, Johanna Alexander – Jedermann 1920,

© Foto Ellinger Krauß © Foto Werner Foto Wien: 107,3 | Graz: 94,2 Festspiele in Salzburg als erstes Friedensprojekt – das war die erklärte Absicht der Gründerväter, des Theatermagiers Max Reinhardt, des Poeten Hugo von Hofmannsthal, des damals schon weltberühmten Komponisten Richard Strauss, des anerkannten Direktors der Wiener Staatsoper Franz Schalk und des erfolgreichen Bühnenbildners Alfred Roller. © Copyright © Beschreibung Foto –

Foto 3 magazin KLASSIK Sommer 2020

Weil Salzburg wegen „seiner wundervollen zentralen „Möge das Festspielhaus ein Feiertagshaus künstleri- Lage und seiner landschaftlichen und architektoni- scher Kultur Europas zu Gast in Österreich werden“, schen Pracht“ das Zeug dazu hätte „Wallfahrtsort zu schwärmte der Festredner Rudolf Holzer bei der werden für die zahllosen Menschen, die sich aus dem ersten ordentlichen Generalversammlung der Salz- blutigen Gräuel dieser Zeit nach den Erlösungen der burger Festspielhausgemeinde am 15. August 1918, Kunst sehnen“. (Max Reinhardt) also noch im Krieg. Weil Salzburg das „Herz vom Herzen Europas“ Für Hugo von Hofmannsthal war das Salzburger (Hugo von Hofmannsthal) sei mit einer besonderen Festspielhaus gar „ein Symbol. Keine Theatergrün- Aufgabe, einer geradezu historischen Sendung. dung, nicht das Projekt einiger träumerischen Phan- Und weil nur die Kunst, ausgedrückt durch ein tasten und nicht die lokale Angelegenheit einer Pro- Festspiel, die vom Krieg gegeneinander gehetzten vinzstadt. Es ist eine Angelegenheit der europäischen Völker wieder friedlich zueinander bringen könnte. Kultur und von eminenter politischer, wirtschaftlicher Mir als geborene und immer noch begeisterte Salz- und sozialer Bedeutung.“ burgerin gefällt diese Verehrung für die schöne Stadt Und Max Reinhardt erklärte 1917 in seiner Denk- natürlich sehr! Und ich schäme mich angesichts der schrift zur Errichtung eines Festspielhauses in Hellbrunn: Tatkraft dieser Gründerväter manchmal für den Klein- „Neben vielen höchst bedeutungsvollen Erschei- mut, das Selbstmitleid von uns Heutigen. nungen, die unsere Zeit uns offenbart, ist auch die Ihrem Glauben an die Kraft der Kunst und den bemerkenswerte Tatsache zu verzeichnen, dass die Kraftort Salzburg verdanken die Festspiele ihre Exis- Kunst, insbesondere die Kunst des Theaters sich in tenz. Sie ließen sich nicht beirren von ständigen den Stürmen dieses Krieges nicht nur behauptet, Geldnöten. Sie ließen sich nicht abhalten von der sondern ihr Bestehen und ihre Pflege geradezu als Idee „einer Weltkunstzentrale auf österreichischem unumgängliche Notwendigkeit erwiesen hat. Die Boden“, obwohl Österreich 1918 vom Europa um- Welt des Scheines, die man sich durch die furchtbare spannenden Habsburgerreich zum vergleichsweise Wirklichkeit dieser Tage ursprünglich aus allen Angeln winzigen Rest geschrumpft war. gehoben dachte, ist völlig unversehrt geblieben, sie ist Sie ließen sich nicht entmutigen von der – ver- eine Zuflucht geworden für die Daheimgebliebenen, ständlichen – Mutlosigkeit der Mehrheit. Diese drückte aber ebenso für viele, die von draußen kommen und sich schon in der Namensgebung der Ersten Republik auch für ihre Seele Heilstätten suchten. Es hat sich aus: Weil man nicht an die Überlebensfähigkeit des gezeigt, dass sie nicht nur ein Luxusmittel für die 4 Mini-Österreichs glaubte, nannte man sie Deutsch­ Reichen und Saturierten, sondern ein Lebensmittel österreich. Es ist daher kein Wunder, dass den meisten für die Bedürftigen ist.“ Festspielen als künstlerischer und wirtschaftlicher Liest man all die glühenden Bekenntnisse zu Motor einer Region, so wie sie Max Reinhardt schon den Festspielen in Salzburg, dann versteht man sehr 1917 prophezeite, eine Fata Morgana mitten in den bald, dass sie nicht trotz der düsteren Zeiten, sondern

Nachkriegsnöten zu sein schien. Sie sahen nicht die Helga Rabl-Stadler gerade deshalb so vehement, so berührend ausfielen. ferne Chance, dass der Tourismus dem Land einst Auch nach dem Zweiten Weltkrieg, dessen Ende Brot bringen würde. Sie sahen nur die nahe Gefahr, – Text sich heuer zum 75. Mal jährte, erfüllten die Festspiele dass das Brot durch ausländische Gäste noch weniger eine eminent politische Funktion. Eine der ersten würde. Und tatsächlich mussten für die ersten Fest- Taten von US-General Mark Clark (1945 bis 1947 spiele 1920 außertourlich 54.000 Kilo Mehl in Salzburg US-Hochkommissar für Österreich) war es, den von ausgegeben werden, um die ärgste Not zu lindern. den Nazis abgesetzten Festspielpräsidenten Heinrich Die Aufrufe der Festspielgründer strotzten trotz- Puthon zurückzuholen und bereits für den August 1945 dem vor Optimismus. wieder Festspiele in Salzburg einzufordern – obwohl Salzburg damals noch in Schutt und Asche lag. Clark wählte für seinen ersten öffentlichen Auftritt in Öster- reich am 12. August 1945 absichtsvoll die Eröffnung der Festspiele: „Ich bin mir sicher bewusst, dass diese frühe Einführung ihrer Festspiele ein Beweis dafür ist, dass die gemeinsame Arbeit des österreichischen Volkes und der Vereinten Nationen, ein freies unabhängiges Österreich wiederherzustellen, bald glücken wird.“ Und auch die europäische Gründungsmission der Festspiele wird in der jungen Zweiten Republik wieder in den Mittelpunkt gerückt: So gab Bundeskanzler Leopold Figl in seiner Rede zur Eröffnung der Salzburger Festspiele 1949 – wenige Tage vor der ersten Sitzung des im Mai 1949 gegrün- deten Europarates in Straßburg – den Festspielen erstmals offiziell eine europäische Dimension: „Die Festspiele, hier in der Mitte Europas, gleich nach dem romanischen Süden wie dem germanischen Norden und dem slawischen Osten, hier im Schnittpunkt der Wien: 107,3 | Graz: 94,2

5 Helga Rabl-Stadler © Lydia Gorges –

verschiedensten Geistesrichtungen und politischen derung des Fremdenverkehrs im Land Salzburg am Foto Interessen sind sie Manifestation nicht nur des öster- 27. Dezember 1926, dessen Aufgabe laut Protokoll reichischen, sondern auch des gesamteuropäischen expressis verbis die dauerhafte Finanzierung der Fest- Kulturwillens. […] Nicht mehr vereinzelt erklingt spiele sein sollte, setzte er eine echte Pioniertat. Dies der Ruf nach einem engeren Zusammenschluss der wusste Max Reinhardt aufs Rührendste zu würdigen. europäischen Staaten und nach einer ernsten Rück- 1930 ließ er dem landesherrlichen Schutzpatron der besinnung auf die gemeinsamen Kulturwerte, sondern Festspiele eine Büste anfertigen und schrieb, „dass es er ist Wunsch und Hoffnung jedem, der für uns alle zumindest ebenso viel bedeutet, künstlerische Dinge eine bessere Zukunft ersehnt.“ zu verwirklichen, wie sie zu ersinnen.“ Der Bau des Großen Festspielhauses und des- Die kühne Prophezeiung Max Reinhardts hat sich sen Einweihung vor 60 Jahren waren daher so wie glücklicherweise bewahrheitet. Die Salzburger Fest- die Gründung der Festspiele einmal mehr nicht die spiele sind künstlerischer und ökonomischer Motor bloße Gründung eines weiteren Theaters: Es war ein einer ganzen Region. Leuchtturmprojekt des 1945 befreiten Österreichs. Die Salzburger Festspiele sind eine Weltmarke, Wirtschaftlich ist Salzburg ohne Festspiele heute sie sind ohne Übertreibung das wichtigste und größte undenkbar. Es war Landeshauptmann Franz Rehrl, Klassikfestival der Welt. Menschen aus über 85 Län- der bereits in den 1920er-Jahren das ökonomische dern, davon 45 außereuropäischen, kommen alljährlich Potential einer großen Kulturveranstaltung erkannte. zu Pfingsten und im Sommer, kaufen über 260.000 © Siemens © Festspielnächte

– Er rettete die Festspielhausgemeinde mehrfach vor Karten und besuchen mehr als 200 Veranstaltungen.

Foto dem Konkurs. Mit der Bildung eines Fonds zur För- Mein erster Festspielbesuch fand am 17. August 1961 magazin KLASSIK Sommer 2020

6 Monika Jaroš Text – Text Helga Rabl-Stadler © Lydia Gorges – Foto

bei Schnee (!) in der Felsenreitschule statt: Der Bauer Nikolaus Harnoncourt sich immer gewünscht hat als Millionär von Ferdinand Raimund mit Christiane und was ihm so oft auch gelungen ist: „Wenn wir, Hörbiger als Lottchen. „Ich kann meine Eindrücke die Künstler, gut gewesen sind, dann kommen die und die Schönheit nicht mit Worten beschreiben“, Menschen verändert aus einer Aufführung heraus.“ vertraute ich als 13-Jährige meinem Tagebuch an. Die Geschichte der Salzburger Festspiele ist denn Die Eindrücke wunderbarer Festspielaufführun- auch eine Geschichte der großen Künstlerpersön- gen, welche weit in den Alltag hineinreichen, sind lichkeiten von der Gründung bis zum heutigen Tag. heute oft das Thema von Briefen, die ich als Fest- Hier einzelne Namen aus den ersten 100 Jahren zu spielpräsidentin erhalte. nennen, würde den Rahmen dieses Beitrags sprengen. „Festspiele müssen ein Epizentrum des Besonde- Daher nur ein dreifacher sehr persönlicher Dank: ren sein“, postulierte unser jetziger Intendant Markus Ich danke Max Reinhardt und Hugo von Hof- Hinterhäuser bei seinem Amtsantritt. Keine bloße mannsthal für ihren unerschütterlichen Glauben an Aneinanderreihung von Events, keine beliebige Star- die Kraft der Kunst und den Kraftort Salzburg. Ich parade, aber eine große Erzählung über die Kraft der danke Herbert von Karajan, dass er Salzburg stets als Kunst. Mit den besten Künstlerinnen und Künstlern, Mittelpunkt seines künstlerischen Wirkens sah, das damit das eintritt, was der unvergessliche Dirigent Große Festspielhaus für uns erkämpfte, vor allem aber Wien: 107,3 | Graz: 94,2

dass er den Gründungsauftrag so ernst nahm, der da lautete, „Oper und Theater, von beidem das Beste“. Die Qualität als immerwährend gültiges Programm. Und ich danke den Wiener Philharmonikern. Sie begleiten uns von Anfang an durch gute und durch schlechte Zeiten. Ohne die Wiener Philharmoniker gäbe es zwar Festspiele in Salzburg, aber es wären nicht die Salzburger Festspiele. Salzburger Festspiele, welche Hochschaubahn der Gefühle. Atemberaubende Aufführungen, aber auch Skandale, mitreißende Theaterabende, aber auch Streitigkeiten, außerirdisch schöne Konzerte, aber auch allzu menschliche Eifersüchteleien. Und immer wieder die lebhafte Reaktion unseres Publikums, Jubelstürme, Standing Ovations, aber auch Buhrufe. Und dann die Begleitung der Medien, Lobeshymnen, scharfe Kritik, blanker Hohn. Großes Welttheater eben, auf der Bühne, hinter der Bühne und neben der Bühne. Das alles macht die Salzburger Festspiele so ein- zigartig.

Der Text der Präsidentin der Salzburger Festspiele ist dem u.a. Buch von Malte Hemmerich entnommen. Wir danken dem Verlag für die Überlassung dieses Vorwortes.

7

Buchtipp ecowin Verlag ISBN: 9-783-71100-155-9 144 Seiten EUR gebunden | 18,00

Malte Hemmerich 100 Jahre Salzburger Festspiele

Überall Musik! Der Salzburger Fürstenhof – ein Zentrum europäischer Musikkultur 1587 –1807

www.domquartier.at 18.7.2020 – 7. 3.2021

DQ-Inserat_Überall Musik_100x307mm.indd 1 20.05.20 12:47 Die Gründerväter derSalzburgerFestspiele Die Gründerväter Max Reinhardt|1873†1943 Hugo von Hofmannsthal |1874†1929 landschaft solldaherunsalleneingroßes Anliegen sein. Kultur Zeiten,dasWiederaufblühen unserereinzigartigen harte relles Umfeldein.DieKunst- undKulturschaffenden durchleben seit langemstarkverbundenundsetztsichfüreinreicheskultu und VisionderSalzburgerFestspiele fühlt sichderIdee Maßen, zugleichen nehmen, internationalundtiefinÖsterreichverwurzelt JTI Austria, eininnovatives undzugleichtraditionsreiches Unter Pausen“, nichtgemeint. garantiert Max ReinhardtsAussage, „das WichtigstebeimSpielensinddie Wiederanfangen“ewiges ein ist Leben war so Denn behält. recht Zu hoffenbleibt,dassvon Hofmannsthal auchmit„Dasganze wiederunsere Seele.“das Schöneundberührt leiseindessen sich stärkt dann kann, ertragen als man haben, Schönes. Manchmalscheintdas Traurige mehrGewaltzu aus seiner Feder: „Esgibtviel Trauriges inderWeltundviel Zitat aktuellerdennje.MutgebenunsdiefolgendenSätze Bestehenbegehen,istdieses Festspiele ihrhundertjähriges Fast 100JahrespäterundindemJahr, dadieSalzburger Festes derFreunde deshumanistischenGymnasiums,1926 Hugo von Hofmannsthal aus:VermächtnisderAntike,Redeanlässlicheines KAUM RAUMGIBT.“ WELTMOMENT, DERZUFESTEN „WIR LEBENINEINEMKRITISCHEN [email protected] zur Verfügung. [email protected] zurVerfügung. Sollten SieFragen habenoder zusätzlicheInformationenbrauchen, stehenwirjederzeitunter Communication Head ofCorporate Affairs& MBA RA (D)Ralf-Wolfgang Lothert,

- - -

Communication Manager Corporate Affairs& Mag. SilviaPolan

Foto – Lilli Lehmann. Pastellbild, 1906 von Hans Volkmer © Internationale Stiftung Mozarteum Wien: 107,3 | Graz: 94,2 LEHMANN

LILLI gefeierte Sängerin,

Pädagogin,

9 Lilli Lehmann. Pastellbild, 1906 von Hans Volkmer Hans Volkmer 1906 von Pastellbild, Lilli Lehmann. – © Internationale Stiftung Internationale © Mozarteum Foto Mäzenin und Mozart- Enthusiastin

Die deutsche Sopranistin Lilli Lehmann (1848-1929) Lilli Lehmann hatte zu Mozarts Werk von Anfang war eine außergewöhnliche, vielseitige Persönlich- an eine besonders intensive Verbindung, die Sängerin keit, eine Pionierin in ihrer Zeit, der die Stiftung debütierte 1865 in Prag als Erster Knabe in Mozarts Mozarteum und die Kulturstadt Salzburg sehr viel Zauberflöte. Im Laufe ihrer Karriere sollte sie nicht zu verdanken haben. nur in diesem für ihren Werdegang programmatischen Lehmann war mit dem Tenor Paul Kalisch ver- Werk sämtliche Sopran-Rollen übernehmen, sondern heiratet, sie lebte in Berlin und hatte ab 1899 einen auch eine enge Verbindung mit dem Œuvre und mit Sommersitz in Scharfling am Mondsee. der Geburtsstadt von Mozart eingehen. Sie machte als Sängerin und Gesangspädagogin So hatte Lilli Lehmann in Salzburg prägenden eine beachtenswerte internationale Karriere. Sie trat Charakter für die „Salzburger Musikfeste“ der „Inter- nicht nur in den großen Opernhäusern in Öster- nationalen Stiftung Mozarteum“, die zwischen 1877

reich, Deutschland, Frankreich, England, Schweden Christine Forstner und 1910 in unregelmäßigen Abständen stattfanden und Ungarn auf, sondern auch in den USA, wo sie und die als Vorläufer der Salzburger Festspiele gelten. mehrmals auf Tournee war. Sie sang unter Richard – Text Als auftretende Interpretin wurde sie ab dem Jahr Wagner und Gustav Mahler und gehörte 1906/07 zu 1901 zur treibenden Kraft der „Salzburger Musikfeste“ den ersten Sängerinnen, die populäre Grammophon- der Stiftung Mozarteum. 1901 brillierte sie in ihrer Aufnahmen gemacht haben. Im Laufe ihrer über Paraderolle als Donna Anna in einer Aufführung von 60-jährigen Karriere gestaltete sie rund 170 Rollen Mozarts „Don Giovanni“ im Salzburger Stadtthea- in 120 Opern. ter. 1904, beim „6. Salzburger Musikfest“, fand auf magazin KLASSIK Sommer 2020 Hammerschlag Lilli Lehmanns bei der Grund - Hammerschlag Lilli Lehmanns – steinlegung des Mozarteumssteinlegung August 1910 am 6. Foto – Lilli Lehmann, 1920 – Lilli Lehmann,

Alle © Internationale Fotos Stiftung Mozarteum Foto – Lilli Lehmann als Donna Anna. – Lilli Lehmann 10 Ölbild von Hans Volkmer, um 1906 Hans Volkmer, Ölbild von Foto – Lilli Lehmann im – Lilli Lehmann

Hochzeitsfoto von Lilli Lehmann Lilli Lehmann von Hochzeitsfoto – Bühnenkostüm, um 1890 Foto und Paul Kalisch, 1888 und Paul Foto Lilli Lehmanns Anraten erstmals eine Aufführung von Mozarts c-Moll-Messe statt, die bis heute fixer Bestandteil der Salzburger Festspiele ist und jeden Sommer von der Stiftung Mozarteum in der Stifts- kirche St. Peter veranstaltet wird. Neben ihrer Karriere als gefeierte Sängerin, führte sie – als eine der ersten Frauen überhaupt – auch Regie. So inszenierte sie für die Musikfeste der Inter- nationale Stiftung Mozarteum 1906 und 1910 die beiden Mozart-Opern „Don Giovanni“ und „Die Zauberflöte“. Einige Klavierauszüge, in denen sie Regie-Anweisungen und Bühnenskizzen eingetragen hatte, schenkte Lilli Lehmann noch zu Lebzeiten der Stiftung Mozarteum. Sie werden in der Bibliotheca Mozartiana der Stiftung Mozarteum gemeinsam mit vielen anderen Mozart-Schätzen verwahrt. Bei den letzten beiden Salzburger Musikfesten, die bereits Festspielcharakter hatten, fungierte sie auch

als künstlerische Leiterin. Das 8. und letzte Musikfest mit einem Lilli Lehmann – Lilli Lehmann-Medaille der Internationalen der Internationalen – Lilli Lehmann-Medaille

1910 war auf Wunsch Lehmanns ausschließlich der – Stiftung Mozarteum Arnold Hartig, von 1916 Foto Pinzgauer Rind, um 1910 Musik Mozarts gewidmet. Foto Wien: 107,3 | Graz: 94,2

In gesangspädagogischen Kreisen nimmt Lilli Leh- mann dank ihres Nachschlagewerks „Meine Ge- sangskunst“ aus dem Jahr 1902 bis heute eine be- deutende Stellung ein. 1916 gründete Lilli Lehmann die Salzburger „Gesangskurse“, die zur Entstehung der Internationalen Sommerakademie der Universität Mozarteum führten, wobei sie ein besonderes Augen- merk auf die Interpretation von Mozarts Opern legte. Sie stiftete 1916 die „Lilli-Lehmann-Medaille“, mit der bis heute herausragende Gesangsstudierende der Universität Mozarteum von der Stiftung Mozarteum

Hammerschlag Lilli Lehmanns bei der Grund - Hammerschlag Lilli Lehmanns ausgezeichnet werden. – Lilli Lehmann stellte ihre Energie, ihren Ein- steinlegung des Mozarteumssteinlegung August 1910 am 6. Foto fluss und ihre internationalen Kontakte ganz in den Dienst der Stiftung Mozarteum, die sie dafür 1901 zu ihrem Ehrenmitglied machte. 1914 erhielt sie die erste Goldene Mozart-Medaille, 1916 wurde sie zur Ehrenpräsidentin der Mozart-Gemeinde ernannt. Mit dem ihr eigenen Elan sammelte sie Spenden und organisierte Benefizkonzerte, sie unterstützte die Errichtung des Mozarteum-Gebäudes in der – Lilli Lehmann als Donna Anna mit Francesco d‘Andrade als Don Giovanni. als Don Giovanni. d‘Andrade als Donna Anna mit Francesco – Lilli Lehmann Schwarzstraße mit einer großzügigen Spende von Vermutlich beim Salzburger Musikfest 1906 beim Salzburger Musikfest Vermutlich 200.000 Kronen gegen eine geringe Leibrente. Foto Nur so war es möglich, dass das Mozarteum 1914 fertiggestellt werden konnte. Ohne ihr nachdrück­liches Betreiben und ihrer finanziellen Unterstützung wäre es ebenfalls nicht möglich gewesen, dass die Stiftung Mozarteum 1917 – mitten im Ersten Weltkrieg – Mo- zarts Geburtshaus erwerben und so diese einmalige – Lilli Lehmann als Donna Anna. – Lilli Lehmann Gedenkstätte erhalten und der Öffentlichkeit zugäng- 11 Ölbild von Hans Volkmer, um 1906 Hans Volkmer, Ölbild von Foto lich machen konnte. Lilli Lehmann prägte die kulturelle Entwicklung Salzburgs in der Zeit von 1901 bis 1928 entscheidend mit und avancierte über ihre künstlerischen Aktivitäten hinaus zu einer der wichtigsten Kulturförderinnen der Stadt. 1920 wurde sie als erste Frau zur Ehrenbürgerin von Salzburg ernannt. Aber Lilli Lehmann war noch viel mehr als eine international gefeierte Sängerin, Pädagogin, Regis-

Hochzeitsfoto von Lilli Lehmann Lilli Lehmann von Hochzeitsfoto seurin und Mäzenin, sie war in vielen Bereichen – eine Vorreiterin, sie hat für Tierrechte gekämpft, war und Paul Kalisch, 1888 und Paul Foto Humanistin, Vegetarierin und in allem Feministin. Vor kurzem konnte die Stiftung Mozarteum Salz- burg ihre Lilli Lehmann-Sammlung um ganz bemer- kenswerte Stücke er weitern. In dem Sommersitz, den sich die Sängerin mit ihrem Ehemann Paul Kalisch (ebenfalls Opernsänger) in Scharfling am Mondsee 1899 gebaut hatte, haben sich viele persönliche Gegen- stände erhalten, welche die Stiftung Mozarteum mit Unterstützung der Mariann Steegmann Foundation erwerben konnte. Diese Sammlung umfasst zahlreiche Gemälde, Grafiken, Fotos, persönliche Gegenstände, Briefe und andere Dokumente von Lilli Lehmann, aber auch von ihrer Mutter, der Sängerin Maria Theresia Löw, ihrem Ehemann Paul Kalisch, ihrer Nichte Hedwig Helbig und vielen anderen. Lilli Lehmann mit einem Lilli Lehmann – Lilli Lehmann-Medaille der Internationalen der Internationalen – Lilli Lehmann-Medaille

– Stiftung Mozarteum Arnold Hartig, von 1916 Foto Pinzgauer Rind, um 1910 Foto magazin KLASSIK Sommer 2020 I AM IRENE Piotr Beczala, als Faust, Oper von Oper von Piotr Beczala, als Faust, – Charles Gounod, Salzburger Festspiele 2016 Charles Gounod, Salzburger Festspiele Foto Helga Rabl-Stadler, Salzburger Festspiele 2016 Salzburger Festspiele Helga Rabl-Stadler, – Alle © Copyright: Fotos Irene Andessner / Courtesy Galerie Johannes Wien Faber, Foto

12 „Donne Illustri“, Selbstportrait nach Barbara Strozzi#01, 2003 „Donne Illustri“, – Foto Die renommierte

„I.A.Mozart(?)“, Selbstportrait 2006 nach Barbara Krafft#04, „I.A.Mozart(?)“, österreichische Künstlerin –

Foto spricht über Salzburg, Kunst und „ß“. ANDESSNER Wien: 107,3 | Graz: 94,2

JW: Hat man als gebürtige Salzburgerin Ich verwende die unterschiedlichsten Musikgenres eine besondere Beziehung von Barock bis Elektronik. Persönlich höre ich bevor- zu Wolfgang Amadeus Mozart? zugt Frauenstimmen wie Maria Callas, Yma Sumac, Eartha Kitt, Anita O’Day oder die zerbrechliche Stimme Gemeinsam mit meiner Ballettschule hatte von Chat Baker.

IA: ich bereits im Alter von fünf Jahren meine erste „Mozartrolle“ in der Arbeiterkammer und mein JW: erster Besuch im Mozart Geburtshaus, im Rahmen Sie arbeiten vorwiegend mit den einer Geschichtsstunde, hinterließ großen Eindruck. Medien Fotografie, Video und Performance, Schon damals war ich von dieser besonderen Aura entwickelten das Konzept des angetan. Noch nicht ahnend, dass ich Jahrzehnte Selbstportraits als Selbstinszenierung mit später an diesem authentischen Ort meine Produktion Rollenspiel. Worin liegt für Sie die „I.A.Mozart(?)“ machen durfte. Jasmin Wolfram Faszination eines Portraits, insbesondere des Fotoportraits? JW: In der Vergangenheit Interview – Durch meine über 100 Selbstinszenierun-

realisierten Sie bereits viele IA: gen in verschiedenen Rollen habe ich Er- Projekte in Salzburg, fahrung mit dem Ausloten von Emotionen vor der darunter auch eine Zusammenarbeit Kamera und was sie in einem Blick auf den Betrach- mit den Salzburger Festspielen ter auslösen können. Diese Erfahrung nütze ich zur im August 2016. emotionellen Korrespondenz mit der zu fotografie- Aus welcher Inspiration heraus renden Person. entstand „Faust [Nacht-Spiel]“? Helga Rabl-Stadler, Salzburger Festspiele 2016 Salzburger Festspiele Helga Rabl-Stadler, – In meiner ersten Salzburger Museumsaus- Alle © Copyright: Fotos Irene Andessner / Courtesy Galerie Johannes Wien Faber, Foto IA: stellung „Frauen zu Salzburg“ 1999 im Carolino Augusteum, das heutige Salzburg Museum, beschäftigte ich mich mit Frauen in Mozarts Umfeld: mit Constanze Mozart, Maria Anna Mozart und Barbara Krafft, seiner Portraitistin. Meine Arbeit „I.A.Mozart(?)“ im Mozart Geburts- haus anlässlich des Mozartjahres 2006 reflektiert wiederum das fraglich wechselhafte Bild, das sich die Gesellschaft von Mozart über die Zeiten hinweg macht. Der Gedanke der Identifikation des Darstel- lenden mit dem Dargestellten drückt sich ebenfalls in meinem Werktitel, (I.A.) Irene Andessner, sowie der Frage „I am Mozart?“, aus. Die Ausstellung „Faust [Nacht-Spiel]“ , in Zusammen- arbeit mit den Salzburger Festspielen im August 2016, entstand aus meinem Wunsch heraus, DarstellerInnen sowie das Leading-Team, von der ersten Probe bis hin zur Premiere, zu begleiten und diese unmittelbar nach deren Auftritt, hinter der Bühne zu portraitieren. Nur Selbstportrait nach Barbara Strozzi#02, 2003 „Donne Illustri“, – so gelang es mir, die noch wachen Emotionen festzu- halten. Die Kamera führte Andreas Barylli-Fayer, der Foto 1957 als 12-jähriger Bub seine Mutter, die berühmte JW: Wiener Opernfotografin Lillian Barylli-Fayer, nach Teil Ihres Œuvres ist eine Salzburg zur Arbeit ins Festspielhaus begleitete. künstlerische Auseinandersetzung Damals wie heute wird meine Arbeit mit großem mit historischen Vorbildern Die renommierte Interesse von Dr. Helga Rabl-Stadler, der Festspiel- wie Marlene Dietrich, Frida Kahlo österreichische Künstlerin präsidentin, unterstützt. oder Constanze Mozart. Allesamt starke Persönlichkeiten. spricht über Salzburg, JW: Kunst und „ß“. Welche Rolle spielt Musik In meinen Selbstportraits beschäftige ich in Ihrem Leben? IA: mich vor allem mit Frauen deren außer- gewöhnliche Lebensläufe einen großen Beitrag zur Musik spielt in meinen Videoarbeiten eine heutigen Lebensform von Frauen geleistet haben.

IA: zentrale Rolle. Die Auswahl der Musik be- Selbstbestimmtheit durch erkämpftes Wahlrecht, stimmt den Rhythmus der Bewegungsabläufe der Studium, Wissenschaft und Forschung sowie mit handelnden Personen sowie anschließend in der Be- Frauen, welche durch ihre politische, soziale Haltung arbeitung des Bildmaterials den Duktus des Schnittes. Außergewöhnliches geleistet haben. magazin KLASSIK Sommer 2020

JW: Seit 2004 vergibt die Paris-Lodron- Universität Salzburg alljährlich den „Marie-Andeßner-Preis“. Marie Andeßner – Irene Andessner? Zufall oder Verwandtschaft?

Marie Andeßner war eine der ersten welt-

IA: reisenden Frauen Österreichs. In Eber- schwang / OÖ, 1833 geboren, Ort meiner väterlichen Vorfahren, in Salzburg aufgewachsen, begann sie im Alter von 60 Jahren alle fünf Erdteile alleine zu be- reisen. Ihre Briefe bildeten die Grundlage von Reise- berichten in der „Salzburger Zeitung“. Das Sujet, welches ich als Selbstportrait in der Rolle der Marie Andeßner im Globenmuseum in Wien erarbeitet habe, steht seit 2011 als Patronanz für „Marie Andeßner“, 2011 „Marie Andeßner“,

„eine Reise in die Wissenschaft“ und wird jährlich –

als Marie-Andeßner-Preis an Absolventinnen der Foto Paris-Lodron-Universität in Salzburg vergeben. Das “ß“ verwende ich in meiner Unterschrift im Pass und JW: als Signatur für meine künstlerische Arbeit. Ihre nächste Ausstellung in Salzburg wird sein?

Mein nächstes Ausstellungsprojekt plane

IA: ich für das Salzburger Freilichtmuseum im Sommer 2021 unter dem Titel „Es war einmal …“. Thema wird die Interpretation von vier Erzählungen der Dorothea Viehmann mit weiblichen Hauptfigu- ren sein, die später als Märchen der Gebrüder Grimm 14 veröffentlicht wurden.

BUCHTIPPS SALZBURG

Jago Prinz Ilse Fischer, Helga Rabl-Stadler Mozarts letztes Requiem (Hg.) Kriminalroman Festspieldialoge

Kann Musik töten? Diese Frage Michael Fischer (1945–2014) war steht im Zentrum einer Serie un- Initiator und langjähriger Leiter erklärlicher Morde im winterlichen der Festspiel-Dialoge. Ihm war es Salzburg. Nach dem Tod des Chef- wichtig, Menschen zu einem in- dirigenten der Salzburger Philhar- tellektuellen Dialog aufzufordern moniker während der Aufführung und daraus Neues zu entwickeln. von Mozarts Requiem in der Pe- Ein Sammelband aus 21 Jahren mit terskirche, nimmt Chefinspektor Beiträgen u.a. von Antonia Eder, Nathan Stiller die Ermittlungen Eric. J. Hobsbawm, Rolf Hochhuth auf. Ein guter Musik-Krimi! und Konrad Paul Liessmann. Anton Pustet Verlag Pustet Anton ISBN: 978-3-70250-969-9 480 Seiten EUR gebunden | 24,00 Anton Pustet Verlag Pustet Anton ISBN: 978-3-70250-974-3 416 Seiten EUR gebunden | 39,00 AUCH IN SALZBURG UND UMGEBUNG

Im Netz der Salzburg AG im ganzen Bundesland zu empfangen. www.radioklassik.at magazin KLASSIK Sommer NEUES2020 © HARO-architects/stefanzauner.at © Erzabtei St. Peter –

Foto IN 16 GROSSER SCHLICHT- HEIT Erzabt Birnbacher OSB Korbinian – „Nicht aufdringlich, © Magdalena Schauer, Ordensgemeinschaften Foto aber mit Klasse”,

so beschreibt Erzabt Korbinian Birnbacher die neu © HARO-architects/stefanzauner.at © Erzabtei St. Peter

gestaltete Salzburger Stiftskirche St. Peter. –

radio klassik-Redakteurin Stefanie Jeller hat ihn besucht. Foto Wien: 107,3 | Graz: 94,2 © Copyright © Beschreibung Foto –

Foto 17 SCHLICHT- HEIT

„Es ist ein Ursprungsort”, sagt Erzabt Korbinian Birn- Seit letztem Jahr erstrahlt die Stiftskirche in neuem bacher über das Stift St. Peter in Salzburg. „Denn es ist Glanz. Erzabt Birnbacher betont das „Atmosphäri- der Ort, wo das Christentum hier seinen Anfang ge- sche”. Es ist „ein Ort, wo man sich wohlfühlt”. Die nommen hat.” Gegründet 696 ist es das älteste Kloster zwei größten Veränderungen sind der neue Volksaltar im deutschen Sprachraum mit einer ungebrochenen und die Erschließung der Krypta. Die aufwendigste Stefanie Jeller Kontinuität. Durch mehr als 1.300 Jahre leben und Arbeit bestand allerdings darin, den Vierungsturm

wirken hier die Benediktinermönche. – Text und die Hinterwand des Altarraums zu stabilisieren. magazin KLASSIK Sommer 2020

„Die sicherheitstechnische Aufrüstung verschlang Ein Kreuz, das vom Himmel kommt fast drei Viertel der Ausgaben von rund 13 Millionen Eingeschlossen unter die Tischplatte des Altars Euro”, erklärt Birnbacher. sind die Reliquien der Heiligen Benedikt und Rupert, und des Märtyrers der NS-Zeit, des Seligen Franz Ein Altar zum Streicheln Jägerstätter. Der gesamte Altarraum wurde von alten Ein- Über dem Altar erblickt man ein freischwebendes bauten und von Stufen befreit und wirkt nun offener. silbernes Kreuz mit zwölf Edelsteinen. Sie symboli- „Neues zu schaffen in großer Schlichtheit”, berichtet sieren die Grundsteine für das himmlische Jerusalem. Birnbacher, das war der Auftrag an den Künstler, den Damit soll das Kreuz die Richtung anzeigen, in die Bildhauer und Architekten Thomas Wizany, der an die Glaubenden unterwegs sind. „Unsere Heimat ist dem neuen Altar drei Jahre lang gearbeitet hat. Es im Himmel”, heißt es bei Paulus. „Das hat regelrecht ging nicht um „noch mehr Gold oder Glanz in die- eine Sogwirkung!”, sagt Birnbacher. sem Raum”, betont Birnbacher. Im Mittelpunkt steht Aufgehängt ist das Kreuz – fast unsichtbar – an vielmehr das Urmaterial Marmor, der Untersberger einem feinen Stahlseil. Es schwebt in dem bis zur Marmor, der hier in Salzburg zuhause ist. Sieben Kuppel hin fast 40 Meter hohen Kirchenraum. „Wir Tonnen wiegt der Altar, wie ein Würfel steht er da waren uns nicht sicher, ob das funktioniert, dieses und erinnert an den romanischen Ursprung der Kir- Kreuz vor den Hochaltar zu positionieren. Aber es che. „Es ist aber kein mit Laser herausgeschnittener passt genau.” Würfel, sondern ein leicht geschwungener. Er hat eine ganz haptische Qualität. Ich kann diesen Altar Die Toten feiern mit streicheln, und dann merke ich, das ist alles Hand- Neu erschlossen ist auch die Krypta unter dem arbeit”, schwärmt der Erzabt. Altarraum. Dort sind die Reste der frühromanischen Und die Farbe? Es ist ein gelb, rosa, weiß, grau Kirche des 10. Jahrhunderts zu finden. Zwölf bisher changierender Farbton. „Wenn das Licht von oben, leere Gräber wurden so verlegt, dass die alte Apsis der von der Kuppel, einfällt, gibt es dem Altar einen Stiftskirche wieder erkennbar ist. Durch eine kleine goldenen, weichen Glanz. „Nicht aufdringlich, aber runde Öffnung im Boden des Altarraumes kann man

mit Klasse!” Man könne den Altar auch einfach als in die Krypta hinuntersehen. Birnbacher erklärt die HARO-architects/stefanzauner.at © Erzabtei St. Peter

Kunstobjekt sehen, als eine Skulptur, „die ihre eigene Symbolik: „Dadurch sind wir, die wir Gottesdienst – 18 Wertigkeit und Kraft hat.” feiern, mit den Toten in der Krypta verbunden.” Foto Monika Jaroš Text – Text Wien: 107,3 | Graz: 94,2 9 MAL

Musica Sacra inspiriert durch das ge- plante Pro- gramm der Ouverture Spirituelle der Kollegienkirche, Salzburg © FriedrichKollegienkirche, Böhringer

– Salzburger

Foto Festspiele 2020 Alexander Pereira erweiterte die Salzburger Festspiele zu Beginn seiner Zeit als Intendant (2012-2014) um die Ouverture Spirituelle. Diese besonderen Konzerte stehen jeweils am Anfang des Festspielsommers. Eine geistige Einstimmung, ein Angebot mit „Kunst 19 als Nabelschnur zum Göttlichen“, wie es Nikolaus Harnoncourt in Worte fasste. Als Nachfahre der berühmten Wiener Salonnière Fanny von Arnstein bezog sich Alexander Pereira gerade mit der Auffüh- rung von Joseph Haydns „Die Schöpfung“ auf eine starke Tradition aus Aufklärung und abendländischer Glaubensgewissheit mit offenem Horizont. Der Erfinder der Ouverture Spirituelle ist in Salz- burg längst Geschichte, seine Idee ist geblieben und wurde von seinen Nachfolgern übernommen, weiter-

gedacht und auf wunderbare Weise ausgebaut. Die FRIEDEN Sehnsucht nach Sakralen Werken, die das Mensch- sein hinterfragen, wurde und wird besonders in der Salzburger Kollegienkirche neugierig und mit großer Zuhörerschaft gestillt. „Ein sakraler Freiraum für die Radiotipp Kunst lädt zum Dialog mit dem Göttlichen“, wie der Hochschul-Seelsorger und Verwalter der Kollegien- Musica Sacra kirche, Christian Wallisch-Breitsching schreibt. Nach Verklärung, Passion und Tränen steht heuer Jeden Sonntag im Juli und August, 19.00-22.00 Uhr Pax – der Friede im Zentrum. Auch wenn es höchst- wahrscheinlich beim Studium der feinnervigen Werk- Friede – komponiert, Zusammenstellungen bleibt, könnte die Anregung, bedacht und hinterfragt daraus für die Musica Sacra auf radio klassik Stephans- u. a. von Benjamin Britten, dom die Monate Juli und August bezugnehmend zu Arnold Schönberg,

gestalten, nicht schöner sein. Ursula Magnes Olivier Messiaen, Josquin Es werden neun Sonntagabende in denen die Desprez, Claudio Monteverdi,

Musik das Wort redet und verkündet. Der Friede und – Text Beethoven, Haydn, György sein unmenschlicher Gegenpart, der Krieg, werden Ligeti u.v.a. in einen Dialog treten. Gleichsam Joseph Haydns 5. Juli bis 30. August 2020 „in tempore belli“ und erhoffter Waffenniederlegung: Die detaillierten Programme Pauken statt Bomben. Und Pauken mit Bomben – finden Sie ab Anfang Juni auf auch das rührte zum Kampf für den Frieden. www.radioklassik.at magazin KLASSIK Sommer 2020 KAMMER­ ORCHESTER ALTERNATIV

MUSIK UND CD SOLISTEN Vox Humana Interpreten – Isang Enders u.a. Beethoven: Label – Berlin Classics The Six Piano Concertos Herbert Pixner & EAN – 885470012124 Interpreten – Gottlieb The Italo Connection Live! Wallisch, Orchester Wiener Interpreten – Herbert Pixner, Durch wen wurde Claude Debussy Akademie, Martin Haselböck The Italo Connection Label – cpo Label – three saints records inspiriert und wen hat wiederum EAN – 761203532926 EAN – 9120095920128 er beeinflusst? Diese Fragen be- s antwortet der junge Cellist Isang Sämtliche Klavierkonzerte von Es ist fast unmöglich diese Musik Enders mit einer ganz persönlichen Beethoven (inklusive der Tran- zu beschreiben ... Der Akkordeo- Auswahl von Werken, die sich um skription des Violinkonzertes!) auf nist Pixner kreiert mit seinem als Debussys Cello-Sonate und wei- historischen Instrumenten an den Italo Connection betitelten Sextett IMSOMMER

Michael Gmasz tere kurze Musikstücke aus dessen Michael Gmasz jeweiligen Orten der Urauffüh- Christoph Wellner einen Sound zwischen Großfor- Feder drehen. Von Marin Marais, rungen. Das sind nicht nur span- mat-Soundtrack, Alpinfolklore Text – Text über Nadia und Lili Boulanger bis – Text nende Voraussetzungen, sondern – Text und Adria-Disco. Es ist genauso hin zu Igor Strawinsky und Olivier das klingt auch noch gut. Gottlieb fast unmöglich bei dieser Musik Messiaen reicht dabei die stilisti- Wallisch erweist sich als heraus- stillzusitzen. Ganz groß! sche Bandbreite. Er musiziert in ragender Beethoven-Vertreter und

20 unterschiedlichen Besetzungen entlockt historischen Flügeln im Beethoven’s Breakdown und Arrangements und entdeckt Zusammenspiel mit der Wiener Interpreten – Jazzrausch für sich und uns die französische Akademie Klänge voller Raffinesse Bigband Die Jazzrausch Bigband ist Tonsprache. Er eröffnet dabei und Transparenz. eine zwanzigköpfige Bigband klangliche Weiten, in denen man aus München, die nicht nur sich gerne verliert, wie in Messi- Bruckner: Sinfonie Nr. 2 – akustischen Techno auf der Erstfassung 1872 Grundlage von Werken von aens „Fête des belles eaux“ oder Interpreten – Altomonte Bruckner spielt, sondern auch der Elegy von Igor Strawinsky. die weltweit erste Bigband, Orchester St. Florian, die als Hausband in einem Kein easy listening, aber Musik Rémy Ballot Techno-Club spielt. Heuer mit auf die man sich unbedingt ein- Fortsetzung der spannenden Beethoven im Gepäck. Schräg, lassen sollte! Bruckner Symphonien- aber gut! Betrachtungen aus St. Florian. Label – ACT Music Die zweite Symphonie in EAN – 61427989826 Enescu, Ravel, Britten einer bisher ungehörten, vom Interpreten – Amatis Trio bedeutenden Bruckner- Das Amatis Trio feiert sein Forscher William Carragan Music For Film offizielles CD-Debüt mit einem rekonstruierten, Urfassung Interpret – Jacaszek spannenden Programm von 1872. Michał Jacaszek (*1972) abseits ausgetretener Pfade. Label – Gramola ist ein polnischer Musiker und Wunderbar, so großartige EAN – 9003643992115 Komponist, der sich vor und doch bisher weitgehend allem mit elektroakustischer vernachlässigte Werke wie Voice of Hope Musik im Ambient-Bereich George Enescus Klaviertrio Interpreten – Camille Thomas, einen Namen gemacht hat. Nr.1 in so meisterhafter Auf seiner aktuellen CD Interpretation zu erleben. Brussels Philharmonic, stellt er Soundtrack-Beiträge Label – Avi music Stéphane Denève, Mathieu neu zusammen. Wunderschön. EAN – 4260085534777 Herzog Label – Ghostly international Cellistin Camille Thomas ver- EAN – 0804297835723 Reger: Op. 118 & 146 leiht der Hoffnung mit Interpreten – Thorsten ihrem Instrument ihre Stimme und „singt“ Arienbearbei- Johanns, Diogenes Quartett, tungen von Gluck, Purcell, Roland Glassl, Wen-Sinn Yang Massenet u.a. Plus Welt­ Orchestraler Kammermusik- ersteinspielung von Fazil Says klang mit dem Klarinetten- Cellokonzert „Never give up“. quintett und dem Streichsex- Label – DG tett von Max Reger. EAN – 028948385645 Label – cpo EAN – 761203534029 Wien: 107,3 | Graz: 94,2 KLAVIER OPERN BEETHOVEN

CD Jakov Gotovac Ero s onoga svijeta Ludwig van Beethoven (Ero der Schelm) Symphonie Nr. 5 Richard Strauss: Enoch Arden Interpreten – Münchner Interpreten – Teodor Interpreten – Kirill Gerstein Rundfunkorchester, Currentzis, MusicAeterna & Bruno Ganz Ivan Repušic Label – Sony Classical Label – Myrios Classics Label – cpo EAN – 0190758849720 EAN – 4260183510253 EAN – 761203508020 Im Sommer 2018 im Wiener Kon- Die Ballade „Enoch Arden“ (von In Kroatien – könnte man sagen – zerthaus aufgenommen, liegt eine Alfred Tennyson 1864 veröffent- kennt diese Oper jedes Kind. Ero der weitere diskussionswürdige Auf- s licht) war in Großbritannien und Schelm geht auf eine Dichtung von nahme von TC vor. Viele werden zu Beginn des 20. Jahrhunderts Hans Sachs zurück, Gotovac hat sie seine dynamischen Rückungen im deutschen Sprachraum ein geschickt in eine unbestimmte Zeit und seine Tempowechsel als bekanntes und äußerst beliebtes in die Herzegowina verlegt. Die manieriert empfinden, andere Werk. Die Vertonung von Strauss Musik sprüht von folkloristischen werden davon begeistert sein. Es IMSOMMER

Christoph Wellner in unseren Breiten hingegen kaum. Christoph Wellner Elementen und ist gleichzeitig von Christoph Wellner beschleicht einen immer wieder Obwohl Bruno Ganz in seiner letz- großer handwerklicher Kunst. Chef- das Gefühl, dass das „Erstaunen“ Text – Text ten Aufnahme das Alter deutlich – Text dirigent (und Kroate) Ivan Repušic – Text beim ersten Hören seiner Inter- anzuhören ist, gibt es hier viel zu hat erfolgreich ein Stück seiner Hei- pretationen dem gleichen könnte, entdecken! Auch Dank des wieder mat nach München geholt. Große was Beethovens Publikum bei der einmal brillianten Kirill Gerstein! Empfehlung! Uraufführung erlebt haben muss.

21 Franz Schubert: Sonaten D Stanisław Moniuszko Ludwig van Beethoven 894 & 958 Flis – The Raftsman – Klaviersonaten Nr. 30-32 Interpret – Adam Laloum Die Flößer Interpreten – Maurizio Pollini Die Fantasie-Sonate in Interpreten – Podlasie (Klavier) G-Dur und die drittletzte and Philharmonic Choir, Die letzten drei Sonaten von Sonate (in c-Moll) zeigen den LvB interpertiert von einem fran­zösischen Pianisten Europa Galante, Fabio Biondi Fabio Biondi setzt seine der größten Pianisten unserer ein weiteres Mal als inspirie­ Zeit. Dieser Livemitschnitt renden und inspirierten Weltersteinspielungen von Moniuszko auf Originalinstru- aus dem Herkules-Saal ver- Schubert-Interpreten. Wohl- blüfft mit unglaublicher tuend. mnten fort und widmet sich den „Flößern“. 1858 für den Spielfreude und großem Label – harmonia mundi Raumklang. Was für manche EAN – 3149020940051 Komponisten ein Riesen- erfolg, ist dieser Einakter aber Klassikfans ein Manko im Laufe der Jahre in den sein mag, gefällt anderen umso Chopin | Brahms | Schumann Hintergrund gerückt. Diese mehr. Auch die detaillierte Interpret – Eric Lu Einspielung könnte das ändern! Tracksetzung (die Variationen Mit den Préludes op. 28 stürzt Label – NIFC von op. 109 und op. 111 sich der gefeierte Preis- EAN – 5906395034451 erhalten eigene Einstiege) träger in sein zweites Album. trägt zum besseren Werkver- Einen dramaturgischen Bogen Pietro Mascagni & Ruggero ständnis bei. über diese kleinen Stücke Label – Deutsche Grammophon Leoncavallo EAN – 0028948382507 zu spannen ist schwierig – Cavalleria Rusticana & hier aber im Ansatz sehr gut I pagliacci gelungen! Immortal beloved Interpreten – Grazer Label – Warner Classics Beethoven Arias EAN – 0190295292348 Philharmoniker, Oksana Lyniv Interpreten – Chen Reiss Premierenmitschnitt vom September 2018. Diese beiden (Sopran), Academy of Einakter gehören zu den Ancient Music, Richard Egarr beliebtesten Opern überhaupt. Wie so oft bei LvB ist der Ein mitreißendes Dokument einzige Haken dieses Albums aus der Grazer Oper unter die Qualität der vertonten der Leitung der Chefdirigentin Texte. Aber bei der großartigen­ Oksana Lyniv. Mit Cheryl Stimme von Chen Reiss, fällt Studer (!) als Lucia. es leicht, sich ganz der Musik Label – Oehms Classics hinzugeben. Wunderbar! EAN – 4260034869875 Label – Onyx EAN – 880040421825 magazin KLASSIK Sommer 2020 WIEN I WIEN II WIEN III Herbert Lackner Robert Bouchal, Albert Uderzo, Das Schweizerhaus Johannes Sachslehner René Goscinny, Ernst Molden Die Geschichte einer Dunkles Wien Asterix Mundart Nr. 80: Wiener Institution Orte des Schreckens und Asterix Mundart Wienerisch 5 des Verbrechens Es Brojeggd Dass es sich beim Schweizerhaus um eine Wiener Institution han- Wien steht seit jeher nicht nur für „Die Trabantenstadt“ heißt das delt, ist sicher nicht übertrieben. walzerselige Fröhlichkeit, sondern hochdeutsche Original. „Iwadrogn“ Der Journalist Herbert Lackner ist auch immer wieder für seine ins Wienerische hat es der Lieder- umreisst die Geschichte und lässt morbide Seite berüchtigt. Von macher und Schriftsteller Ernst mit zahlreichen klug ausgewähl- (absichtlich?) vergessenen Orten Molden. Das ist ihm großartig ge- ten Fotos und Illustrationen ein berichtet dieses Buch: vergessene lungen, auch wenn es Zeit braucht, lebendiges Bild entstehen. Am Klosterkerker, Hinrichtungsstätten bis man sich in die geschriebene Ende des Buches gibt es noch ein oder KZ-Außenlager. Kein ange- Dialektsprache eingelesen hat. paar Rezepte unter dem Titel „Wo nehmes Buch und gerade deshalb Macht dann aber viel Spaß! Böhmen noch bei Österreich ist“. sehr wichtig! Ueberreuter Verlag Ueberreuter ISBN: 978-3-80007-747-2 104 Seiten EUR gebunden | 19,95 Styria Verlag ISBN: 978-3-22213-653-5 192 Seiten EUR gebunden | 27,00 Comic Collection Egmont ISBN: 978-3-77044-065-8 48 Seiten EUR gebunden | 14,00

IM 22 BÜCHER KRIMI I KRIMI II THRILLER Maria Publig Sebastian Themessl Larry Beinhart Waldviertelfluch Wo dein sanfter Flügel weilt – American Hero Kriminalroman Schuberts letzte Symphonie Ein musikgeschichtlicher Es ist die Zeit von George Bush Dieser „Fluch“ ist bereits der dritte Kriminalroman senior, der um jeden Preis wie- Fall für die Wiener PR-Lady Walli dergewählt werden will. Sein Winzer. Vernissagen, Weinverkos- Im Zuge seiner Auseinander- Berater Lee Atwater, exzellenter tungen, ein Erbschaftsstreit, ein setzung mit Schuberts letzter Stratege, entwickelt noch auf dem eifersüchtiger Gärtner und ein Symphonie entdeckt der junge Sterbebett einen Notfallplan, der Toter im Presshaus. Die Ermitt- amerikanische Musikwissen- die Wiederwahl garantieren soll: lerin ist verwirrt. Auch wegen des schaftler Philip Mason Bezüge die Inszenierung eines Kriegs auf feschen Polizeiobersts aus Krems, auf Beethovens 9. Symphonie. Er Hollywood-Niveau – ein Krieg als der am Weinfest mit ihr flirtet, aber verbindet musikwissenschaftliche Medienereignis. Als Film unter nicht ermitteln will. Thesen mit politischen Verschwö- dem Titel „Wag The Dog“ bekannt. rungstheorien. Engagiert! Spannend! Hollitzer Verlag ISBN: 978-3-99012-806-0 408 Seiten EUR gebunden | 23,00 Westendverlag ISBN: 978-3-86489-291-2 320 Seiten EUR gebunden | 23,00 Gmeiner Verlag ISBN: 978-3-83922-601-8 320 Seiten EUR gebunden | 13,50 Wien: 107,3 | Graz: 94,2 MUSIK I MUSIK II MUSIK III Gregor Hauser Heide Stockinger, Kurt Schwertsik Magische Töne Kai-Uwe Garrels (Hg.) was & wie lernt man? Österreichische Tenöre „Dein ist mein ganzes Herz“ der Nachkriegszeit Ein Franz-Lehár-Lesebuch Rechtzeitig zum 85. Geburtstag am 25. Juni liegt nun in der Buchreihe Aufgebaut in drei Akten, erzählt Neben LvB vergisst man oft auf „Komponisten unserer Zeit“ die der Autor mit viel Liebe zum auf andere Jubilare: Vor 150 Jahren selbst erzählte Kunst-Lebens-Ge- Thema die Lebensgeschichten und wurde der König der Silbernen schichte Schwertsiks vor, die künst- Karrieren von etlichen österreichi- Operetten-Ära geboren. Dieses lerische, kunst-philosophische, pä- schen Sängern. Das Buch liest sich Lesebuch führt laut Eigendefi- dagogische, lebenspraktische und angenehm – unterbrochen wird der nition in den „bezaubernden Le- persönlich-humorvolle Elemente Lesefluss höchstens, wenn man hár-Kosmos“ ein. Es ist Biogra- auf ganz eigene Art verbindet. Mit sich die nächste Platte oder CD phie, Anekdotensammlung und viel Liebe zum Detail hergestellt. der beschriebenen Sänger aus dem Geschichtsbuch gleichermaßen. Empfehlung! Regal auflegt. Oder auf YouTube surft ... Verlag Der Apfel Verlag ISBN: 978-3-85450-019-3 254 Seiten EUR gebunden | 36,80 Böhlau Verlag ISBN: 978-3-20520-963-8 232 Seiten EUR gebunden | 24,00 edition – MUSIKZEIT Lafite Verlag ISBN: 978-3-85151-099-7 224 Seiten EUR gebunden | 38,00

SOMMER 23

HIGHLIGHTS KONTRO- VERSE

13 MARKUS POSCHNER & 25 SHARON KAM & 3 JÉRÉMIE RHORER & SEP BRUCKNER SEP MATAN PORAT OKT LE CERCLE 18:00 ORCHESTER LINZ 19:30 C. Reinecke, J. Brahms, 19:30 DE L’HARMONIE BRUCKNERHAUS J. Brahms, A. Bruckner BRUCKNERHAUS N. Gade BRUCKNERHAUS A. Bruckner, J. Brahms LINZ LINZ LINZ

18 TENEBRAE CHOIR 26 THE SIXTEEN 11 CHRISTOPH VON SEP J. Brahms, A. Bruckner, SEP J. Brahms, S. S. Wesley, OKT DOHNÁNYI & 19:30 J. G. Rheinberger 19:30 A. Bruckner 18:00 BRUCKNER ALTER DOM MARIENDOM STIFTSBASILIKA ORCHESTER LINZ LINZ LINZ ST. FLORIAN A. Bruckner, J. Brahms

Karten und Info: +43 (0) 732 77 52 30 | [email protected] | brucknerfest.at

Ins. BF20_radio klassik_6 VAs_200x153,5+3mm.indd 1 11.03.20 14:05

MEINES MEINES

25 LEBENS

Kein Komponist begleitet mich so intensiv wie Ludwig van Beethoven, und keines seiner Werke ist mir so sehr zum Lebens-Leitmotiv geworden wie seine Diabelli- Variationen. Vor 60 Jahren schenkte mein Klavierlehrer Bruno Seidlhofer mir, seinem jüngsten Schüler an der Wiener Musikakademie, den er gerne „Burli“ nannte, die Noten: „Meinem lieben Rudolf Buchbinder mit

DAS den besten Wünschen für die Zukunft“ schrieb er mit Kugelschreiber auf die Titelseite – seither begleitet mich Beethovens „letzter Walzer“. Es war auch Seidlhofer, der mich in einem Studen- tenkonzert die ersten 25 der insgesamt 50 Variationen aus dem sogenannten Vaterländischen Künstlerverein spielen ließ: Variationen von Beethovens Zeitgenossen, die sich ebenfalls Diabellis Walzer-Thema vorgeknöpft hatten. Mit dabei waren der Beethoven-Schüler Carl Czerny, dessen 11-jähriger Schüler Franz Liszt, Czer- LEITMOTIV LEITMOTIV nys Lehrer Johann Nepomuk Hummel, Mozarts Sohn Franz Xaver Wolfgang Mozart und Franz Schubert, dessen c-Moll-Variation den Zuhörern schon damals wie aus einer anderen Welt vorgekommen sein muss. Als ich 1973 in den Berliner Teldec-Studios zum ersten Mal Beethovens Diabelli-Variationen einspielte, war es für mich selbstverständlich, auch die Variatio- Rudolf Buchbinder Rudolf – Rudolf Buchbinder / Pianist © Marco Borggreve nen seiner Zeitgenossen aufzunehmen. Schließlich

Text – Text handelt es sich bei ihren Stücken um einen musika- Foto magazin KLASSIK Sommer 2020

lischen Spaziergang durch Beethovens Wien. Als ich Sie sind Musik über Musik. Offensichtlich hat Beet- den Zyklus schon drei Jahre später erneut aufnahm, hoven sich an Bachs Goldberg-Variationen orientiert, gaben mir einige Kollegen den Spitznamen „Monsieur zitiert aber auch andere „Götter“ wie Haydn oder Diabelli“. 2007 war es mir dann ein großes Anliegen, Mozart, dem er mit einem Motiv aus Don Giovanni mit einem Benefizkonzert dazu beizutragen, dass das die 22. Variation widmet. Am Ende kehrt Beethoven Beethoven-Haus in Bonn das Autograph dieses Stü- zu sich selbst zurück, wenn er in der 33. Variation ckes ankaufen konnte – ein Dokument, an dem sich seine letzte Sonate op. 111 zitiert und sein ganzes Beethovens akribischer Arbeitsprozess ablesen lässt: Genie offenbart, indem er einen einfachen Walzer von unleserlichen Wutattacken über feinsäuberliche in seine strukturellen Einzelteile zerlegt, um diese Korrekturvorgänge. Schwarze, grüne und rote Tinte in aller Komplexität nach seinem Ebenbild wieder neben Bleistifteintragungen – Musik, die Beethoven zusammenzubauen. Man könnte auch sagen: Beet- zum Teil in das Papier gekratzt hat. hoven frisst Diabellis Walzer und verdaut ihn vor Tatsächlich habe ich bis heute kaum ein Werk unseren Ohren. so oft aufgeführt wie die Diabelli-Variationen. Mein Das allein wäre schon bemerkenswert; genial ist Onkel, der früh mein musikalisches Talent erkannte schließlich, dass Beethoven diesen Prozess nicht um und förderte, notierte in einem schwarzen Leitz- des Prozesses Willen veranstaltet, sondern die Stadien Ordner meine Auftritte, eine Angewohnheit, die ich der einzelnen Variationen nutzt, um ein Panoptikum nach seinem Tod aus Neugier fortgesetzt habe. Des- menschlicher Grundfragen aufzuwerfen und anhand 26 halb weiß ich, dass ich den Diabelli-Zyklus vor dem der Variationen die Vielfalt menschlicher Charaktere zu Beethoven-Jubiläum 2020 genau 99 Mal öffentlich deklinieren. Beethoven hält jedes Glied von Diabellis gespielt habe. „Diabelli 2020“ ist also auch ein privates Walzer gegen das Licht der Musikgeschichte und ord- Jubiläum für mich und meinen Blick auf Beethoven. net es gewissenhaft dem Ideal seiner Gegenwart zu. Es war logisch, dass ich im Jubiläumsjahr den Variati- Die 33. Variation geht für mich in einen Zustand über, onszyklus erneut aufnehmen wollte, ebenso wie meine in dem auch meine Assoziationen über Beethoven, Lieblingsvariationen der 50 anderen Komponisten. Sie über das Klavierspiel und die Diabelli-Variationen im bilden den kammermusikalischen Kontrast zu mei- Irgendwo der Welt verhallen. nen Aufnahmen der Klavierkonzerte zum Jubiläum Für mich war klar: Mein Projekt „Diabelli 2020“ mit Andris Nelsons und dem Gewandhausorchester, sollte die Zeiten überbrücken; eine erneute Einspielung Mariss Jansons und dem Symphonieorchester des des Diabelli-Zyklus würde nur Sinn machen, wenn Bayerischen Rundfunks, Valery Gergiev und den man auch aktuelle Komponisten bitten würde, eine Münchner Philharmonikern, Christian Thielemann Variation über den Walzer beizusteuern. Klar, dass und der Sächsischen Staatskapelle Dresden und mit wir dabei heute nicht mehr regional oder national Riccardo Muti und den Wiener Philharmonikern. denken wie Diabelli, sondern wissen, dass Beethoven Anton Diabelli war nicht nur Verleger, sondern 2020 längst in der globalen Welt angekommen ist. auch ein sehr gewiefter Geschäftsmann. Die 50 ge- Ich bin stolz auf die Spannbreite der Komponisten, druckten Variationen über seinen Walzer waren so die bei diesem Projekt dabei sind: von der wunder- etwas wie die Charts seiner Zeit, Werke der musika- baren Lera Auerbach bis zu Max Richter. Ich freue lischen Superstars, die in den Salons gespielt werden mich auch, dass Tan Dun mitmacht, den ich als Ci- konnten. Eine geniale Marketingstrategie, der sich neast natürlich für seine Oscar-prämierte Musik zu Beethoven allerdings entzog. Zum einen durch die Ang Lees Kino-Klassiker Tiger and Dragon verehre. bloße Zahl von 33 Variationen, die jeden Rahmen Toshio Hosokawa, der wohl wichtigste Gegenwarts- sprengte, zum anderen durch ihre (zur damaligen komponist Japans, überreichte mir seine Partitur nach Zeit) pure Unspielbarkeit. Erst 30 Jahre nach der einem Konzert in Japan: mit Bleistift geschriebene, Veröffentlichung wurde Beethovens op. 120 durch japanische Schriftzeichen auf der Titelseite. den Pianisten und Dirigenten Hans von Bülow zum Der Australier Brett Dean schrieb seine Variation, ersten Mal aufgeführt, und selbst danach hatten es die und das ehrt mich sehr, „for Rudolf Buchbinder in Diabelli-Variationen, die Bülow den „Mikrokosmos admiration“ und entfacht darin ein verrücktes con Beethoven’schen Genius’“ nannte, es noch lange fuoco; Toshio Hosokawa taufte sein Werk Verlust und schwer. beginnt mit einem Adagio sostenuto, um dann – wie es Für mich handelt es sich bei den Diabelli-Variatio- sein Markenzeichen ist – mit japanischer Gelassenheit nen um das vielleicht spannendste Werk Beethovens. durch Diabellis Klanglandschaften zu schlendern. Wien: 107,3 | Graz: 94,2 – Rudolf Buchbinder / Pianist © Rita Newman

Foto

So beiläufig der österreichische Komponist Johannes zu lassen verlangt, zu jeder Zeit zu wissen, wo man Maria Staud seine Variation À propos de… Diabelli sich befindet, die musikalische Nautik zu kennen, 27 betitelt und den Interpreten auffordert, „geschmeidig den Sternenhimmel, die Winde und die Himmels- und eigensinnig“ zu spielen, so sehr hat er mich mit richtungen des Beethoven’schen Kosmos. seiner äußerst kreativen Notation herausgefordert. Wer sich intensiv mit der Klaviermusik Beethovens Für den deutschen Dirigenten und Komponisten auseinandersetzt, weiß, dass Beethoven uns Pianisten Christian Jost ist Diabellis Walzer dagegen eine In- erschreckend gut kannte, unsere Schwächen und die spiration für ein lustvolles Spiel, was schon am Titel Ungeduld, wenn es darum geht, schnelle Effekte zu Rock it, Rudi! abzulesen ist, der mich beim Üben erzielen, das Tempo selber in die Hand zu nehmen tatsächlich inspiriert hat. Auch Brad Lubman spannt oder dem Publikum durch eigenwillige dynamische in seiner Variation for RB einen Bogen durch die Mu- Gestaltung zu imponieren. Nehmen wir die 10. Varia- sikgeschichte, ebenso wie der französische Komponist tion: Sie beginnt mit der Angabe sempre staccato, ma Philippe Manoury, der sein Stück programmatisch leggiermente. Beethoven möchte also ein leichtfüßiges Zwei Jahrhunderte später… nennt und das Metronom Staccato hören. Mit der dynamischen Vorgabe pp, (ein Hilfsmittel, das zu Beethovens Zeit populär also Pianissimo, beschreibt er das Nichts, dem diese wurde) in Szene setzt, indem er nicht weniger als Variation entspringt. Bereits acht Takte später scheint 12 unterschiedliche Metronomangaben notiert. Der er uns dann schon nicht mehr zu vertrauen. Nur so russische Komponist Rodion Schtschedrin beginnt lässt sich erklären, dass er seinen Zeigefinger erhebt seine Variation quasi improvisato, und der Komponist und erneut in die Noten schreibt: sempre staccato und Klarinettist Jörg Widmann dekliniert in seiner e pianissimo. Da Beethoven bis hierher keine neue ausführlichen und mehrteiligen Variation charak- dynamische Angabe gemacht hat, ist es eigentlich teristische Beethoven-Merkmale – besonders habe selbstverständlich, dass wir uns auch im achten Takt ich mich gefreut, als ich die Zwischen-Überschrift noch immer im Pianissimo befinden. Aber Beethoven „Boogie-Woogie“ gefunden habe, denn diese Musik ahnt, dass die Geschwindigkeit der Variation, gepaart verbinde auch ich gern mit Beethoven. mit dem Staccato, uns verführen könnte, lauter zu Mir wird oft die Frage gestellt, was in meinem werden. Er hätte auch schreiben können: „Lieber Kopf vorgeht, wenn ich ein Werk wie die Diabelli-Va- Klavierspieler, selbst wenn du hier gern lauter werden riationen spiele. Meine Antwort ist einfach: ziemlich würdest, reiß dich zusammen und bleibe noch ein wenig! Das Denken und die Auseinandersetzung wenig im Pianissimo!“ mit Beethoven müssen lange vor dem ersten Ton All das erfährt man erst, wenn man die einzelnen abgeschlossen sein. Während eines Konzertes lädt Ausgaben miteinander vergleicht, denn einige Verleger Beethoven den Pianisten ein, sich treiben zu lassen. haben solche Dopplungen absurderweise als Fehler Ich meine damit kein willenloses Schwimmen auf aus dem Druck eliminiert. Es ist wichtig, sich nahe den Wellen des Klanges. Sich bei Beethoven treiben an Beethovens Urtext zu bewegen. Denn je mehr magazin KLASSIK Sommer 2020

man bereit ist, seinen eigenen Willen dem Willen des Komponisten zu beugen, umso sicherer ist es, den von Beethoven angestrebten Ton zu treffen. Um es kurz zu sagen: Es ist zu spät, das Denken anzu- fangen, kurz bevor man den ersten Ton der Diabelli- Variationen spielt. Im Moment des Konzertes geht es nur noch darum, Beethoven zu vertrauen, und sich durch die gewaltige Kreativität seiner Variationen treiben zu lassen.

Rudolf Buchbinder, im Jänner 2020 (aufgezeichnet von Axel Brüggemann) aus dem Beiheft seiner aktuellen CD „The Diabelli Project“ © Deutsche Grammophon. Wir danken für die Überlassung des Textes.

CD-Tipp Rudolf Buchbinder Buchtipp The Diabelli Project

Interpret – Rudolf Buchbinder (Klavier) Label – Deutsche Grammophon EAN – 0028948377077 Amalthea Signum Verlag ISBN: 978-3-99050-173-3 192 Seiten € gebunden | 25,00 28 Rudolf Buchbinder Der letzte Walzer 33 Geschichten über Beethoven, Diabelli und das Klavierspielen – Rudolf Buchbinder / Pianist © Marco Borggreve

Foto Wien: 107,3 | Graz: 94,2 REAGIEREN AUF BEETHOVENS N E R IE NE E E ERGI N G E E ER I 29 G

LEIF OVE ANDSNES ÜBER SEINE REISE MIT BEETHOVEN UM: Was waren Ihre wichtigsten Erfahrungen nach dem weltweiten Konzert- und Aufnahme- projekt „A Beethoven Journey“?

Ich war überwältigt von den Möglichkeiten,

Schon lange vor dem Beethoven-Jahr 2020 hat der LOA: die wir in diesen Stücken finden konnten, norwegische Pianist Leif Ove Andsnes mit dem Mahler indem wir einfach so viel Zeit darauf verwendeten.

Chamber Orchestra seine Beethoven-Reise mit allen Magnes Ursula Es war wirklich eine Reise. Bei einigen unserer letz- Klavierkonzerten und der Chorfantasie absolviert. ten Konzerte erlebte ich eine Freiheit in der Auffüh- Die Aufnahmen wurden 2014 als CD-Box veröffent- – Text rung, die man nur erreichen kann, wenn man über licht. Auch sein diesjähriges Kammermusikfestival einen langen Zeitraum zusammenarbeitet und die im norwegischen Rosendal (es musste aufgrund von Stücke immer wieder „aufsucht“, mit neuen Ideen COVID-19 abgesagt werden) wäre Beethoven und – sich immer mehr aller Aspekte der Partituren bewusst seiner musikalischen Vielfalt gewidmet gewesen. wird. magazin KLASSIK Sommer 2020 © Copyright © – Beschreibung Foto

30 Foto – Leif Ove Andsnes vor seinem Haus in Bergen © privat Andsnes vor Ove – Leif

Foto

UM: Es hält sich das schlimme Vorurteil, dass Beethoven keine Melodien schreiben konnte … Niemand (lacht). Abgesehen davon, dass

Ich finde es eine dumme Behauptung, dass LOA: mein Vater einige der Beethoven-Sonaten

LOA: er keine Melodien schreiben konnte. Er gespielt hat. Er ist Musiklehrer und Amateurpianist. schrieb die berührendsten kindlichen Melodien, die Die Sonate in As-Dur op. 26 fällt mir dazu ein. tiefer in mein Herz gehen als die meisten Musik- stücke. Diese einfache Melodie des Solisten nach der UM: Kadenz im Violinkonzert kommt mir in den Sinn ... Welche Beethoven-Stücke unglaublich. Aber es ist wahr, dass die Melodien oft schlagen Sie nicht der attraktivste Teil dieser Musik zu sein schei- Ihren Kindern vor? nen. Eher die Art und Weise, wie er seine Stücke aus all den verschiedenen Bausteinen konstruierte, Beet- Man weiß nie, was sie anzieht. Mein Sohn

hovens Intensivierung des Materials. LOA: (6) hat gerade „An die Freude“ am Klavier gespielt, in einem Jahr könnte es „Für Elise“ sein. UM: Aber junge Leute reagieren auf die Energie der Mu- Sie sind auf einer sik, und Beethovens Energie ist unglaublich. Ich kleinen norwegischen Insel erinnere mich, dass ich als Kind verrückt nach der namens Karmøy Energie in der 7. Symphonie, dem 5. Klavierkonzert aufgewachsen. Wer hat dort und der Pathétique-Sonate war, um nur einige zu Beethoven gespielt? nennen. Wien: 107,3 | Graz: 94,2

UM: Oh, ich glaube nicht, dass ich irgendwelche

Ihr Rosendal Festival 2020 LOA: Beethoven-Witze kenne ... außer, dass Beet- wäre im Zeichen Beethovens gestanden. hoven in gewisser Weise seinen eigenen Bratschenwitz Was würden Sie während gemacht hat. Er hat kein Solostück für die Bratsche einer Bootsfahrt durch die Fjorde geschrieben, aber er hat einen Anfang, ein Fragment, für ihn spielen wollen? einer Sonate für Bratsche und Klavier in A-Dur ge- schrieben. Es gibt 22 Sekunden dieses Stücks und ich Ich weiß nicht ... vielleicht interessiert er habe es einige Male auf Festivals als Beethovens

LOA: sich für lokale Volksmusik, wer weiß ... ein Bratschensonate in A-Dur programmiert. Es beginnt Großteil seiner Musik scheint von Volksmusik und wunderbar temperamentvoll, jung im Beethoven-Stil, Tänzen inspiriert zu sein. voller Energie, und dann hört es plötzlich auf. Ich denke, Beethoven hätte den Witz geliebt, wenn wir UM: heute diese wenigen Takte gespielt hätten. Könnten Sie sich vorstellen, Musiker ohne Publikum zu sein? Wie Glenn Gould?

Kulturtipp Nein, ich würde es zu einsam finden. Ohne

LOA: ein konzentriertes stilles Publikum in einem wunderbaren Saal zu erleben, voller Erwartung und Rosendal mit einer tiefen Liebe zur Musik. Es ist wirklich in- Chamber spirierend, und das vermisse ich jetzt natürlich, wenn wir keine Möglichkeit haben, Konzerte zu spielen. Music Festival

UM: 2021 Ihr Lieblingswitz 05. bis 08. August 2021 bezüglich Beethoven? www.rosendalfestival.com 31

BUCHTIPPS BEETHOVEN – Leif Ove Andsnes vor seinem Haus in Bergen © privat Andsnes vor Ove – Leif

Peter Wehle Peer Meter, Rem Broo Jürgen Uhde Foto Beethoven Beethoven Beethovens 32 Klavier­ Unsterbliches Genie sonaten Der Psychologe und Musikwissen- schaftler Wehle hat es geschafft, ein Auch in Form einer so genann- Ursprünglich in den Jahren 1968- Buch über LvB zu schreiben, das ten Graphic Novel wird heuer 1974 veröffentlicht, gibt es kaum wahrscheinlich auch jene mögen das Leben von LvB nacherzählt. ein umfassenderes Kompendium würden, die sich nicht für den Jah- Auf der einen Seite muss man den zum Verständnis der Klaviersona- resregenten interessieren. Humor- Autoren zugestehen, dass sie sich ten von LvB. Als Hilfe für Interpre- voll und fundiert. Detailliert und sehr genau mit der Biographie des ten, als Schatzkiste für Liebhaber, spannend. Empfehlung! Komponisten beschäftigt und auch soll das Buch „zu eigener Refle- die Wiener Topographie studiert xikon und Durchdringung der haben. Manchmal sind dennoch Werke anregen.“ Manchmal etwas kleine Ungenauigkeiten bzw. Un- komplex. Aber diese Sammlung aufmerksamkeiten passiert. Wen ist ja auch nicht zum Durchlesen so etwas nicht stört, wird viel Ver- gedacht, sondern um stückweise gnügen haben. (im wahrsten Sinne des Wortes) konsumiert zu werden. Carlsen Verlag ISBN: 978-3-55173-120-3 144 Seiten EUR gebunden | 22,70 Reclam Verlag ISBN: 978-3-15019-618-2 1056 Seiten gebunden | 28,80 EUR Amalthea Signum Verlag ISBN: 978-3-99050-158-0 256 Seiten EUR gebunden | 25,00 magazin KLASSIK Sommer 2020 AUS NAH RADIO PROGRAMM UND FERN

Der musikalische Tapeten- wechsel

André Heller weiß es: „Die wah- ren Abenteuer sind im Kopf, und sind sie nicht im Kopf, dann sind sie nirgendwo.“ Und nachdem der Sommer 2020 für viele Hörerin- nen und Hörer von radio klas- 32 sik Stephansdom ziemlich sicher keine Zeit der großen und weiten Reisen sein wird, besteigen wir mittels Musik das Flugzeug, den Zug, das Auto oder schwingen uns ganz einfach auf das Fahrrad oder wandern durch Partituren. Gehen lustvoll spazieren, um musikalisch Edvard Grieg iStock/Nadia Bormotova iStock/Nadia Sehnsuchtsorte aus nah und fern lädt sogar und

aufzusuchen, „aufzuhören“. Ein äußerst familiär zur – Foto Tapetenwechsel zwischen den „Hochzeit auf Troldhaugen“. Ohren und für das innere Auge. London mit Georg Friedrich Händel Sommerlich und frisch werden erkunden, Hand in Hand mit Ralph sie klingen, die Stunden aus „nah Vaugham Williams, samt Ausflug und fern.“ Abwechslungsreich und nach Oxford, wo Joseph Haydn im vielstimmig. Klaviertastaturen als Juli 1791 die Ehrendoktorwürde sichere Zebrastreifen, um über die verliehen wurde. Der Däne Niels Straße zu kommen. Wilhelm Gade entführt uns wiede- Mit Musik von Johann Sebastian rum in die schottischen Highlands, Bach, Felix Mendelssohn-Bartholdy wo der Ton etwas „rauchiger“ klingt oder oder Richard Wagner nach und schmeckt! Leipzig, den Rucksack packen und 10 Wochen prall gefüllt mit wandern mit Franz Schubert, die musikalischen Ortsveränderungen. Donau entlang bis zum Schwarzen Klassische Musik als Kompass für Meer reisen, eine Rheinfahrt mit Ro- hörbare Erholung und bewegende Radiotipp bert Schumann vorbei an der Lore- Rhythmuswechsel. Auch tanzend, ley, aufs Land hinaus mit den Sträu- „walzend“ kommt man spielend „Aus nah ßen oder mit Charles Canteloube in von der Adria über den Tivoli zur die Auvergne. Paris entdecken mit Nordsee und nach Prag. Audiamo! und fern!“ Jacques Offenbach oder staunend „Unter Italiens blauem Himmel" Montag bis Freitag, jeweils die Schätze der Iberischen Halbinsel lässt es sich lauschend lauschig 11.05 bis 12.00 Uhr bewundern: in Granada vergnügt träumen. 29. Juni bis 4. September Andalusien „um die Ecke“ hören. 2020 Wien: 107,3 | Graz: 94,2 RADIO PROGRAMM Liebe Leserinnen und Leser! Sommer Aufgrund der aktuellen CORONA-Situation kann es zu Programm­änderungen kommen. Bitte beachten Sie die Informationen auf unserer Website radioklassik.at. 2020 Vielen Dank! Zum Haydn – die Haydnregion Niederösterreich auf radio klassik Stephansdom Gestaltet von Michael Gmasz. 13.06., 09.05 Uhr (DaCapo 15.06., 20.00 Uhr) Klassik 11.07., 09.05 Uhr (DaCapo 13.07., 20.00 Uhr) mit Sinn 08.08., 09.05 Uhr (DaCapo 10.08., 20.00 Uhr) Die beste Klassik in der Rubato-Pause. Montag bis Freitag, 11.00-12.00 Uhr. Orgel City Vienna – 33 Wien zieht alle Brusattis Beethoven – Register Klaviersonaten Präsentiert von Peter Frisée. Redaktion: Martin Macheiner. und Streichquartette – Jeden Sonntag, 22.00 Uhr. eine Werkreihe 07.06. Olivier Latry Quasi una fantasia, die Sonaten op. 27/1 14.06. Wolfgang Kreuzhuber und 2, Mondscheinsonate. 21.06. Daniel Roth 14.06., 15.00 Uhr (DaCapo 19.06., 21.00 Uhr) 28.06. Martin Haselböck Streichquartett op. 131, 19.07. Wolfgang Kreuzhuber Novitäten aus dem Beethoven-Jahr. 26.07. Martin Haselböck 28.06., 15.00 Uhr (DaCapo 03.07., 21.00 Uhr) 09.08. Martin Haselböck (Orgel)/ Klaviersonate op. 53, Klaus Mertens (Bariton) Waldsteinsonate, Klaviersonate op. 101. 23.08. Marie Ducrot 12.07., 15.00 Uhr (DaCapo 17.07., 21.00 Uhr) 30.08. Martin Haselböck Streichquartett op. 18/4, Streichquartett op. 18/3. 26.07., 14.00 Uhr (DaCapo 31.07., 20.00 Uhr) Klaviersonate op. 28, Pastoralsonate, Novitäten aus dem Beethovenjahr. 09.08., 15.00 Uhr (DaCapo 14.08., 21.00 Uhr) AufgeMUKt! Die Streichquartette op. 18/1 und op. 18/5. Die Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien auf radio klassik 23.08., 14.00 Uhr (DaCapo 28.08., 20.00 Uhr) Stephansdom. Eine Sendereihe von Marion Eigl. 21.06., 15.30 Uhr (DaCapo 26.06., 21.30 Uhr) 19.07., 15.30 Uhr (DaCapo 24.07., 21.30 Uhr)

Music’S’cool – Die Musikschule Wien Einblicke in die facettenreiche musikalische Jugendförderschiene in der Musikhauptstadt Wien. Eine Sendereihe von Michael Gmasz. Digitaler Unterricht. 06.06., 10.05 Uhr (DaCapo 08.06., 21.00 Uhr) magazin KLASSIK Sommer 2020 Takt.Gefühl – Die Wiener Symphoniker Eine Sendereihe von und mit Michael Gmasz. 27.06., 14.00 Uhr (DaCapo 01.07., 20.00 Uhr) 25.07., 14.00 Uhr (DaCapo 29.07., 20.00 Uhr) Live aus dem Dom radio klassik Stephansdom überträgt jeden Sonn- und Feiertag um 10.15 Uhr bzw. im Juli und August um 09.30 Uhr die Heilige Messe aus dem Wiener Stephansdom. Content – 01.06. Mozart: Missa brevis in D-Dur Denn auf den Inhalt 07.06. Fux: Missa gratiarum actionis 11.06. Mozart: Spatzen-Messe [08.30 Uhr] kommt es an! 14.06. J. Haydn: Kleine Orgelsolo-Messe Das Medienmagazin von radio klassik Stephansdom 21.06. M. Haydn: Aloysius-Messe und inspiris Film. Moderiert von Golli Marboe. Realisiert in Kooperation mit dem „Verein zur Förderung 28.06. Hochamt eines selbstbestimmten Umgangs mit Medien“ (VsUM). 05.07. Schubert: Deutsche Messe Journalismus als Feature bzw. als Dokumentation. 12.07. J. Haydn: Jugend-Messe 13.06., 17.00 Uhr (DaCapo 17.06., 21.00 Uhr) 19.07. Rheinberger: Messe in g-Moll Bildungsmedien. 26.07. Hochamt mit Orgelmusik 27.06., 17.00 Uhr (DaCapo 01.07., 21.00 Uhr) 02.08. Hochamt mit Orgelmusik 09.08. J. Haydn: Nelson-Messe 15.08. Schubert: Messe in F-Dur 16.08. Fauré & Messager: Messe des pecheurs de Villerville 23.08. Hochamt mit Orgelmusik 30.08. Hochamt mit Orgelmusik Nun klingen sie wieder Archivdirektor Otto Biba und Christoph Wellner präsentieren Mitschnitte von Konzerten auf historischen Instrumenten aus dem 34 Wiener Musikverein. Hauptwerke Mit Pauken und Trompeten. 04.07., 17.00 Uhr (Da Capo 06.07., 21.00 Uhr) und Positive Mit zarten Tönen. Orgelmusik ausgewählt und präsentiert 11.07., 17.00 Uhr (Da Capo 13.07., 21.00 Uhr) von Peter Planyavsky. Beethoven auf Seitenwegen. Hauptwerke. 18.07., 17.00 Uhr (Da Capo 20.07., 20.00 Uhr) 14.06., 14.00 Uhr (DaCapo 19.06., 20.00 Uhr) Beethoven auf dem Hammerflügel. Skandinavien. 25.07., 17.00 Uhr (Da Capo 27.07., 21.00 Uhr) 12.07., 14.00 Uhr (DaCapo 17.07., 20.00 Uhr) Bearbeitungen. 09.08., 14.00 Uhr (DaCapo 14.08., 20.00 Uhr)

Der Klassik Tjek Emmanuel Tjeknavorian präsentiert seine Passion RESOUND Beethoven für Klassische Musik. Eine Reise zu den Uraufführungsorten der Orchesterwerke 20.06., 09.05 Uhr (DaCapo 22.06., 20.00 Uhr) Ludwig van Beethovens mit Martin Haselböck. Violine oder Klavier? Das 6. Klavierkonzert/ Violinkonzert in der Klavierfassung. 27.06., 09.05 Uhr (DaCapo 29.06., 20.00 Uhr) Opernsalon Pastorale. Symphonie Nr. 6. Aus dem Veranstaltungsprogramm der Freunde der Wiener Staatsoper. 25.07., 09.05 Uhr (DaCapo 27.07., 20.00 Uhr) 21.06., 14.00 Uhr Emperor! Die Klavierkonzerte 5 und 3. Ambrogio Maestri 22.08., 09.05 Uhr (DaCapo 24.08., 20.00 Uhr) (DaCapo 26.06., 20.00 Uhr) 19.07., 14.00 Uhr Daniela Fally Per Opera ad Astra (DaCapo 26.06., 20.00 Uhr) Die Welt der Oper mit Richard Schmitz. 16.08., 14.00 Uhr Wiener Staatsoper: Giuseppe Verdis „Un ballo in maschera“. Jongmin Park 13.06., 14.00 Uhr (DaCapo 17.06., 20.00 Uhr) (DaCapo 26.06., 20.00 Uhr) Wien: 107,3 | Graz: 94,2 Filmmusik Spezial Liszt aus Raiding von und mit Konzertmitschnitte vom Liszt Festival Raiding, Gerald Stocker. präsentiert von Christoph Wellner. Antoine Duhamel. Best of Brüder Kutrowatz – Johannes 25.07., 15.00 Uhr und Eduard Kutrowatz als Duo, (DaCapo 29.07., 21.00 Uhr) Begleiter, als Dirigent und Komponist. 06.06., 14.00 Uhr (DaCapo 10.06., 20.00 Uhr) Geschichten aus dem Archiv Präsentiert von Otto Biba, Archivdirektor Die 4. und letzte der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien. LIVE-MÉLANGE mit Angst, Unglück, Katastrophen in der Musik. Dominique Meyer 06.06., 09.05 Uhr (DaCapo 08.06., 20.00 Uhr) Dienstag, 30. Juni 2020, 11.00 bis 13.00 Uhr. Dominique Meyer war an seinem ersten offiziel- len Arbeitstag als Direktor der Wiener Staatsoper live zu Gast im Rubato-Studio. Daraus entstand Euer Beethoven die Erfolgsserie „Mélange mit Dominique Meyer“. Jeden 3. Samstag im Monat spielen wir Er wird auch an seinem letzten Arbeitstag wieder die beliebtesten Beethoven-Aufnahmen live zu Gast sein. unserer Hörerinnen und Hörer. Vorab Auf jeden Fall im Studio. Wenn es die Entwick- auszuwählen auf www.radioklassik.at lungen rund um Corona zulassen, vielleicht im Symphonie Nr. 4 B-Dur, op. 60 / Café Augarten. Wir informieren Sie rechtzeitig auf Klavierkonzert Nr. 2 B-Dur, op. 19. www.radioklassik.at 20.06., 10.05 Uhr

Wien Beethoven 2020 Wien Beethoven 2020 – Musikchefin Ursula Magnes im Gespräch mit Susanne Schicker, Koordinatorin des Wiener Beethoven-Jahres. 35 Lust auf Lied – 20.06., 14.30 Uhr (DaCapo 24.06., 20.30 Uhr) Der Kammerer-Ton 18.07., 15.00 Uhr (DaCapo 22.07., 21.00 Uhr) auf radio klassik Stephansdom Eine Sendereihe mit Staatsopernsänger Hans Peter Kammerer. 04.07., 09.05 Uhr (DaCapo 06.07., 20.00 Uhr)

Mélange mit Dominique Meyer Der Staatsoperndirektor präsentiert Lieblingsaufnahmen aus seinem Archiv. 07.06., 14.00 Uhr (DaCapo 12.06., 20.00 Uhr)

Das Mozarteumorchester Salzburg – Kulturbotschafter der Mozartstadt 06.06., 15.00 Uhr (DaCapo 10.06., 21.00 Uhr) Der Kosmos Don Giovanni Eine achtteilige Sendereihe von und mit Wolfram Huber. 04.07., 14.00 Uhr (DaCapo 08.07., 20.00 Uhr) 11.07., 14.00 Uhr (DaCapo 15.07., 20.00 Uhr) 18.07., 14.00 Uhr (DaCapo 29.07., 20.00 Uhr) Wiener Lied. 01.08., 14.00 Uhr (DaCapo 05.08., 20.00 Uhr) Klassisch 08.08., 14.00 Uhr (DaCapo 12.08., 20.00 Uhr) Richard Schmitz plaudert mit 15.08., 14.00 Uhr (DaCapo 19.08., 20.00 Uhr) seinen Gästen über Wiener Musik. 23.08., 14.00 Uhr (DaCapo 28.08., 20.00 Uhr) 28.06., 14.00 Uhr 29.08., 14.00 Uhr (DaCapo 02.09., 20.00 Uhr) (DaCapo 03.07., 20.00 Uhr) magazin KLASSIK Sommer 2020

Perspektiven Jeden Montag und Mittwoch, 17.30 Uhr. Sommerlebenswege Einige der Themen: Jeden Freitag im Juli und August, 17.30 Uhr. 03.06. Die Krankheiten Ludwig van Beethovens. 03.07. Quint Buchholz. Die Sehnsucht nach Stefan Hauser spricht mit Rolf Ziesche, dem Meer, die Langsamkeit und die Gelassenheit sind Facharzt für Innere Medizin und Konzertmeister die Themen der jüngsten Bücher des Malers und der Camerata Medica, über die Krankheiten Autors Quint Buchholz. In der Sendung von Stefanie Beethovens und wie man ihm mit dem Jeller erzählt er aus seinem Leben. Wissen von heute hätte helfen können. 10.07. Slimheli. Kreuze, Jesus-Porträts, Engel 10.06. Der jüdische Paulus. Paulus war und blieb und Dornenkronen. Immer mehr Tattoo-Anhän- Jude, zeit seines ganzen Lebens, auch als Christ. ger tragen solche im weitesten Sinn religiösen Davon ist die neuere Forschung überzeugt. Motive großflächig auf ihrer Haut. Der Wiener Neutestamentler Markus Tiwald Stefan Hauser besucht einen der spricht in einer Sendung in der Reihe bekanntesten Tätowierer Österreichs. „Achtung Bibel!” mit Stefanie Jeller. 17.07. Bodo Hell. Der Literat lebt im Sommer als Hirte auf der Alm. Gestaltung: Stefan Hauser. weitere Termine: 24.07., 31.07., 07.08., 14.08., 21.08., 28.08. Kulturausflüge Jeden Mittwoch im Juli und August, 17.30 Uhr. 15.07. Der Augarten. Er ist ein 52,2 Hektar großer, größtenteils öffentlicher Park der Bundesgärten mit der Sommergespräche ältesten barocken Gartenanlage Wiens und befindet Jeden Montag im Juli und August, 17.30 Uhr, sowie sich in der Leopoldstadt. Gestaltung: Georg Gatnar. DaCapo, jeweils am darauffolgenden­ Sonntag, 12.08. Von der Kunst des Blaudrucks. An einem 17.30 Uhr. Montag blau machen, wer kennt nicht diese Rede- 06.07. Gerald Wirth, künstlerischer Leiter der Wiener wendung. Sie kommt vom Färbermeister, der seinen Sängerknaben, die von der aktuellen Corona-Pande- Stoff an diesem Wochentag in einen Bottich mit Indi- mie besonders betroffen sind, als Schule und als Künst- gofarbstoff tauchte. Stefan Hauser besucht einen der 36 ler. Der gemeinnützige Verein bekommt keine öffentli- letzten dieser Handwerkstradition. chen Subventionen. Solange die Chöre nicht auftreten 19.08. Der Wiener Donaukanal. Der 17,3 km lange können, haben sie kein Einkommen. Kanal zweigt bei Nussdorf von der Donau ab und Mit Gerald Wirth spricht Georg Gatnar. mündet nahe dem Alberner Hafen wieder hinein. 13.07. Camus: „Die Pest“ und Corona. Der Wiener Stefan Hauser ist unterwegs mit dem Fotografen Theologe Rudolf Kaisler zum 60. Todestag von Albert und Donaukanalexperten Peter Hetzmannseder. Camus – im Sommergespräch mit Stefanie Jeller. 26.08. Das Dritte-Mann-Museum. Schwarzmarkt, 20.07. Thomas Heine-Geldern. Die erfolgreiche Tätig- Demarkationslinien und Care-Pakete. Ein pri- keit des Hilfswerks „Kirche in Not“ basiert auf dem vates Museum am Wiener Naschmarkt lässt die Zusammenspiel von professioneller Hilfe für verfolgte Welt des Filmklassikers „Der dritte Mann“ leben- und bedrängte Gläubige und dem persönlichen Glau- dig werden. Eine Sendung von Stefanie Jeller. benszeugnis für Christus. Mit dem geschäftsführenden weitere Termine: 08.07., 22.07., 29.07., 05.08. Präsidenten spricht Stefan Hauser. 27.07. Im Wald besser beten? Ein Sommergespräch mit der Wiener Theologin Ingrid Fischer über die Be- deutung des gemeinsamen Feierns und Betens, und was uns dabei die Corona-Krise lehrt. Von Stefanie Jeller. 10.08. Neue Sinnsuche? Welchen Einfluss haben die Lebenswege. Jeden Freitag, 17.30 Uhr sowie DaCapo Pandemie und die verordneten Einschränkungen am darauffolgenden Sonntag, 17.30 Uhr. auf unser Leben und unsere Suche nach Sinn? Diese 26.06. Rudi Weiß. Der Weinviertler Literat Frage stellt Stefanie Jeller der bekannten Sinnfor- und Mundartdichter ist auch Religionslehrer. scherin und Professorin der Uni Innsbruck, Tatjana Gestaltung: Stefan Hauser. Schnell. weitere Termine: 05.06., 12.06., 19.06. 31.08. Damit das Leben junger Menschen gelingt. Mit Mitte August haben die Salesianer Don Boscos mit P. Siegfried Maria Kettner einen neuen Provinzial. Über die Herausforderungen für Orden mit dem Schwerpunkt Jugendarbeit sprechen mit ihm Stefan Kronthaler und Stefan Hauser. weitere Termine: 03.08., 17.08., 24.08. Wien: 107,3 | Graz: 94,2

37 O du lieber Augustin, Holder J. W. © Archiv W. derO du lieber Augustin, Holder J. Gesellschaft der Musikfreunde, Wien – Foto

Aus aktuellem Anlass hat sich Archivdirektor Otto Biba in der April-Ausgabe seiner „Geschichten aus dem Archiv“ mit dem Thema „Epidemien in Seuchen und Epidemien greifen in den gewohnten Otto Biba Lebensablauf ein. Musik ist Teil des Lebens, daher hinterlassen Seuchen und Epidemien naturgemäß

Österreich und – Text Spuren in der Musik. Einerseits wurde in der Ver- ihre Spuren in gangenheit „in tempore pestilentiae“ mehr musiziert, weil Musik nicht nur trösten, sondern auch vergessen der Musik“ lassen soll. Einen besonderen Stellenwert hatte die Kirchenmusik: Es gab eigene Musik zu Bittgottes-

beschäftigt. Elisabeth Lessny diensten, um Krisen abzuwenden; zu Dankgottes- diensten, wenn eine solche überwunden war und – schrecklich, aber notwendig daran zu denken – in viel stärkerem Maß als sonst: Musik zu Begräbnissen, zu Requiem-Gottesdiensten. Ab einem gewissen Zeit- punkt war dies aber zu Ende: Musiker verließen aus Angst größere Städte, versuchten vor der Seuche zu

Transkription/Redaktion – Transkription/Redaktion fliehen oder erlagen oftmals selbst den Krankheiten. magazin KLASSIK Sommer 2020 – Fuhrmann © Archiv– Fuhrmann der Gesellschaft

der Musikfreunde, Wien Foto

Wenn man in Matthias Fuhrmanns „Geschichte Wiens“ aus dem Jahr 1738 blättert und nachliest wie 1679 in Wien die Pest abgelaufen ist, versteht man schnell, dass für Musik kein Platz mehr war. Fuhr- mann wurde 18 Jahre nach der Epidemie geboren und konnte mit (den wenigen) Überlebenden noch direkt sprechen. Viele Häuser in der Stadt waren leer, weil die Bewohner geflüchtet oder gestorben waren. Mobiliar, Kleidung und Hausrat wurde auf die Straße geworfen und verbrannt – nicht auszudenken, wie viele Musikinstrumente da verbrannt wurden! Auf den Straßen lagen Kranke, die nicht ins Lazarett ge- bracht werden konnten, weil diese überfüllt waren. Tote, die nicht zur Totenbeschau und zur Beerdigung gebracht werden konnten: Es gab nur einen Arzt für 38 die Totenbeschau! In „normalen Zeiten“ war das ausreichend ... Die deklarierten Pesttoten wurden

in die Pestgruben, also in Massengräber geworfen. – Cholera 1831 © Archiv der Gesellschaft der Musikfreunde, Wien

Die gewöhnlich Verstorbenen konnten in Familien- grüften auf den Friedhöfen in Einzelbestattungen Foto beerdigt werden. Die Angehörigen konnten es sich auch Heiter Strauß Vater, – mit Bestechung des Arztes vom Totenbeschauamt © Archiv der Gesellschaft der Musikfreunde, Wien richten: Pest oder Nicht-Pest war auf dem Toten- Foto – Sorbait © Archiv der Gesellschaft der Musikfreunde, Wien

Foto Wien: 107,3 | Graz: 94,2

schein verzeichnet. Und „Nicht-Pest“ war teuer. Als Chaos enorm, wenn von einem Mann in so hoher am Stephans-Friedhof plötzlich mit 353 Bestattungen Position wie ein Kaiserlicher Hofkapellmeister keine erheblich mehr als normal stattgefunden hatten, kam genauen Sterbedaten überliefert sind! man dem Arzt auf die Schliche. Er wurde in einem Die Pest in Wien 1679 hat ihre Spuren in der Musik Schnellverfahren zum Tod auf dem Strang verurteilt hauptsächlich durch die Todesfälle berühmter Musiker und gehängt. und Komponisten hinterlassen. Kompositionen, die Weil es so viel falsch deklarierte Tote gab, weiß die Epidemie behandeln, sind nicht überliefert – mit man bis heute nicht genau, wie viele Menschen da- einer prominenten Ausnahme: „Der liebe Augustin!“ mals der Pest in Wien zum Opfer fielen. Er war keine Sagenfigur, sondern eine historische Aber was hat das alles genützt? Eine wie man in Person. In Matthias Fuhrmanns „Geschichte Wiens“ Wien sagt „schöne Leich“ war es dann ja auch nicht, findet sich auf Seite 980: „Bei so großem Elend und auch wenn der Tote nicht in die Pestgrube kam und Verwirrung geschah es bisweilen, dass die mit dem die Angehörigen, die bei dieser „schönen – nicht Tod allbereit Ringende auf die Wägen und die Toten schönen Leich“ anwesend waren, konnten ja nur geleget und miteinander in die hiezu gemachte Grube denken: „Wer von uns wird der Nächste sein?“ geworfen worden als wie einem namens Augustin, Mit Felice Sances (1600-1679) ist ein zwar schon in die Jahre gekommener, aber doch einer der damals berühmtesten und bekanntesten Komponisten Europas von der Pest hinweggerafft worden. In Rom geboren, war er erst in Bologna und in Venedig tätig, bevor er 1636 als Tenorist in die Kaiserliche Hofkapelle nach Wien kam, es bis zum Vize- und schließlich zum Hofkapellmeister gebracht hat. Am 24. November 1679 ist er begraben worden, 79 Jahre alt. Die Pest ist von Ungarn nach Wien gekommen, trotz Pestkordons um die Stadt. Möglicherweise war das erste Opfer 39 ein Webergeselle in der Leopoldstadt, der schon am 1. November 1678 gestorben ist. Aber das wurde geleugnet: „In Wien gibt es keine Pest!“ Die Stadtregierung hielt Strauß Vater, Heiter auch Heiter Strauß Vater, die Seuche für eine „Fiebererkrankung“... – Im Juli 1679 stieg die Zahl der Todes- © Archiv der Gesellschaft der Musikfreunde, Wien Foto fälle dramatisch an, der Höhepunkt der Pest erreichte Wien im September 1679. Erst im April der ein Sackpfeifer gewesen, welcher zwischen der 1680 flaute die Seuche entschieden ab. Der Kaiser- Kaiserlichen Burg und der Vorstadt St. Ulrich wegen liche Hof flüchtete Ende August Richtung Prag. Zur eines starken Rausches gelegen, geschlafen, begegnet. Vorbereitung dieser Flucht gab es ein Einreiseverbot Dann dieser Mensch ist von denen Ziehknechten für Bürger aus Wien – sie sollten die Seuche nicht ohne eigenes Vermerken auf den Wagen mit den einschleppen. Im Buch von Matthias Fuhrmann Toten geworfen worden, in Meinung, dass er die steht: „Nachdem sich nun der ganze kaiserliche böse Krankheit hätte und den Todszügen allbereits Hof, alle Botschafter und Gesandten und alle Mit- begriffen. Sie haben ihn darauf geladen, mit den arbeiter deren es bei Menschengedenken niemals so anderen Toten weggeführt und in eine Grube ge- vielen zu Wien gegeben hat, allbereit von Dannen worfen. Weil man aber die Körper nicht eher mit gemacht.“ Es haben also deutlich mehr Menschen Erde verschüttete als bis eine Reihe derselben nach diese Chance der Ausreise genutzt, als wirklich bei der Läng und Breiten völlig voll gewesen, also ist Hofe tätig gewesen waren! Bei dieser „Flucht“ war besagter Mensch, nachdem er die ganze Nacht unter auch die Hofmusikkapelle dabei und mit ihr auch den Toten ohne munter zu werden geschlafen, end- Johann Heinrich Schmelzer – ein besonders tra- lich erwacht, nicht wissend wie ihm geschehen oder gischer Fall! Schmelzer (1623-1680) wurde in der wie er mög dahin gekommen sein, hat zwar aus der Nachfolge von Felice Sances, der Ende November Gruben hervorsteigen wollen, solches aber wegen 1679 verstorben war, rückwirkend mit 1. Oktober der Tiefe nicht zuwege bringen können, daher dann zum Hofkapellmeister ernannt – zum ersten nicht- auf den Toten so lang herumgestiegen und über- italienischen Kaiserlichen Hofkapellmeister am aus sehr geschmäht, geschrien und gefragt wer ihn Wiener Hof überhaupt! Und dann rafft ihn in Prag denn müsste da her gebracht haben, bis endlich mit nach kurzer Zeit die Pest hinweg! Am 17. Jänner 1680 anbrechendem Sonnenschein die Ziehknechte sich schreibt er noch in einem Brief, dass er vollkommen mit den toten Leuten eingefunden und ihm heraus- gesund sei. Irgendwann zwischen 29. Februar und geholfen. So hat ihm dieses Nachtlager auch nicht 20. März 1680 ist er verstorben. Auch in Prag war das das Mindeste geschadet.“ magazin KLASSIK Sommer 2020

Ein Augustin, ohne Familiennamen, ist am 11. März – es wurde weiter gespielt, aber niemand ging hin. 1685, also sechs Jahre nach der Pestepidemie, in der Außer wenn Joseph Lanner ein Wohltätigkeitskonzert Herrengasse tot aufgefunden worden und er war im Volksgarten oder Johann Strauss Vater ein solches stadtbekannt. „Der Augustin, Sackpfeifer. Etwa 40 am 9. September 1831 im Etablissement „Zum Sperl“ Jahre alt“, steht im Protokoll des Totenschreibamtes: gab. Zu Gunsten, wie es hieß, der „durch die Zeit- Unser „lieber Augustin“. umstände Bedrängten und Hilfsbedürftigen“. Und Ist das Lied vom lieben Augustin, dem Dudel- was wurde da uraufgeführt? Der Walzer, op. 48, sackbläser und Sänger seine eigene Komposition, „Heiter, auch in ernster Zeit“. eine eigene Selbstreflexion? Oder ist ihm das als Für den Herbst dieses Jahres jedoch stand die Er- Zeitbild in den Mund gelegt worden? Wir wissen es öffnung des neuen Musikvereinsgebäudes unter den nicht. Die älteste Aufzeichnung des Liedes stammt Tuchlauben an. Franz Grillparzer hat den Text für aus der Zeit um 1720. eine Kantate für das Eröffnungskonzert geschrieben, Ende des 18. Jahrhunderts gab es ein neues In- aber es ließ sich kein Komponist für die Vertonung teresse an historischen Volksliedern. Man fand es finden. Hofkapellmeister Joseph Weigl lehnte ab – interessant, sich mit historischen Volksliedern zu ihm war schon klar, dass diese Eröffnung kein großes beschäftigen. Zwei haben auf besondere Weise eine Ereignis werden konnte. Renaissance erlebt: „Prinz Eugen, der edle Ritter“ und „O, du lieber Augus- tin“. Von Paul Wranitzky gibt es in seiner Symphonie Nr. 30/3 ein hinreißen- des Trio mit diesem Thema. Johann Nepomuk Hummel hat im Jahr 1804 „Acht Variationen und Coda für Kla- vier und Orchester“ über „O du lieber Augustin“ komponiert. Bis weit ins 20. Jahrhundert hielt dieser Trend, auf den „Lieben Augustin“ zurückzukommen, was Operetten von Leo Fall oder Robert 40 Stolz beweisen. Von Letztgenanntem stammt „Der Pfeifer von Wien“, mit dem so populären Lied „In Wien da weht ein eig’ner Wind“ – legendär in der Aufnahmen von Heinz Conrads und Wolfgang Ambros. Von Ambros stammt auch das geniale Austropop- Hörspiel „Augustin“ aus dem Jahr 1980. Der letzte Pesttote in Wien verstarb 1898 – allerdings steckte er sich im Labor an und fiel nicht einer Pestepide- mie zum Opfer. Knapp 70 Jahre zuvor erschütterte eine andere Seuche die Reichshauptstadt Wien. 1831 kam die Cholera von Russland über Ostgalizien nach Ungarn. Wie im Jahre 1679 hat man einen Seuchenkordon installiert, damit die Seuche nicht nach Wien kommt. Spätestens Mitte August hatte die Cholera Wien erreicht und fand in der Nacht von 13. auf 14. September 1831 ihren traurigen Höhepunkt als 139 Menschen starben. Setzt man die Einwohnerzahl von damals in Relation zu heute, wären das 660 Tote gewesen! Im Unterschied zu früheren Pest- Epidemien gab es 1831 keine Ein- schränkungen im öffentlichen Leben. Das öffentliche Leben kam von selbst zum Erliegen. Oper, Theater, Konzerte – Cholera 1831 © Archiv der Gesellschaft der Musikfreunde, Wien

Foto Wien: 107,3 | Graz: 94,2

Letztendlich hat sich dann Franz Lachner bereit erklärt – kein Wiener Komponist, kein namhafter Solist war für dieses Konzert zu gewinnen. Johann Nepomuk Hummel schickte ein umtextiertes Te Deum aus Weimar, das er schon 1806 komponiert hatte. Zu diesem Ereignis kommen wollte er natürlich nicht. Das restliche Programm war äußerst populär: „Konzertvariationen für Klavier und Orchester“ von Henri Herz und eine Arie von Gioacchino Rossini (wobei interessanterweise nicht einmal überliefert ist, um welche Arie aus welcher Oper es sich handelte). Trotz dieser Mischung aus feierlich und populär war der Saal kaum zur Hälfte gefüllt und die Wie- derholung zwei Tage später nach den Erinnerungen eines Augenzeugen noch leerer. Man muss sich der historischen Tragweite dieses Ereignisses bewusst sein: Es handelte sich um das erste Konzertgebäude – um den ersten als solchen erbauten Konzertsaal in Wien! Aber an diesem Tag der Eröffnung, am 4. Webtipp zum Nachhören November 1831, gab es in Wien 18 Tote – das wä- ren nach heutigen Maßstäben 85 gewesen. Da ist es Diese Sendung können Sie nachvollziehbar, dass selbst das Eröffnungskonzert auf der Website des des neuen Musikvereinssaales niemanden anziehen Musikvereins nachhören: konnte ... www.musikverein.at/audio – Adam Brenner, Der liebe Augustin erwacht in der Pestgrube © wikimedia Der liebe Augustin erwacht in der Pestgrube – Adam Brenner, commons

Foto 41

Soziales „Eine Geldanlage bei Oikocredit Investment, schafft Jobs, vor allem für Frauen. Oikocredit fördert auch erneuerbare aus Vernunft Energie. Das Geld tut Gutes, die und Solidarität Rendite ist sozial. Das finden wir fair!” Harald Krassnitzer & Adele Neuhauser unterstützen Oikocredit

01 / 505 48 55 www.oikocredit.at

Hinweis: Werbeanzeige der Stichting Oikocredit International Share Foundation, Wertpapierprospekt samt allfälligen Nachträgen abrufbar unter www.oikocredit.at. magazin KLASSIK Sommer 2020 BEETHOVEN

42 – Konzert Sankt Florian © Michael Poehn

Foto OPER

Der österreichische UM: Angenommen Geld, Dirigent Franz Welser-Möst, Zeit und Raum würden keine geboren in Linz, feiert Rolle spielen. am 16. August 2020 Wie sähe Ihr ganz persönliches Opernhaus aus?

seinen 60. Geburtstag. – Ursula Magnes Ein paar Fragen zur Oper, So ähnlich wie das neue Festspielhaus in

FWM: Erl: phantastische Akustik, großer Orches- Interview zu Beethoven und der tergraben, von überall wunderbare Sicht. Und es ist Zukunft des Orchesters. am Land und nicht in einer Stadt. Wien: 107,3 | Graz: 94,2 ORCHESTER

UM: UM: Was würden Sie für Was würden Sie wen auf den Spielplan setzen? ändern bzw. anregen?

Einen Spielplan muss man immer für die Wenn wir wollen, dass Kinder sich in ihrer FWM: Menschen vor Ort machen. Mein Ge- FWM: Persönlichkeit zu eigenständig denkenden schmack ist sehr breit gestreut, also wäre er sehr ab- Wesen entwickeln und wir ihre „brainpower“ und wechslungsreich. Kreativität fördern wollen, dann ist Musik der beste Weg dafür. UM: Wie spüren Sie das UM: Publikum in Ihrem Rücken? Sie sind seit vielen Jahren Wie macht sich Chef in Cleveland. das körperlich bemerkbar? Ein durch europäische Maestri geprägtes Orchester. Man hat seine Antennen als Künstler, Was würde Sie vergleichsweise

FWM: wenn man halbwegs sensibel ist. Also in Europa reizen? 43 spürt man die Anwesenheit anderer auch wenn man sie nicht sieht. Ich würde nicht sagen vergleichsweise. Man

FWM: kann immer Vorteile an einer Situation UM: wahrnehmen. Wenn man will und aktiv Einfluss Sie sind jemand, darauf nimmt. der immer wieder sehr

– Konzert Sankt Florian © Michael Poehn unmissverständlich UM: die eigene Sicht der Dinge Welche Lektüre Foto äußert. Was hat Sie schlagen Sie zu Beethovens zuletzt am meisten Symphonien vor? verwundert? Schiller, Rosseau und Novalis um in die Wir waren noch nicht einmal eine Woche

FWM: geistige Welt Beethovens einzutauchen.

FWM: nach Ausbruch der Krise und es wurden schon Begehrlichkeiten für die Zeit nach der Krise UM: angemeldet. Dafür fehlt mir jegliches Verständnis. Sie sind mit den Jahren zu „dem Richard-Strauss-Dirigenten" UM: geworden. Eine unvergessene Ist das Orchester „Salome“ bei den Salzburger Festspielen. wie wir es kennen noch fit „Elektra“ vielleicht heuer … für die Gesellschaft Dabei strotzen Sie auch den unserer Kinder? Wiener Philharmonikern noch nicht Gehörtes ab. Worin liegen Absolut! Ein Orchester ist wie ein Abbild dabei Ihre Prämissen?

FWM: einer Gesellschaft und historisch ein Aus- druck der Entwicklung Richtung Demokratie. Außer- Ich versuche einfach das hörbar zu machen,

dem die Kunst des Abendlandes wird nur untergehen, FWM: was Strauss niedergeschrieben hat. Und das wenn auch das Abendland untergeht, was ich mir ist sehr viel ... Außerdem wie bei allen anderen Kom- nicht vorstellen kann. ponisten versuche ich mich der geistigen Welt des Genies anzunähern indem ich mich intensiv infor- miere, viel lese, um dann an die Musiker davon etwas weitergeben zu können. Radiotipp Happy Birthday Franz Welser-Möst!

Programmschwerpunkt 10. bis 23. August 2020 – Franz Welser-Möst beim Partitur-Studium © privat Welser-Möst – Franz

UM: Foto Rot oder Weiß nach Beethovens op. 132 a-Moll CD-Tipp in der chorischen Fassung? A New Die Frage verstehe ich nicht. Ich trinke

FWM: sowohl ein Glas Rot- als auch Weißwein Century gerne, dazu braucht es nicht Beethoven op.132. Die- BOX-SET mit drei CDs ses Stück ist geistige und seelische Nahrung, guter Interpreten – Cleveland Wein ist ein durchaus schönes Vergnügen. Orchestra, Franz Welser-Möst www.clevelandorchestra.com/ UM: newcentury Ein Schubert-Festival 44 zum Geburtstag? Wie, wo und mit wem würde es stattfinden?

Zu meinem 50. Geburtstag hatte ich Radu

FWM: Lupu und Simon Keenlyside, die musika- lisch und privat zu wichtigen Wegbegleitern gehören. Heute würde ich Igor Levit, Julien Prégardien, das Hagen Quartett, die Wiener Philharmoniker und – © Cleveland Orchestra auch wieder Simon fragen. Radu hat ja leider auf-

gehört zu spielen. Foto

Dom Museum Wien Family Matters Bis 30. August 2020 Stephansplatz 6 dommuseum.at Dom Museum Wien

Dom Museum Wien

Dom Museum Wien

Dom Museum Wien Weiss Negativ

Die Logotype ist für die jeweilige Größen anwendung optimiert. Sie soll daher nicht stark verkleinert oder vergrößert werden.

Dom Museum Wien, Logotype Büro Ferkl Wien: 107,3 | Graz: 94,2

KLEINANZEIGEN

PUBLIKUMSMAGNET MONDSEER JEDERMANN Schweren Herzens muss die Spielsaison 2020 des Mondseer Jedermann bedingt durch Covid-19 abgesagt werden. Aufgrund bestehender Vorsichtsmaßnahmen können keine normalen Vorstellungen auf die Bühne gebracht werden. Der Mondseer Jedermann ist wieder im Sommer 2021 an den Samstagabenden im malerischen Salzkam- mergut zu bestaunen. Weder Inszenierungen noch der Text wurden seit 1922 geändert. Diese Ursprüng- lichkeit sowie die ausgezeichnete Darbietung der Laien-Schauspieler sind nur zwei der Gründe, warum das Mysterienspiel, das im Karlsgarten neben der Basilika stattfindet, jedes Jahr aufs Neue seine Zuseher begeistert.

Vorstellungen von 10. Juli bis 21. August 2021 Beginn ist jeweils um 20.30 Uhr. Kartenbestellung unter +43 (0)6232 3170 oder online: www.mondseer-jedermann.at

Mondseer Jedermann © Alois Kaiser 45

SO GROSS KANN KLEIN SEIN Seit 107 Jahren behauptet sich das Salzburger Marionettentheater in der Theaterwelt, nicht nur in Salzburg, sondern weltweit. Die von der UNESCO ausgezeichnete hohe Spielkunst versetzt den Zuschauer in Staunen und Überraschung, ja, Verblüffung über die gesteigerte Unwahrscheinlichkeit wie Holzwesen in aufwendigen (Bühnen)Bildern zum Leben erweckt werden. Die idealsten Werkzeuge im Theaterleben- Erinnerungen zu wecken. Staunen können gilt nicht nur für phantasiefreudige Kinder sondern auch für Erwachsene.

Vorstellungen, wenn Corona es wieder zulässt, hoffentlich ab Juli 2020! Informationen und online Kartenbestellung unter: www.marionetten.at oder telefonisch unter +43(0)662-872406

Balken über Salzburg von Andreas Hechenberger © Salzburger Marionettentheater. magazin KLASSIK Sommer 2020 DAVID

Was der Wiener macht, halten viele vermeintli- che Experten für ein Sakrileg und sprechen ihm Musikalität ab. Auf der anderen Seite gibt es interna-­­ tional­ schon viele Fans, die finden, dass er absolut Außer- 46 ordentliches erschafft. Ein kur- zer Versuch einer Einordnung.

Begonnen hat es mit der Frage eines Freundes aus Deutschland: „Du bist doch Wiener ... Dann kennst du doch sicher david ramirer? Seine Bach-Interpretationen sind großartig!“ Nein – ich kannte ihn nicht. Und emp- fand auch spontan keine Lust zu recherchieren. Und dann war da plötzlich eine CD am Schreibtisch. Eine persönliche Zusammenstellung der interessantesten Bach-Interpretationen von ramirer. Ich legte die CD ein, ließ sie im Hintergrund laufen und achtete vor- erst nicht so genau auf das, was sich hier den Weg in mein Ohr bahnte. Immer wieder, immer öfter musste Christoph Wellner ich genau hinhören. Irgendwie wunderbar. Irgendwie Text – Text eigenartig. Aber eindeutig irgendwie anders als alles, was ich bisher gehört habe. Dann begann die Recherche, die mittlerweile in eine Sendung auf radio klassik Stephansdom und mehreren persönlichen Begegnungen mündete. Was macht david ramirer, dass sein Bach so einzigartig © david ramirer – Fotos RAMIRER Wien: 107,3 | Graz: 94,2

klingt? Er geht einen außergewöhnlichen Weg: Er nimmt Note für Note aus dem Klavierwerk von Jo- hann Sebastian Bach und setzt sie in seinen Computer. Und zwar wirklich Note für Note – hier wird nicht eingespielt oder eingescannt. Wahrscheinlich kann kaum ein Pianist von sich behaupten, sich mit jeder einzelnen Note eines Stücks aus dem BWV beschäf- tigt zu haben ... Aber wie wird daraus Musik? Allen,

die sofort an uninspiriert klingende und mechanisch Granzerdavid ramirer © Helmut abgespielte MIDI-Files denken, sei gesagt: Hier be- – ginnt erst der schöpferische Akt von david ramirer! Foto So wie jede Note einzeln in Bezug auf Tonhöhe und Dauer gesetzt wird, kommt im nächsten Schritt der Anschlag, die Dynamik, der Klang und der Hall Tipp dazu. So entstehen magische Interpretationen, die oftmals etwas akustisch darstellen, was auch der beste Pianist niemals vermag: Einzelne Noten bzw. einzelne Wer sich für david ramirer Stimmen in der polyphonen Musik Bachs erhalten interessiert, findet für den eigene Klangcharakteristika und heben sich so aus dem Erstkontakt Beispiele im Internet: soundcloud.com/ Gesamtgeflecht. Was damit gemeint ist? Versuchen Sie david-ramirer. in einer dreistimmigen Fuge das Pedal nur auf einen Teil der mittleren Stimme zu legen, oder das Klavier Wer sich vertiefen will, für bestimmte Betonungen anders zu intonieren! schickt eine E-Mail an: Zur Biographie david ramirers sei der Eintrag [email protected]. auf seiner Website zitiert: „Ich lebe seit 1970 in Wien und arbeite seit meiner Ausbildung an der Wiener Um 12,- € zzgl. Versandkosten erhält man die neuesten Kunstschule in diversen Bereichen der Kunst: Malerei, CDs zugeschickt und Zeichnung, Fotografie, Musik, Literatur. Derzeit vor kann sich mehr und mehr in allem aktive Beschäftigung mit der Instrumentalmusik den Bach-Kosmos von von Johann Sebastian Bach & Fotografie.“ Letztlich david ramirer einlassen. 47 spielt hier die sichtbare Persönlichkeit des Interpreten keine entscheidende Rolle. Es wird keine Konzerte von david ramirers Bachinterpretationen geben, zumindest keine im herkömmlichen Sinn. Seine Interpretation findet vor der Wiedergabe statt. Und nur damit es CD-Tipps hier auch nochmals gesagt ist: Die Versionen der Bach-Interpretationen sind nicht endgültig für ramirer Inversus festgeschrieben. So wie ein Pianist heute ein Präludium Remix anders spielt als vor zehn Jahren, ist es auch mit der Umsetzung am Computer: Weil sich seine Sicht auf Bach weiterentwickelt und dadurch verändert. Organics in An dieser Stelle muss noch erwähnt werden, dass david ramirer ein paar Mal den Weg der Ton-für- C-Dur BACH • keith jarrett schreibt in den liner notes zu „spirits“ aus dem jahr 1986: „musicians can and do fool them- selves every day when they say they are ‚making music‘. they mean they are playing their instruments very Die Originalversion von inversus well. this can be done by computers. what computers cannot deal with is value: meaning. thus: spirits.“ wen jarrett in seiner nachvollziehbaren betrachtung allerdings ausspart, ist der zuhörer der musik, der ORGANICS Ton-Wiedergabe des Bach’schen Œuvres verlassenfindet sich auf der CD ORGANICS in C-Dur inversusauch in der lage sein muss, REMIX den geist in der musik zu erkennen, ihn zu spüren, ihn zu suchen, ihn zu umarmen, ja auch mit ihm zu tanzen und im dialog mit diesem geist – mit diesen geistern, diesem feuer Bach in C-Dur Ramirer – sein leben zu bereichern. ein weiterer aspekt, der bei dieser betrachtungsweise ausbleibt, ist der geist, der weitere informationen: [email protected] in komponierter musik festgehalten wurde, wie eben auch in der musik von johann sebastian bach, die ein interpret immer nur in einer form wiedergeben kann, die der zeit geschuldet ist, in der die interpreta- tion hörbar gemacht wird. weiters blendet jarrett (was ich im zusammenhang seiner replik für vollkom- men legitim halte) den menschen aus, der den computer bedient und benutzt. denn ob jetzt ein mensch ein klavier wie einen computer benutzt oder aber einen computer wie ein klavier, ist nur ein gradueller hat. Mit den Kompositionen „Ricercar 6 Variation“, unterschied, der im endeffekt immer darauf hinausläuft, was tatsächlich das ergebnis sein wird. worin besteht aber bei musik das „ergebnis“ und wie kann in der musik der geist transportiert und beschworen werden? dieser frage hat sich wohl kaum jemand so intensiv gestellt wie johann sebastian bach und in RAMIRER seinen kompositionen einerseits antworten gefunden, die vor allem zu seiner lebenszeit genau abgesteckte funktionen erfüllten; andererseits aber fand er auch methoden und inhalte, die dank seiner „notierten musik“ zeitlose wahrheiten, unergründliche geister, magische tatsächlichkeiten aussprachen. braucht nun solche musik bei der interpretation noch den menschen? – unbedingt, und mehr denn je. der umstand, dass meine interpretationen & variationen (im falle der musik auf dieser einspielung ausgehend von einem „Ricercar 3 Variation“, „Organics In C-Dur“ und einzigen, kurzen, sehr berühmten praeludium in c-dur) alle „am computer“ entstanden sind, und mit parametern, zufallsspielräumen, virtuellen entscheidungen und digitalen instrumenten (die ich nicht per- sönlich berührt habe) arbeiten, macht deutlich, wie sehr musik eben auch „im geiste“ entsteht und dieser geist seinen weg zum hörer auf die überraschendste weise finden kann. der computer ist ein werkzeug des geistes, ebenso wie es das klavier ist... und wenn der geist des interpreten sich einbringt, kann ein leuchten spürbar werden, das noch in seinen düstersten schattierungen halt ermöglicht in dieser sehr dunklen epo- che der übertechnisierung, deren spirituelle vorteile (gerade in der musik) leider nur kaum sichtbar sind.

„rectus & inversus Remix“ nimmt er die harmonischenREMIX ORGANICS in C-Dur inversus Johann Sebastian Bach: Praeludium I C-Dur, BWV 846 Johann Sebastian Bach: Praeludium I C-Dur, BWV 846 aus dem Wohltemperierten Klavier, Buch I aus dem Wohltemperierten Klavier, Buch I Variation: David Ramirer, April 2020 Variationen & Interpretationen: David Ramirer, Februar 2020 Software: MuseScore 3.0, Logic X, Kontakt 5; Native Instrument: The Grandeur Software: MuseScore 3.0, Logic X, Kontakt 5; Native Instrument: The Grandeur Strukturen aus den Originalkompositionen und orderlässt & catalogue: [email protected] / listen: soundcloud.com/david-ramirer order & catalogue: [email protected] / listen: soundcloud.com/david-ramirer innerhalb einiger musikalischer Parameter dem Com- puter „freie Wahl“ der Wiedergabe. Eine Methode der Erhältlich unter [email protected] Komposition, die ihre Wurzeln bei John Cage, aber auch bei Terry Riley oder György Ligeti hat. Auf diese Weise entstehen magische Klanggebilde, denen man sich schwer entziehen kann, wenn man Musik dieser Art schätzt: Die Stücke klingen oftmals wie Minimal Music, dann kommen Elemente der Ambient Music Webtipp zum Nachhören zum Tragen oder lassen Reminiszenzen an die New Classix aufkommen. Auf www.radioklassik.at/ wer-ist-david-ramirer/ finden sich auch Links auf die her­vorragend geschriebe- nen Artikel von Alban Nikolai Herbst über david ramirer. 48 „WAS IST, IST einer ZeitderKlage vollzogen. nach wird Opfer das und Schwur dem sich beugt TochterDie hat. Tod verurteilt zum unwissentlich Tochter,eigene die damit er das Kind, einziges sein es ist Entsetzen seinem Zu darzubringen. Opfer als erste, was ihm bei seiner Rückkehr entgegenkommt, Zuvor legt er ein Gelübde ab, im Falle eines Sieges das Kampf. den in Ammoniter verfeindeten die gegen Israel für zieht Jephtha), (= Jiftach Retter, besser: Richter, erwählte Gott von Der Richter. der Buch biblischen dem aus Episode eine behandelt (1752) Das Oratorium „Jephtha“ von Georg Friedrich Händel JEPHTHA: HÄNDELS RECHT“(?)

Text – Elisabeth Birnbaum verstanden, wasbiblischnicht soklarhervorgeht. Sein Gelübde wird unmittelbar als Eingebung Gottes Jephtha. gottesfürchtiger durch und durch ein wird entscheidenden Stellen: an Erzählung biblische die verändern und weitern Aus der Kriegsgeschichte mit „Kollateralschaden“ Familientragödie Jiftach biblischen ambivalenten eher dem Aus Eingebung Gottes er Händel und Morell Thomas Librettist Der IMMER -

Foto – Jephtha’s Daughter, by J.F. Lewis © Wikicommons wird ein Familiendrama. Die biblisch namenlose Fazit: Ijob statt Jiftach Tochter rückt im Oratorium als „Iphis“ ins Zentrum. Das Oratorium macht also aus dem zweifelhaften Ihr soziales Umfeld wird stark erweitert. Neben ihrem Gelübde eines siegorientierten Feldherrn eine Eingebung Vater steht sie in liebevoller Beziehung zu ihrer Mutter Gottes, deren Folgen alle Betroffenen mit Gott hadern und sie hat sogar einen Verlobten an ihrer Seite. Der lassen. Nicht Jiftachs Verhalten, sondern Gottes Be- tragische Konflikt, ausgerechnet die eigene Tochter schlüsse werden fragwürdig. Händels letztes Oratorium opfern zu müssen, wird dadurch noch verschärft. An- ist somit ein ergreifender, Ijob-ähnlicher Aufschrei gegen ders als Vater und Tochter selbst, wehren sich Mutter Gottes undurchschaubares Handeln und das Leid Un- und Verlobter gegen die Erfüllung des Gelübdes. schuldiger. Und das ist trotz des „Happy Ends“ spürbar.

Ringen mit Gott Elisabeth Birnbaum ist Direktorin des Österreichischen Das Ringen mit einem Gott, der solche Grausamkeit Katholischen Bibelwerks zulässt, wird zum Hauptthema der Handlung. Am Ende des 2. Aktes steht der düstere Versuch aller Betroffenen, den gebetsmühlenhaft wiederholten Satz „Whatever is, is right“ auch selbst zu glauben. Händel, selbst an seiner fortschreitenden Erblindung verzweifelnd, gelingt es, hinter dieser äußerlich fügsamen Einwilligung in das Schicksal all die Verbitterung, Verzweiflung und Auflehnung gegen die „dunklen Beschlüsse“ Gottes www.jahrederbibel.at hörbar zu machen. Das Werk steht hier an der Kippe: Wenn das Gelübde trotzdem erfüllt würde, könnte der Glaube an einen guten Gott nicht mehr aufrechterhalten Radiotipp werden. Und das führt auch zur größten Veränderung am biblischen Text: Musica Sacra

Ewige Jungfrauschaft Sonntag, 28. Juni, 19.00 Uhr Die Opferung der Tochter wird durch einen „Deus ex machina“, einen Engel, verhindert und in eine ewige G. F. Händel: Jephta Jungfrauschaft verwandelt. Iphis muss zwar dem Ver- Markus Schäfer (Jephta) 49 lobten entsagen, bleibt aber am Leben. Zuletzt können Dresdner Barockorchester, Édouard Debat,The Daughter of Jephthah © Wikicommons of Daughter Debat,The Édouard Kammerchor der – daher alle in den Chor einstimmen: „So are they blest Frauenkirche Dresden, who fear the LORD“ – ob es Zufall ist, dass dieser Foto Matthias Grünert Schluss von Händel musikalisch weniger überzeugend Liveaufnahme Dresdner umgesetzt wurde als die Tragik davor? Frauenkirche Juni 2008 magazin KLASSIK Sommer Advertorial 2020 ENTDECKEN SIE DIE KULTURHAUPTSTADT DER SCHWEIZ ZUR ART BASEL.

Im Herzen Europas, wo sich kos- Die 300 aus einer ri- mopolitisches Treiben mit Gemüt- gorosen Auswahl her- lichkeit verbindet und Urbanität vorgegangenen bes- auf Tradition trifft. Die Stadt am ten Galerien aus der Rhein ist mit weltberühmten Mu- ganzen Welt, stellen seen und hochkarätigen Veran- moderne und zeitge- staltungen zu einem Hotspot der nössische Werke von – Basel © Tourismus Kunstwelt geworden. Es ist daher hoher Qualität aus:

kein Zufall, dass hier die Art Basel Gemälde, Skulptu- Foto – die berühmteste aller internatio- ren, Installationen, nalen Kunstmessen – stattfindet. Fotografien, Drucke, Dieses Jahr im September (17. – Videos und Multime- 20. September 2020) verwandeln diaarbeiten von über sorgfältig ausgewählte Aussteller 4.000 Künstlern. Auch die einiger der bedeutendsten Galerien berühmtesten Meister der der Welt diese Ausstellung in die modernen und zeitgenössi- 50 führende „temporäre Galerie” für schen Kunst von Picasso, Miró, Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts. Klee, Warhol und Jeff Koons bis zur jüngsten Künstlergeneration sind präsent.

Besuchen Sie die Stadt am Rhein Weitere Informationen unter: www.basel.com/artbasel und während der internationalen www.myswitzerland.com/basel

Kunstmesse Art Basel und ge- www.reisethek.at/basel - nießen Sie ein unvergessliches Erlebnis. Art Basel 2020 3 Tage inkl. Flug ab € 1.090 p.P.

Highlights Ihrer Reise: – Direktflüge ab/bis Wien mit Austrian nach Basel – 2 Nächte im 4* Hotel Radisson Blu inkl. Frühstück – Eintrittskarte & private Führung zur Weltmesse Art Basel – BaselCard zur kostenfreien Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel u.v.m. – Geführter Altstadtrundgang Basel – Geführter Themen-Stadtrundgang „Kunst in Basel“

Reisetermin: 18.09. – 20.09.20 Info & Buchung 0800 560 080,

– Das Basler Münster © Basel– Das Basler Münster Tourismus [email protected]

bzw. in allen COLUMBUS Reisebüros Foto lauf, den inkludierten Leistungen, der Buchungsabwicklung, und den Rahmenbedingungen den AGB zum Reiseangebot findenauf Sie www.reisethek.at.Veranstalter: COLUMBUS ReisenGmbH. www.reisethek.at/basel/ Diese Bewerbung ist lediglich auszugsweise und hat informativen nur Charakter, Details zum Reisever NACHHALTIG ERFOLGREICH

GUTES VERMÖGEN – für eine sichere Art Basel 2020 Zukunft. Wir vom Bankhaus PRIVATE BANKING Schelhammer & Schattera meinen, dass es beim Private Banking nicht nur um die finanztechnisch optimale Strukturierung Ihres Vermögens geht. Sondern auch darum, Ihre ganz persönlichen Ziele und Wertvorstellungen zu verwirklichen. Darum bieten wir Ihnen nicht nur alle Dienstleistungen einer modernen Privatbank, sondern auch streng geprüfte ethisch-nachhaltige Spar- und Anlageformen. Und wir erwirtschaften dabei langfristig stabile Erträge für unsere Kunden, die auch zum Wohle aller sind.

SCHELHAMMER.AT magazin KLASSIK Sommer 2020 SCHÖNE – Handhabung Metallobjekte

© Schöne Kirche: Diözese St. Pölten/Tobias Seebacher Foto © Diözesanmuseum– Buchcover Graz

Foto K des Inventars – Kontrolle 52 Eine neue © Schöne Kirche: Diözesanmuseum Graz/Bettina Hutzl I Foto „Mesner-Bibel“ zur Pflege unsererR Kirchen und derenC Kunstwerke H Wie lüftet man eine Kirche richtig? Wie staubt man eine Statue korrekt ab? Was kann man gegen Mot- E tenbefall bei kirchlichen Textilien tun? Welche Rei- nigungsmittel sind für welche Kirchenfußböden geeignet? Oder was ist zu beachten, wenn Kirchen als Veranstaltungsorte für Konzerte oder Feiern ge- Ganz praktisch und mit vielen konkreten Hinweisen nutzt werden? richtet sich das Buch an all jene, die sich um die Er- Diese und viele andere Fragen greift das neue haltung und Pflege der rund 10.000 Pfarr-, Kloster- und Pflegehandbuch „Schöne Kirche“ auf und gibt erst- Filialkirchen sowie zahlreicher Dorfkirchen und Orts- mals für ganz Österreich praktische Tipps und An- kapellen in Österreich kümmern. Es sind unzählige leitungen für einen fachgerechten Umgang mit dem Frauen und Männer – MesnerInnen, Sakristanen, Kirchenraum und seiner Ausstattung. Auf 184 Seiten KirchenpflegerInnen, Wirtschaftsverantwortliche und mit 192 Abbildungen erfahren Interessierte alles zur andere –, die sich nahezu ausschließlich freiwillig und

denkmalgerechten Reinigung und Pflege von Statuen, Heimo Kaindl ehrenamtlich engagieren. Sie sind unersätzlich für Bildern, Kirchenmöbeln, Goldschmiedeobjekten und die Kulturguterhaltung unseres Landes, die Kirchen kirchlichen Kleidungsstücken. Richtiges Lüften und – Text als schöne und sehenswerte Willkommensorte für Heizen wird ebenso behandelt wie die Kontrolle und Gottesdienste und Feiern, aber auch als touristische Vorbeugung von Schädlingsbefall oder die korrekte Besuchspunkte betreuen. Sie alle soll dieses Nachschla- Lagerung von Kunstgegenständen. Weitere inhaltliche gewerk unterstützen, das österreichweit einheitlich Schwerpunkten sind Tipps zu Blumen- und Kirchen- und erstmalig in dieser Form von den Kirchlichen schmuck, Elektrik und Sicherheit, zur Anschaffung KonservatorInnen der Diözesen und Orden gemein- neuer, zeitgenössischer Ausstattungsstücke, zum sam mit den Bauabteilungen der österreichischen Schriftenstand und zu Fragen der Schöpfungsver- Kirche, der Mesnergemeinschaft Österreichs und antwortung. dem Bundesdenkmalamt erarbeitet wurde. Wien: 107,3 | Graz: 94,2 – Handhabung Metallobjekte

© Schöne Kirche: Diözese St. Pölten/Tobias Seebacher Foto des Inventars – Kontrolle 53 © Schöne Kirche: Diözesanmuseum Graz/Bettina Hutzl Foto

Buchtipp Verlag Diözesanmuseum Graz, Verlag www.dioezesanmuseum.at € | 28,00 ISBN 978-3-90181-047-3

SCHÖNE KIRCHE. Handbuch zur Pflege kirchlicher Kunst- und Kulturgüter. Heimo Kaindl, Karin Mayer, Rosmarie Schiestl (Hg.) Format 210 x 260 mm, 184 Seiten mit 192 farbigen Abbildungen, Grafiken und Mit Unterstützung der Österreichischen Bischofs- Checklisten konferenz und der Ordensgemeinschaften wird das Erhältlich im guten Buch- Pflegehandbuch zukünftig in jeder österreichischen handel oder direkt – Überreichung des neuen Buches durch die Herausgeber Rosmarie Sakristei stehen und als „MesnerInnen-Bibel“ neben über den Verlag Diözesan- Schiestl, Karin Mayer und Heimo Kaindl an Bischof Hermann Glettler und und Heimo Kaindl an Bischof Schiestl, Karin Mayer Erzabt Birnbacher © Diözesanmuseum Korbinian Graz/Bettina Hutzl Messbüchern und Lektionaren seinen Platz finden. museum Graz. Foto JAHRE 54 Foto – DDr. Margarete Schmid © THEOLOGISCHE KURSE Foto – Zweites Vatikanisches Konzil © Lothar Wolleh – ob gläubig, zweifelnd oder andersdenkend – offen. Kurs heute ohne Einschränkung allen Interessierten Theologische der steht Empfehlung, priesterlicher mit Gläubige für nur Anfänglich Gebrauch. davon Deutschland, Südtirol und der Schweiz machten bald österreichischen Diözesen. Auch Teilnehmende aus Laienjahr“ folgte 1950 das Modell „Fernkurs“ in allen garete Schmid in Wien gegründeten „Theologischen Dialog) sprachfähigzuwerden,bleibtdasselbe. im (heute: VerjüngungZiel Das Entgrenzung: und GISCHEN KURSE erzählt eine Geschichte stetiger Das inzwischen 80-jährige Bestehen der THEOLO - reflektiert Auskunft über ihren Glauben geben können. stand gegen die Nazi-Ideologie sollten KatholikInnen Theologie allgemein verständlich. Zunächst im Wider den christlichen Glauben und vermitteln universitäre in Einführung systematisch-theologischen der sich fundiert und getragen von der Tradition, widmen sie tholischen Kirche im deutschen Sprachraum. Biblisch römisch-ka- der Erwachsenenbildungseinrichtung älteste die sind KURSE THEOLOGISCHEN Die Dem 1940 von der Tiroler Philosophin Dr. Mar in undüberÖsterreich hinaus 1940/50 – Theologische Bildung 80 - - UND BISSCHEN Text – Ingrid Fischer ALT für Jahre! halten. Kein leichtes Unterfangen und ein Programm zu Schritt Konzilsergebnissen den mit um werden, hektographiert Nachtschichten in und überarbeitet Skripten alle mussten Kursbetrieb laufenden dem erforderten eine Gesamterneuerung des Kurses. Neben damit einsetzende Wandel in Theologie und Kirche Das Zweite Vatikanische Konzil (1962-65) und der und der THEOLOGISCHEN KURSE 1965 –AufbruchderKirche… JUBILÄUM FEIERN THEOLOGISCHEN KEIN

KURSE DIE

Foto – THEOLOGISCHE KURSE – Erkennen, was dahinter steckt © Erhard Lesacher Wien: 107,3 | Graz: 94,2

Gegenwärtige „Zeichen der Zeit“ verstehen Heute stellen sich die THEOLOGISCHEN KURSE der Komplexität einer postchristlichen Ge- sellschaft: um den kirchlichen Glauben im weltan- schaulich-religiösen Pluralismus zu positionieren; und um Menschen zu erreichen, die kaum religiös und noch weniger kirchlich sozialisiert sind. Dafür wurden Spezialkurse entwickelt, die theologische Inhalte im Kontext von Kirche, Religion, Wissenschaft, Politik und Kultur vertiefen oder die zu einer ersten Begegnung mit theologischem Denken einladen, sowie das Kurs- modell „Basisinfo Christentum“, das in Grundzügen über den christlichen Glauben informiert. – Büro als Baustelle (2008) Theologie ist nie fertig © Erhard (2008) – Büro als Baustelle Lesacher

Foto

Denkend glauben! Die unterschiedliche Einschätzung des Konzils – zu konservativ? zu fortschrittlich? gefährlich? – 55 wirkte auch auf das Image der THEOLOGISCHEN KURSE: Den einen zu konservativ, anderen zu fort- schrittlich, befürchteten wieder andere, den Glauben gar zu verlieren. Demgegenüber erlebten und erleben die meisten KursteilnehmerInnen die gewandelte – AKADEMIE an DOM © Erhard Lesacher

Theologie im Geiste des Zweiten Vaticanums als be- freiend und bereichernd – ganz im Sinne der Gründe- Foto rin, man solle den Glauben auf dem Niveau bedenken, auf dem man auch sonst zu denken gewohnt ist. 2017 – AKADEMIE am DOM: offen und nachdenklich im Herzen Wiens Einen weiteren Schritt der Entgrenzung – von Information und Bildung im Dialog zum Diskurs –

haben die THEOLOGISCHEN KURSE 2017 mit

– der Eröffnung der AKADEMIE am DOM gesetzt: Öffentliche Vorträge und Podiumsgespräche reflek- tieren Lebens- und Glaubensfragen im Kontext von Theologie, Kirche, Religion, Wissenschaft, Politik und Kultur. Katholisch mit Respekt für Andersdenkende bringt die Akademie Menschen und unterschiedliche Überzeugungen einander näher. THEOLOGISCHE THEOLOGISCHE KURSE –

Erkennen, was dahinter steckt © Erhard steckt Erkennen, was dahinter Lesacher Foto – Eröffnung der AKADEMIE an DOM (2017) Heinz Fischer – Eröffnung

im Gespräch mit Leiter Erhard Lesacher © THEOLOGISCHE Erhard Lesacher im Gespräch mit Leiter KURSE Foto magazin KLASSIK Sommer 2020

2020 – „Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen …“ „… der von euch Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die euch erfüllt.“ (1 Petr 3,15) Von Anfang an folgen die THEOLOGISCHEN KURSE diesem Leitwort. Doch nur das Interesse de- rer, die wohlwollend oder skeptisch nachfragen, gibt überhaupt Gelegenheit zu dieser „Rechtfertigung“ des DIE WELT ENTDECKEN christlichen Glaubens als einer begründeten Hoffnung.

Donaucitykirche © Bwag Diese Erfahrung wollen wir beim 80-Jahr-Jubiläum – mit jenen Menschen teilen, die uns im Lauf der Jahr- UND BEGREIFEN Foto zehnte vielfach Begegnung, Austausch und Diskurs ermöglicht haben und ermöglichen. Nach der bis dahin hoffentlich gut überstande- nen Corona-Pandemie werden wir beim Festakt in AUSSERGEWÖHNLICHE REPORTAGEN der Wiener Donaucity-Kirche ihre interreligiösen über exotische Gegenden, faszinierende Tiere und erstaunliche Menschen Veranstaltungstipp und persönlichen Perspektiven der Hoffnung für das Zusammenleben der Menschen in dieser Welt BRILLIANTE FOTOS hören. Sie bestärken uns, den eingeschlagenen Weg 80 Jahre in Bildbandqualität wecken die Neugier auf die Schönheit unserer Erde weiterzugehen und die Geschichte der Öffnung der – und kein FUNDIERTE INTERVIEWS UND GESCHICHTEN THEOLOGISCHEN KURSE auch in unseren Tagen fortzuschreiben. bisschen alt beschreiben technische Entwicklungen und aktuelle Trends in der wissenschaftlichen Forschung Festakt zum Jubiläum der THEOLOGISCHEN KURSE Dank – Impulse – Begegnung Donnerstag 1. Oktober 2020, 18.30 Uhr Ort: Donaucity-Kirche Christus, 56 Hoffnung der Welt, 1220 Wien

Der Theologische Kurs seit 80 Jahren mehr wissen – tiefer fragen – klarer urteilen 2 Jahre, 1x pro Woche – ab Oktober 2020 Spezialkurse

DAS AUSGABE 02 / 2020 Basisinfo Christentum – Weltreligionen – Apokalyptik MÄRZ / APRIL WUNDER AT/DE/IT EUR 7,00 CH CHF 10,00 HUND BE/LUX EUR 8,00 Wie er uns zu Der Wein – Geschichte der Juden in Österreich besseren Menschen macht Kunst & Theologie – Der Alte Orient – Das Opfer Frömmigkeit im Mittelalter – Ketzer & Häretiker Studienreisen: Verona-Brescia-Vicenza – Bulgarien Jahresabo € 39 AKADEMIE am DOM DIE WAFFE Vertrauen | Krise EINER FRAU Die Jagd mit Adlern ist eine Kunst: Es braucht viele Jahre, bis die Raubvögel ihre Leidenschaft mit den Menschen teilen.

WEISHEIT DER WÜSTE Auf der Spur der Tuareg FOTOWETTBEWERB FROSTFESTE FRÖSCHE Die Stunde der Sieger Überleben im Eis Erkennen, Informieren Sie sich: INTERVIEW Der neue Direktor im Zoo Schönbrunn was dahinter steckt www.theologischekurse.at

[email protected] © Alessandra Meniconzi terramatermagazin.at/abo THEOLOGISCHE KURSE 01 51552-3708

Inserat für RadioKlassik 2020 Mai (200x153,5mm quer FARBE) v04 FINAL.indd 1 22.04.20 15:28 TM_2003_Image_RadioKlassik_200x307mm.indd 100 11.05.20 15:54 TM_2003_Image_RadioKlassik_200x307mm.indd 100

© Alessandra Meniconzi DIE WELT ENTDECKEN über exotische Gegenden, faszinierende Tiere und erstaunliche Menschen erstaunliche und Tiere faszinierende Gegenden, exotische über in Bildbandqualität wecken die Neugier auf die Schönheit unserer Erde unserer Schönheit die auf Neugier die wecken Bildbandqualität in UND BEGREIFENUND beschreiben technische Entwicklungen und aktuelle Trends Trends aktuelle und Entwicklungen technische beschreiben F UNDIERTE INTERVIEWS UND GESCHICHTEN GESCHICHTEN UND INTERVIEWS UNDIERTE AUSSERGEWÖHNLICHE REPORTAGEN REPORTAGEN AUSSERGEWÖHNLICHE terramatermagazin.at/abo in der wissenschaftlichen Forschung wissenschaftlichen der in B RILLIANTE FOTOS

FOTOWETTBEWERB

WEISHEIT DER WÜSTE DER WEISHEIT

besseren besseren

WUNDER WUNDER

HUND

Wie er uns zu zu uns er Wie

DAS DAS

macht

Menschen Menschen

ihre Leidenschaft mit den Menschen teilen. Menschen den mit Leidenschaft ihre

Es braucht viele Jahre, bis die Raubvögel Raubvögel die bis Jahre, viele braucht Es

Die Stunde der Sieger Sieger der Stunde Die

EINER FRAU EINER

Auf der Spur der Tuareg der Spur der Auf

Die Jagd mit Adlern ist eine Kunst: Kunst: eine ist Adlern mit Jagd Die

DIE WAFFE WAFFE DIE

INTERVIEW INTERVIEW

FROSTFESTE FRÖSCHE FROSTFESTE

Der neue Direktor im Zoo Schönbrunn Zoo im Direktor neue Der

Überleben im Eis Eis im Überleben

Jahresabo Jahresabo

AT/DE/IT

AUSGABE 02 AUSGABE BE/LUX

CH

MÄRZ

CHF 10, CHF

EUR 8, EUR

EUR 7, EUR

/

APRIL

/

2020 2020

00

00

00

39

11.05.20 15:54 magazin KLASSIK Sommer 2020 MIT MUSCHEL- KRAFT © Copyright © – Beschreibung Foto

58 Foto EINV IM W IE R T E L EGS W ER U N T Wien: 107,3 | Graz: 94,2

Eine Liebeserklärung an das Pilgern im Weinviertel hat Schreiben in der Mundart ist Rudi Weiß wichtig: „Die der Lyriker Rudi Weiß verfasst. Das Buch „Muschel- Mundart ist eine Sprache, die ein wenig direkter ist, kraft. Nicht immer fromme Gedanken vom Jakobsweg manchmal auch ein bisschen derb, der man mehr Dinge Weinviertel“ motiviert, sich auf den Weg zu machen. verzeiht, als dem Hochdeutschen, etwas, wo man sich Illustriert ist das im Wiener Dom-Verlag erschienene ein bisschen austoben kann als Schriftsteller, deswegen Buch vom Weinviertler Maler Gottfried Laf Wurm. habe ich es so gerne“, bringt es Weiß auf den Punkt.

Michelberg © WTG Wurnig Zum Buch „Muschelkraft“ kam er durch die freund- – schaftlichen Beziehungen zu Franz Knittelfelder, dem Foto Direktor vom Bildungshaus Schloss Grossrussbach, der in den Gästezimmern des Bildungshauses Bilder von Gottfried Laf Wurm aufhängen wollte. Aus dem Vorhaben entstand anlässlich des 10-jährigen Jubiläums vom Jakobsweg letztendlich dann die Idee zum Buch: „Geschrieben habe ich hauptsächlich in den Ferien. Ich brauche Ruhe und Zeit für das Schreiben, dann funktioniert es“, schildert Weiß.

Autor mit Pilgererfahrung Karnabrunn © Gottfried Laf Wurm

Schon vor der Errichtung des Jakobswegs Wein- –

viertel gab es in der Region die Idee des Pilgerns. Rudi Foto Weiß war von Anfang an dabei und bringt viel eigene „Es könnte frömmere Bücher geben. Mein An- Erfahrung mit, auch wenn er noch nie nach Santiago liegen war aber auch am Boden zu bleiben, irgend- de Compostela gepilgert ist. Für diesen Weg steht ja wie“, macht Rudi Weiß neugierig. Er habe das Buch die Muschel stellvertretend, wie auch für alle anderen „Muschelkraft“ für den „Normalverbraucher, der eine Pilgerwege auf dem Weg dorthin. „In jungen Jahren

Erfahrung sucht und diese erst für sich entdeckt“ ge- Stefan Hauser bin ich auch nach Mariazell gepilgert. Ich kenn mich schrieben, so der Autor. Das Buch ist als spiritueller schon ein wenig aus“, so der Autor. Durch seinen Job Wegbegleiter entlang des „Jakobswegs Weinviertel“ – Text als Religionslehrer ist er auch theologisch nicht ganz von Drasenhofen bis Krems an der Donau bestens unbewandert. geeignet. Auch das handliche Format passt perfekt in 59 einen Pilgerrucksack. Auf die Dörfer und die wenigen Städte des Weinviertels entlang des Pilgerwegs, den es seit genau zehn Jahren gibt, machen aber nicht nur die Texte neugierig, sondern auch die Zeichnungen der Region vom Künstler Gottfried Laf Wurm.

Mundart als wichtiges INV sprachliches Instrument E Autor Rudi Weiß stammt nicht aus dem Weinviertel, I sondern aus dem Wienerwald. Der Sozialarbeiter war E zunächst im Bildungshaus Schloss Grossrussbach tätig W und wurde schließlich Religionslehrer. „Ich bin dann R ins Weinviertel geheiratet worden“, lacht der immer L gut aufgelegte zweifache Vater. Sein Steckenpferd ist das Schreiben. Mittlerweile sind es 19 Bücher, die er Falkenstein © GottfriedFalkenstein Laf Wurm

T E – verfasst hat. Sein inhaltliches Œuvre reicht dabei von

Foto Umwelt und Schöpfung bis hin zu Beziehungen. Das EGS Zum Weinviertel sagt er: „Das muss man gern W haben, wenn man so ein Buch schreibt.“ R Die Texte sind daher eine Art Liebeserklärung an E die gesamte Region. Manchmal sind die Texte orts- T bezogen. „Wenn die Ortschaft Fels heißt, dann liegt U N es nahe auf „Petrus den Fels“ Bezug zu nehmen, auf ein biblisches Motiv.“ Weiß hat sich aber nicht, wie er sagt, „herumgequält um zu jedem Ort, der am Weg liegt, etwas zu suchen“, sondern „manchmal nimmt der Text einfach Bezug auf die Landschaft. Wenn man zwischen Mistelbach und Poysdorf einen Wald Stetteldorf © Gottfried Laf Wurm – durchquert, bieten sich Gedanken zur Umwelt an.“ Foto magazin KLASSIK Sommer 2020

LIEBESLIED AN Buchtipp DAS WEINVIERTEL

Bereits der erste Text nimmt die Pilgerschaft mit auf den Weg: Wiener Dom-Verlag ISBN 978-3-85351-292-0 € | 17,90 108 Seiten

„Muschelkraft. Nicht immer Aufbrechen fromme Gedanken vom Jakobsweg Weinviertel“. Texte: Rudi Weiß dem hasten mach ich Farbzeichnungen: ein ende Gottfried Laf Wurm und der ruhe den hof

Radiotipp schritt für schritt ergehe ich mir gelassenheit Lebenswege öffne mich dem staunen Rudi Weiß, ein Porträt des und mache mich auf Weinviertler Literaten, Mund- artdichters und Religions- ins ungewisse lehrers. Gestaltung: Stefan Hauser. zelebriert für die Radiogemeinde Faber Toni Dompfarrer – gehe fremd Freitag, 26. Juni, 17.30 Uhr Fotos Fotos mit gutem gewissen © Georgim (fast ganz) leeren Stephansdom. Rejda

Über 40 Texte und 26 Bilder reihen sich entlang Pilgertipp 60 des Weges aneinander. Rudi Weiß: „Allen Texten voran steht ein Psalm, eine alte lyrische Form. In der Regel Gemeinsam zwei Zeilen und dazwischen eine kleine Pause.“ pilgern Im Vorwort unterstreicht Kardinal Christoph Neben einer individuellen Schönborn die Faszination des Weinviertels als mittler- Tour kann der Jakobsweg Wein- weile echtes „Pilgerland". Matthias Roch, langjähriger viertel auch gemeinsam in Bischofsvikar des Nord-Vikariats, zeichnet den Weg einer Gruppe entdeckt werden. von der Gründungsidee bis hin zur konkreten Um- Verschiedene Touren mit zer­ tifiziertem Pilgerbegleiter zum setzung des „Jakobswegs Weinviertel“ nach. Aussuchen! Alle Infos: www.jakobsweg-weinviertel.at

„Wir in den Industrieländern erleben die Corona-Krise einigermaßen im Luxus. In Afrika aber, dem Kontinent, wo medizinische Versorgung immer ein Problem ist, sind die Ärmsten der Armen von dieser Epidemie besonders betroffen. Lassen wir sie nicht im Stich.

Deshalb bitte ich Sie, als Botschafterin von Licht für die Welt, auch in dieser schwierigen Zeit zu helfen. Danke.“

WO LICHT IST,

Danke, IST HOFFNUNG. dass Sie uns auch jetzt Machen Sie mit 30 Euro blinde Menschen unterstützen. wieder sehend: licht-fuer-die-welt.at Bleiben Sie gesund! Chris Lohner Schauspielerin, Autorin Foto: Ulrich Eigner, Retusche: Foto: Inge Prader Wien: 107,3 | Graz: 94,2 RADIO KLASSIK STEPHANSDOM

(NICHT) IN DER KRISE Dompfarrer Toni Faber zelebriert für die Radiogemeinde Faber Toni Dompfarrer – Postalischer Dank an radio klassik Stephansdom Dank an radio klassik Stephansdom Postalischer – Fotos Fotos im (fast ganz) leeren Stephansdom. © Georgim (fast ganz) leeren Stephansdom. Rejda für die Übertragung der Heiligen Messe. Foto

61

Anfang März ging dann plötzlich alles sehr schnell. Nach (unnötigen) Hamsterkäufen wurden peu à peu die Ausgangsbeschränkungen verkündet und von den „Und wieder ein großes DANKE an meisten Mitmenschen mit Akzeptanz umgesetzt. Eine Euch alle von Radio Klassik! dieser Einschränkungen unseres täglichen Lebens Allerdings haltet Ihr mich immer wieder betraf den Besuch von Gottesdiensten – das Wort „Be- vom Home­­office ab - mit such“ ist absichtlich gewählt. Am 10. März 2020 um dem wunder­vollen Programm und 17:31 Uhr schickte die Austria Presse Agentur (APA) Euren schönen, positiven Stimmen.“ folgende Meldung aus: „Wiener Stephansdom wird für Touristen geschlossen.“ Am 12. März 2020 folgte um 13:16 Uhr: „Ab Montag keine Gottesdienste“. Innerhalb von wenigen Minuten war die Entscheidung getroffen, täglich eine Messe aus dem Stephansdom zu über- tragen. Mit Dompfarrer Toni Faber und seinem Team war man sich auch schnell einig, dass der Termin um 12:00 Uhr die richtige Wahl sei. Am Anfang waren noch ein paar Mitfeiernde „erlaubt“, dann haben die Beschränkungen keine Gemeinde mehr zugelassen. In kürzester Zeit war das notwendige Equipment ge- kauft, ein WLAN im Stephansdom installiert und das Team eingeschult: radio klassik Stephansdom hat die ersten Schritte ins Videozeitalter getan. Von Freitag 13. März bis zum Gedenktag der Heiligen Corona am 14. Mai 2020 haben wir täglich nicht nur im Radio, Die Vorbereitungen für die aufwändigen TV-Über- sondern auch auf unserer Homepage per Video die tragungen des ORF in der Karwoche und zu Ostern, Heilige Messe aus dem Stephansdom übertragen. So machten es notwendig, dass wir zweimal auch aus haben wir unseren Beitrag in diesen ungewöhnlichen unserer „Haus“-Kirche, der Deutschordenskirche Zeiten geleistet und das Mitfeiern des Gottesdienstes gesendet haben. Für die TV-Übertragungen aus dem der und der IT-Abteilung radio klassik Stephansdom von Team Das Christoph Wellner

für viele Menschen in Wien, Österreich – und darüber Stephansdom wurde übrigens der Ton von radio – Erzdiözese Wien bei den technischen Vorbereitungen im Stephansdom. © Julien im Stephansdom. FenkartErzdiözese Vorbereitungen Wien bei den technischen hinaus – ermöglicht. – Text klassik Stephansdom verwendet. Foto magazin KLASSIK Sommer 2020 RADIO © radio klassik Stephansdom Das Auner Quartett Startenor Rollando Villazón und Musikchefin plaudert mit Chefredakteur Ursula Magnes nach Christoph Wellner über seine dem Ge­sprächs­ „Best of Mozart“-CD. konzert (28.1.2020) im Arnold Schönberg

© Nikita Gerkusov Center.

62 Ein Stammhörer vermisst unsere Opernstimme Eva Reinold, die Corona-bedingt für ein paar Sendungen­ nicht zur Verfügung

stand. © radio klassik Stephansdom © radio klassik Stephansdom Promo-Sprecher Am 6. März 2020 stand Ottavio Nuccio in einer das gesamte Radio- ungewöhnlichen programm im Zeichen Aufnahme-Situation der neuen Riesen- im Deutschordenshof. orgel im Stephansdom. Ins Studio von radio Prominente Gäste klassik Stephans- waren bei Michael dom dürfen weiterhin Gmasz und Christoph keine betriebsfrem- Wellner zu Gast. Ins- den Personen. gesamt sind knapp 10.000,- € beim Spen- denmarathon herein- gekommen. Der Verein „Unser Stephansdom“ sagt herzlichst: „Danke!“ © radio klassik Stephansdom BLICKE Wien: 107,3 | Graz: 94,2 100 JAHRE SALZBURGER FESTSPIELE

Liebe Hörerinnen und Hörer von radio klassik Stephansdom, liebe Leserinnen und Leser von magazin KLASSIK!

Über Corona wird so viel geschrieben, dass wir bewusst als Editorial eine Generalpause gesetzt haben. Dieses Notationssymbol ist ein „Ruhezeichen in der Musik“. Für diese Fermate hatte man früher auch einen anderen Namen, nämlich: „Corona“. Salzburg und die Salzburger Festspiele stehen im Mittelpunkt dieser Ausgabe. Bei Drucklegung (18. Mai 2020) wusste man zumindest, dass es ein „Rumpf-Programm“ in diesem Jubiläumsjahr geben soll. Die Details werden sich weisen … Von Festspielpräsi- dentin Helga Rabl-Stadler lesen Sie über die Bedeutung der Festspiele in den ersten hundert Jahren, unterstri- 63 chen mit ihren ganz persönlichen Worten. An unseren Opernabenden (Di, Do und Sa, 20.00 Uhr) erinnern wir ab Mitte Juli an vergangene Festspielaufführungen. Als Beitrag für das Beethoven-Jahr 2020 freut es mich besonders, dass wir Ihnen „Das Leitmotiv meines Lebens“ von Starpianist Rudolf Buchbinder präsentieren können. Wie gewohnt finden Sie die ausführliche Programm- vorschau im Mittelaufschlag sowie sommerliche Emp- fehlungen zum Lesen und Hören! Ich wünsche Ihnen eine anregende Lesezeit mit die- ser Ausgabe, viele Stunden Hörvergnügen mit unserem DIE GESCHICHTE Programm, einen schönen Sommer – und vor allem Gesundheit! DES WELTEREIGNISSES IN FÜNF SCHLÜSSELSZENEN.

ÜBERALL WO ES BÜCHER GIBT!

Ihr Christoph Wellner Chefredakteur radio klassik Stephansdom/magazin KLASSIK magazin KLASSIK Sommer 2020

Impressum Medieninhaber und Herausgeber: Stiftung Radio Stephansdom, Stephansplatz 4/IV/DG, A-1010 WIEN Telefon: +43 (1) 512 4040-0 Fax: +43 (1) 512 4040-3021 E-Mail: [email protected] Eigentümerstruktur: Körperschaft öffentlichen Rechts (kirchliche Stiftung) Offenlegung: magazin KLASSIK informiert über das Programm von „radio klassik Stephansdom“. RADIO- Mit Beiträgen sowohl zu vergangenen Sendungen wie auch zum geplanten Programm will ma- gazin KLASSIK das kulturelle Leben in und außer- halb Wiens bereichern. Hintergrundberichte, Kritiken, Meinungen und aktuelle Informationen zu Kultur, Religion und Gesellschaft stehen dabei im Vordergrund. Erscheinungsfolge: viermal jährlich: März, Juni, September, Dezember Geschäftsführung: THEK Mag. Roman Gerner Chefredaktion: Mag. Christoph Wellner Verschaffen Sie sich laufend Innerhalb der einzelnen Sen­ Chefin vom Dienst: Überblick mit dem radio dungen steht Ihnen ganz Mag. Barbara Kornherr Sekretariat: klassik Kalender und hören oben ein Player zum Nach- Elisabeth Lessny, Sie sieben Tage unser Pro- hören und „Weiterspulen“ E-Mail: [email protected] Mitarbeiter dieser Ausgabe: gramm nach. Achten Sie auf zur Verfügung. Als ungefähre DDr. Otto Biba, Dr. Elisabeth Birnbaum Rudolf Buchbinder, DDr. Ingrid Fischer das Wellensymbol neben Einsprungpunkte können Christine Forstner, Mag. Michael Gmasz Mag. Stefan Hauser, Mag. Stefanie Jeller den Sendungstiteln. All diese Sie oftmals auch innerhalb der Mag. Heimo Kaindl, Elisabeth Lessny Mag. Ursula Magnes, Dr. Helga Rabl-Stadler Programme können nach- Liste auf die schwarzen Dr. Jasmin Wolfram gehört werden! Dreiecks-Symbole klicken. Verkauf: Isabella Brand, BA Dr. Jasmin Wolfram E-Mail: [email protected] Grafikdesign – Konzept: studio VIE – Anouk Rehorek, Christian Schlager, Eck, Sarah Zink www.studio-vie.net Lithografie: Pixelstorm Wien Hersteller: Print Alliance HAV Produktions GmbH, 2540 Bad Vöslau Coverbild: KlassikMagazin_Palmhof_JMW.qxp_Layout 1 05.05.20 09:26 Seite 1 Originalfoto ohne Veränderung: © Archiv der Salzburger Festspiele/Foto Helmut Schaffler 64 Collage: studio VIE

Verlängert bis Herbst 2020

Dorotheergasse 11, Wien 1 So–Fr 10 – 18 Uhr www.jmw.at

Der Wiener Cafetier Otto Pollak Kultur DAS NEUE ALBUM CD · Vinyl · Deluxe Edition · BluRay Video · Dolby Atmos aB 14.08. im handel digitale singles Imperial March & Theme from Jurassic Park aB jetzt bei allen digitalen Partnern NEUE ABOS Intendanz:DAS OPERNHAUS Roland Geyer vorIntendanz: abendrot Roland Geyer - 30 % vor abendrot BIS 15. JUNI**

Leoncavallo Donizetti ZAZÀ BELISARIO Stefan Soltész | Christof Loy Oksana Lyniv | Nigel Lowery RSO Wien | Arnold Schoenberg Chor RSO Wien | Arnold Schoenberg Chor Svetlana Aksenova, Nikolai Schukoff, Roberto Frontali, Carmela Remigio, Paolo Fanale, Christopher Maltman, Dorothea Herbert Stefan Cerny, Iryna Zhytynska, Rainer Trost Premiere: 16. September 2020 Premiere: 16. Februar 2021

Vivaldi Rossini BAJAZET * IL BARBIERE DI SIVIGLIA* Roger Díaz-Cajamarca | Krystian Lada George Jackson | Christoph Zauner Bach Consort Wien Wiener KammerOrchester Mit dem Jungen Ensemble Theater an der Wien Mit dem Jungen Ensemble Theater an der Wien Premiere: 26. September 2020 Premiere: 5. März 2021

Gershwin Prokofjew PORGY AND BESS DER FEURIGE ENGEL Wayne Marshall | Matthew Wild Constantin Trinks | Andrea Breth Wiener KammerOrchester special extended Wiener Symphoniker | Arnold Schoenberg Chor Cape Town Opera Chorus | Eric Greene, Nicole Cabell, Ausrine Stundyte, Bo Skovhus, Nikolai Schukoff, Jeanine De Bique, Mary Elizabeth Williams, Nmon Ford Natascha Petrinsky, Elena Zaremba, Alexey Tikhomirov Premiere: 14. Oktober 2020 Premiere: 17. März 2021 SAISON Mozart Händel LE NOZZE DI FIGARO SAUL Stefan Gottfried | Alfred Dorfer Christopher Moulds | Claus Guth Concentus Musicus Wien | Arnold Schoenberg Chor Freiburger Barockorchester | Arnold Schoenberg Chor Florian Boesch, Cristina Pasaroiu, Robert Gleadow, Florian Boesch, Anna Prohaska, Jake Arditti, Giulia Semenzato, Marie McLaughlin, Maurizio Muraro Giulia Semenzato, Rupert Charlesworth, David Webb Premiere: 12. November 2020 Premiere: 16. April 2021

Cavalli Beethoven GIASONE * AN DIE FREUDE Benjamin Bayl | Georg Zlabinger John Neumeier | Hamburg Ballett Bach Consort Wien Wiener KammerOrchester | Arnold Schoenberg Chor Mit dem Jungen Ensemble Theater an der Wien Valentina Petraeva, Sofia Vinnik, Premiere: 29. November 2020 Andrew Morstein, Ivan Zinoviev Premiere: 5. Mai 2021 Rameau Wagner PLATÉE * William Christie | Robert Carsen TRISTAN EXPERIMENT Les Arts Florissants | Arnold Schoenberg Chor Hartmut Keil | Günther Groissböck Marcel Beekman, Jeanine De Bique, Wiener KammerOrchester | Norbert Ernst, Edwin Crossley Mercer, Cyril Auvity, Ilona Revolskaya Kristiane Kaiser, Günther Groissböck, Premiere: 14. Dezember 2020 Juliette Mars, Kristján Jóhannesson Premiere: 26. Mai 2021 Massenet THAÏS * Theater an der Wien Leo Hussain | Peter Konwitschny RSO Wien | Arnold Schoenberg Chor IN DER KAMMEROPER Nicole Chevalier, Josef Wagner, Roberto Sacca, Carolina Lippo ** Premieren-Abos 20 % Ermäßigung Premiere: 19. Jänner 2021 Ab 16. Juni 20 % Ermäßigung auf alle Abos

Abo-Hotline: 01/58830-2903 [email protected] de facto Änderungen vorbehalten beyond | Hermine Karigl-Wagenhofer

Hauptsponsor Theater an der Wien

Tageskasse | Linke Wienzeile 6 | 1060 Wien wwww.theater-wien.at

200x307_TAW2021_RK_5_20.indd 1 19.05.20 10:16 OPERN PROGRAMM 2020 JUN / JUL / AUG

Di.02 Do.02 Sa.01 20.00-21.50 20.00-22.05 20.00-22.10 MÂITRE IL BARBIERE DI ARIADNE AUF PÉRONILLA SIVIGLIA NAXOS (1982) Jacques Offenbach Giovanni Paisiello Richard Strauss Léona: Véronique Gens | Frimouskino: Antoinette Il Conte d’Almaviva: Antonino Siragusa | Haushofmeister: Peter Matić | Musiklehrer: Walter Berry | Dennefeld | Alvarès: Chantal Santon-Jeffery | Manoëla: Anai Rosina: Anna Maria Dell’Oste | Komponist: Trudeliese Schmidt | Tenor: James King | Constans | Paquita/Marietta/Rosita: Diana Axentii | Bartolo: Luciano Di Pasquale | Offizier: Peter Weber | Lakai: Alfred Sramek | Maitre Peronilla: Éric Huchet | Ripardos: Tassis Christoyannis | Don Basilio: Donato Di Gioia | Zerbinetta: Edita Gruberova | Primadonna: Anna Don Guardona: François Piolino | Vélasquez Major: Lo Svegliato: Angelo Nardinocchi | Tomowa-Sintow | Scaramuccio: Kurt Equiluz | Patrick Kabongo | Vélasquez Junior: Loïc Félix | Le Marquis Il Giovinetto: Stefano Consolini Truffaldino: Siegfried Vogel | Brighella: Murray Dickie | Don Henrique: Yoann Dubruque | Don Fabrice: Matthieu Orchestra e Coro del Teatro Lirico Ariadne: Anna Tomowa-Sintow | Lécroart | Le Notaire: Raphaël Brémard | Le Corrégidor: Giuseppe Verdi di Trieste Bacchus: James King | Najade: Marjorie Vance Jérôme Boutillier | Félipe: Philippe-Nicolas Martin | Leitung: Giuliano Carella, 2000 Wiener Philharmoniker Le Majordome: Antoie Philippot Leitung: Wolfgang Sawallisch, 1982 Orchestre National de France, Chœur de Radio France Leitung: Markus Poschner, 2019

Sa.04 Di.04 20.00-23.00 Do.04 20.00-23.55 20.00-21.20 AGRIPPINA DON GIOVANNI FRANCESCA Georg Friedrich Händel (1970) Agrippina: Joyce DiDonato | Poppea: Elsa Benoit | Wolfgang Amadé Mozart Claudio: Luca Pisaroni | Nerone: Franco Fagioli | DI FOIX Don Giovanni: Nicolai Ghiaurov | Il Commendatore: Gaetano Donizetti Ottone: Jakub Józef Orliński | Pallante: Andrea Mastroni | Narciso: Carlo Vistoli | Lesbo: Biagio Pizzuti | Victor von Halem | Donna Anna: Gundula Janowitz | König: Pietro Spagnoli | Graf: Alfonso Antoniozzi | Giunone: Marie-Nicole Lemieux Don Ottavio: Stuart Burrows | Donna Elvira: Gräfin von Foix: Annick Massis | Herzog: Bruce Ford | Il Pomo d'Oro Teresa Zylis-Gara | Leporello: Geraint Evans | Edmondo: Jennifer Larmore Leitung: Maxim Emelyanychev, 2019 Masetto: Rolando Panerai | Zerlina: Olivera Miljakovic London Philharmonic Orchestra, Konzertvereinigung Wiener Staatsopernchor, The Geoffrey Mitchell Choir Wiener Philharmoniker Leitung: Antonello Allemandi, 2004 Leitung: Herbert von Karajan, 1970

Di.07 20.00-21.20 Sa. 06 Do. 20.00-23.20 DIE PRINZESSIN 06 20.00-21.55 PALESTRINA VON ZYPERN Hans Pfitzner Fredrik Pacius IPHIGENIE EN Erzähler: Tom Wentzel | Chryseis: Tove Åman | Giovanni Pierluigi da Palestrina: Peter Bronder | Anemotis: Agneta Eichenholz | Helka: Riikka Rantanen | Ighino: Britta Stallmeister | Silla: Claudia Mahnke | TAURIDE (2000) Lemminkäinen: Johan Storgård | Tiera: Jonte Ramsten Christoph Willibald Gluck Carlo Borromeo: Wolfgang Koch | Giovanni Morone: Tapiola Sinfonietta Johannes Martin Kränzle | Bernardo Novagerio: Frank van Iphigenie: Susan Graham | Orest: Thomas Hampson | Leitung: Ulf Söderblom, 2002 Aken | Kardinal Christoph Madruscht/Papst Pius IV.: Pylades: Paul Groves | Thoas: Philippe Rouillon | Alfred Reiter | Der Kardinal von Lothringen: Magnús Diana: Olga Schalaeva | Aufseher des Heiligtums: Walter Zeh | Baldvinsson | Abdisu: Peter Marsh | Anton Brus von Müglitz: ein Skythe: Patrick Arnaud | 1. Priesterin: Christiane Kohl | Franz Mayer | Graf Luna: Michael Nagy | der Bischof 2. Priesterin: Astrid Hofer | eine Griechin: Elena Nebera von Bodoja: Richard Cox | Theophilus: Hans-Jürgen Lazar | Konzertvereinigung Wiener Staatsopernchor, Avosmediano: Dietrich Volle | Bischof Ercole Severolus: Mozarteum Orchester Salzburg Sungkon Kim | die Erscheinung Lukrezias: Katharina Do. Leitung: Ivor Bolton, 2000 Magiera | Dandini von Grosseto: Chad Graham | Bischof von 09 20.00-22.40 Feltre: Zoltan Winkler | Bischof von Fiesoli: Constantin Neiconi | ein junger Doktor: Dmitry Egorov | ein spanischer Bischof: Matthias Holzmann | zwei Bischöfe: Garegin LAKMÉ Hovsepian, Pavel Smirnov | ein Diener: Fernando Dam Wang Léo Delibes Prager Kammerchor, Frankfurter Opern- und Lakmé: Mady Mesplé | Gérald: Charles Burles | Museumsorchester, Chor der Oper Frankfurt Nilakantha: Roger Soyer | Mallika: Danielle Millet | Leitung: Kirill Petrenko, 2010 Sa. Frédéric: Jean-Christophe Benoit | Ellen: Bernadette Antoine | 08 Rose: Monique Linval | Miss Bentson: Agnès Disney | 20.00-22.10 Hadji: Joseph Peyron Chœurs et Orchestre du Théatre National MACBETH (1964) de l’Opéra-Comique Giuseppe Verdi Leitung: Alain Lombard, 1970 Di.09 Macbeth: Dietrich Fischer-Dieskau | Banco: Peter Lagger | 20.00-21.10 Lady Macbeth: Grace Bumbry | Dama di Lady Macbeth: Božena Ruk-Focic | Macduff: Ermanno Lorenzi | Malcolm: Francisco Lazaro | Medico: Alois Pernerstorfer | GOYESCAS Servo di Macbeth: Walter Raninger | Sicario: Herbert Lackner Enrique Granados Chor der Wiener Staatsoper, Kammerchor der Rosario: Nancy Fabiola Herrera | Fernando: Gustavo Peña | Sa.11 Salzburger Festspiele, Wiener Philharmoniker Pepa: Lidia Vinyes Curtis | Paquiro: José Antonio López 20.00-22.35 Leitung: Wolfgang Sawallisch, 1964 BBC Symphony Orchestra, BBC Singers Leitung: Josep Pons, 2018 CAVALLERIA/ PAGLIACCI Mascagni/Leoncavallo Cavalleria Rusticana Do.11 Santuzza: Ezgi Kutlu | Turiddu: Aldo Di Toro | Di.11 20.00-21.20 Lucia: Cheryl Studer | Alfio: Audun Iversen | 20.00-22.10 Lola: Mareike Jankowski

DIE Pagliacci FIDELIO (1957) Canio: Aldo Di Toro | Nedda: Aurelia Florian | Ludwig van Beethoven FEUERSBRUNST Tonio: Audun Iversen | Beppo: Martin Fournier | Don Fernando: Nicola Zaccaria | Don Pizarro: Paul Schöffler | Joseph Haydn Silvio: Neven Crnic | erster Bauer: Sangyeon Chae | Florestan: Giuseppe Zampieri | Leonore: Christel Goltz | Hanswurst: Tom Sol | Steckel: Rein Kolpa | zweiter Bauer: Christian Scherler Rocco: Otto Edelmann | Marzelline: Sena Jurinac | Jaquino: Odoardo/Geist: Frank van Aken | Grazer Philharmoniker, Chor & Waldemar Kmentt | erster Gefangener: Erich Majkut | Colombine: Jorine Samson | Extrachor der Oper Graz zweiter Gefangener: Walter Berry Leander: Corinne Romijn Leitung: Oksana Lyniv, 2018 und 2019 Chor der Wiener Staatsoper, Esterhazy Orchestra Wiener Philharmoniker Leitung: Frank van Koten, 1992 Leitung: Herbert von Karajan, 1957

Di.14 20.00-22.50 Sa.13 Do. 20.00-21.55 PIQUE DAME 13 Peter Iljitsch Tschaikowsky 20.00-22.15 Herman: Peter Gougaloff | Graf Tomsky: Dan Iordachescu | ANDREA CHÉNIER Fürst Yeletzky: Bernd Weikl | Gräfin: Regina Resnik | Umberto Giordano DIE ENTFÜHRUNG Liza: Galina Vishnevskaya | Pauline: Hanna Schwarz | Andrea Chénier: Gino Sarri | Carlo Gérard: Antonio Tschekalinsky: Fausto Tenzi | Sourine: Dimiter Petkov | AUS DEM SERAIL Manca Serra | Madeleine: Franca Sacchi | Tschaplitzky: Heinz Kruse | Narumow: Rudolf Alexander Sutey | Bersi: Loretta Di Lelio | Gräfin von Coigny: Anna ein Festordner: Heinz Kruse | Gouvernante: Ewa Dobrowska | (1956) Maria Marcangeli | Madelon: Lucia Danieli | Mascha: Christine Mitlehner Wolfgang Amadé Mozart Roucher: Carlo Platani | Fléville: Virgilio: Stocco | Choeur Tchaikovsky, Maîtrise de Radio France, Selim: Hannsgeorg Laubenthal | Konstanze: Erika Köth | Fouquier-Tinville: Alberto Vinci | Mathieu: Orchestre National de France Blonde: Lisa Otto | Belmonte: Rudolf Schock | Piero Passarotti | Abbé: Romeo Legga | ein Spion: Leitung: Mstislav Rostropovich, 1977 Nino Mazziotti | Schmidt: Fausto Streni | Pedrillo: Murray Dickie | Osmin: Kurt Böhme | Dumas: Antonio Prati Klaas: Wolfgang Hebenstreith Orchestra and Chorus of the Rome Opera House Chor der Wiener Staatsoper, Leitung: Alberto Paoletti, 1952 Wiener Philharmoniker Leitung: George Szell, 1956

vor abendrot DAS OPERNHAUS Do.16 20.00-22.45 Sa.15 CARMEN 20.00-22.35 Georges Bizet Carmen: Teresa Berganza | Don José: Plácido Domingo | Escamillo: Sherrill Milnes | Micaela: Ileana Cotrubas | IL RITORNO DI Frasquita: Yvonne Kenny | Mercédès: Alicia Nafé | Zuniga: Robert Lloyd | Moralès: Stuart Harling | TOBIA (2013) Dancaire: Gordon Sandison | Remendado: Geoffrey Pogson | Joseph Haydn beyond | Hermine Karigl-Wagenhofer Andrès: Jean Lainé | eine Verkäuferin: Shirley Minty | Sara: Valentina Farcas | Raffaelle: Sen Guo | ein Zigeuner: Leslie Fyson | Lillas Pastia: George Main Anna: Ann Hallenberg | Tobia: Mauro Peter | The Ambrosian Singers, Tobit: Ruben Drole George Watson’s College Boys’Chorus, Orchestra La Scintilla, de facto London Symphony Orchestra Arnold Schoenberg Chor Leitung: Claudio Abbado, 1977 Leitung: Nikolaus Harnoncourt, 2013 www.theater-wien.at

63x70_RKW_20|21_TAW+KO_5_20.indd 1 14.05.20 14:13 OPERN PROGRAMM 2020 JUN / JUL / AUG

Di.16 Sa.18 Di.18 20.00-22.30 20.00-22.25 20.00-22.10 EURYANTHE UN BALLO IN FALSTAFF (1957) Carl Maria von Weber Giuseppe Verdi König Louis VI: Kurt Böhme | Adolar: Frans Vroons | MASCHERA (1989) Sir John Falstaff: Tito Gobbi | Ford: Rolando Panerai | Euryanthe: Joan Sutherland | Rudolph: Lloyd Strauss-Smith | Giuseppe Verdi Fenton: Luigi Alva | Dr. Cajus: Tomaso Spataro | Lysiart: Otakar Kraus | Eglantine: Marianne Schech | Gustavo III: Plácido Domingo | Bardolfo: Renato Ercolani | Pistola: Mario Petri | Bertha: Beryl Hatt Il Conte Anckarström: Leo Nucci | Amelia: Josephine Barstow | Mrs. Alice Ford: Elisabeth Schwarzkopf | BBC Symphony Orchestra, BBC Chorus Ulrica: Florence Quivar | Oscar: Sumi Jo | Nannetta: Anna Moffo | Mrs. Quickly: Giulietta Simionato | Leitung: Fritz Stiedry, 1955 Cristiano: Jean-Luc Chaignaud | Horn: Goran Simic | Mrs. Meg Page: Anna Maria Canali Ribbing: Kurt Rydl | ein Richter: Wolfgang Witte | Chor der Wiener Staatsoper, ein Diener Amelias: Adolf Tomaschek Wiener Philharmoniker Konzertvereinigung Wiener Staatsopernchor, Leitung: Herbert von Karajan, 1957 Wiener Philharmoniker Leitung: Herbert von Karajan, 1989 Do.18 20.00-21.05 ALEKO Sergej Rachmaninow Do.20 Zemfira: Maria Gavrilova | alte Zigeunerin: Alexandra Di.21 20.00-21.40 Dursuneva | junger Zigeuner: Andrej Dunajev | 20.00-22.20 alter Zigeuner: Viacheslav Podchapsky | Aleko: Egil Silins RAPPRESENTAZI- Tchaikovsky Symphony Orchestra of Moscow MANON Radio, Moscow Chamber Choir ONE DI ANIMA E DI Leitung: Vladimir Fedosseyev, 2006 LESCAUT (2016) Giacomo Puccini CORPO (1973) Manon Lescaut: Anna Netrebko | Emilio de' Cavalieri Il Cavaliere Renato Des Grieux: Yusif Eyvazov | Corpo: Robert Kerns | Anima: Suzanne Sarroca | Lescaut: Armando Pina | Geronte di Ravoir: Carlos Chausson | Intelletto: Dieter Ellenbeck | Consiglio: Helge von Mömches | Edmondo: Benjamin Bernheim | der Wirt: Erik Anstine | Tempo: José van Dam | Piacere: Joanna Simon | Sa.20 der Tanzlehrer: Patrick Vogel | ein Musiker: Szilvia Vörös | Duo Compagni del Piacere: Curt Malm, Walter Raninger | 20.00-21.45 Laternenanzünder: Patrick Vogel | Angelo custode: William Holley | Mondo: José van Dam | Schiffskapitän: Simon Shibambu | Sergeant: Erik Anstine | Vita mondana: Gertrude Jahn | Anima beata: Gabriele Fuchs | Madrigalsänger: Daliborka Miteva, Martina Reder, Anima dannata: Hans Tschammer ROMÉO ET Cornelia Sonnleithner, Arina Holecek Mitglieder des Mozarteum Orchesters Konzertvereinigung Wiener Staatsopernchor, Salzburg, Kammerchor und JULIETTE Münchner Rundfunkorchester Intrumentalensemble der Salzburger Festspiele Hector Berlioz Leitung: Marco Armiliato, 2016 Leitung: Ernst Maerzendorfer, 1973 Mezzo-Sopran: Yvonne Minton | Alt: | Tenor: Francisco Araiza | Bass: Jules Bastin Orchestre de Paris, Chœur de l'Orchestre de Paris Leitung: Daniel Barenboim, 1979 Do.23 20.00-22.30 Sa.22 CAPRICCIO (1985) 20.00-23.10 Richard Strauss Die Gräfin: Anna Tomowa-Sintow | DIE ZAUBERFLÖTE Di. Der Graf: Wolfgang Schöne | Flamand: Eberhard Büchner | 23 Olivier: Franz Grundheber | La Roche: Manfred Jungwirth | (1949) 20.00-21.25 Die Schauspielerin Clairon: Trudeliese Schmidt | Wolfgang Amadé Mozart Monsieur Taupe: Anton de Ridder | eine italienische Sängerin: Sarastro: Josef Greindl | Tamino: Walther Ludwig | Adelina Scarabelli | ein italienischer Tenor: Pietro Ballo | LENORE Sprecher: Paul Schöffler | 1. Priester: Hermann Gallos | Antonín Reicha der Haushofmeister: Lorenz Minth 2. Priester: Karl Dönch | Königin der Nacht: Wiener Philharmoniker Leonore: Camilla Nylund | Mutter: Pavla Vykopalová | Wilma Lipp | Pamina: Irmgard Seefried | 1. Dame: Leitung: Horst Stein, 1985 Erzähler: Corby Welch | Wilhelm: Vladímir Chmelo Gertrude Grob-Prandl | 2. Dame: Sieglinde Wagner | Virtuosi di Praga, Prager Kammerchor 3. Dame: Elisabeth Höngen | Papageno: Karl Schmit-Walter | Leitung: Frieder Bernius, 2001 Papagena: Edith Oravez | Monostatos: Peter Klein | 1. Knabe: Elisabeth Rutgers | 2. Knabe: Ruthilde Boesch | 3. Knabe: Polly Batic | 1. Geharnischter: Ernst Haefliger | 2. Geharnischter: Hermann Uhde Sa.25 Chor der Wiener Staatsoper, Lieben Sie Oper? 20.00-23.20 Wiener Philharmoniker Leitung: Wilhelm Furtwängler, 1949

Besuchen Sie LE NOZZE unsere Homepage www.opernfreunde.at DI FIGARO (2006) Wolfgang Amadé Mozart

WERDEN SIE NOCH Figaro: Ildebrando D’Arcangelo | Susanna: Anna Netrebko | HEUTE MITGLIED Graf Almaviva: Bo Skovhus | Gräfin Almaviva: Dorothea Röschmann | Cherubino: Christine Schäfer | Marcellina: Marie McLaughlin | Bartolo: Franz-Josef Selig | Di.25 Basilio: Patrick Henckens | Don Curzio: Oliver Ringelhahn | 20.00-21.50 Wir bieten Ihnen Kartenkontingente, Opernreisen, Antonio: Florian Boesch | Barbarina: Eva Liebau Künstler gespräche und vieles mehr. Konzertvereinigung Wiener Staatsopernchor, ELEKTRA (1964) Wiener Philharmoniker Richard Strauss Mehr Informationen Leitung: Nikolaus Harnoncourt, 2006 für Opernfreunde Klytämnestra: Martha Mödl | Elektra: Astrid Vernay | unter 01 512 01 71. Chrysothemis: Hildegard Hillebrecht | Aegisth: James King | Orest: Eberhard Waechter | Der Pfleger des Orest: Tugomir Franc | Die Vertraute: Hildegard Rütgers | Die Schleppenträgerin: Anja de Haan | Junger Diener: Richard van Vrooman | ein alter Diener: Siegried Rudolf Frese | Aufseherin: Judith Hellwig | fünf Mägde: Helen Watts, Di.28 Margarita Sjöstedt, Cvetka Ahlin, Lisa Otto, Lucia Popp 20.00-21.55 Wiener Philharmoniker, Do.25 Chor der Wiener Staatsoper 20.00-22.30 GIOVANNA Leitung: Herbert von Karajan, 1964 TEBALDO D'ARCO (2013) Giuseppe Verdi E ISOLINA Carlo VII: Francesco Meli | Giacomo: Plácido Domingo | Francesco Morlacchi Giovanna: Anna Netrebko | Delil: Johannes Dunz | Boemondo: Anicio Zorzi Giustiniani | Tebaldo: Laura Talbot: Roberto Tagliavini Polverelli | Ermanno: Raúl Baglietto | Geroldo: Gheorghe Münchner Rundfunkorchester Do. Vlad | Isolina: Sandra Patrana | Clemenza: Annalisa D'Agosto Leitung: Paolo Carignani, 2013 27 20.00-22.15 Virtuosi Brunensis, Camerata Bach Choir, Poznan Leitung: Antonino Fogliani, 2014 LA TRAVIATA (2005) Giuseppe Verdi Do. 30 Violetta Valery: Anna Netrebko | Flora Bervoix: Helene 20.00-22.40 Schneiderman | Annina: Diane Pilcher | Sa. Alfredo Germont: Rolando Villazón | Giorgio Germont: 27 Thomas Hampson | Gastone: Salvatore Cordella | 20.00-22.25 RUSALKA (2008) Antonín Dvorak Barone Douphol: Paul Gay | Marchese d’Obigny: Herman Wallén | ROMEO E Prinz: Piotr Beczala| die fremde Fürstin: Emily Magee | Dottore Grenvil: Luigi Roni | Giuseppe: Dritan Luca | Rusalka: Camilla Nylund | Wassermann: Diener Floras: Wolfram Igor Derntl| GIULIETTA Alan Held | Ježibaba: Birgit Remmert | ein Bote: Friedrich Springer Filippo Marchetti Förster: Adam Plachetka | Konzertvereinigung Wiener Staatsopernchor, Küchenjunge: Eva Liebau | Jäger: Daniel Schmutzhard | Mozarteum Orchester, Wiener Philharmoniker Cappellio de' Cappelletti: Mario Cassi | Giulietta: Serena erste Waldnymphe: Anna Prohaska | Leitung: Carlo Rizzi, 2005 Daolio | Tebaldo: Giovanni Coletta | Paride: Dario Solari | zweite Waldnymphe: Stephanie Atanasov | Romeo de' Montecchi: Roberto Iuliano | Frate Lorenzo: dritte Waldnymphe: Hannah Esther Minutillo Emil Zhelev | Baldassarre: Andrea Mastroni | Marta: Tiziana The Cleveland Orchestra, Portoghese | Diener/alter Mann: Eugen Gáal Konzertvereinigung Wiener Staatsopernchor Orchestra Internazionale d'Italia, Leitung: Franz Welser-Möst, 2008 The Bratislava Chamber Chor Leitung: Andriy Yurkevych, 2005 vor abendrot Sa. DAS OPERNHAUS 29 20.00-22.40 MITRIDATE, RE DI Di.30 20.00-22.25 PONTO (1997) Wolfgang Amadé Mozart DER FLIEGENDE Mitridate: Bruce Ford | Aspasia: Cyndia Sieden | Sifare: Christiane Oelze | Farnace: Vesselina Kasarova | HOLLÄNDER Ismene: Heidi Grant Murphy | Marzio: Toby Spence | Richard Wagner Arbate: Larissa Rudakova beyond | Hermine Karigl-Wagenhofer Camerata Salzburg Senta: Jane Eaglen | Der Holländer: Falk Struckmann | Leitung: Sir Roger Norrington, 1997 Erik: Peter Seiffert | Daland: Robert Holl | Mary: Felicity Palmer | der Steuermann Dalands: Rolando Villazón Chor der Deutschen Staatsoper Berlin, de facto Staatskapelle Berlin Leitung: Daniel Barenboim, 2001 www.kammeroper.at

63x70_RKW_20|21_TAW+KO_5_20.indd 2 14.05.20 14:13