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EDITORIAL: Elektronik 2010: Segen oder Fluch? (Andreas(Andreas Resch)Reseh)

ManfredMANFRED Poser:Posen: Der Palmsonntags-Fall.Polmsonntags-Fall. Eine Liebe über den Tod hinausIünaus

AndreasANmums Resch:RESCI-I: Astrobiologie und der Fall Galileo Galilei

FerdinandFERDINAND Zahlner:ZAHLNERI PersonenlcxikonPersonenlexikon zur ParanorinologiePoranormologie (XIII)(XIII)

Dokumentation:

P.P. Ludwig Kondor (1928-2009).(1928—2009). Ein Leben fürfür FatimaFotima

BücherBücher und Schriften

GW 59-2010-59 _ 2010 -1 1 HeSCHEESCH GGRENZGEBIETE R E N Z G EBIETE DERDER WISSENSCHAFT

von Physis. Bios, GW istist eine interdisziplinäre QuartalschriftQuartalsehrift fürfür die Grenzbereiche von Physis, Bios, Beweis und Lebens- Psyche und Pneuma, von Gesetzmäßigkeit und Spontaneität, von Beweis und Lebens erfahrung und von Immanenzlmmanenz und Transzendenz. des Insti— Herausgeber und Medieninhaber: Prof. DDr. P. Andreas Resch,Resch. Direktor des Insti tuts fürfür Grenzgebiete der Wissenschaft(IGW) (IGW) Redaktion: Prof. DDr. P. Andreas Resch, Mag. Priska Kapferer Verlag, Auslieferung, Druck: RESCH VERLAG, Maximilianstr. 8,8, Postfach 8,8, A6010 Innsbruck Tel. +43 (0)512/574772,(0)512/574772. Fax +43 (0)512/574772-16(0)512/574772-16 E-Mail: info(§[email protected] http://www.igw-resch-verlag.athttp://www.igw—resch—verlag_.-at Bezugsbedingungen: Preis im AbonnementAbonnementjährlich jährlich EUR 36.90 [D],[D], sPrsFr 59.50 (zu-(zu- zügl. Versandkosten), Einzelheft EUR 10.50 [D],[D], sFr 15.50. Ein Abonnement gilt,gilt. fallsfalls nicht befristet bestellt, zur Fortsetzung bis auf Widerruf. Kündigungsfrist: 66 Wochen vor Ablauf des laufenden Kalenderjahres. Zahlungsmöglichkeiten: Bankkonto: Hypo-Bank Innsbruck: Kto. 210 044044 950950 BLZ 57000 Postscheckkonten: München: Kto. 1206 37-80937—809 BLZ 70010080 Zürich: Kto. 80-54696-280—54696-2 ErfüllungsortErfiillungsort und Gerichtsstand: Innsbruck Manuskripte und Besprechungsexemplare sind zu richten an: Redaktion GW,GW. Postfach 8, A-6010 Innsbruck

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59.59. Jahrgang 1l -2010— 2010 Innsbruck:Innsbruck: Resch

Elektronik 2010: Segen oder Fluch? (Andreas(ANDREAS Resch,RESCH. Innsbruck) ...... 3

Leitartikel

ManfredMANFRED Poser:POSER: Der Palmsonntags-Fall. Eine Liebe über den Tod hinaus .... 77

AndreasANDREAS Resch:RESCH: Astrobiologie und der Fall Galileo Galilei ...... 27

FerdinandFERDINAND Zahlner:ZAHLNERI Personenlexikon zur Paranormologie (Xlll)(XIII) ...... 5959

InformationssplitterInforn-zafionssplitter ...... 5858

Dokumentation

P. Ludwig Kondor (1928-2009).(1928—2009). Ein Leben fürfür Fatima ...... 79

Bücher und Schriften

JeJ0 Rcichertz/NadiaReichertz/Nadia ZaboiiraZaboura (Hg.):(l-lg.): Akteur Gehirn -— oder das vermeintliche Ende des handelnden Subjekts (A.(A. Resch) ...... 8787 Marco Bischof: Der Kristallplanet: globale Netze,Netze. platonische Körper und die Musik der Erde (A.(A. Resch) ...... 8888

Michael Stolberg: Die Harnschau. Eine Kultur- u. AlltagsgeschichteAlltagsgeschiehte (A.(A. Resch) .... 8989

Emily Winterburn;Winterburn: Den Himmel lesen lernen: Astronomie fürfür SternguckerSterngueker (G.(G. Kleinschmidt) ...... 9090 Sigmund Bonk: Vernunft, Verantwortung und Unvergänglichkeit: Bausteine zu einem christlichen Humanismus turfiir unsere Zeit (A.(A. Resch) ...... 9292

Claudia Benthien/Manuela GerlofGerlof(l-Ig.):(flg.): Paradies,Paradies. TopografienTopografien der Sehnsucht (A.(A. Resch) ...... 9393

Christa Agnes Tuczay: Ekstase im Kontext. Mittelalterliche und neue Diskurse einer Entgrenzungserfahrung (A.(A. Resch) ...... 95

Grenzgebiete der Wissenschaft 59(2010) (2010) 1,3-6l, 3—6

EDITORIAL

ELEKTRONIK 2010: SEGEN ODER FLUCH?

ANDREAS RESCH

Vor zehn Jahren lud eine ElektronikfirmaElektronikfirma zuzu einer Informationsveranstaltung, bei der vier geladene Referenten jeweils einen achtminütigen Impulsvortrag zur Präsentation „Elektronik„Elektronik 2010"2010“ zuzu halten hatten. Mir fifiel dabei das Thema „Elektronik„Elektronik 2010: Segen oder Fluch?"Fluch?“ zu. Da in acht Minuten lediglich AusAus- sagen, nicht aber Argumentationen vorgebracht werden können, entschloss ich mich, die Thematik in eine Fabel einzubinden,einzubinden. um sowohl den technischen Fortschritt als auch die menschlichen Belange mit anzusprechen. Dabei bebe- diente ich mich einer Gestalt aus der Geschichte, eines Ausdrucks psycholopsycholo— gischer Gestimmtheit und einer Form des technischen Fortschritts. Die histohisto— rische Gestalt nannte ich Lucullus unter Bezug auf LuciusLUCIUS LiciniusLICINIUS LucullusLUCULLUS (117-56(117—56 V.v. Chr.), den römischen Senator und Feldhemi, bekannt vor allem fürfür seine üppigen Gastmähler, sodass man heute noch von „lukullischen„lukullischen GeGe— nüssen"nüssen“ und „lukullischen„lukullischen Gastmählern"Gastmählern“ spricht, ein Lebemensch also. Seine Frau ist Luculla. Den psychologischen Aspekt verband ich mit dem Namen der beiden Kinder, Jucunda, die Liebliche,Liebliche. und Jucundus,Jucundus. der Liebliche. Den technischen Fortschritt umschrieb ich hingegen mit „Globotron"„Globotron“ als Symbol der weltumspannenden Elektronik. Die Fabel selbst hörte sich unter VerwenVerwen- dung der genannten Gestalten folgendennaßenfolgendermaßen an: ZuZu Beginn der 1980er Jahre erblickte Lucullus das Licht der Welt. Schon als Kind überraschte er seine Eltern in Sprache, Verhalten und technischer Begabung. Volks- und Mittelschule waren fürfiir ihn der reinste Spaziergang. An der Universität studierte er zunächst Biologie, um seine Körperlichkeit ausaus- zuloten,zuloten. dann Medizin,Medizin. um mögliche Krankheiten in den Griff zuzu bekommen. Anschließend vertiefte er sich in Philosophie und Theologie, um die Konturen seines geistigen Horizonts zuzu ergründen. Am Ende befasste er sich noch mit Physik und Infonnatik.Informatik. Prüfungen legte er keine ab,ab. weil er dies als Zweifel an seiner Erhabenheit bewertete. Schließlich waren sein Wissen und Können alal- len wohlbekannt! Doktorarbeit und Habilitation lehnte er ebenso ab. Selbst das Angebot einer Professur schlug er aus,aus. weil dies seinen Freiheitsraum beeinbeein- trächtigt hätte. Schließlich arbeitete er Tag und Nacht am Globotron an seinem Handgelenk,jener Welt und Kosmos umfassenden Infomiationsmaschine,Informationsmaschine. die auf Blickimpulse hin sämtliche Informationen über Köiper,Körper, Gesundheit, indi-indi— 4 Andreas ReschReseh viduelle und kollektive Denkinhalte in Geschichte und Forschung sowie über das aktuelle Geschehen offenlegte und gegebenenfalls auch gleich die nötigen Rezepte und Heilmittel zur Hand hatte. Inln einer globotron- und denkfreien Stunde verliebte er sich eines Tages in Luculla und nahm sie zur Frau. Nach einer weiteren globotronfreien Stunde wurde Luculla schwanger und brachte eine Tochter zur Welt, die sie Jucunda, die Liebliche, nannte. Lucullus selbst nahm Schwangerschaft und Geburt kaum zur Kenntnis, hätte dies doch seinen Freiheitsraum imim Umgang mit dem Globotron empfindlichempfindlich eingeschränkt! Eine neuerliche globotronfreie Stunde bescherte Luculla schließlich einen Sohn,Sohn. dem sie den Namen Jucundus, der Liebliche, gab,gab. zumalzumal Lucullus gerade auf Weltreise war. Luculla, eine hochhoch- gebildete Frau widmete von nun an ihr ganzes Leben den Kindern,Kindern. denn nur dort erfuhr sie Zuneigung und Liebe und konnte diese auch erwidern. Lucullus war selbst bei den seltenen Gelegenheiten seiner Anwesenheit in der Familie so sehr mit seinem Globotron beschäftigt,beschäftigt. dass er kaum je ein Auge fürfijr Frau und Kinder hatte. Dies blieb natürlich nicht ohne Folgen. Luculla kämpfte gegen Einsamkeit und die Kinder entwickelten eine Verhaltensstörung,Verhaltensstörung. sodass sie auf dem Schulweg die Hand von fremdenfremden Männern imim Alter ihres Vaters ergriffen,ergriffen. um mit ihnen ein Stück des Weges mitzugehen. Dies wurde alsbald der Schulbehörde gemeldet und der Schulspsychologe verordnete daraufliindaraufhin eine Verhaltenstherapie. Luculla traf dies sehr. Sie fühltefiihlte sich immerimmer mehr im Stich gelassen,gelassen. nahm aber schließlich all ihren Mut zusammenzusammen und bekundete Lucullus bei einem seiner kurzen Aufenthalte imim Kreis der Familie ihr BedürfBedürf- nis nach Zuneigung. Dieser konsultierte umgehend sein Globotron,Globotron. um gleich den aktuellsten Ausdruck der Zuneigung abzumfen.abzuiufen. Die Anzeige lautete: ein Kuss,Kuss. ausgeführt durch HochziehenHoehziehen des linken Beines und Vorneigen des Oberkörpers bis zumzum vollen Lippenkontakt. Lucullus brachte sich sogleich in Pose,Pose. verlor jedoch beim Vorneigen des Oberkörpers das Gleichgewicht,Gleichgewicht. fifiel zu Boden und zog sich einen OberschenkelbruchObersehenkelbruch zu. Sein Blick auf das Globotron sagte ihm unmissverständlich: Krankenhaus! ImIm Spital wurde Lucullus das Globotron abgenommen,abgenommen. woraufhin er sofort in eine tiefe Depression fifiel und fürfür einige Tage unansprechbar war. Luculla stand an seiner Seite. Als er sich wieder fasste,fasste. ergriff er ihre Hand und wollte sie nicht mehr loslassen. Luculla sollte immerimmer bei ihmihm sein. Schließlich fragte er: „Wo„Wo sind denn die Kinder?''Kinder?“ „Die„Die Kinder sind beim Psychotherapeuten",Psychotherapeuten“, antwortete Luculla,Luculla. „sie„sie leiden unter dem Vatersyndrom. Solltest du auch ihih- nen die Zuneigung und Zeit gewähren,gewähren. die du jetzt mir abverlangst,abverlangst. dann erüberüb— rigt sich der Psychotherapeut. Und solltest du schließlich gar den Blick nach Elektronik 2010: Segen oder Fluch? 5 oben wagen, dann könnte dir neben Gefühl auch noch Weisheit beschieden sein!"sein!“ LuculliisLucullus kehrte mit seinem Globotron am Handgelenk nach Hause zurück. Letzteres hatte jedoch nur mehr Funktionscharakter. Sein Zuhause war fortfort— an die Familie. Das GefühlGefiihl der Geborgenheit hatte endlich mit dem Denken gleichgezogen und das Globotron wurde zumzum hilfreichen technischen Gerät,Gerät. das Lucullus ohne jede GefühlsschwankungGefiihlsschwankung auch einmal abstellen konnte,konnte. denn von seinem Zwang zur reinen Technik war er ein fürfijr allemal geheilt. Frau und Kinder blühten auf und Lucullus war erfolgreicher und freierfreier als je zuvor.zuvor Heute schreiben wir das Jahr 2010. Zehn Jahre sind also seither vergangen und es stellt sich die Frage: Ist die Fabel nun Fabel geblieben oder hat sie die inzwischen erfolgte Entwicklung in Technik und Leben in gewissem Sinne schon vorweggenommen? Technisch gesehen ist man dem Globotron hart auf den Fersen. Jene Welt und Kosmos umfassende Informationsmaschine,Informationsmasehine. die auf Blickimpulse hin sämtliche Informationen und gegebenenfalls auch gleich die nötigen Rezepte zur Hand hat,hat. ist es allerdings noch nicht und wird es auch nie sein. Dazu bebe- darf es nämlich nicht nur der technischen Voraussetzungen, sondern auch des ganzen Bemühens in Neurologie und Neurochirurgie zur Bereitstellung der geforderten künstlichen Intelligenz,Intelligenz. damit Blickimpulse die gewünschte FraFra- ge „globotronkonform"‚.globotronkonform“ weitergeben. Es geht hier in technischer Hinsicht also nicht nur um das Gerät am Handgelenk,Handgelenk. sondern auch um die entsprechende Schulung und hirnphysiologischehirnphysiologisehe Konditionierung seines Trägers,Trägers. elektronielektroni- sche und radiologische Implantate mit eingeschlossen. Vor allem muss das Globotron auch in der Lage sein, imim Körperkontakt am Arm alle notwendigen biologischen Parameter in Realzeit anzuzeigen und zwarzwar so,so. dass ein Arzt imim EmstfallErnstfall die entsprechende Ferndiagnose stellen und die nötigen Vorkehmn-Vorkehrun— gen mitteilen kann. Was hingegen die Information bezüglich Geschichte, ForFor— schung und aktuellem Geschehen betrifft,betrifft. sind die Voraussetzungen bereits gegeben und können so ausgebaut werden.werden, dass jeder Schul-Sehul— und BildungsBildungs- besuch am Globotron abgewickelt werden kann. Hingegen bleiben individuindividu- elle und kollektive Inhalte selbst bei Einsatz künstlicher Intelligenz in ihrer Ureigenart dem Individuum und seiner Teilnahme am kollektiven EmpfindenEmpfinden vorbehalten. Das Gleiche gilt fürfür die individuelle Qualität der erlebten EmotiEmoti- on. Das dürften aber die einzigen Bereiche bleiben,bleiben. die sich dem technischen Zugriff entziehen. 6 Andreas Resch

Damit ist bereits der psychische Aspekt der Fabel angesprochen. Familiärer GefühlsaustauschGefühlsaustauseh und bioenergetisches Feld, die nicht nur für das GemeinGemein- schaftsleben in Familie und Gesellschaft, sondern für die hannonikaleharmonikale PersönPersön- lichkeitsbildung des Individuums selbst unabdingbar sind, werden durch jede ForniForm der Technisierung gemindert bis ausgeschaltet. Dies fuhrtfiihrt notgedrungen zu psychischen Störungen, wie sich dies bei Luculla, Jucunda und Jucundus zeigt. Dabei hat es Lucullus, der nicht nur das Leben der Familie, sondern vor allem sichsieh selbst technisiert, am tiefsten getroffen. Durch seine Flucht in die Technik sind die GefühleGeflihle verkümmert. Als ihm die Fluchtmöglichkeit, sprich: das Globotron, genommen wird,wird. bricht er orientierungslos zusammen.zusammen. Auch seine bioenergetische Ausstrahlung ist ihm abhanden gekommen. Dank Luculla am Krankenbett gelingt es ihm, die Lücken aufzufüllen.aufzufullen. Dabei ist er schon so „ausgetrocknef,„ausgetrocknet“. dass er die Hand seiner Frau nicht mehr loslasloslas- sen will, weil er sich erst bioenergetisch aufladenaufladen muss, um überhaupt fühligfiihlig zuzu werden. Der Kuss, den er Luculla bei seinem unglücklichen Sturz geben wollte, war eine rein rituelle Geste ohne Jedenjeden Emotionsbezug. Als er wieder fühligfühlig wird, tauchen in seiner Vorstellung auch die Kinder wieder auf, die ihn aber völlig neu in ihre GefühlsweltGefiihlswelt einbauen müssen, litten sie doch bisher am Vatersyndrom.Vatersyndrom, jenen inzwischen weit verbreiteten Störungen von Kindern ohne Vaterkontakt. Sie waren nicht im eigentlichen Sinne krank, sondern litlit— ten schlicht an Emotionsmangel,Emotionsmangel. den man heute vielerorts durch „Leihvätef'„Leihväter“ zuzu beheben sucht. Dieser Mangel an Emotion und Bioenergie, gepaar mit EinEin- samkeit, hat sichsieh in den letzten zehn Jahren nicht nur bei Kindern, sondern in der Gesellschaft insgesamt verstärkt. Nun versucht man das Unbehagen vor allem durch das Handy in den Griff zu bekommen. Der unverbindliche KonKon- takt stärkt zwarzwar die individuelle Freiheit,Freiheit. doch wird diese nicht selten uneruner- träglich, denn die HöchstfomiHöchstform der Freiheit ist immer auch die HöchstfonnHöchstform der Einsamkeit. Hier meldet sich nach außen das in jedem Menschen verankerte Streben nach Anerkennung und Geborgenheit und nach innen die tiefe SehnSehn— sucht,sucht. ewig und glücklich zuzu sein. Dennoch: Diese Seite des Lebens war auch in den letzten zehn Jahren in Wissenschaft und Forschung kein Thema,Thema. weil sie in Erfahrungsräumen liegt,liegt. die nach wie vor als GrenzgebieteGrenzgebiere gelten,gelten. da sie nur erfahren, nicht aber erklärt bzw. gemessen werden können. Die Offenheit dem Nichterklärbaren gegenüber aber bereichert das Leben und erfüllterfiillt es mit Hoffnung. Elektronik 2010: Segen oder Fluch? -— Segen,Segen. wenn das Machbare so einein— gesetzt wird, wie Lucullus dank Luculla es gelernt hat,hat. um für die Kinder,Kinder. Jucunda und Jucundus, der ersehnte Vater zuzu sein. Grenzgebiete der Wissenschaft 59(2010) (2010) 1, 7-267—26

MANFRED POSERPOSER

DER PALMSONNTAGS-FALLPALMSONNTAGS—FALL

Eine Liebe über den Tod hinaus

Manfred Poser, geb. am 11.02.1957 in München, besuchte in seiner Heimatstadt München die Deutsche JoumalistenschuleJournalistenschule und studierte Journalistik. Danach fünffünf Jahre Nachrichtenredakteur in Hamburg (dpa).(dpa). Von 1994 bis 1999 Mitarbeit am von Professor Hans Bender gegründeten „Institut„Institut fürfür Grenzgebiete der PsycholoPsycholo- gie und Psychohygiene"Psychohygiene“ in Freiburg. Freier Korrespondent in Rom von 1999 bis 2004, seither als Übersetzer und Autor in DöttingenDottingen (Deutschland)(Deutschland) tätig. Publikationen: Geister sind auch nur Menschen (Freiburg:(Freiburg: Herder, 1997; mit Walter von Lucadou); PhantomePhanrome der Berge (Freiburg:(Freiburg: Eulen-Verlag, 1998); HalHal- luzinationen und GrenzerfahrungenGrenzer/ährungen im Alpinismus (München:(München: Deutscher und Österreichischer Alpenverein, 1999); ÄußerAußer sich (Augsburg:(Augsburg: Ziel-Verlag,Ziel—Verlag, 2005); Radsport: kurios (München:(München: Bombus-Verlag,Bombus—Verlag, 2006);2006): Mörderisches Rom (Biele(Biele- feld;feld: Verlag Delius Klasing, 2007).

1. Mary und Arthur

Der sogenannte Palmsonntags-Fall gehört in der ParapsyehologieParapsychologie zuzu den überzeugendsten Beispielen fürfür die „SurvivaD-Hypothese„Survival“-Hypothese -— das Überleben des Todes. Diese komplexe Geschichte einer Liebe über den Tod hinaus überüber- spannt fastfast sechs Jahrzehnte und damit auch die Periode, die am fruchtbarstenfruchtbarsten fürfiir die Jenseitsforschung war. Die hauptsächlichen Protagonisten sind eine schöne, frühfrüh verstorbene Frau, ein lebender englischer Politiker und verstorverstor- bene Forscher der SocietySocietyforfor Psychical Research, die zumeistzumeist aus der „spiri„spiri- tuellen Welt"Welt“ mysteriöse Botschaften über Medien sendeten. Die Familien Balfour und Lyttelton gehörten zuzu den besseren Kreisen der Insel. Ihre Söhne lernten sich während des Studiums in Eton und Cambridge kennen. Es gab wohl eine wechselseitige Anziehung;Anziehung: Die Balfours waren zuzu- rückhaltende und melancholische Schotten, die Lytteltons lebenslustige und leichtherzige Engländer. 18701870 war Arthur J. Balfour 23 Jahre alt. Er diskutierdiskutier- te gern, interessierte sich fürfiir Philosophie und Wissenschaft, aber vor allem fürfiir Menschen. Die 20-jährige Mary Catherine Lyttelton (Abb.(Abb. 1)l) war zwar,zwar, wie ihre Schwägerin Dame Edith schrieb, nicht imim eigentlichen Sinne schön, ver- 8 ManfredM an fred PoserPeser

Strömteströmte aber LebensfreudeLebensfreude und wurde von allen gemocht. Mary besaß wunwun— derschönes Haar und braune Augen, und wenn sie auftauchte,auftauchte frfreuteneuten sich alle. Sie spieltespielte Klavier und sang gekonnt HändeisHandels Oratorien. Imlln genannten Jahr 18701870 war sie kurz mit einemeinemjungen jungen Mann verlobt gewesen, der indessenindessen

inin Australien an der SchwindsuchtSehwindsucht starb.

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Abb. 1:I: MaryMal'y Catherine('alherine Lyttelton,Lytteltnn. die PalmsomilagsmaidPalmsnnnlagsmaid Der Palmso]intags-FallPalmsonntags-Fall 9

a) Erste Begegnung -— und dann die TrennungTremumg

1871 begegnete Mary zumzum ersten Mal Arthur (Abb.(Abb. 2)- — bei einem Ball auf dem Schloss Hawarden des britischen PremienninistersPremierministers William Gladstone (1809-1898).(1809—1898). Arthur sahsah ihrenihren Kummer und wollte ihr helfen. Die beiden — — sprachen vielvie1 miteinander. „Seine„Seine "■ . Augen leuchteten auf, wenn er sie ins . Zimmer treten sah“.sah", schrieb Jean Bal- four 1960 in den Proeeedings,Proceedings, einer r Schi'iftenreiheSchriftenreihe der berühmten Lon- * doner SecietyfbriS'cJc/eO''yd^ Psr—tehieni Researe/r , _ (S.P.R.) über den „Palmsonntags- i tIÖI TjfiW Fall“.Fall", wie er später genannt wurde.'wurde] Auf ihren Aufzeichnungen basieren diese Zeilen. Maty wandte ihre Gunst jedoch ei- ■2^^ y ^ nem anderen, gutaussehendenvutaussehenden jungen ; V I Mann zu. Ihr Vater verlangte, vor ei~ei- ^ , nem Verlöbnis müsse dieser ein Jahr im Büro seines Vaters arbeiten. Kaum dort angelangt, starb er an Typhus. _ Mary"hatteMary hatte anscheinend kein Glück!Glück. Noch unglücklicher waren allerdings

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i die beiden Kandidaten, Abb.Auu 2:n ArtluirArthurA .1 J.I BalFourBalfourn if alsI junger• Mann,Mann.»A alsI er die beiden Kandidaten,' die in der Blü-Blü— MaryMarjv kennenlernte (Zeichnung[Zeichnung eines unbekannten te ilirerihrer Jahre starbenStarben lindund llOCllnoch bevOrbevor Künstlers} sie Marys Liebe gekostet hatten. Ende 1873 und 1874 trafen sich MaryMaiy LytteltonLyttclton und Arthur BalfourBalt‘our öfter:öfter; er warwarjetzt jetzt 27,27. sie 24. Marys Schwester Lavinia schrieb:

IchIch konnte deutlich sehen.sehen, dass sein Herz MaiyMary gehörte,gehörte. und ich war sicher,sicher. dass sie,sie. würde er von seinen Gefühlen sprechen.sprechen, seine Liebe erwiderne11-s-tidern würde.-würde. 3

Arthur sagte der Schwester einmal,einmal. er habe sich Mary geoffenbart,gcolil’enbal-L so dass über seine Gefühle kein Zweifel herrschen konnte,konnte. und er habe vor,von ihr bei nächster Gelegenheit einen Antrag zu machen. Aber Arthur sah Mary nie lebend wieder. Der Tod schied sie,sie. noch bevor sie einander versprochen hatten. Sie wurde schwer krank:lo'anlt: Es war Typhus.

'' Jeanhasst Balfour:Bs‘rLFÜLIRI The PalmFahrt SundaySundajv Gase:Case: New light on an old love story,storjr. S. 90.91]. 3'- Dies.Dies., chd..ebd., S. 92. 10 Manfred Poser

Nach einigen Wochen brach sie plötzlich zusammenzusammen und starb am PalmsonnPalmsonn- tag 1875. Schon halb bewusstlos, sprach sie unzusammenhängend von ihren GefühlenGefiihlen für Arthur Balfour. Man schnitt ihr das herrliche lange Haar ab, um ihre Kopfschmerzen zu lindem.lindern. Mary war jung und stark, aber nichts rettete sie vor dem Tod. Arthur kam ins Trauerhaus und hatte einen Smaragdring seisei— ner 1872 verstorbenen Mutter bei sich. Dieser wurde auf seinen Wunsch hin an Marys Finger gesteckt. Arthur bat seine Freunde, niemandem von seinem Kummer zuzu erzählen. Er hasste Mitleid und wollte vergessen. Zehn Tage nach ihrem Tod schrieb er Lavinias Mann:

Ich kannte die traurige Geschichte ihres Lebens und habe davon geträumt, dass ihr müdes Herz bei mir vielleicht etwas Ruhe gefunden hätte,... aber Gott hat fürfür eine vollkommenere Ruhe gesorgt.^gesorgt.3 Er untemahmunternahm viele Reisen und schrieb später: Der Verlust ist nicht wiedergutzumachen, aber wir irrenirren uns, wenn wir die TrenTren- nung fürfijr endgültig halten ... Ich denke gem, dass von Zeit zuzu Zeit ihr Mitgefühl uns folgt,folgt, klarsichtiger und nicht weniger liebend als damals, als wir sie von AnAn- gesicht zu Angesicht sahen „.4 Das klang hoffend und war prophetisch. Arthur Balfour ist nie über den Verlust hinweggekommen. Er blieb JungJung- geselle. Drei Jahre nach Marys Tod ließ er fürfiir eine ihrer Haarsträhnen ein silbemessilbernes Schächtelchen fertigen. 1915 schrieb er einem Freund, dessen Sohn imim Ersten Weltkrieg umgekommen war: Ich selber habe nicht den geringsten Zweifel an einem zukünftigen Leben.^Leben.5

FünfundfunfzigFünfundfi'infzig Jahre, bis zuzu seinem Tod 1930, besuchte Balfour die Talbots (Marys(Marys Schwester Lavinia und ihren Mann Edward) am Palmsonntag, um mit ihnen Marys zuzu gedenken. Er, der spätere „First„First Earl of Balfour"Balfour“ schrieb 18791879 das Buch VerteidigimgVerteidigung des Philosophischen Zweifels, 1895 die Grundlagen des Glaubens. 1887 wurde er Generalsekretär fürfür Irland, dann Sprecher des Abgeordnetenhauses (1891/92,(1891/92, 1895-1905)1895—1905) und PremienninisterPremierminister von 19021902 bis 1905. Nach seiner Amtszeit führteführte er bis 1911 die Opposition. Im1m Ersten Weltkrieg war Balfour drei Jahre Staatssekretär imim Außenministerium. Doch ab 1911, als Arthur Balfour 6363 Jahre alt war, bereitete er langsam seinen RückRück- zug vor und wurde ruhiger.

'3 Ebd., S. 93. 4 Ebd., S. 94. '5 Ebd., S. 96 Der Palmsonntags-Fall 111 l

b) Die handelnden Personen

Am 20. Februar 18821882 hatten prominente englische Wissenschaftler in London die SocietySocietyforfor Psychical Research gegründet, um vorurteilslos „unerklärlich„unerklärlich scheinende Fähigkeiten des Menschen"Menschen“ zuzu untersuchen. FrederickFREDERICK HenryHENRY WilliamWILLIAM Myers,MYERS, HenryHENRY SidgwickSIDGWICK und EdmundEDMUND GurneyGURNEY waren die treibenden Kräfte. 18841884 konnte sich sogar Premier WilliamWILLIAM GladstoneGLADSTONE durch eine SitSit- zungzung des Mediums WilliamWILLIAM EglintonEGLINTON fürfiir die Parapsychologie erwänuenerwärmen und trat ebenfalls bei. Sogar ArthurARTHUR BalfourBALFOUR wurde Mitglied. Die Vereinigung gab in regelmäßigen Abständen eine Zeitschrift heraus (das(das Journal) sowie eine Informationsschrift,Infonnationsschrift, die über die laufenden Arbeiten berichten sollte: die Proceedings. Beide waren überaus gründlich gemacht und legten das FundaFunda- ment fürfiir eine akkurate,akkurate. wissenschaftliche Beschäftigung mit der „Parapsy„Parapsy- chologie".chologie“. Diesen Namen ließ sich der Deutsche MaxMAX DessoirDESSOIR 18891889 einfallen; in England hieß das psychical research, also gewissenriaßengewissermaßen „psychische„psychische ForFor— schung".schung“. In den Proceedings vom Februar 1960 blickte JeanJEAN BalfourBALFOUR (eine(eine entfernte Verwandte von Arthur) auf die Palmsonntags-Geschichte zurück. Sie stellte die Handelnden vor und teilte sie ein in Medien, Übersetzer und KommunikaKommunika— toren. Adressat der Botschaften aus dem Jenseits war nur eine einzige Person: ArthurARTHUR J. Balfour.BALFOUR. Als Medien waren tätig Mrs. Willett (von(von 1908-1930),1908—1930). Mrs. Holland (1903-1910),(1903—1910). Mrs. Verrall (1901-1916)(1901—1916) und ihre Tochter Helen Woollgar de Gaudrion Verrall (1903-1907).(1903— 1907). Mrs. Willett. die eigentlich WinifredWINIFRED MargaretMARGARET Coombe-TennantCOOMBE-TENNANT hieß,hieß. wurde 18741874 geboren und starb 1956. Sie wusste um ihre Gabe,Gabe. doch erst als ihre Tochter Daphne 19081908 mit acht Jahren gestorben war,war. kultivierte sie diese. Mrs. Holland war das Pseudonym von AliceALICE Kipling,KIPLING. der Schwester des Literatumobelpreisträgers (1907)(1907) RudyardRUDYARD Kipling.KIPLING. Mrs. Verrall wurde 1859 als MargaretMARGARET deDE GaudrionGAUDRION MerrifieldMERRIFIELD geboren und heiratete 1882 den Philologie-ProfessorPhilologie—Professor A. W. Verrall.VERRALL. Helen Woollgar de Gaudrion Verrall (1883-1959)(1883—1959) war ihre Tochter. Die Medien schrieben automatisch,automatisch. was gleich erklärt werden wird. Die „Übersetzer"„Übersetzer‘“ mussten die Skripten entschlüsseln. Als solche arbeiteten Arthurs jüngerer Bruder Gerald William (1854-1944),(1854—1944), JohnJOHN GeorgeGEORGE PiddingPinoiNG- ton,TON, AliceALICE Johnson,JOHNSON. Sir OliverOLIVER LodgeLODGE (1851-1940)(1851—1940) und EleanorELEANOR MildredMILDRED Sidgwick.SIDGWICK. Die KommunikatorenKomnnmikc’noren meldeten sich von einer anderen Ebene,Ebenet da sie schon gestorben waren. IdentifiziertIdentifiziert wurden: die Forscher der S.P.R., HenryHENRY Sidg-Smo— 12 Manfred Poser

WICK (Mann(Mann von Eleanor Mildred; 1838-1900),1838—1900), FrederickFREDERICK MyersMYERS (der(der große „Genius"„Genius“ der Vereinigung, 1843-1901)1843—1901) und EdmundEDMUND GurneyGURNEY (1847—1888).(1847—1888). Die zweizwei wichtigsten waren MaryMARY CatherineCATHERINE LytteltonLYTTELTON (1850—1875)(1850—1875) und FrancisFRANCIS MaitlandMAITLAND BalfourBALFOUR (1851-1882),(1851—1882), der jüngere Bruder Arthurs, bei eiei— nem Bergunfall ums Leben gekommen.''gekommen.6

c) AutomatischesA utomatisches Schreiben

Die Medien arbeiteten als „Automatisten".„Automatisten“. Sie praktizierten automatisches Schreiben, versuchten also,also. sich „leer"„leer“ zuzu machen,machen. bis ihreihre Hand wie von selbst zuzu schreiben anfing.anfing. ZuZu Beginn kommt es nur zuzu Gekritzel, aber bei medialer Begabung können bald die Dämme brechen und die Hand bewegt sich blitzschnell über das Papier. Worte werden sichtbar, die augenscheinlich von Verstorbenen stammen. Am 31. März 1848 klopfte es imim Haus der Familie Fox imim US-StaatUS—Staat New York,York. und zweizwei der drei Töchter -— Katie und Elizabeth -— nahmen mittels eines Codes den Dialog mit dem angeblichen Geist auf: einmal klopfen hieß „ja",„ja“, zweimal klopfen „nein";„nein“; das „Morsen"„Morsen“ war erst vier Jahre zuvorzuvor von dem Amateurmaler SamuelSAMUEL MorseMORSE erfunden worden. Diese angebliche KommuKommu- nikation zwischen Hier und Dort war neu und markierte die Geburtsstunde des „modemen„modernen Spiritismus"Spiritismus“ (der(der englische Spiritualismus dagegen ist eine Religion). 4040 Tage zuvor war in London das Manifest der kommunistischenkommzmistischen Partei von KarlKARL MarxMARX und FriedrichFRIEDRICH EngelsENGELS erschienen, das mit den legenlegen- dären Worten begann: „Ein„Ein Gespenst geht um inin Europa -— das Gespenst des Kommunismus".Kommunismus“. In jenem Jahr 1848 kam alles zusammen:zusammen: der Goldrausch in Kalifornien, die Februarrevolution in Frankreich,Frankreich. die zur badischen RevolutiRevoluti- on führteführte und vieles mehr. Ein unruhiges Jahr,Jahr, ein Schlüsseljahr. Es gab also nun den „spirituellen„spirituellen Telegrafen".Telegrafen“. Überall in den Vereinigten Staaten dachte man.man, mit den Geistern reden zuzu können. So wurde auch das automatische Schreiben populär. Jeder konnte es ausprobieren. Viele Bücher erschienen,erschienen. angeblich von GeisternGeistem in die Hand eines Sterblichen diktiert. Der Reverend T. L. HarrisHARRIS veröffentlichte ein langes Gedicht,Gedicht. das ihmihm DanteDANTE übennitteltübermittelt haben wollte. FrankFRANK PodmorePODMORE von der S.P.R. wütete: „Ausge„Ausge- machter Unsinn!"Unsinn!“ Der begnadete Parapsychologe FrederickFREDERICK H. W. MyersMYERS(1842—1901) (1842—1901) meinmein— te aber,aber. automatisches Schreiben könne ein Schlüssel zuzu vielen Rätseln sein,sein.

'•“ Ebd.,Ebd.. S. 97-105.97—105. Der Palmsonntags-Fall 13l3 und eines Tages werde er sich im Schloss umdrehen. Der ungebildete AnAN- drewDREW JacksonJACKSON DavisDAVIS leistete 1847 die ersten konstruktiven Beiträge, aber erst die 24 Bücher von William StaintonSTAINTON MosesMosrzs(1839-1892) (1839—1892) zwischen 18731873 und 1883 hätten das Phänomen auf eine höhere Ebene gehoben, lobten MyersMYERS und EdmundEDMUND GurneyGURNEY tief beeindruckt."'beeindruckt.7 Schon lange vorher, 1840, hatte der 4040 Jahre alte, inin Slowenien geborene JakobJAKOB LorberLORBER begonnen, einer Stimme zuzu folgen,folgen, die sich als die „Jesu„Jesu Christi, das lebendige Wort Gottes''Gottes“ präsentierte. Inln 25 Jahren schrieb er 25 Bände über das Leben imim Jenseits und den Sinn der Schöpfung mit unglaublichen Prophe- tien und Erkenntnissen. Viele hundert Bücher haben angebliche Durchgaben aus dem Jenseits zu bieten, aber Qualität und Glaubwürdigkeit ließen zuzu wünwün- schen übrig. 1964 schrieb der ungarische Parapsychologe NandorNANDOR Fodor:FODOR: Heute ist das automatische Schreiben derart inin Ven-ufVerruf gekommen, dass auch MeMe- dien,dien. die über außergewöhnliche Gaben verfügen,verfügen. nicht mehr ZufluchtZuflucht zuzu ihm nehmen.'*nehmen.8

Während professionelle Medien regelmäßig Sitzungen geben, sind Automa- tisten eher Amateure und setzen ihre Gabe nur gelegentlich ein. Beim SchreiSchrei- ben sind sie in einem leichten Zustand von Dissoziation, weit entfernt von der Volltrance derjenigen Medien, die sich zumzum Sprachrohr unbekannter WeWe— senheiten machen oder gar Materialisationen vollbringen. Dissoziation heißt, dass das Wachbewusstsein abgespalten oder,oder. besser ausgedrückt, kurzzeitig ausgeschaltet ist. Doch wer ergreift da die Hand des Mediums, woher kommen die BotschafBotschaf- ten? MyersMYERS schrieb in seinem Hauptwerk HumanHzmzan PersonalityPersonalinr and itsits Surviva!Survival ofBodily Death (1903(1903 posthum veröffentlicht), sie kämen entweder aus dem Automatisten selbst,selbst. aus dem Gehirn einer anderen lebenden Person (durch(durch Telepathie), aus irgendeiner nicht inkamierten Wesenheit „drüben"„drüben“ oder eben von einem Verstorbenen.''Verstorbenen." Am häufigstenhäufigsten ist,ist, dass inin einen teilweise authenauthen- tischen Text Inhalte aus dem Unterbewusstsein des Automatisten hineinruthineinrut- schen; nur hervorragende Medien sind davon frei.frei. WilliamWILLIAM StaintonSTAINTON MosesMosss wollte dem entgegenarbeiten,entgegenarbeiten. daher beschäftigte er seinen Geist und ließ die Hand schreiben. So war ich in der Lage, ein abstruses Buch zu lesen und eine geschlossene ArguArgu- mentationskette durchzugehen, während die Botschaft in ununterbrochenerummterbrochenerAbfol- Abfol-

7 F. W. H. MYERSZTRs: Human Personality and its Survival otofbodily bodily Death (2001),(2001), S. 230.230, N N. Fodor:FonoR: Between Two Worlds (1964),(1964). S. 7. " F. W. H. Myers: Human Personality and its Survival ofBodily Death, S. 231/232. 14 Manfred Poser

ge flfloss.oss. Derartige Botschaften erstreckten sich über viele Seiten. In ihrem Verlauf gibt es keine Korrektur, keinen Fehler in der Gestaltung, und oft fifindet man eine kraftvolle Vitalität und Schönheit des Stils.'"Stils.10

Als paranonnalparanormal können nur Informationen gelten, die das Medium nicht wuss-wuss— te oder wissen konnte und solche, die kein Mensch wissen konnte. Wenn sichsieh solche Informationen überprüfen und bestätigen lassen, hat man ein paranorparanor— males Indiz. Die Automatisten jedenfalls schreiben, und ob das Material aus dem Jenseits stammt, muss geklärt werden, was nur in den seltensten Fällen zweifelsfrei gelingt.

d) Über JenseitsforscbungJenseitsforschung

Dennoch fandenfanden sich Gelehrte, die sich um Klärung bemühten. Schon 1851, drei Jahre nach dem Ausbruch der Spiritismuswelle, entstand die Cambridge Ghost Society, die übernatürliche Phänomene emsthafternsthaft zuzu untersuchen sich vomahm. Sie war der Vorläufer der berühmten Londoner SocietySocietyforfor Psychi- calca/ Research.Researcli. Auf europäischer Ebene taten sich Wissenschaftler hervor, die auf eigene Faust Medien überprüften und selber SeancenSöancen veranstalteten. Eine Menge aus dem Jenseits „gechannelter"„gechannelter“ Bücher erschien, doch es war schwer, die Spreu vom Weizen zuzu trennen. Und an betrügerischen, profitgierigenprofitgierigen MeMe- dien fehltefehlte es nicht. Der Erste Weltkrieg führtefiihrte noch einmal zu einem AuflebenAufieben des Spiritismus. Viele Menschen wollten ihre verstorbenen Angehörigen kontaktieren. Das Buch Raymond mit Äußerungen des gefallenen Sohnes des Parapsychologen Sir OliverOLIVER LodgeLODGE wurde ein Bestseller. In den zwanziger Jahren des verganvergan— genen Jahrhunderts war es einigen besessenen ForschemForschern zu danken, dass die Jenseitsforschung einsame Höhen erreichte. Zu nennen sind JamesJAMES H. HyslopHYSLOP {Contact(Comact wit/iwir/1 therhe OtberOrher World,War/d, 1919),1919). Reverend CharlesCHARLES DraytonDRAYTON ThomasTHOMAS {Life(Life Beyond DeathDem/7 wir/7with Evidence,Evidcnce, 1923) und CharlesCHARLES F. ThomasTHOMAS {Case(Case Stiid-Stud- iesics Bearing iiponupon Siinnval,Szu'vival, 1929). In den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts gab es weniger Seancen.Scancen. ZwiZwi— schen 1880 und 1930 habe das wissenschaftliche Interesse am Jenseits seisei— nen Höhepunkt gehabt, schreibt der amerikanische Parapsychologe ArthurARTHUR S. Berger,BERGER, doch von da an bis in die sechziger Jahre des 20. Jahrhunderts hinein, als die Laborarbeit von JosephJOSEPH BanksBANKS RhineRHINF. das Feld zu beherrschen begann,begann. sei das Interesse abgesunken. Es gab zwarzwar immerimmer Einzelkämpfer wie

"’ N. Fodok:Fooou: BctvvccnBctween Two Worlds, S. 139I39 Der Palmsonntags-Fall 15

RobertROBERT Crookall,CROOKALL, der in seinen Büchern TheThe Supreme AdventureAdventm'e (1961)(1961) und WhatWhar Happens When YonYou Die(1978) (1978) viele Aussagen miteinander verglich und die Phasen des Übergangs, ja eine wahre Jenseits-Topologie zusammenstellzusammenstell- te, doch in der Parapsychologie spielte dies keine Rolle. BergerBERGER hat eimnaleinmal geschildert, dass 1982 bei einer Konferenz über „Survival"„Survival“ von 300 TeilnehTeilneh- mern nur 3 ausschließlich das Überleben des Todes erforschten." Trotz Reinkamationsforschung und Nahtoderlebnissen hat sich daran bis heute wenig geändert, und so geraten allmählich die Kenntnisse und das Pro-Pro— blembewusstsein in Vergessenheit. Einer der wenigen, die alte Fälle und das Überlebensproblem kenntnisreich behandeln, istist imim englischen Sprachraum DavidDAVID Fontana,FONTANA, dessen Buch Is There an Afterlife?Aflerlife? (2004)(2004) empfohlen werden kann.'^kann.12 Er schildert auch selbst erlebte Fälle von Spuk und stellt immerimmer wieder die grundsätzliche Frage der Jenseitsforschung: Wie können wir wissen, ob die Informationen tatsächlich von einem Verstorbenen kommen? Wir müssen die InfonnationenInformationen nachprüfen. Skeptiker argumentieren zwarzwar immerimmer mit einer unbewiesenen General ExtrasensoryExtrasensozy Perception (GEPS,(GEPS, AllAll- gemeine Außersinnliche Wahrnehmung oder „Super-Psi"),„Super—Psi“), durch die MediMedi— en angeblich alle in Frage stehenden Informationen aus lebenden Gehirnen oder Dokumenten erschließen könnten; ^ochdoch dies wird derart überstrapaziert, dass es fastfast weniger abenteuerlich scheint, ein Jenseits anzunehmen. Wenn ein Medium Informationen übennittelt,übermittelt, die es nicht wissen konnte, die auch den „Sitter"„Sitter“ (die(die Kontaktperson des Mediums) überrascht oder diesem neu waren (wofür(wofiir es zahlreiche Beispiele gibt), dann darf man sich getrost den Beweisen beugen.

2. Die Rätsel aus dem Jenseits

In den Skripten erscheinen die beiden wichtigsten Kommunikatoren {the(the com- municators)mzmicarors) sowie der Adressat unter einer Reihe von Symbolen: Mary etwa als die „Palmsonntags-Jungfer",„Palmsonntags-Jungfer"„_ als die „Dame„Dame mit der Kerze"Kerze“ (es(es gibt ein Bild von ihr, auf dem sie eine Kerze trägt), in Zusammenhang mit Maiblumen (ihr(ihr Name „May",„May“, der auch ihr Geburtsmonat war), mit Gedichten von DanteDANTE AlighieriALIGHIERI und dem Engländer DanteDANTE GabrielGABRIEL Rossetti,ROSSETTI, mit dem Mond und mit der Anspielung auf Berenice, die ihr Haar abschnitt. Arthur wird verschlüsselt

"1‘ A. S. Berger:BERGER: Aristocracy ofthe Dead (1997),(1997), S. 19.19. 13 Der Palmsonntags-Fall wird dort auf den Seiten 179-184179—184 behandelt. 16 Manfred Poser angesprochen als „getreuer„getreuer Ritter",Ritter“, Pilger, König Arthur und inin ZusammenZusammen- hang mit der Palme, die imim Wappen der Familie Balfour abgebildet ist.ist. Warum nennen die Kommunikatoren nicht einfach die Namen? WanimWarum wird Arthur nicht direkt angesprochen? Warum diese Geheimniskrämerei?Geheimniskrämerei‘? Anscheinend wollten die Kommunikatoren aus dem Jenseits die Medien, welwel- che die Botschaften weitergaben, imim Unklaren lassen, worum es ging.

a) Viele PuzzleteilePuzzleteileführenführen zumzum VerständnisVerstämlnis

Das Konvolut des PalmsoimtagsfallsPalmsonntagsfalls istist aufgebaut wie die 3030 Jahre einlaufeneinlaufen- den „Cross-Correspondences",,,Cross—Correspondences‘“, die „Über-Kreuz-Koirespondenzen".„Über—Kreuz-Korrespondenzen“. Diese sind nicht anders zuzu erklären, als hätten sich die parapsychologisch versierversier— ten Jenseitsautoren verabredet, ihre InformationenInformationen auf ein Dutzend Medien auf vier Kontinenten mit komplizierten Briefen zuzu verteilen. Erst gemeinsam gelesen ergaben sie einen Simi,Sinn, wie wenn man Puzzleteile zusammenfiigt.zusammenfügt. Das war ein Einfall von Myers,Mreas, der auch wusste, dass ein Medium möglichstmöglichst. wenig wissen durfte, dass es unbelastet einfach dem Diktat folgenfolgen sollte; dann erst würde der Beweis eines FortlebensFortlebens überzeugend ausfallen. Auch die fünffünf Übersetzer in unserem FallFall wussten nichts und tappten langelange imim Dunkeln. ImIm Frühjahr 19121912 war alles bereitet. Nachrichten mit rätselhaften Passa-Passa- ; gen waren bereits elf Jalu'eJahre langlang von " / den genamrtengenannten Medien weitergegeben ■■ worden,worden. ohne dass man etwas damit anfangen hätte können. Die traurige Tatsache, dass das „Jenseits-Team"„Jenseits-Team“ durch HenryHENRY SidgwickSIDGWIL‘K (11900)('i'1900) und FRIEDERICK W. H. M‘r’lZRS (i 1901) ver- stärkt worden war. hatte zu diesen gc- BBPB waltigen Aktivitäten imim Jungenjungen Jahr- hundert geführt. Doch die deutlichen Botschaften trafen erst 19121912 ein. Wi'j\ Warum warteten die Kommunikato- Kf'' V ren soso lange?lange? Mai7Mary war 1912l9 12 ja schon . .wL 37 Jahre tot. Doch anscheinend war jetztjetzt der ZeitpunktZeitpunkt richtig. ArthurARTHUR _ Bini-‘oun (Abb. 3) hatte Zeit. Am 10. Abb.AM 13: DBalfourBall'our rr als, Premierministero • • • (1902-MnA-,(1902 190:)).1903}. Balfour. (Abb. ..3) hatte‘ Zeit._ Am 10. ca. 565a Jahre alt JuiiiJuni 19121912 erklärtecrklarte er in einer Rede Der Palmsonntags-Fall 17 seinen Rückzug aus der aktiven Politik (im(im Herbst 1914 brach allerdings der Krieg aus, und er musste wieder seinem Land dienen). Die Mitteilungen aus dem Jenseits waren direkt an den Ex-PremienninisterEx—Premienninister gerichtet. Mrs. Willett unternahm es, Arthur an den Gedanken zuzu gewöhnen, dass jemand aus dem Jenseits ihn zuzu interessieren versuchte. Er sei „erst„erst unun- gläubig gewesen",gewesen“, schreibt JeanJEAN Balfour,BALFOUR, „und„und erst allmählich, während der folgendenfolgenden achtzehn Jahre (bis(bis zuzu seinem Tod 1930), gestattete er es sich, in die Geschichte verwickelt zuzu werden. Mrs. Willett sagte um diese Zeit, die verver— storbene Mary ,kümmert‚kümmert sich jetzt nicht mehr um Beweise -— das ist erledigt. -— Es ist nur Zusammensein.- — Die Tiefe ruft die Tiefe.'"'^Tiefe.“l3 Am 30. März 1912,am Tag vor dem Palmsonntag, hält sich ArthurARTHUR BalfourBALFOUR (er(er ist jetzt 6464 Jahre alt) in Fishers Hill zumzum Mittagessen auf. Er trifft seinen jüngeren Bruder und EleanorELEANOR MildredMILDRED Sidgwick,SIDGWICK, später auch Piddington (bei(bei einer Partie Golf). Am Tag darauf tauchte durch die Hand von Mrs. WillettWILLETT -— sie sprach aber bei anderen Gelegenheiten auch in Trance -— eine mysteriöse Botschaft auf. Nachrichten von drüben ähneln oft Träumen, telepathischen Eindrücken oder literarischen Rätseln. Man muss vieles wissen, um sie interpretieren zuzu können. Darum führenführen sie uns häufighäufig in die Irre. Es ist,ist. als würde man auf die Probe gestellt. Was bedeutet es? Wie das Unterbewusste spielten anscheinend die Verstorbenen Spielchen mit uns. Würden die Adressaten etwas damit anan- fangenfangen können? b)„Irgendwie „Irgendwie dunkle''dunkle“ Sätze

Damit der Stil der Botschaften an Arthur klar wird,wird. nun einige Auszüge aus Mrs. WiLLETTSWILLETTS Skript vom 31. März 1912,1912. dem Palmsonntag jenes Jahres. Der Absender des Briefs „Willett„Willett 289"289“ ist EdmundEDMUND Gurney:GURNEY: ... Fang jetzt an -— Tag -— der Tag ist es, fürfür den eine Anspielung gewünscht wird -— nicht das Datum,Datum. sondern der Tag -— Er bewegt sich, je nach Jahreszeit -—jeje nach dem Mond -— aber es ist der Tag,Tag. der voller Bedeutung ist (...)(...) Eine Gemeinschaft aus Gedanken verbindet einige heute, eine Gemeinschaft aus Sympathie. Aber nicht nur auf eurer Seite -— Anders und größer ist der Fluss,Fluss. hier -—(...) (...) Sie versucht zu sprechen -— wird es jemand hören -- nicht entfemtentfernt -— nicht in anderen Sphären angesiedelt -— sondemsondern nah -— näher als Hände und Füße -— zu sprechen,sprechen. weil sie hört und Geist sich treffen kann mit Geist. (...)(...) Meine Liebe verwickelt sich mit der Liebe davor -— Ich werde dich nicht verlieren, auch wenn ich sterbe -— sag das. (...)"(...)“ Und am Ende: „Gurney/Farewell„Gurney/ Farewell (Lebwohl)(Lebwohl) '4 i

'3 J. Balfour:BALFOURI The Palm Sunday Gase,Case. S. 86.86. '•*'4 Dies.,Dies. ebd., S. 112. 18 Manfred Poser

So klingen diese Botschaften von drüben, und JeanJEAN BalfourBALFOUR merkt oft darundarun- ter an:

Diese Sätze sind irgendwie dunkel {These(These sentencessenrences are somewhatsomen'har obscure.)obscm'e.) '5 Es gibt Zitate von Tennyson,Tennyson‚ Kingsley,Kingsley. Wolfe,Wolfe. Watts, Shakespeare, manchmal auch verändert. Mrs. WillettWILLETT zeichnet etwa im April 1912 einen Pfeil und schreibt darunter: „Pass„Pass On."On.“ Etwa: Geh zuzu ihm. Einen Monat darauf steht neben dem Pfeil:

Sie kann ihn nur dadurch sehen, das war die Verbindung. '6(Abb.(Abb. 4)

WILLETT 296. 13I3 May, 1912. {G.W.B,(G. W.B. recording)recordz'ng)

EXTRACT FROMFROM’ SCRIPT BEFORE TRANCE: ,.. . . . NewNow let her speak. TheThe photograph was not always there surely? G.W.B.G. W.B. {Whose(Whose photographplzotograph da you tnean})mean?) HERS.I-IERS. G.W.B.G. W.B. {Yes,(Yes, II thinktlzz'nk ii1'! was always there.)tlzere.) It is she.shewho who asked that question, not me—(i)me—(I) Everything is very dim tot0 her—there is a facultyfaculty analogous here of capacity, and—It'sand—It’s too confused, I can'tcan’t get it— the point is she sees through this (2)(2) ‚*— {A[A drazvj'ngdrawz'ng of atian arroie:arrow: it{t is2': meantmcant "'— to pointpoz'nt towards theIlze automatist.)automatz'st.]

and what she sees is new tot0 her, and comes as a half dream—it is difRcuItdifficult to get it clear—She asks always—alwaysn AlwaysAIways asks, wistfully,wiStfully, Did he understand—Did it reach —Did it, Did it—Heit—He would understand if—

G.W.B.G. W‚B. {Yes,(Yes, he understands.) She can only see him through this, ^ [Drawdng[Drawz'ng of an arroioarroze as before.] —-—-— It was the moment'smoment’s touch ofofhis his hand, and this, [drazving[drawing of airow],anmu], that made the link she could hold—we all differ.

Abb. 4: Durchgabe Willett 296 vom 13.l3. Mai 1912; mit zwei Pfeilen ("She(“She can only see him through this").M") S. 124 der Proceedings der S.P.R.,S.P.R.. Abb. mit freundlicherfreundlicher GenehmiGenehmi- gung

'5 Ebd., S. 117. "•I“'13bd., Ebd., S. 118/124. Der Palmsonntags-Fall 19

ImIm März 1913 gibt GurneyGURNEY durch: Da war die Blüte der Maisaison, sehr schön anzusehen und hübsch -— vor langer Zeit blühte sie.'^sie.l7

Das bezieht sich auf MaryMARY Lyttelton.LYTTELTON. Oder: Das ist die erste große Freiheit, von der Zeit befreit zu sein -— es ist noch aufregenaufregen- der als sogar von der Materie befreit zu sein."*sein.18

So schreibt der unermüdliche Gurney,GURNEY, fastfast 20 Jahre nach seinem Tod. Jedes Skript benötigt viel mehr Zeilen Interpretation, als es umfasst. Man muss englische Gedichte kennen, die Bibel ... so wie man früherfrüher bei den bebe— rühmten Kreuzworträtseln der Times stets Bibel und die Shakespeare-GesamtShakespeare—Gesamt- ausgabe neben sich liegen haben musste. Mrs. WillettWILLETT hat hunderte BotschafBotschaf— ten weitergegeben (Abb.(Abb. 5). Hier noch eine, 1916: Es ist gesagt worden, Ariadne und Berenice, zwei vergleichbare Konstellationen ... Die Haarlocke, sie ist die Verbindung. Der Schwur der Berenice. Sie schnitt sich eine Locke ab. ... Der StemeSterne in ihrem Haar waren sieben. ‘9

A.y.B.545.8. [Whai(ll’izaz‘ sort of letter's})Ietz'erä?) Big Squaresquare letters—would you like me to copy what he showed me? p (zvritten)(wrz’tten) OXFORD. {spoken)(spoken) He holds another letter up. {wriiim)(wrz'tien) Lux mundi {Drawing[Drawz’ng of a lightedIrgizted candlecazzdle Q ^" in a candlestick.lca7zdlestz'ck.] {spoken)(spoken) I say this belongs, and candlestick—He laughsIaughs and says, G.W.B,G.VV.B. will explain. {zorittcn)(wrz'ttcn) This—the bearer of this is here,

Abb. 5: Auszug aus dem Script WillettWillelt 376 vornvom 19. Juli 1916l916 der PivceedingsProceedings (S.(S. 155). Mit freundlicherfreundlicher Genehmigung der S.RR.,S.P.R.‚ London

1916 war auch das Jahr, in dem die verstreuten, scheinbar chaotischen AnspieAnspie- lungen endlich einen Sinn bekamen. Die „Script„Script Intelligence"Intelligence“- — die GmppeGruppe der

'7 Ebd., S. 136. "‘ Ebd., S. 187. "’ Ebd.,Ebd.. S. 155. 20 Manfred Poser

Kommunikatoren drüben -— drängte Mrs. Willett,WILLETT, Arthur zuzu einem Treffen zuzu bitten. Dabei erzählte er seinem Bruder Gerald von einer kleinen SilberbüchSilberbüch- se, in die er eine Haarsträhne Marys gelegt hatte. Da hatte es die Anspielungen auf Berenice gegeben, die ihr Haar abgeschnitten hatte sowie weitere HinweiHinwei— se. Die Interpreten sahen plötzlich klar. Nur Arthur war „gewohnheitsmäßig„gewohnheitsmäßig unschlüssig, was er von dieser Geschichte halten sollte",sollte“, schreibt ArchieARCHIE RoyRov in seinem Buch The Eager Deadr^Deaa’.20

3. Die letzten Jahre in Arthurs Leben

Es ging immer weiter. Ein Ende war nicht in Sicht, solange ArthurARTHUR BalfourBALFOUR lebte. Der Staatsmann erlebte noch eine Krönung seiner Laufbahn, als er 1926,l926, mit 79 Jahren, zumzum Vorsitzenden des Komitees der Premierminister der(dem (dem Empire) angeschlossenen Gebiete ernannt wurde. Er wirkte maßgeblich an dem Bericht mit, der dem Commonwealth eine neue Verfassung geben sollte -— sie sah freiefreie Zusammenarbeit und Unabhängigkeit fürfür die bislang unterworunterwor— fenenfenen Länder vor. Arthur überstand Anfang 19261926 sogar eine LungenentzünLungenentzün- dung. Am 6. Februar 1926 empfingempfing Mrs. WillettWILLETT die „Message"„Message“ Nummer 417: Die Frau bei den Bäumen hat versucht, dir eine Botschaft zu senden. Es istist sehr wichtig. Sie war verzweifelt, weil sie die Botschaft ihm nicht übemiittelnübermitteln konnte. Sie sagte dauernd zu mir -— Oh, wenn sie nur da sein könnte, wo er war. Es ist, wie eine offene Tür zu sehen und dann einen Abstand wie einen Abgmnd."Abgrund.“ (...) (...) „Schau„Schau in mein Gesicht -— Man ruft mich nicht mehr. Die verlorenen Tage meines Lebens -— In ihr ist solch ein leidenschaftlicher Wille zuzu leben -— Sie streckt ihre Hand aus nach ihm -...— sie dachte, ihn im Schlaf erreichen zu können, aber es ging nicht -...— die ungeseheneungeschene unvermutete Anwesenheit Tod istist nicht das Ende ... es bedeutet näher als Atmen und näher als Hände und Füße ... Versprich,Versprieh, es zu senden und lass durch dich ihr ein Wort zukommen.-'zukommen. 3‘ Mehr als ein halbes Jahrhundert ist vergangen,vergangen. doch Arthur ahnt immerimmer noch nichts. „Die„Die Stunde der Vereinigung kann nicht mehr fernfein sein",sein“, schreibt JeanJEAN Balfour,BALFOUR, die getreue Berichterstatterin. ArthurARTHUR BalfourBALFOUR war nicht paranorparanor— mal begabt; er konnte ihre Nähe nicht spüren. Wie schwer ist es auch fürfür die jenseitigen Wesen ohne Körper, sich bemerkbar zuzu machen! Schon fürfür ein einfaches Klopfen wird Energie benötigt,benötigt. Ektoplasma, und meist ist dazu eine Disposition eines Anwesenden nötig. In Seancen können sich Geister nur mama— terialisieren, indem sie das Medium anzapfen.

3" A. Roy:ROYI The Eager Dead (2008),(2008), S. 209. 3' J. Balfour:BALFOURZ The Palm Sunday Gase,Case, S. 159. Der Palmsonntags-Fall 21

In dem Buch des katholischen Priesters JohannesJOHANNES Greber,GREBER, Der Verkehr mit der Geisterwelt,Geisterweit, heißt der mysteriöse Stoff„Od" ‚.Od“ oder „Odkraft".„Odkraft“. Das geht auf CarlCARL FreiherrFREIHERR vonVON ReichenbachREICHENBACI-l (1788-1869)(1788—1869) zurück, der ab 1841184l eine dem Magnetismus verwandte Kraft postulierte,postulierte. das Od, die sensitive Menschen sese- hen könnten. Dieser Begriff breitete sich inin okkulten Kreisen aus und musste als Überbegriff fürfür paranonnaleparanormale Kräfte herhalten. Doch bei nicht medial Begabten sind die Toten machtlos. Wir,Wir. die LebenLeben- den,den. sehen sie nicht. Da gibt es eine wunderschöne Stelle imim alten Tibetischen Totenbuch: Er (der(der Tote) kann sie sehen,sehen. aber sie können ihn nicht sehen, er hört, wie sie ihn rufen,rufen. aber sie hören nicht, wie er sie ruft,ruft. und so gehlgeht er voller VerzweiflungVerzweiflung von dannen. Drei Phänomene werden zu dieser Zeit erscheinen: Geräusche,Geräusche. farbigesfarbiges Licht und Lichtstrahlen.-Lichtstrahlen. 33

ArthurARTHUR BalfoursBALFOURS Gesundheit lässt zuzu wünschen übrig. Er istist ein AchtzigjähAchtzigjäh- riger. Den Sommer 1929 verbrachte er bei seinem BmderBruder Gerald in Fishers Hill. Sechs Monate vor seinem Tod kam Mrs. WillettWILLETT zuzu dem Kranken, der auf einem Sofa im Wohnzimmer lag. Es war der 16. Oktober. Das GrammoGrammo- phon spielte Beethoven,Beethoven. und Mrs. WillettWILLETT schloss ihre Augen und flflüsterteüsterte Gerald zu: „Dieser„Dieser Raum ist voll von Anwesenheit."Anwesenheit.“ Arthur lauschte der MuMu- sik, als Mrs. WillettWILLETT Gerald beschrieb,beschrieb. dass sie mit „ihrem„ihrem geistigen Auge"Auge“ sehen oder „fühlen"„fühlen“ könne,könne. dass eine Gestalt neben Arthurs Kissen stehe,stehe. eine Lady in einem altmodischen Kleid,Kleid. jung, jung. mit dichtem und schönem Haar. Ein strahlendes Licht ging von der ganzen Gestalt aus, sie hat ihre Hand auf Arthurs Arm gelegt und blickt mit unendlicher Zärtlichkeit aufaufihn ihn nieder.33

Gerald sagte: „Ich„Ich weiß,weiß. wer sie ist."ist.“ Mrs. WillettWILLETT klagte,klagte. ihr sei kalt. Es blase ein eisiger Wind zwischen ihr und mir, berichtete sie Gerald,Gerald. der nichts spürte. Mrs. WillettWILLETT begriff nicht, wie Arthur die Anwesenheit der Dame nicht bebe— merken konnte. Als das Medium gegangen war, erzählte Gerald seinem BruBru- der alles. Mrs. Willi:ttWILLliTT schrieb später, sie habe sich gefühlt,gefühlt. als habe sie eine Flasche Whisky getrunken: jetzt müsse sie schlafen. Zwei Tage darauf, am 18.l8. Oktober,Oktober. stimmte Mrs. WillettWILLETT zu, in Trance ein neues Skript abzufassen. Nichts kam. Dann aber plötzlich die berühmte BotBot— schaft „Willett„Willett 420":420“: Das Medium sprach sie so schnell und leise,leise. dass GeraldGERALD BalfourBALFOUR Mühe hatte, die Worte aufzunotieren; dies ist nun eine mündliche

--33 F. FrhmantliFREMANTLF/CII. /Cii. TRUWiPA;TRUNGPAI Das TotenbucliTotenbuch der Tibetcr (1991).( 199l ), S. 69.69, --3" J. Balkour:BALFUUR: The Palm Sunday Case,Case. S. 163. 22 Manfred Poser

Trancemitteilung. „Sie„Sie ist ganz hell und ganz Licht, und sie sagt mir,,Wie ‚Wie lang habe ich gewartet, um diese Botschaft zuzu senden!'senden!‘ Weißt du, sie zittert, weil sie es nicht erwarten kann, und der dunkle junge Mann erklärt ihr, dass sie ihre GefühleGefiihle unter Kontrolle bringen muss, wenn die Botschaft ankommen soll. Und weißt du, sie ist so voller leidenschaftlicherleidenschaftlicher Zärtlichkeit, dass es ihrihr nicht gelingt und sie immerimmer nur sagt ,0h,Oh mein Gott o mein Gott o mein Gott!"'Gott!‘ “ „Und„Und sie sagt, ,dass‚dass du nie allein bist.'bist.‘ Und sie möchte, dass du weißt, dass sie absolut lebendig ist, sie selbst, und unverändert. Und dass die Erde den gebrochenen Bogen habe, der Himmel die perfekte Rundung. Und dass es keine Zukunft gibt, sie ist immerimmer gewesen. ... Es ist Zusammensein. Die TieTie— fefe ruft die Tiefe. Solch eine Sehnsucht nach Trost und Hilfe, aber unter der völligen Gewissheit der Freude. Sie lehnt sich vor und streichelt, so ..."(Mrs. (Mrs. Willett streichelte Arthurs Ami.)Arm.) Und sie sagt -— und plötzlich sagt sie mir das Wichtigste, was sie zuzu sagen hat: ,Sag,Sag ihm, dass er mir Freude schenkt.'"schenkt.“ Mrs. Willett sagt: „Wie„Wie glücklich sie ist! ,lch,lch muss Jetztjetzt zurückkehren.'"zurückkehren.‘ “ Auch Arthur sah später, wie Gerald sagte, absolut glücklich aus; sein Gesicht schien wie erleuchtet. Etwas musste ihn innerlich stark bewegt haben.-"*haben.24 Am Abend des 10. März 1930, erzählt JeanJEAN Balfour,BALFOUR, sei es Arthur wieder besser gegangen. Er lag da und hörte intensiv HändeisHändels „Messias".„Messias“. „Ich„Ich hatte das Gefühl,Gefiihl, etwas würde passieren. Und dann bemerkte ich einen rauschenrauschen- den, mächtigen Wind und sah, dass das ZimmerZimmer voll von strahlendem, blenblen- dendem Licht war. Nun erschien es mir, als ob auch Leute da wären; sie waren unsichtbar, aber konzentriert um Arthurs Bett, und ihre ganze AufmerksamAufmerksam- keit war auf ihn gerichtet. ... Ich zitterte,zitterte. wollte weggehen, aber eine innere Stimme sagte mir: Du wirst hier nicht weggehen."weggehen.“ Sie erwartete seinen auau- genblicklichen Tod, und sein Gesicht veränderte sich, und imim „Messias"„Messias“ hörte man: „Und„Und im Fleisch werde ich Gott sehen."sehen.“ Sie rief dann doch den Arzt an. Vielleicht sei es der Versuch einer Seele gewesen, die schön drüben gewesen war, den Körper endlich abzustreifen ... aber Arthurs Konstitution war noch zuzu stark. „In„In den kommenden zehnzehn Tagen wurde er immerimmer schwächer",schwächer“, schreibt JeanJEAN Balfour,BALFOUR, „und„und am 19. März 1930 starb er."-^er.“25

4. Die Vereinigung imim Jenseits

Bis 1911 hatte Mrs. WillettWILLETT keine Ahnung von ArthurARTHUR BalfoursBALFOURS Liebe zuzu

3‘ Dies.,Dies, ebd.,cbd., S. I64ff.164ff. 35 Ebd., S. 168. Der Palmsonntags-Fall 23

Mary gehabt. Die Forscher versuchten auch, dies möglichst geheim zuzu halten, denn es hätte (und(und hat in späteren Jahren) die Botschaften beeinflusst.beeinflusst. Und so, wie OliverOLIVER LüdgeLODGE erst Übersetzer war und dann, (1940)(1940) gestorgestor- ben, sich von drüben in die Kommunikation mit einschaltete, so meldete sich auch Mrs. WillettWILLETT nach ihrem Tod 1958. Sie wählte das Medium GeraldineGERALDINE CuMMiNS.CUMMINS. Diese gibt in ihrem Buch Swan onan a BlackB/ack Sea von 1965 wieder, was W. M. Coombe-TennantCOOMBE-TENNANT (alias(alias Mrs. Willett)WILLETT) ihr diktierte. Dies war nun dreißig Jahre nach Arthurs Tod. Ich habe A. J. B.'sB.’s (Arthur(Arthur Balfours) Freundin getroffen. Ich darf hier von ihrer inneren unverletzbaren Einheit berichten. Sie teilten das eine Anti-Selbst, während sie bewusst seit ihrem frühenfrühen Tod getrennt waren. (...)(...) So viele Jahre vergingen nach ihrem Hinscheiden.Hinseheiden. Eine Leere, eine dauemdedauernde Unzufriedenheit war es fürfür ihn. Keine Freude. Er brachte seine Zeit nur mit harter und wechselhafter geistiger Arbeit hin. Was fürfür eine Treue, was fürfiir ein geduldiges Warten! Dann endlich, nach sechzig oder fünfzigfünfzig Jahren irdischer Zeit, das Treffen auf der anderen Seite des Todes, als das Alter von ihm abfielabfiel wie ein zerschlissenes Kleid. OhOhja! ja! Es hatte sich wirklich gelohnt, so lange auf dieses Ereignis zu warten. Wenn sie nicht durch ihren Tod getrennt worden wären, hätte er nie mit jenem Fleiß, mit jener Brillanz gearbeitet, die ihm einen Namen verschafften. Arbeit war seine AusfluchtAusfiucht aus der unerträglichen Erinnerung. Oh! Er war so faul,faul, bevor sie starb. Wenn sie gelebt hätte, wäre sie seine alles aufsaugende Gespielin gewesen,gewesen. brillantes Leben im Sonnenschein des alleinigen Daseins;Daseins: statt zu wirken, statt eines rauhen Pfades, den jedes im einsamen Kampf verfolgte,verfolgte. was in seinem Fall zu einer schönen Vollendung führte.-^führte.26

Da ist es also, das Flappy-EndHappy-End imim Jenseits! Mary hat auf Arthur gewartet, wie wir nun von Mrs. WillettWILLETT erfahren, auf diese etwas konfuse Weise. ArchieARCHIE Roy,Rov, emeritierter Astronomie-Professor und großer Kenner der Geschichte der S.P.R., kommentiert, Arthur sei zwar ein Zauderer gewesen, und Mary habe viel Wert auf die „physische„physische Komponente"Komponente“ einer Beziehung gelegt. Trotzdem scheine Arthur der Mann ihres Lebens gewesen zuzu sein, was sie aber erst bebe- griffen habe, als sie „drüben"„drüben“ gewesen sei.-'sei.27 Die gerade zitierte Passage stammt vom 15. Februar 1958. Damals war Mrs. WillettWILLETT noch keine zwei Jahre tot, doch die ProceedmgsProceedings mit allen EinEin— zelheiten über den Palmsonntagsfall erschienen erst 1960. Vorher war die GeGe— schichte nur Eingeweihten bekannt. In seinem 25-seitigen Vorwort zuzu Swan onan a Black Sea setzt sich der engeng- lische Philosoph C. D. BroadBROAD mit den Einwänden gegen die Cummins-Wil-

3“ G. CuMMiNs:CUMMINSI Swan on a Black Sea, S. 37. 37 A. Roy:ROYI The HagerEager Dead, S. 222. 24 Manfred Poser

lett-Geschichtelett-Gesehiehte auseinander. Die zurückgezogen lebende Frau Cummins hathat- te gewiss nicht auf „nomiale„normale Weise"Weise“ von der Geschichte erfahren können, die nur wenigen bekannt war; wären Telepathie oder Hellsehen anzunehmen, müsste man diese Hypothese bis zumzum äußersten strapazieren; daher sei „of„of— fensichtlichfensichtlieh die einfachste und plausibelste Hypothese primafade facie diejenige, dass Mrs. Coombe Tennant oder ein Teil oder ein Aspekt ihrer Persönlichkeit den Tod ihres Körpers am 31. August 19561956 überlebt hat"hat“ und dass sie von Zeit zuzu Zeit den Füllhalter der „Automatistin„Automatistin G. C."C.“ kontrolliert habe.-'"'habe.28 BroadBROAD veröffentlichte übrigens 1958 sein Personal Idenüty[dentily andSurvival.and Survival. Die nächste Passage ist vom 22. März 1958:

Aber ihre Vollendung war auch schön; sie sagen mir, dass sie weiter wartete, auf ihn an der Grenze wartete.wartete, von einer höheren Ebene zurückkehrte, mit was fürfür eiei— nem Opfer! Eine so verführerische Welt, die winkte und die sie aber ignorierte. Sie warf das alles weg, um die Seele eines alten Mannes zuzu treffen. DammDarum muss man kaum erwähnen, dass sie die erste war.war, die A.J.B,A. J. B. begrüßte,begrüßte. als er zuzu ihr heimkam. Ein einsamer Mann sein ganzes Leben lang bis dorthin. Sie sind gemeinsam zu dieser Ebene gereist. Unvergleichliches Glück fürfür sie,sie. sie jetzt und hier; man sagt mir, sie kommen zurück, da er sich immer noch fürfür Britannien verantwortlich fühlt.fühlt. -— Jetzt kann ich nicht mehr dranbleiben. -Winifred—Winifred T.(W. (W. CoombeCOOMBE Tennant)-''TENNANT)”

Es geht weiter: Nimm den StiftStiftjetzt. jetzt, G. C.,C.. und höre zu. Du weißt,weißt. die größte Frau inin der religiösen Geschichte ist die Jungfrau Maria. Nein,Nein. die Jungfrau Maria ist nicht anwesend,anwesend. aber ihre Namensgenossin. Dann gibt es einen anderen, unseren König des West Country, Arthur. Nimm wieder den Titel weg,weg. dann haben wir Arthur und Mary. König Arthur und seine Ritter. Haben sie je den Heiligen Gral gefunden? Das ist ein Geheimnis fürfür dich,dich. eine Frage fürfür die ganze Menschheit. Doch meine Geschichte hier, wie vorher erwähnt,erwähnt. spricht von der Seele des zwanzigstenzwanzigsten JahrJahr— hunderts, Arthur. Seine menschliche Persönlichkeit, sein Erscheinen,Erscheinen. als das eines Mannes des neunzehnten Jahrhunderts,Jahrhunderts. der er war, als er dreißig Jahre oder so zählte. In der Anwesenheit Geralds präsentiert dieser Arthur dem Mädchen Mary einen Ring, den er ihr auf Erden zu spät darbot.^"darbot.30 (Dass(Dass dieser Ring Mary zuzu spät angesteckt wurde,wurde. wussten nur wenige; es istist unwahrscheinlich, dass GeraldineGERALDINE CumminsCUMMINS es wusste.) ArchieARCHIE RoyROY schrieb 2008 über die berühmte Geschichte: Ich selber muss nach sorgfältigem Studium des Falles und der Schriftstücke alle

3“ G. Cummins;CUMMINS: Swan on a Black Sea,Sea. S. xix.XIX. 3" Dies.,Dies, ebd., S. 38/39. 303“ Ebd.,Ebd.. S. 59. Der Palmsonntags-Fall 25

Einwände, es könne sich um Zufälle oder Betrug handeln, als völlig unwahrunwahr— scheinlichscheinlieh zurückweisen.^'zurückweisen.3|

RoyROY lässt die Frage, ob die „kraftvolle„kraftvolle paranomialeparanormale Aktivität während JahrJahr- zehnten"zehnten“ ausschließlich vom Jenseits ausgegangen sei,sei. offen und schließt mit einer schönen Zeile von ElizabethELIZABETl-l BarrettBARRETT Browning:BROWNING: And ififGod God wills, 1I shall but love thee better after Death.(Wenn (Wenn Gott es will, dann liebe ich dich/stärkerdich /stärker nach dem Tod.)^-Tod.)32

ZusammeiifassungZusammenfassung SumniarySummary PosER,POSER, ManiMANFRED: red: Der Palmsonntags-Fall. PosER,POSER, Manfred:MANFRED: The Palm Sunday casc.case. Eine Liebe über den Tod hinaus. GrenzGrenz- Love beyond death. Grenzgebiete der WisWis- gebiete der Wissenschaft (GW)(GW) 59 (2010)(2010) senschaft (GW)(GW) 59(2010) (2010) 1, 77 -26.—26. 1,7-26.1, 7— 26.

Der Beitrag befasst sich mit einem der am The articleartiele deals with a famousfamous easecase in fa-fa- besten belegten Fälle, die ein Überleben des vor ofofthe the "survival“survival ofofbodily bodily death"death”(as (as the Todes nahelegen, dem „Palmsonntagsfall".„Palmsonntagsfall“. British scholar Frederick William Henry Mary Catherine Lyttelton starb an einem Myers put it): the "Palm“Palm Sunday case". Palmsonntag des Jahres 1875, bevor Arthur Mary Catherine Lyttelton died on Palm J. Balfour (1848-1930),(1848— 1930), der spätere britibriti— Sunday 1875, before Arthur J. Balfour, sche Premienninister,Premierminister, ihr seine Liebe erkläerklä- later British Prime minister,ministcr, couldeould declare ren konnte. Von 1901 an trafen über viele Iiishis love.love. From 1901 onwards numerous Jahre hinweg bei renommierten englischen messages arrived and were transmitted by Medien, die das Automatische Schreiben media, mostly via . As the pflegten, kryptischekryptischc Botschaften ein. Die love Storystory was known to fewfew people, only Geschichte von Mary und Arthur war nur in 1916 it became elearclear that the enigmatic wenigen bekannt, und so wurde erst 1916 messages served Mary tot0 contaetcontact Arthur deutlich, dass sich Mary in Rätseln an ArAr- fromfrom the "other“other sidc"side” who, nonetheless, thur wandte.wandte, der aber skeptisch blieb. Bis remained sceptical.seeptical. The communications zu seinem Tod 1930 rissen die Durchgaben fromfrom beyond did not stop till 1930 when nicht ab. 1958, fastfast 30 Jahre später, gab es Balfour died in bishis 83"'83‘“ year. Inln 1958 Mrs. durch Mrs. Willett (das(das wichtigste Medium Willett (the(the most important medium inin the in dem Fall, 1958 verstorben).verstorben), Hinweise casc,case. who died inin that year) told about a auf ein glückliches Ende im Jenseits. Ihre happy reunion of Mary and Arthur in the Aussagen sind nicht zu ignorieren,ignorieren. da DeDe- other World.world. Her report isis not to be taken tails der Geschichte erst 1960 veröffentlicht lightly,liglitly, as the details ofofthe the love story were wurden. published only two years after,after. in 1960.

Automatisches Schreiben Afterlife research Jen.seitsforschungJenseitsforsclumg automaticautomatie writing Medien media Überleben suivivalsurvival

"‚u A. Roy:Rm’: The EagcrEager Dead. S. 200. ‘3 Ders.,Ders„ ebd., S. 224. 26 Manfred Poser

Literatur

Balfour,BALFOUR, Jean:JEAN: The Palm Sunday Gase:Case: New light on an old love story. In: Proceedings of theI‘lze SocietySocietyforfor PsychicalPS}-'C/2iC'al Research,Researclz, Vol.V01. 52, Part 189, Februar 1960, S. 79-267.79—267. Berger,BERGER, ArthurARTHUR S.: AristoeraeyAristocraey of the Dead. Jefferson (NC):(NC): MeFarlandMcFarland and Company, 1987.1981 CuMMiNS,CUMMINs, Geraldine/SigneGERALDINE /SIGNE Toksvig:TOKSVIGI Swan On a Blaek Sea. London: Routledge and Kegan Paul,PauL1970. 1970. Fodor,FODOR, Nandor:NANDOR: Between two Worlds. New York: Parker, 1965. Fontana,FONTANA, David:DAVID: Is there an Afterlife?Afterlil‘e? Roplay: O Books, 2004. Fremantle,FREMANTLE, Francesa/ChögyamFRANCESA/Cl-lÖGYAM Trungpa:TRUNGPA: Das TotenbuchTotenbueh der Tibeter.Tibcter. München: Diede-Diede— riehs,nehs,l99l. 1991. Greber,GREBER, Johannes:JOHANNES: Der Verkehr mit der Geisterwelt: seine Gesetze und sein Zweck. SelbstSelbst- erlebnisseerlcbnisse eines katholischen Geistliehen.Geistlichen. New York: Felsberg, 1937. Myers,MYERS, FrederickFREDERICK WilliamWILLIAM Henry:HENRY: Human Personality and itsits Survival of Bodily Death. Charlottesville: Hampton Roads Publishing, 2001 (Reprint,(Reprint, gekürzt). Roy,ROY, Archie:ARCHIE: The Eager Dead. Sussex: Book Guild Ltd., 2008.

Dipl.-Joum.Dipl.-Journ. Manfred Poser, Mühlenstr. 63,63, D-79282 DöttingenDottingen [email protected] Grenzgebiete der Wissenschaft 59(2010) (2010) 1,l, 27-5727—57

ANDREAS RESCH

ASTROBIOLOGIEASTROBIOLOCIE UND DER FALL GALILEO GALILEI

Prof. DDr. F.P. Andreas Resch, geb. am 29.10.1934 in Steinegg bei Bozen/Südtirol. 1955 Eintritt in den Redemptoristenorden; 1961 Priesterweihe. 1963 Doktorat der Theologie an der Universität Graz,Graz. Studium der Psychologie an den Universitäten Freiburg und Innsbruck, 1967 Doktorat der Philosophie (Psychologie(Psychologie und VolksVolks— kunde) an der Universität Innsbruck. Psychoanalytische und verhaltenstherapeuverhaltenstherapeu- tische Ausbildung in Innsbruck, München und London. Psychotherapeutische Praxis bis 1980. Von 1969-20001969—2000 Professor fürfür Klinische Psychologie und Para- normologie an der AeeademiaAccademia Alfonsiana,Alfonsiana. Päpstliche Lateranuniversität,Lateranuniversität. Rom. Gastvorlesungen in den USA, Japan und Australien. Seit 1980 Direktor des von ihm gegründeten Instituts fürfiir Grenzgebiete der Wissenschaft (IGW),(IGW), InitiatorInitiator und Leiter der Internationalen IMAGOIMAGO MUNDl-KongrcsseMUNDI-Kongresse (1966-1995).(1966— 1995). HerausgeHerausge- ber: Zeitschriften Grenzgebiete der WissensehaftI’Vissensc'ha/i und ETH/CAETHlCA WissenschaftI'Vissenseha/i und VerantwVeratmrortung. ortung. Buchreihen: Imagolmago Mundi(15 (15 Bde.); GrenzfragenGrenzj/i'agen (19(l9 Bde.); Per- sonation and Psychotherapy {5(5 Bde.); WissenschaftI'Vissenseha/i und VerantwortungIterantwortung {3(3 Bde.); Burkhard Heim: EinheitlicheEit-zheitliche Beschreibung der WeitWelt(4 (4 Bde.); Wunder von Seligen und Heiligen (3(3 Bde.); Selige und Heilige Johannes Pauls II.ll. (6(6 Bde.); Reihe R (bisher(bisher 55 Bde.); Inhaber des Resch Verlages -— Zahlreiche Veröffentlichungen inin verschiedenen Zeitschriften, SammelbändenSammelbiinden und Lexika sowie der Bücher: Der Traum im Heilsplan Gottes; Depression: Ursachen, Formen. Therapie; Gerda Walther:I'Valther: Ihrlhr Leben und Werk, und des Jahrbuches Impulse aus WissenschaftWissensehafi und ForschungForschung(l986— {\9^6-\993).1993). WunderderWunder der Seligen undundHei/igen. Heiligen, Bd. I-III:l—lll: 1983-19951983—1995 (Resch,(Resch, Innsbruck), Miracoli dei Beati e Santi, vol.I'Ul. I-III:l—lll: 1983-1995[983—1995 (Libr.(Libr. Ed. Vaticana),Vaticana). Il VeggentiVJggenti di Medjugorje: RicercaRieerea psicofisiologieapsieofisiologiea 1998 (zus.(zus. mit G. Gagliardi,Gagliardi. 2000). Il Beati di Giovanni Paolo II,ll. vol. I-IV.l—ll’.’ VI:I’l: 1979-20041979—2004 (Libr.(Libr. Ed. Vaticana); Die Seligen Johannes Pauls II.ll. Bd.Bcl. I-VI:l—Vl: 1979-2004[979—2004(Resch, (Reseh. InnsInns- bruck); Blandina P. Schlömer: Der Schleier von Manoppello und Das Grabtuch von Turin (Hg.,(H g., -2001);22001): FortlebenFortleben (2004);(2004); Das Antlitz Christi (-2006);(32006); Die Seher von Medjugorje im Griff der Wissenschaft (2005);(2005); Lexikon der ParanormologieParanorntologie (Bd.(Bd. 1,l, 2007); Die Wunder von Lourdes (2009);(2009); IISanti Santi di GiovanniGiot'anni Paolo II,ll, vol. V: 1982-20041982—2004 (2009):(2009): Mitarbeit an Fernseh- und Kinofilmen.Kinofilmen.

Das Weltjahr der Astronomie 2009 weist unter den vielfältigsten VeranstalVeranstal— tungen auf der ganzen Welt zweizwei internationale Tagungen auf,auf. die weltweiweltwei— te Resonanz gefunden haben, weil sie vom Vatikan mitgetragen wurden und 28 Andreas Resch

Themen aufgriffen, die in den Grenzbereichen von Wissenschaft und Glauben stehen. Es sind dies die StiidiemvocheStudienwoche zurzur Astrobiologie imim Vatikan und der Internationale Kongress Der Fall Galilei -— Eine geschichtliche, theologische und philosophische Revision inin Florenz. Beide Themen ergänzen sich und wurden sowohl durch die Veranstalter als auch durch einzelne Teilnehmer in gezielter Fragestellung zuzu Wissenschaft und Glauben beantwortet.

1.l. ASTROBIOLOGIE

Vom 6.-10.6.—10. November 2009 fandfand im Vatikan auf Einladung der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften in Zusammenarbeit mit der Vatikanischen Sternwarte eine Studienwoche zumzum Thema Astrobiologie^Astrobiologie' imim ehemaligen Landhaus Pius'Pius’ IV. (1559-1565)(1559—1565) statt,statt. das als einer der schönsten und malemale- rischsten Orte imim Kirchenstaat gilt.

1. Grußwort des Papstes

An den Anfang des Tagungsprogramms wurde die Ansprache von Papst BenediktBENEDIKT xvi.XVI. vom 21. Dezember 2008 zumzum Weltjahrl’l’eltjahr der Astronomie 2009 gestellt,gestellt. woraus an dieser Stelle in freierfreier Wiedergabe zitiert wird: „Jenseits„Jenseits der geschichtlichen DimensioifDimension“.\ sagte der Papst unter anderem,anderem. „hat„hat das Geheimnis der Erlösung auch eine kosmische Dimension. So steht das Weichnachtsfest in der nördlichen HemisphäreI-lemisphäre mit der WintersonnenwenWintersonnenwen- de in Verbindung. Vielen ist dabei vielleicht nicht bekannt, dass es auf dem Petersplatz auch einen Meridian gibt (Abb.(Abb. 1).l). Gerade inin diesen Tagen wirft der große Obelisk seinen längstenlängsten Schatten entlang der PflastersteinePflastersteine hin zumzum Springbrunnen. In frühererfrüherer Zeit diente der Schatten des Obelisken zur genaugenau- en Bestimmung der Mittagszeit. Diese Wintersonnenwende gibt mir auch Gelegenheit,Gelegenheit. all jene zuzu begifißen,begrüßen. die sich imim Weltjahr der Astronomie 2009 zumzum Gedenken an die 400-Jahrfei-400-Jahrfei— er der ersten Femrohrbeobachtungen durch Galileo Galilei an verschiedenen Initiativen beteiligen werden. Selbst unter meinen Vorgängern fifinden sich eiei- nige,nige. die sich mit diesen Fragen befassten,befassten. wie Silvester II. (999-1003),(999—1003), der darüber lehrte,lehrte. Gregor XIII.X111.(1772-1785), ( 1772— 1785). dem wir den Kalender verdanken,verdanken. und Pius X.(1903-1914), (1903— 1914). der wusste.wusste, wie man Sonnenuhren baut. Wenn die

'' Study Wcekck on Astrobiology. 6-6— 10 November 2009,2009. Casina Pio IV,IV. VaticanVatiean City,City. 2009. Astrobiologie und der FallFall Galileo Galilei 29

HimiTiel,Himmel, nach den Worten des Psalmisten,Psalmisten, „die„die Herrlichkeit Gottes rühmen"rühmen“ (Ps(Ps 19l9 [18]),[18]), soso sind die Gesetze der Natur, die uns Frauen und Männer der Wissenschaft über Jahrhunderte hindurch besser verständlich machten, ein Ansporn, die Werke Gottes mit großer Dankbarkeit zuzu betrachten."betrachten.“

PäpstlichePäpstliche Akademie der Wissenschaften Landhaus Pius IV.

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Abb.rkbb. 1:l: Vatikan mit PäpstlicherPäpstlieher Akademie der Wissenschaften im Landhaus Pius'Pius’ IV.IV.

2.2. Astrobiologie

Bei der Eröffnung der Tagung bezeichneten der Vorsitzende des wissenschaftwissenschaft— lichenlichen Organisationskomitees, Prof.Prof. JonathanJONATI-lAN I.l. Lunine,LUNINE, PhysikerPhysiker an der UniUni- versität Rom, und der Jesuit Prof.Prof. JoseJosr': G. Funes,FUNES, Direktor der Vatikanischen 303U Andreas ReschReseh

Sternwarte, die AstwbiologieAstrobio/ogie als die Wissenschaft von den Beziehungen des Lebens mit dem Rest des Kosmos (Abb.(Abb. 2). IhreIhre wichtigsten Themen umfasumfas- sen den Ursprung des Lebens, die materiellen Vorläufer, die Evolution auf der Erde, die künftige PerspektivePerspektive des Lebens auf der Erde und der Erde selbst. Mit all diesen Themen ist ein Bündel interdisziplinärer Fragen aus AstronoAstrono- mie, Biologie, Chemie, Geologie, Planetologie,Planetologie, Physik und anderer FachbeFachbe- reiche verbunden.

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Abb. 2:2: Der Globus vom1vom Mars,hrlars. um 1916l9|6 von Ingeborgiugcborg Bruhn hand- gemallgemalt

Aufgrund neuerer ErkenntnisseErkenntnisse scheint sich nun die Astrobiologie durch ihre Entwicklung in den letzten 1313 Jahren als eigener Wissenschaftszweig etabliert zu haben. Sie biete sich, nach den Vorsitzenden der Tagung der PäpstlichenPäpstlichen Akademie der Wissenschaften, als geeigneter Gegenstand an, da siesie inin ihren Mitgliedern interdiszipilinärinterdiszipilinär ausgerichtet sei. So führte die Tagung Astronomen, Astrophysiker, Biochemiker, EvolutiEvoluti- onswissenschaftler, Geologen, Planetologen, PhysikerPhysiker und Techniker aus verschiedenen Ländern zusammen,zusammen, die ihrihr Wissen in folgendenfolgenden acht SektioSektio- nen vortiTigen;vortragen: UrsprungUrsprrnrg des Lebens,Leber-Es, BewohnbarkeitBet-ro/nrbor/ren durchdie-eh Zeit, UmweltUf??1el—-'elf und Genome,Genonre, Leben anderswo,anderer-190, SuchstrategienSue/n'n'nfegienji'ir für extrasolareertrasoiore Planeten,Pfarreien, BildungBikinng extrasolarerextrem/arm Planeten,Planeten, Eigenschaften extrasolarer Planeten, Intelligenz an Ergense/nr/ien ern'asolrn'er Planeten, InteHigen: ans derswoderen-e undnna’ Schattenleben.Sefrcrnem’eben. AstrobiologicAstrobiologie und der Fall Galileo Galilei 313l

a) Der Ursprung des Lebens

Die Sektion „Der„Der UrspmngUrsprung des Lebens"Lebens“ befasste sich mit der schwierigen FraFra- ge der Mechanismen, unter denen sich Moleküle so organisieren, dass Leben entstehen kann. Was den eigentlichen Ursprung des Lebens betrifft,betrifft. so besteht die größte Herausforderung fürfür Chemiker und Biochemiker in der BeantworBeantwor- tung der Frage, wie sich die Kakophonie der abiotischen organischen Chemie zur Symphonie des Lebens entfaltete. Es sei nämlich äußerst schwierig, aus den geologischen Spuren der einstigen Erde Hinweise auf die UmweltbedinUmweltbedin- gungen zuzu geben, unter denen sich Leben bildete,bildete. zumal geologische AktiviAktivi- täten -— tektonische Kräfte, Erosionen, Einschläge asteroiden Materials -— das „Beweismaterial"„Beweismaterial“ betreffend die Umweltbedingungen der Erde in den ersten 500500 Mio. Jahren nach ihrem Entstehen reichlich ausgehöhlt haben.

b) BewohnbarkeitBewolmbarkeit durch die Zeit

Demgegenüber beschäftigte sich die Sektion „Bewohnbarkeit„Bewohnbarkeit durch die Zeit"Zeit“ mit der Frage, wie es die Erde überhaupt schaffte, über einen so lanlan- gen geologischen Zeitabschnitt Leben zuzu erhalten. Bekanntlich wird die Frühgeschichte unseres Planeten allgemein in zwei Perioden unterteilt. Während der ersten Periode, der Erdurzeit,Erdurzeit. gingen dem Leben häufigehäufige KaKa- tastrophen durch Asteroiden- bzw. Kometeneinschläge sowie eine komplekomple- xe Chemie voraus. Das Ende der Erdurzeit wird bei ca. 3.9-3.83.9—3.8 Giga-Jahre (G(G == 1.000.000.000 Jahre) angesetzt,angesetzt. als sich die Einschlagrate auf annehmannehm- bare Werte reduzierte. Erst fürfiir die zweite Periode,Periode. das Archaikum,Archaikzmz. kann anan- genommen werden, dass sich lebende Organismen entwickeln und auf der ErdoberflächeErdoberfläche ausbreiten konnten. Ein sicheres Wissen darüber, wann gege— nau das Leben begonnen hat, gibt es allerdings nicht. Die Einstrahlung der Sonne, die oft stillschweigend als der stabile Erhalter fürfür flflüssigesüssiges Wasser angesehen wird, das lebensnotwendig ist,ist. war nämlich zur Beginn um 30%30% schwächer als heute. Zudem lassen geologische Befunde vermuten, dass in Perioden der Vereisung der atmosphärische „Themiostat".‚Thermostat“ versagt hat.

c) Umwelt und Genome

Die Sektion „Umwelt„Umwelt und Genome"Genome“ ging ergänzend der Frage nach, wie LeLe- ben -— auf molekularer Ebene -— und Umwelt über die geologische Zeit hinweg zusammenspielten.zusammenspiclten. Molekulare Signaturen biochemischer Reaktionen zumzum Erhalt des Lebens bleiben nämlich im geologischen Gedächtnis verankert und 32 Andreas ReschReseh liefernliefern Hinweise auf Veränderungen über große Zeitspannen hinweg. Dabei bleibt das verhältnismäßig plötzliche Auftreten tierischentierischen Lebens in der ErdErd— geschichte ein Rätsel, dessen Lösung möglicherweise inin den damaligen UmUm- weltbedingungen und der Funktionsweise des Genoms zuzu findenfinden ist.ist.

d) Leben anderswom-rderswo

Die Sektion „Entdeckung„Entdeckung von Leben anderswo"anderswo“ befasste sich mit den MögMög- lichkeiten und Techniken zur AuffindungAuffindung von Leben inin verschiedenen UmgeUmge— bungen anderswo imim Sonnensystem. Die Erde scheintscheint zwar, was Vielfalt und Fülle von Leben anbelangt, einzigartig dazustehen, doch lässt sichsich nicht mit Sicherheit sagen, ob nicht auch jenseits des Mars bis hin zuzu den Asteroiden und den Monden von Jupiter und Saturn Leben möglich ist, umfasst doch alal- leinlein schonschon das Milchstraßensystem,Milchsn’nßensysran-i, dessen Teil wir sind, über 100100 Milliarden Sterne. Sofern dazu ganz allgemein auch PlanetenPlaneten gehören, istist Leben dort nicht von vornherein auszuschließen (Abb.(Abb. 3).

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Abb. 3: EinEin Gebiet der Stementstehung: Nordamerikanebel imdund Pelikannebei im Sternbild Schwan. MögMög- licherweiseIiehenveise entstehen auch hier Planeten um jungejunge Sterne. Ausschnitt aus dem CygiuismosaikCvgnuslnosaik von Gerold Wagner -Ti"'l2t}t19.©2009. Astrobiologie und der Fall Galileo Galilei 33

e) Auffindung,Auffindung, Bildung und Eigenschaften von Planeten anderer Sterne

Aus diesem Grunde widmeten sich die drei nächstfolgenden Sektionen in systematischer Form dem Auffinden,Auffinden, der Bildung und den Eigenschaften von Planeten um andere Sterne. In der Sektion „Suchstrategien„Suehstrategien fürfiir extrasolare Planeten"Planeten“ wurden die verver- schiedenen Techniken zur AuffindungAuffindung von Planeten rund um andere Sterne und deren Eigenschaften beschrieben. Derzeit sind bereits ca. 380 extrasolare Planeten bekannt, und die Zahl der erforschten Sterne deutet daraufhin,darauf hin, dass zumindest 10%10% der Sterne, die unserer Sonne ähnlich sind, mindestens einen Planeten haben. Die Sektion „Bildung„Bildung extrasolarer Planeten"Planeten“ berichtete über Fortschritte beim Verständnis, wie es im Entstehungsprozess von Sternen zur Bildung von Planeten kommt. Dabei stellen sich zweizwei große Fragen: Was ist die Ursache, dass sich einerseits ein felsigerfelsiger Planet wie die Erde und andererseits ein GasGas- gigant wie Jupiter bildet? Und: Ist der Prozess der Planetenbildung imim UmUm- kreis von Sternen, die viel kleiner als unsere Sonne sind, von der Materie her ein anderer? Die Sektion „Eigenschaften„Eigenschaften extrasolarer Planeten"Planeten“ befasste sich schließlich mit Computennodellen,Computermodellen, astronomischen Daten und auch mit Spekulationen zur Frage der Eigenschaften extrasolarer Planeten als Funktion der EigenEigen- schaften und Abstände von deren Mutterstemen.Muttersternen.

ßf) Intelligenz anderswo

In der Sektion „Intelligenz„Intelligenz anderswo und Schattenleben"Schattenleben“ ging man schließschließ- lich auf die Frage ein, ob es in anderen Welten wahrnehmungsfähigeswahrnehmungsfiihiges Leben gibt und ob heute auf der Erde tatsächlich auch FomienFormen von Leben existieren, die dem unseren fremdfremd sind. Die Suche nach intelligentem Leben anderswo geschieht durch das Abhorchen des Kosmos mittels Radioteleskopen,Radioteleskopcn, um vielleicht Signale eindeutig künstlichen Ursprungs aufzufangen. Die Suche nach Leben auf unserem eigenen Planeten mit einer Biochemie,Biochemie. die sich von allen bekannten Lebensformen auf der Erde unterscheidet, „Schattenleben"„Schattenleben“ genannt, ist ein faszinierendes Unternehmen, jedoch mit immensenimmensen SchwieSchwie- rigkeiten verbunden. 34 Andreas Resch

3. Äußerungen am Rande der Tagung

Allen Schwierigkeiten zumzum Trotz gab es am Rande der Tagung eine Reihe von Äußerungen zu diesem Thema, die vor allem die Öffentlichkeit interesinteres- sierten.

a)Prof. Profi Willy Benz, BernBenz

So sagte Prof. WillyWILLY BenzBENZ vom Institut fürfiir Physik an der Universität Bern, der ebenfalls zur Tagung eingeladen war, auf die Fragen von Radio Vatikan nach den Außerirdischen: Benz: In den letzten 15 Jahren haben die Wissenschaftler über 400 Planeten außerhalb unseres Sonnensystems entdeckt. Das sind Planeten, die man vorvor- her nicht kannte, eigene Sonnensysteme, die um andere Sterne kreisen, nicht zuzu weit von der Sonne entfernt. Die Frage ist: Gibt es möglicherweise auf diesen Planeten und auf den anderen, die wir noch nicht kennen, auch Leben, wie wir es auf der Erde kennen? Die meisten Planeten sind wahrscheinlich nicht dazu geeignet, weil sie entweder zuzu nahe bei ihrem Stern -— also ihrer Sonne -— sind, dann ist es zu warm. Die anderen sind vielleicht zuzu groß, der Druck wäre zuzu hoch. Aber es gibt mit ziemlicher Sicherheit Planeten, die wir heute noch nicht entdeckt haben, auf denen die Möglichkeit bestehen würde, dass sie ungefähr die gleichen Bedingungen bieten wie heute die Erde -— was Temperatur betrifft, Atmosphäre, Distanz zurzur Sonne, Sauerstoff, und so weiwei- ter. Also die Bedingungen, die wir heute glauben, dass sie notwendig waren, damit das Leben auf der Erde entstehen konnte. Radio Vatikan: Welche wissenschaftlichen Möglichkeiten haben wir, über diedie- se Frage nachzudenken? Astrobiologie ist zwarzwar eine interdisziplinäre WissenWissen- schaft, aber man kann nicht hingehen und erforschen, wie die äußeren VerhältVerhält- nisse auf diesen Sonnensystemen sind? Benz: Das ist klar. Und das ist der Vorteil unseres Sonnensystems: die PlanePlane- ten sind nahe genug, dass man dahin Satelliten schicken kann, die dann in situ die Frage untersuchen können. Wie etwa auf dem Mars, wo man nach Wasser sucht. Das Problem mit den anderen Sonnensystemen ist -— sie sind zuzu weit weg. Da kann man nicht mit einem Satelliten hingehen und direkt Messungen ‘ machen. Das einzige, was wir vielleicht von diesen Systemen bekommen, ist das Licht -— auch wenn es heute erst wenige Planeten sind, von denen das möglich ist. Aber in der Zukunft mit den noch größeren Teleskopen, die heute geplant sind, wird das zuzu machen sein. Also man bekommt das Licht, sieht den Astrobiologie und der Fall Galileo Galilei 35

Planeten, wie einen Punkt, und dann kann man aus dem Licht, aus der Analyse des Spektrums, erhoffen, Lebenszeichen zuzu fifinden.nden. Radio Vatikan: Was wären solche Lebenszeichen? Benz: ZumZum Beispiel: Auf der Erde braucht es Sauerstoff. Leben braucht SauerSauer- stoff, der ständig durch die Photosynthese der Pflanzen neu erzeugt wird. WasWas— serstoff ist nun ein sehr reaktives Gas. Wenn es keine Wasserstoffquelle gäbe, würde der Wasserstoff in der Atmosphäre sich sehr rasch verbinden und in großen Mengen verschwinden. Eine Idee, die die Forscher haben -— und das ist Thema der DiskussionDislwssion -— ist, so genannte Biomarker zuzu fifinden, also Zeichen, die imim Spektrum eindeutig Leben beweisen würden, wie zumzum Beispiel SauerSauer— stoff, der daraufhindeutendarauf hindeuten würde, dass dort PflanzenPflanzen sind und Photosynthese stattfindet.stattfindet. Sehen werden wir die Pflanzen nicht -— der Planet istist viel zuzu weit weg. Aber Zeichen von Leben können wir erhoffen zuzu sehen. Radio Vatikan: Ist es nicht naiv von uns ErdenbürgernErdenbürgem anzunehmen, dass „Le„Le- ben"ben“ nur auf unsere Art und Weise möglich ist? Könnte es nicht inin anderen Sonnensystemen auch Leben geben, das sich grundsätzlich anders definiert?definiert? Benz: Absolut! Es ist aber so, dass es die Form des Lebens, wie es das auf der Erde gibt, nun einmal bereits gibt. Und wenn man etwas sucht, wovon man gar keine Ahnung hat, fangtfängt man an zu suchen nach einer Form, von der man weiß, dass sie bereits existieren kann -— wir haben ja ein Beispiel, die Erde. Aber eines ist klar: Es ist eine limitierte Suche fürfiir sozusagen erdähnliches Leben. Nun könnte man sich viele komische Lebewesen vorstellen, und die Science-Fiction-Bücher sind voll davon. Aber anfangen, solche komischen, außerordentlichen, unbekannten Lebewesen zuzu suchen, wäre etwas mutig heutzutage! Vielleicht ist das ein Fehler, aber man probiert lieber, nach etwas zuzu suchen, von dem man weiß, dass es existieren kann. Radio Vatikan: Die Päpstliche Akademie der Wissenschaften beschäftigt sich immerimmer wieder mit Themen, die man nicht von vornherein mit dem Vatikan assoziiert. Welchen Ruf hat diese vatikanische Akademie in der ForschergeForscherge- meinschaft? Benz: Ich Mirdewürde sagen, es ist eine Akademie, die es erlaubt, derart interdisinterdis— ziplinäre Themen zu studieren. Es ist nicht einfach, Leute von verschiedenen Disziplinen um einen Tisch zu bekommen. In der Astrobiologie gibt es AsAs— tronomen, Physiker, Biologen, Chemiker usw., und jeder spricht seine eigeeige- ne Sprache. Die Gelegenheit, sich auszutauschen und ein Thema gemeinsam, aber von verschiedenen Warten aus anzusehen,anzusehen. ist etwas ganz Spezielles. Die 36 Andreas RcschResch

Päpstliche Akademie hat eben die Gewohnheit, solche Treffen zu emiögli-ermögli— chen. Radio Vatikan: Die katholische Kirche hatte in ihrer Geschichte nicht immerimmer ein ungebrochenes Verhältnis zuzu den Naturwissenschaften. Diese Tatsache wirkt immerimmer noch nach, obwohl sich die Sachlage geändert hat. Nun ist es so,so. wenn man AstrobiologieAstrobiologic lang und gründlich genug betreibt,betreibt. könnte sie unser herkömmliches und auch von der Kirche akzeptiertes Bild von der Welt,Welt. vom Leben,Leben. vom Himmel und so weiter umwerfen. Welches Interesse hat der VatiVati- kan daran von daher,daher. sich mit AstrobiologieAstrobiologic zu beschäftigen? Benz: Ich denke,denke. es ist gut,gut. dass der Vatikan das macht. Es gibt wissenschaftliwissenschaftli- che Erkenntnisse,Erkenntnisse. die heute einfach etabliert sind. Heutzutage ist die Kirche so eingestellt,eingestellt. dass sie diese wissenschaftlichen Tatsachen nicht mehr anzweifelt. Die Frage ist einfach,einfach. wie sich jetzt die wissenschaftlichen Ergebnisse mit dem Glauben und der Kirche verknüpfen lassen. Ich sehe da aber kein großes Problem. Für mich ist das sehr positiv,positiv. dass man etwa ein Thema wie das LeLe— ben imim Universum auch einmal an der Päpstlichen Akademie betrachtet,betrachtet. und dass man offen genug ist,ist. sich darüber Gedanken zuzu machen. Denn ob man will oder nicht: Es ist ein aktuelles Thema der Wissenschaft,Wissenschaft. es gibt viele ForFor- schungsgruppen,schungsgruppen. die daran arbeiten,arbeiten. es gibt viele Projekte,Projekte. die in der Zukunft geplant werden.werden, in allen Kontinenten, um diesem Thema nachzugehen. Und ich glaube,glaube. es gehört zur Aufgabe auch der Kirche,Kirche. sich darüber Gedanken zuzu machen.

b) Prof.Prof JoseJose' Funes,FImcs. Rom

Der Jesuit Prof. JoshJosri: Funes,FUNES, Leiter der „Päpstlichen„Päpstlichen Sternwarte"Sternwarte“ und MitorMitor— ganisator der Tagun,Tagun. wurde vor allem mit Fragen nach der Begegnung mit Außerirdischen und der Kirche überhäuft,überhäuft. die sich unter folgendefolgende Themen zusammenfassenzusammenfassen lassen:

Begegnung mit Außerirdischen

Frage: Was würde bei einer Begegnung des Menschen mit Außerirdischen geschehen? Funes:Fzmes: Es würde das fürfür die Menschheit geschehen,geschehen. was sich bei der BeBe— gegnung der EuropäerEurOpäer mit anderen Völkern ereignete. Wir können uns auch vorstellen, was die in Amerika Geborenen gedacht haben könnten,könnten. als sie den Europäern begegneten. Es wäre jedenfalls eine Begegnung von Kulturen und Zivilisationen. Astrobiologie und der Fall Galileo Galilei 37

Doch heute sei die Zeit spektakulärer Ankündigungen noehnoch nicht gekommen. Wir können keine große Aussagen machen,machen. dass wir Leben imim Universum gefunden haben. Man muss aber den Wissenschaftern die MögliehkeitMöglichkeit geben, ihre Forschungen fortzuführen,fortzuführen. denn durch Forschen können wir vieles lerler-

nen. Frage: Hat Die Kirche damit keine Probleme? Fiines:Funes: Wie es auf Erden eine Vielzahl von Geschöpfen gibt,gibt. so könnte es auch andere Wesen geben,geben. auch intelligente,intelligente. von Gott geschaffene. Das steht nicht imim Gegensatz zuzu unserem Glauben,Glauben. denn wir können der kreativen Freiheit Gottes keine Grenzen setzen.

Kirche und Astronomie

Was die konkrete Stellung der Kirche zur Astronomie betrifft,betrifft. so nahm FunesFUNEs hier bereits in einem Gespräch mit FrancescoFRANCESCO M. ValianteVALIANTE imim Osservatore RomanoRomane vom 24. Mai 2008 Stellung. Valiante:Va/iante: Wie entstand das Interesse der Kirche und der Päpste an der AstroAstro- nomie? Funes: Die Ursprünge dieses Interesses gehen bis aufaufGREGORGregor xiii.x111.(1572(1572 -1585) — 1585) zurück,zurück. der 1582 die KalenderrefonnKalenderreform durchführte.durchfiihrte. Der Jesuit ChristophCHRISTOPH CalvoCALvo vom Collegio RomanoRomane war Mitglied der Kommission,Kommission. welche die ReRe- formform ausarbeitete. Zwischen dem 17.l7. und 18.l8. Jh. entstanden auf Initiative der Päpste mindestens drei Observatorien. 1891. als sich Kirche und Wissenschaft im KonfliktKonflikt befanden,befanden. wurde von Papst LeoL130 xiii.XIII. die Vatikanische Sternwarte gegründet bzw. wiedergegründet. Er tat dies bewusst. um zuzu zeigen,zeigen. dass die Kirche nicht gegen die Wissenschaft war.war, sondern nach ihren Worten eine „echte„echte und gediegene"gediegene“ Wissenschaft forderte.förderte. Die Sternwarte istist daher aus einem gmndsätzlichgrundsätzlich apologetischen Zweck entstanden,entstanden. doch wurde sie imim Verlauf der Zeit zuzu einem Gesprächspartner der Kirche mit der Welt. Valiante: Führt das Studium der kosmischen Gesetze zuzu Gott hin oder von Gott weg? Funes: Die Astronomie hat einen tief menschlichen Wert. Sie ist eine WisWis— senschaft, die Herz und Geist öffnet. Sie hilft uns, unser Leben,Leben. unsere HoffHoff- nungen,nungen. unsere Probleme in die richtige Perspektive auszurichten. In diesem Sinne -— und hier spreche ich als Priester und Jesuit -— istist sie auch ein großes seelsorgliches Mittel, das zuzu Gott führenführen kann. Valiante: Und dennoch lassen viele Astronomen keine Möglichkeit aus, um ihren Atheismus kundzutun. 38 Andreas Resch

Firnes:Fzmes: Ich möchte sagen, dass die Annahme, die Astronomie forderefordere eine atheistische Sicht, ein kleiner Mythos ist. Mir scheint, dass gerade wer an der Sternwarte arbeitet, das beste Zeugnis dafürdafiir bietet, wie es möglich ist, an Gott zuzu glauben und in der Welt emsthafternsthaft wissenschaftlich zuzu arbeiten. Mehr als viele Worte zählt unsere Arbeit. Es zählen die Glaubwürdigkeit und die Anerkennungen auf intemationalerinternationaler Ebene, die Zusammenarbeit mit Kollegen und Institutionen in aller Welt, die Resultate unserer Untersuchungen und EntEnt- deckungen. Die Kirche hat in der Geschichte der astronomischen Forschung ein Zeichen gesetzt. Valiante:Valiam‘e: ZumZum Beispiel?

Firnes:Fzmes: Es genügt allein schon der Hinweis, dass an die 30 Mondkrater die NaNa- men früherer Astronomen der Jesuiten tragen und dass ein Asteroid des SonSon— nensystems nach meinem Vorgänger an der Sternwarte, Pater GeorgeGEORGE Coyne,COYNE, benannt wurde. Man könnte zudemzudem auf die Bedeutung von Beiträgen verweiverwei- sen, wie jene von Pater O'ConnellO’CONNELL zur IdentifiziemngIdentifizierung des „Grünen„Grünen Strahls"Strahls“ oder von BmderBruder ConsolmagnoCONSOLMAGNO zur DeklassiemngDeklassierung des Pluto, um nicht von der Tätigkeit von Pater Corbally,CORBALLY, dem Vizedirektor unseres astronomischen ZentmmsZentrums in Tucson,Tucson‚ zu sprechen, der mit einem Team der NASA an der letzletz- ten Entdeckung von Asteroidspuren bei der Bildung binärer Stemensysteme mitgearbeitet hat. Valiante: Kann man das Interesse der Kirche an der Erforschung des UniverUniver- sums daraus ableiten, dass die Astronomie die einzige Wissenschaft ist, die mit der Unendlichkeit und damit mit Gott zuzu tun hat? Firnes:Fzmes: Um korrekt zuzu sein, das Universum ist nicht unendlich. Es ist sehr groß, aber endlich, weil es ein Alter hat: ungefähr 14l4 Milliarden Jahre, nach unseren heutigen Kenntnissen. Und weil es ein Alter hat, besagt dies,dies. dass es auch eine Grenze imim Raum hat. Das Universum ist zuzu einem bestimmten Zeitpunkt entstanden und dehnt sich seither ständig aus. Valiame:Valiante: Woraus ist es entstanden?

Funes:Funes: Meiner Ansicht nach ist der Urknall-Urknall2 die bis Jetztjetzt beste wissenschaftliwissenschaftli— che Theorie vom Ursprung des Universums.

- Der „Urknall"„Urknall“ ist nach dem Standardmodell der Kosmologie die Bezeichnung fürfür den BeBe- ginn des Universums. Ironischerweiselronischerweise wurde der Begriff Urknall (engl.(engl. Big Bang), wörtlich also: großer Knall, von Sir FredFRED HoyleHOYLE geprägt, der als Kritiker diese Theorie unglaubwürdig erscheinen lassen wollte. Inzwischen ist seine ironische Bezeichnung zu einem Standardbegriff der Kosmologie geworden, der jedoch missverständlich ist. Der „Urknall" ist nämlich nicht als geworden, der jedoch missverständlich ist. Der „Urknall“ ist nämlich nicht als eine „Explosion"„Explosion“ in einem be.stehenden Raum, sondern als die gemeinsame Entstehung von in einem bestehenden Raum, sondern als die gemeinsame Entstehung von Materie, Raum und Zeit aus einer Anfangssingularität zu verstehen. Doch ausgehend davon Zeit aus einer Anfangssingularitäl zu verstehen. Doch ausgehend davon, Astrobiologie und der Fall Galileo Galilei 39

Valiante: Und was ist seither geschehen? Firnes:Fzmes: Für 300.000 Jahre blieben die Materie, die Energie, das Licht in einer Art Gemisch beisammen. Dann haben sie sich getrennt. So leben wir heute in einem transparentem Universum, wir können das Licht sehen: jenes der entferntesten Galaxien z. B., das nach 11 oder 1212 Milliarden Jahren zuzu uns gekommen ist. Dabei ist zuzu bedenken, dass das Licht in der Sekunde 300.000 km zurücklegt. Und gerade diese Grenze ist es, die uns bestätigt, dass das heute beobachtbare Universum nicht unendlich ist. Valiante: Ist die Urknalltheorie nicht eine Entwertung bzw. ein Widerspruch zur Glaubensvorstellung, die auf dem biblischen Schöpfungsbericht fußt?fußt? Firnes:Fzmes: Als Astronom glaube ich weiterhin daran, dass Gott der Schöpfer des Universums ist und dass wir kein Zufallsprodukt, sondemsondern die Söhne eines gugu- ten Vaters sind, der mit uns einen Plan der Liebe hat. Die Bibel istist imim Grunde kein wissenschaftliches Buch. Wie Dei verbum ^unterstreicht,3unterstreicht, istist sie das Buch des Wortes Gottes an uns Menschen. Sie istist ein Liebesbrief, den Gott seinem Volk in einer Sprache von vor zwei- oder dreitausend Jahren geschrieben hat. Zur damaligen Zeit war ein Begriff wie jener vom Urknall natürlich völlig fremd.fremd. Daher darf man von der Bibel keine wissenschaftliche Antwort erwarerwar- ten. Gleichzeitig wissen wir nicht, ob die Theorie des Urknalls in absehbarer Zeit nicht von einer besseren und vollständigeren Erklärung zumzum Ursprung des Universums abgelöst wird. Zur Zeit ist sie die beste und steht nicht imim Widerspruch zumzum Glauben. Sie ist vernünftig. Valiante: In der Genesis ist aber die Rede von der Erde, den Tieren, von Mann und Frau. Schließt dies die Möglichkeit der Existenz andere Welten oder LeLe- bewesen imim Universum aus? dass mit dem Urknall nicht nur die Existenz von Materie begann, sondemsondern auch die Existenz von Raumzeit, kann der eigentliche Urknall innerhalb aller bislang bekannten physikalischen Theorien nicht beschrieben werden, weil diese fürfiir Bedingungen immer näher am Zeitpunkt des Urknalls ungültig werden. InsofemInsofern gibt es für den Urknall selbst bislang keine akzeptierte Theorie. Zudem bleibt die Frage offen, was der Raumzeit vorausging. Nach BurkhardBURKHARD HeimHEIM hat sich die Kosmogonie der Materie erst ca. lO'""10108 Jahre nach dem kosmogonischen WeltenWelten- ursprung vollzogen, während das Baugesetz der Materie bereits ca. 10'°'^10108 Jahre vor der Mate-Mate— riekosmogonie vorhanden war. Die Urknalltheorie bezieht sich also nur auf die Materiekos-Materiekos— mogonie, jedoch nicht um deren Entstehung zu hinterfragen, sondemsondern nur um deren Verhalten nach der Entstehung zu beschreiben. Nach ihr hat das materiegefülltemateriegefijllte Universum nach der Entstehung mit einer Expansion begonnen, die bis heute anhält. Die Kosmologie modelliert diese Expansion des Universums mit Hilfe von EinsteinsEINSTEINS Feldgleichungen der Allgemeinen Relativitätstheorie. Nach den gemachten Beobachtungen wird das Alter des Universums und somit der Zeitpunkt des Urknalls derzeit mit vor ca. 13,7 Milliarden Jahren angesetzt. ^3Dei Dei Verbum. Dogmatische Konstitution über die Offenbamng.Offenbarung. Vatikan, 18.l8. November 1965. 40 Andreas Resch

Firnes:Funes: Meiner Meinung nach besteht diese Möglichkeit. Die Astronomen nehmen an, dass das Weltall aus 100 Milliarden Galaxien besteht, deren jede wiederumwiedemm 100 Milliarden Sterne umfasst. Vielen davon oder fastfast alle könnten Planeten haben. Wie könnte man also ausschließen, dass nicht auch anderswo Leben entstanden ist? Es gibt einen Zweig der Astronomie, die Astrobiologie,Astrobiologie. die sich gerade mit diesem Aspekt befasst und die in den letzen Jahren grogro- ße Fortschritte gemacht hat. Wenn man die Spektren des Lichtes analysiert, das von den Sternen und den Planeten zuzu uns kommt, kann man schnell die Elemente ihrer Atmosphäre ausmachen -— die sogenannten biomakers -— und erkennen, ob es Voraussetzungen fürfiir die Entstehung und Entwicklung von Leben gibt. Übrigens könnten FonnenFormen von Leben theoretisch sogar ohne SauSau— erstoff oder Wasserstoff existieren.

Valiame:Valiante: Denkt man dabei auch an uns ähnliche oder höherentwickelte WeWe- sen? Firnes:Fzmes: Das ist möglich. Bisher haben wir dafür keine Beweise. Doch lässt sich diese Hypothese in einem so großen Universum sicher nicht ausschließen. Valiante: Und das wäre für unseren Glauben kein Problem? Fimes:Fzmes: Ich glaube nicht. So wie es auf der Erde eine Vielfalt von Kreaturen gibt, so könnte es dort auch andere, gleichfalls intelligente, Wesenheiten gege- ben, die von Gott geschaffen sind. Das widerspricht nicht unserem Glauben, denn wir können der schöpferischen Freiheit Gottes keine Grenzen setzen. Um es mit dem hl. Franziskus zuzu sagen: Wenn wir die irdischen Geschöpfe als „Bmder"„Bruder“ und „Schwestef'„Schwester“ betrachten,betrachten. warum sollten wir dann nicht auch von einem „extraterrestrischen„extraterrestrischen Binder"Bruder“ sprechen? Er würde ebenso ein Teil der Schöpfung sein. Valiante:Valianre: Und was die Erlösung betrifft? Funes:Fzmes: Nehmen wir hier das biblische Beispiel vom versprengten Schaf. Der Hirte belässt die neunundneunzig Schafe imim Stall,Stall. um nach dem einen verloverlo- renen zuzu suchen. Stellen wir uns nun vor, in diesem Universum gäbe es 100100 Schafe, die verschiedenen Formen von GeschöpfenGcschöpfen entsprechen würden. Und wir, die wir dem MenschengeschlechtMenschengcschlecht angehören,angehören. könnten nun gerade dieses eine verlorene Schaf sein,sein. die Sünder,Sünder. die des Hirten bedürfen. Christus ist Mensch geworden, um uns zuzu erlösen. Würden auch andere intelligente WeWe- sen existieren, so hieße das nicht gleich, dass auch sie der Erlösung bedürfen. Sie könnten auch in der vollen Freundschaft mit ihrem Schöpfer verblieben sein. Astrobiologie und der Fall Galileo Galilei 41

Valiante: Um noch einmal darauf zurückzukommen:zurückzukommen: Wenn diese aber Sünder wären, könnten dann auch sie erlöst werden? Firnes:Funes: Jesus ist ein fürfür allemal Mensch geworden. Die Menschwerdung istist ein einmaliges und unwiederholbares Ereignis. Daher bin ich sicher, dass auch sie in irgendeiner Weise die Möglichkeit hätten,hätten. an der Barmherzigkeit Gottes teilzuhaben,teilzuhaben‚ so wie es bei uns Menschen war. Valiante: ImIm kommenden Jahr feiertfeiert man den 200. Geburtstag Darwins und man wird sich wieder mit dem Evolutionismus befassen. Kann die AstronoAstrono- mie einen Beitrag zu dieser Auseinandersetzung liefern? Fimes:Fzmes: Als Astronom kann ich sagen,sagen. dass aus der Beobachtung der Sterne und Galaxien eindeutig ein evolutionärer Prozess hervorgeht. Das ist ein wissenwissen— schaftliches Faktum. Auch hier sehe ich keinen Widerspruch zwischen dem, was wir von der Evolution lernen können -— sofern sie nicht zuzu einer absoluten Ideologie wird -— und unserem Glauben an Gott. Es gibt Grundwahrheiten, die sich nun einmal nicht ändern: Gott ist der Schöpfer, es liegt ein Sinn in der Schöpfung, wir sind keine Zufallsprodukte. Valiante:Valiame: Ist auf dieser Grundlage ein Gespräch mit den Wissenschaftlern möglich? Funes:Fzmes: Ich möchte vielmehr sagen,sagen. dass es notwendig ist.ist. Glaube und WisWis- senschaft sind nicht unversöhnlich. Das hat schon Johannes Paul II. gesagt und Benedikt XVI. hat es wiederholt: Der Glaube und die Vernunft sind die beiden Flügel,Flügel. mit denen sich der menschliche Geist erhebt. Es gibt keinen Widerspruch zwischen dem,dem. was wir durch den Glauben wissen und dem,dem. was wir durch die Wissenschaft lernen. Es mag zwarzwar Spannungen und KonKon- flfiikte geben,geben. doch brauchen wir keine Angst zuzu haben. Die Kirche braucht die Wissenschaft und ihre Entdeckungen nicht zuzu fürchten.fürchten. Valiante: Wie ist das dann aber mit Galilei passiert? Funes:Fzmes: Das ist sicherlich ein Fall,Fall. der die Geschichte der kirchlichen GemeinGemein- schaft und der Wissenschaftsgemeinschaft gezeichnet hat. Es ist sinnlos zuzu verneinen,verneinen. dass es den KonfliktKonflikt gegeben hat. Und vielleicht wird es in der ZuZu- kunft andere, ähnliche Konflikte geben. Aber ich glaube,glaube. dass der Augenblick gekommen ist,ist. die Seiten umzublätternumzublättem und vielmehr in die Zukunft zuzu schauschau— en. Diese Angelegenheit hat Wunden hinterlassen. Es hat Missverständnisse gegeben. Die Kirche hat in gewissem Sinne ihre Fehler anerkannt. Vielleicht hätte man es besser machen können. Doch nun ist es an der Zeit,Zeit. die Wunden zu heilen. Und das kann man imim Rahmen eines ruhigen Dialogs,Dialogs. der Zusam- 42 Andreas Resch menarbeit. Für die Menschen ist wichtig, das Wissenschaft und Glaube sich gegenseitig befruchten, ohne natürlich die Klarheit und Ehrlichkeit der jeweijewei- ligen Positionen zuzu verraten. Valiante: Warum aber ist heute diese Zusammenarbeit so schwierig? Firnes:Funes: Ich glaube, dass eines der Probleme in der Beziehung zwischenzwischen WisWis- senschaft und Glauben die Unwissenheit ist. Einerseits müssten die WissenWissen- schaftler die Bibel richtig lesen und die Wahrheiten unseres Glaubens versteverste- hen lernen. Andererseits sollten sich die Theologen, die Vertreter der Kirche, über die Fortschritte der Wissenschaft auf dem Laufenden halten, um auf die Fragen, die diese fortlaufend stellt, wirksame Antworten geben zuzu können. Leider fehltfehlt selbst in den Schulen und Pfarren ein Weg, der zur Integration von Glaube und Wissenschaft beitragen kann. Die Katholiken bleiben häufighäufig bei dem stehen, was sie imim Katechismus gelernt haben. Ich glaube, dass hier aus pastoraler Sicht eine echte Herausforderung gegeben ist. Valiante:Valiantez Was kann die Sternwarte in diesem Zusammenhang tun? Firnes:Funes: Johannes XXIII. sagte, dass es unsere Aufgabe sei, den Astronomen die Kirche und der Kirche die Astronomie zuzu erklären. Wir sind wie eine BrüBrü- cke, eine kleine Brücke zwischen der Welt der Wissenschaft und der Kirche. Entlang dieser Brücke geht der eine in die eine Richtung, der andere in die andere. Wie Benedikt XVI. uns Jesuiten anlässlich der letzten GeneralkonGeneralkon- gregation aufgetragen hat, sollen wir Männer an den Grenzen sein. Ich glaube, dass dies die Aufgabe der Sternwarte ist:ist: an der Grenze zwischen der Welt der Wissenschaft und der Welt des Glaubens zuzu sein, um dafür Zeugnis zuzu geben, dass es möglich ist, an Gott zuzu glauben und gute Wissenschaftler zuzu sein.

II. DER FALL GALILEI

Wie schon einleitend erwähnt, wurde das Jahr 2009 von der UNESCO und der Internationalen Union der Astronomen zumzum Gedenken an die 400-Jahrfeier der ersten Femrohrbeobachtung durch GalileoGALILEO GalileiGALILEI zumzum Internationalen Jahr der Astronomie ausgemfen.ausgerufen.

1. Die Fernrohrbeobachtungen

GalileoGALILEO GalileiGALILEI wurde am 15. FebmarFebruar 15641564 in Pisa (Italien)(Italien) als Sohn des Musikers Vincenzo Galilei, der einem Patriziergeschlecht der Stadt angehörte Astrobiologie und der Fall Galileo Galilei 43 und der Giulia degli Ammannati geboren. 1575 zog er mit seinen Eltern nach Florenz, kehrte dann aber 15811581 wieder nach PisaPisa zurück.zurück. ZunächstZunächst Student der Medizin, wandte er sich alsbald der PhilosophiePhilosophie und Mathematik zuzu und erhielt 1589 einen Lehrstuhl fürfür Mathematik an der Universität Pisa, 1592 an der Universität Padua. InIn seiner feinmechanischenfeinmechanischen Werkstatt entwickelte er einen Proportionszirkel, fandfand die Gesetze fürfür das Fadenpendel und leitete die Fallgesetze ab. Ab 16061606 vertiefte sich GalileiGALILEI in astronomische Studien. ImIm Juli 1609 wurde er bei einem Besuch in Venedig und durch das Schreiben eines französischenfranzösischen Briefpartners auf die niederländische Entdeckung eines FemrohrsFernrohrs aufmerksam, das angeblich eine Vergrößerung entfernter GegenGegen— stände erlaubte. Noch imim gleichen Sommer erkannte er den praktischen Wert der ErfindungErfindung und begann sogleichsogleich mit der Konstruktion seines eigenen FemFern- rohrs mit zweifacher Vergrößemng.Vergrößerung. Nach dem SommerSommer erhielt er in Padova, wo er lehrte und lebte, eine Reihe besserer Linsen, die auf seine Anweisung hin inin Florenz gefertigt wurden. GalileiGALILEI baute ein FemrohrFernrohr mit achtfacher Vergrößerung, das er zur Beobachtung des Mondes verwendete. Bereits einen Monat später konstmiertekonstruierte er ein FemrohrFernrohr mit zwanzigfacher VergrößemngVergrößerung (Abb.(Abb. 4). Das erlaubte ihm eine detaillierte Beobachtung des zunehmendenzunehmenden Mondes und der Mondlandschaft. Nach den Entdeckungen auf dem Mond entdeckte er die Monde des Jupiter und verfolgte Monate hindurch deren rere- gelmäßige Bewegungen.

Abb. 4: Galileis FemrohrFernrohr aus dem Jahre 1609,1609, gefertigt aus Glas, Holz, Kupfer und Papier. Mit seiner 20- fachenfaehen Vergrößerung und den damit einhergehenden Entdeckungen gelang Galilei der nachhaltige bfach-Nach- weis der Theorie des Kopemikus,Kopernikus, dass die Erde um die Sonne rotiert und nicht umgekehrt.

Bereits in den ersten Monaten des Jahres 1610 beschrieb GalileiGALILEI seine EntEnt— deckungen im „Stemenboten"„Sternenboten“ {Sidereus(Sitierens Nuncius),Nzrncins), den er in Venedig veröfveröf— fentlichte.''fentlichte.4 Dies machte ihn aufaufeinen einen Schlag berühmt, wenngleich NikolausNIKOLAUS KopernikusKOPERNIKus bereits 100 Jahre vor GalileiGALILE] festegestellt hatte, dass sich alle

*4 GalileoGnIJLIEÜ Galilei;GnLILEI: Sidereus Nuncius.Nuneius.Alburg1Ar-ehival Alburg: Archival FacsimilesFaesimiles Ltd.,Ltd, 1987.1987. 44 Andreas ReschRasch

‚ _„ ‚1, Planeten,Planeten, auch die Erde, um die Sonne _. ‚l- J_ -4. ' _‘f i." " drehen. Die Kirche schwieg zunächst ‘LE'HHE Jlugfirl’fign #W fit. . drehen. Die Kirche schwieg zunächst zu Kopemikus'Kopernikus" Entdeckungen. GALILEI übersiedelte daraufhin nach I (C Florenz,Galilei übersiedeltewo er am Hof daraufhin des GroßherGroßher- nach zogszogs von Toskana als Mathematiker und PhilosophPhilosoph wirkte. InIn Florenz machte er weitere wichtige EntdeEntde- ckungen: So beobachtete er z. B., dass die Venus mondähnliche PhasenPhasen aufweist(Abb. (Abb. 5), was das kopemika-kopernika— nische Weltbild endgültig bestätigte. Weiters beobachtete er die SonnenSonnen- fleckenflecken und gelangte im Gegensatz zuzu den Annahmen in den ptolemäischen Abb.Abb.5:DieuonGalileigemachtenBeobachtungen 5: Die von Galilei gemachten Beobachtungen Ulldund aristotelischen Kosmologien ZUl"zur der Phasen der Venus Überzeugung, dass Sonne und Sterne dCTPhE‘SE" darf-""115 Überzeugung, dass Sonne und Sterne keine vollkommenen Objekte am Himmel sind. Diese Entdeckungen hatten zwarzwar unabhängig schon andere gemacht, doch war GalileiGALILEI der Erste, der ihreihre Bedeutung verstand.

2. Der KonfliktKonflikt mit der Indexkongregation

Als Galilei,GALILE], ausgehend von seinenseinen Beobachtungen, amam Wahrheitsgehalt der Heiligen Schrift öffentlichÖffentlich zuzu zweifeln begann und 1632 in Florenz seinen DialogoDialoge soprasoprn i diieeine massimi sistemisisremi delde! mondo herausgab, schaltete sich die InquisitionInquisition ein. Dazu die Vorgeschichte: Am 5. März 16161616 wurde des Dekret des Index veröffentlicht, welches das De revoluüonibusrevolutionibns orbiumorbimn coelesüumcoe/csriinn (Über(Über die Umschwünge der himmlihimmli- schen Kreise) von NikolausNIKOLAUS KopernikusKoreanmus als Glaubenslehre aufhob, was aber weder eine Verurteilung des KopemikanismusKopernikanisnnls als häretische bzw. gegen die Bibel gerichtete Lehre bedeutete noch einen lehramtlichenlehramtlichen Akt Papst Pius'Pius’ V. darstellte. Dazu hatte die Indexkongregationlndcskongregation keine Vollmacht. Galilei,GALILEI, der von der Richtigkeit der Entdeckungen der Astronomen KopernikusKOPERNIKUS und KeflerKEPLER vollends überzeugt und in ItalienItalien und ganz Europa schon bald ein berühmter Mann geworden war, wurde 16151615 während eines Aufenthalts inin Rom von einem Dominikaner der KetzereiKetzerei angeklagt. Astrobiologie und der Fall Galileo Galilei 45

ImIm Vorfeld der Beurteilung des Buches von KopernikusKOPERNIKUS wurde GalileiGALILEI dann imim Februar 1616 in den Palast von Kardinal RobertROBERT BellarminBELLARMIN gerufen, der ihn nochmals darauf aufmerksam machte, dass die Aussagen des KopernikusKOPERNIKUS verboten seien,seien. GalileiGALILEI versprach daraufhin,daraufhin. die kopernikanische Lehre nicht mehr zuzu verteidigen, und befasste sich fortanfortan mit anderen Themen. Mittels seiner Rechenmaschine gelang es ihm,ihm. aus der Stellung der JupitermondeJupitemionde den geographischen Standpunkt zu bestimmen,bestimmen. was fürfür die Schifffahrt von großer Bedeutung wurde. Er hätte allerdings lieber ein Buch über das neue Weltmodell geschrieben, was imim MomentMomentjedoch jedoch zu gefahrlichgefährlich war. Als 1623 Kardinal MaffeoMAFFEO BarberiniBARBERINI zumzum neuen Papst UrbanURBAN viii.VIII. gewählt wurde.wurde, der GalileisGALILEIS Beschreibung über die Sonnenflecken gelesen hatte,hatte. glaubte dieser,dieser. in ihmihm einen Befürworter zu finden.finden. Papst UrbanURBAN viii.VIII. lud GalileiGALILEI im Frühjahr 1624 zuzu einem Besuch nach Rom ein. In sechs Gesprächen hob er das Verbot,Verbot. welches die Lehren des KopernikusKOPERNIKUS untersagte,untersagte. zwarzwar nicht auf,auf. deutete jedoch an,an. dass noch Spielräume vorhanvorhan- den seien. Er erteilte ihm sogar die Genehmigung,Genehmigung. ein Buch zu verfassen, in dem die Ideen des PtolemäusPTOLEMÄUS und des KopernikusKOPERNIKUS als zwei mögliche Thesen angeführt würden. Des Weiteren gab er GalileiGALILEI ein Empfehlungsschreiben an den Großherzog von Toskana mit. ImIm Sommer kehrte Galilei nach Florenz zuiiickzurück und begann sein Lebenswerk als Dialog zuzu schreiben. Darin lässt er seine persönlichen Ansichten von einem gewissen SalviatiSalviari erklären und ein ‚LaieLaie namens Sagredo fragt interessiert nach den Einzelheiten. Als dritte PerPer- son füngiertfungiert ein gewisser SimplicioSin-zplicio („Einfaltspinsel"),(.‚Einfaltspinsel“). der das geozentrische Weltbild verteidigt,verteidigt. jedoch mit schwachen Argumenten. 1630 stellte GalileiGALILEI sein Buch fertigfertig und legte es den Zensoren in Rom vor. Diese studierten den Text und merkten an,an. dass er das kopernikanische Weltsystem nur als DenkDenk— modell schildern dürfe,dürfe. woraufliinworaufhin GalileiGALILEI versprach,versprach. entsprechende ÄndeÄnde- rungen vorzunehmen. Die Pest in Florenz verhinderte eine weitere Romreise und eine Druckerlaubnis durch örtliche Zensoren war von der Zustimmung Roms abhängig. Nach Eintreffen der Korrekturen aus Rom wurde das Werk schließlich im FebmarFebruar 16321632 in Florenz veröffentlicht.

3. Die Verurteilung

Nachdem die ersten 1000 Exemplare rasch verkauft waren.waren, kam aus Rom überraschend ein Druckverbot. Dies besagt,besagt. dass in Rom inzwischen eine Flut von Beschwerden eingelangt war.war, wie ich das selbst als Reaktion auf ein InIn- terview in einer italienischen Zeitung erlebt habe. Ansonsten rührt sich dort 46 Andreas Resch nichts. Ohne einen echten Sturm der Entrüstung auf den überaus großen Erfolg hin hätte GalileiGALILEI ruhig weiter forschen können. SoSo aber wurde eine KommisKommis- sion eingesetzt, die ihmihm den Vorwurf machte, sich nicht an die hypothetische Schreibweise gehalten zuzu haben. Der Fall wurde der InquisitionInquisition übergeben, die GalileiGALILE] nach Rom vorlud. Trotz seines schlechten Gesundheitszustandes trat er im Januar 16331633 seine Romreise an, wo er wegen Pestgefahr zunächstzunächst inin einer Quarantänestation bleiben musste (Abb.(Abb. 6).

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Abb. 6:6: Galileo Galilei (1564-1642)(15644642)

Das erste Verhör begann am 12.12.April April 1633. GalileiGALILEI wurde über sein Gespräch mit Kardinal Bellarmin imim Jahre 16161616 befragt. Er sagte,sagte, dass ihmihm der KardiKardi— nal zugesichert habe, das kopemikanischekOpernikanische System hypothetisch diskutieren zu dürfen, und legte dafür ein Zeugnis vor. InIn diesem stand,stand, dass GalileiGALILEI das kopemikanischekopernikanische System zwarzwar nicht verteidigen, seineseine Gedanken der ÖffentÖffenta lichkeitlichkeit aber vorstellen dürfe. ImIm Protokoll der Anklage stand hingegen, dass Astrobiologie und der Fall Galileo Galilei 47 er diese Lehre in keiner Weise behaupten, lehren oder verteidigen dürfe, wowo- gegen sein Buch verstoße. Aufgrund seines schlechten Gesundheitszustandes und wegen des Besuches der Inquisitoren, räumte GalileiGALILEI ein, dass er die kopemikanischekopernikanische Lehre aus eitlem Ehrgeiz zuzu stark vertreten habe. „Ich„Ich habe also einen Irrtum begangen, und zwar, wie ich bekenne, aus eitlem Ehrgeiz, reiner Unwissenheit und UnUn— achtsamkeit."achtsamkeit.“ Weiters fragtefragte Galilei,GALILEI, ob er sein Buch nochmals überarbeiten dürfe. ImIm Abschlussbericht beriefen sich die Inquisitoren allerdings aufjenes fragfrag- würdige Protokoll. GalileiGALILEI glaubte sich durch sein „Geständnis"„Geständnis“ in SicherSicher— heit und erwartete die Einstellung des Verfahrens. Unter Vorsitz Papst UrbansURBANS VIII. wurde jedoch folgendefolgende Entscheidung gefällt:gefallt: Galileo Galilei soll verhört werden, wenn es nötig wird und er nicht abschwört, auch mit den Methoden der Folter. Des weiteren darf Galilei nichts über das Weltbild in Schrift oder sonstiger Weise verfassen und sein Buch wird auf den Index der verbotenen Bücher gesetzt. Beim Verhör bestritt Galilei,GALILEI, dass er dem kopemikanischenkopernikanischen System in seisei— nem Buch einen Vorteil verschaffen wolle. Die Urteilsverkündung am 22. Juni 16331633 musste er vor den Kardinälen knieend entgegennehmen. Galilei war bewusst, dass er seinen Irrtum zugebenzugeben und widerrufen musste, wenn er nicht der Ketzerei bezichtigt werden wollte. So sprach er in der Kirche Santa Maria sopra MinervaMiner'va folgendenfolgenden Text nach: „Ich„Ich schwöre bei den heiligen Evangelien, dass ich immerimmer geglaubt habe, auch jetzt glaube und in aller Zukunft glauben werde, was die heilige römische Kirche für wahr hält, predigt und lehrt."lehrt.“ Dabei bezog sich das Urteil allein auf sein Buch Dialogo,Dialoge, nicht auf seine Person oder andere seiner Aussagen wie etwa: „Man„Man muss messen, was messmess— bar ist; und was nicht messbar ist, messbar machen."machen.“ In den Folgemonaten konnte Galileo die Gefängnisstrafe auf Anordnung von Papst UrbanURBAN viii.VIII. vom 1. Dezember 1633 in seiner Villa in Arcetri bei Florenz absitzen. Von dort aus schickte er am 17. Dezember 16331633 einen zur Gänze eigenhändig geschriebenen Brief an seinen „Beschützer",„Beschützer“, Kardinal FrancescoFRANCESCO Barberini,BARBERINI, auf dessen Intervention hin man ihn begünstigt hatte. 1638 veröffentlichte er sein Alterswerk, die Discorsi. Bereits 16371637 erblindet, starb GalileoGALILEO GalileiGALILEI am 8. Januar 1642 in Arcetri bei Florenz in großer WertWert- schätzung seiner Forschungen und seiner Person auch innerhalb der Kirche. 48 Andreas Resch

4. Die Wiedergutmachung

Nichts hat GalileoGALILEO GalileiGALILEI die Jahrhunderte herauf bekannter gemacht als der stete Hinweis auf seine Verurteilung durch die Kirche, in der er auch mächmäch- tige Fürsprecher hatte, wie eben Kardinal Barberini.BARBERINI. Zudem wurde das UnUn— recht des Urteils immerimmer offensichtlicher. So erlaubte Papst Benedikt XIV. aus Anlass von GalileisGALILEIS 100. Todestag 1741 die Errichtung eines Grabmals fLirfür GalileoGALILEO GalileiGALILEI in der Basilika Santa Croce in Florenz.

a) Papst Johannes Paul II. zumzum 350. Todestag von Galileo Galilei

Den endgültigen SehrittSchritt zur vollen Rehabilitierung GalileisGALILEIS setzte dann Papst JohannesJOHANNES PaulPAUL ii.1|. in seiner Ansprache an die Päpstliche Akademie der WissenWissen— schaften am 31. Oktober 1992, Abschnitt 11.II. 4-12;4—12: „4.„4. Ähnliche Anliegen hatte ich am 10. November 1979 aus Anlass der ersers— ten Jahrhundertfeier seit der Geburt von Albert Einstein, als ich vor dieser gleichen Akademie den Wunsch aussprach, ,dass‚dass Theologen, Gelehrte und Historiker, vom Geist ehrlicher Zusammenarbeit beseelt, die Überprüfung des Falles Galilei vertiefen und in aufrichtiger Anerkennung des Unrechts,Unrechts. von welcher Seite es auch immerimmer gekommen sein mag, das Misstrauen beseitigen,beseitigen. das dieses Ereignis noch immer bei vielen gegen eine fruchtbarefruchtbare ZusammenZusammen- arbeit von Glaube und Wissenschaft,Wissenschaft. von Kirche und Welt hervomift'hervorruft‘ (AAS (AAS 71, 1979,1979. S. 1464-1465).1464— 1465). Am 3. Juli 1981 wurde eine entsprechende StudienStudien- kommission eingesetzt. Nun aber, gerade imim Jahr,Jahr. wo der 350. Jahrestag des Todes von Galilei wiederkehrt, legt die Kommission nach Abschluss ihrer ArAr- beiten eine Reihe von Publikationen vor. Ich möchte Kardinal Poupard meimei— ne lebhafte Wertschätzung dafür aussprechen,aussprechen. dass er in der Abschlussphase die Forschungsergebnisse der Kommission koordiniert hat. Allen Fachleuten aber, die irgendwie an den Arbeiten der vier Gruppen dieser die Fächer überüber- greifenden Studien teilgenommen haben,haben. spreche ich meine tiefe Genugtuung und meinen lebhaften Dank aus. Die in über zehnzehn Jahren geleistete Arbeit entent- spricht einer vom Zweiten Vatikanischen Konzil erlassenen Weisung und lässt die verschiedenen wichtigen Punkte der Frage besser hervortreten. In Zukunft wird man die Ergebnisse der Kommission bemcksichtigenberücksichtigen müssen. Vielleicht wird man sich darüber wundern.wundem, dass ich am Ende einer StudienStudien— woche der Akademie zumzum Thema der Komplexität der verschiedenen WissenWissen— schaften auf den Fall Galilei zurückkomme. Ist dieser Fall denn nicht längst abgeschlossen und sind die begangenen Irrtümer11Ttt’11ne1' nicht längst anerkannt? Astrobiologie und der Fall Galileo Galilei 49

GevvissGewiss stimmt das. Doch die diesem Fall zugrundezugrunde liegenden Probleme betreffen sowohl die Natur der Wissenschaft wie die der Glaubensbotschaft. Es ist daher nicht auszuschließen, dass wir uns eines Tages vor einer analogen Situation befinden,befinden, die von beiden Teilen ein waches Bewusstsein vom eigeeige— nen Zuständigkeitsbereich und seinen Grenzen erfordern wird. Das Thema der Komplexität könnte dann einen Hinweis liefern.liefern. 5. Bei der Auseinandersetzung,Auseinandersetzung. in deren Mittelpunkt Galilei stand,stand. gingGing es um eine doppelte Frage. Die erste betrifft das Verstehen und die Hermeneutik der Bibel. Hier sind zweizwei Punkte zuzu betonen. Vor allem unterscheidet Galilei wie der Großteil seisei— ner Gegner nicht zwischen dem wissenschaftlichen Zugang zuzu den NaturerNaturer- scheinungen und der philosophischen ReflexionReflexion über die Natur,Natur. die sie imim allgemeinen erfordern. Daher lehnte er den ihmihm nahegelegten Hinweis ab,ab. das kopernikanischekopernikanisehe System bis zuzu seiner durch unwiderlegliche Beweise envie-erwie- senen Geltung als Hypothese vorzutragen. Das war imim Übrigen eine FordeForde- rung seiner experimentellen Methode,Methode. die er genial eingeführteingefiihrt hatte. Ferner war die geozentrische Darstellung der Welt in der Kultur der Zeit allgemein als vollkommen der Lehre der Bibel entsprechend anerkannt, in der einige Aussagen,Aussagen. wenn man sie wörtlich nahm,nahm. den Geozentrismus zuzu bestätibestäti- gen schienen. Das Problem,Problem. welches sich die Theologen der Zeit stellten,stellten. war also die Übereinstimmung des Heliozentrismus mit der Heiligen Schrift. So zwangzwang die neue Wissenschaft mit ihren Methoden und der Freiheit der Forschung,Forschung. die sie voraussetzte,voraussetzte. die Theologen,Theologen. sich nach ihren Kriterien ftfürir die Deutung der Bibel zuzu fragen.fragen. Dem Großteil gelang dies nicht. Merkwürdigerweise zeigte sich Galilei als aufrichtig Glaubender in diesem Punkte weitsichtiger als seine theologischen Gegner. Er schreibt an Benedetto Castelli: .Wenn.Wenn schon die Schrift nicht iiTenirren kann,kann. so können doch einige ihrer Erklärer und Deuter in verschiedener FomiForm irreiTirren‘ (Brief(Brief't'om vom 21.2]. Dezember 1613, in der ,,Edizione„Edizione nazionalcnazionale dellcdelle Opere di Galileo Galilei'',Galilei“, hrsg. von A. Favaro,FAVARO. Neuausgabe 1968,1968. Band V,V. S. 282).(Im (Im Weiteren zitiert als: Werk.Il’erk. Bekannt ist fernerferner sein BriefBriefan an Christina von Lorcna,Lorena. 1615, der einem kleinen Traktat zur HermeneutikHermencutik der Bibel gleichkommt,gleiehkommt. ebd., S. 307-348).307—348). 6.6. Schon hier können wir eine SchlussfolgcrungSchlussfolgerung ziehen.ziehen. Wenn eine neue Form des Studiums der Naturerscheinungen auftaucht,auftaucht. wird eine KlämngKlärung des Ganzen der Disziplinen des Wissens nötig. Sie nötigt sie zur besseren AbgrenAbgren- zungzung ihres eigenen Bereiches,Bereiches. ihrer Zugangsweise und ihrer Methoden, wie auch der genauen Tragweite ihrer Schlussfolgcrungen.Schlussfolgerungen. Mit anderen Worten,Worten. 50 Andreas Resch dieses Neue verpflichtetverpflichtet jede Disziplin, sich genauer ihrer eigenen Natur be- wusst zu werden. Die vom kopemikanischenkopernikanischen System hervorgerufene Umwälzung machte also eine ReflexionReflexion darüber notwendig, wie die biblischen Wissenschaften zuzu verstehen sind, ein Bemühen, das später überreiche Früchte fürfiir die modernenmodemen exegetischen Arbeiten bringen sollte, die femerferner in der Konzilskonstitution Dei VerbiimVerbum eine Bestätigung und neuen Impuls erhalten haben. 7. Die Krise, die ich eben angedeutet habe, ist nicht der einzige Faktor, der auf die Deutung der Bibel Auswirkungen gehabt hat. Wir berühren hier den zweiten, nämlich pastoralen Aspekt des Problems. Kraft der ihr eigenen Sendung hat die Kirche die Pflicht,Pflicht, auf die pastoralen Auswirkungen ihrer Predigt zu achten. Vor allem muss klar sein: Diese PrePre- digt muss der Wahrheit entsprechen. Zugleich muss man es verstehen, eine neue wissenschaftliche Tatsache zuzu berücksichtigen, wenn sie der Wahrheit des Glaubens zu widersprechen scheint. Das pastorale Urteil angesichts der Theorie des KopemikusK0pernikus war in dem Maße schwierig zuzu formulieren,formulieren, wie der Geozentrismus scheinbar selbst zur Lehre der Heiligen Schrift gehörte. Es wäre nötig gewesen, gleichzeitig DenkgewohnheitenDenkgewohnheitcn zuzu überwinden und eine neue Pädagogik zu entwickeln, die dem Volk Gottes weiterhelfen konnte. SaSa- gen wir es allgemein: Der Hirte muss wirklich kühn sein und sowohl eine unsichere Haltung, aber auch ein voreiliges Urteil vermeiden, da das eine wie das andere großen Schaden hervormfenhervorrufen könnte. 8. Hier können wir an eine analoge Krise zuzu der erinnern, von der wir sprespre— chen. ImIm vergangenen Jahrhundert und zuzu Beginn des unseren hat der FortFort- schritt der historischen Wissenschaften neue Kenntnisse über die Bibel und ihr Umfeld möglich gemacht. Der rationalistische Kontext aber, in dem die Ergebnisse meist dargestellt wurden, konnte sie fürfür den christlichen Glauben schädlich erscheinen lassen. So dachten manche,manche. die den Glauben verteidiverteidi— gen wollten, man müsse emsthafternsthaft begründete historische SchlussfolgemngenSchlussfolgerungen abweisen. Das war aber eine voreilige und unglückliche Entscheidung. Das Werk eines Pioniers wie P. Lagrange verstand die notwendigen UnterscheiUnterschei- dungen aufgmndaufgrund sicherer Kriterien anzubieten. Hier wäre das zuzu wiederholen, was ich oben gesagt habe. Es ist eine PflichtPflicht der Theologen, sich regelmäßig über die wissenschaftlichen Ergebnisse zuzu infomiieren,informieren, um eventuell zu prüfen,prüfen. ob sie diese in ihrer ReflexionReflexion berückberück- sichtigen oder ihre Lehre anders formulierenformulieren müssen. 9. Wenn die heutige Kultur von einer Tendenz der WissenschaftsgläubigkeitWisscnschaftsgläubigkeit AstrobiologicAstrobiologie und der Fall Galileo Galilei 51

gekennzeichnet ist, war der kulturelle Horizont der Zeit des Galilei einheitlich und von einer besonderen philosophischen Bildung geprägt. Dieser einheitlieinheitli- che Charakter einer Kultur, der an sich auch heute positiv und wünschenswert wäre, war einer der Gründe fürfür die Verurteilung des Galilei. Die Mehrheit der Theologen vermochte nicht formellformell zwischen der Heiligen Schrift und ihrer Deutung zuzu unterscheiden, und das ließ sie eine Frage der wissenschaftlichen Forschung unberechtigterweise auf die Ebene der Glaubenslehre übertragen. Wie Kardinal Poupard dargelegt hat, war Robert Bellarmin, der die wirkwirk- liche Tragweite der Auseinandersetzung erkannt hatte, seinerseits der AufAuf- fassung,fassung, dass man angesichts eventueller wissenschaftlicher Beweise fürfür das Kreisen der Erde um die Sonne „bei„bei der Erklärung der Schriftstellen,Schriftstellen. die gege— gen (eine(eine Bewegung der Erde) zu sprechen scheinen",scheinen“, sehr vorsichtig sein und „vielmehr„vielmehr sagen müsse, wir möchten das, was bewiesen wird, nicht als falschfalsch hinstellen"hinstellen“ {Brief(Briefanan R.A. Foscarini,F05carini, 12. April 1615, vgl. zit. Werk, Band XII, S.172). Vor ihmihm hatte die gleiche Weisheit schon den heiligen Augustinus schreiben lassen: „Wenn„Wenn jemand die Autorität der Heiligen Schriften gegen einen klaren und sicheren Beweis ausspielen würde, fehltfehlt ihmihm das VerständVerständ- nis, und er stellt der Wahrheit nicht den echten Sinn der Schriften entgegen, er hat diesen vielmehr nicht gründlich genug erfasst und durch sein eigenes Denken ersetzt, also nicht das, was er in den Schriften, sondern das,das. was er bei sich selber gefunden hat, dargelegt, als ob dies in den Schriften stände"stände“ {Brief(Brief I43\143; n.7;11.7; PL 33, col 588j.588). Vor einem Jahrhundert hat Papst Leo Xlll.X111. diesen Gedanken in seiner Enzyklika ProvidcntissimusProvidcnrissinms DensDeus aufgegriffen: „Da„Da eine Wahrheit unmöglich einer anderen Wahrheit widersprechen kann,kann. darf man sicher sein,sein. dass ein Irrtum in der Deutung der heiligen Worte oder bei eiei- nem anderen Diskussionsgegenstand nur behauptet wurde"wurde“(Leonis (Lconis XIIIX111 Pont. Max.,/Ic/^7.Max., Acta, vol. XIII,X111, 1894, S. 361). Kardinal Poupard hat uns ebenfalls dargelegt, dass das Urteil von 1633 nicht unwiderruflichunwiderruflich war und die weitergehende Auseinandersetzung erst 1820,1820, und zwarzwar mit dem Imprimaturlmprimatur fürfiir das Werk des Kanonikus Settele, geendet hat (vgl.(vgl. Päpstliche Akademie der Wissenschaften, Copemico,Copemico. Galilei e la1a Chie-Chie— sa.sa, EineFine della controversia [1820].[1820]. Die Akten des Hl.H1. OffiziumsOffiziums wurden von W. Brandmüller und E. J. Greipl, Florenz, Olschkl,Olschkl. 19921992 herausgegeben). 10. Ausgehend vom Zeitalter der AutTlärungAufklärung bis in unsere Tage hat der Fall Galilei eine Art Mythos gebildet,gebildet. in dem das dargelegte Bild der Ereignisse von der Wirklichkeit weit entfernt war. In dieser Perspektive war dann der Fall Galilei zumzum Symbol fürfür die angebliche Ablehnung des wissensehaftli-wissenschaftli- 52 Andreas Resch chen Fortschritts durch die Kirche oder des dogmatischen „Obskiirantentums"‚.Obskurantentums“ gegen die freiefreie Erforschung der Wahrheit geworden. Dieser Mythos hat in der Kultur eine erhebliche Rolle gespielt und dazu beigetragen, zahlreiche Männer der Wissenschaft in gutem Glauben denken zuzu lassen,lassen. der Geist der Wissenschaft und ihre Ethik der Forschung auf der einen Seite sei mit dem christlichen Glauben auf der anderen Seite unvereinbar. Ein tragisches gege- genseitiges Unverständnis wurde als Folge eines gmndsätzlichengrundsätzlichen Gegensatzes von Wissen und Glauben hingestellt. Die durch die jüngeren historischen ForFor- schungen erbrachten Klärungen gestatten uns nun die Feststellung,Feststellung. dass diedie- ses schmerzliche Missverständnis inzwischen der Vergangenheit angehört. 11.ll. Der Fall Galilei kann uns eine bleibend aktuelle Lehre sein fürfür ähnliche Situationen, die sich heute bieten und in Zukunft ergeben können. Zur Zeit des Galilei war eine Welt ohne physisch absoluten Bezugspunkt unvorstellbar. Und da der damals bekannte Kosmos sozusagen auf das SonSon- nensystem beschränkt war,war. konnte man diesen Bezugspunkt nicht entweder auf die Erde oder auf die Sonne verlegen. Heute hat keiner dieser beiden BeBe- zugspunkte nach Einstein und angesichts der heutigen Kenntnis des Kosmos mehr die Bedeutung von damals. Diese Feststellung betrifft natürlich nicht die Stellungnahme des Galilei in der Auseinandersetzung; sie kann uns aber daraufhinweisen,darauf hinweisen. dass es jenseits zweierzweier einseitiger und gegensätzlicher AnAn— sichten eine umfassendere Sicht gibt,gibt. die beide Ansichten einschließt und überwindet. 12. Eine weitere Lehre ist die Tatsache,Tatsache. dass die verschiedenen WissenWissen- schaftszweige unterschiedlicher Methoden bedürfen. Galilei,Galilei. der praktisch die experimentelle Methode erfunden hat,hat. hat,hat. dank seiner genialen VorstellungsVorstellungs- kraft als Physiker und auf verschiedene Gründe gestützt,gestützt. verstanden,verstanden. dass nur die Sonne als Zentrum der Welt,Welt. wie sie damals bekannt war,war. also als PlanePlane- tensystem,tensystem. infrage kam. Der Irrtum der Theologen von damals bestand dagedage- gen am Festhalten an der Zentralstellung der Erde in der Vorstellung,Vorstellung. unsere Kenntnis der Strukturen der physischen Welt wäre irgendwie vom Wortsinn der Heiligen Schrift gefordert. Doch wir müssen uns hier an das berühmte Wort erinnern,erinnern. das dem Baronius zugeschrieben wird: „Der„Der Heilige Geist wollte uns zeigen,zeigen. wie wir in den Himmel kommen,kommen. nicht wie der Himmel imim einzelnen aussieht."aussieht.“ Tatsächlich beschäftigt sich die Bibel nicht mit den Einzelheiten der physischen Welt,Welt. deren Kenntnis der Erfahrung und dem Nachdenken des Menschen anvertraut wird. Es gibt also zweizwei Bereiche des Wissens. Der eine hat seine Quelle in der Offenbamng,Offenbarung. der andere aber kann von der Vernunft Astrobiologie und der Fall Galileo Galilei 53 mit ihren eigenen Kräften entdeckt werden. ZumZum letzteren Bereich gehören die experimentellen Wissenschaften und die Philosophie. Die Unterscheidung der beiden Wissensbereiche darf aber nicht als Gegensatz verstanden werwer- den. Beide Bereiche sind vielmehr einander durchaus nicht fremd,fremd. sie besitzen vielmehr Begegnungspunkte.Begegmmgspunkte. Dabei gestattet die Methode eines jeden BereiBerei- ches,ches. unterschiedliche Aspekte der Wirklichkeit herauszustellen."herauszustellen.“

b) Der Fall Galilei: eine geschichtliche, theologische und philosophische Revision

Schließlich hat die Kirche zur Feier des 400. Jahrestages der Entdeckung des Femrohrs 1609 durch Galileio Galilei zumzum Internationalen Kongress II casoeaso dldi Galileo -— imazma riletturari/cm/ra storica, teologicateo/ogica efilosoficaefilosofica(Der (Der Fall Galilei -— eine geschichtliche,geschichtliche. theologische und philosophische Revision) vom 26.-30.26.—30. Mai 2009 nach Florenz eingeladen. Auf diesem Kongress fandenfanden nun die von Papst JohannesJOHANNES PaulPAUL ii.n. gemachgemach- ten Aussagen aus historischer,historischer. philosophischer und theologischer Sicht eine vertiefte Darlegung und eine offene Wertung des Umgangs der Kirche mit den Forschungen und der Person von GalileoGALILEO Galilei.GALILEI. So sagte Erzbischof GianerancoGIANFRANCO Ravasi,RAVASI. der Präsident des Päpstlichen KulKul- turrates,tw-mtes. der den Kongress mit ausrichtete: „Gerade„Gerade der Fall Galilei muss uns als Theologen und uns als Kirche,Kirche. zur rückhaltlosen Selbstkritik unserer eigenen Vergangenheit bringen. Das war es auch,auch. was Johannes Paul 11.ll. wollte,wollte. als er imim Heiligen Jahr 2000 Galilei in die Elemente der berühmten reinigenden Katharsis der ErinnemngErinnerung aufnahm."aufnahm.“ „Wer„Wer die Wahrheit nicht kennt, ist nur ein Dummkopf. Wer sie aber kennt und sie eine Lüge nennt,nennt. ist ein Verbrecher"Verbrecher“ -— dieses durchaus scharfzüngige Zitat wird GalileoGALILEO GalileiGALILEI zugeschrieben. Die Lehre,Lehre. die GalileiGALILEI der Kirche erteilte,erteilte. gelte bis heute,heute. sagte der JesuJesu- itenpater GeorgeGEORGE Coyne,COYNE, der an der Päpstlichen StemwarteSternwarte in Arizona tätig ist: „Das„Das gmndlegendegrundlegende Unrecht der KircheKirchejener jener Zeit war,war. ihmihm nicht zuzu erlauerlau- ben,ben. seine Forschung fortzusetzen.fortzusetzen. Und das gilt fürfür alle Zeiten. Galileo war ein anerkannter Wissenschaftler,Wissenschaftler. weltbekannt durch seine Schriften zur TeleTele- skopbeobachtung und seine erste Interpretation davon. Wenn also ein aneraner- kannter Forscher ein bedeutendes Feld der Wissenschaft verfolgt,verfolgt. dann sollte ihm erlaubt werden.werden, das zuzu tun -— vorausgesetzt natürlich,natürlich. dass die Methoden ethisch akzeptabel sind,sind. was bei Galileo ja der Fall war. Die Frustration von Galileo war eben die: Er war dabei,dabei. wichtige Entdeckungen zuzu machen. Das 54 Andreas Resch

ist eine Lektion fürfiir alle Zeiten. Meine Meinung als Forscher, der fürfiir die KirKir- che arbeitet, ist, dass die Kirche diese Lektion gelernt hat."hat.“ Die Rede von Schuld wies CoyneCOYNE jedoch zurück: „Niemand„Niemand verstand die Naturwissenschaft, weil sie eben erst imim Entstehen war."war.“ ZudemZudem sei die BiBi- bel teilweise missverstanden worden. So habe Kardinal RobertROBERT BellarminBELLARMIN (1542-1621),(1542—1621), eine zentrale Figur der Inquisitionsverfahrenlnquisitionsverfahren gegen Galilei,GALILEI, Schriftzitate unzutreffend als naturwissenschaftliche Aussagen gedeutet.

c) Dokumentation

Um schließlich den Diskutanten des Falles Galilei die Möglichkeit zuzu geben, auf einem gesicherten und zugänglichen historischen Boden zuzu stehen, ließ der Präfekt des Vatikanischen Geheimarchivs, Bischof SergioSERGIO Pagano,PAGANO, eine Neuausgabe der Prozessakten des sogenannten Falles Galilei erarbeiten, die er am 2. Juli 2009 der Öffentlichkeit vorstellte.^vorstellte.5 Diese Akten beziehen sich auf den Zeitraum von 1611 bis 1741. Der 550 Seiten umfassende Band enthält imim Unterschied zur ersten AusAus— gabe der Prozessakten aus dem Jahr 19841984 alle edierten Dokumente nach den Originalen neu gesichtet, die sich in den Vatikanischen Archiven (Geheimar(Geheimar— chiv, Archiv der Glaubenskongregation, Apostolische Bibliothek) befinden.befinden. Dazu kommt noch eine vollständige EdiemngEdierung jener rund 20 Akten hinzu, die nach dem Jahr 19841984 gefunden wurden. Der Herausgeber versah die Akten mit kritischen und historischen oder auch biographischen Anmerkungen. Dies stellt eine absolute Neuheit gegenüber allen anderen Ausgaben der Akten seit 1877 dar. Sie geben über Typologie und Überlieferung Auskunft (Original,(Original, Kopie, Zusammenfassung, amtliche Anmerkung, verschiedene Verfasser usw.).usw). Dem Dokumentationsteil istist eine 208-seitige208—seitige Einleitung mit der Verarbeitung der jüngsten Literatur zuzu GalileiGALILEI vorangestellt. In dieser Einleitung werden die Etappen des Falles von 1611161 1 bis 1633 beleuchtet,beleuchtet. die schließlich in den Prozess mündeten. Der Band zeichnet sich zudemzudem durch ein ausfuhrlichesausführliches Namen- und Themenregister aus, was das AuffindenAuffinden von bestimmten Personen oder Fragestellungen wesentlich erleicherleich- tert. Diese Arbeit war nicht einfach,einfach. denn obgleich sich in der Vergangenheit viele Gelehrte bemühten, die Dokumente des Inquisitionsprozesses gegen

^5 Sf.rgioSERGIO PaganoPAGANO (Hg.):(Hg): I1 documenti vaticani dcl proccssoprocesso dldi Galileo Galilei (1611-1741).(1611—1741). Neue ergänzte und durchgesehene Au.sgabeAusgabe mit Anmerkungen, Vatikanstadt -— Geheimarchiv 2009, Ss. CCLVIll ++ 332, 28 Tafeln in Farbe [Reihe:[Reihez Collectanea ArchiviArcliivi Vaticani, 69]. Astrobiologie und der Fall Galileo Galilei 55

GalileoGALILEO GalileiGALILEI wieder aufzufinden,aufzufinden, besitzen wir bis heute nichts anderes von jenen originalen Schriftstücken als einen mageren Auszug aus den umfangreiumfangrei- chen „Inquisitionsdossiers"„Inquisitionsdossiers“ GalileisGALlLEIS aus der Zeit des Prozesses (1633)(1633) oder bald danach. Dieser „Auszug"„Auszug“ blieb über Jahrhunderte imim Archiv der KongreKongre- gation des Index (die(die vom Heiligen OffiziumOffizium jene Schriftstücke anforderte), gelangte dann während der von Napoleon angeordneten Beschlagnahmung der vatikanischen Archive nach Paris, ging durch die Hände des Herzogs von Blacas und wurde schließlich von seiner Witwe 1843 dem Vatikanischen GeGe— heimarchiv übersandt. Der Papierband „Dokumente„Dokumente des Prozesses gegen Galileo Galilei, Rom 1616, 1632-33",1632—33“, 338x225338 x 225 mm,wurde zwarzwar lange Zeit irrtümlich als „Prozess„Prozess des Galileo Galilei"Galilei“ bezeichnet, ist aber in Wirklichkeit eine ZusammenstelZusammenstel- lung von Schriftstücken durch die Indexkongregation nach der Verurteilung Galileis,GALILEIS, um auf der Grundlage seiner Aussagen und Geständnisse während des Prozesses über das Verbot seiner Bücher und seiner Doktrin zuzu verhandeln (darunter(darunter befindenbefinden sich zahlreiche Briefe von Bischöfen oder päpstlichen VerVer- tretern, welche den erfolgten Antrag eines solchen Verbotes bezeugen). Einige dieser Schriftstücke wurden aus verlorenen Akten (es(es dürfte sich um mehrere Bände handeln) des Prozesses gegen GalileiGALILEI ausgezogen, von denen sie noch die Foliierung behalten (einer(einer dieser Bände hatte mindestens 560560 Blätter, also 11201120 Seiten).^Seiten).6

5. Schlussbemerkung

Damit ist der Fall Galilei aus der Sicht von GeorgeGEORGE CoyneCOYNE abgeschlossen. Die Katholische Kirche habe mit ihrer vor drei Jahrzehnten begonnenen hishis- torischen Aufarbeitung des Prozesses gegen den Wissenschaftler, „ihren„ihren Teil getan".getan“. Besonders hervorzuheben sind hierbei die jahrzehntelange mustergültige und unvoreingenommen historische Aufarbeitung, die offenen und abgewogeabgewoge- nen Worte Papst JohannesJOHANNES PaulsPAULS ii.ll. und die Herausgabe des oben angeführtenangefiihrten Dokumentationsbandes.

^6 Im Dokument (a)(a) erkennt man eine der originalen VemehmungenVernehmungen oder Verhöre GalileoGALILEo GalileisGALILEIS vor der Inquisition (ff.(ff. 78r-87r). Imlm Besonderen handelt es sich um den Schlussteil der Aussage GalileisGALILEIS vom 12. April 1633, von ihm nach Vorschrift unterschrieben (Zeile(Zeile 8:8; lo10 Galileo Galilei ho110 deposto come di sopra) und den Anfang der folgendenfolgenden Vernehmung (Zeile(Zeile 9: Die sabbathi 30 aprilisapri/is 1633. ConstitutusConstitutus personaliterpersonalirer Romae in aula congregationnm,corigregatiomzm, coram eter assistente quibus siipra,szrpra, in ineiqiiemeique Galileus de Galileis de quo supra [...]).[.„])_ 56 Andreas Resch

Würde diese ForniForm der Aufarbeitung eines Irrtums der Kirche durch die Kirche auch in der Wissenschaft, Geisteswissenschaft wie Naturwissenschaft, angewandt, so würde sich ein Wald von IrrtümernIntümern lichten und ein Heer von regelrecht „abgeschossenen"„abgeschossenen“ und nicht nur in Hausarrest versetzten WissenWissen— schaftlern auferstehen. Wie rasch ein solcher Abschuss heutzutage erfolgen kann, habe ich selbst erlebt, als die Universität Innsbruck wegen eines erhöherhöh- ten Interesses an den von mir herausgegebenen Arbeiten des Diplomphysikers BurkhardBURKHARD HeimHEIM ohne vorherige Kontaktaufnahme meinen Internet-Zugang sperrte und die Universität Dortmund Verunglimpfungen in das Netz stellte. Doch gibt es in der Wissenschaft keine geschichtlichen VerantwortungsVerantwortungs- träger, wie es die katholische Kirche ist,ist, von der GalileoGALILEO GalileiGALILEI nicht nur die Verurteilung seines Heliozentrismus erlitt,erlitt. sondern durch die jahrelange Bearbeitung des Falles mit der nun abgeschlossen RehabilitiemngRehabilitierung auch eine Jahrhunderte überdauernde weltweite Wertschätzung erfuhr.

Zusammenfassung Summary

Resch,RESCH. Andreas:ANDREAS: Astrobiologie und der Resch,RESCH, Andreas:ANDREAS: Astrobiology and the Fall GallleoGalileo Galllei.Galilei. Grenzgebiete der WisWis- GaseCase of Galileo Galilei. Grenzgebiete der sensehaftsenschaft(GW) (GW) 59(2010) (2010) 1,1. 27-27— 57. WissensehaftWissenschaft (GW)(GW) 59(2010) (2010) 1,l, 27 -57.—57. Der vorliegende Beitrag berichtet über zwei The artiele at hand gives an aceountaccount of two Tagungen zu den betreffenden Themen. Conventionsconventions on the topiestopics mentioned.

Vom 6.11-10.11.20096.11—10.l 1.2009 fandfand im Vatikan der From 6-106—10 November 2009 the AstrobiolAstrobiol- „Internationale[r]„Intemationale[r] Dialog Astrobiologie"Astrobiologie“ ogy StudyStudv IVeekI‘Veek was held in the Vatican, statt. Bei diesem Dialog wurden in Jeweilsjeweils where questions like the origin of life, the eigenen Sektionen Fragen wie Ursprung habitability of earth through time, environ- des Lebens, Bewohnbarkeit durch Zeit,Zeit. ment and genomes, life elsewhere, extrasoextraso— Umwelt und Genome, Leben anderswo, lar planets and intelligeneeintelligence elsewhere were Planeten anderer Systeme,Systeme. Intelligenz anan- discussed. Besides a report on the results of these debates Interviews with Speakers and derswo behandelt. Neben dem Bericht über these debates interviews with speakers and Organizers of the Convention are presented die Ergebnisse der erfolgten Darlegungen organizers of the convention are presented in which also the subject "Astrobiology and werden ebenso Gespräche mit Referenten in whieh also the subject “Astrobiology and und Veranstaltern der Tagung wiedergegewiedergege- Faith"Faith” came up forfor discussion. ben, in denen auch das Thema „Astrobiolo„Astrobiolo— "The“The GaseCase ofofGalileo Galileo Galilei" was the topictopie gie und Glaube"Glaube“ angesprochen wurde. of the intemationalinternational eongresscongress held at Flor- enee from 26-30 May 2009. In this context „Der„Der Fall Galileo Galilei"Galilei“ stand auf dem ence from 26—30 May 2009. In this context Internationalen Kongress vom 26.-3026.—30 Mai the most recent comment of the ChurchChurch inin view of the now available documents as 2009 in Florenz auf dem Programm. In die(lie- view of the now available documents as well as the reeent Statement made by the sem Zusammenhang werden der heutige well as the rccent statement made by the Church on the eongresscongress are discussed.diseussed. Stand der Aufarbeitung des Falles und die Jüngstejüngste Stellungnahme der Kirche anhand Astrobiology der nun vorliegenden Dokumente sowie die Church Astrobiologie und der Fall Galileo Galilei 57

Stellungnahme der Kirche auf dem Kon- extraterrestrial life gress angesprochen. Galileo Galilei

Astrobiologie Außerirdisches Leben Galileo Galilei Kirche

Prof. DDr. P. Andreas Resch, Postfach 8, A-6010A-60l0 InnsbnickInnsbruck info@ig\v-rcsch-vcrlag.atinfo@igw—orcsch-vcrlagat INFORMATIONSSPLITTERINFORMATIONSSPLITTER

Keine Dunkle Materie imim Ali?All?

Ein internationales Forscherteam der Universitäten Bonn und Gent ist nach der Untersuchung der MaterieverteiMaterievertei— lung in unterschiedlichen Galaxien zumzum Schluss gelangt, dass bisherige Annahmen über die Dunkle Materie, die durch ilireihre Gravitation angeblich die StemensystemeSternensysteme zuzu- sammenhält, entweder falschfalsch sind, oder dass die DunkDunk- le Materie überhaupt nicht existiert. Mit der nonnalen,normalen, sichtbaren Materie -— so die Theorie -— tritt die strahlungsstrahlungs— lose Dunkle Materie nur über die Schwerkraft in WechWech- selwirkung. Daher sollten die Verteilungen von sichtbasichtba— rer und Dunkler Materie in den Galaxien voneinander unabhängig sein und von der Entstehungs- und EntwickEntwick- lungsgeschichte der StemsystemeSternsysteme abhängen. Direkt nachgewiesen konnte die Dunkle Materie bisher auch nicht werden, doch hat sich gezeigt, dass es angeange- fangenfangen von Zwergsystemen bis hin zu großen Spiralen einen Zusammenhang zwischen den genannten VerteiVertei- lungen gibt, der sich kosmologisch nach wie vor nicht erklären lässt. Die beiden Materiearten scheinen sich nämlich auf geheimnisvolle Weise miteinander auszuauszu- tauschen. Zudem -— so die Forscher -— habe die Dunkle Materie erst außerhalb einer bestimmten GrenzflächeGrenzfläche eiei- nen gewissen Einfluss, während ihreihre Existenz fürfür die bebe«— obachteten Gravitationseffekte imim Zentrum großer GalaGala- xien offensichtlich gar nicht nötig sei. Daher der Schluss der Wissenschaftler: Entweder sind die WechselwirkunWechselwirkun- gen zwischen sichtbarer und Dunkler Materie komplexer als angenommen,angenommen. oder es gibt Letztere nicht. Der erwähnte Zusammenhang deckt sich übrigens mit den Vorhersagen einer bereits 1983 von dem israelischenisraelischen Physiker MordehaiMORDEHAI MilgromMILGROM vertretenen GravitationsGravitations- theorie, die dieser als Alternative zurzur Dunklen Materie vorgeschlagen hatte. (At/s:(Aus: NatweNamre 461, 627627(2009)) (2009)) Grenzgebiete der Wissenschaft 59(2010) (2010) 1, 59-7859— 78

FERDINAND ZAHLNERZAHLNER

PERSONENLEXIKONPERSONENLEXIKON ZURZUR PARANORMOLOGIEPARANORMOLOGIE (XIII)(XIII)

Ringger, Peter Dr.,Dr.. *1.02.1923*1.02.l923 Zürich,Zürich. Rittelmeyer, Friedrich Dr.,Dr.. *5.10.1872*5.10.1872 115.03.1998;T 15.03.1998; Schweizer Pps. u. Germanist. Dillingen/Donau,Dillingen/Donau. 123.03.1938T23.03.1938 Hamburg,Hamburg. Gründer der pps. Ztschr. Neue Wissenschaft evang. Theologe und Pfarrer; gründete nach (1950)(1950) sowie 1952 der „Schweizer„Schweizer Para- Anregungen durch Rudolf > Steiner 1922 psychol. Ges."Ges.“ (SPG),(SPG), deren Präsident R. in Domach/Schweiz mit anderen GleichgeGleichge- bis 1958 war. R. war auch Teilnehmer an sinnten die sog. Christengemeinschaft,Christengemeinschaft. eine den SeancenSäancen von Einer > Nielsen in KoK0- Bewegung für religiöse Erneuerung. R. kam penhagen. Im1m Zuge der Aufarbeitung des schon in seiner Kindheit und Jugend durch Nachlasses von Dr. Guido Huber (tl953)(T 1953) seine Eltern mit pn. Erscheinungen (Wahr(Wahr- stieß R. auf dessen Arbeiten über die psypsy- träume,träume. Femfühlen)Femfilhlen) in Berührung. Studium chische Wirkung bestimmter PflanzendroPflanzendro- der Theologie in Erlangen 1890,1890. 1892 in gen (Sorna,(Soma, Peyotl,Peyotl. Meskalin,Meskalin. Hasehisch).Haschisch). Berlin. 1895-19021895—1902 Stadtvikar in WürzWürz- Davon fasziniertfasziniert unternahm er im Hinblick burg. 1903 Dissertation beim Philosophen auf die Gesundheit bedenkliche SelbstverSelbstver- Oswald KülpeKülpc über ,Friedrich‚Friedrich Nietzsche suche.suehe. In der Folge war er genötigt,genötigt. die LeiLei- und das Erkenntnisproblem'.Erkenntnisproblem‘. 1910 kam R. tung der SPG 1957 an seinen VizepräsidenVizepräsiden- durch den Nürnberger Volksschullehrer und ten Dr. Hans > Nägeli-Osjord zu übergeben, Okkultisten Michael Bauer (1871-1929)(1871—1929) der sie ab 1958 definitivdefinitiv weiterführte. Das mit der Theosophie R. Steiners in Kontakt, von R. seinerzeit bearbeitete und an Prof. dem er 1911 anlässlich eines Vortrags in Hans > Bender übergebene Manuskript Nürnberg erstmals begegnete. Trotz manman- von Fanny > Moser über Spukphänomene cher Vorbehalte nahm R. die Vorstellun-Vorstellun wurde leider nicht publiziert, sondern blieb gen Steiners an und distanzierte sich von verschollen. der liberalen Theologie seines Lehrers A. W.;W.: Das Problem der Besessenheit (1953);(1953): Para- V.v. Hamack.Hamaek. 1916 Pfarrer in Berlin, 1922 psyehclogie,psychologie, die Wissenschaft des Okkulten 1957,1957. Abschied von der evangel. Kirche; bemüht Zürich.Stuttg.:Zürich,Stuttg.: Ciaassen,Claassen. 1972; Das Weltbild der um ein neues Christusverständnis sowie Parapsychologie. ölten: Walter-V., 1959. ParapsyChOIOgie. Olten: Walter-V. 1959. um eine VenuittlungVermittlung von Theologie und an- Rita von Cascia, hl.,111.. *1380/81 Rocca Po- throposophischer Weltanschauung. rena,rena. fT22.05.1447. 22.05.1447, OESA,OESA. Myst., wurde W.: Aus meinem Leben (1937);(1937); Meine LebensbeLebensbe— schon mit 12 Jahren mit einem gewalttägewalttä- gegnung mit RudolfRudolfSteiner Steiner (1928,(1928, '"1983). '01983). tigen Mann verheiratet (zwei(zwei Söhne),Söhne). der Lit.: Gassmann,Gassmann. L.: Anthroposophie (2000);(2000); ders.: RudolfRudolfSteiner Steiner und die Anthroposophie (2002).(2002). durch ihre Geduld und Liebe bekehrt, aber später von einem seiner Feinde ermordet Roberts, Estelle, *10.05.1889 London,London. wurde. Nach dem Tod ihrer Angehörigen tT Mai 1970; brit. Spiritist.spiritist. Medium. Schon trat sie ins Kloster der AugustinerinnenAugustincrinnen ein, als Kind hörte sie Stimmen und hatte ErEr- war jedoch vorher als Witwe dreimal abgeabge- scheinungen. Ihre ElternEltem warfen ihr vor,vor. sie wiesen worden. R. erhielt 1443 die Stigmen hätte eine zu lebhafte Phantasie. Nach einer der Dornenkrone,Dornenkrone. ihre Stirnwunde blieb 15 kurzen Tätigkeit als Krankenschwester heihei- Jahre langlang olTen.olfen. ratete R. mit 17 Jahren und sagte später den 6060 Ferdinand Zahlner vorzeitigen Tod ihres Mannes voraus. Als Ideen des Seth-Materials wurde 1979 in Witwe arbeitete sie dann als Kellnerin, um den USA durch Maude Cardwell die OrgaOrga- ihre drei Kinder durehzubringen.durchzubringen. Auf den nisation des „Austin„Austin Seth Center"Center“ inin Texas Rat eines NaehbamNachbarn hin ließ sie siehsich von mit der QuartalsehriftQuartalschrift RcalityRealiry ChangeCbange gege— SpiritistenSpiritistcn beraten und arbeitete ab 1925 in gründet. London als professionelles Psychometrie- W.: Die Natur der pcrsönl.persönl. Realität. Genf, 1988; u. Hellsehmediuin.Hellsehmedium. R. konnte über VerstorVerstor- Der Weg zu Seth. München, 1988;1988; Das Sethnia-Sethma- bene detaillierte Angaben machen, z.7.. B. terial. Genf, 1989; Gespräche mit Seth. München, 1990; Die Natur der Psyche. München, 1989;1989; TräuTräu- deren Kosenamen angeben. Als ihren Füh- 1990; Die deren Kosenamen angeben. Als ihren Füh- me.me, „Evolution"„Evolution“ und Werterfüllung.Wenertüllung. Genf: Ariston, Ringsgeistrungsgcist im Jenseits nannte sie den IndiaIndia— 1990. ner ,Red,Rcd Cloud'Cloud‘ (Rote(Rote Wolke). In DunkelDunkel— Robin, Martha,* 13.03.19021902 Chäteauneuf- sitzungen flössenflossen aus sehwebendenschwebenden TromTrom— Robin, Martha, *13.03. de-Galaure/F, 16-02.1981, frz.frz. „Stigmati„Stigmati- peten apportierte Halbedelsteine, die dann dc-Galaurc/F, 16.02.1981, sierte von der Drötne",Dröme“, jüngstes von sechs als Souvenirs an die Sitzungsteilnehmer sierte von Kindern einer annenarmen Bauernfamilie. Myst. verteilt wurden. Eine Untersuchung durch (seit(seit 2.02.1930),2.02. 1930), VisionärinVisioniirin (Marienerschei(Marienerschei— die SPR lehnte R. ab, da sie ein Weiterleben nungen), Voraussage kommender KatastroKatastro- nach dem Tod nicht als wissenschaftliches phen, Dienerin Gottes, Kapuzinerterziarin. Anliegen, sondern als religiöses Faktum R. besuchte die Schule inin Chäteauneuf, erer— ansah. Inln den 50-er Jahren setzte sich R. im krankte an Typhus, itnim Nov. 19181918 Lähmung britischen Parlament fürfür die Anerkennung infolge Erkrankung an lethargischer EnzeEnzc- des Spiritismus als Religion ein. phalitis. Am 25.03. hatte sie eine Vision W.: Fifty YcarsYears a Medium (Autobiographie).(Autobiographie). 1969, Mariens als Liehterschcinung.Lichterscheinung. Sie vollzog Repr. N.Y. 1972. die Weihe als LiebesopferLiebesopfcr itnim Okt. 1925;1925; erer- Lit.: Barbanell, Sylvia: Some Di.scemDiscem Spirits. TbcThe litt Angriffe des Teufels. 1930 erhielt sie die of F,.stelleEstelle Roberts. London, 1944. litt Angriffc des Teufels. Stigmen von Jesus durch eine siehsich teilenteilen- Roberts, Jane, *8.05.1929* 8.05.1929 Saratoga de Feuerlanze. R. lebte 5050 Jahre lang ohne Springs/USA, 15.09.1984 ebd.; Pseud. fürfür Schlaf u. Nahrung; empfingempfing nur eintnaleinmal in Jane Butts, verh. mit Robert Butts; amerik. der Woche die hl.111. Kommunion, die sie ohne Dichterin und berühmtes Channeling-Me- SchluckbewegungScliluckbcwegung aufnahm, weil ihre MusMus- dium. Ihre literarische Karriere begann, als kulatur seit dem 20. Lebensjahr gelähmt sie und ihr Gatte mit dem -board zu war. Seit 1928 waren ihre Beine, 1929 auch spielen anfingen.anfingen. Die auf diese Weise seit ihreihre AnneArme und Hände gelähmt. IhrerIhrer InitiaInitia- 1963 erhaltenen medialen Erlebnisse durch tive verdankt sich das Entstehen des WerWer- ihren SehutzgeistSchutzgeist Seth (er(er gab sich als kes „Foyer„Foyer de la1a Charite"Cltarite“ unter Mithilfe „Frank„Frank Withers"Withers“ aus) wurden nach ihrem von PcrePere Finet (Zeitschrift(Zeitschrift L'Alotieite):L ’Alouette); das Tod entsprechend vermarktet. Zuweilen erste wurde am 7.09.1936 gegründet. Der wurden diese Kommunikationen durch bebe- SeligsprechungsprozcssSeligsprecltungsprozess wurde 1986 durch deutende Persönlichkeiten, wie etwa Paul den Bischof von Valence, Msgr. Marchand, Cezanne oder William James,James. unterbrounterbro- erölTnet;eröffnet; Diözesanprozess am 27.05.1996 chen. Weder Seth noch die anderen waren inin Chäteauneuf abgeschlossen. Pn. PhänoPhäno- bereit, überprülbarcüberprütbare Informationen über mene: Lcvitation,Levitation, Kardiognosie. siehsich selbst mitzuteilen. Das Ehepaar Butts Lit.: Peyret.Peyret, Raymond: Martha Robin. I7asDas Kreuz bestand auch erfolgreich ASW-Tests. Nach und die Freude. Stein am Rhein: Christiana,Christiana. b988;31988; ihrem Tod gab es viele Nachahmer, die für BniderBruder Ephraim:Epltraim: Martha (das(das eine oder andere, was sich in AnspniehAnspruch nahmen, mit WesenheiWescnhei- ich von ihr weiß). Münstersciiwarzach:Münsterschwarzach: Vier-TürVier-Tür— me-Verlag.mc-Verlag. 1992. ten aus anderen, höheren Dimensionen in Verbindung zu stehen. Zur Verbreitung der Personenlexikon zur ParanomiologieParanormologie (XIII)(XIII) 6161

Rochas d'Aiglun,d’Aiglun, Eugene Auguste Albert Roesermülier,Roesermüller, Wilhelm Otto, *6.07.1902* 6.07.1902 de, *20.05.1837 Saint-Firmin/F, 11914;T 1914; Nürnberg, 113.10.1978;T 13.10.1978; esot.-spiritisti-esot.—spiritisti- frz.frz. Oberst u. Leiter der EcoleEGO/e Polytechni-Polyreclmi- scher Schriftsteller, Pendelpraktiker; war qiieque in Paris; Spiritist.spiritist. Medienforscher,Medienforschcr, unun- Leiter der NürnbergerNümberger Arbeitsgemeinschaft ternahm mit E. > Palladino in seinem Haus der „Ges.„Ges. fürfür wissenschaftl. Spiritismus".Spiritismus“. l'Agnelasl’Agnelas bei Voiron Experimente zur Ex- Er soll seine verstorbene Mutter materialimateriali- teriorisation des EmpfindungsvennögensEmpfindungsvermögens u. siert gesehen haben, wie er in seiner Schrift zur Sichtbarmachung des menschl. Fluidal-Fluidal— Unsere Toten lebenlebe)?( ( Neustadt 1951,1951. S. 41) körpers. Mitglied der Ges. f.f. wissenschaftl. berichtet. Psychologie (von(von Carl du Prel). R. machte W.: Das Leben nach dem Tode. Hannover, 1950; die Erkenntnisse von > ReiehenbachReichenbach (Od)(0d) Die Praxis des Jenseitsverkehrs. Freiburg, 1951,1951, Berlin 1983; Begegnungen mit Jenseitsforschem. in Frankreich bekannt. Das US-amerikan. mit Jenseitsforschem. Nürnberg,Nürnberg. 1956;1956; UmUni die Todesstunde. Nürnberg,Nüniberg, Materialisationsmedium Charles Victor 1957; VergoßtVergeßt die armen Seelen nicht. Nürnberg, Miller kam auf Rochas'Rochas’ Ersuchen nach 1957. Europa; R. organisierte auch das Auftreten Lit.: E.E.M. M. Kömer: Wege zum Licht. Freiburg, des australischen Mediums ,Bailey. 1958. das siehsich (Grenoble(Grenoble 1910) als Täuschung Roge,Rogo, D. Scott, ** 1.02.1950 Los Angeles, erwies. Kalifornien, 118.08.1990T18.08.l990 ebd.; begabter W.: La Scicnce des Pliilosophcs et l'Art des Thau- Scicnce des Philosophes et I’Art des Thau- amerik. Forscher, Musiker, Autor zahlreizahlrei- malurgesmaturges dans PAntiquitel‘Antiquite (1882);(1882); LosLes Forces non non cher Bücher über pn. Themen: Poltergeist dcfinies.definies. Paris;Paris: Massen,Masson, 1887; Receui!Receuil dedocumentsde documents cher Bücher über pn. Themen: Poltergeist- relatifsrelatil's ä ia1a levitationlcvitation du corps luimain.humain. N.p., 1897; phänomene. Geschichte der Parapsycho- E.xleriorisationExteriorisation de la1a Sensibilite, dt. die AusscheiAusschei- logic,logie, paranormaleparanormalc Musik, AußerkörperAußerkörper- dung des Empfindungsvermögens. Leipzig,Leipzig. 1909,1909. liche Erfahrung (AKE)(AKE) u. a.; Studium an 1925; Die Grenzen der Wissenschaft. Lpz., 191 1; 1925; Die Grenzen der Wissenschaft. Lpz.. 1911: der University of Cincinnati und am San Les Vies Successives (1911),(1911), dt. Die aufeinanderaufeinander- Fernando Valley State College, später For folgenden Leben. Lpz., 1914; La Suspension de la Fernando Valley State College, später For— VieVic (1913);(1913); Hrsg. der französ.französ. Ausgabe des Werkes schungsarbeiten in Durham und New York. von C. Vv Reichenbach AphorismenAp/Iorismen über SensilivitätSensitivilär R. war auch bei einigen pn. Experimenten wulund Od0d(Le (Le Fluide des Magnctiseurs),Magnetiseurs), 1891. des Psychologen Dr. Robert > Morris von Rochrich,Roehrieh, Nikolaj Konstantinowitsch der PsychologicalPsychologieal Research Foundation inin *9.10.1874*9.10.1874 St. Petersburg, f“1' 13.12.1947 Durham mit dem Medium Keith „Blue"„Blue“ Harary betrefl'sbetreffs Nachweis von AKE anwe Nagar/Indien;Nagar/ Indien; russ. Schriftst.,Schriftst, Künstler, Nachweis von AKE anwe- send. 1990 wurde R. in seinem Haus in Los Bühnenbildner, Maler, Esoteriker sowie in Los Angeles ennordetermordet aufgefiinden.aufgefunden. hellseherisch begabter Archäologe: trat besonders fürfijr den Schutz kultureller Güter W.: Parapsychologie -— 100 Jahre Forschung. StuttStutt- gart: Klett,Klett. 1976; A Casebook of OthenvorldlyOtherworldly Mu- ein. Verheiratet mit der Pianistin Helena ein. Verheiratet mit der Pianistin Helena sic.sie. Anomalist Books, 2005. Iwanownalwanowna R., mit ihr kulturgeschichtliche Forschungsreisen in Russland, 1920-221920—22 in Rol,R01, Gustavo Adolfo, *20.06.1903 TuTu- den USA.Ausgedehnte Reisen nach Vorder- rin, 120.09.1994T20.09.1994 ebd.:ebd.; ital. Jurist, Banker, Li.u. Zentralasien, Indien, wo er schließlich Antiquar, sensitiver Maler, Medium. Seine 1936 im Kulutal/Punjab seinen bleibenden pn. Phänomenik umfas.stumfasst ein breites Spek- Wohnsitz nahm. Mehrere Staaten gaben R. tatm:trum: Apporte, automat. Schreiben, Lesen in verschlossenen Büchern, Bilokation u. a. zu Ehren eine GedenkbriefmarkeGedenkbriefinarke heraus. Büchern, Bilokation u. a. Anlässlich der 100. Wiederkehr seines Ge W.: HcartHeart of Asia. Memoirs froinfrom thcthe Himalayas der 100. Wiederkehr seines Ge- (1990).(1990). burtsjahres wurde die SocietaSoc'ierc‘i EiiropeaEuropea di Neuro-Teologiu Lit.: Drayer, Ruth Abrains.Abrams. NicholasNieholas &8c Helena Neuro-Teologia -— SENT {Eiiropean(Eumpecm SocietySocietr Roerich:Roerieh: thcthe Spiritualspiritual joumeyjourney of two great artists ofrgf'Neum-T/ieolagr) Neuro-Theoiogy) gcgiündet.gegründet. Viele MenMen- and peacemakers. Oue.stQuest Books. 2005. schen wurden Zeugen seiner Fähigkeiten, Personenlexikon zur Paranonnologie (XIII)(XIII) 6363

der Insel Wörth im Wörthsee, Obb. NaehNach und Psyche (1990);(1990); Astrologie der Persönlichkeit der MaehtergreiflingMachtergreifung durch das NS-RegimeNS-cime (2001);(2001); Die Planeten der Persönlichkeit (2005);(2005); Esoterische Astrologie (2006); Astrologische As flfloh der geborene Jude R. in die Schweiz Astrologie (2006); Astrologische As- pekte (2007).(2007). und konvertierte zumzum Christentum; Autor Li.u. Hrsg. V.v. Quellenwerken. Rudioff,Rudloff, Maria > Sehröder,Schröder, Christoph. W.: Die Zauberflöte.Zauberflöte. Geschichte und Deutung von Rueß, Bärbel, Mozarts Oper. Prestel, München -1972;21972; Die Welt im Feuer. Wandlungen meines Lebens. Herder. *15.06.1924 Ulm,Ulm. 104.11.1996T04.11.1996 Waldsee/ Freiburg/Basel/Wien: Herder, 1983;1983,- Zeichen am G.; stigm. Visionärin, verh. Rehm (Heirat(Heirat in Himmel. Das Weltbild der Astrologie. München: SehönstattSchönstatt am 15.08.1952), Mutter von fünfflinf Kösel, -1984;21984; EinfuhrungEinführung in das SymbolverständSymbolverständ- Kindern,Kindern. 1948 in München Katechetin; R. nis. UrsymboieUrsymbole und ihre Wandlungen. Freiburg i. hatte ab 1940 mehrere Marienerseheinun- Er.:Br.: Herder, 1985. mehrere Marienerscheinun- gen, namentlich am 25. April, Mai u. Juni Lit.: Schiwy, Günther: Ein Mystiker auf der Insel Mai u. Juni Wörth im Wörthsee. Vortrag beim Literarischen 1946 (Marienfried(Marienfried bei Pfaffenhofen/D). Hebst im Landkreis StarnbergStamberg am 24. Sept. 2006. Die Beurteilung von deren Echtheit ist kontrovers, denn BisehofBischof Dr. Viktor Josef Rosencreutz, Christian (1378-1484),(1378—1484), Dammertz verkündete am 19.03.2000: „Es„Es legendärer -— wohl von J. V. > Andreae in steht nicht fest, dass den Ereignissen von der FamaFama FraternitatisFratemitatis erfiindenererfundener bzw. als Marienfried aus dem Jahre 1946 ein überüber- MystifikationMystifikation zu verstehender -— Gründer natürlicher Charakter zukommt."zukommt.“ des Rosenkreuzerordens, auf den sich die Ihr Grab befindetbefindet siehsich auf dem Friedhof in Gold-Gold— u. Rosenkreuzer des 18. Jhs. bemfenberufen Reute, Oberschwaben/D.Oberschwaben/ D. haben. Viele okkult-esoteriseheokkult—esoterische Gruppen Lit.: Hcpp,Hepp, Maria:„Die „Die Botschaft von Marienfried". zieren siehsich mit dem Namen „Rosenkreu„Rosenkreu- Marienfried“. Laupheim: Druckerei Paul Geiselmann, 1969. zer"zer“ ohne historischen Bezug zur genanngenann- ten Person. Ruiz, Estela (*08.04.1936),(* 08.04.1936). South PhoePhoe- nix, Arizona/USA, Mutter von sieben Roy, Archibald Edminston (,Archie'),(,Archie‘), Kindern, Visionärin, häufigehäufige ErscheinunErscheinun- *24.06.1924, emerit. Professor fürfiir AstroAstro- gen („Unsere(„Unsere Liebe Frau von Amerika")Amerika“) u. nomie in Glasgow. Nach ihm wurde ein AsAs- Botschaften Mariens; die erste Erscheinung teroid benannt (5806(5806 Arehieroy).Archieroy). R. grüngrün- hatte sie während des Rosenkranzgebetes dete 1987 die Schottische SPR und war mit ihrer Familie am 3.12.1988. R. war eher deren Präsident 2003-2005;2003—2005; Präs. der brit. skeptisch gegenüber MarienerseheinungenMarienerscheinungen SPR 1993-95.1993—95. Mitglied mehrerer wissen- -— im Gegensatz zu ihrem Mann, der 1988 sehaftl.schaftl. Gesellschaften. 2004 erhielt er die 1988 nach Medjugorje fuhr.fuhr. Später machte die Myers-Gedenkmedaille fürfi'tr seine VerdiensVerdiens- die gesamte Familie auch die Erfahrung einer te um die pps. Forschung. die Erfahmng einer Bekehrung, als ein drogenabhängiger Sohn W.: A Sense of Something Strange. Investigations vollständig geheilt wurde. Das Ordinari Into the ParanonualParanormal (1992);(1992); Archives of the Mind wurde. Das Ordinari- (1996);(1996); The Eager Dead (2008).(2008). at der Diözese äußerte siehsich weder negativ noch positiv zu den Erscheinungen und Rudhyar, Dane, Pseud. f. Daniel Chenne- Rudhyar, Dane, Pseud. f. Daniel Chenne- Botschaften. viere, *23.03.1895*23.03.1895 Paris, fT 13.09.1985 San W:W.: Our Lady of the America’s:America's: The Messages of Francisco;Francisco: Komponist, Astrologe, Theo- of the Ble.ssedBlessed Virgin Mary as Received by Estela soph und Maler. 1917 übersiedelte R. in die Ruiz of South Phoenix, Arizona. St Andrews Pro- USA; Begründer der humanistischen AsAs- ductions,ducüons,1994. 1994. trologie, prägte den Begriff „transpersonale„transpersonale Ryden > Vassula, Ryden. Astrologie".Astrologie“. W.: The Astrology of Personality (1936);( 1936); AstrologiAstrologi- Ryall, Edward W.(1902-1978), (19024978), britischer scher Tierkreis und Bewusstsein (1984);(1984); Astrologie Geschäftsmann, der angab, sich an sein 6464 FerdinandFerdinand Zahlner früheresfrüheres Leben im England des 17. Jhs. zu burtsjahr ist nur ungefähr erschlossen aus erinnern. Er sei als Freibauer John Fletcher der Zeit seines ersten Auftretens. Über in Somerset 1645 geboren worden und in seine Jugendjahre istist nichts bekannt, auch der Schlacht von Sedgemoor 1685 gefallen. nicht sein Familienname. Mit acht Jahren Seine Erinnerungen aus dem früherenfrüheren LeLe- verließ er seine angebl. BrahmanenfamilieBralnnanenfamilie ben bildeten eine Mischung aus zutreffenzutreffen- und schloss sich einem moslem. Lehrer an; den Detailangaben als auch von AnachroAnachro- nach dessen Tod folgtefolgte er einem hinduist. nismen. Eine Person des Namens Fletcher,Fleteher. Guru namens Venkusa. Als 16-Jähriger auf die die gemachten Angaben zutreffen tauchte er in Shirdi -— bei Mumbai im ostost- sollten, konnte allerdings in keinem DokuDoku— indischen Staat Maharashtra -— auf, wo er ment gefunden werden. unter einem Margosabaum (Niembaum,(Niembaum, W.: BomBorn Twice: Total Recall ofofa a Seventeenth-Ccn- Azadirachta indica)indiea) lebte.lebte. Ein Priester eiei- tury for Life. N.Y., 1974. tury for Life. N.Y. , 1974. nes örtlichenÖrtlichen Tempels nannte ihnihn mit dem Lit.: Stevenson, 1.: Cryptomnesia and Parapsychol-Parapsyehol- Ehrentitel „Sai"„Sai“(Heiliger); (Heiliger): vom Volk nahenahe- ogy. London;London: SPR, 1983. 1983. zu göttlich verehrt. 1886 verfielverfiel S. inin einen Ryzl,R3721, Milan (*22.05.1928(*22.05.l928 Prag), tschechitschechi— dreitägigen iw/zr/üy/z-Bewusstseinszustand.samadhi-Bewusstscinszustand. scher Biochemiker, engagierter Parapsy- Meher Baba verbrachte einige Zeit bei Sai chologe,ehologe; Autor zahlreicher Publikationen; Baba und bei einem seiner Anhänger, Sri Studium mit Promotion (Dr.(Dr. rer. nat.) an der Upasani Baba. Sri Sathya Sai Baba betrachbetrach- Karls-Universität Prag 1952; erhielt 1962 tete sich selbst als eine Reinkarnation von den McDougall Award für parapsychologiparapsychologi- Sai Baba, ebenso Bala Sai Baba. Heilungen schesehe Forschung. Nach seiner Ausreise in die durch vihhiitiribhuti (heilige(heilige Asche) wurden ihm USA arbeitete er zunächst als BiocheiuikerBiochemiker nachgesagt,nachgesagt. ebenso außergewöhnliche FäFä- am San JoseJose’ College in Kalifornien, dann higkeiten.higkeitcn. eine Zeitlang am pps. Laboratorium an der Lit.;Lit.: Osbome,Osborne, Arthur; Arthur: The Incredible Sai baba. New Duke Universität in Zusammenarbeit mit Delhi, 1957;1957; Sham Rao, D. R;P.: ElveFive ContemporaryContcmporary J. 0.G. Pratt; Prof. an der Kennedy Univ. in GunisGurus in the Shirdi (Sai(Sai Baba) Tradilion.Tradition. Madras, 1972; Nannen, Henri (Hrsg.);(l-Irsg.): Die himmlischen Orinda/USA.Orinda/ USA. Verführer. Hamburg, 1979; Lechner-Knecht,Lechner—Kneeht, Sigrid W.: ASW-Experinientc;ASW—Experimcnte; Parapsychoiogic.Parapsychologie. Tatsa- /RainerIRainer Seemann;Seemann: Sai Baba, Gottmcnsch-Wunder-Gottmensch-Wunder- achcnachen und Ausblicke. München: Knaur,Knaur. 1971;197l: NutNut- mann. Mit einem Vorw. v. Dina Rees.Recs. Güttingen;Göttingen: zen sie Ihre phänomenale Geisteskraft;Geisteskraft: Jesus -«— größgröß- Verlag Michael 1lelesemann, lesemann, 1987; Rigopoulos, AnAn- tes Medium aller Zeiten. Die biblischen Wunder als tonio;tonio: The Life andTcachingsand Teachings ofSai Baba ofot‘Shirdi. Shirdi. parap.sychischeparapsychisehe Phänomene. Genf;Genf: Ariston,Ariston. -1975;21975; State UnivcrsityUniversity ofofNew New York Press, 1993; Partha- Der Tod und was danach kommt. Das Weiterleben sarathy, Rangaswami;Rangaswami: God Who Walked On Harth.Earth. aus der SichtSieht der Parapsychoiogic.Parapsychologie. Genf;Genf: Ariston,Ariston. TheThc Life and Times of Shirdi Sai Baba. Sterling 1981; Telepathie und Hellsehen. Ariston, 1986; Die Publishing,PtlbliShittg, 1997. Erforschung der Existenz Gottes. AuBersinnlicheAußersinnliche Wahrnehmung als KontaktbrückeKontaktbrüeke zum Göttlichen;Göttlichen: Sai Baba,Baba. Sri Sathya,Sathya; Pseud. f.f. Ratnakara ASW-Training.ASW—Training. Psi-Methoden zur Weckung und Sathyanarayana, *23.1*23.l 1.19261. 1926 Puttaparthi/ Aktivierung des sechsten Sinnes.Sinncs. Genf; Ariston, Genf: Ariston. Indien; umstrittener ind. Wcisheitslehrer, 1995; Handbuch der Parapsychoiogic.Parapsyehologie. Genf;Genf: ArisAris- Indien; umstrittener ind. Weisheitslchrer; ton, 2004. Siddhi-Meister, Yogi, Heilungsguru aus der Raju-Kaste. Er zeigte keine besonderen FäFä- higkeiten,higkeiten. bis er 1940 von einem Skorpion S gestochen wurde. 1935 soll Baba -— wie seisei- ne Anhänger behaupten -— seine Familie u. Sa!Sai Baba von Shirdi, *1838/1856 Hyde-Hydc— Freunde zusammengerufen,zusammengerufen, Süßigkeiten u. rabad, 115.10.1918;'1'15.10.l918: indischer Yogi und Blumen aus der Luft „materialisiert"‚.materialisiert“ u. siehsich Myst.,Myst.‚ lebte in der Moschee von Shirdi, als „Sai„Sai Baba"Baba“ geoffenbailgeoffenbait haben. Er bebe- daher auch Shirdi-BabaShirdinßaba genannt. Sein GeGe- hauptete,hauptete. die Reinkarnation von > Sai Baba Personenlexikon zur ParanormoiogieParanormologie (XllI)(XIII) 6565 von Shirdi zu sein und verstand sich später zember 1745 an Horace Mann (zitiert bei selbst als Avatar (Inkarnation(Inkarnation von Shiva u. Andrew Lang: HistoricalHistorica/11*{1’5‘181‘5881 Mysteries). In der Sakti) und sogar als Inkarnation von Jesus Adyar-TGAdyar—TG gilt er als Meister des 7. Strahls Christus. Er glaubt,glaubt. in seiner nächsten InIn- („Meister Rakoczi")Rakoczi“) u. als Inkarnation von karnation im Bundesstaat KarmatateKarmatatc als Francis u. Roger > Bacon.Baeon. S.-G. starb beim „Prema-Sai"„Prema-Sai“ zu leben u. proklamierte 1976 Prinzen von Hessen-Kassel in Gottorjj,Gottorp, der die universalistische Sai-Religion als eine ihm im SchlosstunnSchlossturm von Luisenburg ein Einheit aller Religionen in Liebe. Sein Ash- AlchemistenlaboratoriumAIchemistenIaboratorium eingerichtet hathat- ram in seinem Geburtsort im südindischen te. Im dortigen Kirchenbuch ist S-G.s ToTo- Andhra PradcshPradesh wurde Zentrum der Sai- desdatum vennerkt;vermerkt; am 2.03.1784 wurde Religion. Berühmt und umstritten zugleich er in der Kirche St. Nikolai bestattet. Sein sind seine sensationellen paranonnalen FäFä- Epitaph fifiel einer SturmfiiitSturmflut zum Opfer. higkeiten (Telepathie.(Telepathie. Wunderheilungen) Die Legende,Legende. dass S.-G.S.—G. aufgrund eines und Produktionen (Lingam),(Lingam). vor allem die angeblich eingenommenen Lebenselixiers Materialisation von vihhiitivibhmi (heilige(heilige Asche) nicht altere bzw. noch lebe,lebe. geht wohl auf sowie die angeblichen Teleportationen. Die eine ironische Bemerkung von Voltaire in Analyse dieser mysteriösen grauen SubSub- einem Brief vom 15.04.1760 an Friedrich stanz -— ähnliehähnlich der Asche von verbrannten den Großen zurück. Darin heißt es über Räucherstäbchen -— ergab,ergab. dass sie aus KieKie- S.-G.: „Ein Mann,Mann. der niemals stirbt und alal- selsäure (SiO,)(Si02)besteht; besteht; mit vihhiitirihlmti können les weiß."weiß.“ Manche Menschen behaupteten angebliehangeblich Krankheiten geheilt werden.- — Im nämlich,nämlich. S.-G. ,post‚post mortem'mortem‘ real begegnet August 1992 soll Sai Baba eine Goldkette zu sein bzw. ihn gesehen zu haben (1789 teleportierttelcportiert haben als Geschenk fürfür einen in Paris am Freimaurerkongress,Freimatn'erkongress, 1793 habe Architekten eines Gebäudes in seinem Ash- er Königin Marie AntoinetteAntoinettc im GefängnisGetängnis ram. Jedoch war auf dem VidcomitschnittVideomitschnitt besucht.besucht, 1869 beim FM-TreffenFM-Tret‘l’en in MaiMai- tiirfür das nationale TV eine Handl-land sichtbar,sichtbar. die land,land. Annie Besant 1896, C.W. Leadbeater eine Goldkette unter einem Stein hervorholtheworholt 1926 u.a.). Die 225.Wiederkehr seines ToTo- und diese Sai Baba überreicht. Obgleich destages 2009 wurde mit Symposien und viele seiner VorluhrungenVorlührungcn den Eindruck Führungen begangen. -— Es gibt auch einen von Bühnen-ZaubertrieksBfilmen-Zaubertricks machen,machen. sollen französ. Okkultisten mit dem Namen Robert auch echte Phänomene beobachtet worden FrancoisFraneois Quesnay de Saint-Germain. sein (siehe(siehe die Berichte in dem Buch von > W.: Die sehr heilige Trinosopliie.Trinosophie. Osis,Osis. K. u. E. > Haraldsson). Lit.: Gustav Berthold Volz: Der GrafGrafvon von Saint-GerSaint-Ger- Lit.: Hummel. Reinhard: Guru,Guru. Wundertäter.WundCI'Iiitcr. ReliRCli- main. Dresden,Dresden. o. J.;J.: Cooper-Oakley,Cooper-Oakley. 1.: The ComteComte gionsgründer. Sathya Sai Baba. In: Materialdienst‚'vlaterialdienst de St. Gemiain.Gennain. Mailand. 1912; London,London. 1927;1927: 47'47 (1984),U984). 28-35;28 —35; Haraldsson,I-laraldsson. Iirlendur:Erlendllr: Sai Baba Lhenriier,Lhermier. Pierre:Pierrc: Le mystcrieuxmysterieux comte de Saint- ~— ein modernes Wunder. Freiburg i. Br.:BEI Bauer,Bauer. Gemiaine.Gennaine. Paris. 1943;1943: George. Michael: Das Licht "■|993;=1993: Wiseman,Wiseman. R.: Deception &8: Sell-Öeception:Self-Deccption: Gottes versagt nie. Verl. Falk. o.0.1.; J.; Krassa,Krassa. Peter: Investigating[nvestigating Psychics.Psyehics. Amherst,Amherst. N.Y.,N.Y.. 1997.l997. I3erDer WiedergängerWiedergiinger -— Das zeitlose Leben des Grafen von Saint-Germain.Saint-(iermain. München: Herbig,Herbig. 1998; Volz,Volz. Saint-Germaln,Saint-Germain. Comte de,de. *1710* l7lÜ (?),1?). Gustav Berthold (Hrsg.): tJerDer Graf(iral' von Saint GerGer- 127.02.1784 EckerntÖrde;Eckernförde: bekannt auch unun- main -e das Leben eines Alchemisten nach großengroßen- ter anderen Namen wie: Aymar det Betmar,Betmar. teils unveröflentlichtenunveröfl‘entlichten Urkunden. Dresden: Paul Marquis de Betmar,Betmar. Graf(irat‘WcIldonC. Wclklone. OkkulOkkul- Aretz Verlag,Verlag. 1923,1923. 1925;1925: Feuerstack,Feuerstack. Christiane: GrafGrafSaiul Saint Germain.(‚icrmain ImlIn Spiegel der Widersprüche. tist. Alchemist,Alchemist. Musiker,Musiker. Diplomat,Diplomat. angcbl.angebl. Widersprüche. Eckerntorde:Eckerntörde: Borbyer Werkstatt Verlag. 2004. Eingeweihter. Die erste Nachricht über den legendenumranktenlegendcnumrankten Abenteurer stammt aus Saint—Saint- Martin,Martin. Louis-CIaudcLouis-Claude de,de. Pseud.: einem Brief des englischen Schriftstellers Philosophe inconnu,inconnu. *18.01*18.01.l743.1743 Atiiboi-Amboi- HoraceHoraee Walpole ((1717—1797)17I7-I797) vom 9. DeDe- se/F. 113.10.1803#13.101803 Auhiay/F;Aulnay/F: Esoteriker,Esoteriker. 6666 FerdinandFerdinand Zahlner

Schriftst.,Schriftst, Schüler u. Sekretär v. Martinez de eine alte synarchistische Weltregierung > Pasqually, dessen Lehren er weiterentwi- transferiert worden. Dieser esoterischen ekelte.ckelte. Mitbegründer des älteren MartinisMartinis- Vorstellung folgtenfolgten viele Autoren in ihih- mus. Urheber der Devise „Freiheit,„Freiheit, GleichGleich- ren Publikationen (F.(F. Ossendowski, R. > heit, Brüderlichkeit".Brüderlichkeit“. S.-M. übersetzte die GuenonGue'non u. a.). Schriften J. > Böhmes ins Französische. W.: L'Archeometre.L’Archeometre. Clef de toutes les religions & Die ersten deutschen Übersetzungen seiner de toutes les sciences de i'antiquitel’antiquite etc.(1910, (1910, post- Werke stammen von Matthias Claudius. hum); La France vraie (1887,(1887, mit Autobiografie, im Anhang Rehabilitation des Templerordens) u. a. W.: Erreurs et de ia1a Verite (1775),(1775), dt.;dt.: IrrthümerImhümer u. Wahrheit. Breslau, 1782; Tableau Naturel des RapRap- Salter, Helen de G. Verrall (1883-1959),(1883—1959), ports qui existe entre Dieu, l'Hommel’Homme et FUniversl’Univers ports kritische brit. Gelehrte, Frau von William > (1782),(1782), dt.: Über das natürliche Verhalten zwischen von William > Gott, demdein Menschen u. der Welt. Konstanz, 1919; Salter und prominentes Mitglied der SPR. L'HommeL’Homme de desir (1790);(1790); Lit.: Clausen,Claasen, Joh.: Sie spielte eine bedeutende Rolle in einer Ludwig von Saint-Martin, sein Leben u. seine the- Serie von Kreuzkorrespondenzen. Schon in osophischen Werke. Stuttg., 1891; Waite, Arthur osophischen Werke. Stuttg, ihrer Kindheit machte S. paranormale ErEr- Edward: Saint-Martin, the FrcnchFrench Mystic. London, 1922; Amadou, Robert: Louis-Claude de Saint- fahrungenfahrungen mit ihrer medial begabten Mutter Martin. L'hommeL’homme de desir. Saint-Amand: Rocher, und wurde wie sie ein Sprech- und SchreibSchreib- 1979. medium. Die Annahme einer Telepathie unter Lebenden zur Erklärung der automa Saint-Yves D'AIveydre,D’Alveydre, Joseph Ale.xan-Alexan- zur Erklärung der automa- tischen Scliriften sei nicht auf alle Fälle zu der, *1842*1842 Paris, 11909;T1909; kontrovers beurbeur- Schriften sei nicht auf alle Fälle zu— treffend, da kein Automatist irgendeine Ah teilter Kabbaiist,Kabbalist, esot. Schriftst.;Schriftst; Sohn eines da kein Automatist irgendeine Ah- nung hat, welche Botschaften schlussend Arztes, begann seine Karriere als Arzt bei nung hat, welche Botschaften schlussend- lich in den gesammelten verteilten Informa der Marine-Akademie in Brest. 1863 Reise verteilten Informa- tionen enthalten sein werden. Helen S., W. nach Jersey, 1870 Rückkehr nach FrankFrank- tionen enthalten sein werden. Helen S., W. Salter, Margaret Verall waren mit anderen reich, als Teilnehmer am französ.-preußi-französ.-preußi- Salter, Margaret Verall waren mit anderen schen Krieg verwundet. Später als BeamBeam- diesseitigen weiblichen Personen Teil eines ter tätig. 1877 Heirat mit GräfinGräfin Marie de groß angelegten Experiments zumzum empiriempiri- schen Nachweis einer Kommunikation mit Riznitch-Keller. S-Y. stand mit namhaften schen Nachweis einer Kommunikation mit Jenseitigen (E. Gumey f 1888, H. Sidgwick OkkultistenOklmltisten seiner Zeit in Kontakt und war Jenseitigen (E. Gumey “1' 1888, H. Sidgwick Mitglied von Rosenkreuzer-Rosenkreuzer— und FreimauFreimau- 11900,T1900, F. W.W.H.H. Myers f11901). 1901). Die ExpeExpe- rervereinigungen. AngebliehAngeblich habe er auch rimentatoren waren sämtlich Mitglieder die Schriften von Antoine > FahreFabre d'Olivetd‘Olivet der SPR: Alice Johnson, J.J.G. G. Piddington, (1762-1825)(1762—1825) geerbt. G.W. Balfour,Balfour. , Mrs. E.M. Sein „Archäometer"„Archäometer“ {archeometre,(arche'omätre, griech Sidgwick. Dieses Experiment zurzur Kreuz-Kreuz— == altes Maß), ein in zwölf Abschnitte einein— Korrespondenz (die(die verteilten Botschaften geteilter Kreis mit Skalen von Null bis 360 ergaben erst inin ihrer Zusammensetzung eiei— Grad sollte ein Instrument fürfür Esoteriker nen Sinn) begann 1901 und dauerte 31 JahJah— sein, um Beziehungen zwischen Zahlen re; die Teilnehmer waren verteilt auf USA, und Tierkreiszeichen, Farben, Düften u.a. England und Indien.Indien. kombinieren zu können. In seinem 1886 Lit.: Broad, C.C.D.: D.: Obituary: Mr.s.Mrs. W.H.W.1-I. Salter. In:In: erschienenen (quasi(quasi Science-Fiction-)Buch JSPR 40 (1959),(1959), 129-136;129—136; Brande,Braude, Stephen E.: Immortal Remains. The Evidence For Life After Mission de lI'Inde 'Inde beschreibt er erstmals ein Immortal Remains. The Evidence For Lifc After Death. Rowman & Littlefield,Littlefield, 2003. (schon(schon von Blavatsky erwähntes) legendälegendä- res Land ,Agartha',Agartha‘ irgendwo in Tibet und Saiter,Salter, William, *19.03.1880*19.03.l880 London, in der Wüste Gobi unter der ErdoberflächeErdoberfläche 11970;T 1970; brit. Jurist u. Parapsychologe; StuSm— (Hohlerde-Hypothese)(Hohlerde—Hypothese) mit der Hauptstadt dien an der St. Paul'sPaul’s School, London, und Shambhalla. Dorthin sei um 3200 v. Chr. am Trinity College von Catubridge.Cambridge. 1915 Personenlexikon zur ParanormologieParanonnologie (XIII)(XIII) 6767

Heirat mit Helen Woollgar de Gaudrion W.: TwelvcTwelve LccturesLectures on Wicca in the Gardnerian Verrall, Tochter des Mediums Margaret de Tradition. King ofofthe the Witches (1969).(1969). G. Verrall. Helen S. brachte ihren Mann zur Lit.: Johns, June: King ofofthe the Witehes. New York: Coward-McCann, 1969; dt.: König der Hexen. Die Parapsychologie und war selbst eine Zeitzeit— Coward—McCann, 1969; dt.: König der Hexen. Die Welt des Alex Sanders. Araki, 1984; Cavendish, lang Vizepräsidentin der SPR. W. S. war Richard: Alex Sanders".Sanders“. Man, Myth and MagicMagie seit 1916 Mitglied der SPR und ihr Präs. (1970).(1970). 1967/68. Sein besonderes Interesse galt Sannwald, Gerhard, *9.02.1929*9.02.l929 MannMann- dem Automatischen Schreiben, der TelepaTelepa- heim; Parapsychologe, Autor, DiplompsyDiplompsy- thie, den Erscheinungen und dem Fortleben chologe, 1957-621957—62 Assistent am Institut f.f. nach dem Tode. Grenzgebiete der Psychologie und Psycho- W.;W.: GliostsGhosts and Apparitions. London: G. BeilBell & hygiene in Freibug/Br. Sons, 1938; The Society forfor Psychical Research; An Outline ofoflts Its History. London: Society forfor PsyPsy- W.: Statistische Untersuchungen an SpontanphäSpontanphä- chical Research, 1948; „Some„Some Automatic Scripts nomenen. In: Zeitschrift fürfiir Parapsychologie und Purported tot0 be InspiredInSpired by Margaret Veley."Veley.“ Pro- GrenzgebieteGremgebiete der Psychologie 3 (1959/60),( 1959/ 60), 59-71;59—71; ceeding5ceedings of the Society forfor Psychical Research 38 Zur Psychologie paranormaler Spontanphänomene. (1928-29)(1928—29) 110; Trance Mediumship: An Introduc-lntroduc- In: Zeitschrift fürfiir Parapsychologie undzmd GrenzgeGrenzge- tory Study of Mrs. Piper and Mrs. Leonard. LonLon- biete der Psychologie 3 (1959/60),(1959/60), 149-183;149—183; BeBe- don: Society forfor Psychical Research, 1950. Zoar: ziehungen zwischen parapsychischen Erlebnissen The Evidence of Psychical Research Conceming und PersönlichkeitsmcrkmalenPersönlichkeitsmerkmalen (Teil(Teil 1).l). In: ZeitZeit- Survival. New York: Arno Press, 1961. schrift ßirfiir Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie 5 (1961/62),(1961/62), 81-119);81—119); Beziehungen Samuel, Alice, John, Agnes, 11593.T 1593. zwischen parapsychischenparapsychisehen Erlebnissen und PerPer- Die sog. „Hexen„Hexen von Warboys"Warboys“ wurden sönlichkeitsmerkmalen (Teil(Teil 2). In: Zeitschrift ßirfiir Parapsychologie und Grenzgebiete der Psvcholo-Psycholo- im Prozess von 1593 in Huntingdon der g/egie 66(1962/63), (1962/63), 28-71.28—71. Verhexung der fünffilnf Töchter des Robert Throckmorton, eines wohlhabenden GutsGuts- Sansevero, Fürst von, *30.01.1710* 30.01.1710 Torre-Torte» herrn aus Warboys, angeklagt und gehängt. maggiore, 122.03.1771T22.03.177l Neapel; legenden- Die Töchter dürften jedoch offenbar an umwobener Adeliger namens Don Raimon- epileptischenepileptisehen Anfällen gelitten haben. DieDie- do di Sangro aus Torremaggiore di Foggia, ser Fall zeigt erneutemeut die Leichtgläubigkeit Studium der Natur-Natur— u. der GeheimwissenGeheimwissen- des Gerichts, das die unsinnigen Aussagen schaften. Mit Genehmigung des Papstes junger Mädchen akzeptiert hatte. Selbst die benutzte S. 1744 die Archive des Vatikans Leiche der gehängten Alice Samuel wurde lt.u. kam so in den Ruf eines Alchemisten u. noch entkleidet und dem Volk das angebangeb- Freimaurers. In der Altstadt von Neapel liche Hexenmal (,Saugwarze')(,Saugwarze’) als Beweis gibt es die Cappella Sansevero, 1590 als gezeigt. Grabstätte der Familie di Sangro enerrichtet. ichtet. Es heißt,heißt. es sei Raimondo di Sangro gege— Sanders, Alexander, *6.06.1926 Birken- lungen, das Blut zweier junger Diener bei hcad,head, 130.04.1988;J[30.04.1988; eigcntl.eigentl. Orell AlexanAlexan- lebendigem Leib zu versteinern,verstcinem, indem er der Carter, engl. Hexer u. selbsternannterselbstemannter ihnen eine konservierende Substanz injiinji- „König„König der Hexen".Hexen“. Seiner Behauptung zierte bzw. er habe mit dieser Aufgabe in zufolge sei er schon als Kind von seiner den 1760erl7600r Jahren den Anatomen Giuseppe Großmutter in den HcxenkultHexenkult eingeweiht Salerno beauftragt. Die beiden Körper mit worden. BegmnderBegründer einer eigenen RichRich— den versteinertenvcrsteinerten Blutgefäßen sind in der tung des Wiccakultes in England, der sog. Krypta der genannten Kapelle hinter Glas „Alexandrian„Alexandrian witches",witches“, basierend auf den ausgestellt. Die HerstellungswciseHerstellungsweise der anaana— Vorstellungen von > Gardner, > LeviLe’vi und tomischen Modelle ist anscheinend bis heuheu- Franz > Bardon. Über S. wurde auch ein te nicht geklärt. Nach S. wurde vom schweschwe— Film, „Legend„Legend ofofthe the Witches",Witches“. gedreht. dischen Naturforscher Carl Peter Thunberg 6868 Ferdinand ZahlncrZahlner eine Pflanze,Pflanze, der Bogenhanf(Sonsevieria), (Sanserieria), schaflschaft und der Weg des Denkens. Einführung von benannt.benannt Michael Kim. Stuttgart;Stuttgart: Urachhaus, 1991;1991; Traktat überÜber das lebende Denken. Ein Weg zur ÜberwinÜberwin- Santos, Lucia Sr. > Lucia dos Santos. dung der abendländischen Philosophien, des Yoga und des Zen. Stuttgart: Urachhaus, 1993;1993; Das Licht. Sathi, Spyros, Die Entdeckung der schöpferischen Imagination.Imagination. ** 12.12.1913 Zypern, t26.08.1995:T26.08.1995; cigcntl.eigentl. Nachwort von Karen Swassjan. Ostfildern:Ostfildern: Edition Dr. Stylianos Atteslilis;Atteshlis; bcrühmerberühmer christlichristli— Tertium, 1994;1994: Raum und Zeit. 0.stfildem;Ostfildem: Edition Tertium, 1995;1995: Traktat über die unsterbliche Liebe. cher (griech.-orthodoxer)(griech.-orthodoxer) Magier, Heiler Ostfildern:Ostfildern: Edition Tertium, 2001. und Exorzist auf der Insel Zypern, bekannt Lit.: 1111 Coraggio dell'lmpossibiledell’lmpossibile (1982);(1982); Erra, als „Daskalos", lebte auf der Insel Strovolos als „Daskalos“. lebte aufder Insel Strovolos Enzo Steiner e Scaligero. Rom: Ed.Etl. Settimo Sigillo. bei Nikosia. Seine Lehre ist eine Synthese 2006. von christlicher und indischer Religion unun- Schäfer, Hildegard, 11997, dt. Schriftstel ter Einschluss der Reinkarnation. Daskalos Schäfer, Hildegard, T 1997, dt. Schriftstel— sagte von sich selbst, dass er durch die PraPra- lerin, Autorin. AufgritndAufgrund ihrerihrer Erlebnisse xis der ,Exomatose',Exomatose‘ (wohl(wohl eine Art außeraußer- bei dem Tonbandstimmen-ExperimentatorTonbandstimtnen-Experimentator körperlicher Erfahrung) zu fernenfernen Orten Konstantin > Raudive wurde sie selbst zurzur reisen könne, um den Menschen beizustebeizuste- engagierten Tondbandstimmenforscherin. hen. Er konnte sich angeblich auch seiner Unter anderem vernahm sie am Tonband früherenfrüheren Inkarnationen erinnern und sie auch die Stimme ihrer Tochter Heli, die mit wiederunm aufsuchen. In einem früherenfrüheren 24 Jahren verstorben war. Anlässlich eines Leben sei er als Junge der Wärter der RäuRäu- Besuches (mit(mit Jochem Fomoflf)Forttofl) beim EheEhe- me gewesen, in denen sich Jesus bei den paar Maggie u. Jules Harseh-FischbachHarsch—Fischbach in Essenern aufgehalten habe. Ihm werden Luxemburg konnte S. die Entstehung einer viele Heilungen zugeschrieben. an sie gerichteten ,,Jenseitsbotschaft‘Jenseitsbotschaft' (Grup (Grup- Lit.: HoniageHomage to Ihcthe Sun. ThcThe Wi.sdomWisdom ofofthe tlie Magus pe Zeitstrom) via ComputcrschimiComputerschirm erleben, of Strovolos. London: Penguin, 1987;1987: Markidcs,Markides. wobei die Buchstaben des Textes ohne UnUn- Kyriacos C.: Der Magus von Strovolos. Die faszifaszi- terbrechung aneinandergereiht waren. nierende Welt eines spirituellen Heilers. Aus dem W.: (Hrsg.)(Hrsg.) Was bedeutet der Tod Rirfür Sie? PromiPromi- Amerikan. übers,übers. v. Karl Friedrich Hönier.Hörner. MünMün- nente antworten. Genf: Ariston 1983; Stimmen aus chen: KnaurTb.,Knaur Tb., 1988. 1988. einer anderen Welt. Chronik und Technik der TonTon- bandstimmenforschung. Freiburg: Bauer, H988; Sattler,Sättler, Franz > Musallam. bandstimmenforschung. Freiburg: Bauer, 21988; Wo Schatten ist, ist auch Licht,Licht. oder wie verwandle Scaligero, Massimo, Pseud. fürfür Antonio ich Negatives in Positives. Melsbach/Neuwied: Massimo Sgabelloni, ** 17.09.1906 Veroli, Die Silberschnur, 1988;1988; Brücke zwischen Diesseits u. Jenseits. Theorie u. Praxis der TranskommunikaTranskonununika- 126.01.1980 Rom; Journalist, SchriftstelSchriftstel- tion. Freiburg/Br.: Bauer, 1989;1989: Wunder sind allall- ler, esoter. Philosoph, Grenzwissenschatt-Grenzwissenschaft- täglich. München: Erd, 1991;1991; Dialog mit Claudius 1er, SchülerSchiller von J. > Evola; verbreitete in (Gesamtwerk).(Gesamtwerk). Geleitwort von Friedrich Jürgenson. Italien die anthroposophischcn AnschauAnschau— Ergolding: Drei Eichen, 1997. ungen Rudolf > Steiners. 1932 arbeitete ungen Rudolf > Stciners. 1932 arbeitete Schäffer, Anna. *18.02.1882* 18.02.1882 Mindelstct-Mindelstet- S. als Chefredakteur bei der Zeitung Ilalioltalia ten/D, 15.10.1925T5.10.l925 ebd., selig (7.03.1999),(7.03.1999), Marinara;114017120211; 1944 in amerik. KriegsgefanKriegsgefan- Stigmatisierte,Stigmatisierte. fünftesfünftes von sechs Kindern genschaft; von 1950 bis 1978 Redakteur genschaft; von 1950 bis 1978 Redakteur eines Tischlers („Schreiner(„Schreiner Nandl").Nandl“). EiEi- der Zeitschrift EasiEast andund WestWesr des „Istituto„Istitute gentlich wollte sie immer MissionsschwesMissionsschwes- Italiano per ili1 Medio cded Estremo Oriente"Oriente“ ter werden. Nach dem Tod ihresihres Vaters kam (IsMEQ)(ISMEO) in Rom. S. über Vermittlung ihresihres Pfarrers nach W.: Yoga,Yoga. meditazione. Rom: Teseo Magia, 1971; Rom: Teseo Magia. 1971: Regensburg in Dienst, später als Haushalts- Dallo yoga alla rosacroce.rosacroee. Rom,Rom. 1972(Autobiogra- (Autobiogra- fifie); ZeilZen e Logos(posthum (posthum 1980); Die Logik als WiWi- hilfchilfe zu einem Amtsgerichtsrat in LandsLands— dersacher des Menschen. Der Mythos der Wissen- hut. sodann insins Forsthaus von Stammham Personenlexikon zur Paranormologie (XIII)(XIII) 6969

(Ingolstadt).(Ingolstadt). Dort geriet sie am 4.02.1900 onen der Margarete SchäffnerSchaffner von Gerlachsheim. mit ihren Füßen in einen Kessel mit koko— Eupen: Schröde,'*1955; 61955; Stein am Rliein:Rhein: Chri.stiana,Christiana, '199571995 (mit(mit Beiträgen von Rupert Mayer). chender Lauge, sodass Fleischfetzen an ihr herunterhingen. Längere Spitalsaufenthalte Scharbe!Scharbel > Makhlouf, JussufJ ussuf Seharbel.Scharbel. brachten keine Linderung ihrer SehmerzenSchmerzen Schellbach,Sehellbach, Oscar, Pseud. Felix Arno u. keine Heilung. 25 Jahre lang bis zu ihrem Felix Arno **16.07. 16.07.19011901 Halle/Saale,f T20.05.1970 20.05.1970 BaBa- Tod blieb sie seitdem ans Krankenbett gege— den-Baden;den—Baden: 1920 Übersiedlung nach HamHam- bunden. Am 4.10.1920 erschien ihr Franz burg, 1923 Gründung eines Buch- u. ZeitZeit- V.v. Assisi und dann Christus selbst. Die schriftenverlagsschriftenvcrlags mit Versandbuchhandlung. empfangenen sichtbaren Stigmen wurden 1924 Eröffnung der „Schule„Schule des Erfolgs".Erfolgs“. ihr erst nach mehrjährigem Gebet wieder 1936 Übersiedlung des Verlags nach Bad genommen, die Schmerzen aber verschlimverschlim- Harzburg und 1954 nach Baden-Baden. merten sich. Am 1.03.1922 erhielt sie die Als medial begabter Vertreter des positipositi— Stigmen der Domenkrone. Grab in der KirKir- ven Denkens (Mentalpositivismus)(Mentalpositivismus) hielt che von Mindelstetten.Mindelstctten. Am 3.07.1998 war S. zahlreiche Vorträge (neben Parapsycho- der 1977 in Rom eingeleitete Seligspre- (neben Parapsycho— logie) vor allem über eine geglückte Per chungsprozess abgeschlossen. Per- sönlichkeitsentfaltung, die ihreihre praktische Lit.: Ritter v. Lama: Anna Schäffer v. M., eine Lit.: Ritter v. Lama: Anna Schiiffer v. M.. eine Anwendung u. a. auch in der Vorbereitung unbekannte Stigmatisierte aus unserer Zeit. Innslnns- Anwendung u. a. auch in der Vorbereitung bruck,bruck. 1930; Schwager, G. Fr. X.: Liebe wächst der Mannschaften auf die OlympisehenOlympischen im Leiden -— Anna Schäffer von Mindelstetten. In:ln: Spiele (Winterolympiade(Winterolympiade 1976,1976. 1980) fand.fand. L'OsservaforeL 'Ossei'i'alorc Romano (deutsche(deutsche Ausgabe) Nr. 10, ErfinderErfinder des sog. ,Rellaphon',Rellaphon‘ (Langzeitauf (Langzeitauf— 5.03.1999, 6; Feldmann, Chr.: A. S. - die Dienst 5.03.1999, 6; Feldmann, Chr.: A. S. — die Dienst- nahmegerät). Die Lehre der Herrschaft des magd aus Mindelstetten. In:ln: RegensburgerRegenshmger Bistinns-BISIIHNS- hlatl,hlarr. 7.03.1999, Nr. 10,6-7.10. 6—7. Geistes und der Seele über alles Negative durch die Macht der Überzeugung formuformu- Schaffner, Margarete, *8.06.1863 Ger-Ger— liert er in 16 Denkgesetzen. Sein LebensLebens— laehsheim,lachsheim, Baden/D, 115.04.1949,T 15.04.1949, kathol. werk wurde zunächst von DorotheaDorothca Schell- Mystikerin, Visionärin, Bäuerin in NordNord- baehbach und dann von seinem Sohn Hans J. S. baden, Seherin. Seit ihrem 18. Lebensjahr durch Seminare und Publikationen (Men-(Men- hatte sie Kontakte mit ,Armen‚Armen Seelen'.Seelen‘. tal-Coaehingtal-Coaching u. a.) weitergeführt. 1928 erer- SoleheSolche erschienen ihr 6868 Jahre hindurch. schienen die ersten SuggestionssehallplatSuggestionsschallplat- Auch kam sie, wie A. K. > Emmerich u. Auch kam sie, wie A. K. > Emmerich u. ten. Therese > Neumann, jahrelang ohne Nah Therese > Neumann, jahrelang ohne Nah— W.:\V.: Mein Eriblgssystcm.Erfolgssystem. Po.sitivePositive LebensführungLebensfuhmng rung aus. Berühmt ist aus ihrem Leben das in Theorie und Praxis. Hamburg 1928, Freiburg: paranormale ,Phänomen‚Phänomen der eingebrannten Bauer,"1995; “1995; Werkstatt der Seele. Hamburg, 1930;1930; Hand'.Hand‘. Um siehersicher zu sein, dass sie nicht Klugheit und Tat. Lebensbuch des positiven Tat- menschcn.menschen. Erkenntnisse und Anleitungen zuzu einer vom Teufel getäuscht werde, bat sie Gott glückhaften und fiuchtbarenfruchtbaren LebensRihrung.Lebensführung. Bad um ein Zeichen. SoS0 wurden beim Empfang Harzburg,Harzburg. 1940.1940. der hl. Kommunion in Anwesenheit ihres der hl. Kommunion Lit.: Schellbach, H. J.:1.: Der neue Weg. Baden-Baden, Pfarrers plötzlich Brandspuren auf ihrem 1982; Glück,Glück. Erfolg und Harmonie. Freiburg/Br.,Freiburg/Er. Tüchlein sichtbar. Dieses Tüchlein wurde 1987: Pessimismus ist heilbar. Freiburg/Br,Freiburg/Er. 1989; zwecks Prüfung an das bischöfl.bischöfi. Ordinariat Du kannst,kannst. was du willst. GnindlagenGrundlagen und AnwenAnwen- dung des Schellbach-Systems. Freiburg «‘“Br..Br, 1993. in Freiburg eingesandt. Fünfmal bezeugten Verstorbene ihre Anwesenheit durch EinEin- Scherer,Scherer. Dioniira,Diomira, Sr., *23.02.1708*23.02.l708 GeGe— brennen in ein Tuch; von diesen TüchlcinTüchlein nua,nua. 114.01.1768,T 14.01.1768, TaufnameTaufnamc Teresia,Teresia. stig- istist jedoch nur noch eines erhalten gebliegeblie- mat. Nonne,Nonne. Büßerin; kam als Achtjährige ben. nach Zug in der Schweiz,Schweiz. woher ihr Vater Lit.: Grabinski,Grabinski. BrunoBrunotLeo Leo Oster: Fcgfeucr-Visi-Fegfeuer-Visi- stamiute,stammte. später nach Fribourg in die Hei- 70 Ferdinand Zahlner mat ihrer Mutter. Die Eltern übersiedelten Lit.: Hayek, Max: Das Geheimnis der Schrift. Verlag der Wiener Graphischen Werkstätte, 1923;1923; nach Pisa. Mit 13l3 Jahren hatte S. eine ErEr- Verlag Bagger, E. S.: Psycho-Graphoiogy:Psycho-Graphology: A Study of scheinung des Franz v. Assisi; auf dieses scheinung des Franz v. Assisi; auf dieses Raphael Schennann. London, 1924; Fischer, O.:0.: Vorzeichen hin trat sie am 5. Okt. 1730 bei Experimente mit Raphael Schermann.Schemiann. Ein Beitrag den Kapuzinerinnen in Fanano ein. Sie sagsag- zumzum Problem der Graphologie, Telepathie und des te den Tod einiger ihrer Verwandten voraus Hellsehens. Berlin; Wien, 1924; Silva Mello, A. da: Mysteries and Realities ofofthis this World and the Next. und besaß die Gabe der Kardiognosie. Ihre London,London,1958. 1958. Stigmen wurden erst auf dem Sterbebett entdeckt. 1901 Einleitung des Seligspre- Schiebelcr,Schiebeler‚ Werner, Prof. Dr. rer. nat. chungsprozesscs.chungsprozesses. *17.03.1923*17.03.1923 Bremen, 112.01.2006;T12.01.2006; DipL-Dipl.- Phys., bedeutender deutscher Parapsycho- Schermann, Raphael, *1879* 1879 Krakau, loge;loge: Studium der Physik inin Göttingen, fumTum 1945; polnischer intuitiver GrapholoGrapholo- 1955-651955—65 Arbeit in der Elektroindustrie ge (,Metagraphologe'),(,Metagraphologe‘), dessen erstaunliche in Pforzheim, sodann Dozent fürfür Physik Kenntnisse weit über die eines normalennomialen u. Elektronik an der Fachhochschule in ,Graphocharakteranalytikers',Graphocharakteranalytikers‘ hinausginhinausgin- Ravensburg-Weingart, 1971197l Prof. bis zur gen. Schon als Zwöljähriger verfasste er Emeritierung 1983 inin Ravensburg; im RuRun Charakteranalysen aufgrund der HandHand- hestand kreativ inin Forschung und PublikaPublika- schriften. Nach einem Aufenthalt in den tion hinsichtlich Parapsychologie und der USA kehrte S. nach Österreich zurück, ließließ Frage nach der Art und Weise postmortaler sich in Wien nieder und arbeitete als BeamBeam- Existenz; inin der InterpretationInterpretation der PhänoPhäno- ter in einem Versicherungsuntemehmen. mene meist spiritistisch orientiert. S. erer- Während des Ersten Weltkriegs diente er in hielt 1974 von der Associazione Italiana der Österreich.österreieh. Armee, reiste 1923 wieder ScienlificaScientifica di MetapsichicaMetapsiclzica fürfür zweizwei wiswis- in die USA und arbeitete nach seiner RückRück- senschaftliche Filme über die paranomia-paranorma- kehr wiederum als Berater von VersicheVersiche- len Heilmethoden auf den Philippinen den rungsgesellschaften. Während des Zweiten Emesto-Bozzano-PreisErnesto-Bozzano-Prcis sowie 1988 einen Weltkriegs kehrte S. in seine Heimatstadt Preis von der Schweizerischen Vereinigung zurück, wo er offensichtlich ein Opfer der fürfür Parapsychologie inin Bern. Besetzung Polens durch die deutsche BeBe— W.: Beses.senheitBesessenheit und Exorzismus -— Wahn oder satzungsmacht wurde. Wirklichkeit? -— Aus parapsychologischer Sicht. S. konnte allein durch das Ansehen oder Ravensburg: Wersch Verlag, 1985;1985; Der Tod, die auch nur durch die Berührung der HandHand- Brücke zu neuem Leben. Melsbach/Neuwied:Mclsbach/Neuwied: Die Silberschnur, 1988;1988; Zeugnis fürfür die jenseitijenseiti- schrift einer Person charakteristische Details ge Welt, Melsbach/Neuwied: Die Silberschnur, über diese angeben bzw. beim Anblick des 1989; Johannes GrebcrGreber -— sein Leben und sein Werk, Fotos einer Person auch deren Handschrift Schuttenvald:Schutterwald: Verlag Martin Weber, 1998.1998. reproduzieren. Die erhaltenen InformatiInformati- Schiffmann, Gustav Adolf, *31.07.1814*31.07.l8l4 onen bezogen sich meist auf Vergangenes Stettin, 1T 18.07.1883 Groß-Tabarz; HistoriHistori— oder Gegenwärtiges, selten auf ZukünftiZukünfti- ker, evangcl.evangel. Pfan'cr,Pfarrer, Vertreter eines kirchlikirchli— ges. S. wurde von zahlreichen Psychologen ges. S. wurde von zahlreichen Psychologen chen Liberalismus. 1843 bis zuzu seinem LeLe- und Wissenschaftern in Europa getestet, vor Wissenschaftern in Europa getestet, vor bensende an der Stettiner St. Jacobikirche allem durch den Prager Psychiater Fischer, tätig, theolog. Schriftsteller, Freimaurer der meistens mit einem Ergebnis zugunsten sei Ergebnis zugunsten sei- Großen Landesloge, eine Zeitlang inoffiziinoffizi- ner genialen Begabung, wenngleich er sich Begabung, wenngleich er sich eller Berater des preußischen Kronprinzen, auch häufighäufig irrte.inte. Aus parapsychologischer Aus parapsychologischer des späteren Kaisers Friedrich 111.III. Sicht diente ihm die vorgelegte Handschrift W.: Das Verhältnis der Freimaurerei zumzum ChrisChris- als Induktor fürfür seine vemiutlichvermutlich psycho- tentum und zur Kirche (1857);(1857); Die Ent.stchungEntstehung der metrischemetrischc Begabung. Rittergrade inin der Freimaurerei (1862);(1862); Geschichte Personenlexikon zur ParanormologieParanorrnologie (XIII)(XIII) 71

des Capitels der Großen Landesloge v. Deutschland Zürich (1948)(1948) sowie der Schweiz.schweiz. HermeHerme- u. seiner Akten. Berlin (1878);(1878); Die Freimaurerei in tischen Ges.; 1932 Studium der Pycho- Frankreich in der ersten Hälfte des XVIII. JahrhunJahrhun- Frankreich in der ersten logie, der GraphologieGraphologic (bei(bei Max Pulver), derts (1881).(1881). Ausbildung als Psychotherapeut bei Oskar Lit.: C. Wilhelmi: G. A. Schifirnann.Schiffmann. Ein Beitrag zu seiner Würdigung. In: Deutsch-evangelische BlätBlät- Pfister.Pfister. Ab 1938 hielt S. auch Vorlesungen ter 10 (1885),(1885), 329-350.329—350. am Institut fürfiir Angewandte Psychologie in Zürich. Dem sich seit 1939 bildenden meme- Schiller, Ferdinand Canning Scott,Seott, Schiller, Ferdinand dialen Kreis um S. gehörten namhafte PerPer- *16.08.1864 Ottensen bei Buxdehude, *16.08.1864 Ottensen bei Buxdehude, sönlichkeiten an (Bleuler,(Bleuler, Bemoulli, Pulver 19.08.1937 Los Angeles; brit. Philosoph T9.08.1937 Los Angeles; u. a.). Seine medial -— angeblich von einem deutscher Herkunft, Vertreter eines subjek- deutscher Herkunft, Vertreter jenseitigen Kommunikator namens A(tman tivistischen Pragmatismus, Prof. in CamCam- tivistischen Pragmatismus, Anupadaka) -— empfangenen Botschaften bridge bis 1926, sodann in Los Angeles tätä- bridge bis 1926, sodann in durften erst postum veröffentlicht werden. der wissen- tig. Er trat fürfür die Legitimität der wissen- Seine spezialisierte, 26.000 Bände umfasumfas- schaftl. Erforschung paranormaler PhänoPhäno- schaftl. Erforschung sende Esoterik-Bibliothek vermachte S. der mene ein. 1914 Präsident der engl. SPR; Zentralbibliothek Zürich. Mitglied mehrerer wissenschaftl. GesellGesell- W.: Von alten und neuen Mysterien, Stäfa: Rothen- schaften sowie Gründungsmitglied der häusier,häusler, 1995; Die Lehren des A., hrsg.u. kommenkommen- EnglishEng/i511 EiigenicsEugenics Society. tiert von Antoine Faivre und Erhart Kahle unter W.: Riddles of the Sphinx (1891,(1891, -1910);21910); Human- Mitarbeit von Annelis Bergmaier. Würzburg: Er- ism(1903,H912).ism (1903, 21912). gon-Verlag (seit(seit 1998); ReflexionenReflexionen über Kabbala und Tarot. Würzburg: Ergon 2000. Schindler,Sehindler, Heinrich Bruno, *22.08.1797*22.08.1797 Lit.: WissendeWissendc Eingeweihte u. Verschwiegene.Verschwiegcne. Lauban, 127.10.1859T27.10.1859 Greiffcnberg/Schle-Greiffenberg/Schle- Ausstellungskatalog der Zentralbibliothek Zürich, sien; Arzt, Chirurg, Psychologe, KulturhisKulturhis- 1986; Nachruf in ZeitschriftZeitschrift? f.f MenschenkundeMenschen/{10261€ (1991)(199l) 1; Mulacz, Peter: Oscar R. Schlag. In: JSPR toriker; Studium der Medizin in Dresden l; Mulacz, Peter: Oscar R. Schlag. In: JSPR 60(1995)60 (1995) 89, 263-66.263—66. und Breslau, Dr. med. 1819, später Chirurg S. a.: www.stiftung-schlag.ch und Augenarzt in Greiffenberg. S. betrachbetrach- tete die Spiritist.spiritist. Phänomene nicht als WirWir- Schleiss v. Löwenfels, Bernhard Joseph ken der Geister. Telepathie führteführte er auf (1731-1800),(1731 —1800), Pseud. Carl Hubert Lobreich Schwingungen zurück. In seinen Werken von Plumcnock und Phoebron; Mcdizinal- entwickelte S. ein Konzept der Polarität rat; Verfasser von VerteidigungsscliriftenVerteidigungsschriften (Tag-(Tag— und Nachtleben). der Rosenkreuzer, Leibarzt des bayrischen W.: Das magische Geistesleben. Ein Beitrag zur Königs Ludwig II. Gründete das Chwpfäl-Chmpjäl- Psychologie. Breslau: Wilh. Gottl. Korn, 1857; Der zLschezische WochenblattItVoclzenblatt und schrieb auch BeiBeis Aberglaube des Mittelalters. Ein Beitrag zur Cul- träge fürfür das SulzbacherSulzbaclzer Wochenblatt. turgeschichte.rurgeschiehte. Breslau: Wilh. Gottl. Korn, 1858; mit W.: Geoffenbarter Einfluss in das allgemeine Wohl Nachwort neu hrsg. von GurtCurt Moreck. Celle: Niels W.: Geoffenbarter Einfluss in das allgemeine Wohl Kampmann, 1925. der Staaten der echten Freimaurer an ihrem wahren EndzweckEndzwcck ihrer Stiftung erwiesen (1777);(1777); Der im Schlag, Oscar R., *22.03.1907*22.03.1907 OsterhoOsterho- Licht der Wahrheit strahlende Rosenkreuzer allen fenfen bei Landshut/Bayern, fT29.ll.1990 29.11.1990 lieben Mitmenschen, auch dem Magister PiancoPianeo zum Nutzen hinge.stellthingestellt (1782).(1782). Zürich; Graphologe, Schriftst., Trance- Medium, 1927 Assistent u. Medium bei Schlönier,Schlömer, Blandina Paschalis Sr. > Schrenck-NotzingSehrenck—Notzing in München, 1930 *6.04.1943*6.04. 1943 Karlsbad/Böhmen,Karlsbad/ Böhmen, dt. Trappis-Trappis— Übersiedlung nach Zürich. Mitbegründer tin (OCSO)(OCSO) und Ikonographin, ErforscheErforsche— der „Schweizerischen„Schweizerischen ParapsychologiParapsychologi- rin des Schleiers von Manoppello. Nach schensehen Gesellschaft";Gesellschaft“; von ihm stammt der der Vertreibung zu Kriegsende 1945/46 Ausdruck „Grenzgebiete„Grenzgebiete der Psychologie";Psychologie“; in Mühlheim an der Ruhr-Styrum und in Mitglied der FM-Loge „Sapere„Sapere aude"aude“ in Oberhausen aufgewachsen; 1962 Eintritt 72 Ferdinand ZahlnerZalilner in den Orden der MissionsschwesternMissionssehwestern vom des 20. Jhs.durchJhs.durcli ihre Arbeitshypothese, Kostbaren Blut in Neuenbeken, 1966-721966—72 dass bei ASW-Experimenten jene ProbanProban- Studium der Pharmazie mit Abschluss und den, die an die Existenz von ASW glaubten, anschließendem Übertritt in den Orden der höhere Treffer erzielten als jene, die diese Trappistinnen in Dahlem/Eifel.Dahlem/ Eifel. 1981-881981—88 Einstellung nicht hatten (sog.(sog. sheep-goal).sheep—goat). Ausbildung in der Ikonenmalerei und IkoIko- S. experimentiertecxperimentierte auehauch mit dem Medium nographie; ab 2000 fürflir drei Jahre im Kloster IngoIngo > Swann hinsichtlich Psychokinese. St. Marien zu Helfta, sodann mit Erlaubnis \V.:W; Separating thcthe Sheep fromfrom the Goals.Goats. In:In: JourJour- ihrer Äbtissin als Eremitin in Manoppello. nal ofoft/1€the AinericanA mericcm SocietySociervforfor PsycliicalPsrc/zical ResearchReseareh Seit 1979 widmet sie sich der Erforschung (1945);(1945); ESP and Personality Pattems. New Häven,Haven, des Volto Santo. Durch Vergleiche der Conn.: Yale University Press, 1958 (zus.(zus. m. R. A. McConnell); Extrasensory Perception. New York: Bilder des Grabtuches von Turin mit dem Bilder des Grabtuchcs von Turin Atherton Press, 1969;1969; ESP and Personality Pattem.s.Pattems. Antlitz auf dem Schleier (,Schweißtuch(,Schweißtuch GrcenwoodGreenwood Pub Group, 1973;1973; Parapsychology. ItsIts der Veronika'?)Veronika"?) konnte S. den Nachweis Relation to Physics, Biology, Psychology,Psychology. and Psy- der Identität der abgebildeten Personen erer— chiatry.ehiatry. Metuchcn,Metuchen. N.J.: ScarccrowScarecrow Press, 1976;1976; Parapsychology and Psychology. Matches and Mis-Mis» bringen. DurchDureh die Publikationen von Paul Parapsychology and Psychology. Matches and matchc.v.matches. Jcfferson,Jefferson, N.C.: McFarland,MeFarland, 1988. Badde,Badde. P. Heinrich PfeitTerPfeitfer u. P. Andreas ReschReseh wurden ihre Arbeiten erst einem grögrö- Schmid,Sehmid, Leo, *2.04.1916*2.04.1916 Hägglingen/CH, ßeren Kreis bekannt gemacht. 128.02.1976T28.02.1976 Oeschgen;Oesehgcn: r.-k.r.—k. Pfarrer, AuAu- W.: Der Schleier von Manoppello und das Grabtuch tor, Tonbandstimmenexperimentator; 1938 von Turin. Innsbruck, -2001;22001; Gesundheit aus dem Priesterweihe inin Würzburg, bis 1946 LehLeh- — Medi- Klostergarten: Kräuterwissen -— Heilfasten - Medi rer in St. JosefJosefAltdorf, Altdorf, sodann drei Jahre tation (mit(mit DiettnarDietmar Thönnes utidund Heribert KerschKersch- gens). Bindlach, 2004. Vikar in Grenchen, ansehließendanschließend inin NeuenNeuen- hof und bis 1952 in Arlesheim. In OeschOesch- Lit.: Badde, Paul: Das göttliche Gesicht. München: hof und bis 1952 in Pattloch, 2006 (erw.(erw. Neuaufl.Neuaufl. von ,Das‚Das MuschelMuschel— gen im Aargau wirkte er als PfanerPfarrer vom 7. seidentuch');seidentuch‘); Resch, Andeas:Andeas; Das Antlitz Christi. Dezember 1952 bis zu seinem Tod. Durch Grabtuch -— Veronika. Innsbruck: Resch,Reseh, -2006;22006; Friedrich > JürgensonJürgenson u. Konstantin > Rau- Pfeiffer, Heinrich: II11 Volto Santo di Manoppello. divc,dive, den er am 23. Januar 1969 besuehte,besuchte, Pescara:Peseara: Carsa, 2000, 2005. kam S. mit dem TonbandstimmenphänoTonbandstimmenphäno- Schmeidler, Gertrude Raffel,* * 15.07.1912 men in Berührung und begann dann selbst Long Brandl,Branch, N. J./USA,J./ USA, 19.03.2009 T 9.03.2009 Whit- zuzu experimentieren, um siehsich von dessen tier. Kalifornien; Psychologin, Parapsycho- Realität zuzu überzeugen. Bei mehr als 100 login. Durch die Lektüre des ersten Buches Einspielungen konnte er über 12.000 StimStim- von J. B. Rhine, Extra-SensoiyErtra—Sensow Perception, men registrieren. Er schrieb auehauch unter dem erwaehteerwachte ihr Interesse an der Parapsycholo-Parapsycholo— Pseud. Gerold SehmidSchmid Jugendbücher. Im1m C01- gie. Studien und Ausbildung am StnithSmith Col Februar 1972 erhielt er inin BeniBern seitens der lege, Northampton, MassachusettsMassaehusctts (1932),(1932), SchweizerisehenSchweizerischen Vereinigung fürfür Parapsy-Parapsy— sowie Clark University, WorcesterWoreester (1933)(1933) sowie chologie einen Preis fiirfür seine Forschungen Univer- am RadeliffeRadcliffe College/Harvard Univer und ÖffentliehkeitsarbeitÖffentliehkeitsarbcit auf dem Gebiet sity, Cambridge, Massachusetts (Doktorat(Doktorat sity, Cambridge‚ Massaehusctts der paranormalen Tonbandstimmen. 1935); danach Lehr-Lehr— u. Forschungstätigkeit 1935); W.: Wenn die Toten reden. Erfahrungen im Umgang am MontnouthMonmouth College, Long Brauch,Braneh. New mit dem Stimmenphänomen.Stimmenphiinomen. Zürich: Rex,Rex. 1976.1976. Jersey (1935-37),(1935—37), an der Harvard UniverUniver- sity (1942-44)(1942—44) Li.u. in der ASPR (1945-46).(1945—46). Schmidt,Schmidt. Helmut, *1928,*1928, dt.-amer.dt.—amer. Phys., Es folgtenfolgten jahrelange Forschungsaktivitäten Parapsychologe;Parapsyehologe; S. arbeitete an verschiedeverschiede— am City College, New York,York. ab 1945; PräPrä— nen Forschungsinstituten inin den USA und sidentin der ParapsychologiealParapsychological Association setzte zur Prüfung von ev. psychokineti- 1959. BerühtntBerühmt wurde S. in den 40cr40er Jahren schensehen Fähigkeiten elektronische Zufalls-Zufalls— Personenlexikon zur Paranormologie (XIII)(XIII) 73 generatoren {randoni(t'andom mimbernumbet' generators, Vorstand der Freien Christlichen VolkskirVolkskir- RNG)ein: z. B. BeeinflussungBeeinflussung der ZerfallsZerfalls— che.ehe. Für seine Verdienste als Schriftsteller rate radioaktiven Materials oder Steuerung wurde S. 1971 das Verdienstkreuz am BanBan- des AufleuchtensAufieuehtens verschiedener Lämpchen. de des Verdienstordens der Bundesrepublik 1976 führtefiihrte S. die sog. Pre-RecordedPt'e-Recordea’ Tar- Deutschland verliehen ge/^-ExperimentegetS—Experimente (PRT)(_PRT) ein. Dabei wurden W.(über (über 100):lOO): NcugcistNeugeist im Alitag.Alltag. Selbst-Selbst-o und Le- bereits einige Zeit vor Beginn des ExperiExperi— bensbemeisterimgbensbemeisterung durch Gedankenkraft. PfullinPfullin- ments Zufallsfolgen durch einen ZufallsgeZufallsge- gen, 1925; Bhagavad Gita. Das HoheliedI-Iohelied der Tat. Pfullingen, 1940; Wir leben nicht nur einmal. nerator festgelegt und ohne Wissen der nerator festgelegt und ohne Wissen RückcrinnerungenRückerinnerungen an früherefrühere Leben im Lichte der Versuchsperson und des VersuehsleitersVersuchsleiters Schicksalsforschung.Sehicksalsforselumg. Berichte und Tatsachen. BüBü- gespeichert. Im Experiment wurden diedie— dingen-Gettenbach,dingen-Gettenbaeh, 1956; Gelnhausen 1962; Lao- se vorher festgelegtenfestgelegten mit simultan genegene- Tsc.Tse. TAO-TEH-KING.TAO-TEl-l-KING. Weg-Weisung zur WirkWirk- rierten Zufallsfolgen gemischt verwendet. lichkeit.lichkeit. Pfullingen/Württemberg:PfullingenlWürttemberg: Baum-Verlag, 1961;1961: Neugeist als Lebensmacht.Lebensmaeht. Eine EinfuhrungEinfiihrung 1970 arbeitete S. an Projekten zur Feststel 1970 arbeitete S. an Projekten zur Feststel- in Wesen und Wollen der Neugeist-Bevvegung.Neugeist-Bewegung. lung von psychokinetischenpsychokinetisehen Fähigkeiten Pfullingen, 1966. bei Tieren. W.: Zur Ausrüstung im parapsychologischenparapsyehologisehen LaboLabo- Schmöger,Sehmöger, Carl Erhard, *24.02.1819*24.02.1819 ratorium. In: J. BelofT(Hrsg.):Beloff(Hrsg.): Neue Wege der Para- Ehingen, tI4.T14. 08.1883 Gars/lnn; kath. psychologiepsyehologie (1980),(1980), S. 51-77;51—77; The Strange PropProp- Theologe, Ordenspriester CSsR, SchriftSchrift- erties of Psychokinesis. In: Jutinuil of Scieniijic erties of Psychokinesis. In: Journal of Scienti/ic steller. bes. auf dem Gebiet der Mysik, be- ExplorcitionExploration 1l (1987)(1987) 2; ObscrvationObservation of a psycho- kinetickinetie effectcffect under highiyhighly controlledeontrolled conditions.eonditions. einflussteinflusst von Joseph > Görres. 1842 PriesPries- In: JoiirncilJournal ofofPat'cn)s_i-'cltol()gt'Parapsycholog\- 57 (1993);(1993); Random ter. 1850 Redemptorist. 1865 Rektor des Generators and Living Systems as Targets in Retro- Kollegs inin Gars am Inn.lnn. 1868 Provinzial PK Experiments,Experiments. in:In: Thele JotmuilJournal ofoft/w the American.—1met'it‘an der süddeutschen Provinz der Redemptoris-Redemptoris— SocietySoc'ietrfors'C/tic'alfor Psychiccil ReseorchResearc'h 9\91 (1997)(1997) 1,l, 1-13.1—13. tcn.ten. S. hatte Verbindung zurzur angebl. Visio- Schmidt, Karl Otto, Pseud. Hilarionl-Iilarion närin Louise > BeckBeek in Altötting. Hrsg. der *26.01.1904 Laboe/Kiel, t21.12.1977T2l.l2.1977 Schriften der Stigmatisierten Anna Kath. Reutlingen/D;Reutlingen/ D; csoter.esoter. Schriftsteller. EspeEspe- > EmmerickEmmeriek nach den Aufzeichnungen > rantist, Lebensberater, Anhänger der sog. Brentanos,Brentanos. die er als authentische WiederWieder- Neugeistbewegung, Redakteur der Zschr.Zsehr. gabe der Schauungen verteidigte. S. ließ Unity (ab(ab 1969 Ja) u. Hrsg. der 1923 gege- auch die My.sti.seheMits'tisclze Stadt Gottes der span.Span. gründeten Neugcist-ZeitschriftNeugeist-Zcitsclu'ift Die weiße CharismatikerinCharismatikerin Maria von > Agreda ins Fahne. 1970 ging diese in der E.soteraEsotet'a des Deutsche übersetzen. HemianHerman Bauer Verlages auf. Schon unter Lit.: Klamiann,Klarmann. U.: C. E. SchmögerSehmöger etc. Ein LebensLebens- Dr. Viktor Schweizer war S. Mitarbeiter des bild. Regensburg. 1883;1883: Kästner, F.: C. E. SchmöSchmö- .lohannesJohannes Baum Verlages, den er ab 1938 -— ger, Redemptorist ((1819—1883).1819-1883). Ein Lebensbild. Hrsg. \'.v. F. Wenhardt. Gars am Inn,lnn. 1983.1983. nach der Ermordung Schweizers durch das NS-Regime -— gemeinsam mit Otto Orlows- Schneider,Schneider. Adolf,Adolf. *1943 Gcngenbach/Gengenbaeh/ ky bis zur gewaltsamen AuflösungAuflösung am 15. Schwarzwald.Selm’arzwald. Elektroingenieur.Elektroingenieur, Ufo-ForUfo—For— Jui 1941194l weiterführte.weiterfi‘ihrte. S. war eine Zeitlang scher u. fachspezifischerfachspezifiseher Autor, speziell auch im KZ Welzheim;Welzheim: nach Kriegsende betr. sog. UFO-Phänomene,UFO-Phänomene. mit JournalisJournalis- Stadtbibliothekar in Reutlingen. tin Ingelnge Schneider Hrsg. des Net-Journals.Net-Jom'nals. Von 1930 bis 1969 war S. DistriktspräsiDistriktspräsi- Der von S. 1988 gegründete Jupiter-VerlagJupiter—Verlag dent des IntcniationalcnInternationalen Ncugeist-Bun-Neugeist-Bun- in Zürich publiziert KongressberichteKongressberiehte und des {International(International NewNerv ThonghtT/tongltt AllianeeAlliance Forschungsergebnisse auf dem Gebiet inin- -— INTA) fürfür Deutschland,Deutschland. Österreich und novativer. alternativer Technologien. die Schweiz. 1970 wurde er Präsident der die Schweiz. 1970 wurde W.: Besucher aus dem All. Erforschung und ErkläErklä- LiuaLiga fürfür universale ReliuionReligion und 1972 auch rung des UFO-Phänomcns.UFO—Phänomens. Frciburu:Freiburg: Bauer. 1978; 74 Ferdinand Zahlner

Das Geheimnis der unbekannten Flugobjekte. ErsErs- u. Willy waren seinerzeit ein berühmtes te umfassende Fotodokumentation aus aller Welt medial begabtes Brüderpaar,Brüderpaar. das unter LaLa» (1979,(1979, zus. m. Hubert Malthaner); Physiolog. u. psychosomatische Wirkungen der Strahlen unbeunbe- borbedingungen von mehreren Parapsy-ParapSY' kannter Himmelserscheinungen. Innsbruck;Innsbruck: Resch,Reseh, chologen (Price,(Price, Osty mit Rudi im InstiInsti- 1982; Schneider, Adolf und Inge: Energie aus dem tut Metapsychique in Paris, Herbst 1930, All.A11. Das Geheimnis einer neuen Energiequelle Schrenck-Notzing) überprüft wurde. Die (2000).(2000). beiden Brüder produzierten telekinetische Schneider, Julie, *6.09.1820*6.09.l820 Haaren bei Phänomene besonderer Effektivität. Pn. Aachen/D, 121.03.1859T21.03.1859 Düsseldorf; MysMys- Phänomene traten zuerst bei Willy in BrauBrau— tikerin, Ordensfrau. Juliana Eva Hubertina nau auf (in(in Zusammenhang mit dem sog. S. war das vierte von zehn Kindern eines Tischerlrücken 1918; dabei meldete sich evangel. Vaters (Friedrich)(Friedrich) u. einer kath. Lola Montez, die Geliebte König LudwigsLudwigS Mutter (Elisabeth,(Elisabeth, geb. Münch), welche I. V.v. Bayern als ,01ga').,01ga‘). J. Kogelnik machmach» die kath. Taufe (entgegen(entgegen der Anordnung te Schrenck-Notzing auf die Brüder aufauf- des preuß. Königs) durchgesetzt hat. ZuZu- merksam. Dieser holte zunächst Willy in nächst Erzieherin in Lüttich, 1945 -— gegen das Münchner Laboratorium. Willy wurde den Willen der Eltern -— (erneuter)(erneuter) Eintritt Dentist. Rudi war von Beruf Motomiecha-Motormecha— in die 1933 neu gegründete Gemeinschaft niker und starb als Leiter einer Fahrschule „Töchter„Töchter vom Heiligen Kreuz",Kreuz“, OrdensnaOrdensna- an einem Gehirnschlag. me Sr. Emilie. 1851 Novizenmeisterin in Der deutsche Schriftsteller Thomas Mann der neuen Niederlassung Aspel bei Rees. (1875-1955)(1875—1955) beschreibt die Levitation eiei- 1852 Oberin eines großen Krankenhauses nes Taschentuches während einer Sitzung in Düsseldorf. An Typhus erkrankt, wurde mit am 20. Dezember 1922 sie von starken Kopfschmerzen geplagt; in München in Okkulte Erlebnisse {\92y)-(1923)- erlitt Durchbohrung des Herzens 1856 u. Lit.: Nachruf (auf(auf Willy S.) v. Gerda Walther 1857(wie (wie Theresia v. Avila),Avila). Herz-Jesu-ViHerz-Jesu-Vi- in GW 3/1971;3(1971; Osty, Eugene: Les pouvoirs in- connus de l'esprit sur la matiere. Paris, 1932; sionen und Offenbarungen. 1926 Seligspre- connus de l’esprit sur la matiere. Paris, Schrenck-Notzing,Schrenek-Notzing, A. v.: die Phänomene des MeMe- chungsprozess eingeleitet und 1984 wieder diums (aus(aus dem Nachlass). Berlin, aufgenommen, diesbezügliche Akten 1992 1932; Gregory, Anita: The Strange GaseCase of Rudi nach Rom übermittelt. Schneider. Metuchen, NJ &8: London: The Scare- crow Press, 1985.198S. W.: Geistliche Briefe der ehrwürdigen Schwester Emilie, Oberin des Klosters der Töchter vom HeiHei- Schneider, Willy, *16.05.1903*16.05.l903 Braunau, ligen Kreuz in Düsseldorf,Düsseldorf. nebst einem kurzen BeBe- T31.07.1971 ebd. > Schneider, Rudi. richt über ihre Leiden und ihren Tod. Düsseldorf, 131.07.1971 ebd. > Schneider, Rudi. 1860; Neudnick Köln; 1987. 1860; Neudruck Köln; 1987. Schneiderfranken, J. A.> Bö Yin Rä. Lit.: Richstätter,Richstiitter, Karl S.J.: Eine moderne deutsche Mystikerin. Leben u. Briefe der Schwester Emilie Schöffel, Franz von, Schneider,Schneider. Oberin der Töchter vom hl. Kreuz zu *ca.*ca. 1884, 109.10.1959t09.10.1959 Purkersdorf/Öst.; Düsseldorf. Freiburg, 1928; Wolf, Irmgard: Cari Düsseldorf. Freiburg, 1928; Wolf, Irmgard: Cari- Publizi.stPublizist mit großetiigroßem Interesse an parapara- tas und Mystik. Schwester E. Schneider, Oberin in Düsseldorf. In: Annalen des Hist. Vereins fürfür den psychologischen Themen, Sohn von Josef Niederrhein 196(1994),196 (1994), 103-157.103—157. Schöffel; Hrsg. der 1922 gegründeten ZeitZeit- schrift Das Neue Licht,Licht. die 1959 mit der Schneider, Rudi, *27.07.1908*27.07.l908 Braunau/ von Josef > Kral herausgcgeb.herausgegcb. Zeitschr. OÖ,oo, 128.04.1957T28.04.1957 Weyer/OÖ. Der Vater von Josef > Verborgene Welt vereinigt wurde. Josef Schneider arbeitete als Setzer in einer Druckerei. Die Familie hatte sechs Söhne; Scholz, Wilhelm von, *15.07.1874*15.07.l874 BerBer— Willy war der dritte unter ilinen;ihnen; auch der lin, 129.05.1969T29.05.l969 Konstanz; Dramaturg, zweite Sohn der Familie Schneider, Karl, Schriftst.,Schriftst, Lyriker, essayist. MaterialsammMaterialsamm- war medial begabt (Sprechmedium).(Sprechmedium). Rudi ler bzgl. des V.v. C. G. > Jung so genannten Personenlexikon zur ParanomiologieParanormologie (XIII)(XIII) 75

Phänomens der Synchronizität; S. prägte migkeit von Jugend an, am 27.05.1753 EinEin- dafür die Bezeichnung „Anziehungskraft„Anziehungskraft tritt als Laienschwester bei den DominikaDominika- des Bezüglichen"Bezüglichen“ (publiziert(publiziert in der FrankFrank« nerinnen im Heilig-Grab-Kloster zu BamBam- furterfurter Zeitung 15.04.1923). Aufgewachsen berg; machte bis zu ihrem Tod über 24 JahJah— in Berlin, übersiedelte Wilhelm 1890 mit re hinweg viele körperliche und seelische seinem Vater Adolf Scholz (preuß.(preuß. FinanzFinanz- Leiden durch; stigmatisiert seit 30.09.1763; minister) auf Schloss Seeheim bei KonKon- Seligsprechungsprozess am 15.05.1999 erer- stanz. Nach dem Studium der Literatur in öffnet. Berlin, Kiel und Lausanne promovierte S. Lit.: Heim, Hans: Die Bamberger Dominikanemon- in München über Annette von Droste-Hüls- ne C. S., die Katharina Emmerich des FrankenlanFrankenlan- hoff. 1916 Dramaturg am Landestheater inin des. Bamberg, 1922;1922; Schonath, Johann Bapt.: Von verborgenemverborgencm Heldentum. Aufzeichnungen aus dem Stuttgart. Nach der Machtergreifung Adolf Heldentum. Aufzeichnungen aus dem Leben der stigmatisierten Dominikanemonne C. S. Hitlers (1933)(1933) unterzeichnete er mit vielen von Bamberg. Bamberg, 1925. anderen das Gelöbnis treuester Gefolgschaft u. wurde Mitglied und 1951 Präsident der Schopenhauer, Arthur, *22.02.1788*22.02.1788 Dan- Deutschen Akademie der Dichtung. 1944 zig, 121.09.1860“[21.09.1860 Frankfurt/M.;Frankfi1rt/M.; voluntaris- Ehrendoktorat der Ruprecht-Karls-Univer-Ruprecht-Karls-Univer— tischer Philosoph mit parapsychologischen sität Heidelberg; 1949 Präsident des VerVer- Themen inin seinen philosophischen SchrifSchrif- bandes deutscher Bühnenschriftsteller und ten. Studium der Naturwissenschaft u. PhiPhi— Komponisten, aus dem er 1952(aus (aus Protest losophie mit Promotion 1813 in Göttingen. gegen dessen Teilung) wieder austrat. Der Dozent in Berlin, ab 1831 in Frankfurt. In von der Stadt Konstanz gestiftete Wilhelm den paranomiaienparanonnalen Erscheinungen sah er von Scholz-Preis wurde wegen antisemiantisemi- eine bestätigende Manifestation seines bebe- tischer Äußerungen von S. 1989 wieder haupteten metaphysischen Urprinzips der abgeschafft. Wegen der Diskussion um Wirklichkeit, des raumlosen, überzeitlichen seine pro-nationalsozialistische Einstellung Willens als Lebensdrang, der die Stelle des verzichtete S. auf die Verleihung der EhEh- „Dinges„Dinges an sich"sich“ bei I.I. Kant einnimmt. renbürgerschaft durch die Stadt Konstanz. Sein Gedankengut beeinflusstebeeinflusste auch C. G. Grabstätte im „Allmannsdorfer„Allmannsdorfer FriedhofFriedhof“ > Jung hinsichtlich des Konzepts der SynSyn- in Konstanz. chronizität). \V.:W.: Der Zufall und das Schicksal (M924(31924 -— die dritdrit- W.: Animalischer Magnetismus und Magie (1836);(1836); te umbenannte und überarbeitete AuflageAuflage von „Der„Der zwei Schriften in „Parerga.‚Parerga und Paralipomena":Paralipomena“: „Zur „Zur Zufall, eine Vorfon-nVorform des Schicksals":Schicksals“: Die AnzieAnzie- Lehre von der Unzerstörbarkeit unseres wahren hungskraft des Bezüglichen.Bezügliehen. Stuttgart, 1923); MünMün- Wesens durch den Tod"Tod“ sowie die „Transzendentale„Transzendentale chen: List, 1959 (List-Bücher;(List-Bücher; 133); auch Herder, Spekulation über die anscheinende AbsichtlichkeitAbsichtliehkeit 1983 im Schicksal des Einzelnen"Einzelnen“ (1851);(1851); Versuch über Lit.: Regener, Edgar Alfred: Wilhelm von Scholz.. das GeistersehenGeistersehcn und was damit zusammenhängt Aufl.Aufl. Leipzig u.a.:u. a.: Magazin-Verl. Hegner, H905;31905; (1851);(1851); Parapsychologi.scheParapsyehologische Schriften. Mit einer Reis, Arnold Mathias: Wilhelm von Scholz. StudiStudi- Einführung von Hans Bender. Basel: Benno SchwaSchwa- en zu seiner Weltanschauung. Würzburg-Aumühle: be,be. 1961 (Sammlung(Sammlung Klosterberg Neue Folge). Triltsch, 1939; Reile, Holger: Versuchte EhrenretEhrenret- Lit.: Driesch, H.: Schopenhauer und die Parapsy- tungrung fürfür einen Nazidichter.Nazidiehter. Berlin: Neues DeutschDeutsch- chologie.ehologie. In: Jahrbuch der Schopenhauer-Ges. land, 2.JanuarJanuar 2008. land. 2. XXlIl.XXIII. Bd. (1936);(1936); Bender,Bender. H.: SchopenhauerSehopenhauer und die Parapsycholigic.Parapsycholigie. In. Zschr.Zrcln:_/f f. Panips.Pumps. u. Greuz-Grau; Schonath,Columba, St., Sr., * * 111.02.17301.02.1730 Bur- ^ehielegehiclc der Psych. IV. (1960),(1960), 2/3; Florschütz, gellern bei Schcßlitz/Bayern,Scheßlitz/Bayern, f13.03.1787 3.03.1787 Gottlieb: Swedenborgs verborgene Wirkung auf Bamberg/D; stigmatisierte Mystikeriti,Mystikerin, Kant. Swedenborg und die okkulten Phänomene aus der Sicht von Kant und Schopenhauer. Würz Taufname: Marianne, Tochter des Müllers der Sicht von Kant und Schopenhauer Würz- burg: Königshausen &8; Neumann, 1992. Johann Georg Schonath und seiner Frau 1992. Katharina Popp; außergewöhnlicheaußergewölmlichc FrömFröm- Schreiber, AdolfAdolf> > Scribonius.Seribonius. 76 Ferdinand Zahlner

Schreiber, Klaus, ** 1920, f17.01.1988; 7.01.1988; der chen; Psychiater, Parapsychologe; nach früherfrüher beruflichberuflich als Feuerschutz-TechnikerFeucrsclnitz-Techniker Gymnasialstudien in Oldenburg Studium in Aachen tätige S. wurde als Entdecker der Medizin in München, 1888 Dr. med.,med.‚ der paranormal entstandenen Fernsehbilder gründete 1886 mit Carl > Du Prel u. > („Videobrücke(„Videobrüeke zumzum Jenseits"?)Jenseits“?) bekannt. Hübbe-SchleidenHübbe-Sehleiden die „Psychologische Motoviert durch die Suche nach einem Ges.".Ges.“. Rudolf > Tischner nennt ihn einen Jenseitskontakt mit seiner mit 18 Jahren der ersten deutschen ErforscherErforseher des Hypno- verstorbenen Tochter Karin und anderen tismus (vgl. „Sphinx"„Sphinx“ 1886-891886— 89 unter „Not„Not- verstorbenen Verwandten entwickelte der zing")zing“) sowie die führendeFührende Gestalt der deutdeut- offenbar medial Begabte nach langwierilangwieri- schen ParapsychologieParapsyehologic der zwanziger Jahre gen, erfolglosen VersuehenVersuchen ein High-Tech- des 20. Jhs. Zeitweilige Mitarbeiter waren Verfahren zur vermeintlichen TranskomTranskom- O. R. > Schlag und Karl > Gruber. Durch munikation. S. e.xperimcntierteexperimentierte anfangs mit die Ehe mit der Tochter Gabriele des GroßGroß- Tonbandeinspielungen zwecks Aufnahme industriellen Gustav Siegle verfügte er über von Botschaften Verstorbener,Verstorbener. entwickelentwickel- große fifinanzielle Mittel. Der Schwerpunkt te jedoch seit 1982 über „jenseitige"‚.jcnseitige“ HinHin- seiner Forschungsarbeit bezog sich auf weise ein Verfahren zur Sichtbarmachung TelekinescTelekinese und Materialisationsphänome- von Fernsehbildern durch optisches RückRück- nik der berühmten Medien seiner Zeit. So kopplungsverfahren und Aufzeichnung auf hielt er mit dem Medium Eusapia > Palla- Videorekorder. Am 30.09.1985 konnte er dino erste Sitzungen 1894; er entlarvte die erstmals Bilder von Verstorbenen auf dem Medien LuciaLueia Sordi u. Linda Gazerra (vgl. Bildschirm sehen und erkennen. S. arbeitete Psych. Studien 191 1 f.);f.): interessierte sich auch mit Dipl.-Ing.Dip1.-1ng. Martin Wenzel zusamzusam- später auch für Spukphänomene. Anfangs men, der als anfänglicher Skeptiker später leichtgläubig,leichtgläubig. verbesserte er später die ün-Un- selbst experimentierte und TranskommuTranskommu- tersuehungsbedingungen,tersuchungsbedingungen, unterließunterlicß jedoch nikationsbilder erhielt. Allerdings entspreentspre- quantitative ReihenversucheReihenversuehe und versuehteversuchte chen einige der umstrittenen Bilder auf keine Gewöhnung der Medien an stärkere dem Bildschirm früherenfrüheren Filmszenen (z.(z. B. Lichtverhältnisse zweekszwecks BetrugspräventiBetrugspräventi- von Wolfgang Kieling,Kieling. tl985,11985. wie aus der on,on. sodass trotz allem die von ihm beobachbeobach— ZDF-Serie Schwarzwaldklinik;Sclnvarzwaldklinik; oder die teten paraphysikalisehen Phänomene keine ProfilaufnahmeProfilaufnahme von Romy Schneider entent- allgemeine wissenschaftl. Anerkennung spricht der Szene aus „Das„Das Mädchen und fifindennden konnten. der Kommissar"Kommissar“ von 1973). S.s Versuche W.: FinEin Beitrag zur therapeutischen Verwertung des wurden auch in der Fernsehsendung „Un„Un- Uypnotismus,1’1ypnotismus. Dissertation,Dissertation. 1888; Materiaiisatlons-Materialisations- phänoinene.phänomene. München,München. 1914,1914. 1923; Der Kampf um glaubliche Geschichten"Geschichten“ des Senders RTL- um die Materialisationsphänomene. München,München. 1914;191-1; Luxemburg am 14.03.1987I 987 vorgeliihrt.vorgelührt. Auf Fhysikal.Physikal. Phänomene des Mediumismus. München,München. dem Band war ein Mönch zu sehen,sehen. in dem 1920; h.xperimenteExperimente der Fernbewegung. München,hrlünchen. manche den 1955 verstorbenen Abt Alois > 1924;1924: Gesammelte AulsätzeAufsätze zur Parapsychologie. Wiesinger zu erkennen glaubten. ÄhnlicheAhnliche Stuttgart,Stuttgart. 1929; Die Entwicklung des Okkultismus zur Parapsychologie in Dt.schld.Dtsehld. Leipzig,Leipzig. 1932,1932. TV—Experimente unternahm der Wiener TV-Experimente unternahm der Wiener hrsg. V.v. (i.(’i. Walther; Die Phänomene des Mediums AmateurforscherAmateurlorseher Reiterer. Rudi Schneider,Schneider. hrsg. v. G. Walther. Berlin,Berlin. 1933;1933: Lit.;Lit.: Vgl. dazu Scnkowski,Senkowski. !■.:15.: InslniiiicnlelicTrans-1nstnunente11e Trans- Mithrsg. V.v. Die physikal. Phänomene der großen kommunikalion.kommunikation. Frankfurt ' M.:M; R. (i.(1. Fi.schcr,Fischer. 1989 Medien (=t: das sog. 7-Männerbuch). Stuttg.,Stuttg. 1926; (31990.(-1990. '1995)‘1995) sowie „Hin„Ein Fenster ins Jenseits".Jenseits“. In:ln: Grundfragen der PPS. Stuttg.,Stuttg. 1962. Chr. Bieberger/A. GrulierGruber-"'G. G. Hasinann:Hasmann: Spuk in Lit.;Lit.: Sehlag,Schlag. Oscar R.: Kurze Bibliographie der bebe- Wien. Uebcrreuter.Ueberreuter. 2004. deutendsten Werke des Dr. Frhr. v. Sehrenck-Not-Sehrenek-Not— zing. In: Zschr. Okkiillisiisclie(Mkultislisc/w RniulscliaiiRum/schau (1929)( 1929) 7;7: Schrenck-Notzing,Sehrenck-Notzing. Albert Freih. von Nekrolog in der Zschr. f. PSS (= Psychische StudiStudi- * 18.05.1862 Oldenburu.Oldenburg. J(12112 02.1929 MünMün- en) H. 4. 1929; Mann,Mann. Thomas: Okkulte Erlebnis-Erlebnis— Personenlexikon zur ParanonriologieParanormologie (XIII)(XIII) 77 se (1924).(1924). in:ln: Essays II I9I4-I926,1914—1926. Große komkom- liehlich technischer Apparate mit Liehtprojek-Lichtprojek- mentierte Frankfurter Ausgabe, Frankfurt, 2002;2002: tionentioncn (Latema(Latema magiea)magica) bediente. S,S. starb Fischer, Andreas: In der Dunkelkammer eines MeMe- Fischer, Andreas: In durch Suizid,Suizid. vielleicht weil man ihm auf dienforschers: Albert von Schrenck-Notzing. In: The Message. Kunst und Okkultismus -— Art and die Schliche kam. Occultism. With an Essay by Andre Breton. Hrsg. Lit.: Scmler,Semler. Johann S.: Sammlungen von Briefen V.v. Claudia Dichter,Dichter. Hans Günter Golinski,Golinski. Michael und Aufsätzen über die GaßnerischenGaßnerisehen und SchröpSchröp- Krajewski,Krajewski. Susanne Zander. Köln: Walther König, ferischenferischen Geisterbeschwörungen. Halle,Halle. 1776:1776: 2007, S. 137-142.137—142. Kunz,Kunz. Walter: Johann Georg Schröpfer,Schröpfer. ein Magier des 18.l8. Jahrhunderts. Zürich: Rechtshilfe-Verlag, Schröder,Schröder. Christoph, Prof. Dr. 1957;1957: Kalka,Kalka. Joachim: Phantome der Aufklärung. ** 02.03.1871 Rendsburg/ Holstein,Holstein. Von Geistern, Schwindlern und dem Perpetuum 122.12.1952T22.12.1952 Berlin; Entomologe, Parapsy- Mobile. Berlin: Berenberg,Berenberg. 2006. ehologe, Gymn.professor; Hrsg. der Zschr.Zscrlzr. chologc, Gymn.professor; Hrsg. Schucman,Sehucman, Helen,* * 14.07.1909 New York,York. für melapsychische Forschung 1930-40.1930—40. _fiir metapSJ-tchisclie Forsc/zzmg 19.02.1981”[902198] N.Y; US-amerik. Psychologin,Psychologin. Seine Sehwiegermutter Maria RudioffRudloff Seine Schwiegermutter geb. Cohn. 13-jährigl3-jährig als Baptistin getauft, (*6.06.1864 Siegburg/D, f 10.08.1945) (* 6.06.1864 Siegburg/D, T 10.08.1945) wurde sie später Atheistin,Atheistin. 1933 Heirat wurde unter dem Pseud. ,Frau‚Frau Vollhart'Vollhart‘ als mit Louis Schucman,Sehucman, Mitarbeit inin dessen Medium bekannt. Buchhandlung; 1952-571952—57 Studium der W.: GrundvensucheGrundversuche auf dem Gebiet der psychischen Psychologie,Psychologie. 1958 bis 1977 zunächstzunächst AsAs- Grenzwissenshaften. Berlin,Berlin. 1924; Hrsg. d. ZschrZSC/H: fifürir metapsychische1216101).?)'clzisc'he Forschung 1930-40.l 930 -— 40. sistentin,sistentin. später Professorin fürfür Klinische Psychologie an der Columbia Universität Schrödter,Sehrödter, Willy, *11.12.1897*ll.12.1897 Mainz/D,Mainz/D. inin New York. 1965 begann S. mit der steste- 11971;T1971; esoter. Schriftsteller auf grenzwis- nographischen Niederschrift der MitteilunMitteilun- senschaftl. Gebiet, war im kaufmännisehenkaufmännischen gen der von ihr innen gehörten Stimme,Stimme. die Beruf tätig,tätig. dann in der Verwaltung und sich als Jesus ausgab. IhreIhre diesbezügliche führteführte eine ausgedehnte Korrespondenz mit siebenjährige Arbeit wurde unterstützt von einschlägigen Interessenten und ForsehernForschern dem Psychologen William Thetford von der auf dem genannten Gebiet. Als sehr belesebelese- medizin. Fakultät der Columbia University,Universiry, ner Enzyklopädist des Okkulten schrieb S. ner EnzykIOpädist des Okkulten schrieb S. N.Y;N.Y.; ab 1972 betreut von dem befreunbefreun- an die 15 Bücher und zahlreiche Ailikel.Artikel. deten Psychologen Kenneth Wapniek,Wapnick, der W.: Aus den Aufzeichnungen eines Okkultisten. auch ebenso wie JudithJudith Skuteh,Skutch. Vorsitzende Klagcnfurl,Klagenfiirt. 1935; Die Geheimkünste der Rosen 1935: Die Geheimkünste der Rosen- der FoundationFomzdation fbrfor Inner[mier Peace,Peace. entscheientschei- kreuzer. Hannover: Baumgartner,Baumgartner. Warpke-Biller- beck,beck. 1954; Pflanzengeheimnisse.Pfianzengehcimnisse. Warpke 1957,1957. denden Anteil an der Veröffentlichung des ReichlReich] 31994:M994; Tiergeheimnisse (i960);(1960); Magie,Magie. mehrbändigen Werkes hat. Diese angebliehangeblich Geister, Mystik. Berlin,Berlin. 1958; Grenzwissenschaft!.Grenzwissenschaft]. göttliche OffenbamngOffenbarung als „Kurs„Kurs inin WunWun- Versuche fürfur jedermann. Freiburg,Freiburg. M959,51959. 1960; dern"dern“ soll Bewusstseinsveränderungen bebe— Geheimnisse der Düfte,Düfte. Farben, Töne. H. Bauer. 1963;1963: Agrippa von Nettesheim -— De occulta Philo-Philo— wirken zur Überwindung von Angst,Angst. Stress sophia. Reichl,Reichl. 1967; Neuer AusflugAusflug ins WunderWunder- und Aggressionen. Als Hinlergrund-AuslöHintergrund-Auslö- same. Bauer,Bauer. 1967;1967: Präsenzwirkung -H Vom Wesen ser stand wohl anfänglich eine aggressive der Heilung durch Kontakt. Ulm/D.:Ulm/1).: Arkana,Arkana. 1959; der Heilung Auseinandersetzung mit W. Thetford als ReichlReich] 1989. ihrem Vorgesetzten und Leiter der psychopsycho— Schröpfer,Sehröpfer, Johann-Georg,Johann—Georg, *1730*1730 NürnNürn— logischen Abteilung am McdicalMedical Center der berg, 18.10.17741'810.1774 RosenthalRosentha] bei Leipzig; Columbia University. Der .Kurs.Kurs in WunWun- auch unter dem Namen .Schrepler',.Sehrepfer‘, Kal-Kaf— dern'dern‘ erlebte -— vor allem in Amerika -—— eine fccsiederfeesieder in Leipzig, angeblich Freimaurer,Freimaurer. große Verbreitung in zahlreichen AuflagenAuflagen Pseudospiritist. veranstaltete betrügerische und wurde in viele Sprachen übersetzt. S. „Geisterbeschwörungssitzungen",.‚Geisterbeschwörungssitzungcn“. wobei er starb am Pankreaskrebsleiden. Seitens kath. sich bei diesen VorfiilmingcnVorführungen wahrschein- Li.u. evangel. Theologie ist der esoterische 78 Ferdinand Zahlner

,Kurs‚Kurs in Wundem'Wundern‘ in seinen Gnmdaussa-Grundaussa- französischen Krieg auch mit Richard gen -— weil mit den biblischen Texten unverunver- Wagner in Kontakt; 1873 Begegnung mit einbar -— wohl kaum göttlicher Provenienz; Friedrich Nietzsche, 1884 mit H. P. > Bla- seine Entstehung ist mit dem ,Channeling',Channeling‘ vatsky, in deren Gesellschaft er eintrat. zwar nicht ident, aber aus pps. Sicht verver- 1889 folgtefolgte sein Hauptwerk, durch das S. wandt. bekannt wurde, Les Grands Inities.Initie's. Seiner W.: A Course in Miracies.Miracles. Mill Valley: Founda- Meinung nach gäbe es nämlich eine von tion forfor Inner Peace, 1976; Ein Kurs in Wundem.Wundern. Indien ausgehende Überlieferungskette Gutach i. Br.: Greuthof, 1994; Die Ergänzungen zu Ergänzungen zu geheimer Lehren auf dem Weg der Philo Ein Kurs in Wundem:Wundern: 1.l. Psychotherapie: Zweck, Weg der Philo- Prozess und Praxis 2. Das Lied des Gebets. Gutach sophien und Religionen großer EingeweihEingeweih— i. Br.: Greuthof, 1995. ter (wie(wie Rama, Krishna, Hennes,Hermes, Moses, Lit.: Wapnick, Kenneth: Jenseits der GlückseligGlückselig- Orpheus, Pythagoras, Plato, Jesus). Durch keit;keit: Das Leben von Helen Schucman und die NieNic— VenuittlungVermittlung der Schauspielerin Marie von derschrift von Ein Kurs in Wundem.Wundern. Gutach i. Br.: Sivers lemtelernte S. 1906 auch R. Steiner kenken- Greuthof, 1999; Skutch, Robert: Joumey Without Without nen, von dem er nach dem Ersten Weltkrieg Distance: The Story Behind A Course in Miracies.Miracles. er nach dem Ersten Weltkrieg Mill Valley: Foundation forfor Inner Peace, 1996. einige Werke ins Französische übersetzte. Umgekehrt übersetzte dessen Frau Marie Schuhmann, Beatrix, *17.03.1823*l7.03.1823 PfarrPfarr- Steiner-von Sivers einige Werke von S. ins kirchen/Bayern,kirchen/Bayem, 123.08.1887; stigmatis. T23.08.1887; stigmatis. Deutsche. Visionärin, Ekstatikerin; seit ihrem 27. W.: LcLe drame musical. Richard Wagner, son Oeuvmuv— Lebensjahr infolge eines Unfalls bettlägebettläge- re et son Idee,idee, 2 Bände (1875);(1875); Les Grands Inities. rig, erlebte S. 1857 ihre erste Vision des EsquisscEsquisse de l'histoirel’histoire secrctesecrete des religions (1889);(1889); domengekrönten Jesus mit nachfolgenden Die großen Eingeweihten. Leipzig: Theosophisches Leiden und Ekstasen. Am 25.03.1858(Kar (Kar- Verlagshaus 1909, Mü. 1956, Bern 1976, Köln: AnaconaAnaeona 2006; Die göttliehe Entwicklung von der freitag) zeigten sich die ersten Stigmen. Im Die göttliche Entwicklung von der Sphinx bis zum Christus, übersetzt von J. Hardt. Miterleben der Passion lag sie vom frühenfrühen Lpz.: Theosophisches Verlagshaus, 1922. Morgen bis um 3 Uhr nachmittags mit ausaus— Lit.: Schneider, Camille: E. Schure: seine LebensLebens- gestreckten Händen, die der behandelnde begegnungen mit Rudolf Steiner u. RiehardRichard Wag-Wag Arzt Dr. Hillenmaier nicht in ihre natürlinatürli— ner. Freiburg, 1971; Edouard Schure und die christchrist- che Lage bringen konnte. In einem GutachGutach- liche Esoterik RudolfRudolfSteiners. Steiners. Hg. von der Rudolf Steiner Nachlassvcrwaltung (Beiträge zur Rudolf ten bezeugte er, dass die blaseniormigenblasenförmigen Steiner Nachlassvenvaltung (Beiträge zur Rudolf Steiner Gesamtausgabe; 42). Dornach, 1973; Lad Stigmata ohne jedes Zutun entstanden sei Lad- entstanden sei- wein, Michael: Edouard Schure -— eine biographibiographi— en, dass Beatrix nächtlich nur eine Stunde sche Skizze. In: Novalis.Nova/119. Zeitschriftfür fiir spirituelles schlafe und fastfast nichts esse und trinke. Denken, Nr. 1l und 2, 2004. Lit.: Maicr,Maier, Wilhelm: Das verborgene Leben und Schwab, Friedrich, Dr. med., *12.01.1878 Leiden der frommenfrommen Tertiarin Jungfrau Maria BeaBea- *12.0l.1878 trix Schumann von Pfarrkirchen. Pas.sau,Passau, 1914. Heidelberg, 118.08.1946T18.08.1946 ebd.; zuerst KlaKla— vierbauer, dann homöopathiseher,homöopathischer, medial Schultz, Albert Christian Georg > Shou, Christian Georg > Shou, veranlagter Arzt und Theosoph in Berlin. Peryt. Mitglied der „Deutschen„Deutschen Ges. f.f. wissen-wissen— Schure, Edouard,* *21.01.l841 21.01.1841 Straßburg, sehaftl.schaftl. Okkultismus";Okkultismus“; Gründer der TG-T(3„ 17.04.1929T7.04.1929 Paris; von Rudolf > Steiner Loge in Heidelberg. beeinflusster esotcr.esoter. Schriftst., Theosoph, W.: Teleplasma u. Telekinese. Berlin, 1923; Geburt u. Tod als Durchgangspforten des inwendigen Men Pansophist, Wagnerkenner; studierte auf u. Tod als Durchgangspforten des inwendigen Men- schen.sehen. Leipzig,Leipzig. 1939. Wunsch seines Vaters RechtswissenschafRechtswissenschaf- ten, interessierte sich aber als Autodidakt (Fortsetzung(Fortsetrzmgfblgt)folfrt) mehr fürfür Literatur und Drama; katnkam auf einer DeutschlandreiscDeutschlandreise vor dem deutsch- Grenzgebiete der Wissenschaft 59(2010) (2010) 1,l, 79-86’F9—86

DOKUMENTATIONDOKUMENTATION

P.P. LUDWIG KONDORKONDOR

(1928-2009)(1928—2009)

Ein LebenLeben fürfür FatlmaFatima

Am 28. Oktober 2009 starb inin Fatima, Portugal,Portugal, F.P. LudwigLUDWIG Kondor,Kosmos, Steyler Missionar (SVD)(SVD) und langjährigerlangjähriger VizepostulatorVicostulator fürfür die Seligsprechung der Seher von1von Fatima, Franciscoacrsco und JacintaJACINTA Mario.Maaro. LudwigLUDWIG KondorKonoon(Abb. (Abb. 1)1) wurde am 22.22. Juni 1928 in Csikvänd, KomitatKoinitat Györ-Mo-Gyor-Mo- son-Sopron,son-Sopron, Ungam,Ungarn, geboren. Nach der Grundausbildung studierte er ab 1940 im InIn- ternatternat der Benediktiner-Abtei von Györ,Gyor, später später im Internat der Zisterzienser in Szekes-

Abb. 1:l: P,P. Ludwig Kondor 2009 fehervär.fehervar. 19461946 trat er inin die Kongregation der Steyler Missionare ein und legtelegte die ersers— tenten Gelübde ab. Ab 1948 studiertestudierte er in UngamUngarn Philosophie, musste aber aufaqnord- Anord nung des Generaloberen seinesseines Ordens vor der kommunistischen ChristenverfolgungChristeiwerfolgune b 80 Dokumentation nach Österreich fl“flüchten,üchten, zuerst nach Mödling und später nach Salzburg. 19501950 wurde er vom Orden nach St. Augustin bei BormBonn versetzt, wo er seine theologische AusbilAusbil— dung abschloss und am 28. August 1953 zumzum Priester geweiht vAirde.wurde. 19541954 wurde er zumzum Vizepräfekt des Ordensseminars inin FatimaPatima ernannt. InIn PortugalPortugal föförderterderte er u. a. auch den Aufbau zahlreicher kirchlicher Einrichtungen. 1961/621961/62 wurde P. Kondor zumzum Vizepostulator im SeligsprechungsverfahrenSeligspreclmngsverfahren der Seherkinder von Fatima, FranciscoFRANCISCO und Jacinta.IACINTA Marto',MAR'ro], bestimmt, das am 13.I3. Mai 20002000 mit deren SeligsprechungSeligSprechung durch Papst Johannes‚IOI-IANNES PaulPAUL ii.u. inin Fatima abgeschlosabgeschlos- sen wurde. Kondor galt weltweit als Experte fürfür die MarienerscheinungenMariencrscheinungen von Fatima, was ich dort bei meiner Begegnung mit ihmihm persönlich erfalirenerfahren konnte. Er war ein Mann von hohem Wissen, großer Hilfsbereitschaftl’Iilfsbercitschaft und beeindmckenderbeeindruckender priesterlicherpriestcrlicher Echtheit. 19631963 errichtete er das Büro „Secretariado„Secretariado dos Pastorinhos",Pastorinhos", das als „Büro„Büro der Flirten-I-Iirten- kinder"kinder“ bekannt wurde, und gab von da an einen Newsletter inin siebensieben SprachenSprachen mit InfonnationenInformationen über Fatima heraus. Mit dem Werk Schwester Lucia sprichtsprich! über FatiFritti— ma-nmz legtelegte er eine viel beachtete Schrift vor. Zudem engagierteengagierte. er sich fürfür die früherefrühere „Blaue„Blaue Armee Mariens"Mariens“ und später fürfür das Fatima-Weltapostolat.

Die Gottesmutter von Kazan und Unsere Liebe Frau von Soufanieh

DieDie „Blaue„Blaue Annee"Armee“ kaufte 1970 auf dem Ikonenmarkt inin den USA für“für drei MilliMilli- onen Dollar die 19041904 aus der Kasaner Kathedrale inin St. Petersburg verschwunde- ne IkoneIkone der „Gottesmutter„Gottesmutter von Kazan"Kazan“ (Abb.(Abb. 2)2') und brachte diese am 21.22.1. Juli.Iuli 1970,1970, nach dem Julianischen.Iulianischen KalenderKalender der Jahrestag der Gottesmutter von KaKa- zan,zan, nach Fatima. 19931993 wurde die IkoneIkone Papst JohannesJoi-mwns PaulPAUL ii,u. geschenkt. Der PapstPapst wollten-I'ollte die IkoneIkone später gerne perper- sönlich nach Russland bringen, allerdings nicht ohne Zustimmung des damaligen Patriarchen AleksejAIIEKSEJ ii.1|. von Moskau. DieDie- ser befürwortetebeft'lrwortete zwarzx-tar die Rückkehr der Ikone,Ikone, leimtelehnte einen Besuch des Papstes jedoch ab. Rom gab schließlich nach und so überbrachte am 25. August 2004 KarKar- dinal Walter\V.-'\LTL"R KasperKASPER die IkoneIkone dem PaPa- triarchen von Moskau und damit der gege- samtensamten Russisch-OrthodoxenRussiach-Orthodoxen Kirche zurzur Abb. 2;21 Gottesmutter von“von KazanKimm Verehrung durch das russische Volk,Volk. Am

'I Rescii,Rasen. Andreas:Anniuaws: Die Seligen Johannes Pauls IIII 1996-2000,1996 2000. Innsbruck:Innsbruck: Resch,Reseh. 2010; ders.:ders: II Beati di Giovanni Paolo IIII 1996-2000.l996---2('100. Vaticano:Vatieano: LibrcriaLibreria EditriceEditriee Vaticana,V‘IIICEIIIEL 2004. -3 Schwester Lucia spricht über Fatima. Erinnerungen der Schwester. Fatima: Secretariado dos Pastorinlios,Pastorinhos, ^1987.„z- 1987. P.P. Ludwig Kondor(1928-2009) (1928—2009) 8181

21.21 . JuliIuli 20052005 brachte AleksejALEKSEJ ii.n. anlässlich der Einweihung der renoviertenrenovierten Kathedrale Maria Verkündigung die inin ganz RusslandRussland verehrte, aufaqindenholz Lindenholz gemalte Ikone imim Ausmaß von 31.53 l .5 x 26.1 cm schließlich nach Kazan. 19821982 hatte ein AndachtsbildchenAndaebtsbildchen der Gottesmutter von Kazan inin SufaniehSut‘anieh inin DaDa- maskus Öl abgesondertabgesendert und wurde imim ZusammenliangZusammenhang mit den Visionen und Stigmen von MyrnaMit-aus NazzgurNazzoua zur Botschaft fürfür die Wiedervereinigung der Orthodoxie mit der katholischen Kirche.^Kirche.3 Damit wurde Fatima als Stätte der Botschaft fürfür die Bekehrung RusslandsRusslands auch zumzum Schauplatz der VennittlungVermittlung der IkoneIkone von Kazan, die durch die Ereignisse von SufaniehSul’anieh zumzum Symbol und Auftrag fürfür die Wiedervereinigung der otlhodoxenorthodoxen mit der römisch-katholischenrötnisch-katholischen Kirche geworden ist.ist.

P.P. Ludwig Kondor 20092009 imim Gespräch mit Michael Mayr!\"'lil}"l'

InIn dieses Heilsgewebel-leilsgewebe istist auch das LebenLeben von F.P. LudwigLunwn; KondorKonnoa einbezogen. Das verspürte wohl nicht zuletzt der Filmproduzent MichaeliVIIC‘l-IAEL MayrMmra von der Filmgruppe München, als er 2009 ein ausführlichesausfilhrliches Gespräch mit P.P. Kondor(Abb. (Abb. 3)aufzeichnete und unter dem Titel „Leben1„Leben fürfür Fatima'"'Fatima“4 als Video herausgab. Dieses Gespräch,Gespräch. das

Abb. 3: P.l‘. KondorKundor und Michael Mayr inzwischen bereits historische Bedeutung erlangt hat,hat. habe ichich daher Riri‘ür diesen NachNach- rufrui’ imim EinverständnisEitwerstiindnis mit MichaeliVIlt'llAIEL MayrMars inin die folgendefolgende FassungFassung umgesetzt und mit Überschriften versehen,versehen. ohne dabei den InhaltInhalt zuzu verändern:x-ierandern: „Die„Die Mulde,Mulde. wo die eigentliche Erscheinung stattfand,stattfand. istist die kleine Kapelle hier [Fatima],[Fat'ima]. die schon 1918 errichtet wurde.wurde, weil die Erscheinung sagte,sagte. dass „hier„hier zuzu meiner Ehre eine Kapelle gebaut werden"werden“ solle. Die Botschaft enthält zudemzudem eine

7‘ Re,scilRt-isr'n. Andreas:eu-as: Myma.hrlyrna. Die Ereignisselircignisse von Sufanieh.Suli‘mieh. Innsbruck;Innsbruck: Resch.Reseh. 2009.Illtlt}. ■■"l Mayr,whrn. Michael:h—-"lir'||.--u-.[.: Leben fürIiir Fatima,l’atima. DVD. Müchen:h-‘liichen: FilmgruppeFilmgruppc München,MÜI‘ICIICH. 2009.Etltll). 8232 Dokumentation

Besonderheit: nicht nur Gott, sondern auch das UnbefleckteUnbe'fleckte Herz Marias wird zutiefst verletzt. Das war fürfür mich eine Überraschung. Das habe ich in meinem Leben weder inin theologischentheologischen BüchemBüchern noch imim Leben von Heiligen gelesen, dass jemand aufgeaufge- fordertfordert wurde, Marias Unbeflecktes Herz zuzu sühnen.

Secretariado dosdes Pastorinhos

Zu Beginn meiner Arbeit habe ichich sofort eine Offsetmaschine in das Büro gestellt. Wir begannen mit einem kleinen Mitteilungsblatt. InIn unserem Büro haben wir alles vorbe1rorbe- reitetreitet und an alle Bischöfe der Welt versandt. So haben wir das Leben der Seherkinder bekannt gemacht. Die ganze Welt hat darauf unheimlich reagiert.reagiert. IchIch habe dieses Ereignis natürlich nicht nur in Schriften studiert -— an erster Stelle, auf Anordnung des Bischofs, in der Beschreibung von Schwester Lucia —, sondemsondern auch imim persönlichen GesprächGesoräch mit ihr.ihr. 1961/621961/62 wurde ichich ja auch zumzum Vizepostulator fürfi'ir die beiden Seherkinder ernannt. Von da an konnte ich mit Schwester Lucia sprespre- chen, wann immer eses notwendig war.

SonnenwunderSamzenwm-zder

Es kam der letzteletzte Brscheinungstag,Erscheinungstag, der 13. Oktober 1917. Es wurde bekannt gemacht, dass an diesem Tage die Erscheinung sei, wie sie drei Monate, zweizwei Monate, einen

^ . ür»;

I!

Abb. 4: Sormenwunder,Sonnenwunder, 13.13. Oktober 1917l 10 l7 P. Ludwig Kondor (1928-(1928—2009)2009) 8383

Monat vorher1eorher versprochen wurde, also dreimal: „Ich„Ich werde ein Wunder wirken, damit alle glauben können."können.“ Lucia, die mit der Erscheinung sprach,sprach, sagte: „Die„Die Leute glauglau- ben uns nicht. Wirke ein Wunder, damit alle glauben."glauben.“ Und so istist es gekommen. An diesem Tag war sehr schlechtes,schlechtes, regnerisches Wetter, alle waren nass und einige waren so nass, schrieben die Zeitungen, als ob sie gerade aus der Badewanne gestiegestie— gen wären. Das hier sind die Bilder, dreizehn insgesamt, die an jenem Tag fotografotogra- fifiert wurden.wurden, An dem Tag ereignete sichsich etwas Verblüffendes. Zu Mittag „tanzte"„tanzte“ die Sonne, wie die Leute sich ausdrückten (Abb.(Abb. 4). Das war die Bestätigung, damit alle glauben.

Schwester Lucia dosdas SautosSantas

Da siesie [Lucia][Lucia] eines Tages nicht mehr unter uns seinsein würde, stellte ich mir die Frage;Frage: Wie istist das alles gewesen? Mit diesem Gedanken habe ich siesie so weit gebracht, dass sie einverstanden war, die Ereignisse, die Erlebnisse der Seher und die sechssechs ErscheiErschei» nungen der Mutter Gottes von einer sehr guten Malerin, einer Schwester in Fatima, t' . '15” malen^zu lassen. Ich besorgte dazu die nönö- l ' "'| tigentigen Vollmachten. f Die Malerin, vom gleichen Orden wie LuLu- cia, brachte ich zuzu ihrihr nach Coimbra. Dort fertigtefertigte sie nach Lucias Vorgaben Skizzen an. Ich legtelegte Fotos von den betreffenden Stellen vor, damit alles wahrheitsgetreu

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Abb. 5.: Lucia dosdes Sanlos gemacht werde. Um aber sagen zu können, dass diese Arbeit unter den Augen Lucias (Abb.(Abb. 5) entstand, musste ichich nochmals die Erlaubnis einholen. IchIch brachte dann Schwester Lucia imim Geheimen nach FatiFati- ma. Dort weilte sie zweizwei Wochen langlang bei der Malerin und hat alles korrigiert. Wie Sie wissen, sind das hier ÖlgemälÖlgemäl- _

de.ClE. WennWien“ man etwasEtwas nichtniCht inin OrdnungOfdlmng Abb. 6:6: Maria mit Rosenkranz und Hei"zHerz (Gemäl(Gemäl— fifindet, kann man darüberstreichen. So de) 84 DokumentationDekumentatiön sindsind diese Bilder mit vielen Korrekturen zustandezustande gekommen.gekemmen. Ich kann IhnenIhnen sagen, es wäre wirklich schade, wenn wir das nicht gemacht hätten. Es genügt, ein Bild zuzu zeigen.zeigen. Da rückwärts haben wir das Bild mit der Mutter Gottes,Gettes, inin ihrerihrer Hand ein Herz,I-Ierz, vorver ihr drei Kinder (Abb.(Abb. 6). Im Juli hat sie den drei KindernKindern bekannt gegeben, dass FranciscoFranciscc und Jacinta bald sterben würden, Lucia aber hier bleiben müsse, weil sich GottGett ihrer bedienen wolle,welle, um die Verehrung ihresihres Unbefleckten Herzens bekannt zuzu machen und zu verbreiten.

JacintaJrrcr'nrrr unsersehrtrmsersehrr

Das Gesicht Jacintas und ihrihr ganzer Körper sind unversehrt. An dem Tag aber, 1935, 1515 Jahre nach dem Tod, hat man nur das Gesicht freigestellt.freigestellt. Da durfte man nicht dendrin -— - - irr ganzen Körper zeigen. Erst beim Selig- ^ sprechungsverfahren spreclmngsverfahren hat man den ganzen Körper für unversehrt befunden (Abb. 'P'). Der Pestulatcr, der später Bisehcf wurde und 1Iren dem ich die Arbeit übernemmen habe, war scwehl bei der Öffnung [des Gesichtes] als auch bei der Identifikatien [des ganzen Körpers im Rahmen des Se- - ligsprechungsverfahrens] ligsprechungsvcrfahrens] dabei und hat V_'* festgestellt,festgestellt, dass das Gesicht identischidentisch war.

Schwester Lucias Bericht und Pius XII.

Wie ichich schonschön gesagt habe, musste Schwester Lucia auf AnordnungAncrdnung des Bi-Bin Abb. 7:T: Jacinta.lacinta unversehrt i <- n • i , schotsschcfs alles mederschreiben,niederscln'eibcn, was sie wusste. Das istist der Anfang dieser Schrift... Dann kam alles inin die Hände des Bischofs..Bischefs. Das wurde vomvem BischofBischefbekannt bekannt gegeben. IchIch habe hier Originalschriflen.Orlginalschriften. Im Marianischen Jahr 1950 wurde aufaufdiescm diesem Platz [vor[wer der Basilika] bekannt gege- geben [vom[vcm päpstlichen Delegaten,Delegaten. Kardinal Todeschini],Tedeschini]. dassEIHSS nichtHiüht nur diediü Pilger 1917l9l? das SonnenwiinderSennenwunder gesehen haben,haben. sondernsendern auch ein anderer, PiusPlus XII.,XII. vorvcr der Verkündigung [des[des DogmasDegmas am 1.l. NovemberNevember 1950]1950] der AufnaluneAufnahme Marias mit Leib und Seele inin den Himmel. GottGctt welltewollte die BotschaftBetschaft vonV01] Fatima durch PiusPius XII. dadurch bestätigen, dass er das SonnenwunderSennemwmder vonvan Fatima im Vatikanischen GaltenGarten sehen durfte, und zwar dreidrei- mal.

Seligsprechung vonvan Jacinta und FranciscoFrancisco (13.(13. Mai 2000)2000)

Die ganze Welt und vorvcr allem die Bischöfe haben sich für“für Fatima interessiert.interessiert. IchIch konntekönnte als VizepostulatorVizepcstulatcr 300 Briefe nach RomRein bringen, wowe Bischöfe, sogarscgar aus P.LudwigP. Ludwig Kondor(1928-2009) (1928 *2009} 85

China, sichsich dafür aussprachen, dass die KinderKinder würdig seien, seliggesprochen zuzu werden,werden. Das sei wichtig fürfür die Welt der Kinder und fürfür die pastorale Arbeit insgeinsge- samt(Abb. (Abb. 8). Es gibt zwei Wege zur Seligsprechung: das Martyrium und die Heroizität der TuTu- genden. Märtyrer sind jene Kinder, die in den Familien gestorben sind,sind, die unschulunschul- digen Kinder. Bei Jenen,jenen, die das christchristu liche Leben auf heroische Weise gefülutgeführt haben, wie die Seher, besagt das, dass sie fürfür die Kirche gelebt haben. In diesem Fall waren Wunder notwendig, die wir als auf ihi-eihre Fürbitte hin gewirkt bestätigen konnten.

Das Attentat auf)" Papst Johannes Prnn' H. . .-‚i- - .. w -. i 1 l l'— I. i- — l-I ul _ . . .L 1'" Ä-I'." .I"- . .- F '_ -__. _" ._ Lil‘ L..- .. '. .. _ i‘d] 1’ 1 . .- p;

. _‘I - M„afifi._ß.fi.g;l ' “im--- .„„ Ich gtUl'tube, [dast Attentatc aufc den PacPSl]'

Abb. 8:S: Sei.Sel. Jacinta und Francisco Marto ^mam 13. Mai 19811981 war die Mahnung an den Papst, auf Fatima zuzu schauen. Er hat dann den WeihetextWeihetest verfasst und kam schließlichschließlich 1982 nach Fatima, um die Weihe selbst vorzunehmen. Stellen Sie sich vor: Der PapstPapst steht im ZentrumZentrum des Geheimnisses. Die Kinder sehen den Berg, wo Christus gekreuzigt wird. Die Leute kommen aus den zerstörten Städten dorthin und werden alle niedergeschossen, als sie sich dem Kreuz nähern. Das sind die Märtyrer der Zeit. Dann kommt der weiß gekleidete Bischof, von dem die Kinder wussten, dass es der Heilige Vater ist. Die Kinder sehen, wie der PapstPapst zumzum Kreuz hinkommt, niedergeschossen wird und tottot zusammenbricht.zusammenbricht. Der Papst sagte, dass eine HandHand die Waffe und die Kugel geleitet habe und er so gerettet wurde. So kam Fatima durch die Kirche in die Öffentlichkeit.

Die BotschaftBotschqfi von FatimaFntimn und Russland

Wichtig war fürfür mich die speziellespezielle Aussage Marias: „Russland„Russland verbreitet seine Irrlehlrrleh- ren,rcn, aber Russland wird sich zumzum Schluss bekehren."bekehren.“ IchIch habe diese Sache sehr genau verfolgt und mit Schwester Lucia darüber gesprochen. Auch sie achtete mit gi-oßergroßer Spannung darauf, wann dies geschehen wird,wird. ichIch habe ebenso mit Kardinälen gespro2:051e chenchcn und auch der PapstPapst fragtefragte sich: Wann wird das geschehen?geschehen";l Wir wussten, dass{135,5 die Voraussetzung dafür die Weihe Russlands an das UnbefleckteUnbefleckte Herzlelerz Marias war. Die Weihe wurde 19171917 vorausgesagt. Damals sagte die Erscheinung: „Ich„Ich komme wieder.“wieder." Sie kam 1929. Lucia schrieb an PapstPapst PiusPlus xii.XII. PapstPapst PiusPlus xii.XII. versuchte, die 86 Dokumentation

Weihe vorzunehmen, allein während des Zweiten Weltkrieges fehltenfehlten die Bischöfe. Dann kam das II. Vatikanische Konzil. IchIch war mit dem Bischof dabei und hatte die Aufgabe, diese Forderung Marias in Rom unter den Bischöfen bekannt zu machen. Sie haben sich bereit erklärt -— es waren 800800 Bischöfe, welche die Bitte, er möge mit ihnen zusammenzusammen diese Weihe vorschlagen, direkt an den Papst herangetragen haben. Lucia schreibt in ihrem Büchlein {Wie[Wie sehe ich die Botschaft...^],Botschaft...5], dass Gorbatschow, der Chef der Kommunistischen Partei Russlands, am 1.l. Dezember 19901990 zumzum Papst gege- gangen ist. Und Gorbatschow, so Schwester Lucia, hat den Papst um Entschuldigung und Verzeihung gebeten fürfür das, was er und seine Partei gegen ihn und die Kirche gemacht haben. Ich wollte diese Sachen natürlich veröffentlichen, wurde jedoch erer- mahnt, dies nicht zu tun, denn ich habe das aus dem Tagebuch des Papstes erfahren."erfahren.“

Dank

Dieses kurze und freiefreie Gespräch mit MichaelMICHAEL MayrMAYR unmittelbar vor P. Kondors Tod, zeigt, wie sehr auch er selbst in die Botschaft von FatimaFatirna eingeplant war. Kondor hat seinen Auftrag, dessen Bedeutung erst jetzt, nach seinem Tod, offensichtlich wird, aus innerer Berufung mit letzter Hingabe erfüllt,erfijllt, wie ich im Gespräch mit ihm zutiefst erfahren konnte. So gilt ihm unser Dank fürfijr seinen selbstlosen Einsatz in den GrenzGrenz- bereichen des Lebens und der Heilsgeschichte.

Abb.:Abb: I,l, 3, 66 und 7 Michael Mayr; 2.2, 4,4.5 5 und 88 IGW.

Andreas Resch

'5 MariaMARIA Lucia:LUCIAI Wie sehe ich die Botschaft durch die Zeit und durch die Ereignisse? Fatima: CarmeloC armelo de Coimbra,Coimbra, Secretariado dos Pastorinhos, 2006. Grenzgebiete der Wissenschaft 59(2010) (2010) 1, 87-9687—96

BÜCHER UND SCHRIFTENSCHRIFTEN

Reichertz,REICHERTZ, Jo/Zaboura,JO/ZABOURA, NadiaNADIA (Hg.):(Hg.): AkAk- Psychologen und Kommunikationswissen- teur Gehirn -— oder das vermeintliche sehaftlerschaftlcr mit folgendemfolgendem Ziel zu Wort: Ende des handelnden Subjekts. Eine 1.1. Darstellung der Position der NeurowisNeurowis- Kontroverse. Wiesbaden: VS Verlag f.f. SoSo- senschaften mit Georg Northoff, Kristina zialwissenschaften, 2006, 316 S., ISBN Musholt und Hans J. Markowitsch; 2. DisDis- 978-3-531-14930-1,978—3-531-14930-1, Brosch., HUREUR 29.90 kussion der Willensfreiheit mit Bettina WalWal- Der vorliegende Sammelband enthält die de,de. Gerd Nollman und Martin Engelbrecht; Beiträge einer Tagung an der Universität 3. Positionen der Sozialwissenschaften im Duisburg-Essen vom November 2005, die LiehtLicht der neurowissenschaftlichen Kritik sich mit der Frage jener Instanz im menschmensch- mit Peter Stegmeier, Jürgen Klüver und lichen Organismus befasste, welche letztletzt- Werner Vogel; 4. Kontrolle durch das entent- lich sinnhaft handelt und kommuniziert. scheidende Subjekt mit Rainer Schützei- Eine Vielzahl von Neurowissenschaftlem ehel,chel, NazikerNazikcr Bayram, Nadia Zaboura und verkündet jedoch seit gut einem Jahrzehnt JoJ0 Reichertz; 5. Einheit des Ichs in PsychoPsycho— lautstark in Medien und Publikationen das logie und Psychoanalyse mit Simone Rein- endgültige Ende des Subjekts. Alles werde ders,dcrs, Günther Bittner, Barbara Zielke und vom Gehirn gesteuert. Der Mensch besitze Joachim Renn;Renn: 6.6. Die Neurowissenschaften keine innere Instanz, ja, verfüge über gar als Gegenstand sozialwissenschaftlicher keine Identität. Die Einheit des Selbstbe- Analyse mit Gesa Lindemann und Sabine wusstseins sei eine repräsentative Fiktion. Maasen. Hinzu kommt, dass es die HirnforsehungHirnforschung Da es hier nicht mögliehmöglich ist, die einzelnen durch gute Öffentlichkeitsarbeit geschafft Beiträge zu referieren, seien die Aussagen hat, Forschungsgelder fürfiir derartige UnUn— zusammenfassend interpretiert.interpretiert. tersuchungen flflüssigüssig zu machen, zumal Trotz unterschiedlicher Ansätze und AnAn- die Neurowissenschaften oft als naturwis- sichten fandenfandcn sich die Diskussionen in der sensehaftlichsenschaftlich gesicherte Beseitigung des gemeinsamen Feststellung, dass die BegrifBegrif- Subjektivitätsproblems betrachtet werden. fefe Handlung,Handlung. Akteur, Sinn, Emergenz, KauKau- Dieser Feldzug der Neurowissenschaften salität, Freiheit und Entscheidung vor dem stellt nach dem PoststnikturalismusPoststnlkturalismus eine HintergnindHintergrund der Erkenntnisse der NeuroNeuro- ernstzunehmende Herausforderung fürfür jede wissenschaften zuzu diskutieren sind. Ob dada— Soziologie und Kommunikationsforschung bei die tradierte Vorstellung eines im Innern dar, die nicht in der evolutionären SystemSystem— des Menschen agierendes IchsIchs als einheitlieinheitli- theorie aufgeht, sondern weiter darauf bebe— che, unteilbareunteilbarc geistige Substanz den Kern steht, dass Konstitution, Bestand und EntEnt- des Menschen bildet, bleibt offen.ocn. wicklung von Gesellschaft an sinnhaftes Dies kommt nicht von ungefähr. Denn bebe— Handeln und Kommunizieren gebunden ist, reits mit dem Auftreten der SozialwissenSozialwissen— wie Reichertz in seiner Einleitung treffend schaften Ende des 20 Jahrhunderts wurde bemerkt. die Vorstellung eines geistigen Ichs als Auf der genannten Tagung Akteur GehiniGehirn PersonkernPersonkem zusehendszusehends ausgehöhlt,ausgchöhlt, indem -— oder das vermeintliche Ende des sinnsinn— die Identität des Einzelnen als InteraktiInterakti— haftlzqfi handelnden und kommunizierendenkonzmzmizierenden onsprodukt hingestellt wurde, wobei der Subjekts kamen Hirnforseher,Hirnforscher, Philosophen, Mensch je nach Situation und Sozialisation 88 Bücher und Schriften

mehrere Identitäten besitzen könnte, doehdoch flfliegeniegen (2008),(2008), Tachyonen,Taclzyonen. Oigonener-Organener- hielt man an der Identität noehnoch fest.fest. InIn den gie, Skalarwellen (2002)(2002) und Biophotonen durehdurch den Postrukturalismus beeinflusstenbeeinflussten -— Das Licht in unseren ZeilenZellen (1995)(1995) der Ansätzen spriehtSpricht man bereits von IdentitäIdentitä- breiten Öffentlichkeit mit provozierenden ten ohne eehtenechten Kern. Diese EntwurzelungEntwurzclung und originellen Ideen bekannt wurde, bebe- der Instanz handelnder Stellungnahme be- schäftigt siehsich in diesem Buch mit der Frage, sehleunigtschleunigt siehsich naehnach ReiehertzReichertz „einerseits„einerseits ob unsere Erde naehnach unsichtbaren globalen durehdurch die rasante Bedeutungszunahme GitternetzenGittemetzen strukturiert ist,ist, ja, als ein grogro- neuer Medien (insbesondere(insbesondere des Internet) ßer Kristall schwingt? erheblieherheblich und andererseits durehdurch die von In einem ersten Teil werden die einzelnen allgemeinen Globalisierungsprozessen in Theorien zu einer Kristallstruktur der Erde Gang gebraehtegebrachte Erosion von Landes-, vorgestellt. Bereits in der Schule der Pytha- Spraeh-Sprach- und Kulturgrenzen"Kulturgrenzen“(S. (S. 1l 1).l). Damit goräergoriier war die Rede von einer geometrigeometri- wird die Identität zum austauschbaren OriOri- schen Gestalt der Erde, die dann als TetraTetraa entierungsspiel. eder und Oktaeder besehriebenbeschrieben wurde. Das Wer siehsich jedoch an dieser Form der intelintel- BermudadreieekBermudadreieck deutete man als Hort von lektuellen Kooperation nicht beteiligt, so zwölf Friedhöfen des Teufels. Inln den 70er fasstfasst Sabine Maasen die Essenz dar Tagung Jahren des 20. Jahrhunderst entwickelten zusammen, „darf„darf siehsich wissensehaftlieherwissenschaftlicher russische Forscher Theorien über erdumerdum- Bescheidenheit und medialer ZurückhalZurückhal- spannende Gitternetze, die BisehofBischof unter tung rühmen, doehdoch er riskiert eben dies: die AnführungAnft‘ihrung von Originalte.xtenOriginaltexten in deutscher MitwirkungMitwirkttng an Sinngebung in der wissenswissens- Übersetzung beleuchtet, was neben dem basierten und medialisicrtenmedialisierten Gesellschaft"Gesellschaft“ Inhalt eine dokumentarische Bereicherung (S.(S. 301). Hier ist nicht der Mensch gefragt, darstellt. Diese Vorstellungen von NetzNetz- sondern nur mehr sein gesellschaftliches werken wurden dann von der New Age- Spiel. Bewegung,Bewegung. der UFO-ForsehungUFO-Forschung und vom Die Herausgeber des Sammelbandes sind amerikanischen Ehepaar BctheBethe Hagens und selbst nicht diese Spielmacher,Spielmacher. sondcmsondern William Becker aufgegriffen und eiAvei-erwei- wollen mit diesem TagungsberichtTagungsberieht nur aufauf- tert. Besondere Aufmerksamkeit schenkt zeigen, was und wie heute gespielt wird. Bischof Richard Buckminster FüllerFuller Das ist ihnen gelungen, wenngleich die einein- (1895-1983)(1895—1983) mit seinen vielen Talenten,Talenten. zelnen Beiträge in Form und Qualität abab— der bereits 1951 den Begriff „Raumschiff„Raumschiff Erde"Erde“ bzw. für die Nachhaltigkcits-Gco- weichen. Ein AutorenverzeichnisAutorenverzciclmis beschließt für die Nachhaltigkeits—Geo- die informative Kontroverse. Ein Sach- und metriebcwcgungmetriebewegung den Satz „Denke„Denke global,global. handle lokal" prägte und zum Verständnis AutorcnvcrzeichnisAutorenverzeichnis hat man sich allerdings lokal“ priigte und zum Verständnis des Universums die „.syncrgetischc Geo erspart. AnchvasAndreas Rcsch,Rasch, InnshrnckInnsbruck die „synergetische Geo- metrie"metrie“ einführte,einft'ihrte, wobei seine geodätische Kuppel und sein Baumhaus besonders bebe- Bisciiüi,BISCIIOF. Marco:MARCOI Der Kristallpianet:Kristallplanet: glogIO- kannt wurden. InIn dieser Wiederbelebung bale Netze,Netze. platonische Körper und die pythagoreiseh-platoniseherpythagoreisch—platonischer Design- und Musik der Erde. Klein Jasedow: Drachen und Konstruktionsmodelle erfährterfahrt auch die sa Verlag GmbH, 2008, 308 S., ISBN 978-3- die san krale Geometrie einen neuen Impuls. Auf 927369-20-7, Brosch.,Brosch.. EUR 19.50 wissenschaftlicher Seite sieht man in den Marco Bischof,Bischof. der sich nach dem Studium Magnet- und Gravitationsfeldern,GravitationsfeIdern. in StandStand— von Ethnologie und ReligionswissenshafReligionswissenshaf- orteinflüssenorteinflüssen auf das Bewusstsein sowie in ten in Zürich mit den Grenzgebieten der ortsabhängigen Wirkungen in Chemie und Geistes- und Naturwissenschaften befasst Physik Hinweise auf mögliche Gitternetze.Gittemetze. und durch seine Bücher Unsere SeeleSee/e kann Im zweitenzweiten Teil betasstbefasst sich Bischof mit Bücher und Schriften 89

der Harmonie der Sphären,Sphären. der mathema- Weimar: Wien: Böhlau Verlag GmbH && tiseh-musikalisehentisch-musikalischen Philosophie der pytha- Cie,Cie. 2009,2009. 285 S.,S.. ISBNISBN 978-3-412-20318-978-3-412-20318— goreiseh-platonischengoreisch-platonischen Tradition. Bei der 4, Geb., EUR 26.90 Beschreibung der inodemenmodernen hannonikalenharmonikalen Michael Stolberg. Vorstand des Instituts ForsehungForschung kommen Albert von Thimus. des Instituts fürfür Geschichte der Medizin der Universi Hans Kayser und Rudolf Haase zur SpraSpra- der Medizin der Universi- tät Würzburg, fügt hier seinen zahlreichen che. In dieser Linie der pythagoreischenpythagoreischcn fi'lgt hier seinen zahlreichen VerötTentlichungen,Veröffentlichungen, vor allem aus medizin- Tradition besehreibtbeschreibt Bischof zudem in aus medizin- geschichtlieher Sieht, noch dieses beson vielfältiger Form die akustische KosmoloKosmolo- geschichtlicher Sicht, noch dieses beson- gie archaischer Kulturen, angelangenangefangen vom dere Buch hinzu. Die Harnsehau,Harnschau, die von der Bezeichnung her heute etwas anrüchig Pionierwerk „Die„Die Mühlen des Hatnlef'Hamlet“ der Bezeichnung her heute etwas anrüchig bis zum Bild des Opfers im Rigveda, um klingen mag, war in Wirklichkeit eines der dann ausführliehausführlich auf das Buch von Emest wichtigsten Diagnoseverfahren der abendabend— G. McClain, Der MythosMir/ms der Invarianz, ländischen Medizingeschichte. JahrhunJahrhun- und den Bronze-DodekaederBronze-Dodckaeder als Modell fürfür derte hindurch spielte sie in der ärztlichen die Metaphysik der Erde einzugehen. AbAb- Pra.xisPraxis wie im Alltag der Menschen eine sehließendschließend wird -— alsalsjüngster jüngster Versuch, eine bedeutende Rolle. moderne wissenschaftliche Version des Die hier von Stolberg beschriebene DarDar- Pythagoreismus zu schaffen -— auf die von stellung reicht im Wesentlichen vom ausaus- Hartmut Müller entwickelte „Global„Global Seal-Scal- gehenden Mittelalter bis ins 19.l9. JahrhunJahrhun- ing"-ing“- Theorie eingegangen. Diese geht von dert. Dabei macht sich das Buch über weite der Strukturierung aller Materie im UniverUniver- Strecken die SiehtweiseSichtweise und Praktiken der sum durch ein kosmisches HintergrundfeldI-lintcrgrundfeld Patienten und ihrer Angehörigen zuzu eigen stehender GravitationswellenGravitationswcllen (Vakuumfeld)(Vakuumfeld) und versucht, deren Deutung und ErfahErfah— aus,aus. das die Materie anordnet und allen mama— rungen zu rekonstruieren. Die zahlreichen teriellen Objekten ihre Struktur verleiht. ärztlichen Te.xteTexte wurden so umfassend wie Überblickt man am Schluss diese vielfälvielfäl- möglich durch Quellen ergänzt,ergänzt. welche die tigen Vorstellungen von Vernetzungen, so Sichtweise von Laien und Patienten wiewie- könnte man dem Autor in seiner SchlussbeSchlussbe- dergeben.dergebcn. merkung zustimmen: „Vielleicht„Vielleicht gehört das Nach diesen Schriften musste der HarnHarn- ganze Gebiet der Gitternetzvorstellungen schauer vor allem auf die Konsistenz letztlich weniger in den Bereich des NaturNatur- (substantia),(substrmtia). die Farbe (color)(color) und die wissenschaftlichen.wissenschaftlichen, sondern in denjenigen Beimengungen (coniinentia)(cominemia) achten. Bei des Archetypisch-MythischenArehetypisch—Mythischen und SpirituSpiritu- der Konsistenz unterschied man meistens ellen"ellcn“(S. (S. 280). nur zwischen dickem und grobem Harn,Harn. Es geht hier also nicht so sehr um Beweise,Beweise. während bei der Farbe 19l9 bis 20 verschieverschie- sondern um Vorstellungen einer ganzheitliganzheitli- dene Schattierungen ausgemacht wurden. chen Sicht der Erde,Erde. die vielleicht der WirkWirk- Bei den Beimengungen unterscheiden die lichkeit näherkommen als die Messungen HarntraktateHarntraktatc seit HippokratesHippokratcs in der ReRe- an der Erdkruste.Erdkrustc. Zahlreiche Illustrationen, gel zunächst nach drei Regionen im HarnHarn- Abbildungen und Tabellen bereichern und glas: Beimengungen,Beimengungen. die an der OberflächeOberfläche verdeutlichen die lebendig geschriebenen schwimmen,schwimmen. solche,solche. die in der Flüssigkeit und inhaltlich breitgdachertenbreitgelächerten AuslührunAusft‘thrun- schweben,schweben. und das Sediment auf dem BoBo— gen zumzum „Kristallplaneten".‚.Kristallplanetcn“. den. Bei der praktischen Anwendung war d.A. Resch.RL’A’C/I, Innsbruck große Sorgfalt geboten.gebotcn. Zunächst musste der Harn zur richtigen Tageszeit gewongewon- SroLHiS'mtnIeRu. Rd. MicMu‘nAIeL: iiai l: Die Harnscliau.Ilarnschau. Eine nen,nen. vor VerunreinigungenVerum'einigungen geschützt und Kultur- und .Alltagsgcschiclite.Alltagsgeschichtc. Köln;Köln: in einem GetäßGefäß abgefüllt werden,werden. das sich 90 Bücher und Schriften fürfür die HamschauHarnschau eignete. Bei der BetrachBetrachw te Diagnoseverfahren überhaupt"überhaupt“(S. (S. 213). tung des Harns war das Glas mit gehobener Auch heute ist die Harnschau noch weit Hand gegen das LiehtLicht oder gegen eine helle verbreitet und erfährt in naturkundlichen Wand zu halten. Angeführte FallgeschichFallgesehich- Kreisen sogar eine bemerkenswerte ReRe— ten geben einen Einblick in die verschlunverschlun- naissance. Schließlich gehört der Blick auf genen Wege dieser Diagnoseform. WähWäh— HarnI-Iarn und Stuhl mit zurzur persönlichen GeGe- rend die HarnsehauHarnschau in der LaienvveltLaienwelt bis ins sundheitskontrolle. 18. Jahrhundert hoch im Kurs war, setzte Das Besondere an der vorliegenden Arbeit siehsich bei den Ärzten schon sehr bald eine sind neben dem Thema die geschiehtskun-geschichtskun- kritische Einstellung durch. dige Fachliehkeit,Fachlichkeit, der Fluss der Sprache,Sprache. Besondere Bedeutung hatte die HarnsehauHarnschau die genauen Quellenangaben,Quellenangaben. die IllusIllus- fürfür die Feststellung oder den Ausschluss tration durch zahlreiche Bildtafeln (fast(fast einer Schwangerschaft,Schwangerschaft. wie Stolberg ausaus- ausschließlich in Farbe), das verwendete führlichfilhrlich darlegt. In diesem Zusammenhang Kunstdruckpapier und die Quellen und geht der Autor auch auf die Vorstellung Literaturangaben. Letztere werden unterunter- angehexter, „angetaner"‚.angctaner“ Krankheiten ein, teilt in handschriftliehehandschriftliche Quellen, gedmck-gedruck- die selbst führendenführenden Ärzten in bestimmten te Quellen und Forschungsliteratur. Ein Krankheitsfällen noch im 18. Jahrhundert Personen- und Sachregister besehließtbeschließt die als mögliehemögliche Erklärung diente, vor allem überaus gelungene fachliehefachliche Arbeit. aber den nieht-ärztlichennicht-ärztlichen Harnschauem. A. Resch,Rasch, Innsbruck Über diesen Stellenwert und diese Vielfalt der Harnschau konnte auch die darstellende WiNTEKBURN,WINTERBURN, Emily!EMILY: DciiDen Himmel lesen Kunst nicht hinwegsehen,hinwcgsehen, weshalb der AuAu- lernen: Astronomie fürfür Sterngucker. tor der Harnschau in der frühneuzeitlichenfrühneuzeitlichen Aus dem Englischen v. Hermann-MichaelI-Iermann-Michael Genremalerei ein ganzes Kapitel widmet, Hahn. München: Deutscher Taschenbuch das durch zahlreiche Farbtafeln und deren Verlag, 2009,2009. 239 Seiten, 58 Abb., ISBN ErklämngenErklärungen einen sehr plastischen EinEin— 978-3-423-24765-8,978-3-423u24765-8. Broseh.,Brosch.. EUR 16.90 blick in die Vielfalt der Thematik gibt. In der medizinischen Praxis setzte dann bebe- E. Winterburn ist überzeugt, dass das FasFas— reits im 17.l7. und 18. Jahrhundert eine AbAb- zinierendste an der Astronomie die TatsaTatsa- kehr von der Harnschau ein. Die wenigen che ist,ist. dass ständig neue Entdeckungen Autoren, die siehsich weiterhin damit befass- gemacht werden. Dies beweist nicht nur die ten,ten. mussten sogar erleben,erleben. dass man sie als Gegenwart, sondern auch die Geschichte. „Uromanten"‚.Uromanten“ verunglimpfte. Das gab den Unser Bild vom Himmel und den StenienSternen nicht-ärztliehennicht-ärztlichen HamschauemHarnschauern neuen AufAuf- unterlag einem ständigen Wandlungspro- trieb. denndcnn sie beurteilten den Harn nicht zess. Dies zeigt sich etwa eindrucksvoll inin nur optisch,optisch. sondern bedienten sich auch der griechischen Mythologie. Jeder Stern des Gesehmacksinns.Geschmacksinns. Die Nase ins Ham-I-Iarn- hat eine „Lebensgeschichte",„Lebensgeschichte“. die häufighäufig mit glas zu stecken entehreentehrc jedoch die ärztliche der Geschichte der Lebewesen auf der Erde Würde. Die Ärzteschaft musste daher so zusammenhängt. Ein wichtiges und oft erer- weit als mögliehmöglich auf die Harnschau verver— wähnteswähntcs Dokument ist die Sternkarte von zichten, wobei ihr der Siegeszug der AnaAna- John Bevis. Es ist der bekannten Autorin tomie zu Hilfe kam. heiworragendhervorragend gelungen,gelungen. Fachlich-SachliFachlich—Sachli- Faktum ist,ist. wie Stolberg zusammenfaszusammenfas- ches mit Mythologischem, Geschichtlich- send feststellt,feststellt, dass die Harnschau von den Künstlerischem zu verbinden. Sie berichtet Kranken und ihren Angehörigen nicht nur nicht nur in einprägsamer Weise über die sehr gesehätztgeschätzt wurde: „Sie„Sie war aus Sicht Geburt,Geburt. das Leben und das Sterben eines der Bevölkerung das mit Abstand wichtigs- Sterns,Sterns. sondern vennittcltvermittelt auch viellaltiuevielfältige Bücher und Schriften 91

Einblicke in die BeziigeBezüge zur darstellenden Figuren zusammengeRigtzusammengefügt und jeweils eici- Kunst zur Musik und DiehtungDichtung (z.(z. B. gene GesehiehtenGeschichten dazu erfunden,erfunden. um siehsich Shakespeare). Die ständigen WandlungsWandlungs— die Bedeutung und den tieferen Sinn jeder prozesse in der Astronomie vemiilteltvermittelt Win- Figur besser merken zu können. Dieses terburn durehdurch RüekbliekeRückblicke in Antike,Antike. MittelMittel- Verfahren istist auehauch 0\xfür Johann Bayers Flim-I-lim- alter, Aufklärung und Neuzeit. Ein weiteres melsatlas kennzeiehnend.kennzeichnend. wiehtiges Thema sind die Zusammenhänge Die Entfernungen in unserem SonnensysSonnensys- zwisehenzwischen Astronomie und Theologie sowie tem sind überwältigend und doehdoch istist die zwisehenzwischen Astronomie und anderen KulturKultur- Sonne ein „durehsehnittlieher„durchsehnittlieher Stern"Stern“ und kreisen. Besonders hilfreieh hierbei sind auehauch die Galaxis ist mit einem DurehmesDurchmes- ihre bisherigen Arbeitsfelder. Sie studieHestudierte ser von 80.00080.000 bis 100.000 LiehtjahrenLiehtjahrcn und Physik und WissensehaftsgeschiehteWissenschaftsgeschiehtc und etwa dreihundert Milliarden Sternen nur war als Kuratorin am Royal ObservatoiyObservatorj' eine Galaxie durehsehnittlieherdurchschnittlicher Größe. Über in Greenwich ftfürir die bedeutendste AstroAstro- die MilehstraßeMilchstraße gibt es niehtnicht nur inin unserer nomie-Sammlung der Welt verantwortlieh.verantwortlich. Kultur, sondern auehauch in Südostasien viele Derzeit baut Winterburn das Museum fürfür GediehteGedichte und mehrere Opem.Opern. Im Zentrum WissenschaftsgesehiehteWissensehaftsgesehichte an der UniversiUniversi- dieser Werke steht „die„die Tochter der HimHim- tät Leeds in England auf. Jedes Kapitel des melskönigin"melskönigin“ und „der„der heimatlose Kuhhir- BuehesBuches ist einem Monat des Jahres und den te".tc“. MehnnalsMehrmals weist Winterburn daraufhin, jeweils mögliehenmöglichen BeobaehtungenBeobachtungen am SterSter- dass siehsich gerade kleine Kinder aufaufvielcrlei vielerlei nenhimmel gewidmet. Die Autorin will die Weise Rirfür die Himmelsbeobaehtungl-limmelsbcobaehtung begeisbegeis- Leser durehdurch die alte ErzählformErziihlform mit den vievie- tern lassen. Eine gute MögliehkeitMöglichkeit besteht len HimmelsgesehiehtenHimmelsgcsehichten bekannt maehenmachen darin,darin. Kindern bildhaft aulbereiteteaufbereitete Aus- und damit auehauch dem Publikum des 21. JahrJahr- sehnitteschnitte des Sternenhimmels zu zeigen und hunderts verdeutliehen,verdeutlichen, wie großartig der sie das jeweils sehönsteschönste und interessanteste Himmel und seine BeobaehtungBeobachtung sein kann. Sternbild auswählen zu lassen. An dieser „Ziel„Ziel dieses BuehesBuches ist es, den Himmel zu Stelle kann auf das französisehefranzösische Programm neuem Leben zu erweeken."erwecken.“ Winterburn des Nobelpreisträgers Geoi-gesGeorges Charpak, zeigt den interessierten Laien den weeh-wech- „La‚.La main äa la päte"päte“(Wissensehaft (Wissenschaft zumzum AnAn- selnden SternenhimmelStemenhimmel von Monat zu MoMo- fassen),fassen), verwiesen werden. nat, mit seinen SternbildernStembildern und deren SterSter- Kinder wollen auehauch wissen: Wann kommt nen. Alle haben ihre eigene Gesehiehte,Geschichte, sei ein Stern zur Welt? WinterbumWinterburn gibt AusAus— es in der grieehisehengriechischen Sage,Sage. in einer historihistori- kunft: Sterne entstehen, wenn Gas und schen Erzählung oder einer astrologisehenastrologischen Staub inin einem Nebel siehsich verdiehtenverdichten und Prognose. Imlm Zeitalter der EntdeekungenEntdeckungen sehließliehschließlich unter der eigenen SehwerkraftSchwerkraft veröffentliehteveröffentlichte (1603)( l 603) Johann BayerBarer seinen zusammenziehen. Anlass fürfür diese Entwiek-Entwick— berühmten Himmelsatlas „Uranometria"„Uranometria“ lung istist in vielen Fällen eine StoßwelleStoßwclle von mit vielen phantasievollen Sternbildern.Stembildern. Zu einer benaehbartenbenachbarten Supernova. Während ihnen gehörten der Paradiesvogel, das ChaCha- die Wolke sehrumpftschrumpft und immer diehterdichter mäleon,mäleon. der Sehwertfiseh,Sehwertfiseh. der Kranieh.Kranich. die wird, steigt gleiehzeitiggleichzeitig die Temperatur des kleine Wassersehlange,Wasserschlange, der Pfau,Pfau. der FeuFeu- Gases und Rihrtfiihrt sehließliehschließlich zur Kernfusion. ervogel und noehnoch viele andere. Die meisten DurehDurch diesen Prozess wird Wasserstoff in dieser Sternbilder sind auehauch im HimmelsatHimmelsat- Helium umgewandelt. Damit ist ein neuer las von JohnJo/m BevisBoris enthalten. Zu fastfast jedem Stern geboren. dieser Sternbilder liefert WinterbumWinterburn eine FemrohreFernrohre hatten fürfür die EntwieklungEntwicklung der kleine Erzählung oder einen kurzen KomKom- Astronomie eine große Bedeutung und mentar. UntersehiedlieheUnterschiedliche Kulturen haben spielen auch heute eine beaehtlichebeachtliche Rolle. die Sterne zu verschiedenen Mustern und Winterburn besitzt kein eigenes Teleskop: 92 Bücher und Schriften

„Die„Die Sternbilder und ihre Geschichten faszifaszi- es geistesgeschiehtliehegeistesgeschichtliche Vorbilder unserer nieren mich weit mehr als der Blick auf „Spaßkultur"?„Spaßkultur“? Sollten, neben dem des VerVer- einen durch Luftunruhe waberndenwabemden Stem- gnügens und dem des Nutzens, nicht besbes- fleckficek oder sonst ein Himmelsobjekt."Himmelsobjekt.“ ser noch andere Gesichtspunkte, vor allem G. Kleinschmicit,Kleinschmidt, Leonberg-RanilelLeonberg—Ramtel jener der Verantwortung, ins Auge gefasst werden? Stellt dieses Leben etwa nicht unun- Bonk,BONK, Sigmund:SIGMUND: Vernunft, VerantworVerantwor- sere „letzte„letzte Gelegenheit dar, glücklich zu tung und Unvergänglichkeit: Bausteine werden?"werden?“ Ist ein „Jenseits"„Jenseits“ der Zeit überüber- zu einem christlichen Humanismus fürfür haupt rational denkbar -— und ein FortbeFortbe- unsere Zeit. Berlin: Rhombos, 2009, 384 stehen des Vergangenen „im„im Geist Gottes"Gottes“ S., ISBN 978-3-941216-06-8,978—3—941216—06-8, Brosch.,Brosclr. begründbar? Brauchen wir den Gedanken EUR 29.80 der Unvergänglichkeit? Was ist VerganVergan— genheit? Was Zeit? Was ist der Mensch? Ist Diakon Prof. Dr. Sigmund Bonk, Direktor Diakon Prof. Dr. Sigmund Bonk, der Mensch mittlerweile nicht einerseits als des Bildungshauses im Bistum Regensburg Zufallsprodukt der Evolution und andereranderer- „Schloss„Schloss SpindlhofSpindlhof“ und Autor zahlreicher seits als biochemische Maschine erkannt Publikationen, befasst sich im vorliegenden und damit hinreichend verstanden worden? Buch mit dem aktuellen Verhalten und dem Und wie sollte man da noch länger von seisei- Stellenwert des Menschen im Blick auf das ner „besonderen„besonderen Würde"Würde“ sprechen dürfen? Heute und seiner Stellung zur persönlichen In der Beantwortung dieser Fragen folgt UnvergänglichkeitUnvergängliehkeit mit Blick auf einen der Autor vor allem den Darlegungen von neuen „christlichen„christlichen Humanismus",Humanismus“, wie er Bi-ni-diktBIZNIEDIKT XVI.,xv1., ImmanuelIMMANUEL KantKANT und Hf.nriHENRI derzeit von Papst Benedikt XVI. angeregt DE LubacLUBAC (1896-1991).(1896—1991). Den AusgangsAusgangs- wird. Die Spannweite der damit verbundeverbunde— punkt seiner Argumentation bildet die nen Themen fasstfasst Bonk gleich zu Beginn in Feststellung, „dass„dass siehsich eine besondere folgendefolgende Fragen zusammen: Menschenwürde rein naturwissensehaftlichnatunvissenschaftlich BefindenBefinden sich ehristlicherchristlicher Glaube und oder gar rein ,biologisch',biologisch‘ keinesfalls rechtrecht- NaturwissensehaftenNatunvissenschaften nicht in einem unun— fertigenfertigen lässt"lässt“(S. (S. 22). lösbaren Konflikt,Konflikt, der nur ein „entweder„entweder Inln einer umfangreichen Einleitung als ersers- oder"oder“ übrig lässt? Was meint der Papst mit tem Baustein befasst sich Bonk mit der dem Begriff „weite„weite Vernunft"?Vernunft“? Beruht die Möglichkeit eines Gottesbeweises, dem christliehechristliche Religion auf rationalen GrundGrund- Verständnis von Humanität von Cicero lagen? Und, fallsfalls ja, auf welchen? Gibt es bis Pico della Mirandola, Shakespeare, so etwas wie -— eventuell sogar neue -— GotGot- Leibniz und Kant sowie dem Gotte.sbildGottesbild tesbeweise? Stellen nicht die „strengen"„strengen“ bei Henri de Lubac. Auf diese Einleitung bzw. „exakten"„exaktcn“ Wissenschaften das ParaPara- folgtfolgt der erste Teil zu Vernunft und Glaube, digma fürfür Rationalität dar -— bleibt da noch der mit dem zweiten Baustein zu WissenWissen— Raum fürfür Philosophie, Theologie oder gar schaft, Christentum und einer mögliehenmöglichen „Weisheit"„Weisheit“ der Religionen? Stellt die ReRe— philosophischen Vermittlung, welche mit ligion überhaupt noch ein nennenswertes dem Dialog beiderseitigen Zuhörens bebe- Ferment unserer Gesellschaft dar? Sollte ginnen müsse, anfängt und mit dem dritten sie das? Wodurch ist unsere gegenwärtigegenwärti— Baustein -— Papst Benedikts Begriff einer ge Gesellschaft, außer durch ihre religiöse „weiten„weiten Venuinft"Vernunft“ -— endet. Nach diesem Indifferenz, charakterisiert? Bleibt in der theologischen und philosophischen Diskurs sog. „Spaßgesellschaft"„Spaßgesellschaft“ noch Raum für die folgtfolgt der zweite Teil, der sich unter dem TiTi- Seele, tiirfür Ideale, Verantwortungsbemisst-Verantwortungsbewusst- tel „Vergnügen„Vergnügen versus Verantwortung"Verantwortung“ im sein, tiefer gehende Menschlichkeit oder vierten Baustein mit Jeremy Bentham und klassische, „humanistische"„humanistische“ Bildung? Gibt der „Generation„Generation GolfGolf“ auseinandersetzt und Bücher und Schriften 93

im fünftenfünften Baustein auf die Bildung unter MensehenMenschen und der endgültigen AufhebungAufliebung dem Vorzeichen des Vergnügens als täglitägli- der Gegensätze. Dies hängt mit dem tiefstiefs- chem „Bildungskrisenalarm"„Bildungskriscnalarm“ eingeht. Der ten Streben des Menschen zusammen, ewig dritte Teil ist dem Thema Zeit und VergängVergäng- und glückliehglücklich zu sein. lichkeit gewidmet und setzt sich im sechssechs- Dort, wo diese Sehnsucht durch den wiswis- ten Baustein mit Kant und der Kosmologie senschaftlichen und gesellschaftlichen der Gegenwart auseinander, um dann im Fortschrittsglauben au.sgesehaltetausgeschaltet wird, siebten Baustein die Frage nach einer bleiblei- komme es zu einer Evokation des Strebens benden Vergangenheit zu stellen. nach einer Realisierung des Glücks im Das Buch ist flüssigflüssig geschrieben, die aktuaktu- Diesseits. Doch selbst hoehtechnisiertehochteehnisierte und elle Situation wird vielfältig eingefangen, vermeintlich säkularisiertesäkularisiertc Gesellschaften die historischen Bezüge sind mit QuellenQuellen- der Gegenwart, greifen, wie die 15 Beiträge angaben und erläuternden Zitaten belegt des Bandes zeigen, vielfach auf ParadiesParadies- und als Alternative zur Vergnügung.sgesell-Vergnügungsgescll- vorstellungen zurück. Mit dem VerspreVerspre- sehaftschaft wird ein christlicher Humanismus chen einer virtuellen RealisiemngRealisierung des ParaPara- aufgezeigt, denn letztliehletztlich leben der junge dieses entwirft, wie die Herausgeberinnen wie der liebende Mensch „„ gleichennaßengleichermaßen einleitend weiter ausführen, „die„die moderne im Bewusstsein ihrer potentiellen UnsterbUnsterb- Populärkultur aber auch apokalyptische lichkeit"lichkeit“(384). (384). Gegenbilder des Paradieses. So erlangen Die Arbeit wird als Essay bezeichnet, wes-wes etwa dystopische Imagologienlmagologien eines Ortes halb man aufaufcin ein Literaturverzeichnis sowie der Verdammten und Szenarien eines katakata- ein Personen- und Sachregister verzichtet. strophalen Weltuntergangs -— unter intertex- Eine Frage, die sich stellt, ist, ob die vielen tuellem und ikonographischem Rekurs auf englischen Zitate der angesprochenen breibrei- die biblische Apokalypse -— zunehmend an ten Leserschaft dienlich sind. Dennoch ist ten Leserschaft dienlich sind. Dennoch ist Relevanz: Katastrophen- und Kriegsfilme,Kriegsfilme, die Lektüre bereichernd und ermunternd, FernsehbilderFemsehbilder von UmweltkatastrophenUimveltkatastrophen weil Menschenwürde, Verantwortung und oder computeranimierte Simulationen eines Unvergänglichkeit als Gmiidlagen eines Unvergänglichkeit als Grundlagen eines künftigen Klimakollapses aktualisieren bibbib- glücklichen und erfüllten Lebens genannt glücklichen und erfüllten Lebens genannt lische Motive von SintflutSintflut und Untergang werden. A. Resch, Innsbruck werden. A. Rasch, Innsbruck und fragenfragen nach der Verantwortung fürfür die Schöpfung. Imlm Gegensatz zur biblischen Bkniiiihn,BENTIIIEN, Claudia/Manurla Gi-rlof(Hg.): CLAUDIA/MANUELA GERLOF (Hg.): OffenbaningOffenbarung erscheint die säkularisierte Paradies. Topografien der Sehnsucht. Paradies. Topografien der Sehnsucht. Endzeit Jedochjedoch nicht als DurchgangsstadiDurchgangsstadi- Köln; Weimar; Wien: Bühlau, 2010 (Lite Wien: Böhlau, 2010 (Lite- um eines Neubeginns,Neubeginns. sondern als globales ratur -— Kultur -— Geschlecht: Kleine Reihe; Ende aller Utopien"Utopien“(S. (S. 10). 27), 274 S., ISBN 978-3-412-20290-3, Damit ist die Thematik des in drei AbschnitAbschnit— Broseh.,Brosch.. EUR 27.90 te gegliederten Buches kurz umrissen. Der Der vorliegende Sammelband befasst sich erste Abschnitt befasst sich mit religiösen in breit angelegter Form mit dem Paradies Paradiesvorstellungen in Judentum, ChrisChris- als Ort der Vollkommenheit, Hannonie tentum, Islam, in der Literatur des MittelMittel— und Unschuld. Diese Vorstellung findetfindet alters und in Dantes Divina Connnedia. sich nicht nur in den großen Religionen, Imhn zweiten Teil werden anthropologische wie Hinduismus, Buddhismus, Judentum, Konsequenzen des Sündenfalls als „Grund„Grund- Christentum und Islam,lslam, sondern ebenso mythos"mythos“ von Geschlecht, Differenz und in der seit der Renaissance einsetzenden Erkenntnis behandelt,behandelt. während der dritte SäkularisieamgSäkularisierung mit Betonung der Einheit Abschnitt die säkularen Orte der Sehnsucht von Kör|ierKörper und Geist wie auch in den als Ersatz für das verlorene Paradies bebe— Realutopien der Moderne mit dem neuen schreibt. 94 Bücher und Schriften

Das es unmöglich ist, die insgesamt 14l4 Anton Kaes: Zwischen Parodie und Phan- Beiträge in diesem Rahmen einzeln zu bebe- tasmagorie. Das .Paradies',Paradies‘ in WernerWemer HerHer- schreiben, sollen hier zumindest Autoren zogs Fata Morgana und Titel genannt werden: Kristin Marek: Eldorado:E/dorado: Mythos, Tapete Claudia Benthien und Manuela Gerlof: To- und Video. TopologienTepologien einer Projektion. pografienpografien der Sehnsucht -— Zur Einführung Die Beiträge sind durchwegs von hohem I.1. Gärten Eden. Zur religiösen IinagologieImagologie Niveau mit reichlichen Querverbindungen des Paradieses und Quellenhinweisen, wenngleich zuweizuwei- SimoneSimonc Rosenkranz Verhelst: Zwischen len ein feministischerfeministischer Zug anklingt, der die Himmel und Heiligtum. ParadiesvorstelParadiesvorstel- rein sachliche Argumentation überschreiüberschrei- lungen im Judentum und Christentum tet. So schließt Helen Schüngel-Straumann Peter Heine: Islamische Gärten als SinnbilSinnbil- ihren Beitrag "Die“Die biblische ParadieserParadieser— der des Paradieses zählungZählung als ,Gründungsmythos',Gründungsmythos‘ der GeGe- Mireille Schnyder: „Daz„Daz ander paradise".paradise“. schlechter"schlechter“ mit der globalen Bemerkung: KünstlieheKünstliche Paradiese in der Literatur des „Die„Die negativen Konsequenzen, die eine Mittelalters lange frauenfeindlichefrauenfeindliche Tradition gezogen Marc Pöcking:Föcking: „Qui„Qui habitat in caelis irridc-irride- hat, lagen zumzum Großteil an einer unglückunglück- bit eos".eos“. Paradiesisches und irdisches LaLa- lichen Vermischung ursprünglich nicht chen in Dantes Divina CoininediaConnnedia zusammenhängender antiker Traditionen. II.l]. Geschlecht, Differenz,Di[fei'eizz‚ Erkenntnis. An- Diese wurden weitergeführt von christlichristli- thropo/ogischefhropo/ogisc/ze Konsequenzen des Sünden- chen Theologen -— ausschließlich Männern fallsjä/IS -— ,‚ die ein großen InteresseInteresse daran hatten, Helen Schüngel-Straumann: AnthropologiAnthropologi- ihre Vormachtstellung über die Frauen thethe- schesehe Konsequenzen des Sündenfalls ologisch zu begründen sowie einen SünSün- Helen Schüngel-Straumann:Sehüngel-Straumann: Die biblische denbock fürfür Sünde, Tod und Übel der Welt Paradieserzählung als ,Gründungsmythos'‚Gründungsmythos‘ zu fifinden“nden"(S. (S. 112). der Geschlechter Doch dies nur am Rande, weil insgesamt Ulrike Brunotte: Wüstenparadics.Wüstenparadies. Die eine erstaunliche Sachbezogenheit, Vielheit Wildnis als Nicht-Ort und heilige Leere im und VielschichtigkeitVielsehiehtigkeit der Argumentation frühenfrühen Neu-England und Information beeindmcken.beeindrucken. Besonders Thomas Claviez: Vom (IVhite)(White) AinericanAmerican hervorzuheben ist dabei die ausführliche Adam zur (Black)(B/ack) AinericanAmerican Eve.Ere. IdentitäIdentitä- EinlühmngEin l'ühmng der Herausgeberinnen mit einer ten und Utopien in Toni Morrisons Roman kurzen Zusammenfassung der einzelnen Abschnitte. Die eingestreuten Abbildun ParadisePcn'adise Abschnitte. Die eingestreuten Abbildun— Elisabeth von Samsonow: De profundis.prrg/imdis. gen sind,sind. papierbedingt, nur von begrenzter Qualität. GeodizecGeodizee statt Theodizee Qualität. Insgesamt istist das Buch eine originelle, inin- III. Paradise Lost. SäkulareSc’i/rn/are Orte der SehnSehn- formativeformative und positiv gehaltene InformatiInformati- sucht on über Vorstellungen in Religion, Kultur Benigna Gerisch:Geriseh: „Auch„Auch ich war in ArkaArka- und säkularisierter Gesellschaft. dien".dien“. Psychoanalytische Hypothesen zur Ein Anmerkungsverzeichnis, ein Bildnach- Architektur innerer Räume wcisweis und eine AutorenbeschreibungAutorenbesehreibung bebe— Alma-Elisa Kittner:Kittncr: Zwischen Südscc-Südsee- schließen beschließen den fundiertenfundierten Sam- traum und Tivoli. Sehnsuchtsorte in der mclband.melband. Ein Sach- und Personenregister modemenmodernen und zeitgenössischen Kunst hat man sich allerdings erspart. Regina Römhild: TopografienTopografien des Glücks. A. Pesch.Resch. Innsbruck An den Kreuzungen von Migration und Tourismus Bücher und Schriften 95

Tuczay,TUCZAY, ChristaCHRISTA Agnes:AGNES: Ekstase im KonKon- tase keine psychische Krankheit beinhalte,beinhalte. text. Mittelalterliche und neue Diskurse wie dies die ältere Forschung angenomangenom— einer Entgrenzungserfahrung. Frankfurt menmcn hat. Körperlich manifestiert sich die a. M.: Peter Lang, 2009 (Beihefte(Beihefte zur Me- Ekstase durch einen völligen Verlust der diaevistik: Monographien, Editionen, SamSam— sensorischen Wahrnehmung der Umwelt melbände; 9), 622622 S., ISBN 978-3-631-978—3—631— und durch die katalcptischekatalcptischc ErstarmngErstarrung des 57194-1, Brosch., HUREUR 66.7066.70 Körpers, die jedoch verschiedene Grade aufweisen kann. Das vorliegende umfangreiche Buch bc-be- Nach Absteckung dieses erweiterten VerVer- fasstfasst sich mit der Ekstase im Mittelalter als ständnisses von Ekstase geht Tuczay auf Instrument der Wahrheitsfindung,Wahrheitsfindung. die vor die verschiedenen Erklärungsmodelle und allem in Form der religiösen Ekstase das Zugänge der Ekstase im kulturhistorischen Mittel zur Erreichung des höchsten Zieles und anthropologischen Bereich ein. Dabei darstellt: die Vereinigung mit Gott. Zur nänä- werden die Techniken bei den Schamanen, heren Kennzeichnung der Ekstase bedient Kennzeichnung der Ekstase bedient die Erwähnung der Spontanekstatiker bei sich Tuczay nach ihrem Verständnis der sich Tuczay nach ihrem Verständnis der Piaton,Platon, die Ekstase bei Propheten und MysMys- Definition in der Theologischen Realenzy Definition in der Theologischen Realenqv— tiker, der Vergleich mit der Trance, das VerVer— klopädie: „In der Ekstase wird eine Ver klopädie: „In der Ekstase wird eine Ver- hältnis von Ekstase und Bewusstsein und fassimg des erlebenden Subjekts als aus fassang des erlebenden Sztbjekts als aus— die Ekstase in den mittelalterlichen Quellen einander tretend erlebt oder beschrieben, einander tretend erlebt oder beschrieben, näher beleuchtet. die doch eigentlich den Anschein erweckt, Nach diesen grundsätzlichen BeschreiBeschrei- als stünde sie _f‘estgeji'igtfestgeßigt den Objekten der bungen der Ekstase folgt die Darstellung WahrnehmungWahrnelmmng gegenüber"^gegenz'iber“ (S.(S. 13). BesBes- der EntgrenzungserfahrtingenEntgrenzungserfahmngen in der nornor- ser als diese DefinitionDefinition ist die einleitende dischen Literatur, die Bescln-eibungBeschreibung der Bemerkung, in der die Autorin von einem Ekstase in der Erzählliteratur,Erzähllitcratur, um sich dann „schwer„schwer zu beschreibenden psychischen an ausgewählten Beispielen dem in mittelmittel- Zustand spricht, der dem BetrolTenenBetrolfenen und alterlichen Texten fassbaren visionären ErEr- ihn BeobachtendenBeobachtendcn das sprachliche Bild lebnis zu widmen. EinEinje je eigenes Kapitel ist nahe legt, er wäre nicht bei sich, sondern den NahtodcrlebnissenNahtoderlebnisscn mit Hinweisen auf außerhalb seiner selbst"selbst“(S. (S. 13).l3). das berühmte Bild von Hieronymus Bosch Dieses Außer-sich-Sein bezieht Tuczay auf vom Aufstieg in das himmlische Paradies Bewusstseinsfomien,Bewusstseinsformen, die innerhalb wie und den Propheten und Trancewahrsagern außerhalb eines bestimmten religiösen LeLe- gewidmet. benszusammenhangs erzeugt werden, auch Besondere Aufmerksamkeit kommt dem mittels halluzinogcncrhalluzinogencr Drogen. Dabei verver- Thema Ekstase und Mystik zu. Tuczay weist sie zu Recht darauf,darauf. dass auch bei greift hier verschiedene Aspekte dieser diesen außerreligiöscnaußerreligiösen EkstasenEkstascn eine AnaAna- speziellen Frömmigkeit heraus, um die logie zu den religiösen besteht. Es gehört Erschcinungs-Erscheinungs- und AusdrucksAusdrucksformenformen der nämlich zumzum Wesen der eigentlichen EksEks— Ekstase anhand von au.sgewähltcnausgewählten BeiBei— tase.tase, dass sie sich vollkommen von selbst, spielen aufzuzeigen. Allerdings, so Tuczay, in absoluter geistiger Freiheit der bctrclTcn-betreffen- stelle die Beschäftigung mit den Texten der den Person, einstellt, während jede Form Mystik Forscher wie RczipientenRezipienten vor ein des künstlichen HervoiTufensHervon'ufens die geistige Dilemma: „Der„Der Versuch einer deskriptiven Freiheit der erlebenden Person beeinträchbeeinträch- und analytischen Wiedergabe der Texte der tigt und somit nur als Ekstase inin weiterem Mystiker,Mystiker. die eine EntgrenzungserfahrtingEntgrenzungserfalmmg SrnnSinn bezeichnet werden kann. Dies scheint zum Leitmotiv haben, sich auf außerhalb auch der Autorin bewusst zu sein, wenn von Zeit und Raum stehende Ereignisse bebe— sie davon sprieht,spricht, dass die religiöse EksEks- ziehen,ziehen. stößt mit unserer im raumzeitlichen 96 Bücher und Schriften

Kontinuum verankerten Sprache an deren ClemensClcmens BrentanoBrcntano mit Katharina ErnmeriekEmmeriek Grenzen. Deshalb sprechen viele MystiMysti- und der fürfür die Beurteilung zentralen Frage ker auch immer im Kontext und unter der der Unterscheidung der Geister. Prämisse einer Unmöglichkeit oder auch InIn den letztenletzten drei Kapiteln befasst sich Unangemessenheit des Sprechens, eines Tuczay mit der Ekstase als LiebeskrankLiebeskrank» Versuches, das Unsagbare sagen zu wollen"wollen“ heit, Epilepsie, Besessenheit und Tanzwut, (S.(S. 274). mit der frühmittelalterlichenfrühmittelalterlichen Nachfahrin Die Autorin überwindet dieses Dilemma, und spätmittelalterlichen Hexe, den DroDro- indem sie den Weg der Sprache geht und gen und Ekstase, der Hexensalbe, der PaPa- dabei das Unaussprechbare nur anspricht, thologie und Hexerei, um schließlich noch aber unaussprechbar lässt, gleichsam als auf Ekstase und Schmerz, Wahrheitsdrogen Abglanz des unaussprechbaren Inhalts der und Hexenschlaf einzugehen. Erfahrung. In diesetndiesem Zusammenhang werwer- In einem Ausblick über das Reden von EksEks- den die Visionen des Rupert von Deutz tase kommt die Autorin bei der Frage, ob (1075-1129),(1075—1129), die Deutung von Maria und nicht doch alles nur Einbildung und Vortäu- Martha als conteinplatiocontemplaric) und actio, die theo-theo— schungsehung sei, zurzur Feststellung, dass sich trotz ria und ekstasisekstasi.s' bei Pseudo-Dionysius, dem aller psychologischen und literarischen InIn— Dr. Ekstaticus, sowie die Mystiker Eckhart,Eckhart. terpretation genügend Indizien fifinden, „die„die Tauler, Seuse und die ekstatischeekstatisehe Erfahrung fürfür eine tatsächliche Ekstasepraxis sprechen beschrieben. Dabei werden die einzelnen und sich nicht als literarisches Versatzstück Deutungen mit Originaltexten belegt. bzw. dämonologische Interpretation erkläerklä— Mit der Aufwertung der Affekte durch ren lassen"lassen“(S. (S. 470). Bernhard von Clairvaux als eigentliche Am Ende dieses kurzen Überblicks, der die Möglichkeit der Gotteserfahrung und dem Vielfalt der gebotenen Information und ArAr- Verzicht auf weltliche Güter durch die zu gumentation nur andeuten kann, ist in erster Beginn des 12. Jahrhunderts einsetzende Linie der Mut der Autorin hervorzuheben, Armutsbewegung öffnen sich auch fürfür das Thema der Ekstase auf der Ebene der Frauen Wege eigener Ausdrucksformen heutigen Kenntnisse aufgegriffen und zur der persönlichen und religiösen Erfahrung. Deutung diesbezüglieherdiesbezüglicher mittelalterlicher So wurde auch vielen Mystikerinnen die Texte herangezogen zu haben. Dabei erer— Gabe der GottverbundenheitGottvcrbundenheit und der Pro- folgtfolgt diese Deutung der TexteTextc in einem phetie zuteil, wie MildegardHildegard von Bingen, eehtenechten Versueh,Versuch, die Ausdrucksechtheit der Mechthild von Magdeburg, Birgitta von MystiketMystiker und Mystikerinnen ohne vorge- Schweden, Mechthild von HackcboniHackeborn oder fasstefasste Meinung zu ergründeti,ergründen, zu besehreibeschrei- Elisabeth von Schönau, wenngleich sie ihre ben und durch zahlreiche OrigmalzitateOriginalzitate zu Eingebungen nicht völlig unangefochten untennauem.untermauern. weitergeben konnten. Eine 134 Seiten umfassende Bibliografie,Bibliografie. Eine besondere Stellung auf diesem Weg ein Namen-,Nainen-, Wort-Won- und Sachindex sowie der Vervollkommnung nimmt das mystimysti- ein AbbildungsteilAbbildungstcil beschließen diese außeraußer- sche Lebensprogramm der BcginenBeginen ein, ordentliche Arbeit, die auch als NachschlaNachschla- wie Tuczay weiter ausfühil,ausführt. um dann aulauf gewerk zum Thema Ekstase im Mittelalter die Wort- und Bedeutungsfelder der mystimysti- verwendet werden kann. schen Ekstase einzugehen, angefangen mit A. Resch.Rasch. ImisbruckInnsbruck dem Begriff des Raptus^Rapms, der Entrückung, bis zur UnioUm'o mystica, der Sprache und den körperlichen Begleiterscheinungen der EksEks— tase, verbunden mit einem Exkurs zur neuneu- zeitlichen mystischen Textproduktion von HINWEISE FÜR AUTOREN

Zur Abfassung der Beiträge fürfür GRENZGEBIETE DER WISSENSCHAFT gelgel- ten folgendefolgende Richtlinien:

Als Aufsätze können nur Manuskripte entgegengenommen werden, die sich mit Grundfragen der Grenzgebiete befassen und unveröffentlicht sind. Mit der AnnahAnnah- me der Veröffentlichung überträgt der Autor dem Verlag das ausschließliche VerlagsVerlags- recht.

Leitartikel: 10-20lO —20 Manuskriptseiten Vorspann: Curriculum vitae des Autors mit Kurzhinweis auf Inhalt und Aktualität des Beitrages (10-20(10—20 Zeilen).

Gliederung nach dem Schema: 1I. 1l. a)...,a) 1) ...

Der Beitrag soll durch prägnante ZwischenüberschriftenZwischenübersehriften gegliedert werden. Die ReRe- daktion behält sich vor, ZwischentitelZwischcntitel notfalls selbst einzufügen und geringfügige ÄnderungenAnderungen sowie Kürzungen aus umbruchtechnischenumbruchtechnisehen Gründen u. U. auch ohne Rücksprache vorzunehmen.

GrafischeGrafische Darstellungen: Wenn sinnvoll, sollten dem Beitrag reproduzierbare AbbilAbbil- dungen (Fotoabzüge,(Fotoabzüge. Schemata, Tabellen) mit Verweis im Text und genauer BeschreiBeschrei- bung beigegeben werden.

Anmerkungen:Anmerlamgen: Mit Erklärungen in den Anmerkungen ist so sparsam wie möglich umum— zugehen. Literaturverweise in den Fußnoten nach folgendemfolgendem Schema: Autor -— KurzKurz— titel -— Jahrzahl in Klammer -— Seitenzahl (bei(bei Zitaten).

Literatur: Am Ende des Beitrages vollständige bibliografischebibliografisehe Angaben der verwenverwen- deten und weiterführenden Literatur in alphabetischer Reihenfolge bzw. bei mehreren Werken desselben Autors in der Abfolge des Erscheinungsjahres. Schema: Autor-TiAutor — Ti- tel und evtl. Untertitel -— Ort -— Verlag -— Jahr -— Reihe.

Zusammenfassung:Zz(sanznzen/ds'smzg: Dem Beitrag ist eine Zusammenfassung von ca. 10 Zeilen mit Stichwörtern beizufügen, womöglich auch in englischer Übersetzung.

Leitartikel sind als ManuskriptMcmuskript mit Diskette (3.5(3.5 Zoll) unter Angabe des veru'cndetenverwendeten Textprogrammes bzw. via E-Mail:E—Mail: info(ffdgw-resch-verlag.atinfG"igw—reseh—verlag.at einzusenden.einzusendcn.

Im Regelfall erhält der Autor vor AbdmckAbdruck die Korrekturfahnen,Korrekturfalmcn, die umgehend zu bearbeiten und an den Verlag zu retoumierenretoumicren sind. Bei nicht zeitgerechter Ablieferung behält sich die Redaktion vor, die fürfür die Drucklegung nötigen Korrekturen nach eiei- genem EnnessenErmessen vorzunehmen. Willkommen sind auch Beiträge zu den übrigen Rubriken der Zeitschrift, wie: DisDis- kussionsforum -— DokumentationDokumentatimz -— Aus Wissenschaftll’issensehq/l und Forschung -— Nachrichten[VW/Nichten -— Bücher und Schriften.Sehri/len. Rezensionen gehaltvoller Bücher aus dem Bereich der Grenzgebiete werden gerne entgegengenommen.cntgegengenmnmen. Das gewünschte Buch ist der Redaktion bekannt zu geben,geben die sich um eine Zusendung an den Rezensenten bemühen wird. VERÖFFENTLICHUNGEN -— RESCH VERLAG ISBN/ISSN EUR [D][o] 1021-8130 GrenzgebieteGrenzgebietc der WissensehaftWissenschaft (vierteljährl,).(vierteljährl’). Abo 36.90 1021-81221021—8122 ETHICA (vierteljährl.).(vierteljährl.). Abo 39.40 IMAGOIMAGO MUNDI SaininclbändeSammelbände 978-3-85382-033-9978-3-85382-033—9 Frei: Probleme der Parap.sychologieParapsychologie 18.50 978-3-85382-034-6 Resch: Welt. MensehMensch und WissensehaftWissenschaft morgen 15.40 978-3-85382-000-1 Resch: Mystik 25.70 978-3-85382-004-9 Resch: Paranormale Heilung 27.70 978-3-85382-016-2 Resch: Kosmopathie, Ln/Kt 32.30/27.203230/2720 978-3-85382-029-2978-3-85382-029—2 Resch: Geheime Mächte 34.90 978-3-85382-040-7978-3-85382-040—7 Resch: Psyche und Geist 34.90 978-3-85382-042-1978—3-85382-042-1 Resch: Gesundheit, Schulrnedizin,Schulmedizin, And. Heilmethoden 32.30 978-3-85382-044-5 Resch: Veränderte Bewusstseinszustände 34.90 978-3-85382-055-1978—3—85382-055-1 Resch: Aspekte der Paranormologie 37.90 978-3-85382-058-2 Resch: Die Welt der Weltbilder 34.90 978-3-85382-062-9978-3 -85382-062-9 Resch: ParanormologieParanomiologie und Religion 40.00 GRENZFRAGEN 978-3-85382-012-4978-3—85382-012-4 Mauritius: Der gesteuertc-MenschgesteuerteMensch 8.80 978-3-85382-018-6 Emde: TranszendenzoffeneTranszendenzoffcne Theorie 8.30 978-3-85382-024-7 Resch: Gerda Walther 6.70 978-3-85382-028-5 Beck: Wer ist Michael? 4.20 978-3-85382-031-5978-3-85382-031—5 Held-Zurlinden: Erlebnisse einer SeeleScelc 6.706.70 978-3-85382-048-3978-3-85382-048—3 Heim: Einheitl. Beschreibung der Materiellen Welt 11.30 978-3-85382-072-8 Willigmann: Grundriss der Heimschen Theorie 18.00 978-3-85382-075-9978-3-85382-075—9 Gerunde: Begegnungen mit den Toten 9.90 978-3-85382-084-1 Heim: Mensch und Welt 34.90 BURKHARD HEIM: EINHEITLICHE BESCHREIBUNG DER WELT“’ELT 978-3-85382-008-7978—3-85382-008-7 Heim: ElementarstrukturenElementarstrttkturen der Materie 1l 86.0086.00 978-3-85382-036-0978-3—85382-036—0 Heim: Elementarstrukturen der Materie 2 89.60 978-3-85382-080-3 Heim: Strukturen der physikalischen Welt 48.70 978-3-85382-064-3978-3»85382-064-3 Heim/Dröscher/Resch:Heim/Dröscher/Rcsch: EinfuhrungEinführung in Burkhard Heim 50.20 WUNDER VON SELIGEN UND HEILIGEN 978-3-85382-066-7 Resch: Wunder der Seligen 1983-19901983—1990 70.20 978-3-85382-079-7978-3—85382-079-7 Re.sch:Resch: Wunder der SeligenSeligcn 1991 -— 1995 53.40

SELIGE UND HEILIGE .lOHANNESJOHANNES PAULS II.ll. 978-3-85382-070-4 Resch: Die Seligen Johannes Pauls II.lI. 1979-1979— 1985 24.60 978-3-85382-076-6 Resch: Die Seligen Johannes Pauls II. 1986-1986— 1990 25.70 978-3-85382-083-4 Resch: Die SeligenSeligcn Johannes Pauls 11. 1991 -— 1995 27.70 978-3-85382-087-2 Resch: 1l Santi di Giovanni Paolo 11lI 1982-20041982—2004 53.40 REIHE R 978-3-85382-074-2 Resch:Rcsch: Fortleben 37.90 978-3-85382-077-3978-3—85382-077-3 Resch: Das Antlitz Christi 14.90 978-3-85382-078-0978-3-85382-078—0 Resch: Die Seher v. Medjugorje i. Griff d. Wissenschaft 16.90l6.90 978-3-85382-085-8 Resch:Rcsch: Die Wunder von Lourdes 19.30 978-3-85382-086-5 Resch:Rcsch: Myma.Myrna. Die Ereignisse von Sufanieh 19.30 LEXIKON DER PARANORMOLOGIEPARANORIVIOLOGIE 978-3-85382-081-0978-3b85382-081-0 Band 1:11A—Azurit-Malachit A-Azurit-Malachit 38.30 MONOGRAPHIEN 978-3-85382-061-2 Niesei/Nie.sel:Nicsel/Niesel: Umgang mit heilenden Energien 13.40 978-3-85382-065-0 Veraja;Veraja: Heiligsprechung 24.60 978-3-85382-069-8978-3-85382—069-8 Resch/Gagliardi: 1l Veggenti di Medjugorje 18.00 978-3-85382-073-5978—3-85382-073-5 Heim. G.: Erinnerungen an den Physiker B. Heiml-leim 15.00

RESCH VERLAG, Maximilianstr.1\“Iaximilianstr. 8, Postfach 8,8. A-6010A—6010 Innsbruck Tel. +43 (0)512/574772,(0)512/574772. Fa.xFax +43 (0)512/574772-16(0)512/574772-16 info(«[email protected] igw-resch-vcrlag.at http://\v\vw.igw-resch-verlag.at/http://www.igw-resch-verlagat/ ISSN 1021-81301021—8130