Das Know-How der Wirtschaft. Zum Nutzen der Gesellschaft.

Jahresbericht 2020 Inhalt des Berichts

Vorwort von Dr. Thomas Gambke 3 Grußwort aus Wirtschaft und Politik Stefan Vilsmeier, CEO Brainlab 4

Prof. Dr. Claudia Dalbert, Ministerin für Umwelt, Landwirtschaft 5 und Energie, Sachsen-Anhalt

Unser Auftrag 6 Unser Team 9

1 Jahresbericht 2020 Aktuelle Schwerpunktthemen Energiewende 11

Sustainable Finance 16

Gesundheit und Innovation 21

Wohnungswirtschaft 26

Neue Arbeit und Neue Qualifikation 30

Automobil- und Zulieferindustrie 34

Daten- und Plattformökonomie 39

Altersvorsorge 43

Security & Defence 47 Entwicklung und Ausblick 52

Jahresbericht 2020 2 Vorwort

Brückenbauer zwischen Wirtschaft und Politik

Liebe Mitglieder und Interessierte des Grünen Dabei sind sowohl zur Überwindung der Coronakrise Wirtschaftsdialogs, als für die ökologische Transformation der Gesellschaft Anschubfinanzierungen und Förderungen durch den Das zweite Jahr seit Gründung des Grünen Wirtschafts- Staat unabdingbar. dialogs liegt hinter uns. Es war geprägt durch ein weiter zunehmendes Interesse von Unternehmen, Es muss aber verhindert werden, dass diese zu Politik und Zivilgesellschaft an unserer Arbeit. An Staatsdirigismus auf der einen Seite und Stärkung dieser Stelle geht ein großer Dank an die zahlreichen globaler Monopole und Rettung überkommender Unternehmen, die mit einer Fördermitgliedschaft Technologien auf der anderen Seite führen. unsere Arbeit ermöglichen! Nur geeignete Rahmenbedingungen können Markt- In einer Welt, die zunehmend komplexer wird, in der kräfte mobilisieren. So entstehen Ideen und Inno- gesellschaftliche und technologische Veränderungen vationen, so können die vielfältigen Chancen eines an Geschwindigkeit weiter zunehmen, erhalten offene Umbaus der Wirtschaft genutzt werden. Dabei haben Dialoge zu den Veränderungsnotwendigkeiten einen sich viele Unternehmen vom Saulus zum Paulus immer größeren Stellenwert. Dabei bekommt der gewandelt – es war beeindruckend, wie klar sich Grüne Wirtschaftsdialog viel Zuspruch für sein Unternehmen zu den Pariser Klimaschutzzielen Konzept: Mit flexiblen Projekt- statt starrer Gremien- bekennen. Wir wollen im Grünen Wirtschaftsdialog strukturen können Ressortdenken und Branchen- dieses Engagement aufgreifen und konkrete Lösungs- egoismen überwunden werden. Und es können die vorschläge für ein Regierungshandeln vorbereiten. vielfältigen und komplexen Zusammenhänge in der Eine spannende und herausfordernde Arbeit. Wir Analyse und in den Lösungsvorschlägen berücksichtigt freuen uns darauf! werden.

Dr. Thomas Gambke Vorsitzender des Grünen Wirtschaftsdialogs e.V., Unternehmer, ehemaliger MdB sowie Mittelstandsbeauftragter der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen (2009-2017)

3 Jahresbericht 2020 Grußwort aus der Wirtschaft

Digitalisierung braucht gesellschaftlichen Konsens

Der Grüne Wirtschaftsdialog hat gefehlt. Den Grünen „soziale Datenmarktwirtschaft“ vorgeschlagen, die das ebenso wie der Wirtschaft. Denn nur im Dialog entsteht Recht auf Privatheit, die informationelle Selbst- gesamtgesellschaftlicher Konsens. Diesen brauchen bestimmung, Datensicherheit und Solidarität mit wir auch für den Umgang mit Daten. Innovation und wirtschaftlicher Prosperität fair ausbalanciert. Seit vielen Jahren nutzen wir digitale Technologien, um medizinische Behandlung und Ausbildung aus der So könnten wir ein gesellschaftlich akzeptiertes Ferne durchzuführen. Unsere Innovationen sorgen digitales Ökosystem schaffen, gleichzeitig die dafür, dass Ärzte weniger reisen müssen und sich Freiheitsrechte der Bürger achten und den Therapien in der Fläche verbessern. Unternehmen die Realisierung innovations- und datengetriebener Geschäftsmodelle ermöglichen. Nun hoffen wir auf einen Dialog über die zukünftige Regulierung des Umgangs mit Daten. Die USA und Die Herausforderungen der nächsten Jahre müssen China haben bereits Antworten gefunden. Doch weder gemeinschaftlich diskutiert werden, um gesamt- der ungezügelte „Datenkapitalismus“ der USA mit gesellschaftlichen Konsens auszuhandeln. Dank des ihren Plattformunternehmen noch der „Daten- Grünen Wirtschaftsdialoges gibt es hierfür eine weitere sozialismus“ eines allwissenden Staates in China Plattform. Wir freuen uns auf ein spannendes Jahr 2021 können der richtige Ansatz für Deutschland und Europa und werden keiner Diskussion aus dem Weg gehen. sein. Beide Modelle passen nicht zur sozialen Marktwirtschaft und unseren Grundwerten. Wir brauchen eine eigene Antwort. Basierend auf unseren europäischen Werten und unserem Rechtsverständnis. Daher habe ich als Mittelweg eine

Stefan Vilsmeier Gründer und CEO Brainlab AG

Jahresbericht 2020 4 Grußwort aus der Politik

Klimaschutz ist Gesundheitsschutz. Deshalb brauchen wir die Energiewende.

Das neue Jahrzehnt hat für uns alle, auch für viele Braunkohleregion soll eine Zukunftsregion der Unternehmen mit großen Herausforderungen Erneuerbaren Energien werden. Hier wird Industrie begonnen. Die weltweit grassierende Pandemie führt nachhaltig, indem Erneuerbare Energieerzeugung mit uns allen vor Augen, wie verletzbar wir sind. Nach der Produktion von grünem Wasserstoff verknüpft sieben Jahrzehnten des Wohlstandsgewinns haben wir wird. Dazu erarbeitet das Land derzeit eine Wasser- ganz aktuell mit der Corona-Pandemie zu kämpfen. stoffstrategie mit allen Beteiligten aus Wirtschaft, Gleichzeitig verzeichnen wir schon seit langem ein Industrie und Forschung. massives Artensterben und spüren mit Dürre und Innovative Ideen und der Wille, in zukunftsfeste und häufigen Unwetterereignissen die Klimakrise ganz energieeffiziente Technologien zu investieren, sind da. deutlich. All das hat einen Zusammenhang. Das Klima Jetzt fehlen noch die Rahmenbedingungen, beispiels- zu schützen und die Artenvielfalt zu erhalten bedeutet weise beim EEG. Es ist Aufgabe der Politik, die richtigen auch, unsere Gesundheit zu schützen. Anreize zu setzen und passende Regelungen auf- Viele junge Menschen, die seit Monaten auf die Straße zustellen, damit es sich für die Unternehmen lohnt, gehen, haben es schon längst verstanden. Viele CO2-neutral und nachhaltig zu wirtschaften. Nur Unternehmen die innovative Technologien austüfteln, gemeinsam schaffen wir die Energiewende. Damit wollen in die Zukunft investieren. Es geht allen um das schützen wir das Klima, stoppen die Ausbeutung der gleiche Ziel: Der CO2-Ausstoß muss gesenkt werden, Umwelt und das alles kommt letztendlich unser aller unser Energieverbrauch muss sinken, die benötigte Gesundheit zu Gute. Energie muss erneuerbar erzeugt werden. Der Ausstieg aus der Braunkohleverstromung bietet beispielsweise für Sachsen-Anhalts Süden und das dortige Chemiedreieck eine große Chance: Aus der

Prof. Dr. Claudia Dalbert Ministerin für Umwelt, Landwirtschaft und Energie (MULE) Foto: MULE Sachsen Anhalt/ des Landes Sachsen-Anhalt Rainer Kurzleder

5 Jahresbericht 2020 Unser Auftrag

Gemeinsam in die ökologisch-soziale Marktwirtschaft

Der Grüne Wirtschaftsdialog e.V. ist ein partei- Regionale Wirtschaftsforen und Gespräche dienen unabhängiger Zusammenschluss von Unternehmen dazu, den Dialog zwischen Politik und Unternehmen und Personen, die für gegenseitiges Verständnis und auch vor Ort zu entwickeln und zu verstetigen. Wir offene Kommunikation zwischen der Wirtschaft und streben dabei die Bildung von Regionalgruppen an, die der Politik im Allgemeinen sowie politischen eigeninitiativ Themen aufgreifen und Treffen Entscheidungsträger*innen von Bündnis 90/Die organisieren. Grünen im Besonderen sorgen wollen. Erst mit gegenseitigem Verständnis dafür, welche Grundlagen In Ad-hoc-Foren greifen wir aktuelle Themen kurzfristig und Rahmenbedingungen die Entscheidungen der auf, um diese nachfolgend zu vertiefen oder um die jeweils anderen Seite bestimmen, ist ein konstruktiver öffentliche Kommunikation vorzubereiten. Wir wollen Dialog möglich. Chancen von Veränderungen aufzeigen, eine konkrete Umsetzung ermöglichen und Risiken benennen. Mit konkreten Projekten erarbeiten wir gemeinsam Presse- und Öffentlichkeitsarbeit unterstützen den realistische Maßnahmen Dialog zwischen Politik, Zivilgesellschaft und Unternehmen. Der Grüne Wirtschaftsdialog e.V. organisiert projektbezogen die Erarbeitung konkreter Lösungen für aktuelle, komplexe Herausforderungen. Definierte Sach- und Zeitziele und hohe Transparenz prägen unsere Arbeit. Regelmäßig wird zu Strategie- gesprächen des Wirtschaftsdialogs eingeladen. Die Gespräche dienen der Sondierung von Schwerpunkt- themen.

Lösungswege werden in spezifischen Fachforen erarbeitet, in denen Unternehmensvertreter*innen und grüne Politiker*innen in einen regelmäßigen und intensiven Austausch treten. Dort werden die Projekte und der Zeitrahmen für die Erarbeitung von

Konzeptpapiere und Umsetzungsvorschlägen definiert. Impressionen vom Fachforum Security & Defence am 13.08.2020 in Berlin

Jahresbericht 2020 6 Unser Auftrag

Unser Handeln orientiert sich konsequent an unseren Werten

Nachhaltiges Wirtschaften. Wir unterstützen den hält. Die Zukunft der Wirtschaft und vor allem der Wandel zu einer umfassend nachhaltigen Produktion und ihrer Produkte, muss nachhaltig, Wirtschaftsweise.. Darunter verstehen wir eine klimaschonend, ressourcen- und energieeffizient sein. Wirtschaftsweise, die nicht nur die endlichen Dazu wollen wir die Chancen von neuen Technologien, Ressourcen unseres Planeten im Blick hat, sondern insbesondere der Digitalisierung und Künstlichen auch Verantwortung für die gesamtgesellschaftlichen Intelligenz, nutzen. Auswirkungen ihrer Aktivitäten übernimmt. Im Mittelpunkt stehen für uns dabei die Befähigung und Innovation. Wir brauchen Innovationen, um unsere die freie Entfaltung der Menschen, Chancengleichheit ambitionierten Ziele zu erreichen. Wir plädieren dafür, sowie Zusammenhalt. deren Chancen und Risiken unvoreingenommen zu analysieren. Auf dieser Grundlage gilt es, ihre Verpflichtung zur sozial-ökologischen Marktwirtschaft. Potenziale für eine nachhaltige Wirtschaftsweise zu Wir alle wissen, dass unser bestehendes Wirtschafts- bewerten. Wir wissen, dass im ressourcenarmen modell zu einer Marktwirtschaft weiterentwickelt Deutschland der wirtschaftliche Erfolg eng mit dem werden muss, die sich nicht nur an soziale, sondern erfolgreichen Umsetzen von Innovationen verknüpft ist auch an ökologische Standards und Verpflichtungen – sowohl vor Ort als auch auf dem Weltmarkt.

Fachforum EmE am 04.03.2020 in Berlin (Foto: H.-C. Plambeck) Green Tea Time Talk am 03.02.2020 in Berlin (Foto: Jens Jeske)

7 Jahresbericht 2020 Unser Auftrag

Mit konkreten Projekten erarbeiten wir gemeinsam realistische Maßnahmen

Internationale Zusammenarbeit. Wir sind überzeugt, Bildung, ein Leben lang. Unsere wichtigsten dass internationale Zusammenarbeit eine wesentliche Ressourcen sind die Wissenschaft, unsere Voraussetzung für die Zielerreichung ist. Wir wollen die Infrastruktur, unsere Rechtssicherheit und unser globale Entwicklung aus Deutschland und Europa sozialer Frieden. Vor allem aber sind es hervorragend heraus gestalten sowie die von außen kommenden ausgebildete und motivierte Menschen; deshalb Herausforderungen berücksichtigen. werden schulische Bildung, Ausbildung und Lebenslanges Lernen eine zentrale Rolle bei allen Schnelligkeit und Effizienz. In Wirtschaft und Politik Überlegungen spielen. werden tagtäglich Entscheidungen getroffen, bei denen es um Gründlichkeit und Ausgewogenheit, aber auch um Schnelligkeit und Effizienz geht. Vor diesem Hintergrund wollen wir Strukturen und Prozesse kritisch hinterfragen, um der Dynamik technologischer Entwicklungen und gesellschaftlicher Veränderungen gerecht zu werden.

GWD-Mitgliederversammlung, 19.06.2020 in Berlin (Foto: H.-C. Plambeck) FF Automobil- und Zulieferindustrie am 09.09.2020 in Berlin (F: H.-C. P.)

Jahresbericht 2020 8 Unser Team

Unser Vorstand bündelt Erfahrung aus verschiedenen Sektoren

Vorstand des Grünen Wirtschaftsdialogs e.V. Dr. Thomas Gambke Gabriele C. Klug Vorsitzender des Grünen Wirtschaftsdialogs e.V. Stellv. Vorsitzende und Geschäftsführerin des Grünen Wirtschaftsdialogs e.V. Unternehmer und MdB a.D. Rechtsanwälting, Stadtkämmerin a.D. der Stadt Köln

Bernd Geilen Dr. Ophelia Nick Heidi Schiller Roland Schüren Vorm. Stellv. Vorstands- Geschäftsführerin der Vorm. geschäfts- Inhaber "Ihr Bäcker vorsitzender J.M.Voith GbR führende Schüren“ & der ING-DiBa AG Gesellschafterin der Geschäftsführer Kaito Projekt GmbH Ladepark Kreuz Hilden Unser operatives Team 2020/21

Katharina Krüger Neele Abt Anna Cebotareva Maria Cyliax Leiterin Repräsentanz Referentin für Referentin für Referentin des Berlin Themenentwicklung Kommunikation Vorstands (ab Jan. 2021) (bis Okt. 2020) (bis Sept. 2020)

Kaspar Filipp Julian Joswig Alina Kokorina Ann-Kathrin Referent für Referent für Kornemann Büroassistentin Themenentwicklung Themenentwicklung Themenreferentin (Mo- (Automobil- und (bis Jan. 2020) bilität; Plattformökon.; Wohnungswirtschaft) Zulieferindustrie) Anna Sophia Körner Marco Lotz Martin Streichhardt Paul Zeise Referentin für Referent für Referent für Praktikant Themenentwicklung Themenentwicklung Themenentwicklung (bis Juli 2020) (Sustainable Finance; (Security & Defence) (bis Okt. 2020) Neue Arbeit) Besonderer Dank

Sebastian Frevel Jessica Hanneken Nikolaus Huss Carlotta Köster- Leitung des Fachforums Co-Leitung des Co-Leitung des Brons Altersvorsorge Fachforums Gesundheit Fachforums Gesundheit Co-Leitung des und Innovation und Innovation Fachforums NANQ

Michael Merkel Amir Roughani Nicolas Scharioth Jos Steeman Initiierung von Hosting der Leitung der Aktivitäten Co-Leitung der Regionalgruppen Veranstaltung mit dem im Bereich Startups Fachforen zur Club of Rome und dem Energiewende World Future Council

9 Jahresbericht 2020 Thematische Schwerpunkte des Jahres 2020

In unseren Formaten haben wir fachliche und strategische Fragen erörtert und in die politische Debatte eingebracht

2019 12.12.2019 – GreenCrunch KlimaDinner 13.08. – FF EiG: BTA, CfD, Quote, Klimaabgabe 20202020 13.08. – FF SD: Zukunft der Industrie 03.02. – Green Tea Time Talk Wettbewerbspolitik 19.08. – FF EmE 13.02. – Neujahrsempfang Grüne Rhein-Hunsrück 27.08. – Veranstaltung mit dem Club of Rome 28.02. – Grüner Wirtschaftskongress 27.08. – FF GI: Regionalisierung 04.03. – FF EmE: Flüssige und gasförmige Energieträger 09.09. – FF AZI: Kick-Off Veranstaltung 09.03. – Ad-hoc Forum Restkreditversicherung 16.09. – Strategieklausur Hamburg 09.03. – FF GI: „Patient Journeys in 2030“ 30.09. – FF EmE 25.03. – Strategieklausur Berlin 28.10. – FF EiG: Faire int. Wettbewerbsbedingungen 02.04. – FF GI: Corona und die Folgen 29.10. – FF SD: Europäische Rüstungskooperation 02.04. – FF EiG: CO2 Leitmarkt und Carbon Leakage 29.10. – FF SF: Nachhaltigkeit, Wert und Bewertung 03.04. – FF NANQ: Auswirkung Digitalisierung & Corona 11.11. – FF AZI: Industrie-internes Arbeitsmeeting 22.04. – FF EmE: Perspektive chemischer Energieträger 12.11. – FF DATA: 2. Brainstorming Mobilitätsplattform 20.05. – FF DATA: Vorbereitungsgespräch 20.11. – FF AZI: Austausch mit der Politik 03.06. – FF EiG: Strommarkt 08.12. – Strategiemeeting Altersvorsorge 04.06. – FF DATA: 1. Brainstorming Mobilitätsplattform 15.12. – FF NANQ: Digitalisierung und Weiterbildung 19.06. – Mitgliederversammlung 17.12. – FF SD: Förderung von Schlüsseltechnologien 22.06. – FF NANQ: Zukunft der Arbeit 17.12. – FF GI: Die kommende Legislaturperiode 26.06. – FF WW: Herausforderungen der Wohnungsfrage 17.12. – Strategieklausur

Legende AZI: Automobil- und Zulieferindustrie GI: Gesundheit und Innovation DATA: Daten und Plattformökonomie NANQ: Neue Arbeit und Neue Qualifikation EiG: Energieintensive Grundstoffindustrie SD: Security & Defence EmE: Emissionarme Energieträger SF: Sustainable Finance FF: Fachforum WW: Wohnungswirtschaft

Jahresbericht 2020 10 Herausforderungen und Chancen der Energiewende

11 Jahresbericht 2020 Schwerpunktthemen

Herausforderung und Chancen der Energiewende

Unsere Top 3 politischen Imperative

Einen Umbau zur klimaneutralen Die soziale Dimension aller Politik muss Rahmenbedingungen Wirtschaft bedingt vier wesentliche Rahmensetzungen muss nicht nur setzen, die Geschäftsmodelle und Maßnahmen: von Beginn an mitgedacht werden, globale Wettbewerbsfähigkeit ohne 1. Energieeinsparung und sondern bei Einführung dieser permanente Subventionen Energieeffizienz Maßnahmen gleichzeitig umgesetzt ermöglicht und Unternehmen 2. Ausbau erneuerbarer Energien werden. Die Energiewende wird ohne Planungssicherheit für langfristige 3. Materialeffizienz und Zustimmung der Mehrheit der Bürger Investitionen geben. Der Einsatz Kreislaufwirtschaft nicht gelingen. privaten Kapitals ist für die 4. Innovation und den Einsatz von ökologische Transformation der neuen Technologien Wirtschaft unabdingbar.

Die Klimaziele von Paris sind nicht verhandelbar, Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Trans- dafür muss ein abgestimmter Instrumentenmix formation bleiben Energieeinsparungsmaßnahmen, eingesetzt werden. der Ausbau der erneuerbaren Energien, die Steigerung von Energie- und Ressourceneffizienz Der Climate Target Plan der Europäischen sowie die Verfügbarkeit und der Einsatz von ‚grünen‘ Kommission fordert eine Reduktion der CO2- flüssigen und gasförmigen Energieträgern. Die Emissionen in Deutschland bis 2030 um 55%. Bis 2050 Herausforderung ist, trotz unklarer Entwicklungs- soll Klimaneutralität erreicht werden. Diese können chancen vieler Technologien, Entscheidungen zu nur erreicht werden, wenn einerseits die energie- treffen. Diese müssen einer ständigen Überprüfung intensiven Wirtschaftssektoren und ihre Prozesse und ggf. Korrektur unterzogen werden. transformiert und andererseits die Nutzung und die Infrastruktur für klimaschonende Energieträger in Industrie und Transport massiv ausgebaut werden.

Jahresbericht 2020 12 Schwerpunktthemen

Herausforderung und Chancen der Energiewende

Zwei Fachforen zur Energiewende umfassende ökologische Fußabdruck (‚cradle-to- In den beiden Fachforen Emissionsarme Energieträger grave‘). Dazu gehört auch eine Bewertung der und Energieintensive Grundstoffindustrie hat sich der Übergangszeit, unter anderem der Einsatz von Erdgas Grüne Wirtschaftsdialog im abgelaufenen Jahr mit zwei oder Flüssiggas. Der Ausbau der Infrastruktur - für wichtigen Herausforderungen der Energiewende heute zwar emissionsreduziert, aber immer noch auf auseinandergesetzt. fossilen Energieträgern beruhend - ermöglicht dabei eine Umrüstung auf vollständig grüne Energieträger. Fachforum Emissionsarme Energieträger Die Herausforderung für die Politik ist es, Dieses Fachforum fokussierte sich auf die Infrastruktur Rahmenbedingungen und damit Anreize zu setzen, die flüssiger und gasförmiger Energieträger. Dabei waren Wettbewerb und Innovationen fördert und bei dem die unterschiedlichen Anforderungen in der Einsatz von Übergangstechnologien sogenannte Lock- Wertschöpfungskette sowie Chancen der In Effekte zu verhindern. Sektorkopplung wesentliche Inhalte der Gespräche. Wichtiges Kriterium bei der Bewertung der Technologien ist der alle Wertschöpfungsstufen

Impressionen aus dem Fachforum Emissionsarme Energieträger am 04.03.2020 in Berlin (Fotos: H.-C. Plambeck)

13 Jahresbericht 2020 Schwerpunktthemen

Herausforderung und Chancen der Energiewende

Fachforum Energieintensive Grundstoffindustrie Ergebnissicherung Hier befassten wir uns mit der Transformation zu nicht- Mit über 50 Teilnehmenden haben wir 2020 zu fossilien Technologien mit der Grundstoff-, Chemie- den Herausforderungen in beiden Fachforen jeweils und Metallindustrie. Diese Industrien stehen aufgrund ein Scoping Paper erarbeitet: ihres Ressourceneinsatzes vor besonders großen ▪ Sebastian Timmerberg, Institut für Umwelttechnik Herausforderungen. Energieverbrauch und Emissionen und Energiewirtschaft, TU Hamburg, Scoping Paper müssen zur Erreichung der Klimaziele erheblich „Fossiles Erdgas, Wasserstoff und e-Fuels“ gesenkt werden. Forschung und Entwicklung brauchen eine größere Unterstützung durch staatliche ▪ Dr. Anna Leipprand, Wuppertalinstitut für Klima, Förderung. Darauf aufbauende Investitionen in Umwelt und Energie, „Politische Instrumente für die klimaschonende Technologien setzen regulatorische Transformation der Industrie“ Stabilität und Planungssicherheit voraus. Um Im Herbst 2020 haben wir die inhaltliche Arbeit in den Wettbewerb und Innovationen zu fördern, muss ein Fachforen abgeschlossen. marktwirtschaftlicher Rahmen gesetzt werden. Dieses ist in erster Linie eine Internalisierung externer Kosten, Die Scoping Papers zum Download auf unserer insbesondere ein an den wahren Kosten orientierter Homepage Preis für die Emission von Treibhausgasen. Damit werden CO2-Vermeidungskosten für Unternehmen wirtschaftlich. Durch geeignete Instrumente (ETS Zertifikate, CCfDs, Quoten) muss sichergestellt werden, dass die Kostenbelastung aufgrund aktueller THG-Emissionen nicht die Investitionen in THG-senkende Maßnahmen verhindert bzw. zu einer Verlagerung in Drittländer führt (‚carbon leakage‘). Entsprechende Instrumente wie Carbon Border Adjustment (CBA) oder eine Klimaabgabe müssen eingeführt und permanent überprüft werden.

Jahresbericht 2020 14 Herausforderung Energiewende – Stimmen aus Wirtschaft und Politik

Gewährleistung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit , Sprecherin für Energiepolitik, Bündnis 90/Die Grünen „Wir können einen substantiellen CO2-Preis setzen und gleichzeitig das Level-Playing-Field erhalten. Nur so gelingt Klimaschutz!“

Ein allumfassend gedachter ökologischer Fußabdruck Jos Steeman, Global Account Director, Koninklijke Vopak N.V. „Die Klimaziele sind nicht verhandelbar. Dabei müssen wir pragmatisch vorgehen, dürfen keine Technologie ausschließen, selbstverständlich ist der gesamte ökologische Fußabdruck ‚cradle-to-grave‘ zu berücksichtigen. Wir müssen uns dabei auch mit Herstellung und Anwendung von Technologien bzw. Energieträgern wie blauer und türkiser Wasserstoff, mit einem Ersatz von schmutzigstem Schiffsdiesel durch LNG und auch mit den noch so umstrittenen Technologien wie CCU und CCS auseinandersetzen.“

Green Deal als Herausforderung und Chance Ralf Brinkmann, Vorsitzender der Geschäftsführung, Dow Deutschland Anlagengesellschaft mbH „Wir Dow bekennen uns zum Pariser Klimaabkommen. Der Green Deal ist für uns als global tätigem Unternehmen der chemischen Grundstoffindustrie im internationalen Wettbewerb Herausforderung und Chance zugleich! Wasserstoff, alternative Rohstoffe und Kreislaufwirtschaft sowie CO2-Reduzierung sind die Zukunftsthemen, die wir voranbringen wollen. Dafür müssen jetzt die richtigen Rahmenbedingungen für Investitionen in Low Carbon Technologien von morgen gesetzt werden, damit wir das Ziel Treibhausgasneutralität 2050 erreichen.“

15 Jahresbericht 2020 Sustainable Finance

Jahresbericht 2020 16 Schwerpunktthemen

Sustainable Finance

Unsere Top 3 politischen Imperative

Die Qualität der ESG-Daten ist für die Die Mobilisierung von privatem Wertschöpfung und Nachhaltigkeit erfolgreiche Umsetzung des EU- Kapital und Ersparnissen hat das müssen sichtbar und messbar sein. Aktionsplans entscheidend. Es ist Potential, ein wichtiger Baustein in Die Integration von ESG-Faktoren in nötig, dass politische der Finanzierung der ökologisch- die Bilanzierung von Unternehmen Rahmenbedingungen zur Erfassung sozialen Transformation zu sein. Dafür und Verwaltung ist dafür ein wichtiger und Systematisierung dieser Daten muss die Politik langfristig Anreize Baustein. Die Politik muss dafür die konkretisiert werden. schaffen und sicherstellen, dass auch Rahmenbedingungen schaffen und kleine und mittlere Unternehmen das Thema stärker in dem Zugang zur Finanzierung haben. öffentlichen Diskurs vorantreiben.

Spätestens seit dem European Green Deal wird dem management in Ratings und Marktanalysen und die Finanzsektor für die Erreichung der Nachhaltig- Stärkung der Transparenz und Langfristigkeit in der keitsziele der Vereinten Nationen, der Ziele des Pariser Finanz- und Wirtschaftstätigkeit als oberste Ziele Klimaabkommens und für die Finanzierung von nach- definiert. haltigem Wachstum eine zentrale Rolle zugeschrieben. Mit den EU-Verordnungen zu einem EU-weiten Politische Rahmenbedingungen auf EU-Ebene Klassifikationssystem für nachhaltige Investitionen (Taxonomie) und zu nachhaltigkeitsbezogenen Im Jahr 2018 hat die Europäische Kommission dafür Offenlegungspflichten im Finanzdienstleistungssektor den EU-Aktionsplan Finanzierung nachhaltigen (SFDR) sind erste politische Rahmenbedingungen Wachstums vorgestellt und damit die Umleitung der entstanden, die nun ausgestaltet und umgesetzt Kapitalflüsse auf nachhaltige Investitionen, die Ein- werden müssen. bettung eines Nachhaltigkeitskonzepts in das Risiko-

17 Jahresbericht 2020 Schwerpunktthemen

Sustainable Finance

Die Ziele des EU-Aktionsplans eröffnen viele Chancen Die Bundesregierung muss dem Thema höhere und gleichzeitig auch Herausforderungen für ein Priorität einräumen und sich stärker dafür engagieren, resilientes und nachhaltiges Finanzsystem, das einen dass der EU-Aktionsplan und die Taxonomie erfolg- wichtigen Beitrag zur ökologisch-sozialen Trans- reich umgesetzt werden können. formation der Realwirtschaft leistet. Fachforum Sustainable Finance Eine Umfrage bei Banken und Unternehmen zeigt Der Grüne Wirtschaftsdialog hat die deutsche EU- beispielsweise noch, dass es bei der Umsetzung und Ratspräsidentschaft zum Anlass genommen eine kleine Anwendung der Taxonomie viele Unklarheiten und Veranstaltungsreihe in dem Fachforum Sustainable Schwierigkeiten gibt. Außerdem bieten die euro- Finance zu beginnen. Damit soll eine Plattform für päischen Kapitalmärkte aus der Sicht der Investoren einen offenen und lösungsorientierten Austausch begrenzte Investitions-möglichkeiten, die den Kriterien zwischen Politik, Unternehmen und Finanzakteuren der EU-Taxonomie entsprechen (European Sustainable geschaffen werden. Wir möchten im Dialog die drängendsten Problem- stellungen identifizieren und Lösungsansätze dis- kutieren, sodass konkrete Handlungsempfehlungen entstehen können, die der Komplexität und dem Umfang des Themenfelds gerecht werden. Abbildung: Taxonomie der EU für grünes Investment (Europäische Kommission 2019) Finance Survey 2020). Um als grünes Investment zu Im Rahmen des Fachforums fand im Oktober eine gelten muss die Investition mindestens zu einem in der Veranstaltung mit dem Titel „Zukunftsfähige Taxonomie definierten EU-Umweltziele beitragen und Wertschöpfung und nachhaltige Finanzstrategie“ darf keine Verletzung eines anderen EU-Umweltziels online statt. darstellen (siehe Abbildung).

Jahresbericht 2020 18 Schwerpunktthemen

Sustainable Finance

Das Ziel der Veranstaltung war die Breite und die etwa 180 Mrd. EUR zusätzliche Investitionen benötigt verschiedenen Perspektiven auf das Thema abzubilden (Europäische Kommission 2018). um anschließend einzelne Aspekte für weitere Die Politik kann Anreize für Bürger*innen schaffen, um Gespräche aufzugreifen. deren Ersparnisse für eine ökologisch-soziale Veranstaltung „Zukunftsfähige Wertschöpfung und Transformation zu mobilisieren. Es ist wichtig nachhaltige Finanzstrategie“ des Fachforums sicherzustellen und zu evaluieren, ob das Geld in der Realwirtschaft ankommt und auch kleine und mittlere Die Umsetzung der EU-Taxonomie und die Unternehmen (KMU) profitieren können, wenn diese Bewertung von Anlagen, Fonds und Unternehmen nachhaltige Investitionen tätigen und zukunftsfähige hinsichtlich Umwelt, Sozial- und Governance- Technologien entwickeln. Nur so kann der notwendige standards (ESG) auf dem Kredit- und Kapitalmarkt Wandel hin zu einer emissionsarmen und stehen im Fokus der Diskussion um zukunftsfähige klimaresilienten Wirtschaft gelingen. Wertschöpfung. Als Grüner Wirtschaftsdialog freuen wir uns darauf die Durch die Integration von Nachhaltigkeitsaspekten in Gespräche zu einzelnen Aspekten im nächsten Jahr Rating und Risikomanagement wird langfristig fortzusetzen und zu vertiefen und bedanken uns bei die Wettbewerbs- und Widerstandsfähigkeit unseren Mitgliedern und Teilnehmenden für ihr der Unternehmen gestärkt und Nachhaltigkeits- Engagement und ihre Anregungen. und Ausfallrisiken bei den Banken reduziert. Politischer Handlungsbedarf besteht insbesondere bei der Systematisierung und Erfassung der ESG-Daten und deren Integration in Unternehmensbilanzen, weshalb wir die beiden Themen im nächsten Jahr gerne vertiefen werden. Die Instrumente einer nachhaltigen Finanzstrategie umfassen die Mobilisierung von privatem Kapital sowohl von Bürger*innen als auch von institutionellen und kommerziellen Anleger*innen, denn damit die EU ihre in Paris vereinbarten Klimaziele erreicht, werden

19 Jahresbericht 2020 Sustainable Finance – Stimmen aus Wirtschaft und Politik

Langfristige Perspektive an den Finanzmärkten ermöglicht Nachhaltigkeit Dr. Philipp Nimmermann, Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen "Wenn es uns gelingt, die Schwachstellen unseres Wirtschaftslebens zu erkennen und den Mut für Veränderungen aufzubringen, dann können wir auch auf unvorhersehbare Entwicklungen und Ereignisse flexibel und innovativ reagieren. Unsere Sicht auf die immer komplexer werdende Welt wird dadurch automatisch langfristiger und damit nachhaltiger. Und wir werden widerstandsfähiger gegenüber zukünftigen Krisen. Den Finanzmärkten kommt dabei aufgrund ihrer lenkenden Allokationsfunktion eine tragende Rolle zu."

Sustainable Finance als notwendige Bedingung eines Strukturwandels Kristina Jeromin, Geschäftsführerin, Green and Sustainable Finance Cluster e.V. „Sustainable Finance, sprich ein nachhaltiges Finanzsystem, ist eine notwendige Bedingung dafür, dass uns der Strukturwandel hin zu einer nachhaltigen wirtschaftlichen Wertschöpfung gelingt. Nur eine Ökonomie, die die natürlichen Grenzen unseres Planeten achtet, sowie einheitliche und hohe Sozialstandards garantiert, ist langfristig überlebensfähig."

Politische Rahmenbedingungen für nachhaltige Projekte Dr. Andreas K. Gruber, Leiter Public Affairs & Nachhaltigkeit Deutsche Kreditbank AG „Als DKB finanzieren wir das, was der Mensch zum Leben braucht. Unser Kreditportfolio zeigt: nachhaltige Projekte führen zu ökonomischem Erfolg. Die Politik muss aber die Rahmenbedingungen dafür schaffen, dass es genug nachhaltige Investments gibt für die Kreditinstitute – ein ganzheitliches Konzept für Finanz- und Realwirtschaft ist nötig.“

Jahresbericht 2020 20 Gesundheit und Innovation

21 Jahresbericht 2020 Schwerpunktthemen

Gesundheit und Innovation

Unsere Top 3 politischen Imperative

Das deutsche Gesundheitssystem in In der Versorgungsrealität gibt es Neue Forschungsergebnisse und seiner bisherigen Form ist aufgrund unterschiedliche Wege, um eine technologische Weiterentwicklungen des demographischen Wandels nicht effizientere und effektivere Ver- bergen ein enormes Potential für das zukunftsfähig. Statt einzelner, kurz- sorgung zu gewährleisten. Statt eines Gesundheitssystem. Die Sinnhaftig- fristiger Impulse braucht es eine Top-down-Einheitsmodells sollten keit bestehender Innovationshürden nachhaltige Modernisierungsstrate- regionale Bottom-up-Lösungen er- muss überprüft und wo möglich ab- gie, die alle Akteure des Gesund- möglicht und gefördert werden. gebaut werden, um dieses Potential heitssystems im Blick hat und auch zu entfalten. nötige Rollenänderungen vornimmt.

Der demographische Wandel trifft das deutsche Bild von einem modernen, innovativen Gesund- Gesundheitssystem mehrfach: Die Deutschen werden heitswesen zu skizzieren. Anspruch des Fachforums ist immer älter. Ärzte und Pflegekräfte scheiden aus es, Versorgungs-Szenarien neu zu denken, zu Altersgründen vermehrt aus dem Beruf aus. Und die beschreiben und mit Chancen, Risiken und Finanzierungslücke wächst. Medizinische und Zugangspfaden zu analysieren. Versorgungsforschung, Digitalisierung und Künstliche Ebenso bringt sich das Fachforum in aktuelle Intelligenz beinhalten ein enormes Potential, um gesundheitspolitische Debatten ein. So haben die diesen Herausforderungen zu begegnen, doch in der Mitglieder beispielsweise in einem Brief an den grünen derzeitigen Form kommen diese Innovationen nicht in Bundesvorstand Kritik am ersten Entwurf des Gesund- die Gesundheitswelt. heitsteils im Grünen Grundsatzprogramm formuliert. Mehr Vielfalt im ordnungspolitischen Denken – unter Gemeinsam mit anderen hat der Bundesvorstand sich dieser Maxime ist der GWD auch 2020 im Bereich diese Bedenken angehört und diskutiert. Der daraus “Innovation und gute Gesundheit” angetreten, die erwachsene überarbeitete Entwurf trägt deutliche institutionelle Konstellation zu hinterfragen und ein Früchte dieser Diskussion.

Jahresbericht 2020 22 Schwerpunktthemen

Gesundheit und Innovation

Orientierung an künftigen Gesundheitswelten verschiedene konkrete Transformations-Szenarien. In einem Ganztagsworkshop Ende 2019 hatten die “Regional integrierte Versorgung” Teilnehmer*innen des Fachforums vier Patient Unter Federführung von Dr. h. c. Helmut Hildebrandt, Journeys für das Jahr 2030 erarbeitet: Wie begegnet Leiter der entsprechenden Szenarien-Arbeitsgruppe im das Gesundheitswesen einem Gesunden, einem akut Fachforum, ist das Autorenpapier "Innovative Kranken, einem chronisch Kranken und einer Gesundheitsregionen" entstanden. Dieses wird sowohl pflegebedürftigen Person? Die Ergebnisse dieses unter den grünen Gesundheitspolitiker*innen wie weit Workshops wurden am 9. März in einem Arbeits- darüber hinaus in Fachkreisen diskutiert. gespräch den anwesenden Abgeordneten vorgestellt. Das Fazit des Austauschs: Voraussetzung für eine Die Kernaussagen des Papiers: erfolgreiche gesundheitspolitische Zukunft ist ▪ Es gibt ein Initiativrecht der jeweiligen Region, die vernetztes Denken und Arbeiten – und Digitalisierung regionale Versorgung aus der Region heraus zu ist der Schlüssel dazu. organisieren. Gesundheitsregionen können Land- Wie das deutsche Gesundheitswesen auf dieses kreise oder auch Zweckgemeinschaften von Zielbild hin entwickelt werden kann, war Thema der Landkreisen und Gemeinden sein. Sie werden von nachfolgenden Gespräche. Das Fachforum erarbeitete Gesundheitskonferenzen beraten.

Impressionen vom Fachforum Innovation und gute Gesundheit am 09.03.2020 in Berlin (Fotos: H.-C. Plambeck)

23 Jahresbericht 2020 Schwerpunktthemen

Gesundheit und Innovation

▪ Dazu bilden sie Management-Gesellschaften, die es, die verschiedenen Wege abwägbar zu machen: Verträge mit den Leistungsanbietern und Kassen Welche Wege gibt es? Was sind die Chancen, die schließen. Potentiale dieser Wege, was sind die Risiken, die wir damit eingehen? Und, last, but not least: Was ist in der ▪ Zur Finanzierung dieser, im Papier zusätzlichen, vor allem präventiven Maßnahmen, werden Teile des nächsten Legislaturperiode zu tun, um für die Gesundheitsfonds regionalisiert und für die Investi- entsprechenden Modelle die Weichen zu stellen. tionsfinanzierung bereit gestellt. Diese Investitions- Ausblick leistungen sind innerhalb 12 Jahren zurück zu Der aktuelle Schwerpunkt des Fachforums ist ein zahlen. „Digitalisierungs-Szenario“. Leitfrage: Wie kann das Ein bundesweites Ergebnismonitoring stößt einen dadurch entstehende Potential für eine gute Wettbewerb der Regionen an. Gesundheitsversorgung genutzt werden? Die Grundthese dabei: Es gibt kein universal Wir freuen uns auf weitere Ergebnisse dieses funktionierendes Einheitsmodell. Es gibt verschiedene lebendigen Dialogs. Wege in der Versorgungsrealität. Jede der Wege hat Vor- und Nachteile. Der Anspruch des Fachforums ist

Impressionen vom Fachforum Innovation und gute Gesundheit am 09.03.2020 in Berlin (Fotos: H.-C. Plambeck)

Jahresbericht 2020 24 Gesundheit und Innovation – Stimmen aus Wirtschaft und Politik

Mehr Patientenorientierung möglich machen Maria Klein-Schmeink, MdB und gesundheitspolitische Sprecherin „Ein „Weiter so“ geht nicht. Dem demografischen Wandel und einem massiven Fachkräfte- mangel können wir nicht mit den Rezepten von gestern begegnen. Wir brauchen mehr Patientenorientierung durch strukturierte, vernetzte Versorgungspfade, mehr interprofessionelle und sektorenübergreifende Zusammenarbeit in Gesundheitsregionen und mehr Befugnisse für die nicht-ärztlichen Berufe. Wir Grünen wollen diesen Neuaufbruch mit vielen Akteuren voranbringen. Mehr Patient*innenwohl - mehr Gemeinwohl. Zu dieser Diskussion hat der GWD beigetragen. “

Neue Versorgungsmodelle für effizientere Strukturen Marco Walker, COO, Asklepios Kliniken GmbH & Co. KGaA „Die Corona-Pandemie verstärkt das Bild unseres komplexen deutschen Gesundheitssystems und entlarvt ineffiziente Strukturen in der Versorgung. Es bedarf eines radikalen neuen Ansatzes, der vom Patienten und seinen Bedürfnissen ausgeht. Neben der Digitalisierung als Game-Changer muss auch die Versorgungsqualität stärker in den Fokus gebracht werden. Gemäß dem Motto „Klasse statt Masse“ braucht es eine Wende hin zu ganzheitlichen Versorgungsmodellen mit integrierten Behandlungskonzepten, von Prävention bis Rehabilitation. Der GWD eröffnet ein Forum den Gedanken der Plattformökonomie zu diskutieren und integrierte Versorgungsmodelle weiterzuentwickeln. “

„Regionalisierung“ statt Einheitsmodell Dr. h. c. Helmut Hildebrandt, Vorstandsvorsitzender der OptiMedis AG „Wir brauchen auf der regionalen Ebene eine unternehmerische Einheit, deren wirtschaftlicher Ertrag an eine verbesserte Gesundheit der Bevölkerung gekoppelt ist und dazu alle aktuellen medizinischen und gesundheitswissenschaftlichen Erkenntnisse nutzt.“

25 Jahresbericht 2020 Wohnungswirtschaft

Jahresbericht 2020 26 Schwerpunktthemen

Wohnungswirtschaft

Unsere Top 3 politischen Imperative

Um die Umsetzung des Klima- Soziale Infrastruktur und eine Um diese Ziele zu erreichen, bedarf es abkommens im Gebäudesektor ausgewogene Mieterstruktur tragen tragfähiger Geschäftsmodelle, die (klimaneutraler Gebäudebestand bis zum städtischen Zusammenhalt bei eine Balance zwischen der Steigerung 2050) weiter voran zu treiben, bedarf und sind Kern des vitalen Quartiers. der Sanierungsrate, der Beschleuni- es einer ökologischen Transformation Die digitale Infrastruktur erhält in der gung der erforderlichen Klimaschutz- hin zu energetischer Modernisierung neuen Normalität eine größere maßnahmen und der Abfederung der und smarten Lösungen im Bau und für Bedeutung. Sanierungsfolgen gewährleisten. die Umsetzung neuer Mobilitäts- Hierbei kommt es ebenso auf die konzepte. Wesentlich für den Erfolg stetige Transformation wie auf die sind erneuerbare Energie im Quartier dauerhafte Rentabilität an. und Sektorenkopplung.

Die Herausforderungen der aktuellen Wohnungs- mischen und ökologischen Wirkungen des frage gemeinsam lösen Wohnungsneubaus und bei der Bestandssanierung. Zusammen mit zahlreichen Branchenvertreter*innen Hier gilt es, die konstruktiv kritische Auseinander- hat der GWD den kritischen Dialog zwischen setzung mit politischen Maßnahmen und Instrumenten Unternehmen der Wohnungswirtschaft aller Größen wie dem Drittelmodell oder der neuen Wohngemein- und der Politik im Strategieforum Wohnungswirtschaft nützigkeit im Spannungsverhältnis zur Fortentwick- des Grünen Wirtschaftsdialogs aufgegriffen und lung rentabler Geschäftsmodelle für Unternehmen fachlich vertieft. weiter zu führen. Im übergeordneten Themenfeld Klima wurden die Die inklusive und soziale Stadt spielt dabei eine Harmonisierung deutscher und europäischer Klima- wichtige Rolle. Ebenso jedoch der Beitrag der Branche politik, des Emissionshandels und klimapolitischer zur Erreichung der Klimaziele von Paris und die ökono- Grundsätze im Gebäudebereich angesprochen.

27 Jahresbericht 2020 Schwerpunktthemen

Wohnungswirtschaft

Zudem wurden Fragen wie die sozialverträgliche kommunaler und regionaler Bodenpolitik fruchtbare Sanierungsrate im Bestand aufgegriffen und wie Treiber für einen sozial und ökologisch ausgestalteten Selbstnutzer*innen zukünftig besser unterstützt Wohnungsbau. werden können. In den Gesprächen wurde klar, dass auch weiterhin ein Das Fachforum hat sich darüber hinaus mit zu- intensiver Dialog mit den Unternehmen der Wohnungs- künftigen Fragen des Quartiers und deren Energie- wirtschaft, der Energiewirtschaft, den kommunalen versorgung und Umwelt auseinandergesetzt. Wie kann Planern, Verkehrsunternehmen und den Gesetzgebern mehr Biodiversität in Quartieren sichergestellt werden der Länder und des Bundes sowie mit der euro- und wie ebnet man den Weg für mehr erneuerbare päischen Ebene stattfinden muss. Das Strategieforum Energien sowie dezentrale Energielösungen? Daran hat bereits den Grundstein für einen kontinuierlichen anknüpfend wurde über die Gewährleistung von mehr Austausch gelegt. Die erarbeiteten Ansätze und ge- Mobilität im Quartier in Form von Sharing-Angeboten eigneten Lösungsinstrumente werden derzeit im und einer verbesserten Ladeinfrastruktur der Zukunft Rahmen eines Projektauftrags vom Deutschen Institut gesprochen. Smart City Entwicklungskonzepte können für Urbanistik unter Berücksichtigung der wissen- einen Schlüssel zu mehr Innovation darstellen. schaftlichen Diskussion bewertet und überprüft. Die Erkenntnisse werden im Frühjahr im Strategieforum All jene Überlegungen dürfen keinesfalls soziale diskutiert und die Ergebnisse als Policy Paper Aspekte des Klimaschutzes für Mietende außen vor veröffentlicht. lassen. Die Akzeptanz von Klimaschutzmaßnahmen muss durch die Schaffung von gezielten Anreizen erhöht werden und es muss eine sozialverträgliche Lastenverteilung erarbeitet werden. Um gezielte Anreize und Verteilungsmechanismen zu implementieren, gilt es Förderkulissen und Regu- lierungen ins Auge zu fassen. Der Green Deal der Euro- päischen Union rückt dabei ebenso auf das Tableau wie Förderprogramme der Bundesregierung. Auch sind Kooperationen von Bau- und Immobilienwirtschaft sowie die Wirkungsanalyse von Instrumenten Strategieforum Wohnungswirtschaft am 26.06.2020 in Berlin (Fotos: H.-C. P.)

Jahresbericht 2020 28 Wohnungswirtschaft – Stimmen aus Wirtschaft und Politik

Wohnungspolitik ist Konjunkturmotor und Baustein in der Klimakrise Chris Kühn MdB, Sprecher für Bau- und Wohnungspolitik Bündnis 90/Die Grünen „Mehr Zukunftsinvestitionen beim Wohnungsbau sind angesichts von Klimakrise, Pandemie und Wohnraummangel dringend notwendig. Wir brauchen jetzt öffentliche Investitionen in gemeinnützigen, klimafreundlichen und sozialen Wohnraum. Zudem müssen wir eine Bauwende einleiten. Das heißt die Bau- und Wohnungswirtschaft auf klimaneutrales Bauen, Wohnen und Planen umzustellen. So wird die Wohnungs- und Bauwirtschaft zum grünen Konjunkturmotor.“

Klimaschutz und Nutzerinteressen vereinen Michael Zahn, CEO Deutsche Wohnen „Über sozialverträglichen Klimaschutz dürfen wir nicht nur reden – wir müssen handeln. Das schaffen wir nur, wenn wir die Menschen dabei mitnehmen. Die Akzeptanz von Modernisierungen stärken wir erst dann, wenn wir zeigen, dass sich Klimaschutz und Nutzerinteressen miteinander verbinden lassen. Der Grüne Wirtschaftsdialog hat mit dem Strategieforum einen meinungsstarken Kreis aufgesetzt, in dem diese Themen gut aufgehoben sind."

Etablierung praktikabler Geschäftsmodelle für den Klimaschutz Sibylle Wegerich, Vorstandssprecherin Bauverein AG Darmstadt „Ich freue mich zu sehen, dass auch die politisch Handelnden verstärkt die Belange der Akteure in den Blick nehmen, die die Zielvorgaben umsetzen und erreichen sollen. Denn aus Sicht eines kommunalen Wohnungsunternehmens ist es wichtig, die große Herausforderung des Klimaschutzes in ein sinnvolles und praktikables Geschäftsmodell einbauen zu können. Nachhaltiges Wirtschaften kann nur in einem gesunden Unternehmen und Klimaschutz nur miteinander funktionieren."

29 Jahresbericht 2020 Neue Arbeit und Neue Qualifikation

Jahresbericht 2020 30 Schwerpunktthemen

Neue Arbeit und Neue Qualifikation

Unsere Top 3 politischen Leitfragen

Die Rahmenbedingungen für mobiles Die technische Umsetzung und die Die Arbeitswelt 4.0 ist ohne digitale Arbeiten und das Arbeiten im Effekte der räumlichen Distanz auf die Kompetenz undenkbar. Aus diesem Homeoffice müssen in ein digitales interne Kommunikation und Grund muss die Politik ver- Zeitalter überführt werden. Dafür Zusammenarbeit sind Heraus- stärkt Weiterbildungen fördern bedarf es eine Anpassung des Arbeits- forderungen des digitalen Arbeitens. und schaffen, die den Ausbau der zeitgesetzes und der Arbeits- Um diesen zu begegnen ist es nötig, digitalen Kompetenz bei Arbeit- stättenverordnung. dass die Politik dazu beiträgt die nehmer*innen und Unter- bestehenden Wissenslücken zu nehmen unterstützen. schließen und Wissensaustausch fördert.

Die Zukunft der Arbeit und die Arbeitswelt 4.0 ist stark Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen sind von der digitalen Transformation geprägt. Gerade Anpassungen und Veränderungen der strukturellen durch das mobile Arbeiten während der Corona- und institutionellen Voraussetzungen nötig, um die Pandemie zeigte sich erneut die Relevanz der Zukunft der Arbeit erfolgreich zu gestalten. Digitalisierung in der Arbeitswelt für Beschäftigte, Lösungsansätze müssen die Perspektiven der Unternehmen und die Volkswirtschaft gleichermaßen. Beschäftigten, der Wirtschaft – und hier insbesondere Doch auch andere gesellschaftliche Entwicklungen der kleinen und mittleren Unternehmen – und der prägen die Zukunft der Arbeit: Sowohl der ökologische Volkswirtschaft im Rahmen der ökologisch-sozialen Umbau als auch der demographische Wandel werden Transformation vereinen. Einfluss auf den Arbeitsmarkt haben. Dadurch ergibt sich Bedarf für neue Qualifikationen und Weiterbildungen.

31 Jahresbericht 2020 Schwerpunktthemen

Neue Arbeit und Neue Qualifikation

Fachforum Neue Arbeit und Neue Qualifikation Erkenntnisgewinn in Kooperation mit der Wissenschaft Der Grüne Wirtschaftsdialog arbeitet nun seit Mitte des und der Austausch von Know-How unter und mit Jahres gemeinsam mit Unternehmen, Politik und Unternehmen gefördert werden. Wissenschaft zusammen, um in dem Fachforum Neue Die öffentliche Diskussion zu dem Recht auf Arbeit und Neue Qualifikation gemeinsame Positionen Homeoffice hat gezeigt wie wichtig es ist, dass die und politische Forderungen zu einzelnen geeigneten Politikinstrumente gewählt werden, um Themenschwerpunkten zu entwickeln. den Arbeitsalltag für Unternehmen und Beschäftigte besser gestalten zu können. Es reicht nicht nur ein Bisher entstand daraus ein Positionspapier zum Thema Recht auf Homeoffice einzuführen, sondern es braucht mobiles Arbeiten und Arbeiten im Homeoffice. Im weitere Veränderungen der gesetzlichen kommenden Jahr werden, vor dem Hintergrund der Rahmenbedingungen. Das heißt konkret, dass das Bundestagswahl, die drängendsten Fragestellungen in Arbeitszeitgesetz und die Arbeitsstättenverordnung Bezug auf die Zukunft der Arbeit aufgegriffen und angepasst werden müssen. Beispielsweise brauchen Positionspapiere dazu veröffentlicht. Beschäftigte festgelegte Ruhezeiten, doch gleichzeitig Positionspapier "Recht auf Homeoffice" besteht ein großer Wunsch nach Flexibilität während Viele Beschäftigte als auch Unternehmen haben ihre dem Arbeiten im Homeoffice. Hier muss Politik digitalen Kompetenzen zudem in den letzten Monaten ansetzen und lösungsorientiert die verschiedenen deutlich ausbauen können. Dadurch ergaben sich viele Bedürfnisse von Arbeitnehmer*Innen und Chancen zur Verbesserung des digitalen Arbeitsalltags. Arbeitgeber*Innen vereinen. Gleichzeitig traten jedoch auch die Herausforderungen Wir freuen uns darauf, uns gemeinsam mit engagierten digitaler Arbeit stärker hervor. Diese reichen von der Unternehmer*innen, Politiker*innen und technischen Umsetzung, über arbeitsrechtliche Fragen Wissenschaftler*Innen in dieser Reihe am Homeoffice, bis zu Effekten der räumlichen Distanz herausfordernden Fragen zu stellen. Das Fachforum auf die interne Kommunikation und Zusammenarbeit. des Grünen Wirtschaftsdialogs bietet eine gute Basis Hier kann die Politik eine konstruktive Rolle spielen dafür, im Austausch konstruktive und realistische indem Sie eine Weiterbildungspolitik macht, die es Lösungsansätze für die Zukunft unserer Arbeit zu Beschäftigten und Unternehmen erleichtert die digitale entwickeln. Kompetenz auszubauen. Außerdem müssen der

Jahresbericht 2020 32 Neue Arbeit und Neue Qualifikation – Stimmen aus Wirtschaft und Politik

Die Transformation als Chance für den Arbeitsmarkt Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn, MdB Sprecher für Arbeitsmarktpolitik und Europäische Sozialpolitik der Grünen Bundestagsfraktion „Wenn wir von neuen Arbeitsplätzen sprechen, ist es wichtig, sich nicht nur auf die Folgen der Digitalisierung zu fokussieren. Vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung werden insbesondere auch soziale Dienstleistungen eine stärkere Nachfrage erfahren. Ebenso werden natürlich Arbeitsplätze durch den ökologischen Umbau entstehen. Bei all diesen Veränderungen wird Weiterbildung ein zentraler Schlüssel für die neuen Qualifikationen sein – die Teilnahme muss entsprechend rechtlich und sozial abgesichert sein."

Das Fachforum am Puls der Zeit Carlotta Köster-Brons Leiterin des Hauptstadtbüros, National CSR-Coordinator Randstad Deutschland GmbH & Co. KG "Die Corona-Pandemie beeinflusst natürlich auch die Diskussion zur Transformation des Arbeitsmarktes: So haben Kernthemen wie Digitalisierung und mobiles Arbeiten in den letzten Wochen einen enormen Schub bekommen. Das Fachforum will einen Beitrag zu dieser Diskussion leisten, indem wir wirtschaftliche, wissenschaftliche und politische Perspektiven zu diesen Themen bündeln."

Bedeutung des lebenslangen Lernens Thomas Leubner, Head of Global Learning and Education der Siemens AG "Die Digitalisierung durchdringt alle Lebensbereiche und ermöglicht neue Produkte und Dienstleistungen, die deutlich mehr Wert für Kunden und Verbraucher bieten. Um das volle Potenzial der neuen Technologie auszuschöpfen, ist es eine gesellschaftliche Aufgabe, kontinuierliche Innovation und lebenslanges Lernen zu fördern. Es müssen Anreize und Freiräume für die Unternehmen geschaffen werden, um im Wettbewerb – auch um die besten Talente – bestehen zu können."

33 Jahresbericht 2020 Automobil- und Zulieferindustrie

Jahresbericht 2020 34 Schwerpunktthemen

Automobil- und Zulieferindustrie

Unsere Top 3 politischen Imperative

Einhaltung der Klimaziele von Paris: Mobilitätsstandort Deutschland Sozialverträgliche Gestaltung der Die langfristige Sicherung der Natur langfristig stärken: Die wichtige Transformation: Unsere gemein- und Ressourcen muss Voraussetzung Automobil- und Zulieferindustrie, same Aufgabe ist, die Transformation allen Handelns sein. Über den Weg ihre Bedeutung für Wohlstand, Be- für jede*n Arbeitnehmer*in, für alle zur Erfüllung der Klimaziele ent- schäftigung und Innovationsfähigkeit Bürger*innen und Familien positiv zu scheidet jedoch der Markt. Rolle der soll erhalten und ausgebaut werden. gestalten und Zukunftsperspektiven Politik ist hier, klare Leitplanken zu Dazu gehört auch die Vielfalt: zu schaffen. Konkret heißt das neben errichten und Investitionssicherheit Geographische Verteilung über viele der Sicherung der Beschäftigung zu gewährleisten. strukturstarke Regionen und Unter- auch die Bezahlbarkeit der Mobilität nehmen von Konzern bis KMU. für jedermann.

Das Jahr war geprägt von dramatischen Meldungen aus Marktteilnehmer unberührt. der Automobilindustrie. Von massivem Struktur- Die Einhaltung der Klimaziele und der damit notwen- wandel, Stellenabbau und Überkapazitäten ist die digen ökologischen Transformation der Gesellschaft Rede. Erstmalig finden nicht nur die bekannten muss in drei entscheidenden Bereichen erfolgen: Autobauer, sondern auch die Zulieferer ihren Weg in Industrie, Wärme/Klimatisierung, Verkehr. Der die öffentliche Wahrnehmung. Mobilitätssektor und damit auch die Automobil- und Die gesamte Automobilindustrie sieht sich Heraus- Zulieferindustrie stellen einen großen Hebel dar, um forderungen entgegengestellt, wie sie einmalig sind in die Wirtschaft insgesamt auf einen ökologisch der Geschichte der Industrie. Schon vor der Corona- nachhaltigen Wachstumspfad umzustellen. Krise zählten hierzu der Wandel weg vom Daher sind die Unternehmen dieses Sektors für den Verbrennungsmotor, vernetztes Fahren, veränderte Grünen Wirtschaftsdialog zentrale Gesprächspartner. Konsumgewohnheiten und Konkurrenz durch neue Dieses gilt auch und insbesondere wegen der Bedeu- Marktteilnehmer. Die Coronakrise hat diese Entwick- tung für Arbeit und Beschäftigung in Deutschland. lungen dramatisch beschleunigt und lässt keinen

35 Jahresbericht 2020 Schwerpunktthemen

Automobil- und Zulieferindustrie

Anspruch des Fachforums Automobil- und Zuliefer- der einen Seite und ein großer Konsolidierungstrend industrie war, die Vielfältigkeit der Wertschöpfungs- auf der anderen Seite prägen das Bild. kette abzubilden. In mehreren Veranstaltungen kamen Autonomes Fahren ist in absehbarer Zeit auf einem Vertreter*innen der unterschiedlichsten Unternehmen Level möglich, das es erlaubt, Fahrzeuge auf zusammen, vom mittelständischen Maschinenbau bestimmten, vorher definierten Strecken ohne über den Tier 1 Zulieferer bis zum OEM. Weiterhin Fahrer*in steuern zu lassen. Dies bedeutet eine wurden Fachpolitiker*innen, Arbeitnehmervertre- Revolution des ÖPNV und eine drastische Reduktion ter*innen, Automobilcluster und wissenschaftliche der Kosten pro Kilometer. Institutionen in den Dialog einbezogen. Auch bei schneller Proliferation von e-Motoren wird die Ergebnis 1: Gemeinsames Verständnis der Bestandsflotte an PKW über lange Zeit noch stark vom Entwicklungen am Automobilmarkt Verbrennungsmotor geprägt sein. Es ist daher sinnvoll, Wichtig ist ein gemeinsames Bild davon, welchen umweltfreundliche Übergangslösungen zu entwickeln. Veränderungsprozessen sich das Produkt Automobil Ergebnis 2: Gemeinsame Prioritäten und Zielbilder unterworfen sieht. Hier stehen die Veränderung der Antriebstechnologie und das vernetzte/autonome Erklärtes Ziel war es, Prioritäten zu finden, welche als Fahren im Vordergrund. Grundlage für Lösungsfindungsprozesse von allen Teilnehmer*innen unterstützt werden. Ergebnis ist ein Der Mobilitätsmarkt ist nachfrage- und angebotsseitig unmissverständlicher Dreisatz: im Umschwung. Geänderte Konsumgewohnheiten auf

Impressionen der Kick-Off Veranstaltung zum Fachforum AZI am 09.09.2020 in Berlin (Fotos: H.C. Plambeck)

Jahresbericht 2020 36 Schwerpunktthemen

Automobil- und Zulieferindustrie

a) Einhaltung der Klimaziele von Paris. Die langfristige Ergebnis 3: Instrumente, um die Industrie in ihrem Sicherung der Natur und Ressourcen muss Voraus- Wandel zu begleiten setzung allen Handelns sein. Industriepolitische Die Teilnehmer*innen des Fachforums haben konkrete Erfolge im Sinne des Klimaschutzes können der Vorschläge für eine nachhaltige Verkehrswende stets in nächste Exporttreiber für die deutsche Wirtschaft sein. den Vordergrund gestellt, um in einem kollaborativen b) Mobilitätsstandort Deutschland langfristig stärken. Prozess die wichtigsten Instrumente zu identifizieren. Die Automobil-und Zulieferindustrie trägt maßgeblich Diese reichen von ganz konkreten Maßnahmen in der zu Wohlstand, Beschäftigung und Innovationsfähigkeit Regulation von Antrieben bis hin zu indirekten bei. Dies soll erhalten und ausgebaut werden. Dazu Steuerungsmechanismen über die Handels- und gehört insbesondere auch die Vielfalt in der Entwicklungspolitik. Eine besondere Rolle spielen Wertschöpfungskette. Strukturpolitik und Infrastruktur sowie Bildungspolitik. c) Sozialverträgliche Gestaltung der Transformation. Ausblick Unsere gemeinsame Aufgabe ist, die Transformation Der Grüne Wirtschaftsdialog wird auch in Zukunft eng möglichst für jede*n Arbeitnehmer*in, für alle mit der Automobil- und Zulieferindustrie zusammen- Bürger*innen und Familien positiv zu gestalten und arbeiten, um gemeinsame Lösungen auf dem Weg in Zukunftsperspektiven zu schaffen. Konkret heißt das, die ökologisch-soziale Marktwirtschaft zu entwickeln. dass neben der Sicherung der Beschäftigung auch die Ein Schwerpunkt wird dabei die Konsolidierung unter Bezahlbarkeit der Mobilität für jedermann gewähr- OEMs und die europäische Ebene sein. leistet werden muss.

Impressionen der Kick-Off Veranstaltung zum Fachforum AZI am 09.09.2020 in Berlin (Fotos: H.C. Plambeck)

37 Jahresbericht 2020 Automobil- und Zulieferindustrie – Stimmen aus Wirtschaft und Politik

Die doppelte Herausforderung Cem Özdemir, MdB und Vorsitzender des Ausschuss für Verkehr und digit. Infrastruktur „Unsere Automobil- und Zulieferindustrie befindet sich in einem Zangengriff mit den Corona-Folgen auf der einen Seite und der dringend notwendigen Transformation auf der anderen. Ein erfolgreiches Zusammenspiel von Politik und Wirtschaft kann hier für kommende Transformationsprozesse in anderen Wirtschaftszweigen als Blaupause dienen. Der Grüne Wirtschaftsdialog bringt die wichtigsten Interessengruppen zum Dialog an einen Tisch. Ich freue mich auf die weitere Zusammenarbeit im Sinne der ökologisch-sozialen Marktwirtschaft“.

Nachhaltigkeit durch neue Produktionsverfahren Marie Langer, CEO der EOS GmbH „Die deutsche Automobil- und Zuliefererindustrie wird langfristig nur dann erfolgreich sein, wenn sie nachhaltig ist. Dazu bedarf es eines grundsätzlichen Umdenkens, das auch vor etablierten Produktionsverfahren nicht haltmacht. Damit neue Technologien in der Breite ankommen, müssen jedoch alle Akteure an einem Strang ziehen. Für Transformation braucht es Kreativität und die entsteht am besten im Dialog – dafür bietet der GWD die richtigen Formate“.

Sozialer Zusammenhalt als Prämisse für eine erfolgreiche Transformation Michael Brecht, Vorsitzender des Gesamt- und Konzernbetriebsrats der Daimler AG „Mit der Ambition 2039 streben wir bei Daimler Klimaneutralität an und bekennen uns damit klar und verbindlich zu unserer nachhaltigen Geschäftsstrategie. Wirtschaftliche Entwicklung und Klimaschutz sind zwei Seiten einer Medaille und müssen sich ergänzen, nicht ausschließen. Allerdings müssen wir auf dem Weg dahin auch an den sozialen Zusammenhalt in der Gesellschaft denken. Außerdem müssen Wirtschaft, Wissenschaft, Gesellschaft und Politik gleichermaßen zusammenarbeiten“.

Jahresbericht 2020 38 Daten und Plattformökonomie

39 Jahresbericht 2020 Schwerpunktthemen

Daten und Plattformökonomie

Herausforderungen und Chancen der Digitalisierung und Plattformökonomie

Die Plattformökonomie bietet enorme Die Erprobung konkreter Lösungs- Die Politik muss Rahmen- Potentiale in allen Bereichen der ansätze verschiedener Plattformen bedingungen für Geschäftsmodelle Gesellschaft. Dabei sind sowohl eine führt zu einer schnelleren Lösungs- setzen: Verhinderung von Mono- leistungsfähige Infrastruktur als auch findung in hochkomplexen Sektoren. polbildung und Stärkung des Regeln der Datennutzung entschei- Wettbewerbs. dend: Zur Gewährleistung der Datensicherheit sowie für Geschäfts- modelle der Datennutzung.

Zwei Ansätze der Gespräche im GWD setzen. Vor dem Hintergrund der hervorragenden In den beiden Fachforen Mobilitätsplattform und Ausgangsposition deutscher Unternehmen Datenplattform für mittelständische Unternehmen hat insbesondere im Mittelstand mit teilweise weltweit sich der Grüne Wirtschaftsdialog im abgelaufenen Jahr führenden Produkten müssen wir die Chance mit zwei wichtigen Herausforderungen der Digitali- wahrnehmen, diese Wettbewerbsstärke auch in das sierung auseinandergesetzt. digitale Zeitalter zu überführen. Wir haben in den zurückliegenden Gesprächen als Fachforum ‚DATA‘: Wettbewerb und Datenplattform wesentliche Hürde für die Anwendungen von Digitalen für den Mittelstand Plattformen die fehlende Standardisierung und Fragen Im Fachforum ‚DATA‘ wollen wir uns insbesondere mit des Datenschutzes identifiziert. Diese Themen werden den Fragen Datenschutz und Wettbewerb für B2B auch im Rahmen GaiaX intensiv verhandelt und Datenplattformen für den Mittelstand auseinander- hoffentlich zu einer umsetzbaren Lösung geführt.

Jahresbericht 2020 40 Schwerpunktthemen

Daten und Plattformökonomie

Daneben spielt das Thema Wettbewerb eine wichtige Potentiale riesig sind. Sowohl die ökologische Rolle: Wie kann bei einem gemeinsamen Zugriff auf Bedeutung für die Erreichung der Pariser Klimaziele wettbewerbsrelevante Daten den Forderungen des liegen auf der Hand, aber auch die deutliche Senkung Kartellrechtes aber auch den Notwendigkeiten des der Mobilitätskosten sowie ein erheblicher Schutzes von IP (Intellectual Property) und Geschäfts- Komfortgewinn für die Nutzer*innen. Und die gute geheimnissen Rechnung getragen werden und Nachricht ist: Die Technologien sind vorhanden, in dennoch ein Austausch von relevanten Daten erfolgen? Hard- und in Software. Jedoch müssen die Strukturen, Wir haben dazu mit einigen Branchen, wie Logistik- die Rahmenbedingungen, das Zusammenspiel unternehmen, der Heizungsindustrie oder der zwischen öffentlichen und privaten Anbietern neu Automobilzulieferindustrie Gespräche geführt – justiert werden, um sowohl öffentliche Daseinsvor- weitere Gespräche sind geplant, um konkrete Lösungs- sorge als auch Markt und Wettbewerb bei Umsetzung wege aufzeigen zu können. innovativer Lösungen zu fördern. Es zeigt sich, dass in Fachforum Mobilitätsplattform dieser hoch komplexen Lage der Grüne Wirtschafts- dialog einen wesentlichen Beitrag liefern kann. Das Fachforum Mobilitätsplattform hat sich in mehreren Brainstorming-Meetings mit den verschiedenen Ansätzen der unterschiedlichen Mobilitätsunternehmen auseinandergesetzt. Ein überaus komplexer Ausgangspunkt: Viele Akteure setzten auf die Entwicklungen einer Datenplattform: Die Deutsche Bahn mit der Plattform ‚Navigator‘, regionale Verkehrsdienstleister wie in Berlin unter dem Namen ‚Jelbi‘, in Hamburg mit ‚HVV switch‘ oder in München mit dem ‚Isartiger‘ oder im privaten Bereich mit Plattformen wie ‚FreeNow‘ auf bundesweiter Ebene oder regionalen Dienstleistern wie Omobi in Murnau mit ‚on-demand‘-Dienstleistungen. Daneben auch die

großen Plattformen von Google oder Uber. Eine Grafik: schematische Darstellung einer Smart City, Quelle: www.highq.de überaus komplexe Gemengelage – wobei die

41 Jahresbericht 2020 Daten und Plattformökonomie – Stimmen aus Wirtschaft und Politik

Erprobung konkreter Lösungsansätze Aline Blankertz, Projektleiterin Datenökonomie, Stiftung Neue Verantwortung "Über Datenplattformen wird oft noch zu allgemein diskutiert und eine einzige Lösung für eine Vielzahl von Herausforderungen der Datenökonomie gesucht. Die Probleme in verschiedenen Sektoren unterscheiden sich erheblich (…). Das schließt nicht aus, dass manche Lösungen sektorübergreifend funktionieren. Doch um diese zu finden, müssen wir mit der Erprobung konkreter Lösungsansätze beginnen, wenn auch ‚nur‘ für einzelne Sektoren."

Industriekompetenz Europas aktiv ins Spiel bringen , MdB, Sprecher für Industriepolitik und Obmann im Digitalausschuss Amerika und China dominieren bislang klar bei B2C-Plattformen, aber für industrielle Anwendungen von Datenplattformen ist das Rennen noch offen. Hier muss Europa, und insbesondere Deutschland, die eigene Industriekompetenz und die bestehende Marktführerschaft in vielen Branchen aktiv nutzen, um sich bei der Digitalisierung des Kernbestands der Volkswirtschaft stark und global wettbewerbsfähig aufzustellen. Diese Chance dürfen wir nicht verstreichen lassen.“

Öffentliche Verkehrsunternehmen brauchen Mut für eigene neue Angebote Tom Kirschbaum, Gründer und CEO von door2door „Die Digitalisierung ermöglicht die spürbare Reduktion des Individualverkehrs in unseren Städten. Die öffentliche Hand muss die richtigen Rahmenbedingungen setzen, damit Angebote privater Unternehmen Raum finden, ohne dass diese das Verkehrsaufkommen erhöhen. Die öffentliche Hand muss aber auch, in Form der öffentlichen Verkehrsunternehmen, entschlossen und mutig eigene neue Angebote flächendeckend auf den Weg bringen - entschlossener und mutiger als dies bisher der Fall ist“

Jahresbericht 2020 42 Altersvorsorge

43 Jahresbericht 2020 Schwerpunktthemen

Altersvorsorge

Unsere Top 3 politischen Imperative

Das System der Altersvorsorge in Am 3-Säulen-Modell aus gesetzlicher, Die Selbstbestimmung der Deutschland benötigt eine Reform, betrieblicher und privater Alters- Verbraucher*innen ist wichtig. Dafür um dem demografischen Wandel vorsorge sollte weiterhin festgehalten ist mehr Klarheit über die tatsächliche gerecht zu werden. werden. Situation von Verbraucher*innen im Finanzmarkt herzustellen.

Einführung in das Thema und Einordnung in die Säulen-Modell aus gesetzlicher, betrieblicher und aktuelle Diskussion privater Altersvorsorge festgehalten werden soll. Die Alterssicherungspolitik muss und wird sich ändern. Die Frage nach der Reform und Stärkung der Gesellschaftlicher Konsens besteht darin, dass „Armut Altersvorsorge ist nicht nur eine finanzpolitische, im Alter“ zu verhindern und die „Aufrechterhaltung des sondern vor allem eine sozialpolitische Fragestellung. Lebensstandards“ zu erzielen sind. Zusätzlich muss die B90/Grüne haben hierzu mit dem Abschlussbericht der geschlechterspezifische Rentenlücke stark verkleinert Grünen Rentenkommission Herausforderungen und werden. Dafür ist das System der Alterssicherung zu Aufgaben benannt und Vorschläge debattiert. reformieren. Allein die demografische Entwicklung zwingt zu Reformen, wenn das Altersvorsorgeniveau und haben den Vorschlag nicht absinkt oder durch steigende Rentenbeiträge eines Bürgerfonds in einem Konzeptpapier ausge- gehalten werden soll. Zugleich ist klar, dass am 3- arbeitet.

Jahresbericht 2020 44 Schwerpunktthemen

Altersvorsorge

Der Bürgerfonds für die Altersvorsorge sieht vor – verbindet, könnte sein, dass staatliche Vorsorge- ergänzend zur ersten Säule – Menschen an den modelle allein nicht ausreichen können. Die Selbst- Gewinnzuwächsen der Wirtschaft zu beteiligen, um bestimmung der Verbraucher*innen ist wichtig. Und „globalen Kapitalsammelstellen“ einen öffentlichen unterschiedliche Marktphasen verlangen nach Alterssicherungsfonds entgegenzustellen und um unterschiedlichen Strategien. Investitionen sozial und ökologisch zu steuern. Eine weitere, verbindende Absicht ist, mehr Klarheit Ausblick und Zielsetzung des Fachforums über die tatsächliche Situation von Verbraucher*innen im Finanzmarkt herzustellen. Wir wollen in diesem Zusammenhang eine ehrliche Problemanalyse vornehmen, die die Sozial- Wir wollen in unserem Fachforum bestehende versicherungssysteme und wirtschaftspolitischen Vorschläge beurteilen und eigene Vorschläge machen, Gegebenheiten einbezieht, sowie marktwirtschaftliche wie das Alterssicherungssystem weiterzuentwickeln Faktoren bzw. Möglichkeiten diskutiert und relevante ist. Wechselwirkungen thematisiert. Eine Hypothese, die der Grüne Wirtschaftsdialog mit den bestehenden Überlegungen von B90/Grüne

Impressionen des Fachforums Altersvorsorge am 08.12.2020 via Stream

45 Jahresbericht 2020 Altersvorsorge – Stimmen aus Wirtschaft und Politik

Nachhaltige Finanzierung durch eine Kombination von Maßnahmen Markus Kurth MdB, Sprecher für Rentenpolitik der Grünen im : „Dass alle Menschen im Alter ein gutes und selbstbestimmtes Leben führen können, ist für uns Grüne eine Frage der Gerechtigkeit und der Würde. Auch in Zeiten des Wandels muss sich jede und jeder darauf verlassen können, dass die Rentenversicherung als Einkommensversicherung einen möglichst großen Teil des Lebensstandards sichert, alle zudem vor Altersarmut geschützt und diejenigen, die aus gesundheitlichen Gründen früh aus dem Erwerbsleben ausscheiden mussten, gut abgesichert sind. Eine nachhaltige Finanzierung kann nur mit einem breiten Maßnahmenmix gelingen, der von alters- und alternsgerechten Arbeitsbedingungen über die Steuerfinanzierung versicherungsfremder Leistungen bis hin zu moderaten Beitragserhöhungen als Ultima Ratio reicht."

Die Transformation als Chance für den Arbeitsmarkt Jörg Arnold, CEO Swiss Life Deutschland „Seit geraumer Zeit tun sich die Bürger in unserem Land schwer ihre eigene Altersvorsorge zu gestalten. Unkenntnis der Finanzmaterie, Vielfältigkeit der Lösungsoptionen und die Schwierigkeit die eigene Zukunft zu planen, spielen dabei eine wichtige Rolle. Die junge Generation braucht zur Absicherung des Ruhestands flexible Lösungen mit einem hohen Maß an Selbstbestimmung. Die seit Jahren anhaltende Niedrigzinsphase verlangt, auch einen bedeutenden Teil der Altersvorsorge in chancenorientierte Anlageklassen zu investieren. Das große Bewusstsein der Bevölkerung für ökologische Themen eröffnet die Chance, auch Nachhaltigkeit zum Kriterium der Ausgestaltung der persönlichen Altersvorsorge zu machen. Nach wie vor wünschen sich vier Fünftel der Menschen in diesem Land professionelle Unterstützung bei ihren finanziellen Angelegenheiten. Die potentielle Lotsenfunktion von Finanzberatung für die Altersversorge sollte genutzt werden und im Sinne der bereits seit Jahren stattfindenden Weiterentwicklung Qualität, Ganzheitlichkeit und Kostengünstigkeit in den Vordergrund gestellt werden. Entscheidend ist die Frage: Wie können Staat und Privatwirtschaft gemeinsam die Menschen in Deutschland optimaler bei Ihrer Altersvorsorge unterstützen?"

Jahresbericht 2020 46 Security & Defence

47 Jahresbericht 2020 Schwerpunktthemen

Security & Defence

Prämissen des Formats

Primat der Politik fortentwickeln Europäische Ansätze verfolgen Demokratische Regeln stärken Akteure in der Sicherheitspolitik Die Gewährleistung europäischer Die effektive Kommunikation des müssen sich aktiver mit der Frage Handlungsfähigkeit im Krisenfall demokratischen Ideals hängt zwangs- beschäftigen, wie der Primat der mittels resilienter industrieller Fähig- läufig auch von grundlegenden sowie Politik durch politischen Mut und keiten kann nur in einem vernetzten, transparenteren Entscheidungen in Gestaltungswillen entgegen derzei- europäischen Ansatz gelingen, der europäischen Rüstungsexportpoli- tiger Trends wieder handlungs- welcher privat-wirtschaftlich organi- tik ab. leitend und nachvollziehbar für die sierte Firmen nicht benachteiligt. Industrie werden kann.

GWD meets Security and Defence leistet einen Beitrag Land den politischen Gestaltungsanspruch innerhalb in der Formulierung von Vorschlägen im Kontext der EU und gefährdet auch das Voranschreiten neuer zunehmender internationaler politischer Spannungs- Projekte und der Förderung von Schlüssel- felder und deren Herausforderungen für die werte- technologien. Der GWD setzt sich hier zum Ziel, ein basierte Interessenrealisierung der Europäischen integraler Teil des sicherheits- und verteidigungs- Union. Derzeitige Entwicklungen erfordern von allen politischen Diskurses aus unternehmerischer Akteuren einen mutigeren Ansatz zu resilienten Perspektive zu werden und mit Blick auf die mittel- und industriellen Fähigkeiten im Bereich der Sicherheits- langfristigen Herausforderungen der Europäischen und Verteidigungsindustrie. Union konkretisierbare Impulse mit nachhaltigem In Deutschland fehlt derzeit eben jene strategische und Mehrwert zu erzeugen. mit politischer Gestaltungskraft fundierte Weiter- entwicklung dieser Fähigkeiten. Somit verliert das

Jahresbericht 2020 48 Schwerpunktthemen

Security & Defence

Ergebnis 1: Grundlegende Parameter und Ziele eines Ergebnis 2: Konkretisierbare Impulse für “Euro- kritischen und ergebnisoffenen Dialogs päische Rüstungskooperation” Im Rahmen des Formats wurden die grundlegenden In der ersten Themenfeld-Session des Formats wurde Parameter und Ziele des Formats zwischen Grünen über die Realisierung europäischer strategischer Entscheidungsträger*innen und Vertreter*innen der Souveränität durch innovative Wege in der Sicherheits- und Verteidigungsindustrie diskutiert, europäischen Rüstungskooperation diskutiert. sowie erste Impulse für zukünftige Veranstaltungen Reflexionspunkte waren unter anderem: gesetzt. Reflexionspunkte waren unter anderem: ▪ Europäische strategische Souveränität durch mittel- ▪ Prämissen einer Grünen Außen- und und langfristige Vereinheitlichung von Produktion Sicherheitspolitik und Material ▪ Erwartungshaltungen der Unternehmen an indus- ▪ Eine belastbare Industriestrategie für die Deutsche triepolitische Impulse Sicherheits- und Verteidigungsindustrie in Europa ▪ Strategische Herausforderung für die deutsche zur Erreichung eines Level-Playing-Fields Sicherheits- und Verteidigungsindustrie ▪ Reflexion des derzeitigen Off-Set-Ansatzes ▪ Planbarkeit während und nach der Coronakrise

Impressionen der Auftaktveranstaltung zum Fachforum Security & Defence am 13.08.2020 in Berlin (Fotos: H.C. Plambeck)

49 Jahresbericht 2020 Schwerpunktthemen

Security & Defence

Ergebnis 3: Bekenntnis zu einer iterativen und Ergebnis 4: Impulse für einen transparenteren nutzerorientierten Entwicklung von Systemen Strategieprozess Die Bundeswehr muss verstärkt auf Bataillonsebene Strategieprozesse mit industriepolitischen Auswir- bzw. in den Truppenübungszentren mit ent- kungen müssen transparenter gemacht werden, sprechender Entscheidungskompetenz in die Lage sodass Unternehmen zukünftige Anforderungsprofile versetzt werden, im Beschaffungsprozess Material mit klar erkennen und einplanen können. Bisher bleibt der Unternehmen jeder Größe bereits in der Entwick- Strategieprozess und entsprechende strategische lungsphase im Feld zu testen. Des Weiteren sollte die Dokumente auf einer hohen Flugebene und damit vage Bundeswehr Anpassungen von Software durch und intransparent. entsprechende Modifizierungen in den Verträgen selbst vornehmen können.

Impressionen der Auftaktveranstaltung zum Fachforum Security & Defence am 13.08.2020 in Berlin (Fotos: H.C. Plambeck)

Jahresbericht 2020 50 Security & Defence – Stimmen aus Wirtschaft und Politik

Aus Verantwortung für die Werte unserer Gesellschaft Alexander van den Busch, Senior Vice President Political Affairs, Rheinmetall AG „Die Europäische Union ist heute der sicherheitspolitische Stabilitätsanker in einer unsicheren Welt. Wenn wir uns Frieden und Freiheit gegen die wachsenden Bedrohungen wahren wollen, müssen wir noch stärker und erfolgreicher in Europa kooperieren. Das erfordert quantitativ höhere Anstrengungen, aber auch einen vollendeten Binnenmarkt im Bereich der Wehrtechnik. Wir freuen uns, dass mit dem GWD eine Plattform geboten wird in der wir übergreifend neue Ideen diskutieren können."

Industrielle Fähigkeiten zur Verteidigung auf Europäischer Ebene koordinieren MdB, außenpolitischer Sprecher Bündnis 90/Die Grünen: „Politischer Gestaltungswille in der wertegeleiteten Außen- und Sicherheitspolitik der EU kann nur umfassend realisiert werden, wenn Europa wirtschaftspolitische Stärken weiter ausbaut und bisherige nationale Silos kritisch in Frage stellt. Letzteres gilt insbesondere für die industriellen Fähigkeiten im Bereich Sicherheits- und Verteidigung. Hier trägt Grüne Wirtschaftsdialog trägt dazu bei, dass Impulse für diesen Sektor im Gesamtkontext europäischer Entwicklungsmöglichkeiten gedacht werden."

51 Jahresbericht 2020 Entwicklung und Ausblick

JahresberichtMitgliederversammlung 2020 des Grünen Wirtschaftsdialogs am 19.06.2020 in Berlin (Fotos: H.C. Plambeck) 52 Entwicklung und Ausblick

Unsere Flughöhe wächst

Unser Verein wächst weiterhin stark. Seit der gewinnen, die von renommierten Firmen, Gründung des Grünen Wirtschaftsdialogs ist viel Organisationen und Universitäten zu uns gestoßen geschehen. Unser Netzwerk hat sich im vergangenen sind. Sie spielten eine entscheidende Rolle darin, Jahr trotz der Corona-Pandemie stetig verbreitert. Das thematisch in die Breite und Tiefe gehen zu können. Interesse an unserer Arbeit ist für Unternehmen Daneben spielte die Expertise und die jahrelange verschiedenster Branchen und Größen ungebrochen. Erfahrung unseres Vorstands und Beratungskreises Als Fördermitglieder konnten wir in diesem Jahr eine herausragende Rolle bei der Positionierung zahlreiche Schwergewichte gewinnen wie die Deutsche unseres Vereins. Bank, Deutsche Wohnen, BASF oder Google. Besonders freuen wir uns über Mittelständische Unternehmen, die Wir sind Teil der öffentlichen Debatte. Noch stärker aus den unterschiedlichsten Branchen zu uns gestoßen als im vergangenen Jahr tragen wir mit unserer Arbeit sind. zur öffentlichen Debatte bei. Unsere Themen sind für weite Kreise von Gesellschaft, Wirtschaft und Politik Wir haben tatkräftige Unterstützer*innen höchst relevant. Unsere Gesprächsformate erreichen gewonnen. Der GWD ist in diesem Jahr personell nicht nur über unsere eigenen Kanäle sondern auch deutlich gewachsen. Wir konnten zahlreiche über Printmedien wie Handelsblatt und hochmotivierte und talentierte Mitarbeiter*innen WirtschaftsWoche die Öffentlichkeit.

Mitgliederentwicklung von 2018 bis 2020:

37 Fördermitglieder 4 Fördermitglieder 19 Fördermitglieder 28 ordentliche Mitglieder 34 ordentliche Mitglieder 42 ordentliche Mitglieder

Stand der Entwicklungen im Dezember 2020 (zu Redaktionsschluss des Jahresberichtes)

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Verstetigung und Vertiefung: Zuwachs von allen Seiten

2018 2019 2020

DEZ JAN FEB MÄR APR MAI JUN JUL AUG SEP OKT NOV DEZ JAN FEB MÄR APR MAI JUN JUL AUG SEP OKT NOV DEZ

Fördermitglieder

Projektförderungen

Ordentliche Mitglieder 28 Gründungsmitglieder +1 +2 +1 +2 +2 +1 +3 +1 +1 = 42

Für den Grünen Wirtschaftsdialog sind seine Mitglieder Die Vielfalt unserer Fördermitglieder ist eine große die Voraussetzung, damit die Aktivitäten finanziell Stärke. Vom mittelständischen Unternehmen bis zum ermöglicht werden. Wir erleben unsere Mitglieder globalen Konzern haben wir viele verschiedene Größen jedoch als viel mehr als das: Sie gestalten unsere bei uns vereint. Auch die Branchen sind bunt gemischt, Themen aktiv, sind Sparringspartner für inhaltliche von Banken über Chemie bis Lebensmittelwirtschaft Belange und bereichern den Dialog weit über ihre und Wohnungswirtschaft. eigene Branche hinaus. Wir sind stolz, diesen Unternehmen eine relevante Der Zuwachs an Fördermitgliedern im Verlauf des Plattform zu bieten und freuen uns über stetigen Jahres 2020 hat deutlich gemacht, dass die Corona- Zuwachs, um die Transformation zur ökologisch- Pandemie die Relevanz unserer Formate keinen sozialen Marktwirtschaft gemeinsam zur Erfolgs- Abbruch getan hat – im Gegenteil. geschichte zu machen.

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Förderbeiträge erlauben Engagement im Sinne der Satzung

FinanziellesDer Handlungsspielraum Handlungsvolumen des des GWD GWD entwickelt 2018-2020 sich oberhalb der Erwartungen

Finanzielles Handlungsvolumen des GWD 2018-2020

334.000 €

158.000 € Kein signifikantes Budget Jahresabschluss 2019 Ertrag Gesamt 157.946,70 € Aufwand Gesamt 150.322,64 € 2018 2019 2020 Jahresüberschuss 7.624,06 €

Der GWD nutzt seine Mittel, um seine Ziele gemäß der Satzung zu verfolgen

Relevanz für die Wirtschaft: Der GWD hat sich als attraktive Plattform für Unternehmen 1 verschiedener Industrien etabliert – vom KMU bis zum DAX-Konzern

Relevanz für Politik und Gesellschaft: Der GWD hat sich auch für die politische Sphäre und 2 weitere Stakeholder als glaubwürdiger Partner erwiesen

Brückenbauer durch Dialogforen: Verschiedene Veranstaltungstypen ermöglichen themen- 3 und zielgruppengerechte Kommunikation

Verbindung von Nachhaltigkeit, Ökologie, Innovation und Ökonomie: Der GWD setzt 4 signifikante thematische Impulse – Beispiel: Fachforum emissionsarme Energieträger

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Die erfolgreiche Multi-Channel Öffentlichkeitsarbeit des GWD

Formate Reichweite*

Newsletter

▪ Wichtigstes Medium der ▪ Aktuelle Reichweite von 487 Öffentlichkeitsarbeit, viele ▪ Wachstum von ca. 80% in originäre Inhalte 2020 ▪ Editorial, Gastbeiträge, inhaltliche Beiträge

LinkedIn ▪ Aktuelle Follower-Zahl von 436, ▪ Mittellange Texte und stetiges Wachstum Stellungnahmen ▪ Hohe Relevanz für Entscheidungs- ▪ Professioneller Kontext träger*innen aus der Wirtschaft

Twitter ▪ Aktuelle Follower-Zahl von ▪ Eigene Beiträge in kurzen 842, stetiges Wachstum Snippets ▪ Hohe Sichtbarkeit bei ▪ Teilen von Inhalten aus der Politiker*innen und Presse Community

Facebook: Informeller Austausch mit persönlichen Profilen von interessierter Community Aktuelle Follower-Zahl von 446

Presse: Mitteilungen und Beiträge in Kontaktaufbau zu seriösen Fachpresse und relevanten Publikationen *Stand der Entwicklungen Mitte Dezember 2020 (zu Redaktionsschluss des Jahresberichtes)

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Wir danken unseren Unterstützer*innen und freuen uns auf die Herausforderungen in 2021

Liebe Mitglieder und Interessierte, Zugewinn steht für das kommende Jahr an. Als erste Mitglieder im Jahr 2021 begrüßen wir mit Amazon, 2020 war für den GWD ein positives Jahr, wie Sie AT&T, Currenta und Trianel Unternehmen diesem Arbeitsbericht entnehmen können. Die unterschiedlicher Branchen, die unser thematisches Entwicklung unserer Tätigkeit, die Themenvielfalt und Angebot weiter verbreitern und vertiefen. Anzahl der Veranstaltungen – neben den fachlichen und strategischen Dialogen auch die erste Noch im Frühjahr werden wir die neuen Mitgliederversammlung – der Zuspruch aus den großen Räumlichkeiten in der Dorotheenstraße 3 eröffnen und kleinen Unternehmen, das große Interesse zur können. Persönliche Treffen und kleinere (Hybrid-) Mitwirkung bei unseren hoch qualifizierten Fachveranstaltungen werden an diesem Ort mit Blick Mitarbeitenden der „Next Generation“ und das auf Pergamonmuseum und James-Simon-Galerie erfolgreiche Zusammenwirken unseres kleinen Teams ebenso einen Rahmen finden wie die kulturell beim Erzielen der Erfolge trotz Corona sind Indikatoren inspirierte Reihe „Dialog und Diskurs in der dafür. Repräsentanz“: Es ist die Spannung, die das Neue befördert. Dem programmatischen Zuspruch folgt ein Budget, das unsere Ziele für das laufende Jahr 2020 weit Setzen Sie mit uns weiterhin Impulse für eine übertroffen hat und es uns erlaubt, die Planung für das erfolgreiche Transformation der Wirtschaft – hin zur kommende Jahr 2021 deutlich positiv fortzuschreiben. ökologisch-sozialen Marktwirtschaft! Arbeiten Sie mit Ihre Beiträge ermöglichen es uns, im kommenden Jahr uns gemeinsam an der Lösung der Probleme auf mit Katharina Krüger als Repräsentantin des GWD in diesem spannenden und spannungsreichen Weg. Berlin noch stärker präsent zu sein und für unsere gemeinsamen Ziele zu werben. Weiterer personelle

Gabriele C. Klug Stellv. Vorsitzende und Geschäftsführerin des Grünen Wirtschaftsdialogs e.V., Rechtsanwältin, Stadtkämmerin a.D. der Stadt Köln

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Grüner Wirtschaftsdialog e.V. Gabriele C. Klug Friedrichstr. 55a, 10117 Berlin T: +49 30 2021 9404 E: [email protected]

Redaktion

Kaspar Filipp Anna Cebotareva