Landowska, Wanda

Wahrheit war die Bemerkung an den Cellisten Pablo Ca- sals adressiert, wobei Landowska in einer Diskussion über die Ausführung von Bachschen Verzierungen bei ei- nem musikalischen Treffen in Banyuls-sur-Mer im Juni 1941 wortwörtlich sagte: “… ne discutons pas davantage. Continuez a jouer Bach a votre façon et moi, a sa façon”. (The Oxford Dictionary of American Quotations, hg. von Hugh Rawson, Margaret Miner, 2. Auflage. New York: Oxford University Press, 2006. S. 66.) Inhaltlich bildet der Satz durchaus einen Widerspruch zu Landowskas ei- gener Auffassung von Interpretation in späteren Jahren: „When I play, there is always a frame, although I do not care any longer about the rules of interpretation.“ (Wan- da Landowska, Being an Interpreter [1950er Jahre]. In: Denise Restout (Hg.). Landowska on Music. New York: Stein and Day 1964, S. 407.)

Profil

Trotz ihrer vielfältigen Begabungen und Aktivitäten sah sich bevorzugt als Interpretin. In Le- bensläufen, die von ihr autorisiert wurden, blieben ihre Bestrebungen, sich in jungen Jahren als Komponistin zu Die Cembalistin und Pianistin Wanda Landowska. etablieren, stets ausgelassen. Stattdessen betonte sie die frühe Begeisterung für die Alte Musik und nicht zuletzt Wanda Landowska für . Die Basis für diese lebenslan- ge Beschäftigung und damit verbunden das Interesse für * 5. Juli 1879 in Warschau, Polen das damals in Vergessenheit geratene Cembalo war be- † 16. August 1959 in Lakeville, Connecticut, USA reits in Wanda Landowskas Kindheit und Jugend in War- schau und Berlin erkennbar. Dennoch liegen aus der Ber- Cembalistin, Pianistin, Komponistin, Cembalo- und liner Zeit und den Anfangsjahren in zahlreiche Klavierpädagogin, Konzertveranstalterin, Kompositionen vor, die in Stil und Form der spätroman- Musikforscherin, Musikschriftstellerin, Professorin für tischen Tradition zuzuschreiben sind. Die Klavierstücke Cembalo, Pionierin der Alte-Musik-Bewegung, aus dieser Zeit dürften jedoch ausschließlich von ihr selb- Korrespondentin st zum Erklingen gebracht worden sein. Als Landowska ab ca. 1903 das Komponieren gegenüber Zahlreiche Anekdoten sind im Zusammenhang mit Lan- dem Musizieren, bevorzugt auf dem Cembalo, zurücktre- dowskas künstlerischem Umfeld, überliefert, oft werden ten ließ, sah sie sich durchaus einer weiblichen und sie fälschlich ge- und be-nützt, wie z.B. der Satz: männlichen Konkurrenz gegenübergestellt, die ebenfalls vermehrt das Cembalo dem Klavier vorzog. Doch keine „You play Bach your way and I’ll play him his way.“ der Cembalistinnen (und Cembalisten) setzte sich in („Sie spielen Bach auf Ihre Weise, ich spiele ihn auf seine dem Ausmaß wie Wanda Landowska zum Ziel, das Cem- Weise.“) balo als Soloinstrument zu etablieren. Tatsächlich sind – Wanda Landowska, 1941 abgesehen von einigen Ausnahmen – die meisten Kon- zertauftritte der Landowska als Soloabende zu werten. Angeblich hätte Landowska diese Aussage ihrer Konkur- Vergleichsweise selten war Landowska mit ihrem Cemba- rentin, der Pianistin und Bach-Interpretin Rosalyn Tu- lo in Aufführungen mit Kammer- oder Orchestermusik rek (1913-2003) gegenüber geäußert, sie diente somit vertreten. Von Anfang an, bereits ab 1904, war sie jedoch der Nachwelt dazu, die Konkurrenz unter den Musikerin- als „die“ Bach-Interpretin bekannt. nen der damaligen Zeit zum Ausdruck zu bringen. In In der Verfolgung ihres Zieles, das Repertoire der Vergan-

– 1 – Landowska, Wanda genheit dem an virtuose Musikpräsentationen gewöhn- durch das Nazi-Regime und der Flucht in die USA im ten Publikum durch ihre spezielle Zugangsweise als neu Jahre 1941 beschränkte sich Landowskas Konzert- und zu entdeckende Musik zu präsentieren, war Wanda Lan- Unterrichtstätigkeit auf Nordamerika. dowska kompromisslos von ihrer künstlerischen Beru- Biografie fung geleitet, wenngleich sie ihr Terrain förmlich ero- bern und harte Kritik einstecken musste. In Bezug auf Wanda Landowska wurde als Tochter des Rechtsanwalts die Verwendung von historischen Instrumenten ging sie Marian Landowski (?-1916) und der Übersetzerin Ewa jedoch sehr wohl - und aus heutiger Sicht - gewagte Kom- Landowska geb. Lautenberg (1859-1925) in Warschau, promisse ein, denn sie arbeitete stetig an der „Verbesse- damals Russland geboren. Die Familie, zu der auch die rung“ des modernen Cembalos. In den Jahren 1904 und Brüder Paul (1882-1937) und André gehörten, war katho- später spielte Landowska auf einem Instrument der Fir- lisch mit jüdisch-polnischen Wurzeln. Wanda wuchs in ma Pleyel, wie es auch von anderen Cembalisten und einem kulturfördernden Umfeld auf und zeigte schon als Cembalistinnen der damaligen Zeit, zumindest seit des- kleines Mädchen große Begabung für die Musik. Im Alter sen Einsatz bei der Pariser Weltausstellung 1889, verwen- von vier Jahren fiel sie bereits durch ihr Klavierspiel auf. det wurde (vgl. Elste 2010 und Battault 2011). Bald ent- Wanda Landowska war in Warschau zunächst Schülerin sprach dieses Instrument jedoch nicht mehr Landowskas von Jan Kleczyński (1837-1895), dann von Aleksander Ansprüchen und idealen Klangvorstellungen. Wanda Michałowski (1851-1938). Neben der intensiven Ausein- Landowska veranlasste daher die Firma Pleyel, ein Ins- andersetzung mit Frédéric Chopin, die ihre Lehrer einfor- trument zu konstruieren, das letzten Endes auch Kritik derten, zeigte Wanda schon in dieser Zeit großes Interes- am zu leisen und wenig nuancierfähigen Klang des Cem- se für die Musik Johann Sebastian Bachs. balos verstummen lassen sollte. Dieses „Grand Modèle de Concert“ (auch Landowska-Modell genannt) kam ab Ausbildung in Berlin 1912 zum Einsatz und begleitete Landowska auf ihren Ende 1895 setzte Wanda Landowska ihre Musikausbil- Konzertreisen und in die Emigration. Trotz der Präfe- dung in Berlin fort. Ihre Lehrer waren Heinrich Urban renz des Cembalos blieb Landowska jedoch auch dem (1837-1901) in Komposition und Moritz (Maurice) Mosz- Klavierspiel treu und mischte noch am Ende ihrer Karrie- kowski (1854-1925) im Klavierspiel. In dieser Zeit trat re z.B. Klavierwerke von Mozart in ihre Cembalo-Aben- Wanda immer wieder als Komponistin und Pianistin auf. de, in denen jedoch Werke des Barock dominierten. Ihre Kompositionen erschienen zum Teil im Druck. Die Konzertprogramme enthielten eigene Werke, spätroman- Orte und Länder tische Klavierstücke ebenso wie Werke von J.S. Bach. Wanda Landowskas erste Auftritte als Pianistin erfolgten In ihrem Bestreben, sich als Komponistin zu etablieren, in Warschau und Berlin, wo auch in den 1890er Jahren wurde sie offensichtlich von ihrer Mutter beraten und ihre ersten Kompositionen zur Aufführung gelangten. auch unterstützt. In Briefen, die an Edvard Grieg gerich- Die Laufbahn als Komponistin wurde ab 1900 in Paris tet waren, ging es darum, diesen zur Begutachtung der fortgesetzt, aber ab ca. 1903 von Solo-Auftritten mit dem von ihr vorgelegten Kompositionen zu bewegen: Nach ei- Cembalo abgelöst. Fortan erfolgte eine rege internationa- ner von Wanda Landowska verfassten Anfrage an Grieg le Konzerttätigkeit mit dem Cembalo, die Landowska und der Übersendung von „einigen Klavierstücken“, da- 1904 nach Deutschland und Österreich führte, 1907 und tiert 6. September 1897 (Vgl. Harer 2011), wandte sich 1909 nach Russland. Ab 1913 war Berlin künstlerischer auch die Mutter an den Komponisten: „ Sie [Wanda] Lebensmittelpunkt, bis sie 1920 wieder nach Paris zu- wohnt studienhalber in Berlin, Steglitzer 58, und weiss rückkehrte. In den folgenden Jahrzehnten gab es kaum nicht davon, dass ich so viel Muth fasste, mich an Sie ein Land, in dem Landowska nicht musizierte, auch nach grosser Meister zu wenden, in der Hoffnung Peer Gynts Südamerika und in die USA führten ihre ausgedehnten Verfasser wird doch einer Mutter zu verzeihen wissen! Konzertreisen. Mit der Etablierung ihrer „École de Musi- Ich bin fest überzeugt, dass Sie, wenn Sie diese jugendli- que Ancienne“ in Saint-Leu-la-Forêt bei Paris erfolgte ab che Componistin, Pianistin und Sängerin näher kennten, 1926 eine intensive pädagogische Tätigkeit, verbunden Sie von ihrer tiefen, grossen, durch und durch musikali- mit der Veranstaltung von Konzerten, sodass das Anwe- schen Seele überrascht sein würden; sie hat über 50 Lie- sen samt Musiksaal zum Magnet der an Alter Musik in- der geschrieben, von denen kein Einziges gemacht, aber teressierten Musikwelt wurde. Nach der Vertreibung alle glühend empfunden sind, Variationen für 1 und 2

– 2 – Landowska, Wanda

Klaviere, Einiges für Streichorchester usf. lent.” („ […] ist sie eher Komponistin als Virtuosin oder Sollte Wandas Glücksstern Sie, ihren von Kindheit gelieb- eher Virtuosin als Komponistin? Die Zukunft wird es zei- ten und bewunderten Meister nach Berlin bringen, dann gen: vielleicht ist sie beides mit demselben Talent.“ „Mu- wage ich Sie noch um das große Glück einer Audienz für sica“ 5/2. 1903, S. 73.) Es sollte jedoch anders kommen. das junge Mädchen zu bitten! Nun bin ich sicher ihr Wanda Landowska konnte vorerst Erfolge als Komponis- durch diesen Brief den besten Dienst geleistet zu haben, tin verzeichnen. Im Jahre 1904 wurde sie in einem von und erflehe für sie edler, muthiger und überall bewunder- der Zeitschrift „Musica“ organisierten und ausgetrage- ter Tondichter das Allerbeste. In tiefster Huldigung nen Kompositionswettbewerb „Tournoi Musical Interna- E.[wa] Landowska. Warschau 14.10.99.“ tional 1904“ mit dem 1. Preis (ex aequo) für ihre Kompo- sition „Feu Follet“ (in der Kategorie „Klavier-Konzert- Komponistin, Pianistin und Cembalistin in Paris stück, hoher Schwierigkeitsgrad“) und dem 2. Preis für Wandas Mutter Ewa Landowska setzte Grieg ein Jahr „Querelle“ (Kategorie „Lied mit Klavierbegleitung“) be- später auch von Wandas Übersiedlung nach Paris in lohnt. („Musica“ 16/1. 1904, S. 244.) Ihre Leistungen als Kenntnis: „Sie wohnt jetzt in Paris 117 avenue de Clichy, Komponistin wurden lobend erwähnt, man schrieb ihr und ist jetzt volljährig geworden, nun werde ich sie leider kontinuierlich außerordentliches Talent zu. Weiterhin noch weniger als bisher sehen, und weiss wirklich nicht wurden 1904 und 1909 im „Album Musica“ zwei ihrer woher sie den Muth genommen hat in Paris sich einen Klavierstücke gedruckt, „Feu Follet“ und „Valse“ (siehe Namen machen zu wollen. Dies Alles schreibe ich Ihnen, Werkverzeichnis). In den ersten Jahren in Paris trat Lan- gütiger Meister, damit Wanda, sollten Sie event. einmal dowska immer wieder mit eigenen Werken auf, z.B. heißt Paris besuchen, es wagen darf, sich Ihnen vorzustellen, es im Jahre 1902 in einer Konzertkritik der Tagespresse: und Ihnen ihre zahlreichen Arbeiten vorzeigen, auch et- „Les artistes les plus éminents […] Wanda Landowska, was Bach vorspielen [kann]. […] Ihre Dienerin [Ewa] qui s‘est révélée comme compositeur de grand talent Landowska. Warschau am 3. Nov. 1900.“ dans sa ,Reverie d´automne‘ et ses ,Variations polonai- ses‘ jouées a deux avec le pianiste Alfred Casella;” In Paris hatte Wanda bereits am 10. Mai 1900 Henri („Die wichtigsten Künstler. […] Wanda Landowska, die (Henryk) Lew (1874-1919) geheiratet. Während Wanda als Komponistin mit großem Talent in ihrem ,Reverie ihren Mädchennamen behielt, nannte sich ihr Ehemann, d´automne‘ und ihren ,Variations ‘ hervortat, der sie in ihren weiteren künstlerischen Ambitionen un- [letztere] gespielt auf zwei Klavieren mit dem Pianisten terstützen und ihre Karriere lenken sollte, Lew-Landows- Alfred Casella.” „Le Figaro“ 48/3/76. 17. März 1902, S. ki. Verschiedene Faktoren waren in den ersten Jahren 5.) der Entwicklung der jungen Künstlerin förderlich: Zum speziellen kulturellen Klima im Paris um 1900 kam vor Annoncen in „Musica“ zeigen jedoch, dass Landowska allem ein Netzwerk an Personen aus dem Kulturleben, vermutlich aus finanziellen Gründen ab 1903 Privatunter- die zum Großteil den jüdischen und polnischen Hinter- richt in Klavier gab. Bald schon wurde in der Zeitschrift grund mit den Landowskis teilten. In diesem Zusammen- „Musica“ nicht mehr die Komponistin, sondern vielmehr hang ist insbesondere Gabriel Astruc (1864-1938) erwäh- die Interpretin Landowska in den Vordergrund gerückt. nenswert, der Verbindungen zum Verlag Enoch hatte U.a. erschien im Jahr 1905 ein Artikel, der sich mit Wan- und als Herausgeber der Zeitschrift „Musica“ Wanda da Landowska befasste (siehe „Quellen. B. Sekundärlite- Landowska und ihren jeweiligen musikalisch-künstleri- ratur“, Brussel 1905). Im Pariser Musikleben wurde sie schen Zielen kontinuierlich in eben diesem Medium rasch als Bach-Interpretin bekannt, wie aus zahlreichen Raum gab. Der Verlag Enoch nahm Wanda Landowska Anmerkungen in Kritiken hervorgeht. So heißt es z.B. als Komponistin bereits 1901 unter Vertrag und publizier- 1904: „Mme Wanda Landowska, que le Tout-Paris musi- te einige Werke der Pariser Anfangsjahre. 1903 wurde cal a déjà applaudi chez Lamoureux et à la Schola Can- Landowska in „Musica“ als vielversprechende „Composi- torum, se fera entendre demain soir, à la salle Erard, teur et Pianiste“(„Komponistin und Pianistin“) vorges- dans les œuvres de son maître préféré, Jean-Sébastien tellt. Das so bezeichnete ganzseitige Portrait-Foto wird Bach, dont elle est considérée comme l‘interpète idéale.“ folgendermaßen kommentiert: „[…] Est-elle plus compo- („Madame Wanda Landowska, der ganz Paris schon bei siteur que virtuose ou plus virtuose que compositeur? den Lamoureux[-Konzerten] Applaus spendete, ist mor- L’avenir le dira: peut-être est-elle les deux avec un égal ta- gen mit Werken ihres bevorzugten Meisters, Johann Se-

– 3 – Landowska, Wanda bastian Bach, zu hören, als deren ideale Interpretin sie auch ihren Schülern und Schülerinnen empfahl, zum an- angesehen wird.“ „Le Figaro“ 50/3/34 . 3. Februar 1904, deren ging die Firma Pleyel im Cembalobau auf die Wün- S. 4.) sche der Landowskis ein. (Vgl. Battault 2011.)

Die ersten Auftritte als Cembalistin erfolgten in den Jah- Von Berlin zurück nach Paris ren 1903 und 1904. Beim ersten nachweislichen Konzert, Das nach den Vorstellungen Landowskas gebaute Pleyel- veranstaltet von der Schola Cantorum am 12. November Cembalo „Grand Modèle de Concert“ (auch Landowska- 1903, bei dem das Cembalo zum Einsatz kam, spielte Modell genannt) wurde beim Bachfest in Breslau 1912 Wanda Landowska allerdings hauptsächlich Klavier, nur präsentiert. Das „Grand Modèle de Concert“ verfügte ein Werk trug sie auf dem Cembalo vor. (Programm-Fak- zwecks Erhöhung der Dynamik und Klanggestaltung simile in Elste 2010, S. 34.) Am Konzept, an einem über 7 Pedale, sowie ein 16-, zwei 8-, ein 4-Fuß-Register Abend Klavier und Cembalo zu spielen, hielt Landowska plus Lautenzug. Außerdem war dieses Instrument mit ei- auch in späteren Zeiten ihrer Konzertkarriere fest, wenn- nem Eisenrahmen ausgestattet, der die zahlreichen Kon- gleich das Klavier zugunsten des Cembalos in den Hinter- zertreisen, auf denen das nunmehr robustere Instrument grund trat. Parallel zur zunehmenden Beschäftigung mit transportiert werden musste, erst möglich machte. Die- dem Cembalo und damit verbunden mit dem Schreiben ses Instrument wurde vom Ehepaar Landowski gezielt über die Interpretation Alter Musik ist eine deutliche Ab- propagiert. (Elste 2010, S. 82-83.) So wurde ein Pleyel- nahme der Zahl der Kompositionen Landowskas ab ca. Cembalo an die Hochschule in Berlin empfohlen, wo 1904 zu verzeichnen. In späteren Jahren fand das Hand- Wanda Landowska 1913 eine eigens für sie eingerichtet werk des Komponierens – mit wenigen Ausnahmen – Klasse für Cembalo unterrichtete. Wegen der durch den nur mehr Niederschlag in Bearbeitungen von Werken für Ersten Weltkrieg bedingten schwierigen Verhältnisse – Tasteninstrumente und im Ausschreiben von Kadenzen die Landowskis waren russische Staatsbürger – musste zu Klavierkonzerten von Haydn und Mozart. Wanda Landowska ihre Tätigkeit als Cembaloprofesso- rin beenden, noch dazu verlor sie ihren Mann, der 1919 Das Cembalo und insbesondere die Sololiteratur für das (nach offiziellen Meldungen) bei einem Verkehrsunfall Cembalo dem uninformierten Publikum des frühen 20. ums Leben kam. Es konnte nie geklärt werden, ob es sich Jahrhunderts näher zu bringen, wurde das Leitmotiv für dabei um einen politisch motivierten, gewaltsam herbei- Wanda Landowskas umfassendes kulturelles Handeln. geführten Tod handelte oder nicht. Ziel war es, ein Corpus an älterer Musik zum Erklingen zu bringen, das nur auf dem der Musik adäquaten Instru- 1920 nach Paris zurückgekehrt, nahm Landowska dort ment zur Entfaltung kommen könne. In den Pariser Jah- wieder ihre Unterrichts-, Vortrags-, Schreib- und Kon- ren ab 1904 erfolgten zahlreiche Konzerttourneen in zerttätigkeit auf. So unterrichtete sie beispielsweise an ganz Europa und Übersee. (Siehe „Repertoire/Chronolo- der École Normale de Musique. Bald fasste sie den Ent- gie der Konzerte“.) Legendär wurden Landowskas Rei- schluss, sich außerhalb von Paris ein speziell nach ihren sen nach Russland, vor allem die Besuche bei Leo Tols- Vorstellungen eingerichtetes Refugium für ihre vielfälti- toi. (Fotos und Zeitungsartikel siehe „Quellen. A. Quellen gen künstlerischen Tätigkeiten und Forschungen einzu- und Schriften“, Landowska 1908 sowie „Quellen. B. Se- richten. Das ihre „École de Musique Ancienne“ in Saint- kundärliteratur“, Goldenring 1908.) Leu-la-Forêt beherbergende Gebäude, zu dem auch ein Garten gehörte, wurde durch einen eigenen Konzertsaal Auf der Suche nach historischen Instrumenten und origi- erweitert, genannt „Temple de la musique“. (Battault nalem Notenmaterial in den europäischen Museen und und Parmiani 2011, S. 155-162.) Das Anwesen bot außer- Privatsammlungen ebenso wie auf den Konzertreisen dem Platz für die ständig wachsende Sammlung an Musi- wurde Wanda Landowska stets von ihrem Mann beglei- kinstrumenten, darunter wertvolle historische Tastenins- tet. Mit ihm gemeinsam verfasste sie das Buch „Musique trumente. Hinzu kam eine umfangreiche Bibliothek, der Ancienne“ (1909), Henri Lew-Landowski führte außer- auch seltene Notendrucke und Manuskripte angehörten. dem die notwendige Korrespondenz, um wichtige Kon- (Vgl. Marty 2011.) Landowskas Kurse, z.B. „Über den takte zu knüpfen, so z.B. zum Pariser Klavierhaus Pleyel. Vortrag der Meister des XVII. u. XVIII. Jahrhunderts“, (Vgl. Elste 2010.) Zum einen spielte Wanda Landowska und die von ihr gegebenen und veranstalteten Konzerte ausschließlich auf Instrumenten dieser Firma, die sie fanden regen Zuspruch bei einem internationalen Publi-

– 4 – Landowska, Wanda kum und SchülerInnenkreis, bis der Einmarsch der Na- Schallplattenaufnahmen (1959) entstanden. tionalsozialisten dieser produktiven Phase ein gewaltsa- Am 21. Februar 1954 trat Landowska zum letzten Mal im mes Ende setzte. Ihre Studioaufnahmen von Scarlatti-So- Rahmen der Konzerte in der Frick Collection auf. Sie ver- naten sind mit den deutlich hörbaren Bomben als Hinter- starb am 16. August 1959 in Lakeville. Ihre Urne wurde grundgeräusch Zeugen der Kriegssituation in Paris 1940, ihrem Wunsch gemäß in Frankreich, auf dem Friedhof belegen jedoch gleichzeitig auf eindrucksvolle Weise Lan- von Taverny in der Nähe von Saint-Leu-la-Forêt, bestat- dowskas leidenschaftliche Konzentration auf die Musik. tet. Denise Restouts Erzählungen nach hatte Wanda Lan- Würdigung dowska die drohende Gefahr durch die Nationalsozialis- ten nicht erkennen wollen. Schließlich verließen die bei- Wanda Landowska zählt zu jenen weiblichen Künstler- den Frauen am 10. Juni 1940 Saint-Leu-la-Forêt in Rich- persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts, die das Musikle- tung Süden, wobei der gesamte Besitz zurückgelassen ben nicht nur geprägt, sondern auch nachhaltig verän- werden musste. Landowska verbrachte einige Zeit im Sü- dert haben. Dies ist vor allem auf dem Gebiet der musika- den Frankreichs – ohne Cembalo (vgl. de Vries 2004, S. lischen Interpretation zu sehen: Wanda Landowska ist 208-211.) Mit Unterstützung des Bildhauers Aristide nicht nur als Hauptakteurin an der sogenannten Wieder- Maillol (1861-1944) hielten sich die beiden Frauen sch- belebung des Cembalos im 20. Jahrhundert beteiligt, die ließlich ein Jahr lang in Banyuls-sur-Mer auf. Nachdem letztendlich zum heute standardisierten Einsatz dieses In- ein Pleyel-Cembalo aufgetrieben werden konnte, spielte struments in bestimmten Repertoire-Bereichen und zur Landowska in der Schweiz wieder Konzerte, um Geld für Etablierung des Instruments als universitäres Lehrfach die Überfahrt nach Amerika zu verdienen. Nachdem Lan- geführt hat. Gleichzeitig hat Landowska als Pionierin auf dowska über Umwege erfahren hatte, dass ihr Zuhause diesem Sektor die Beschäftigung mit Interpretationsfra- in Saint-Leu-la-Forêt durch einen Einsatz des „Sonderst- gen generell in den Vordergrund gerückt. abs Musik“ geplündert und ihr gesamtes Hab und Gut ab- transportiert worden war, konnte dieser traurigen Ge- Mit ihrem konsequent (in Klang, Wort und Schrift) vorge- wissheit nur mehr die endgültige Flucht in die USA fol- führten Zugang, nämlich die Erschließung und Erfor- gen. Landowskas Besitz, zu dem die wertvolle Sammlung schung der spielpraktischen Quellen als Grundlage für alter Instrumente, die Noten- und Quellensammlung so- die klangliche Realisierung eines Musikwerkes zu ver- wie die umfangreiche Bibliothek gehörten, ging unwie- wenden, hat sie die immer noch gültige Methode des Her- derbringlich verloren, und Wanda Landowska erhielt stellens eines Dialogs zwischen Forschung und Praxis so- auch nach dem Krieg keine angemessene Entschädigung. wie zwischen Vergangenheit und Gegenwart etabliert, Erst in den 1990er Jahren erfolgte eine intensive Nach- wie er im prinzipiellen Ansatz auch heute noch von den verfolgung der einzelnen Gegenstände dieser einzigarti- VertreterInnen der Alten-Musik-Bewegung gepflegt gen Sammlung. Im Zuge der Aufarbeitung der Gescheh- wird. Im Zusammenhang mit dem Siegeszug des Cemba- nisse rund um die Plünderung kam auch die tatkräftige los im 20. Jahrhundert ist vor allem auch Wanda Lan- Beteiligung des Musikwissenschaftlers Wolfgang Boetti- dowskas Einfluss auf den Cembalobau unübersehbar, cher (1914-2002) zu Tage (vgl. de Vries 1998, S. 316.) der sich besonders auf Produktion und Verkauf der Cem- bali aus dem Pariser Klavierhaus Pleyel auswirkte. (Ha- USA rer 2014.) Am 28. November 1941 gelang es Landowska und Res- tout von Lissabon aus, mit Hilfe des „Emergency Rescue Das funktionierende Netzwerk, das Wanda Landowska Committees“ unter der Leitung des US-amerikanischen am Anfang ihrer Karriere zu nützen verstand, führte letzt- Journalisten (1907-1967) aus Frankreich zu endlich auch zum Zusammenspiel im wörtlichen und fliehen und am 7. Dezember 1941 in die USA einzureisen, übertragenen Sinn des Wortes mit zeitgenössischen wo sie sich vorerst in New York niederließ und unverzüg- Künstlerpersönlichkeiten wie z.B. , Claude lich ihre künstlerische Arbeit fortsetzte. Landowska über- Debussy, , , Rainer Ma- siedelte schließlich gemeinsam mit ihren langjährigen ria Rilke, Auguste Rodin und . Als her- Wegbegleiterinnen Elsa Schunicke und Denise Restout ausragende Leistung müssen wohl das ungebrochene (1915-2004) nach Lakewood, Ct., wo sie weiterhin Schü- Durchhaltevermögen, die Quantität und das Ineinanderg- lerinnen und Schüler empfing und wo auch ihre letzten reifen der vielfältigen Tätigkeiten „der“ Landowska gel-

– 5 – Landowska, Wanda ten. Dazu zählen neben dem Einfluss, den sie auf ihre doch fälschlicherweise als die erste Gesamtaufführung künstlerische Umgebung generell ausübte, ihre Konzert- bezeichnet. (Elste 2010, S. 205.) auftritte, Platten-Aufnahmen, Schriften und Unterrichts- tätigkeit, die sie konsequent fortsetzte, nämlich bis ins Teil ihres Erfolges war auch die Tatsache, dass Landows- hohe Alter und trotz dramatischer, existenz- und lebens- ka es verstand, ihre Auftritte zu zelebrieren und zu insze- bedrohlicher Lebensumstände. nieren. Das geschah mit einem Erscheinungsbild und ei- nem Ablauf der Konzerte, die zu ihren „Markenkennzei- Rezeption chen“ wurden, was aus heutiger Sicht auch im Sinne ei- Pianistin und Komponistin ner spezifisch „weiblichen“ Inszenierung (Kleidung, Schu- Wanda Landowska trat in jungen Jahren vor allem als he, Gestik) zu sehen ist. (Vgl. auch Fauser 2006.) Zu- Pianistin im Warschauer und Berliner Musikleben, dann meist dürfte sie ihre Konzerte auch als Lecture-Recitals auch in Paris in Erscheinung und genoss durchaus den gestaltet haben, um es nicht zu verabsäumen, das Publi- Ruf der jungen begabten und aufstrebenden Komponis- kum auf das neue Hörerlebnis in Bezug auf Instrument tin und Pianistin, die sich in beiden Bereichen zu etablie- und Repertoire verbal vorzubereiten. Immer verstand sie ren suchte. Ihre Ambitionen als Komponistin wurden es, zahlreiche Helferinnen und Helfer für sich und ihre 1901 belohnt, als Wanda Landowska einen Vertrag beim Arbeit zu gewinnen, allen voran ihre Assistentinnen Deni- Verlag Enoch für die Publikation ihrer Werke erhielt und se Restout und Elsa Schunicke. sie sich auch 1904 Preisträgerin beim Wettbewerb der Zeitschrift „Musica“ nennen durfte. Schülerinnen und Nachwelt Landowska hinterließ eine Generation an Schülerinnen Cembalistin und Schülern, zu denen u.a. Alice Ehlers (1887-1981), Der persönliche Einsatz für das Cembalo erfolgte für Lan- (1896-1997), dowska nicht widerspruchslos. Am Beginn des 20. Jahr- (1907-1982), (1911-1984), Rafael Puya- hunderts war das akustische und optische Erscheinungs- na (1931-2013), Eta Harich Schneider (1897-1986), Isa- bild des Cembalos mit der Aura einer längst vergangenen bel Nef (1898-1976), Edith Weiss-Mann (1885-1951) und Zeit im negativen oder auch positiven Sinn behaftet. (1899-1983) zählten. Durch sie wurden Dem Cembalo wurden außerdem mangelnde Durchset- einerseits die für das Spiel der Landowska charakteristi- zungskraft und jene spezielle Klanggebung angelastet, schen Merkmale und die von Landowska vermittelten die als nähmaschinenähnlich oder zirpend empfunden Prinzipien des historischen Herangehens an die Musik wurde. Hinzu kam eine Konnotation, die das Instrument an die „Enkelgeneration“ weitergegeben, andererseits er- als ein für Frauen typisches darstellte. Das Engagement folgte eine Weiterentwicklung, die bereits vor Landows- für die „Weiterentwicklung“ des Cembalos stellt eine An- kas Tod erkennbar war: Das modernisierte Pleyel-Cemba- näherung an das im 20. Jahrhundert geforderte Klang- lo hatte ausgedient und wich den nach historischen Vor- bild dar. Gleichwohl erscheint diese Entwicklung heute bildern gebauten Instrumenten. Die Freiheiten in der In- als Widerspruch zu Landowskas an historischen Vorbil- terpretation, die sich Wanda Landowska nahm, wurden dern orientierten Studien und den daraus gezogenen Er- kritisiert und als Widerspruch zum Versuch der histori- kenntnissen. schen Rekonstruktion von Spielpraxis empfunden.

Einige Auftritte – besonders im Bereich der Bach-Interp- Schriften, Klangdokumente, Bilder, Nachwelt retation – gingen mittlerweile als legendäre Ereignisse in Landowskas Schriften lassen erahnen, welche Instruktio- die Interpretationsgeschichte des 20. Jahrhunderts ein. nen sowohl ihre Schülerinnen und Schülern als auch das Dazu zählt der erstmalige Einsatz des Cembalos (statt ei- Konzertpublikum erhielten. Die Tatsache, dass diese Sch- nes Klaviers) bei einer Aufführung der „Matthäuspassi- riften in verschiedenen Sprachen gedruckt wurden, zeigt on“ von J.S. Bach im Jahre 1919 in Basel, wobei Landows- einmal mehr, mit welcher Energie Landowska bestrebt ka das Continuo-Cembalo spielte. Hervorzuheben ist war, ihre Ideen zu verbreiten. Ihr 1909 erschienenes auch Landowskas Aufführung der Bachschen „Goldberg- Buch „Musique Ancienne“ gilt als eines der ersten, das variationen“ als gesamtes Werk, was in der damaligen dem Sektor Alte Musik im 20. Jahrhundert gewidmet Zeit keine Selbstverständlichkeit war. Landowskas Auf- war. Es erlebte mehrere Auflagen und erschien im Jahre führung am 14. Mai 1933 in Saint-Leu-la-Forêt wurde je- 1924 in englischer Sprache.

– 6 – Landowska, Wanda

chen Tagebuch der jungen Wanda Landowska werden ei- Die von Wanda Landowska eingespielten Tonträger le- nige Frühwerke (für Klavier, Gesang) erwähnt, die vor gen Zeugnis von der Kunst des Cembalo- und Klavier- 1897 entstanden. Sie fehlen im Folgenden. Außerdem spiels der Musikerin ab. Schon zu Beginn ihrer Karriere dürfte Landowska weit mehr Lieder komponiert haben: als Cembalistin interessierten sich die Plattenfirmen für Bereits 1899 wird die Anzahl der Lieder mit mehr als 50 Aufnahmen der „Hohepriesterin des Cembalos“. Die Ton- angegeben (lt. Brief von Ewa Landowska 14.10 1899). dokumente, die sich über die Zeit der Jahre 1905 (Kla- vierrolle) und 1908 (1. Walzenaufnahme eines Cembalos Die Anordnung der Werke erfolgt chronologisch, wenn überhaupt) bis kurz vor ihren Tod 1959 erstrecken, reprä- nicht anders angegeben. Da die gefundenen Aufführungs- sentieren das Konzertrepertoire der Künstlerin (inklusi- daten sich nicht mit Sicherheit auf eine Uraufführung be- ve der Aufnahmen, bei denen Landowska Klavier spiel- ziehen, sind diese meist von Wanda Landowska selbst ge- te). spielten Werke mit „A:“ für „aufgeführt“ gekennzeichnet. Nur zweimal konnte eine „UA“ nachgewiesen werden. Ne- Werke, die Landowska gewidmet oder für sie kompo- ben den üblichen Kategorien enthält der letzte Punkt (D) niert wurden, beweisen ihren Einfluss auf die damals Werke, die Landowska gewidmet oder für sie kompo- zeitgenössische Musik und die Wertschätzung, die ihr in niert wurden. Größtmögliche Vollständigkeit wird in der ihrem musikalischen Umfeld zuteilwurde. Prominente Liste (C) der Bearbeitungen und Kadenzen angestrebt, Maler fertigten Porträts und Gemälde, wobei jene von Va- denn diese wurden von Wanda Landowska für den Kon- lentin Serov (1907, vgl. Restout 1964) und Leonid Pas- zertgebrauch angefertigt und spiegeln somit sehr deutli- ternak d. Ä. (Landowska in Moskau 1907, Tretyakov Gal- ch ihre Konzepte zur Spiel- und Konzertpraxis. lery in Moskau) die bekanntesten sind.

Anlässlich der Jubiläumsjahre 1979 und 2009 wurde A. Vokalmusik Wanda Landowskas Gesamtwerk als Musikerin erneut ei- ner intensiven Analyse unterzogen, die sich in einigen Pu- 1. Lieder mit Klavierbegleitung, ohne Opusbezeichnun- blikationen, aber auch in multimedialen Darstellungsfor- gen men niederschlug. Im Walde, Berlin vor 1901 Werkverzeichnis

Das folgende Verzeichnis der kompositorischen Arbeiten Kolysanka, Berlin vor 1901 Wanda Landowskas nimmt die Werkverzeichnisse von Aaron I. Cohen (1987) sowie Sylvia Glickman und Mart- Mir seimmt [sic] in Herzen, Berlin vor 1901 ha Furman Schleifer (1999) als Grundlage, sucht diese zu erweitern und gegebenenfalls zu korrigieren. Trotzdem Piosenka ludowa, g-Moll, Berlin vor 1901 kann der Anspruch auf Vollständigkeit nicht erhoben werden, denn das Verzeichnis muss vorläufig immer no- Tu veux partir, Paris: Enoch, ca. 1901 ch in den Bereichen Originaltitel der Kompositionen, Kompositions-, Aufführungs- und Publikationsdaten un- Après la pluie, Paris: Enoch, ca. 1901 vollständig bleiben, da die Kompositionen z.T. nicht zu- gänglich oder nicht mehr vorhanden sind. Die in der Se- La Querelle, T: Comtesse Mathieu de Noailles, Paris kundärliteratur angeführten Titel der Kompositionen va- 1903/4 riieren häufig. Bei Titelbezeichnungen in unterschiedli- chen Sprachen (Englisch, Französisch, Polnisch, Deut- sch) stellt sich daher die Klärung der Identität der Werke 2. Lieder mit Klavierbegleitung und Opuszahlen als vorläufig unlösbares Problem dar. Zum Teil konnten für das hier folgende Werkverzeichnis allerdings neue Sechs Lieder für eine Singstimme mit Begleitung des Pia- Quellen zur Verifizierung der Titel herangezogen wer- noforte, op. 3. 1. Kobold, T.: Herman Kletke; słowa pols- den. Das Verzeichnis beginnt mit Werken, die 1897 kom- kie Zofii Vieweger – 2. Frühlingsregen, T.: Hermann Klet- poniert/aufgeführt wurden. Im derzeit nicht zugängli- ke – 3. Verlorenes Herz – 4. Tief ist der Abgrund – 5.

– 7 – Landowska, Wanda

Saß einer in seinem Kämmerlein – 6. So kahl die zittern- 2. Kammermusik den Ranken = Jak nagie zeschłe powoje, T.: Landowska; słowa polskie Zofii Vieweger – 7. Ici bas. Berlin: Schlesin- Paysage triste, für Streichorchester, a-Moll, Paris 1900 ger und Warschau: Gebethner 1898 = Sześć pieśni na je- den głos z towarzyszeniem fortepianu: op. 3 [polni- Automne, op. 9 No. 2, Violine und Klavier. Paris: Enoch sche/deutsche Titel/Texte]) 1902 = Automne op. 9 n 2 revue et doigtée par le prof. St. Barcewicz. Les Perles du Violoniste: Choix de Compositi- Drei Lieder für eine Singstimme mit Begleitung des Pia- ons pour Violon avec Accompagnement de . Dégré noforte, op. 4. 1. Abendstunde – 2. Mährisches Volkslied 3; 32, Warszawa: Gebethner i Wolff; Druk. i Lit. Jana Cot- – 3. Serce me. Berlin: Deneke, ca. 1900 [deutsch/fran- ty, ca. 1910 = Jesień. Op. 9 nr 2, in: Utwory kompozyto- zös. Titel/Texte]) rów polskich na altówkę / zebrał i oprac. Mieczysław Sza- leski. Kraków: Polskie Wydawnictwo Muzyczne, 1955

3. Lieder ohne Begleitung 3. Tasteninstrumente Mandoline, e-Moll. T.: Paul Verlaine, o.J. 3.1. Cembalo Ich schreite heim. T.: Emil Claar, 1919 Berceuse [komponiert 1907 für Tolstois Tochter Prinzes- sin Alexandra]. In: At the Piano with Women Compo- 4. Chormusik sers. Maurice Hinson (Hg.). Van Nuys, Calif.: Alfred Mu- sic Publishing 1990 Chor für Frauenstimmen und Orchester, o.J.

[Ein weiteres Stück für Frauenstimmen und Orchester, 3.2. Klavier ohne Opusangaben o.J.] Ballet , o.J. In: Prestige Piano Solos. John W Schaum (Hg.). Milwaukee: Schaum Publications, 1962 B. Instrumentalmusik Petite sonate, o.J. 1. Orchestermusik Rondo capriccioso, A: Berlin 1897 Hebräisches Gedicht für Orchester, o.J. Variationen für 2 Klaviere [vor 1899, lt. Brief von Ewa Serenade für Streichinstrumente, Berlin 1896 Landowska 14.10.1899]

Rapsodie juive, [Kopistenabschrift] „Ch. Schnéklüd P. Variationen in F, A: Magdeburg 1899 13, rue des Abbesses, bureau de copie de musique“, Paris 1900 Romanzen, Berlin vor 1901

Rhapsodie orientale, für Klavier und Orchester, Paris ca. Variations Polonaises für 2 Klaviere, A: von Landowska 1901. A: Paris, Salle Enoch 1901 und Alfred Casella in Paris, Salle Enoch 1902

Suite d’Orchestre, Paris vor 1904 Feu follet. Morceau de piano, 1903/4. In: Album musica 17. Paris: Pierre Lafitte et Cie., 1904, S. 407-410 Liberation Fanfare for Band. Scored by Richard Franko- Goldman in 1943. D-Dur. UA: New York Juni 1943 Valse pour piano. In: Album musica 86, Paris: Pierre La- fitte et Cie, 1909, S. 262-263

– 8 – Landowska, Wanda

Valse. In: Compositions des Auteurs Polonais pour Piano Landowska, New York 1945. Neudruck als] Five Polish à Deux Mains, Warschau: Gebethner & Wolff, ca .1910 folk-songs for with Winds and Strings. For Various Combinations of Winds (Flute, Oboe, Bassoon, Liberation fanfare, 1940 [gewidmet General de Gaulle]. Trumpet(s)), Strings (Violins, Viola, Violoncello, Double Edited by Denise Restout. In: Martha Furman Schleifer Bass), and Harpsichord. Introduction by Denise Restout. und Sylvia Glickman (Hg.). Women Composers: Music Bryn Mawr, Pa.: Hildegard Publishing Company, 1994: 1. through the Ages. Volume 6: Composers Born Kolendy, F-Dur. A: Wanda Landowska New York Radio 1800-1899: Keyboard Music: New York: G.K. Hall, 1999 WQXR 1942– 2. Oj Chmielu (The Hop), e-Moll. A: Wan- – A Guide to Piano Music by Women Composers. Pame- da Landowska, Schallplatte 1951 RCA (LM 1186) – 3. Ma- la Youngdahl Dees (Hg.). Volume I. Composers Born Be- zur, As-Dur – 4. Whitsunday Polonaise, C-Dur – 5. We- fore 1900. Westport, Conn.: Greenwood Press, 2002 drowali Krawozcy (The Journeymen Tailors), E-Dur

[Verschiedene Tänze entsprechend dem von Landowska 3.3. Klavier mit Opusangaben häufig präsentierten Konzertprogramm „Volten und Wal- zer”.] In: Album musica 51/4, Paris: Pierre Lafitte & Cie, Deux Morceaux Rococos, op. 1. 1. Menuetto – 2. . 1906, S. 265-286: 1. Trois danses populaires inédites: Berlin: Schlesinger; Warschau: Gebethner & Wolff, ca. Branle simple: dansé par les vieux; Branle gay: dansé 1897 par les gens mariés; Branle de Montirandé: dansé par les domestiques / par A. Francisque – 2. Danses galan- Quatre Morceaux, op. 2. 1. Berceuse – 2. Nuit d’Automne tes. Volte du roy: inédit, transcrites pour le piano par – 3. La Source – 4. En valsant. A: Breslau 1897. Berlin: Mme Wanda Landowska / M. Praetorius – 3. Volte: Schlesinger, 1897 inédit / Jacques Champion de Chambonnières – 4. Courante; Chaconne: inédit / Jacques Champion de [Op. 3 fehlt, oder Fehler in Nummerierung] Chambonnières – 5. Bourrée; Balet anglois / Johann Kaspar Ferdinand Fischer – 6. Les canaries; Les tam- En Route. Etude Caractéristique, op. 4. c-Moll. Paris: bourins / F. Couperin le grand – 7. Gavotte: inédit / Enoch 1901 = Compositions des Auteurs Polonais pour Marchand, Allemande; Gigue / G.F. Handel – 8. Saraban- Piano à Deux Mains, Warschau: Gebethner & Wolff; de; Passepied / J. S. Bach – 9. Rigaudon; Gigue en ronde- Druk. i Li. Jana Cotty, 1910. In: John W. Schaum Pres- au / J. Ph. Rameau – 10. Menuet / W.A. Mozart – 11. Me- ents Composer-Pianists: Ten Compositions in their Origi- nuet / J. Haydn – 12. Deux valses nobles / F. Schubert – nal Form, for Piano. Milwaukee: Schaum Publications, 13.Valse / R. Schumann 1971 Le Rossignol. The Nightingale. Elizabeth Roger’s Virgi- Lied, op. 5, Paris: Enoch, 1901 nal Book. Pièce inédite d’auteur inconnu, communiquée par Wanda Landowska. In: Monde musical. 15 avril Rêverie d’Automne, op.6. A: Paris, Salle Enoch 1902. Pa- 1909. ris: Enoch 1901 und Lyon: Enoch et Cie, 2002 , Ground, danse ancienne. Pour piano ou Danse Polonaise, op. 7. Paris: Enoch, 1901 clavecin. Publié par Wanda Landowska. In: Monde musi- cal. 15 avril 1909

C. Transkriptionen, Bearbeitungen, Editionen, Kadenzen Wanda Landowska, Bourrée d’Auvergne. 2 Fassungen für Cembalo, unveröffentlicht, Schallplattenaufnahmen 1. Volkslieder (polnische Nationalmusik), Alte Musik 1923, 1928, 1951

[Transkription polnischer Volkslieder, 1895-?, unpubli- Michael Cleophas Oginski, Polonaise in a-Moll für Cem- ziert, UA: 11. Juni 1933 unter Anwesenheit des Polni- balo. Schallplattenaufnahme „Dances of Ancient Poland“ schen Botschafters in Frankreich in St. Leu-La-Forêt. Ma- RCA Victor LM 2830, 1951 nuskripte von Nationalsozialisten geraubt. A: Wanda

– 9 – Landowska, Wanda

Michael Cleophas Oginski, Polonaise in G-Dur für Cem- Bros., 1960 balo, Schallplattenaufnahme RCA Victor LM 2830, 1951 , Cadenzas for the piano con- certo no. 9, in E-flat major, K. 271, First and second mo- 2. Editionen (alphabetisch) vements. New York: Broude Bros., 1963 Ders., Cadenzas for the piano no. 11 in A major, Philipp Emanuel Bach, Sicilienne: pour piano, restituée K 413, first and second movements. New York: Broude et commentée par Wanda Landowska. In: Album musi- Bros., 1963 ca 93/8. Paris: Pierre Lafitte et Cie, [1910] Ders., Cadenzas for the piano concerto no. 12, in A ma- jor, K 414: first movement. New York: Broude Bros., Johann Sebastian Bach, Aria aus Der Streit zwischen 1959 Phoebus und Pan – Kantate: Weichet nur betrübte Schat- Ders., Cadenzas for the piano concerto in C major, K. ten – Kantate: Der zufriedengestellte Aeolus – Kantate: 415. New York: Broude Bros., 2000 Amore traditore, für Cembalo, Autograph von Wanda Ders., Cadenzas and ornamentations for the piano con- Landowska 1919, Abschrift Denise Restout 1939 certo no. 22, in E-flat major, K. 482. New York: Broude Bros., 1963 Johann Sebastian Bach, Concerto italien – Fantaisie Ders., Cadenzas and ornamentations: for the piano con- chromatique et fugue – Partita en si bémol majeur – Toc- certo no. 26 in D major, K 537, first and second move- cata en ré majeur. La Voix de son Maître, Paris: Mercure ments. New York: Broude Bros., 1963 1958 Ders., Kadenz zum letzten Satze von W.A. Mozarts Kon- zert Nr. 20 in D Moll, KV466. Leipzig: Breikopf & Härtel, Joseph Haydn, Sonate pour piano, doigtée, annotée et 1920 commentée par Mme Wanda Landowska In: Album mu- Ders., Cadenzas for the piano concerto no. 20, in D min- sica 80/7. Paris: Pierre Lafitte et Cie, [1909], S. 98-119 or, K. 466, First and third movements. New York: Brou- de Bros., 1963 Joseph Lanner, Valses Viennoises. Réunies et doigtées Ders., Cadenzas for the Piano in B-flat major, K. par W. L. [für Klavier]. New York: Schirmer, 1926 333, third movement, New York: Broude Bros., 1959

Wolfgang Amadeus Mozart, Country dances transcribed Kadenzen zu klassischen Pianofortekonzerten. 1. Haydn: for piano= Ländlerische Tänze KV 606, New York: Carl op. 21 (D). 2. Mozart KV 466 (d). Leipzig: Breitkopf und Fischer 1945 Härtel 1920

Franz Schubert, Châine de Ländler et Valses [für Kla- Weitere Notenausgaben mit Generalbassaussetzungen vier], Leipzig: Breitkopf & Härtel, 1911 und Verzierungen siehe Sylvia Glickman und Martha Fur- Ders., Nouvelle chaine de ländler et valses = Neue Länd- man Schleifer (1999) ler- und Walzer-Kette. Moskau: A. Gutheil, 1913.

D. Kompositorische Rezeption (chronologisch) 3. Kadenzen (alphabetisch) Werke, die Wanda Landowska gewidmet sind, die für sie Georg Friedrich Händel, Cadenza for the keyboard con- komponiert wurdenoder in Erinnerung an sie entstan- certo in B-flat major, opus 4, no. 6, second movement. den: New York: Broude Bros., 1959 Louis Morelowski, Danses à l’antique op. 6 no. 1. Tem- Joseph Haydn, Konzert D-Dur op. 21, Kadenz zum 2. Sat- po di minuetto - op. 6, no. 2. Bourrée. Krakau, War- ze. Kadenzen zu klassischen Pianoforte-Konzerten. Leip- schau, Leipzig: A. Piwarski & Co., Gebethner & Wolff, C. zig: Breitkopf & Härtel, 1920. G. Röder, ca. 1900. Ders., Cadenzas for the piano concerto in D major, opus 21, first and second movements. New York: Broude Manuel de Falla, El retablo de maese Pedro / Meister Pe-

– 10 – Landowska, Wanda dros Puppenspiel. London: J. & W. Chester, 1924 punkt. Immer wieder spielte Landowska in ihren Konzer- ten jedoch einzelne Werke auf dem Klavier und auf dem Manuel de Falla, Concerto per clavicembalo (o pianofor- Cembalo. Dies war z.B. auch in dem ab 1904 von ihr kon- te) flauto, oboe, clarinetto, violino e violoncello. Paris: zipierten und oft präsentierten Programm „Volten und M. Eschig, 1928 Walzer“ der Fall, in dem sie Tänze des 17. Jahrhunderts auf dem Cembalo, Schubert und Lanner jedoch auf dem Francis Poulenc, Concert champêtre pour clavecin (ou Klavier spielte. Auch Sonaten von Wolfgang Amadeus piano) et orchestra. Paris: Rouart, Lerolle & Cie, cop. Mozart blieben auf dem Klavier gespielt langfristig Be- 1931 standteil der Konzertprogramme und wurden beispiels- weise im selben Konzert mit Cembalo-Musik präsentiert. Jean Françaix, L’insectarium pour clavecin. Mainz: Die folgende Liste versteht sich als Auswahl und bezieht Schott, 1959 sich auf wiederholt gespielte Werke oder Interpretatio- nen, die als Meilensteine in der Interpretationsgeschich- Daniel Pinkham, Homage to Wanda Landowska on the te anzusehen sind. Daher fehlen alle jene Werke, die Lan- Occasion of her Eightieth Birthday, July 5, 1959. New dowska mitunter nur einmal als Pianistin in den frühen York: American Composers Alliance, 1959 Jahren ihrer Karriere aufführte. Im Grunde genommen ist keine klare Trennlinie zwischen einem Repertoire, Henri Sauguet, 80 notes clavecines: pour Wanda Lan- das Landowska für das Klavier bestimmte und einem, dowska. Clavecin solo, 1959. Lyon: Symétrie, 2006 das dem Cembalo vorbehalten war, erkennbar.

Ewa Gabryś, Toccata dlja Landowskiej = Toccata für Klavier Landowska, 1979, für Cembalo. Kraków: Polskie Wy- dawnictwo Muzyczne, 1987 Johann Sebastian Bach, Werke für Tasteninstrumente Ludwig van Beethoven, Cellosonaten Walter Zimmermann. CURA CURIOSITAS. 3) Die ver- Frederic Chopin, Mazurken, Walzer schwundenen Instrumente der Wanda Landowska, Expe- Wanda Landowska (siehe „Werkverzeichnis“) rimentalfilm für Midiharpsichord, Hammerklavier und Joseph Lanner, Walzer („Steyrische Tänze“ op. 165) Computerprojektionen, 1998/99, Filmfassung 2001 Wolfgang Amadeus Mozart, Klavierkonzerte, Klavierso- naten Phillip Wilcher, Bacchante: Ten Preludes, Homage to Robert Schumann, Klavierkonzert Landowska. Perth: Keys Press, 2004 , Valses nobles et sentimentals op. 50 und op. 77. Jake Heggie / Gene Scheer. Friendly Persuasions: Homa- ge to Poulenc: Four Songs for Tenor, Flute, Oboe (Clari- net), Cello and Harpsichord. 1. Wanda Landowska. San Cembalo Francisco, CA: Bent Pen Music, 2008 William Byrd, La Volta, Wolsey’s Wilde Repertoire Johann Sebastian Bach, Werke für Tasteninstrumente, Während Wanda Landowska in ihrer Berliner Zeit in den darunter Chromatische Fantasie und Fuge, Goldberg-Va- 1890er Jahren ausschließlich auf dem Klavier spielte riationen, Italienisches Konzert, Wohltemperiertes Cla- und sowohl eigene Werke als auch Werke von zeitgenös- vier I und II, Englische und Französische Suiten sischen Komponisten wie Edvard Grieg (1843-1807), Ca- Manuel de Falla, El retablo de maese Pedro / Meister Pe- mille Saint-Saëns (1835-1921) oder Mieczysław Karło- dros Puppenspiel, UA Paris 1923 wicz (1876-1909) aufführte, wobei Klavierwerke von Jo- Manuel de Falla, Konzert für Cembalo und Orchester, hann Sebastian Bach nicht fehlten, verschob sich das Re- UA Paris 1926 pertoire in der Pariser Zeit ab 1904 mehr und mehr in Französische Cembalomusik, darunter Jean Henri d‘Ang- Richtung Cembalo-Repertoire des 17. und 18. Jahrhun- lebert, Jacques Champion de Chambonnières, François derts. Die französischen Clavecinisten, Johann Sebastian und Louis Couperin, Louis-Claude Daquin, Antoine Fran- Bach und bildeten einen Schwer- cisque, Jean François Dandrieu, Jean Philippe Rameau

– 11 – Landowska, Wanda

Georg Friedrich Händel, Suiten für Cembalo, Grobsch- Chanteurs et Musiciens de la Schola Cantorum“ mied-Variationen (Suite No. 5, HWV 430) 1904 Berlin und Wien, Cembalo-Debüt mit mehreren Joseph Haydn, Sonaten, Cembalokonzerte Konzerten und dem Programm „Volten und Walzer“ Francis Poulenc, Concert champêtre pour clavecin et or- 1905 London, Edinburgh, Paris chestre, UA Paris 1929 1906 Paris, Salon von Princesse de Polignac Michael Praetorius, Volte du Roi (aus: Terpsichore) 1906 Basel, „Musikalischer Abend im Hause Louis La Ro- Henry Purcell, Ground che-Burckhardt“ (im Rahmen des Kongresses der Inter- Domenico Scarlatti, Sonaten nationalen Musikgesellschaft) Wanda Landowska, Arrangements und Bearbeitungen 1907 Moskau-Debüt, 16. März 1907, „J.S. Bach und seine von (polnischen und französischen) Volksmelodien, bes. Zeitgenossen“ (Solo) Bourrée d‘Auvergne, Berceuse, The Hop (siehe „Werkver- 1907 Paris, Salle Pleyel (anl. eines Empfangs russischer zeichnis“) Künstler) 1907 Moskau, 7. November 1907, danach Jasnaja Polja- Mehr zu Repertoire na (1. Besuch bei Leo Tolstoi) Chronologie der Konzerte (Auswahl) 1908 Berlin, erste Walzenaufnahmen mit einem Cemba- lo, Auftritte im Rahmen der Sitzung der Berliner Ortsg- Wanda Landowskas Konzerttätigkeit umfasst die Jahre ruppe der Internationalen Musikgesellschaft 1896 bis 1954. Aus diesem Grund werden aus den wichti- 1909 Wien, Auftritte im Rahmen der Haydnzentenarfei- gen Stationen dieser Auftritte und in Übereinstimmung er 25.-29. Mai 1909 mit den Aufenthaltsorten der Künstlerin sowie mit deren 1909 Moskau, Jasnaja Poljana (2. Besuch bei Leo Tols- künstlerischen Schwerpunkten nur ausgewählte Konzert- toi), St. Petersburg, Berlin, Basel auftritte bzw. Stationen aufgelistet. Bei ihren zahlreichen 1910 Duisburg (Bachfest), Berlin Soloabenden, die den Schwerpunkt ihrer gesamten Lauf- 1911 Köln, Eisenach bahn bilden, schickte Landowska ihrem Spiel oft einlei- 1912 Breslau (Bachfest), Landowska stellt Pleyel-Cemba- tende Worte voraus, die der Erklärung der Musik und ge- lo „Grand Modèle de Concert“ vor. gebenenfalls der Interpretation auf dem Cembalo 1912, 1913 Berlin oder/und Klavier galten. In zahlreichen Zeitungsankündi- gungen und Rezensionen der internationalen Presse sind Berlin die Auftritte „der“ Landowska dokumentiert. 1913 Köln, 20. September 1913 „Aufführung historischer Kammermusik“ (Konzert mit Nachbau-Cembalo von Jo- Warschau hann Heinrich Gräbner d.J., Dresden 1774) vor 1896 Auftritte als Klavierschülerin 1915 Italien 1917 Hamburg Berlin 1919 Basel, 25. Mai 1919 Continuo auf dem Cembalo in 1896 Schülerkonzerte veranstaltet von Heinrich Urban Matthäuspassion von J.S. Bach, Konzerte in der Schweiz, 1897 Berlin (Duett- und Liederabend), Breslau Meisterkurs in Basel 1898 Berlin, St. Petersburg 1899 Leipzig, Berlin und Hamburg (jeweils Bach-Kon- Paris zert für 3 Klaviere d-Moll, Dirigent: Arthur Nikisch) 1920 Basel, 20/21. März 1920 Continuo auf dem Cemba- lo in Matthäuspassion von J.S. Bach Paris 1921 Spanien 1901 Paris, 23. November 1901, Konzert mit Louis Dié- 1923 Paris, Salon Princesse de Polignac 26. Juni 1923 Ur- mer u.a., Eigenkomposition „Rapsodie Orientale“ aufführung von „Retablo de Maese Pedro“ von Manuel 1902 Paris, Februar, W.A. Mozart „Concert en mi bé- de Falla, Orchester (Vladimir Golschmann) mol“, Concerts Lamoureux. 1. USA-Konzertreise 1902 Paris, März, Eigenkomposition „Rêverie d‘Autom- 1924 Paris, Théâtre de Champs-Élysées, 18.Mai 1924, ne“ Matthäuspassion von J.S. Bach (Willem Mengelberg) 1903 Paris, 12. November 1903, Landowska spielt erst- 2. USA-Konzertreise mals Cembalo. Grande Salle de la Schola „Concert des 1925 Philadelphia (Curtis Institute, Meisterkurse)

– 12 – Landowska, Wanda

1926 , Uraufführung Cembalokonzert von Ma- Cembalo: Wanda Landowska und die Alte Musik. Mainz: nuel de Falla Schott Music, 2010. 3. USA-Konzertreise (Winter 1926/27). New York, Carne- gie Hall, New York Philharmonic (Wilhelm Furtwängler) A. Quellen und Schriften von Wanda Landowska 1927 bis 1940 Saint-Leu-la-Forêt, zahlreiche Konzerte und Meisterkurse im eigenen Konzertsaal 1. Handschriftliche Quellen 1927 4. USA-Konzertreise 1928 Berlin, 9. Januar 1928, Philharmonie, „6. Philhar- Briefe an Edvard Grieg [Wanda Landowska an Edvard monisches Konzert“ Berliner Philharmonisches Orches- Grieg, 6. Sept. 1897, Ewa Landowska an Edvard Grieg 14. ter (Wilhelm Furtwängler), Konzert für Cembalo D-Dur Okt. 1899 und 3. Nov. 1900] Bergen Offentlige Bibliotek, von J. Haydn Grieg Archive http://bergenbibliotek.no/cgi-bin/websok 1928 Leipzig, 12. Januar 1928, Leipziger Gewandhausor- -grieg?sourceid=egendef&mode=vistitler&st=p&publiku chester (Georg Göhler) mskjema=1&indekssok_kval=&pubsok_kval_0=&pub- 1929 Paris, 3. Mai 1929, Uraufführung von „Concert sok_txt_0=landowska champêtre“ von Francis Poulenc, Orchestre Symphoni- que de Paris () Briefe von und an Wanda Landowska. Kalliope Verbund- 1929 Südamerika-Tournee katalog http://kalliope.staatsbibliothek-berlin.de/ 1930 Letzter Auftritt in Deutschland, Singakademie 13. Januar 1930, Berliner Funk-Orchester (Ernest Anser- [Dokumente aus den Jahren 1927-1940, Fotos, Pläne, met) Briefe zum Musiksaal und den Konzerten] Wanda Lan- 1931 Basel, 12. März 1931, Abonnementkonzert des Bas- dowska. Le Temple de la Musique Ancienne Saint-Leu-la- ler Kammerorchesters (Paul Sacher) Forêt. CD und DVD-ROM. Paradizo PA0009. 2011. 1933 Saint-Leu-la-Forêt, 14. Mai 1933, Bachs Goldberg- Variationen als Zyklus Nachlass. Wanda Landowska Collection (Manuskripte, 1940 Paris, Benefizkonzert zugunsten Polens (gemein- Tagebücher, Korrespondenz, Noten, Musikinstrumente) sam mit Bronislaw Huberman) Music Division, Library of Congress, Washington. http:/ 1941 Lausanne und Genf, Abonnement-Konzert Orchest- /memory.loc.gov/diglib/ihas/loc.nat- re de la Suisse romande (Ernest Ansermet, 5. Branden- lib.scdb.200033811/default.html burgisches Konzert von J.S. Bach), 9. November 1941, Salle de la Réformation Genf, „Une Heure de Musique [Tagebuch] Wanda Landowska Collection, Library of avec Wanda Landowska“, letztes Konzert in Europa (So- Congress [Faksimile und Übersetzung aus dem Polni- loprogramm) schen, Auszug aus dem Jahre 1896. In: Elste 2010, S. 30]. USA 1942 New York, 21. Februar 1942, Goldberg-Variationen [Vorträge] Landowska, Wanda. Ecole Normale de Musi- u.a. Konzerte in Town Hall que. La Musique à clavier au 18. siècle. Interprétation et 1943 New York, 10 Konzerte in Frick Collection bis 1954 esthétique. Six Cours [Progr. mit Vorr. Paris 1921]: 1945 New York, Carnegie Hall, 2. Dezember 1945, The Mondhare et Jean. Staatsbibliothek Berlin. Philharmonic-Symphony Orchestra (Artur Rodzinski) und 27. Oktober 1946 Landowska, Wanda. Kadenz zum 2. Satz des Klavierkon- 1949 New York. Carnegie Hall, 17.,18. und 20. November zerts D-Dur op. 21 von Joseph Haydn, Stichvorlage [mit 1949 amerikanische Erstaufführung von „Concert cham- autographer Unterschrift auf Deckblatt] o. D. [um pêtre“, New York Philharmonic (Leopold Stokowski) 1919?], Nr. 28502, um 1919, Sächsisches Staatsarchiv, 1954 New York, Frick Collection 21. Februar 1954, letzter Staatsarchiv Leipzig, 21081 Breitkopf & Härtel, Leipzig, Auftritt in der Öffentlichkeit Nummer 6561

Quellen Landowska, Wanda. Korrespondenz 1903-1908, Sächsi- Zeitgenössische Quellen von und über Wanda Landows- sches Staatsarchiv, Staatsarchiv Leipzig, 21081 Breitkopf ka, teils im Faksimile: Martin Elste, Die Dame mit dem & Härtel, Leipzig, Nummer 2582, Korrespondenz

– 13 – Landowska, Wanda

1911-1932, Sächsisches Staatsarchiv, Staatsarchiv Leip- autrefois“. In: Musica. 80/5. 1909. S. 69. zig, 21081 Breitkopf & Härtel, Leipzig, Nummer 2583 Landowska, Wanda. „Un roi de la valse: Johann Strauss“. In: Musica. 87/12. 1909. S. 178-179. 2. Publikationen (chronologisch) Landowska, Wanda. „Le clavecin chez Bach“. In: Revue 2.1. Bücher musicale S.I.M. 6e Année. No 5. 15 Mai 1910. S. 309-322.

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beiten von Alice Hudnall Cash und Annegret Fauser dis- Erfassung der Schüler und Schülerinnen dar, verbunden kutiert. Mit der Neu-Beurteilung von Landowskas Rolle mit der Frage des pädagogischen Einflusses „der“ Lan- in der Alte-Musik-Bewegung des 20. Jahrhunderts hat si- dowska auf nachfolgende Generationen. Wenngleich die- ch David Kjar (2011) befasst. Zur Rolle der Musikerin im ser unbestritten ist, fehlen doch Versuche, die Spuren die- 19. Jahrhundert vgl. Harer 2011, über den Einfluss Wan- ses Einflusses bei Personen und Lehrmeinungen zum da Landowskas auf die Firma Pleyel vgl. Harer 2014. Cembalospiel nachzuzeichnen.

Forschungsbedarf Normdaten

Die Faszination der Person Wanda Landowska hat bis Virtual International Authority File (VIAF): zur Gegenwart kontinuierliche Forschungsarbeiten moti- http://viaf.org/viaf/66652279 viert. Meistens lag und liegt der Schwerpunkt dabei auf Deutsche Nationalbibliothek (GND): Darstellungen, die Landowskas Leistungen als Cembalis- http://d-nb.info/gnd/119037890 tin und Pionierin der Alten-Musik-Bewegung erläutern. Library of Congress (LCCN): Selten wurden Landowskas Jugendjahre einer genaueren http://lccn.loc.gov/n83121776 Untersuchung unterzogen. Dazu zählen die Jahre des ers- Autor/innen ten Klavierunterrichts in Warschau und des Kompositi- onsunterrichts in Berlin. Die Frage, warum Landowska Ingeborg Harer ursprünglich eine Laufbahn als Komponistin anstrebte Bearbeitungsstand und dieses Ziel schließlich aufgab, wurde bisher kaum ge- stellt, so wie es offenbar durch die Priorität der von ihr Redaktion: Regina Back ausgeübten Rolle als Cembalistin nicht angemessen er- Zuerst eingegeben am 10.11.2013 schien, eine möglichst vollständige Werkliste der Kompo- Zuletzt bearbeitet am 14.03.2018 nistin Landowska zu erstellen. Dieser Versuch wird im vorliegenden Lexikoneintrag erstmals unternommen. Ei- mugi.hfmt-hamburg.de ne lückenlose Überprüfung der Werke in Hinblick auf ih- Forschungsprojekt an der re tatsächliche Existenz sowie eine umfassende Beschäfti- Hochschule für Musik und Theater Hamburg gung mit der Rolle Landowskas als Komponistin müssen Projektleitung: Prof. Dr. Beatrix Borchard noch Desideratum bleiben. Harvestehuder Weg 12 Was Wanda Landowskas Schriften betrifft, so herrscht D – 20148 Hamburg auch hier wenig Klarheit über die exakte Anzahl der Bei- träge, deren Übersetzungen in andere Sprachen sowie zeitgenössische Reprints und etwaige inhaltliche Über- schneidungen. Die Quellenlage zu Wanda Landowska als Musikerin ist hingegen außerordentlich reichhaltig, hat doch die Künst- lerin ihre Tätigkeit akribisch dokumentiert und auch sch- riftliche Zeugnisse (Briefe, gedruckte und handschriftli- che Schriftstücke) in großer Zahl hinterlassen, die ihre künstlerische Denkweise eindrucksvoll dokumentieren. Da diese Materialien aber in zahlreichen Bibliotheken oder Archiven, zum Teil auch im Privatbesitz der nachfol- genden Schülerinnengeneration verstreut sind, ist es bis- lang nicht möglich, eine lückenlose Aufschließung vorzu- nehmen. Da der Nachlass erst nach dem Tod von Denise Restout im Jahre 2004 offiziell der Library of Congress übergeben wurde, blieb auch dieser Bestand bisher weit- gehend unbearbeitet und wurde in seinen einzelnen In- halten bislang nicht katalogisiert. Eine weitere Lücke in der bisherigen Forschung stellt die

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