Leben in Das Magazin fürDorf-Das Magazin &Stadterneuerung inNÖ

Foto: www.shutterstock.com 4 Spagat zwischenSchutzundAnpassung. Klimawandel: Stadt

Foto: www.shutterstock.com Leben miteinem Klimawandelanpassung: neuen Klima. 10 Klimawandelanpassung. zur Maßnahmen Mit demKlimawandel umgehen:

und Land

Foto: Ludwig Wurst 16 und nachhaltigeIndustrialisierung. Widerstandsfähige Infrastruktur Nachhaltigkeit: Ziel9 Herbst 2018

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Unser Impressum finden Sie auf der Umschlagrückseite.

THEMA: KLIMAWANDELANPASSUNG

KLIMAWANDEL: 4 Spagat zwischen Schutz und Anpassung.

ZEITREISE KLIMAWANDEL: 10 8 Prozess mit Blick nach vorne und zurück.

GRÜNSTATTGRAU Mit dem Klimawandel umgehen: MASSNAHMEN ZUR KLIMAWANDELANPASSUNG. Foto: Foto:

AGENDA 2030

ZIEL 9: 18 16 Widerstandsfähige Infrastruktur und nachhaltige Industrialisierung. ZIEL 13: Maßnahmen zum Klimaschutz. Foto: www.shutterstock.com Foto:

STADTBERICHT 20 GROSS-ENZERSDORF: TOR ZUM MARCHFELD MIT VIELEN QUALITÄTEN.

24 BERICHTE AUS DEN HAUPTREGIONEN

Foto: NÖ.Regional.GmbH Foto: DORF- UND STADTERNEUERUNG IN DEN LANDESTEILEN.

WEITER DENKEN 30 EUROPÄISCHER DORFERNEUERUNGSPREIS 2018.

SPECIAL SERVICE 31 ENGLISH SUMMARY

Leben in Stadt und Land Herbst 2018 Seite 2 Vorwort

Der Klimawandel, seine Folgen und die Erhaltung unserer Lebensqualität.

Klimaschutz fasst jene Maßnahmen zusammen, die einer globalen ­Erwärmung entgegenwirken und mögliche Folgen abmildern oder verhindern sollen. Im Bewusstsein um unsere Verantwortung für unseren Lebensraum „Erde“ hat Niederösterreich auch ein Klimaprogramm erarbeitet, um gesamt- haft wirksame Maßnahmen zum Klimaschutz zu setzen.

Trotz aller Bemühungen lässt sich aber offenbar der Klimawandel nicht aufhalten, wetter- bzw. erdgeschichtliche Aufzeichnungen und Erkenntnisse deuten sogar darauf hin, dass der Klimawandel ein gegebenes Phänomen ist, das wir durch teils gedankenlosen und verschwenderischen Umgang mit natürlichen Ressourcen beschleunigen. Daher müssen wir neben Maßnahmen zum Klimaschutz auch lernen, mit dem Klimawandel – etwa in Form längerer und intensiverer Hitzewellen oder ­häufigerer Unwetterereignisse – umzugehen. Vor allem unsere Gemeinden als unmittelbares ­Lebensumfeld der Menschen sind dabei gefordert, durch entsprechende Maßnahmen – das Themen­spektrum reicht hier etwa von Kühlung über Beschattung und Wassersicherung bis zu ­Bodenentsiegelung – die Lebensqualität der Bevölkerung trotz Klimawandels zu sichern.

Es ist eine zentrale Aufgabe, alles daran zu setzen, zumindest das Tempo, mit dem sich das Klima ändert, zu verlangsamen – durch einen bewussten Umgang mit den Ressourcen der Erde und der ­Qualität unseres Lebensraums. Dorf- und Stadterneuerung können dazu wichtige Unterstützung leisten – lassen Sie sich inspirieren und werden Sie aktiv für unser Klima!

Johanna Mikl-Leitner Landeshauptfrau von Niederösterreich

Leben in Stadt und Land Herbst 2018 Seite 3 Klimawandelanpassung

Wenn Klimaschutz an seine Grenzen stößt, ist Anpassung an neue Bedingungen gefragt.

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Leben in Stadt und Land Herbst 2018 Seite 4 Klimawandelanpassung

Klimawandel: Spagat zwischen Schutz und Anpassung.

Der Aufbau eines nachhaltigen Energiesystems, basierend auf ­Effizienz und erneuerbaren Energie- trägern, ist eine der wichtigsten Aufgaben unserer Zeit. Ungeachtet dessen befindet sich das globale Klima bereits im Wandel. Die damit verbundene Erwärmung der Erde erfordert Maßnahmen zur Klimawandel­anpassung, vor allem auf lokaler und regionaler Ebene.

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Höhere Temperaturen verändern die zu erwartende Zunahme von Unleugbare Entwicklung das Ökosystem Erde in mehrfacher Extremwetterereig­ nissen­ – etwa als Denkanstoß. Hinsicht. Viele dieser globalen Verän- Starkregen­ mit Überschwemmungen­ Laufende Messungen zei­gen den derungen betreffen Österreich nicht und Muren – oder auch der Anstieg aktuellen Anstieg der Durchschnitts­ direkt – etwa der Anstieg der Meeres­ der Hitzetage mit gesundheitlichen temperaturen: Gegen­über dem spiegel, die Ausbreitung der Wüsten Folgen, vor allem für ältere oder Ende des 19. Jahrhunderts ist die oder das Abschmelzen des Polar­ ­gesundheitlich beeinträchtigte Men- globale Durchschnittstemperatur um eises. Allerdings, durch diese Folgen schen. Und natürlich haben höhere etwa 1°˚C gestiegen, in Österreich der Erderwärmung möglicherweise­ Durchschnitts­temperaturen massive laut Messungen der Zentralanstalt ausgelöste Wanderungsbewegungen­ Auswirkungen auf die gesamte für Meteorologie und Geodynamik oder veränderte Wasserkreisläufe ­Vegetation und damit auf Wälder, (ZAMG) sogar um 2°˚C. Damit ist haben sehr wohl konkrete Aus­ landwirtschaftliche Flächen und ­Österreich vom Klimawandel noch wirkungen auf Europa und auch auf Siedlungsräume. So sind von der stärker betroffen als andere Regio- Österreich. Direkte Relevanz für Erderwärmung letztlich alle Lebens­ nen, nicht zuletzt deshalb, weil sich ­Österreich und damit auch für Nie- bereiche des Menschen – auch in Landmassen schneller erwärmen derösterreich haben insbesondere Niederösterreich – betroffen. als Ozeane. Der Klimawandel­ ist in

Leben in Stadt und Land Herbst 2018 Seite 5 KlimawandelanpassungDer öffentliche Raum als Kommunikationsraum

Österreich auch längst sichtbar, sei setzt werden muss, denn je nach Vielfältige Bedrohung als Chance dies im Abschmelzen­ der Gletscher Region sind Gefährdungs- und für Lebensqualität. oder in veränderten Vegetations­ Verände­rungs­potentiale unterschied- Anpassungen an die zu erwar­ten­ perioden in der Landwirtschaft. lich. Dem Rechnung tragend, haben den höheren Temperaturen betreffen Selbst bei vollständiger Umsetzung die österreichischen Bundesländer alle Sektoren – von der Land- und des Paris-Abkommens (seit 2016 in eigene Klimawandelanpassungs­ ­ Forstwirtschaft, über die Energie- und Kraft mit dem Ziel, die Erderwär- strategien erarbeitet oder – wie auch Wasserwirtschaft, das Gesundheits- mung unter 2°˚C zu halten) wird Niederösterreich – in ihre Klima­ wesen und die Raumplanung bis hin sich die Erde aber noch weiter er- schutzprogramme integriert. 60 zur öffentlichen Infrastruktur. Klima- hitzen. Anpassungsmaßnahmen­ auf ­Instrumente des NÖ Klima- und wandelanpassung ist zweifelsohne lokaler und regionaler Ebene sind Energieprogramms weisen hohe eine wichtige Aufgabe, muss aber daher unumgänglich. ­Relevanz im Sinne der Klimawandel­ nicht teuer sein. Foto: www.shutterstock.com Foto:

Globale Herausforderung anpassung auf und reichen von n Stichwort Dämmung: Gut ge­ als lokale/regionale Aufgabe. solarer Kühlung über klimarelevante dämmte Gebäude schützen nicht Das Abkommen von Paris bein- Bepflanzung von Ortszentren oder nur vor hohen Energiekosten für haltet aber nicht nur Ziele und Maß- die Förderung von Bewässerungs­ die Heizung, sondern auch vor nahmen zum Klimaschutz, die es infrastruktur in Trockengebieten bis Überhitzung im Sommer. Zusätzlich braucht, damit die Folgen der Erder- zur Stärkung gesunder Böden und helfen außenliegende Jalousien, wärmung für unsere Kinder und zu forciertem Humusaufbau. Die die Innerräume eines Gebäudes im Kindeskinder nicht unbeherrschbar Energie- und Umweltagentur NÖ Sommer kühl zu halten. werden. Das Vertragswerk beinhaltet unterstützt gemeinsam mit Partner- n Stichwort Freiflächen: Neben der auch Maßnahmen zur Anpassung organisationen und den neu einge- Aufenthaltsqualität in den Gebäu- an den bereits stattfindenden richteten KLAR-Regionen1 Gemeinden den sind auch Maßnahmen gegen ­Klimawandel. Während Klimaschutz bzw. Regionen in Niederösterreich zukünftige Überhitzung für Frei­ eine globale Herausforderung dar- bei dieser Aufgabe. flächen in Orten und Siedlungen stellt, ist Klimawandelanpassung zu treffen. Wichtig ist dabei, Plätze eine Aufgabe, die regional umge- 1) Klimawandel-Anpassungsmodellregionen in den Gemeinden nicht mit Beton

Leben in Stadt und Land Herbst 2018 Seite 6 KlimawandelanpassungDer öffentliche Raum als Kommunikationsraum

oder Asphalt zu versiegeln, sondern schläge nicht rasch genug ablaufen schaft und für jeden Einzelnen verbun- die Versickerung von Regenwasser oder versickern können und lokale den sein. Die Studie „Costs of Inaction“ vor Ort zu ermöglichen. Bepflan­ Überschwemmungen verursachen. im Auftrag des Klima- und Energiefonds zungen, vor allem mit hitze- und n Stichwort Landwirtschaft: Der hat errechnet, dass bis zum Jahr 2030 trockenheitsresistenten Bäumen ­Anbau hitzebeständigerer Sorten in mit wirtschaftlichen Schäden­ von 2,1 bis sorgen für Schatten und Abkühlung der Landwirtschaft erfolgt vor allem 4,2 Mrd. Euro – wohlgemerkt­ pro Jahr in durch die Wasserverdunstung der aus wirtschaftlichen Überlegungen. Österreich – durch die Erwärmung zu Blätter. Bekanntestes Beispiel ist der Wech- rechnen ist, etwa durch das Entstehen n Stichwort Gebäudebegrünung: sel der Sorten im Weinbau, denn ­ von Siedlungen in gefährdeten Gebieten, Auch auf Dächern und Fas­saden für den Grünen Veltliner ist das zu- den Verzicht auf Überhitzungsschutz im von Gebäuden sind Pflanzen eine künftige Klima in Österreich vielleicht Wohnbau oder die Pflanzung unange- aus­gezeichnete Möglichkeit zur bald nicht mehr so gut geeignet. passter Baumarten. Foto: www.shutterstock.com Foto:

Re­ duk­ tion­ der Umgebungstempe- n Stichwort Forstwirtschaft: Ähnlich Klimawandelanpassung ist im Grunde ratur. Dabei ist besonders auf hitze- muss auch die Forstwirtschaft mit nichts anderes als die adäquate und trockenheitsresistente Pflanzen neuen Herausforderungen rechnen, ­Berücksichtigung von natürlichen zu achten. Aber auch offene Was- denn wärmeliebende Krankheiten ­Gegebenheiten, in diesem Fall der serflächen (Spring­brunnen, Teiche) und Schädlinge breiten sich zuneh- ­natürlichen Rahmenbedingungen von und unver­baute Lüftungskorridore mend aus. Zu ihnen gehört unter Morgen. Nutzen wir die Chancen, die sind für die Begrenzung von Hitze anderem der Borkenkäfer, der vor Klimaschutz und Klimawandelanpas- zu empfehlen. allem Fichtenwälder in großem Stil sung bieten – WEGSCHAUEN ist jeden- n Stichwort Starkregen: Neben der zerstört. falls KEINE OPTION. Hitze sind Bedrohungen durch Nie- Herbert Greisberger derschläge zu erwarten, ein entspre- Ökologische Maßnahmen Geschäftsführer der Energie- chender Hochwasserschutz ist daher als ökonomische Notwendigkeit. und Umweltagentur NÖ zu empfehlen. Vor allem Starknieder- Den Klimawandel in heutigen Ent­ www.enu.at schläge bedeuten hier eine neue scheidungen nicht zu berück­sichtigen, Gefahr, wenn heftige lokale Nieder- wird mit hohen Kosten für die Gesell­ ­

Leben in Stadt und Land Herbst 2018 Seite 7 Klimawandelanpassung Begegnungszonen

Zeitreise Klimawandel: Prozess mit Blick nach vorne und zurück.

Seit dem Höhepunkt der letzten kleinen Eiszeit (1450–1870) um 1650 ist die Lufttemperatur in Österreich wieder um etwa +2°˚C gestiegen, und die großen Gletscher zogen sich deutlich zurück. Ab dem 20. Jahrhundert beginnt sich das globale Klima, unter anderem durch die massive Emission von Treibhausgasen, nochmals stark zu verändern. Innerhalb von 50 Jahren (1960–2010) ist die Temperatur in Österreich um weitere +1,5°˚C angestiegen, Wetterlagen ändern sich, und Extrem­ ereignisse treten scheinbar immer häufiger auf. Der globale Klimawandel ist in unserem Alltag angekommen und erfordert eine Anpassung auf regionaler Ebene sowie lokaler Ebene.

Beispiel St. Pölten: Ein Großteil des beobachteten Temperaturanstiegs von +2°˚C wurde Jährlicher Niederschlag und Mitteltemperatur 1895–2017 in St. Pölten seit den 1970ern verzeichnet, wobei – 500 18 Niederschlagsabweichung jahreszeitlich betrachtet – die Tem- 400 Temperatur 300 16 peraturen in Frühjahr und Sommer 200 stärker angestiegen sind als in der 100 14

o Jahr kalten Jahreszeit. Als direkte Konse- 0 °C –100 12 quenz stieg beispielsweise die mm pr –200 ­Anzahl der Hitzetage (Maximum der –300 10 Lufttemperatur höher als 30°˚C) im –400 –500 8 Weinviertel seit 1961 von 8 auf 17 –600 Tage pro Jahr an und wird bis zum –700 6 1895 1905 1915 1925 1935 1945 1955 1965 1975 1985 1995 2005 2015 Jahr 2050 durchschnittlich 25 Tage pro Jahr betragen. Im Jahr 2015 ­wurde allerdings hier bereits der Durch die massive Verbrennung Strahlungswirksame Gase – ­bisherige NÖ-Rekord von 41 Hitze­ von fossilen Energieträgern, Verände­ mehr Temperatur – mehr tagen erreicht, im zukünftigen Klima rungen in der Landnutzung und die Hitzetage. wird dieser Wert nochmals deutlich extensive Nahrungsmittelproduktion Aufgrund der anhaltenden Anrei- überschritten werden. Als Folge haben sich Klima und Wetter in den cherung der Atmosphäre mit strah- nimmt der Kühlbedarf im Weinviertel letzten 150 Jahren messbar und er- lungswirksamen Gasen wie CO2 oder alle 10 Jahre um ca. 10% zu. Im Ver- lebbar verändert. Da eine globale Methan wird weniger infrarote Wär- gleich dazu nimmt der Heizbedarf im Reduktion der Emissionen derzeit nur meenergie in den Weltraum abge- Waldviertel alle 10 Jahre um 3% ab. zögerlich oder gar nicht erfolgt und strahlt. Die Temperatur der Luft und ein tiefgreifender Wechsel auf alterna- der Ozeane steigt als Folge immer Wärmeinseln – mehr Hitze­ tive Energieträger einige Jahrzehnte weiter an. In Niederösterreich liegt wellen – mehr Hitzebelastung. dauern wird, müssen wir die begin- die mittlere jährliche Lufttemperatur Die erhöhte Hitzebelastung für den nenden Veränderungen ernst neh- bereits bei etwa 10,5°˚C und ist damit Menschen ist eine der besonderen men und versuchen, die negativen +2°˚C höher als noch im Jahr 1900. Herausforderungen im Klimawandel, Folgen mit lokalen Maßnahmen ab- Ein vergleichbares Temperaturniveau insbesondere in dicht besiedelten zufedern bzw. eventuelle positive gab es bei uns zuletzt vor etwa Gebieten­ aufgrund des sogenannten Folgen für uns zu nutzen. 10 000 Jahren. urbanen Wärmeinseleffekts („Urban

Leben in Stadt und Land Herbst 2018 Seite 8 Klimawandelanpassung

Heat Island“). Stark versiegelte, dicht Tendenz zu trockeneren Bedingun- Feuchter Winterniederschlag – ­ bebaute Gebiete mit wenig Vegeta- gen, da eine erhöhte Verdunstung, weniger Schneefall – weniger tion absorbieren und speichern mehr vor allem in der warmen Jahreszeit, Schneedecke. Wärme als die ländliche Umgebung. Böden schnel­ler austrocknet und Inwieweit reagiert die Schnee­ Dieser Effekt zeigt sich bereits deut- weniger Wasser­ in Grundwasser­ decke auf die Klimaänderung in lich in kleineren Städten wie etwa körper sowie in Flüsse gelangt. Die ­unterschiedlichen Höhenlagen und St. Pölten. In Zukunft­ werden höhere Nieder­wasserdurchflüsse werden ­ Regionen? Die wesentlichen Ein- Temperaturen und häufiger auftre- bei Ausbleiben von kleinräumigen flussfaktoren auf die winterliche tende Hitzewellen­ die Hitzebelastung­ Stark­regenereignissen daher deut- Schneedecke sind Temperatur und weiter­ verstärken und den Ener­ lich zunehmen. Dieser Trend wird Niederschlag. Hierbei hängt die gieverbrauch für entsprechende Küh- sich fortsetzten, da Klimaszenarien Schneebedeckung unterhalb von lungsmaßnahmen erhöhen. Der einen fortschreitenden Temperatur- 1500m in erster Linie von der Tem- Anstieg der Hitzebelastung könnte anstieg zeigen. In Zukunft wird es peratur ab, darüber gewinnt der durch die Berücksichtigung von daher umso wichtiger, die Wasser- Niederschlag immer mehr an Bedeu- ­Klimaanpassungsmaßnahmen in der versorgung beispielsweise dahin­ tung. Die Schneedaten in Österreich Stadtplanung teilweise kompensiert gehend zu optimieren und auszu- zeigen durchwegs signifikant nega- werden, etwa durch die Verwendung bauen, dass Versorgungsengpässe, tive Langzeittrends. Dieser Rückgang hochreflektierender Baumaterialien wie im Trockensommer 2015, besser der winterlichen Schneebedeckung zur Verminderung der Absorption von bewältigt werden können. Dies betrifft alle Höhenlagen und die Sonnen­ einstrahlung­ bei der Errich- ­betrifft vor allem die Landwirtschaft meisten Regionen in Österreich. ­ tung bzw. Renovierung In Niederösterreich wird die- von bestehenden Gebäu- ser abnehmende Trend in den oder bei der Planung Beispiel St. Pölten: den letzten Jahren in hohen neuer Siedlungen. Im We- St. Pölten 1895–2015: Zeitreihe der mittleren Jahres­ Lagen über 1000m von sentlichen geht es dabei temperatur (rechte Skala in Grad Celsius) und der Abwei- feuchten Winter nieder- um naturbasierte Lösun- chung der Jahresniederschlagssumme zum langjährigen schlägen maskiert bzw. aus- gen, die als „grüne und Mittelwert von 700mm (linke Skala in mm/Jahr). Die geglichen. Zukünftig­ ist aber blaue Infrastruktur“ be- blaue und rote Linie stellen den langfristigen Trend auch hier mit einer deutli- dar. Die Klimazukunft lässt bis 2050 einen weiteren zeichnet werden und zur chen Abnahme der Schnee- Temperaturanstieg von +1 bis +1,5 erwarten, der Nie­ Erhaltung bzw. Schaffung deckendauer zu rechnen. der­­schlag wird im Sommer (Winter) um 10% abnehmen von Vegetations- und (zunehmen). Grundsätz­ lich­ hängt die Wasserflächen im städti- Schneebedeckung im Winter Quelle: Histalp/ZAMG (Michael Hofstätter) schen Raum dienen. Außer- stark von der Lage und Aus- dem können innovative prägung der großräumigen Maß­nahmen im Gebäudebau einge- sowie die Siedlungswasserwirtschaft. Wetterlagen ab, vereinzelte schnee- setzt werden, wie beispielsweise die In der Forstwirtschaft hin­gegen ist reiche Winter wird es daher auch in Planung von Beschattung. die Entwicklung von strukturierten den nächsten Jahrzehnten weiterhin Mischwäldern mit standortgerech- geben. Gleicher Niederschlag – mehr ten Sorten eine wichtige Maßnah- Summa summarum müssen sich Verdunstung – mehr Trockenheit. me. Tiefgründige Böden mit einer Niederösterreichs Regionen also auf Bei der Niederschlagsmenge ist mächtigen Humusauflage und ge- Hitze, Trockenheit und unberechen- über die letzten 200 Jahre kein ein- sundem Unterwuchs erfreuen nicht baren Niederschlag einstellen – deutiger Trend erkennbar, eher nur den Besucher sowie die Tier- ­aktuelle extreme Wettererscheinun- ­trockenere Zeitabschnitte wechseln und Pflanzenwelt, sondern wirken­ gen werden also zukünftig öfter mit feuchteren ab. Aufgrund der stei- auch als hervorragender Wasser- auftreten. Um damit umgehen zu genden Temperaturen und einiger speicher, reduzieren den Oberflä- können, müssen nicht nur die anderer Faktoren (z.B. höhere Son- chenabfluss und wirken ­zudem ­Menschen, sondern auch Gemein- nenscheindauer) hat aber die Ver- kühlend auf die bodennahe Luft- den und Regionen als Institutionen dunstung in den letzten Jahren stark temperatur. umdenken und handeln. ­zugenommen (ca. +15%). Das heißt, trotz sich wenig ändernder Jahres­ Michael Hofstätter, Klaus Haslinger, Roland Koch, Christoph Matulla, niederschlagssummen gibt es eine Maja Žuvela-Aloise / Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik, Klimaforschung

Leben in Stadt und Land Herbst 2018 Seite 9 Klimawandelanpassung Begegnungszonen

Foto: www.shutterstock.com Mit dem Klimawandel umgehen: Maßnahmen zur Klimawandelanpassung. Neben aktivem Klimaschutz ist auch Vorsorge zur Anpassung an den Klimawandel­ ein Gebot der Stunde. Dabei werden vor allem Gemeinden aufgerufen sein, trotz Klimawandels die Lebensqualität im Ort zu erhalten und im Zuge dessen­ auch die Bevölkerung auf mögliche entsprechende Maßnahmen im privaten­ ­Rahmen hinzuweisen. Die Themen dabei sind vielfältig, wirksame Maßnahmen nicht ­ immer teuer.

Fotos: GRÜNSTATTGRAU

Als wesentliche Bereiche, in denen Ortsgemeinschaften und Gemeinden aktiv Vorsorge treffen können, um eine Anpassung an den Klimawandel zu erleichtern, lassen sich unter anderem nennen:

Gesicherte Grünräume Bodenentsiegelung

Wasserspeicher (Trink-, Regen- Dachbegrünung bzw. Dachwasser) Schatteninseln oder -konzepte Favoritenstraße 50. Dass auch historische Häuser an Umgang mit/Schutz vor Wetterextremen den Klimawandel angepasst werden (Starkregen, Hochwasser, Hangrutschung) Gebäudebegrünung können, beweist der Dachgarten auf diesem privat genutzten Gründerzeit- Unterschiedliche Beispiele zeigen, dass mancherorts schon längere Zeit mit vorsorgendem Haus in 1040 Wien. Die intensive Blick auf den Klimawandel und damit nachhaltig gedacht bzw. gearbeitet wird. Andere Projekte Dachbegrünung erfolgte durch zielen ganz direkt auf aktuelle Erscheinungen wie extreme Hitze oder Starkregenereignisse. ­Rasen, Zwiebelpflanzen, Stauden,

Leben in Stadt und Land Herbst 2018 Seite 10 Klimawandelanpassung

Kletterpflanzen, kleine und mittlere Damit wird nicht nur der Klimawandel Allee an der Feichsen­straße Gehölze sowie Bäume mit unter- für Bevölkerung und Gäste erträglicher, in Purgstall. schiedlichen Substrathöhen, je nach sondern auch das soziale Leben Bepflanzung. Auch ein Biotop befin- bzw. die Gemeinschaft gestärkt. det sich auf dem Dach, ebenso eine automatische Bewässerungsanlage. Trinkbrunnen in . Hier ist regelmäßige Pflege erforder- lich. Eine extensive Dachbegrünung

im Form der Anpflanzung von Sedum Purgstall Marktgemeinde Foto: erfordert keine Bewässerung, sondern kommt mit dem Wassereintrag durch Parallel zur Feichsenstraße in Niederschlag aus. Pflege genügt ein- Purgstall an der verläuft eine mal pro Jahr. * Allee mit Fußweg. Dieser Baumbe- stand wird mit Umsicht und Einsatz Generationenpark mit erhalten, gepflegt und bei Bedarf Landschaftsteich in . auch regelmäßig nachgepflanzt, denn die Allee kühlt – den Weg ­direkt, weshalb dieser von der Bevöl- kerung für Alltagswege oder Einkäu- fe als innerörtlicher Verbindungsweg genutzt wird, und auch den umlie­ ­ genden Ortsteil. Nicht zuletzt, weil auf dem Weg immer mehrere Grad Die Anzahl der Hitzetage nimmt Celsius weniger gemessen werden, insbesondere in Städten zu, da dort nutzen die PurgstallerInnen den Weg kaum eine natürliche Verdunstung gerne im Sommer – auch der Bauern- stattfindet. Dies ist nicht zuletzt auf markt hat hier einen klimaverträgli- eine hohe Bodenversiegelung, einen chen Standort gefunden. Mangel an Grünflächen und die Ab- leitung des Niederschlagswassers in Vielseitiger Nutzen­ die Kanalisation zurückzuführen. im Dr. Berta Gauster-Park In städtischen Gemeinden ergibt in Leopoldsdorf. sich dadurch eine erhöhte Hitzebe­ lastung, was vor allem bei älteren Die Erhaltung der Lebensqualität Personen, aber auch bei Kleinkindern und ein sozialer Treffpunkt in zent- oder chronisch Kranken zu Herz- raler Lage des Ortes Altenmarkt – Kreislaufproblemen führen kann. Um das waren zwei Hauptziele dieses daher Hitzestress entgegenzuwirken, Projekts der Gemeinde Yspertal. empfiehlt es sich vor allem im städ- Foto: Alona V. Schreiber Alona V. Foto: Dementsprechend wurde in unmittel- tischen Bereich, neben der Schaffung barer Nähe zum Bildungscampus von beschatteten, kühlen Aufenthalts- bzw. zur Anlage für Betreutes Wohnen möglichkeiten auch Trinkwasser im ein Generationenpark­ mit Land- öffentlichen Raum bereitzustellen – Bereiche für Kinder, SeniorInnen, schaftsteich und naturnahem Spiel- etwa in Form mehrerer kostenlos Bereiche für Sport, für Erholung und platz angelegt. Dort sollen alle Ge- nutzbarer Trinkwasserbrunnen an Feste – das ist das Ergebnis einer nerationen vielseitige Naherholung stark frequentierten Plätzen, im Orts­ ­ Parkplanung mit intensiver Bürger­ finden: Kühlung durch Wasser, Bäume zentrum oder im Bereich von Geh- beteiligung, sogar die Bepflanzung und Sträucher, Entspannung auf und Radwegen. Durch die entspre- wurde von der Bevölkerung über Stegen, Bankerln oder in der Sitz­ chende Installation unterschiedlicher Patenschaften gesponsert und ein- arena sowie aktive Freizeitgestal- Brunnen ist beispielsweise die Stadt setzt, wobei zum Teil ausrangierte tung auf Spielgeräten, Motorik­ Melk in dieser Hinsicht dem Klima- Bäume verwendet wurden. Neben elementen oder dem Kinderspielplatz. wandel einen Schritt voraus. dem Kinderspielplatz mit Wasser und

*) Text: GRÜNSTATTGRAU Leben in Stadt und Land Herbst 2018 Seite 11 Klimawandelanpassung Begegnungszonen

anlage genutzt werden kann. So wer- den Hochwasserschutz und erhöhte Aufenthaltsqualität für die Bevölke- rung sinnvoll verbunden.

Foto: Marktgemeinde Leopoldsdorf Marktgemeinde Foto: Erholungsraum Dorfplatz Spielgeräten, der Festwiese, einem in Mitterbach. Sportbereich mit Fitnessparcours Basis für die Neugestaltung des oder der Bocciabahn bietet der­ Ortszentrums von Mitterbach am „Dr. Berta Gauster-Park“ auch einen ­Erlaufsee war ein Masterplan, der das Seniorenbereich mit Motorikgeräten Dorfzentrum als Mittelpunkt der und lädt regelmäßig zu Festen, Film- ­Aktivitäten in der Gemeinde stärken vorführungen, Joga- und Gymnastik- und alle Funktionen perfekt in Zu­ stunden, Bocciaturnieren oder Floh- sammenklang bringen sollte. Durch märkten ein. Neben der Begrünung die Sanierung der Alten Gerberei­ durch Strauch- und Baumpflanzung – konnte das Ortszentrum neu ausge- kostengünstig mietbare Schreber­ letztere trägt auch zur Beschattung gartenflächen, Grillstelle, Obstbaum- bei – wurden die Wege mit Schotter- wiese, Sträucher, Wasserstelle, barri- decke ausgestaltet. Durch diese erefreie Gestaltung – und das alles Schotter- und Grünflächen ist das im dicht besiedelten Gebiet. Neben- eigentlich im Bauland gelegene und bei erfüllt der Gemeinschaftsgarten damit „versiegelungsanfällige“ Ge­ Detailsinn Foto: die Funktion einer schützenden lände auch ein wichtiger Beitrag zur ­Retentionsfläche bei Regen. Bodenentsiegelung im Ort. richtet werden und ist jetzt der per- Fassadenbegrünung Freizeit-Retentionsbecken fekte Treffpunkt – für Jung und Alt, für Einsiedlergasse 2. Illmau in Kautzen. Einheimische und Gäste. Schon davor Mit wissenschaftlicher Begleitung war der Dorfplatz eine Grünoase mit durch die BOKU, die die mikroklimati- Teich gewesen, dieser Aspekt ist noch schen Auswirkungen (Lufttemperatur weiter verstärkt ­worden. Der Teich und -feuchtigkeit vor, in und hinter der wurde vergrößert und mit einer Ter- Fassade, Bodenfeuchte, abgestrahlte rasse zusätzlich ­attraktiviert, der Spiel- Wärme, Wasserhaushalt, bauphysika- platz wurde neu ausgerichtet und ebenfalls vergrößert, die Aufenthalts- qualität insgesamt­ noch erhöht. Zahl- reiche Veranstaltungen beleben durch das Jahr den Dorfplatz zusätzlich, Pavillon und Terrasse sind auch für GRÜNSTATTGRAU private Feiern willkommene Locations. Der Teich wird im Winter als Eislauf- Fotos: platz genutzt. Das Dorfzentrum geht durch das Angebot von Geschäft, Apartmenthäusern, Gemeindeamt Das Retentionsbecken in Illmau soll und Gastronomie weit über einen lische Wirkung, Biomasse­aufbau) vor allem die Ortsteile Illmau und klassischen Dorfplatz hinaus – alles überwachte, wurde ein Gebäude­ der ­Kautzen vor den Folgen von Stark­ ist auf kurzem Weg erreichbar. MA 48 in 1050 Wien begrünt. Die regen-Ereignissen schützen. Gleich­ insgesamt 850m2 Fassadenbegrünung­ zeitig wurde die Anlage aber so Gemeinschaftsgarten mit erbringen die Transpirationsleistung ­geplant, dass die Wasserfläche auch Schutzfunktion in Zell. und Sauerstoffproduktion von vier zum Schwimmen im Sommer und Einen Erholungsraum der beson- ausgewachsenen 100-jährigen Eislaufen im Winter sowie durch deren Art bietet Zell (Waidhofen an ­Buchen bzw. die Leistung von 47 ­entsprechende Angebote als Freizeit- der Ybbs) seiner Bevölkerung: private, ­Klimakühlgeräten mit acht Stunden

Leben in Stadt und Land Herbst 2018 Seite 12 Klimawandelanpassung

Betriebsdauer und ­einer Leistung von bereich in das Ensemble integriert. Fassadenbegrünung mit Kletter­ 3 000 Watt. Die fassadengebundene Die große Wasserfläche bringt die pflanzen Grabnergasse 4. Begrünung erfolgte­ mit Pflanzen­ erhoffte Kühlung in Hitzephasen, die Die Süd/West-Fassade eines Hau- trögen aus Aluminium (2 850 Lauf- gesamte Anlage ist ein wichtiger ses der MA 31 in 1060 Wien aus den meter), die 17 000 Pflanzen beher- ­Beitrag zur Lebens- und Aufenthalts- 1960er Jahren wurde zunächst ther- bergen – vor allem Stauden, Gräser qualität im Ort. misch saniert und danach begrünt. und Kräuter, die zwischen 15 bis Dabei kamen vorgesetzte Stahlstüt- 60 cm hoch werden, wie etwa Immer- Neue Bäume am Hauptplatz zen und Rankgerüste sowie versetzt grüne Schleifenblume, Blaugräser, in St. Leonhard am Forst. angeordnete Tröge über jeweils zwei Katzenminze, Federnelke, Gemeine Fensterachsen zum Einsatz. Die ­Tröge Schafgarbe oder Echter Thymian.­ Die wurden abwechselnd mit festste- Bewässerung läuft über 3 500 Lauf- henden Sonnenschutzlamellen an- meter Tropfschläuche, zwölf einzeln geordnet und bieten einerseits Platz steuerbare Zuleitungen versorgen die Pflanzen mit Wasser, Sensoren erhe- ben den Bewässerungsbedarf. *

Alter Teich ganz neu in Eulenbach. Architektur ZT GmbH/Anna Stoecher Architektur RATAPLAN Foto: Foto:

für einen großen Wurzelraum sowie andererseits Sonnenschutz von oben. Die ausgewählten Kletterpflan- zen – Akebie, Pfeifenwinde, diverse Geißblattsorten und Blauregen – wachsen auf Rankgerüsten über die Geschoßhöhe hinaus, wobei die Rankgerüste in der Vegetationszeit einen seitlichen Sonnenschutz bilden. Visualisierung „Marktplatz der Lebensfreude“ Die Bewässerung erfolgt auch hier © AMBIENTCONSULT 2017: DI Alois Graf – automatisch mittels Sensoren. Da LANDSCHAFTSARCHITEKTUR: KONZEPT | PLANUNG | aufgrund entsprechender statischer BAUBEGLEITUNG,­ www.ambientconsult.com Untersuchungen im Vorfeld eine Mit dem Ziel, das Mikroklima zu Der Hauptplatz von St. Leonhard ­Lasteinbringung in die bestehende verbessern, mit Blick auf den Klima- am Forst war die längste Zeit mit Fassade rechnerisch nicht nachge- wandel für Kühlung zu sorgen und großen mächtigen Kastanien be- wiesen war, wurde eine Tragekonstruk­ einen attraktiven Kommunikations- pflanzt und dadurch nicht nur tion auf eigenem Fundament vor das raum im Ort zu bieten, wurde der in ­prächtig anzuschauen, sondern auch Gebäude gestellt und an die Fassade der Ortsmitte von Eulenbach (Markt- eine begehrte Schatteninsel. Leider angelehnt. * gemeinde Vitis) bestehende Teich ­musste aufgrund des Befalls durch revitalisiert. Die begrenzende Beton- die Kastanienminiermotte 2016 der Generationenspielplatz mauer wurde abgedichtet, das ­gesamte Baumbestand gefällt wer- und Dorfteich in Wagram ­übrige Ufer naturnahe gestaltet. Die den. Um dem Hauptplatz – wenn ob der Traisen. Wasserqualität soll durch ausrei- auch nicht sehr bald, so doch irgend- Neben dem Generationenspiel- chend große Regenerationszonen wann – wieder seine alte Ausstrah- platz in Wagram ob der Traisen – vor allem im flacheren Bereich des lung und Wirkung zurückzugeben, ist einem Stadtteil von Traismauer – liegt Teichs verbessert werden. Ergänzend nun eine Neubepflanzung mit einer ein Teich. Diese beiden Anlagen wurden Kinderspielplatz und Sitz­ anderen Baumart vorgesehen. ­stellen gemeinsam einen wichtigen

*) Text: GRÜNSTATTGRAU Leben in Stadt und Land Herbst 2018 Seite 13 Klimawandelanpassung Begegnungszonen

Beitrag für das Mikroklima von Wa- raum angeordneter Retentionsgräben gram dar und sollen daher – trotz direkt im neuen Siedlungsgebiet optimaler Eignung für eine Wohnbe- zurück­halten, um sie dadurch verzö- bauung – frei bleiben. Die damit gert und auch naturnah in Gräben verbundene Arbeit wird geteilt: Die statt in Kanälen in die Vorfluter ab- Pflege des Teichs hat eine Teich­ zuleiten. Der Försterweg wurde als gemeinschaft übernommen, das eines der ersten Projekte mit einem Rasenmähen am Spielplatz erledigt Retentionssystem ausgeführt. Die die Gemeinde. So kann ein attrak­ Gräben selbst sind bis zu 15 Meter tives Ortszentrum geschaffen bzw. erhalten bleiben. Damit möchte man auch die Jugend an den Ort binden, bietet der Teich doch eine nette ­Freizeitgestaltung (Abkühlung im Sommer, Eislaufen im Winter). Neben

breit und können gleichzeitig als ­Freiraum oder Spielfläche für die ­Bevölkerung dienen. Diese neue

Gesamtkonzept erarbeitet und über- Form der Ober­flächenentwässerung Mistelbach Stadtgemeinde Foto: legt, welche Nutzungen im Stadt­ von neuen Siedlungsgebieten wurde grabenpark möglich sein sollten. so geplant, dass die Umsetzung bei Schließlich wurde im Bereich zwi- ganzheitlicher Betrachtung nicht schen Römertor und Hungerturm – mehr kostet, als die bisher traditionell nachweislich auf römischen Grund- übliche Oberflächenentwässerung mauern errichtet – mit der Umgestal- mittels Regenwasserkanal. Ein posi- tung begonnen, wobei auch ein Teil tiver ­Nebeneffekt ist, dass auch das der Stadtmauer gesichert werden ­Kanalnetz nicht überbeansprucht und bei Grabungen auf mögliche werden kann. Bodendenkmäler Rücksicht genom- men werden musste. Nach Um­ Vielerlei Nutzen legung von noch bestehenden der „Ökostraße“ in diesem Beitrag zur Naherholung ­Privatgrundstücken konnte schließ- Ober-Grafendorf. Foto: Durl dient der Teich aber auch als Reten- lich auch ein Geh- und Radweg tionsbecken bei Starkregen. Die unter­gebracht werden. Obwohl die ­Gestaltung des Generationenspiel- B43 direkt entlang der neu gestalte- platzes mit Grün- und Sandflächen ten Stadtgrabengärten führt, wird hat ergänzend einen wesentlichen diese Grünoase gerne zum Plau- Beitrag zur Bodenentsiegelung ge- schen, Chillen, gefahrlosen Rad­ leistet, die im Zuge der ursprünglich fahren, gemütlichen Bummeln und vorgesehenen Verbauung kaum als Treffpunkt aller Generationen möglich gewesen wäre. genutzt und ist mittlerweile ein Das Prinzip der „Ökostraße“ ist ­wichtiger Träger der Lebensqualität einfach: Regenwasser fließt nicht Stadtgrabenpark mit Natur im Stadtgebiet von Traismauer. einfach in den Kanal ab, sondern und Geschichte in Traismauer. wird jeweils seitlich der Straße in Die Stadtgrabengärten liegen rund Naturnahe Oberflächen­ Grünflächen gespeichert. So werden um die teilweise noch recht gut entwässerung in Mistelbach. die örtlichen Grünanlagen bewäs- ­erhaltene Stadtmauer und wurden Die Stadtgemeinde Mistelbach sert, bei Starkregen kann das Wasser seit Mitte der 1990er Jahre kontinu- möchte bei einigen neuen Bauland- versickern, was vor Hochwasser ierlich von der Stadtgemeinde er­ bereichen das anfallende Ober­ schützt, das versickernde Regenwas- worben. 2008 wurde schließlich ein flächenwasser mittels im Straßen- ser hebt den Grundwasserspiegel,

Leben in Stadt und Land Herbst 2018 Seite 14 Klimawandelanpassung

der Klärprozess im Kanal wird redu- Sigmundsherberg): Bildung einer ziert, und der natürliche Kühlungs- Wassergenossenschaft, Errichtung effekt entspricht dem einer hundert- einer örtlichen Abwasserentsor- jährigen Buche. Zudem ist die gungsanlage, Sammlung und Ver- ­Öko­straße günstiger in Bau sowie wendung des gereinigten Abwassers Erhaltung und trägt durch den zur Beregnung, Verdunstung und ­bepflanzten Straßenrand zur opti- Erhöhung des Grundwasserspiegels schen Aufwertung des Ortes bei. mittels Retentionsbecken sowie die Umgestaltung des Löschteichs zu Parkplatz mit viel­seitiger einem Lösch- und Landschaftsteich Wirkung in Dorfstetten. samt Umfeldgestaltung. Das Gesamt- In Dorfstetten wurde aufgrund der angespannten Parkplatzsituation – vor allem bei Veranstaltungen – ein neuer Parkplatz gesucht und schließ- lich auf einem Grundstück der Pfarre angelegt. Ganz bewusst wurde ­dieser Parkplatz nur im Bereich des Fahrstreifens asphaltiert. Die Abstell- flächen wurde versickerungsfähig ­ mit Bruchschotter befestigt. Durch historische Besonderheit ist die diese Vermeidung von übermäßiger Vielzahl von Baumarten. 2012 ­wurde der Park schließlich als „Stadtpark“ neu gestaltet: Das histo- rische Wegenetz wurde adaptiert und mit wassergebundener Decke ausgeführt, ein moderner Spielplatz wurde ebenso angelegt wie Rasen- und Staudenflächen, zahlreiche Sitz­gelegenheiten wurden ein­ge­ Ludwig Wurst Fotos: Bodenversiegelung ist bei Starkregen plant und die zum Teil über 100 Jahre nun auch mehr Sicherheit auf der alten Bäume wurden mittels Neu- Straße gegeben, da durch die durch- bepflanzungen ergänzt, um Schat- lässige Gestaltung des Parkplatzes ten zu sichern. So ist der ­Stadtpark projekt wurde leider von der Gemein- Wasser an Ort und Stelle versickern nun ein zentrumsnaher Erholungs- de nicht unterstüzt und Missingdorf kann. So schützt der neue Parkplatz raum, der alle Generationen zur an die zentrale Abwasserentsor- auch gegen Hochwasser – und dass Naherholung lockt. gungsanlage der Gemeinde ange- das Wasser im Boden bleibt, hat schlossen. Umgesetzt wurde nur der auch positive Auswirkungen auf das Idee eines Wassermanagements Lösch- und Landschaftsteich. Geblie- Grundwasser. Entlang des Parkplat- in Missingdorf. ben sind eine vorbildliche Idee zu zes wurde zudem eine Hecke­ Ressourcenmanagement und Klima- als Sichtschutz gepflanzt, um die wandel – aber auch ein stärkeres Böschung vor Erosion und Rutschung Bewusstsein für den Wert des Was- zu schützen. sers. Verbessert wurden neben dem Ortsbild auch die Aufenthaltsqualität,

Stadtpark als zentrumsnaher­ Foto: Ludwig Wurst das Mikroklima durch die Begrünung Erholungsraum in Melk. des Dorfplatzes sowie die Teichanla- Der Park wurde bereits Ende des ge, aber auch die Dorfgemeinschaft 19. Jahrhunderts als „Sparkassen- Die ursprüngliche Idee war eine und die Kommunikation. Der Teich ist park“ angelegt und seither stets als umfassende Planung zur Abwasser­ auch ein wichtiger Schritt, um mit städtische Grünfläche mit Kinder- entsorgung und Erhaltung des Was- Blick auf den Klimawandel das Was- spielplatz verwendet. Eine natur­ sers in Missingdorf (Marktgemeinde ser im Ort zu halten.

Leben in Stadt und Land Herbst 2018 Seite 15 Nachhaltigkeit

17 Ziele für eine lebenswerte Zukunft. Ziel 9 Widerstandsfähige Infrastruktur und nachhaltige Industrialisierung.

Sieger des „Europäischen Dorf­ erneuerungspreis 2018": Bei einem hochrangigen Gipfeltreffen der Ver­ Hinterstoder (Seite 30). einten Nationen im September 2015 wurde die mit dem „Tälerbus" „Agenda 2030 für Nachhaltige Entwicklung“ unter­ dem Titel „Transformation unserer Welt: die ­Agenda 2030 für Nachhaltige Entwicklung“ ­beschlossen. Alle 193 Mitgliedsstaaten der Verein- ten Nationen verpflichten sich, auf die Umsetzung der Agenda 2030 mit ihren 17 Entwicklungszie- len auf nationaler, regionaler und internationaler Ebene bis zum Jahr 2030 hinzuarbeiten. Foto: Gemeinde Hinterstoder

Fotos: www.shutterstock.com

Dieses Ziel fokussiert auf den Auf- standsfähig sein. Sie soll – für alle fonds unterstützt Gemeinden bei bau einer nachhaltigen und wider- gleichberechtigt zugänglich – das der digitalen Erfassung der Wasser- standsfähigen Infrastruktur, die menschliche Wohlergehen unter- bzw. Kanalleitungen1. Förderung von Industrialisierung stützen. Der Leitungskataster für n Der Neptun Wasserpreis stellt das sowie die Unterstützung von Inno- Wasserleitungen und Abwasser- Engagement von Österreichs Ge- vation. Die Aufgabe der Gemeinden kanäle in Niederösterreich leistet meinden für die Ressource Wasser umfasst dabei vor allem Bereitstellung hier einen wichtigen Beitrag. Durch in den Mittelpunkt und sucht die und Instandhaltung von Infrastruktur, dieses digitale Leitungsinforma­ WasserGEMEINDE 2019. Einrei- um die lokale Wirtschaft zu unterstützen tionssystem für Wasserversorgungs- chen kann man noch bis 12. Ok- und Innovation zu ermöglichen. Dabei anlagen wird die Funktionstüch- tober 2018 auf www.neptun- beeinflussen die Kommunen mit ihren tigkeit der Wasserinfrastruktur wasserpreis.at. Entscheidungen ganz wesentlich, in langfristig gesichert und ein wirt- wie weit dieses und damit auch einige schaftlicher Betrieb dieser Anlagen Die Bereitstellung und Erhaltung andere Nachhaltigkeitsziele der Agenda sichergestellt. Nicht zuletzt ist dies von Wasserversorgungsinfrastruktur 2030 erreicht werden. auch ein Beitrag zum Umweltschutz. ist unter anderem auch dem Ziel 6 Bis Ende 2017 wurden bereits För- „Wasser und Sanitärversorgung für­ Stichwort Wasser. derungen für 250 Leitungskataster alle“ zuträglich und damit ein pas- n Die Infrastruktur soll hochwertig, mit rund 5 800 km Leitungslänge 1) http://www.noe.gv.at/noe/Wasser/Foerderung_ verlässlich, nachhaltig und wider- vergeben. Der NÖ Wasserwirtschafts- oeffentliche_Wasserversorgung.html

Leben in Stadt und Land Herbst 2018 Seite 16 Nachhaltigkeit

Eine widerstandsfähige Infrastruktur aufbauen, breitenwirksame und nachhaltige Industrialisierung fördern und Innovationen unterstützen

9.1 Eine hochwertige, verlässliche, nachhaltige und sendes Beispiel dafür, dass keines eine Übersicht zu Begegnungs­ ­widerstandsfähige Infrastruktur aufbauen, einschließlich der Ziele der Agenda 2030 für sich zonen findet man auf der Plattform regionaler und grenzüberschreitender Infrastruktur, um alleine steht, was auch Andrea Edel- „Begegnungszonen in Österreich“ die wirtschaftliche Entwicklung und das menschliche mann, CSR-Verantwortliche der EVN, (www.begegnungszonen.or.at). Wohlergehen zu unterstützen und dabei den Schwer- unterstreicht: „Viele der Ziele gehen n Auch flächendeckende und nach- punkt auf einen erschwinglichen und gleichberechtigten miteinander Hand in Hand. Daher haltige Mobilitätsangebote ent- Zugang für alle legen unterstützt die EVN neben dem In- lasten die Umwelt und stärken vestment in Erneuerbare Energien Wirtschaft sowie Innovation in der 9.2 Eine breitenwirksame und nachhaltige Industrialisie- rung fördern und bis 2030 den Anteil der Industrie an ­der (Ziel 7, Ziel 13), den Systemumbau Region. Erhalt und Ausbau Beschäftigung und am Bruttoinlandsprodukt entspre- mittels Ausbau der Netzinfrastruktur öffentlicher­ Verkehrsangebote chend den nationalen Gegebenheiten erheblich steigern (Ziel 9) und forscht im Bereich Smart inklusive Maßnahmen für die und den Anteil in den am wenigsten entwickelten Grid Technologien sowie intensiv im ­sogenannte „letzte Meile“ verlan- ­Ländern verdoppeln Bereich der Speichertechnologien gen nach interkommunaler Zu- (kleine und große Batteriespeicher sammenarbeit. Das Service des 9.3 Insbesondere in den Entwicklungsländern den Zugang­ und power-to-gas). EVN versteht sich Mobilitätsmanagements der kleiner Industrie- und anderer Unternehmen zu Finanz- dienstleistungen, einschließlich bezahlbarer Kredite, und aber auch als Partner für Niederös- NÖ.Regional.GmbH unterstützt ihre Einbindung in Wertschöpfungsketten und Märkte terreichs Gemeinden und Städte und Gemeinden bei allen Fragen zur erhöhen­ möchte die nachhaltigen Ziele Mobilität (www.noeregional.at/ ­gemeinsam erreichen. Aktuell gibt es angebot/mobilitaet). 9.4 Bis 2030 die Infrastruktur modernisieren und die etwa mit der EVN Sonneninitiative2 Industrien nachrüsten, um sie nachhaltig zu machen, ein attraktives Angebot.“ Stichwort Beleuchtung. mit effizienterem Ressourceneinsatz und unter ver- n 105 000 Straßenlaternen wurden mehrter Nutzung sauberer und umweltverträglicher Stichwort Mobilität. von niederösterreichischen Ge- Technologien und Industrieprozesse, wobei alle Länder Maßnahmen entsprechend ihren jeweiligen Kapazitäten n Begegnungszonen, Verbesse- meinden auf LED-Technologie ergreifen rungen der Radnetze und Fuß- umgestellt. Hilfestellung bei der wege sind ebenso Maßnahmen nachhaltigen Beschaffung für 9.5 Die wissenschaftliche Forschung verbessern und zur Erreichung von Ziel 9 (sowie ­Infrastruktur wie etwa der Straßen- die technologischen Kapazitäten der Industriesektoren von Ziel 3 „Gesundheit und Wohl- beleuchtung erhalten Gemeinden in allen Ländern und insbesondere in den Entwicklungs- ergehen“ und Ziel 11 „nachhaltige beim Nachhaltigen Beschaffungs- ländern ausbauen und zu diesem Zweck bis 2030 unter Städte und Siedlungen“): So er- service (www.beschaffungsservice. anderem Innovationen fördern und die Anzahl der im richtet etwa der Kurort Bad Pira- at), wo Informationen, Angebote Bereich Forschung und Entwicklung tätigen Personen je 1 Million Menschen sowie die öffentlichen und privaten warth auf der ehemaligen Bahn- und Serviceleistungen bis hin zur Ausgaben für Forschung und Entwicklung beträchtlich trasse einen behindertengerech- Durchführung von (Sammel)Aus- erhöhen ten Geh- und Radweg. Nach dem schreibungen verfügbar sind. Motto „­ Lebensqualität für alle 9.a Die Entwicklung einer nachhaltigen und wider- sichern“ wird damit eine Verbin- Stichwort Verbindung. standsfähigen Infrastruktur in den Entwicklungsländern dung zwischen Kurpark und Orts- n Leistungsfähige Internetverbin- durch eine verstärkte finanzielle, technologische und kern ­geschaffen. Die Stadtgemein- dungen sind neben anderen technische Unterstützung der afrikanischen Länder, der am wenigsten entwickelten Länder, der Binnenentwick- de Pöchlarn hat unter breiter Faktoren ein Hebel, um die Attrak- lungsländer und der kleinen Inselentwicklungsländer Bevölkerungsbeteiligung im Zuge tivität einer Region für Wirtschaft erleichtern der Stadterneuerung eine Begeg- und Forschung zu gewährleisten nungszone über die ganze Alt- und damit auch Arbeitsplätze zu 9.b Die einheimische Technologieentwicklung, For- stadt eingerichtet. Die Begeg- schaffen bzw. zu sichern. Bis Ende schung und Innovation in den Entwicklungsländern un- nungszone in Waldegg war sogar des Jahres sollen in den vier terstützen, einschließlich durch Sicherstellung eines für das Online-Publikums-Voting ­Pilotregionen Thayaland, Triesting- förderlichen politischen Umfelds, unter anderem für beim VCÖ-Mobilitätspreis 2018 in tal, Ybbstal und Waldviertler Stadt- industrielle Diversifizierung und Wertschöpfung im Rohstoffbereich der Kategorie „Infrastruktur und Land etwa 34 000 Haushalte bzw. öffentlicher Raum“ nominiert (sie- Betriebe an der Breitbandversor- 9.c Den Zugang zur Informations- und Kommunikations- he www.vcoe.at/mobilitaetspreis). gung angeschlossen und damit technologie erheblich erweitern sowie anstreben, in den Inspirationen, Informationen und für 5G bereit sein. Zuständig ist am wenigsten entwickelten Ländern bis 2020 einen all- hier die NÖ Glasfaserinfra­struktur­ gemeinen und erschwinglichen Zugang zum Internet 2) www.evn.at/Gemeinden/Energie-Dienstleistungen/ Erzeugen/Sonneninitiative.aspx“ ges.m.b.H (nöGIG). bereitzustellen

Leben in Stadt und Land Herbst 2018 Seite 17 Nachhaltigkeit

Ziel 13 Maßnahmen zum Klimaschutz.

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Der Auftrag lautet, umgehend Maß­ unvermeidbaren Folgen des Klima- Klimaschutz­maßnahmen für Nieder- nahmen zur Bekämpfung des Klima­ wandels zu be­wältigen, werden österreich vor. Bis zum Jahr 2015 wandels und seiner Auswirkungen ­unter dem Begriff Klimawandel­an­ konnte hier eine Reduktion von zu ergreifen so­wie Schritte zu setzen, passung zusammengefasst.­ 2 Millionen CO2-Äquivalenten erreicht um den Klima­wandel einzudämmen werden. Im Jahr 2016 sind die Emis- und mit den Folgen des Klima­ Gemeinsames Bekenntnis. sionen wieder leicht angestiegen. wandels umgehen zu können. Auf der Pariser Klimaschutz­ Dennoch: Niederösterreich­ befindet Unter Klimaschutz werden Maß­ konferenz (COP21) im Dezember sich bereits nahe dem Zielwert für nahmen bezeichnet, die den Aus­stoß 2015 beschlossen 195 Staaten, da- 2020. Dass Nieder­österreich bei der von Treibhausgasen redu­zieren und runter auch Österreich, das Klima­ Reduktion der Treibhausgase auf damit der globalen Er­­­wär­mung schutzabkommen. Als langfristiges ­einem erfolgreichen Weg ist, liegt entgegenwirken. Kohlendioxid (CO2) ist Ziel soll der Anstieg der weltweiten nicht zuletzt am Engagement der mit einem Anteil von über zwei Drittel Durchschnittstemperatur auf deut- ­Gemeinden und Städte! Sie sind es, Hauptverursacher der Erderwärmung. lich unter 2 ˚C gegenüber vorindus- die Ent­schei­dungen treffen, um den Es entsteht beim Verbrennen fossiler triellen Werten begrenzt werden. Klimaschutz zu unterstützen und Energieträger, wie Erdöl, Kohle oder Das kann nur durch den Umstieg Menschen wie Infrastruktur vor den Erdgas. Vor allem Sektoren wie Ver- von fossilen Energieträgern auf er- Folgen des Klimawandels zu schützen. kehr, Industrie und Gewerbe, Haus- neuerbare Energien gelingen. Dieses In Niederösterreich tragen bereits halte, Land- und Abfallwirtschaft Abkommen ist auch Teil der Agenda über 350 Klimabündnis-Gemeinden sowie Bauen sind hier relevant. Maß­ 2030. Das Klima- und Energiepro- und Städte durch ihre Klima­ nahmen, die getroffen werden, um die gramm 2020 gibt die wichtigsten schutzmaßnahmen zur Bekämpfung

Leben in Stadt und Land Herbst 2018 Seite 18 Nachhaltigkeit

Umgehend Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen ergreifen*

des Klimawandels bei. Mit dem von ­Menschen klar zu machen: Du 13.1 Die Widerstandskraft und die Anpassungsfähig- Klimabündnis Österreich entwickelten kannst etwas beitragen, und wir keit gegenüber klimabedingten Gefahren und Natur­ Energie- und KlimaCheck erfahren werden diese große Heraus­forde­ katastrophen in allen Ländern stärken Gemeinden, wie klimafit sie sind und rung nur gemeinsam meistern.“ wo sie ansetzen können. Ein Maß­ 13.2 Klimaschutzmaßnahmen in die nationalen Politiken, nahmenkatalog von 84 Energie- und Klimawandelanpassung: Strategien und Planungen einbeziehen Klimaschutz-Maßnahmen in zehn Gemeinden und Städte Bereichen unterstützt Gemeinden bei gefordert! 13.3 Die Aufklärung und Sensibilisierung sowie die der Definition und Umsetzung von Gerade auf der lokalen Ebene personellen und institutionellen Kapazitäten im Be- Maßnahmen. spüren wir die Folgen des Klima­ reich der Abschwächung des Klimawandels, der Klima- anpassung, der Reduzierung der Klimaauswirkungen sowie der Frühwarnung verbessern

13.a Die Verpflichtung erfüllen, die von den Vertrags- parteien des Rahmenübereinkommens der Vereinten Tipp: Nationen über Klimaänderungen, die entwickelte Länder sind, übernommen wurde, bis 2020 gemeinsam jährlich KLAR-Programm 100 Milliarden Dollar aus allen Quellen aufzubringen, des Klima- und Energiefonds: um den Bedürfnissen der Entwicklungsländer im Kontext sinnvoller Klimaschutzmaßnahmen und einer transpa- renten Umsetzung zu entsprechen, und den Grünen http://klar-anpassungsregionen.at Klimafonds vollständig zu operationalisieren, indem er schnellstmöglich mit den erforderlichen Finanzmitteln ausgestattet wird

13.b Mechanismen zum Ausbau effektiver Planungs- und Managementkapazitäten im Bereich des Klima- n So wurde etwa 2017 bestätigt, dass­ wan­dels, etwa durch Über­schwem­ wandels in den am wenigsten entwickelten Ländern die Klimabündnis- und e5-Ge- mungen nach lokalen Starkregen­ und kleinen Inselentwicklungsländern fördern, unter meinde sowie Klima­modellregion ereignissen oder durch Trinkwasser­ anderem mit gezielter Ausrichtung auf Frauen, junge Baden betreffend Klimaschutz in mangel bei großer Trockenheit. Menschen sowie lokale und marginalisierte Gemein- vielen Bereichen zu den Vorreiter- Maßnahmen zur Klimawandel­an­ wesen Gemeinden in Österreich zählt. passung berühren alle Zuständig­ *) In Anerkennung dessen, dass das Rahmenübereinkommen der Ver- Seit 2010 kümmert sich das keitsbereiche der Gemeinden: von einten Nationen über Klimaänderungen das zentrale internationale ­Energiereferat der Stadtgemeinde der örtlichen Raumplanung und zwischenstaatliche Forum für Verhandlungen über die globale Antwort auf den Klimawandel ist. um zentrale Zukunftsthemen­ wie dem Bauwesen bis hin zu Wasser- Klimawandelanpassung,­ Energie- und Verkehrsinfrastruktur und dem effizienz, umweltfreundliche Mo- Katastrophenschutz. Die vom bilität und Klimaschutz. Dazu meint ­Umweltbundesamt entwickelte können, was langfristig die hohe Gerfried Koch, Energiebeauftragter Plattform www.ccact.anpassung.at ­Lebensqualität in Österreichs Regio­nen der Stadt Baden: „Der Klimawandel unterstützt Gemeinden dabei, die sichert.“ geht uns alle an, und jeder hat Folgen des Klimawandels einzu­ viele Mög­lichkeiten, seinen Beitrag schätzen und Handlungsmög­ ­ Das Klima kennt keine Grenzen: zu leisten. Wir haben als Gemeinde lichkeiten zu identifizieren. Projekt­ Die Folgen des Klimawandels sind Baden entschieden, frühzeitig zu leiterin Andrea Prutsch erklärt, dass lokal zu spüren und wirken sich handeln und Vorbild zu sein – auch ein interaktiver Maßnahmen­ planer­ ­global aus. Und auch Klimaschutz in für die Menschen in der Stadt. Anpassungs­maßnahmen vorschlägt, der Gemeinde hat Folgen – lokal und Denn die Folgen des Klimawandels die vor allem im Verantwortungs­ global. spüren wir heute schon, auch bereich von Gemeinden liegen, und wenn es viele noch nicht genug dass „durch das frühzeitige Setzen Nadia Prauhart schmerzt, um das eigene Handeln richtiger Maßnahmen die Schäden pulswerk GmbH, zu überdenken. Unsere Aufgabe des Klimawandels verringert und das Beratungsunternehmen des Österreichischen Ökologie-Instituts ist es, wach zu rütteln und den mögliche Chancen genutzt werden www.pulswerk.at, www.ecology.at

Leben in Stadt und Land Herbst 2018 Seite 19 Stadtbericht

Leben in Stadt und Land Herbst 2018 Seite 20 Stadtbericht

Groß-Enzersdorf: Tor zum Marchfeld mit vielen Qualitäten.

Die Stadt Groß-Enzersdorf liegt mit ihren ca. 12 000 EinwohnerInnen an der östlichen Landesgrenze von Wien und wird gerne als „Tor zum Marchfeld“ bezeichnet. Sie hat außerdem Anteil am Nationalpark Donauauen. Wegen ihrer exponierten Lage im Osten des Reichs war Groß-Enzersdorf seit dem 13. Jahrhundert durch eine Stadtmauer gesichert, die fast vollständig erhalten und eine der Hauptattraktionen der Stadt ist. Heute wird die Gemeinde durch ein starkes Bevölkerungswachstum geprägt1, was die Stadtverwaltung vor große Herausforderungen stellt. Der Stadterneuerungsprozess hat dabei erfolgreich Unterstützung geleistet.

1) 2,5% pro Jahr laut Statistik

Schon bei der Erstellung des Stadt- strukturen wahrnehmen zu können, wurden soweit wie möglich in die erneuerungskonzepts – noch unter sie hat für die Bevölkerung auch Endfassung des Schutzzonenkon- der Leitung von DI Michaela Krämer – ­große Bedeutung als Identifikations- zepts eingearbeitet. konnten zahlreiche BewohnerInnen element. Um diese schützens- ihre Ideen für konkrete Projekte oder werte Bausubstanz des Stadtsaal und für allgemeine Verbesserungsmaß- alten Stadtzentrums Burghofareal: nahmen einbringen. Um die erarbei- und somit auch das Attraktivität teten Ziele und Maßnahmen zu ver- charakteristische steigern. tiefen und zu koordinieren, wurde Ortsbild weiterhin Das Burg- gleich nach Abschluss des Konzepts zu erhalten, wurde hofareal (in- die Erstellung eines Masterplans für ein Schutzzonen- klusive Stadt- das Stadtzentrum gestartet. Dies be- konzept für die Alt- säle, Amtshaus anspruchte zwar ein Jahr, ermöglichte stadt innerhalb der und Mauerres- aber die Ausarbeitung zahlreicher Stadtmauer erarbeitet. ten der Burg), be- wertvoller Projekte, von denen einige Im Zuge dessen wurde zu- findet sich als Teil bereits umgesetzt oder zumindest nächst die Bevölkerung in einem der ehemaligen Stadtburg begonnen werden konnten: Workshop zu Meinung und Interessen im historischen Zentrum von Groß- befragt, daraufhin ein Maßnahmen- Enzersdorf und steht unter Denkmal- Schutzzonenkonzept: Identität katalog mit den Gemeindevertreter­ schutz – aber: Die Gebäude sind der Stadt erhalten. Innen diskutiert und schließlich der mittlerweile in die Jahre gekommen Die historisch wertvolle Bausubstanz Kontakt mit den betroffenen Grund­ und entsprechen nicht mehr den hilft nicht nur, die geschichtliche Ent- eigentümerInnen gesucht. Die vorge- modernen Ansprüchen und Bedürf- wicklung der Stadt und ihrer Gebäude­ brachten Einwände und Anregungen nissen, der Burghof ist weitgehend

Leben in Stadt und Land Herbst 2018 Seite 21 Stadtbericht

ungestaltet und wird vorwiegend als Parkplatz genutzt, und auch der ­Wochenmarkt im Burghof bzw. vor dem Stadtsaal benötigt eine bessere Infrastruktur. Daher wurde im Herbst 2017 ein Wettbewerb zur Revitalisie- rung des Stadtsaales und des Amts- hauses, zur Attraktivierung und Nutz- barmachung des Burghofs sowie­ zur Errichtung eines Kunst- und Kultur­ zentrums mit Unterbringung der ­Musikschule ausgelobt. Es wurde Da außerdem eine Anbindung an den eines Planungsbüros wurden im März auch ein Siegerprojekt ausgewählt, 2016 errichteten regionalen Radweg 2017 erste Entwürfe vorgelegt und mit aufgrund der kalkulierten Errichtungs- entlang der LB3 fehlte, war eine Um- den Anforderungen der betroffenen kosten wird derzeit aber eine Redi- gestaltung des Areals erforderlich. Im Verkehrsbetriebe abgestimmt. Schließ- mensionierung des Projekts überlegt. Zuge einer Verkehrsberatung durch lich wurden zwei Planungsvarianten das Amt der NÖ Landesregierung in den politischen Gremien diskutiert, Umgestaltung Busbahnhof: die (Abteilung­ Gesamtverkehrsangelegen- bis im Juni 2017 die nötige Entschei- Sicherheit im Auge behalten. heiten) und die NÖ.Regional.GmbH im dung getroffen werden konnte. Der Busbahnhof von Groß- September 2016 wurden zunächst Enzersdorf ist Endstelle mehrerer alle wesentlichen Aspekte wie die Stadteinfahrt Wienertor: Zugang ­Regionalbuslinien sowie der Linie 26 A Anordnung der Busse oder Bewe- ins rechte Licht rücken. als Verbindung zu zwei Wiener U-Bahn­ gungsabläufe von FußgängerInnen, Die Stadteinfahrt von Westen, also linien, entsprach aber nicht mehr den RadfahrerInnen und Kfz-Verkehr er­ von Wien kommend, ist die wichtigste heutigen Sicherheitsstandards. ­ örtert. Nach erfolgter Beauftragung und meistgenutzte Stadteinfahrt. Um diese Tatsache mit dem Wunsch, sich als Tor zum Marchfeld zu präsentieren, kombinieren zu können, war es ­besonders wichtig, diesen Zugang zur Konstruktiv und ergebnisorientiert: Altstadt attraktiv und einladend zu ge- stalten. Nach einer angeregten Diskus- Franz Grossauer über Stadterneuerung in sion über verschiedene Gestaltungs- Groß-Enzersdorf. möglichkeiten einigte man sich auf ein Glaskunstwerk des Künstlers Martin In einer dynamisch wachsenden Stadt schlossen waren, lag meine Aufgabe ab Suritsch, bestehend aus drei Teilen und wie Groß-Enzersdorf gilt es, der Bevölke- dem dritten Jahr des Prozesses darin, die ausgestattet mit Motiven des March- rung nicht nur die erforderliche Grund- formulierten Ziele im Auge zu behalten felds in verschiedenen Facetten. Ende versorgung und Infrastruktur zur Verfü- und die geplanten Projekte zur Umset- August 2017 wurde das Kunstwerk gung zu stellen. Für eine optimale zung zu bringen. Mit der Dynamik aus installiert und am 3. September 2017 ­Lebensqualität sind darüber hinaus den beiden ersten Jahren gelang dies in feierlich seiner Bestimmung über­ ­andere Aspekte von großer Bedeutung, sehr erfolgreicher Weise. Mein Dank gilt geben. Weiter attraktiviert wurde die wie etwa Erholung und Freizeit, kulturelle dabei sowohl den VertreterInnen der Stadteinfahrt durch eine begleitende Aktivitäten, soziale Kontakte und ein ge- Stadtgemeinde, als auch jenen der Beetgestaltung durch die Arbeitsgruppe sundes, sicheres Wohnumfeld. Hier setzt ­Gremien und Arbeitsgruppen für die stets „Image und Stadtbild“ sowie durch das die Stadterneuerung an, indem sie die konstruktive und ergebnisorientierte Zu- Entfernen von Bewuchs auf der Stadt- BürgerInnen in Projekte einbindet und sammenarbeit. Die Genehmigung eines mauer beiderseits des Tores und die ihnen Mitsprache- bzw. Mitgestaltungs- zusätzlichen Jahres im Stadterneuerungs- Beleuchtung dieser Mauerabschnitte. möglichkeiten gibt. In Groß-Enzersdorf prozess zeigt, dass das Engagement der wurde darauf von Beginn an großer Wert involvierten Personen Früchte getragen Stadtmauernpark: mittels gelegt. Nachdem Stadterneuerungs­ und bei den Entscheidungsgremien ­Potentialanalyse weitere Nutzung konzept und Masterplan bereits abge- ­Anerkennung gefunden hat. definieren. Außerhalb der Stadtmauer wird der Ortskern von Groß-Enzersdorf zu

Leben in Stadt und Land Herbst 2018 Seite 22 Stadtbericht

sollen auch Entwürfe von SchülerIn- nen des Gymnasiums einfließen, die die Jugendlichen im Rahmen des ­Faches Bildnerische Erziehung für einen Abschnitt des Parks ausge­ arbeitet haben.

Parallel zu diesen großen Vorha- ben konnten aber auch kleinere Projekte, wie jenes der „Blühenden Stadt“ realisiert werden. Dabei zwei Drittel von einem Park um- unter Einbeziehung der Bevölkerung – ­gelang es der Arbeitsgruppe „Image schlossen. In die Jahre gekommen, eine Potentialanalyse erarbeitet, die und Stadtbild“ mit viel Eigeninitia- hat der Park etwa durch schlecht im Februar 2018 an die Stadtgemein- tive und materieller Unterstützung begehbare Wege, fehlende Anbin- de übergeben wurde. Neben der er- durch die Stadtgemeinde, zahl­ dungen an benachbarte Wohnge- forderlichen Sanierung der Wege und reiche Grünflächen zum Leben zu biete, fehlende bzw. beschädigte der Verbesserung der Beleuchtung erwecken und damit die Attraktivität Sitzmöglichkeiten oder einen über- war eine wichtige Erkenntnis, dass die des Stadtzentrums entscheidend alterten Baumbestand an Qualität verschiedenen Abschnitte des Parks zu erhöhen. verloren. unterschiedliche Qualitäten aufwei- Zwecks klarer Zielvorgaben und sen, die durch Angebote für Jugendli- INFOS: Prioritätensetzung für eine zukünftige che, angenehme Aufenthaltsbereiche, DI Franz Grossauer Parkentwicklung wurde zunächst Bewegungs­angebote und die Er- ZT-Büro für Landschaftsplanung eine umfangreiche Bestandsaufnah- schließung der Stadtmauer gesteigert www.grossauer.com me durchgeführt und schließlich – werden sollten. In diese Planungen

Wertvolle Ressource: Bgm. Monika Obereigner-Sivec über BürgerInnenbeteiligung. Der Stadterneue- ­Offenheit, Toleranz und gegenseitigem Arbeitsgruppen und sogar Freundschaften rungsprozess hat der Respekt heranzugehen: Während es für entwickelt. Gemeinde vier span- die politischen VertreterInnen galt, den Ein wichtiger Schwerpunkt im Rahmen nende Jahre und viele BügerInnen zuzuhören und ihre Anlie- der Stadterneuerung war der Masterplan positive Erfahrungen gen ernst zu nehmen, entwickelte die für unsere Altstadt, der nun eine klare beschert, allen voran Bevölkerung wiederum mehr Verständ- ­Orientierung für die zukünftige Entwicklung die BürgerInnenbetei- nis für die Rahmenbedingungen, in vorgibt und Grundlage zahlreicher Projekte ligung. Die Einbin- denen eine Gemeinde handeln muss ist. So wäre etwa die Neugestaltung des dung der Bevölkerung war von Beginn an bzw. kann. Dabei hat sich herausge- Busbahnhofs ohne Masterplan gar nicht ein wichtiger Baustein des Erfolgs. Dies stellt, dass es einfacher ist, die Men- angegangen worden. zeigte sich sowohl bei der Erarbeitung des schen für konkrete Projekte als für einen Durch den Stadterneuerungsprozess Stadterneuerungskonzepts, als auch bei der kompakten Prozess zu begeistern und ist in Groß-Enzersdorf die Scheu vor der anschließenden Erstellung des Masterplans sie in diese einzubinden, da der Zeit- Kooperation mit der Bevölkerung verloren und der Umsetzung von konkreten Projekten, aufwand überschaubar ist und man gegangen, ja es besteht sogar ganz­ wo die Menschen mit Begeisterung bei der sich nach dem Abschluss auch wieder aktiv der Wunsch, die BürgerInnen in Sache waren und viele wertvolle Anregun- zurückziehen kann. So war es auch ­wichtige Themen einzubinden, was gen eingebracht haben. möglich, Jugendliche einzubinden, ob- ­aktuell etwa bei der Erstellung des Für alle Beteiligten war es aber auch wohl diese sonst schwer erreichbar ­Örtlichen Entwicklungskonzepts mit ein Lernprozess, an die Themen mit sind. Außerdem haben sich erfolgreiche Nachdruck verfolgt wird.

Leben in Stadt und Land Herbst 2018 Seite 23 Berichte aus den Hauptregionen

Ein Blick über die Projekte in den Hauptregionen zeigt, wie aus Vernetzung gemeinsame Freude am Erfolg wird.

Fotos: NÖ.Regional.GmbH Berichte aus den Hauptregionen BürgerInnenbeteiligung und Zusammenarbeit sind nicht nur Grundprinzipien von Dorf- und Stadterneuerung bzw. Gemeinde21. Immer mehr wird klar, wie viele Ressourcen Gemeinden gewinnen, wenn die Bevölkerung vor Ort nicht nur Projektideen einbringt oder kleine ­Gestaltungsmaßnahmen setzt, sondern wenn sie auch in zukunftsorientierte Planungen und Entscheidungen eingebunden wird. Ebenso wird der Wert der Kooperation zwischen Gemeinden immer mehr in der Lebensqualität im Ort spürbar.

Leben in Stadt und Land Herbst 2018 Seite 24 Berichte aus den Hauptregionen

Fotos: NÖ.Regional.GmbH

Viertel der Dorf- und Stadterneuerung Abgrenzung der Hauptregionen

Industrieviertel seiner Bestimmung übergeben wurde. „Wir: Theresienfeld“: Nestschaukel, Rutsche und Sand­spielbereich, G21 mit nachhaltiger Wirkung. Wasserstelle und Klettergerüst wurden gestürmt, Im Sinne einer partizipativen Ortskerngestaltung hatte die auch ein schatten­ spendender­ Pavillon mit Sitz­ Gemeinde bereits 2012 eine überparteiliche Arbeitsgruppe gelegenheiten lädt ins Leben gerufen, die sich intensiv um eine nachhaltige zum Plaudern ein. Der Dorf­ Projektsteuerung zur Neugestaltung von Hauptplatz und erneuerungsverein Wiesmath Hauptstraße im Ortszentrum bemühte – zwei Vorhaben, die sorgte im Anschluss an den mittlerweile erfolgreich umgesetzt sind. Der damit verbundene, Festakt für die kulinarische ebenso erfolgreiche Dialogprozess war 2013 Anlass, einen Ver­sorgung der Gäste! Der Gemeinde21-Prozess zu starten. Damit gelang es, das Enga- neue Kinderspielplatz in gement einiger TheresienfelderInnen zu bündeln, sodass in Wiesmath ist ein weiterer mehreren Arbeitsgruppen Themen Mosaikstein am Weg zu einer und Aktionen diskutiert sowie noch kinderfreundlicheren „kleine“ aber wirkungsvolle Bei- Gemeinde. träge im Sinne des Gemeinde21-­ Leitbildes realisiert wurden. Die Naturgruppe etwa widmete Sanierte Pecherkapelle: sich vor allem der Ausgestaltung mehrerer naturnaher Erho- Hernstein macht Ruhe und Besinnung möglich. lungs- und Bewegungsflächen sowie der Aufstellung von Die Pecherei, also die Gewinnung und Verarbeitung des Tischen und Bänken an passenden Stellen. Daraus entstand Baumharzes der Schwarzföhre, war bis in die 1960er Jahre auch die Teilnahme an der Aktion „Natur im Garten-Gemeinde“. ein wichtiger Erwerbszweig für viele Hernsteiner Familien. Um Die Kulturgruppe begann hingegen mit einer umfassenden diesem alten Handwerk ein bleibendes Denkmal zu setzen, Sammelaktion von historischen Fotos, Drucken sowie Gegen- wurde 2002 die Pecherkapelle mitten im Föhrenwald, direkt ständen und gestaltet derzeit einen „Kulturpfad“. Die Bevöl- am Weitwanderweg 231, errichtet. Sie ist dem Hl. Vinzenz, kerung wurde mit Postkartenaktionen mehrmals auf diese dem Schutzpatron der Holzfäller, geweiht. Die einzigartige Aktivitäten aufmerksam gemacht. Um auch über den G21- Architektur ging seinerzeit aus einem Wettbewerb hervor, eine Prozess hinaus in Zusammenarbeit mit der Marktgemeinde tätig bleiben zu können, formierten sich die MitarbeiterInnen als informelle Gruppe „Wir: Theresienfeld“.

Fertiges Zukunftsleitbild: G21-Gemeinde Enzesfeld-Lindabrunn. Nachdem die Ziele im Dezember 2017 beschlossen werden konnten, haben im Frühjahr alle Arbeitsgruppen intensiv am Maßnahmenplan gearbeitet. Das Kernteam hat im Mai noch einen Feinschliff vorgenommen, und im Juni 2018 wurde der Maßnahmenplan beschlossen. Jetzt geht es ans Umsetzen: Der Bau des neuen Gemeindezentrums hat im Juli begonnen, und das erste G21-Projekt wird die Gestaltung des neuen Rathausplatzes werden. Damit erhält die Gemeinde Enzesfeld- Lindabrunn erstmals einen zentralen Platz, der zukünftig allen kühne Holzkonstruktion, die in vielen Details Symbole der Generationen Freude machen soll. Auch ein Café und eine Pecherei enthält. Witterungseinflüsse, die in den Fußbereich Kleinkinderspielfläche sind eingeplant! Wasser und darauffolgend Ameisen eindringen ließen, machten schließlich eine Sanierung unumgänglich. Nach Abschluss Neuer Kinderspielplatz: der Arbeiten erfreut die Pecherkapelle inmitten der Ruhe des Wiesmath als kinderfreundliche Gemeinde. Föhrenwaldes wieder alle BesucherInnen, Wanderer oder Das Wetter bei der Eröffnung des neuen Kinderspielplatzes Besinnung-Suchende! in Wiesmath hätte nicht besser sein können – die Stimmung unter den zahlreichen Festgästen war genauso sonnig! Mitten INFOS: im Ort gelegen, erfreut sich der neue Spielbereich großer NÖ.Regional.GmbH, Büro Industrieviertel Beliebtheit bei den Kindern, und sie konnten es kaum erwarten, Franz Gausterer Tel.: 0676/88 591 255 / [email protected] bis der Spielplatz an diesem Festtag gesegnet und offiziell

Leben in Stadt und Land Herbst 2018 Seite 25 Berichte aus den Hauptregionen

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Mostviertel ein Kleinregionales Rahmenkonzept er- Vision 2030: noch mehr Kooperation stellt. Am 19. Juni fand dazu der erste große und noch weniger Kirchturmdenken ­ regionale Planungsworkshop statt, die sogenannte im Mostviertel. Perspektivenwerkstatt. Bei dieser Zusammenkunft Derzeit arbeitet die LEADER-Region Tourismusverband Most- ­haben rund 50 GemeindevertreterInnen gemeinsam straße gemeinsam mit der NÖ.Regional.GmbH und den beiden die wesentlichen Handlungserfordernisse für die künftige Kleinregionen Donau-Ybbsfeld bzw. Ostarrichi-Mostland ein Entwicklung der Region ermittelt. Die gesammelten Ergebnisse umfassendes Regionalentwicklungsprojekt. Dieses Projekt trägt werden nun gesichtet und bei einem nächsten Termin im Herbst konkretisiert. Die Finalisierung des Konzepts ist für Mitte 2019 geplant.

Interkommunaler Kooperationsplan: gemeinsame Projekte in der Kleinregion Ybbstal. Die zehn Gemeinden der Kleinregion Ybbstal-Eisenstraße­ haben den gemeinsamen „Interkommunalen Kooperations- plan“ gestartet und dazu das erste Regionssymposium mit der Bevölkerung abgehalten. Ziel des Projekts, das vom NÖ Fonds für Kleinregionen unterstützt wird, ist es, die gemeinde- übergreifende Zusammenarbeit weiter zu stärken. Beim Symposium wurden zu fünf thematischen Schwerpunkten –

„Verkehrsraum und Mobilität“, „Freizeit- und Naherholung“, „Landwirtschaft und Naturraum“, „Siedlungsraum Wohnen und Raumentwicklung“ sowie „Wirtschaft“ – bestehende Koope- rationsprojekte besprochen sowie die Stärken, Herausforde- rungen und Potentiale der zehn Gemeinden diskutiert. Darauf aufbauend, wurden mögliche Kooperationsmaßnahmen für die Entwicklung der Kleinregion erarbeitet. Der produktive Abend lieferte damit eine Fülle an Ergebnissen. So wurde etwa großes Kooperationspotential im Bereich Leerstands- und Wohnraummanagement erkannt und eine gemeinde- übergreifende Plattformlösung angedacht. Auch Betriebs­ den Arbeitstitel „Vision 2030“ und soll einen Beitrag leisten, die gebiete und der geplante Zukunftscampus sollen durch aktive­ Region zukunftsfit zu machen, denn im Sinne einer geordneten Zusammenarbeit weiter forciert werden. Im Rahmen eines Entwicklung auf regionaler Ebene ist die Abstimmung von zweiten Regionssymposiums im Herbst sollen die erarbeiteten räumlichen Entwicklungsvorstellungen über die Gemeindegrenzen Kooperationspotentiale vertieft werden. hinweg erstrebenswert. Daher zielt das Projekt darauf ab, das sprichwörtliche „Kirchturmdenken“ bei raumplanerischen Fragen INFOS: abzubauen und den K­ooperationsgedanken­ weiter zu stärken. NÖ.Regional.GmbH, Büro Mostviertel Johannes Wischenbart Im dazu laufenden Abstimmungsprozess, der Anfang 2018 Tel.: 0676/88 591 211 / E-Mail: [email protected] gestartet wurde, wird mit Unterstützung eines Planungsbüros

Leben in Stadt und Land Herbst 2018 Seite 26 Berichte aus den Hauptregionen

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Waldviertel Vereine über Projekte sowie aktuelle Pläne und Kleinregion Lainsitztal: haben damit vielerlei wertvolles Wissen weiter- Wege in die Zukunft. gegeben, Erfahrungen gesammelt und Kontakte Die Kleinregion Lainsitztal (Gemeinden ­untereinander geknüpft, um gemeinsam an einer Bad Großpertholz, Großschönau, Moorbad Harbach, St. Martin, ­Qualitätssteigerung zu arbeiten, von der alle profitieren. Unserfrau-Altweitra und Weitra) arbeitet seit einigen Monaten an der Erstellung eines neuen Kleinregionalen Strategieplans. Kleinregion ASTEG: Dazu waren bei einer Veranstaltung mit dem Titel „Kleinregion Kulinarik und Radfahren am Knödel Land Radweg. Lainsitztal – Wege in die Zukunft“ die mehr als 70 Teilnehmer­ Landtagspräsident Karl Wilfing eröffnete am 9. Juni in Allent- Innen aufgerufen, gemeinsam mit politischen MandatarInnen steig den 42km langen „Knödel Land Radweg“ in der Kleinregion sowie mit VereinsvertreterInnen ASTEG, der die Gäste zu den „Knödel Land Wirten“ führt. Die an der Erstellung des neuen Kleinregion und das reichhaltige Knödelangebot sind namens- ­Zu­kunftsbildes zu arbeiten. Als gebend für diese Genießerroute. Um alle Möglichkeiten zu Schwerpunktthemen für die nächsten Jahre einigte man sich auf „Kleinregionale Identität“, „Wirtschaft und Arbeitsmarkt“, „Natur und Umwelt“ sowie ­„Gesundheit und Soziales“. Regionssprecher Bürgermeister Raimund Fuchs (Weitra) appellierte abschließend an die Teil- nehmerInnen, in den nächsten Jahren aktiv an der Entwicklung nutzen, wird diese Entwicklung in enger Kooperation mit der der Kleinregion mitzuarbeiten, da nur die vereinten Kräfte der Nachbarkleinregion Zukunftsraum Thayaland und dem dort Regionsbevölkerung, der politischen VertreterInnen sowie der entstandenen Radweg „Thayarunde“ (Radeln auf ehemaligen Vereine und Institutionen etwas bewirken und umsetzen Bahntrassen) vorangetrieben. Genusserlebnis – das ist es, auf ­können. Die Fertigstellung des Strategieplans wird für das das die Kleinregion verstärkt setzt. Radfahren und authentische Frühjahr 2019 angepeilt. Speisen in hoher Qualität sind die Zutaten für einen klein­ regionalen Cocktail, der die Gäste in die Region locken soll. Vernetzungstreffen mal drei: Dorferneuerungsvereine im Austausch. Grafenegg: erster E-Mobilitätstag. Zahlreiche Dorferneuerungsvereine des Waldviertels nutzten die Zum ersten Mal veranstaltete die Mobilitätsgemeinde Grafenegg Möglichkeit zu Informations- und Erfahrungsaustausch im Rahmen einen E-Mobilitätstag. Dort konnten interessierte Gemeindebürger­ dreier Vernetzungstreffen. Der Dorferneuerungsverein Pernegg lud Innen und BesucherInnen Elektromobilität durch Probefahrten zunächst am 29. Mai ins barrierefreie Vereinshaus beim Kloster­­- hautnah miterleben und wurden durch die AusstellerInnen sowie areal, zu dem die alte, leer stehende Schule im Rahmen der Impulsvorträge umfassend informiert. Dem Veranstalterteam der Dorferneuerung umgestaltet worden war. Am 12. Juni fand im Gesunden Gemeinde Grafenegg ging es vor allem darum, der neuen Gemeinschafts-FF-Haus in Sparbach (Gemeinde Vitis) das zweite Vernetzungstreffen statt, bei dem Aktionen wie die Ent­ stehungsgeschichte des Sparbacher Apfelsaftes oder der Weg zum Apfeldorf im Mittelpunkt standen. Am 13. Juni folgten schließlich 38 Dorferneuerer der Einladung auf die Burgruine Senftenberg, die mit vielerlei Geschichten um das jahrhundertealte Bauwerk, die seit 51 Jahren laufend betriebene Sanierung, einzigartige Kulissen für verschiedenste Veranstaltungen oder die neue Aussichtsplatt- form auf dem Bergfried im Zentrum des Augenmerks der Gäste Bevölkerung ein breites Angebot an Informationen zur E-Mobilität stand. Beim Erfahrungsaustausch berichteten die einzelnen ­ verbunden mit Unterhaltung zu bieten – denn, elektrische Antriebe ohne direkten Schadstoffausstoß und vor allem das Fahren eines E-Bikes tragen letztlich auch zur Gesundheit bei.

INFOS: NÖ.Regional.GmbH, Büro Waldviertel Josef Strummer Tel.: 0676/88 591 230 / E-Mail: [email protected]

Leben in Stadt und Land Herbst 2018 Seite 27 Berichte aus den Hauptregionen

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Weinviertel besichtigung in Großrußbach: Ein neuer Jubiläum: Funcourt, Marterl-Sanierungen und die 750 Jahre Stadtgemeinde Marchegg. ­Neugestaltung des Schlossbergplatzes sind die Nach der Schlacht bei Groißenbrunn 1260 letzten Projekte der aktiven Dorferneuerung. wurde die Stadt Marchegg durch Ottokar II. gegründet und 1268 Anschließend bot die gelungene Veranstaltung erstmalig urkundlich erwähnt. Dies gab ­aktuelle Informationen zu den verschiedenen Landes- natürlich Anlass zum Feiern mit zahl- aktionen sowie zu Neuerungen, Förder­mög­lichkeiten und vielen reichen Ehrengästen, allen voran an­deren Service-Leistungen der NÖ.Regional.GmbH, aber auch Landeshauptfrau­ Johanna Mikl-Leitner. zu IST-mobil und der Die Feierlichkeiten begannen am neu LEADER-Klein­projekte­ gestalteten Ottokarplatz – einem förderung.­ Beim nächs- Dorferneuerungsprojekt – wo mit ten Treffen sollen der ­VertreterInnen der Tschechischen Genera­tionen­wechsel ­Republik das Ottokar-Denkmal enthüllt im Verein, die Integra­ und eine Zeitkapsel eingesetzt wurde. Weiters wurden eine neue tion möglichst aller „Stadtchronik“ präsentiert und Filme aus dem Archiv gezeigt. Dorfbewohner­ Innen­ sowie die Motivation Frischer Wind: Stadtmauerstädte neu organisiert. bzw. die Erfolgsfaktoren für ein aktives Vereinsleben im Vorder- Nach 17 Jahren Bestand hat sich die Arbeitsgemeinschaft der grund stehen. NÖ Stadtmauerstädte im Februar dieses Jahres als Verein neu organisiert. Die Mitgliedsstädte Drosendorf, Eggenburg, Groß- Region in Bewegung: das Marchfeld wird mobil(er). Enzersdorf, Hainburg an der Donau, Horn, Laa an der Thaya, Seit eineinhalb Jahren laufen die Planungs- und Abstim- Marchegg, Retz, Waidhofen an der Thaya, Weitra und Zwettl mungsarbeiten zu einem regionsweiten Anrufsammeltaxi im versprechen sich dadurch eine noch bessere Kooperation. Dazu Marchfeld. Im Jänner 2019 soll nun ein zukunftsfähiges Mikro- gehörte zunächst eine gemeinsame Fachexkursion nach Freistadt ÖV-System seinen Betrieb aufnehmen. Aktuell laufen die (OÖ), die Einblick in das dortige touristische Angebot, die vielfäl- ­Detailplanung und der Aufbau des dichten Haltepunktenetzes. tigen Aktivitäten des Stadtmarketings und erlebnisorientierte In Diskussion ist ein Betrieb über 24 Stunden und 7 Tage die Stadtführungen gewährte. Ende April wurde zum vierten Mal der Woche. Der Tarif orientiert sich nach den Vorgaben des Landes „Aktionstag Stadtmauer“ abgehalten, der Einheimischen und NÖ am üblichen VOR-Tarif und einem Komfortzuschlag für das BesucherInnen das wertvolle kulturhistorische Erbe der Stadt- mauern näherbrachte. Weiters wurde das gemeinsame Projekt „Inszenierung Stadtmauer“, das mit Beleuchtungs­maß­nahmen

erhöhte Service. Auch VOR-Zeitkarten (Wochen-, Monats- und Jahreskarten) sollen anerkannt werden. Das „Marchfelder ­Anrufsammeltaxi“ soll per Telefon, Handy-App sowie Computer an besonderen Teilen der Stadtmauern diese stärker ins Be- geordert werden können, eine kostenlose „mobilCard“ soll eine wusstsein rücken soll, bereits in fünf Städten durchgeführt und bequeme monatliche Abrechnung ermöglichen. Mobilitätsein- abgeschlossen. Ein Vernetzungstreffen Ende November soll auch geschränkte Personen sollen von zu Hause abgeholt und direkt für Nicht-Mitgliedsstädte mit Stadtmauern offenstehen. zum gewünschten Zielpunkt geführt werden. Neben dem Ausbau der Bahnlinien und der bevorstehenden Neugestaltung Neues in Dorf- und Stadterneuerung: des Busfahrplans ist dies ein weiterer zukunftsweisender Schritt Vernetzungstreffen in Großrußbach. zur Mobilität im Marchfeld. Die NÖ Dorf- und Stadterneuerung ist seit 1984 eine Erfolgs- geschichte, dahinter stehen eine Vielzahl von Dorferneuerungs- INFOS: vereinen und Gemeinden. Um den Erfolg weiterzuführen,­ sind NÖ.Regional.GmbH, Büro Weinviertel Networking und Erfahrungs­austausch wichtige Bausteine. Doris Fried Tel.: 0676/88 591 331 / E-Mail: [email protected] Daher begann die Veranstaltung mit einer vielfältigen Projekt­

Leben in Stadt und Land Herbst 2018 Seite 28 Berichte aus den Hauptregionen

Foto: Petra Grassmann

NÖ-Mitte „FrauenWelten im Wandel“: Kirchberg und Stationentheater in Neulengbach. Frankenfels. „Ins- Begeisterung der BesucherInnen und gro- gesamt haben über 200 ßes Engagement der Schauspielerinnen prägten Jugendliche an der Online- das erste Stationentheater in Neulengbach, das im Rahmen Umfrage zur Jugendstudie Pielachtal teilgenommen,“ freut des Projekts „Frauenwelten“ am 9. und 10. Juni aufgeführt sich Bürgermeister und Obmann der Kleinregion Pielachtal, wurde. An verschiedenen Spielorten im historischen Zentrum Ing. Kurt Wittmann, über den großartigen Rücklauf. Die Ergebnisse der Stadt bekamen die jeweils mehr als 120 BesucherInnen wurden am 13. September 2018 präsentiert. im Rahmen einer geführten Tour Pionierarbeit: Regionale Agenda 21 kurze Theater­ im Traisen-Gölsental. stücke zu sehen, Seit einigen Monaten arbeitet die Kleinregion Traisen-­ die ganz per­sön­ Gölsental intensiv an der Erstellung der kleinregionalen Strategie liche Geschichten und geht dabei neue Wege. Als erste Region in Niederösterreich

Foto: NÖ.Regional.GmbH Foto: bekannter­ Neu- setzt das Traisen-Gölsental auf eine Regionale Agenda 21 und lengbacher Per- damit auf rege BürgerInnenbeteiligung. sönlichkeiten er­­- Die Gemeinde21 hat in der Region bereits Tradition – mit zählten. Das Stationentheater ist Teil einer zweijährigen Veran- Hohenberg, Traisen, Rohrbach und St. Aegyd waren und sind staltungsreihe mit Ausstellungen, Erzählcafes, Theaterstücken, bereits einige Gemeinden mit der Arbeit in der Agenda 21 Publikationen und einer Frauen-Messe, die das Wirken von vertraut. In den letzten Wochen und Monaten wurden mehrere Frauen in Neulengbach sichtbar machen möchte. Gleichzeitig Meilensteine gesetzt, die im Rahmen des ersten Zukunfts­ werden neben der Rolle von Frauen im Wandel der Zeit auch forums vor knapp 100 Interessierten aus den 11 Gemeinden Leistungen von Frauen über das letzte Jahrhundert hinweg bis der Kleinregion präsentiert worden sind: Highlights aus Inter- heute betrachtet, wobei die Schwerpunkte des Projekts die views mit Agenda-PionierInnen, Ergebnisse aus Steuerungs- sozialen und kulturellen Veränderungen der Frauen in unserer gruppen- und Kernteamsitzungen sowie ein Film, der im Gesellschaft betreffen. Die von professionellen Schauspielerinnen Rahmen von Schulworkshops entstanden ist, bilden nun die gemeinsam mit Laien­schauspielerinnen aus Neulengbach Basis für die Arbeit an konkreten Umsetzungsideen. In neun ­dargestellten Persönlichkeiten geben einen authentischen und direkten Einblick in die damalige Welt der Frauen und damit in Lebenswelten, Herausforderungen und Leistungen, die die Stadt- gemeinde noch heute prägen. So lernte man Wally Neuzil kennen, die über ihr Leben mit dem Maler Egon Schiele erzählte,

oder traf die Gräfin Sidonie Pálffy, die mit List und Mut sowie stadtland Büro Foto: unter Beteiligung vieler tapferer NeulengbacherInnen die Türken- belagerung der Burg Neulengbach beenden konnte. Auch ­wurde versucht, zu heutigen Themen Bezug zu nehmen. So wurde mit „Pionierkreisen“ geht die Arbeit nun weiter. Die Themen reichen der Betreiberin der Stadtgreisslerei, Maria Brutschy, eine Szene dabei von der regionalen Kreislaufwirtschaft über Energiewende aufgeführt, die bewies, dass persönliche Gespräche in einem und Mobilität bis hin zu „Generationen im Dialog“, „Natur Kaufhaus aufregender sein können als online-Shopping. Das ­bewusst“ und „Kultur regional“. Das Interesse an einer gemeinde­ Projekt „FrauenWelten im Wandel“ wurde beim Ideenwettbewerb übergreifenden Zusammenarbeit seitens der Bevölkerung ist 2016 der NÖ Dorf- und Stadterneuerung ausgezeichnet. hoch, Synergieeffekte werden als wichtig erkannt, gemeinsame Ideen sind im Entstehen. Die Ergebnisse der ersten Runde der Fertige Studie: Jugendliche gestalten das Pielachtal. Pionierkreise werden im ersten Entwurf der Strategie bei einem Die Jugendstudie Pielachtal läuft – unterstützt vom NÖ Fonds zweiten Zukunftsforum im Spätherbst präsentiert. Ziel ist eine für Kleinregionen – als Sozialraumanalyse seit Herbst 2017 und Fertigstellung der Strategie im Frühjahr 2019. Die Beteiligung soll die Bedürfnisse von 10- bis 24jährigen Jugendlichen in der soll darüber hinaus natürlich bestehen bleiben und noch zu Region erheben, um ihre Lebensqualität mit passgenauen vielen konkreten Projekten führen. ­Maßnahmen weiter zu verbessern. Die Jugendstudie bezieht die unterschiedlichen Perspektiven der Jugendlichen, der Erwachsenen INFOS: und der Bürgermeister mit ein. Neben ExpertInnen wurden NÖ.Regional.GmbH, Büro NÖ-Mitte ­natürlich die Jugendlichen selbst um ihre Meinung gebeten. Zu Sabine Klimitsch Tel.: 0676/88 591 222 / E-Mail: [email protected] gewinnen gab es drei Saison­ ­karten für die Freibäder Rabenstein,

Leben in Stadt und Land Herbst 2018 Seite 29 Dorferneuerungspreis 2018

Europäischer Dorferneuerungspreis 2018. Der Europäische Dorferneuerungspreis 2018 ist geschlagen – der Sieg geht nach Hinterstoder in Oberösterreich. (Details: www.landentwicklung.org)

Fotos: Gemeinde Hinterstoder Fotos: Stadtgemeinde Waidhofen an der Ybbs stellung der Ortsbeleuchtung gemäß Energieeffizienz, Verkehrssicherheit und Gesundheit, die Schaffung von Begeg- nungs- und Dokumentationsräumen in hoher architektonischer Qualität, die Stärkung des lokalen Wirtschaftspoten- tials und des touristischen Angebots unter der Dachmarke „Hinterstoder pur“, die Förderung einer nachhaltigen Mobilität für Einheimische und Gäste „Talaufwärts – vom Schlusslicht sowie eine Vielfalt an herausragenden zum Vorzeigeort“. Aktivitäten im Bereich Kunst und Kultur. Unter diesem Motto hat Hinterstoder Kurz und gut: Hinterstoder wird dem einen integrierten und ganzheitlichen Motto ‘we!ter denken‘ auf eine um­ Entwicklungsprozess durchgeführt, in fassende und strahlkräftige Weise in dem konsequente und aktive Bürger- bester Form und höchster Qualität beteiligung sowie zahlreiche kreativ gerecht.“­ und kooperativ mitgestaltende Akteure ebenso herausragen wie das Selbst- Der NÖ-Preisträger: Waidhofen verständnis, mit dem Nachhaltigkeit, an der Ybbs. Innovation und Modernität verfolgt und In der Kategorie „Europäischer schaft, Kunst und Kultur, zeitgemäßer gelebt werden. Die Jury hat dement- Dorferneuerungspreis für eine ganzheit- sozialer Infrastruktur wie auch Ökologie sprechend positiv geurteilt: „Hinterstoder liche, nachhaltige und mottogerechte ersichtlich. Zahlreiche Maßnahmen zeigt äußerst facettenreich, wie die Dorfentwicklung von herausragender wurden in interkommunaler Zusam- Hebung der Lebensqualität in einem Qualität“ wurde auch die niederöster- menarbeit realisiert, so arbeitet die attraktiven, innovativen und zukunfts- reichische Statutarstadt Waidhofen an Gemeinde beispielsweise beim Breit- fähigen Dorf zum Schlüsselfaktor eines der Ybbs ausgezeichnet. Laut Jury bandausbau, der gemeindeübergrei- partizipativen Entwicklungsprozesses zeichnet sich Waidhofen an der Ybbs fenden Flächenwidmung und im Rah- werden kann. Die Dynamik und der „durch einen langjährigen Entwick- men des ÖPNV unter anderem mit der Erfolg basieren maßgebend auf dem lungsprozess aus, der 1988 in den Hauptregion Mostviertel, der Kleinregion regen Ideenaustausch über kreative Katastralgemeinden begann und 1993 und der LEADER-Region Eisenstraße­ Kooperationen mit den ruralen wie den einen umfassenden Stadterneuerungs- zusammen. Herausragend erscheint urbanen Lebenswelten. Highlights aus prozess induzierte, der in der ambitio- auch die Installierung eines „Stadtküm- einer Vielzahl an realisierten Projekten nierten ‚Vision 2030’ mündete – einem merers“, der die Innenstadt-Unterneh- sind die Erstellung eines Naturraum- hochkarätigen Leitfaden für die gesam- men und die Verwaltung koordiniert­ Entwicklungskonzepts für das Stodertal, te Gemeinde im Bereich Wohnen, und somit zur Innenstadtaufwertung die Rückwidmung von Baugrund­ ­Arbeiten und Tourismus, der gemein- beiträgt. Generell sind die Offenheit für stücken in Grünland, die Renaturierung sam von BürgerInnen, ExpertInnen und Heterogenität und Vielfalt, zeitgemäße des Naturjuwels Schiederweiher, die politisch Verantwortlichen formuliert Beteiligungsstrukturen und breites bür- effiziente Nutzung von endogenen wurde. Die Umsetzung dieser Vision­ ist gerschaftliches Engagement sowie das Rohstoffen zur Wärmegewinnung,­ bereits weit fortgeschritten und in einer beispielhafte Miteinander von Stadt die Umnutzung der alten Post für Vielzahl von Leuchtturmprojekten in und Land auf Augenhöhe positiv zu zentrumsnahes Wohnen, die Um­ den Bereichen Baukultur, Regionalwirt- erwähnen.“

Leben in Stadt und Land Herbst 2018 Seite 30 Special Service

English Summary

Climate change: A balancing act Dealing with climate change: Town report, Groß-Enzersdorf: between protection and adap­ How to adapt to climate change. Gateway to the Marchfeld with tation. When it comes to adapting to many positive attributes. While climate protection repre- ­climate change, municipalities in The town of Groß-Enzersdorf, sents a global challenge, climate ­particular will have to preserve the population approx. 12,000, which is change adaptation is a task that quality of life through appropriate located at the eastern border of the must be implemented at regional measures while also fostering an state of Vienna, is often referred to and local levels, because the poten- awareness among the population as the "Gateway to the Marchfeld”. tial risks and impacts vary from regarding preventive measures they The town is experiencing significant ­region to region. As a result, Austria's can take at private level. Among the population growth, which presents federal states have developed their many issues in this area are the major challenges for the municipal- own climate change adaptation ­creation of protected green spaces, ity. The urban revitalisation process strategies and integrated them into the promotion of shading concepts has helped the town to deal suc- their climate protection programmes. and water storage measures, protection cessfully with the associated chal- 60 instruments of the Lower Austrian against extreme weather phenomena, lenges. In addition to a variety of climate and energy programme have the unsealing of ground surfaces or small-scale measures, the primary a high degree of relevance with greening measures on buildings. focus of these efforts has been on ­regard to climate change adaptation; a concept of protective zones to they range from solar cooling to the Agenda 2030: Global action preserve historically valuable build- planting of climate-specific plants in plan with repercussions for ings and structures, the improve- town centres, from promoting irriga- towns and cities. ment of the town hall and castle tion infrastructure in dry areas to In September 2015, the United yard, the redesign of the bus station, improving soil quality and promoting Nations adopted the “Agenda 2030 the renovation of the Wienertor gate humus formation. for Sustainable Development”. All 193 and a potential analysis for the Member States have committed to ­future use of the Stadtmauernpark. Focus on climate change: working towards implementing of the A process that looks back and Agenda and its 17 sustainable devel- Reports from the main regions. ahead. opment goals at national, regional­ Civic participation and coopera- Since the beginning of the 20th and international level by the year tion are essential principles, not only century the global climate has 2030. Compliance with these goals of village and town revitalisation or changed considerably, in part due to is an important responsibility for all in the context of Gemeinde21. It is the massive level of greenhouse gas stakeholders involved in the devel- becoming increasingly clear how emissions: increasing temperatures, opment of our municipalities and many resources a community changing weather patterns, more regions. In 2018 “Leben in Stadt & stands to gain when the local pop- frequent weather extremes. Specifi- Land” presents goals that can and ulation contributes not only project cally, many regions will have to get should be actively implemented at ideas or carries out small develop- used to prolonged hot and dry community level, i.e. in towns, cities ment measures, but also when they ­periods as well as unpredictable or in micro-regions. Examples of such are involved in future-oriented plan- ­precipitation. Global climate change goals include Goal 9 “Build resilient ning and decision-making. Similarly, has arrived in our everyday lives and infrastructure, promote inclusive and the quality of life in a town is in- now requires adaptation strategies sustainable industrialisation and creasingly and tangibly improved by at local and regional levels. ­foster innovation”, and Goal 13 “Take cooperation between municipalities. urgent action to combat climate change and its impacts”.

Leben in Stadt und Land Herbst 2018 Seite 31 Foto: www.shutterstock.com Foto: NÖ.Regional.GmbH Foto: Markus Berger, MA, Neulengbach Leben in und Stadt Liebe Leserin! Lieber Leser! LandInformation/Adressen Neubestellungen und Adressänderungen können Sie unter dieser Für nähere Auskünfte zu den Aktivitäten und Projekten der Dorf- und ­Telefonnummer vornehmen lassen: Stadterneuerung in NÖ stehen Ihnen folgende Büros zur Verfügung: 02742/9005-14128 Landesgeschäftsstelle für Dorferneuerung: Drinkweldergasse 15, Oder mailen Sie Ihre Nachricht einfach an: [email protected] 3500 Krems, Tel.: 02732/9025-11202 Sollten Sie unser Magazin mehrfach bekommen, obwohl Sie mit E-Mail: [email protected], www.noe.gv.at einem Exemplar zufrieden wären, rufen Sie uns bitte an. Landeskoordinierungsstelle für Stadterneuerung: Drinkweldergasse 15, Bei Unzustellbarkeit bitte retour an: Landes­­koordinie­rungs­­­­­­­­­­­stelle für 3500 Krems, Tel.: 02732/9025-45443 Stadterneuerung bzw. Landesgeschäftsstelle für Dorf­­­­­­­erneuerung, E-Mail: [email protected], www.noe.gv.at ­Drinkweldergasse 15, 3500 Krems NÖ.Regional.GmbH: Josefstraße 46a/5, 3100 St. Pölten, Tel.: 02742/71800, E-Mail: [email protected]

Impressum: Leben in Stadt und Land, Magazin der Dorf- und Stadterneuerung in Niederösterreich Herausgeber: Amt der NÖ Landesregierung, Abteilung Raumordnung und Regionalpolitik-­Landesgeschäftsstelle für Dorf­erneuerung, Landeskoordinierungsstelle für Stadterneuerung Redaktionsleitung: Mag. Christina Ruland, Amt der NÖ Landes­regierung, Abt. Raumordnung und Regionalpolitik,­ Landhausplatz 1, 3109 St. Pölten, Tel.: 02742/9005-14128, E-Mail: [email protected] Redaktion: Dipl.-Ing. Bernhard Haas, Mag. Wolfgang Alfons (beide Abteilung Raumordnung und Regionalpolitik – Dorf- und Stadterneuerung, Tel.: 02732/9025-45443), Sonja Buchegger (NÖ.Regional.GmbH). Namentlich gezeichnete Artikel müssen nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen. Für unverlangt eingesandte Beiträge wird keine Haftung übernommen. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Beiträge zu überarbeiten und zu kürzen. Grafische Gestaltung: www.horvath.co.at Druck: ­Gugler GmbH, 3390 Melk Übersetzungen: Dr. Mandana Taban Fotonachweis: Wenn nicht anders angegeben, stammen die Fotos aus dem Archiv der NÖ.Regional.GmbH. Die Fotos zum Stadtbericht stammen – wenn nicht anders angegeben – von Markus Berger, MA, Neulengbach. Die Hauptregionsberichte stammen – wenn nicht anders angegeben – von den ProzessbegleiterInnen­ der NÖ.Regional.GmbH. Abonnements und Einzelbestellung: „Leben in Stadt und Land“ wird kostenlos abgegeben. Abonnements und Einzelbestellungen richten Sie bitte an die Redaktionsleitung. Verlagsort: 3109 St. Pölten Offenlegung laut §25 Mediengesetz: Medieninhaber und Herausgeber: Land Niederösterreich, Landhausplatz 1, 3109 St. Pölten Erscheinungsweise: „Leben in Stadt und Land“ erscheint vierteljährlich. Blattlinie: „Leben in Stadt und Land“ informiert über die Entwicklung der Dorf- und Stadterneuerung und dient als Diskussionsforum für deren Anliegen.

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