2017 Nr.19 Ein.Nachrichtenblatt
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I N I T I A T I V E E N T W I C K L U N G S R I C H T U N G A N T H R O P O S O P H I E Ein Nachrichtenblatt für Mitglieder und Freunde E i n N a c h r i c h t e n b l a t t Nachrichten für Mitglieder der Anthroposophischen Gesellschaft und Freunde der Anthroposophie 7. Jahrgang, Nr. 19 24. September 2017 Administration / Herausgabe ‹Verwaltungsverein für Ein Nachrichtenblatt›. Die Verantwortung für die Beiträge liegt bei den Autoren. © Alle Rechte vorbehalten. Michaels Schwert 2017 Die eigentliche Aufgabe der Menschen wäre, aus der lichten Klarheit der Erkenntnis die Kraft herunterzutragen in die Finsternis des Unterbewussten und dort – durch das Schwert Michaels – etwas umzugestalten, denn nur dann kann im Ich wahres Geistiges erschei- nen. Und in diesem Kampf im Innern kommt der Mensch nur weiter, wenn er sich mit der Welt auseinandersetzt und dort den entsprechenden Kampf führt: indem er aus der Kraft der Erkenntnis soziale Finsternis oder auch dunkle Naturgewalten ausgestaltet. Jörgen Smit, 23. Oktober 1978 Guariento di Arpo, 1310-1370, Michael – Mueseo Civico Padua rt. - Soziale Finsternis wird häufig als Disharmonie erlebt. Der Schritt zur Einforderung von sozialer Harmonie ge- genüber allen Beteiligten liegt dann häufig nahe und man wendet sich an den Konflikt-Manager, an das Social Engi- I N H A L T neering. Soziale Finsternis bricht jedoch in der Regel so- fort wieder aus, wenn der Konfliktmanager aus dem Hause ist. Man braucht ihn vor Ort. Dadurch zeigt er sich als Michaels Schwert 2017 – Jörgen Smit/rt. Führer unselbständiger Seelen (vergleichbar dem Priester- Entwicklungen am Goetheanum könig und dem Guru). – Der moderne Konfliktmanager Erwartungen ––– Thomas Heck lebt im individuellen Ich. Er fördert die Aufklärung sozia- Wie die Anthroposophie einen Film-Mythos inspirierte – ler Sachverhalte ohne falsche Rücksichten auf Sozialhar- STAR WARS - Krieg der Götter ––– Ingo Hoppe monieforderungen. Er erforscht andererseits auch die indi- viduellen Ursachen sozialer Finsternis in sich selbst und Buchbesprechung: Peter Selg, gestaltet diese um. Er findet sich in diesem zweifachen in- Michaeli, Vom Vertrauen in die Menschheit am Abgrund Michaeli-Motive 2017 – Thomas Stöckli dividuellen Streben – das lichte, feurige Kraft-Schwert Michaels zu schmieden und zu finden, also Forschung auf ‘Papyrus-Methode‘ – ein Hintergrund geistigem Gebiet nach innen und nach aussen – mit andern Gicht und «DDHG» ––– Stephen E. Usher, PhD zusammen und bildet mit ihnen keimhaft neue Sozialität . – [email protected] 1 Nr. 19, 24. September 2017 I N I T I A T I V E E N T W I C K L U N G S R I C H T U N G A N T H R O P O S O P H I E Ein Nachrichtenblatt für Mitglieder und Freunde Entwicklungen am Goetheanum tabak, den er liebte, könnte er auch Kokain, den ›Schnee‹ wie es in seinen Briefen heisst, zu sich genommen haben, Der folgende Beitrag wurde am 12. September an die vielleicht bewusst, vielleicht auch ohne es zu wissen. Hal- Goetheanum-Leitung sowie an weitere Funktionäre der luzinogene Mittel mögen, wenn er sie denn nahm, einzelne Gesellschaft versendet. Inzwischen liegen zwei Reaktionen Erfahrungen erklären, aber seine Beschäftigung mit medi- vor, in denen allerdings auf die geschilderten Ereignisse tativen Techniken über zweieinhalb Jahrzehnte geht darin mit keinem Wort eingegangen wurde. Statt dessen wurde nicht auf. Steiner bleibt uns als esoterischer Schüler weit- darum gebeten, man möge nicht soviel Zeit und Energie gehend verborgen. Sehr viel mehr wissen wir über den mit unnötigen Konflikten verbrauchen angesichts der Lehrer Steiner.“ drängenden und wichtigen Aufgaben, die sich die Goe- Stephen E. Usher, ein Mitglied aus USA, war der Ansicht, theanum-Leitung vorgenommen hat. dass ein solches Zitat nicht unkommentiert vom Goethea- Dabei handelt es sich um ein Muster, welches in der All- num verbreitet werden sollte und äusserte sich dazu schriftlich in „Deepening Anthroposophy“ 1 und in „Ein gemeinen Anthroposophischen Gesellschaft seit Jahrzehn- 2 ten besteht: Anstatt auf die gestellten Erkenntnisfragen Nachrichtenblatt“ . Im Zusammenhang mit der Auseinan- dersetzung die darauf folgte, bezog Justus Wittich Stellung einzugehen (was ist wahr und was ist nicht wahr), wird 3 behauptet, es bestehe ein Konflikt. Allerdings bekommt die und schrieb : Auseinandersetzung erst durch dieses Verhalten konflikt- „Dagegen bin ich der Auffassung, dass es eine angemes- haften Charakter und die Klärung der Erkenntnisfragen sene Verhaltensweise wäre, wenn ein Mitglied einen tat- wird vermieden, bzw. verweigert. sächlichen oder vermeintlichen Fehler am oder im Goe- theanum wahrnimmt, es dann zuallererst die Pflicht hätte, Der Verfasser hat inzwischen eine ausführliche Replik die Verantwortlichen direkt darauf hinzuweisen oder mit verfasst und der Goetheanum-Leitung zur Verfügung ge- ihnen ins Gespräch zu kommen.“ stellt. Eine Veröffentlichung ist vorgesehen. – Der wesentliche Aspekt dieser Äusserung liegt darin, dass * Stephen E. Usher sich (den Verantwortlichen gegenüber) „unangemessenen“ verhalten habe. In dem gleichen Arti- Erwartungen kel wurde Stephen E. Usher unterstellt: „Bis zu seiner Abreise hatte er unter anderem zwei Ge- Was können Mitglieder und Gesellschaftsleitung der All- spräche mit Mitgliedern der Goetheanum-Leitung, er- gemeinen Anthroposophischen Gesellschaft voneinan- wähnte seine Empörung aber mit keinem Wort.“ der erwarten? Tatsächlich hatte Stephen E. Usher in dem Artikel, auf den In der letzten Zeit sind zwei bemerkenswerte Erwartungs- sich Justus Wittich bezieht, geschrieben: haltungen seitens Gesellschaftsvertretern gegenüber Mit- „Am Ende eines erfreulichen Besuchs am Goetheanum gliedern formuliert worden, die im Folgenden betrachtet vom 19. - 25. September 2016, traf ich auf eine kleine Bro- werden sollen. schüre mit dem Titel ‹Rudolf Steiner Bilder›. …“ Bei aufmerksamerem Lesen hätte Justus Wittich auffallen I. Im Zusammenhang mit der Ausstellungsbroschüre können, dass Stephen E. Usher seine Empörung keines- „Rudolf Steiner Bilder“ wegs mit Absicht zurückgehalten hatte, sondern auf die Zur Erinnerung Broschüre erst kurz vor seiner Abreise, also nach den Ge- Im Rahmen der Ausstellung «Rudolf Steiner Bilder» wur- sprächen, aufmerksam geworden ist. So steht eine – muss de von der Dokumentation am Goetheanum eine kleine man nicht sagen „leichtfertige“ – Diskreditierung eines Broschüre herausgegeben. Aus der Einleitung: Mitgliedes im Raum, die weltweit verbreitet wurde. Über den Hintergrund des Vorganges konnten sich nur die Leser „Zu Rudolf Steiners 155. Geburtstag zeigt die Bibliothek von „Ein Nachrichtenblatt“ ein Bild machen, die Leser am Goetheanum imaginative Begegnungen [mit Rudolf von „Anthroposophie weltweit“ erfuhren davon zunächst Steiner] in Fotografie, Malerei, Skulptur und Schrift. Die- nichts. Stephen E. Ushers vermeintliches Vorgehen bewer- ses Heft versammelt eine Auswahl an Textstellen.“ tet Justus Wittich wie folgt: In dieser Broschüre wurde im Rahmen dieser „imaginati- „Dies bewusst nicht zu tun [zunächst die Verantwortlichen ven Begegnungen“ das folgende Zitat von Helmut Zander anzusprechen], sondern das Goetheanum beziehungsweise ohne jeden Kommentar wiedergegeben: einzelne Verantwortliche ohne Prüfung des Zusammen- „Leider wissen wir so gut wie nichts über Steiner in sei- hangs per E-Mail-Verteiler und elektronischer Medien ner Zeit als esoterischer Schüler ... Kritiker und Wissen- weltweit innerhalb von Mitgliederkreisen und darüber schaftler haben sich auch gefragt, welche psychische Dis- hinaus an den Pranger zu stellen, hat meiner Auffassung position Steiner besass, ob er, polemisch gefragt, ›geistes- krank‹ war oder, seriöser, an Schizophrenie litt. Aber 1 Ausgabe 5.2 vom 4. Oktober 2016 neuere psycho-medizinische Überlegungen dazu fehlen. 2 Ausgabe Nr. 21/2016 Oder nahm er vielleicht doch Drogen? Mit dem Schnupf- 3 Anthroposophie weltweit (AWW) Nr. 12/2016, „Eine irritierende Ausein- andersetzung“ [email protected] 2 Nr. 19, 24. September 2017 I N I T I A T I V E E N T W I C K L U N G S R I C H T U N G A N T H R O P O S O P H I E Ein Nachrichtenblatt für Mitglieder und Freunde nach erheblich mehr Schaden für das Goetheanum erzeugt ausgegangenen Korrespondenz, die in „Ein Nachrichten- als das oben dargestellte tatsächliche Versäumnis.“ blatt“ erschienen war, jedoch vorenthielt. Aber geschah nicht durch ein Mitglied des Vorstandes ge- Ein weiterer Aspekt aus Justus Wittichs Artikel: nau das, was Stephen E. Usher vorgeworfen wurde? Und „Eine Reihe von Mitgliedern machte sich in der Nachfolge das in weitaus grösserem Umfang: allein die deutsche die Sichtweise von Stephen E. Usher zu eigen und griffen Ausgabe von „Anthroposophie weltweit“ hat nach Aus- zur Feder – sowohl öffentlich im Blatt Roland Tüschers 7 kunft der Redaktion eine Auflage von ca. 20.000 Stück! wie auch in empörten Briefen an den Vorstand des Goe- Offensichtlich ohne den Beitrag genau gelesen zu haben, theanum.“ ohne auf die genannten Kritikpunkte einzugehen und of- Damit unterstellt Justus Wittich den Mitgliedern, sie hät- fensichtlich ohne abzuklären, ob sein Verdacht zutrifft, ten, anstatt sich selber ein Urteil zu bilden, die Sichtweise wurde durch Justus Wittich, Mitglied des Vorstandes, Ste- Stephen E. Ushers „zu Eigen gemacht“. Wie kommt Justus phen E. Usher weltweit vor der gesamten Mitgliedschaft Wittich dazu, den Mitgliedern derartiges zu unterstellen? „an den Pranger“ gestellt. Einer Mitgliedschaft, die nicht Dankbar, auf den Vorgang aufmerksam gemacht worden in der Lage war, sich selbst