Preisverleihung Kinderspiel Des Jahres 2018
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Preisverleihung Kinderspiel des Jahres 2018 Informationen für die Medien Spiel des Jahres • Geschäftsstelle • Heinrich-Hertz-Str. 9 • 50170 Kerpen Fon: +49 (0) 2273 – 95 31 382 • Fax: +49 (0) 2273 – 95 31 384 E-Mail: [email protected] • Internet: www.spiel-des-jahres.com Der Spielejahrgang 2018 Ein Kommentar von Sabine Koppelberg, Koordinatorin der Jury Kinderspiel des Jahres Spielen ist Grundbedürfnis Spielen ist nachweislich ein Grundbedürfnis des Menschen. Kinder stillen die- ses Grundbedürfnis so oft sie können. Würfeln und über Brettspielen grübeln – das war bereits in der Antike ziemlich angesagt. Man würfelte mit Astragalen und spielte Lege- oder Laufspiele auf Spielplänen, die kurzerhand in Treppen- stufen eingeritzt wurden. Das Material war oft auf das Wesentliche reduziert, der Spielspaß dennoch hoch. Dieser natürliche Drang der Kinder zu spielen ist bis heute unverändert. Eben- so der Wunsch nach viel Spaß beim Spielen. Und das ist auch die Zielsetzung der Spieleautoren von heute. Dabei entwickeln sie zur Freude der Kinder immer detailreicheres Material und raffiniertere Mechanismen. Davon konnten wir uns auch in diesem Jahrgang überzeugen. Über 160 Kinderspiele hat jedes Jurymitglied von den Verlagen erbeten und in zahlreichen Partien zusammen mit Kindern und Familien gespielt – zuhause, in der Kindertagesstätte, in der Schule. Besonders für 5 bis 7 Jahre Unser Fazit: Der Spielejahrgang 2017/2018 bietet insbesondere für die Altersklasse der 5 bis 7-Jährigen eine große Auswahl. Was die Spielmechanismen angeht, überwiegen eindeutig Geschicklichkeits- und Gedächtnisspiele, während das klassische Laufspiel und kindgerechte Kartenspiele auch in diesem Jahrgang eher Mangelware sind. Thematisch haben sich die Autoren ausgesprochen häufig auf Geschichten rund um das klassische Märchen kon- zentriert. Daneben begegnen uns wieder viele Tiere, darunter jede Menge Dinosaurier und Wesen aus der Geister- und Fantasywelt: putzige Gespenster, nächtliche Gestaltwandler und unerschrockene Superhelden. Umsetzung teilweise unzureichend Nicht ganz so helden- und märchenhaft sehen wir die Umsetzung vieler Spiele in diesem Jahrgang. Schon nach we- nigen Spielrunden wurden kritische Punkte deutlich: Außergewöhnliche Spielideen, bei denen verschiedene Mecha- nismen auf den ersten Blick sehr reizvoll miteinander kombiniert wurden, sind nicht richtig austariert. Da unterfordert beispielsweise der Geschicklichkeitsanteil die Kinder, während das Memo-Element zu anspruchsvoll ist. Oder die Kinder sind nicht in der Lage, das Zubehör zu benutzen. Sie benötigen Hilfe, um nicht exakt gearbeitete Holzblöcke mit Spielfiguren zu überwinden oder eine Schiene aus Pappe im Spielplan zu verschieben. Gerade Spielmaterial aus Pappe war leider häufig nicht stabil genug produziert, um viele Partien auszuhalten, so dass beispielsweise Bäume, Berge oder Vulkane schon nach wenigen Runden verknickten oder Ecken ausgefranst waren. Am meisten geärgert haben uns in diesem Jahr allerdings fehlerhafte Regeln ohne eine sorgfältige redaktionelle Überarbeitung. Gerade bei den internationalen Verlagen führten teils irreführende und lückenhafte Übersetzungen zu Ratlosigkeit und frustriertem Achselzucken am Spieltisch. Hier rein intuitiv richtig zu spielen – das schafften nur spielerfahrene Erwachsene. Einige außergewöhnliche und umwerfende Spielideen, die wir und die Kinder richtig toll fanden, haben es deshalb nicht auf unsere Empfehlungsliste geschafft. Das ist unglaublich schade, zumal diese Defizite schon nach der ersten Partie offensichtlich waren. Hier fragen wir uns, woran das liegt? Stehen die Verlage oder der deutsche Vertrieb tatsächlich unter solch hohem Druck, dass sie die Neuerscheinung mit der heißen Nadel gestrickt in den Markt pumpen müssen? Weitere an sich rundum überzeugende Neuerscheinungen haben es nicht auf unsere aktuelle Liste geschafft, weil deren flächendeckende Verfügbarkeit im Handel zum heutigen Zeitpunkt nur marginal beziehungsweise noch gar nicht garantiert ist. Auch das ist sehr schade. Aus diesen Gründen haben wir die maximale Zahl von 10 zu empfehlenden Kinderspielen in diesem Jahr nicht voll ausgeschöpft, dafür aber acht sehr unterschiedliche Spiele für Kinder zwischen fünf und sieben Jahren ausgewählt, von denen wir hoffen, dass sie möglichst vielen Kindern lange Freude bereiten. 2 Darunter die drei Kandidaten für die Auszeichnung „Kinderspiel des Jahres 2018“, die uns ganz besonders überzeugt haben, mit einer ungewöhnlichen Spielidee, einem verständlichen Regelwerk, stabilem, kindgerechten Spielmaterial und vor allem jeder Menge Spielspaß für Kinder und ältere Mitspielende. Mit Emojito! kommt zum wiederholten Male der Günzburger Verlag HUCH! mit einem Kinderspiel in die spannende Endrunde. Dem Autor Urtis Šulinskas gelingt es zusammen mit dem Illustrator Tony Tzanoukakis ganz viel Gefühl in dieses witzige, kindgerechte und variantenreiche Partyspiel für Kinder ab 7 Jahren zu packen. Funkelschatz ist eine Familienproduktion von Lena und Günter Burkhardt. Hier haben Tochter Lena und ihr als Spieleautor überaus erfolgreicher Papa eine wunderbar atmosphärische Drachenfamiliengeschichte geschaffen, das der ebenso (kinder)spielerfahrene Verlag HABA vorbildlich als Sammelspiel für Kinder ab 5 Jahren umgesetzt hat. Mit Panic Mansion schafft es der französische Verlag Blue Orange erstmals aufs blaue Treppchen, denn die beiden Autoren Asger Harding Granerud und Daniel Skjold Pedersen haben mit einem genial einfachen Schüttelmechanis- mus ein Geschicklichkeitsspiel entwickelt, das mit verschiedenen Varianten Kinder ab 6 Jahren und Erwachsene herausfordert. Wir gratulieren allen Autoren, Grafikern und Verlagsvertretern schon jetzt ganz herzlich zu ihren tollen Spielideen. Welches der drei Spiele unsere Auszeichnung zum Kinderspiel des Jahres 2018 erhalten wird, entscheidet sich heute. 3 Nominiert zum Kinderspiel des Jahres 2018: Emojito! von Urtis Šulinskas Grafik: Tony Tzanoukakis Verlag: HUCH! (Günzburg) und Desyllas (Athen) Für 2 – 14 Spieler ab 7 Jahren Spieldauer: ca. 30 Minuten Preis: ca. 22 Euro Zum Spiel Das boxende Känguru hängt erschöpft in den Seilen. Die Vogelscheuche ist ganz schön genervt von dem Gezwitscher um sie herum. Das Bügeleisen muss dringend mal Dampf ablassen. Und der Eisbär probiert selig seine neuen Schlittschuhe aus. So viele Gefühle, so viele Stimmungen und noch viele mehr gibt es in diesem Partyspiel. Drei Varianten gibt es, man spielt miteinander, gegeneinander oder sogar in Teams. Immer geht es darum, dass einer das Gefühl, das eine Figur auf einer Spielkarte zeigt, mimisch und/oder mit Geräuschen darstellt, und die Mitspieler dieses erraten müssen. Das macht nicht nur allen Beteiligten tierischen Spaß, man lernt auch einiges: über die eigenen Emotionen und vor allem über die der Anderen. Da sage noch einer, mit Gefühlen spielt man nicht. Begründung der Jury Was beglückt mein Gegenüber? Oder was betrübt es? Das sind Fragen, die Menschen vom jüngsten Alter an beschäftigen. Hier können sie es gemeinsam herausfinden. Der Autor Urtis Šulinskas hat ganz viel Gefühl in dieses kindgerechte Partyspiel gepackt. Die genialen Illustrationen von Tony Tzanoukakis erzählen zu jedem einzelnen eine kleine Geschichte. In welcher der Spielvarianten auch immer: Es schult das Mitgefühl und Einfühlungsvermögen. Und am Ende bleiben Jubel, Trubel, Heiterkeit. Der Autor Urtis Šulinskas ist ein litauischer Spiele-Autor und Teil des Design-Studios Bonding Games (bondinggames.com). Das Studio ist auf Familien- und Kinderspiele spezialisiert. Urtis ist außerdem in einem Kinder-Camp aktiv, wo er sich Anregungen für seine Spiele holt. Nebenbei führt er ein Karikatur- bzw. Cartoon-Projekt und genießt es, auch die künstlerische Seite von Brettspielen zu erkunden. Im Jahr 2014 ist er durch witzig illustriere Tiere in einem Cartoon auf die Idee für „Emojito!“ gestoßen. Immer schon fand er es faszinierend, wie sich Emotionen und Atmosphäre bei einer Spielerunde aufbauen und entwickeln. Aus diesem Zusammenspiel ist die Idee für „Emojito!“ entstanden. Der Grafiker Tony Tzanoukakis ist ein griechischer Illustrator. Seine Illustrationen findet man in „OMG“, „Amphipolis“ und im gesamten Vorschulprogramm des griechischen Verlags Desyllas. Die Inspiration für die Illustration von „Emojito!“ fand Tony durch Beobachtung seiner Mitmenschen in Alltagsituationen. Die Mimik und die Gefühle die hierbei entstanden, waren für ihn Inspiration genug. Der Verlag Die Vertriebsgesellschaft Hutter Trade erblickte 2004 das Licht der (Unternehmens-)Welt. Zeitgleich wurde die Verlagsmarke HUCH! gegründet, die wiederum durch Hutter Trade vertrieben wird. Seitdem gehen die Entwicklung als auch der Vertrieb von ausgezeichneten und abwechslungsreichen Spielen Hand in Hand. Mit innovativen Kinder- und Familienspielen mit Lifestyle-Charakter, Strategiespielen und facettenreichen Vertriebsprodukten haben sich HUCH! und Hutter Trade ein ganz eigenes Profil geschaffen. 2016 trafen der griechische Verlag Desyllas und Hutter Trade aufeinander. Auf der SPIEL stellte der Athener Verlag dem HUCH!-Team sein Programm vor. Das Spiel „Emojito!“ stieß sofort schon aufgrund der vielen ansprechenden Illustrationen auf großes Interesse. Bereits im darauffolgenden Jahr wurde das Spiel für den deutschsprachigen Markt in Zusammenarbeit mit Desyllas veröffentlicht. Pressekontakt: Hutter Trade Andrea Stadler, +49 (0) 8221 - 36 96 34, [email protected] 4 Nominiert zum Kinderspiel des Jahres 2018: Funkelschatz von Lena und Günter Burkhardt Grafik: Daniel Döbner Verlag: HABA (Bad Rodach)