Jahresbericht 2012
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JAHRESbericHt 2012 Das Zentrum für Zeithistorische Forschung (ZZF) ist ein zeitgeschichtliches Grundlagen forschungs institut, das sich mit der deutschen und europä i schen Geschichte des 20. Jahrhunderts befasst. In methodischer Hinsicht verfolgt es insbesondere gesellschaftsgeschichtliche Perspektiven. Über den wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn hinaus bildet der forschungsbasierte Service und Wissens transfer eine wichtige Aufgabe des ZZF. JAHRESbericHt 2012 inhaltsverzeichnis VORWORT 4 PUBLIKATIONEN 8 :: Bücher 8 :: Online 14 FORSCHUNGSFELDER 30 :: Direktion 33 Frank Bösch :: »Translating Europe«: Europavorstellungen im 20. Jahrhundert 36 :: Abteilung i »Kommunismus und Gesellschaft« 40 Jan c. Behrends :: ein sowjetisches Vietnam: afghanistan als Gewaltraum (1979–1989) 44 :: Abteilung II »Wirtschaftliche und soziale Umbrüche im 20. Jahrhundert« 48 Matthias Judt :: Mythos oder Januskopf? alexander schalck-Golodkowski und der Bereich Kommerzielle koordinierung 52 :: Abteilung III »Wandel des Politischen im 20. Jahrhundert: Rechte, Normen, Semantik« 58 Maren MöhrinG :: Fremdes essen die ausländische Gastronomie in der Bundesrepublik deutschland 63 :: Abteilung iV »Regime des Sozialen im 20. Jahrhundert. Mobilisierung, Wohlfahrtsstaatlichkeit und Rationalisierung« 67 rüdiGer hachtMann/thoMas schaarschMidt/WinFried süss :: Berlin im nationalsozialismus 72 :: Abteilung V »Zeitgeschichte der Medien- und Informationsgesellschaft« 77 JürGen danyel :: Wege in die digitale Moderne überlegungen zu einer Zeitgeschichte der Informationsgesellschaft 84 :: Qualitätsmanagement 89 :: Übersicht über die Forschungsprojekte sowie weitere Dokumentations- und Ausstellungsvorhaben 2012 90 NACHWUCHSFÖRDERUNG 106 :: Doktorand/inn/en 106 :: Master-Studiengang »Public History« 109 :: Lehrveranstaltungen 111 WISSENSTRANSFER UND HOCHSCHULKOOPERATION 116 ÖFFENTLICHKEITSARBEIT 122 VERWALTUNG 128 BIBLIOTHEK 134 TÄTIGKEIT DER INSTITUTSMITGLIEDER IN EXTERNEN GREMIEN 138 GASTWISSENSCHAFTLER/INNEN 144 VERANSTALTUNGEN 150 :: Konferenzen, Workshops und Tagungen 150 :: Doktorandenforum 159 :: ZZF-Institutskolloquium 160 :: Vorträge, Podiumsdiskussionen, Buchvorstellungen 163 :: Thematische Vortragsreihen 168 :: Dokumentar-Theater 171 :: Ausstellungen 172 :: ZZF-Veranstaltungen im Rahmen des Deutschen Historikertags 2012 174 VERÖFFENTLICHUNGEN 178 :: Publikationen 178 :: ZZF-Wissenschaftler/innen in den Medien 191 VORTRÄGE UND DISKUSSIONSBEITRÄGE 200 PERSONALIA 220 :: Mitarbeiter / innen 220 :: Neueinstellungen 222 :: Vertretungen/Beurlaubungen/Stipendien/Verabschiedungen 222 :: Promotionen/Habilitationen 224 :: Auszeichnungen/Ehrungen 225 GLEICHSTELLUNG 229 GREMIEN 232 SCHRIFTENREIHEN DES ZZF 236 InhaltsverzeIchnIs 2 3 Vorwort Die vielfältige Tätigkeit eines Forschungsinstituts von der Größe des ZZF lässt sich schwerlich auf einen Nenner bringen. Aber sie stand im Jahr 2012 doch maßgeblich im Zeichen seiner ersten turnus gemäßen Evaluierung als Institut der Leibniz-Gemeinschaft. Evaluierungen sind scharfe Schwerter – und dies besonders in einer Forschungsorganisation wie der Leibniz-Gemeinschaft, die ihre Rolle im deutschen Wissenschaftssystem aus der nachzuweisenden Exzellenz ihrer einzelnen Einrichtungen ableitet. Das ZZF hat sich auf die alle sieben Jahre stattfindende Bewertung seiner Arbeit in allen seinen Arbeitseinheiten und mit all seinen Gremien gründlich vorbereitet, und es hat die im Novem ber 2012 abgenommene Probe auf seine Leistung sehr gut bestanden. Unser Institut hat darüber hinaus in dem langen Prozess der Evaluationsvorbereitung auch selbst vieles über die eigenen Ver fahrensabläufe gelernt und manches verbessert, um seine Arbeit auf dem Feld der deutschen und europäischen Zeitgeschichte in Zukunft weiter zu stärken. Wie der vorliegende Jahresbericht aber auch verdeut- mehrere Ergebnisse präsentiert werden, darunter der lichen soll, haben wir uns im vergangenen Jahr nicht von Jochen Laufer mitherausgegebene vierte Band der auf die Beschäftigung mit der eigenen Evaluation be- Quellenedition »Die UdSSR und die deutsche Frage schränkt. Auch 2012 konnten wir mit zahlreichen öf- 1941–1949«, in dem Dokumente aus russischen Archi- fentlich sichtbaren Forschungsergebnissen und Akti- ven zugänglich gemacht werden und die erste Berlin- vitäten aufwarten. Die Mitarbeiterinnen und Mitar- Krise 1948/49 sowie der Abschluss der ostdeutschen beiter des Hauses publizierten 22 neue Bücher, und Staatsgründung im Mittelpunkt stehen. unter ihnen waren vielbeachtete Monographien wie Rüdiger Hachtmanns Studie über das Wirtschaftsim- Im Rahmen der Leibniz-Gemeinschaft hat das perium der Deutschen Arbeitsfront, Maren Möhrings ZZF erfolgreich die Initiative zur Einrichtung eines Habilitationsschrift über die Geschichte der ausländi- Leibniz-Forschungsverbunds »Historische Authentizi- schen Gastronomie in Deutschland und Christopher tät« ergriffen, der im Juni 2012 vom Präsidium für eine Görlichs Dissertation über den Tourismus in der DDR. Laufzeit von zunächst fünf Jahren bewilligt wurde. Akzente setzte das ZZF auch durch wissenschaftliche Die mittlerweile neun Leibniz-Forschungsverbünde fas- Tagungen zu neuen Forschungsfeldern, wie zur Zeit- sen instituts- und disziplinübergreifend das Forschungs- geschichte der Computerisierung oder zum Struktur- potenzial der Leibniz-Gemeinschaft auf ausgewählten wandel der 1970/80er Jahre. Darüber hinaus engagierte Feldern zusammen, die ihrem Anspruch einer »theo- sich das ZZF bei der Erschließung zeithistorischer Quel- ria cum praxi« in besonderer Weise entsprechen. len. 2012 konnten in diesem Zusammenhang gleich 2012 war für das ZZF nicht nur das Jahr der Evaluation, Als Höhepunkt einer sehr erfolgreichen Zusammen- sondern auch der Preise. Stolz sind wir darauf, dass arbeit von Kunstsoziologen und Zeithistorikern kann Christoph Kleßmann, von 1996 bis 2004 Direktor des die Eröffnung der viel diskutierten Ausstellung »Ab- ZZF, mit dem Bochumer Historikerpreis ausgezeichnet schied von Ikarus. Bildwelten in der DDR – neu gesehen« wurde. Annelie Ramsbrock erhielt für ihr Buch »Kor- am 18. Oktober 2012 in Weimar gelten. rigierte Körper. Eine Geschichte künstlicher Schön- heit in der Moderne« den Übersetzungspreis »Geis tes- Aus dieser Ausstellung stammen auch die Abbil- wis sen schaften international« des Börsenvereins des dungen, die diesem Band beigegeben sind und dazu ein- Deutschen Buchhandels, ebenso die Dissertation von laden sollen, den Jahresbericht des ZZF auch als Ent- Christoph Kalter über die Entdeckung der Dritten Welt führung in eine Denk- und Bildwelt zu verstehen, die und die neue radikale Linke in Frankreich, die zugleich eben noch Gegenwart war und nun schon Geschichte ist. auch für den Leibniz-Nachwuchspreis nominiert war. Darüber hinaus wurde die Smartphone-App »Die Ber- liner Mauer« – ein auf der Website www.chronik-der- mauer.de beruhendes Kooperationsprojekt mit der Bun- deszentrale für politische Bildung und dem Deutsch- landradio – mit dem Deutschen Bildungsmedien-Preis digita 2012 in der Kategorie »Privates Lernen« ausge- zeichnet. Und schließlich gelang dem ZZF gemeinsam mit dem Nominierungskomitee der Deutschen UNESCO- Kommission die Aufnahme von 14 Dokumenten zum Bau und Fall der Berliner Mauer sowie des Zwei-plus- Vier-Vertrags in das Weltdokumentenerbe der UNESCO. Große öffentliche Beachtung erfuhr auch das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung Potsdam, im Juli 2013 geförderte Verbundprojekt »Bildatlas: Kunst in der DDR«, das im Oktober 2012 seine Forschungsergebnisse prä- sentierte. Dabei wurde im Rahmen der in Weimar er- öffneten Ausstellung erstmals die von der Projekt- gruppe am ZZF entwickelte Bilddatenbank vorgestellt, mit der die Kunstbestände von 165 Museen, Sammlun- gen, Galerien, Sonderdepots und Unternehmen von den Prof. Dr. Frank Bösch Prof. Dr. Martin Sabrow am Projekt beteiligten Partnern erschlossen wurden. Direktor Direktor vorwort 4 5 unter dem Titel »abschied von Ikarus. Bildwelten in der und installation folgte die erzählung der ausstellung DDR – neu gesehen« zeigte eine Ausstellung vom 19. Ok- nicht der linearen Zwangsläufigkeit des bekannten Ge- tober 2012 bis zum 3. Februar 2013 im Neuen Museum in schichtsverlaufs. An Stelle einer chronologischen Aufrei- Weimar neue Perspektiven auf die Kunst in der DDR. Sie hung wurden umfassendere Themen dargestellt, die das wurde gemeinsam organisiert von der Klassik Stiftung spannungsfeld zwischen offiziell gewünschten und non- Weimar und dem BMBF-Verbundprojekt »Bildatlas: Kunst konformen Bildwelten in den Blick nahmen. Im Mittel- in der DDR« mit seinen Partnern: den Staatlichen Kunst- punkt stand dabei das in der Kunst gespiegelte Verhältnis sammlungen Dresden, Galerie Neue Meister; dem Insti- zwischen utopischem Anspruch und sozialistischer Wirk- tut für Soziologie der Technischen Universität Dresden; lichkeit. Dies zeigte sich nicht nur in der facettenreichen dem kunstarchiv Beeskow und dem Zentrum für Zeit- interpretation des Ikarus-schicksals und anderer Mythen historische Forschung in Potsdam. durch viele Künstler, sondern blieb ein Leitmotiv für die gesamte DDR-kunstgeschichte. »abschied von Ikarus« rekonstruierte die Entwick- lung der Kunst in der DDR – von der Darstellung des anti- in diesem Jahresbericht dokumentieren wir so- faschistischen Gründungsmythos über die Popularisie- wohl kunstwerke selbst als auch aufnahmen von der rung der Kunst als »ersatzöffentlichkeit« bis hin zu den Weimarer ausstellungseröffnung. diagnosen des Systemzerfalls in den 1980er Jahren. Mit ca. 260 Arbeiten aus Malerei, Grafik, Fotografie,