Arbeitsmarktbericht Januar 2021 (PDF, 711
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Arbeitsmarktbericht in Zahlen Arbeitsmarktreport Wirtschaftsraum Bonn/Rhein-Sieg Januar 2021 Agentur für Arbeit Bonn/Rhein-Sieg Bonn, den 29. Januar 2021 Presse und Marketing Sperrfrist: 29.Januar 2021, 9:55 Uhr Presseinformation Nr. 004 / 2021 Entwicklung des Arbeitsmarktes im Bezirk der Agentur für Arbeit Bonn/Rhein-Sieg im Januar 2021 Der Arbeitsmarkt im Januar: Der Arbeitsmarkt ist grundsätzlich noch stabil. Arbeitslosenquote steigt um +0,3 Prozentpunkte auf 6,7 Prozent im Vormonatsvergleich und steigt um +1,1 Prozentpunkte zum Vorjahr. Im Vergleich zum Vormonat steigt die Arbeitslosigkeit insgesamt um 1.345 Personen (+4,2 Prozent) auf 33.467 Menschen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat steigt die Arbeitslosigkeit um +5.732 Personen oder +20,7 Prozent. Der Zugang an Arbeitsstellen fällt im Vergleich zum Vormonat um -372 Stellen (-27,4 Prozent) und weist somit weiterhin auf eine geringere Nachfrage an Arbeitskräften hin. „Der Arbeitsmarkt ist auch im Januar stabil geblieben. Die Entwicklung findet dabei auf einem hohen Ausgangsniveau der Arbeitslosigkeit statt. Der Zugang an Arbeitsstellen reduzierte sich um ungefähr ein Viertel und sinkt dadurch überdurchschnittlich stark. Diese niedrige Arbeitskräftenachfrage spiegelt den gesunkenen Abgang aus der Arbeitslosigkeit in eine Erwerbstätigkeit wieder. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit ist jedoch trotz des harten Lockdowns im Januar verhältnismäßig moderat ausgefallen. Zum Vergleich: Von Dezember 2019 auf Januar 2020 war ein Plus von 5,4 Prozent zu verzeichnen. Grund für diese Entwicklung ist, dass saisonal im Winter immer weniger Menschen abgehen und viele Unternehmen weiterhin auf Kurzarbeit setzen, um die Freisetzung von Fachkräften zu vermeiden.“ sagt Bernd Lohmüller, Geschäftsführer operativ der Agentur für Arbeit Bonn/Rhein-Sieg. Arbeitsmarktreport | 1.2021 | © Bundesagentur für Arbeit 2 Zusammenfassung zur Situation der Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk und den politischen Gebietskörperschaften nach Rechtskreisen Die Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk Bonn/Rhein-Sieg steigt im Vergleich zum Vormonat (von 32.122 auf 33.467). Es ist ein Anstieg im Versicherten- und Grundsicherungsbereich zu verzeichnen. Im Agenturbezirk Bonn/Rhein-Sieg stiegen die Zugänge in Arbeitslosigkeit aus der Erwerbstätigkeit um +43,4 Prozentpunkte. Die Abgänge aus der Arbeitslosigkeit in eine Erwerbstätigkeit fielen ebenfalls stark um -16,6 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist die Arbeitslosigkeit angestiegen (+20,7 Prozent). Der Anstieg betraf alle Personengruppen und konnte in beiden Rechtskreisen beobachtet werden, wobei die Arbeitslosigkeit im Versichertenbereich und hier in Bonn stärker gestiegen ist. (vgl. Details ab S. 6). Arbeitslosigkeit nach Personengruppen Im Januar fiel die Jugendarbeitslosigkeit wieder leicht um insgesamt -17 Personen (-3,6 Prozent) und stieg im Vorjahresvergleich um +437 Personen an. Die Arbeitslosigkeit der Älteren (50+) kann sich im Januar nicht weiter stabilisieren. Sie steigt im Vergleich zum Vormonat deutlich um +576 Menschen (+5,4 Prozent) an. Im Vorjahresvergleich steigt sie um +2.081 Personen. Die Langzeitarbeitslosigkeit stieg im Vorjahresvergleich im Versichertenbereich deutlich um +1.136 Personen (+116,6 Prozent) und im Grundsicherungsbereich stark um +2.223 Personen (+25,7 Prozent). Die Gesamtarbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, stieg im Agenturbezirk Bonn/Rhein-Sieg um +0,3 Prozentpunkte auf einen Prozentwert von 6,7 Prozent und überschritt damit den Wert des Vorjahresstandes um +1,1 Prozentpunkte. Arbeitsmarktreport | 1.2021 | © Bundesagentur für Arbeit 3 Situation konjunktureller Kurzarbeit Anzeigen Für den Dezember 2020 legte die Statistik nun die endgültigen Daten zu den Anzeigen und betroffenen Personen vor. Danach zeigten im Dezember insgesamt 510 neue Unternehmen der Region Bonn/Rhein-Sieg Kurzarbeit an. Das bedeutet einen geringen Rückgang im Vergleich zum Vormonat November. Hier waren es 531 Neuanzeigen. Im Vorjahr zeigten im Monat Dezember 26 Betriebe konjunkturelle Kurzarbeit an. In den Anzeigen wurden der Agentur für Arbeit für Dezember insgesamt 3.731 Personen genannt. Im Monat November waren es noch 3.770 Personen. Kurzarbeitende Betriebe und Kurzarbeitende Zur realisierten Kurzarbeit im Monat August 2020 liegt erneut eine aktuelle Hochrechnung vor. Danach realisierten im Agenturbezirk 2.732 Betriebe (Juli: 3.167) konjunkturelle Kurzarbeit. 20.033 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer (Juli: 23.251) waren danach von Kurzarbeit betroffen gewesen. Zum Vergleich die endgültigen Zahlen zur realisierten Kurzarbeit (Stand: Dezember 2020 nach einer Wartezeit von 5 Monaten): Im Juli realisierten 3.191 Betriebe für 23.731 Beschäftige konjunkturelles Kurzarbeitergeld. Die überwiegende Anzahl der Betriebe, die Kurzarbeit realisierten, kamen aus dem Handel (548 mit 2.862 Beschäftigten, darunter alleine aus dem Einzelhandel: 287 Betriebe mit 1.086 Beschäftigten), Gastgewerbe (520 Betriebe mit 3.655 Beschäftigten, darunter alleine aus der Gastronomie: 405 Betriebe mit 2.107 Beschäftigten), Immobilien (338 Betriebe mit 2.113 Beschäftigten), dem Verarbeitenden Gewerbe (326 Betriebe mit 7.322 Beschäftigte); dem Dienstleistungsgewerbe, zum Beispiel Kunst, Unterhaltung und Erholung (299 Betriebe mit 1.615 Beschäftigten) und dem Gesundheitswesen (201 Betriebe mit 587 Beschäftigten). Die Kurzarbeiter-Quote stellt den Anteil der Kurzarbeiter an den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten dar. Im Agenturbezirk Bonn/Rhein-Sieg lag die Kurzarbeiter-Quote im September bei 5,0 Prozent. Im Vormonat August lag sie noch bei 5,9 Prozent. „Die Kurzarbeit stabilisiert den Arbeitsmarkt auch weiterhin. Dadurch bleiben die Auswirkungen des Lockdowns verhältnismäßig moderat. Unternehmen nehmen das Angebot verkürzt zu arbeiten gerne an, um es so vermeiden zu können, Personal zu entlassen. Insgesamt wirken die eingeleiteten Maßnahmen zur Stützung der Unternehmen und geben in vielen Fällen Sicherheit.“, sagt Bernd Lohmüller, Geschäftsführer operativ der Agentur für Arbeit Bonn/Rhein-Sieg. Arbeitsmarktreport | 1.2021 | © Bundesagentur für Arbeit 4 Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist im Januar um 0,4 Punkte auf 100,2 Punkte gefallen. Das ist der erste deutlichere Rückgang seit dem ersten Lockdown. Dennoch verbleibt der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) im leicht positiven Bereich. „Die Arbeitsagenturen erwarten, dass der Arbeitsmarkt insgesamt auch einem verlängerten Lockdown standhalten kann“, sagt Enzo Weber, Leiter des IAB- Forschungsbereichs „Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen“. Die Corona-Eindämmungsmaßnahmen seit November führen zu deutlich geringeren wirtschaftlichen Einbrüchen als im Frühjahr 2020. Die Ungewissheit sei jetzt deutlich geringer: „Mit der Perspektive der Impfungen vor Augen halten die Betriebe an ihren Beschäftigten fest“, so Weber. Eine Rolle spiele auch, dass Entlassungen, die pandemiebedingt erfolgten, oft bereits schon im zweiten Quartal 2020 getätigt worden waren. Die Komponente des IAB-Arbeitsmarktbarometers für die Entwicklung der Arbeitslosigkeit gab im Januar um 0,5 Punkte gegenüber dem Vormonat nach. Der Stand von 101,6 Punkte lässt aber noch immer saisonbereinigt sinkende Arbeitslosenzahlen über die nächsten Monate erwarten. Die Beschäftigungskomponente des IAB-Arbeitsmarktbarometers liegt nach einem Rückgang von 0,4 Punkten allerdings nur noch bei 98,9 Punkten. „Der Arbeitsmarkt hält sich in der Krise gut, aber eine durchgreifende Erholung wird nicht einfach“, erklärt Weber. Neueinstellungen seien derzeit bei vielen Betrieben nicht auf der Agenda. Zu beachten sei, dass der Befragungszeitraum Mitte Januar endete, als die Verlängerung des Lockdowns über Januar hinaus noch nicht beschlossen – allerdings wohl absehbar – war. Arbeitsmarktreport | 1.2021 | © Bundesagentur für Arbeit 5 Arbeitslosenzahlen nach Geschäftsstellen, Gebietskörperschaften und Rechtskreisen Im Vergleich zum Vorjahresmonat entwickelte sich die Arbeitslosigkeit im Einzugsbereich der Agentur für Arbeit Bonn/Rhein-Sieg einheitlich. In der Arbeitslosenversicherung (SGB III) stieg die Zahl der Arbeitslosen insgesamt (+3.827 Personen) und auch in allen Geschäftsstellenbezirken. Bei den von den Jobcentern Bonn und Rhein-Sieg in der Grundsicherung (SGB II) betreuten Personen stieg die Arbeitslosigkeit ebenfalls (insgesamt: +1.905 Personen). Der Blick auf die einzelnen Geschäftsstellenbezirke fällt einheitlich aus. In der Stadt Bonn stieg die Anzahl der Arbeitslosen um +2.726 und im Rhein-Sieg- Kreis um +3.006 Arbeitslose (vgl. Tabelle S. 7). Ursächlich ist hier der Anstieg der Arbeitslosigkeit in beiden Rechtskreisen, im Versichertenbereich und im Grundsicherungsbereich in Bonn. Arbeitslose SGB III - Arbeitslose SGB II - Arbeitslose nach Rechtskreisen Veränderung zum Veränderung zum Berichts- Vorjahres- Berichts- Vorjahres- im Wirtschaftsraum Vorjahresmonat Vorjahresmonat Bonn/Rhein-Sieg monat monat monat monat absolut Prozent absolut Prozent Januar 2021 Agentur für Arbeit Bonn 13.530 9.703 3.827 39,4 19.937 18.032 1.905 10,6 Geschäftsstellenbezirk Bonn 6.890 4.838 2.052 42,4 11.271 9.987 1.284 12,9 Geschäftsstellenbezirk Eitorf 584 471 113 24,0 938 931 7 0,8 Geschäftsstellenbezirk Königswinter 821 648 173 26,7 999 972 27 2,8 Geschäftsstellenbezirk Siegburg 5.235 3.746 1.489 39,7 6.729 6.142 587 9,6 Stadt Bonn 4.856 3.376 1.480 43,8 9.155 7.909 1.246 15,8 Rhein-Sieg-Kreis 8.674 6.327 2.347 37,1 10.782 10.123 659 6,5 Rhein-Sieg-Kreis linksrheinisch 2.034 1.462 572 39,1 2.116 2.078 38 1,8 Rhein-Sieg-Kreis rechtsrheinisch