Untersuchung Der Insektenvielfalt Und Des Nützlingspotenzials – Projekt Der Absatzzentrale Kempen 2017-2019
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Förderung der Biodiversität im Gemüseanbau mittels mehrjähriger Blühflächen – Untersuchung der Insektenvielfalt und des Nützlingspotenzials – Projekt der Absatzzentrale Kempen 2017-2019 AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 2 Titelbild: Eine Auswahl der auf den Untersuchungsflächen nachgewiesenen Insektenarten. AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 3 Inhalt 1 PROJEKTZIELE – WARUM BLÜHFLÄCHEN? ...................................................................................4 2 BIODIVERSITÄT – WELCHE ARTEN KÖNNEN GEFÖRDERT WERDEN? .......................................5 3 MODELLBIOTOP AUF DEM GELÄNDE DER ABSATZZENTRALE ..................................................6 4 MILLIONEN INSEKTENINDIVIDUEN JE HEKTAR BLÜHFLÄCHE! ................................................ 10 5 ERFOLG DER BLÜHFLÄCHEN – HILFE FÜR VIELE, ABER NICHT FÜR ALLE ........................... 11 6 POTENZIAL ZUR NÜTZLINGSFÖRDERUNG .................................................................................. 13 7 DIE INSEKTENVIELFALT DER BLÜHFLÄCHEN IM DETAIL .......................................................... 16 7.1 ÜBERSICHT ................................................................................................................................... 16 7.2 DIE SPEZIFISCHEN GEGENSPIELER DER WILDBIENEN UND ACULEATEN WESPEN ............................... 17 7.3 WILDBIENEN .................................................................................................................................. 18 7.4 ECHTE GRABWESPEN .................................................................................................................... 38 7.5 LANGSTIEL-GRABWESPEN ............................................................................................................. 43 7.6 WEGWESPEN ................................................................................................................................ 44 7.7 FALTENWESPEN ............................................................................................................................ 47 7.8 GOLDWESPEN ............................................................................................................................... 50 7.9 KEULENWESPEN ............................................................................................................................ 52 7.10 AMEISENWESPEN .......................................................................................................................... 53 7.11 ROLLWESPEN ................................................................................................................................ 54 7.12 SCHMALBAUCHWESPEN ................................................................................................................. 55 7.13 WOLLSCHWEBER ........................................................................................................................... 56 7.14 DICKKOPFFLIEGEN ......................................................................................................................... 57 7.15 BIENEN-FÄCHERFLÜGLER .............................................................................................................. 59 7.16 WESPEN-FÄCHERFLÜGLER ............................................................................................................ 60 7.17 ECHTE SCHLUPFWESPEN ............................................................................................................... 61 7.18 BRACKWESPEN ............................................................................................................................. 63 7.19 ERZWESPEN .................................................................................................................................. 64 7.20 TAGFALTER ................................................................................................................................... 67 7.21 SCHWEBFLIEGEN ........................................................................................................................... 71 7.22 RAUPENFLIEGEN ........................................................................................................................... 79 7.23 BOHRFLIEGEN ............................................................................................................................... 85 8 ZUSAMMENFASSUNG ...................................................................................................................... 88 9 ANHANG ............................................................................................................................................. 89 9.1 BLÜHMISCHUNG ............................................................................................................................ 89 9.2 BLÜHFLÄCHEN, UNTERSUCHUNGSSTANDORTE UND ERFASSUNGSTERMINE ...................................... 90 9.3 METHODEN ................................................................................................................................. 104 9.4 INSEKTENARTEN IN DEUTSCHLAND ............................................................................................... 107 9.5 LITERATUR .................................................................................................................................. 108 9.6 ABKÜRZUNGEN ............................................................................................................................ 114 9.7 TABELLENVERZEICHNIS ................................................................................................................ 114 9.8 ABBILDUNGSVERZEICHNIS ............................................................................................................ 115 10 IMPRESSUM ..................................................................................................................................... 117 AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 4 1 PROJEKTZIELE – WARUM BLÜHFLÄCHEN? Verarmte Agrarlandschaft Die Biodiversität oder Biologische Vielfalt bildet unsere Lebensgrundlage, sie sichert uns Ernährung, Rohstoffe, saubere Luft und sauberes Wasser; sie zu erhalten ist somit kein Selbstzweck. In Deutschland sind jedoch nach den aktuellen Roten Listen bereits 6 % aller Arten ausgestorben, 30 % sind in ihrem Bestand gefährdet und nur 37 % gelten als ungefährdet. Besonders dramatisch sind die Biodiversitätsverluste in der Agrarlandschaft, zurückzuführen auf die Industrialisierung der Landwirtschaft und den dort oft vollständigen Verlust naturnaher Flächen. Wie hoch die Verluste sind, ist abzulesen am Rückgang der am Ende der Nahrungskette stehenden Vogelarten der Agrarlandschaft: zwischen 1980 und 2010 sind die Bestände der Feldvögel in Europa um etwa die Hälfte (entsprechend 300 Millionen Vögel) zurückgegangen. Und seit 2010 hat sich die Situation leider weiter verschlechtert. Blühstreifen neben Wirsingfeld Um den weiteren Rückgang zu stoppen, müssen der Natur wieder dauerhaft Flächen zurückgegeben werden, und wo dies nicht möglich ist, können – wie in dem vorliegenden Projekt – mehrjährige Blühflächen zur Förderung der Biodiversität eingesetzt werden. Sie sind zum einen ein Mittel, die extreme Verknappung der Ressource „Nektar und Pollen“ in der Agrarlandschaft zu mildern, und zum anderen helfen die sich in der Vegetation der Blühflächen vermehrenden Insekten, die unterbrochene Nahrungskette wiederherzustellen. Darüber hinaus können die Blühflächen auch als Schutz-, Brut- und Rückzugsflächen für größere Wildtiere dienen, sie unterstützen den Biotopverbund und nicht zuletzt bereichern sie auch in ästhetischer Hinsicht das Landschaftsbild. Ein bislang vernachlässigter Punkt ist die Förderung von Nützlingen mittels Blühflächen. Schadschwellen werden bei Anwesenheit von Nützlingen später erreicht, der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln kann reduziert werden. Aktuelle Gefährdungssituation der Tiere, Pflanzen und Pilze in Deutschland 6% 15% 30% 37% 8% 4% ausgestorben oder verschollen bestandsgefährdet extrem selten Feldsperling (Passer montanus) Vorwarnliste ungefährdet Asphaltierte Feldwege und monotone Randstreifen bieten nur wenig Nahrung – auch deshalb ist der Bestand des Feldsperlings in Europa zwischen 1980 und 2010 um Daten ungenügend 57 % zurückgegangen. Alle Singvögel – auch ansonsten vegetarische Arten - füttern ihre Jungen mit Insekten, ohne Insekten ist eine erfolgreiche Brut nicht möglich. Die Blühflächen verbessern deutlich das Angebot an Insekten und helfen damit dem Feldsperling und auch allen anderen Vögeln der Agrarlandschaft. Literatur: [33, 42]. AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 5 2 BIODIVERSITÄT – WELCHE ARTEN KÖNNEN Artenvielfalt in Deutschland GEFÖRDERT WERDEN? Biodiversität steht als Sammelbegriff für die Vielfalt der Arten (Tiere, Pflanzen, Pilze), die von diesen Arten gebildete Vielfalt der Ökosysteme und auch für die genetische Vielfalt der Arten, ohne die ein Überleben in einer sich beständig wandelnden Umwelt nicht möglich ist. Ein einfaches Maß für die Biodiversität ist die Anzahl der vorkommenden Arten; bezogen auf die Fläche Deutschlands sind dies nach derzeitigem Kenntnisstand ca. 74000 Arten. Mittels der Blühflächen kann naturgemäß nur ein Teil dieser Artendiversität gefördert werden, allerdings ist dieser Teil überraschend hoch. An erster Stelle stehen die Blütenbesucher. Wie viele Arten der Bienen, Wespen, Fliegen, Käfer, Schmetterlinge