Förderung der Biodiversität im Gemüseanbau mittels mehrjähriger Blühflächen – Untersuchung der Insektenvielfalt und des Nützlingspotenzials – Projekt der Absatzzentrale Kempen 2017-2019

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 2

Titelbild: Eine Auswahl der auf den Untersuchungsflächen nachgewiesenen Insektenarten.

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 3

Inhalt 1 PROJEKTZIELE – WARUM BLÜHFLÄCHEN? ...... 4 2 BIODIVERSITÄT – WELCHE ARTEN KÖNNEN GEFÖRDERT WERDEN? ...... 5 3 MODELLBIOTOP AUF DEM GELÄNDE DER ABSATZZENTRALE ...... 6 4 MILLIONEN INSEKTENINDIVIDUEN JE HEKTAR BLÜHFLÄCHE! ...... 10 5 ERFOLG DER BLÜHFLÄCHEN – HILFE FÜR VIELE, ABER NICHT FÜR ALLE ...... 11 6 POTENZIAL ZUR NÜTZLINGSFÖRDERUNG ...... 13 7 DIE INSEKTENVIELFALT DER BLÜHFLÄCHEN IM DETAIL ...... 16 7.1 ÜBERSICHT ...... 16 7.2 DIE SPEZIFISCHEN GEGENSPIELER DER WILDBIENEN UND ACULEATEN WESPEN ...... 17 7.3 WILDBIENEN ...... 18 7.4 ECHTE GRABWESPEN ...... 38 7.5 LANGSTIEL-GRABWESPEN ...... 43 7.6 WEGWESPEN ...... 44 7.7 FALTENWESPEN ...... 47 7.8 GOLDWESPEN ...... 50 7.9 KEULENWESPEN ...... 52 7.10 AMEISENWESPEN ...... 53 7.11 ROLLWESPEN ...... 54 7.12 SCHMALBAUCHWESPEN ...... 55 7.13 WOLLSCHWEBER ...... 56 7.14 DICKKOPFFLIEGEN ...... 57 7.15 BIENEN-FÄCHERFLÜGLER ...... 59 7.16 WESPEN-FÄCHERFLÜGLER ...... 60 7.17 ECHTE SCHLUPFWESPEN ...... 61 7.18 BRACKWESPEN ...... 63 7.19 ERZWESPEN ...... 64 7.20 TAGFALTER ...... 67 7.21 SCHWEBFLIEGEN ...... 71 7.22 RAUPENFLIEGEN ...... 79 7.23 BOHRFLIEGEN ...... 85 8 ZUSAMMENFASSUNG ...... 88 9 ANHANG ...... 89 9.1 BLÜHMISCHUNG ...... 89 9.2 BLÜHFLÄCHEN, UNTERSUCHUNGSSTANDORTE UND ERFASSUNGSTERMINE ...... 90 9.3 METHODEN ...... 104 9.4 INSEKTENARTEN IN DEUTSCHLAND ...... 107 9.5 LITERATUR ...... 108 9.6 ABKÜRZUNGEN ...... 114 9.7 TABELLENVERZEICHNIS ...... 114 9.8 ABBILDUNGSVERZEICHNIS ...... 115 10 IMPRESSUM ...... 117

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 4

1 PROJEKTZIELE – WARUM BLÜHFLÄCHEN? Verarmte Agrarlandschaft

Die Biodiversität oder Biologische Vielfalt bildet unsere Lebensgrundlage, sie sichert uns Ernährung, Rohstoffe, saubere Luft und sauberes Wasser; sie zu erhalten ist somit kein Selbstzweck. In Deutschland sind jedoch nach den aktuellen Roten Listen bereits 6 % aller Arten ausgestorben, 30 % sind in ihrem Bestand gefährdet und nur 37 % gelten als ungefährdet. Besonders dramatisch sind die Biodiversitätsverluste in der Agrarlandschaft, zurückzuführen auf die Industrialisierung der Landwirtschaft und den dort oft vollständigen Verlust naturnaher Flächen. Wie hoch die Verluste sind, ist abzulesen am Rückgang der am Ende der Nahrungskette stehenden Vogelarten der Agrarlandschaft: zwischen 1980 und 2010 sind die Bestände der Feldvögel in Europa um etwa die Hälfte (entsprechend 300 Millionen Vögel) zurückgegangen. Und seit 2010 hat sich die Situation leider weiter verschlechtert. Blühstreifen neben Wirsingfeld Um den weiteren Rückgang zu stoppen, müssen der Natur wieder dauerhaft Flächen zurückgegeben werden, und wo dies nicht möglich ist, können – wie in dem vorliegenden Projekt – mehrjährige Blühflächen zur Förderung der Biodiversität eingesetzt werden. Sie sind zum einen ein Mittel, die extreme Verknappung der Ressource „Nektar und Pollen“ in der Agrarlandschaft zu mildern, und zum anderen helfen die sich in der Vegetation der Blühflächen vermehrenden Insekten, die unterbrochene Nahrungskette wiederherzustellen. Darüber hinaus können die Blühflächen auch als Schutz-, Brut- und Rückzugsflächen für größere Wildtiere dienen, sie unterstützen den Biotopverbund und nicht zuletzt bereichern sie auch in ästhetischer Hinsicht das Landschaftsbild. Ein bislang vernachlässigter Punkt ist die Förderung von Nützlingen mittels Blühflächen. Schadschwellen werden bei Anwesenheit von Nützlingen später erreicht, der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln kann reduziert werden. Aktuelle Gefährdungssituation der Tiere, Pflanzen und Pilze in Deutschland

6% 15%

30%

37%

8% 4%

ausgestorben oder verschollen bestandsgefährdet extrem selten

Feldsperling (Passer montanus) Vorwarnliste ungefährdet Asphaltierte Feldwege und monotone Randstreifen bieten nur wenig Nahrung – auch Daten ungenügend deshalb ist der Bestand des Feldsperlings in Europa zwischen 1980 und 2010 um 57 % zurückgegangen. Alle Singvögel – auch ansonsten vegetarische Arten - füttern ihre Jungen mit Insekten, ohne Insekten ist eine erfolgreiche Brut nicht möglich. Die Blühflächen verbessern deutlich das Angebot an Insekten und helfen damit dem Feldsperling und auch allen anderen Vögeln der Agrarlandschaft. Literatur: [33, 42].

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 5

2 BIODIVERSITÄT – WELCHE ARTEN KÖNNEN Artenvielfalt in Deutschland GEFÖRDERT WERDEN?

Biodiversität steht als Sammelbegriff für die Vielfalt der Arten (Tiere, Pflanzen, Pilze), die von diesen Arten gebildete Vielfalt der Ökosysteme und auch für die genetische Vielfalt der Arten, ohne die ein Überleben in einer sich beständig wandelnden Umwelt nicht möglich ist. Ein einfaches Maß für die Biodiversität ist die Anzahl der vorkommenden Arten; bezogen auf die Fläche Deutschlands sind dies nach derzeitigem Kenntnisstand ca. 74000 Arten. Mittels der Blühflächen kann naturgemäß nur ein Teil dieser Artendiversität gefördert werden, allerdings ist dieser Teil überraschend hoch. An erster Stelle stehen die Blütenbesucher. Wie viele Arten der Bienen, Wespen, Fliegen, Käfer, Schmetterlinge und weiterer Insekten Nektar und Pollen als Nahrung nutzen, ist nicht exakt bekannt. Nach einer konservativen Schätzung sind es in Deutschland ca. 14000 Arten oder ca. 29% aller Tierarten. An zweiter Stelle kommen Arten, die sich pflanzlich ernähren (z.B. Blattläuse, Wanzen, Zikaden, Minierfliegen, Raupen der Schmetterlinge). An dritter Stelle räuberische (z.B. Käfer, Spinnen, Spitzmäuse, Vögel) und parasitische Arten (z.B. Erzwespen, Brackwespen, Echte Schlupfwespen, Raupenfliegen), die sich von den beiden zuerst genannten Gruppen ernähren. Letztlich profitiert fast die gesamte lokale Fauna in der Umgebung der Blühflächen!

Schwingfliege (Sepsis orthocnemis) bei der Nektaraufnahme.

Um Insekten als Bestäuber anzulocken, produzieren Blüten Nektar – diese Zuckerlösung kann auch Proteine, Blütenbesucher Aminosäuren und Vitamine enthalten und dient den Insekten als Nahrung. Manche Pflanzen bieten Nektar auch außerhalb der Blüten an. Diese extrafloralen Nektarien sind meist völlig frei zugänglich, so dass auch Insekten mit sehr kurzen Mundwerkzeugen an den Nektar gelangen können. Auch der Pollen der Blüten wird von vielen Insekten genutzt, er stellt eine wichtige Proteinquelle dar.

Echte Schlupfwespen (Ichneumonidae) nutzen extrafloralen Nektarien der Ackerwicke zur Nahrungsaufnahme in In Deutschland werden Blüten nur von Insekten besucht. einem Blühstreifen. Dabei entfallen ca. 98 % der Besucher auf nur vier Insektengruppen. Insgesamt sind es in Deutschland ca. 14000 Insektenarten die Blüten besuchen - das Förderpotential von Blühflächen ist also ausgesprochen hoch.

Literaur: [33, 34, 162, 167], Insekten: siehe Tab. 42.

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 6

3 MODELLBIOTOP AUF DEM GELÄNDE DER Blühfläche & Grünlandbrache ABSATZZENTRALE

Blühflächen bieten sehr vielen Insektenarten ein hervorragendes Nahrungshabitat, jedoch benötigen viele Arten und insbesondere Wildbienen auch geeignete spezifische Nisthabitate. Während Blühflächen als Fördermaßnahme inzwischen weithin bekannt sind und zunehmend eingesetzt werden, besteht bezüglich des Themas Nisthabitate noch Aufklärungsbedarf. Aus diesem Grund wurde, zur Erprobung und als Vorführobjekt, auf dem Gelände der Absatzzentrale Kempen ein Modellbiotop angelegt, das verschiedene Maßnahmen kombiniert. Auf einer Sandfläche mit Trockensteinmauer bisher konventionell gepflegten ungenutzten Fläche von insgesamt 1,4 Hektar wurde eine Blühfläche von 0,1 Hektar neu angelegt, etwa 0,7 Hektar werden nur noch extensiv gepflegt (Grünlandbrache: Mahd nur noch einmal jährlich bzw. in Teilen nur alle zwei Jahre). Die Randbereiche der Fläche werden weiterhin regelmäßig gemäht, dieses Grünland trägt aber auch zur Habitatvielfalt bei und bietet einen zusätzlichen und immer wieder erneuerten Blühhorizont aus z.B. Klee und Habichtskräutern. Als Nisthabitate wurden eine Sandfläche (ca. 100 m2, Bodentiefe 0,7 bis 1,0 m, ungewaschener Sand), eine Trockensteinmauer und ein aus dem Aushub der Sandfläche gebildeter Erdhügel mit Steilwänden Erdhügel mit Steilwänden angelegt. Ergänzend wurde ein klassisches „Wildbienenhotel“ aufgestellt, dessen Bauweise jedoch auch die Ansprüche von z.B. Grabwespen erfüllt, die andere Niströhren-Durchmesser benötigen als Wildbienen. Die Besiedlung der neu geschaffenen Nisthabitate begann unmittelbar nach ihrer Anlage und verlief sehr erfolgreich, die Abbildungen auf den drei folgenden Seiten geben diesbezüglich einen kleinen Einblick.

Insektenhotel

♂ der Rosen-Blattschneiderbiene ♀ der Zaunrüben-Sandbiene (Andrena (Megachile centuncularis) als florea) beim morgendlichen Verlassen Übernachtungsgast im Insektenhotel. ihres Nestes am Fuß des Erdhügels. Insektenhotels werden nicht nur Ca. 60 % unserer heimischen zum Anlegen von Nestern, sondern Wildbienen nisten im Boden und häufig auch als sicherer sind dabei auf offene Bodenstellen, Übernachtungsplatz genutzt. Und Abbruchkanten oder Steilwände nicht nur von Wildbienen, sondern angewiesen. Solche ungestörten auch von zahlreichen anderen Nistplätze sind in unserer Insektenarten. aufgeräumten und oftmals stark gepflegten Landschaft jedoch nicht mehr in ausreichendem Maße vorhanden.

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 7

Abb. 1: Modellbiotop – Nutzer des Insektenhotels.

Einige Wildbienen- und Wespenarten legen ihre Nester in vorhandenen Hohlräumen in Totholz an, meist Bild-Nummern: handelt es sich dabei um verlassene Käferfraßgänge. Das Insektenhotel simuliert diese natürlichen Nistplätze, 1 2 3 es stellt einen Ersatz für die in unserer aufgeräumten Landschaft oft fehlende Ressource Totholz dar. 4 5 6 Die Besiedlung des Insektenhotels begann unmittelbar nach dem Aufstellen: Die Gewöhnliche Löcherbiene, 7 8 9 die ihre Nester mit Harz verschließt (1), konnte sich am stärksten vermehren. Nach einigen Tieren im ersten 10 11 12 Jahr, waren es im dritten Jahr bereits ca. 150 nistende Weibchen. Schon im ersten Jahr trat auch die bei den Löcherbienen parasitierende Kleine Keulenwespe (2) auf, die sich wie ihr Wirt anschließend ebenfalls stark vermehrte – im dritten Jahr konnten ca. 105 Tiere beobachtet werden. Wesentlich seltener trat ein zweiter Brutparasit der Löcherbienen auf, die Kurze Düsterbiene (3). Sehr häufig war die Rote Mauerbiene, die, wie auch die anderen Arten, manchmal zur Beute von Spinnen wurde (4). Einige Nester der Mauerbienen wurden von der nur 3 mm großen Taufliege Cacoxenus indagator (5) parasitiert. Gleich drei Arten Blattschneiderbienen, die Ihre Nester und Nestverschlüsse aus Blattstücken bauen, konnten an der Nisthilfe beobachtet werden, darunter am häufigsten die Luzerne-Blattschneiderbiene (6). Die Hahnenfuß-Scherenbiene war ebenfalls relativ häufig zu beobachten, sie baut in ihre Nestverschlüsse kleine Steinchen ein (7). Ein typischer Totholzbewohner aus der Familie der auf Spinnen als Beute spezialisierten Wegwespen ist Agenioideus cinctellus (8). Die Nester der Scheuen Zwergwespe, die als Larvenproviant Rüsselkäferlarven einträgt (9), wurden von der Zierlichen Goldwespe (10) parasitiert. Der gewellte Speckkäfer (11) ist ein indirekter Nutznießer des Insektenhotels, er ernährt sich dort von Insektenresten aller Art. Sehr häufig zu beobachten war auch, dass das aus unbehandeltem Holz hergestellte Insektenhotel von sozialen Papierwespen als Baumaterialquelle genutzt wurde; so etwa von der Deutschen Wespe, die mittels ihrer Oberkiefer Holz abschabt (12), um daraus ihr Nest zu bauen.

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 8

Abb. 2: Modellbiotop – Nutzer des Erdhügels.

Die Mehrzahl aller Wildbienen und Wespen benötigt zur Anlage ihrer Nester längerfristig ungestörte offene Bild-Nummern: Bodenstellen, Abbruchkanten oder Steilwände. In der modernen Agrarlandschaft sind solche Nistplätze – 1 2 3 aufgrund von Flurbereinigungen, der Befestigung von Feldwegen und allgemein häufiger Bodenbearbeitungen 4 5 6 – nicht mehr in ausreichender Menge vorhanden. Das relativ einfache Anlegen von Erdhügeln kann Abhilfe 7 8 9 schaffen. 10 11 12 Auch die Besiedlung des Erdhügels begann unmittelbar nach der Anlage. Am häufigsten konnten Nester der Gewöhnlichen Bindensandbiene beobachtet werden, deren Männchen die Nistwand auch zum morgendlichen Aufwärmen nutzten (1). Entsprechend häufig war auch ihr spezifischer Brutparasit, die Gewöhnliche Wespenbiene, die oft dabei beobachtet werden konnte, wie sie den Erdhügel im Flug nach Nesteingängen ihres Wirtes absuchte (2). Der bei Wildbienen parasitierende Große Wollschweber konnte mehrfach dabei beobachtet werden, wie er mit schlagenden Flügeln am Boden saß, um seine „Sandkammer“ aufzufüllen (3) – er wirft seine Eier im Flug über den Bienennestern ab, wobei die Eier mit Sand bzw. feinen Erdpartikeln aus der am Hinterleib durch spezielle Haare gebildeten Sandkammer bestäubt werden. Sehr häufig waren auch die Acker-Schmalbiene (4) und ihr spezifischer Brutparasit, die Dichtpunktierte Blutbiene (5). Die Dreizahn-Fliegenspießwespe verproviantiert ihre Nester mit kleinen Fliegen (6). Die Gemeine Schornsteinwespe nutz den „Erdaushub“ ihres Nistganges, um damit eine Röhre vor ihren Nesteingang zu bauen (7). Die Glänzende Schmalbiene (8) bevorzugt generell Steilwände für den Nestbau. Die Fliege Metopia argyrocephala (9) parasitiert die Nester zahlreicher im Boden nistender Wildbienen und Wespen und konnte relativ häufig beobachtet werden. Der männliche Bienenwolf (10) nutzte einen vermutlich verlassenen Nistgang als Übernachtungsquartier. Die im benachbarten Insektenhotel nistende Hahnenfuß-Scherenbiene sammelt auf dem Erdhügel Lehm und kleine Steinchen als Baumaterial für ihr Nest (11). Besonders am frühen Morgen können auf den geneigten oder senkrechten vegetationsfreien Flächen des Erdhügels verschiedenste Arten von Insekten beobachtet werden, die die dort erhöhte Sonneneinstrahlung zum Aufwärmen nutzen – so wie beispielsweise ein Männchen der Gemeinen Feldschwebfliege (12).

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 9

Abb. 3: Modellbiotop – Nutzer der Sandfläche.

Sandflächen stellen eine besondere Form offener Böden dar, die von einer Vielzahl entsprechend angepasster Bild-Nummern: Wildbienen, Wespen und anderer Insekten als Nistplatz genutzt werden. Ehemals in Form von Binnendünen, 1 2 Heiden und im Bereich von Fluss- und Bachauen häufig zu finden, gehören sie heute zu den gefährdetsten Biotoptypen. 3 4 5 6 Die Besiedlung der angelegten Sandfläche erfolgte wesentlich langsamer als die des Insektenhotels und des Erdhügels. Zwar konnten schon einige Sandspezialisten beobachtet werden, darunter aber noch keine der entsprechend spezialisierten Wildbienenarten. Schon im ersten Jahr traten einzelne der für Sandflächen typischen Dünen-Sandlaufkäfer (1) auf, im dritten Jahr konnten bereits bis zu 30 Individuen gleichzeitig beobachtet werden. Die Larven der Sandlaufkäfer entwickeln sich in senkrechten Röhren im Sand (2), an deren Eingängen sie auf Beute lauern. Sehr häufig war auch die ebenfalls für freie Sandflächen typische Zweipunkt-Fliegenspießwespe (3), die ihre Nester mit kleinen Fliegen verproviantiert, die sie auf ihrem Stachel aufgespießt transportiert (4). In der Nähe der Nester der Fliegenspießwespen konnte sehr häufig die nur etwa 4 mm große Fliege Senotainia conica (5) beobachtet werden, ein Parasitoid von im Sand nistenden Grabwespen. Ein ebenfalls sehr typischer Sandbewohner ist die Wegwespe Episyron rufipes (6), die ihre Nester ebenfalls nur in Sand baut.

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 10

4 MILLIONEN INSEKTENINDIVIDUEN JE HEKTAR BLÜHFLÄCHE!

Wie viele Insektenarten profitieren nun tatsächlich von den Blühflächen? Wie viele Insektenindividuen leben auf den Blühflächen und können somit gefährdeten Feldvogelarten als Nahrung dienen? Die erste Frage wird ausführlich in den folgenden Kapiteln beantwortet. Die zweite Frage ist aus methodischen Gründen äußerst schwierig zu beantworten. Um zumindest die Größenordnung bestimmen zu können, wurden Bodeneklektoren eingesetzt (Abbildung und Erläuterung in Tab. 39), mit denen näherungsweise die Anzahl der flugaktiven Insekten bestimmt werden kann. Die Ergebnisse (Abb. 4) zeigen, dass sich von Mai bis Juli im Mittel ca. 2,2 Millionen Individuen je Hektar auf den Blühflächen aufhielten. Diese Zahl umfasst nur die flugaktiven Insekten mit geringer Fluchtdistanz, Arten mit höherer Fluchtdistanz, z.B. Schmetterlinge oder Schmeißfliegen, fehlen bei dieser Art der Erfassung. Hinzu kommt zudem noch eine unbekannte Zahl nicht flugaktiver Insekten, wie z.B. ungeflügelte Blattläuse, Ameisen, bodenbewohnende Käfer oder Entwicklungsstadien der Insekten, wie z.B. Schmetterlingsraupen oder Schwebfliegenlarven. Die tatsächliche Zahl dürfte also wenigstens im Bereich von durchschnittlich ca. 3 Millionen Insektenindividuen je Hektar liegen. Bedenkt man jetzt noch, dass sich auf den Blühflächen auch Vertreter vieler anderer Tiergruppen, wie z.B. Spinnen, Tausendfüßer oder Weichtiere, ansiedeln, dann wird deutlich, dass die Blühflächen zu einer nachhaltigen Wiederbelebung der Nahrungskette führen und den Vögeln wieder eine hohe Zahl an Nahrungstieren zur Verfügung steht.

Abb. 4: Bodeneklektor-Fänge – Anzahl flugaktiver Insekten innerhalb der Blühflächen.

8

7

6

5

4

3 Millionen Individuen / Hektar BBlühfläche

2

1

0 Juni Juli Mai Juni Juli Mai Juni Juli Juni Juli Mai Juni Juli Mai Juni Juli Juni Juli Mai Juni Juli Mai Juni Juli 2017 2018 2019 2017 2018 2019 2017 2018 2019 F02 F03 F05 Fransenflügler 0,41 1,93 0,41 3,23 2,11 0,05 0,09 2,30 0,26 1,14 0,36 1,12 1,49 0,04 0,04 0,47 0,32 0,82 0,05 2,58 6,43 0,10 0,05 0,37 Hautflügler - Aculeata - 0,03 0,01 0,02 0,01 0,01 0,02 - 0,01 0,01 - 0,03 0,03 - - 0,01 0,01 - - 0,01 0,01 0,01 - 0,01 Hautflügler - Parasitica 0,37 0,29 0,22 0,63 1,76 0,16 0,28 0,27 0,11 0,20 0,09 0,20 0,16 0,05 0,08 0,22 0,18 0,28 0,23 0,36 0,57 0,13 0,20 0,47 Hautflügler - Symphyta 0,01 ------0,01 ------0,01 0,01 - Käfer 0,22 0,18 0,14 0,06 0,11 0,07 0,13 0,03 0,05 0,01 0,11 0,07 - 0,22 0,29 0,05 0,05 0,02 0,16 0,07 0,01 0,05 0,02 0,07 Netzflügler 0,01 0,01 - 0,01 0,01 - - 0,01 - - - - 0,01 - - - 0,01 0,02 0,01 - 0,01 0,01 - 0,01 Pflanzenläuse - - 0,01 0,01 0,01 - 0,03 - 0,01 0,01 0,03 0,01 - 0,01 0,01 - - 0,01 0,11 0,02 0,03 0,01 0,01 - Schmetterlinge 0,01 ------0,02 0,01 - - 0,01 - - - 0,04 0,03 - - 0,02 Wanzen 0,06 0,07 - 0,21 0,72 - 0,14 0,02 0,02 0,05 - 0,09 0,18 - 0,03 0,07 0,07 0,21 0,01 0,07 0,38 0,01 0,03 0,14 Zikaden 0,02 - - 0,01 0,02 0,03 0,07 0,09 0,03 0,13 - - 0,04 - 0,01 0,03 - 0,09 - 0,02 0,01 0,01 0,01 0,03 Zweiflügler 1,07 0,57 0,45 0,49 0,68 0,34 2,25 0,41 0,47 0,22 0,37 0,56 0,30 0,12 0,38 0,34 0,44 0,44 0,38 0,64 0,18 0,34 1,19 1,27

In den Monaten Mai bis Juli der Jahre 2017 bis 2019 schwankte die mittels der Bodeneklektoren erfasste Anzahl flugaktiver Insekten zwischen 0,45 und 7,66 Millionen Insektenindividuen je Hektar Blühfläche. Der Mittelwert betrug ca. 2,2 Millionen. Im ersten Jahr wurden nach der Frühjahrs-Aussaat im Juni und Juli Werte von 0,94 bis 3,07 erreicht, im zweiten Jahr lagen die Werte der Monate Mai bis Juli zwischen 0,94 und 7,66. Im dritten Jahr, möglicherweise aufgrund der ungewöhnlichen Trockenheit, gingen die Werte wieder zurück (0,45 bis 3,13). F02: Blühfläche Böhm-4, F03: Blühfläche Oetken-1, F05: Blühfläche Therstappen-3.

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 11

5 ERFOLG DER BLÜHFLÄCHEN – HILFE FÜR VIELE, ABER NICHT FÜR ALLE

In der an natürlichen Habitaten verarmten Agrarlandschaft bilden die neu angelegten Blühflächen gleichsam Oasen, deren Blütenreichtum und Störungsfreiheit eine hohe Anziehungskraft auf Insekten ausüben. Da es sich um temporäre Habitate handelt – „Natur auf Zeit“, die nur wenige Jahre bestehen bleibt, – können die Flächen aber nur von solchen Insektenarten genutzt oder besiedelt werden, die entweder noch in der unmittelbaren Umgebung vorkommen (lokale Fauna) oder aber über ein hohes Ausbreitungspotenzial verfügen (Pionierarten und wandernde Arten). Wesentlich für die Insektenvielfalt der Blühflächen ist also primär der nähere und weitere Landschaftskontext – je vielfältiger das Angebot an naturnahen und natürlichen Habitaten in der Umgebung der Flächen ist, desto artenreicher sollte die auf den Blühflächen zu beobachtende Insektenfauna sein. Die erhobenen Daten zeigen einerseits, dass die in der Agrarlandschaft angelegten Blühflächen intensiv von Insekten besucht und genutzt werden. Die Daten zeigen andererseits aber auch sehr deutlich, dass die lokalen Insektenfaunen im Bereich der Blühflächen alle nicht intakt sind. Die Kriterien Artenzahl (vgl. Abb. 5 und Abb. 12), Anzahl gefährdeter Arten (vgl. Abb. 6), Anzahl spezifischer Gegenspieler (vgl. Abb. 7), Anzahl oligolektischer Wildbienenarten (vgl. Abb. 16) und die Lebensraumansprüche und Individuenzahlen der nachgewiesenen Arten (vgl. Kapitel 7.3 bis 7.23) zeigen, dass die lokalen Insektenfaunen der Blühflächen mindestens verarmt, teilweise aber sogar stark bis vollständig verarmt sind. Bei der Bewertung des Erfolgs der Blühflächen ist also zu unterscheiden zwischen der Förderung der noch vorhandenen lokalen Insektenfauna und der Förderung der verschwundenen Arten, deren Wiederansiedlung wünschenswert wäre. Das Ziel, die lokale Insektenfauna zu fördern, wurde zweifelsohne erreicht, in dieser Hinsicht sind die Blühflächen ein großer Erfolg. Bezüglich der Wiederansiedlung verschwundener Arten ist der Erfolg jedoch sehr begrenzt. Dies liegt zum einen an der geringen Zeitspanne von wenigen Jahren, die die Blühflächen existieren – diese Zeit reicht für viele Arten nicht aus, um die Flächen zu erreichen – und zum anderen an dem grundsätzlich sehr eingeschränkten Habitatangebot der Blühflächen: Für viele Arten stellen Blüten (vgl. auch Abb. 16) nur eine Ressource von mehreren benötigten dar, d.h. eine Blühfläche hilft ihnen nicht, wenn die anderen Ressourcen nicht auch vorhanden sind (z.B. Totholz, Rohböden, Spezifische Wirtsarten etc.). Darüber hinaus darf nicht vergessen werden, dass Blühflächen für einen Großteil der Insektenarten schlicht überhaupt nicht als Lebensraum geeignet sind, sie benötigen völlig andere Biotope (z.B. Wald, Hecken, Feuchtwiesen oder Gewässer). Die Blühflächen führen also zu einer deutlichen Verbesserung der Situation der Insekten in der Agrarlandschaft, aber sie helfen nicht allen Insektenarten, die Hilfe nötig haben – hierfür sind weiterreichende, den Landschaftskontext verbessernde Maßnahmen erforderlich.

Abb. 5: Artnachweise und Erfassungsgrade.

200

180

160

140 F01 120 F02 100 F03 80 F04

60 F05

40 F06 Anzahl nachgewiesener Arten 20

0 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 Erfassungstage Wie viele Insektenarten auf einer Fläche nachgewiesen werden können, hängt primär von der Anzahl der Erfassungstage ab. Erst ab einer höheren Zahl von Tagen wird ein relatives Sättigungsniveau erreicht, ab dem nur noch einzelne Arten hinzukommen und die Erfassung als relativ vollständig angesehen werden kann. Auf keiner der untersuchten Flächen wurde dieses Niveau erreicht. Der Erfassungsgrad der Fläche F06 (5 Erfassungstage) wird auf 50 %, der von F04 (8 Erfassungstage) auf 65 % und der aller anderen Flächen (13 Erfassungstage) auf 85 % geschätzt (vgl. auch Ausführungen in Tab. 41). Klar zu erkennen ist, dass sich die Flächen hinsichtlich der Anzahl der vorkommenden Insektenarten unterscheiden. F01: Biotop AZ-Kempen, F02: Blühfläche Böhm-4, F03: Blühfläche Oetken-1, F04: Blühfläche Bonus-3, F05: Blühfläche Therstappen-3, F06: Biotopkomplex Overhetfeld. Datengrundlage: alle untersuchten Insektengruppen, exclusive Ichneumonidae, Braconidae und Chalcidoidea.

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 12

Abb. 6: Anzahl landesweit gefährdeter Arten.

500 450 400 350 300

Arten 250 200 150 100 50 0 F02 F03 F04 F05 F01 F06 naturnahe Nordrhein- Blühflächen Biotopkomplexe Westfalen Schmetterlinge - Tagfalter (6 Familien) ------92 Hautflügler - Wildbienen 1 3 6 8 8 9 187 Hautflügler - Wegwespen 2 1 - - 2 2 38 Hautflügler - Schaben-Grabwespen ------1 Hautflügler - Rollwespen ------3 Hautflügler - Langstiel-Grabwespen - - - - - 1 6 Hautflügler - Keulenwespen ------1 Hautflügler - Goldwespen - - 1 - 3 1 31 Hautflügler - Faltenwespen - - - - 2 3 31 Hautflügler - Echte Grabwespen 1 4 2 2 3 4 66 Hautflügler - Ameisenwespen ------1

Nur für 16 der 45 untersuchten Insektenfamilien sind nordrhein-westfälische Rote Listen verfügbar. Dargestellt ist die Anzahl der nachgewiesenen gefährdeten Arten im Vergleich zur Situation in Nordrhein-Westfalen insgesamt (Summe der Kategorien 0 = Ausgestorben oder verschollen, 1 = Vom Aussterben bedroht, 2 = Stark gefährdet, 3 = Gefährdet, G = Gefährdung unbekannten Ausmaßes, R = Extrem selten). Die in der Agrarlandschaft gelegenen Flächen F02 bis F05 weisen jeweils nur eine sehr geringe Zahl an gefährdeten Arten auf, die naturnahen Biotopkomplexe etwa doppelt so viele. F01: 85 % Erfassungsgrad, Biotop AZ-Kempen; F02: 85 %, Blühfläche Böhm-4; F03: 85 %, Blühfläche Oetken-1; F04: 65 %, Blühfläche Bonus- 3; F05: 85 %, Blühfläche Therstappen-3, F06: 50 %, Biotopkomplex Overhetfeld.

Abb. 7: Anzahl spezifischer Gegenspieler.

30

25

20

15

Arten 10

5

- F02 F03 F04 F05 F01 F06 naturnahe Blühflächen Biotopkomplexe Gegenspieler - Wespen-Fächerflügler - - - 1 - - Gegenspieler - Falten-Erzwespen ------Gegenspieler - Wollschweber - - - - 1 1 Gegenspieler - Wegwespen - - - - 1 - Gegenspieler - Schmalbauchwespen 1 1 - 1 - 1 Gegenspieler - Keulenwespen - - - - 1 1 Gegenspieler - Goldwespen 1 2 3 1 4 2 Gegenspieler - Faltenwespen ------Gegenspieler - Echte Grabwespen ------Gegenspieler - Dickkopffliegen 2 2 2 2 5 2 Gegenspieler - Bienen-Fächerflügler 1 1 - 2 1 1 Gegenspieler - Ameisenwespen - 1 - - - 1 Gegenspieler - Wildbienen 11 5 4 13 16 15

Spezifische Gegenspieler eigen sich besonders gut als Bioindikatoren (vgl. Ausführungen in Kapitel 7.2). Unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Erfassungsgrade (vgl. Abb. 5) sind alle Blühflächen hinsichtlich der Anzahl spezifischer Gegenspieler mindestens als stark verarmt, Fläche F01 als verarmt und Fläche F06 als gestört einzustufen. F01: 85 % Erfassungsgrad, Biotop AZ-Kempen; F02: 85 %, Blühfläche Böhm-4; F03: 85 %, Blühfläche Oetken-1; F04: 65 %, Blühfläche Bonus-3; F05: 85 %, Blühfläche Therstappen-3, F06: 50 %, Biotopkomplex Overhetfeld.

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 13

6 POTENZIAL ZUR NÜTZLINGSFÖRDERUNG

Während im Gewächshausanbau der Einsatz natürlicher Gegenspieler seit langem üblich ist, spielt die biologische Schädlingsbekämpfung im Freilandanbau bisher kaum eine Rolle, sie wurde zugunsten der chemischen Bekämpfung vernachlässigt. Dabei gibt es im Vergleich zu den Schädlingen sehr viel mehr Nützlinge:  Generalistische Räuber: z.B. Spinnen, Laufkäfer oder Vögel, die sich von fast jeder Art wirbelloser Tiere ernähren.  Spezialisierte Räuber: z.B. Schwebfliegen (Kapitel 7.21), Florfliegen, Marienkäfer oder Blattlausfliegen, die auf eine bestimmte Beutegruppe spezialisiert sind (z.B. Blattläuse).  Parasitoide: z.B. Erzwespen (Kapitel 7.19), Brackwespen (Kapitel 7.18), Echte Schlupfwespen (Kapitel 7.17) und Raupenfliegen (Kapitel 7.22), die Eier, Larven, Puppen oder Imagines verschiedenster Insekten parasitieren und dabei meist auf eine eng umgrenzte Gruppe von Wirten oder sogar nur auf eine einzelne Wirtsart spezialisiert sind. Die effektivste Gruppe der Nützlinge sind die Parasitoide. Allein die vier wichtigsten Gruppen (Raupenfliegen, Echte Schlupfwespen, Brackwespen, Erzwespen) sind in Deutschland mit mehr als 7000 verschiedenen Arten vertreten – ein riesiges Potenzial. Abb. 8 listet für diese Gruppen die Parasitoid-Wirtsbeziehungen für die wichtigsten Schädlingsfamilien im Gemüseanbau auf. Für den mitteleuropäischen Raum liegen vergleichsweise viele Information zur Biologie der Arten vor (vgl. Tab. 16, Tab. 18, Tab. 20, Tab. 23), es bestehen aber immer noch Kenntnislücken. Einer der Gründe für die Vernachlässigung der genannten Gruppen besteht sicherlich darin, dass in der Vergangenheit die Artbestimmung der Tiere nur einigen wenigen Spezialisten möglich war. Mit der modernen Methode des DNA Metabarcoding (vgl. Tab. 41) kann dieses Problem nun immer besser umgangen werden.

Abb. 8: Anzahl parasitoider Gegenspieler wichtiger Schädlingsfamilien im Gemüseanbau in Deutschland.

In Deutschland kommen mehr als 7000 Arten Raupenfliegen, Echte Schlupfwespen, Brackwespen und Erzwespen vor (rechte Spalte), sie stellen ein großes Nützlingspotenzial für den Einsatz in der biologischen Schädlingsbekämpfung dar. Die meisten Arten weisen eine mehr oder weniger enge Spezialisierung auf spezifische Wirtsgruppen oder -arten auf, in der Mehrzahl werden pflanzenfressende Insekten parasitiert. Die linke Spalte summiert die Anzahl der Gegenspieler für die wichtigsten Schädlingsfamilien im Gemüseanbau auf. Obwohl gerade für den mitteleuropäischen Raum sehr viele Daten zur Biologie der Arten vorliegen, bestehen doch noch Kenntnislücken, so dass die tatsächliche Zahl der Gegenspieler noch höher liegen dürfte.

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 14

Eine gezielte Förderung von Nützlingen beinhaltet vor allem die Schaffung geeigneter Rückzugs- und Überwinterungshabitate (z.B. Hecken, Saumbiotope, Brachen) und ihre gezielte Versorgung mit Nahrung. Die im vorliegenden Projekt angelegten mehrjährigen Blühflächen verbessern deutlich die Nahrungsversorgung der Nützlinge mit Nektar und Pollen, was ihre Lebensdauer, ihre Aktivität, ihre Reproduktionskapazität und damit letztlich ihre Parasitierungsleistung erhöht. Vielen Arten dürften die Blühflächen auch als Überwinterungsquartier dienen. Die konkrete Erfassung der vier wichtigsten parasitoiden Nützlingsgruppen ergab insgesamt 208 „Arten“ (Abb. 9). Während das gesammelte Tiermaterial der Raupenfliegen vollständig (konventionell morphologisch) bestimmt werden konnte, ist dies für die Erzwespen, Echten Schlupfwespen und Brackwespen noch nicht der Fall: Ihre Bestimmung mittels DNA Metabarcoding erbrachte zwar 163 BIN-Arten (vgl. Tab. 41), jedoch liegen bislang nur für 67 konkrete Artnamen vor. Die Diskrepanz erklärt sich aus der Tatsache, dass sich die weltweite Barcoding- Datenbank noch im Aufbau befindet und speziell die genannten Gruppen zu den taxonomisch schwierigsten gehören – in Zukunft wird sich der Anteil der benennbaren Arten aber kontinuierlich erhöhen. Eine Bewertung der parasitoiden Nützlingsfauna auf Basis der Anzahl der nachgewiesenen Arten ist, aufgrund noch weitestgehend fehlender Vergleichsdaten, schwierig. Die untersuchten Raupenfliegen-Faunen sind als stark verarmt einzustufen (vgl. Kapitel 7.22). Die Faunen der Echten Schlupfwespen, Brackwespen und Erzwespen sind vermutlich – angesichts ihrer extremen Artendiversität (mehr als 6500 Arten in Deutschland) und der Gesamtsituation der untersuchten Flächen (vgl. Kapitel 5) – ebenfalls stark verarmt. Die Bewertung der nachgewiesenen parasitoiden Nützlingsfauna in Hinsicht auf ihren Nutzen für den Gemüseanbau fällt hingegen deutlich positiver aus. Vor allem unter Berücksichtigung der Tatsache, dass sich auf den Blühflächen (in unmittelbarer Nachbarschaft der Anbauflächen) insgesamt sehr viele Nützlingsindividuen aufhielten: Die Daten der Bodeneklektor-Fänge zeigen, dass sich aus der Gruppe der parasitischen Hautflügler („Hautflügler - Parasitica“ in Abb. 4, im Wesentlichen sind dies die Familien der Brackwespen, Echte Schlupfwespen und Erzwespen) im Schnitt 0,3 Millionen Individuen je Hektar auf den Blühflächen aufhielten. Allein in Hinsicht auf die Anzahl der Individuen besitzen die Blühflächen also ein erhebliches Nützlingspotenzial!

Abb. 9: Parasitoide Nützlinge – Anzahl Arten und BIN-Arten auf Blühflächen.

225

200

175

150

Arten 125

100

75

50

25

- F02 F03 F04 F05 F07** F08** F09** Σ Erzwespen (7 von 19 Familien)* 20 20 12 27 1 - 1 36 Raupenfliegen 10 14 6 16 6 11 8 45 Echte Schlupfwespen* 16 14 9 22 27 5 6 59 Brackwespen* 31 24 23 32 13 7 4 68

Insgesamt konnten auf den Blühflächen 45 Raupenfliegenarten und 163 BIN-Arten (vgl. Tab. 41) der Erzwespen, Echten Schlupfwespen und Brackwespen nachgewiesen werden. *: Anzahl BIN-Arten; **: Die geringere Anzahl von Nachweisen auf den Flächen F07 bis F09 beruht auf einer deutlich geringeren Erfassungsintensität und möglicherweise auch auf der ungewöhnlichen Trockenheit im Sommer 2019 (vgl. „Erfassung parasitoider Hautflügler“, Tab. 40).

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 15

Die Betrachtung der konkreten Wirtsbindungen zeigt zudem, dass zahlreiche der nachgewiesenen Arten unmittelbar oder zumindest potenziell als Nützlinge im Gemüseanbau in Frage kommen. Insgesamt 66 (59 %) der 112 bis zur Art bestimmten Parasitoide parasitieren bei wichtigen Schädlingsfamilien im Gemüseanbau (vgl. Tab. 16, Tab. 18, Tab. 20, Tab. 23). Für die vollständig bestimmten Raupenfliegen zeigt Abb. 10 das Wirtsspektrum in Bezug auf die wichtigsten Schädlingsfamilien im Gemüseanbau auf – insgesamt 23 der 45 nachgewiesenen Arten kommen als Nützlinge in Frage. Dass einer einzelnen Schädlingsart auch unter den derzeitigen verarmten Bedingungen der intensiven Agrarlandschaft zahlreiche Nützlingsarten entgegenstehen können, zeigt das Beispiel in Abb. 11. Der vermehrt als Schädling auftretenden Gammaeule stehen im Untersuchungsgebiet allein 10 Arten Raupenfliegen entgegen, von denen bekannt ist, dass sie die Raupen der Gammaeule parasitieren, und zudem weitere 7 Arten, die zumindest potenziell als Gegenspieler in Frage kommen.

Das Potenzial der Blühflächen zur Förderung von Nützlingen ist somit insgesamt als ausgesprochen hoch zu bewerten. Wie für die Insektenfauna allgemein (vgl. Kapitel 5) gilt aber auch für die Nützlinge, dass Blühflächen allein nicht für eine nachhaltige Förderung ausreichen.

Abb. 10: Nachgewiesene Raupenfliegen als Gegenspieler wichtiger Schädlingsfamilien im Gemüseanbau.

Mindestens 21 der 45 auf den Blühflächen nachgewiesenen Raupenfliegen-Arten sind spezifische Gegenspieler wichtiger Schädlingsfamilien im Gemüseanbau (vgl. Tab. 23). Die linke Spalte summiert die Anzahl der Gegenspieler je Wirtsfamilie. Da einige der Raupenfliegen Arten aus verschiedenen Familien als Wirt nutzen, ist die Summe der linken Spalte mit 34 höher als die Anzahl von 21 Gegenspielern.

Abb. 11: Nachgewiesene Raupenfliegen als Gegenspieler der Gammaeule.

Nachgewiesene Raupenfliegen, die als Nachgewiesene Raupenfliegen, die Parasitoid der Gammaeule bekannt sind: Eulenfalter parasitieren (potenzielle Gegenspieler): Blondelia nigripes Eumea linearicornis Linnaemya picta Pales pavida Linnaemya vulpina Phryxe nemea Lydella grisescens Phryxe vulgaris Nowickia ferox Siphona cristata Peribaea tibialis Sturmia bella Phryxe magnicornis fera Siphona pauciseta Tachina magnicornis Voria ruralis

Raupe der Gammaeule auf einem Wirsingblatt

Die vermehrt im Gemüseanbau als Schädling auftretende Gammaeule (Autographa gamma, Familie Noctuidae) besitzt sehr viele natürliche Gegenspieler. Allein in Deutschland sind 39 Arten Echte Schlupfwespen (Ichneumonidae), 31 Arten Brackwespen (Braconidae), 6 Arten Erzwespen (Chalcidoidea) und 26 Arten Raupenfliegen () als Parasitoide der Gammaeule bekannt. Da diese Zahlen nur den derzeitigen Kenntnisstand zur Parasitoid-Wirtsbindung widerspiegeln, ist davon auszugehen, dass die tatsächliche Zahl der Gegenspieler noch höher ist. Aus der Familie der Raupenfliegen konnten auf den Blühflächen 10 Arten (linke Spalte) nachgewiesen werden, die als Parasitoid der Gammaeule bekannt sind und zudem weitere 7 Arten (rechte Spalte), die bekanntermaßen Eulenfalter (Noctuidae) parasitieren und somit zumindest potentiell als Gegenspieler der Gammaeule in Frage kommen.

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 16

7 DIE INSEKTENVIELFALT DER BLÜHFLÄCHEN IM DETAIL

7.1 Übersicht Aufgrund der enormen Vielfalt der Insekten - mehr als 34500 Arten kommen in Deutschland vor (vgl. Tab. 42) - war es unumgänglich, die Untersuchung auf einige ausgewählte Insektenfamilien zu beschränken. Insgesamt wurden 45 Insektenfamilien aus vier Ordnungen ausgewählt:  Wichtige Bestäuber: Wildbienen, Schwebfliegen, Tagfalter (6 Familien zusammengefasst), Faltenwespen, Echte Grabwespen, Langstiel-Grabwespen, Wegwespen, Rollwespen, Schaben-Grabwespen.  Spezifische Gegenspieler der untersuchten Wildbienen und aculeaten Wespen (vgl. folgendes Kapitel 7.2): Goldwespen, Keulenwespen, Ameisenwespen, Schmalbauchwespen, Wollschweber, Dickkopffliegen, Bienen- Fächerflügler, Wespen-Fächerflügler.  Wichtige Nützlinge: Raupenfliegen, Echte Schlupfwespen*, Brackwespen*, Erzwespen* (19 Familien zusammengefasst). [* = nur auf den Blühflächen mit abweichender Methodik erfasst, vgl. Tab. 40]  Phytophage mit geringem Raumanspruch: Bohrfliegen. Insgesamt konnten 361 Arten und 163 BIN-Arten (vgl. Tab. 41) aus 30 Familien nachgewiesen werden (Abb. 12). Die diesbezüglichen Ergebnisse werden in den Kapiteln 7.3 bis 7.23 dargestellt. Aus 15 Familien konnten keine Arten gefunden werden.

Abb. 12: Anzahl nachgewiesener Arten und BIN-Arten.

550 500 450 400 350 300

Arten Arten 250 200 150 100 50 0 F02 F03 F04 F05 F07** F08** F09** F01 F06 naturnahe Blühflächen Projekt Biotopkomplexe Zweiflügler - Bohrfliegen 9 7 8 10 - - - 6 6 18 Zweiflügler - Dickkopffliegen 2 2 2 2 - - - 4 3 5 Zweiflügler - Raupenfliegen 10 14 6 16 6 11 8 11 21 50 Zweiflügler - Schwebfliegen 17 31 20 21 - - - 23 30 56 Zweiflügler - Wollschweber ------2 1 2 Schmetterlinge - Tagfalter (4 von 6 Familien) 5 7 6 8 - - - 5 10 15 Hautflügler - Ameisenwespen - 1 ------1 1 Hautflügler - Brackwespen* 31 24 23 32 13 7 4 - - 68 Hautflügler - Echte Grabwespen 13 17 11 12 - - - 21 14 39 Hautflügler - Echte Schlupfwespen* 16 14 9 22 27 5 6 - - 59 Hautflügler - Erzwespen (7 von 19 Familien)* 20 20 12 27 1 - 1 - - 36 Hautflügler - Faltenwespen 2 5 4 5 - - - 8 10 17 Hautflügler - Goldwespen 1 2 3 1 - - - 5 2 9 Hautflügler - Keulenwespen ------1 1 1 Hautflügler - Langstiel-Grabwespen - - - 1 - - - 1 1 2 Hautflügler - Rollwespen - 1 1 1 - - - - 1 1 Hautflügler - Schaben-Grabwespen ------Hautflügler - Schmalbauchwespen 1 1 - 1 - - - - 1 2 Hautflügler - Wegwespen 2 1 1 - - - - 9 5 14 Hautflügler - Wildbienen 53 52 37 55 - - - 79 62 125 Fächerflügler - Bienen-Fächerflügler 1 1 1 - - - - 3 2 3 Fächerflügler - Wespen-Fächerflügler - - - 1 - - - - - 1 Im gesamten Projekt konnten 361 Arten und 163 BIN-Arten (vgl. Tab. 41) aus 30 Familien nachgewiesen werden, aus 15 Familien wurden keine Arten oder BIN-Arten gefunden. Aufgrund unterschiedlicher Erfassungsintensitäten können die Ergebnisse der Untersuchungsflächen nicht direkt miteinander verglichen werden (vgl. Abb. 5). *: Anzahl BIN-Arten, Erfassung nur auf Blühflächen; ** Nur kurzzeitige Erfassung von Erzwespen, Brackwespen, Echte Schlupfwespen und Raupenfliegen mittels Malaise-Fallen im Sommer 2019. F01: 178 Arten (Modellbiotop AZ-Kempen); F02: 116 Arten, 67 BIN-Arten (Blühfläche Böhm-4); F03: 142 Arten, 58 BIN-Arten (Blühfläche Oetken-1); F04: 100 Arten, 44 BIN-Arten (Blühfläche Bonus-3); F05: 134 Arten, 81 BIN-Arten (Blühfläche Therstappen-3); F06: 171 Arten (Biotopkomplex Overhetfeld); F07: 41 BIN-Arten (Blühfläche Korff-4); F08: 12 BIN-Arten (Blühfläche Humpesch-2); F09: 11 BIN-Arten (Blühfläche Bonus-2).

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 17

7.2 Die spezifischen Gegenspieler der Wildbienen und aculeaten Wespen Wildbienen und aculeate Wespen und ihre mit Nahrung verproviantierten Nester bilden die Lebensgrundlage für eine Vielzahl anderer Organismen. Das Spektrum reicht von Pilzen, Einzellern und Fadenwürmern über Milben, Spinnen und zahlreiche Insekten bis hin zu den Wirbeltieren. Ebenso vielfältig sind die Lebensformen dieser Gegenspieler, es gibt Krankheitserreger (Pathogene), Mitesser (Kommensalen), Schmarotzer (Echte Parasiten), Kuckucke (Brutparasiten), Raubparasiten (Parasitoide), und Räuber (Prädatoren). Bei den Parasiten gibt es mehrere Familien, die auf Wildbienen und aculeate Wespen spezialisiert sind und dabei eine hohe bis sehr hohe Wirtsspezifität ausgebildet haben (Abb. 13). Zum einen sind dies Arten aus den eigenen Reihen (Kuckucksbienen und -wespen bei Wildbienen, Echte Grabwespen, Wegwespen und Faltenwespen) oder aus eng verwandten Familien (Goldwespen, Keulenwespen, Ameisenwespen) und zum anderen solche aus weiter entfernten Familien oder gänzlich anderen Insektenordnungen (Faltenerzwespen, Schmalbauchwespen, Wollschweber, Dickkopffliegen, Bienen-Fächerflügler, Wespen-Fächerflügler). Diese spezifischen Gegenspieler hängen in hohem Maß von ihren Wirten ab: nur wenn die Wirte langfristig stabile und genügend große Populationen bilden, können auch die Gegenspieler existieren. Das Vorkommen eines spezifischen Gegenspielers spricht also für eine gesunde Population des Wirtes, weswegen sich die Gegenspieler ganz besonderes als Bioindikatoren für den Zustand der Wirtspopulationen bzw. des untersuchten Lebensraums eignen.

Abb. 13: Spezifische Gegenspieler von Wildbienen und aculeaten Wespen.

In Deutschland sind ca. 401 Arten aus 13 Familien und 3 Insektenordnungen (rechte Spalte, Artenzahl in Klammern) spezifische Gegenspieler von Wildbienen und Wespen. Die linke Spalte summiert die Anzahl der Gegenspieler je Wirtsfamilie. Für 21 Arten ist eine konkrete Zuordnung noch nicht möglich. Da einige Gegenspieler Arten aus verschiedenen Familien als Wirt nutzen, ist die Summe der linken Spalte mit 414 etwas höher als die Anzahl von 401 Gegenspielern.

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 18

7.3 Wildbienen Arten: 587 in Deutschland, ≥ 2053 in Europa, ≥ Wildbienen sind die wichtigsten Bestäuber, ohne sie ist ein Erhalt 19844 weltweit. der Biodiversität nicht möglich! Körpergröße: 3 bis 30 mm. Insgesamt konnten 125 Arten mit zusammen 3859 Individuen Biologie: Imagines und Larven ernähren sich ausschließlich von Nektar und Pollen, der auf nachgewiesen werden (Tab. 1). Die relativ hohe Individuenzahl Blüten gesammelt wird. Die Weibchen beruht zu 37 % (1434 Individuen) auf elf Hummel-Arten (Daten der praktizieren Brutfürsorge, indem sie mit Nektar Transektzählungen), zu 25 % (973 Individuen) auf den zwei weit und Pollen verproviantierte Brutzellen anlegen, in die die Eier abgelegt werden. Bezüglich der verbreiteten und allgemein sehr häufig zu beobachtenden Arten Nistplatzwahl können unterirdisch (endogäisch: Acker-Schmalbiene (Lasioglossum pauxillum, Abb. 25) und oft Spezialisierung hinsichtlich Substrat & Gewöhnliche Bindensandbiene (Andrena flavipes, Abb. 18) und zu Exposition) und oberirdisch (hypergäisch: in Totholz, Stängeln, Schilfgallen, Schnecken- 12 % (462 Individuen) auf zwei Arten, die das Insektenhotel auf häusern größeren Hohlräumen oder als Fläche F01 zu einer Massenvermehrung nutzten: die Gewöhnliche Freibauten) nistende Arten unterschieden Löcherbiene (Heriades truncorum, Abb. 22) und die Rote werden; bei beiden Gruppen gibt es Arten, die vorhandene Hohlräume nutzen, und solche, die Mauerbiene (Osmia bicornis, Abb. 27). Von den übrigen 110 Arten diese selber anlegen. Etwa ein Viertel aller Arten wurden durchschnittlich 9 Individuen nachgewiesen (Spannbreite 1 weist eine Spezialisierung hinsichtlich des bis 140 Individuen), wobei von 31 Arten nur jeweils ein einzelnes gesammelten Pollens auf (Oligolektie), etwa die Hälfte weist keine Pollenspezialisierung auf Individuum gefunden wurde. (Polylektie) und etwa ein Viertel lebt brutparasitisch in den Nestern anderer Wild- Die Transektzählungen der Hummeln (Abb. 14) spiegeln im bienen, oft mit sehr hoher Wirtsspezifität. Wesentlichen das im Jahresverlauf und über die verschiedenen Nisthabitate, Nahrungshabitate, Quellen für Jahre stark wechselnde Blütenangebot der Flächen wider (vgl. Baumaterial und Rendezvous-Plätze können hierzu die Abbildungen der Flächen in Tab. 26 ff). In größerer Zahl räumlich weit getrennt sein (Biotopkomplex- Bewohner). Wildbienen besitzen mit traten nur die Helle und Dunkle Erdhummel (B. terrestris/lucorum, durchschnittlich 10 bis 30 verproviantierten Abb. 21), die Steinhummel (Bombus lapidarius, Abb. 21) und die Brutzellen nur eine sehr geringe Ackerhummel (Bombus pascuorum, Abb. 21) auf. Alle anderen Fortpflanzungsrate. Je Brutzelle werden je nach Art ca. 100 bis 2000 einzelne Blüten benötigt; für Arten waren nur mit so wenigen Individuen vertreten, dass die eine sich selbst erhaltende Minimal-Population Hummelfauna insgesamt als sehr stark verarmt bezeichnet werden von 10 Weibchen und 10 Brutzellen je Weibchen muss. werden also ca. 10000 bis 200000 Blüten benötigt! Alle untersuchten Blühflächen wurden intensiv von Wildbienen Spezifische Gegenspieler: Wollschweber genutzt, das Ziel – mittels der Blühflächen die lokale (Bombyliidae), Dickkopffliegen (), Wildbienenfauna zu fördern – wurde also klar erreicht. Die Wildbienen (Apidae), Schmalbauchwespen (), Falten-Erzwespen erhobenen Daten zeigen allerdings, dass die untersuchten (Leucospidae), Goldwespen (Chrysididae), Wildbienenfaunen alle nicht intakt sind. Die Indikatoren Arten- und Ameisenwespen (Mutillidae), Keulenwespen Individuenzahlen (Tab. 1), Anzahl spezifischer Gegenspieler (Abb. (Sapygidae), Bienen-Fächerflügler (Stylopidae). 15), Anzahl oligolektischer Arten (Abb. 16) und Anzahl gefährdeter Ökosystemdienstleistungen: Wildbienen sind Arten (Abb. 6) belegen, dass die lokalen Wildbienenfaunen der die wichtigsten Bestäuber sowohl in natürlichen Ökosystemen als auch im Obst- und Blühflächen (F02 bis F05) alle stark verarmt sind. Die Gemüseanbau. Wildbienenfauna des Modellbiotops (F01) ist anhand der Kriterien Gefährdung: in Deutschland stehen 293 Arten als verarmt einzustufen – ohne die dort durchgeführten (52,6 %) auf der Roten Liste der gefährdeten Maßnahmen (vgl. Kapitel 3) wäre sicherlich eine schlechtere Arten, 42 Arten (7,5 %) stehen auf der Einstufung erfolgt. Der naturnahe Biotopkomplex Overhetfeld (F06) Vorwarnliste, für 15 Arten (2,7%) sind die Daten unzureichend und nur 207 Arten (37,2 %) wurden weist als einzige Untersuchungsfläche eine annähernd vollständige, als ungefährdet eingestuft. wenn auch gestörte, Wildbienenfauna auf. Systematik: Ordnung Hautflügler (), Besonders bemerkenswert ist der Fund der Grobpunktierten Familie Bienen (Apidae). Maskenbiene (Hylaeus punctatus), er stellt den Erstnachweis der Literatur: Artenzahlen: [2, 80, 92, 109] Art für Nordrhein-Westfalen dar. Nomenklatur: [108], Deutsche Namen: [108], Bestimmung: [4, 5, 6, 7, 9, 10, 29, 39, 50, 89, 106, Drei der nachgewiesenen Arten – die Winzige Zwergsandbiene 107, 116, 133], Gefährdung: [47, 169], Biologie, Wirte, Gegenspieler: [1, 4, 5, 9, 27, 29, 30, 43, 55, (Andrena pusilla), die Vierbindige Furchenbiene (Halictus 56, 60, 71, 79, 87, 88, 100, 110, 132, 144, 148, quadricinctus, Abb. 22) und die Rote Maskenbiene (Hylaeus 149, 172, 173]. variegatus, Abb. 23) – gelten in Nordrhein-Westfalen als vom Aussterben bedroht. Da diese Arten zurzeit auch anderen Orts in Nordrhein-Westfalen wieder häufiger beobachtet werden, handelt es sich sehr wahrscheinlich um eine auf den Klimawandel zurückzuführende Populationszunahme.

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 19

Abb. 14: Wildbienen – Ergebnisse der Hummel-Transektzählungen.

3500

3000

2500

2000

1500

1000

500

0 Juli Juli Juli Juli Juli Juli Juli Juli Juli Mai Mai Mai Mai Mai Mai Juni Juni Juni Juni Juni Juni Juni Juni Juni April April April April April April August August August August August August August August August 2017 2018 2019 2017 2018 2019 2017 2018 2019 F02 F03 F05

Bombus hortorum Bombus hypnorum Bombus lapidarius Bombus pascuorum Bombus pratorum Bombus terrestris Bombus vestalis Bombus lucorum/terrestris-Agg.

Hummeln sind in der Lage, in einem Umkreis von bis zu mehreren Kilometern um ihr Nest herum Nahrung zu sammeln, die Blühflächen können also auch Hummeln aus großer Entfernung anlocken. Die Anzahl der beobachteten Hummeln schwankte zwischen 0 und ca. 3350 Individuen je Hektar Blühfläche, der Mittelwert betrug 786 Individuen / Hektar. Im Wesentlichen spiegeln die Zahlen das mit der Zeit stark wechselnde Blütenangebot der Flächen wider (vgl. hierzu die Abbildungen in Tab. 28 ff). Es wurden nur allgemein noch häufige Arten beobachtet, insgesamt ist die Hummelfauna als stark verarmt einzustufen. F02: Blühfläche Böhm-4, F03: Blühfläche Oetken-1, F05: Blühfläche Therstappen-3.

Abb. 15: Wildbienen – Anzahl Arten und spezifischer Gegenspieler.

100

80

60

40

20 Artenanteil

- F02 F03 F04 F05 F01 F06 naturnahe Blühflächen Biotopkomplexe Gegenspieler - Ameisenwespen ------Gegenspieler - Bienen-Fächerflügler 1 1 - 2 1 1 Gegenspieler - Dickkopffliegen 2 2 2 2 5 2 Gegenspieler - Falten-Erzwespen ------Gegenspieler - Goldwespen ------Gegenspieler - Keulenwespen - - - - 1 1 Gegenspieler - Schmalbauchwespen 1 1 - 1 - 1 Gegenspieler - Wildbienen 11 5 4 13 16 15 Gegenspieler - Wollschweber - - - - 1 1 Wirte - Wildbienen 42 46 33 42 63 47

Unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Erfassungsgrade (vgl. Abb. 5) sind alle Blühflächen hinsichtlich der Anzahl nachgewiesener Arten und spezifischer Gegenspieler als stark verarmt, Fläche F01 als verarmt und Fläche F06 als gestört einzustufen. F01: 85 % Erfassungsgrad, Biotop AZ- Kempen; F02: 85 %, Blühfläche Böhm-4; F03: 85 %, Blühfläche Oetken-1; F04: 65 %, Blühfläche Bonus-3; F05: 85 %, Blühfläche Therstappen-3, F06: 50 %, Biotopkomplex Overhetfeld.

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 20

Abb. 16: Wildbienen – Anzahl und Pollenquellen oligolektischer Arten.

60

50

40 Arten

30

20

10

- F02 F03 F04 F05 F01 F06 nieder- naturnahe rheinisches Blühflächen Biotopkomplexe Tiefland Alliaceae (Allium) ------1 - - - - - 1 2 Araliaceae (Hedera) - - - 1 - - - Asteraceae 1 1 2 1 2 2 5 Asteraceae (Asterae) 1 1 2 2 2 1 3 Asteraceae (Cichorieae) - - 1 - - 2 4 Asteraceae (Cichorieae, Cynareae) - - 1 1 - 1 1 Boraginaceae (Echium) ------1 Brassicaceae ------1 Campanulaceae (Campanula) ------2 Campanulaceae (Campanula, Edraianthus) 1 - - - - - 3 Campanulaceae (Campanula, Jasione) ------1 Campanulaceae (Campanula, Phyteuma) ------1 Campanulaceae (Jasione) ------1 Cucurbitaceae (Bryonia, Ecballium) - - - - 1 - 1 Dipsacaceae (Knautia, Scabiosa) ------1 Dipsacaceae (Scabiosa) ------1 Ericaceae (Calluna, Erica) - - - - - 2 2 Ericaceae (Vaccinium) ------1 Fabaceae 1 - - - 2 2 6 Fabaceae (Medicago) - - 1 1 - - 1 Fabaceae (Vicia, Lathyrus) - - - - - 1 1 Lamiaceae ------1 Lythraceae (Lythrum) ------1 Onagraceae (Epilobium) ------1 Plantaginaceae (Veronica) ------1 Primulaceae (Lysimachia) - - - - - 1 1 Ranunculaceae (Ranunculus) - - - - 1 1 1 Resedaceae (Reseda) 1 - - 1 1 - 1 Rosaceae (Potentilla) ------1 Salicaceae (Salix) - - - - 2 - 8

Ca. 32 % (141 Arten) aller in Deutschland vorkommenden nestbauenden Bienenarten sind Pollenspezialisten, d.h. sie sammeln Pollen nur auf Pflanzen einer oder mehrerer Gattungen oder einer Pflanzenfamilie (Oligolektie). Kommen diese spezifischen Blütenpflanzen in einem Lebensraum nicht in ausreichender Zahl vor, kann dieser nicht besiedelt werden. Im Untersuchungsgebiet – dem Niederrheinischen Tiefland – sind es insgesamt 56 Bienenarten, die auf 20 verschiedene Pflanzenfamilien spezialisiert sind, oft mit einer weiterreichenden Spezialisierung auf nur ein oder zwei Gattungen innerhalb dieser Familien. Die Eignung der Blühflächen zur Förderung oligolektischer Wildbienenarten hängt grundsätzlich vom konkreten Blütenpflanzenangebot, d.h. in erster Linie von der Zusammensetzung der eingesetzten Blühmischung (vgl. Tab. 25) ab. Ein Teil der oligolektischen Wildbienenarten kann mittels der Blühflächen grundsätzlich nicht gefördert werden, da sich die erforderlichen Pflanzen – z.B. Weidenbäume (Salix) oder Heidekräuter (Erikaceae) – nicht für die Aussaat in Blühflächen eignen. Da die Spezialisierung nur den Pollen betrifft und nicht den Nektar, können die Blühflächen aber im Prinzip allen Arten zumindest als Nektarquelle dienen, wie z.B. der auf Efeu (Araliaceae: Hedera) spezialisierten Efeu- Seidenbiene (Colletes hederae), die auf Fläche F05 gefunden wurde - obwohl dort kein Efeu blüht. Unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Erfassungsgrade (vgl. Abb. 5) ist die Fläche F03 hinsichtlich oligolektischer Arten als sehr stark verarmt, sind die Flächen F02, F04 und F05 als stark verarmt, ist die Fläche F01 als verarmt und Fläche F06 als relativ intakt zu bewerten. F01: 85 % Erfassungsgrad, Biotop AZ-Kempen; F02: 85 %, Blühfläche Böhm-4; F03: 85 %, Blühfläche Oetken-1; F04: 65 %, Blühfläche Bonus-3; F05: 85 %, Blühfläche Therstappen-3, F06: 50 %, Biotopkomplex Overhetfeld.

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 21

Tab. 1: Wildbienen – Gefährdung, Biologie, Nachweise. GEFÄHRDUNG: D = Deutschland, NW = Nordrhein-Westfalen, 0 = Ausgestorben oder verschollen, 1 = Vom Aussterben bedroht, 2 = Stark gefährdet, 3 = Gefährdet, G = Gefährdung unbekannten Ausmaßes, R = Extrem selten, V = Vorwarnliste, D = Daten unzureichend, ✱ = Ungefährdet, ♦ = Nicht bewertet, − = nicht aufgelistet. BIOLOGIE: A = Lebensweise: bp = brutparasitisch, eu = eusozial, kom = kommunal, s = solitär, sp = sozialparasitisch, ? = fraglich/unbekannt, jedoch nicht bp oder sp. B = Nistweise: e = endogäisch, h = hypergäisch, Agg = bei günstigen Bedingungen Bildung von Aggregationen, Bo = Erdnester im ± flachen Boden, vH = vorhandene Hohlräume, S = Schneckenhäuser, ho = hohle Stängel und Holzbohrgänge, m = markhaltiger Stängel, mo = morsches Holz, Ga = Pflanzengallen, St = Steilwände, Abbruchkanten u.ä., Fr = Freibauten, ( ) = partiell, [ ] = Nistweise der Wirte, ? = fraglich/unbekannt. C = Pollensammelverhalten: polylektisch (ohne Spezialisierung) oder oligolektisch (Angabe der Pflanzenfamilie oder Pflanzengattungen), - = es wird kein Pollen gesammelt, ? = fraglich/unbekannt. D = Gegenspieler / Wirte: DBom = Bombyliidae (Wollschweber), DCon = Conopidae (Dickkopffliegen), HApi = Apidae (Wildbienen), HChr = Chrysididae (Goldwespen), HGas = Gasteruptiidae (Schmalbauchwespen), HLeu = Leucospidae (Faltenerzwespen), HMut = Mutillidae (Spinnenameisen), SSty = Stylopidae (Bienen-Fächerflügler), ? = fraglich/unbekannt. NACHWEISE: Anzahl nachgewiesener Individuen in den Jahren 2017 bis 2019. F01 = Biotop AZ-Kempen, F02 = Blühfläche Böhm-4, F03 = Blühfläche Oetken-1, F04 = Blühfläche Bonus-3, F05 = Blühfläche Therstappen-3, F06 = Biotopkomplex Overhetfeld. Geschätzter Erfassungsgrad: F01/02/03/05: 85 %, F04: 65 %, F06: 50 % (vgl. Abb. 5). Gefährdung Biologie Nachweise D NW A B C D F01 F02 F03 F04 F05 F06 Andrena bicolor HApi: Nomada fabriciana, Sphecodes s e; Bo polylektisch ephippius, SSty: Stylops gwynanae, 1 3 2 - - - (Zweifarbige Sandbiene) ✱ ✱ DBom: Bombylius major HApi: Nomada marshamella, N. polylektisch Andrena carantonica goodeniana, N. flava, SSty: Stylops kom e; Bo (Bäume und aterrimus, S. nassonowi, DBom: - 2 - - 3 3 (Gesellige Sandbiene) ✱ ✱ Sträucher) Bombylius major, DCon: Myopa buccata Andrena chrysosceles HApi: Nomada fabriciana, SSty: s e; Bo, Agg polylektisch Stylops hammella, DBom: Bombylius 12 - 1 - - - (Gelbbeinige Kielsandbiene) ✱ ✱ major Andrena cineraria HApi: Nomada lathburiana, N. goodeniana, DBom: Bombylius (Grauschwarze ✱ ✱ s e; Bo, Agg polylektisch 8 - - - - - Düstersandbiene) discolor; SSty: Stylops sp. Andrena dorsata HApi: Nomada zonata, SSty: Stylops s e; Bo polylektisch 1 8 7 1 10 - (Rotbeinige Körbchensandbiene) ✱ ✱ sp. Andrena flavipes HApi: Nomada fucata, DBom: s e; Bo, Agg polylektisch Bombylius discolor, SSty: Stylops 140 38 13 56 44 2 (Gewöhnliche Bindensandbiene) ✱ ✱ melittae Andrena florea Cucurbitaceae s e; Bo, Agg SSty: Stylops sp. 1 - - - - - (Zaunrüben-Sandbiene) ✱ ✱ (Bryonia) Andrena fulva HApi: Nomada signata, N. panzeri, s e; Bo, Agg polylektisch SSty: Stylops nevinsoni, DBom: 1 - 1 - - - (Fuchsrote Lockensandbiene) ✱ ✱ Bombylius major Andrena fulvago HApi: Nomada integra, N. facilis, SSty: 3 2 s e; Bo, Agg Asteraceae - - - - - 2 (Pippau-Sandbiene) Stylops nevinsoni

Andrena fuscipes Ericaceae HApi: Nomada rufipes, SSty: Stylops V 2 s e; Bo, Agg - - - - - 1 (Heidekraut-Herbstsandbiene) (Calluna, Erica) sp.

Andrena haemorrhoa HApi: Nomada ruficornis, SSty: Stylops s e; Bo, Agg polylektisch 2 1 2 2 7 1 (Rotschopfige Sandbiene) ✱ ✱ melittae, DBom: Bombylius major

Andrena helvola HApi: Nomada panzeri, SSty: Stylops s e; Bo polylektisch - - 1 - - - (Schlehen-Lockensandbiene) ✱ ✱ melittae

Andrena labiata HApi: Nomada guttulata, SSty: Stylops s e; Bo, Agg polylektisch 1 10 - - - - (Rote Ehrenpreis-Sandbiene) ✱ ✱ sp. Andrena lathyri Fabaceae (Vicia, 3 s e; Bo, Agg HApi: Nomada villosa - - - - - 1 (Zaunwicken-Sandbiene) ✱ Lathyrus)

Andrena minutula HApi: Nomada flavoguttata, SSty: s e; Bo polylektisch 21 6 28 - 7 - (Gewöhnliche Zwergsandbiene) ✱ ✱ Stylops spreta

Andrena minutuloides HApi: Nomada flavoguttata, SSty: s e; Bo, Agg polylektisch - 1 2 - 1 3 (Glanzrücken-Zwergsandbiene) ✱ ✱ Stylops sp. Andrena mitis Salicaceae V s e; Bo SSty: Stylops sp. 1 - - - - - (Auen-Lockensandbiene) ✱ (Salix) HApi: Nomada succincta, N. flava, N. Andrena nitida goodeniana, N. marshamella, N. s e; Bo, Agg polylektisch 17 - 2 - 2 - (Glänzende Düstersandbiene) ✱ ✱ fulvicornis, SSty: Stylops melittae, DCon: Myopa pellucida Andrena ovatula HApi: Nomada rhenana, SSty: Stylops s e; Bo, Agg polylektisch 1 - - - 1 - (Ovale Kleesandbiene) ✱ ✱ thwaitesi Andrena ovatula-Gruppe 1 - 1 - 1 - (nicht trennbare ♀) Andrena propinqua HApi: Nomada zonata, SSty: Stylops (Schwarzbeinige – – s e; Bo polylektisch andrenaphilus - - 1 - 9 - Körbchensandbiene) Andrena proxima HApi: Nomada conjugens, SSty: s e; Bo, Agg Apiaceae - - - - - 5 (Frühe Doldensandbiene) ✱ ✱ Stylops sp. Andrena pusilla D 1 s e; Bo ? SSty: Stylops sp. 1 1 2 - 3 - (Winzige Zwergsandbiene)

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 22

Tab. 1: Wildbienen – Gefährdung, Biologie, Nachweise. GEFÄHRDUNG: D = Deutschland, NW = Nordrhein-Westfalen, 0 = Ausgestorben oder verschollen, 1 = Vom Aussterben bedroht, 2 = Stark gefährdet, 3 = Gefährdet, G = Gefährdung unbekannten Ausmaßes, R = Extrem selten, V = Vorwarnliste, D = Daten unzureichend, ✱ = Ungefährdet, ♦ = Nicht bewertet, − = nicht aufgelistet. BIOLOGIE: A = Lebensweise: bp = brutparasitisch, eu = eusozial, kom = kommunal, s = solitär, sp = sozialparasitisch, ? = fraglich/unbekannt, jedoch nicht bp oder sp. B = Nistweise: e = endogäisch, h = hypergäisch, Agg = bei günstigen Bedingungen Bildung von Aggregationen, Bo = Erdnester im ± flachen Boden, vH = vorhandene Hohlräume, S = Schneckenhäuser, ho = hohle Stängel und Holzbohrgänge, m = markhaltiger Stängel, mo = morsches Holz, Ga = Pflanzengallen, St = Steilwände, Abbruchkanten u.ä., Fr = Freibauten, ( ) = partiell, [ ] = Nistweise der Wirte, ? = fraglich/unbekannt. C = Pollensammelverhalten: polylektisch (ohne Spezialisierung) oder oligolektisch (Angabe der Pflanzenfamilie oder Pflanzengattungen), - = es wird kein Pollen gesammelt, ? = fraglich/unbekannt. D = Gegenspieler / Wirte: DBom = Bombyliidae (Wollschweber), DCon = Conopidae (Dickkopffliegen), HApi = Apidae (Wildbienen), HChr = Chrysididae (Goldwespen), HGas = Gasteruptiidae (Schmalbauchwespen), HLeu = Leucospidae (Faltenerzwespen), HMut = Mutillidae (Spinnenameisen), SSty = Stylopidae (Bienen-Fächerflügler), ? = fraglich/unbekannt. NACHWEISE: Anzahl nachgewiesener Individuen in den Jahren 2017 bis 2019. F01 = Biotop AZ-Kempen, F02 = Blühfläche Böhm-4, F03 = Blühfläche Oetken-1, F04 = Blühfläche Bonus-3, F05 = Blühfläche Therstappen-3, F06 = Biotopkomplex Overhetfeld. Geschätzter Erfassungsgrad: F01/02/03/05: 85 %, F04: 65 %, F06: 50 % (vgl. Abb. 5). Gefährdung Biologie Nachweise D NW A B C D F01 F02 F03 F04 F05 F06 Andrena strohmella s e; Bo polylektisch SSty: Stylops sp. - - 1 - - - (Leisten-Zwergsandbiene) ✱ ✱

Andrena subopaca HApi: Nomada flavoguttata, SSty: s e; Bo, Agg polylektisch 4 2 3 - 1 1 (Glanzlose Zwergsandbiene) ✱ ✱ Stylops sp.

Andrena synadelpha HApi: Nomada panzeri, SSty: Stylops s e; Bo polylektisch - - - - 11 - (Breitrandige Lockensandbiene) ✱ ✱ nevinsoni HApi: Nomada lathburiana, SSty: Andrena vaga Salicaceae Stylops ater, DBom: Bombylius major, s e; Bo, Agg 1 - - - - - (Große Weiden-Sandbiene) ✱ ✱ (Salix) B. discolor, DCon: Myopa hirsuta, M. testacea Andrena wilkella HApi: Nomada striata, SSty: Stylops s e; Bo, Agg Fabaceae 1 1 - - - 1 (Grobpunktierte Kleesandbiene) ✱ ✱ thwaitesi, DBom: Bombylius major

Anthidiellum strigatum HApi: Stelis signata, HLeu: Leucospis V s h; Fr polylektisch 1 - 1 - 1 3 (Zwergharzbiene) ✱ dorsigera

Anthidium manicatum HApi: Stelis punctulatissima, HChr: s h; vH polylektisch 1 - - - - - (Garten-Wollbiene) ✱ ✱ Chrysis comparata Anthidium punctatum V 3 s e, h; vH polylektisch HChr: Chrysis analis 1 - - - - - (Weißfleckige Wollbiene) Anthophora plumipes e; Bo, St, s polylektisch HApi: Melecta albifrons 2 - 4 - - 2 (Frühlings-Pelzbiene) ✱ ✱ Agg

Anthophora quadrimaculata HApi: Coelioxys rufescens, Thyreus V 3 s e; Bo, St polylektisch 1 - - 4 2 - (Vierfleck-Pelzbiene) orbatus Anthophora retusa V 3 s e; Bo, St polylektisch HApi: Melecta luctuosa - - - - - 1 (Rotbürstige Pelzbiene)

Bombus bohemicus HApi: Bombus terrestris, B. lucorum, B. sp [e; vH] - - - - 1 - - (Böhmische Kuckuckshummel) ✱ ✱ cryptarum Bombus hortorum HApi: Bombus barbutellus, DCon: eu e, h; vH polylektisch Conops elegans, Physocephala 2 10 3 - - - (Gartenhummel) ✱ ✱ rufipes, P. vittata, Sicus ferrugineus HApi: Bombus norvegicus, B. flavidus, Bombus hypnorum eu h; vH polylektisch DCon: Physocephala rufipes, Sicus - 1 - - - - (Baumhummel) ✱ ✱ ferrugineus Bombus lapidarius HApi: Bombus rupestris, DCon: eu e, h; vH polylektisch Physocephala rufipes, P. vittata, Sicus 62 52 29 172 20 1 (Steinhummel) ✱ ✱ ferrugineus Bombus lucorum HApi: Bombus bohemicus, DCon: eu e; vH polylektisch Physocephala rufipes, Sicus - 1 - 19 - 1 (Helle Erdhummel) ✱ ✱ ferrugineus Bombus lucorum / terrestris / cryptarum / magnus 31 61 70 451 131 10 (nicht trennbare Individuen) Bombus norvegicus 3 sp [h; vH] - HApi: Bombus hypnorum - - - 1 - - (Norwegische Kuckuckshummel) ✱ HApi: Bombus campestris, Bombus Bombus pascuorum rupestris, DCon: Physocephala rufipes, eu e, h; vH polylektisch 24 62 18 59 18 40 (Ackerhummel) ✱ ✱ P. vittata, Sicus ferrugineus, HMut: Mutilla europaea Bombus pratorum HApi: Bombus campestris, B. eu e, h; vH polylektisch sylvestris, B. flavidus, DCon: Sicus 4 3 - 2 3 1 (Wiesenhummel) ✱ ✱ ferrugineus Bombus rupestris HApi: Bombus lapidarius, B. sylvarum, sp [e, h; vH] - - - - - 1 - (Rotschwarze Kuckuckshummel) ✱ ✱ B. sicheli, B. pascuorum HApi: Bombus vestalis, DCon: Bombus terrestris eu e, h; vH polylektisch Physocephala nigra, P. rufipes, Sicus 5 3 2 44 10 1 (Dunkle Erdhummel) ✱ ✱ ferrugineus Bombus vestalis sp [e, h; vH] - HApi: Bombus terrestris - 1 - - 2 2 (Gefleckte Kuckuckshummel) ✱ ✱

Chelostoma campanularum Campanulaceae HApi: Stelis minima, HGas: s h; ho - 1 - - - - (Kurzfransige Scherenbiene) ✱ ✱ (Campanula) erythrostomum

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 23

Tab. 1: Wildbienen – Gefährdung, Biologie, Nachweise. GEFÄHRDUNG: D = Deutschland, NW = Nordrhein-Westfalen, 0 = Ausgestorben oder verschollen, 1 = Vom Aussterben bedroht, 2 = Stark gefährdet, 3 = Gefährdet, G = Gefährdung unbekannten Ausmaßes, R = Extrem selten, V = Vorwarnliste, D = Daten unzureichend, ✱ = Ungefährdet, ♦ = Nicht bewertet, − = nicht aufgelistet. BIOLOGIE: A = Lebensweise: bp = brutparasitisch, eu = eusozial, kom = kommunal, s = solitär, sp = sozialparasitisch, ? = fraglich/unbekannt, jedoch nicht bp oder sp. B = Nistweise: e = endogäisch, h = hypergäisch, Agg = bei günstigen Bedingungen Bildung von Aggregationen, Bo = Erdnester im ± flachen Boden, vH = vorhandene Hohlräume, S = Schneckenhäuser, ho = hohle Stängel und Holzbohrgänge, m = markhaltiger Stängel, mo = morsches Holz, Ga = Pflanzengallen, St = Steilwände, Abbruchkanten u.ä., Fr = Freibauten, ( ) = partiell, [ ] = Nistweise der Wirte, ? = fraglich/unbekannt. C = Pollensammelverhalten: polylektisch (ohne Spezialisierung) oder oligolektisch (Angabe der Pflanzenfamilie oder Pflanzengattungen), - = es wird kein Pollen gesammelt, ? = fraglich/unbekannt. D = Gegenspieler / Wirte: DBom = Bombyliidae (Wollschweber), DCon = Conopidae (Dickkopffliegen), HApi = Apidae (Wildbienen), HChr = Chrysididae (Goldwespen), HGas = Gasteruptiidae (Schmalbauchwespen), HLeu = Leucospidae (Faltenerzwespen), HMut = Mutillidae (Spinnenameisen), SSty = Stylopidae (Bienen-Fächerflügler), ? = fraglich/unbekannt. NACHWEISE: Anzahl nachgewiesener Individuen in den Jahren 2017 bis 2019. F01 = Biotop AZ-Kempen, F02 = Blühfläche Böhm-4, F03 = Blühfläche Oetken-1, F04 = Blühfläche Bonus-3, F05 = Blühfläche Therstappen-3, F06 = Biotopkomplex Overhetfeld. Geschätzter Erfassungsgrad: F01/02/03/05: 85 %, F04: 65 %, F06: 50 % (vgl. Abb. 5). Gefährdung Biologie Nachweise D NW A B C D F01 F02 F03 F04 F05 F06 Ranunculaceae HGas: Gasteruption assectator s.l., G. s h; ho jaculator, HSap: Sapyga clavicornis, 23 - - - - 30 (Hahnenfuß-Scherenbiene) ✱ ✱ (Ranunculus) Sapyga quinquepunctata HApi: Epeolus variegatus, HGas: Colletes daviesanus s e; St, Agg Asteraceae Gasteruption caucasicum, G. jaculator, 10 8 2 8 4 10 (Buckel-Seidenbiene) ✱ ✱ DBom: Bombylius pumilus, B. minor Colletes hederae e; Bo, St, Aralicaeae R s HApi: Epeolus cruciger, E. fallax - - - - 1 - (Efeu-Seidenbiene) ✱ Agg (Hedera helix)

Colletes similis HApi: Epeolus variegatus, E. tarsalis, V V s e; Bo, St Asteraceae 1 - - 2 2 - (Rainfarn-Seidenbiene) E. laevifrons Colletes succinctus Ericaceae V 2 s e; Bo HApi: Epeolus cruciger - - - - - 4 (Heidekraut-Seidenbiene) (Calluna, Erica) Dasypoda hirtipes V V s e; Bo, Agg Asteraceae - - - 134 1 5 (Dunkelfransige Hosenbiene) Epeolus variegatus HApi: Colletes fodiens, C. similis, C. V bp [e; Bo, St] - daviesanus, C. halophilus, Parasitoide: - - - 1 - 1 (Gewöhnliche Filzbiene) ✱ DBom: Bombylius minor Halictus quadricinctus e; St, Bo, HApi: Sphecodes albilabris, S. gibbus, 3 1 s polylektisch - - - 2 1 1 (Vierbindige Furchenbiene) Agg DCon: Zodion cinereum

Halictus scabiosae HApi: Sphecodes gibbus, SSty: eu e; Bo, Agg polylektisch 11 - 1 3 - 10 (Gelbbindige Furchenbiene) ✱ ✱ Halictoxenos tumulorum HApi: Sphecodes ephippius, S. Halictus tumulorum eu e; Bo polylektisch miniatus, SSty: Halictoxenos 5 3 11 2 14 - (Gewöhnliche Goldfurchenbiene) ✱ ✱ tumulorum HApi: Stelis breviscula, S. minuta, HSap: Sapygina decemguttata, Heriades truncorum Sapyga clavicornis, HGas: s h; ho Asteraceae 228 1 4 20 1 7 (Gewöhnliche Löcherbiene) ✱ ✱ Gasteruption assectator s.l., G. jaculator, G. caucasicum, DBom: Anthrax anthrax HApi: Stelis ornatula, S. minuta, S. Hoplitis leucomelana breviscula, HSap: Sapyga s h; ho, m polylektisch - - - - 1 - (Schwarzspornige Stängelbiene) ✱ ✱ quinquepunctata, HGas: Gasteruption nigrescens Hylaeus brevicornis HGas: Gasteruption assectator s.l., s h; ho, m polylektisch 1 1 1 - - 2 (Kurzfühler-Maskenbiene) ✱ ✱ SSty: Hylecthrus rubi HGas: Gasteruption assectator s.l., G. Hylaeus communis h; ho, vH, erythrostomum, G. jaculator, G. s polylektisch 9 16 21 1 14 10 (Gewöhnliche Maskenbiene) ✱ ✱ Ga, m minutum, G. nigritarse, SSty: Hylecthrus rubi Hylaeus confusus h; ho, Ga, HGas: Gasteruption assectator s.l., G. s polylektisch - - 1 - - - (Verkannte Maskenbiene) ✱ ✱ m hungaricum Hylaeus cornutus h, e; ho, s polylektisch 2 1 4 - - 1 (Gehörnte Maskenbiene) ✱ ✱ Ga, St Hylaeus dilatatus V s h; ho, m polylektisch HGas: Gasteruption assectator s.l. 1 - 1 - - 1 (Rundfleck-Maskenbiene) ✱ Hylaeus gredleri s h; vH polylektisch 8 3 6 - 3 - (Gredlers Maskenbiene) ✱ ✱ SSty: Hylecthrus rubi, HGas: Hylaeus hyalinatus e, h; St, s polylektisch Gasteruption erythrostomum, G. 6 11 3 3 6 4 (Mauer-Maskenbiene) ✱ ✱ vH, ho minutum Hylaeus pictipes e, h; vH, HGas: Gasteruption nigritarse, SSty: V s polylektisch 3 11 2 2 - - (Gezeichnete Maskenbiene) ✱ ho, m Hylecthrus rubi

Hylaeus punctatus HGas: Gasteruption erythrostomum, G. – s ? polylektisch 1 - - - - - (Grobpunktierte Maskenbiene) ✱ minutum, SSty: Hylecthrus rubi

Hylaeus signatus e, h; vH, Resedaceae HGas: Gasteruption assectator s.l., s 1 4 - - 5 - (Reseden-Maskenbiene) ✱ ✱ St, ho (Reseda) SSty: Hylecthrus rubi Hylaeus styriacus s h; ho polylektisch SSty: Hylecthrus rubi - 1 1 - - 3 (Steirische Maskenbiene) ✱ ✱

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 24

Tab. 1: Wildbienen – Gefährdung, Biologie, Nachweise. GEFÄHRDUNG: D = Deutschland, NW = Nordrhein-Westfalen, 0 = Ausgestorben oder verschollen, 1 = Vom Aussterben bedroht, 2 = Stark gefährdet, 3 = Gefährdet, G = Gefährdung unbekannten Ausmaßes, R = Extrem selten, V = Vorwarnliste, D = Daten unzureichend, ✱ = Ungefährdet, ♦ = Nicht bewertet, − = nicht aufgelistet. BIOLOGIE: A = Lebensweise: bp = brutparasitisch, eu = eusozial, kom = kommunal, s = solitär, sp = sozialparasitisch, ? = fraglich/unbekannt, jedoch nicht bp oder sp. B = Nistweise: e = endogäisch, h = hypergäisch, Agg = bei günstigen Bedingungen Bildung von Aggregationen, Bo = Erdnester im ± flachen Boden, vH = vorhandene Hohlräume, S = Schneckenhäuser, ho = hohle Stängel und Holzbohrgänge, m = markhaltiger Stängel, mo = morsches Holz, Ga = Pflanzengallen, St = Steilwände, Abbruchkanten u.ä., Fr = Freibauten, ( ) = partiell, [ ] = Nistweise der Wirte, ? = fraglich/unbekannt. C = Pollensammelverhalten: polylektisch (ohne Spezialisierung) oder oligolektisch (Angabe der Pflanzenfamilie oder Pflanzengattungen), - = es wird kein Pollen gesammelt, ? = fraglich/unbekannt. D = Gegenspieler / Wirte: DBom = Bombyliidae (Wollschweber), DCon = Conopidae (Dickkopffliegen), HApi = Apidae (Wildbienen), HChr = Chrysididae (Goldwespen), HGas = Gasteruptiidae (Schmalbauchwespen), HLeu = Leucospidae (Faltenerzwespen), HMut = Mutillidae (Spinnenameisen), SSty = Stylopidae (Bienen-Fächerflügler), ? = fraglich/unbekannt. NACHWEISE: Anzahl nachgewiesener Individuen in den Jahren 2017 bis 2019. F01 = Biotop AZ-Kempen, F02 = Blühfläche Böhm-4, F03 = Blühfläche Oetken-1, F04 = Blühfläche Bonus-3, F05 = Blühfläche Therstappen-3, F06 = Biotopkomplex Overhetfeld. Geschätzter Erfassungsgrad: F01/02/03/05: 85 %, F04: 65 %, F06: 50 % (vgl. Abb. 5). Gefährdung Biologie Nachweise D NW A B C D F01 F02 F03 F04 F05 F06 Hylaeus variegatus HGas: Gasteruption hastator, SSty: V 1 s e; vH, St polylektisch - - - - - 1 (Rote Maskenbiene) Hylecthrus rubi

Lasioglossum albipes HApi: Sphecodes monilicornis, SSty: eu e; Bo, Agg polylektisch - - 1 - - - (Weißbeinige Schmalbiene) ✱ ✱ Halictoxenos sp. Lasioglossum calceatum HApi: Sphecodes monilicornis, HMut: eu e; Bo, Agg polylektisch Myrmilla calva, SSty: Halictoxenos - 1 4 6 2 - (Gewöhnliche Schmalbiene) ✱ ✱ spencei Lasioglossum laticeps e; Bo, St, HApi: Sphecodes ephippius, SSty: eu polylektisch 3 12 12 7 3 - (Breitkopf-Schmalbiene) ✱ ✱ Agg Halictoxenos sp. Lasioglossum lativentre V 3 s e; Bo polylektisch - - 1 - - - (Breitbauch-Schmalbiene)

Lasioglossum leucopus HApi: Sphecodes geoffrellus, S. ? e; Bo, Agg polylektisch - - 1 1 3 - (Hellfüßige Schmalbiene) ✱ ✱ longulus Lasioglossum leucozonium HApi: Sphecodes ephippius, S. s e; Bo, Agg polylektisch monilicornis, S. pellucidus, SSty: 1 1 1 11 4 8 (Weißbinden-Schmalbiene) ✱ ✱ Halictoxenos arnoldi Lasioglossum lucidulum s e; Bo polylektisch - - - 2 - - (Leuchtende Schmalbiene) ✱ ✱

Lasioglossum minutissimum HApi: Sphecodes longulus, SSty: ? e; Bo, St polylektisch 2 1 1 - 2 - (Winzige Schmalbiene) ✱ ✱ Halictoxenos sp. HApi: Sphecodes niger, S. longulus, S. Lasioglossum morio e; Bo, St, eu polylektisch miniatus, S.geoffrellus, HMut: Myrmilla 61 21 13 19 11 1 (Dunkelgrüne Schmalbiene) ✱ ✱ Agg calva, SSty: Halictoxenos tumulorum HApi: Nomada furva, N. sheppardana, Lasioglossum nitidiusculum e; Bo, St, Sphecodes crassus, S. geoffrellus, S. V 2 s polylektisch 1 - - - - - (Glänzende Schmalbiene) Agg miniatus, SSty: Halictoxenos spencei, DBom: Bombylius canescens Lasioglossum nitidulum e; St, Bo, V s polylektisch 1 3 - - - - (Grünglanz-Schmalbiene) ✱ Agg

Lasioglossum parvulum HApi: Nomada distinguenda, SSty: V 3 s e; Bo, St polylektisch 1 - 2 - 1 - (Dunkle Schmalbiene) Halictoxenos spencei HApi: Sphecodes crassus, S. Lasioglossum pauxillum eu e; Bo, Agg polylektisch ephippius, S. geoffrellus, SSty: 167 59 30 44 40 30 (Acker-Schmalbiene) ✱ ✱ Halictoxenos sp. Lasioglossum punctatissimum HApi: Nomada furva, Sphecodes ? e; Bo, St polylektisch crassus, S. longulus, SSty: 1 3 3 - - - (Punktierte Schmalbiene) ✱ ✱ Halictoxenos spencei Lasioglossum sexnotatum 3 s e; Bo polylektisch 1 - 1 5 - 2 (Spargel-Schmalbiene) ✱ HApi: Nomada distinguenda, Lasioglossum villosulum Sphecodes puncticeps, S. monilicornis, s e; Bo, Agg polylektisch 4 - - 3 1 6 (Zottige Schmalbiene) ✱ ✱ SSty: Halictoxenos spencei, DBom: Bombylius canescens Lasioglossum zonulum HApi: Sphecodes longulus, S. V s e; Bo, Agg polylektisch - - - - - 1 (Breitbindige Schmalbiene) ✱ monilicornis, S. scabricollis Macropis europaea Primulaceae s e; Bo HApi: Epeoloides coecutiens - - - - - 2 (Auen-Schenkelbiene) ✱ ✱ (Lysimachia) Megachile apicalis (Flockenblumen- 2 R s h, e; vH polylektisch HApi: Coelioxys afra, C. brevis 1 - - - - - Blattschneiderbiene) Megachile centuncularis h, e; vH, HApi: Coelioxys inermis, C. V s polylektisch mandibularis, C. elongata, HSap: 10 2 - - 1 1 (Rosen-Blattschneiderbiene) ✱ ho Sapyga quinquepunctata Megachile ericetorum e, h; vH, s Fabaceae HApi: Coelioxys aurolimbata 4 - - - - 2 (Platterbsen-Mörtelbiene) ✱ ✱ St HApi: Coelioxys elongata, C. rufocaudata, C. haemorrhoa, C. e; h; vH, ocdodentata, Stelis phaeoptera, HSap: Megachile rotundata s St, ho, polylektisch Sapyga quinquepunctata, HGas: 32 1 - - - - (Luzerne-Blattschneiderbiene) ✱ ✱ Agg Gasteruption assectator s.l., DBom: Anthrax sp., DCon: Physocephala pusilla, P. vittata, Zodion cinereum

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 25

Tab. 1: Wildbienen – Gefährdung, Biologie, Nachweise. GEFÄHRDUNG: D = Deutschland, NW = Nordrhein-Westfalen, 0 = Ausgestorben oder verschollen, 1 = Vom Aussterben bedroht, 2 = Stark gefährdet, 3 = Gefährdet, G = Gefährdung unbekannten Ausmaßes, R = Extrem selten, V = Vorwarnliste, D = Daten unzureichend, ✱ = Ungefährdet, ♦ = Nicht bewertet, − = nicht aufgelistet. BIOLOGIE: A = Lebensweise: bp = brutparasitisch, eu = eusozial, kom = kommunal, s = solitär, sp = sozialparasitisch, ? = fraglich/unbekannt, jedoch nicht bp oder sp. B = Nistweise: e = endogäisch, h = hypergäisch, Agg = bei günstigen Bedingungen Bildung von Aggregationen, Bo = Erdnester im ± flachen Boden, vH = vorhandene Hohlräume, S = Schneckenhäuser, ho = hohle Stängel und Holzbohrgänge, m = markhaltiger Stängel, mo = morsches Holz, Ga = Pflanzengallen, St = Steilwände, Abbruchkanten u.ä., Fr = Freibauten, ( ) = partiell, [ ] = Nistweise der Wirte, ? = fraglich/unbekannt. C = Pollensammelverhalten: polylektisch (ohne Spezialisierung) oder oligolektisch (Angabe der Pflanzenfamilie oder Pflanzengattungen), - = es wird kein Pollen gesammelt, ? = fraglich/unbekannt. D = Gegenspieler / Wirte: DBom = Bombyliidae (Wollschweber), DCon = Conopidae (Dickkopffliegen), HApi = Apidae (Wildbienen), HChr = Chrysididae (Goldwespen), HGas = Gasteruptiidae (Schmalbauchwespen), HLeu = Leucospidae (Faltenerzwespen), HMut = Mutillidae (Spinnenameisen), SSty = Stylopidae (Bienen-Fächerflügler), ? = fraglich/unbekannt. NACHWEISE: Anzahl nachgewiesener Individuen in den Jahren 2017 bis 2019. F01 = Biotop AZ-Kempen, F02 = Blühfläche Böhm-4, F03 = Blühfläche Oetken-1, F04 = Blühfläche Bonus-3, F05 = Blühfläche Therstappen-3, F06 = Biotopkomplex Overhetfeld. Geschätzter Erfassungsgrad: F01/02/03/05: 85 %, F04: 65 %, F06: 50 % (vgl. Abb. 5). Gefährdung Biologie Nachweise D NW A B C D F01 F02 F03 F04 F05 F06 Megachile versicolor HApi: Coelioxys mandibularis, C. s h; ho, m polylektisch 1 - - - - 1 (Bunte Blattschneiderbiene) ✱ ✱ inermis, h, e; vH, Megachile willughbiella s, HApi: Coelioxys quadridentata, C. mo, Bo, polylektisch 5 1 - - 1 1 (Garten-Blattschneiderbiene) ✱ ✱ kom elongata, Agg Melitta leporina Fabaceae 3 s e; Bo, Agg HApi: Nomada flavopicta - - - 2 2 - (Luzerne-Sägehornbiene) ✱ (Medicago)

Nomada fabriciana HApi: Andrena bicolor, A. bp [e; Bo] - 3 - - - - 1 (Rotschwarze Wespenbiene) ✱ ✱ chrysosceles, A. fulvata, A. angustior

Nomada flava HApi: Andrena nitida, A. nigroaenea, A. bp [e; Bo] - 3 3 3 - 2 1 (Gelbe Wespenbiene) ✱ ✱ carantonica Nomada flavoguttata HApi: Andrena minutula, A. bp [e; Bo] - minutuloides, A. subopaca, A. 8 1 5 - - 3 (Gelbfleckige Wespenbiene) ✱ ✱ semilaevis, A. falsifica Nomada fucata bp [e; Bo] - HApi: Andrena flavipes 20 3 - - - - (Gewöhnliche Wespenbiene) ✱ ✱ Nomada fulvicornis HApi: Andrena nigroaenea, A. nitida, A. 2 bp [e; Bo] - thoracica, A. nigrospina, A. pilipes, A. - - - - 1 - (Gelbfühler-Wespenbiene) ✱ tibialis Nomada goodeniana HApi: Andrena tibialis, A. nigroaenea, bp [e; Bo] - 3 1 - - - - (Feld-Wespenbiene) ✱ ✱ A. nitida, A, cineraria, A. thoracica Nomada guttulata bp [e; Bo] - HApi: Andrena labiata, A. potentillae - 1 - - - - (Stumpfdorn-Wespenbiene) ✱ ✱

Nomada lathburiana HApi: Andrena vaga, A. barbarae, A. bp [e; Bo] - - 2 - - - 1 (Rothaarige Wespenbiene) ✱ ✱ cineraria, A. danuvia

Nomada marshamella HApi: Andrena carantonica, A. ferox, A. bp [e; Bo, St] ------2 (Wiesen-Wespenbiene) ✱ ✱ rosae, A. trimmerana HApi: Andrena fucata, A. fulva, A. Nomada panzeri bp [e; Bo] - helvola, A. lapponica, A. synadelpha, - - 1 - 4 - (Panzers Wespenbiene) ✱ ✱ A. varians Nomada ruficornis bp [e; Bo] - HApi: Andrena haemorrhoa 1 1 3 - - 1 (Rotfühler-Wespenbiene) ✱ ✱

Nomada sheppardana HApi: Lasioglossum nitidiusculum, L. bp [e; Bo, St] ------1 (Sheppards Wespenbiene) ✱ ✱ sexstrigatum Nomada signata bp [e; Bo] - HApi: Andrena fulva - 2 - - 3 - (Stachelbeer-Wespenbiene) ✱ ✱

Nomada zonata HApi: Andrena dorsata, A. propinqua, V bp [e; Bo] - 1 - - - 1 - (Binden-Wespenbiene) ✱ A. congruens HApi: Stelis phaeoptera, HChr: h, e; vH, Osmia bicornis s, Chrysura austriaca, HSap: Sapyga St, ho, polylektisch clavicornis, HGas: Gasteruption 185 1 2 4 - 9 (Rote Mauerbiene) ✱ ✱ kom Agg jaculator, HLeu: Leucospis dorsigera, DBom: Anthrax anthrax HApi: Stelis ornatula, HSap: Sapyga clavicornis, S. quinquepunctata, HChr: Osmia caerulescens e, h; ho, s polylektisch Chrysura austriaca, C. dichroa, C. 1 - - 1 - 1 (Blaue Mauerbiene) ✱ ✱ vH, St radians, HGas: Gasteruption assectator s.l., DBom: Anthrax anthrax h, e; vH, Osmia cornuta HLeu: Leucospis dorsigera, DBom: s St, ho, polylektisch 15 - - - - - (Gehörnte Mauerbiene) ✱ ✱ Anthrax anthrax Agg HApi: Stelis phaeoptera, S. Osmia niveata punctulatissima, HChr: Chrysis analis, 3 3 s h; ho, vH Asteraceae HSap: Sapyga clavicornis, S. 1 - - 3 - 7 (Einhöckrige Mauerbiene) quinquepunctata, HLeu: Leucospis dorsigera Panurgus calcaratus e; Bo, St, HApi: Nomada fuscicornis, DBom: kom Asteraceae - - - 1 - 2 (Stumpfzähnige Zottelbiene) ✱ ✱ Agg Bombylius posticus

Sphecodes crassus HApi: Lasioglossum pauxillum, L. bp [e; Bo, St] - 20 - - - 1 6 (Dichtpunktierte Blutbiene) ✱ ✱ punctatissimum

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 26

Tab. 1: Wildbienen – Gefährdung, Biologie, Nachweise. GEFÄHRDUNG: D = Deutschland, NW = Nordrhein-Westfalen, 0 = Ausgestorben oder verschollen, 1 = Vom Aussterben bedroht, 2 = Stark gefährdet, 3 = Gefährdet, G = Gefährdung unbekannten Ausmaßes, R = Extrem selten, V = Vorwarnliste, D = Daten unzureichend, ✱ = Ungefährdet, ♦ = Nicht bewertet, − = nicht aufgelistet. BIOLOGIE: A = Lebensweise: bp = brutparasitisch, eu = eusozial, kom = kommunal, s = solitär, sp = sozialparasitisch, ? = fraglich/unbekannt, jedoch nicht bp oder sp. B = Nistweise: e = endogäisch, h = hypergäisch, Agg = bei günstigen Bedingungen Bildung von Aggregationen, Bo = Erdnester im ± flachen Boden, vH = vorhandene Hohlräume, S = Schneckenhäuser, ho = hohle Stängel und Holzbohrgänge, m = markhaltiger Stängel, mo = morsches Holz, Ga = Pflanzengallen, St = Steilwände, Abbruchkanten u.ä., Fr = Freibauten, ( ) = partiell, [ ] = Nistweise der Wirte, ? = fraglich/unbekannt. C = Pollensammelverhalten: polylektisch (ohne Spezialisierung) oder oligolektisch (Angabe der Pflanzenfamilie oder Pflanzengattungen), - = es wird kein Pollen gesammelt, ? = fraglich/unbekannt. D = Gegenspieler / Wirte: DBom = Bombyliidae (Wollschweber), DCon = Conopidae (Dickkopffliegen), HApi = Apidae (Wildbienen), HChr = Chrysididae (Goldwespen), HGas = Gasteruptiidae (Schmalbauchwespen), HLeu = Leucospidae (Faltenerzwespen), HMut = Mutillidae (Spinnenameisen), SSty = Stylopidae (Bienen-Fächerflügler), ? = fraglich/unbekannt. NACHWEISE: Anzahl nachgewiesener Individuen in den Jahren 2017 bis 2019. F01 = Biotop AZ-Kempen, F02 = Blühfläche Böhm-4, F03 = Blühfläche Oetken-1, F04 = Blühfläche Bonus-3, F05 = Blühfläche Therstappen-3, F06 = Biotopkomplex Overhetfeld. Geschätzter Erfassungsgrad: F01/02/03/05: 85 %, F04: 65 %, F06: 50 % (vgl. Abb. 5). Gefährdung Biologie Nachweise D NW A B C D F01 F02 F03 F04 F05 F06 HApi: Andrena argentata, Halictus tumulorum, Lasioglossum fratellum, L. Sphecodes ephippius bp [e; Bo, St] - laticeps, L. leucozonium, L. 2 - - - - - (Gewöhnliche Blutbiene) ✱ ✱ malachurum, L. pauxillum, L. prasinum, L. quadrinotatulum Sphecodes ferruginatus bp [e; Bo, St] - HApi: Lasioglossum fulvicorne 1 - - - - - (Rostfarbene Blutbiene) ✱ ✱

Sphecodes geoffrellus HApi: Lasioglossum leucopus, L. bp [e; Bo, St] - - - - - 1 1 (Glänzende Zwerg-Blutbiene) ✱ ✱ morio, L. nitidiusculum, L. pauxillum HApi: Halictus maculatus, Sphecodes gibbus bp [e; Bo, St] - quadricinctus, H. rubicundus, H. - - - - 1 - (Buckel-Blutbiene) ✱ ✱ scabiosae, H. sexcinctus, H. simplex Sphecodes marginatus D bp [e; Bo] - HApi: ? 1 - - - - 1 (Gerandete Zwerg-Blutbiene) ✱ Sphecodes miniatus bp [e; Bo, St] - HApi: Lasioglosum nitidiusculum 3 - - - - 1 (Gewöhnliche Zwerg-Blutbiene) ✱ ✱ HApi: Halictus rubicundus, H. Sphecodes monilicornis tumulorum Lasioglossum malachurum, bp [e; Bo] - L. calceatum, L. albipes, L. 13 1 4 - 15 3 (Dickkopf-Blutbiene) ✱ ✱ leucozonium, L. quadrinotatulum, L. zonulum Sphecodes niger bp [e; Bo] - HApi: Lasioglossum morio - 1 - - - - (Schwarze Blutbiene) ✱ ✱ Sphecodes puncticeps bp [e; Bo] - HApi: Lasiglossum villosulum 5 - - - 2 - (Punktierte Blutbiene) ✱ ✱ Sphecodes reticulatus 3 bp [e; Bo] - HApi: Andrena barbilabris 1 - - 1 9 3 (Netz-Blutbiene) ✱

Stelis breviuscula HApi: Heriades truncorum, H. bp [h; ho] - 4 - - - - - (Kurze Düsterbiene) ✱ ✱ crenulatus

Anzahl Individuen: 1246 450 340 1100 452 271 Insgesamt 125 Arten mit zusammen 3859 Individuen. Anzahl Arten: 79 53 52 37 55 62

Abb. 17: Wildbienen – Arten im Porträt, Teil 1.

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 27

Abb. 18: Wildbienen – Arten im Porträt, Teil 2.

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 28

Abb. 19: Wildbienen – Arten im Porträt, Teil 3.

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 29

Abb. 20: Wildbienen – Arten im Porträt, Teil 4.

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 30

Abb. 21: Wildbienen – Arten im Porträt, Teil 5.

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 31

Abb. 22: Wildbienen – Arten im Porträt, Teil 6.

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 32

Abb. 23: Wildbienen – Arten im Porträt, Teil 7.

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 33

Abb. 24: Wildbienen – Arten im Porträt, Teil 8.

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 34

Abb. 25: Wildbienen – Arten im Porträt, Teil 9.

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 35

Abb. 26: Wildbienen – Arten im Porträt, Teil 10.

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 36

Abb. 27: Wildbienen – Arten im Porträt, Teil 11.

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 37

Abb. 28: Wildbienen – Arten im Porträt, Teil 12.

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 38

7.4 Echte Grabwespen Arten: 250 in Deutschland, 664 in Europa, ≥ 8773 Auch die Echten Grabwespen gehören zu den wichtigen weltweit. Bestäubern. Viele sind auf Insekten als Beute spezialisiert, die Körpergröße: 2 bis 23 mm. aus landwirtschaftlicher Sicht als Schädlinge einzustufen sind Biologie: Die Weibchen praktizieren Brutfürsorge, indem – diese Arten können als Nützlinge fungieren. sie mit paralysierten Beutetieren verproviantierte Brutzellen anlegen, in die dann die Eier abgelegt werden. Insgesamt konnten 39 Arten mit zusammen 523 Individuen Bezüglich der Nistplatzwahl können unterirdisch nachgewiesen werden (Tab. 2). Die relativ hohe (endogäisch, oft mit Spezialisierung hinsichtlich Substrat & Exposition) und oberirdisch (hypergäisch: in Totholz, Individuenzahl geht zu 64 % auf drei Arten zurück: Der Stängeln, Pflanzengallen) nistende Arten unterschieden Gemeine Wanzenjäger (Lindenius albilabris, Abb. 30) ist mit werden; bei beiden Gruppen gibt es Arten, die 217 Individuen die mit Abstand häufigste Art und konnte auf vorhandene Hohlräume nutzen, und solche, die sie selbst anlegen. Alle Arten sind auf eine bestimmte Beutegruppe allen Flächen gefunden werden. Insgesamt 115 Individuen spezialisiert; meist handelt es sich um Insekten, vereinzelt gehören zu zwei Arten von Fliegenspießwespen (Oxybelus werden auch Spinnen gejagt. Einige Arten nutzen die sp.), von denen sich insbesondere die auf Sand als Nistplatz Nester anderer Echter Grabwespen (Brutparasitismus). Zur Eigenversorgung besuchen die adulten Grabwespen spezialisierte Zweipunkt-Fliegenspießwespe (O. bipunctatus, Blüten, um Nektar aufzunehmen oder sie nutzen den Abb. 31) auf der Sandfläche des Modellbiotops (F01) stark zuckerhaltigen Kot von Blattläusen („Honigtau“). Einige vermehrt hat. Alle anderen Arten wurden meist nur mit Arten nutzen auch den Mageninhalt oder Körpersekrete einem oder wenigen Individuen und meist auch nur auf erjagter Beutetiere als Nahrungsquelle. einzelnen Flächen beobachtet. Spezifische Gegenspieler: Wollschweber (Bombyliidae), Dickkopffliegen (Conopidae), Goldwespen Die Indikatoren Arten- und Individuenzahlen (Tab. 2), Anzahl (Chrysididae), Echte Grabwespen (Crabronidae), Ameisenwespen (Mutillidae), Wegwespen (Pompilidae), gefährdeter Arten (Abb. 3) und Anzahl spezifischer Wespen-Fächerflügler (Xenidae). Gegenspieler (Abb. 29) belegen, dass die lokalen Faunen der Ökosystemdienstleistungen: Bestäubung und Echten Grabwespen der Blühflächen (F02 bis F05) alle stark Regulation von Insektenpopulationen. verarmt und die der naturnahen Biotopkomplexe (F01, F06) Gefährdung: In Deutschland stehen 99 Arten (39,6 %) verarmt sind. auf der Roten Liste der gefährdeten Arten, 13 Arten (5,2 %) stehen auf der Vorwarnliste, für 3 Arten (1,2 %) Drei der nachgewiesenen Arten gelten in Nordrhein- sind die Daten unzureichend und nur 135 Arten (54 %) Westfalen als vom Aussterben bedroht: Die Dreizahn- wurden als ungefährdet eingestuft. Oxybelus trispinosus Fliegenspießwespe ( , Abb. 31) konnte Systematik: Ordnung Hautflügler (Hymenoptera), mit insgesamt 62 Individuen auf allen Flächen nachgewiesen Familie Echte Grabwespen (Crabronidae). werden – diese Art profitiert vom Klimawandel und breitet Literatur: Arten: [2, 78, 113], Nomenklatur: [113], sich zur Zeit stark aus. Die auf Schaumzikaden als Beute Deutsche Namen: [59], Bestimmung: [61], Gefährdung: spezialisierte Art Gorytes quinquecinctus konnte mit zwei [47, 113], Biologie, Wirte, Gegenspieler: [1, 3, 16, 23, 37, 43, 60, 64, 65, 71, 88, 100, 132, 146, 148, 149, 171, 172, Individuen auf Fläche F06 gefunden werden, eine dortige 173, 175]. Bodenständigkeit ist wahrscheinlich. Bei dem Einzelfund des Kleinen Wanzenjägers (Asta minor) handelt es sich wahrscheinlich um einen Zufallsfund, eine Bodenständigkeit ist unwahrscheinlich.

Abb. 29: Echte Grabwespen – Anzahl Arten und spezifischer Gegenspieler.

25 20 15 Arten 10 5 - F02 F03 F04 F05 F01 F06 naturnahe Blühflächen Biotopkomplexe Gegenspieler - Wollschweber ------Gegenspieler - Wegwespen ------Gegenspieler - Goldwespen 1 2 3 1 3 2 Gegenspieler - Echte Grabwespen ------Gegenspieler - Dickkopffliegen ------Gegenspieler - Ameisenwespen - 1 - - - 1 Wirte - Echte Grabwespen 13 17 11 12 21 14

Unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Erfassungsgrade (vgl. Abb. 5) sind die Blühflächen F02 und F05 hinsichtlich der Anzahl nachgewiesener Arten und spezifischer Gegenspieler als stark verarmt und alle anderen Flächen als verarmt einzustufen. F01: 85 % Erfassungsgrad, Biotop AZ- Kempen; F02: 85 %, Blühfläche Böhm-4; F03: 85 %, Blühfläche Oetken-1; F04: 65 %, Blühfläche Bonus-3; F05: 85 %, Blühfläche Therstappen-3, F06: 50 %, Biotopkomplex Overhetfeld.

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 39

Tab. 2: Echte Grabwespen – Gefährdung, Biologie, Nachweise. GEFÄHRDUNG: D = Deutschland, NW = Nordrhein-Westfalen, 0 = Ausgestorben oder verschollen, 1 = Vom Aussterben bedroht, 2 = Stark gefährdet, 3 = Gefährdet, G = Gefährdung unbekannten Ausmaßes, R = Extrem selten, V = Vorwarnliste, D = Daten unzureichend, ✱ = Ungefährdet, ♦ = Nicht bewertet, − = nicht aufgelistet. BIOLOGIE: A = Lebensweise: bp = brutparasitisch, s = solitär. B = Biotopbindung: alp = alpin, Au = Auwälder, bor = boreomontan, eu = eurytop, relativ anspruchslos, hy = hylophil, med = mediterran, syn = synanthrop, (t)t = (extrem) thermophil, (x)x = (extrem) xerophil, Kü = Küste, L = Löss, S = Sand, Sch = Schilf, Tr = trockenwarme Offenlandbiotope (Trockenrasen, Halbtrockenrasen, Sandbiotope), W = Wald, Wr = (trockenwarme) Waldränder, ? = Biotopbindung unklar, ! = Charakterart. C = Nistweise: e = endogäisch, h = hypergäisch, Agg = bei günstigen Bedingungen Bildung von Aggregationen, Bo = Erdnester im ± flachen Boden, vH = vorhandene Hohlräume, ho = hohle Stängel und Holzbohrgänge, m = markhaltiger Stängel, mo = morsches Holz, Ga = Pflanzengallen, St = Steilwände, Abbruchkanten u. ä., ( ) = partiell, [ ] = Nistweise der Wirte, ? = fraglich/unbekannt. D = Beute. E = Gegenspieler / Wirte: DCon = Conopidae (Dickkopffliegen), HChr = Chrysididae (Goldwespen), HCra = Crabronidae (Echte Grabwespen), HMut = Mutillidae (Spinnenameisen), SXen = Xenidae (Wespen-Fächerflügler). NACHWEISE: Anzahl nachgewiesener Individuen in den Jahren 2017 bis 2019. F01 = Biotop AZ-Kempen, F02 = Blühfläche Böhm-4, F03 = Blühfläche Oetken-1, F04 = Blühfläche Bonus-3, F05 = Blühfläche Therstappen-3, F06 = Biotopkomplex Overhetfeld. Geschätzter Erfassungsgrad: F01/02/03/05: 85 %, F04: 65 %, F06: 50 % (vgl. Abb. 5). Gefährdung Biologie Nachweise D NW A B C D E F01 F02 F03 F04 F05 F06 Wanzenlarven HChr: Hedychridium roseum, Astata boops s t, Tr, Wr e; Bo (Pentatomidae Holopyga generosa, HMut: 2 2 - - - - (Großäugiger Wanzenjäger) ✱ ✱ ) Smicromyrme rufipes Astata minor x, t, Wr, HChr: Hedychridium 3 1 s e; Bo Wanzen - - 1 - - - (Kleiner Wanzenjäger) Tr caputaureum, H. roseum

Cerceris arenaria HChr: Hedychrum nobile, 3 s eu, S e; Bo Rüsselkäfer 1 - - - - 1 (Sand-Knotenwespe) ✱ HMut: Smicromyrme rufipes

Cerceris quadricincta x, t, S, 3 s e; Bo Rüsselkäfer - - 1 - - 1 (Vierzahn-Knotenwespe) ✱ Tr

Cerceris quinquefasciata eu, S, HChr: Hedychrum niemelai, H. s e; Bo Rüsselkäfer - 1 - - - - (Fünfbinden-Knotenwespe) ✱ ✱ syn nobile

Cerceris rybyensis eu, S, HChr: Hedychrum s e; Bo Wildbienen 14 4 6 1 5 3 (Gemeine Knotenwespe) ✱ ✱ syn gerstaeckeri, H. nobile

Crabro cribrarius e, (h), s eu Fliegen - - 1 - - 1 (Große Siebwespe) ✱ ✱ Bo

Crabro peltarius eu, S, s e; Bo Fliegen HMut: Myrmosa atra - - - 1 - - (Kleine Siebwespe) ✱ ✱ syn

Crossocerus elongatulus e, h; Bo, s eu, syn Fliegen 1 1 4 1 - - (Lange Stängelgrabwespe) ✱ ✱ St, vH

Crossocerus exiguus x, t, S, V s e; St, Bo Fliegen 7 - - - - - (Zierliche Stängelgrabwespe) ✱ L, Tr

Crossocerus podagricus s eu, syn h; ho Fliegen - - 2 - 2 - (Magere Stängelgrabwespe) ✱ ✱

Diodontus luperus ✱ 3 s x, t, Tr e; Bo Blattläuse 8 - - - - - HChr: Chrysis leachii, e; St, Diodontus minutus s eu, S Blattläuse Hedychridium zelleri, HMut: 18 - - 1 1 - ✱ ✱ (Bo) Myrmosa atra Ectemnius cephalotes hy, W, s h; mo Fliegen - - - - - 1 (Großköpfiger Fliegenjäger) ✱ ✱ Wr, syn

Ectemnius continuus h; mo, s eu Fliegen - 1 - - 1 - (Punktierter Fliegenjäger) ✱ ✱ ho

Ectemnius lapidarius h; ho, s eu, syn Fliegen - - - - - 2 (Gemeiner Fliegenjäger) ✱ ✱ mo

Ectemnius lituratus s t, W, Au h; mo Fliegen - - 1 - - - (Ufer-Fliegenjäger) ✱ ✱

Ectemnius rubicola eu, W, s h; m Fliegen 1 - 1 - - - (Brombeer-Fliegenjäger) ✱ ✱ Wr

Schaumzikade Gorytes quinquecinctus 1 s x, t, Wr e; Bo - - - - - 2 ✱ n

Lestica alata x, t, S, Kleinschmetter V 2 s e; Bo - - - - 1 - (Gemeiner Schmetterlingsjäger) Tr linge, Spanner

Lestica clypeata Kleinschmetter s eu, t, Wr h; ho 1 - - - - 7 (Gelber Schmetterlingsjäger) ✱ ✱ linge HChr: Hedychridium Lindenius albilabris Weichwanzen, s eu, syn e; Bo coriaceum, HMut: Myrmosa 23 66 29 12 86 1 (Gemeiner Wanzenjäger) ✱ ✱ Fliegen atra Lindenius pygmaeus x, t, S, Hymenopteren 2 s e; Bo HChr: Hedychridium krajniki - - 1 1 - - (Kleiner Wespenjäger) ✱ Tr, Wr , Fliegen

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 40

Tab. 2: Echte Grabwespen – Gefährdung, Biologie, Nachweise. GEFÄHRDUNG: D = Deutschland, NW = Nordrhein-Westfalen, 0 = Ausgestorben oder verschollen, 1 = Vom Aussterben bedroht, 2 = Stark gefährdet, 3 = Gefährdet, G = Gefährdung unbekannten Ausmaßes, R = Extrem selten, V = Vorwarnliste, D = Daten unzureichend, ✱ = Ungefährdet, ♦ = Nicht bewertet, − = nicht aufgelistet. BIOLOGIE: A = Lebensweise: bp = brutparasitisch, s = solitär. B = Biotopbindung: alp = alpin, Au = Auwälder, bor = boreomontan, eu = eurytop, relativ anspruchslos, hy = hylophil, med = mediterran, syn = synanthrop, (t)t = (extrem) thermophil, (x)x = (extrem) xerophil, Kü = Küste, L = Löss, S = Sand, Sch = Schilf, Tr = trockenwarme Offenlandbiotope (Trockenrasen, Halbtrockenrasen, Sandbiotope), W = Wald, Wr = (trockenwarme) Waldränder, ? = Biotopbindung unklar, ! = Charakterart. C = Nistweise: e = endogäisch, h = hypergäisch, Agg = bei günstigen Bedingungen Bildung von Aggregationen, Bo = Erdnester im ± flachen Boden, vH = vorhandene Hohlräume, ho = hohle Stängel und Holzbohrgänge, m = markhaltiger Stängel, mo = morsches Holz, Ga = Pflanzengallen, St = Steilwände, Abbruchkanten u. ä., ( ) = partiell, [ ] = Nistweise der Wirte, ? = fraglich/unbekannt. D = Beute. E = Gegenspieler / Wirte: DCon = Conopidae (Dickkopffliegen), HChr = Chrysididae (Goldwespen), HCra = Crabronidae (Echte Grabwespen), HMut = Mutillidae (Spinnenameisen), SXen = Xenidae (Wespen-Fächerflügler). NACHWEISE: Anzahl nachgewiesener Individuen in den Jahren 2017 bis 2019. F01 = Biotop AZ-Kempen, F02 = Blühfläche Böhm-4, F03 = Blühfläche Oetken-1, F04 = Blühfläche Bonus-3, F05 = Blühfläche Therstappen-3, F06 = Biotopkomplex Overhetfeld. Geschätzter Erfassungsgrad: F01/02/03/05: 85 %, F04: 65 %, F06: 50 % (vgl. Abb. 5). Gefährdung Biologie Nachweise D NW A B C D E F01 F02 F03 F04 F05 F06 Mimumesa unicolor s eu, syn? e; Bo Zikaden 1 - - - 10 - (Einfarbige Stielgrabwespe) ✱ ✱

Oxybelus bipunctatus e; Bo, HChr: Hedychridium ardens, s t, S, syn Fliegen 42 1 1 - 7 2 (Zweipunkt-Fliegenspießwespe) ✱ ✱ Agg HMut: Smicromyrme rufipes

Oxybelus trispinosus e; Bo, 1 s x, t, Tr Fliegen 19 22 10 1 8 2 (Dreizahn-Fliegenspießwespe) ✱ Agg HChr: Hedychridium Oxybelus uniglumis x, t, S, e; Bo, s Fliegen coriaceum, HMut: Myrmosa - 2 - 1 6 - (Dunkle Fliegenspießwespe) ✱ ✱ syn Agg atra, Smicromyrme rufipes e; h?; Passaloecus pictus s x, t, Tr Blattläuse HChr: Pseudomalus auratus 1 - - 1 - - ✱ ✱ St, Bo? HChr: Omalus aeneus, Pemphredon lethifer h; ho, Pseudomalus auratus, P. s eu, syn Blattläuse 1 - - 1 - 1 (Brombeer-Blattlausgrabwespe) ✱ ✱ m, Ga pusillus, P. triangulifer, Trichrysis cyanea HChr: Omalus aeneus, Pemphredon lugubris eu, Wr, s h; mo Blattläuse Pseudomalus auratus, P. - - 1 - - - (Düstere Blattlausgrabwespe) ✱ ✱ syn triangulifer, P. violaceus Pemphredon mortifer D s ? h; mo Blattläuse 2 - - - - - (Dunkle Blattlausgrabwespe) ✱ HChr: Pseudomalus auratus, Pemphredon rugifer D s ? h; mo Blattläuse P. pusillus, P. triangulifer, - - 1 - - - (Baum-Blattlausgrabwespe) ✱ Trichrysis cyanea DCon: Physocephala Philanthus triangulum e; Bo, s t, S, syn Honigbienen chrysorrhoea, P. vittata; HChr: 6 2 1 1 4 14 (Gemeiner Bienenwolf) ✱ ✱ Agg Hedychrum rutilans

Psenulus laevigatus ✱ ✱ s eu, syn h; m, ho Blattläuse - 1 - - - -

Psenulus schencki eu, Wr, s h; ho Blattflöhe 1 - - - - - (Schencks Stielgrabwespe) ✱ ✱ syn

Spilomena beata t, Wr, Fransenflüglerl s h; ho 1 - 1 - - - (Schöne Zwerggrabwespe) ✱ ✱ syn arven

Spilomena troglodytes Fransenflüglerl s eu, syn h; ho 1 2 9 - 2 - (Gemeine Zwerggrabwespe) ✱ ✱ arven

Trypoxylon figulus HChr: Elampus panzeri, s eu, syn h; ho Spinnen - - - - - 1 (Gemeine Holzgrabwespe) ✱ ✱ Trichrysis cyanea

Trypoxylon minus s eu, syn h; ho Spinnen HChr: Trichrysis cyanea 1 1 - - - - (Kleine Holzgrabwespe) ✱ ✱

Anzahl Individuen: 152 106 71 22 133 39 Insgesamt 39 Arten mit zusammen 523 Individuen. Anzahl Arten: 21 13 17 11 12 14

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 41

Abb. 30: Echte Grabwespen – Arten im Porträt, Teil 1.

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 42

Abb. 31: Echte Grabwespen – Arten im Porträt, Teil 2.

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 43

7.5 Langstiel-Grabwespen Arten: 11 in Deutschland, 58 in Europa, ≥ 724 weltweit. Einige Langstiel-Grabwespen sind auf Körpergröße: 9 bis 36 mm. Schmetterlingsraupen als Beute spezialisiert und Biologie: Die Weibchen praktizieren Brutfürsorge, indem sie mit können so als Nützlinge fungieren. Alle Arten paralysierten Beutetieren verproviantierte Brutzellen anlegen, in die besuchen Blüten und betätigen sich so als dann die Eier abgelegt werden. Die Arten der Gattungen Ammophila, Bestäuber. Podalonia und Sphex nisten im Boden (endogäisch), während solche der Gattungen Sceliphron (Freibauten aus Lehm) und Isodontia Insgesamt konnten nur 2 Arten mit zusammen 4 (Nutzung vorhandener Hohlräume) oberirdisch (hypergäisch) nisten. Die Nester werden artspezifisch mit Heuschrecken, Individuen nachgewiesen werden. Die Schmetterlingsraupen, Blattwespenlarven oder Spinnen Indikatoren Arten- und Individuenzahlen (Tab. verproviantiert. Zur Eigenversorgung besuchen die adulten Wespen 3), Anzahl gefährdeter Arten (Abb. 3) und Anzahl Blüten, um Nektar aufzunehmen, oder sie nutzen den zuckerhaltigen Kot von Blattläusen („Honigtau“). Einige Arten nutzen auch den spezifischer Gegenspieler (Abb. 32) belegen, Mageninhalt oder Körpersekrete erjagter Beutetiere als dass die lokalen Faunen der Langstiel- Nahrungsquelle. Grabwespen der Blühflächen F02 bis F04 Spezifische Gegenspieler: Wollschweber (Bombyliidae), Goldwespen vollständig verarmt sind, die der Fläche F01 stark (Chrysididae), Wespen-Fächerflügler (Xenidae). verarmt und die der Fläche F06 verarmt ist. Ökosystemdienstleistungen: Bestäubung und Regulation von Bemerkenswert ist der Nachweis der sehr Insektenpopulationen. wärmeliebenden Großen Heuschrecken- Gefährdung: In Deutschland stehen 4 Arten (36 %) auf der Roten Liste Sandwespe (Sphex funerarius). Diese der gefährdeten Arten und 7 Arten (64 %) gelten als ungefährdet. mediterrane Art breitet sich zur Zeit in ganz Systematik: Ordnung Hautflügler (Hymenoptera), Familie Langstiel- Deutschland stark aus [25]. Grabwespen (Sphecidae). Literatur: Arten: [2, 78, 113], Nomenklatur: [113], Deutsche Namen: [59], Bestimmung: [61], Gefährdung: [47, 113], Biologie, Gegenspieler: [1, 23, 43, 64, 65, 100, 172, 173].

Abb. 32: Langstiel-Grabwespen – Anzahl Arten und spezifischer Gegenspieler.

2

Arten 1

- F02 F03 F04 F05 F01 F06 naturnahe Blühflächen Biotopkomplexe Gegenspieler - Wespen-Fächerflügler ------Gegenspieler - Wollschweber ------Gegenspieler - Goldwespen ------Wirte - Langstiel-Grabwespen - - - 1 1 1

Unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Erfassungsgrade (vgl. Abb. 5) sind die Blühflächen F02 bis F04 hinsichtlich der Anzahl nachgewiesener Arten und spezifischer Gegenspieler als vollständig verarmt, Fläche F01 als stark verarmt und F06 als verarmt einzustufen. F01: 85 % Erfassungsgrad, Biotop AZ-Kempen; F02: 85 %, Blühfläche Böhm-4; F03: 85 %, Blühfläche Oetken-1; F04: 65 %, Blühfläche Bonus-3; F05: 85 %, Blühfläche Therstappen-3, F06: 50 %, Biotopkomplex Overhetfeld.

Tab. 3: Langstiel-Grabwespen – Gefährdung, Biologie, Nachweise. GEFÄHRDUNG: D = Deutschland, NW = Nordrhein-Westfalen, 0 = Ausgestorben oder verschollen, 1 = Vom Aussterben bedroht, 2 = Stark gefährdet, 3 = Gefährdet, G = Gefährdung unbekannten Ausmaßes, R = Extrem selten, V = Vorwarnliste, D = Daten unzureichend, ✱ = Ungefährdet, ♦ = Nicht bewertet, − = nicht aufgelistet. BIOLOGIE: A = Lebensweise: s = solitär. B = Biotopbindung: eu = eurytop, relativ anspruchslos, med = mediterran, syn = synanthrop, t = thermophil, x = xerophil, S = Sand, Tr = trockenwarme Offenlandbiotope (Trockenrasen, Halbtrockenrasen, Sandbiotope), Wr = (trockenwarme) Waldränder, ? = Biotopbindung unklar, ! = Charakterart. C = Nistweise: e = endogäisch, h = hypergäisch, Bo = Erdnester im ± flachen Boden, Fr = Freibauten, ho = hohle Stängel und Holzbohrgänge. D = Beute. E = Gegenspieler: DBom = Wollschweber (Bombyliidae), HChr = Goldwespen (Chrysididae), SXen = Wespen-Fächerflügler (Xenidae). NACHWEISE: Anzahl nachgewiesener Individuen in den Jahren 2017 bis 2019. F01 = Biotop AZ-Kempen, F02 = Blühfläche Böhm-4, F03 = Blühfläche Oetken-1, F04 = Blühfläche Bonus-3, F05 = Blühfläche Therstappen-3, F06 = Biotopkomplex Overhetfeld. Geschätzter Erfassungsgrad: F01/02/03/05: 85 %, F04: 65 %, F06: 50 % (vgl. Abb. 5). Gefährdung Biologie Nachweise D NW A B C D E F01 F02 F03 F04 F05 F06 DBom: Thyridanthrax Ammophila sabulosa Eulenraupen s eu, S e; Bo perspicillaris, SXen: 2 - - - 1 - (Gemeine-Sandwespe) ✱ ✱ (Noctuidae) Paraxenos sphecidarum Sphex funerarius med, x, DBom: Thyridanthrax 3 R s e; Bo Heuschrecken - - - - - 1 (Große Heuschrecken-Sandwespe) t, S! perspicillaris Anzahl Individuen: 2 0 0 0 1 1 Insgesamt 2 Arten mit zusammen 4 Individuen. Anzahl Arten: 1 0 0 0 1 1

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 44

7.6 Wegwespen Arten: 61 in Nordrhein-Westfalen, 96 in Deutschland, Wegwespen nutzen ausschließlich Spinnen als Nahrungsquelle 284 in Europa, ≥ 4855 weltweit. für ihre Nachkommen und stehen damit sehr weit oben Körpergröße: 2,5 bis 22 mm. innerhalb der Nahrungskette. Alle Arten besuchen regelmäßig Biologie: Körpergröße: 2,5 bis 22 mm. Blüten, sie gehören zu den wichtigen Bestäubern. Biologie: Wegwespen sind Parasitoide, sie legen ihre Insgesamt konnten 14 Arten mit zusammen 55 Individuen Eier einzeln auf Spinnen ab, von denen sich die Wegwespen-Larven dann ernähren. Im Wesentlichen nachgewiesen werden (Tab. 4), von denen 45 Individuen (82 können drei Strategien unterschieden werden: 1. Kein %) auf das Modellbiotop (F01) entfallen. Die mit Abstand Nestbau: Die Wegwespe lähmt mittels eines Stichs eine häufigste Art (21 Individuen, 38 %) war Episyron rufipes (Abb. Spinne nur kurzzeitig, legt ein Ei ab und die Wegwespenlarve entwickelt sich in der Folge als 34) – die auf Sand als Nistplatz spezialisierte Art wurde Ektoparasitoid an der zunächst noch normal ausschließlich auf der Sandfläche des Modellbiotops weiterlebenden Spinne. 2. Nestbau: Die erbeutete gefunden. Spinne wird dauerhaft gelähmt und vor der Eiablage in einem schon vorhandenen Hohlraum oder in einem Die Indikatoren Arten- und Individuenzahlen (Tab. 4), Anzahl gegrabenen oder aus Lehm konstruierten und anschließend verschlossenen Nest deponiert. 3. gefährdeter Arten (Abb. 3) und Anzahl spezifischer Brutparasitismus: es werden Spinnen genutzt, die von Gegenspieler (Abb. 33) belegen, dass die lokale anderen Wegwespen (oder Grabwespen) erbeutet Wegwespenfauna der Fläche F05 vollständig verarmt ist, die wurden (entweder durch das Öffnen eines frisch angelegten Nestes oder indem ein Ei auf eine Spinne der Flächen F02 bis F04 sehr stark verarmt und die der Flächen abgelegt wird, die gerade zum Nest transportiert wird). F01 und F06 gestört sind. Die Wegwespen-Imagines besuchen Blüten, um Nektar aufzunehmen. Besonders bemerkenswert ist der Nachweis der landesweit Spezifische Gegenspieler: Wegwespen (Pompilidae), vom Aussterben bedrohten, wärmeliebenden und eng an Goldwespen (Chrysididae), Dickkopffliegen Felsen und Trockenmauern gebundenen Art Agenioideus (Conopidae). usurarius auf dem Modellbiotop (F01). Offensichtlich erfüllt Ökosystemdienstleistungen: Bestäubung. die dort angelegt Trockenmauer die Biotopansprüche der Art. Gefährdung: In Deutschland stehen 53 Arten (55 %) Die Kombination aus Trockensteinmauer und Sandfläche führt auf der Roten Liste der gefährdeten Arten, 4 Arten (4 %) zu einem wärmeren Mikroklima, so dass auch die stehen auf der Vorwarnliste und nur 39 Arten (41 %) Temperaturansprüche erfüllt werden. Die an gleicher Stelle wurden als ungefährdet eingestuft. nachgewiesene und ebenfalls auf Sand angewiesene und als Systematik: Ordnung Hautflügler (Hymenoptera), vom Aussterben bedroht eingestufte Art Episyron Familie Wegwespen (Pompilidae). albonotatum breitet sich möglicherweise aufgrund des Literatur: Arten: [2, 78, 113], Nomenklatur: [113], Klimawandels zurzeit aus. Bestimmung: [84, 117, 130, 171], Gefährdung: [47, 113], Biologie, Gegenspieler: [100, 119, 131, 148, 171, 172, 173].

Abb. 33: Wegwespen – Anzahl Arten und spezifischer Gegenspieler.

10 9 8 7 6 Arten 5 4 3 2 1 - F02 F03 F04 F05 F01 F06 naturnahe Blühflächen Biotopkomplexe Gegenspieler - Wegwespen - - - - 1 - Gegenspieler - Goldwespen ------Gegenspieler - Dickkopffliegen ------Wirte - Wegwespen 2 1 1 - 8 5

Unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Erfassungsgrade (vgl. Abb. 5) ist die Fläche F05 hinsichtlich der Anzahl nachgewiesener Wegwespen und spezifischer Gegenspieler als vollständig verarmt, sind die die Flächen F02 bis F04 als sehr stark verarmt und die Flächen F01 und F06 als gestört einzustufen. F01: 85 % Erfassungsgrad, Biotop AZ-Kempen; F02: 85 %, Blühfläche Böhm-4; F03: 85 %, Blühfläche Oetken-1; F04: 65 %, Blühfläche Bonus-3; F05: 85 %, Blühfläche Therstappen-3, F06: 50 %, Biotopkomplex Overhetfeld.

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 45

Tab. 4: Wegwespen – Gefährdung, Biologie, Nachweise. GEFÄHRDUNG: D = Deutschland, NW = Nordrhein-Westfalen, 0 = Ausgestorben oder verschollen, 1 = Vom Aussterben bedroht, 2 = Stark gefährdet, 3 = Gefährdet, G = Gefährdung unbekannten Ausmaßes, R = Extrem selten, V = Vorwarnliste, D = Daten unzureichend, ✱ = Ungefährdet, ♦ = Nicht bewertet, − = nicht aufgelistet. BIOLOGIE: A = Klimatische Bindung: se = stenök-eremophil: xerothermophile Arten mit sehr hohem Wärmebedürfnis, die nur warme Habitate in den Ebenen und ihren Randbereichen besiedeln; ee = euryök-eremophil: Arten mit weniger hohem Wärmebedürfnis, die trockenwarme Habitate in Lagen unter 500 m besiedeln und stellenweise auch in höhergelegene Wärmeinseln vordringen; hi = hypereuryök-intermediär: Arten mit weiter ökologischer Varianz, die sowohl trockenwarme als auch feuchtere oder kühlere Lebensräume besiedeln; eh = euryök-hylophil: Arten, die mäßig kühles, feuchtes Klima bevorzugen, Bewohner von Feuchtgebieten und der montanen Region; sh = stenök-hylophil: Arten der kalt-feuchten Gebiete, treten unter den Wegwespen nicht auf; ? = unbekannt/fraglich. B = Lebensweise: : bp = brutparasitisch, kN = kein Nestbau, N = Anlage von Nestern mit einer oder mehreren Brutzellen, ? = unbekannt/fraglich. C = Biotopbindung: alp = alpin, bor = boreomontan, F = Felsen und Trockenmauern, Kü = Küste, S = Sand, Sch = Schilf, T = Totholzstrukturen, ! = Charakterart mit enger Biotopbindung. D = Nistweise: e = endogäisch, h = hypergäisch, Agg = bei günstigen Bedingungen Bildung von Aggregationen, Bo = Erdnester im ± flachen Boden, vH = vorhandene Hohlräume, ho = hohle Stängel und Holzbohrgänge, St = Steilwände, Abbruchkanten u.ä., Fr = Freibauten, - = kein Nestbau, ( ) = partiell, [ ] = Nistweise der Wirte, ? = fraglich/unbekannt. E = Beute: Familien der erbeuteten Spinnen, - = keine eigene Beute, ? = unbekannt. F = Gegenspieler / Wirte: HChr = Chrysididae (Goldwespen), HCra = Crabronidae (Echte Grabwespen), HPom = Pompilidae (Wegwespen). NACHWEISE: Anzahl nachgewiesener Individuen in den Jahren 2017 bis 2019. F01 = Biotop AZ-Kempen, F02 = Blühfläche Böhm-4, F03 = Blühfläche Oetken-1, F04 = Blühfläche Bonus-3, F05 = Blühfläche Therstappen-3, F06 = Biotopkomplex Overhetfeld. Geschätzter Erfassungsgrad: F01/02/03/05: 85 %, F04: 65 %, F06: 50 % (vgl. Abb. 5). Gefährdung Biologie Nachweise D NW A B C D E F F01 F02 F03 F04 F05 F06 HPom: Ceropales Agenioideus cinctellus hi N T e, h; vH, S Salticidae, Thomisidae 10 - - - - - ✱ ✱ maculata Araneidae, Pisauridae, e, h; vH, Linyphiidae, Agenioideus sericeus hi N F 1 - - - - - ✱ ✱ St, Bo Tetragnathidae, Philodromidae, Salticidae

Agenioideus usurarius ✱ 1 ee N F! e; Bo Agelenidae 1 - - - - - HPom: Ceropales Lycosidae, Agelenidae, Anoplius infuscatus hi N e; Bo maculata, Evagetes 2 - - - - - ✱ ✱ Philodromidae proximus Lycosidae, Agelenidae, HPom: Ceropales Gnaphosidae, Anoplius viaticus 3 hi N e; Bo, Agg maculata, Evagetes - - - - - 1 ✱ Liocranidae, Pisauridae, proximus Salticidae, Philodromidae HPom: Evagetes Aporus unicolor 2 ee kN - Atypus affinis (Atypidae) - 1 - - - - ✱ siculus Clubionidae, HPom: Ceropales e; Bo, vH, Gnaphosidae, Lycosidae, maculata, Evagetes Arachnospila anceps hi N 6 - - 1 - 1 ✱ ✱ Agg Pisauridae, Salticidae, crassicornis, E. Thomisidae sahlbergi HPom: Evagetes N crassicornis, E. Arachnospila minutula 3 hi e, vH Lycosidae - 1 - - - - ✱ (kN?) gibbulus, E. sahlbergi Araneidae, Caliadurgus fasciatellus hi N e; Bo 1 - - - - 1 ✱ ✱ Tetragnathidae Agelenidae, Amaurobiidae, Miturgidae, Cryptocheilus notatus 2 hi N F e; Bo, St - - - - - 1 ✱ Gnaphosidae, Lycosidae, Araneidae, Thomisidae HPom: Evagetes 1 se N S e; Bo Araneidae pectinipes, E. 1 - 2 - - - Episyron albonotatum ✱ proximus HPom: Ceropales Araneidae, maculata, Evagetes Episyron rufipes ee N S e; Bo, Agg 21 - - - - - ✱ ✱ Tetragnathidae pectinipes, E. proximus HPom: Arachnospila anceps, A. Evagetes crassicornis hi bp [e; vH] - 2 - - - - - ✱ ✱ consobrina, A. minutula, A. trivialis, A. sp. Gnaphosidae, Lycosidae, Priocnemis perturbator hi N e; vH - - - - - 1 ✱ ✱ Thomisidae

Anzahl Individuen: 45 2 2 1 0 5 Insgesamt 14 Arten mit zusammen 55 Individuen. Anzahl Arten: 9 2 1 1 0 5

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 46

Abb. 34: Wegwespen – Arten im Porträt.

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 47

7.7 Faltenwespen Arten: 86 in Deutschland, 271 in Europa, ≥ 4932 weltweit. Die verschiedenen Arten der Faltenwespen weisen sehr Körpergröße: 4 bis 35 mm. unterschiedliche Lebensweisen auf, das Spektrum reicht Biologie: Die Unterfamilien der Faltenwespen unterscheiden von solitär über sozial bis hin zu sozialparasitisch. Bis auf sich deutlich hinsichtlich ihrer Biologie. Lehmwespen eine nutzen alle Arten Insekten zur Aufzucht ihrer Larven (Eumeninae) leben solitär; die Weibchen legen vor der und fungieren so als Nützlinge. Alle Arten besuchen Eiablage auf artspezifische Weise Nester an, die mit gelähmten Beutetieren verproviantiert werden. Viele regelmäßig Blüten, sie gehören zu den wichtigen Lehmwespenarten sind hinsichtlich ihrer Beutetiere Bestäubern. spezialisiert, z.B. auf Rüsselkäferlarven, Blattkäferlarven oder Schmetterlingsraupen. Pollenwespen (Masarinae) leben wie Insgesamt konnten 17 Arten mit zusammen 159 die Lehmwespen solitär, verproviantieren ihre Nester aber mit Individuen nachgewiesen werden (Tab. 5). Dabei Blütenpollen. Die sozialen Papierwespen (Polistinae & Vespinae) bilden kleinere oder größere Völker bestehend aus entfielen fast zwei Drittel aller Individuen auf die auf Königinnen und Arbeiterinnen und bauen Papiernester. Die allen Flächen anzutreffenden Arten Hausfeldwespe Nester der Feldwespen (Polistinae) bestehen nur aus einer (Polistes dominula, Abb. 36, 70 Individuen bzw. 44 %) einzelnen Wabe ohne Hülle, solche der Echten Wespen (Vespinae) aus mehreren Waben, die von einer Hülle und Deutsche Wespe (Vespula germanica, 37 Individuen umgeben sind. Einige Papierwespenarten weisen eine bzw. 23 %), während alle anderen Arten mit nur 1 bis 8 sozialparasitische Lebensweise auf. Papierwespen jagen für Individuen nachgewiesen wurden. die Ernährung der Nachkommen in großen Mengen unterschiedlichste Insekten und andere Wirbellose. Alle Die Indikatoren Arten- und Individuenzahl (Tab. 4), adulten Faltenwespen besuchen Blüten zur Nektaraufnahme und fungieren so als Bestäuber, vereinzelt werden aber auch Anzahl gefährdeter Arten (Abb. 3) und Anzahl Honigtau, Baumsäfte, Früchte und Tierkadaver genutzt. spezifischer Gegenspieler (Abb. 30) belegen, dass die Spezifische Gegenspieler: Goldwespen (Chrysididae), Faltenwespenfauna der Fläche F02 sehr stark verarmt ist, Dickkopffliegen (Conopidae), Wollschweber (Bombyliidae), die der Flächen F02 bis F05 stark verarmt, die der Fläche Faltenwespen (Vespidae), Wespen-Fächerflügler (Xenidae). F01 verarmt und die von F06 gestört ist. Ökosystemdienstleistungen: Bestäubung und Regulation Besonders bemerkenswert ist der Nachweis der Scheuen von Insektenpopulationen. Zwergwespe (Microdynerus timidus, Abb. 36), die beim Gefährdung: In Deutschland stehen 45 Arten (55 %) auf der Roten Liste der gefährdeten Arten, für 1 Art (1 %) sind die Nestbau am Insektenhotel (Modellbiotop F01) Daten unzureichend und nur 36 Arten (44 %) wurden als beobachtet werden konnte. Diese Art breitet sich ungefährdet eingestuft. momentan von Süden kommend in Deutschland aus, der Systematik: Ordnung Hautflügler (Hymenoptera), Familie vorliegende Nachweis ist erst der zweite in Nordrhein- Faltenwespen (Vespidae). Westfalen. Besonders bemerkenswert ist, dass Literatur: Arten: [2, 78, 93, 113, 114, 126, 174], Nomenklatur: gleichzeitig auch der spezifische Gegenspieler der [113], Deutsche Namen: [150], Bestimmung: [75, 112, 118], Scheuen Zwergwespe beobachtet werden konnte, die Gefährdung: [47, 113], Biologie, Wirte, Gegenspieler: [1, 15, Chrysis gracillima 16, 24, 27, 43, 64, 65, 88, 100, 132, 135, 138, 146, 148, 172, Zierliche Goldwespe ( , Abb. 37). Die 173, 175]. landesweit als ausgestorben eingestufte Berg-Feldwespe (Polistes biglumis) breitet sich gerade wieder massiv aus und wurde in den letzten zwei Jahren an zahlreichen Orten gefunden, sie profitiert, wie viele andere Arten, offensichtlich vom Klimawandel.

Abb. 35: Faltenwespen – Anzahl Arten und spezifischer Gegenspieler.

10 8 6 4

Arten 2 - F02 F03 F04 F05 F01 F06 naturnahe Blühflächen Biotopkomplexe Gegenspieler - Wespen-Fächerflügler - - - 1 - - Gegenspieler - Wollschweber ------Gegenspieler - Goldwespen - - - - 1 - Gegenspieler - Faltenwespen ------Gegenspieler - Dickkopffliegen ------Wirte - Faltenwespen 2 5 4 5 8 10

Unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Erfassungsgrade (vgl. Abb. 5) ist die Fläche F02 hinsichtlich der Anzahl nachgewiesener Faltenwespen und spezifischer Gegenspieler als sehr stark verarmt, sind die Flächen F02 bis F05 als stark verarmt, ist die Fläche F01 als verarmt und die F06 als gestört einzustufen. F01: 85 % Erfassungsgrad, Biotop AZ-Kempen; F02: 85 %, Blühfläche Böhm-4; F03: 85 %, Blühfläche Oetken-1; F04: 65 %, Blühfläche Bonus-3; F05: 85 %, Blühfläche Therstappen-3, F06: 50 %, Biotopkomplex Overhetfeld.

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 48

Tab. 5: Faltenwespen – Gefährdung, Biologie, Nachweise. GEFÄHRDUNG: D = Deutschland, NW = Nordrhein-Westfalen, 0 = Ausgestorben oder verschollen, 1 = Vom Aussterben bedroht, 2 = Stark gefährdet, 3 = Gefährdet, G = Gefährdung unbekannten Ausmaßes, R = Extrem selten, V = Vorwarnliste, D = Daten unzureichend, ✱ = Ungefährdet, ♦ = Nicht bewertet, − = nicht aufgelistet. BIOLOGIE: A = Lebensweise: eu = eusozial, s = solitär, sp = sozialparasitisch. B = Biotopbindung: alp = alpin, bor = boreomontan, eu = eurytop, relativ anspruchslos, hy = hylophil, med = mediterran, syn = synanthrop, (t)t = (extrem) thermophil, (x)x = (extrem) xerophil, L = Löss, S = Sand, Sch = Schilf, Tr = trockenwarme Offenlandbiotope (Trockenrasen, Halbtrockenrasen, Sandbiotope), W = Wald, Wr = (trockenwarme) Waldränder, ? = Biotopbindung unklar, ! = Charakterart. C = Nistweise: e = endogäisch, h = hypergäisch, Agg = bei günstigen Bedingungen Bildung von Aggregationen, Bo = Erdnester im ± flachen Boden, vH = vorhandene Hohlräume, ho = hohle Stängel und Holzbohrgänge, m = markhaltiger Stängel, Ga = Pflanzengallen, St = Steilwände, Abbruchkanten u. ä., Fr = Freibauten, ( ) = partiell, [ ] = Nistweise der Wirte, ? = fraglich/unbekannt. D = Beute. E = Gegenspieler, Wirte: DBom = Bombyliidae (Wollschweber), DCon = Conopidae (Dickkopffliegen), HChr = Chrysididae (Goldwespen), HVes = Vespidae (Faltenwespen), SXen = Xenidae (Wespen-Fächerflügler). NACHWEISE: Anzahl nachgewiesener Individuen in den Jahren 2017 bis 2019. F01 = Biotop AZ-Kempen, F02 = Blühfläche Böhm-4, F03 = Blühfläche Oetken-1, F04 = Blühfläche Bonus-3, F05 = Blühfläche Therstappen-3, F06 = Biotopkomplex Overhetfeld. Geschätzter Erfassungsgrad: F01/02/03/05: 85 %, F04: 65 %, F06: 50 % (vgl. Abb. 5). Gefährdung Biologie Nachweise D NW A B C D E F01 F02 F03 F04 F05 F06 HChr: Chrysis ignita, C. Ancistrocerus gazella Kleinschmetterlings- s eu, syn h; ho (vH) schencki, SXen: 2 - - 1 2 - (Gazellen-Hakenwespe) ✱ ✱ raupen Pseudoxenos schaumii HChr: Chrysis ignita, C. Ancistrocerus nigricornis Kleinschmetterlings- s eu, syn h; vH, ho impressa, C. schencki, C. - - - - - 5 (Schwarzfühler-Hakenwespe) ✱ ✱ raupen terminata HChr: Chrysis angustula, C. ignita, C. impressa, C. Ancistrocerus trifasciatus Kleinschmetterlings- s eu, syn h; vH, ho mediata, C. schencki, C. - - 1 - 2 - (Dreibindige Hakenwespe) ✱ ✱ raupen solida, SXen: Pseudoxenos andradei div. Arthropoden Dolichovespula media eu eu, syn h; Fr verschiedener 1 - - - - - (Mittlere Wespe) ✱ ✱ Entwicklungsstadien Dolichovespula saxonica eu eu, syn h; vH Arthropoden - - - - - 1 (Sächsische Wespe) ✱ ✱ Eumenes papillarius Schmetterlings- s eu h; Fr 1 - - - - 2 (Garten-Töpferwespe) ✱ ✱ raupen Eumenes pedunculatus Schmetterlings- 3 s x, t, Tr h; Fr - - - - - 2 (Gestielte Töpferwespe) ✱ raupen Microdynerus exilis 2 s x, t h; ho Rüsselkäferlarven HChr: Chrysis gracillima 3 - - - - - (Winzige Zwergwespe) ✱ Microdynerus timidus – s x, t h; ho Rüsselkäferlarven HChr: Chrysis gracillima 2 - - - - - (Scheue Zwergwespe) ✱ HChr: Chrysis fulgida, C. mediata, C. mediadentata, Odynerus spinipes e; St, 3 s x, t, L! Rüsselkäferlarven C. ruddii, C. viridula, 5 - - - - - (Gemeine Schornsteinwespe) ✱ (Bo), Agg Pseudospinolia neglecta, DBom: Anthrax anthrax HVes: Polistes Polistes biglumis 0 eu x, t, Tr h; Fr Arthropoden atrimandibularis, SXen: - - - - - 2 (Berg-Feldwespe) ✱ Xenos vesparum HVes: Polistes atrimandibularis, P. Polistes dominula eu eu, syn h; vH, (Fr) Arthropoden austrocidentalis, P. 23 18 7 4 12 6 (Haus-Feldwespe) ✱ ✱ semenowi, SXen: Xenos vesparum Symmorphus crassicornis HChr: Chrysis fulgida, C. 3 s eu h; ho Blattkäferlarven - - - - - 1 (Dickfühler-Stängelwespe) ✱ iris, C. longula Symmorphus gracilis s eu h; ho Rüsselkäferlarven HChr: Chrysis corusca - - 1 - - - (Grazile Stängelwespe) ✱ ✱ Vespa crabro eu eu, syn h; vH Arthropoden - - - 2 - 8 (Europäische Hornisse) ✱ ✱ Vespula germanica e, (h); Bo, DCon: Leopoldius eu eu, syn Arthropoden, Aas 17 7 1 2 6 4 (Deutsche Wespe) ✱ ✱ (vH) coronatus Vespula vulgaris e, (h); Bo, eu eu, syn Arthropoden, Aas DCon: Conops scutellatus - - 3 - 1 4 (Gewöhnliche Wespe) ✱ ✱ (vH) Anzahl Individuen: 54 25 13 9 23 35 Insgesamt 17 Arten mit zusammen 159 Individuen. Anzahl Arten: 8 2 5 4 5 10

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 49

Abb. 36: Faltenwespen – Arten im Porträt.

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 50

7.8 Goldwespen Arten: 101 in Deutschland, 550 bis 600 in Europa, ≥ 2500 weltweit. Als parasitische Arten sind Goldwespen grundsätzlich Körpergröße: 3 bis 13 mm. von ausreichend großen Populationen ihrer Biologie: Die Larven der europäischen Goldwespen entwickeln spezifischen Wirte abhängig (vgl. Kapitel 7.2). Fast sich als Parasitoide oder Brutparasiten in den Nestern von alle Arten besuchen Blüten und fungieren so als Wildbienen (Apidae), Echten Grabwespen (Crabronidae), Bestäuber. Langstiel-Grabwespen (Sphecidae), Faltenwespen (Vespidae) oder Wegwespen (Pompilidae) oder als Parasitoide von Echten Insgesamt konnten 9 Arten mit zusammen 30 Blattwespen (Tenthredinidae). Die Imagines besuchen Blüten. Individuen nachgewiesen werden (Tab. 6), von denen Wirte: Wildbienen (Apidae), Echte Grabwespen (Crabronidae), 19 Individuen (63 %) auf das Modellbiotop (F01) Langstiel-Grabwespen (Sphecidae), Faltenwespen (Vespidae), entfallen. Anhand der Arten- und Individuenzahlen Echte Blattwespen (Tenthredinidae). (Tab. 5) und der Anzahl gefährdeter Arten (Abb. 3) Ökosystemdienstleistungen: Bestäubung, Regulation von kann die lokale Goldwespenfauna der Flächen F02 Insektenpopulationen. und F05 als fast vollständig verarmt, die der Flächen Gefährdung: In Deutschland stehen 54 Arten (55 %) auf der Roten Liste der gefährdeten Arten, 3 Arten (3 %) stehen auf der F03, F04 und F06 als sehr stark verarmt und die von Vorwarnliste, für 7 Arten (7 %) sind die Daten unzureichend und F01 als stark verarmt eingestuft werden. nur 34 Arten (35 %) wurden als ungefährdet eingestuft. Besonders bemerkenswert ist der Fund der Walliser Systematik: Ordnung Hautflügler (Hymenoptera), Familien Sandgoldwespe (Hedychridium rossicum), er stellt Goldwespen (Chrysididae). den Erstnachweis der Art für Nordrhein-Westfalen Literatur: Arten: [2, 55, 78, 101, 113], Nomenklatur: [113], Deutsche Namen: [59], Bestimmung: [70, 72, 88, 99, 132, 172], dar. Ebenfalls bemerkenswert ist der Fund der in Gefährdung: [47, 113], Biologie, Wirte: [1, 55, 79, 88, 100, 110, Nordrhein-Westfalen stark gefährdeten Zierlichen 132, 138, 168, 172, 173]. Goldwespe (Chrysis gracillima, Abb. 37) am Insektenhotel auf Fläche F01. Diese Art parasitiert bei verschiedenen Arten von Zwergwespen (Microdynerus sp.), von denen gleich zwei am Insektenhotel gefunden wurden (vgl. vorhergehendes Kapitel).

Tab. 6: Goldwespen – Gefährdung, Biologie, Nachweise. GEFÄHRDUNG: D = Deutschland, NW = Nordrhein-Westfalen, 0 = Ausgestorben oder verschollen, 1 = Vom Aussterben bedroht, 2 = Stark gefährdet, 3 = Gefährdet, G = Gefährdung unbekannten Ausmaßes, R = Extrem selten, V = Vorwarnliste, D = Daten unzureichend, ✱ = Ungefährdet, ♦ = Nicht bewertet, − = nicht aufgelistet. BIOLOGIE: A = Nistweise der Wirte: e = endogäisch, h = hypergäisch, Bo = Erdnester im ± flachen Boden, vH = vorhandene Hohlräume, ho = hohle Stängel und Holzbohrgänge, m = markhaltiger Stängel, mo = morsches Holz, Ga = Pflanzengallen, S = Schneckenhäuser, St = Steilwände, Abbruchkanten u.ä., ? = fraglich/unbekannt. B = Wirte: HApi = Apidae (Wildbienen), HCra = Crabronidae (Echte Grabwespen), HSph = Sphecidae (Langstiel-Grabwespen), HTen = Tenthredinidae (Echte Blattwespen), HVes = Vespidae (Faltenwespen), ? = fraglich/unbekannt. NACHWEISE: Anzahl nachgewiesener Individuen in den Jahren 2017 bis 2019. F01 = Biotop AZ-Kempen, F02 = Blühfläche Böhm-4, F03 = Blühfläche Oetken-1, F04 = Blühfläche Bonus-3, F05 = Blühfläche Therstappen-3, F06 = Biotopkomplex Overhetfeld. Geschätzter Erfassungsgrad: F01/02/03/05: 85 %, F04: 65 %, F06: 50 % (vgl. Abb. 5). Gefährdung Biologie Nachweise D NW A B F01 F02 F03 F04 F05 F06 Chrysis gracillima HVes: Microdynerus exilis, M. parvulus, M. V 2 [h; ho, m] 7 - - - - - (Zierliche Goldwespe) nugdunensis, M. timidus Hedychridium roseum HCra: Astata boops, A. minor, Dryudella stigma, 3 [e; Bo] 4 - - - - 1 (Rosarote Sandgoldwespe) ✱ Harpactus tumidus, Tachysphex pompiliformis Hedychridium rossicum G – ? ? 2 - - - - - (Walliser Sandgoldwespe) Hedychrum gerstaeckeri [e; Bo] HCra: Cerceris rybyensis, C. ruficornis, C. sabulosa 5 - 3 - - - (Gerstäckers Sandgoldwespe) ✱ ✱ Hedychrum niemelai [e; Bo] HCra: Cerceris quadrifasciata, C. quinquefasciata - - 1 - - - (Niemelais Sandgoldwespe) ✱ ✱ Hedychrum rutilans [e; Bo] HCra: Philanthus triangulum, P. coronatus - - - 1 - 1 (Bienenwolf-Goldwespe) ✱ ✱ Holopyga generosa [e; Bo] HCra: Astata boops - - - 1 1 - (Edel-Sandgoldwespe) ✱ ✱ HCra: Passaloecus brevilabris, P. corniger, P. eremita, [h, e; ho, m, P. insignis, P. gracilis, P. monilicornis, P. pictus, P. Pseudomalus auratus mo, Ga, St, singularis, P. turionum, Pemphredon austriaca, P. - 1 - - - - (Goldene Kerbgoldwespe) ✱ ✱ Bo] inornata, P. lethifer, P. lugens, P. lugubris, P. morio, P. rugifer, Psenulus pallipes, Diodontus tristis Pseudomalus pusillus [h; m, ho, HCra: Passaloecus corniger, P. eremita, P. insignis, 2 1 - - 1 - - (Zwerg-Kerbgoldwespe) ✱ Ga] Pemphredon lethifer, P. rugifer

Anzahl Individuen: 19 1 4 3 1 2 Insgesamt 9 Arten mit zusammen 30 Individuen. Anzahl Arten: 5 1 2 3 1 2

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 51

Abb. 37: Goldwespen – Arten im Porträt.

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 52

7.9 Keulenwespen Arten: 4 in Deutschland, 10 in Europa, ≥ 66 Keulenwespen sind spezifische Brutparasiten von Wildbienen und weltweit. eigenen sich deshalb besonders als Bioindikatoren für den Zustand Körpergröße: 6 bis 13 mm. der jeweiligen Wirtspopulationen (vgl. Kapitel 7.2). Alle Arten Biologie: Die Larven entwickeln sich als besuchen Blüten und fungieren so als Bestäuber. Brutparasiten in den Nestern solitärer Wildbienen (Apidae); sie ernähren sich sowohl von den Insgesamt konnte nur 1 Art mit zusammen 121 Individuen Wirtseiern bzw. den Wirtslarven als auch von dem nachgewiesen werden (Tab. 7). Anhand der Arten- und durch die Bienen eingetragenen Pollen- Nektargemisch. Die Imagines besuchen Blüten. Individuenzahlen (Tab. 7) und der Anzahl gefährdeter Arten (Abb. 3) kann die lokale Keulenwespenfauna der Flächen F02 bis F05 als Ökosystemdienstleistungen: Bestäubung. vollständig verarmt und die der Flächen F01 und F06 als verarmt Gefährdung: In Deutschland steht eine Art eingestuft werden. (25 %) auf der Roten Liste der gefährdeten Arten, drei Arten (75 %) wurden als ungefährdet Die hohe Individuenzahl der bei Löcherbienen parasitierenden eingestuft. Kleinen Keulenwespe (Sapygina decemguttata, Abb. 38) auf Fläche Systematik: Ordnung Hautflügler (Hymenoptera), F01 (Modellbiotop) beruht auf einer Massenvermehrung im dort Familie Keulenwespen (Sapygidae). aufgestellten Insektenhotel. Im April 2017 aufgestellt, wurde die Literatur: Arten: [2, 78, 113], Nomenklatur: [113], Nisthilfe noch im gleichen Jahr von zahlreichen Gewöhnlichen Deutsche Namen: [59], Bestimmung: [3], Gefährdung: [47, 113], Biologie, Wirte: [3, 110, Löcherbienen (Heriades truncorum, Abb. 22) besiedelt und am 168, 173]. 18.07.2017 konnte auch schon ein einzelnes Keulenwespen- Weibchen beobachtet werden. Im Jahr 2018 wurden im Juni gleichzeitig mindestens 30 nestbauende Gewöhnliche Löcherbienen und 15 Kleine Keulenwespen am Insektenhotel beobachtet, im Jahr 2019 waren es schließlich ca. 150 Löcherbienen und 105 Kleine Keulenwespen.

Tab. 7: Keulenwespen – Gefährdung, Biologie, Nachweise. GEFÄHRDUNG: D = Deutschland, NW = Nordrhein-Westfalen, 0 = Ausgestorben oder verschollen, 1 = Vom Aussterben bedroht, 2 = Stark gefährdet, 3 = Gefährdet, G = Gefährdung unbekannten Ausmaßes, R = Extrem selten, V = Vorwarnliste, D = Daten unzureichend, ✱ = Ungefährdet, ♦ = Nicht bewertet, − = nicht aufgelistet. BIOLOGIE: A = Biotopbindung: eu = eurytop, relativ anspruchslos, Wr = (trockenwarme) Waldränder. B = Lebensweise: bp = brutparasitisch. C = Nistweise: e = endogäisch, h = hypergäisch, Bo = Erdnester im ± flachen Boden, vH = vorhandene Hohlräume, S = Schneckenhäuser, ho = hohle Stängel und Holzbohrgänge, m = markhaltiger Stängel, Ga = Pflanzengallen, St = Steilwände, Abbruchkanten u.ä., Fr = Freibauten, [ ] = Nistweise der Wirte. D = Wirte: HApi = Apidae (Wildbienen). NACHWEISE: Anzahl nachgewiesener Individuen in den Jahren 2017 bis 2019. F01 = Biotop AZ-Kempen, F02 = Blühfläche Böhm-4, F03 = Blühfläche Oetken-1, F04 = Blühfläche Bonus-3, F05 = Blühfläche Therstappen-3, F06 = Biotopkomplex Overhetfeld. Geschätzter Erfassungsgrad: F01/02/03/05: 85 %, F04: 65 %, F06: 50 % (vgl. Abb. 5). Gefährdung Biologie Nachweise D NW A B C D F01 F02 F03 F04 F05 F06 Sapygina decemguttata eu bp [h; ho] HApi: Heriades truncorum, H. crenulatus 121 - - - - 1 (Kleine Keulenwespe) ✱ ✱ Anzahl Individuen: 121 0 0 0 0 1 Insgesamt 1 Art mit zusammen 122 Individuen. Anzahl Arten: 1 0 0 0 0 1

Abb. 38: Keulenwespen – Arten im Porträt.

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 53

7.10 Ameisenwespen Arten: 10 in Deutschland, 154 in Europa, ≥ 4302 weltweit. Als parasitische Arten sind Ameisenwespen grundsätzlich Körpergröße: in Mitteleuropa 3 bis 19 mm. von ausreichend großen Populationen ihrer spezifischen Biologie: Die Larven der Ameisenwespen ernähren sich Wirte abhängig (vgl. Kapitel 7.2). Viele Arten besuchen als Parasitoide von den Larven und Puppen anderer Blüten und fungieren so als Bestäuber. Insekten. Die artspezifischen Wirte der mitteleuropäischen Ameisenwespen sind, soweit bekannt, Wildbienen Insgesamt konnte 1 Art mit zusammen 2 Individuen (Apidae), Echte Grabwespen (Crabronidae), Langstiel- nachgewiesen werden (Tab. 8). Anhand der Arten- und Grabwespen (Sphecidae), Faltenwespen (Vespidae) und in Ameisennestern lebende Blattkäfer (Chrysomelidae). Individuenzahlen (Tab. 8) und der Anzahl gefährdeter Arten Die Weibchen sind ungeflügelt, die Männchen geflügelt; (Abb. 3) kann die lokale Ameisenwespen-Fauna der Flächen die Imagines besuchen zur Nahrungsaufnahme (Nektar) F01, F02, F04 und F05 als vollständig verarmt, der Fläche Blüten und extraflorale Nektarien. F03 als sehr stark verarmt und die von Fläche F06 als stark Gefährdung: In Deutschland stehen fünf Arten (50 %) auf verarmt eingestuft werden. der Roten Liste der gefährdeten Arten, eine Art (10 %) steht auf der Vorwarnliste und nur vier Arten (40 %) wurden als ungefährdet eingestuft. Systematik: Ordnung Hautflügler (Hymenoptera), Familie Ameisenwespen (Mutillidae). Literatur: Arten: [2, 78, 113], Nomenklatur: [113], Deutsche Namen: [59], Bestimmung: [3], Gefährdung: [47, 113], Biologie, Wirte: [3, 27, 56, 60, 71, 149, 173].

Tab. 8: Ameisenwespen – Gefährdung, Biologie, Nachweise. GEFÄHRDUNG: D = Deutschland, NW = Nordrhein-Westfalen, 0 = Ausgestorben oder verschollen, 1 = Vom Aussterben bedroht, 2 = Stark gefährdet, 3 = Gefährdet, G = Gefährdung unbekannten Ausmaßes, R = Extrem selten, V = Vorwarnliste, D = Daten unzureichend, ✱ = Ungefährdet, ♦ = Nicht bewertet, − = nicht aufgelistet. BIOLOGIE: A = Lebensweise: p = parasitoid. B = Biotopbindung: eu = eurytop, relativ anspruchslos, hy = hylophil, mont = montan, t = thermophil, x = xerophil, S = Sand, Tr = trockenwarme Offenlandbiotope (Trockenrasen, Halbtrockenrasen, Sandbiotope), ? = fraglich, unbekannt, ! = Charakterart. C = Nistweise: e = endogäisch, h = hypergäisch, Bo = Erdnester im ± flachen Boden, vH = vorhandene Hohlräume, St = Steilwände, Abbruchkanten u.ä., Fr = Freibauten, [ ] = Nistweise der Wirte. D = Wirte: CChr = Chrysomelidae (Blattkäfer), HApi = Apidae (Wildbienen), HCra = Crabronidae (Echte Grabwespen), HSph = Sphecidae (Langstiel-Grabwespen), HVes = Vespidae (Faltenwespen), ? = unbekannt. NACHWEISE: Anzahl nachgewiesener Individuen in den Jahren 2017 bis 2019. F01 = Biotop AZ-Kempen, F02 = Blühfläche Böhm-4, F03 = Blühfläche Oetken-1, F04 = Blühfläche Bonus-3, F05 = Blühfläche Therstappen-3, F06 = Biotopkomplex Overhetfeld. Geschätzter Erfassungsgrad: F01/02/03/05: 85 %, F04: 65 %, F06: 50 % (vgl. Abb. 5). Gefährdung Biologie Nachweise D NW A B C D F01 F02 F03 F04 F05 F06 HCra: Oxybelus uniglumis, Crabro peltarius, p x, t, S [e; Bo, St] Crossocerus palmipes, C. wesmaeli, Diodontus - - 1 - - 1 Myrmosa atra ✱ ✱ minutus, D. tristis, Lindenius albilabris, L. panzeri Anzahl Individuen: 0 0 1 0 0 1 Insgesamt 1 Art mit zusammen 2 Individuen. Anzahl Arten: 0 0 1 0 0 1

Abb. 39: Ameisenwespen – Arten im Porträt.

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 54

7.11 Rollwespen Arten: 6 in Deutschland, 37 in Europa, ≥ 2000 Rollwespen parasitieren Käferlarven, die im Boden weltweit. („Engerlinge“) oder in Totholz leben, und kommen somit Körpergröße: 6 bis 13 mm. prinzipiell als Nützlinge in Frage. Alle Arten besuchen Blüten und Biologie: Die Larven der mitteleuropäischen fungieren so als Bestäuber. Rollwespen sind, soweit bekannt, Parasitoide von im Boden oder in Totholz lebenden Larven von Insgesamt konnte 1 Art mit zusammen 27 Individuen Laufkäfern (Carabidae), Blatthornkäfern (Scarabidae) nachgewiesen werden (Tab. 9). Anhand der Arten- und und Schwarzkäfern (Tenebrionidae). Die Rollwespen- Weibchen graben sich bis zu der Käferlarve vor, Individuenzahlen (Tab. 8) und der Anzahl gefährdeter Arten paralysieren diese mit Stichen und legen ein (Abb. 3) kann die lokale Rollwespen-Fauna der Flächen F01 und einzelnes Ei ab. Die Imagines besuchen Blüten. F02 als vollständig verarmt, die der Fläche F03 als sehr stark Ökosystemdienstleistungen: Bestäubung, verarmt und die der Flächen F04, F05 und F06 als stark verarmt Regulation von Insektenpopulationen. eingestuft werden. Gefährdung: In Deutschland stehen zwei Arten (33 %) auf der Roten Liste der gefährdeten Arten, vier Arten (67 %) wurden als ungefährdet eingestuft. Systematik: Ordnung Hautflügler (Hymenoptera), Familie Rollwespen (Tiphiidae).

Literatur: Arten: [2, 78, 113], Nomenklatur: [113], Deutsche Namen: [59], Bestimmung: [3], Gefährdung: [47, 113], Biologie, Wirte: [3, 28, 173].

Tab. 9: Rollwespen – Gefährdung, Biologie, Nachweise. GEFÄHRDUNG: D = Deutschland, NW = Nordrhein-Westfalen, 0 = Ausgestorben oder verschollen, 1 = Vom Aussterben bedroht, 2 = Stark gefährdet, 3 = Gefährdet, G = Gefährdung unbekannten Ausmaßes, R = Extrem selten, V = Vorwarnliste, D = Daten unzureichend, ✱ = Ungefährdet, ♦ = Nicht bewertet, − = nicht aufgelistet. BIOLOGIE: A = Biotopbindung: eu = eurytop, relativ anspruchslos, t = thermophil, x = xerophil, L = Löss, S = Sand, Tr = trockenwarme Offenlandbiotope (Trockenrasen, Halbtrockenrasen, Sandbiotope), ? = fraglich, unbekannt, ! = Charakterart. B = Entwicklung der Wirte: Bo = im Boden, Th = in Totholz. C = Wirte: CCar = Laufkäfer (Carabidae), CSca = Blatthornkäfer (Scarabidae), CTen = Schwarzkäfer (Tenebrionidae). NACHWEISE: Anzahl nachgewiesener Individuen in den Jahren 2017 bis 2019. F01 = Biotop AZ-Kempen, F02 = Blühfläche Böhm-4, F03 = Blühfläche Oetken-1, F04 = Blühfläche Bonus-3, F05 = Blühfläche Therstappen-3, F06 = Biotopkomplex Overhetfeld. Geschätzter Erfassungsgrad: F01/02/03/05: 85 %, F04: 65 %, F06: 50 % (vgl. Abb. 5). Gefährdung Biologie Nachweise D NW A B C F01 F02 F03 F04 F05 F06 CSca: Amphimallon solstitiale, Anisoplia Tiphia femorata eu [e; Bo] austriaca, Aphodius sp., Oxythyrea funesta, - - 1 11 8 7 (Gemeine Rollwespe) ✱ ✱ Rhizotrogus solstitialis Anzahl Individuen: 0 0 1 11 8 7 Insgesamt 1 Art mit zusammen 27 Individuen. Anzahl Arten: 0 0 1 1 1 1

Abb. 40: Rollwespen – Arten im Porträt.

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 55

7.12 Schmalbauchwespen Arten: 18 in Deutschland, 30 in Europa, 496 weltweit. Schmalbauchwespen sind spezifische Brutparasiten von Körpergröße: 6 bis 13 mm, inklusive Ovipositor bis 30 Wildbienen und eigenen sich deshalb besonders als mm. Bioindikatoren für den Zustand der jeweiligen Biologie: Die Larven entwickeln sich als Brutparasiten Wirtspopulationen (vgl. Kapitel 7.2). Alle Arten besuchen in den Nestern von Wildbienen (Apidae); sie ernähren Blüten und fungieren so als Bestäuber. sich sowohl von den Wirtseiern bzw. den Wirtslarven als auch von dem durch die Bienen eingetragenen Insgesamt konnten nur 2 Arten mit zusammen nur 4 Individuen Pollen-Nektargemisch („räuberische Inquilinen“). Die Imagines besuchen Blüten. Noch nicht abschließend nachgewiesen werden (Tab. 10). Anhand der Arten- und geklärt ist die Frage, ob tatsächlich auch Nester von Individuenzahlen kann die lokale Schmalbauchwespen-Fauna Echten Grabwespen (Crabronidae) und Faltenwespen der Flächen F01 und F04 als vollständig verarmt und die der (Vespidae) parasitiert werden. Flächen F02, F03, F05 und F06 als fast vollständig verarmt Ökosystemdienstleistungen: Bestäubung. eingestuft werden. Gefährdung: keine Roten Listen verfügbar. Grundsätzlich hängt ihre Gefährdung primär von der Schmalbauchwespen parasitieren, bis auf sehr wenige Gefährdungssituation der Wirte ab, umso mehr, je Ausnahmen, nur bei solchen Bienenarten, die oberirdisch in enger das Wirtsspektrum ist. Totholz, Pflanzenstängeln oder Pflanzengallen nisten. Die fast Systematik: Ordnung Hautflügler (Hymenoptera), vollständige Verarmung der Fauna der Schmalbauchwespen Familie Schmalbauchwespen (Gasteruptiidae). spricht also für eine entsprechende Nistplatzarmut im Bereich Literatur: Arten: [2, 62, 78, 104, 105, 115], der untersuchten Flächen. Nomenklatur: [156], Bestimmung: [62, 156], Biologie, Wirte: [8, 30, 73, 87, 103, 105, 110, 156, 168].

Tab. 10: Schmalbauchwespen – Biologie, Nachweise. WIRTE: Wirtsbindung soweit bekannt; HApi = Apidae (Wildbienen), HCra = Crabronidae (Echte Grabwespen), HVes = Vespidae (Faltenwespen), ? = unbekannt, ( ) = Wirtsangabe zweifelhaft. NACHWEISE: Anzahl nachgewiesener Individuen in den Jahren 2017 bis 2019. F01 = Biotop AZ-Kempen, F02 = Blühfläche Böhm-4, F03 = Blühfläche Oetken-1, F04 = Blühfläche Bonus-3, F05 = Blühfläche Therstappen-3, F06 = Biotopkomplex Overhetfeld. Geschätzter Erfassungsgrad: F01/02/03/05: 85 %, F04: 65 %, F06: 50 % (vgl. Abb. 5). Wirte Nachweise F01 F02 F03 F04 F05 F06 HApi: Chelostoma florisommne, Colletes daviesanus, Heriades truncorum, Hoplitis tridentata, Hylaeus communis, H. difformis, H. Gasteruption jaculator leptocephalus, H. pectoralis, Osmia bicornis, O. leaiana (HCra: - - 1 - 1 1 Pemphredon lugubris, Trypoxylon figulus, Lestiphorus bicinctus, HVes: Symmorphus murarius)

Gasteruption minutum HApi: Hylaeus communis, H. hyalinatus, H. punctatus - 1 - - - -

Anzahl Individuen: 0 1 1 0 1 1 Insgesamt 2 Arten mit zusammen 4 Individuen. Anzahl Arten: 0 1 1 0 1 1

Abb. 41: Schmalbauchwespen – Arten im Porträt.

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 56

7.13 Wollschweber Arten: 40 in Deutschland, ≈ 355 in Europa, ≈ 5382 weltweit. Als parasitische Arten sind Wollschweber grundsätzlich von ausreichend großen Populationen ihrer spezifischen Körpergröße: 1 bis 20 mm. Wirte abhängig (vgl. Kapitel 7.2). Alle Arten besuchen Biologie: Die Larven sind Parasitoide, Blüten und gehören zu den wichtigen Bestäubern. Pseudohyperparasitoide oder Räuber von Puppen, Larven oder Eiern anderer Insekten; vor allem von Hautflüglern Insgesamt konnten nur 2 Arten mit zusammen nur 8 (Hymenoptera), Käfern (Coleoptera), Fliegen (Diptera) und Schmetterlingen (), aber auch von Individuen nachgewiesen werden (Tab. 11). Anhand der Heuschrecken (Orthoptera), Netzflüglern (Neuroptera) und Arten- und Individuenzahlen kann die lokale Zikaden (Auchenorrhyncha). Sehr viele Arten parasitieren in Wollschweber-Fauna der Blühflächen F02 bis F05 als den Nestern von Wildbienen (Apidae). Die Eiablage erfolgt in der Regel relativ ungezielt, meist werden die Eier aus dem vollständig verarmt und die der naturnahen Flächen F01 Flug heraus aus geringer Höhe abgeworfen und erst nach und F06 als sehr stark verarmt eingestuft werden. dem Schlupf begibt sich das speziell hierfür angepasste erste Larvenstadium auf die Suche nach geeigneten Wirten. Der Große Wollschweber (Bombylius major, Abb. 42) Die Imagines besuchen Blüten, um dort Nektar und Pollen gehört im Frühjahr zu den auffälligsten und aufzunehmen normalerweise allgegenwärtigen Fliegen – sein Ökosystemdienstleistungen: Wichtige Bestäuber, vollständiges Fehlen im Bereich der Blühflächen Regulation von Insektenpopulationen. verdeutlicht eindrücklich, dass es dort nicht genügend Gefährdung: Keine überregionalen Roten Listen verfügbar. Nistgelegenheiten für seine Wirte, bodennistende Auf der Roten Liste der gefährdeten Wollschweber Bayerns stehen 15 Arten (50 %), 1 Art (3 %) steht auf der Wildbienen, gibt. Bemerkenswert ist auch das vollständige Vorwarnliste, für 2 Arten (7%) sind die Daten unzureichend Fehlen des Gewöhnlichen Trauerschwebers (Hemipenthes und nur 12 Arten (40 %) wurden als ungefährdet eingestuft. morio), eine ebenfalls sehr auffällige und normalerweise Systematik: Ordnung Zweiflügler (Diptera), Familie häufige Art, die als Pseudohyperparasitoid die Puppen Wollschweber (Bombyliidae). parasitoider Haut- und Zweiflügler parasitiert, z.B. solche Literatur: Artenzahlen: [85, 86, 125], Nomenklatur: [48], aus den Familien Raupenfliegen (Tachinidae), Deutsche Namen: Übersetzung aus [137], Determination: Brackwespen (Braconidae) und Echte Schlupfwespen [22, 44, 46, 159], Gefährdung: [45], Biologie, Wirte: [23, 26, 43, 110, 146, 168, 175]. (Ichneumonidae).

Tab. 11: Wollschweber – Biologie, Nachweise.

BIOLOGIE: A = Lebensweise: p = parasitoid, php = pseudohyperparasitoid, r = räuberisch, ? = unbekannt; B = Wirte: Wirtsbindung soweit bekannt. NACHWEISE: Anzahl nachgewiesener Individuen in den Jahren 2017 bis 2019. F01 = Biotop AZ-Kempen, F02 = Blühfläche Böhm-4, F03 = Blühfläche Oetken-1, F04 = Blühfläche Bonus-3, F05 = Blühfläche Therstappen-3, F06 = Biotopkomplex Overhetfeld. Geschätzter Erfassungsgrad: F01/02/03/05: 85 %, F04: 65 %, F06: 50 % (vgl. Abb. 5). Biologie Nachweise A B F01 F02 F03 F04 F05 F06

Bombylius major p In Nestern von im Boden nistenden Wildbienen (Apidae) 2 - - - - 3 (Großer Wollschweber)

Villa hottentotta Schmetterlingslarven (Lep: Noctuidae, Geometridae, p 3 - - - - - (Hottentotten-Schweber) Zygaenidae)

Anzahl Individuen: 5 0 0 0 0 3 Insgesamt 2 Arten mit zusammen 8 Individuen. Anzahl Arten: 2 0 0 0 0 1

Abb. 42: Wollschweber – Arten im Porträt.

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 57

7.14 Dickkopffliegen Arten: 52 in Deutschland, ≈ 90 in Europa, ≈ 808 weltweit. Als parasitische Arten sind Dickkopffliegen grundsätzlich von Körpergröße: 3 bis 20 mm, meist 5 bis 15 mm. ausreichend großen Populationen ihrer spezifischen Wirte Biologie: Die mitteleuropäischen Arten sind abhängig (vgl. Kapitel 7.2). Alle Arten besuchen Blüten und Endoparasitoide von Wildbienen (Apidae), Echten gehören zu den wichtigen Bestäubern. Grabwespen (Crabronidae), Langstiel-Grabwespen (Sphecidae), Faltenwespen (Vespidae) und Wegwespen Insgesamt konnten 5 Arten mit zusammen 83 Individuen (Pompilidae). Die Eiablage erfolgt im Flug, wobei die nachgewiesen werden (Tab. 12). Anhand der Arten- und Dickkopfliege sich mittels spezialisierter Strukturen ihres eigenen Hinterleibes am Hinterleib des Wirtes festhält. Die Individuenzahlen kann die lokale Dickkopffliegen-Fauna der Imagines besuchen Blüten. Blühflächen F02 bis F05 als sehr stark verarmt und die der Gefährdung: Keine überregionalen Roten Listen naturnahen Flächen F01 und F06 als stark verarmt verfügbar. Auf der Roten Liste der gefährdeten eingestuft werden. Dickkopffliegen Bayerns stehen 19 Arten (47,5 %), 1 Art (2,5 %) steht auf der Vorwarnliste, für 7 Arten (17,5%) sind In nennenswerter Anzahl konnten nur die bei Hummeln die Daten unzureichend und nur 13 Arten (32,5 %) wurden parasitierenden Arten Gemeine Breitstirndickkopffliege und als ungefährdet eingestuft. Dunkle Stieldickkopffliege (Sicus ferrugineus und Ökosystemdienstleistungen: Bestäuber. Physocephala rufipes, Abb. 43) nachgewiesen werden. Systematik: Ordnung Zweiflügler (Diptera), Familie Arten, die solitäre Wildbienen und Wespen parasitieren, Dickkopffliegen (Conopidae). konnten nur in einzelnen Exemplaren auf den naturnahen Literatur: Artenzahlen: [85, 122, 123, 125, 147, 148], Biotopkomplexen (F01, F06) gefunden werden – ihr Determination: [160], Deutsche Namen: [69]. Biologie, vollständiges Fehlen im Bereich der Blühflächen Wirte: [110, 134, 148, 168]. verdeutlicht, dass die dortigen Wirtspopulationen zu klein sind.

Tab. 12: Dickkopffliegen – Biologie, Nachweise. WIRTE: Wirtsbindung soweit bekannt; HApi = Apidae (Wildbienen), HCra = Crabronidae (Echte Grabwespen), HPom = Pompilidae (Wegwespen), HVes = Vespidae (Faltenwespen), ? = unbekannt, ( ) = Wirtsangabe zweifelhaft. NACHWEISE: Anzahl nachgewiesener Individuen in den Jahren 2017 bis 2019. F01 = Biotop AZ-Kempen, F02 = Blühfläche Böhm-4, F03 = Blühfläche Oetken-1, F04 = Blühfläche Bonus-3, F05 = Blühfläche Therstappen-3, F06 = Biotopkomplex Overhetfeld. Geschätzter Erfassungsgrad: F01/02/03/05: 85 %, F04: 65 %, F06: 50 % (vgl. Abb. 5). Wirte Nachweise F01 F02 F03 F04 F05 F06 Conops quadrifasciatus ? (HApi: Bombus lapidarius, B. terrestris, HVes: Vespidae s. str.) - - - - - 1 (Gelbfuß-Wespendickkopffliege) Myopa hirsuta HApi: Andrena vaga 2 - - - - - HApi: Bombus hortorum, B. humilis, B. hypnorum, B. lapidarius, B. Physocephala rufipes lucorum, B. pascuorum, B. ruderarius, B. sylvarum, B. terrestris, B. 2 2 3 1 1 1 (Dunkle Stieldickkopffliege) veteranus (HApi: Andrena marginata, Apis mellifera, HVes: Vespula rufa, V. vulgaris) HApi: Bombus hortorum, B. humilis, B. hypnorum, B. lapidarius, B. Sicus ferrugineus lucorum, B. pascuorum, B. pratorum, B. terrestris (HApi: Andrena 3 1 8 6 9 6 (Gemeine Breitstirndickkopffliege) pilipes, A. thoracica, Anthidium sp., Dasypoda altercator, HVes: Vespula vulgaris) Sicus sp. (unbestimmbare ♂) 8 2 13 4 3 2

Thecophora cinerascens ? (HApi: Lasioglosum nitidiusculus, L. morio, L. pauxillum) 1 - - - - -

Thecophora sp. (unbestimmbare ♂) 4 - - - - -

Anzahl Individuen: 20 5 24 11 13 10 Insgesamt 5 Arten mit zusammen 83 Individuen. Anzahl Arten: 4 2 2 2 2 3

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 58

Abb. 43: Dickkopffliegen – Arten im Porträt.

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 59

7.15 Bienen-Fächerflügler Arten: ≈ 21 in Deutschland, 37 in Europa, 147 Als Parasiten sind Bienen-Fächerflügler grundsätzlich von weltweit. ausreichend großen Populationen ihrer spezifischen Wildbienen- Körpergröße: Bis 6 mm. Wirte abhängig (vgl. Kapitel 7.2). Aufgrund ihrer meist sehr hohen Biologie: Echte Parasiten von Wildbienen Wirtsspezifität eigenen sie sich besonders gut als Bioindikatoren für (Apidae) der Gattungen Andrena, Dufourea, den Zustand ihrer Wirtspopulationen. Halictus, Hylaeus, Lasioglossum, Melitturga, Panurginus und Rhophites, mit größtenteils sehr Insgesamt konnten nur 3 Arten mit zusammen 30 Individuen hoher Wirtsspezifität. Die ungeflügelten Weibchen verbleiben zeitlebens in ihren Wirten, lediglich nachgewiesen werden (Tab. 13). Anhand der Arten- und Kopf und Brust schauen zwischen zwei Individuenzahlen kann die lokale Fauna der Bienen-Fächerflügler Segmenten des Wirtshinterleibes heraus. Die der Fläche F05 als vollständig verarmt, die der Flächen F02, F03 und Männchen sind geflügelt, jedoch sehr kurzlebig; sie finden die Weibchen anhand von Duftstoffen, F04 als sehr stark verarmt und die der naturnahen Biotopkomplexe die die Weibchen abgeben. Die Wirtsbienen F01 und F06 als verarmt eingestuft werden. überleben zwar die Parasitierung, sind aber in der Regel nicht mehr fortpflanzungsfähig. Die sehr geringe Zahl der nachgewiesenen Arten und Individuen auf Gefährdung: Keine Roten Listen verfügbar. den Blühflächen verdeutlicht, dass die dortigen Wirtspopulationen Grundsätzlich hängt ihre Gefährdung primär von zu klein sind. der Gefährdungssituation der Wirte ab, umso mehr, je enger das Wirtsspektrum ist.

Systematik: Ordnung Fächerflügler (Strepsiptera), Familie Bienen-Fächerflügler (Stylopidae).

Literatur: Arten: [37, 41, 67, 144]; Nomenklatur: [37]; Bestimmung: anhand der Wirtsbindung; Biologie, Wirte: [37, 63, 64, 65, 144, 145].

Tab. 13: Bienen-Fächerflügler – Biologie, Nachweise. WIRTE: Wirtsbindung soweit bekannt; HApi = Apidae (Wildbienen). NACHWEISE: Anzahl nachgewiesener Individuen in den Jahren 2017 bis 2019. F01 = Biotop AZ-Kempen, F02 = Blühfläche Böhm-4, F03 = Blühfläche Oetken-1, F04 = Blühfläche Bonus-3, F05 = Blühfläche Therstappen-3, F06 = Biotopkomplex Overhetfeld. Geschätzter Erfassungsgrad: F01/02/03/05: 85 %, F04: 65 %, F06: 50 % (vgl. Abb. 5). Wirte Nachweise F01 F02 F03 F04 F05 F06 Stylops hammella HApi: Andrena chrysosceles, A. nitidiuscula 1 - - 1 - - HApi: Andrena anthrisci, A. clarkella, A. falsifica, A. flavipes, A. fucata, A. Stylops melittae haemorrhoa, A. hattorfiana, A. helvola, A. nigroaenea, A. nitida, A. thoracica, 13 3 2 - - 7 A. varians Stylops nevinsoni HApi: Andrena fulva. A. fulvago, A. synaelpha 1 - - - - 1

Anzahl Individuen: 15 3 2 1 0 8 Insgesamt 3 Arten mit 30 Individuen. Anzahl Arten: 3 1 1 1 0 2

Abb. 44: Bienen-Fächerflügler – Arten im Porträt.

Andrena nitida ♂ mit zwischen dem vierten und fünftem Hinterleibssegment herausschauendem ♀ von Stylops melittae.

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 60

7.16 Wespen-Fächerflügler Arten: 8 in Deutschland, 15 in Europa, 114 Als Parasiten sind Wespen-Fächerflügler grundsätzlich von weltweit. ausreichend großen Populationen ihrer spezifischen Wirte Körpergröße: Bis 6 mm. abhängig (vgl. Kapitel 7.2). Aufgrund ihrer meist sehr hohen Biologie: Echte Parasiten von Echten Wirtsspezifität eigenen sie sich besonders gut als Bioindikatoren für Grabwespen (Crabronidae), Langstiel- den Zustand ihrer Wirtspopulationen. Grabwespen (Sphecidae) und Faltenwespen (Vespidae). Die ungeflügelten Weibchen Insgesamt konnte nur 1 Art mit nur 2 Individuen nachgewiesen verbleiben zeitlebens in ihren Wirten, lediglich Kopf und Brust schauen zwischen zwei werden (Tab. 14). Anhand der Arten- und Individuenzahlen kann die Segmenten des Wirtshinterleibes heraus. Die lokale Fauna der Wespen-Fächerflügler der Flächen, F01, F02, F03, Männchen sind geflügelt, jedoch sehr kurzlebig; F04 und F06 als vollständig verarmt und die der Fläche F05 als sehr sie finden die Weibchen anhand von Duftstoffen, die die Weibchen abgeben. Die Wirtswespen stark verarmt eingestuft werden. überleben zwar die Parasitierung, sind aber in der Das fast vollständige Fehlen der Wespen-Fächerflügler verdeutlicht, Regel nicht mehr fortpflanzungsfähig. dass die Wirtspopulationen zu klein sind, sofern sie nicht vollständig Gefährdung: Keine Roten Listen verfügbar. Grundsätzlich hängt ihre Gefährdung primär von fehlen. der Gefährdungssituation der Wirte ab, umso mehr, je enger das Wirtsspektrum ist. Systematik: Ordnung Fächerflügler (Strepsiptera), Familie Wespen-Fächerflügler (Xenidae).

Literatur: Arten: [3, 4, 7], Nomenklatur: [3], Bestimmung: anhand der Wirtsbindung, Biologie, Wirte: [1, 2, 3, 5, 6, 8].

Tab. 14: Wespen-Fächerflügler – Biologie, Nachweise. WIRTE: Wirtsbindung soweit bekannt; HCra = Crabronidae (Echte Grabwespen), HSph = Sphecidae (Langstiel-Grabwespen), HVes = Vespidae (Faltenwespen). NACHWEISE: Anzahl nachgewiesener Individuen in den Jahren 2017 bis 2019. F01 = Biotop AZ-Kempen, F02 = Blühfläche Böhm-4, F03 = Blühfläche Oetken-1, F04 = Blühfläche Bonus-3, F05 = Blühfläche Therstappen-3, F06 = Biotopkomplex Overhetfeld. Geschätzter Erfassungsgrad: F01/02/03/05: 85 %, F04: 65 %, F06: 50 % (vgl. Abb. 5). Wirte Nachweise F01 F02 F03 F04 F05 F06 HVes: Polistes biglumis, P. dominula, P. nimpha, P. atrimandibularis, P. Xenos vesparum - - - - 2 - austroccidentalis Anzahl Individuen: 0 0 0 0 2 0 Insgesamt 1 Art mit 2 Individuen. Anzahl Arten: 0 0 0 0 1 0

Abb. 45: Bienen-Fächerflügler – Arten im Porträt.

Polistes dominula ♂ mit zwischen dem fünften und sechstem Hinterleibssegment herausschauender Puppe von Xenos vesparum.

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 61

7.17 Echte Schlupfwespen Arten: >3332 in Deutschland, >6644 in Europa, Das DNA Metabarcoding ergab 59 BIN-Arten (Tab. 15). Da sich die >24025 weltweit. der Datenanalyse zu Grunde liegende BIN-Datenbank der Echten Körpergröße: Meist 6 bis 17, aber auch bis zu 50 mm. Schlupfwespen noch im Aufbau befindet, dürfte die tatsächliche Biologie: Die Larven ernähren sich als Endo- Zahl der auf den Blühflächen vorkommenden Arten noch höher oder Ecto-Parasitoide von den Larven und liegen. Die deutlich geringere Anzahl von BIN-Arten auf den Flächen Puppen anderer Insekten und vereinzelt auch von F07 bis F09 beruht auf einer deutlich geringeren Spinnen. Wirte sind vor allem Schmetterlinge, Käfer, Hautflügler und Fliegen, seltener Erfassungsintensität auf diesen Flächen und möglicherweise auch Köcherfliegen, Schnabelfliegen, Netzflügler und auf der ungewöhnlichen Trockenheit im Sommer 2019 (vgl. Kamelhalsfliegen. Die Imagines ernähren sich „Erfassung parasitoider Hautflügler“, Tab. 40). von Blütennektar und Honigtau und manche Arten auch von den Körpersäften ihrer Larvenwirte. Für etwa die Hälfte aller BIN-Arten (27) liegen konkrete Artnamen Überwinterung als ältere Larve oder begattetes Weibchen. Eine oder mehrere Generationen pro vor (Tab. 16). Das Wirtsspektrum von mindestens 19 Arten umfasst Jahr. auch bedeutsame Schädlingsfamilien des Gemüseanbaus (vgl. auch Ökosystemdienstleistungen: Regulation von Kapitel 6). Das Wirtsspektrum der Art Campoletis annulata umfasst Insektenpopulationen. In der Landwirtschaft gleich drei wichtige Schädlinge im Kohlanbau: Die Kohlmotte können Echte Schlupfwespen einen erheblichen (Plutella xylostella), die Kohleule (Mamestra brassicae) und die Beitrag als Nützlinge leisten. Autographa gamma Gefährdung: Keine Roten Listen verfügbar. Gammaeule ( ). Grundsätzlich hängt ihre Gefährdung primär von der Gefährdungssituation der Wirte ab, umso mehr, je enger das Wirtsspektrum ist. Tab. 15: Echte Schlupfwespen – Anzahl BIN-Arten. Systematik: Ordnung Hautflügler (Hymenoptera), Die mittels des DNA Metabarcodings nachgewiesenen Barcode Index Nummern (BIN) Familie Echte Schlupfwespen (Ichneumonidae). können als Art-Stellvertreter für die Anzahl der Arten verwendet werden (vgl. Tab. 41). Literatur: Artenzahlen: [2, 58, 157], Nomenklatur: BIN-Arten insgesamt BIN-Arten pro Fundort [58], Bestimmung: mittels DNA-Barcoding, F02 F03 F04 F05 F07 F08 F09 Biologie: [32, 91, 176]. 59 16 14 9 22 27 5 6

Abb. 46: Echte Schlupfwespen – Arten im Porträt.

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 62

Tab. 16: Echte Schlupfwespen – Biologie, Nachweise. WIRTE: Anzahl bekannter Wirtsarten je Familie; wenn nur eine Wirtsart oder -gattung bekannt ist sind konkrete Wirte aufgeführt. Wichtige Schädlingsfamilien im Gemüseanbau sind fett gedruckt. Col = Coleoptera (Käfer), Dip = Diptera (Zweiflügler), Hym = Hymenoptera (Hautflügler), Lep = Lepidoptera (Schmetterlinge), ? = unbekannt. NACHWEISE: x = Art nachgewiesen. F02 = Blühfläche Böhm-4, F03 = Blühfläche Oetken-1, F04 = Blühfläche Bonus-3, F05 = Blühfläche Therstappen-3, F07 = Blühfläche Korff-4, F08 = Blühfläche Humpesch-2, F09 = Blühfläche Bonus-2. Erfassungsintensität: siehe Tab. 41. Wirte Nachweise F02 F03 F04 F05 F07 F08 F09

Aclastus solutus Spinnen x - - - x - -

Hym: Braconidae (6), Cynipidae (1), Lep: Coleophoridae (1), Yponomeutidae (1), Acrolyta rufocincta ------x Zygaenidae (1)

Aptesis nigrocincta Hym: Argidae (1), Tenthredinidae (18), Lep: Geometridae (1) - - - - x - -

Bathyplectes curculionis Col: Brentidae (1), Curculionidae (4), Lep: Coleophoridae (1) x x - x - - -

Brachycyrtus ornatus Lep: Pieridae: Aporia crataegi - - x - - - -

Buathra laborator Lep: Geometridae (1), Lasiocampidae (2), Noctuidae (3) - - - - x - -

Campodorus viduus Hym: Tenthredinidae: Trichiocampus ulmi ------x

Lep: Coleophoridae 1), Noctuidae (9), Nymphalidae (2), Plutellidae (2), Pterophoridae Campoletis annulata x - x x - - x (3) Hym: Tenthredinidae (1), Lep: Gelechiidae (3), Geometridae (2), Pyralidae (2), Diadegma erucator x x x x - - - Tortricidae (7) Col: Curculionidae (3), Dip: Ephydridae (2), Syrphidae (1), Hym: Eumenidae (1), Tenthredinidae (1), Lep: Argyresthiidae (1), Choreutidae (4), Coleophoridae (2), Depressariidae (2), Epermeniidae (1), Gelechiidae (18), Gracillariidae (1), Heliodinidae Diadegma fenestrale x - - x x - - (1), Noctuidae (2), Oecophoridae (1), Plutellidae (4), Psychidae (3), Pterophoridae (1), Pyralidae (5), Scythridae (1), Simaethidae (2), (1), Tortricidae (18), Yponomeutidae (4) Dip: Tachinidae (1), Hym: Braconidae (9), Ichneumonidae (2), Lep: Choreutidae (1), Encrateola laevigata Coleophoridae (1), Gracillariidae (21), Momphidae (3), Noctuidae (1), Psychidae (1), - - - x - - - Pyralidae (1), Simaethidae (1), Tortricidae (2), Zygaenidae (1) Col: Tenebrionidae (1), Dip: Muscidae (1), Hym: Braconidae (9), Cynipidae (1), Ichneumonidae (7), Tenthredinidae (1), Lep: Bucculatrigidae (2), Coleophoridae (16), Gelechiidae (2), Geometridae (2), Glyphipterigidae (1), Gracillariidae (6,) Incurvariidae Gelis proximus - - - - x - - (1), Lymantriidae (1), Nepticulidae (1), Psychidae (9), Pterophoridae (1), Scythridae (1), Tineidae (1), Tortricidae (3), Yponomeutidae (4), Zygaenidae (1) [Araneida: Agelenidae (1)]

Hoplocryptus coxator Hym: Apidae (1), Crabronidae (4), Vespidae (1) - - - - x - -

Isadelphus coriarius Lep: Tortricidae (2) - - - x - - -

Isadelphus longisetosus Lep: Noctuidae (1), Psychidae (1), Tortricidae (1), Ypsolophidae (1) - - - - x - -

Ischnus alternator Hym: Cimbicidae (1), Tenthredinidae (1), Lep: Pyralidae (1), Tortricidae (2) - - - - - x -

Lethades facialis Hym: Tenthredinidae (5) - - - x x - x

Hym: Tenthredinidae (2), Lep: Psychidae (1), Pyralidae (3), Sesiidae (1), Lissonota coracina - x - - - x - Thaumetopoeidae (1), Tortricidae (3)

Megastylus flavopictus ? x ------

Meloboris collector Lep: Gelechiidae (1), Noctuidae (13), Pterophoridae (1), Tortricidae (1) x - x - - - -

Mesochorus bicinctus ? - - - x - - -

Ophion perkinsi ? - - - x - - -

Orthocentrus asper Dip: : Sciophila lutea - - - - - x -

Phygadeuon variabilis Dip: Muscidae (1), Tachinidae (6), Lep: Arctiidae (1), Lymantriidae (1), Noctuidae (1) - - - - x - - Dip: Syrphidae (1), Hym: Braconidae (1), Crabronidae (1), Lep: Arctiidae (1), Pimpla contemplator Depressariidae (1), Geometridae (1), Lymantriidae (1), Pieridae (1), Sesiidae (1), - - - x x - - Tortricidae (7), Yponomeutidae (3)

Probolus culpatorius Lep: Arctiidae (3), Noctuidae (9), Nymphalidae (2), Sphingidae (1) - x - - - - -

Col: Curculionidae (2), Dip: Tachinidae (1), Hym: Braconidae (4), Cephidae (1), Theroscopus hemipteron Ichneumonidae (4), Tenthredinidae (1), Lep: Noctuidae (1), Pyralidae (2), Tortricidae x - - x x - - (5)

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 63

7.18 Brackwespen Arten: >1486 in Deutschland, >3615 in Europa, >19205 Das DNA Metabarcoding ergab 68 BIN-Arten (Tab. 17). Da sich weltweit. die der Datenanalyse zu Grunde liegende BIN-Datenbank der Körpergröße: Meist 2 bis 6 mm. Brackwespen noch im Aufbau befindet, dürfte die tatsächliche Biologie: Die Larven ernähren sich als Endo- oder Ecto- Parasitoide von den Larven anderer Insekten. Wirte sind Zahl der auf den Blühflächen vorkommenden Arten noch Schmetterlinge, Käfer, Wanzen und Fliegen und seltener höher liegen. Die sehr geringe Zahl von nur 4 BIN-Arten auf auch Hautflügler, Schnabelfliegen, Netzflügler, den Flächen F07 bis F09 beruht auf einer deutlich geringeren Staubläuse, Tarsenspinner und Heuschrecken. Die Wirtsbindung ist meist sehr eng, häufig wird auch nur Erfassungsintensität auf diesen Flächen und möglicherweise eine einzige Wirtsart parasitiert. Eine oder mehrere auch auf der ungewöhnlichen Trockenheit im Sommer 2019 Generationen pro Jahr; Überwinterung als Larve oder (vgl. „Erfassung parasitoider Hautflügler“, Tab. 40). Praepuppe, seltener als Imago. Die Imagines ernähren sich von Blütennektar und Honigtau. Für 17 BIN-Arten liegen konkrete Artnamen vor (Tab. 18). Das Ökosystemdienstleistungen: Regulation von Wirtsspektrum von mindestens 13 Arten umfasst auch Insektenpopulationen. In der Landwirtschaft können Brackwespen einen erheblichen Beitrag als Nützlinge bedeutsame Schädlingsfamilien des Gemüseanbaus (vgl. auch leisten. Kapitel 6). Darunter zwei Arten, die die Kohlmotte (Plutella Gefährdung: Keine Roten Listen verfügbar. xylostella) und vier Arten, die ausschließlich Blattläuse der Grundsätzlich hängt ihre Gefährdung primär von der Familie Aphididae parasitieren. Gefährdungssituation der Wirte ab, umso mehr, je enger das Wirtsspektrum ist. Systematik: Ordnung Hautflügler (Hymenoptera), Familie Brackwespen (Braconidae). Tab. 17: Brackwespen – Anzahl BIN-Arten. Literatur: Artenzahlen: [2, 18, 157], Nomenklatur: [18], Die mittels des DNA Metabarcodings nachgewiesenen Barcode Index Nummern Bestimmung: DNA-Barcoding, [76, 155], Biologie: [91, (BIN) können als Art-Stellvertreter für die Anzahl der Arten verwendet werden (vgl. Tab. 41). 176]. BIN-Arten insgesamt BIN-Arten pro Fundort F02 F03 F04 F05 F07 F08 F09 68 31 24 23 32 13 7 4

Tab. 18: Brackwespen – Biologie, Nachweise. WIRTE: Anzahl bekannter Wirtsarten je Familie; wenn nur eine Wirtsart oder -gattung bekannt ist sind konkrete Wirte aufgeführt. Wichtige Schädlingsfamilien im Gemüseanbau sind fett gedruckt. Col = Coleoptera (Käfer), Dip = Diptera (Zweiflügler), Hem = Hemiptera (Schnabelkerfe), Hym = Hymenoptera (Hautflügler), Lep = Lepidoptera (Schmetterlinge), ? = unbekannt. NACHWEISE: x = Art nachgewiesen. F02 = Blühfläche Böhm-4, F03 = Blühfläche Oetken-1, F04 = Blühfläche Bonus-3, F05 = Blühfläche Therstappen-3, F07 = Blühfläche Korff-4, F08 = Blühfläche Humpesch-2, F09 = Blühfläche Bonus-2. Erfassungsintensität: siehe Tab. 41. Wirte Nachweise F02 F03 F04 F05 F07 F08 F09 Acrisis brevicornis Dip: Cecidomyiidae: Kaltenbachiola strobi - x - - - - -

Aphidius matricariae Hem: Aphididae (131), Triozidae (1), Lep: Nepticulidae (1) - x x x x - -

Bracon crassicornis Lep: Gelechiidae (3), Pyralidae (1), Tortricidae (1), Yponomeutidae (1) - - - x - - -

Bracon radialis Lep: Plutellidae: Plutella xylostella - x x x - - -

Chelonus aberrans ? x ------

Chorebus leptogaster Dip: Agromyzidae (7) - - x - - - -

Chorebus parvungulus Dip: Agromyzidae (2) x - x x - - - Col: Curculionidae (1), Lep: Geometridae (15), Nymphalidae (1), Pieridae Cotesia jucunda - x - x - - - (2), Pterophoridae (1) Dacnusa sibirica Dip: Agromyzidae (11) - - x x - - -

Diolcogaster claritibia Lep: Plutellidae: Plutella xylostella x x - x - - -

Leiophron apicalis Hem: Miridae (4), Formicidae (1) - - - x - - -

Microplitis spinolae Hym: Tenthredinidae (1), Lep: Geometridae (2), Noctuidae (11) - x - x - - x

Microplitis tristis Lep: Noctuidae (13), Nymphalidae (1) x x x x - - x

Perilitus hellenicus ? x ------

Praon barbatum Hem: Aphididae (3) x ------

Praon yomenae Hem: Aphididae (18) - - x - x - -

Toxares deltiger Hem: Aphididae (24) x ------

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 64

7.19 Erzwespen Arten: >1963 in Deutschland, ≥5658 in Europa, Das DNA Metabarcoding ergab 36 BIN-Arten (Tab. 19) aus 7 Familien. >24788 weltweit. Die tatsächliche Zahl der weltweit vorkommenden Arten wird auf 0,1 bis Da sich die der Datenanalyse zu Grunde liegende BIN-Datenbank der 0,5 Millionen geschätzt; die Zahl der in Erzwespen noch im Aufbau befindet, dürfte die tatsächliche Zahl der Deutschland vorkommenden Arten ist auf den Blühflächen vorkommenden Arten noch höher liegen. Die möglicherweise doppelt so hoch wie angegeben. Aus der Familie Leucospidae sehr geringe Zahl von nur 2 BIN-Arten auf den Flächen F07 bis F09 kommen in Deutschland 3 Arten vor. beruht auf einer deutlich geringeren Erfassungsintensität auf diesen Körpergröße: 0,11 bis 5 mm (sehr selten bis 16 Flächen und möglicherweise auch auf der ungewöhnlichen mm), durchschnittlich 1,5 mm. Trockenheit im Sommer 2019 (vgl. „Erfassung parasitoider Biologie: Die Larven fast aller Arten entwickeln Hautflügler“, Tab. 40). sich als Endo- oder Ecto-Parasitoide in Eiern, Larven, Puppen oder Imagines von beinahe Etwa ein Drittel aller Arten (13 BIN-Arten, 36 %) gehören zur Familie allen Arten von Insekten sowie in Spinnen. Bei einigen Arten leben die Larven räuberisch oder Eulophidae, deren Arten vor allem versteckt lebende phytophage sie ernähren sich von lebendem Insektenlarven parasitieren (z.B. von minierenden Pflanzengewebe (Phytophagie). Die adulten Kleinschmetterlingen, Minierfliegen oder Rüsselkäfern) – also solche Erzwespen besuchen zum Teil Blüten oder extraflorale Nektarien und nehmen Nektar auf. Insektenlarven, die mittels herkömmlicher, chemischer Die Arten der Familie Leucospidae (Falten- Schädlingsbekämpfung nur schwer zu erreichen sind. Erzwespen), sind spezifische Parasitoide von Wildbienen der Gattungen Anthidiellum, Für die Hälfte aller BIN-Arten (18 Arten) liegen konkrete Artnamen vor Heriades, Hoplitis, Megachile, Osmia und (Tab. 20). Bis auf eine phytophage Art handelt es sich um parasitoide Pseudoanthidium. Arten, die allesamt, wenn auch nicht immer ausschließlich, Ökosystemdienstleistungen: Regulation von pflanzenfressende Wirte parasitieren. Das Wirtsspektrum von 13 der Insektenpopulationen. Arten umfasst auch bedeutsame Schädlingsfamilien des Gefährdung: Keine Roten Listen verfügbar. Grundsätzlich hängt ihre Gefährdung primär Gemüseanbaus (vgl. auch Kapitel 6). von der Gefährdungssituation der Wirte ab, umso mehr, je enger das Wirtsspektrum ist. Tab. 19: Erzwespen – Anzahl BIN-Arten. Systematik: Ordnung Hautflügler Die mittels des DNA Metabarcodings nachgewiesenen Barcode Index Nummern (BIN) (Hymenoptera), Überfamilie Erzwespen können als Art-Stellvertreter für die Anzahl der Arten verwendet werden (vgl. Tab. 41). (Chalcidoidea), in Deutschland vertreten mit 19 Familien: Aphelinidae, Azotidae, Chalcididae, Familie BIN-Arten BIN-Arten pro Fundort Encyrtidae, Eucharitidae, Eulophidae, insgesamt F02 F03 F04 F05 F07 F08 F09 Eupelmidae, Eurytomidae, Leucospidae, Aphelinidae 1 1 1 - - - - - Mymaridae, Mymarommatidae, Ormyridae, Encyrtidae 1 1 1 1 1 - - - Perilampidae, Pteromalidae, Signiphoridae, Tanaostigmatidae, Tetracampidae, Torymidae, 13 8 10 5 12 - - 1 Eulophidae Trichogrammatidae. Eurytomidae 5 3 2 1 2 - - - Literatur: Arten: [2, 82, 178], Nomenklatur [82], Mymaridae 3 1 - - 2 - - - Bestimmung: DNA-Barcoding, [17], Biologie: Pteromalidae 12 6 6 5 9 1 - - [82, 83]. Trichogrammatidae 1 - - - 1 - - - Anzahl BIN-Arten: 36 20 20 12 27 1 0 1

Eine Puppe des Kleinen Kohlweißlings (Pieris rapae) wird von einer Erzwespe bei der Nektaraufnahme an einem extrafloralen Nektarium Erzwespe parasitiert (Pteromalus sp.). der Ackerwicke in einem Blühstreifen.

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 65

Tab. 20: Erzwespen – Biologie, Nachweise. BIOLOGIE: A = Lebensweise: p = parasitoid, phy = phytophag, hp = hyperparasitoid, r = räuberisch, ? = unbekannt; B = Wirte: Anzahl bekannter Wirtsarten je Familie; wenn nur eine Wirtsart oder -gattung bekannt ist sind konkrete Wirte aufgeführt. Wichtige Schädlingsfamilien im Gemüseanbau sind fett gedruckt. Col = Coleoptera (Käfer), Dip = Diptera (Zweiflügler), Hem = Hemiptera (Schnabelkerfe), Hym = Hymenoptera (Hautflügler), Lep = Lepidoptera (Schmetterlinge), ? = unbekannt. NACHWEISE: x = Art nachgewiesen. F02 = Blühfläche Böhm-4, F03 = Blühfläche Oetken-1, F04 = Blühfläche Bonus-3, F05 = Blühfläche Therstappen-3, F07 = Blühfläche Korff-4, F08 = Blühfläche Humpesch-2, F09 = Blühfläche Bonus-2. Erfassungsintensität: siehe Tab. 41. Familie Art Biologie Nachweise A B F02 F03 F04 F05 F07 F08 F09

Aphelinidae Aphelinus abdominalis p Hem: Aphididae (31) x x - - - - -

Hem: Aphididae (1), Reduviidae (1), Lep: Encyrtidae Copidosoma floridanum p Hesperiidae (2), Limacodidae (2), Noctuidae (37), x x x x - - - Notodontidae (1), Tortricidae (2) Col: Bruchidae (1), Dip: Cecidomyiidae (2), Hym: Eulophidae aethiops p x x - x - - - Cynipidae (15), Eurytomidae (1), Hym: Cynipidae (2)

Eulophidae Aprostocetus forsteri p Dip: (1), Hym: Cynipidae (10) x x x x - - -

Eulophidae Chrysocharis liriomyzae p Dip: Agromyzidae (27) x - - x - - -

Dip: Agromyzidae (55), Tephritidae (1), Lep: Eulophidae Diglyphus isaea p x x x x - - - Gracillariidae (3), Lyonetiidae (2), Nepticulidae (1) Col: Curculionidae (1), Scolytidae (2), Dip: Hemiptarsenus Agromyzidae (14), Ephydridae (1), Hem: Coccidae Eulophidae p - x - x - - - unguicellus (1), Lep: Elachistidae (8), Noctuidae (2), Pyralidae (2), Yponomeutidae (1) Col: Anthribidae (1), Apionidae (3), Chrysomelidae (8), Curculionidae (13), Staphylinidae (1), Dip: Eulophidae Necremnus leucarthros p Agromyzidae (1), Cecidomyiidae (1), Chloropidae x - - x - - - (1), Lep: Coleophoridae (1), Eriocraniidae (1), Tortricidae (3), Yponomeutidae (1) Dip: Cecidomyiidae (1), Hym: Tenthredinidae (1), Eulophidae Quadrastichus vacuna p - x x x - - x Lep: Lyonetiidae (1)

Eulophidae Tetrastichus coeruleus p Col: Chrysomelidae (2) - - x - - - -

Eurytomidae Bruchophagus gibbus phy Pflanzen: Apiaceae (1), Fabaceae (8) x x - x - - -

Mymaridae Gonatocerus fuscicornis p Dip: Chloropidae: Oscinella frit - - - x - - -

Col: Apionidae (2), Curculionidae (4), Dip: Pteromalidae Mesopolobus morys p x x - x - - - Cecidomyiidae (1) Col: Coccinellidae (2), Dip: Agromyzidae (1), Cecidomyiidae (1), Syrphidae (1), Hem: Aphididae (88), Coccidae (3), Kermesidae (1), Pseudococcidae Pteromalidae Pachyneuron aphidis p (2), Psyllidae (3), Hym: Cynipidae (1), Lep: - - - x - - - Gelechiidae (1), Tortricidae (2), Hym: Aphelinidae (4), Braconidae (56), Charipidae (2), Encyrtidae (4), Figitidae (1), Scelionidae (1)

Pteromalidae Pteromalus albipennis p Dip: Tephritidae (17) x x x x x - -

Dip: Tephritidae (2), Hym: Cynipidae (1), Lep: Pteromalidae Pteromalus chlorospilus p x x x - - - - Gelechiidae (1) Col: Curculionidae (1), Dip: Tephritidae (3), Lep: Pteromalidae Pteromalus intermedius p - - x x - - - Coleophoridae (1) Col: Curculionidae (10), Dip: Agromyzidae (9), Calliphoridae (1), Cecidomyiidae (2), Chloropidae Pteromalidae Stenomalina gracilis p x x x x - - - (1), Tephritidae (2), Hym: Cynipidae (1), Lep: Tortricidae (1)

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 66

Abb. 47: Erzwespen – Arten im Porträt.

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 67

7.20 Tagfalter Arten: 189 in Deutschland, 496 in Europa, ≈ Als gute Flieger können Tagfalter neue Lebensräume schnell 19000 weltweit. erreichen. Für deren Besiedlung benötigen sie aber geeignete Körpergröße: Flügelspannweiten von 18 bis 80 mm. Raupenfutterpflanzen und ungestörte Überwinterungsorte. Daher Biologie: Alle Raupen der einheimischen Arten sind die Blühflächen zwar für alle erwachsenen Tagfalter als leben von pflanzlicher Nahrung, wobei Nahrungshabitat (Blütennektar) attraktiv, als Fortpflanzungsort unterschiedliche Grade der Spezialisierung aber nur für solche, die dort ihre spezifischen Raupen- auftreten: polyphag (verschiedene Pflanzen), oligophag (Beschränkung auf einige Futterpflanzen finden. Alle Arten sind wichtige Bestäuber. Pflanzenfamilien, –gattungen oder -arten), monophag (eine einzelne Pflanzenart). Insgesamt konnten 15 Arten mit zusammen 548 Individuen Entsprechend dem Vorkommen der Wirtspflanzen nachgewiesen werden (Tab. 21). Davon entfallen 293 (53 %) auf den bestehen oft enge Lebensraumbindungen. Bei Kleinen Kohlweißling (Pieris rapae, Abb. 51), 130 (23 %) auf das Ameisen-Bläulingen ernähren sich die älteren Raupen räuberisch von Ameisenbrut. Die Große Ochsenauge (Maniola jurtina, Abb. 50) und 48 (4 %) auf den erwachsenen Falter ernähren sich meist als Großen Kohlweißling (Pieris brassicae, Abb. 51). Die übrigen 12 Blütenbesucher von Nektar, es werden aber auch Arten konnten nur mit 1 bis 25 Individuen nachgewiesen werden. Baumsäfte und faulende Früchte und vereinzelt Anhand der Indikatoren Arten- und Individuenzahlen (Tab. 10), Tierkadaver und Kot genutzt. Ökosystemdienstleistungen: Bestäubung, Anzahl gefährdeter Arten (Abb. 3) und Anzahl standorttreuer Arten Naturerleben & Erholung. (Abb. 49) kann die lokale Tagfalterfauna der Fläche F02 als Gefährdung: In Deutschland stehen 99 Arten vollständig verarmt, die der Flächen F03, F04 und F05 und F01 als (53,8 %) auf der Roten Liste der gefährdeten sehr stark verarmt und die der Fläche F06 als verarmt eingestuft Arten, 21 Arten (11,4 %) stehen auf der Vorwarnliste, für 7 Arten (3,8 %) sind die Daten werden. unzureichend und nur 57 Arten (31,0 %) wurden als ungefährdet eingestuft (5 weitere Arten Die Transektzählungen (Abb. 48) zeigen, dass die Blühflächen wurden nicht bewertet). praktisch nur als „Nektartankstellen“ bzw. Trittsteinbiotope Systematik: Ordnung Schmetterlinge genutzt wurden: bei 97 % der Individuen handelte es sich um (Lepidoptera), Familien Ritterfalter (Papilionidae), wandernde bzw. vagabundierende Arten, deren Auftreten das stark Weißlinge (Pieridae), Bläulinge (Lycaenidae), wechselnde Blütenangebot der Flächen widerspiegelt. Als Edelfalter (Nymphalidae), Würfelfalter (Riodinidae) und Dickkopffalter (Hesperiidae). Larvalhabitat für standorttreue Arten kommen die Blühflächen nur Literatur: Arten: [95, 170] , Nomenklatur: [95], für zwei Arten (Großes Ochsenauge Maniola jurtina, Abb. 50 und Deutsche Namen: [95], Bestimmung: [129], Hauhechel-Bläuling Polyommatus icarus, Abb. 51) in Frage, ein Gefährdung: [95, 121], Biologie: [90, 96, 127, entsprechender Erfolg ist aber angesichts der geringen 128]. Individuenzahlen fraglich.

Abb. 48: Tagfalter – Ergebnisse der Transektzählungen.

1200

1000

800

600

400 Individuen / Hektar Blühfläche

200

0 Juli Juli Juli Juli Juli Juli Juli Juli Juli Mai Mai Mai Mai Mai Mai Juni Juni Juni Juni Juni Juni Juni Juni Juni April April April April April April August August August August August August August August August 2017 2018 2019 2017 2018 2019 2017 2018 2019 F02 F03 F05 Aglais urticae Inachis io Lycaena phlaeas Maniola jurtina Pieris brassicae Pieris napi Pieris rapae Polyommatus icarus Vanessa atalanta Vanessa cardui

Die Anzahl der beobachteten Tagfalter schwankte zwischen 0 und 1130 Individuen je Hektar Blühfläche (Mittelwert 109). Da es sich größtenteils um wandernde bzw. vagabundierende Individuen handelt, spiegeln die Zahlen im Wesentlichen das mit der Zeit stark wechselnde Blütenangebot der Flächen wider (vgl. hierzu die Abbildungen in Tab. 18 ff). F02: Blühfläche Böhm-4, F03: Blühfläche Oetken-1, F05: Blühfläche Therstappen-3.

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 68

Abb. 49: Tagfalter – Anzahl standorttreuer Arten.

6 5 4 3 Arten 2 1 - F02 F03 F04 F05 F01 F06 Blühflächen naturnahe Biotopkomplexe standorttreue / vagabundierende Arten - - - - - 1 standorttreue Arten - 2 2 2 2 4 sehr standorttreue Arten ------

Als relatives Maß für die Intaktheit der lokalen Tagfalterfaunen kann die Anzahl der standorttreuen Arten verwendet werden (vgl. Tab. 21). Diese Arten besitzen nur ein geringes Ausbreitungspotenzial, d. h. sie können in der Regel nur dann auf den Blühflächen beobachtet werden, wenn es in der Nähe noch entsprechende Populationen gibt. Fläche F02 ist bezüglich standorttreuer Arten vollständig verarmt, die Flächen F03, F04, F05 und F01 sind sehr stark verarmt und Fläche F06 ist verarmt. F01: 85 % Erfassungsgrad, Biotop AZ-Kempen; F02: 85 %, Blühfläche Böhm-4; F03: 85 %, Blühfläche Oetken-1; F04: 65 %, Blühfläche Bonus-3; F05: 85 %, Blühfläche Therstappen-3, F06: 50 %, Biotopkomplex Overhetfeld.

Tab. 21: Tagfalter – Gefährdung, Biologie, Nachweise. GEFÄHRDUNG: D = Deutschland, NW = Nordrhein-Westfalen, 0 = Ausgestorben oder verschollen, 1 = Vom Aussterben bedroht, 2 = Stark gefährdet, 3 = Gefährdet, G = Gefährdung unbekannten Ausmaßes, R = Extrem selten, V = Vorwarnliste, D = Daten unzureichend, ✱ = Ungefährdet, ♦ = Nicht bewertet, − = nicht aufgelistet. BIOLOGIE: A = Ökologischer Verbreitungstyp: Ubiquisten (U) = weit verbreitete Arten, die an den verschiedensten blütenreichen Stellen auftreten. Larval- und Imaginalhabitate können weit voneinander entfernt liegen. Mesophile (M) = Arten mit großer ökologischer Toleranzbreite, jedoch unter Bevorzugung artspezifischer Landschaftsstrukturen. M1 = mesophile Arten des Offenlandes. M2 = mesophile Arten gehölzreicher Übergangsbereiche. M3 = mesophile Waldarten. Xerothermophile (X) = wärmebedürftige Arten mit Verbreitungsschwerpunkt in Südeuropa, die bei uns vorzugsweise südexponierte Hänge, Sandheiden und entsprechende Orte besiedeln. X1 = xerothermophile Offenlandbewohner, X2 = xerothermophile Gehölzbewohner. Hygrophile (H) = Arten, die Feuchthabitate benötigen (ohne Tyrphostene). Tyrphostene (T) = Vorkommen nur in (Hoch-) Mooren. Alpicole (A) = Gebirgsarten (montan & alpin). B = Standorttreue: ss = sehr standorttreu; s = standorttreu; v = vagabundierend; w = Wanderfalter. C = Generationen: Anzahl der Generationen pro Jahr. D = Larvalernährung: polyphag (verschiedene Pflanzen), oligophag (Angabe der Pflanzenfamilie, –gattungen oder -arten), monophag (Angabe der Pflanzenart), zoophag (Angabe der Beute). NACHWEISE: Anzahl nachgewiesener Individuen in den Jahren 2017 bis 2019. F01 = Biotop AZ-Kempen, F02 = Blühfläche Böhm-4, F03 = Blühfläche Oetken-1, F04 = Blühfläche Bonus-3, F05 = Blühfläche Therstappen-3, F06 = Biotopkomplex Overhetfeld. Geschätzter Erfassungsgrad: F01/02/03/05: 85 %, F04: 65 %, F06: 50 % (vgl. Abb. 5). Gefährdung Biologie Nachweise D NW A B C D F01 F02 F03 F04 F05 F06 Aglais urticae * * U v 2 Urtica dioica - 1 - - - - (Kleiner Fuchs) Celastrina argiolus * * M3 (X2) s/v 1-3 polyphag - - - - - 3 (Faulbaum-Bläuling) Coenonympha pamphilus * V M1 (M2, X1, H) s 2-3 Poaceae - - - - - 4 (Kleines Wiesenvögelchen) Gonepteryx rhamni * * M2 (M3) s 1 Rhamnaceae - - - 1 - 7 (Zitronenfalter) Inachis io * * U v 1-2 Urtica dioica 2 1 3 4 3 - (Tagpfauenauge) Lycaena phlaeas * * M1 (M2, X1) v 4 Rumex - - - 1 1 - (Kleiner Feuerfalter) Maniola jurtina * * U s 1 Poaceae 6 - 3 5 1 115 (Großes Ochsenauge) Papilio machaon * V M1 (M2, X1) v 2-3 polyphag - - 1 - - 1 (Schwalbenschwanz) Pararge aegeria s CH 2 Poaceae - - - - - 2 (Waldbrettspiel) Pieris brassicae * * U v 3 Brassicaceae 1 20 3 3 19 2 (Großer Kohlweißling) Pieris napi * * U v 3 Brassicaceae - - - - 2 - (Grünader-Weißling) Pieris rapae * * U v 3 Brassicaceae 9 91 33 23 132 5 (Kleiner Kohlweißling) Polyommatus icarus * * U s 2-3 Fabaceae 16 - 3 - 6 - (Hauhechel-Bläuling) Vanessa atalanta * * U w 1-3 Urtica dioica - - - - 3 2 (Admiral) Vanessa cardui * * U w 1-2 polyphag - 5 4 - - 1 (Distelfalter) Anzahl Individuen: 34 118 50 37 167 142 Insgesamt 15 Arten mit zusammen 548 Individuen Anzahl Arten: 5 5 7 6 8 10

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 69

Abb. 50: Tagfalter – Arten im Porträt, Teil 1.

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 70

Abb. 51: Tagfalter – Arten im Porträt, Teil 2.

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 71

7.21 Schwebfliegen Arten: 463 in Deutschland, ≈ 950 in Europa, ≥ 6107 Schwebfliegen gehören aufgrund ihres Bedarfs an Nektar und weltweit. Pollen zu den häufigsten Blütenbesuchern, sie sind nach den Körpergröße: 3,5 bis 35 mm. Wildbienen die zweitwichtigsten Bestäuber. Die Larven vieler Biologie: Bei den Larven gibt es unterschiedlichste Schwebfliegenarten ernähren sich zudem von Blattläusen und Ernährungstypen (phytophage, mycophage, können so in der Landwirtschaft als Nützlinge fungieren. xylophage, zoophage, terrestrische und aquatische saprophage u.a.). Entsprechend wird eine große Insgesamt konnten 56 Arten mit zusammen 4700 Individuen Zahl von Biotoptypen besiedelt. Die Gesamtentwicklungszeit vom Ei bis zur nachgewiesen werden (Tab. 22). Die hohe Gesamtanzahl an erwachsenen Fliege kann artspezifisch zwischen Individuen geht im Wesentlichen auf sechs Arten zurück, die mit zwei Wochen und mehreren Jahren liegen, zusammen 4390 Tieren 93 % aller Individuen ausmachen und die entsprechend gibt es semi-, uni-, bi- und plurivoltine Arten. Ein Teil der Arten zeigt ein mehr oder weniger auch allgemein zu den häufigsten Arten zählen. Zwei dieser Arten ausgeprägtes Wanderverhalten. Die Imagines (Eristalis tenax, E. arbustorum, Abb. 54) haben sich aufgrund der ernähren sich meist von Nektar und Pollen. aquatischen Lebensweise ihrer Larven offensichtlich außerhalb Schwebfliegen schlüpfen mit unausgereiften Ovarien; um Eier legen zu können, müssen sie vermehrt und nutzen als stark wandernde Arten die Blühflächen zunächst Proteine in Form von Pollen fressen nur als Nahrungsquelle. Die Larven von drei Arten (Episyrphus (sogenannter „Reifungsfraß“). balteatus Melanostoma mellinum , Abb. 53, , Abb. 54, Ökosystemdienstleistungen: Nach den Sphaerophoria scripta, Abb. 55) entwickeln sich als Blattlausjäger Wildbienen die wichtigsten Bestäuber von innerhalb der Streu- und Krautschicht, sie können sich also Blütenpflanzen. Die Larven zoophager Arten können als Nützlinge in Obst- und Feldbau erfolgreich innerhalb der Blühflächen fortpflanzen. Allerdings fungieren. gehören auch diese drei zu den stark wandernden Arten, so dass Gefährdung: In Deutschland stehen 169 Arten zumindest ein Teil der beobachteten Individuen nicht auf den (36,5 %) auf der Roten Liste der gefährdeten Arten, Blühflächen geschlüpft sein dürfte. Die Larven der sehr häufigen, 32 Arten (6,9 %) stehen auf der Vorwarnliste, für 31 aber nicht wandernden sechsten Art (Syritta pipiens, Abb. 56) Arten (6,7 %) sind die Daten unzureichend und nur 231 Arten (49,9 %) wurden als ungefährdet entwickeln sich in feuchtem verrottendem Pflanzenmaterial und eingestuft. damit wahrscheinlich auch auf den Blühflächen. Alle anderen Arten konnten nur mit 1 bis 30 Individuen nachgewiesen werden. Systematik: Ordnung Zweiflügler (Diptera), Familie Schwebfliegen (Syrphidae). 80 % aller beobachteten Individuen gehören zu stark oder schwach wandernden Arten, nur 20 % zu standorttreuen Arten. Literatur: Arten: [85, 86, 143], Nomenklatur: [143], Deutsche Namen: [98], Bestimmung: [13, 14, 31, Anhand der Arten- und Individuenzahlen (Tab. 11) und der Anzahl 52, 140, 141, 158, 161, 163, 164, 165, 166], Gefährdung: [143], Biologie: [12, 94, 98, 139, 142]. standorttreuer Arten (Abb. 43) kann die lokale Schwebfliegenfauna der Flächen F02, F04 und F05 als sehr stark verarmt, die der Flächen F01 und F03 als stark verarmt und die der Fläche F06 als verarmt eingestuft werden. Die beobachteten Massenansammlungen einzelner Arten bedeuten ein optimales Nahrungsangebot für ihre Fressfeinde und damit die gewünschte Wiederbelebung der Nahrungskette.

Abb. 52: Schwebfliegen – Anzahl standorttreuer Arten

20 18 16 14 12 10 Arten 8 6 4 2 - F02 F03 F04 F05 F01 F06 Blühflächen naturnahe Biotopkomplexe keine Langstrecken-Wanderungen / schwach 1 1 - 1 1 2 wandernd keine Langstrecken-Wanderungen 8 16 8 8 13 17

Als relatives Maß für die Intaktheit der lokalen Schwebfliegenfaunen kann die Anzahl der nicht wandernden Arten verwendet werden (vgl. Tab. 22). Diese Arten besitzen nur ein geringes Ausbreitungspotenzial, d. h. sie können in der Regel nur dann auf den Blühflächen beobachtet werden, wenn es in der Nähe noch entsprechende Populationen gibt. Die Flächen F02, F04 und F05 sind bezüglich standorttreuer Arten sehr stark verarmt, die Flächen F03 und F01 sind stark verarmt und Fläche F06 ist verarmt. F01: 85 % Erfassungsgrad, Biotop AZ-Kempen; F02: 85 %, Blühfläche Böhm-4; F03: 85 %, Blühfläche Oetken-1; F04: 65 %, Blühfläche Bonus-3; F05: 85 %, Blühfläche Therstappen-3, F06: 50 %, Biotopkomplex Overhetfeld.

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 72

Tab. 22: Schwebfliegen – Gefährdung, Biologie und Nachweise.

GEFÄHRDUNG: D = Deutschland, 0 = Ausgestorben oder verschollen, 1 = Vom Aussterben bedroht, 2 = Stark gefährdet, 3 = Gefährdet, G = Gefährdung unbekannten Ausmaßes, R = Extrem selten, V = Vorwarnliste, D = Daten unzureichend, ✱ = Ungefährdet, ♦ = Nicht bewertet, − = nicht aufgelistet. BIOLOGIE: A = Larvalernährungstyp:1. Phyto- & Myzetophage. 1.1 in höheren Pflanzen, 1.1.1 Blattminierer, 1.1.2 in Stängeln von krautigen Pflanzen, 1.1.3 in Rhizomen, Wurzeln und Zwiebeln, 1.1.4 im Kambium von Bäumen, 1.2 in Pilzen; 2. Zoophage. 2.1 aphidiphag – myrmekophil (Wurzelblattläuse), 2.2 aphidophag – in der Streuschicht oder in der Vegetation, 2.2.1 arboricol (Strauch- und Baumschicht), meist spezialisiert, 2.2.2 herbicol (Krautschicht und Streuschicht), meist polyphag (f für fakultativ aphidophag), 2.2.3 subterran an Wurzelläusen (oft zusammen mit Ameisen), 2.3 zoophag mit anderem/breiterem Beutespektrum (z.B. Schmetterlingsraupen), 2.4 Parasiten in Hymenopterennestern (Bombus, Vespidae), 2.5 Parasiten in Ameisennestern; 3. Saprophage. 3.1 aquatisch saprophag (microphag, Detriusfresser), 3.2 terrestrisch saprophag, 3.2.0 in zersetztem krautigen Pflanzenmaterial, 3.2.1 xylophag (s stark zersetzt, m mäßig zersetzt, h in hartem Holz), 3.2.2 in Schleimflüssen von Bäumen, 3.2.3, coprophag, 3.2.4 Kommensalen in Hymenopterennestern (Bombus, Vespidae). B = Generationen: Anzahl der Generationen pro Jahr. C = Migration: - = keine Langstrecken-Wanderungen, m: schwach wandernd, M = stark wandernd; ? = unbekannt. NACHWEISE: Anzahl nachgewiesener Individuen in den Jahren 2017 bis 2019. F01 = Biotop AZ-Kempen, F02 = Blühfläche Böhm-4, F03 = Blühfläche Oetken-1, F04 = Blühfläche Bonus-3, F05 = Blühfläche Therstappen-3, F06 = Biotopkomplex Overhetfeld. Geschätzter Erfassungsgrad: F01/02/03/05: 85 %, F04: 65 %, F06: 50 % (vgl. Abb. 5).

Gefährdung Biologie Nachweise

D A B C F01 F02 F03 F04 F05 F06

Cheilosia carbonaria * ? 2 - - 1 1 - - 1 (Dunkle Erzschwebfliege)

Cheilosia cynocephala D 1.1.2 1 - - - 1 - - - (Hundskopf-Erzschwebfliege)

Cheilosia grossa * 1.1.2 1 ------1 (Große Erzschwebfliege)

Cheilosia latifrons * 1.1 1-2 ------2 (Kahle Erzschwebfliege)

Cheilosia pagana * 1.1.3 1-2 - 1 - 2 - - - (Kerbel-Erzschwebfliege)

Cheilosia proxima * 1.1.2 1-2 - - - 4 - - - (Stämmige Erzschwebfliege)

Cheilosia vernalis agg. 1.1.2 2 - - 1 - 3 -

Chrysogaster solstitialis * 3.1 1-2 ------1 (Gemeine Goldbauchschwebfliege)

Chrysotoxum cautum * 2.1? 1 ------1 (Globige Wespenschwebfliege)

Dasysyrphus albostriatus * 2.2.1 2 m/M - - - - - 1 (Gestreifte Waldschwebfliege)

Didea fasciata * 2.2.1 2 m - - - 1 - - (Helle Breitschwebfliege)

Epistrophe eligans * 2.2.1 1 - - - 1 - - 1 (Zweiband-Heckenschwebfliege)

Epistrophe nitidicollis * 2.2.1 1 - - - 1 - - 1 (Glänzende Heckenschwebfliege)

Episyrphus balteatus * 2.2.2 >2 M 1 1 11 1 3 9 (Parkschwebfliege)

Eristalinus aeneus * 3.1 >2 - - - - 4 - - (Glänzende Augenpunktschwebfliege)

Eristalinus sepulchralis * 3.1 >2 - 2 4 1 3 5 1 (Schwarze Augenfleckschwebfliege)

Eristalis abusiva G 3.1 2 - - - - - 2 - (Küsten-Bienenschwebfliege)

Eristalis arbustorum * 3.1 >2 M 14 15 11 4 22 - (Kleine Bienenschwebfliege)

Eristalis intricaria * 3.1 1-2 - - - - 1 - 1 (Hummel-Bienenschwebfliege)

Eristalis nemorum * 3.1 2 -/m 6 1 2 - 4 2 (Feld-Bienenschwebfliege)

Eristalis pertinax * 3.1 >2 m - - - - - 6 (Lange Bienenschwebfliege)

Eristalis tenax * 3.1 >2 M 388 59 14 268 75 51 (Große Bienenschwebfliege)

Eumerus strigatus * 1.1.3 1-2 - - 1 - - 1 - (Gemeine Zwiebelmondschwebfliege)

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 73

Tab. 22: Schwebfliegen – Gefährdung, Biologie und Nachweise.

GEFÄHRDUNG: D = Deutschland, 0 = Ausgestorben oder verschollen, 1 = Vom Aussterben bedroht, 2 = Stark gefährdet, 3 = Gefährdet, G = Gefährdung unbekannten Ausmaßes, R = Extrem selten, V = Vorwarnliste, D = Daten unzureichend, ✱ = Ungefährdet, ♦ = Nicht bewertet, − = nicht aufgelistet. BIOLOGIE: A = Larvalernährungstyp:1. Phyto- & Myzetophage. 1.1 in höheren Pflanzen, 1.1.1 Blattminierer, 1.1.2 in Stängeln von krautigen Pflanzen, 1.1.3 in Rhizomen, Wurzeln und Zwiebeln, 1.1.4 im Kambium von Bäumen, 1.2 in Pilzen; 2. Zoophage. 2.1 aphidiphag – myrmekophil (Wurzelblattläuse), 2.2 aphidophag – in der Streuschicht oder in der Vegetation, 2.2.1 arboricol (Strauch- und Baumschicht), meist spezialisiert, 2.2.2 herbicol (Krautschicht und Streuschicht), meist polyphag (f für fakultativ aphidophag), 2.2.3 subterran an Wurzelläusen (oft zusammen mit Ameisen), 2.3 zoophag mit anderem/breiterem Beutespektrum (z.B. Schmetterlingsraupen), 2.4 Parasiten in Hymenopterennestern (Bombus, Vespidae), 2.5 Parasiten in Ameisennestern; 3. Saprophage. 3.1 aquatisch saprophag (microphag, Detriusfresser), 3.2 terrestrisch saprophag, 3.2.0 in zersetztem krautigen Pflanzenmaterial, 3.2.1 xylophag (s stark zersetzt, m mäßig zersetzt, h in hartem Holz), 3.2.2 in Schleimflüssen von Bäumen, 3.2.3, coprophag, 3.2.4 Kommensalen in Hymenopterennestern (Bombus, Vespidae). B = Generationen: Anzahl der Generationen pro Jahr. C = Migration: - = keine Langstrecken-Wanderungen, m: schwach wandernd, M = stark wandernd; ? = unbekannt. NACHWEISE: Anzahl nachgewiesener Individuen in den Jahren 2017 bis 2019. F01 = Biotop AZ-Kempen, F02 = Blühfläche Böhm-4, F03 = Blühfläche Oetken-1, F04 = Blühfläche Bonus-3, F05 = Blühfläche Therstappen-3, F06 = Biotopkomplex Overhetfeld. Geschätzter Erfassungsgrad: F01/02/03/05: 85 %, F04: 65 %, F06: 50 % (vgl. Abb. 5).

Gefährdung Biologie Nachweise

D A B C F01 F02 F03 F04 F05 F06

Eumerus tuberculatus * 1.1.3 1 - - 1 - - - - (Höcker-Zwiebelmondschwebfliege)

Eupeodes corollae * 2.2.2 >2 M 3 5 4 5 12 - (Gemeine Feldschwebfliege)

Eupeodes latifasciatus * 2.2.1 2 m/(M) - - 1 - 2 - (Breitband-Feldschwebfliege)

Eupeodes luniger * 2.2.1 2 M - 2 6 - 5 10 (Mondfleck-Feldschwebfliege)

Helophilus hybridus * 3.1 1-2 - - - - 1 - - (Helle Sonnenschwebfliege)

Helophilus pendulus * 3.1 >2 m - - 2 2 2 4 (Gemeine Sonnenschwebfliege)

Helophilus trivittatus * 3.1 1-2 m/M 8 1 1 4 - - (Große Sonnenschwebfliege)

Melanostoma mellinum * 2.2.2 >2 M 18 25 31 16 61 3 (Gemeine Grasschwebfliege)

Melanostoma scalare * 2.2.2 2/>2 ------1 (Lange Grasschwebfliege)

Merodon equestris * 1.1.3 1 - 2 - - - - - (Gemeine Zwiebelschwebfliege)

Myathropa florea * 3.2.1 2 - 6 - 3 - 8 13 (Gemeine-Doldenschwebfliege)

Neoascia podagrica * 3.2 2 - - - - - 2 - (Gemeine Keulenschwebfliege)

Paragus haemorrhous * 2.2.2 2 - 3 - - 2 - 3 (Gemeine Heideschwebfliege)

Paragus quadrifasciatus * 2.2.2 >2 - 3 - - - - - (Vierbindige Heideschwebfliege)

Pipizella annulata V 2.1 2 - 5 - 3 - - - (Gelbfuß-Zwergschwebfliege)

Pipizella sp. 8 1 5 3 1 3 (unbestimmbare ♀)

Pipizella viduata * 2.1 1 - 17 2 3 3 2 1 (Gemeine Zwergschwebfliege)

Platycheirus angustatus * 2.2 1 - - - 1 - - - (Schmale Breitfußschwebfliege)

Platycheirus clypeatus * 2.2.2 2 - - 1 1 - 1 - (Gemeine Breitfußschwebfliege)

Platycheirus occultus V ? 1 - - - - 1 - - (Okkulte Breitfußschwebfliege)

Platycheirus scutatus * 2.2.2 2/>2 - 1 - 1 - - - (Wald-Breitfußschwebfliege)

Rhingia campestris * 3.2.3 2 - 1 - - - - - (Feld-Schnabelschwebfliege)

Scaeva pyrastri * 2.2.1 2/>2 M - - 1 1 - 1 (Weiße Dickkopfschwebfliegen)

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 74

Tab. 22: Schwebfliegen – Gefährdung, Biologie und Nachweise.

GEFÄHRDUNG: D = Deutschland, 0 = Ausgestorben oder verschollen, 1 = Vom Aussterben bedroht, 2 = Stark gefährdet, 3 = Gefährdet, G = Gefährdung unbekannten Ausmaßes, R = Extrem selten, V = Vorwarnliste, D = Daten unzureichend, ✱ = Ungefährdet, ♦ = Nicht bewertet, − = nicht aufgelistet. BIOLOGIE: A = Larvalernährungstyp:1. Phyto- & Myzetophage. 1.1 in höheren Pflanzen, 1.1.1 Blattminierer, 1.1.2 in Stängeln von krautigen Pflanzen, 1.1.3 in Rhizomen, Wurzeln und Zwiebeln, 1.1.4 im Kambium von Bäumen, 1.2 in Pilzen; 2. Zoophage. 2.1 aphidiphag – myrmekophil (Wurzelblattläuse), 2.2 aphidophag – in der Streuschicht oder in der Vegetation, 2.2.1 arboricol (Strauch- und Baumschicht), meist spezialisiert, 2.2.2 herbicol (Krautschicht und Streuschicht), meist polyphag (f für fakultativ aphidophag), 2.2.3 subterran an Wurzelläusen (oft zusammen mit Ameisen), 2.3 zoophag mit anderem/breiterem Beutespektrum (z.B. Schmetterlingsraupen), 2.4 Parasiten in Hymenopterennestern (Bombus, Vespidae), 2.5 Parasiten in Ameisennestern; 3. Saprophage. 3.1 aquatisch saprophag (microphag, Detriusfresser), 3.2 terrestrisch saprophag, 3.2.0 in zersetztem krautigen Pflanzenmaterial, 3.2.1 xylophag (s stark zersetzt, m mäßig zersetzt, h in hartem Holz), 3.2.2 in Schleimflüssen von Bäumen, 3.2.3, coprophag, 3.2.4 Kommensalen in Hymenopterennestern (Bombus, Vespidae). B = Generationen: Anzahl der Generationen pro Jahr. C = Migration: - = keine Langstrecken-Wanderungen, m: schwach wandernd, M = stark wandernd; ? = unbekannt. NACHWEISE: Anzahl nachgewiesener Individuen in den Jahren 2017 bis 2019. F01 = Biotop AZ-Kempen, F02 = Blühfläche Böhm-4, F03 = Blühfläche Oetken-1, F04 = Blühfläche Bonus-3, F05 = Blühfläche Therstappen-3, F06 = Biotopkomplex Overhetfeld. Geschätzter Erfassungsgrad: F01/02/03/05: 85 %, F04: 65 %, F06: 50 % (vgl. Abb. 5).

Gefährdung Biologie Nachweise

D A B C F01 F02 F03 F04 F05 F06

Scaeva selenitica * 2.2.2 2 M - - 1 - - - (Gelbe Dickkopfschwebfliege)

Sphaerophoria scripta * 2.2.2 2/>2 M 1370 116 164 550 203 20 (Gemeine Stiftschwebfliege)

Syritta pipiens * 3.2.0 2/>2 - 220 92 107 229 134 32 (Gemeine Mistschwebfliege)

Syrphus ribesii * 2.2.1 2/>2 m 2 - 1 1 1 2 (Gemeine Gartenschwebfliege)

Syrphus torvus * 2.2.1 2/>2 ------1 (Große Gartenschwebfliege)

Syrphus vitripennis * 2.2.1 2/>2 M 2 - 2 1 6 1 (Kleine Gartenschwebfliege)

Tropidia scita * 3.1? 1 ------2 (Dunkle Zahnschwebfliege)

Volucella bombylans * 3.2.4 1 - 4 2 7 - - - (Pelzige Hummelschwebfliege)

Xanthogramma pedissequum * 2.1 1 - 4 - - - - - (Späte Gelbrandschwebfliege)

Xylota segnis * 3.2 1-2 ------1 (Gemeine Holzschwebfliege)

Xylota sylvarum * 3.2.1 1-2 -/m - - - - - 1 (Goldhaar-Holzschwebfliege)

Summe Individuen: 2097 341 409 1105 571 177 Insgesamt 56 Arten mit zusammen 4700 Individuen. Anzahl Arten: 23 17 31 20 21 30

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 75

Abb. 53: Schwebfliegen – Arten im Porträt, Teil 1.

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 76

Abb. 54: Schwebfliegen – Arten im Porträt, Teil 2.

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 77

Abb. 55: Schwebfliegen – Arten im Porträt, Teil 3.

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 78

Abb. 56: Schwebfliegen – Arten im Porträt, Teil 4.

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 79

7.22 Raupenfliegen Arten: 502 in Deutschland, ≈ 920 in Europa, ≥ Raupenfliegen gehören aufgrund ihrer oftmals hohen 9626 weltweit. Individuenzahlen zu den wichtigsten Parasitoiden in unseren Körpergröße: 2 bis 20 mm. Ökosystemen; auch in der Landwirtschaft können sie einen Biologie: Die Larven entwickeln sich als erheblichen Beitrag zur Regulation von Schädlingen leisten. Viele Endoparasitoide in Insekten und anderen Arten besuchen regelmäßig Blüten, sie gehören zu den wichtigen Gliederfüßern. Die Wirtsbindung kann relativ weit (z.B. Schmetterlingsraupen passender Größe), Bestäubern. aber auch äußerst eng sein (z.B. Spezialisierung auf nur eine einzelne Wirtsart). Für ca. 77% aller Insgesamt konnten 50 Arten mit zusammen mindestens 254 europäischen Tachiniden liegen Informationen Individuen nachgewiesen werden (Tab. 23). Anhand der Arten- und zur Wirtswahl vor, woraus sich folgende Individuenzahlen und dem Wirtsspektrum der nachgewiesenen Verteilung ergibt: ca. 60 % aller Arten parasitieren Schmetterlinge (Lepidoptera), ca. 15 % Käfer Arten (Abb. 57, Tab. 23) kann die lokale Raupenfliegen-Fauna der (Coleoptera), ca. 13 % Wanzen (Heteroptera) und Flächen F01 bis F05 als stark verarmt und die von F06 als verarmt ca. 6 % Hautflügler (Hymenoptera); die übrigen eingestuft werden. 6 % verteilen sich auf die Wirtsgruppen Heuschrecken (Orthoptera), Ohrwürmer Die nachgewiesenen Arten parasitieren Schmetterlinge, Wanzen, (Dermaptera), Zweiflügler (Diptera), Ameisen (Formicidae), Steinläufer (Lithobiomorpha), Hautflügler und Käfer und stellen somit ein erhebliches Nützlings- Gespenstschrecken (Phasmatodea) und Potenzial dar (Abb. 57). Das Wirtsspektrum von mindestens 21 der Tarsenspinner (Embioptera). Die erwachsenen 45 auf den Blühflächen nachgewiesenen Arten umfasst auch Fliegen ernähren sich von Blütennektar, Honigtau bedeutsame Schädlingsfamilien des Gemüseanbaus (Abb. 10). und ähnlichen Flüssigkeiten. Beispielhaft zeigt Abb. 11 die bekannten und potenziellen Ökosystemdienstleistungen: Als spezialisierte Parasitoide spielen Raupenfliegen eine Gegenspieler der Gammaeule auf. entscheidende Rolle bei der Regulation und Stabilisierung verschiedenster Ökosysteme. Auch Abb. 57: Raupenfliegen – Wirtsspektrum nachgewiesener Arten. in Land- und Forstwirtschaft kommt ihnen als Gegenspieler verschiedenster Schädlinge eine bedeutende Rolle zu. Blütenbesuchende Arten fungieren als Bestäuber. 7% Gefährdung: Keine Roten Listen verfügbar. 9% Grundsätzlich hängt ihre Gefährdung primär von Schmetterlinge der Gefährdungssituation der Wirte ab, umso Wanzen 9% mehr, je enger das Wirtsspektrum ist. Käfer Systematik: Ordnung Zweiflügler (Diptera), 51% Hautflügler Familie Raupenfliegen (Diptera: Tachinidae). ? (Wirte unbekannt) Literatur: Arten: [57, 85, 86, 122, 123, 125, 151, 24% 177] und eigene Daten, Nomenklatur: [125], Bestimmung: [11, 19, 35, 36, 81, 153, 154], Biologie: [152, 154] und eigene Daten.

Für 46 der 50 nachgewiesenen Arten liegen Informationen zur Wirtsbindung vor. Das Spektrum der Wirtsarten ist einerseits unvollständig (beispielsweise fehlen Zweiflügler und Heuschrecken) und andererseits zugunsten der Wanzen verschoben – es spiegelt die verarmte Insektenfauna der Flächen wider.

Igelfliege (Tachina sp.) Opesia cana Raupenfliegen-Larven (Phryxe magnicornis) beim Verlassen einer Schmetterlingspuppe Raupenfliegen sind häufig extrem behaart – und Zahlreiche Raupenfliegen-Arten besuchen erfüllen so leider das Klischee einer „ekligen Blüten, um sich mit Nektar als Nahrung zu Etwa 60% aller Raupenfliegen parasitieren Fliege“. Anders als z.B. Schmeißfliegen stellen versorgen – und werden so zu Bestäubern. Schmetterlinge und kommen somit als sie jedoch kein Hygieneproblem dar; sie Gegenspieler zahlreicher Schädlinge in Frage. übertragen keinerlei Krankheiten.

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 80

Tab. 23: Raupenfliegen – Biologie, Nachweise. BIOLOGIE: A = Blütenbesuch: x = besucht regelmäßig Blüten, - kein Blütenbesuch oder unbekannt; B = Wirte: Anzahl bekannter Wirtsarten je Familie in der Paläarktis; wenn nur eine Wirtsart oder -gattung bekannt ist sind konkrete Wirte aufgeführt. Wichtige Schädlingsfamilien im Gemüseanbau sind fett gedruckt. Col = Coleoptera (Käfer), Der = Dermaptera (Ohrwürmer), Dip = Diptera (Zweiflügler), Hem = Hemiptera (Schnabelkerfe), Hym = Hymenoptera (Hautflügler), Lep = Lepidoptera (Schmetterlinge), Lit = Lithobiomorpha (Steinläufer), Ort = Orthoptera (Heuschrecken), ? = unbekannt. NACHWEISE: Anzahl nachgewiesener Individuen und BIN-Arten („x“) in den Jahren 2017 bis 2019. F01 = Biotop AZ-Kempen, F02 = Blühfläche Böhm-4, F03 = Blühfläche Oetken-1, F04 = Blühfläche Bonus-3, F05 = Blühfläche Therstappen-3, F06 = Biotopkomplex Overhetfeld, F07 = Blühfläche Korff-4, F08 = Blühfläche Humpesch-2, F09 = Blühfläche Bonus-2. Geschätzter Erfassungsgrad: F01/02/03/05: 85 %, F04: 65 %, F06: 50 % (vgl. Abb. 5). F07/F08/F09: Erfassung nur mittels Malaise-Fallen Juni bis August 2019. Biologie Nachweise A B F01 F02 F03 F04 F05 F06 F07 F08 F09

Actia infantula - Lep: Tineidae: laevigella ------x -

Actia lamia - Lep: Tortricidae (3) 1 ------

Blepharipa schineri - Lep: Endromidae (1), Lasiocampidae (2), Lymantriidae (1) - - - - - 1 - - - Hym: Argidae (1), Diprionidae (3), Tenthredinidae (23), Lep: Arctiidae (6), Chimabachidae (2), Crambidae (1), Geometridae (51), Lasiocampidae (6), Lymantriidae (6), Blondelia nigripes x Noctuidae (75), Nolidae (1), Notodontidae (4), - - - - 9 - - - 1 Nymphalidae (5), Papilionidae (2), Pieridae (3), Pyralidae (4), Sphingidae (4), Thaumetopoeidae (2), Thyatiridae (2), Tortricidae (14), Yponomeutidae (4), Zygaenidae (1) Blondelia pinivorae - Lep: Thaumetopoeidae: Thaumetopoea sp. (2) ------1

Brullaea ocypteroidea x ? - - - - - 1 - - -

Carcelia falenaria - Lep: Arctiidae: Amata sp. (4) - - - - - 1 - - -

Carcelia iliaca - Lep: Lasiocampidae (1), Thaumetopoeidae (4) - - - - - 1 - - -

Catharosia pygmaea - Hem: Lygaeidae: Beosus maritimus 2 ------

Cistogaster globosa x Hem: Pentatomidae (4) 8 - - - 1 - 1 - -

Cylindromyia bicolor x Hem: Pentatomidae: Raphigaster nebulosa ------1 - Hem: Acanthosomatidae (3), Coreidae (2), Lygaeidae (2), Ectophasia crassipennis x 2 - 2 - 5 3 - - - Pentatomidae (21), Reduviidae (2), Scutelleridae (5) Eriothrix rufomaculata x Lep: Crambidae: Chrysoteuchia culmella 8 3 5 6 3 8 1 1 - Lep: Crambidae (2), Noctuidae (16), Tortricidae (20), Eumea linearicornis - - - 1 ------Yponomeutidae (3) Exorista rustica x Hym: Tenthredinidae (19) - 1 3 - 1 1 - 1 - Exorista rustica / mimula / cuneata / tubulosa - - 1 - - 2 - 1 - (nicht trennbare ♀) Gastrolepta anthracina - Col: Tenebrionidae: Lagria hirta - - x - - - x - -

Gymnosoma clavatum x Hem: Pentatomidae (17), Scutelleridae (1) - - - - 1 2 - - -

Gymnosoma costatum - Hem: Pentatomidae (2) - - - - - 1 - - -

Gymnosoma dolycoridis x Hem: Lygaeidae (1), Pentatomidae (10) - 2 1 ------

Gymnosoma rotundatum x Hem: Cydnidae (1), Pentatomidae (21), Scutelleridae (1) - - - - - 2 - - -

Leucostoma abbreviatum - ? ------1

Linnaemya picta x Lep: Noctuidae (10) - - 1 - 2 - - - -

Linnaemya vulpina - Lep: Noctuidae (5), Pyralidae (1) - 1 ------

Lydella grisescens - Lep: Noctuidae (3), Notodontidae (1) - 2 ------

Meigenia dorsalis x Col: Chrysomelidae (11) - - - - 1 - - - - Col: Chrysomelidae (38), Curculionidae (2), Hym: Meigenia mutabilis x - 0 ------Tenthredinidae (3) Meigenia sp. - 1 - 1 1 - - - - (unbestimmbare ♀) Microsoma exiguum - Col: Curculionidae (17) ------x -

Mintho rufiventris x Lep: Crambidae (1), Pyralidae (3), Sesiidae (1) - - - - - 1 - - -

Nowickia ferox x Lep: Lasiocampidae (1), Noctuidae (2) - - - 1 - - - - -

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 81

Tab. 23: Raupenfliegen – Biologie, Nachweise. BIOLOGIE: A = Blütenbesuch: x = besucht regelmäßig Blüten, - kein Blütenbesuch oder unbekannt; B = Wirte: Anzahl bekannter Wirtsarten je Familie in der Paläarktis; wenn nur eine Wirtsart oder -gattung bekannt ist sind konkrete Wirte aufgeführt. Wichtige Schädlingsfamilien im Gemüseanbau sind fett gedruckt. Col = Coleoptera (Käfer), Der = Dermaptera (Ohrwürmer), Dip = Diptera (Zweiflügler), Hem = Hemiptera (Schnabelkerfe), Hym = Hymenoptera (Hautflügler), Lep = Lepidoptera (Schmetterlinge), Lit = Lithobiomorpha (Steinläufer), Ort = Orthoptera (Heuschrecken), ? = unbekannt. NACHWEISE: Anzahl nachgewiesener Individuen und BIN-Arten („x“) in den Jahren 2017 bis 2019. F01 = Biotop AZ-Kempen, F02 = Blühfläche Böhm-4, F03 = Blühfläche Oetken-1, F04 = Blühfläche Bonus-3, F05 = Blühfläche Therstappen-3, F06 = Biotopkomplex Overhetfeld, F07 = Blühfläche Korff-4, F08 = Blühfläche Humpesch-2, F09 = Blühfläche Bonus-2. Geschätzter Erfassungsgrad: F01/02/03/05: 85 %, F04: 65 %, F06: 50 % (vgl. Abb. 5). F07/F08/F09: Erfassung nur mittels Malaise-Fallen Juni bis August 2019. Biologie Nachweise A B F01 F02 F03 F04 F05 F06 F07 F08 F09 Lep: Arctiidae (8), Bombycidae (1), Crambidae (5), Geometridae (27), Hesperiidae (3), Lasiocampidae (11), Libytheidae (1), Limacodidae (3), Lycaenidae (5), Lymantriidae (15), Noctuidae (83), Nolidae (4), Pales pavida x Notodontidae (7), Nymphalidae (11), Papilionidae (1), - - 1 - 1 - - - 1 Pieridae (3), Psychidae (2), Pterophoridae (2), Pyralidae (2), Saturniidae (2), Satyridae (3), Sphingidae (4), Thaumetopoeidae (3), Thyatiridae (3), Tortricidae (11), Yponomeutidae (1), Zygaenidae (8) Lep: Arctiidae (2), Crambidae (1), Geometridae (19), Peribaea tibialis - Lasiocampidae (2), Lymantriidae (2), Noctuidae (18), ------x Notodontidae (1), Satyridae (1) Phania funesta x Hem: Cydnidae: Legnotus limbosus 1 1 4 - - 14 x x 1

Phania incrassata - Hem: Cydnidae: Tritomegas bicolor - - 1 ------

Phasia barbifrons x ? 2 - 1 - - 24 x - x

Phasia hemiptera x Hem: Pentatomidae (7), Scutelleridae (1) - - - - - 1 - - - Hem: Coreidae (1), Cydnidae (1), Lygaeidae (1), Miridae Phasia obesa x - - - - 1 1 - - - (3), Pentatomidae (7), Rhopalidae (1), Scutelleridae (2) Hem: Anthocoridae (3), Cydnidae (1), Lygaeidae (8), Phasia pusilla x 1 - - - - 1 - - x Nabidae (1) Phorocera assimilis - Lep: Geometridae (6), Lasiocampidae (2), Noctuidae (6) - - - - - 1 - - - Lep: Crambidae (1), Depranidae (1), Geometridae (23), Hesperiidae (1), Lasiocampidae (1), Lycaenidae (3), Phryxe magnicornis - - 1 ------Lymantriidae (1), Noctuidae (4), Pieridae (3), Psychidae (1), Satyridae (1), Tortricidae (2), Zygaenidae (14) Hym: Tenthredinidae (2), Lep: Arctiidae (3), Crambidae (2), Danaidae (1), Elachistidae (1), Geometridae (23), Hesperiidae (1), Lasiocampidae (3), Lycaenidae (4), Phryxe nemea x Lymantriidae (3), Noctuidae (45), Nymphalidae (7), - - - - 2 - - - - Pieridae (7), Pterophoridae (1), Saturniidae (1), Satyridae (2), Sphingidae (2), Thyatiridae (2), Tortricidae (4), Yponomeutidae (1), Zygaenidae (2) Col: Curculionidae (1), Hym: Tenthredinidae (1), Lep: Arctiidae (8), Crambidae (3), Drepanidae (1), Geometridae (25), Hesperiidae (5), Lasiocampidae (5), Lycaenidae (8), Lymantriidae (7), Noctuidae (61), Nolidae (1), Phryxe vulgaris x ------1 - Notodontidae (4), Nymphalidae (19), Papilionidae (1), Pieridae (13), Saturniidae (1), Satyridae (3), Sphingidae (4), Thaumetopoeidae (2), Thyatiridae (1), tortricidae (4), Zygaenidae (6) Siphona cristata - Lep: Geometridae (2), Noctuidae (18), Sphingidae (1) ------1 - -

Siphona pauciseta - Lep: Noctuidae (1), Thyatiridae (1) ------3 1 -

Solieria pacifica x Lep: Tortricidae (2) 1 3 1 1 2 - - 1 - Lep: Arctiidae (3), Danaidae (4), Hesperiidae (3), Lasiocampidae (3), Lymantriidae (3), Noctuidae (10), Sturmia bella x - - - - 1 - - - - Notodontidae (1), Nymphalidae (15), Papilionidae (2), Pieridae (2), Pyralidae (1), Satyridae (3), Zygaenidae (2) Lep: Arctiidae (2), Lasiocampidae (1), Lymantriidae (4), Tachina fera x 4 - 3 1 6 19 - - - Noctuidae (31), Pieridae (1) Lep: Lasiocampidae (1), Lymantriidae (3), Noctuidae (26), Tachina magnicornis x 1 1 - 1 7 5 - 2 - Pyralidae (1) Tachina nupta - Lep: Lasiocampidae (1), Noctuidae (4) - - - - - 1 - - -

Voria ruralis x Lep: Arctiidae (3), Noctuidae (21) - - - - 1 - - - -

Zophomyia temula x ? - - 1 - - 3 - - -

Anzahl Individuen: 31 ≥ 17 ≥ 27 11 45 94 ≥ 9 ≥ 12 ≥ 8 Insgesamt 50 Arten mit zusammen ≥ 254 Individuen. Anzahl Arten: 11 10 14 6 16 21 6 11 8

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 82

Abb. 58: Raupenfliegen – Arten im Porträt, Teil 1.

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 83

Abb. 59: Raupenfliegen – Arten im Porträt, Teil 2.

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 84

Abb. 60: Raupenfliegen – Arten im Porträt, Teil 3.

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 85

7.23 Bohrfliegen Arten: 110 in Deutschland, ≈ 275 in Europa, ≥ Einige Bohrfliegenarten, etwa die Kirschen-Bohrfliege, treten in der 4716 weltweit. Landwirtschaft als Schädlinge auf; die große Mehrheit der Körpergröße: 2,5 bis 10 mm, im Extrem 1 bis 20 Bohrfliegen nutzt jedoch ausschließlich Wirtspflanzen, die nicht mm. vom Menschen genutzt werden. Einige Arten können sogar als Biologie: Die Larven fast aller Arten leben Nützlinge eingesetzt werden – etwa solche, deren Larven in phytophag, sie entwickeln sich in lebendem Pflanzengewebe. Artspezifisch werden Blüten, Distelblüten leben und dort den Samenansatz verhindern oder Samen, Früchte, Blätter, Stängel oder Wurzeln verringern. Die enge Bindung der Bohrfliegen an ihre spezifischen der jeweils spezifischen Wirtspflanzen genutzt, Wirtspflanzen – nicht nur für Eiablage und Entwicklung, sondern einige Arten induzieren die Bildung von Gallen. Als seltene Ausnahme werden Gallen von auch für Nahrungsaufnahme und Paarung – prädestiniert sie im Pflanzenwespen für die Larvalentwicklung Prinzip als Bioindikatoren für die Entwicklung der Blühflächen. Mit genutzt. Die Imagines besuchen Blüten, oft die teils mehreren Generationen pro Jahr – und in der Folge hohen der Wirtspflanzen. Individuenzahlen – können sie zudem einen wesentlichen Beitrag Ökosystemdienstleistungen: Bestäubung und zur Wiederbelebung der Nahrungskette leisten. Die meisten Arten Regulation von Pflanzenpopulationen. Einzelne Arten wurden bereits zur biologischen besuchen Blüten und fungieren so als Bestäuber. Bekämpfung von Weideunkräutern eingesetzt. Insgesamt konnten 18 Arten mit zusammen 209 Individuen Gefährdung: Keine Roten Listen verfügbar. nachgewiesen werden (Tab. 24). Anhand der Arten- und Systematik: Insektenordnung Zweiflügler Individuenzahlen (Tab. 13) kann die lokale Bohrfliegen-Fauna aller (Diptera), Familie Bohrfliegen (Tephritidae). Flächen als verarmt eingestuft werden. Literatur: Artenzahlen: [85, 86, 123, 124, 125], Nomenklatur: [125], Bestimmung: [54, 77, 97, Entgegen den Erwartungen konnte für keine der nachgewiesenen 136], Biologie: [77]. Arten eine Massenvermehrung beobachtet werden, obwohl, typisch für Blühflächen, einige spezifische Wirtspflanzen in Massen blühten. Lediglich auf Fläche F04 kam es zu einer stärkeren Vermehrung von Nees' Bohrfliege (Tephritis neesii, Abb. 61), die sich in den Blütenköpfen der Magerwiesen-Margerite entwickelt. Offensichtliche Gründe für das Ausbleiben der Massenvermehrungen sind nicht erkennbar, möglicherweise spielt aber die in allen Untersuchungsjahren ungewöhnliche Trockenheit eine Rolle.

Nektaraufnahme Große Schafgarben-Bohrfliege Paarung Flockenblumen-Gall-Bohrfliege Eiablage Saflor-Bohrfliege (Acanthiophilus (Oxyna flavipennis) (Urophora quadrifasciata) helianthi) in Kornblumenknospe Die spezifischen Wirtspflanzen dienen meist Auch die Paarung der Fliegen findet oft im Die meisten der nachgewiesenen Arten nicht nur den Larven als Nahrung, sondern Bereich der Wirtspflanzen statt, so dass auch entwickeln sich in Blütenköpfen, wo sich die werden auch von den adulten Fliegen als eine kleine Blühfläche schon alle Fliegenlarven entweder vom Blütenboden oder Nektarquelle genutzt. Lebensraumansprüche der Bohrfliegen erfüllen von den sich entwickelnden Samen ernähren. Oft kann. finden in den Blüten auch die Verpuppung und Überwinterung statt.

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 86

Tab. 24: Bohrfliegen – Biologie, Nachweise. BIOLOGIE: A = Wirtsorgan: Teil der Pflanze, vom dem sich die Larven ernähren. B = Wirtsarten: Angaben zur Wirtswahl soweit bekannt. NACHWEISE: Anzahl nachgewiesener Individuen in den Jahren 2017 bis 2019. F01 = Biotop AZ-Kempen, F02 = Blühfläche Böhm-4, F03 = Blühfläche Oetken-1, F04 = Blühfläche Bonus-3, F05 = Blühfläche Therstappen-3, F06 = Biotopkomplex Overhetfeld. Geschätzter Erfassungsgrad: F01/02/03/05: 85 %, F04: 65 %, F06: 50 % (vgl. Abb. 5). Biologie Nachweise A B F01 F02 F03 F04 F05 F06 Asteraceae: u.a. Centaurea splendens, C. Acanthiophilus helianthi cyanus, C. nigrescens, C. jacea, C. Blütenköpfe 1 2 1 - 3 4 (Saflor-Bohrfliege) maculosa, C. montana, C. scabiosa, Serratula tinctoria Chaetorellia jaceae (Kleine Wiesenflockenblumen- Blütenköpfe Centaurea jaca, C. splendens, C. nigra 4 6 4 - 3 - Bohrfliege) Dioxyna bidentis Bidens cernua, B. tripartita, Galinsoga Samen - 1 - 1 - - (Zweizähne-Bohrfliege) parviflora, Tagetes sp. Angelica sylvestris, Apium graveolens, Coriandrum sp., Daucus carota, Heracleum Blätter sp., Levisticum officinale, Pastinaca sativa, 2 - - - - - (Große Doldenblütler-Bohrfliege) Pettroselinum crispum, Pimpinella sp. u .a. Apiaceae Sphenella marginata Senecio alpinus, S. erucifolius, S. jacobaea, Blütenköpfe 1 6 1 1 3 - (Gebänderte Kreuzkraut-Bohrfliege) S. rupester, S. viscosus, S. vulgaris Circsium acaule, C. erisithales, C. Tephritis conura Blütenköpfe heterophyllum, C. oleraceum, C. - - - 1 - - (Kohldistel-Bohrfliege) spinosissimum, C. palustre Tephritis formosa Blütenköpfe Sonchus asper, S. oleraceus, S. arvensis 5 4 8 1 - - (Dunkle Gänsedistel-Bohrfliege) Tephritis hyoscyami Carduus crispus, C. defloratus, C. personata, Blütenköpfe - - - - 1 - (Graue Distel-Bohrfliege) C. acanthoides Tephritis neesii Blütenköpfe Leucanthemum vulgare - 5 12 53 4 - (Nees' Bohrfliege) Tephritis praecox Blütenköpfe Calendula arvensis - - - - 2 - (Ringelblumen-Bohrfliege) Tephritis ruralis Blütenköpfe Hieracium pilosella, H. lactuella - - - - - 1 (Habichtskraut-Bohrfliege) Tephritis vespertina Blütenköpfe Hypochoeris radicata - - - 25 1 7 (Ferkelkraut-Bohrfliege) Terellia longicauda Blütenköpfe Cirsium eriophorum - - - - - 3 (Wollkopf-Kratzdistel-Bohrfliege) Terellia ruficauda Blütenköpfe Cirsium palustre, C. arvense, C. eriophorum 8 - 9 - - - (Gefleckte Kratzdistel-Bohrfliege) zahlreiche Asteraceae (z.B. Aster, Crepis, Inula, Leontodon, Matricaria, Senecio, Trupanea stellata Tripleurospermum, Anthemis, Artemisia, Blütenköpfe - 1 - 1 1 - (Kleine Sternfleck-Bohrfliege) Bellis, Calendula, Centaurea, Leucanthemum, Eupatorium, Hieracium, Picris, Serratula) Urophora affinis (Rispen-Flockenblumen-Gall- Blütenkopfgallen Centaurea maculosa - - - - 1 - Bohrfliege) Centaurea jaca, C. maculosa, C. splendens, Urophora quadrifasciata Blütenkopfgallen C. cyanus, C. nigrescens, C. nigra, C. - 1 - 1 - 2 (Kleine Flockenblumen-Gall-Bohrfliege) scabiosa, Serratula tinctoria Carduus defloratus, C. nutans, C. Xyphosia miliaria acanthoides, C. crispus, Cirsium arvense, C. Blütenköpfe - 1 1 - 4 1 (Ackerkratzdistel-Bohrfliege) erisithales, C. palustre, C. vulgare, C. eriophorum, C. oleraceum, C. rivulare Anzahl Individuen: 21 27 36 84 23 18 Insgesamt 18 Arten mit zusammen 209 Individuen. Anzahl Arten: 6 9 7 8 10 6

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 87

Abb. 61: Bohrfliegen – Arten im Porträt.

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 88

8 ZUSAMMENFASSUNG

Der Rückgang der Insekten in der Agrarlandschaft hat besorgniserregende Ausmaße angenommen. Blühflächen stellen eine anbauverträgliche Möglichkeit dar, einen temporären neuen Lebensraum zu schaffen, der nicht nur Blütenbesuchern ihre dringend benötigte Nahrung bereitstellt, sondern auch allgemein die Nahrungskette und letztlich die gesamte lokale Fauna fördert. Insgesamt wurden deshalb im Frühjahr 2017 7,17 Hektar mehrjährige Blühflächen angelegt, verteilt auf 21 Flächen mit Größen zwischen 200 und 8700 Quadratmetern. Begleitet wurde das Projekt durch ein umfangreiches Monitoring der Insektenfauna auf sieben ausgewählten mehrjährigen Blühflächen und zwei naturnahen Biotopkomplexen. Im Detail untersucht wurden 45 Insektenfamilien aus vier Insektenordnungen, ergänzend wurde eine quantitative Erfassung flugaktiver Insekten durchgeführt. Da Bilder die beste Möglichkeit darstellen, das Phänomen Biodiversität zu vermitteln, bildete die fotografische Dokumentation der nachgewiesenen Arten einen Schwerpunkt. Anhand der quantitativen Erfassung der Fauna flugaktiver Insekten mittels Bodeneklektoren wurde die durchschnittliche Anzahl der sich in den Monaten Mai bis Juli auf den Blühflächen aufhaltenden Insekten auf ca. 3 Millionen Individuen je Hektar geschätzt – die Blühflächen bewirken also eine nachhaltige Wiederbelebung der Nahrungskette, so dass den unter Nahrungsmangel leidenden Vögeln der Agrarlandschaft wieder eine hohe Zahl an Nahrungstieren zur Verfügung steht. Die Erfassung der ausgewählten Insektenfamilien ergab insgesamt 524 Arten aus 30 Familien; aus 15 Familien konnten Anzahl erfasster Arten keine Arten gefunden werden. Insgesamt 216 der Fächerflügler - Bienen-Fächerflügler 3 nachgewiesenen Arten werden im Porträt gezeigt. Fächerflügler - Wespen-Fächerflügler 1 Hautflügler - Ameisenwespen 1 Das Potenzial der Blühflächen zur Förderung von Nützlingen ist insgesamt als ausgesprochen hoch zu bewerten. Die Daten der Hautflügler - Brackwespen 68 Bodeneklektoren zeigen, dass sich im Schnitt ca. 0,3 Millionen Hautflügler - Echte Grabwespen 39 parasitoider Hautflügler je Hektar auf den Blühflächen Hautflügler - Echte Schlupfwespen 59 aufhielten. Insgesamt konnten 66 parasitoide Arten Hautflügler - Erzwespen (7 von 19 Familien) 36 nachgewiesenen werden, die Vertreter der im Gemüseanbau Hautflügler - Faltenwespen 17 wichtigsten Schädlingsfamilien parasitieren. Hautflügler - Goldwespen 9 Hautflügler - Keulenwespen 1 Bei der Bewertung des Erfolgs der Blühflächen hinsichtlich der konkreten Förderung einzelner Insektenarten ist zu Hautflügler - Langstiel-Grabwespen 2 unterscheiden zwischen der Förderung der noch im Hautflügler - Rollwespen 1 unmittelbaren Umfeld der Blühflächen vorhandenen lokalen Hautflügler - Schaben-Grabwespen 0 Insektenfauna und der Förderung verschwundener Arten, deren Hautflügler - Schmalbauchwespen 2 Wiederansiedlung in der Agrarlandschaft wünschenswert wäre. Hautflügler - Wegwespen 14 Das Ziel, die lokale Insektenfauna zu fördern, wurde Hautflügler - Wildbienen 125 zweifelsohne erreicht, die Flächen wurden intensiv von Insekten genutzt, in dieser Hinsicht sind die Blühflächen ein Schmetterlinge - Tagfalter (4 von 6 Familien) 15 großer Erfolg. Bezüglich der Wiederansiedlung Zweiflügler - Bohrfliegen 18 verschwundener Arten ist der Erfolg jedoch sehr begrenzt. Die Zweiflügler - Dickkopffliegen 5 Analyse der erhobenen Daten zeigt, dass die Anzahl der auf den Zweiflügler - Raupenfliegen 50 Blühflächen zu beobachtenden Arten im Wesentlichen von der Zweiflügler - Schwebfliegen 56 Anzahl und Qualität naturnaher Habitate im Umfeld der Zweiflügler - Wollschweber 2 Flächen abhängt und nicht alleine von den Blühflächen selbst. Σ 524 Die Blühflächen führen also insgesamt zu einer deutlichen Verbesserung der Situation der Insekten in der Agrarlandschaft, aber sie helfen nicht allen Insektenarten, die Hilfe nötig haben – hierfür sind weiterreichende Maßnahmen erforderlich.

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 89

9 ANHANG

9.1 Blühmischung Verwendet wurde die speziell für land- und forstwirtschaftliche Nutzflächen konzipierte Mischung „Blühende Landschaft“ (Produktionsraum Nord) der Firma Rieger-Hofmann. Es handelt sich um regionales gebietsheimisches Saatgut, das gewährleistet, dass die natürliche genetische Vielfalt der im Gebiet vorkommenden Pflanzen nicht durch die Aussaat von Pflanzen unklarer Herkunft gestört wird. Die Mischung setzt sich zu 60% aus Kulturpflanzen und zu 40% aus Wildarten zusammen (vgl. Tab. 25). Die einjährigen Kulturarten gewährleisten schon im Jahr der Aussaat eine große Blütenfülle und sorgen durch ihren schnellen Aufwuchs für die weitestgehende Unterdrückung unerwünschter Ackerunkräuter. Die mehrjährigen Wildarten dominieren ab dem zweiten Jahr; durch natürliche Fluktuationen ergeben sich in der Folge jedes Jahr unterschiedliche Blühaspekte. Die Standzeit der Mischung beträgt ca. 5 Jahre und sie ist auch für die Biogasproduktion geeignet. Die Ansaatstärke beträgt 1 g/m² bzw. 10 kg/ha. Zur besonderen Förderung der Wildbiene des Jahres 2017 – der auf Knautien als Pollenquelle spezialisierten Knautien-Sandbiene – wurde dem Saatgut zusätzlich 1kg Samen (ca. 213000 Stück) der Wiesen- oder Acker-Knautie (Knautia arvensis) beigemischt.

Tab. 25: Zusammensetzung der Blühmischung.

Wildarten % Kulturarten %

Centaurea cyanus (Kornblume) 7 Fagopyrum esculentum (Echter Buchweizen) 8 Plantago lanceolata (Spitzwegerich) 2,9 Linum usitatissimum (Öllein) 8 Leucanthemum ircutianum/vulgare (Wiesen-Margerite) 2,9 Calendula officinalis (Garten-Ringelblume) 6 Daucus carota (Wilde Möhre) 2,7 Phacelia tanacetifolia (Büschelschön) 5 Echium vulgare (Gewöhnlicher Natternkopf) 2,5 Camelina sativa (Leindotter) 3 Silene vulgaris (Gemeines Leimkraut) 2,5 Coriandrum sativum (Koriander) 2,9 Malva sylvestris (Wilde Malve) 2,5 Vicia sativa (Saat-Wicke) 2,9 Raphanus raphanistrum (Hederich) 2,4 Medicago sativa (Luzerne) 2,7 Papaver rhoeas (Klatschmohn) 2 Medicago lupulina (Gelbklee) 2 Centaurea jacea (Wiesen-Flockenblume) 2 Linum grandiflorum (Roter Lein) 2 Hypericum perforatum (Echtes Johanniskraut) 1,5 Sinapis alba (Weißer Senf) 2 Reseda luteola (Färber-Resede) 1 Trifolium incarnatum (Inkarnatklee) 2 Silene dioica (Rote Lichtnelke) 1 Borago officinalis (Borretsch) 2 Achillea millefolium (Gewöhnliche Schafgarbe) 1 Allium fistulosum (Winterzwiebel) 1,5 Sinapis arvensis (Ackersenf) 1 Lotus corniculatus (Hornschotenklee) 1 Verbascum densiflorum (Großblütige Königskerze) 1 Silene latifolia ssp. alba (Weiße Lichtnelke) 1 Melilotus officinalis (Gelber Steinklee) 0,5 Melilotus albus (Weißer Steinklee) 0,5 Malva moschata (Moschus-Malve) 0,5 Isatis tinctoria (Färber-Waid) 0,5 Verbascum nigrum (Schwarze Königskerze) 0,5 Knautia arvensis (Acker-Witwenblume) 0,2 Solidago virgaurea (Gewöhnliche Goldrute) 0,2 Leontodon autumnalis (Herbst-Löwenzahn) 0,1 Tanacetum vulgare (Rainfarn) 0,1

Σ 40 Σ 60

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 90

9.2 Blühflächen, Untersuchungsstandorte und Erfassungstermine Insgesamt wurden im Frühjahr 2017 21 Blühflächen mit einer Gesamtfläche von 7,17 Hektar in der Agrarlandschaft angelegt. Die Größe der Flächen variiert zwischen 200 und 8700 m2 (Mittelwert 3414 m2). Zusätzlich wurde eine 800 m2 große Blühfläche im Rahmen des Modellbiotops auf dem Gelände der Absatzzentrale Kempen angelegt und es wurde eine bereits bestehende Blühfläche (1600 m2, Bonus-3, Fundort F04) mit einbezogen. Die Gesamtfläche der Blühflächen im Projekt betrug damit im Jahr 2017 7,72 Hektar. Eine Übersicht der Lage der Flächen im Kreis Viersen gibt Abb. 62. Für das Monitoring der Insektenfauna wurden zunächst insgesamt fünf Standorte (Fundorte F01 bis F05) ausgewählt. Drei Untersuchungsstandorte repräsentieren die im Jahr 2017 neu angelegten Blühflächen inmitten der Agrarlandschaft (F02/Böhm-4, F03/Oetken-1, F05/Therstappen-3). Ein Standort repräsentiert eine schon ältere etablierte Blühfläche in Ortsrandlage (F04/Bonus-3, direkt am Hof und an Felder angrenzend). Bei dem fünften Standort handelt es sich um das im Gewerbegebiet der Stadt Kempen gelegene Modellbiotop auf dem Gelände der Absatzzentrale Kempen. Im Jahr 2019 wurden vier weitere Flächen in das Projekt miteinbezogen: drei der schon 2017 angelegten Blühflächen (F07/Korff-4, F08/Humpesch-2; F09/Bonus-2) sowie ein naturnaher 2,8 Hektar großer Biotopkomplex am Rand von Overhetfeld (F06), in dessen Mitte eine 400 m2 große Blühfläche angelegt wurde. Die nachfolgenden Tabellen fassen die Informationen der Untersuchungsstandorte bezüglich Lage, Größe, Methoden und Erfassungsterminen zusammen und zeigen die Flächen zu unterschiedlichen Zeitpunkten.

Abb. 62: Lage der Blühflächen im Kreis Viersen im Jahr 2017.

Luftbild: © 2018 Google, © 2009 GeoBasis-DE/BKG.

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 91

Tab. 26: Untersuchungsstandort F01 – Biotop AZ Kempen, Teil 1.

Koordinaten: 51,3738N 6,4349E, 35m ü. NN. Gemeinde: Stadt Kempen im Kreis Viersen. Fläche: 1,4 Hektar insgesamt, davon 0,08 Hektar Blühfläche. Neuanlagen: Aussaat der Blühfläche und Anlage von Nisthilfen im Frühjahr 2017. Untersuchungsbereiche: Blühfläche, Grünlandbrache, gemähtes Grünland, Insektenhotel, Erdhügel mit Steilwänden, Sandfläche, Trockensteinmauer. Erfassungstermine (Beobachtungen, Sicht- & Streifnetzfang): 2017: 21.04., 15.05., 19.06., 18.07., 07.08. 2018: 17.04., 14.05., 20.06., 16.07., 16.08. 2019: 21.04., 15.05., 13.06., 22.07., 20.08. Luftbild: Google Earth; Kreis: 500-Meter-Radius um die Fläche.

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 92

Tab. 27: Untersuchungsstandort F01 – Biotop AZ Kempen, Teil 2.

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 93

Tab. 28: Untersuchungsstandort F02 – Blühfläche Böhm-4, Teil 1.

Koordinaten: 51,3413N 6,4448E, 37 m ü. NN. Gemeinde: Stadt Kempen im Kreis Viersen. Blühfläche: 0,27 Hektar, Aussaat im Frühjahr 2017. Untersuchungsbereich: Blühfläche. Erfassungstermine (Beobachtungen, Sicht- & Streifnetzfang, Transektzählungen, * = Bodeneklektorfänge): 2017: 19.06.*, 18.07.*, 07.08. 2018: 17.04., 14.05.*, 20.06.*, 16.07.*, 16.08. 2019: 21.04., 15.05*., 13.06*., 22.07.*, 20.08. Erfassungstermine Malaise-Falle: 2019: 24.06-01.07, 22.02.-29.07., 20.08.-27.08. Luftbild: © 2018 Google, © 2009 GeoBasis-DE/BKG; Kreis: 500- Meter-Radius um die Fläche.

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 94

Tab. 29: Untersuchungsstandort F02 – Blühfläche Böhm-4, Teil 2.

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 95

Tab. 30: Untersuchungsstandort F03 – Blühfläche Oetken-1, Teil 1.

Koordinaten: 51,2849N 6,5776E, 40 m ü. NN. Gemeinde: Stadt Willich im Kreis Viersen. Blühfläche: 0,6 Hektar, Aussaat im Frühjahr 2017. Untersuchungsbereich: Blühfläche. Erfassungstermine (Beobachtungen, Sicht- & Streifnetzfang, Transektzählungen, * = Bodeneklektorfänge): 2017: 19.06.*, 18.07.*, 07.08. 2018: 17.04., 15.05.*, 20.06.*, 16.07.*, 16.08. 2019: 21.04., 15.05*., 14.06*., 22.07.*, 20.08. Erfassungstermine Malaise-Falle: 2019: 24.06-01.07, 22.02.-29.07., 20.08.-27.08.

Luftbild: Google Earth; Kreis: 500-Meter-Radius um die Fläche.

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 96

Tab. 31: Untersuchungsstandort F03 – Blühfläche Oetken-1, Teil 2.

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 97

Tab. 32: Untersuchungsstandort F04 – Blühfläche Bonus-3, Teil 1.

Koordinaten: 51,2241N 6,1573E, 65 m ü. NN. Gemeinde: Niederkrüchten im Kreis Viersen. Blühfläche: 0,17 Hektar bereits vorhandener Blühfläche. Untersuchungsbereich: Blühfläche. Erfassungstermine (Beobachtungen, Sicht- & Streifnetzfang): 2017: 20.06., 21.07., 09.08. 2018: 18.04., 15.05., 29.06., 17.07., 16.08.

Luftbild: Google Earth; Kreis: 500-Meter-Radius um die Fläche.

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 98

Tab. 33: Untersuchungsstandort F05 – Blühfläche Therstappen-3, Teil 1.

Koordinaten: 51,2737N 6,2268E, 51 m ü. NN. Gemeinde: Brüggen im Kreis Viersen. Blühfläche: 0,33 Hektar, Aussaat im Frühjahr 2017. Untersuchungsbereich: Blühfläche. Erfassungstermine (Beobachtungen, Sicht- & Streifnetzfang, Transektzählungen, * = Bodeneklektorfänge): 2017: 20.06., 21.07., 09.08. 2018: 18.04., 15.05.*, 29.06.*, 17.07.*, 16.08. 2019: 23.04., 14.05.*, 14.06.*, 23.07.*, 21.08. Erfassungstermine Malaise-Falle: 2019: 24.06-01.07, 22.02.-29.07., 20.08.-27.08.

Luftbild: Google Earth; Kreis: 500-Meter-Radius um die Fläche.

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 99

Tab. 34: Untersuchungsstandort F05 – Blühfläche Therstappen-3, Teil 2.

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 100

Tab. 35: Untersuchungsstandort F06 – Biotopkomplex Overhetfeld.

Koordinaten: 51.2257N, 6,1335E, 45 m ü. NN. Gemeinde: Niederkrüchten im Kreis Viersen. Fläche: 2,8 Hektar insgesamt, davon 0,04 Hektar Blühfläche. Blühfläche: 0,04 Hektar, Aussaat im Frühjahr 2019. Untersuchungsbereiche: Blühfläche, verschiedenste Grünlandtypen (trocken bis feucht, mager bis fett), Heidereste, Hochstaudenfluren, offene Bodenstellen, Säume, Waldränder, Gebüsche. Erfassungstermine (Beobachtungen, Sicht- & Streifnetzfang): 2019: 23.04., 14.05., 14.06, 23.07., 21.08.

Luftbild: Google Earth; Kreis: 500-Meter-Radius um die Fläche.

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 101

Tab. 36: Untersuchungsstandort F07 – Blühfläche Korff-4.

Koordinaten: 51,3989N, 6,4871E, 38 m ü. NN. Gemeinde: Stadt Kempen im Kreis Viersen. Blühfläche: 0,19 Hektar, Aussaat im Frühjahr 2017. Untersuchungsbereich: Blühfläche. Erfassungstermine Malaise-Falle: 2019: 24.06-01.07, 22.02.-29.07., 20.08.-27.08.

Luftbild: Google Earth; Kreis: 500-Meter-Radius um die Fläche.

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 102

Tab. 37: Untersuchungsstandort F08 – Blühfläche Humpesch-2.

Koordinaten: 51,1693N, 6,5624E, 52 m ü. NN. Gemeinde: Stadt Korschenbroich im Rhein-Kreis Neuss. Blühfläche: 0,11 Hektar, Aussaat im Frühjahr 2017. Untersuchungsbereich: Blühfläche. Erfassungstermine Malaise-Falle: 2019: 24.06-01.07, 22.02.-29.07., 20.08.-27.08.

Luftbild: Google Earth; Kreis: 500-Meter-Radius um die Fläche.

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 103

Tab. 38: Untersuchungsstandort F09 – Blühfläche Bonus-2.

Koordinaten: 51,2189N, 6,1491E , 72 m ü. NN. Gemeinde: Niederkrüchten im Kreis Viersen. Blühfläche: 0,48 Hektar, Aussaat im Frühjahr 2017. Untersuchungsbereich: Blühfläche. Erfassungstermine Malaise-Falle: 2019: 24.06-01.07, 22.02.-29.07., 20.08.-27.08.

Luftbild: Google Earth; Kreis: 500-Meter-Radius um die Fläche.

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 104

9.3 Methoden

Tab. 39: Methoden, Teil 1.

Beobachtung, Sichtfang, Streifnetzfang Beobachtung: Arten, die auf Sicht eindeutig bestimmt werden können, werden notiert. Sichtfang: Fang gesichteter Tiere mit einem Insektenkescher (Bügeldurchmesser 40 cm, Maschenweite ≤ 0,4 mm) oder mit einem Exhaustor („aufsaugen“). Tiere, die lebend bestimmt werden können (ggf. unter Verwendung einer Handlupe), werden notiert und wieder freigelassen, die übrigen werden für die Präparation und Bestimmung im Labor abgetötet. Streifnetzfang: wie der Sichtfang mit einem Insekten- kescher, aber ohne konkrete Sichtung, sondern indem der Kescher an einem 1,5 m langen Stiel zügig und wiederholt durch die Vegetation gestreift wird. So können auch kleinere, gut getarnte, sich versteckende oder Tiere mit einer höheren Fluchtdistanz gefangen werden. Dauer einer Erfassung: mindestens eine bis maximal vier Stunden, je nach Insektenaufkommen. Termine: Fünf je Untersuchungsstandort im Zeitraum April bis August (im ersten Jahr nach der Frühjahrs-Einsaat der Insektenkescher (links) und Exhaustor (rechts) Blühflächen nur drei) bei möglichst warmem und sonnigem Wetter. Untersuchungsstandorte: F01 bis F06.

Transektzählungen Eine definierte Strecke (Transekt) wird langsam abgeschritten, wobei alle Tiere optisch erfasst werden, die sich in einem definierten Abstand befinden. Es handelt sich um eine quantitative Methode (Individuen pro Fläche). Tiere, die nicht unmittelbar bis zur Art bestimmbar sind, können mit einem Kescher oder Exhaustor gefangen und anschließend bestimmt und wieder frei gelassen werden. Es wurden Blühflächen-Transektzählungen für Tagfalter (5 Meter Transektbreite) und Hummeln (1 Meter Transektbreite) durchgeführt. Die Länge der Transekte beträgt 170 (F02), 150 (F03) und 140 (F05) Meter. Die Ergebnisse werden auf Individuen je Hektar Blühfläche umgerechnet. Termine: Fünf je Untersuchungsstandort im Zeitraum April bis August (im ersten Jahr nach der Frühjahrs-Einsaat der Blühflächen nur drei) bei möglichst warmem und sonnigem Wetter. Abbildung (verändert): www.tagfalter-monitoring.de Untersuchungsstandorte: F02, F03, F05.

Bodeneklektoren Lichtundurchlässige Behältnisse (210 Liter Regentonnen mit 0,38 m2 großer Öffnung) werden zügig über die Vegetation gestülpt und auf den Boden gedrückt. Innerhalb gefangene Tiere können durch eine oben angebrachte Öffnung zum Licht hin entkommen und gelangen dort in eine mit Ethanol gefüllte Eklektorkopfdose. Es werden vier Bodeneklektoren für jeweils eine Stunde eingesetzt, die beprobte Fläche summiert sich entsprechend auf 1,52 m2 je Untersuchungsfläche und Termin. Die gefangenen Individuen werden im Labor nach Ordnungen sortiert, gezählt und teilweise auch präpariert und bestimmt. Grundsätzlich werden mit dieser Methode flugaktive Arten mit geringer Fluchtdistanz gefangen, die sich innerhalb der Vegetation aufhalten. Da ein konkreter Flächenbezug besteht, kann die Anzahl der Individuen je Hektar Blühfläche berechnet werden (quantitative Methode). Termine: Je einmal im Mai, Juni und Juli eines Jahres bei möglichst warmem und sonnigem Wetter; im ersten Jahr nach der Frühjahrseinsaat nur im Juni und Juli. Untersuchungsstandorte: F02, F03, F05.

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 105

Tab. 40: Methoden, Teil 2.

Malaise-Falle, Typ „SLAM-Trap“ Eine zeltähnliche, auf vier Seiten offene Konstruktion, mit der vornehmlich fliegende Insekten gefangen werden. Auf ihrem bodennahen Flug fangen sich die Tiere an der für sie schlecht sichtbaren schwarzen Gaze im unteren Teil der Falle, bei dem Versuch nach oben zum Licht hin auszuweichen, gelangen sie in den Zeltgiebel und schließlich am höchsten Punkt durch eine Öffnung in ein mit Ethanol gefülltes Fanggefäß. Für den Einsatz der Fallen wurde jeweils eine ca. 2 x 2 Meter große Fläche innerhalb der Blühflächen freigeschnitten. Termine: je 7 aufeinanderfolgende Tage im Juni, Juli, August 2019. Untersuchungsstandorte: F02, F03, F05, F07, F08, F09.

Abschätzung des Erfassungsgrades (für alle Insektengruppen, exclusive Ichneumonidae, Braconidae und Chalcidoidea). Wie viele Arten im Rahmen einer Insekten-Untersuchung nachgewiesenen werden können, hängt sehr stark von der Anzahl der Erfassungstage [53, 111], den eingesetzten Methoden und den aktuellen (unbekannten, über die Jahre stark schwankenden) Populationsgrößen der verschiedenen Arten ab. Die Populationsgröße nichtparasitischer Arten hängt vor allem von der Verfügbarkeit der benötigten spezifischen Lebensraumrequisiten (z.B. Nahrungspflanzen, Nistplätze, Beute), dem Witterungsverlauf im Vorjahr (hoher Fortpflanzungserfolg nur bei gutem Wetter) und der Populationsgröße der Gegenspieler (vor allem Räuber und Parasitoide) ab. Die Populationsgröße der Gegenspieler hängt im Gegenzug wiederum von der Populationsgröße ihrer Beute bzw. Wirte ab. Anhand der Anzahl der Erfassungstage, der Methodik (Sicht- und Streifnetzfang, keine Farbschalen, nur sehr kurzer Einsatz von Malaise-Fallen), den Besonderheiten der Untersuchungsflächen (frisch angelegte Blühflächen, deren Besiedlung noch nicht abgeschlossen ist, hohe Anlockungswirkung auf Blütenbesucher aufgrund des im Vergleich zur Umgebung extremen Blütenangebots, hohe Habitathomogenität) und dem konkreten Erfassungsverlauf (vgl. Abb. 5) wird der Erfassungsgrad für die Untersuchungsfläche F06 (5 Erfassungstage) auf 50 %, der von F04 (8 Erfassungstage) auf 65 % und der aller anderen Flächen (13 Erfassungstage) auf 85 % geschätzt.

Morphologische Artbestimmung Nur die wenigsten Insekten können lebend im Freiland eindeutig bestimmt werden (z.B. Tagfalter), meist müssen die Tiere gefangen, abgetötet und im Labor untersucht werden. In vielen Fällen muss auch fachgerecht präpariert werden (z.B. Extraktion der Genitalien der Männchen). Grundvoraussetzung für eine korrekte Bestimmung - neben der Verfügbarkeit entsprechender Bestimmungsschlüssel - ist zudem eine Vergleichssammlung. Als optisches Hilfsmittel wird ein Stereomikroskop inklusive Messokular mit bis zu 240-facher Vergrößerung verwendet. Die für die Artbestimmung verwendete Literatur ist im Rahmen der zu Anfang der entsprechenden Kapitel eingefügten Steckbriefe aufgelistet. Insekten-Familien: Alle außer den Brackwespen, Echten Schlupfwespen und Erzwespen.

Erfassung parasitoider Hautflügler Die Erfassung der Echten Schlupfwespen (Ichneumonidae), Brackwespen (Braconidae) und Erzwespen (Chalcidoidea) wurde erst im zweiten Projektjahr in das Projekt integriert und nur auf den Blühflächen durchgeführt. Da einerseits für die nötige Bestimmung mittels DNA Metabarcoding ausschließlich in Alkohol konserviertes Tiermaterial verwendet werden kann und andererseits einige geplante spezifische Erfassungen schließlich doch nicht durchgeführt werden konnten, ergibt sich insgesamt eine sehr heterogene Erfassungsintensität, sowohl zwischen den Blühflächen als auch zwischen den Untersuchungsjahren. Für das DNA Metabarcoding konnte letztlich das folgende Tiermaterial berücksichtigt werden: Alle Bodeneklektor-Fänge in den Jahren 2017 bis 2019 auf den Flächen F02, F03 und F05; Streifnetzfänge auf den Flächen F02, F03, F04 und F05 im April, Mai, Juni, Juli und August 2018; Malaise-Fallen-Fänge im Juni, Juli und August 2019 auf den Flächen F02, F03, F05, F07, F08 und F09. Die kurzfristig ersatzweise eingesetzten Malaise-Fallen im Jahr 2019 erbrachten nur sehr geringe Mengen Tiermaterial - möglicherweise aufgrund der zu dieser Zeit herrschenden extremen Trockenheit, die dazu führte, dass viele Blühflächen im Sommer weitestgehend vertrockneten.

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 106

Tab. 41: Methoden, Teil 3.

Genetische Artbestimmung mittels DNA Metabarcoding Das Barcoding erfolgte nur für die Echten Schlupfwespen (Ichneumonidae), Brackwespen (Braconidae), Erzwespen (Chalcidoidea) und teilweise auch für die mittels der Malaise-Fallen auf den Flächen F07, F08 und F09 gesammelten Raupenfliegen (Tachinidae). Durchgeführt wurde das DNA Metabarcoding durch die Firma AIM - Advanced Identification Methods GmbH (http://www.aimethods- lab.com). In vereinfachter Form dargestellt beinhaltet das Barcoding die folgenden Arbeitsschritte: Das in Ethanol konservierte Tiermaterial wird getrocknet, pulverisiert und anschließend wird aus einer Teilprobe die DNA extrahiert (erster Schritt „DNA“ in der folgenden Abbildung). Im Rahmen eines spezifischen bioinformatorischen Prozesses („Bioinformatik“) werden aus den gewonnenen DNA- Sequenzen zunächst sogenannte OTUs (Operational Taxonomic Units) gebildet („OTU Clustering“), welche wiederum in einem zweiten Schritt („BLAST“) mit den bereits bekannten und in einer weltweiten Datenbank (dem Barcode of Life Data Systems, kurz BOLD, http://www.boldsystems.org) erfassten Barcodes abgeglichen werden („Abgleich“). Stimmen die Sequenzen zu mindestens 97 % überein („Hit%Ident“) kann davon ausgegangen werden, dass die verglichenen Sequenzen zur selben Art gehören. Bei geringeren Übereinstimmungen ist dies nicht der Fall und man erhält je nach Übereinstimmungsgrad nur die Information zu welcher Gattung (95 bis 97 %) oder Familie (90-95 %) die Sequenz gehört.

BOLD nutzt zur Identifikation von DNA-Sequenzen bzw. Barcodes, unabhängig von ihrer taxonomischen Zuordnung, sogenannte BINs (Barcode Index Nummern). BINs basieren auf einer Kette von Algorithmen, die ähnliche DNA-Sequenzen gruppieren und dabei auf taxonomische Integrität hin überprüfen. In 98 % aller Fälle entsprechen die so berechneten BINs konkreten Arten. Somit können BINs stellvertretend als Arten angesehen werden („BIN-Arten“), unabhängig davon, ob ihnen schon ein wissenschaftlicher Artname zugeordnet wurde oder nicht. In welchem Umfang die im vorliegenden Projekt gesammelten DNA-Sequenzen konkreten Arten oder zumindest BIN-Arten zugeordnet werden können, hängt in erster Linie davon ab, ob die entsprechenden Arten bzw. ihre Barcodes schon in BOLD enthalten sind oder nicht. Für die in Frage stehenden Familien der parasitoiden Wespen – die zu den taxonomisch schwierigsten und zugleich artenreichsten Insektengruppen überhaupt gehören, die bekanntermaßen selbst in Mitteleuropa noch nicht vollständig erforscht sind – ist die Barcode-Erfassung noch nicht vollständig. Das heißt, dass die als Ergebnis des Metabarcoding jeweils angegebene Zahl der auf den Blühflächen nachgewiesenen BIN-Arten in Wahrheit sehr wahrscheinlich höher liegt. Ein wesentlicher Vorteil des DNA Barcoding ist, dass die einmal generierten Barcodes immer wieder neu abgeglichen werden können. Da BOLD praktisch mit jedem Tag größer und vollständiger wird, wird eine zukünftige erneute Abfrage der Daten ein detaillierteres und genaueres Bild ergeben als zum jetzigen Zeitpunkt.

Makrofotografie Unter Verwendung einer digitalen Spiegelreflex-Kamera mit einem 100 mm Makroobjektiv für Abbildungsmaßstäbe bis 1:1 (mit Zwischenring bis ca. 2:1) oder einem 65 mm Lupenobjektiv für Abbildungsmaßstäbe von 1:1 bis 5:1. Welche Tierarten dokumentiert werden können, ist vom Zufall abhängig und nicht planbar. Aufgrund des hohen Zeitaufwandes für die Makrofotografie wird für häufige Arten in der Regel auf Archivmaterial zurückgegriffen. Nur ausnahmsweise können Insekten sicher anhand eines Fotos bestimmt werden, weshalb es unumgänglich ist, das fotografierte Tier zu fangen und später im Labor zu bestimmen. Jedes fotografierte und gefangene Tier bekommt eine eindeutige Nummer, der schon im Feld die entsprechenden Fotos zugeordnet werden, um spätere Verwechslungen zu vermeiden. Termine: Wann immer möglich und sinnvoll.

Untersuchungsstandorte: Alle.

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 107

9.4 Insektenarten in Deutschland

Tab. 42: Anzahl der Insektenarten in Deutschland.

In den Jahren 1998 bis 2003 wurde mit den sechs Bänden der „Entomofauna Germanica“ [11, 16, 22, 23, 24, 45] erstmals eine vollständige Übersicht der Insektenfauna Deutschlands veröffentlicht. Sie bildet die Basis der nachfolgenden Auflistung. Seitdem erfolgte Nachträge und Aktualisierungen wurden soweit wie möglich berücksichtigt, sofern es sich nicht um Einzelmeldungen handelt. Während in den artenärmeren Ordnungen in Zukunft nur noch geringe Änderungen bezüglich der Artenzahlen zu erwarten sind, ist insbesondere bei den Hautflüglern und Zweiflüglern das Gegenteil der Fall: ihre Artenzahlen werden aufgrund des Einsatzes moderner Methoden (DNA Barcoding, DNA Metabarcoding) und verstärkter faunistischer Forschung (geplantes Insekten-Monitoring) noch deutlich steigen. So wird beispielsweise geschätzt, dass die bislang aus Deutschland bekannten 1963 Erzwespen-Arten nur der Hälfte der tatsächlichen vorkommenden Arten entsprechen [58] und dass alleine in der Familie der Gallmücken möglicherweise noch mehrere tausend Arten zu entdecken sind [32]. Neue Erkenntnisse haben sich auch in der Systematik ergeben, so dass die dargestellte Einteilung in 33 Insekten-Ordnungen nicht mehr dem aktuellen Forschungsstand entspricht. Die vielgenutzte „Fauna Europaea“-Datenbank (https://fauna-eu.org) folgt beispielsweise einem moderneren System, mit für Deutschland nur noch 23 Insekten-Ordnungen.

Arten in abweichende Klassifizierung in der Literatur Deutschland Fauna Europaea

Hymenoptera (Hautflügler) 9584 [18, 38, 40, 109, 178]

Diptera (Zweiflügler) 9544 [122, 123, 124, 125]

Coleoptera (Käfer) 6780 [21]

Lepidoptera (Schmetterlinge) 3682 [49]

Heteroptera (Wanzen) 865 [67] Hemiptera (Schnabelkerfe)

Aphidina (Blattläuse) 733 [67] Hemiptera (Schnabelkerfe)

Phthiraptera (Tierläuse) 641 [67]

Auchenorrhyncha (Zikaden) 635 [51] Hemiptera (Schnabelkerfe)

Collembola (Springschwänze) 416 [67] ausgegliedert in die Klasse Entognatha

Trichoptera (Köcherfliegen) 315 [20]

Thysanoptera (Fransenflügler) 230 [179]

Coccina (Schildläuse) 159 [120] Hemiptera (Schnabelkerfe)

Plecoptera (Steinfliegen) 123 [66]

Psylloidea (Blattflöhe) 118 [67] Hemiptera (Schnabelkerfe)

Ephemeroptera (Eintagsfliegen) 112 [67]

Neuroptera (Netzflügler) 101 [67]

Psocoptera (Staubläuse) 95 [67]

Saltatoria (Heuschrecken) 85 [102] Orthoptera (Heuschrecken)

Odonata (Libellen) 80 [66]

Siphonaptera (Flöhe) 72 [67]

Protura (Beintastler) 41 [67] ausgegliedert in die Klasse Entognatha

Diplura (Doppelschwänze) 18 [67] ausgegliedert in die Klasse Entognatha

Strepsiptera (Fächerflügler) 15 [67]

Aleyrodoidea (Mottenschildläuse) 14 [67] Hemiptera (Schnabelkerfe)

Raphidioptera (Kamelhalsfliegen) 10 [67]

Mecoptera (Schnabelfliegen) 9 [67]

Archaeognatha (Felsenspringer) 8 [66] Microcoryphia (Felsenspringer)

Blattoptera (Schaben) 8 [68] Dictyoptera (Schaben/Fangschrecken/Termiten)

Dermaptera (Ohrwürmer) 8 [74]

Megaloptera (Schlammfliegen) 4 [67]

Zygentoma (Fischchen) 4 [66]

Isoptera (Termiten) 1 [67] Dictyoptera (Schaben/Fangschrecken/Termiten)

Mantodea (Fangschrecken) 1 [66] Dictyoptera (Schaben/Fangschrecken/Termiten)

∑ 34511

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 108

9.5 Literatur

1. AGNOLI, G.L. & P. ROSA (2018): Chrysis.net Database of the Italian Chrysididae, interim version 3 August 2018. http://www.chrysis.net (Stand: 01.11.2018).

2. AGUIAR, A.P., A.R. DEANS, M.S. ENGEL, M. FORSHAGE, J.T. HUBER, J.T. JENNINGS, . . . D.S.K. YU (2013): Order Hymenoptera. In: Zhang, Z.-Q. (Ed.) Biodiversity: An Outline of Higher-level Classification and Survey of Taxonomic Richness (Addenda 2013). Zootaxa 3703: 51-62.

3. AMIET, F. (2008): Vespoidea 1. Mutillidae, Sapygidae, Scoliidae, Tiphiidae. Fauna Helvetica 6. 86 S. Neuchâtel.

4. AMIET, F., M. HERRMANN, A. MÜLLER & R. NEUMEYER (2001): Apidae 3 - Halictus, Lasioglossum. Fauna Helvetica 6. 208 S. Neuchâtel.

5. AMIET, F., M. HERRMANN, A. MÜLLER & R. NEUMEYER (2004): Apidae 4 - Anthidium, Chelostoma, Coelioxys, Dioxys, Heriades, Lithurgus, Megachile, Osmia, Stelis. Fauna Helvetica 9. 273 S. Neuchâtel.

6. AMIET, F., M. HERRMANN, A. MÜLLER & R. NEUMEYER (2007): Apidae 5 - Ammobates, Ammobatoides, Anthophora, Biastes, Ceratina, Dasypoda, Epeoloides, Epeolus, Eucera, Macropis, Melecta, Melitta, Nomada, Pasites, Tetralonia, Thyreus, Xylocopa. Fauna Helvetica 20. 356 S. Neuchâtel.

7. AMIET, F., M. HERRMANN, A. MÜLLER & R. NEUMEYER (2010): Apidae 6 - Andrena, Melitturga, Panurginus, Panurgus. Fauna Helvetica 26. 317 S. Neuchâtel.

8. AMIET, F. & A. KREBS (2012): Bienen Mitteleuropas. Gattungen, Lebensweise, Beobachtung. 423 S. Bern, Stuttgart, Wien.

9. AMIET, F., A. MÜLLER & R. NEUMEYER (2014): Apidae 2 - Colletes, Dufourea, Hylaeus, Nomia, Nomioides, Rhophitoides, Rophites, Sphecodes, Systropha. Fauna Helvetica 4. 219 S. Neuchâtel.

10. AMIET, F., A. MÜLLER & C. PRAZ (2017): Apidae 1 - Allgemeiner Teil, Gattungen Apis, Bombus. Fauna Helvetica 29. 98 S. Neuchâtel.

11. ANDERSEN, S. (1996): The Siphonini (Diptera: Tachinidae) of . 146 S. Leiden.

12. BARKEMEYER, W. (1994): Untersuchung zum Vorkommen der Schwebfliegen in Niedersachsen und Bremen (Diptera: Syrphidae). Naturschutz und Landschaftspflege in Niedersachsen 31: 1-514.

13. BARTSCH, H., E. BINKIEWICZ, A. KLINTBJER, A. RÅDÉN & E. NASIBOV (2009): Blomflugor: Eristalinae & Microdontinae. Nationalnyckeln till Sveriges flora och flora, DH 53b. Artdatabanken, SLU. 478 S. Uppsala.

14. BARTSCH, H., E. BINKIEWICZ, A. RÅDÉN & E. NASIBOV (2009): Blomflugor: Syrphinae. Nationalnyckeln till Sveriges flora och flora, DH53a. Artdatabanken, SLU. 406 S. Uppsala.

15. BATELKA, J. & J. STRAKA (2005): Occurrence of Xenos vesparum and Pseudoxenos heydeni (Strepsiptera: Xenidae) in the . Klapalekiana 41: 1-9.

16. BATELKA, J. & J. STRAKA (2005): Several records of Xenidae and Stylopidae from the West Palaearctic region (Strepsiptera). Bulletin de la Societe entomologique de 110: 403-406.

17. BAUR, H. & F. AMIET (2000): Die Leucospidae (Hymenoptera, Chalcidoidea) der Schweiz, mit einem Bestimmungsschlüssel und Daten zu den europäischen Arten. Revue Suisse de Zoologie 107: 359-388.

18. BELOKOBYLSKIJ, S.A., A. TAEGER, C. VAN ACHTERBERG, E. HAESELBARTH & M. RIEDEL (2003): Checklist of the Braconidae of (Hymenoptera). Beiträge zur Entomologie 53: 341-435.

19. BERGSTRÖM, C. & C. BYSTROWSKI (2011): The identity of Blondelia pinivorae (Ratzeburg (Diptera: Tachinidae), a parasitoid of processionary (Lepidoptera: Thaumetopoeidae). Stuttgarter Beiträge zur Naturkunde A 4: 321-334.

20. BERTHOLD, R. (2016): Rote Liste und Gesamtartenliste der Köcherfliegen (Trichoptera) Deutschlands. 4. Fassung, Stand 31. Dezember 2007. Naturschutz und Biologische Vielfalt 70(4): 101 – 135.

21. BLEICH, O., S. GÜRLICH & F. KÖHLER (2018): Verzeichnis und Verbreitungsatlas der Käfer Deutschlands. www.coleokat.de (Stand: 01.11.2018).

22. BLÖCHLINGER, H. (2008): Zur Bestimung der Schweizer Arten der Wollschweber-Gattung Villa (Diptera, Bombyliidae). Entomo Helvetica 1: 7-14.

23. BLÖSCH, M. (2000): Die Grabwespen Deutschlands. 480 S. Keltern.

24. BLÜTHGEN, P. (1961): Die Faltenwespen Mitteleuropas (Hymenoptera, Diploptera). Abhandlungen der Deutschen Akadmie der Wissenschaften zu Berlin. Klasse für Chemie, Geologie und Biologie 1961: 1-251.

25. BODINGBAUER, S., T. HÖRREN, H.-J. JACOBS, J.-C. KORNMILCH, B. NIEHOFF, L. SCHWEITZER, . . . J. WÜBBENHORST (2020): Expansion von Sphex funerarius Gussakovskij 1934 nach Norden (Hymenoptera, Sphecidae). Ampulex 11: 58-65.

26. BOESI, R., C. POLIDORI & F. ANDRIETTI (2009): Searching for the Right Target: Oviposition and Feeding Behavior in Bombylius (Diptera: Bombyliidae). Zoological Studies 48: 141-150.

27. BOGUSCH, P. (2006): The velvet ants (Hymenoptera: Mutillidae) of the Czech Republic and : an identification key and annotated checklist. Acta Musei Moraviae, Scientiae biologicae 91: 103-148.

28. BOGUSCH, P. (2007): Vespoidea: Tiphiidae (trněnkovití). Acta entomologica Musei Nationalis Pragae Supplementum 11: 85-92.

29. BOGUSCH, P. & J. STRAKA (2012): Review and identification of the cuckoo of central Europe (Hymenoptera: Halictidae: Sphecodes). Zootaxa 3311: 1-41.

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 109

30. BOGUSCH, P., C. VAN ACHTERBERG, K. ŠILHÁN, A. ASTAPENKOVÁ & P. HENEBERG (2018): Description of mature larvae and ecological notes on Gasteruption Latreille (Hymenoptera, Evanioidea, Gasteruptiidae) parasitizing hymenopterans nesting in reed galls. Journal of Hymenoptera Research 65: 1-21.

31. BOT, S. & F. VAN DE MEUTTER (2019): Veldgids Zweefvliegen. 388 S. Zeist.

32. BROAD, G.R., M.R. SHAW & M.G. FITTON (2018): Ichneumonid (Hymenoptera: Ichneumonidae): their Classification and Biology. Handbooks for the Identification of British Vol. 7 Part 12. 418 S. Telford.

33. BUNDESAMT FÜR NATURSCHUTZ (Hrsg.) (2015): Artenschutz-Report 2015. Tiere und Pflanzen in Deutschland. 61 S. Bonn.

34. BUNDESAMT FÜR NATURSCHUTZ (2018): Rote Liste gefährdeter Tiere, Pflanzen und Pilze Deutschlands. Band 7: Pflanzen. Naturschutz und Biologische Vielfalt 70(7): 1-784.

35. CERRETTI, P. (2010): I tachinidi della fauna italiana (Diptera Tachinidae), con chiave interattiva dei generi ovest-paleartici. Vol. I. 573 + CD-ROM S. Rom.

36. CERRETTI, P. (2010): I tachinidi della fauna italiana (Diptera Tachinidae), con chiave interattiva dei generi ovest-paleartici. Vol. II.Atlante iconografico. 339 S. Rom.

37. COOK, J. (2019): Annotated Catalog of the Order Strepsiptera of the World. Transactions of the American Entomological Society 145: 121-267.

38. DATHE, H.H. & S.M. BLANK (2004): Nachträge zum Verzeichnis der Hautflügler Deutschlands, Entomofauna Germanica Band 4 (Hymenoptera). Entomologische Nachrichten und Berichte 48: 179-183.

39. DATHE, H.H., E. SCHEUCHL & E. OCKERMÜLLER (2016): Illustrierte Bestimmungstabelle für die Arten der Gattung Hylaeus F. (Maskenbienen) in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Entomologica Austriaca Supplement 1: 1-51.

40. DATHE, H.H., A. TAEGER & S. BLANK (2001): Entomofauna Germanica Band 4. Verzeichnis der Hautflügler Deutschlands. Entomologische Nachrichten und Berichte, Beiheft 7: 1-178.

41. DE JONG, Y., M. VERBEEK, V. MICHELSEN, P. BJORN PDE, W. LOS, F. STEEMAN, . . . L. PENEV (2014): Fauna Europaea - all European animal on the web. Biodivers Data J: e4034.

42. DRÖSCHMEISTER, R., C. SUDFELDT & S. TRAUTMANN (2012): Zahl der Vögel halbiert: Landwirtschaftspolitik der EU muss umweltfreundlicher werden. Der Falke 59: 316-317.

43. DU MERLE, P.D. (1975): Les hôtes et les stades pré-imaginaux des Diptères Bombyliidae: revue bibliographique annotée. Bulletin de la Section Regionale Ouest Palearctique Organisation Internationale de Lutte Biologique 4: 1-289.

44. DUNK, K.V.D. (1994): Bestimmungsschlüssel für Wollschweber (Diptera: Bombyliidae). Galathea 10: 39-48.

45. DUNK, K.V.D. (2003): Rote Liste gefährdeter Wollschweber (Diptera: Bombyliidae) Bayerns.

46. ENGEL, E.O. (1937): Bombyliidae. In: Lindner, E. (Hrsg.): Die Fliegen der Paläarktischen Region IV(3). 1-699. Stuttgart.

47. ESSER, J., M. FUHRMANN & C. VENNE (2011): Rote Liste und Gesamtartenliste der Wildbienen und Wespen - Hymenoptera - Aculeata - in Nordrhein-Westfalen. 1. Fassung, Stand November 2009. In: LANUV (Hrsg.): Rote Liste der gefährdeten Pflanzen, Pilze und Tiere in Nordrhein-Westfalen, 4. Fassung, 2011. LANUV-Fachbericht 36. Band 2: 333-398.

48. EVENHUIS, N.L. & D. GREATHEAD (2015): World catalog of bee flies (Diptera: Bombyliidae). Revised September 2015. Available at: http://hbs.bishopmuseum.org/bombcat/bombcat-revised2015.pdf.

49. GAEDIKE, R., M. NUSS, A. STEINER & R. TRUSCH (2017): Entomofauna Germanica Band 3. Verzeichnis der Schmetterlinge Deutschlands (Lepidoptera). 2. überarbeitete Auflage. Entomologische Nachrichten und Berichte, Beiheft 21: 1-362.

50. GOKCEZADE, J.F., B.-A. GEREBEN-KRENN & J. NEUMAYER (2017): Feldbestimmungsschlüssel für die Hummeln Deutschlands, Österreichs und der Schweiz. 55 S. Wiebelsheim.

51. H., N., A. R., R. BIEDERMANN, C. BÜCKLE, U. DEUTSCHMANN, R. NIEDRINGHAUS, . . . W. WITSACK (2016): Rote Liste und Gesamtartenliste der Zikaden (Hemiptera: Auchenorrhyncha) Deutschlands. 2. Fassung, Stand 30. Juni 2015. Naturschutz und Biologische Vielfalt 70(4): 249 – 298.

52. HAARTO, A. (2014): Identification of the Finnish species of Paragus Latreille, 1804 subgenus Pandasyopthalmus Stuckenberg, 1954 (Diptera, Syrphidae). Sahlbergia 20: 2-5.

53. HAESELER, V. & C. RITZAU (1998): Zur Aussagekraft wirbeloser Tiere in Umwelt- und Naturschutzgutachten - was wird tatsächlich erfasst? Zeitschrift für Ökologie und Naturschutz 7: 45-66.

54. HENDEL, F. (1927): 49. Trypetidae. In: E. LINDNER (Hrsg.): Die Fliegen der palaearktischen Region. Bd. 5: 1-221.

55. HERRMANN, M. & O. NIEHUIS (2015): Erste Nachweise von Chrysis marginata aliunda Linsenmaier, 1959, in Deutschland und der Schweiz und Hinweise zum Wirt dieser sich ausbreitenden Goldwespe (Hymenoptera, Chrysididae). Ampulex 7: 6-11.

56. HOFFER, E. (1886): Zur Biologie der Mutilla europaea L. Zoologische Jahrbücher, Abteilung für Systematik, Ökologie und Geographie 1: 679-686.

57. HOFSÄß, K. & H.-P. TSCHORSNIG (2010): Einige Raupenfliegen-Zuchtbefunde aus Baden-Württemberg (Diptera: Tachinidae). Mitteilungen des Entomologischen Vereins Stuttgart 45: 140-142.

58. HORSTMANN, K. (2001): Ichneumonidae. In: Dathe, H.H., A. Taeger & S.M. Blank (Hrsg.): Verzeichnis der Hautflügler Deutschlands (Entomofauna Germanica 4). Entomologische Nachrichten und Berichte, Beiheft 7, 137-143.

59. HYMENOPTERA DEUTSCHLAND (2020): Verbreitungskarten der Hautflügler Deutschlands. http://www.aculeata.eu (Stand: 24.05.2020).

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 110

60. INVREA, F. (1964): Mutillidae - Myrmosidae. 1-312 S. Bologna.

61. JACOBS, H.-J. (2007): Die Grabwespen Deutschlands. Bestimmungsschüssel. Die Tierwelt Deutschlands 79. Teil. 207 S. Keltern.

62. JOHANSSON, N. & C. VAN ACHTERBERG (2016): Revision of the Palaearctic Gasteruption assectator aggregate, with special reference to (Hymenoptera, Gasteruptiidae). ZooKeys 615: 73-94.

63. KATHIRITHAMBY, J. (2009): Host-Parasitoid Associations in Strepsiptera. Annual Reviews of Entomology 54: 227-49.

64. KATHIRITHAMBY, J. (2018): Strepsiptera database https://www.hemiptera-databases.org/cgi-bin/strepsiptera.pl (Stand: 01.11.2018).

65. KINZELBACH, R.K. (1978): Fächerflügler (Strepsiptera). Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile nach ihren Merkmalen und nach ihrer Lebensweise, 65. Teil. 166 S. Jena.

66. KLAUSNITZER, B. (2001): Entomofauna Germanica Band 5. Verzeichnis der Archaeognatha (H. Sturm), Zygentoma (H. Sturm), Odonata (J. Müller u. M. Schorr), Plecoptera (H. Reusch u. A. Weinzierl), Dermaptera (D. Matzke), Mantoptera (P. Detzel u. R. Ehrmann), Ensifera (P. Detzel), Caelifera (P. Detzel), Thysanoptera (G. Schliephake) und Trichoptera (B. Robert) Deutschlands. Entomologische Nachrichten und Berichte, Beiheft 6: 1-162.

67. KLAUSNITZER, B. (2003): Entomofauna Germanica Band 6. Verzeichnis der Protura (B. Balkenhol u. A. Szeptycki), Collembola (H.-J. Schulz, G. Bretfeld u. B. Zimdars), Diplura (E. Christian), Ephemeroptera (A. Haybach u. P. Malzacher), Blattoptera (H. Bohn), Psocoptera (C. Lienhard), Phthiraptera (E. Mey), Auchenorrhyncha (H. Nickel u. R. Remane), Psylloidea (D. Burckhardt u. P. Lauterer), Aleyrodoidea (R. Bährmann), Aphidina (T. Thieme u. H. Eggers-Schumacher), Coccina (H. Schmutterer), Heteroptera (H.-J. Hoffmann u. A. Melber), Strepsiptera (H. Pohl u. J. Oehlke), Raphidioptera (C. Saure), Megaloptera (C. Saure), Neuroptera (C. Saure), Siphonaptera (C. Kutzscher u. D. Striese) und Mecoptera (C. Saure) Deutschlands. Entomologische Nachrichten und Berichte, Beiheft 8: 1-344.

68. KÖHLER, G. & H. BOHN (2011): Rote Liste der Wildschaben und Gesamtartenliste der Schaben (Blattoptera) Deutschlands. Naturschutz und Biologische Vielfalt 70(3): 609 – 625.

69. KORMANN, K. (2002): Schwebfliegen und Blasenkopffliegen Mitteleuropas. Fauna Naturführer Band 1. 270 S. Nottuln.

70. KUNZ, P. (1994): Die Goldwespen (Chrysididae) Baden-Württembergs. Beihefte zu den Veröffentlichungen für Naturschutz und Landschaftspflege in Baden-Württemberg 77: 1-188.

71. LELEJ, A.S. & C. SCHMID-EGGER (2005): The velvet ants (Hymenoptera, Mutillidae) of Central Europe. Linzer Biologische Beiträge 37: 1505-1543.

72. LINSENMAIER, W. (1997): Die Goldwespen der Schweiz. Veröffentlichungen aus dem natur-Museum Luzern, Nr. 9. 140 S. Luzern.

73. MALYSHEV, S.I. (1965): Lebensweise und Instinkte der primitiven Schlupfwespen Gasteruptiidae (Hymenoptera). Zoologisches Jahrbuch für Systematik 92: 239-288.

74. MATZKE, D. & G. KÖHLER (2011): Rote Liste und Gesamtartenliste der Ohrwürmer (Dermaptera) Deutschlands. 3. Fassung, Stand Februar 2011. Naturschutz und Biologische Vielfalt 70(3): 629 – 642.

75. MAUSS, V. & R. TREIBER (2004): Bestimmungsschlüssel für die Faltenwespen (Hymenoptera: Masarinae, Polistinae, Vespinae) der Bundesrepublik Deutschland. 53 S. Hamburg.

76. MEDVEDEV, G.S. (1995): Keys to the Insecrts of the European Part of the USSR. Volume III Hymenoptera Part IV (Braconidae).

77. MERZ, B. (1994): Diptera - Tephritidae. Insecta Helvetica, Fauna 10. 198 S. Genève.

78. MITROIU, M.D., J. NOYES, A. CETKOVIC, G. NONVEILLER, A. RADCHENKO, A. POLASZEK, . . . Y. DE JONG (2015): Fauna Europaea: Hymenoptera - Apocrita (excl. Ichneumonoidea). Biodiversity Data Journal 3: e4186.

79. MÜLLER, A., R. PROSI & H. WIESBAUER (2016): Distribution, biology and habitat of the rare European osmiine bee species Osmia (Melanosmia) pilicornis (Hymenoptera, Megachilidae, Osmiini). Journal of Hymenoptera Research 52: 1-36.

80. NIETO, A., S.P.M. ROBERTS, J. KEMP, P. RASMONT, MICHAEL KUHLMANN, M.G. CRIADO, . . . D. MICHEZ (2014): European Red List of Bees. Luxembourg: Publication Office of the European Union. 84 S. o.O.

81. NOVOTNÁ, H., J. VANHARA, A. TÓTHOVÁ, N. MURÁRIKOVÁ, P. BEJDÁK, M. TKOC & R. ROZKOŠNÝ (2009): Identification and of the West Palaearctic species of Tachina Meigen (Diptera: Tachinidae) based on male terminalia and molecular analyses. Entomologica Fennica 20: 139-169.

82. NOYES, J.S. (2019): Universal Chalcidoidea Database. World Wide Web electronic publication. http://www.nhm.ac.uk/chalcidoids

83. NOYES, J.S. & D.S.K. YU (2002): Taxapad 2002 - Chalcidoidea 2001. Database on flash-drive. www.taxapad.com. Nepean, Ontario, Canada.

84. OEHLKE, J. & H. WOLF (1987): Beiträge zur Insekten-Fauna der DDR: Hymenoptera - Pompilidae. Beiträge zur Entomologie 37: 279-390.

85. PAPE, T., P. BEUK, A.C. PONT, A.I. SHATALKIN, A.L. OZEROV, A.J. WOZNICA, . . . Y. DE JONG (2015): Fauna Europaea: Diptera - . Biodiversity Data Journal 3: e4187.

86. PAPE, T., V. BLAGODEROV & M.B. MOSTOVSKI (2011): Order Diptera Linnaeus, 1758. In: Zhang, Z.-Q. (Ed.) Animal biodiversity: An outline of higher-level classification and survey of taxonomic richness. Zootaxa 3148: 222-229.

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 111

87. PARSLOW, B.A., M.P. SCHWARZ & M.I. STEVENS (2020): Review of the biology and host associations of the genus Gasteruption (Evanioidea: Gasteruptiidae). Zoological Journal of the Linnean Society XX: 1-18.

88. PAUKKUNEN, J., A. BERG, V. SOON, F. ØDEGAARD & P. ROSA (2015): An illustrated key to the cuckoo wasps (Hymenoptera, Chrysididae) of the Nordic and Baltic countries, with description of a new species. ZooKeys 548: 1-116.

89. PAULY, A. (2019): Abeilles de Belgique et des régions limitrophes (Insecta: Hymenoptera: Apoidea). Famille Halictidae. Faune de Belgique. 516 S. Bruxelles.

90. PRO NATURA – SCHWEIZERISCHER BUND FÜR NATURSCHUTZ (Hrsg.) (1997): Schmetterlinge und ihre Lebensräume. Arten - Gefährdung - Schutz. Schweiz und angrenzende Gebiete. Band 2. Hesperiidae, Psychidae, Heterogynidae, Zygaenidae, Syntomidae, Limacodidae, Drepanidae, Thyatiridae, Sphingidae.

91. QUICKE, D.L.J. (2014): The Braconid and Ichneumonid Parasitoid Wasps: Biology, Systematics, Evolution and Ecology.

92. RASMONT, P., J. DEVALEZ, A. PAULY, D. MICHEZ & V.G. RADCHENKO (2017): Addition to the checklist of IUCN European wild bees (Hymenoptera: Apoidea). Annales de la Société entomologique de France (N.S.) 53: 17-32.

93. REDER, G. (2010): Die Faltenwespe Parodontodynerus ephippium (KLUG, 1817) nun auch in Deutschland nachgewiesen (Hymenoptera, Aculeata:Vespidae). Fauna und Flora in Rheinland-Pfalz 11: 1421-1424.

94. REEMER, M., W. RENEMA, W. VAN STEENIS, T. ZEEGERS, A. BARENDREGT, J.T. SMIT, . . . L.J.J.M. VAN DER LEIJ (2009): De Nederlandse Zweefvliegen (Diptera: Syrphidae). Nederlandse Fauna 8. 442 S. Leiden.

95. REINHARDT, R. & R. BOLZ (2011): Rote Liste und Gesamtartenliste der Tagfalter (Rhopalocera) (Lepidoptera: Papilionoidea et Hesperioidea) Deutschlands. Stand Dezember 2008 (geringfügig ergänzt Dezember 2010). Naturschutz und Biologische Vielfalt 70(3): 167-194.

96. RHEINHARDT, R. & R. THUST (1988): Zur ökologischen Klassifizierung und zum Gefährdungsgrad der Tagfalter der DDR. Entomologische Nachrichten und Berichte 32: 199-206.

97. RIKHTER, V.A. (1989): 62. Family Tephritidae (Trypetidae). In: G. Y. BEI-BIENKO (Hrsg.): Keys to the insects of the European part of the USSR. 5 Part II: 212-276.

98. RÖDER, G. (1990): Biologie der Schwebfliegen Deutschlands (Diptera: Syrphidae). 575 S. Keltern-Weiler.

99. ROSA, P. (2006): I Crisidi della Valle d'Aosta (Hymenoptera, Chrysididae). Monografie ~ 6. 362 S. Aosta.

100. ROSA, P., A.S. LELEJ, S.A. BELOKOBYLSKIJ, N.B. VINOKUROV & L.A. ZAYTSEVA (2019): Illustrated ans annotated checklist of the Russian cuckoo Wasps (Hymenoptera, Chrysididae). Entomofauna Supplement 23: 1-360.

101. ROSA, P. & C. RATZLAFF (2018): First record of Chrysellampus sculpticollis (Abeille de Perrin, 1878) in Germany (Hymenoptera: Chrysididae). Ampulex 10: 17-19.

102., S. M., D. P. & S. A. (2011): Rote Liste und Gesamtartenliste der Heuschrecken (Saltatoria) Deutschlands. 2. Fassung, Stand Ende 2007. Naturschutz und Biologische Vielfalt 70(3): 577 – 606.

103. SAURE, C. (2000): Gasteruption laticeps (Tournier, 1877): Eine für Deutschland neue Schmalbauchwespe (Evanioidea, Gasteruptionidae). Bembix 13: 16-17.

104. SAURE, C. (2001): Trigonalyoidea, Evanioidea, Stephanoidea. In: Dathe, H.H., A. Taeger & S.M. Blank (Hrsg.): Verzeichnis der Hautflügler Deutschlands (Entomofauna Germanica 4). Entomologische Nachrichten und Berichte, Beiheft 7, 29-30.

105. SAURE, C. (2006): Gasteruption phragmiticola sp. n., eine neue Gasteruption-Art aus Deutschland (Hymenoptera : Evanioidea : Gasteruptionidae). Beiträge zur Entomologie 56: 127-134.

106. SCHEUCHL, E. (2000): Illustrierte Bestimmungstabellen der Wildbienen Deutschlands und Österreichs. Band 1: Anthophoridae. 190 S. Velden.

107. SCHEUCHL, E. (2006): Illustrierte Bestimmungstabellen der Wildbienen Deutschlands und Österreichs. Band 2: Megachilidae - Melittidae. 192 S. Velden.

108. SCHEUCHL, E. & H.R. SCHWENNINGER (2015): Kritisches Verzeichnis und aktuelle Checkliste der Wildbienen Deutschlands (Hymenoptera, Anthophila) sowie Anmerkungen zur Gefährdung. Mitteilungen des Entomologischen Vereins Stuttgart 50: 2- 225.

109. SCHEUCHL, E., H.R. SCHWENNINGER & M. KUHLMANN (2018): Checkliste der Wildbienen Deutschlands. www.wildbienen- kataster.de (Stand: 01.11.2018).

110. SCHEUCHL, E. & W. WILLNER (2016): Taschenlexikon der Wildbienen Mitteleuropas. Alle Arten im Porträt. 917 S. Wiebelsheim.

111. SCHMID-EGGER, C. (1994): Die Aussagefähigkeit von Stechimmen (Hymenoptera, Aculeata) bei naturschutzfachlichen Bewertungen. Verhandlungen Westdeutscher Entomologentag 1993: 269-277.

112. SCHMID-EGGER, C. (2004): Bestimmungsschlüssel für die deutschen Arten der solitären Faltenwespen (Hymenoptera: Eumeninae). 37 S. Hamburg.

113. SCHMID-EGGER, C. (2011): Rote Liste und Gesamtartenliste der Wespen Deutschlands. Hymenoptera Aculeata: Grabwespen (Ampulicidae, Crabronidae, Sphecidae), Wegwespen (Pompilidae), Goldwespen (Chrysididae), Faltenwespen (Vespidae), Spinnenameisen (Mutillidae), Dolchwespen (Scoliidae), Rollwespen (Tiphiidae) und Keulhornwespen (Sapygidae). 2. Fassung, Stand Januar 2011. Naturschutz und Biologische Vielfalt 70(3): 419-465.

114. SCHMID-EGGER, C. & M. JUNG (2020): Bischoffs Feldwespe Polistes bischoffi Weyrauch, 1937 (Hymenoptera: Vespidae) neu in Deutschland nachgewiesen. Ampulex 11: 14-17.

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 112

115. SCHMID-EGGER, C. & C. SAURE (2010): Die Schmalbauchwespe Gasteruption nigrescens SCHLETTERER, 1885, neu für Deutschland (Hymenoptera: Gasteruptiidae). Nachrichtenblatt der bayrischen Entomologen 59: 40-43.

116. SCHMID-EGGER, C. & E. SCHEUCHL (1997): Illustrierte Bestimmungstabellen der Wildbienen Deutschlands und Österreichs unter Berücksichtigung der Arten der Schweiz. Band III: Andrenidae. 180 S. Velden.

117. SCHMID-EGGER, C. & J.V.D. SMISSEN (1995): Ergänzende Bestimmungsmerkmale für verschiedene Arten der Gattung Priocnemis (Hymenoptera: Pompilidae). Bembix 4: 37-44.

118. SCHMID-EGGER, C., K. VAN ACHTERBERG, R. NEUMEYER, J. MORINIÈRE & S. SCHMIDT (2017): Revision of the West Palaearctic Polistes Latreille, with the descriptions of two species – an integrative approach using morphology and DNA barcodes (Hymenoptera, Vespidae). ZooKeys 713: 53-112.

119. SCHMID-EGGER, C. & H. WOLF (1992): Die Wegwespen Baden-Württembergs (Hymenoptera, Pompilidae). Veröffentlichungen für Naturschutz und Landschaftspflege in Baden-Württemberg 67: 267-370.

120. SCHMUTTERER, H. & C. HOFFMANN (2016): Die wild lebenden Schildläuse Deutschlands (Sternorrhyncha, Coccina). Entomologische Nachrichten und Berichte, Beiheft 20: 1-104.

121. SCHUMACHER, H. (2011): Rote Liste und Artenverzeichnis der Schmetterlinge - Lepidoptera - in Nordrhein-Westfalen. 4. Fassung, Stand Juli 2010. In: LANUV (Hrsg.): Rote Liste der gefährdeten Pflanzen, Pilze und Tiere in Nordrhein-Westfalen, 4. Fassung, 2011. LANUV-Fachbericht 36, Band 2: 239-332.

122. SCHUMANN, H. (2002): Erster Nachtrag zur "Checkliste der Dipteren Deutschlands". Studia dipterologica 9: 437-445.

123. SCHUMANN, H. (2004): Zweiter Nachtrag zur "Checkliste der Dipteren Deutschlands". Studia dipterologica 11: 619-630.

124. SCHUMANN, H. (2009): Dritter Nachtrag zur Checkliste der Dipteren Deutschlands. Studia dipterologica 16: 17-27.

125. SCHUMANN, H., R. BÄHRMANN & A. STARK (1999): Entomofauna Germanica Band 2. Checkliste der Dipteren Deutschlands. Studia dipterologica, Supplement 2: 1-354.

126. SCHWEITZER, F., G. REDER, V.C. MORIS, T. PAULI & O. NIEHUIS (2020): Nachweise von Polistes gallicus (Linnaeus 1767) in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg (Hymenoptera: Vespidae). Ampulex 11.

127. SCHWEIZERISCHER BUND FÜR NATURSCHUTZ (Hrsg.) (1994): Tagfalter und ihre Lebensräume. Arten - Gefährdung - Schutz. Schweiz und angrenzende Gebiete. Band 1.

128. SETTELE, J., R. FELDMANN & R. REINHARDT (1999): Die Tagfalter Deutschlands. 452 S. Stuttgart.

129. SETTELE, J., R. STEINER, R. REINHARDT & R. FELDMANN (2005): Schmetterlinge: die Tagfalter Deutschlands. 256 S. Stuttgart.

130. SMISSEN, J.V.D. (1996): Zur Kenntnis einzelner Arachnospila-Weibchen - mit Bestimmungsschlüssel für die geringbehaarten, kammdorntragenden Weibchen der Gattung Arachnospila Kincaid, 1900 (Hymenoptera: Pompilidae). Drosera 1996: 73-102.

131. SMISSEN, J.V.D. (2003): Revision der europäischen und türkischen Arten der Gattung Evagetes Lepeletier 1845 unter Berücksichtigung der Geäderabweichung. Mit zweisprachigem Schlüssel zur Determination (Hymenoptera: Pompilidae). Verhandlungen des Vereins für Naturwissenschaftliche Heimatforschung zu Hamburg 42: 1-253.

132. SMISSEN, J.V.D. (2010): Bilanz aus 20 Jahren entomologischer Aktivitäten (1987-2007) (Hymenoptera Aculeata). Verhandlungen des Vereins für Naturwissenschaftliche Heimatforschung zu Hamburg 43: 1-426.

133. SMIT, J. (2018): Identification key to the European species of the bee genus Nomada Scopoli, 1770 (Hymenoptera: Apidae), including 23 new species. Entomofauna Monographie 3: 1-253.

134. SMIT, J., I. RAEMAKERS & K. BEENTJES (2018): First host record of Myopa pellucida Robineau-Desvoidy (Diptera: Conopidae) identified using DNA barcoding. Zootaxa 4521: 593-596.

135. SMIT, J. & J.T. SMIT (2014): A social parasitic Polistes wasp parasitized by a twisted-wing (Hymenoptera: Vespidae, Strepsiptera: Xenidae). Entomologische Berichten 74: 121-123.

136. SMIT, J.T. (2010): De Nederlandse boorvliegen (Tephritidae). 159 S. Leiden.

137. SMIT, J.T. (2017): Veldtabel wolzwevers van de Benelux. Diptera: Bombyliidae & . 28 S. Gravenland.

138. SOBCZYK, T. (2008): Dynamik und Parasitoid-Wirt-Beziehungen von Goldwespenpopulationen einer Fachwerkscheune in der Oberlausitz (Hymenoptera: Chrysididae). Sächsische Entomologische Zeitschrift 3: 5-29.

139. SPEIGHT, M.C.D. (2018): Species accounts of European Syrphidae, 2018. Syrph the Net, the database of European Syrphidae 103: 1-302.

140. SPEIGHT, M.C.D. (2018): StN key for the identification of the genera of European Syrphidae (Diptera) 2018. Syrph the Net, the database of European Syrphidae 101: 1-45.

141. SPEIGHT, M.C.D. & J.-P. SARTHOU (2017): StN keys for the identification of the European species of various genera of Syrphidae 2017. Syrph the Net, the database of European Syrphidae 99: 1-139.

142. SSYMANK, A. (2001): Vegetation und blütenbesuchende Insekten in der Kulturlandschaft. Schriftenreihe für Landschaftspflege und Naturschutz 64: 1-513.

143. SSYMANK, A., D. DOCZKAL, K. RENNWALD & F. DZIOCK (2011): Rote Liste und Gesamtartenliste der Schwebfliegen (Diptera: Syrphidae) Deutschlands. Zweite Fassung, Stand April 2008. Naturschutz und Biologische Vielfalt 70(3): 13-83.

144. STRAKA, J., K. JŮZOVÁ & Y. NAKASE (2015): Nomenclature and taxonomy of the genus Stylops (Strepsiptera): an annotated preliminary world checklist. Acta entomologica Musei Nationalis Pragae 55: 305-332.

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 113

145. STRAKA, J., I. MALENOVSKÝ & J. BATELKA (2006): The genus Halictoxenos Pierce, 1908 (Strepsiptera, Stylopidae) in the Czech Republic and Slovakia. Acta Musei Moraviae, Scientiae biologicae 91: 69-82.

146. STUBBS, A.E. & M. DRAKE (2014): British Soldierflies and their allies. 528 S. Dorchester.

147. STUKE, J.H. (2006): Thecophora pusilla auct. - ein Artenkomplex (Diptera: Conopidae). Beiträge zur Entomologie 56: 269-279.

148. STUKE, J.H. (2017): Conopidae (Diptera). World Catalogue of Insects Volume 15. 354 S. Leiden.

149. SUAREZ, F.J. (1988): Mirmosidos de la Peninsula Iberica (Hymenoptera, Myrmosidae). Graellsia 44: 81-158.

150. TISCHENDORF, S., M. ENGEL, H.-J. FLÜGEL, U. FROMMER, C. GESEKE & K.-H. SCHMALZ (2015): Atlas der Faltenwespen Hessens. FENA Wissen, Bd. 3. 260 S. Gießen.

151. TSCHORSNIG, H.P. (1996): Raupenfliegen (Diptera, Tachinidae) aus Malaise-Fallen in Kiesgruben und einem Vorstadtgarten in Köln. Decheniana - Beihefte 35: 465-472.

152. TSCHORSNIG, H.P. (2017): Preliminary host catalogue of Palaearctic Tachinidae (Diptera). First version, provided online on 28 April 2017. http://www.nadsdiptera.org/Tach/WorldTachs/CatPalHosts/Home.html (Stand: 01.11.2018).

153. TSCHORSNIG, H.P. & B. HERTIG (1998): A New Species of the Genus Meigenia Robineau-Desvoidy (Diptera: Tachinidae). Stuttgarter Beiträge zur Naturkunde A 569: 1-5.

154. TSCHORSNIG, H.P. & B. HERTING (1994): Die Raupenfliegen (Diptera: Tachinidae) Mitteleuropas: Bestimmungstabellen und Angaben zur Verbreitung und Ökologie der einzelnen Arten. Stuttgarter Beiträge zur Naturkunde, Serie A (Biologie) 506: 1-170.

155. VAN ACHTENBERG, C. (1990): Illustrated Key to the subfamilies of the Holarctic Braconidae (Hymenoptera: Ichneumonoidea). Zoologische Mededelingen 64: 1-20.

156. VAN ACHTERBERG, C. (2013): De nederlandse Hongerwespen (Hymenoptera: Evanioidea: Gasteruptiidae). Nederlandse Faunistische Mededelingen 39: 55-88.

157. VAN ACHTERBERG, K., A. TAEGER, S. BLANK, K. ZWAKHALS, M. VIITASAARI, D. YU & Y. DE JONG (2017): Fauna Europaea: Hymenoptera – Symphyta & Ichneumonoidea. Biodiversity Data Journal 5: e14650.

158. VAN STEENIS, J. & J.A.W. LUCAS (2011): Revision of the West-Palaearctic species of Pipizella Rondani, 1856 (Diptera, Syrphidae). Dipterists Digest 18: 127-180.

159. VEEN, M.V. (2008): Bee-Flies (Diptera: Bombyliidae) of Northwest Europe. http://home.hccnet.nl/mp.van.veen/bombyliidae/index.html (Stand: 25.07.2016).

160. VEEN, M.V. (2010): Conopidae of Northwest Europe. http://home.hccnet.nl/mp.van.veen/conopidae/index.html (Stand: 01.11.2018).

161. VEEN, M.V. (2010): Hoverflies of Northwest Europe: Identification Keys to the Syrphidae. 247 S. Zeist.

162. VÖLKL, W. & T. BLICK (2004): Die quantitative Erfassung der rezenten Fauna von Deutschland – Eine Dokumentation auf der Basis der Auswertung von publizierten Artenlisten und Faunen im Jahr 2004. Dokumentation zum Werkvertrag im Auftrag des Bundesamtes für Naturschutz. 33 S. Bonn.

163. VUJIC, A. (1994): Cheilosia griseifacies, eine neue Fliegen-Art aus Mitteleuropa (Diptera, Syrphidae). Entomofauna 15: 337-344.

164. VUJIC, A., S. RADENKOVIC, S. TRIFUNOV & T. NIKOLIC (2013): Key for European species of the Cheilosia proxima group (Diptera, Syrphidae) with a description of a new species. ZooKeys: 33-50.

165. VUJIC, A., S. SIMIC & S. RADENKOVIC (1999): Mediterranean species related to Paragus hermonensis Kaplan, 1981, with the description of Paragus gorgus spec. nov. (Diptera, Syrphidae). Volucella 4: 29-44.

166. VUJIĆ, A., G. STÅHLS, J. AČANSKI, H. BARTSCH, R. BYGEBJERG & A. STEFANOVIĆ (2013): Systematics of Pipizini and taxonomy of European Pipiza Fallén: molecular and morphological evidence (Diptera, Syrphidae). Zoologica Scripta 42: 288-305.

167. WARDHAUGH, C.W. (2015): How many species of visit flowers? -Plant Interactions 9: 547-565.

168. WESTRICH, P. (2019): Die Wildbienen Deutschlands. 2. Auflage. 821 S. Stuttgart.

169. WESTRICH, P., U. FROMMER, K. MANDERY, H. RIEMANN, H. RUHNKE, C. SAURE & J. VOITH (2011): Rote Liste und Gesamtartenliste der Bienen (Hymenoptera, Apidae) Deutschlands. 5. Fassung, Stand Februar 2011. In: B. F. NATURSCHUTZ (Hrsg.): Rote Liste gefährdeter Tiere, Pflanzen und Pilze Deutschlands. Naturschutz und Biologische Vielfalt 70 (3): 373-418. Bonn - Bad Godesberg.

170. WIEMERS, M., E. BALLETTO, V. DINCĂ, Z.F. FRIC, G. LAMAS, V. LUKHTANOV, . . . R. VEROVNIK (2018): An updated checklist of the European (Lepidoptera, Papilionoidea). ZooKeys 811: 9-45.

171. WIŚNIOWSKI, B. (2009): Spider-hunting wasps (Hymenoptera: Pompilidae) of . Diversity, Identification, Distribution. 432 S. Kraków.

172. WIŚNIOWSKI, B. (2015): Cuckoo-wasps (Hymenoptera: Chrysididae) of Poland. 563 S. Ojców.

173. WITT, R. (2009): Wespen. 2. überarbeitete und erweiterte Auflage. 400 S. Oldenburg.

174. WITT, R. (2015): Erstfund eines Nestes der Asiatischen Hornisse Vespa velutina Lepeletier, 1838 in Deutschland und Details zum Nestbau (Hymenoptera, Vespinae). Ampulex 7: 42-53.

175. YEATES, D.K. & D. GREATHEAD (1997): The evolutionary pattern of host use in the Bombyliidae (Diptera): a diverse family of parasitoid flies. Biological Journal of the Linnean Society 60: 149-185.

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 114

176. YU, D.S.K., C. VAN ACHTERBERG & K. HORSTMANN (2016): Taxapad 2016 - World Ichneumonoidea 2015. Taxonomy, Biology, Morphology and Distribution. Database on flash-drive. www.taxapad.com. Nepean, Ontario, Canada.

177. ZIEGLER, J. (2010): Der erste Nachweis der seltenen Raupenfliege Oswaldia reducta (Villeneuve) in Deutschland (Diptera Tachinidae). Studia dipterologica 17: 129-132.

178. ZOOLOGISCHE STAATSSAMMLUNG MÜNCHEN (2015): ChalcIS-D: Information System on German Chalcidoidea. Checklist of German Chalcidoidea (Hymenoptera). Update 2015. http://www.zsm.mwn.de/docs_zsm/htdocs/hym/chal/e/overview.htm.

179. ZUR STRASSEN, R. (2011): Rote Liste und Gesamtartenliste der Fransenflügler (Thysanoptera) Deutschlands. 4. Fassung, Stand 2007, einzelne Nachträge bis Juli 2008. Naturschutz und Biologische Vielfalt 70(3): 559 – 573.

9.6 Abkürzungen ♀ Weibchen ♂ Männchen

☿ Arbeiterin Σ Summe mm Millimeter BIN Barcode Index Nummer (Erläuterung siehe Tab. 41)

9.7 Tabellenverzeichnis Tab. 1: Wildbienen – Gefährdung, Biologie, Nachweise...... 21 Tab. 2: Echte Grabwespen – Gefährdung, Biologie, Nachweise...... 39 Tab. 3: Langstiel-Grabwespen – Gefährdung, Biologie, Nachweise...... 43 Tab. 4: Wegwespen – Gefährdung, Biologie, Nachweise...... 45 Tab. 5: Faltenwespen – Gefährdung, Biologie, Nachweise...... 48 Tab. 6: Goldwespen – Gefährdung, Biologie, Nachweise...... 50 Tab. 7: Keulenwespen – Gefährdung, Biologie, Nachweise...... 52 Tab. 8: Ameisenwespen – Gefährdung, Biologie, Nachweise...... 53 Tab. 9: Rollwespen – Gefährdung, Biologie, Nachweise...... 54 Tab. 10: Schmalbauchwespen – Biologie, Nachweise...... 55 Tab. 11: Wollschweber – Biologie, Nachweise...... 56 Tab. 12: Dickkopffliegen – Biologie, Nachweise...... 57 Tab. 13: Bienen-Fächerflügler – Biologie, Nachweise...... 59 Tab. 14: Wespen-Fächerflügler – Biologie, Nachweise...... 60 Tab. 15: Echte Schlupfwespen – Anzahl BIN-Arten...... 61 Tab. 16: Echte Schlupfwespen – Biologie, Nachweise...... 62 Tab. 17: Brackwespen – Anzahl BIN-Arten...... 63 Tab. 18: Brackwespen – Biologie, Nachweise...... 63 Tab. 19: Erzwespen – Anzahl BIN-Arten...... 64 Tab. 20: Erzwespen – Biologie, Nachweise...... 65 Tab. 21: Tagfalter – Gefährdung, Biologie, Nachweise...... 68 Tab. 22: Schwebfliegen – Gefährdung, Biologie und Nachweise...... 72 Tab. 23: Raupenfliegen – Biologie, Nachweise...... 80 Tab. 24: Bohrfliegen – Biologie, Nachweise...... 86 Tab. 25: Zusammensetzung der Blühmischung...... 89 Tab. 26: Untersuchungsstandort F01 – Biotop AZ Kempen, Teil 1...... 91 Tab. 27: Untersuchungsstandort F01 – Biotop AZ Kempen, Teil 2...... 92 Tab. 28: Untersuchungsstandort F02 – Blühfläche Böhm-4, Teil 1...... 93

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 115

Tab. 29: Untersuchungsstandort F02 – Blühfläche Böhm-4, Teil 2...... 94 Tab. 30: Untersuchungsstandort F03 – Blühfläche Oetken-1, Teil 1...... 95 Tab. 31: Untersuchungsstandort F03 – Blühfläche Oetken-1, Teil 2...... 96 Tab. 32: Untersuchungsstandort F04 – Blühfläche Bonus-3, Teil 1...... 97 Tab. 33: Untersuchungsstandort F05 – Blühfläche Therstappen-3, Teil 1...... 98 Tab. 34: Untersuchungsstandort F05 – Blühfläche Therstappen-3, Teil 2...... 99 Tab. 35: Untersuchungsstandort F06 – Biotopkomplex Overhetfeld...... 100 Tab. 36: Untersuchungsstandort F07 – Blühfläche Korff-4...... 101 Tab. 37: Untersuchungsstandort F08 – Blühfläche Humpesch-2...... 102 Tab. 38: Untersuchungsstandort F09 – Blühfläche Bonus-2...... 103 Tab. 39: Methoden, Teil 1...... 104 Tab. 40: Methoden, Teil 2...... 105 Tab. 41: Methoden, Teil 3...... 106 Tab. 42: Anzahl der Insektenarten in Deutschland...... 107

9.8 Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Modellbiotop – Nutzer des Insektenhotels...... 7 Abb. 2: Modellbiotop – Nutzer des Erdhügels...... 8 Abb. 3: Modellbiotop – Nutzer der Sandfläche...... 9 Abb. 4: Bodeneklektor-Fänge – Anzahl flugaktiver Insekten innerhalb der Blühflächen...... 10 Abb. 5: Artnachweise und Erfassungsgrade...... 11 Abb. 6: Anzahl landesweit gefährdeter Arten...... 12 Abb. 7: Anzahl spezifischer Gegenspieler...... 12 Abb. 8: Anzahl parasitoider Gegenspieler wichtiger Schädlingsfamilien im Gemüseanbau in Deutschland...... 13 Abb. 9: Parasitoide Nützlinge – Anzahl Arten und BIN-Arten auf Blühflächen...... 14 Abb. 10: Nachgewiesene Raupenfliegen als Gegenspieler wichtiger Schädlingsfamilien im Gemüseanbau...... 15 Abb. 11: Nachgewiesene Raupenfliegen als Gegenspieler der Gammaeule...... 15 Abb. 12: Anzahl nachgewiesener Arten und BIN-Arten...... 16 Abb. 13: Spezifische Gegenspieler von Wildbienen und aculeaten Wespen...... 17 Abb. 14: Wildbienen – Ergebnisse der Hummel-Transektzählungen...... 19 Abb. 15: Wildbienen – Anzahl Arten und spezifischer Gegenspieler...... 19 Abb. 16: Wildbienen – Anzahl und Pollenquellen oligolektischer Arten...... 20 Abb. 17: Wildbienen – Arten im Porträt, Teil 1...... 26 Abb. 18: Wildbienen – Arten im Porträt, Teil 2...... 27 Abb. 19: Wildbienen – Arten im Porträt, Teil 3...... 28 Abb. 20: Wildbienen – Arten im Porträt, Teil 4...... 29 Abb. 21: Wildbienen – Arten im Porträt, Teil 5...... 30 Abb. 22: Wildbienen – Arten im Porträt, Teil 6...... 31 Abb. 23: Wildbienen – Arten im Porträt, Teil 7...... 32 Abb. 24: Wildbienen – Arten im Porträt, Teil 8...... 33 Abb. 25: Wildbienen – Arten im Porträt, Teil 9...... 34 Abb. 26: Wildbienen – Arten im Porträt, Teil 10...... 35 Abb. 27: Wildbienen – Arten im Porträt, Teil 11...... 36 Abb. 28: Wildbienen – Arten im Porträt, Teil 12...... 37 Abb. 29: Echte Grabwespen – Anzahl Arten und spezifischer Gegenspieler...... 38

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 116

Abb. 30: Echte Grabwespen – Arten im Porträt, Teil 1...... 41 Abb. 31: Echte Grabwespen – Arten im Porträt, Teil 2...... 42 Abb. 32: Langstiel-Grabwespen – Anzahl Arten und spezifischer Gegenspieler...... 43 Abb. 33: Wegwespen – Anzahl Arten und spezifischer Gegenspieler...... 44 Abb. 34: Wegwespen – Arten im Porträt...... 46 Abb. 35: Faltenwespen – Anzahl Arten und spezifischer Gegenspieler...... 47 Abb. 36: Faltenwespen – Arten im Porträt...... 49 Abb. 37: Goldwespen – Arten im Porträt...... 51 Abb. 38: Keulenwespen – Arten im Porträt...... 52 Abb. 39: Ameisenwespen – Arten im Porträt...... 53 Abb. 40: Rollwespen – Arten im Porträt...... 54 Abb. 41: Schmalbauchwespen – Arten im Porträt...... 55 Abb. 42: Wollschweber – Arten im Porträt...... 56 Abb. 43: Dickkopffliegen – Arten im Porträt...... 58 Abb. 44: Bienen-Fächerflügler – Arten im Porträt...... 59 Abb. 45: Bienen-Fächerflügler – Arten im Porträt...... 60 Abb. 46: Echte Schlupfwespen – Arten im Porträt...... 61 Abb. 47: Erzwespen – Arten im Porträt...... 66 Abb. 48: Tagfalter – Ergebnisse der Transektzählungen...... 67 Abb. 49: Tagfalter – Anzahl standorttreuer Arten...... 68 Abb. 50: Tagfalter – Arten im Porträt, Teil 1...... 69 Abb. 51: Tagfalter – Arten im Porträt, Teil 2...... 70 Abb. 52: Schwebfliegen – Anzahl standorttreuer Arten ...... 71 Abb. 53: Schwebfliegen – Arten im Porträt, Teil 1...... 75 Abb. 54: Schwebfliegen – Arten im Porträt, Teil 2...... 76 Abb. 55: Schwebfliegen – Arten im Porträt, Teil 3...... 77 Abb. 56: Schwebfliegen – Arten im Porträt, Teil 4...... 78 Abb. 57: Raupenfliegen – Wirtsspektrum nachgewiesener Arten...... 79 Abb. 58: Raupenfliegen – Arten im Porträt, Teil 1...... 82 Abb. 59: Raupenfliegen – Arten im Porträt, Teil 2...... 83 Abb. 60: Raupenfliegen – Arten im Porträt, Teil 3...... 84 Abb. 61: Bohrfliegen – Arten im Porträt...... 87 Abb. 62: Lage der Blühflächen im Kreis Viersen im Jahr 2017...... 90

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 117

10 IMPRESSUM

Projekt Förderung der Biodiversität im Gemüseanbau mittels

mehrjähriger Blühflächen.

Projektzeitraum 2017 - 2019

Auftraggeber Absatzzentrale Kempen GmbH St. Huberter Str. 100 47906 Kempen

Wissenschaftliche Begleitung Büro für Freilandökologie Dr. Jürgen Esser Ubierstr. 16

41539 Dormagen www.freilandoekologie-esser.de

Anlage der Blühflächen und Nisthilfen Absatzzentrale Kempen GmbH

Frühjahr 2017

Freilanderfassungen, Artbestimmungen, Text, Dr. Jürgen Esser

Layout, Bilder

Für den vorliegenden Bericht ausgewertete 2017, 2018, 2019

Untersuchungsjahre

Abschlussbericht Juli 2020

© Copyright 2019 – Urheberrechtshinweis Alle Inhalte dieses Berichtes, insbesondere Texte, Fotografien und Grafiken, sind urheberrechtlich geschützt. Das Urheberrecht liegt, soweit nicht

ausdrücklich anders gekennzeichnet, bei Dr. Jürgen Esser. Bitte fragen Sie uns, falls Sie die Inhalte dieses Berichtes verwenden möchten.

Bild Umschlag hinten: Weibchen der Luzerne-Blattschneiderbiene (Megachile rotundata) beim Verschließen ihres Nestes mit einem Blattstück (Kempen, Biotop Absatzzentrale, Insektenhotel, 16.07.2018).

AZ Kempen: Förderung der Biodiversität 2017-2019 – Abschlussbericht 118