Cyclists' Road Safety
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2016 CYCLISTS’ ROAD SAFETY - DO BICYCLE TYPE, AGE AND INFRASTRUCTURE CHARACTERISTICS MATTER? DISSERTATION zur Erlangung des akademischen Grades doctor rerum naturalium (Dr. rer. nat) vorgelegt der Fakultät für Human- und Sozialwissenschaften der Technischen Universität Chemnitz KATJA SCHLEINITZ Verfasser: Katja Schleinitz, Desgin Cover: André Körner Bild Cover: https://pixabay.com/de/fahrrad-mountainbike-schattenwurf-236906/ under Creative Commons CC0 CYCLISTS’ ROAD SAFETY - DO BICYCLE TYPE, AGE AND INFRASTRUCTURE CHARACTERISTICS MATTER? Dissertation zur Erlangung des akademischen Grades doctor rerum naturalium (Dr. rer. nat.) vorgelegt der Fakultät für Human- und Sozialwissenschaften der Technischen Universität Chemnitz vorgelegt von: Katja Schleinitz, geboren am 13.01.1983 in Zwickau eingereicht am: 29.01.2016 Tag der Disputation: 19.05.2016 Gutachter: Prof. Dr. Josef F. Krems, Technische Universität Chemnitz Prof. Dr. Mark Vollrath, Technische Universität Braunschweig ACKNOWLEDGEMENTS i ACKNOWLEDGEMENTS Over the past four years I have received support and encouragement by a great number of people. At the beginning, I want to thank my supervisor Prof. Krems for his support and that he gave me the opportunity to do my research in such an interesting field. He showed me, that research does not only take place in the academic “ivory tower”, but rather contributes to make our world a little bit safer. Moreover, I would like to thank Prof. Vollrath for his willingness to review my PhD thesis. Additionally, I would like to express my deep gratitude to Tibor Petzoldt. Without you, this work would never have been possible. Thanks for the countless hours of proofreading and discussions, your wise comments and suggestions as well as many cheerful hours, when you have given me some good laughs. Furthermore, very big thanks to Luise Franke-Bartholdt, my project colleague, for your support at the right time in the project in order to prevent me from going crazy. Your pragmatic view was very helpful to put things back into a proper perspective. In addition, I want to thank all my colleagues. Special thanks go to my roommate Thomas Franke for your numerous recommendations and that I could share my dissertation woes with you. Also I have to thank Nina Bär for the emotional support during the hard times of my PhD project and the several therapeutic hours on the golf course and in the belly dance studio. Various people have a part in making this PhD successful, thanks to Marta Pereira, Nadine Rauh, Peter Cocron, Matthias Beggiato and the colleagues from Sports Engineering as well as from Research Methods and Evaluation. I wish to acknowledge the help provided by all my students in the different projects, especially Christian Franze, Sarah Heilmann, Jessica Göthel and Sebastian Mach. I would like to thank the German Insurance Accident Research for the opportunity to work and learn in such an interesting project. Advice given by Tina Gehlert has been a great help in project management. I would sincerely thank my family for all their love and encouragement over the years. Special thanks go to my husband André Körner, for your understanding and that you believed in me, more than I did myself. I appreciate all your patience when listening to one of my presentations. Words cannot express how grateful I am to my parents, Ursula and Udo Schleinitz. You have stood unconditionally behind me, although I have not always chosen the straight way in my life. ii ACKNOWLEDGEMENTS I would also like to thank all of my friends who have reminded me again and again of the beautiful things in life. Thank you that the hours with you have brought me back from science to the reality, so I did not forget the other important things. ZUSAMMENFASSUNG iii ZUSAMMENFASSUNG In den letzten Jahren hat die Verbreitung von Elektrofahrrädern, sogenannten Pedelecs, stark zugenommen. Dies ist vor dem Hintergrund der Umweltfreundlichkeit und Gesundheitsförderlichkeit dieser Form der Fortbewegung zunächst grundsätzlich positiv zu bewerten. Gleichzeitig besteht jedoch die Sorge, dass Elektrofahrradfahrer häufiger und in schwerere Unfälle verwickelt werden könnten als Fahrradfahrer. So bieten motorgestützte Elektrofahrräder das Potential, höhere Geschwindigkeiten zu erreichen als konventionelle Fahrräder, und werden zudem vor allem von älteren Verkehrsteilnehmern genutzt. Nicht zuletzt deswegen könnten sich durch diese neue Mobilitätsform auch neue Herausforderungen für die Verkehrs-, insbesondere Radinfrastrukturen ergeben. Tatsächlich jedoch blieben die Auswirkungen auf die Verkehrssicherheit bisher weitestgehend ungeklärt. Um dieser Problematik zu begegnen, wurde im Rahmen einer Naturalistic Cycling Studie (NCS) und mehreren experimentellen Untersuchungen folgenden Fragen nachgegangen: Fahren Elektrofahrradfahrer tatsächlich schneller als nicht-motorisierte Radfahrer? Wie wirken sich diese potentiell höheren Geschwindigkeiten darauf aus, wie Elektrofahrradfahrer von Autofahrern wahrgenommen werden? Welchen Einfluss hat das Alter der Radfahrer auf die Geschwindigkeiten und auch auf deren Neigung zu Unfällen bzw. sicherheitskritischen Situationen im Verkehr? Und welchen Einfluss hat die Infrastruktur auf die gewählten Geschwindigkeiten und die Auftretenshäufigkeit von kritischen Situationen? Diese und weitere Fragen wurden in insgesamt vier Arbeiten, die in internationalen Fachzeitschriften publiziert sind (I - IV), beleuchtet. Im ersten Artikel werden die Geschwindigkeiten von Fahrradfahrern (n = 31) im Gegensatz zu Pedelecfahrern (n = 49; Motorunterstützung bis 25 km/h) sowie S-Pedelecfahrern (n = 10; Motorunterstützung bis 45 km/h) betrachtet. Als Einflussgrößen wurden das Alter und die Nutzung verschiedener Infrastrukturtypen der Probanden ausgewertet. Alle Räder wurden mit einem Datenaufzeichnungssystem inklusive Kameras und Geschwindigkeitssensoren ausgestattet, um für vier Wochen ein Bild des natürlichen Fahrverhaltens zu erhalten. Unabhängig von der Infrastruktur waren S-Pedelecfahrer schneller unterwegs waren als Fahrrad- und Pedelecfahrer. Pedelecfahrer fuhren ebenfalls signifikant schneller als konventionelle Fahrradfahrer. Die höchsten Geschwindigkeiten wurden für alle Radtypen auf der (mit dem motorisierten Verkehr geteilten) Fahrbahn sowie der Radinfrastruktur gemessen. Das Alter der Fahrer hatte ebenfalls einen signifikanten Einfluss auf die Geschwindigkeit: Unabhängig vom Fahrradtyp waren ältere Fahrer (65 Jahre und älter) deutlich langsamer als Probanden jüngerer iv ZUSAMMENFASSUNG Altersgruppen (41-64 Jahre sowie 40 Jahre und jünger). Die beiden jüngeren Altersgruppen fuhren selbst ohne Motorunterstützung (konventionelles Fahrrad) schneller als die älteren Pedelecfahrer. Genauere Analysen (wie etwa das Verhalten beim Bergabfahren) legen nahe, dass dieser Befund nicht allein der physischen Leistungsfähigkeit zugeschrieben werden kann. Es scheint vielmehr so, als ob ältere Fahrrad- und Elektroradfahrer durch die geringere Geschwindigkeit versuchen, Defizite in der Reaktionsgeschwindigkeit auszugleichen bzw. generell vorsichtiger fahren. Der zweite Artikel beschäftigt sich mit der Frage, inwieweit sich die Art und Häufigkeit von Unfällen und kritischen Situationen bei den drei verschiedenen Altersgruppen unterscheiden. Auch hier wurde auf die Daten aus der NCS zurückgegriffen, auf deren Basis eine umfassende Videokodierung durchgeführt wurde. Es zeigten sich keine Unterschiede zwischen den Altersgruppen hinsichtlich des Auftretens kritischer Situationen; weder in Bezug auf die absolute Anzahl, noch gemessen an der relativen Häufigkeit (pro 100 km). Ebenfalls keine Zusammenhänge fanden sich zwischen dem Alter der Fahrer und der Art von Konfliktpartnern oder der Tageszeit der kritischen Situationen. Auch hier scheint es so, dass Ältere keinem erhöhten Risiko unterliegen, und etwaige altersbedingte Einschränkungen kompensieren können. Bei der Betrachtung des Einflusses des Infrastrukturtyps auf das Auftreten von kritischen Situationen zeigte sich, dass, bezogen auf die zurückgelegten Wegstrecken, die Nutzung der mit dem motorisierten Verkehr geteilten Fahrbahn als relativ sicher einzustufen ist. Demgegenüber ergab sich ein erhöhtes Risiko für Unfälle oder kritische Situationen auf designierter Radinfrastruktur. Dies widerspricht der Wahrnehmung vieler Radfahrer, die diese Infrastruktur als besonders sicher empfinden. Es ist allerdings anzunehmen, dass diese Wahrnehmung nicht nur auf der vermeintlichen Auftretenshäufigkeit, sondern auch auf dem angenommenen Schweregrad einer möglichen Kollision beruht. Zwei weitere Artikel beschäftigen sich damit, wie Autofahrer die Geschwindigkeit beziehungsweise die Annäherung von Elektrofahrrädern wahrnehmen. Dies ist insbesondere in Kreuzungssituationen relevant, in denen Autofahrer abschätzen müssen, ob sie noch rechtzeitig vor einem Fahrrad abbiegen können ohne mit diesem zu kollidieren. Es wurde vermutet, dass die fehlende Erfahrung mit Elektrofahrrädern und der von ihnen erreichbaren Geschwindigkeit vermehrt zu entsprechenden Unfällen führen könnte. Der Frage wurde mit einem Experiment zur Lückenakzeptanz auf der Teststrecke (Artikel III) und einer Videostudie zu Schätzungen von Zeitlückengrößen (Artikel IV) nachgegangen. Es zeigte sich, dass Autofahrer die verbleibende Zeit bis zur Kollision für Elektrofahrradfahrer geringer einschätzten als für konventionelle Radfahrer. Zudem wählten Autofahrer bei einem herannahenden Elektrofahrrad signifikant kleinere Zeitlücken zum Abbiegen, als bei einem konventionellen Fahrrad. Dieser