Diplomarbeit
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Diplomarbeit zur Erlangung des Titels einer Magistra der Pharmazie Chinesische Arzneidrogen mit kardiovaskulär-antientzündlicher Wirkung Am Institut für Pharmazeutische Wissenschaften der Karl-Franzens-Universität Graz eingebracht bei Univ. Prof. Dr. Rudolf Bauer verfasst von Caroline Smole Juni 2009 Danksagung Die vorliegende Diplomarbeit entstand unter der Leitung von Herrn Univ. Prof. Dr. Rudolf Bauer, bei dem ich mich für die Betreuung und die guten Ratschläge bedanken möchte. Meine praktische Betreuung hat Herr Mag. Dr. Andreas Schinkovitz übernommen, bei dem ich mich auf diesem Wege für seine Geduld bedanken möchte. Bei Fragen konnte ich mich immer an ihn wenden, auch im Zuge des Schreibprozesses an meiner Diplomarbeit hat er sich sehr viel Zeit für mich genommen. Die Diplomarbeit war Teil des vom FWF geförderten NFN Projektes „NFN Drugs from Nature Targeting Inflammation – von der Ethnomedizin zu aktiven Naturstoffen durch aktivitätsgerichtete Isolierung“ (FWF S10705-B03). Weiters danken möchte ich meinem Freund, der in so manch schwieriger Situation aufmunternde Worte gefunden hat, und bei meiner Schwester, die mir viele wertvolle Tipps zur Gestaltung meiner Diplomarbeit gegeben hat. Einen abschließenden Dank möchte ich meinen Eltern aussprechen, die mir dieses Studium überhaupt erst ermöglicht haben. Gliederung 1 Einleitung ................................................................................................................. 1 2 Allgemeiner Teil....................................................................................................... 2 2.1 Entzündung....................................................................................................... 2 2.1.1 Mediatoren einer Entzündung .................................................................. 3 2.1.1.1 Lipidmediatoren ................................................................................... 3 2.1.1.2 Reaktive Sauerstoff- und Stickstoffspezies.......................................... 5 2.1.1.3 Zytokine................................................................................................ 6 2.1.1.4 PPAR (Peroxisom-Proliferator-Aktivator-Rezeptoren) ....................... 6 2.1.1.5 NF-κB ................................................................................................... 7 2.1.2 Entzündliche Gefäßerkrankungen ............................................................ 8 2.1.2.1 Atherosklerose...................................................................................... 8 2.1.2.1.1 Atherogenese .................................................................................. 8 2.1.2.1.2 Marker zur Abschätzung eines zukünftigen Koronarsyndroms ..... 9 2.1.2.1.3 PPAR γ und Atherosklerose .......................................................... 10 2.1.2.2 Rheumatoide Arthritis ........................................................................ 10 2.1.2.3 Vaskulitiden........................................................................................ 11 2.1.2.4 Kollagenosen ...................................................................................... 11 2.2 Traditionelle chinesische Medizin.................................................................. 13 3 Spezieller Teil......................................................................................................... 15 3.1 Vorgehensweise bei der Literatursuche.......................................................... 15 3.2 Ergebnisse....................................................................................................... 15 3.3 Beschreibung einzelner Drogen...................................................................... 16 3.3.1 Poria cocos.............................................................................................. 17 3.3.2 Notopterygium incisum.......................................................................... 20 3.3.3 Notopterygium forbesii .......................................................................... 22 3.3.4 Bupleurum chinense............................................................................... 25 3.3.5 Bupleurum scorzoneraefolium ............................................................... 28 3.3.6 Astragalus membranaceus...................................................................... 31 3.3.7 Zingiber officinale.................................................................................. 36 3.3.8 Leonurus japonicus................................................................................. 45 3.3.9 Allium macrostemon .............................................................................. 49 3.3.10 Polygonatum odoratum .......................................................................... 52 3.3.11 Ligusticum chuanxiong .......................................................................... 54 3.3.12 Evodia rutaecarpa ................................................................................... 58 3.3.13 Rubia cordifolia...................................................................................... 63 3.3.14 Alpinia officinarum ................................................................................ 66 3.3.15 Celastrus orbiculatus .............................................................................. 70 3.3.16 Gleditsia sinensis.................................................................................... 73 3.3.17 Trichosanthes kirilowii........................................................................... 75 4 Nicht behandelte kardiovaskulär-antientzündliche chinesische Arzneidrogen...... 79 5 Zusammenfassung................................................................................................ 103 6 Quellenverzeichnis ............................................................................................... 106 7 Abbildungsverzeichnis ......................................................................................... 124 1 Einleitung Die traditionelle chinesische Medizin (TCM) kann auf eine lange Entwicklung zurückblicken. Sie wird in China seit mehr als 2000 Jahren wissenschaftlich betrieben, besitzt einen riesigen Arzneischatz und wird auch an Universitäten gelehrt (Bauer R, 2008). Seit den Fünfziger Jahren wird der TCM auch wachsendes Interesse in westlichen Ländern zuteil. Zur Verbreitung hat unter anderem Manfred Porkert mit dem 1978 erschienenen Werk „Klinische Chinesische Pharmakologie“ beigetragen, welches die erste Beschreibung der Wirkungen von chinesischen Arzneidrogen in einer westlichen Sprache ist. Seit den Siebziger Jahren erfährt die Akupunktur durch die politische Öffnung Chinas einen Aufschwung (www.wikipedia.org). Im Wesentlichen gibt es bei der TCM zwei unterschiedliche Therapiemöglichkeiten, die innere und die äußere Therapie. Zusätzlich werden verschiedene unspezifische Verfahren angewandt. Zur äußeren Therapie gehören die bereits erwähnte Akupunktur und die Moxibustion (Erwärmung von Akupunkturpunkten). Die innere Therapie befasst sich mit der Anwendung von Arzneimitteln, davon sind 83% pflanzlicher Herkunft. Die restlichen 17% teilen sich unter anderem Mineralien mit 1% und verschiedene Teile von Tieren mit 13% (Bauer R, 2008). Jede Droge weist dabei ein spezifisches Wirkprofil auf. Dem Patienten wird ein Cocktail verschiedener Einzeldrogen verabreicht, hauptsächlich in Form einer Abkochung, dem „Dekokt“. Zusätzlich werden häufig indizierte Fertigarzneien in Form von Pillen oder Granulaten verwendet (www.wikipedia.org). Im Nationalen Forschungsnetzwerk (NFN) „Drugs from Nature Targeting Inflammation“ wird am Institut für Pharmazeutische Wissenschaften (IPW) aktivitätsgerichtet in chinesischen Arzneidrogen nach antientzündlichen Stoffen gesucht. In der vorliegenden Arbeit sollten daher chinesische Arzneidrogen mit antientzündlicher Wirkung auf das kardiovaskuläre System abgehandelt werden. In der Literatur sollte nach traditionell verwendeten, antientzündlich wirkenden chinesischen Arzneidrogen gesucht werden. Siebzehn ausgewählte Drogen sollten anschließend genauer beschrieben werden. 1 2 Allgemeiner Teil 2.1 Entzündung Als Entzündung wird eine Abwehrreaktion des Organismus gegen unterschiedliche Noxen beschrieben, mit dem Ziel, das schädigende Agens zu entfernen (Hunnius, 2004). Pathophysiologisch besteht eine Entzündung in der Mobilisierung und Aktivierung verschiedener Zellen des Immunsystems, dazu gehören Granulozyten, Monozyten/Makrophagen und Lymphozyten. Bereits in der Antike wurden die dabei auftretenden Symptome beschrieben. Calor (lokale Erwärmung), Rubor (Rötung), Dolor (Schmerz) und Tumor (Schwellung) wurden in der Spätantike schließlich mit Functio laesa (Funktionseinschränkung oder – verlust) ergänzt (Aktories K et al., 2005). Folgende Reize können eine Entzündung auslösen (Hunnius, 2004). Mechanische Einflüsse wie Druck, Reibung oder Fremdkörper Chemische Substanzen, z.B. Säuren, Laugen Physikalische Faktoren wie Strahlen oder Temperatur Mikroorganismen, z.B. Viren, Bakterien, Pilze, Parasiten Autogene Reize (Stoffwechselprodukte wie Harnsäurekristalle, Autoallergene, Zerfall von Zellen bei bösartigen Tumoren) Die wichtigsten mit einer Entzündung der Gefäße assoziierten Krankheiten sind Atherosklerose, die rheumatoide Arthritis, Kollagenosen und Vaskulitiden. Auf diese Erkrankungen wird noch später in dieser Arbeit eingegangen. Auch die Folgeschäden einer der häufigsten Zivilisationskrankheiten, nämlich Diabetes mellitus, sind mit einer Entzündung verbunden. Makroangiopathien kommen wohl auch bei