Geschlechtergerechte Akkreditierung Und Qualitätssicherung

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Geschlechtergerechte Akkreditierung Und Qualitätssicherung GESCHLECHTERGERECHTE AKKREDITIERUNG UND QUALITÄTSSICHERUNG – EINE HANDREICHUNG ANALYSEN, HANDLUNGSEMPFEHLUNGEN & GENDER CURRICULA Studien Netzwerk Frauen- und Geschlechterforschung NRW Nr. 14 GESCHLECHTERGERECHTE AKKREDITIERUNG UND QUALITÄTSSICHERUNG – EINE HANDREICHUNG ANALYSEN, HANDLUNGSEMPFEHLUNGEN & GENDER CURRICULA Dritte aktualisierte, überarbeitete und veränderte Auflage (2012) erarbeitet von: Meike Hilgemann, Beate Kortendiek und Anne Knauf, Essen 2012 Erste und zweite Auflage erarbeitet von: Ruth Becker, Bettina Jansen-Schulz, Beate Kortendiek und Gudrun Schäfer, Dortmund 2006 und 2007: Becker, Ruth/Jansen-Schulz, Bettina/Kortendiek, Beate/Schäfer, Gudrun (2006): Gender-Aspekte bei der Einführung und Akkreditierung gestufter Studiengänge – eine Handreichung. Studien Netzwerk Frauenforschung NRW Nr. 7. Dortmund 2., erweiterte Auflage 2007 als Cews.public.no 9. Impressum Studien Netzwerk Frauen- und Geschlechterforschung NRW Koordinations- und Forschungsstelle Netzwerk Frauen- und Geschlechterforschung NRW Prof. Dr. Anne Schlüter Dr. Beate Kortendiek c/o Universität Duisburg-Essen Bildungswissenschaften Berliner Platz 6–8 45127 Essen Tel.: (0201) 183-6134 Fax: (0201) 183-2118 Lektorat: Dr. Mechthilde Vahsen Gestaltung: hassinger & hassinger & spiler Copyright Titelabbildung: Monika Ortmann Druck: WAZ Druck www.netzwerk-fgf.nrw.de ISBN: 978-3-936199-13-0 Essen, 2012 Vorwort Die geschlechtergerechte Gestaltung des Bologna-Prozesses und damit die geschlechtergerechte Aus- gestaltung der gestuften Studiengangsstruktur ist eine große Herausforderung und Chance zugleich. Wie kann es gelingen, dass die gestuften Studiengänge Gleichheit für Studentinnen und Studenten garantieren und nicht zur weiteren Geschlechterhierarchisierung – insbesondere beim Übergang vom BA zum MA – beitragen? Wie muss der Akkreditierungsprozess international, national und lokal ge- steuert werden, damit er zur Erhöhung von Geschlechtergerechtigkeit beitragen kann? In welcher Form greifen Akkreditierungsinstitutionen und -organisationen die Frage der Ungleichheit in Hoch- schule und Wissenschaft auf? Wie sind die Inhalte der modularisierten Studiengänge zu gestalten, damit eine geschlechtergerechte Ausbildung der Studierenden ermöglicht werden kann? Diese Fragen griff das Netzwerk Frauen- und Geschlechterforschung NRW bereits mit der Einfüh- rung des Bologna-Prozesses auf und hat seitdem kontinuierlich zu diesem Forschungsschwerpunkt ge- arbeitet. So handelt es sich bei dieser Studie um eine aktualisierte Fassung der Studie „Gender-Aspekte bei der Einführung und Akkreditierung gestufter Studiengänge – eine Handreichung“, die von der Ko- ordinationsstelle des Netzwerks Frauenforschung NRW an der TU Dortmund unter der Leitung von Ruth Becker im Jahr 2006 veröffentlicht und vom Projektteam Ruth Becker, Bettina Jansen-Schulz, Beate Kortendiek und Gudrun Schäfer erarbeitet wurde. Aufgrund der großen Nachfrage wurde die Studie im Jahr 2007 als erweiterte Fassung vom Kompetenzzentrum Frauen und Wissenschaft (CEWS) in zweiter Auflage veröffentlicht1. Die Aktualisierung der Studie, die nun vom Projektteam Meike Hilge- mann und Beate Kortendiek sowie zeitweise Anne Knauf erstellt wurde, ist insbesondere vor dem Hin- tergrund der vermehrten Einführung der Systemakkreditierung vorgenommen worden, die die Einfüh- rung eines hochschuleigenen Qualitätssicherungssystems notwendigerweise voraussetzt. Hierbei stehen Hochschulen vor der Herausforderung, Qualitätssicherungssysteme zu entwickeln, um den Prozess der Systemakkreditierung auf den Weg bringen zu können. Unabdingbar ist hierbei, das Qualitätsmana- gement-(QM-)System geschlechtergerecht auszugestalten. Im ersten Teil der Studie werden daher erste Erfahrungen mit dem Aufbau von QM-Systemen und dem neuen Verfahren der Systemakkreditierung evaluiert, die Aussagen über den Stellenwert von Gender-Aspekten in den Kommunikations- und Ent- scheidungsprozessen an den Hochschulen und in den Akkreditierungsinstitutionen ermöglichen. Die geschlechtergerechte Gestaltung von Hochschule und Wissenschaft basiert auf zwei Säulen: Bei der ersten Säule handelt es sich um das „geschriebene“ Gesetz „Männer und Frauen sind gleichbe- rechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.“ (GG, § 3, Abs. 2). Die zweite Säule wird durch das „ungeschriebene Gesetz“ gebildet, wonach die Ausbildung der Studierenden auf der Basis der Wis- senschaft auf der Höhe der Zeit zu erfolgen hat. Eine moderne Ausbildung, die sich auf dem aktuellen Kenntnisstand der Wissenschaft befindet, beinhaltet unabdingbar Gender-Aspekte – tut sie dies nicht, ist sie antiquiert, da sie nicht dem Stand der Forschung und Wissenschaft entspricht. Um die geschlech- tergerechte Gestaltung der gestuften Studiengänge im Zuge von Akkreditierung und Reakkreditierung zu erhöhen, wurden von ausgewiesenen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern Vorschläge für fachspe- zifische Gender Curricula für 54 Studienfächer entwickelt, die im zweiten Teil der Studie zu finden sind. Diese Curricula unter Gender-Aspekten sowie Expertinnen und Experten, die als mögliche Gut- achterinnen und Gutachter für Akkreditierungs- und Begutachtungsprozesse zur Verfügung stehen, sind ebenfalls in der Datenbank www.gender-curricula.com abrufbar. Unser besonderer Dank gilt den Gender-ExpertInnen, die die Vorschläge für die Fach-Curricula entwickelt haben. Weiter danken wir den Expertinnen und Experten, die für ein Interview zur Verfügung standen und so zur Transformation von Wissen beigetragen haben. Welche Erfahrungen gibt es mit dem Modus der Systemakkreditierung und wie werden diese bewertet? Aus der Analyse der Interviews lassen sich erste Hinweise ablesen, die für den noch jungen Prozess der Systemakkreditierung unter Gender-Aspekten von hoher Bedeutung für die weitere Entwicklung sind. Darüber hinaus gilt unser 1. Becker, Ruth/Jansen-Schulz, Dank dem Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen Bettina/Kortendiek, Beate/ für die Förderung der Studie. Schäfer, Gudrun (2006): Gender- Aspekte bei der Einführung Mögen die entwickelten Handlungsempfehlungen und die fachspezifischen Gender Curricula dazu und Akkreditierung gestufter beitragen, die Kommunikationsprozesse der Akteurinnen und Akteure zu stärken und eine geschlech- Studiengänge – eine Handrei- tergerechte Gestaltung des Ausbildungs- und Wissenschaftsbetriebes voranzutreiben. chung. Studien Netzwerk Frau- enforschung NRW Nr. 7. Dort- mund. 2., erweiterte Auflage Anne Schlüter, Meike Hilgemann, Beate Kortendiek, Essen 2012 2007 als Cews. public. no 9. Vorwort 4 INHALT Inhalt 5 Tabellen + Abbildungen 9 Teil 1 1 PROBLEMSTELLUNG, ZIELSETZUNG UND AUFBAU DER STUDIE 13 1.1 Ausgangspunkt: Der Bologna-Prozess 13 1.1.1 Qualität als Leitlinie im Europäischen Hochschulraum 13 1.1.2 Ziel des Bologna-Prozesses: „Abbau sozialer und geschlechtsspezifischer Ungleichheit“ 14 1.1.3 Akkreditierungsrat hat Gender-Mainstreaming zu sichern 15 1.1.4 Prüfkriterium Geschlechtergerechtigkeit 15 1.1.5 Geschlechtergerechte Akkreditierung: Stellungnahmen und Forschungstand 15 1.1.6 Gendergerechte Akkreditierung als Herausforderung 18 1.2 Zielsetzung und Aufbau der Studie 19 1.2.1 Ziel der Studie 19 1.2.2 Aufbau der Studie 19 1.3 Methodisches Vorgehen 21 1.3.1 Literatur- und Dokumentenrecherche 21 1.3.2 ExpertInneninterviews 21 1.3.3 Entwicklung der Gender Curricula 22 1.3.4 Workshop „Gendersensible Qualitätssicherung durch Systemakkreditierung“ 23 2 DAS AKKREDITIERUNGSSYSTEM 25 2.1 Akteure des Akkreditierungssystems 26 2.1.1 Akkreditierungsrat 26 2.1.2 Akkreditierungsagenturen 27 2.1.3 Rolle und Funktion der GutachterInnen 28 2.2 Akkreditierungsprozesse 29 2.2.1 Zur Programmakkreditierung und deren Aufbau 29 2.2.2 Kriterien für die Akkreditierung von Studiengängen 31 2.2.3 Wechsel von der Programm- zur Systemakkreditierung 33 2.2.4 Systemakkreditierung – mehr Geschlechtergerechtigkeit möglich? 33 2.2.5 Verlauf der Systemakkreditierung 35 2.2.6 Kriterien für die Systemakkreditierung 37 3 STELLENWERT VON GENDER ASPEKTEN BEI DER EINFÜHRUNG GESTUFTER STUDIENGÄNGE 41 3.1 Gender-relevante Beschlüsse und Vorgaben des Akkreditierungsrates 41 3.1.1 Gender-Aspekte bei der (Re-)Akkreditierung der Agenturen 42 3.1.2 Gender-Aspekte bei der Evaluation des Akkreditierungsrats 43 3.1.3 Zwischenfazit 44 3.2 Zur Beteiligung von Frauen am Akkreditierungsprozess 44 3.2.1 Zusammensetzung der Stiftung zur Akkreditierung von Studiengängen nach Geschlecht 44 3.2.2 Anzahl weiblicher Mitglieder in Akkreditierungsagenturen 45 3.2.3 Berufung der GutachterInnen 53 3.2.4 Zwischenfazit 54 3.3 Chancen und Risiken der Systemakkreditierung im Vergleich zur Programmakkreditierung 54 3.3.1 Befragung der Gleichstellungsbeauftragten – Akteurinnen der Systemakkreditierung 55 5 4 GENDER-ASPEKTE IM ZUGE DER UMSTELLUNG VON DER PROGRAMM- 57 AUF DIE SYSTEMAKKREDITIERUNG – ERSTE ERGEBNISSE 4.1 Erfahrungen mit Systemakkreditierung: Zur Auswahl der ExpertInnen und Hochschulen 57 4.1.1 Befragte Hochschulen und Interviewpersonen 58 4.1.2 Gender-Expertinnen in Sachen Akkreditierung 59 4.2 Systemakkreditierung und Qualitätssicherung unter Gender-Aspekten 60 4.3 Akkreditierung als Qualitätssicherungsinstrument für Studium und Lehre 61 4.3.1 Einfluss des Akkreditierungssystems auf die Beachtung von Gender-Aspekten an Hochschulen 61 4.3.2 Beachtung von Gender-Aspekten an den Hochschulen unabhängig von Akkreditierung 62 4.4 Das Verfahren der Programmakkreditierung 63
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