S O Z I A L R A U M A N A L Y S E 4

für den Landkreis und die 35 Gemeinden und Städte

Dezember 2010

Herausgeber: Landkreis Landshut Kreisjugendamt Veldener Str. 15 84036 Landshut

Ansprechpartner:

Fachstelle für Jugendhilfeplanung Karl-Jörg Schröter Telefon: 0871/ 408 – 1824 Fax: 0871/ 408 – 16 – 1824 E-Mail: [email protected] Homepage: www.kojalala.de

Zusammenstellung und Bearbeitung durch: Institut für Sozialplanung, Jugend- und Altenhilfe, Gesundheitsforschung und Statistik, SAGS GbR Dr. Dieter Jaufmann Dipl. Stat. Christian Rindsfüßer Dipl. Päd., Dipl. Soz. Päd. (FH) Susanne Gruber Theodor-Heuss-Platz 1 86150 Augsburg Telefon: 0821/346298-0 Fax: 0821/346298-8 E-Mail: [email protected] Homepage: www.sags-consult.de

II Jugendhilfeplanung im Landkreis Landshut IV. Sozialraumanalyse Vorwort

Vorwort

Sehr geehrte Leserinnen und Leser, als Landrat des Landkreises Landshut freue ich mich, Ihnen nun die vierte Auflage der Sozialraumanalyse mit Einzelergebnissen der 35 Landkreisgemeinden in ihrer Kurzversion präsentieren zu dürfen. Seit 1996 beschäftigt sich der Landkreis Landshut im Rahmen der gesetzlich vorgeschriebenen Jugendhilfeplanung auch mit Sozialraumplanung. Der Landkreis versteht seine Aufgabe dabei auch darin, Gemeinden, Märkte und Städte in ihrer örtlichen Verantwortung mit Zahlen, Daten und Fakten zu unterstützen und zu begleiten. Das Prinzip der gemeinsamen Verantwortung besonders im Bereich der Jugendarbeit, findet auch in dieser neuen Sozialraumanalyse seine Entsprechung. Dr. Frank Schirrmacher spricht in seinem Buch von dem »Methusalem-Komplott". Durch die demografischen Daten, die auch in diesem Band vorliegen, lässt sich dieses ange- sprochene Phänomen der „Überalterung" der Gesellschaft nur bedingt auch auf den Landkreis Landshut übertragen. Auch bei uns werden die jungen Menschen im Alter bis 27 Jahren in den nächsten 10 bis 20 Jahren weniger werden. Auch im Landkreis Landshut werden die älteren Menschen zukünftig länger in gesellschaftlicher und familiärer Verantwortung verweilen. Dies bedeutet aber bei einer momentan noch vorhandenen Zuwanderung in den Land- kreis, dass wir zeitlich später mit den daraus resultierenden Problemen konfrontiert sind. Der Landkreis Landshut hat schon im letzten Jahrhundert begonnen auf die auf uns zu- kommenden Probleme hinzuweisen und durch seine Jugendhilfepolitik voraus schauend darauf zu reagieren. Die Grundlage dieser Entscheidungen waren immer auch die Er- gebnisse der Jugendhilfeplanung, besonders hierbei auch die Sozialraumdaten in den Analysen. Ich erhoffe mir persönlich, dass Sie aus den Ergebnissen der vorliegenden Sozialraum- analyse IV für sich die richtigen Schlüsse ziehen und für die Bürgerinnen und Bürger in Ihrem Verantwortungsbereich, Ihre Kommune oder für den Landkreis die richtigen Ent- scheidungen treffen.

Josef Eppeneder Landrat

Jugendhilfeplanung im Landkreis Landshut III Vorwort IV. Sozialraumanalyse

IV Jugendhilfeplanung im Landkreis Landshut IV. Sozialraumanalyse Verzeichnisse

Gliederung

Seite

VORWORT III

GLIEDERUNG V

DARSTELLUNGSVERZEICHNIS VII

1. ZUSAMMENFASSUNG XII

2. ZIELSETZUNGEN UND NOTWENDIGKEIT EINER SOZIALRAUMANALYSE FÜR DEN LANDKREIS LANDSHUT 1

2.1 DIE SOZIALRAUMANALYSE FÜR DEN LANDKREIS LANDSHUT 5 2.2 AUFBAU UND METHODE DER DATENERMITTLUNG 6 2.3 WEITERE ERLÄUTERUNGEN UND ANMERKUNGEN ZUR SOZIALRAUMANALYSE 9

3. ÜBERSICHT ÜBER DIE VERWENDETEN INDIKATOREN 12

4. EINZELINDIKATOREN 15

INDIKATOR 1: ERZIEHERISCHE HILFEN 15 INDIKATOR 2: JUGENDKRIMINALITÄT 23 INDIKATOR 3: SCHEIDUNGEN 27 INDIKATOR 4: ZAHL DER KINDER ALLEIN ERZIEHENDER ELTERNTEILE 31 INDIKATOR 5: EMPFÄNGER/INNEN VON LEISTUNGEN NACH DEM SGB II 38 INDIKATOR 6: ARBEITSLOSIGKEIT IM LANDKREIS LANDSHUT 45 INDIKATOR 7: WOHNSITUATION IM LANDKREIS LANDSHUT 57 INDIKATOR 8: EINKOMMENSSITUATION IM LANDKREIS LANDSHUT 62 INDIKATOR 9: ÜBERNAHME VON GEBÜHREN FÜR KINDER IN KINDERTAGESBETREUUNG 68

5. DER LANDKREIS LANDSHUT IM VERGLEICH ZU BAYERN 71

5.1 ZUSAMMENFASSENDE ERGEBNISSE DER SOZIALRAUMANALYSE 2006 – 2009 71 5.2 DER LANDKREIS LANDSHUT IM VERGLEICH ZU DEN NIEDERBAYERISCHEN LANDKREISEN 81 5.3 DIE SOZIALRAUMANALYSEN VON 2006 – 2009, 2003 – 2005, 2000 – 2002 UND 1997 – 1999 IM VERGLEICH 84

Jugendhilfeplanung im Landkreis Landshut V Verzeichnisse IV. Sozialraumanalyse

6. DIE BEVÖLKERUNGSENTWICKLUNG IM LANDKREIS LANDSHUT 95

7. KINDER UND HERANWACHSENDE IN ARMUT 109

8. PENDLERANALYSE FÜR DEN LANDKREIS LANDSHUT IM JAHR 2009 121

VI Jugendhilfeplanung im Landkreis Landshut IV. Sozialraumanalyse Verzeichnisse

Darstellungsverzeichnis

Seite

Darstellung 1: Übersicht über die für die Sozialraumanalyse im Landkreis Landshut verwendeten Indikatoren 13 Darstellung 2: Gemeindegrößenklassen (Cluster) im Landkreis Landshut 14 Darstellung 3: Entwicklung der absoluten Zahlen der Erzieherischen Hilfen 2006 – 2009 (jeweils Bearbeitungsfälle: Jahresendfälle und abgeschlossene Fälle) 18 Darstellung 4: Entwicklung der Inanspruchnahmequoten der Erzieherischen Hilfen 2006 – 2009 (jeweils Bearbeitungsfälle: Jahresendfälle und abgeschlossene Fälle) 18 Darstellung 5: Übersicht über die verwendeten Indikatoren zu den Erzieherischen Hilfen im Landkreis Landshut, im Jahresmittel 2006 - 2009 nach Gemeinden, absolute Zahlen 20 Darstellung 6: Übersicht über die verwendeten Indikatoren zu den Erzieherischen Hilfen im Landkreis Landshut, im Jahresmittel 2006 - 2009 nach Gemeinden, relative Zahlen 21 Darstellung 7: Zahl der Erzieherischen Hilfen je 100 Minderjährige, im Jahresmittel 2006 – 2009 22 Darstellung 8: Deliktarten der tatverdächtigen Jugendlichen im Landkreis 2009 im Vergleich zu den Abgeurteilten in Bayern 2009 24 Darstellung 9: Mittlere Zahl der Jugendgerichtshilfefälle (eingeleitete Verfahren) je 100 Jugendliche zwischen 14 und unter 21 Jahren, im Jahresmittel 2008 – 2009 26 Darstellung 10: Entwicklung der Wahrscheinlichkeit in % für Minderjährige in Bayern in einem Kalenderjahr zum Scheidungskind zu werden, 1981 – 2008 27 Darstellung 11: Entwicklung der von Scheidung betroffenen Minderjährigen in Jahreswerten seit 1997 29 Darstellung 12: Zahl der im Jahresmittel 2006 – 2009 aktuell von Scheidungen betroffenen Kinder und Jugendlichen 30 Darstellung 13: Entwicklung der Familienverhältnisse in Bayern in Prozent und absolut (in Tausend), 1985 – 2009* 32 Darstellung 14: Entwicklung der Familienverhältnisse der Minderjährigen in Bayern in Prozent und absolut (in Tausend), 1985 – 2009* 32 Darstellung 15: Familienstand der Bezugsperson bei Inanspruchnahme von Sozialpädagogischer Familienhilfe in Bayern 33 Darstellung 16: Vergleich der Familienverhältnisse der Empfänger/innen von „Hilfen zur Erziehung außerhalb des Elternhauses 2008 in Bayern“ mit den Familienverhältnissen aller Minderjährigen in Bayern 34 Darstellung 17: Minderjährige Kinder bei allein erziehenden Elternteilen je 100 Minderjährige im Jahr 2009 37

Jugendhilfeplanung im Landkreis Landshut VII Verzeichnisse IV. Sozialraumanalyse

Darstellung 18: Empfänger/innen von SGB II-Leistungen je 100 Einwohner unter 65 Jahren im Landkreis Landshut, Juni 2008 39 Darstellung 19: Minderjährige Empfänger/innen von Leistungen nach dem SGB II je 100 Minderjährige im Landkreis Landshut, Juni 2008* 41 Darstellung 20: Empfänger/innen von Leistungen nach dem SGB II nach Altersklassen 0 bis 24 Jahre, Juni 2008 42 Darstellung 21: Kinder allein erziehender Empfänger/innen von SGB II-Leistungen je 100 allein erzogene Kinder im Landkreis Landshut, Juni 2008* 44 Darstellung 22: Entwicklung der Zahl der Arbeitslosen im Landkreis Landshut 1997 - 2010, jeweils Ende Juni 46 Darstellung 23: Zahl und Anteil der Arbeitslosen insgesamt im Landkreis Landshut, Stand Juni 2009 49 Darstellung 24: Zahl und Anteil der Langzeitarbeitslosen (Dauer über 1 Jahr) im Landkreis Landshut, Stand Juni 2009 52 Darstellung 25: Zahl und Anteil der jugendlichen Arbeitslosen im Landkreis Landshut, Stand Juni 2009 53 Darstellung 26: Zahl der Arbeitslosen insgesamt und Anteil je 100 Einwohner zwischen 18 und unter 65 Jahren im Landkreis Landshut, Stand Juni 2010 55 Darstellung 27: Zahl der jugendlichen Arbeitslosen (unter 25 Jahren) und Anteil je 100 Einwohner zwischen 15 und unter 25 Jahren im Landkreis Landshut, Stand Juni 2010 56 Darstellung 28: Wohnstruktur im Landkreis Landshut, Anteil der Wohnungen in Gebäuden mit drei oder mehr Wohnungen an allen Wohnungen, Ende 2008 58 Darstellung 29: Durchschnittliche Wohnfläche in m² im Landkreis Landshut je Einwohner, Ende 2008 61 Darstellung 30: Zahl der Haushalte und Verteilung nach dem monatlichen Nettoeinkommen der Haushalte im Landkreis Landshut in Prozent, 2008 64 Darstellung 31: Einkommenssituation im Landkreis Landshut I, mittleres monatliches Haushaltsnettoeinkommen im Jahr 2008 65 Darstellung 32: Einkommenssituation im Landkreis Landshut II, Anteil der Haushalte mit monatlichen Nettoeinkünften unter 1.500 € im Jahr 2008 67 Darstellung 33: Übernahme von Gebühren für Kindertagesstätten 2009 je 100 Kinder unter sieben Jahren 70 Darstellung 34: Gewichtung der Indikatoren im Teilindex „Inanspruchnahme von (Jugend-)Hilfeleistungen“ 72 Darstellung 35: Landkreis Landshut, Index der Inanspruchnahme von (Jugend-)Hilfeleistungen 2006 - 2009, im Vergleich zu Bayern 74 Darstellung 36: Gewichtung der Indikatoren im Teilindex „Sozialräumlicher Index“ 75 Darstellung 37: Landkreis Landshut, Sozialstrukturindex 2006 – 2009, im Vergleich zu Bayern 77 Darstellung 38: Gewichtung der Indikatoren im Gesamtindex 78 Darstellung 39: Landkreis Landshut, Gesamtindex: Jugendhilfe- und Sozialstrukturindex 2006 – 2009, im Vergleich zu Bayern 80

VIII Jugendhilfeplanung im Landkreis Landshut IV. Sozialraumanalyse Verzeichnisse

Darstellung 40: Prozentuale Veränderung des Jugendhilfeindex der aktuellen Sozialraumanalyse (2006 – 2009), im Vergleich zur III. Sozialraumanalyse (2003 – 2005), 2003 - 2005=100% 85 Darstellung 41: Prozentuale Veränderung des Sozialräumlichen Index der aktuellen Sozialraumanalyse (2006 – 2009), im Vergleich zur III. Sozialraumanalyse (2003 – 2005), 2003 – 2005=100% 86 Darstellung 42: Prozentuale Veränderung des Gesamtindex der aktuellen Sozialraumanalyse (2006 – 2009), im Vergleich zur III. Sozialraumanalyse (2003 – 2005), 2003 – 2005=100% 87 Darstellung 43: Differenz des Jugendhilfeindexes der aktuellen Sozialraumanalyse (2006 – 2009), im Vergleich zur III. Sozialraumanalyse (2003 – 2005) 88 Darstellung 44: Differenz des Sozialräumlichen Indexes der aktuellen Sozialraumanalyse (2006 – 2009), im Vergleich zur III. Sozialraumanalyse (2003 – 2005) 89 Darstellung 45: Differenz des Gesamtindexes der aktuellen Sozialraumanalyse (2006 – 2009), im Vergleich zur III. Sozialraumanalyse (2003 – 2005) 90 Darstellung 46: Entwicklung des Jugendhilfeindexes im Landkreis Landshut für die Sozialraumanalysen, Vergleich der absoluten Werte 91 Darstellung 47: Entwicklung des Sozialstrukturindexes im Landkreis Landshut für die Sozialraumanalysen, Vergleich der absoluten Werte 92 Darstellung 48: Entwicklung des Gesamtindex im Landkreis Landshut für die Sozialraumanalysen, Vergleich der absoluten Werte 93 Darstellung 49: Entwicklung der Bevölkerung im Landkreis Landshut, 1950 – 2009 95 Darstellung 50: Nettozuwanderungen in den Landkreis Landshut, 1990 – 2009 97 Darstellung 51: Altersverteilung der Bevölkerung in %, Ende 2009, der Landkreis Landshut im Vergleich zu Bayern und den Landkreisen Niederbayerns 98 Darstellung 52: Bevölkerungszuwächse und Nettozuwanderungen in den Gemeinden des Landkreises Landshut, 1999 – 2009 99 Darstellung 53: Veränderung der Bevölkerung von 1999 – 2009 in den Gemeinden des Landkreises Landshut und der Stadt Landshut in % 100 Darstellung 54: Anteil der Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren in den Gemeinden des Landkreises Landshut und der Stadt Landshut, Ende 2009 101 Darstellung 55: Entwicklung der Bevölkerung 1950 – 2009 im Landkreis Landshut 102 Darstellung 56: Entwicklung der Bevölkerung 1950 – 2009 in Prozent, 1950 = 100% im Landkreis Landshut 102 Darstellung 57: Entwicklung der Geburtenzahlen 1992 – 2009 im Landkreis Landshut -in dreijährigen Durchschnitten 103 Darstellung 58: Entwicklung der Geburtenzahlen 1992 – 2009 in Prozent in Dreijahres- durchschnitten, 1992 – 1994 = 100% im Landkreis Landshut 103 Darstellung 59: Entwicklung der Zahl der Todesfälle 1992 – 2009 im Landkreis Landshut in dreijährigen Durchschnitten 104 Darstellung 60: Entwicklung der Zahl der Todesfälle 1992 – 2009 in Prozent in Dreijahresdurchschnitten, 1992 – 1994 = 100% im Landkreis Landshut 104

Jugendhilfeplanung im Landkreis Landshut IX Verzeichnisse IV. Sozialraumanalyse

Darstellung 61: Entwicklung der Zahl der Wanderungen 1992 – 2009 im Landkreis Landshut in dreijährigen Durchschnitten 105 Darstellung 62: Entwicklung der Zahl der Wanderungen 1992 – 2009 in Prozent in Dreijahresdurchschnitten, 1992 – 1994 = 100 % im Landkreis Landshut 105 Darstellung 63: Altersverteilung der Zu- und Fortzüge im Jahresmittel, 2005-2009 im Landkreis Landshut 106 Darstellung 64: Mittlere Zahl der Kinder je Frau in den Gemeinden im Landkreis Landshut und der Stadt Landshut von 2005 – 2009 107 Darstellung 65: Armutsgefährdungsquoten in Bayern nach Raumordnungsregionen, 2008 111 Darstellung 66: Entwicklung der Armutsgefährdungsquoten in der Raumordnungsregion Landshut im Vergleich zu Bayern, 2005 - 2008 112 Darstellung 67: Mittleres Monatsnettoeinkommen je Haushalt in €, 2008 113 Darstellung 68: Anteil der Haushalte mit Monatsnettoeinkommen unter 1.500 € in Prozent, 2008 113 Darstellung 69: Bezieher/innen von Leistungen nach dem SGB II („Hartz IV“) je 100 Einwohner unter 65 Jahren, Juni 2009 114 Darstellung 70: Bezieher/innen unter 15 Jahren von Leistungen nach dem SGB II („Hartz IV“) je 100 Einwohner unter 15 Jahren, Juni 2009 114 Darstellung 71: Bezieher/innen unter 3 Jahren von Leistungen nach dem SGB II („Hartz IV“) je 100 Einwohner unter 3 Jahren, Juni 2009 115 Darstellung 72: Zahl der Arbeitslosen und Arbeitslosenquote, Juni 2009 115 Darstellung 73: Zahl der jugendlichen Arbeitslosen und Jugendarbeitslosenquote, Juni 2009 116 Darstellung 74: Verbraucherinsolvenzen je 10.000 Einwohner, 2003 - 2009 117 Darstellung 75: Anteil der Haushalte mit ausländischem Haushaltsvorstand in Prozent, 2008 118 Darstellung 76: Auspendler aus dem Landkreis Landshut, Stand Sommer 1998 - 2009 122 Darstellung 77: Einpendler in die Gemeinden des Landkreises Landshut, Stand Sommer 2009 122 Darstellung 78: Auspendler aus den Gemeinden des Landkreises Landshut, Stand Sommer 2009 124 Darstellung 79: Einpendler in die Gemeinden des Landkreises Landshut, Stand Sommer 2009 126 Darstellung 80: Auspendler aus den Gemeinden des Landkreises Landshut in Prozent der im Ort wohnenden Arbeitnehmer, Stand Sommer 2009 128 Darstellung 81: Einpendler in die Gemeinden des Landkreises Landshut in Prozent der im Ort Beschäftigten, Stand Sommer 2009 129

X Jugendhilfeplanung im Landkreis Landshut IV. Sozialraumanalyse Verzeichnisse

Jugendhilfeplanung im Landkreis Landshut XI IV. Sozialraumanalyse Zusammenfassung

1. Zusammenfassung

Zusammenfassend1 lässt sich für den Landkreis Landshut eine, im Vergleich zu Bayern, in der Summe der beiden Teilindizes insgesamt günstigere Situation konstatieren. Dabei ist der Sozialstrukturindex mehr als 33% unter dem gesamtbayerischen Durchschnitt angesiedelt, der Jugendhilfeindex gut 6% unter dem gesamtbayerischen Vergleichs- wert. Nach einem kontinuierlichen Anstieg der jugendspezifischen Werte in den vorherigen Sozialraumanalysen sind diese damit in der aktuellen Sozialraumanalyse Gemeinden und Kleinen bzw. Mittleren Gemeinden im Verlauf der letzten Jahre in einigen Teilbereichen verstärkt hat. Mit der nunmehr vorliegenden dritten Fortschreibung der Sozialraumanalyse kann der Zeitraum und die Entwicklung von 1997 bis einschließlich 2009 beschrieben werden. Die intensive Beschäftigung mit den vorliegenden Daten hat die Sinnhaltigkeit der Vor- gehensweise deutlich gemacht. Die Sozialraumanalyse bietet, gerade und insbesondere auch im zeitlichen Vergleich der Ergebnisse, eine solide Grundlage zur zukunftsorientierten Steuerung der Jugendhilfe als dauerhafte Aufgabe der Jugendhilfeplanung. Auch in Zukunft wird es wichtig und relevant sein, den Blick insbesondere auch auf die sich ergebenden Veränderungen zu richten und damit die Daten in kontinuierlichen Abständen fortzuschreiben. Ebenso kommen Verknüpfungen mit anderen Sozialdaten und Planungsbereichen dabei zukünftig eine besondere Bedeutung zu. Die regionale Verteilung der Werte fällt im Landkreis Landshut sehr unterschiedlich aus. Deutlich scheint aber weiterhin bei beiden Teilindizes und dem daraus resultierenden Gesamtindex ein relativ durchgängiges Stadt-Land-Gefälle auf. Die regionale Analyse auf der Ebene der Gemeindegrößenklassen ergibt somit Handlungsschwerpunkte und –bedarfe für die Jugendhilfe aktuell insbesondere in den Größeren Kommunen des Landkreises. In vielen Kleinen und Mittleren Gemeinden besteht vor allem im präventiven Bereich ein konkreter Bedarf. Entsprechende Handlungsansätze und Lösungsmöglichkeiten können nur in einem Mit- einander von Gemeinden, Freien Trägern und dem Landkreis mit Aussicht auf Erfolg entwickelt werden. Die Ergebnisse auch dieser dritten Fortschreibung der Sozialraumanalyse fließen in die Maßnahmen und Empfehlungen der Jugendhilfeplanung insgesamt ein und sind damit eine zentrale Grundlage für politisch-administrative Beschlussfassungen und zukunfts-

1 Ihnen liegt mit diesem Bericht eine Kurzversion der Gesamtsozialraumanalyse vor. Den Gesamt- bericht erhalten Sie über die Fachstellung Jugendhilfeplanung im Landratsamt Landshut.

XII Jugendhilfeplanung im Landkreis Landshut Zusammenfassung IV. Sozialraumanalyse orientiertes Handeln.

Jugendhilfeplanung im Landkreis Landshut XIII

IV. Sozialraumanalyse Zielsetzungen

2. Zielsetzungen und Notwendigkeit einer Sozialraumanalyse für den Landkreis Landshut

Der Artikel 72 Abs. 2 (= Konkurrierende Gesetzgebung) des Grundgesetzes der Bundes- republik Deutschland billigt dem Bund die Gesetzgebungskompetenz zu, wenn es um die Herstellung der Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse geht. Dieses sozusagen „indirekte“ Staatsziel hat natürlich auch für die nachgeordneten Gebietskörperschaften Gültigkeit, wie z.B. der Zehnte Kinder- und Jugendbericht eindeutig festhält: „Die Länder und Kommunen werden danach angehalten, die Fördermittel so einzusetzen, dass ausgewogene Siedlungsstrukturen sowie ausgeglichene wirtschaftliche, soziale und kulturelle Verhältnisse erhalten oder geschaffen werden... Da die örtlichen Gegeben- heiten für das Lebensumfeld von Familien und jungen Menschen maßgebend sind, kommt es vor allem auf ein Zusammenwirken der Fachpolitiken und Instrumentarien auf örtlicher Ebene an“2. Zweifelsohne ist es aber so, dass Regionen und auch Landkreise i.d.R. keine homo- genen Einheiten in sich darstellen. Es gibt Unterschiede, z.B. hinsichtlich der Siedlungs- struktur und -dichte, der sozialen Struktur, der Bildungsangebote, der ökonomischen Si- tuation (u.a. Kaufkraft), des Ausmaßes von Arbeitslosigkeit und SGB II-Empfän- ger/innen, der sozialen und weiterer Infrastruktur etc., und sicherlich beeinflussen diese Unterschiede die Lebenslagen und Lebenschancen auch von Kindern, Jugendlichen und ihren Familien. Es geht also bei einer Sozialraumanalyse unserem Verständnis nach darum, den Zusammenhängen zwischen „objektiv gegebenen Strukturen“ und eher „individuellen Handlungs- und Verhaltensweisen“ auf die Spur zu kommen. Die hier zu beantwortende Frage lautet insbesondere auch, ob „Verdichtungen“ von Problemlagen,

2 Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Hg.), Zehnter Kinder- und Jugend- bericht. Bericht über die Lebenssituation von Kindern und die Leistungen der Kinderhilfen in Deutschland, Bonn 1998, S. VIII. Vgl. dort auch Abschnitt B3. Vgl. dazu informativ auch Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Gesundheit, Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus (Hg.), Kinder- und Jugendprogramm der Bayerischen Staatsregierung. Fortschreibung 1998, München 1999. Aufschlussreich dazu und auch aktueller sind entsprechende Ausführungen der am 01. September 2006 in Kraft getretenen 5. Auflage des Landesentwicklungsprogrammes Bayern, u.a. in der Präambel: „Die in Bayern seit Jahrzehnten erfolgreich praktizierte Landesentwicklungspolitik mit der konsequenten Anwendung ihres Leitziels, gleichwertige und gesunde Lebens- und Arbeitsbe- dingungen in allen Landesteilen zu schaffen und zu erhalten, verbunden mit dem Erschließungs- und Vorhalteprinzip beim Infrastrukturausbau und der Koordinierung raumwirksamer Investitionen, vor allem zugunsten der strukturschwachen ländlichen Räume...“ (Bayerische Staatsregierung, Bayer- isches Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie (Hg.), Landes- entwicklungsprogramm Bayern 2006, München 2006, S. 13). Betont wurde dieses Ziel vom bayer- ischen Ministerpräsidenten z.B. auch beim Kongress „Chancen und Risiken des demographischen Wandels“: „Die Schaffung gleichwertiger Lebensverhältnisse in ganz Bayern ist und bleibt dabei die Richtschnur unserer Politik“ (Pressemitteilung der Bayerischen Staatsregierung vom 26.02.2010).

Jugendhilfeplanung im Landkreis Landshut 1 Zielsetzungen IV. Sozialraumanalyse also räumliche Konzentrationen, vorfindbar sind. Das Stichwort ist also „Belastungen“ innerhalb einer Gebietseinheit, insbesondere auf gemeindlicher Ebene. Keinesfalls geht es bei dieser Analyse um den schwierigen und teilweise auch umstrittenen Versuch, kausale „Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge“ aufzudecken3. Diese sogenannten „Sozialen Brennpunkte“ gilt es mittels einer ganzen Reihe von einzelnen Indikatoren zu identifizieren, um Seitens der Jugendhilfe angemessen reagieren bzw. frühzeitig agieren zu können. Ebenso kommt einer Sozialraumanalyse somit auch eine „Frühwarnfunktion“ zu, die präventives Gedankengut und daraus resultierendes proaktives Handeln sicherlich unterstützt und stärkt. Die für eine Sozialraumanalyse eines Landkreises weitaus beste räumliche Analyse- ebene ist die einzelne Gemeinde. Die letzte große und detaillierte sozialstatistische Er- hebung, bei der relativ einfach vergleichbare Daten für diese Gliederungsebene vorhan- den und zugänglich sind, war die Volkszählung (VZ). Sie datiert allerdings aus dem Jahre 1987 (in der DDR gar 1981!). Damit ist die, für unsere Analyse zwingend erfor- derliche, Aktualität der Daten nicht mehr gegeben. Anders formuliert: Diese Datenbasis ist völlig veraltet und für unsere Belange hinfällig, ja mehr noch, ihre Nutzung wäre ge- fährlich und irreführend, da sozialwissenschaftlich gesicherte, weitgehend unverzerrte und aktuelle Aussagen damit nicht gewonnen werden können4. Denn ganz sicherlich ist

3 Unter anderem diese Intention verfolgt der Vergleichsring zur Kinder- und Jugendhilfe in Bayern (vgl. dazu insbesondere Jaufmann, D., Rindsfüßer, Chr., Gruber, S., Ursachen- und Kostenstruktur- analyse der Jugendhilfeausgaben. Eine vergleichende Analyse der Landkreise Bad Tölz-Wolfrats- hausen, Dachau, Landsberg am Lech, Miesbach und Rosenheim für die Jahre 2001-2009, unver- öffentlichter Bericht, Rosenheim, September 2010). 4 Besserung ist hier gleichwohl nicht wirklich in Sicht. Seit der VZ von 1987 (in der DDR letztmalig 1981) wurden und werden über die Jahre hinweg die Abweichungen durch Hochrechnungen und Schätzungen auf der Basis der 1%-Stichproben-Erhebungen der Bevölkerung im Rahmen des jähr- lichen Mikrozensus der Statistischen Ämter immer größer und Fehler kumulieren sich. Kein anderes europäisches Land hat mit einer VZ so lange pausiert wie die Bundesrepublik Deutschland. Zur Durchführung eines Zensus in der BRD mahnten in jüngerer Vergangenheit auch die EU und die Vereinten Nationen. Das Statistische Bundesamt geht inzwischen bei der Bevölkerung von rund 1,6 Millionen Karteileichen aus. Auch die vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Werte über die Zahl der in Deutschland lebenden Ausländer differieren erheblich und liegen zwischen 6,7 und 7,3 Millionen. Eine Differenz in der gleichen Größenordnung schien auch bei der VZ 1987 auf (0,6 Millionen weniger als erwartet). Die vorhandenen Register sind unstrittig also voller Fehler. Der Koalitionsvertrag der CDU, CSU und SPD vom 11. November 2005 enthielt denn auch eine ein- schlägige Passage dazu, die eine Teilnahme an der im Zeitraum 2010/11 anstehenden Zensusrunde in Europa signalisiert. Diese müsse kostengünstig und „bürgerschonend“ erfolgen. Im Klartext be- deutet dies, dass „lediglich“ vorhandene Registerdaten der Einwohnermeldeämter, der Rentenkassen und sonstiger Sozialversicherungsträger, der Bundesagentur für Arbeit, des Ausländerzentral- registers etc. herangezogen und mit den Ergebnissen der Stichprobenerhebungen abgeglichen werden. Dies wurde von der damaligen Bundesregierung dann auch so beschlossen (vgl. Süddeutsche Zeitung vom 30.08.2006, S. 5). Dazu sollen ca. zehn Prozent der bundesrepub- likanischen Bevölkerung (rund acht Millionen) direkt befragt werden. Anschließend wurde das Vorhaben der Bundesregierung im Bundesrat von allen Ländern einstimmig abgelehnt, da diese nur einen geringeren Anteil an den Gesamtkosten von rund fünfhundert Millionen Euro tragen wollen. Ende November 2007 hat dann der mit einer 2/3 Mehrheit das „Zensusvorbereitungsgesetz“ für die Volkszählung 2011 endgültig beschlossen (vgl. Wagner, G.G.,

2 Jugendhilfeplanung im Landkreis Landshut IV. Sozialraumanalyse Zielsetzungen unser Betrachtungs- und Analysefeld kein statisches, sondern ein sehr dynamisches innerhalb der letzten gut zwanzig Jahre gewesen. Nüchtern und pointiert stellte der Elfte Kinder- und Jugendbericht zu den Zuständigkei- ten und dem Thema Finanzen in der Jugendhilfe fest: „Vor dem Hintergrund des gesell- schaftlichen Reichtums ist die Verteilung der Ressourcen, die der Kinder- und Jugend- hilfe zur Verfügung gestellt werden, Ergebnis politischer Willensbildungsprozesse. Politik hat nicht nur die Aufgabe, gesetzliche Aufträge zu formulieren, sondern ebenso die Pflicht, die erforderlichen Voraussetzungen für die Umsetzung der gesetzlichen Aufträge und die Befriedigung berechtigter Ansprüche durch die Bereitstellung der erforderlichen Ressourcen und der entsprechenden finanziellen Mittel zu schaffen. Der Grundsatz, dass die Ausgaben den Aufgaben zu folgen haben und nicht umgekehrt, dass die Auf- gaben nur nach Maßgabe vorhandener Mittel verwirklicht werden können, sollte zwischen den verschiedenen Gesetzgebungsebenen eingehalten werden. Von daher gilt dieser Grundsatz zwischen dem Bund und den Ländern sowie zwischen den Ländern und den Kommunen, aber auch zwischen den Parlamenten bzw. kommunalen Vertretungskörperschaften einerseits und den öffentlichen und freien Trägern der Kinder- und Jugendhilfe andererseits. Dies schafft die Voraussetzungen für die korrekte Anwendung von Steuerungsinstrumenten wie Kontrakt und Budget“5. Zweifelsohne ist es auch so, dass es den (Familien- und) Jugendämtern vielfach an differenzierten Kenntnissen über die sozialen und sozialräumlichen Strukturen in ihrem Landkreis fehlt. Genau dies sind aber die Bedingungen, die ihr Tun, ihre Arbeit und ihre Leistungen fokussieren und besonders stark und auch nachhaltig beeinflussen. So ist es auch kaum verwunderlich, dass – wie Bürger, langjähriger Jugendhilfeplaner beim früheren Landeswohlfahrtsverband Württemberg-Hohenzollern, dies zugespitzt for- mulierte – „... es die Profession bisher nicht verstanden, vermutlich überwiegend noch nicht einmal die Notwendigkeit erkannt hat, sowohl die Politik, und dabei insbesondere

Keine Angst vor der Volkszählung!, in: Süddeutsche Zeitung vom 03.12.2007, S. 2). Anfang Dezember 2008 verabschiedete dann das Bundeskabinett den „registergestützten Zensus“ für 2011, bei dem ein Stichprobenabgleich dieser seit über 20 Jahren fortgeschriebenen Daten mit den Ergebnissen einer Befragung von 7 – 8% der Bevölkerung erfolgen soll. Diese Befragung dient der Prüfung der Qualität der Registerdaten und (!) der Korrektur von in den Registerdaten enthaltenen Fehlern. Das Statistische Bundesamt schätzt den Fehler bei der Bevölkerungszahl, der durch die Fortschreibung seit mehr als 20 Jahren aufgelaufen ist, aktuell auf eine Überschätzung um in etwa 1,3 Millionen Personen. Am 15. Mai 2009 hat dann auch der Bundesrat dem Zensusgesetz 2011 zugestimmt und damit ist das parlamentarische Gesetzgebungsverfahren abgeschlossen. Im laufenden Jahr 2011 wird der registergestützte Zensus dann durchgeführt werden. – Die Feyer- abend'sche Metapher des „Anything goes“ drängt sich hier nachgerade auf. Auch wenn natürlich eine Vollerhebung von Verzerrungen und Fehlangaben nicht völlig frei sein kann, so kann jedoch eigentlich nur sie die notwendige Datenbasis für die gesetzlich festgeschriebenen und notwendigen Planungsaufgaben liefern. 5 Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Hg.), Elfter Kinder- und Jugendbericht. Bericht über die Lebenssituation junger Menschen und die Leistungen der Kinder- und Jugendhilfe in Deutschland, Berlin 2002, S. 54.

Jugendhilfeplanung im Landkreis Landshut 3 Zielsetzungen IV. Sozialraumanalyse die kommunale Politik, als auch die Öffentlichkeit mit den aus den Sozialbelastungs- analysen abzuleitenden Erkenntnissen hinsichtlich der Handlungsbedarfe der Jugend- hilfe zu konfrontieren. Genau dies aber ist unumgänglich, wenn Jugendhilfe die ihr ge- setzlich zugewiesenen Aufgaben zukünftig auch nur einigermaßen bedarfsgerecht er- bringen und die dazu benötigten finanziellen Ressourcen reklamieren will“6. Überge- ordnetes Ziel der Sozialraumanalyse eines Landkreises muss es somit sein, empirisches Grundlagen-, Orientierungs- und Handlungswissen zu generieren. Auf der Basis dieser grundsätzlichen Überlegungen wurde im Dezember 2000 für den Zeitraum 1997 – 1999 die erste Sozialraumanalyse, die im Kontext der Jugendhilfe- planung entstand, für den Landkreis Landshut herausgegeben. Sie war in den folgen- den Jahren ein Arbeitsmittel für Gemeinden, Freie Träger der Jugendhilfe, Politik, Ad- ministration und für das Kreisjugendamt, um Ressourcen effektiv einsetzen zu können und mittel- bzw. langfristig das kommunale Leben zu planen. Eine Fortschreibung mit den Daten für die Jahre 2000 – 2002 wurde im September 2003 als zweite Sozialraumanalyse vorgelegt. Sie erlaubte einen Abgleich mit der ersten Basisanalyse und ermöglichte es, Entwicklungen und auch Konstanz auf der gemeindlichen und Landkreisebene zu identifizieren. Die dritte Sozialraumanalyse für den Zeitraum 2003 – 2005 lieferte eine neuere und damit auch aktuellere Datenlage. Mit der nunmehr vorliegenden vierten Sozialraumanalyse für den Zeitraum 2006 – 2009 wird die Kontinuität der Berichterstattung über einen Zeitraum von nunmehr etwas mehr als zwölf Jahren gewahrt. Zudem bietet sie durch die zeitlichen Vergleiche die Möglichkeit, Entwicklungen aufzuzeigen und eine Analyse des Wandels der Verhältnisse vornehmen zu können. Somit gilt: Je länger die vorliegende und für die Analyse zur Verfügung stehende kontinuierlich erhobene Datenbasis/ Zeitreihe ist, desto wertvoller wird sie in ihrem Analyse-, Aussage- und Handlungsgehalt. Damit nähert sich die Sozialraumanalyse dieser Form ein Stück weiter ihrer ursprünglichen Intention an, nämlich die Verbindung zwischen objektiven Strukturen und subjektiven Dispositionen der Individuen heraus zu arbeiten und zu verdeutlichen. Ebenso wie auch andere Methoden und Verfahren – z.B. Hilfeplanung nach § 36 SGB VIII, strategisches und operatives Controlling usw. –, ist die Sozialraumanalyse da- mit ein hilfreiches und wichtiges Instrument zur Steuerung der Kinder- und Jugendhilfe. Gerade diese Steuerungsverantwortung des Kreisjugendamtes wird mit dem neu ge- stalteten § 36a des am 01.10.2005 in Kraft getretenen Gesetzes zur Weiterentwicklung der Kinder- und Jugendhilfe (KICK) nunmehr deutlich gestärkt. Dies erscheint sinnvoll

6 Bürger, U., Sozialbelastungsanalyse als Instrument der Prävention, in: Zentralblatt für Jugendrecht, Nr. 1, 2000, S. 10.

4 Jugendhilfeplanung im Landkreis Landshut IV. Sozialraumanalyse Zielsetzungen und notwendig, denn mehr denn je – so zumindest der Eindruck – steht die Kinder- und Jugendhilfe heutzutage unter Druck und muss ihre Arbeit und Leistungen sowohl im Innen- als auch im Außenverhältnis legitimieren. Dazu ist es sicherlich stets erforderlich und hilfreich, das eigene Tun, aber auch Nicht-Tun, kritisch zu reflektieren und kontinu- ierlich zu hinterfragen. Hierfür leistet die Sozialraumanalyse einen wertvollen Beitrag. 2.1 Die Sozialraumanalyse für den Landkreis Landshut

Primäres Ziel der dritten Fortschreibung dieser Sozialraumanalyse ist wiederum die Ab- bildung und Darstellung sozialer Lebenslagen im Landkreis Landshut, um daraus Folger- ungen für die weitere Entwicklung der Kinder- und Jugendhilfe im Landkreis ableiten zu können, z.B. in Bezug auf den Einsatz von Personalkapazitäten, finanziellen Mitteln und sonstigen Ressourcen, (neuen) Konzeptionen, räumlichen Zuschnitten etc. Zudem können durch die Analyse bisher evtl. nicht sichtbare Problemlagen aufgedeckt werden, um zukünftig noch rascher, adäquater und präventiv agieren und reagieren zu können. Diese vielfältigen Wirkungsweisen der Sozialraumanalyse werden durch die folgende Darstellung verdeutlicht.

Ziele der Sozialraumanalyse

Diskussionsgrundlage Datengrundlage Gestaltung von (Politik, Freie Träger, für die Jugendhilfestrukturen Öffentlichkeit, Verwaltung) Jugendhilfeplanung (Prävention)

Sozialraumanalyse Landkreis Landshut

Handlungsbedarfe Veränderungen Soziale Brennpunkte verdeutlichen aufzeigen identifizieren

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Landshut, SAGS 2010 Dabei muss betont werden, dass i.d.R. nicht der einzelne Indikator Grundlage für die Entwicklung von Maßnahmen vor Ort sein kann, sondern nur die Zusammenschau aller Indikatoren und deren Bewertung auf der Ebene der Gemeinden kann zu gesicherten Erkenntnissen und zur Entwicklung von geeigneten (Jugendhilfe-)Maßnahmen führen. Zusammenhänge zwischen Sozialstrukturdaten und Jugendhilfedaten werden dabei an vielen Stellen deutlich und tragen damit nicht zuletzt auch zur Versachlichung der Dis- kussionen um die Ursachen von und Kosten für soziale (Jugendhilfe-)Leistungen bei7.

7 Vgl. dazu Jaufmann, D., Rindsfüßer, Chr., Gruber, S., Ursachen- und Kostenstrukturanalyse der Ju- gendhilfeausgaben. Eine vergleichende Analyse der Landkreise Bad Tölz-Wolfratshausen, Dachau, Landsberg am Lech, Miesbach und Rosenheim für die Jahre 2001-2009, unveröffentlichter Bericht,

Jugendhilfeplanung im Landkreis Landshut 5 Zielsetzungen IV. Sozialraumanalyse

2.2 Aufbau und Methode der Datenermittlung

Die Ermittlung der Daten für die Sozialraumanalyse wird vor allem von zwei Grundsät- zen geprägt: Einmal durch die Schwerpunktsetzung „Jugend- und Sozialhilfe bzw. SGB II“ und zum anderen durch die Verfügbarkeit von Daten für den Landkreis Landshut zur Sozialstruktur, die entweder in einem überschaubaren Zeitrahmen selbst erhoben wer- den mussten (z.B. Jugendhilfedaten) oder vom Bayerischen Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung, der Bundesanstalt/-agentur für Arbeit (BA), dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), der Anstalt für Kommunale Datenverar- beitung in Bayern (AKDB) und dem Institut für angewandte Sozialwissenschaft GmbH (INFAS) zur Verfügung gestellt werden konnten (z.B. Arbeitslosigkeit, Hilfen zum Lebensunterhalt, Einkommensstrukturdaten).

Datenaufbau der Sozialraumanalyse

Gesamtindex

Jugendhilfeindex Sozialräumlicher Index

Indikatoren Indikatoren • Erzieherische Hilfen • SGB II-Leistungen • Jugendkriminalität • Arbeitslosigkeit • Scheidungen • Wohnsituation • Kinder von allein Erziehenden • Einkommen • Gebührenübernahme Kindertagesbetreuung

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Landshut, SAGS 2010 Die ursprüngliche Auswahl der einzelnen Teilindikatoren erfolgte in einem umfang- reichen Verfahren, dessen Ergebnis in der Darstellung auf der folgenden Seite veran- schaulicht wird. Dieses Verfahren wurde ursprünglich gemeinsam von den Landkreisen Augsburg, Aichach-Friedberg und Donau-Ries unter der wissenschaftlichen Begleitung von INIFES/ SAGS im Rahmen der Erstellung von Sozialraumanalysen entwickelt. Die Auswahl und Gewichtung der Indikatoren bei der Bildung des Gesamtindex erfolgte in den auf der folgenden Seite dargestellten neun Schritten. Die Übernahme der Methodik dieses gemeinsam mit drei Landkreisen entwickelten und abgestimmten Verfahrens bietet viele Vorteile. Damit wird nicht nur durch den Vergleich

Rosenheim, September 2010.

6 Jugendhilfeplanung im Landkreis Landshut IV. Sozialraumanalyse Zielsetzungen mit einem Teil- bzw. Gesamtindex Bayern (bei der Berechnung der Gesamtindizes

Jugendhilfeplanung im Landkreis Landshut 7 Zielsetzungen IV. Sozialraumanalyse wurde jeweils der Wert für Bayern als Bezugsgröße gewählt; dieser ist mit 100 festgelegt worden), sondern auch durch die analoge Verfahrensweise eine Ver- gleichbarkeit zu anderen Landkreisen und deren Gemeinden hergestellt, die für die Weiterentwicklung von Ideen, Einrichtungen, Diensten und Maßnahmen auf dem Gebiet der Jugendhilfe im Landkreis Landshut sehr hilfreich sein kann. Die teilweise leicht unterschiedliche Gewichtung der (Teil-)Indizes - Jugendhilfe und So- zialraum - macht für einen Vergleich zwischen verschiedenen Landkreisen dann jedoch eine Umrechnung erforderlich8. Die Gewichtung der einzelnen Indikatoren und die Zu- sammensetzungen der Indizes im Landkreis Landshut wird in den Kapiteln 3 und 5 genauer erläutert.

Neun Schritte zur Auswahl und Gewichtung der Indikatoren

Sammeln möglicher Indikatoren

Diskussion mit Jugendhilfeplanern, Experten aus Landratsämtern und INIFES/ SAGS in mehreren Runden

Endgültige Auswahl der Indikatoren

Aufteilung der Indikatoren in Haupt- und Teilindikatoren und Zuordnung zum jeweiligen Teilindex

Erste Gewichtung der Indikatoren nach dem Schema „gering – mittel – hoch – sehr hoch“

Diskussion der Gewichtung mit Experten (intern und extern)

Umrechnung der Gewichtung in Punkten (1 – 3 – 5 – 7) und Berechnung der entsprechenden Prozente

Diskussion der Ergebnisse mit Experten (intern und extern)

Berechnung des Gesamtindex (Summe aller Punkte = 100%), des Jugendhilfeindex (60% der Summer aller Punkte) und des Sozialräumlichen Index (40% der Summer aller Punkte)

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Landshut, SAGS 2010

8 Die für einen Vergleich zwischen den Landkreisen notwendige Umrechnung verläuft analog der Berechnung der Kaufkraft (Querschnitt) bzw. Inflationsrate für Haushaltstypen mit unterschiedlichen Warenkörben.

8 Jugendhilfeplanung im Landkreis Landshut IV. Sozialraumanalyse Zielsetzungen

2.3 Weitere Erläuterungen und Anmerkungen zur Sozialraumanalyse

Der Analyse liegt ein Modell sozialwissenschaftlicher Annahmen und die Erkenntnis zu Grunde, denen zufolge • die sozialen Verhältnisse und damit die Lebenslagen von Familien in einer Gemeinde und • vor allem die Inanspruchnahme der bestehenden Angebotsstrukturen der Jugend- hilfe diejenigen Bereiche sind, die Aufschluss über die soziale Belastung in einer bestimmten Region (hier der Landkreis Landshut mit seinen 35 Gemeinden) geben. So wurden die Indikatoren einmal nach dem Kinder- und Jugendhilfegesetz (SGB VIII) und zum anderen nach klassischen Kennziffern der Sozialstruktur (z.B. Arbeitslosigkeit, Empfänger/innen von Leistungen nach dem SGB II) ausgewählt.

Bei den Darstellungen und Auswertungen ist zu beachten: • Die vorliegende Sozialraumanalyse ist eine Arbeits- und Entscheidungshilfe insbesondere für Fachleute in der Kinder-, Jugend- und Sozialhilfe, Mandats- träger/innen und Politiker/innen im Landkreis Landshut, um Perspektiven für die weitergehende Entwicklung der Kinder- und Jugendhilfe im Landkreis zu erar- beiten. Das vorgelegte Werk enthält sich deshalb ganz bewusst einer weitgehen- den Interpretation und Wertung der Zahlen und Abbildungen. Dies ist dann primär Aufgabe von Diskussionen vor Ort. • Vor allem in Kleinen Gemeinden (bis unter 3.000 Einwohner) können schon geringe Fallzahlen zu einem hohen „Belastungswert“ führen. Auch wenn dieser Umstand schon beim methodischen Vorgehen (Bildung von 3- bzw. 4-Jahres- durchschnitten) entsprechend berücksichtigt wurde, muss bei der Würdigung und Diskussion der Ergebnisse darauf besonders geachtet werden, um so Fehl- bzw. Überinterpretationen zu vermeiden. • Es wurden ausschließlich die im Kreisjugendamt, bei den Gemeinden des Land- kreises, beim Bayerischen Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung, bei der Bundesanstalt bzw. Bundesagentur für Arbeit (BA), dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), in der polizeilichen Kriminalstatistik, bei der Anstalt für Kommunale Datenverarbeitung in Bayern (AKDB) und im Institut für angewandte Sozialwissenschaft GmbH (INFAS) vorliegenden sowie selbst erhobene Daten ver- wendet. „Dunkelziffern“ (z.B. nicht bei der Bundesagentur für Arbeit gemeldete Beschäftigungslose) fanden bei der Berechnung der Ergebnisse keine Berück- sichtigung.

Jugendhilfeplanung im Landkreis Landshut 9 Zielsetzungen IV. Sozialraumanalyse

• Die in Kapitel 5 vorgelegten Indizes „Jugendhilfeindex“, „Sozialstrukturindex“ und „Gesamtindex“ stellen jeweils komprimierte Zusammenfassungen und in gewisser Weise auch Konstrukte dar. Naturgemäß bilden sie insofern nur ein grobes Schema für den Vergleich. Für eine differenzierte Interpretation muss deswegen auch auf die zu Grunde liegenden Daten der einzelnen (Teil-)Indikatoren zurück- gegriffen werden. • Da es sich bei dieser vorliegenden Sozialraumanalyse um eine Fortschreibung handelt, wurden die Vergleichsdaten aus den vorhergehenden Sozialraumanalysen in dieses aktuelle Werk integriert, um Verläufe und Entwicklungen aufzeigen zu können. Bei den 3- bzw. 4-Jahresdurchschnitten handelt es sich somit um einen Vergleich der Jahre 1997 – 1999, 2000 – 2002, 2003 – 2005 und 2006 – 2009. • Einige Indikatoren, die in den bisherigen ersten drei Sozialraumanalysen Verwen- dung fanden, können nun auf Grund veränderter gesetzlicher Rahmenbe- dingungen nicht weitergeführt werden. Dies trifft insbesondere auf die früher dar- gestellten „Empfänger/innen von Sozialhilfe“ (früherer Indikator 6) zu, sowie auf den Bereich des Pflegekinderwesens (früherer Indikator 1). Alternativ werden die Empfänger/innen von Leistungen nach dem SGB II aufgeführt, sowie die Empfänger/innen von Zuschüssen zu den Gebühren von Kindertagesstätten. Diese Veränderungen haben unter anderem eine Anpassung der Gewichtungen inner- halb der einzelnen Indikatoren erforderlich gemacht. Die entsprechenden Gewich- tungen gehen aus der Darstellung 1 hervor. Auf eine Darstellung der Entwicklung der einzelnen Indikatoren muss naturgemäß verzichtet werden. • Bei den abgebildeten Daten handelt es sich um gerundete Werte. Vor allem bei den Darstellungen der regionalen Verteilung relativer Quoten ist zu beachten, dass die Werte zum Zwecke der Übersicht zumeist auf eine Kommastelle genau ge- rundet wurden. Absolute Zahlen der amtlichen Statistiken unter drei werden aus Gründen des Sozialdatenschutzes nicht ausgewiesen. Bei den verschiedenen Beratungen, Entscheidungsfindungen und Arbeiten im Rahmen der Jugendhilfeplanung im Landkreis Landshut werden die hier gewonnenen Erkennt- nisse zweifelsohne eine wichtige Rolle spielen. Dies gilt sowohl auf der Ebene des Gesamtlandkreises als insbesondere auch für die einzelnen Gemeinden. Zur besseren Vergleichbarkeit der 35 Gemeinden untereinander wurden diese in Gemeindegrößen- klassen (vgl. dazu auch Kapitel 3) eingeteilt. Darüber hinaus sind auch Regionali- sierungsaspekte zu beachten und sozialräumliche Bezüge möglich. Ergänzt werden die vorliegenden Daten für die verschiedenen Indikatoren durch weiter- gehende Arbeiten, die wichtige Informationen für die künftigen Planungen geben. Das regelmäßige Controlling wie auch der Vergleich mit anderen Landkreisen in Bayern stellen die Qualität im Bereich der Jugendhilfe im Landkreis Landshut sicher.

10 Jugendhilfeplanung im Landkreis Landshut IV. Sozialraumanalyse Zielsetzungen

Jugendhilfeplanung im Landkreis Landshut 11 Indikatoren Sozialraumanalyse 3. Übersicht über die verwendeten Indikatoren

Die für die Sozialraumanalyse des Landkreises Landshut zur Anwendung kommenden Indikatoren können aus der Darstellung 1 abgelesen werden. Dabei mussten jedoch bei der Gewichtung der Indikatoren gegenüber den vorherigen Sozialraumanalysen leichte Veränderungen vorgenommen werden (vgl. Kapitel 2.3). Für die Zusammenschau und das Zusammenspiel dieser Indikatoren sollte gelten, dass das Ganze mehr ist als die Summe seiner Teile. Wir denken, mit der nunmehr vorgeleg- ten Untersuchung dieser Vorstellung zumindest näher gekommen zu sein (vgl. dazu auch Kapitel 5). Aus der Darstellung 1 gehen die einzelnen Indikatoren sowie deren Erhebungsmerk- male hervor. Zusätzlich wird für jeden einzelnen Indikator die interne Gewichtung und der prozentuale Anteil an den Teilindizes „Inanspruchnahme von Jugendhilfeleistungen“ und „Sozialstrukturindex“ aufgeführt. Diese beiden Teilindizes, sowie der daraus ge- bildete Gesamtindex der Sozialraumanalyse, werden in Kapitel 5 in Bezug gesetzt zur gesamtbayerischen Situation. Zur besseren Vergleichbarkeit wurden die 35 Gemeinden des Landkreises nach der Größe klassiert. Die Größenklassen der Gemeinden (Cluster) teilen sich wie folgt ein: Kleine Gemeinden: bis unter 3.000 Einwohner (15 Gemeinden); Mittlere Gemeinden: 3.000 bis unter 7.000 Einwohner (14 Gemeinden); Große Gemeinden: ab 7.000 Einwohnern (6 Gemeinden). Die Angaben von Gemeindegrößenklassen für den Landkreis Landshut in dieser Sozial- raumanalyse beziehen sich im Folgenden immer auf diese Zahlen (vgl. Darstellung 2). Damit ergibt sich folgende Zuordnung zu den Gemeindegrößenklassen: Kleine Aham, , , Bayerbach, , Gemeinden: Kröning, , Obersüßbach, , , , , Weng, Wörth an der , Mittlere , , Bruckberg, , Gemeinden: Eching, Furth, , , , , , , Tiefenbach, Große Gemeinden: Altdorf, , , , Rottenburg, .

12 Jugendhilfeplanung im Landkreis Landshut

Indikatoren 12 Darstellung 1: Übersicht über die für die Sozialraumanalyse im Landkreis Landshut verwendeten Indikatoren Alle Indizes Alle Indizes Jugendhilfe index in% Teilindex Teilindex Nummer Internes Gesamt- Gewicht Angestrebter struktur Sozial- in%

in % Stichtag/ Aufgliederung Indikator Erhebungs- Erhebungsmerkmal (§§ nach SGB VIII) zeitraum

Jugendhilfeplanung im Landkreis Landshut Zahl der Kinder und Erziehungsbeistandschaften 1.1 Jugendlichen unter 18 20 % 4,8 % § 30 Jahren Zahl der Kinder und Sozialpädagogische 1.2 Jugendlichen unter 18 20 % 4,8 % Familienhilfe § 31 Jahren Erziehung in Tagesgruppen Mittelwert aus Zahl der Kinder zwi- Erzieherische Hilfen 1.3 §§ 32 (HPT’s), den Jahren schen 6 und unter 15 24,0 % 40 % 20 % 4,8 % 35a teilstationär 2006 – 2009 Jahren Zahl der Kinder und 1.4 Vollzeitpflege § 33 Jugendlichen unter 18 20 % 4,8 % Jahren

Zahl der Kinder und IV.Sozialraumanalyse Heimerziehung §§ 34, 1.5 Jugendlichen unter 21 20 % 4,8 % 35a stationär, § 41 Jahren Mittelwert aus Zahl der Kinder und Jugendkriminalität 2 Jugendgerichtshilfefälle den Jahren Jugendlichen zwischen 6,0 % 10 % 100 % 6,0 % 2008 – 2009 14 und unter 21 Jahren

Meldungen des Familien- Mittelwert aus Zahl der Kinder und gerichts nach § 17 Abs. 3 Scheidungsverfahren 3 den Jahren Jugendlichen unter 18 10,0 % 16,7 % 100 % 10,0 % und Mitwirkung in Familien- 2006 – 2009 Jahren gerichtsverfahren

Gesamt-index Alle Indizes Alle Indizes Jugendhilfe uedifpaugi adri adht Jugendhilfeplanung imLandkreisLandshut IV. Sozialraumanalyse Teilindex Teilindex Nummer Angestrebter Internes Gewicht struktur Sozial- in% Stichtag/ in % in % Aufgliederung Indikator Erhebungs- Erhebungsmerkmal (§§ nach SGB VIII) zeitraum

Zahl der Kinder unter 18 Zahl der allein Zahl der Kinder unter 18 Jahren, die genau bei einem Erzogenen 4 2009 Jahren von/bei allein 20,0 % 33,3 % 100 % 20,0 % Sorgeberechtigten gemeldet Minderjährigen Erziehenden sind

5.1 Personen insgesamt Zahl der Personen in Be- 23,0 % 2,9 % Empfänger/innen darfsgemeinschaften Ende Juni von Leistungen nach 5.2 Allein Erziehende (BG’s); allein Erzogene: 12,8 % 32,0 % 38,5 % 4,9 % 2008 dem SGB II Minderjährige unter Zahl Kinder in allein 5.3 38,5 % 4,9 % 15 Jahren erziehenden BG’s 6.1 Arbeitslose insgesamt 33,3 % 2,5 % Ende Juni Zahl der gemeldeten Arbeitslosigkeit 6.2 Langzeitarbeitslose 7,6 % 19,0 % 11,1 % 0,8 % 2009 Arbeitslosen 6.3 Arbeitslose unter 25 Jahren 55,6 % 4,2 % Verhältnis von Gebäuden mit drei oder 7.1 Siedlungsstruktur 50 % 4,8 % mehr Wohnungen zu Wohnsituation Ende 2008 allen Wohnungen 9,6 % 24,0 %

7.2 Mittlere verfügbare Fläche qm je Einwohner 50 % 4,8 %

Mittleres monatliches 8.1 € je Haushalt 50 % 3,8 % Nettoeinkommen je Haushalt Einkommen Anteil der Haushalte mit 2008 7,6 % 19,0 % monatlichem Nettoein- Anteil an den 8.2 50 % 3,8 % Indikatoren kommen unter 1.500 € an Haushalten in % allen Haushalten Vom Jugendamt Gebühren- übernommene Gebühren 9 2009 € je Kind 2,4 % 6 % 100 % 2,4 %

13 übernahme für den Besuch von Kindertagesstätten

100 % 100 % 100 % 100 %

Indikatoren IV. Sozialraumanalyse

Darstellung 2: Gemeindegrößenklassen (Cluster) im Landkreis Landshut

Kleine Gemeinden (15) Mittlere Gemeinden (14) Große Gemeinden (6)

Neufahrn i. NB Bayerbach b. Ergoldsbach Rottenburg a.d. Laaber

Ergoldsbach

Weng Postau Hohenthann Pfeffenhausen

Wörth a.d. Isar Weihmichl Essenbach

Obersüßbach Ergolding Niederaichbach Furth Altdorf

Adlkofen Bruckberg Stadt Landshut Kröning Aham

Gerzen Kumhausen Tiefenbach Eching Schalkham

Geisenhausen

Vilsheim Altfraunhofen Buch am Erlbach Vilsbiburg

Baierbach Bodenkirchen Gemeindenamen Neufraunhofen

Velden Wurmsham

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Landshut, SAGS 2010

14 Jugendhilfeplanung im Landkreis Landshut IV. Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

4. Einzelindikatoren

Wie der Darstellung 1 zu entnehmen ist, sind es insgesamt neun Einzelindikatoren und mitunter weitergehend auch Teilindikatoren aus dem jugendhilfespezifischen und dem sozialräumlichen Bereich auf denen die Sozialraumanalyse für den Landkreis Landshut insgesamt basiert. Aus Gründen der Vereinfachung werden diese in dieser Auflage der Sozialraumanalyse im Einzelnen nicht weiter erörtert und ausdifferenziert. Das Kapitel vier stellt hier sozusagen nur einen „Platzhalter“ dar. Insofern wird auch die Dar- stellungsnummerierung ausgespart und beginnt erst im zusammenfassenden fünften Kapitel mit dem Vergleich der Landkreisergebnisse mit Bayern insgesamt wieder (= Darstellung 34). Für detailinteressierte Expertinnen und Experten besteht natürlich trotzdem die Möglichkeit eines kompletten Ein- und Überblicks in die Daten und auch der zeitlichen Entwicklungen der Einzelindikatoren. Hierzu stehen prinzipiell zwei Wege offen: Einerseits kann man sich direkt an die Fachstelle für Jugendhilfeplanung im Landratsamt wenden, andererseits ist die komplette Studie auf der Homepage des Landkreises Landshut zu finden.

Informationen bei:

Fachstelle für Jugendhilfeplanung Karl-Jörg Schröter, Landratsamt Landshut Telefon: 0871/ 408 – 1824 Fax: 0871/ 408 – 16 – 1824 E-Mail: [email protected]

Internetseiten: www.landkreis-landshut.de www.kojalala.de

Jugendhilfeplanung im Landkreis Landshut 15 Einzelindikatoren IV. Sozialraumanalyse

16 Jugendhilfeplanung im Landkreis Landshut IV. Sozialraumanalyse Landkreis im Vergleich

4. Der Landkreis Landshut im Vergleich zu Bayern

5.1 Zusammenfassende Ergebnisse der Sozialraumanalyse 2006 – 2009

Um die Ergebnisse der Sozialraumanalyse für den Landkreis Landshut in einen größeren Zusammenhang einordnen zu können, wurde als Vergleichsmaßstab der Freistaat Bayern gewählt. Zu den verwendeten Indikatoren wurden deshalb gesamtbayerische Vergleichsdaten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung, der Anstalt für Kommunale Datenverarbeitung in Bayern (AKDB), des Instituts für angewandte Sozialwissenschaft GmbH (INFAS), der Bundesanstalt/-agentur für Arbeit (BA) und des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) herangezogen. Der bayernweite Vergleich ist insofern auch sinnvoll und statthaft, da sich die Struktur des Landkreises Landshut ähnlich vielfältig wie Bayern insgesamt darstellt. So gibt es neben Gebieten, die vom städtischen Verdichtungsraum Landshut geprägt sind, eine Vielzahl kleiner Gemeinden, die sehr ländlich geprägt sind. Für den Vergleich wurden zwei Teilindizes ermittelt, die Bayern jeweils gleich 100 setzen. Im Hinblick auf die jugendhilfespezifische Fragestellung wurde dem Teilindex „Inanspruchnahme von (Jugend-)Hilfeleistungen“ über alle Teilindikatoren ein Gewicht von insgesamt 60% am Gesamtindex zugeordnet. Insofern ergibt sich für den zweiten Teilindex „Sozialstrukturindex“ ein Gewicht von 40%. Die detaillierten internen Ge- wichtungen innerhalb der jeweiligen Indizes, und damit auch deren Zusammensetzung, ergeben sich aus den in Kapitel 3 dargestellten Tabellen und den folgenden beiden Dar- stellungen 34 und 36. Um den Vergleich mit den bisherigen Sozialraumanalysen valide durchführen zu können, wurden hier die Werte rückwirkend nach dem aktuellen Gewichtungsschema neu berechnet. Sie stimmen damit nicht mehr exakt mit den in den vorherigen Analysen publizierten Werten überein, erlauben aber den retrospektiven Vergleich. Die Teilindizes können selbstverständlich – je nach Ziel- und Fragestellung – auch ge- trennt voneinander betrachtet und interpretiert werden.

Jugendhilfeplanung im Landkreis Landshut 71 Landkreis im Vergleich IV. Sozialraumanalyse

Teilindex „Inanspruchnahme von (Jugend-)Hilfeleistungen“ Der Teilindex „Inanspruchnahmen von (Jugend-)Hilfeleistungen“ besteht aus vier Indi- katoren. Die genaue Gewichtung der Teilbereiche zeigt das folgende Schaubild 34.

Darstellung 34: Gewichtung der Indikatoren im Teilindex „Inanspruchnahme von (Jugend-)Hilfeleistungen“

Kinder allein erziehendererziehe Elternteile 33,3% Erzieherische Hilfen 40,0%

Scheidungen Jugendkriminalität 16,7% 10,0%

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Landshut, SAGS 2010

Der Landkreis liegt bei dem Jugendhilfeindex mit einer Inanspruchnahme von 93,6% mittlerweile unter dem bayerischen Gesamtdurchschnitt. Zu beachten ist hierbei, dass niedrigere Werte eine vergleichsweise günstigere Situation beschreiben. Der deutlich höchste Werte ist in der Gemeinde Wörth an der Isar zu finden (123,1), die niedrigsten in den Gemeinden Weihmichl (43,7) und Baierbach (51,5). Die Analyse nach Gemeinde- größenklassen zeigt ein deutlich ausgeprägtes Stadt-Land-Gefälle, wobei die Werte der Großen Gemeinden über dem bayerischen Gesamtdurchschnitt liegen.

Die regionale Analyse (vgl. Darstellung 35) ist stark beeinflusst durch die Gemeindegrößenklassen. Höhere Werte finden sich tendenziell im nördlichen Landkreis, sowie in den südlichen Siedlungsschwerpunkten um Velden und Vilsbiburg. Im Vergleich zur vorherigen Sozialraumanalyse haben sich die Werte wieder deutlich rückläufig entwickelt. Das bedeutet, dass sich die Inanspruchnahme von Jugendhilfe im Landkreis Landshut im Vergleich zu Bayern verringert hat. Der Rückgang der Werte hat sich dabei vor allem in den Kleinen Gemeinden vollzogen. Die nachfolgende Übersicht gibt die Indexwerte für die Gemeindegrößenklassen im Ver- gleich zum Landkreis und Bayern wieder.

72 Jugendhilfeplanung im Landkreis Landshut IV. Sozialraumanalyse Landkreis im Vergleich

Teilindex der Inanspruchnahme von (Jugend-)Hilfeleistungen nach Gemeindegrößen- klassen, Bayern=100

Kleine Mittlere Große Landkreis Teilindex Bayern Gemeinden Gemeinden Gemeinden Landshut

Jugendhilfeindex IV. Sozialraumanalyse 78,5 88,7 106,0 93,60 100 (2006 – 2009)

Jugendhilfeindex III. Sozialraumanalyse 86,9 95,3 113,6 100,85 100 (2003 – 2005) Jugendhilfeindex II. Sozialraumanalyse 65,5 74,4 93,6 89,29 100 (2000 – 2002) Jugendhilfeindex I. Sozialraumanalyse 66,8 78,2 96,9 76,99 100 (1997 – 1999) Vergleich 06/09 mit 03/05 90,3% 93,1% 93,3% 92,8% - (03/05 = 100%) Vergleich 06/09 mit 00/02 119,9% 119,3% 113,3% 104,8% - (00/02 = 100%) Vergleich 06/09 mit 97/99 117,5% 113,5% 109,4% 121,6% - (97/99 = 100%)

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Landshut, SAGS 2010

Jugendhilfeplanung im Landkreis Landshut 73 Landkreis im Vergleich IV. Sozialraumanalyse

Darstellung 35: Landkreis Landshut, Index der Inanspruchnahme von (Jugend-)Hilfeleistungen 2006 - 2009, im Vergleich zu Bayern

< 70 (9) < 85 (9) < 100 (9) < 115 (6) > = 115 (2)

Neufahrn i.NB 107,4 Rottenburg a.d. Laaber Bayerbach b. Ergoldsbach 99,3 65,4 Ergoldsbach 98,7 Postau Weng 82,6 91,6 Pfeffenhausen Hohenthann 82,3 91,3 Wörth a.d. Isar Essenbach 123,1 Weihmichl 102,4 43,7 Obersüßbach Furth Ergolding 56,2 83,5 115,0 Niederaichbach Altdorf 111,1 112,8 Bruckberg Stadt Kröning Adlkofen 83,2 Landshut 73,3 Aham 96,5 85,8

Kumhausen Gerzen Eching Tiefenbach 73,1 Geisenhausen 120,8 Schalkham 93,1 65,1 90,7 58,0

Vilsheim Altfraunhofen 66,7 Buch am Erlbach 80,6 Vilsbiburg 85,9 104,5 Baierbach 51,5 Bodenkirchen Velden 79,5 Gemeindenamen Neufraunhofen 102,7 Jugendhilfeindex 105,9 Wurmsham Bayern = 100 60,1

Landkreis Landshut: Jugendhilfeindex = 93,6

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Landshut, SAGS 2010

74 Jugendhilfeplanung im Landkreis Landshut IV. Sozialraumanalyse Landkreis im Vergleich

Teilindex „Sozialräumlicher Index“ Der Sozialräumliche Index setzt sich aus insgesamt fünf Indikatoren mit unter- schiedlicher Gewichtung zusammen.

Darstellung 36: Gewichtung der Indikatoren im Teilindex „Sozialräumlicher Index“

Einkommen 19,0% Wohnsituation 24,0%

Gebührenübernahme 6,0%

Arbeitslosigkeit SGB II 19,0% 32,0%

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Landshut, SAGS 2010 Im Vergleich liegt der Landkreis Landshut mit 66,7% deutlich (nämlich gut 33% Prozentpunkte) unter dem bayernweiten Gesamtdurchschnitt und damit klar besser. Die rein rechnerische Beschreibung der „sozialstrukturellen Belastungsstrukturen“ in den Gemeinden des Landkreises ist im Vergleich zum Sozialstrukturindex für die Jahre 2003 – 2005 klar angestiegen. Dies ist über die Gemeindegrößenklassen hinweg unter- schiedlich geschehen: Während die Werte der Kleinen Gemeinden sich leicht rückläufig entwickelt haben, fanden sowohl für die Mittleren wie auch für die Großen Gemeinden Anstiege um ca. vier bis sieben Prozentpunkte statt. Das Stadt-Land-Gefälle wird damit noch deutlicher. Die Werte fallen in der regionalen Übersicht sehr unterschiedlich aus (vgl. Darstellung 37). Eine Konzentration höherer Werte findet sich im nördlichen sowie im südlichen Zentrum des Landkreises. Die niedrigsten Werte sind mit 40,6 in Tiefenbach und 41,4 in Schalkham zu finden, der höchste Wert mit 92,6 in Altdorf (vgl. Darstellung 37). Die nachfolgende Übersicht gibt die Indexwerte für die Gemeindegrößenklassen im Vergleich zum Landkreis und Bayern wieder.

Jugendhilfeplanung im Landkreis Landshut 75 Landkreis im Vergleich IV. Sozialraumanalyse

Teilindex „Sozialstrukturindex“ nach Gemeindegrößenklassen, Bayern=100

Kleine Mittlere Große Landkreis Teilindex Bayern Gemeinden Gemeinden Gemeinden Landshut

Sozialstrukturindex IV. Sozialraumanalyse 53,6 60,1 79,2 66,72 100 (2006 – 2009)

Sozialstrukturindex III. Sozialraumanalyse 54,4 55,9 72,0 62,32 100 (2003 – 2005) Sozialstrukturindex II. Sozialraumanalyse 56,3 56,7 72,9 63,56 100 (2000 – 2002) Sozialstrukturindex I. Sozialraumanalyse 85,4 85,3 101,0 91,33 100 (1997 – 1999) Vergleich 06/09 mit 03/05 98,5% 107,6% 109,9% 107,1% - (03/05 = 100%) Vergleich 06/09 mit 00/02 95,3% 106,1% 108,7% 105,0% - (00/02 = 100%) Vergleich 06/09 mit 97/99 62,8% 70,5% 78,4% 73,1% - (97/99 = 100%)

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Landshut, SAGS 2010

76 Jugendhilfeplanung im Landkreis Landshut IV. Sozialraumanalyse Landkreis im Vergleich

Darstellung 37: Landkreis Landshut, Sozialstrukturindex 2006 – 2009, im Vergleich zu Bayern

< 45 (3) < 55 (11) < 65 (11) < 75 (5) > = 75 (5)

Neufahrn i.NB 75,2 Rottenburg a.d. Laaber Bayerbach b. Ergoldsbach 71,6 54,1 Ergoldsbach 70,1 Postau Weng 57,0 54,2 Pfeffenhausen Hohenthann 62,8 53,7 Wörth a.d. Isar Essenbach 74,8 Weihmichl 64,4 43,9 Obersüßbach Furth Ergolding 57,4 53,6 82,0 Niederaichbach Altdorf 63,0 92,6 Bruckberg Stadt Kröning Adlkofen 53,1 Landshut 54,0 Aham 57,3 59,0

Kumhausen Gerzen Eching Tiefenbach 63,6 Geisenhausen 54,2 Schalkham 49,9 40,6 71,6 41,4

Vilsheim Altfraunhofen 47,1 Buch am Erlbach 49,7 Vilsbiburg 48,2 88,8 Baierbach Gemeindenamen 44,9 Bodenkirchen 57,7 Sozialräumlicher Index Velden Neufraunhofen 72,8 Bayern = 100 48,7 Wurmsham 50,0 Landkreis Landshut: Sozialräumlicher Index = 66,7

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Landshut, SAGS 2010

Jugendhilfeplanung im Landkreis Landshut 77 Landkreis im Vergleich IV. Sozialraumanalyse

Gesamtindex In der Zusammenschau von Jugendhilfe- und Sozialstrukturindex entsteht der Gesamt- index für die Sozialraumanalyse. Im Landkreis Landshut hat man sich entschlossen, dem Jugendhilfeindex ein Gewicht von 60% am Gesamtindex zuzumessen und dem Sozialstrukturindex entsprechend 40%. Daraus ergibt sich eine Gewichtung der einzelnen Indizes im Gesamtindex wie in der folgenden Abbildung dargestellt.

Darstellung 38: Gewichtung der Indikatoren im Gesamtindex

Jugendkriminalität 6,0% Scheidungen 10,0% Erzieherische Hilfen 24,0%

SGB II-Empfänger 12,8%

Gebührenübernahme 2,4%

Wohnsituation 9,6%

Allein Erzogene 20,0% Einkommen 7,6% Arbeitslosigkeit 7,6%

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Landshut, SAGS 2010

78 Jugendhilfeplanung im Landkreis Landshut IV. Sozialraumanalyse Landkreis im Vergleich

Der aus der Zusammenführung dieser beiden Teilindizes resultierende Gesamtwert liegt mit 82,8 klar unter dem bayerischen Vergleichswert von 100. Die regionale Verteilung ist, wie auf Grund der internen Gewichtung zu erwarten war, dem Jugendhilfeindex ähnlich. Ferner ist wieder auf die große Differenz der Werte innerhalb des Landkreises hinzuweisen. Die niedrigsten Werte mit 43,8 finden sich in Weihmichl, der höchste mit 104,7 in Altdorf (vgl. Darstellung 39). Im Zeitverlauf betrachtet, hat sich damit im Vergleich zur Sozialraumanalyse für die Jahre 2003 – 2005 ein leichter Rückgang der Werte ergeben. Dieser Rückgang fiel im Cluster der Kleinen Gemeinden am höchsten aus. Insgesamt gehen die errechneten Werte für den Landkreis Landshut nach einem deutlichen Anstieg zwischen den Jahren 2000 und 2005 wieder etwas zurück. Die nachfolgende Übersicht gibt die Indexwerte für die Gemeindegrößenklassen im Vergleich zum Landkreis und Bayern wieder. Gesamtindex nach Gemeindegrößenklassen, Bayern=100

Kleine Mittlere Große Landkreis Gesamtindex Bayern Gemeinden Gemeinden Gemeinden Landshut

Gesamtindex IV. Sozialraumanalyse 68,6 77,3 95,3 82,85 100 (2006 – 2009)

Gesamtindex III. Sozialraumanalyse 73,9 79,5 97,0 85,44 100 (2003 – 2005) Gesamtindex II. Sozialraumanalyse 69,5 49,9 66,1 79,00 100 (2000 – 2002) Gesamtindex I. Sozialraumanalyse 74,3 81,1 98,6 82,73 100 (1997 – 1999) Vergleich 06/09 mit 03/05 92,7% 97,2% 98,3% 97,0% - (03/05 = 100%) Vergleich 06/09 mit 00/02 98,7% 154,9% 144,2% 104,9% - (00/02 = 100%) Vergleich 06/09 mit 97/99 92,3% 95,4% 96,7% 100,1% - (97/99 = 100%)

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Landshut, SAGS 2010

Jugendhilfeplanung im Landkreis Landshut 79 Landkreis im Vergleich IV. Sozialraumanalyse

Darstellung 39: Landkreis Landshut, Gesamtindex: Jugendhilfe- und Sozialstrukturindex 2006 – 2009, im Vergleich zu Bayern

< 55 (4) < 70 (11) < 85 (9) < 100 (8) > = 100 (3)

Neufahrn i.NB 94,5 Rottenburg a.d. Laaber Bayerbach b. Ergoldsbach 88,2 60,9 Ergoldsbach 87,3 Postau Weng 72,3 76,6 Pfeffenhausen Hohenthann 74,5 76,3 Wörth a.d. Isar Essenbach 103,8 Weihmichl 87,2 43,8 Obersüßbach Furth Ergolding 56,7 71,5 101,8 Niederaichbach Altdorf 91,9 104,7 Bruckberg Stadt Kröning Adlkofen 71,2 Landshut 65,6 Aham 80,8 75,1

Kumhausen Gerzen Eching Tiefenbach 69,3 Geisenhausen 94,1 Schalkham 75,8 55,3 83,1 51,4

VilsheimAltfraunhofen 58,8 Buch am Erlbach 68,3 Vilsbiburg 70,8 98,2 Baierbach 48,9 Bodenkirchen Velden 70,8 Gemeindenamen Neufraunhofen 90,8 Gesamtindex 83,0 Wurmsham Bayern = 100 56,1

Landkreis Landshut: Gesamtindex = 82,8

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Landshut, SAGS 2010

80 Jugendhilfeplanung im Landkreis Landshut IV. Sozialraumanalyse Landkreis im Vergleich

5.2 Der Landkreis Landshut im Vergleich zu den niederbayerischen Landkreisen

Der Vergleich zum Freistaat Bayern wurde, wie bereits ausgeführt, gewählt, um die Er- gebnisse des Landkreises in einen größeren Zusammenhang einordnen zu können. Im Landkreis Landshut ist zudem auch der Vergleich zu den Landkreisen des Regierungs- bezirks Niederbayern sinnvoll. Diese Vergleichsdaten sind auf den folgenden beiden Sei- ten tabellarisch zusammengefasst. Dabei muss berücksichtigt werden, dass die für die Sozialraumanalyse benötigten Daten auf Regierungsbezirksebene zum Teil nicht, bzw. in anderer Form, vorliegen. So sind z.B. die Daten der Jugendgerichtshilfe auf Regie- rungsbezirksebene nicht verfügbar. Entsprechend kann die Indexwertberechnung somit nur teilweise vorgenommen werden.

Jugendhilfeplanung im Landkreis Landshut 81 Landkreis im Vergleich IV. Sozialraumanalyse

Inanspruchnahmequoten/ Betroffenheit je 100 Einwohner der jeweiligen Altersklasse im Landkreis Landshut, in den niederbayerischen Landkreisen und im Land Bayern

Kleine Mittlere Große Landkreise Landkreis Indikator Gemein- Gemein- Gemein- Nieder- Bayern Landshut den den den bayerns Erzieherische Hilfen 1,0 1,2 1,6 1,30 1,72 2,47 insgesamt Erziehungsbeistand- 0,1 0,2 0,2 0,19 0,13 0,33 schaften Sozialpädagogische 0,2 0,3 0,4 0,30 0,52 0,77 Familienhilfe Erziehung in 0,1 0,1 0,2 0,11 0,47 0,61 Tagesgruppen

Vollzeitpflege 0,4 0,3 0,3 0,31 0,40 0,37

Heimerziehung 0,2 0,3 0,5 0,39 0,21 0,40

Jugendgerichts- 3,7 4,4 6,9 5,25 - 3,59 hilfefälle Von Scheidungen betroffene 1,2 1,2 1,4 1,27 1,02 1,00 Minderjährige Alleinerzogene 16,1 18,9 19,5 18,63 14,4 16,3 SGB II- 1,7 2,2 3,6 2,71 3,77 4,97 Empfänger/innen Allein erzogene SGB II- 8,6 10,1 14,7 11,72 23,61 24,61 Empfänger/innen SGB II- Empfänger/innen 2,4 3,6 5,7 4,20 6,21 7,55 unter 15 Jahren

*) Niederbayern

82 Jugendhilfeplanung im Landkreis Landshut IV. Sozialraumanalyse Landkreis im Vergleich

Kleine Mittlere Große Landkreise Landkreis Indikator Gemein- Gemein- Gemein- Nieder- Bayern Landshut den den den bayerns Arbeitslosigkeit, 2,0 2,5 3,1 2,66 3,31 3,94 insgesamt Langzeit- arbeitslosigkeit 0,2 0,4 0,6 0,45 0,58 0,80 (über 1 Jahr) Jugend- arbeitslosigkeit 1,5 1,5 2,3 1,79 2,29 2,60 (unter 25 Jährige) Anteil der Wohnungen in Gebäuden mit drei 7,5 % 12,8 % 26,9 % 17,8 % 21,1 % 46,4 % oder mehr Wohnungen Mittlere Wohn- 50,2 m2 48,5 m2 45,8 m2 47,7 m2 49,0 m2 44,3 m2 fläche je Einwohner Mittleres monatliches 2.809 € 2.893 € 2.776 € 2.830 € 2.690 € 2.779 € Haushaltsnetto- einkommen in € Anteil der Haushalte mit monatlichem 26,6 % 25,2 % 28,5 % 26,8 % 30,0 % 28,5 % Nettoeinkommen unter 1.500 € Gebührenüber- nahme für Kinder- tagesstätten 19,8 € 30,2 € 46,5 € 34,8 € 37,7 € 67,7 € in € je Kind (unter 7 Jahren)

Jugendhilfeindex 78,5 88,7 106,0 93,60 - 100

Sozialräumlicher 53,6 60,1 79,2 66,72 82,7 100 Index

Gesamtindex 68,6 77,3 95,3 82,85 - 100

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Landshut, SAGS 2010

Jugendhilfeplanung im Landkreis Landshut 83 Landkreis im Vergleich IV. Sozialraumanalyse

5.3 Die Sozialraumanalysen von 2006 – 2009, 2003 – 2005, 2000 – 2002 und 1997 – 1999 im Vergleich

In den nachfolgenden Darstellungen 40 – 48 sind die Veränderungen des Jugendhilfein- dex, des Sozialräumlichen Indexes und des Gesamtindexes im Vergleich zu den vorhergehenden Sozialraumanalysen für die Jahre 2003 – 2005, 2000 – 2002 und 1997 – 1999 wiedergegeben. Bei der Interpretation dieser Veränderungen ist zu beachten, dass die Indizes aller Sozialraumanalysen – wie in Kapitel 5.1 beschrieben – im Vergleich zu den gesamtbayerischen Verhältnissen gebildet wurden. Für alle vier Sozialraumanalysen wurden die bayerischen Vergleichswerte jeweils als 100 (Prozent) definiert. In der Praxis bedeutet dies, dass bei einer (rechnerisch) positiven Ver- änderung im Sinne einer Zunahme von z.B. zehn Indexpunkten in einer Gemeinde, sich diese Gemeinde im Vergleich zu Bayern um zehn Punkte verschlechtert hat. Die Veränderungen bei den einzelnen Indikatoren selbst können dabei höher (oder aber auch niedriger) ausfallen, je nachdem, wie sich der jeweilige Indikator in Bayern verändert hat. Um die Vergleichbarkeit herzustellen, wurde für alle Jugendhilfeindizes, Sozialräumlichen Indizes und die Gesamtindizes die gleiche, nämlich die Gewichtung der aktuellen Sozialraumanalyse, verwendet. Die hierbei errechneten Werte stimmen damit natürlicherweise nicht mehr völlig mit den zuvor veröffentlichten überein, sind aber wieder in sich vergleichbar. Bei den nachfolgenden Darstellungen der Veränderungen des Jugendhilfeindex ist noch einmal darauf zu verweisen, dass sich die einzelnen Teilindikatoren sehr unterschiedlich entwickelt haben. Zu beachten ist weiterhin, dass sich z.B. die Steuerung des Kreis- jugendamtes in Form eines vermehrten Einsatzes ambulanter Hilfen in einer Erhöhung der Indexwerte niederschlägt.

84 Jugendhilfeplanung im Landkreis Landshut IV. Sozialraumanalyse Landkreis im Vergleich

Darstellung 40: Prozentuale Veränderung des Jugendhilfeindex der aktuellen Sozialraumanalyse (2006 – 2009), im Vergleich zur III. Sozialraumanalyse (2003 – 2005), 2003 - 2005=100%

< -20 (5) < -10 (10) < 0 (11) < 10 (5) > = 10 (4)

Neufahrn i.NB 88,2 Rottenburg a.d. Laaber Bayerbach b. Ergoldsbach 89,7 68,6 Ergoldsbach 95,8 Postau Weng 49,9 91,3 Pfeffenhausen Hohenthann 84,4 96,0 Wörth a.d. Isar Essenbach 113,9 Weihmichl 90,0 64,2 Obersüßbach Furth Ergolding 68,9 103,9 97,2 Niederaichbach Altdorf 86,1 75,5 Bruckberg Stadt Kröning Adlkofen 100,5 Landshut 84,0 Aham 87,7 77,3

Kumhausen Gerzen Eching Tiefenbach 69,2 Geisenhausen 92,2 Schalkham 104,1 99,7 99,3 150,6

Vilsheim Altfraunhofen 155,5 Buch am Erlbach 89,0 Vilsbiburg 111,1 119,2 Baierbach 117,5 Bodenkirchen Velden 82,0 Gemeindenamen Neufraunhofen 108,5 Prozentualer Vergleich des 149,9 Jugendhilfeindexes, Wurmsham 2003/2005 = 100% 158,9

Landkreis Landshut: Jugendhilfeindex 06/09 im prozentualen Vergleich zu 03/05 = 92,8%

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Landshut, SAGS 2010

Jugendhilfeplanung im Landkreis Landshut 85 Landkreis im Vergleich IV. Sozialraumanalyse

Darstellung 41: Prozentuale Veränderung des Sozialräumlichen Index der aktuellen Sozialraumanalyse (2006 – 2009), im Vergleich zur III. Sozialraumanalyse (2003 – 2005), 2003 – 2005=100%

< 90 (7) < 100 (5) < 110 (6) < 120 (15) > = 120 (2)

Neufahrn i.NB 90,4 Rottenburg a.d. Laaber Bayerbach b. Ergoldsbach 99,7 87,8 Ergoldsbach 94,7 Postau Weng 100,1 122,1 Pfeffenhausen Hohenthann 114,3 111,9 Wörth a.d. Isar Essenbach 110,6 Weihmichl 111,2 91,9 Obersüßbach Furth Ergolding 114,6 101,1 117,4 Niederaichbach Altdorf 81,9 106,9 Bruckberg Stadt Kröning Adlkofen 113,2 Landshut 105,5 Aham 114,0 84,5

Kumhausen Gerzen Eching Tiefenbach 111,1 Geisenhausen 101,1 Schalkham 109,8 119,4 116,9 60,0

Vilsheim Altfraunhofen 94,6 Buch am Erlbach 85,9 Vilsbiburg 113,7 118,0 Baierbach 110,1 Bodenkirchen Velden 89,7 Gemeindenamen Neufraunhofen 124,8 Prozentualer Vergleich des 113,5 Sozialräumlichen Indexes, Wurmsham 2003/2005 = 100% 88,3

Landkreis Landshut: Sozialräumlicher Index 06/09 im prozentualen Vergleich zu 03/05 = 107,1%

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Landshut, SAGS 2010

86 Jugendhilfeplanung im Landkreis Landshut IV. Sozialraumanalyse Landkreis im Vergleich

Darstellung 42: Prozentuale Veränderung des Gesamtindex der aktuellen Sozialraumanalyse (2006 – 2009), im Vergleich zur III. Sozialraumanalyse (2003 – 2005), 2003 – 2005=100%

< 85 (9) < 95 (7) < 105 (10) < 115 (5) >= 115 (4)

Neufahrn i.NB 88,9 Rottenburg a.d. Laaber Bayerbach b. Ergoldsbach 92,7 74,4 Ergoldsbach 95,5 Postau Weng 59,3 98,3 Pfeffenhausen Hohenthann 92,5 100,0 Wörth a.d. Isar Essenbach 112,9 Weihmichl 95,4 73,1 Obersüßbach Furth Ergolding 82,2 103,0 102,9 Niederaichbach Altdorf 84,9 84,3 Bruckberg Stadt Kröning Adlkofen 104,0 Landshut 90,1 Aham 93,9 79,4

Kumhausen Gerzen Eching Tiefenbach 80,3 Geisenhausen 94,1 Schalkham 105,5 104,8 104,8 101,4

VilsheimAltfraunhofen 128,9 Buch am Erlbach 88,1 Vilsbiburg 111,8 118,7 Baierbach 114,7 Bodenkirchen Velden 84,4 Gemeindenamen Neufraunhofen 113,3 Prozentualer Vergleich des 139,4 Gesamtindexes, Wurmsham 2003/2005 = 100% 123,6

Landkreis Landshut: Gesamtindex 06/09 im prozentualen Vergleich zu 03/05 = 97,0%

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Landshut, SAGS 2010

Jugendhilfeplanung im Landkreis Landshut 87 Landkreis im Vergleich IV. Sozialraumanalyse

Darstellung 43: Differenz des Jugendhilfeindexes der aktuellen Sozialraumanalyse (2006 – 2009), im Vergleich zur III. Sozialraumanalyse (2003 – 2005)

< -30 (3) < -15 (7) < 0 (13) < 15 (6) > = 15 (6)

Neufahrn i.NB -14,4 Rottenburg a.d. Laaber Bayerbach b. Ergoldsbach -11,4 -29,9 Ergoldsbach -4,3 Postau Weng -82,9 -8,8 Pfeffenhausen Hohenthann -15,3 -3,8 Wörth a.d. Isar Essenbach 15,0 Weihmichl -11,4 -24,3 Obersüßbach Furth Ergolding -25,4 3,1 -3,3 Niederaichbach Altdorf -17,9 -36,6 Bruckberg Stadt Kröning Adlkofen 0,4 Landshut -13,9 Aham -13,5 -25,2

Kumhausen Gerzen Eching Tiefenbach -32,6 Geisenhausen -10,2 Schalkham 3,6 -0,2 -0,6 19,5

Vilsheim Altfraunhofen 23,8 Buch am Erlbach -9,9 Vilsbiburg 8,6 16,8 Baierbach 7,7 Bodenkirchen Velden -17,5 Gemeindenamen Neufraunhofen 8,0 Differenz des Jugendhilfeindexes 35,3 2006/2009 - 2003/2005 Wurmsham 22,3

Landkreis Landshut: Differenz des Jugendhilfeindexes 2006/2009 (93,6) - 2003/2005 (100,9)= -7,3

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Landshut, SAGS 2010

88 Jugendhilfeplanung im Landkreis Landshut IV. Sozialraumanalyse Landkreis im Vergleich

Darstellung 44: Differenz des Sozialräumlichen Indexes der aktuellen Sozialraumanalyse (2006 – 2009), im Vergleich zur III. Sozialraumanalyse (2003 – 2005)

< -10 (3) < 0 (9) < 5 (6) < 10 (13) > = 10 (4)

Neufahrn i.NB -8,0 Rottenburg a.d. Laaber Bayerbach b. Ergoldsbach -0,2 -7,5 Ergoldsbach -3,9 Postau Weng 0,1 9,8 Pfeffenhausen Hohenthann 7,9 5,7 Wörth a.d. Isar Essenbach 7,1 Weihmichl 6,5 -3,9 Obersüßbach Furth Ergolding 7,3 0,6 12,2 Niederaichbach Altdorf -14,0 6,0 Bruckberg Stadt Kröning Adlkofen 6,2 Landshut 2,8 Aham 7,0 -10,8

Kumhausen Gerzen Eching Tiefenbach 6,3 Geisenhausen 0,6 Schalkham 4,4 6,6 10,4 -27,5

Vilsheim Altfraunhofen -2,7 Buch am Erlbach -8,1 Vilsbiburg 5,8 13,5 Baierbach 4,1 Bodenkirchen Velden -6,6 Gemeindenamen Neufraunhofen 14,5 Differenz des Sozialräumlichen Indexes 5,8 2006/2009 - 2003/2005 Wurmsham -6,6

Landkreis Landshut: Differenz des Sozialräumlichen Indexes 2007/2009 (66,7) - 2003/2005 (62,3)= 4,4

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Landshut, SAGS 2010

Jugendhilfeplanung im Landkreis Landshut 89 Landkreis im Vergleich IV. Sozialraumanalyse

Darstellung 45: Differenz des Gesamtindexes der aktuellen Sozialraumanalyse (2006 – 2009), im Vergleich zur III. Sozialraumanalyse (2003 – 2005)

< -20 (2) < -10 (8) < 0 (9) < 10 (10) > = 10 (6)

Neufahrn i.NB -11,8 Rottenburg a.d. Laaber Bayerbach b. Ergoldsbach -6,9 -21,0 Ergoldsbach -4,1 Postau Weng -49,7 -1,3 Pfeffenhausen Hohenthann -6,0 0,0 Wörth a.d. Isar Essenbach 11,9 Weihmichl -4,2 -16,1 Obersüßbach Furth Ergolding -12,3 2,1 2,9 Niederaichbach Altdorf -16,3 -19,5 Bruckberg Stadt Kröning Adlkofen 2,7 Landshut -7,2 Aham -5,3 -19,4

Kumhausen Gerzen Eching Tiefenbach -17,0 Geisenhausen -5,9 Schalkham 4,0 2,5 3,8 0,7

Vilsheim Altfraunhofen 13,2 Buch am Erlbach -9,2 Vilsbiburg 7,5 15,5 Baierbach 6,3 Bodenkirchen Velden -13,1 Gemeindenamen Neufraunhofen 10,6 Differenz des Gesamtindexes 23,5 2006/2009 - 2003/2005 Wurmsham 10,7

Landkreis Landshut: Differenz des Gesamtindexes 2006/2009 (82,8) - 2003/2005 (85,4)= -2,6

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Landshut, SAGS 2010

90 Jugendhilfeplanung im Landkreis Landshut IV. Sozialraumanalyse Landkreis im Vergleich

Darstellung 46: Entwicklung des Jugendhilfeindexes im Landkreis Landshut für die Sozialraumanalysen, Vergleich der absoluten Werte

Jugendhilfeindex 2000 Jugendhilfeindex 2004 Jugendhilfeindex 2007 Jugendhilfeindex 2010

Neufahrn i.NB

Rottenburg a.d. Laaber Bayerbach b. Ergoldsbach

Ergoldsbach Postau Weng Pfeffenhausen Hohenthann

Wörth a.d. Isar Essenbach Weihmichl Obersüßbach Furth Ergolding Niederaichbach Altdorf Stadt Bruckberg Landshut Kröning Adlkofen Aham

Kumhausen Gerzen Eching Tiefenbach Geisenhausen Schalkham

Vilsheim Altfraunhofen Buch am Erlbach Vilsbiburg

Baierbach Bodenkirchen Velden Neufraunhofen

Wurmsham

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Landshut, SAGS 2010

Jugendhilfeplanung im Landkreis Landshut 91 Landkreis im Vergleich IV. Sozialraumanalyse

Darstellung 47: Entwicklung des Sozialstrukturindexes im Landkreis Landshut für die Sozialraumanalysen, Vergleich der absoluten Werte

Sozialräumlicher Index 2000 Sozialräumlicher Index 2004 Sozialräumlicher Index 2007 Sozialräumlicher Index 2010

Neufahrn i.NB

Rottenburg a.d. Laaber Bayerbach b. Ergoldsbach

Ergoldsbach Postau Weng Pfeffenhausen Hohenthann

Wörth a.d. Isar Essenbach Weihmichl Obersüßbach Furth Ergolding Niederaichbach Altdorf Stadt Bruckberg Landshut Kröning Adlkofen Aham

Kumhausen Gerzen Eching Tiefenbach Geisenhausen Schalkham

Vilsheim Altfraunhofen Buch am Erlbach Vilsbiburg

Baierbach Bodenkirchen Velden Neufraunhofen

Wurmsham

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Landshut, SAGS 2010

92 Jugendhilfeplanung im Landkreis Landshut IV. Sozialraumanalyse Landkreis im Vergleich

Darstellung 48: Entwicklung des Gesamtindex im Landkreis Landshut für die Sozialraumanalysen, Vergleich der absoluten Werte

Gesamtindex 2000 Gesamtindex 2004 Gesamtindex 2007 Gesamtindex 2010

Neufahrn i.NB

Rottenburg a.d. Laaber Bayerbach b. Ergoldsbach

Ergoldsbach Postau Weng Pfeffenhausen Hohenthann

Wörth a.d. Isar Essenbach Weihmichl Obersüßbach Furth Ergolding Niederaichbach Altdorf Stadt Bruckberg Landshut Kröning Adlkofen Aham

Kumhausen Gerzen Eching Tiefenbach Geisenhausen Schalkham

Vilsheim Altfraunhofen Buch am Erlbach Vilsbiburg

Baierbach Bodenkirchen Velden Neufraunhofen

Wurmsham

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Landshut, SAGS 2010

Jugendhilfeplanung im Landkreis Landshut 93 Landkreis im Vergleich IV. Sozialraumanalyse

94 Jugendhilfeplanung im Landkreis Landshut IV. Sozialraumanalyse Bevölkerungsentwicklung

5. Die Bevölkerungsentwicklung im Landkreis Landshut

Der Landkreis Landshut hat seit der Volkszählung 1970 – zumindest bis Mitte des vergangenen Jahrzehnts – eine ausgesprochen dynamische Entwicklung erlebt. So stieg die Bevölkerungszahl insgesamt seit der Volkszählung 1970 bis heute um mehr als 53% (vgl. Darstellung 49 und 55). In den Fünfziger und frühen Sechziger Jahren beeinflusste dagegen die „Landflucht“ die Entwicklung der Bevölkerung negativ. Der Landkreis Landshut war – zumindest in den Jahren seit der letzten Volkszählung 1987 – auch ein Landkreis mit überdurchschnittlichem Bevölkerungszuwachs in Bayern. Während die bayerische Bevölkerung in den Jahren von 1987 bis 2000 um rund 11,7% zunahm, betrug der Bevölkerungszuwachs im Landkreis Landshut 23,1% und im Regierungs- bezirk Niederbayern 14,3%. Neben Geburtenüberschüssen waren dafür vor allem Zuwanderungen in den Landkreis Landshut in den späten Achtziger Jahren, den Neunziger Jahren sowie den ersten Jahren des vergangenen Jahrzehnts die Ursache. Seit 2005 stagniert die Bevölkerungszahl im Landkreis Landshut bei etwas über 148.000 Einwohnern, wobei in den Jahren 2006 und 2009 erstmalig leichte Bevölkerungs- rückgänge zu verzeichnen waren. Neben der wirtschaftlichen Entwicklung und der verkehrsgünstigen Lage zahlreicher Gemeinden im Landkreis sind hier auch die seit Jahrzehnten bestehende innerdeutsche Nord-Süd-Wanderung, die Ost-West- Wanderung der letzten 20 Jahre und die Zuwanderung von Ausländern seit den Sechziger Jahren zu nennen.

Darstellung 49: Entwicklung der Bevölkerung im Landkreis Landshut, 1950 – 2009

Jahr 1950 1961 1970 1980 1987 2000 2009

Einwohner 106.607 90.795 96.566 109.130 115.644 142.442 148.350

1950=100% 100,0% 85,2% 90,6% 102,% 108,5% 133,6% 139,2%

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Landshut, SAGS 2010 nach Daten des Statistischen Landesamtes Wie ein Blick auf die (Zu-)Wanderungssalden der letzten Jahre in der Darstellung 50 auf der übernächsten Seite zeigt, sind nach starken Zuwanderungsjahren in den Neun- zigern und der ersten Hälfte des letzten Jahrzehnts in den letzten Jahren – seit etwa 2005 – deutlich weniger Nettozuwanderungen zu verzeichnen. Im Jahr 2006 waren im Landkreis Landshut sogar erstmals negative Wanderungssalden zu verzeichnen. Neben der konjunkturell schwierigeren Situation in diesen Jahren, ist hier insbesondere der Effekt der Einführung der Zweitwohnungssteuer in Universitätsstädten (z.B. in Mün-

Jugendhilfeplanung im Landkreis Landshut 95 Bevölkerungsentwicklung IV. Sozialraumanalyse chen) zu nennen, der zu einem erhöhten Abmelden von bisherigen Hauptwohnsitzen und damit vermehrt zu Abwanderungen führte. Hervorzuheben ist rückblickend die starke Zuwanderung im Jahr 1990 nach der Öffnung der Grenzen 1989, was sich auch noch in den folgenden Jahren fortsetzte.

Ein Blick auf die Entwicklung der Bevölkerung in den einzelnen Gemeinden zeigt jedoch, dass die Bevölkerungsentwicklung vor Ort unterschiedlich schnell und in unterschied- lichem Ausmaß stattgefunden hat. Darstellung 52 gibt diese Entwicklung in den Gemeinden des Landkreises Landshut seit 1999, getrennt nach dem Bevölkerungs- zuwachs (Wanderungs- und Geburtenüberschüsse insgesamt) und nach den reinen Wanderungsgewinnen / -verlusten, wieder. Im Anschluss an diese Darstellung zeigt ein Landkreisschaubild in der Darstellung 53 die regionalen Schwerpunkte der Bevöl- kerungsentwicklung auf. Es kann davon ausgegangen werden, dass junge Familien den größten Anteil der Zuwanderer in den Landkreis Landshut stellen (vgl. Darstellung 63), jedoch mehr junge Erwachsene zu Ausbildungszwecken abwandern. Bei der Analyse der regionalen Schwerpunkte zeigt sich, dass hauptsächlich Kleine und Mittlere Gemeinden insbesondere in der östlichen Landkreishälfte und am nördlichen Landkreisrand eher von einer Stagnation der Bevölkerungszahlen bzw. einem leichten Bevölkerungsrückgang betroffen sind, wohingegen die an die Stadt Landshut verkehrs- günstig gut angeschlossenen Gemeinden deutlich höhere Wachstumsraten aufweisen. Maßgeblichen Einfluss auf die Bevölkerungsentwicklung hat das Wanderungsverhalten (Zu- bzw. Abwanderungen) – höhere Wachstumsraten in zuwanderungsstarken Ge- meinden (vgl. Darstellung 52). Im Anschluss an die beiden Darstellungen zur Wanderungsanalyse zeigt die Dar- stellung 54 den Anteil der Minderjährigen an der Bevölkerung in den Gemeinden des Landkreises Landshut und der Stadt Landshut. Je kleiner dabei die Gemeinde, umso höher ist – als grobe Regel – der Anteil der Kinder und Jugendlichen. Generell liegt der Anteil der Kinder und Jugendlichen in den Gemeinden des Landkreises Landshut weit- gehend – und zum großen Teil deutlich – über dem bayerischen Vergleichswert von 17,4%. Der Anteil der Minderjährigen liegt mit 19,4% im Landkreis Landshut deutlich darüber. Der niedrigsten Anteil an Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren findet sich in der Großen Gemeinde Ergolding mit 17,0%, der höchste in der Kleinen Gemeinde Neufraunhofen mit 23,1%. Einen zweiten wichtigen Einflussfaktor auf die Bevölkerungsentwicklung stellt die Ent- wicklung der Geburtenzahlen dar. Diese sind seit den noch relativ geburtenstarken Jahrgängen der Neunziger Jahre auch im Landkreis Landshut stark rückläufig (allge- meiner Geburtenrückgang) (vgl. Darstellungen 57-68). Die Darstellung 64 gibt die aktuelle Fertilität im Landkreis Landshut und der Stadt Landshut wieder. Auf Gemeinde-

96 Jugendhilfeplanung im Landkreis Landshut IV. Sozialraumanalyse Bevölkerungsentwicklung ebene ist für die Jahre 2005 – 2009 die mittlere Zahl der Kinder je Frau (zwischen 15 und unter 49 Jahren) ausgewiesen. Der 5-jährige Zeitraum wurde gewählt, um insbe- sondere in Kleineren und Mittleren Gemeinden den Einfluss zufälliger Abweichungen zu mindern. Insgesamt lag die mittlere Zahl der Kinder je Frau im Landkreis Landshut in den Jahren 2005 bis 2009 deutlich über dem bayerischen Durchschnitt (Landkreis Landshut: 1,44 Kinder je Frau; Bayern: 1,34 Kinder je Frau). Die folgenden Darstellungen 50 bis 64 geben einen umfassenden Überblick über die Entwicklung der Bevölkerung, der Geburten, der Todesfälle und der Wanderungen im Landkreis Landshut und im Vergleich mit den Landkreisen des Niederbayern und dem Land Bayern.

Darstellung 50: Nettozuwanderungen in den Landkreis Landshut, 1990 – 2009 Personen 2.250

2.000

1.750

1.500

1.250

1.000

750

500

250

0

-250 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 Personen 1.972 1.450 1.922 1.591 1.836 1.919 1.326 1.587 839 1.619 1.519 1.781 1.196 804 653 153 -155 181 96 -169

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Landshut, SAGS 2010

Jugendhilfeplanung im Landkreis Landshut 97 Bevölkerungsentwicklung IV. Sozialraumanalyse

Darstellung 51: Altersverteilung der Bevölkerung in %, Ende 2009, der Landkreis Landshut im Vergleich zu Bayern und den Landkreisen Niederbayerns

5,6% 6,2% 8,5% 7,2% 5,1% 5,2% 6,5% 8,4% 5,8% 9,9% 7,0% 7,3% 6,4% 11,0% 10,4% 13,8% 14,5% 13,5% 19,2% 18,8%

12,2% 19,6% 12,7% 12,6% 18,2% 17,3% 17,1% Landkreis Landkreise Bayern Landshut Niederbayern

0-5 Jahre 6-11 Jahre 12-17 Jahre 18-29 Jahre 30-39 Jahre 40-49 Jahre 50-64 Jahre 65-74 Jahre 75 Jahre u. ä.

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Landshut, SAGS 2010

98 Jugendhilfeplanung im Landkreis Landshut IV. Sozialraumanalyse Bevölkerungsentwicklung

Darstellung 52: Bevölkerungszuwächse und Nettozuwanderungen in den Gemeinden des Landkreises Landshut, 1999 – 2009

Bevölkerungsentwicklung/ Nettozu- bzw. -abwanderungen Gemeinde -zuwachs 1999 - 2009 1999 - 2009 absolut in % absolut in % Adlkofen 86 2,3 70 1,8 Aham -87 -4,4 -99 -5,2 Altdorf 303 2,8 513 4,6 Altfraunhofen 286 16,7 206 10,3 Baierbach 51 6,9 27 3,4 Bayerbach 101 6,2 72 b.Ergoldsbach 4,1 Bodenkirchen 161 3,1 46 0,9 Bruckberg 264 5,6 262 5,3 Buch a.Erlbach 324 10,3 362 10,4 Eching 654 21,2 608 16,3 Ergolding 880 8,1 879 7,5 Ergoldsbach 173 2,4 355 4,8 Essenbach 1001 9,8 878 7,8 Furth 409 14,1 454 13,7 Geisenhausen 286 4,7 355 5,6 Gerzen -114 -6,3 -109 -6,4 Hohenthann 261 7,3 64 1,7 Kröning 84 4,6 31 1,6 Kumhausen 633 14,7 388 7,9 Neufahrn i.NB -51 -1,3 16 0,4 Neufraunhofen 8 0,8 20 1,9 Niederaichbach 186 5,4 107 3,0 Obersüßbach 236 15,6 194 11,1 Pfeffenhausen 13 0,3 91 1,9 Postau -21 -1,3 4 0,2 Rottenburg 124 1,7 202 a.d.Laaber 2,7 Schalkham 65 7,3 87 9,1 Tiefenbach 277 8,3 198 5,5 Velden 239 3,8 398 6,1 Vilsbiburg 401 3,6 449 3,9 Vilsheim 174 7,8 192 8,0 Weihmichl 118 5,0 70 2,9 Weng 72 5,5 55 4,0 Wörth a.d.Isar 175 7,8 210 8,7 Wurmsham -4 -0,3 23 1,7 Landkreis 7.768 5,5 7.678 5,2 Landshut

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Landshut, SAGS 2010

Jugendhilfeplanung im Landkreis Landshut 99 Bevölkerungsentwicklung IV. Sozialraumanalyse

Darstellung 53: Veränderung der Bevölkerung von 1999 – 2009 in den Gemeinden des Landkreises Landshut und der Stadt Landshut in %

< 1 % (7) < 3,5 % (5) < 6 % (8) < 8,5 % (9) > = 8,5 % (7) Neufahrn i.NB -51 Rottenburg a.d. Laaber -1,3 Bayerbach b. Ergoldsbach 124 101 1,7 Ergoldsbach 6,2 Weng 173 Postau Pfeffenhausen 2,4 72 Hohenthann -21 13 5,5 261 -1,3 0,3 7,3 Wörth a.d. Isar 175 Weihmichl Essenbach 7,8 118 1.001 Obersüßbach 5,0 9,8 Niederaichbach 236 Furth Ergolding 186 15,6 409 880 5,4 14,1 8,1 Altdorf 303 Kröning Landshut, Stadt Adlkofen Aham Bruckberg 2,8 84 4.220 86 -87 264 4,6 7,2 2,3 -4,4 5,6 Kumhausen Gerzen Tiefenbach 633 -114 Eching 277 14,7 -6,3 Schalkham 654 8,3 Geisenhausen 65 21,2 286 7,3 Vilsheim Altfraunhofen 4,7 Vilsbiburg Buch am Erlbach 174 286 401 324 7,8 16,7 3,6 10,3 Baierbach Bodenkirchen 51 Neufraunhofen 161 Gemeindenamen 6,9 8 3,1 Veränderung 99-09 absolut 0,8 Veränderung 99-09 in % Velden Wurmsham 239 -4 3,8 Landskreis Landshut: -0,3 - Absoluter Bevölkerungszuwachs: 7.768 - Relativer Bevölkerungszuwachs: 5,5%

Bayern: - Relativer Bevölkerungszuwachs: 2,9%

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Landshut, SAGS 2010

100 Jugendhilfeplanung im Landkreis Landshut IV. Sozialraumanalyse Bevölkerungsentwicklung

Darstellung 54: Anteil der Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren in den Gemeinden des Landkreises Landshut und der Stadt Landshut, Ende 2009

< 18,5 (5) < 19,5 (13) < 20,5 (5) < 21,5 (5) > = 21,5 (8) Neufahrn i.NB 680 Rottenburg a.d. Laaber 17,8 Bayerbach b. Ergoldsbach 1.446 358 19,0 Ergoldsbach 20,6 Weng 1.400 Postau Pfeffenhausen 18,8 313 Hohenthann 290 902 22,6 887 18,0 19,0 23,0 Wörth a.d. Isar 477 Weihmichl Essenbach 19,8 522 2.164 Obersüßbach 21,3 19,3 Niederaichbach 388 Furth Ergolding 676 22,2 706 1.997 18,6 21,3 17,0 Altdorf 1.957 Kröning Landshut, Stadt Adlkofen Aham Bruckberg 17,5 421 28.706 689 351 929 21,9 19,4 17,8 18,6 18,6 Kumhausen Gerzen Tiefenbach 1.039 327 Eching 704 21,1 19,1 Schalkham 770 19,4 Geisenhausen 184 20,6 1.300 19,2 Vilsheim Altfraunhofen 20,3 Vilsbiburg Buch am Erlbach 531 443 2.196 694 22,2 22,1 19,1 20,0 Baierbach Bodenkirchen 178 Neufraunhofen 1.050 Gemeindenamen 22,6 247 19,5 unter 18-Jährige, absolut 23,1 Anteil der unter 18-Jährigen Velden in % Wurmsham 1.230 260 18,9 Landskreis Landshut: 19,6 - 28.706 unter 18-Jährige - Anteil der unter 18-Jährigen: 19,4%

Bayern: - 2.170.864 unter 18-Jährige - Anteil der unter 18-Jährigen: 17,4%

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Landshut, SAGS 2010

Jugendhilfeplanung im Landkreis Landshut 101 Bevölkerungsentwicklung IV. Sozialraumanalyse

Darstellung 55: Entwicklung der Bevölkerung 1950 – 2009 im Landkreis Landshut

Entwicklung der Einwohnerzahlen 1950 - 2009 200.000

148.350 150.000 142.442 115.644 106.607 96.566 100.000 90.795

50.000

0 1950 1961 1970 1987 2000 2009 Landkreis Landshut

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Landshut, SAGS 2010

Darstellung 56: Entwicklung der Bevölkerung 1950 – 2009 in Prozent, 1950 = 100% im Landkreis Landshut

Entwicklung der Einwohnerzahlen in %, 1950=100% 150%

130%

110%

90%

70% 1950 1961 1970 1987 2000 2009

Landkreis Stadt Landkreise Landshut Landshut Niederbayern Bezirk Bayern Niederbayern

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Landshut, SAGS 2010

102 Jugendhilfeplanung im Landkreis Landshut IV. Sozialraumanalyse Bevölkerungsentwicklung

Darstellung 57: Entwicklung der Geburtenzahlen 1992 – 2009 im Landkreis Landshut -in dreijährigen Durchschnitten

Entwicklung der Geburtenzahlen 1992 - 2009 2.000

1.553 1.594 1.543 1.500 1.406 1.364 1.304

1.000

500

0 1992-1994 1995-1997 1998-2000 2001-2003 2004-2006 2007-2009 Landkreis Landshut

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Landshut, SAGS 2010

Darstellung 58: Entwicklung der Geburtenzahlen 1992 – 2009 in Prozent in Dreijahresdurchschnitten, 1992 – 1994 = 100% im Landkreis Landshut Entwicklung der Geburtenzahlen in %, 1992-1994=100% 110%

100%

90%

80%

70%

60% 1992-1994 1995-1997 1998-2000 2001-2003 2004-2006 2007-2009 Landkreis Stadt Landkreise Landshut Landshut Niederbayern Bezirk Bayern Niederbayern

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Landshut, SAGS 2010

Jugendhilfeplanung im Landkreis Landshut 103 Bevölkerungsentwicklung IV. Sozialraumanalyse

Darstellung 59: Entwicklung der Zahl der Todesfälle 1992 – 2009 im Landkreis Landshut in dreijährigen Durchschnitten Entwicklung der Zahl der Todesfälle 1992 - 2009 1.500

1.224 1.157 1.164 1.194 1.197 1.114

1.000

500

0 1992-1994 1995-1997 1998-2000 2001-2003 2004-2006 2007-2009

Landkreis Landshut

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Landshut, SAGS 2010

Darstellung 60: Entwicklung der Zahl der Todesfälle 1992 – 2009 in Prozent in Dreijahresdurchschnitten, 1992 – 1994 = 100% im Landkreis Landshut

Entwicklung der Zahl der Todesfälle in %, 1992-1994=100% 120%

110%

100%

90%

80% 1992-1994 1995-1997 1998-2000 2001-2003 2004-2006 2007-2009

Landkreis Stadt Landkreise Landshut Landshut Niederbayern Bezirk Bayern Niederbayern

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Landshut, SAGS 2010

104 Jugendhilfeplanung im Landkreis Landshut IV. Sozialraumanalyse Bevölkerungsentwicklung

Darstellung 61: Entwicklung der Zahl der Wanderungen 1992 – 2009 im Landkreis Landshut in dreijährigen Durchschnitten

Entwicklung der Netto(zu)wanderungen 1992 - 2009

1.783 1.800 1.611 1.500 1.326 1.260 1.200

900

600

300 217 36 0 1992-1994 1995-1997 1998-2000 2001-2003 2004-2006 2007-2009

Landkreis Landshut

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Landshut, SAGS 2010

Darstellung 62: Entwicklung der Zahl der Wanderungen 1992 – 2009 in Prozent in Dreijahresdurchschnitten, 1992 – 1994 = 100% im Landkreis Landshut

Entwicklung der Zahl der Wanderungen in %, 1992-1994=100% 120%

100%

80%

60%

40%

20%

0% 1992-1994 1995-1997 1998-2000 2001-2003 2004-2006 2007-2009

Landkreis Landkreise Landshut Niederbayern Bezirk Bayern Niederbayern

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Landshut, SAGS 2010

Jugendhilfeplanung im Landkreis Landshut 105 Bevölkerungsentwicklung IV. Sozialraumanalyse

Darstellung 63: Altersverteilung der Zu- und Fortzüge im Jahresmittel, 2005-2009 im Landkreis Landshut

5,2% 4,7% 16,7% 8,6% 16,2% 8,3%

428 391 1.382 707 1.335 687

1.466 1.664 17,7% 2.966 20,2% 2.826

1.314 1.338 34,3% 35,9%

15,9% 16,2%

Zuzüge Insgesamt: 8.261 Fortzüge Insgesamt: 8.240

unter 18 18 - 24 25 - 29 30 - 49 50 - 64 Über 64

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Landshut, SAGS 2010

106 Jugendhilfeplanung im Landkreis Landshut IV. Sozialraumanalyse Bevölkerungsentwicklung

Darstellung 64: Mittlere Zahl der Kinder je Frau in den Gemeinden im Landkreis Landshut und der Stadt Landshut von 2005 – 2009

< 1,3 (6) < 1,4 (10) < 1,5 (4) < 1,6 (7) > = 1,6 (9) Neufahrn i.NB 1,61 Rottenburg a.d. Laaber Bayerbach b. Ergoldsbach 1,59 1,71 Ergoldsbach 1,38 Weng Postau Pfeffenhausen 1,50 Hohenthann 1,24 1,40 1,74 Wörth a.d. Isar 1,61 Weihmichl Essenbach 1,60 1,33 Obersüßbach Niederaichbach Ergolding 1,61 Furth 1,33 1,60 1,27 Altdorf 1,38 Kröning Adlkofen Aham Bruckberg Landshut, Stadt 1,89 1,11 1,46 1,24 1,30

Kumhausen Gerzen Eching Tiefenbach 1,75 1,38 1,40 1,57 Schalkham Geisenhausen 1,60 1,53 Vilsheim Altfraunhofen Vilsbiburg Buch am Erlbach 1,29 1,51 1,48 1,28 Baierbach Gemeindenamen Bodenkirchen 1,45 Mittelwert der Zahl 1,32 der Kinder je Frau Neufraunhofen (zw. 15 und 49 Jahren) 1,75 Velden Wurmsham 1,53 Landskreis Landshut: 1,35 - 1,44 Kinder je Frau Mittelwert von 2005-2009

Bayern: - 1,34 Kinder je Frau Mittelwert von 2005-2009

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Landshut, SAGS 2010

Jugendhilfeplanung im Landkreis Landshut 107 Bevölkerungsentwicklung IV. Sozialraumanalyse

108 Jugendhilfeplanung im Landkreis Landshut