Des Malers Georges Rouault (1871-1958) Als
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„Journal intime pictural“ Die „unvollendeten Arbeiten“ des Malers Georges Rouault (1871-1958) als Dokumente der Werkgenese Stephan Dahme München 2012 „Journal intime pictural“ Die „unvollendeten Arbeiten“ des Malers Georges Rouault (1871-1958) als Dokumente der Werkgenese Dissertation an der Fakultät für Geschichts- und Kunstwissenschaften der Ludwig-Maximilians-Universität München vorgelegt von Stephan Dahme aus Potsdam München, Dezember 2012 Erstgutachter: Professor Dr. Christian Lenz Zweitgutachter: Professor Dr. Ulrich Söding Tag der mündlichen Prüfung: 15. Februar 2010 Inhaltsverzeichnis Dank ……………………………………………………………………………………… 10 Einführung ……………………………………………………………………………….. 11 Zum Stand der gegenwärtigen Forschung ……………………………………………….. 16 1. „Inachevés“ – die „unvollendeten Arbeiten“ der Donation’63 …………………. 25 1.1. Zur Geschichte der Schenkung – eine Chronologie ………………………………… 25 1.1.1. Das frühe Inachevé bei Rouault und der Vertrag mit Vollard …………………… 26 1.1.2. Das Schicksal der „Inachevés“ in der Zusammenarbeit mit Vollard ……………. 34 1.1.3. Der Streit mit den Erben Vollards und die Schenkung von 1963 ……………….. 43 1.2. „Œuvre inachevée“ oder „instrument de travail“? ………………………………… 52 1.2.1. Das Kriterium der Funktion ……………………………………………………… 52 1.2.2. Das Kriterium des Formats ………………………………………………………. 55 1.2.3. Das Kriterium des Bildträgers …………………………………………………… 58 2. Stationen der künstlerischen Reife – zur stilistischen Einordnung der untersuchten Arbeiten …………………………………………………………... 60 2.1. Jahre der Suche (1909–1918) ………………………………………………………. 60 2.1.1. Die Wiederentdeckung der Ölmalerei (1909–1913) …………………………….. 60 2.1.2. Das neue Metier der Grafik (1914–1918) ……………………………………….. 63 2.2. Malerei und Grafik unter Vollard (1919–1939) ……………………………………. 64 2.2.1. Die Malerei als Intermezzo im grafischen Werk (1919–1925) …………………. 65 2.2.2. Der Durchbruch der Farbe (1926–1934) ………………………………………… 67 5 2.2.3. „Le jeu de tons froids et de tons chauds“ (1935–1939) …………………………. 69 2.3. Das malerische Spätwerk (1940–1956) …………………………………………….. 70 2.3.1. „Bain de lumière“ – das Weiß als Farbe (1940–1943) …………………………... 71 2.3.2. „Comme je regrette ma douce obscurité…“ (1944–1947) ………………………. 72 2.3.3. „Dernière symphonie“ - das farbgetränkte Alterswerk (1948–1956) ……………. 73 3. Die „Inachevés“ als Zeugen der Genese der großen Grafikzyklen ……………… 74 3.1. „Miserere“ ………………………………………………………………………….. 75 3.1.1. Vom Entwurf zum Druck ………………………………………………………... 79 3.1.2. Versuche zu einem farbigen „Miserere“ ………………………………………… 93 3.1.3. Autonome Wiederaufnahmen …………………………………………………… 98 3.2. „Cirque de l’Étoile filante“ ………………………………………………………... 102 3.2.1. Zur Entwicklung der Holzschnitte ……………………………………………… 104 3.2.2. Zur Entwicklung der farbigen Aquatinten ……………………………………… 111 3.3. „Passion“ ………………………………………………………………………….. 119 3.3.1. Zur Entwicklung der Holzschnitte ……………………………………………… 122 3.3.2. Zur Entwicklung der farbigen Aquatinten ……………………………………… 123 3.4. Zwischen Malerei und Grafik – die Überarbeitung der Holzschnittvorlagen zu „Passion“ in Öl …………………………………………………………………... 129 4. Die „Inachevés“ als Zeugen der Genese des malerischen Œuvres ……………… 144 4.1. Prolog: Die Arbeit des Malers im Zeugnis seines Freundes Claude Roulet ………. 144 4.2. Zentrale Stufen der Werkgenese im Zeugnis der „Inachevés“ …………………….. 158 6 4.2.1. Das Komponieren ………………………………………………………………. 160 4.2.2. Das Konsolidieren ………………………………………………………………. 167 4.2.3. Das Differenzieren ……………………………………………………………… 173 4.3. Die „Inachevés“ im Horizont zwischen Abschluss und Vollendung ………………. 180 4.3.1. Ein Vergleich mit dem vollendeten Œuvre Rouaults …………………………… 181 4.3.2. Die Malerei Rouaults als „dialogue à l’infini“ …………………………………. 186 4.3.3. Inachevé „jenseits“ der Vollendung ……………………………………………. 193 4.4. „Journaux intimes“ – Wiederaufnahmen bekannter Motive ………………………. 201 4.4.1. „Hiver“ (1910/12) ………………………………………………………………. 201 4.4.2. „Christ en croix“ (um 1920) ……………………………………………………. 205 4.4.3. „Jésus chez Marthe et Marie“ (um 1945) ………………………………………. 211 4.5. „Clavier pictural“ – Fragmente und Studien als „instrument de travail“ ………... 216 4.5.1. Fragmente – bildnerische Elemente als Variablen der Gestaltung ……………... 216 4.5.2. „Études“ – Improvisationen über bestehende „Themen“ ………………………. 221 5. Der allgemeine Befund der „Inachevés“ zum Werkprozess ……………………. 226 5.1. Materialien und Techniken ………………………………………………………… 227 5.1.1. Die Mischtechnik Rouaults ……………………………………………………... 227 5.1.2. Die Faktur des Farbauftrags …………………………………………………….. 230 5.1.3. Die Praxis der Marouflage ……………………………………………………… 237 5.2. Strategien der Überarbeitung ……………………………………………………… 241 5.2.1. Formen und Medien der Wiederaufnahme ……………………………………... 241 5.2.2. Beschneidungen, Fragmentierungen und Erweiterungen ………………………. 252 5.2.3. Späte Kreideindikationen ……………………………………………………….. 253 7 5.3. Rhythmen und Methoden …………………………………………………………... 257 5.3.1. Das Prinzip der Überarbeitung: „à reculons“ …………………………………… 257 5.3.2. Die Praxis des parallelen Arbeitens …………………………………………….. 261 5.3.3. Die Malerei auf ebener Fläche ………………………………………………….. 264 6. Die Kunst Rouaults im Spiegel des Werkprozesses …………………………….. 267 6.1. Aspekte der Stilistik ………………………………………………………………… 268 6.1.1. „Cloisonnisme“? – Farbe und Kontur im Zeichen der Glasmalerei …………….. 268 6.1.2. „Phosphorescence“ – die innere Leuchtkraft der Bilder Rouaults ……………… 277 6.1.3. „Collaborer avec la matière“ – die Eigenmacht der Farbmaterie ………………. 282 6.2. Aspekte der Ikonografie ……………………………………………………………. 291 6.2.1. Figuration und Abstraktion – zum Verhältnis von Form und Inhalt ……………. 292 6.2.2. Retrospektion und Innovation – zur Wiederkehr der Motive …………………… 298 6.3. Malerei und Grafik – zur Korrelation zweier Medien im Werk Rouaults …………. 305 7. „Toujours le même effort“ – zum Phänomen des Inachevé bei Rouault …......... 312 7.1. Innere Faktoren ……………………………………………………………………. 312 7.1.1. Das Inachevé als Ausdruck der Dialektik von Werk und Idee …………………. 313 7.1.2. Das Inachevé als Ausdruck einer religiösen Haltung …………………………… 322 7.2. Äußere Faktoren …………………………………………………………………… 328 7.2.1. Das Inachevé in der Beziehung zu Vollard …………………………………….. 329 7.2.2. Das Inachevé als Konsequenz der Arbeitsweise Rouaults ……………………… 336 Resümee ...……………………………………………………………………………… 341 8 Literaturverzeichnis …………………………………………………………………... 348 Literatur Rouault ………………………………………………………………………... 348 Quellen (chronologisch) …………………………………………………………… 348 Sekundärliteratur (alphabetisch nach Autoren) …………………………………… 350 Ausstellungskataloge (chronologisch) ……………………………………………... 355 Gedenkband ………………………………………………………………………... 356 Literatur allgemein ……………………………………………………………………… 356 Quellen (alphabetisch) …………………………………………………………….. 356 Sekundärliteratur (alphabetisch nach Autoren) …………………………………… 357 Ausstellungskataloge/Tagungsbände (chronologisch) …………………………….. 358 Literatur im Internet ……………………………………………………………….. 358 Abbildungsverzeichnis ………………………………………………………………… 359 9 Dank Mein herzlicher Dank gilt zunächst der Fondation Georges Rouault mit ihrem Präsidenten Jean-Yves Rouault sowie weiteren Mitgliedern der Familie des Künstlers wie Olivier Nouaille und vor allem Gilles Rouault für die freundliche und engagierte Begleitung mei- ner Untersuchungen sowie den selbstverständlichen Zugang zu Materialien aus dem Nach- lass Rouaults. Desweiteren sei den zuständigen Mitarbeitern am Pariser Centre Pompidou gedankt, allen voran der Konservatorin Frau Dr. Angela Lampe, die mir 2006 die im Be- stand des Centre Pompidou befindliche Werkgruppe der Donation’63 als Dissertations- thema anbot und mich bei mehrmonatigen Recherchen vor Ort in Paris in jeder Hinsicht unterstützte. Neben ihr möchte ich auch Florence Turner, Macha Daniel, Sylvie Lepigeon sowie Dr. Anne-Marie Zucchelli aus verschiedenen Abteilungen des Museums danken. Bei weiterführenden Recherchen zur Causa Rouault-Vollard half mir zudem Philippe Mariot aus dem Pariser Musée d’Orsay. Für großzügige finanzielle Unterstützung danke ich dem Deutschen Forum für Kunstge- schichte in Paris in Person von Prof. Dr. Thomas W. Gaehtgens und Prof. Dr. Gregor We- dekind sowie der Münchner Hanns-Seidel-Stiftung e.V., deren zweieinhalbjähriges Promo- tionsstipendium wesentlich zu einer konzentrierten Arbeit an der Dissertation und deren zügigem Abschluss beitrug. Für inhaltliche Anregungen unterschiedlichster Art danke ich darüber hinaus Frau Dr. Catherine Krahmer und Jeanne Heisbourg, Dr. Eduard Wätjen, Prof. Dr. Stephen Schloesser, Prof. Dr. Bernhard Grom sowie Anne Cherchève-Sebag, die mir freundlicherweise ihre unveröffentlichte Mémoire de Maîtrise über „Georges Rouault et ses techniques picturales“ zum Studium überließ. Ganz besonders aber möchte ich mei- nem Doktorvater, Prof. Dr. Christian Lenz, für die ebenso wohlwollende wie hilfreiche und anregende Betreuung meiner Dissertation am Institut für Mittlere und Neuere Kunstge- schichte der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität danken. Widmen möchte ich die Arbeit meinen Eltern und meiner Schwester, ohne deren Vorbild und vielfältige Unterstützung sie nicht denkbar gewesen wäre. München/Dresden, den 11. Dezember 2012 10 Einführung Die hohen französischen Fenster seines Ateliers in der rue Émile Gilbert am geschäftigen Vorplatz der Pariser Gare de Lyon hatte Georges Rouault in den 1940er Jahren weiß strei- chen lassen, um ungestört seiner Arbeit nachgehen zu können. Nur ein kleines Loch für den Blick zur Turmuhr des Bahnhofs wurde beim Anstrich ausgespart. Obwohl mitten in der Stadt lebend, in der er geboren war und die er liebte, befand sich