Historie Des Standortes Barmen 100 Jahre – Ein Überblick Liebe Bürgerinnen Und Bürger, Liebe Besucher
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HELIOS Klinikum Wuppertal Historie des Standortes Barmen 100 Jahre – ein Überblick Liebe Bürgerinnen und Bürger, liebe Besucher, 100 Jahre Klinikum Barmen, das ist schon ein beachtliches Jubiläum und ein guter Grund zum Feiern. Gleichzeitig blicken wir auf 100 Jahre medizinische Leistungen für die Bürgerinnen und Bürger in Barmen und später in ganz Wuppertal zurück. Damit Sie auch richtig gut zurück blicken können, halten Sie eine Broschüre in der Hand, die auf spannende und unterhaltsame Weise die Geschichte des Klinikums aufzeigt und in den Zusammenhang mit geschichtlichen Großereignissen setzt. Die Broschüre zeigt aber auch, dass wir in Wuppertal mit dem Klinikum Barmen, dem heutigen Helios Klinikum Wuppertal – und mit unseren anderen Krankenhäusern – medizinisch bestens aufgestellt sind. Ich bin mir sicher, dass Wuppertal auch in Zukunft medizinische Leistungen auf hohem Niveau anbieten kann und wird. Natürlich war schon bei der Gründung die medizinische Versorgung in Wuppertal nach den gegebenen Möglichkeiten immer überdurchschnittlich gut! Dazu gehörte damals aber auch ein – sagen wir mal – etwas strengerer Umgang mit den Patienten wie die Hausordnung aus dem Jahre 1930 zeigt. Schön, dass sich die Patientenfürsorge auch auf diesem Feld deutlich verbessert hat. Ich möchte mich bei allen Beteiligten bedanken, die die Texte und Bilder zusammen getragen haben. Ihnen, liebe Leserin und lieber Leser, wünsche ich, dass Sie gesund bleiben und vor allem als fröhliche Besucher ins Klinikum kommen! Ihr Peter Jung Oberbürgermeister 2 Wer war Prof. Ludwig Heusner? Geschichte Heusner war Geheimrat, Professor, Chirurg sowie praktizierender Arzt in Wuppertal. Er hat die innere Anfänge der Krankenanstalten in Barmen Ausgestaltung der städtischen Krankenanstalten entscheidend beeinflusst. Ihm zu Ehren wurde die zu den neuen Krankenanstalten führende Straße Die Geschichte der Gesundheitsversorgung in Barmen reicht natürlich weiter zurück „Heusnerstraße“ benannt. als 100 Jahre. Schon im Jahre 1841 wurde das erste städtische Krankenhaus der Stadt Barmen am kleinen Werth mit 60 Betten eröffnet. Danach folgten Vergrößerungen der Heusner war der erste Chirurg, der ein in die Bauch- Kliniken, 1885 ein Abriss und ein dreistöckiger Neubau an gleicher Stelle. höhle durchgebrochenes Magengeschwür mit Erfolg operierte. Es handelte sich um einen Bergischen Im April 1907 begannen die Erdarbeiten für die „Städtischen Krankenanstalten Bauern, der akut erkrankte. Heusner war zunächst Barmen“ auf dem Gelände des früheren Gutshofes in der Schönebeck an der heutigen nicht erreichbar, erschien erst am Nachmittag beim Heusnerstraße. Um die Fundamente legen zu können, mussten 140.000 Kubikmeter Patienten und operierte ihn in dessen Wohnung. Erde und Felsen bewegt werden. Das Gelände bot den idealen Platz, die Bauten Darüber wurde es dunkel, so dass die Operation bei großzügig im Pavillonsystem anzulegen. Anders als bei anderen Krankenhäusern nach Kerzenschein beendet werden musste, und dass mit diesem System verband man in Barmen die einzelnen Pavillons durch eingeschossige bleibenden Erfolg. Gänge. Zudem wurde auch höher als üblich gebaut: die fünf Hauptpavillons erstreckten sich über drei Stockwerke und waren mit Ausnahme des Privatpavillons zur Aufnahme Geheimrat Professor Bardenheuer sagte von Heusner: von durchschnittlich 120 Kranken ausgelegt. Diese Bauart wurde damals gewählt, um „Wenn man zu Heusner kommt, findet man stets etwas den verschiedenen Krankheiten und einer weitgehenden Erfüllung aller sanitären Neues, immer Gutes, und auch heute scheide ich von Forderungen Rechnung zu tragen. hier mit mancher neuen Anregung“. 1910 1920 1930 1940 1950 1960 1970 1980 1990 2000 2010 2020 In der Welt In der Welt 1911 – Roald Amundsen erreicht als erster Mensch den Südpol 1914 – Beginn des 1. Weltkrieges 1918 – Grippe-Epidemie fordert 20 Millionen Menschenleben In Wuppertal In Wuppertal 1911 – 27. Juli, Eröffnung der Städtischen Krankenanstalten 1914 – Verlängerung der Wuppertaler Straßenbahn zu den Städtischen Krankenanstalten 4 5 Eröffnung der Städtischen Krankenanstalten Nach vier Jahren Bauzeit konnten am 27. Juli 1911 die Städtischen Krankenanstalten mit 556 Betten eingeweiht werden. In einer Krankenhaus- chronik von 1928 heißt es: „Erweiterungsfähig ist die Anstalt auf eine Bettenzahl bis etwa 900. Nach vollständigem Ausbau kommt alsdann auf eine Grundstücksfläche von etwa 90 Quadratmetern, ein Raum, der als vollständig Quelle: Wuppertaler Stadtwerke ausreuchen zu erachten ist.“ Nachdem im Jahre 1921 durch Kinder nach den Fachdisziplinen Chirurgie und Wuppertaler Straßenbahn Krankenhäuser im Bergischen Stil Ministererlass ein Luftraum von 25 Kubikmetern Innere getrennt, ausgewiesen. Die Krankenzim- Seit 1914 fuhr die Wuppertaler Straßenbahn zu den Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden alle pro Bett als ausreichend erachtet wurde, konnte mer der damaligen Zeit hatten in der III. Klasse Städtischen Krankenanstalten. Damit die Krankenhaus- Bauten der bergischen Bauweise angepasst und die bisherige Bettenzahl von 556 auf 698 erhöht Platz für 16 bis 18 Betten, die der I. Klasse waren besucher das etwas am Rande von Barmen liegende massiv aus Ziegelsteinen erbaut. Die Außenwände werden, ohne eine Erweiterung der Bauten zum Teil als Einzelzimmer ausgestattet. Eine Krankenhaus vom Stadtinneren erreichen konnten, waren mit Muschelkalk verputzt, die Mansarden vorzunehmen. Schon damals wurden unter- Konzeption der Krankenzimmer mit Nasszellen fuhren sie 15 Minuten mit der Straßenbahn über die Loh verschiefert und die Dächer mit roten Falzziegeln schiedliche Stationen für Männer, Frauen und war zu jener Zeit jedoch nicht gegeben. und Schönebecker Straße. Die Straßenbahn in Wuppertal gedeckt. fuhr zum letzten Mal am 31. Mai 1987. 1910 1920 1930 1940 1950 1960 1970 1980 1990 2000 2010 2020 In der Welt In der Welt 1921 – Insulin wird entdeckt 1928 – Antibiotikum wird entdeckt 1927 – Charles Lindbergh überquert den Atlantik in einem Non-Stop Flug 1929 – Weltwirtschaftskrise (Schwarzer Freitag) In Wuppertal In Wuppertal 1924 – Eröffnung Stadion am Zoo 1925 – 20 Mio. Fahrgäste benutzten in diesem Jahr die Schwebebahn 1929 – Stadtgründung von Wuppertal 6 7 In einer Hausordnung aus dem 25jähriges Jubiläum Jahr 1930 heißt es: Fast 25 Jahre Jahre nach der Eröffnung § 2 Niemand darf angekleidet auf dem Bett liegen. der Krankenanstalten waren im Jahr § 7 Sobald der Arzt das Krankenzimmer betritt, haben 1935 unter anderem vier Chefärzte, zwei die Kranken, die nicht zu Bett liegen, an ihre Betten Oberärzte sowie zwölf Assistenzärzte zu treten. im Hause beschäftigt. § 12 Alle Kranken müssen im Sommer und im Winter spätestens um 21 Uhr im Bett liegen. Die durchschnittliche Anzahl der § 17 Besuche bei den Kranken sind nur Sonntags und Belegung betrug zum damaligen Mittwochs von 15 bis 17 Uhr gestattet. Zeitpunkt 472 Betten. In den 30er Jahren… xxx 1910 1920 1930 1940 1950 1960 1970 1980 1990 2000 2010 2020 In der Welt In der Welt 1936 – Olympische Spiele in Berlin 1939 – 2. Weltkrieg beginnt In Wuppertal In Wuppertal 1931 – Johannes Rau wird geboren 1934 – Preußisches Staatsministerium verleiht Wuppertal ein Wappen (Bergischer Löwe mit einem Rost und goldenen Garnknäuel) 8 9 DRK-Schwesternschaft Die Gründung der DRK- Schwesternschaft Barmen am 1. Juli 1912 und die 1911 errich- teten Städtischen Krankenan- stalten in Barmen standen in enger Beziehung zueinander. Anlässlich der Eröffnung der Krankenanstalten wurde der Wunsch geäußert, eine eigene Schwesternschaft zu gründen. In den ersten beiden Jahren legten 64 Krankenschwestern Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg das Examen ab. Während des Zweiten Weltkrieges wurde der Stadtteil Barmen in der Nacht vom 29. auf den 30. Mai 1943 von schweren Luftangriffen heimgesucht. Auch die Städtischen Krankenanstalten wurden in dieser Mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges um in den Kriegslazaretten der verschiedenen Nacht stark beschädigt. Nach dem Krieg standen Aufbauarbeiten verbunden mit erforderlichen Erweite- kamen auf die Schwesternschaft neue, große und Fronten eingesetzt zu werden. Das Ende des Zwei- rungen im Vordergrund. schwierige Aufgaben zu. 186 Rot-Kreuz-Schwe- ten Weltkrieges führte aufgrund neuer Berufs- stern und 344 zusätzlich ausgebildete Hilfsschwe- und Arbeitsmöglichkeiten zu einer Abwanderung stern werden für den Sanitätsdienst ausgestattet, einer großen Anzahl von Schwestern. 1910 1920 1930 1940 1950 1960 1970 1980 1990 2000 2010 2020 In der Welt In der Welt 1947 – Die Tagebücher der Anne Frank werden veröffentlicht 1949 – Gründung der DDR und BRD In Wuppertal In Wuppertal 1940 – Geburt Pina Bausch 1943 – Bombenangriff auf Barmen und Elberfeld 10 11 Die ersten Anfänge der Kinderklinik Eines der ersten Hochhäuser in Wuppertal Für die Behandlung der Kinder wurde eine Station Anfang der 50er Jahre entschied sich der Rat der in der äußeren Abteilung mit 27 Betten eingerichtet. Stadt Wuppertal für den Neubau der zentralen Dort wurden die Kinder behandelt, die sich einem Kinderklinik in Barmen. Nach Plänen des Hochbau- chirurgischen Eingriff unterziehen mussten. Wegen amtes sollte ein zehnstöckiges Hochhaus mit einem der geringen Fallzahl war in der inneren Abteilung eingeschossigen Trakt als Isolierstation entstehen. keine eigene Kinderstation eingerichtet worden. Erst als im Laufe der Zeit, besonders während des ersten Als Folge entstand 1956 eines der ersten Hochhäuser Weltkrieges, die Zahl der zu behandelnden Kinder in Wuppertal – die Kinderklinik mit rund 200 stieg, kaufte die Stadtverwaltung angrenzende Betten.