Deutscher Bundestag Drucksache 1600 2. Wahlperiode 1953

Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Fragen der europäischen Sicherheit (6. Ausschuß)

über den Entwurf eines Gesetzes über die vorläufige Rechtsstellung der Freiwilligen in den Streitkräften (Freiwilligengesetz)

- Drucksache 1467 -

A. Bericht des Abgeordneten Dr. Mende:

Der Deutsche Bundestag hat in seiner 93. Sitzung fehls für dieses Gesetz noch nicht aktuell sei. Es vom 28. Juni 1955 den Entwurf eines Gesetzes über wurde jedoch gleichzeitig auch von Vertretern der die vorläufige Rechtsstellung der Freiwilligen in Koalition zum Ausdruck gebracht, daß der Aus- den Streitkräften (Freiwilligengesetz) — Drucksache schuß für Fragen der europäischen Sicherheit nach 1467 — federführend dem Ausschuß für Fragen der der Verabschiedung des Freiwilligengesetzes unver- europäischen Sicherheit und mitberatend den Aus- züglich an die Beratung der Verfassungsänderun- schüssen für Beamtenrecht und für Rechtswesen gen herangehen solle. Der Antrag der Opposition und Verfassungsrecht überwiesen. In längeren Be- wurde im Verlaufe der Aussprache dahingehend ratungen hat der federführende Ausschuß in Zu- ergänzt, den Rechtsausschuß aufzufordern, noch sammenarbeit mit den mitberatenden Ausschüssen während der Beratung des Freiwilligengesetzes die in dieser Drucksache niedergelegte Fassung be- sich zu den Fragen der Verfassungsmäßigkeit zu schlossen. äußern. In der Abstimmung wurde der Antrag der Über den Gang der Verhandlungen werden die Opposition mit 12 gegen 9 Stimmen bei 2 Enthal- Mitglieder des Bundestages durch den nachstehen- tungen abgelehnt. den Bericht in Kenntnis gesetzt. In der allgemeinen Aussprache verwies der Bun- desminister für Verteidigung auf die Begründung A. Allgemeines des Gesetzes und die Regierungserklärung, die er in der 92. Plenarsitzung vom 27. Juni 1955 abge- Vor Eintritt in die Beratungen des Freiwilligen- geben habe. Das Freiwilligengesetz sei von der gesetzes am Mittwoch, dem 6. Juli 1955, stellte im Ausschuß für Fragen der europäischen Sicherheit Regierung eingebracht worden, um sie in den Stand zu versetzen, die Pariser Verträge zeitgerecht zu die Opposition den Antrag, zunächst die entschei- erfüllen. Dazu sei es nötig, daß die vorbereitenden dende verfassungsrechtliche Grundlage zu klären und aus diesem Grunde die noch anstehenden An- Maßnahmen für die Aufstellung der Streitkräfte träge Drucksachen 124, 125 und 171 zur Ergänzung in Kürze anlaufen und freiwillige Soldaten für fol- des Grundgesetzes v o r dem Freiwilligengesetz zu gende Aufgaben einberufen werden können: beraten. Die Vertreter der Koalition widersprachen 1. um die internationalen Stäbe zu besetzen, dem Antrag mit der Begründung, daß sich die in 2. zur Übernahme der amerikanischen Außen- diesen Drucksachen geforderten Änderungen des hilfe, Grundgesetzes für das vorliegende Freiwilligen- gesetz noch nicht stellen. Es handele sich hier ledig- 3. um Lehrgänge durchführen zu können, lich um die Vorbereitung der Aufstellung von 4. um das Verteidigungsministerium personell Streitkräften, noch nicht um deren Beginn. Die Ko- genügend verstärken zu können, alition habe entsprechende Anträge vorbereitet, um das noch stärker zum Ausdruck zu bringen, als es 5. zur Vorbereitung der bodenständigen militä- im Regierungsentwurf der Fall sei. U. a. solle aus- rischen Einrichtungen. drücklich betont werden, daß eine Zusammenfas- Der Bundesverteidigungsminister widersprach der sung der freiwilligen Soldaten zu Verbänden nicht Behauptung, daß es sich hier um überstürzte Maß- erfolgen dürfe, damit auch die Frage des Oberbe- nahmen handele. Sie gälten vielmehr ausschließlich der Vorbereitung der Aufstellung. Der Beginn der daß der Bundesregierung immerhin schon seit lan- Aufstellung setze erst im nächsten Frühjahr ein. gem bekannt sein müsse, wie umfangreich die ge- Die für die Aufstellung nötigen Gesetze seien so setzgeberische Vorbereitung dieser Aufgaben sei, umfangreich, daß ihre Beratung erhebliche Zeit in beantwortete der Bundesverteidigungsminister mit Anspruch nehmen werde; aus diesem Grunde sei dem Hinweis, daß hierüber nie ein Zweifel bestan- das relativ einfache Freiwilligengesetz vorgezogen den habe, daß aber die Bundesregierung keinesfalls worden, das der Regierung die Handhabe gebe, die vor dem Inkrafttreten der Verträge die entspre- Aufstellung vorzubereiten, sie jedoch nicht ermäch- chenden Gesetzentwürfe im Kabinett habe verab- tige, militärische Verbände aufzustellen. Das Frei- schieden wollen. Ein Vertreter der Opposition er- willigengesetz lege dann weiter den Status der Be- klärte hierzu, daß in dem in den vergangenen Jah- werber fest und benutze dabei als zweckmäßigen ren dem Ausschuß für Fragen der europäischen Behelf das Beamtenrecht, dessen sinngemäße An- Sicherheit bekanntgemachten Gesetzgebungspro- wendung vorgesehen sei. gramm zu keinem Zeitpunkt ein Freiwilligengesetz dieser Art erwähnt worden sei. Der Bundesvertei- In der allgemeinen Aussprache über die Erklä- digungsminister verwies erneut auf die diesbezüg- rung des Bundesverteidigungsministers stellte ein lich in der Regierungserklärung gemachten An- Vertreter der Opposition die Frage, wie die Bun- gaben. desregierung auf die allseitig geäußerte Kritik am Entwurf zum Freiwilligengesetz reagiert habe. Der Zum Abschluß der allgemeinen Aussprache gab Bundesverteidigungsminister ging auf die Kritik auf Wunsch eines Vertreters der Regierungsko- des Bundesrates nicht ein. Zu den kritischen Äuße- alition der Ausschuß seiner Erwartung Ausdruck, rungen aus den Reihen des Bundestages in der daß die Bundesregierung baldmöglichst über Or- ersten Beratung des Gesetzes erklärte er, daß nach ganisation und Funktion des Bundesverteidigungs- der ersten Beratung die Bundesregierung nicht ministeriums berichten möge. mehr Stellung nehmen könne und es nunmehr An- gelegenheit des Bundestages sei, in den Ausschuß- und Plenarberatungen seine Meinung beschließend B. Besonderer Teil zu äußern. Das ist seitens der beteiligten Ausschüsse in In der Einzelberatung wurden zu den einzelnen einem solchen Ausmaß geschehen, daß die Fassung Paragraphen durch Vertreter der Koalition und des Regierungsentwurfs, wie aus der anliegenden Opposition Änderungsanträge eingebracht und be- Zusammenstellung erkennbar ist, wesentliche Än- gründet. derungen erfahren hat. Zu §1 Im Verlauf der allgemeinen Aussprache kritisier- Der § 1 der Regierungsvorlage ist, wie aus der ten Vertreter der Opposition, daß die Bundesregie- Zusammenstellung ersichtlich, in zwei Paragraphen die im Freiwilligen- rung durch die Verordnungen, aufgeteilt worden. Der Antragsteller Abgeordneter gesetz vorgesehen seien, Tatsachen präjudizieren- Dr. Mende wünschte, daß der schaffe. Dem widersprach der Bun- vorbereitende den Charakters Charakter des Freiwilligengesetzes im § 1 Abs. 1 desverteidigungsminister mit der Bemerkung, daß stärker zum Ausdruck kommen solle. Ferner solle weder hinsichtlich der Zahl noch der Struktur Prä- eine Begrenzung nach dem Umfang nicht nur in judize geschaffen werden könnten. Die Zahl von der Regierungserklärung, sondern im Gesetz selbst 6000 freiwilligen Soldaten sei gering, und die ebenso niedergelegt werden wie eine Begrenzung Struktur der Streitkräfte werde auf dem Wege des hinsichtlich der Aufgaben. Daher wurde in § 1 Haushaltsrechts unter entscheidender Mitwirkung Abs. 2 eine Aufzählung der ausschließlichen Auf- des Bundestages festgelegt. gaben aufgenommen. In § 1 Abs. 2 letzter Satz Hinsichtlich der Gesamtzahl der nach dem Frei- solle außerdem zum Ausdruck gebracht werden, willigengesetz einzustellenden Soldaten wurde sei- daß keine Zusammenfassung zu militärischen Ver- tens des Ausschusses für Fragen der europäischen bänden erfolgen darf. Sicherheit eine Aufschlüsselung nach Rängen, Bezüglich der Interpretation der Bezeichnung Funktionen und Organisationen gewünscht. Hierzu „Verband" folgte der Ausschuß der Auffassung des erklärte der Bundesverteidigungsminister, daß nach Bundesverteidigungsministers, der als Verband eine einer groben Übersicht mit der Einstellung von Zusammenfassung von Einheiten bezeichnete. Der 3000 Offizieren vorwiegend der unteren Ränge, kleinste Verband sei ein Bataillon. Die Aufstellung 1500 Unteroffizieren und 1500 Angehörigen des von Verbänden sei im Zusammenhang mit dem Mannschaftsstandes zu rechnen sei; in der Zahl der Freiwilligengesetz nicht geplant. Auf die Aufstel- Offiziere seien etwa 26 Generale und 275 Oberste lung von Einheiten, z. B. Lehrgangskompanien, enthalten. könne die Bundesregierung allerdings nicht ver- Im weiteren Verlauf der Ausschußberatungen, zichten. insbesondere bei den Besoldungsfragen, sind diese Eine längere Aussprache ergab sich bei § 1 Abs. 2 allgemeinen Angaben im einzelnen erläutert wor- auch bezüglich der Bezeichnung „militärfachliche den. Die Kritik eines Vertreters der Opposition, Aufgaben des Bundesministeriums für Verteidi- gung". Der Antragsteller wünschte eine extensive Eignungsübungsgesetz frühestens im Oktober in Interpretation. Der Ausschuß schloß sich schließlich Kraft treten kann, hätte bis zu diesem Zeitpunkt einer Lösung an, wie sie in der jetzigen Fassung für die freiwilligen Soldaten nur der allgemeine des § 1 Abs. 2 zum Ausdruck kommt, d. h. durch gesetzliche Kündigungsschutz bestanden. Dies die Aufzählung der Übernahme der Außenhilfe und wurde von den Mitgliedern des Ausschusses für der Vorbereitung der bodenständigen militärischen nicht ausreichend erachtet. Auf Antrag des Ab- Einrichtungen beschränkt sich die Interpretation geordneten Merten wurde daher in logischer nunmehr auf Organisation und Funktion des Ver- Konsequenz, die sich aus dem Eignungsübungs- teidigungsministeriums im engeren militärischen gesetz ergibt, der § 1 b eingefügt und einstimmig Sinne. angenommen. Der § 1 wurde schließlich in der anliegenden Fassung mit den Stimmen der Koalitionsparteien Zu § 2 gegen die Stimmen der Opposition angenommen. Die mitberatenden Ausschüsse haben zu § 2 wie folgt Stellung genommen: Zu § 1a Der Ausschuß für Rechtswesen und Verfassungs- An die Stelle der Absätze 2 bis 4 sollte auf An- recht erklärte, daß gegen die Fassung des § 2 der trag des Ageordneten Dr. Mende ein §1 a treten, Regierungsvorlage verfassungsrechtliche Bedenken der die Rechtsstellung der freiwilligen Soldaten dahingehend geltend gemacht werden, daß die dar- präziser zum Ausdruck bringe und gleichzeitig an in enthaltene Ermächtigung der Bundesregierung Stelle des Diensteides eine schriftliche Verpflich- mit Art. 80 GG nicht vereinbar sei. Der Ausschuß tung setze. Der Antragsteller begründete die letz- hat übereinstimmend festgestellt, daß diesen Be- tere Forderung damit, daß der Eid in der Vergan- denken durch die Streichung der Worte „in der genheit entwertet worden sei und es einer gewissen Regel" Rechnung getragen würde. Übergangszeit bedürfe, um ihm wieder jenes Ge- wicht zu geben, das seiner ethischen Bedeutung Der Ausschuß für Rechtswesen und Verfassungs- entspricht. Der Ausschuß für Fragen der europä- recht hat weiterhin dem Wunsche Ausdruck ver- ischen Sicherheit hatte diese Auffassung bereits liehen, daß die Besoldung der Offiziere parallel seit Jahren einmütig vertreten. Dementsprechend zu der der Beamten und Richter geregelt wird, um wurde § 1 a Abs. 2 einmütig vom Ausschuß gebil- zu verhindern, daß eine Bevorzugung der Soldaten ligt. gegenüber den übrigen Angehörigen des öffent- lichen Dienstes eintritt. Zu § 1 a Abs. 1 ergaben sich durch Änderungs- anträge der Abgeordneten Merten und Stingl Der Ausschuß für Beamtenrecht beschloß, die sowie durch Anregung des Vertreters des Landes Dienstbezüge der freiwilligen Soldaten denen der Nordrhein-Westfalen gewisse Änderungen. Auf entsprechenden Dienstgrade des Bundesgrenz- Anregung des Vertreters des Landes Nordrhein- schutzes gleichzustellen. Für gewisse Dienstgrade Westfalen wurde im § 1 a Abs. 1 der erste Satz der Mannschaften und Unteroffiziere sollten Zu- der anliegenden Fassung eingefügt, durch den das lagen eintreten. Die Generale sollten Dienstbezüge besondere Dienst- und Treueverhältnis des frei- nach dem Bundesbesoldungsgesetz erhalten, und willigen Soldaten zum Ausdruck gebracht werden zwar nach folgenden Gruppen: der Brigadegeneral sollte. In § 1 a Abs. 1 Satz 2 fanden alle jene Be- nach Gruppe B 9, der Generalmajor nach Gruppe denken ihren Niederschlag, die sich aus der ,,sinn- B 7 a, der Generalleutnant nach Gruppe B 4, der gemäßen" Anwendung eines verwandten Rechtes General nach Gruppe B 3 a. für die Rechtsstellung der Freiwilligen ergeben. Der Beamtenrechtsausschuß wollte damit eine § 1 a Abs. 1 letzter Satz zieht die Konsequenz aus sofortige Klarstellung der Versorgung der freiwil- dem dem Bundesrat bereits vorliegendem Eig- ligen Soldaten vornehmen. Außerdem ist er dem nungsübungsgesetz und steht im logischen Zusam- § 83 Abs. 1 des Bundesbeamtengesetzes gerecht ge- menhang mit dem neu eingefügten § 1 b. worden, nach dem die Dienstbezüge durch das Be- Die mitberatenden Ausschüsse für Rechtswesen soldungsgesetz zu regeln sind. Auch wollte er die und Verfassungsrecht und für Beamtenrecht haben Schwierigkeit einer Rückwirkung auf die Bezüge zu den §§ 1 und 1 a wesentliche Veränderungen des Bundesgrenzschutzes vermieden wissen. Ferner nicht vorgeschlagen. Der Ausschuß für Fragen der sei damit der endgültigen Besoldungsordnung nicht europäischen Sicherheit ist in seiner Formulierung vorgegriffen. Auch seien die verfassungsrechtlichen aus Gründen der Präzisierung noch über die Vor- Bedenken gegen die Einräumung einer Zustim- schläge dieser beiden Ausschüsse und des Antrag- mung des Bundesrates zu einer Rechtsverordnung stellers hinausgegangen. der Bundesregierung damit weggefallen.

Zu § 1 b Der Ausschuß für Fragen der europäischen Sicherheit gab dem Vorsitzenden des Beamten- Der Regierungsentwurf sah für die freiwilligen rechtsausschusses sowie dem Vertreter des Bundes- Soldaten keine Kündigungsschutz-Vorschriften vor. finanzministeriums Gelegenheit, die Vorschläge des Da das gegenwärtig dem Bundesrat vorliegende Beamtenrechtsausschusses zu begründen. Dieser Be- grundung, die sich auch einige Abgeordnete zu dazu, die besten Kräfte mit Vorgesetztenbefug- eigen machten, lagen folgende Gesichtspunkte zu- nissen auszustatten. grunde: b) Die Mehrheit der Mitglieder des Ausschusses a) Die Festlegung der Besoldung des Bundesgrenz- für Fragen der europäischen Sicherheit bedau- schutzes sei seinerzeit unter dem Aspekt der erte die Unterschiede in den Auffassungen des späteren Besoldung der Streitkräfte erfolgt; sie Bundesfinanzministers und des Bundesvertei- biete sich also geradezu für diese erste Rege- digungsministers, wie sie aus den beiden dem lung an. Ausschuß vorgelegten Besoldungstabellen er- sichtlich waren. Es wurde festgestellt, daß weder b) Die Besoldung der Soldaten müsse im Rahmen für die Regelung der Besoldung während der der allgemeinen Staatsdiener-Besoldung festge- EVG-Verhandlungen noch für die künftige Be- legt werden; eine Privilegierung der Berufs- soldung der deutschen Streitkräfte ein volles soldaten dürfe nicht stattfinden. Einverständnis zwischen den beteiligten Res- c) Es sei beabsichtigt, in der künftigen Besoldungs- sorts erzielt worden ist. Ein Beschluß der Bun- neuordnung die Bundesgrenzschutzbesoldung zu desregierung liegt in dieser Frage noch nicht verbessern; für diese Verbesserung dürfe aber vor. Der Ausschuß sah sich vor die Notwendig- keine Präjudizierung erfolgen. keit gestellt, seinerseits eine Entscheidung zu d) Die Festlegung der vorläufigen Besoldung in treffen, die bisher in der Bundesregierung zwi- schen den divergierenden Ressorts nicht gefun- Form einer Verordnung bringe die Gefahr der den werden konnte. Präjudizierung mit sich. Der Bundestag solle sie nicht aus der Hand geben, zumal möglicher- Beschlußfassung des Ausschusses: weise der Bundesrat eingeschaltet werden müsse. a) Der Ausschuß beschloß, die Besoldungsordnung des Bundesgrenzschutzes für die freiwilligen e) Es wurde betont, daß im Beamtenrechtsausschuß Soldaten abzulehnen. nur eine fachliche Mitarbeit des Vertreters des Bundesfinanzministeriums stattgefunden habe, b) Er kehrte zur Fassung des Regierungsentwurfs die ihren Niederschlag in dem vom Beamten- zurück und änderte ihn dahin ab, daß er die rechtsausschuß gemachten Vorschlag fand. vom Ausschuß für Rechtswesen und Verfas- sungsrecht beanstandeten Worte „in der Regel" Dazu nahmen der Bundesverteidigungsminister nur auf die Unteroffiziere anwandte. Die Aus- sowie die Mehrheit der Mitglieder des Ausschusses sprache hatte ergeben, daß diese Worte nur auf für Fragen der europäischen Sicherheit wie folgt die Besoldung der Unteroffiziere zu beziehen Stellung: waren. a) Die Bundesgrenzschutzbesoldung ist anerkann- GeneraleIninc) bezug auf die Einordnung der termaßen zu niedrig und reformbedürftig. Sie die Besoldungsordnung B ergänzte der Aus- führe dazu, daß Ehefrauen von Angehörigen schuß für Fragen der europäischen Sicherheit unterer und mittlerer Dienstgrade gezwungen auf Antrag des Abgeordneten Schmidt seien, berufstätig zu sein, um den Familien- (Hamburg) die Vorlage dahin, daß er im Frei- unterhalt sicherzustellen. Auf Feststellungen, willigengesetz für den höchsten Generalsdienst- die Abgeordnete aller Parteien des Deutschen grad die Besoldungsgruppe B 3 a festlegte. Ge- Bundestages bei der Tagung des Bundesgrenz- gen die Einstufung des höchsten Generals- schutzverbandes 1955 in Bad Honnef in Anwe- dienstgrades in die Grupe B 2 wurden starke senheit des Bundesinnenministers getroffen hät- Bedenken geltend gemacht. ten, wurde verwiesen. Den ersten Start der Streitkräfte könne man daher nicht mit einer Die überwiegende Mehrheit des Ausschusses für derartigen, reformbedürftigen Besoldungsord- Fragen der europäischen Sicherheit vertrat die nung beginnen. Auch eine nur vorübergehende Auffassung, daß sich aus der Unterordnung des Regelung würde sich auf die Bewerbungen sehr militärischen unter den zivilen Bereich zwin- nachteilig auswirken und gerade das Ziel des gend ergebe, daß der höchste Generalsdienst- grad unterhalb des höchsten Beamtendienst- Bundestages, die besten Kräfte zu gewinnen, in grades, Frage stellen. Es sei nicht zu verkennen, daß nämlich des Staatssekretärs. stehen bei aller idealistischen Bereitschaft auch eine müsse und sich das auch in der Besoldungsord- nung deutlich niederzuschlagen habe. materielle Anziehungskraft vorliegen müsse, um die besten Soldaten für die Streitkräfte zu ge- Im einzelnen wurde zu den Besoldungsstufen winnen. Gerade diese haben in den vergangenen folgende Auffassung vertreten: zehn Jahren im Zivilleben bereits so auskömm- liche Positionen erworben, daß man bei ihrem Wiedereintritt in die Streitkräfte ihnen nicht Besoldung der Unteroffiziere und Mannschaften größere Opfer zumuten dürfe, als dies beim sol- a) Bei der Besoldung der Mannschaften ergaben datischen Beruf ohnehin der Fall ist. Die typen- sich keine wesentlichen Unterschiede der Auf- bildende Kraft militärischer Vorgesetzter zwinge fassungen. Der Bundesverteidigungsminister verwies auf die vorwiegend technischen Funk- Einordnung der Generale in die Besoldungs- tionen der längerdienenden Mannschaften (Ge- gruppen freite). Der Beamtenrechtsausschuß hatte eine Einord- b) Bei den Unteroffizieren erläuterte der Bundes- nung vorgesehen, die die Generale durchweg auf verteidigungsminister folgende Funktionen der eine Stufe tiefer stellte, als es früher der Fall war. einzelnen Unteroffizierdienstgrade: Für den untersten Generalsdienstgrad hatte er die : Führer der kleinsten taktischen Besoldungsgruppe B 9 (Kommandeure im Bundes- Einheit, z. B. einer Gruppe. grenzschutz) vorgesehen. Der Vertreter des Bun- desfinanzministers begründete dies damit, daß ein (früher Unterfeldwebel): Er- neuer Dienstgrad unterhalb des Generalmajors ein- falrener, besonders qualifizierter Unteroffizier geschoben sei. Er vermutete, daß in der Spitze mit entsprechend verantwortlichen Aufgaben. oberhalb des Generalleutnants zu gegebener Zeit : Nach längerer Dienstzeit, Ausbil- neue Dienstgrade geschaffen werden würden. dung und Prüfung zur Vertretung der Leut- nante geeigneter älterer Unteroffizier; Eignung Der Bundesverteidigungsminister nahm hierzu zur Führung eines Zuges und entsprechender wie folgt Stellung: taktischer Einheiten, Ausbilder; besondere Ver- a) Aus Gründen der internationalen Zusammen- antwortung in technischen Funktionen. arbeit wurde in der bisherigen Planung eine Oberfeldwebel: Feldwebel mit ausreichender Angleichung der Generalsdienstgrade an die der dienstlicher Erfahrung für 'besonders verant- amerikanischen Armee vorgenommen: wortliche Funktionen, dem ehemaligen Stabs- feldwebel entsprechend. Alte Bezeichnung Neue Bezeichnung Generalmajor Brigadegeneral Die folgenden Unteroffiziersdienstgrade gab es Generalleutnant Generalmajor in ,der ehemaligen nicht. Sie mußten General der Infanterie usw. Generalleutnant geschaffen werden, da die Unteroffiziere nunmehr Generaloberst General als Berufsunteroffiziere (etwa ein Viertel des Un -teroffizierkorps ) bis zum 55. Lebensjahr dienen Diese Festlegung erfolgte vorbehaltlich der dem können. Ihnen werden deshalb auch verantwort- Bundespräsidenten zustehenden Entscheidung lichere Funktionen zugewiesen werden können, als über die Dienstgradbezeichnungen. dies früher der Fall war. b) Die Funktionen für die Generale wurden ent- Stabsfeldwebel: Verantwortungsvolle, auf langer gegen der Vermutung des Bundesfinanzmini- Diensterfahrung und Ausbildung beruhende sters nicht geändert. Es werden verwendet Funktionen im Innendienst der Stäbe und bei werden: der Materialverwaltung der Truppe oder boden- ständiger militärischer Einrichtungen. Brigadegenerale als Brigadekommandeure, Chefs höherer Stäbe, Unterabteilungsleiter; Oberstabsfeldwebel: Höchster Unteroffizier- dienstgrad, nur von Qualifizierten erreichbar; Generalmajore als Divisionskommandeure, Ab- besonders verantwortliche Dienststellung, die teilungsleiter im Ministerium; an die Funktion des technischen Inspektors Generalleutnante als Korpskommandeure und heranreicht. in der Funktion des dienstältesten Offiziers Bei den Folgerungen in bezug auf die Besoldung eines Wehrmachtsteils; gingen die Meinungen bei den Dienstgraden des der General als der erste militärische Berater Stabsunteroffiziers und des um jeweils des Verteidigungsministers, des Kabinetts, des eine Besoldungsgruppe (A 9b — A 8 a— A7 a) Bundestages und eines etwaigen Verteidigungs- auseinander. Der Vertreter ,des Bundesfinanzmini- rates. sters wollte erst dem Feldwebel die Eingangs- gruppe des mittleren Dienstes zuerkennen, wäh- Zu dieser letztgenannten Funktion betonte der rend der. Bundesverteidigungsminister dies schon Bundesverteidigungsminister, daß sie in der für den Stabsunteroffizier für notwendig hielt. Der Praxis nur für einen General vorgesehen sei, des- Verteidigungsminister wies mit Nachdruck darauf sen besondere Verantwortung die Gleichstellung hin, daß sein politischer Auftrag es zwingend er- mit den Staatssekretären erfordere. Unbestritten fordere, ein Unteroffizierkorps zu schaffen, welches sei die Tatsache, daß dieser General dem Staats- den Notwendigkeiten der inneren Führung der sekretär als dem Vertreter des Ministers dienstlich Streitkräfte entspricht. Ferner verlange die Ent- unterstellt ist. Hierdurch werde aber eine Gleich- wicklung der Technik moderner Streitkräfte ein stellung in der Besoldungsordnung nicht ausge- weit höheres fachliches Können als früher. Die alte schlossen. Weiterhin sei die Ernennung eines Ge- Eingruppierung der Unteroffiziere, welche einen nerals dieses Ranges in der ersten Phase der Auf- erheblichen Anteil ,an den berechtigten Klagen stellung weder notwendig noch beabsichtigt. Sie ist über Auswüchse im ehemaligen Unteroffizierkorps daher auch für die Gültigkeitsdauer des Freiwil- hatte, sei durch die Tatsachen überholt. ligengesetzes nicht vorgesehen. Die Mehrheit des Ausschusses hat sich dieser vorgesehen hatte, hätte die unveränderte Annahme Feststellung der besoldungsmäßigen Gleichstellung dieses Entwurfs die Regierung außerstande gesetzt, mit dem Staatssekretär verschlossen und verblieb auch nur einen einzigen freiwilligen Soldaten ein- bei der obigen Beschlußfassung. zustellen. Auf Anregung des Vertreters des Landes Nord- In den Ausschußberatungen ist an diesem Man- rhein-Westfalen entschloß sich der Ausschuß für gel des Regierungsentwurfs von allen Seiten heftige Fragen der europäischen Sicherheit, den § 2 des Kritik geübt worden. Die Opposition machte grund- Regierungsentwurfs dahingehend zu ergänzen, daß sätzliche Bedenken gegen den Antrag des Abgeord- die Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundes- neten Berendsen geltend, da im Gegensatz zum Be- rates ergehen soll. willigungsrecht des Parlaments hier zwei Ausschüs- sen eine Ermächtigung zur Vorwegbewilligung er- Ein Antrag des Abgeordneten Kahn- Acker teilt werde. Das könne zu gefährlicher Fortentwick- mann führte zur Aufnahme eines Abs. 2 in den lung führen, wenn ähnliche Kompetenzen auch noch § 2, in dem eine Verweisung auf das Wiedergut- anderen Ausschüssen zugewiesen werden sollten; machungsrecht ausgesprochen ist. Der Antragstel- im Grunde stelle dieses Verfahren das Gefüge des ler begründete diese Ergänzung des § 2 mit einsei- Haushaltsrechts in Frage. tigen politischen und persönlich diskriminierenden Maßnahmen des nationalsozialistischen Regimes ge- Auch der Ausschuß für Rechtswesen und Verfas- gen Angehörige der ehemaligen Wehrmacht. Der sungsrecht wies in seiner Stellungnahme aus- Ausschuß schloß sich einmütig der Auffassung des drücklich darauf hin, daß er ernste verfassungs- Antragstellers an. rechtliche Bedenken dagegen habe, daß hier Par- lamentsausschüssen Rechte übertragen würden, In der sich in diesem Zusammenhang ergebenden die nur dem Parlament selbst zustehen. Der Rechts- Aussprache stellte der Abgeordnete Schmidt ausschuß hat jedoch angesichts der vorliegenden (Hamburg) die grundsätzliche Frage, wie sich der besonderen Gründe und bei der gegebenen außer- Bundesverteidigungsminister die Berücksichtigung gewöhnlichen Lage seine verfassungspolitischen der Dienstgrade ehemaliger Wehrmachtangehöriger Bedenken zurückgestellt. Er machte aber ausdrück- bei der Einstellung der freiwilligen Soldaten denke. lich darauf aufmerksam, daß hierdurch kein Prä- Der Bundesverteidigungsminister erklärte hierzu, judiz für weitere Fälle geschaffen werden solle. daß die Dienstgrade ehemaliger Wehrmachtangehö- Der Rechtsausschuß hat weiterhin die Auffassung riger für ihre Wiedereinstellung lediglich als An-- halt dienen könnten, wobei selbstverständlich Va- vertreten, daß die Formulierung des § 2 a Satz 2 riationen nach unten wie nach oben möglich sein im Antrag Berendsen dahingehend ausgelegt wer- müßten, desgleichen die Berücksichtigung der in den könne, daß n a c h dem 31. März 1956 die Zahl den vergangenen 10 Jahren erworbenen Ausbil- von 6000 Planstellen überschritten werden kann. dung und Fachkenntnisse. Politische oder persön- Der Rechtsausschuß empfahl daher, eine Formulie- liche Diskriminierungen während der nationalsozia- rung zu finden, die eine derartige Auslegung ver- hindert. listischen Zeit würden nach seiner Auffassung ohne weiteres berücksichtigt werden müssen. In der Aus- Die Vertreter der Koalition im Ausschuß für sprache wurde von Mitgliedern des Ausschus- Fragen der europäischen Sicherheit haben die Be- ses für Fragen der europäischen Sicherheit darauf denken der Opposition und des Ausschusses für hingewiesen, daß die Frage nationalsozialistischer Rechtswesen und Verfassungsrecht in ihrer Bedeu- Führertreue sich in der Regel nur bei den Beför- tung nicht verkannt. Sie haben jedoch in Anbe- derungen höchster Dienstgrade gestellt habe, da- tracht der besonderen Umstände dieses Falles und gegen für die mittleren und unteren Dienstgrade mit den vom Rechtsausschuß gewünschten Siche- unerheblich war. Bei den bevorzugten Beförderun- rungen gegen eine Präjudizierung die in dieser gen im Kriege standen vielmehr die Frage der Be- Drucksache niedergelegte Lösung für vertretbar währung in der Führung von Frontverbänden und gehalten, nachdem die Abgeordnete Frau Dr. die persönliche Tapferkeit im Vordergrund. P r o b s t zu dem Antrag des Abgeordneten Be- rendsen einen Änderungsantrag eingebracht hatte. Zu § 2 a Dieser Änderungsantrag hatte zum Inhalt, daß Auf Antrag des Abgeordneten Berends en Planstellen für freiwillige Soldaten auf Grund sollte der § 2 durch einen § 2 a ergänzt werden, eines Stellenplanes im Nachtragshaushalt ausge- nach dem in Abweichung von den Vorschriften der wiesen werden sollten und Vorwegbewilligungen Reichshaushaltsordnung Planstellen für freiwillige der Zustimmung des Haushaltsausschusses und des Soldaten auf Grund von Vorwegbewilligungen Sicherheitsausschusses auf Grund einer Vorlage des Bundesministeriums der Finanzen bedürften. durch den Haushaltsausschuß und den Ausschuß für Fragen der europäischen Sicherheit eingerichtet Auf Antrag des Abgeordneten Melliesbe- werden sollten. Die Zahl der Planstellen solle 6000 schloß der Ausschuß für Fragen der europäischen bis zum 31. März 1956 nicht übersteigen. Durch die- Sicherheit, den Haushaltsausschuß um eine gut- sen Antrag sollte der Mangel beseitigt werden, an achtliche Stellungnahme zu bitten und auch die dem der Regierungsentwurf litt. Da der Regie- Meinung des Bundesfinanzministers zu dieser rungsentwurf keine Einrichtung von Planstellen Frage zu hören. Auf Grund dieses Antrages hat im Auftrag des Bundesfinanzministers Ministerial- Um jedes Mißverständnis auszuschließen, darf direktor Professor Dr. Oeftering unter dem ich erklären, daß die Bundesregierung nicht 7. Juli 1955 an den amtierenden Vorsitzenden des beabsichtigt, von dem Recht in dem letzten Haushaltsausschusses, Abgeordneten Ritzel, den Satz des Zweckbestimmungsvermerks zu Kap. im Wortlaut nachstehend wiedergegebenen Brief 35 01 Tit. 300 Gebrauch zu machen, d. h. Plan- gerichtet, der im Sicherheitsausschuß als Antwort stellen in dem dort vorgesehenen besonderen des Bundesfinanzministers auf die Frage des Verfahren zu schaffen. Sicherheitsausschusses verlesen wurde. Unabhängig von dieser Frage ist die weitere Ministerialdirektor Prof. Dr. Oeftering Frage, inwieweit im Weg der Vorwegbewilli- gung auf die oben bezeichneten endgültigen, Bonn, den 7. 7. 1955 im Nachtragshaushalt zu bewilligenden Plan- An den stellen ein Vorgriff genommen werden kann. In den Jahren des raschen Aufbaues der Bun- Haushaltsausschuß des Deutschen Bundestags desverwaltung und der vor allem in technischen Herrn Vorsitzenden Heinrich Ritzel Umständen begründeten, jewe ils mit beacht- Bonn licher Verspätung erfolgten Verabschiedung der Bundeshaushalte in der Vergangenheit Bundeshaus wurde auf gesetzlichem Weg das bekannte System der Vorwegbewilligung in den sog. Sehr geehrter Herr Ritzel! vorläufigen Haushaltsführungsgesetzen ent- Im besonderen Auftrag des Herrn Bundes- wickelt. Dieses Vorwegbewilligungsverfahren finanzministers darf ich auf Ihr Schreiben vom bezog sich auch auf die im Vorgriff erfolgte 6. 7. 1955 betr. den Antrag Berendsen zu Druck- Schaffung von Planstellen. Durchschlagende sache 1467 folgendes bemerken: Bedenken sind damals nicht erhoben worden, und die entsprechenden Bestimmungen fan- Der Antrag Berendsen enthält als Kernstück den die Zustimmung von Bundestag und Bun- den Gedanken, daß Planstellen für die im desrat. Es sollte deshalb nach Auffassung des Freiwilligengesetz vorgesehenen freiwilligen Bundesfinanzministeriums das damals aus der Soldaten „in Abweichung von den Vorschrif- besonderen Lage der Verhältnisse heraus ge- ten der §§ 11 und 36 RHO" auf Grund von- übte Verfahren auch jetzt wieder anzuwenden Vorwegbewilligungen durch den Haushalts- sein, wo ein rasches Bedürfnis nach Planstel- ausschuß des Deutschen Bundestags und den len besteht, gleichzeitig aber feststeht, daß die Sicherheitsausschuß einzurichten sind. Einbringung eines Nachtragshaushalts aus den Die haushaltsrechtliche Beurteilung dieser An- verschiedensten Gründen, nicht zuletzt wegen regung muß m. E. davon ausgehen, daß in dem der bevorstehenden Parlamentsferien, noch Zweckbestimmungsvermerk zu Kap. 3501 Tit. längere Zeit erfordert. 300 des Bundeshaushaltsplans für das Rj. 1955, Zusammenfassend würde deshalb idas Bundes der vom Bundestag bereits verabschiedet ist, finanzministerium im vorliegenden Fall keine sich folgende Ausführungen finden: rechtlichen Bedenken sehen, dem wesentlichen „Diesen Mitteln werden entnommen: Inhalt des Antrags Berendsen zu entsprechen. a) die Kosten für den Aufbau und die Ich darf bemerken, daß der Rechtsausschuß Unterhaltung der deutschen Streitkräfte, des Deutschen Bundestages sich heute mit der gleichen Angelegenheit befaßt hat. b) die Kosten für die Verteidigungsverwal- tung mit ihren nachgeordneten Dienst- Der Unterzeichnete hatte die Ehre, den Stand- stellen. punkt des Bundesfinanzministersums dort vor- Die Mittel sind in Nachträgen zum Haus- zutragen. Der Rechtsausschuß hat dann be- haltsplan 1955 im Rahmen eines neuen Ein- schlossen, keine verfassungsrechtlichen Beden- zelplans 14 einzeln zu veranschlagen." ken gegen den Antrag Berendsen zu erheben, dabei allerdings auf gewisse verfassungspoli Das bedeutet, daß die Bundesregierung ent- tische Bedenken hinzuweisen, die in der Dele schlossen ist, Planstellen für freiwillige Sol- gierung von Aufgaben des Bundestagsplenums daten endgültig in einem Nachtragshaushalt auf einzelne Ausschüsse des Bundestages er- zum Bundeshaushaltsplan 1955 zu veranschla- blickt werden. Ein entsprechendes Schreiben gen und diese veranschlagten Planstellen in des Herrn Vorsitzenden des Rechtsausschusses dem ordentlichen Gesetzgebungsverfahren an den Herrn Vorsitzenden des Sicherheitsaus- über diesen Nachtragshaushalt den parlamen- schusses soll noch abgefaßt werden. tarischen Körperschaften zuzuleiten. Dieses Verfahren entspricht auch den Vorschriften der Mit verbindlicher Empfehlung §§ 11 und 36 RHO, die die Bewilligung von Planstellen im Bundeshaushaltsplan bzw. im bin ich Ihr sehr ergebener Nachtrag dazu vorschreiben und voraussetzen. gez. Dr. Oeftering Im Anschluß an die Verlesung dieses Briefes hat Soldaten, deren Einstellung vom Personalgutachter- der Vertreter des Bundesfinanzministers im Aus- ausschuß nicht befürwortet zu werden braucht, schuß für Fragen der europäischen Sicherheit er- sollten nach dem Antrag des Abgeordneten Heye klärt, daß der Bundesfinanzminister keine Ein- vor ihrer Einstellung oder während ihrer Probe- wendungen haushaltsrechtlicher Art gegen den An- zeit nach Richtlinien überprüft werden, die den trag des Abgeordneten Berendsen erhebe, daß aber allgemeinen Grundsätzen des Personallgutachter- hinsichtlich der Form der von der Abgeordneten ausschusses entsprechen. Frau Dr. Probst gewählten Formulierung der Vor- zug zu geben sei. Der Ausschuß hat daraufhin mit Über die grundsätzliche Notwendigkeit der Ein- Mehrheit gegen die Stimmen der Opposition be- setzung eines Personalausschusses mit 'diesen bei- schlossen, dem Antrag des Abgeordneten Berendsen den Befugnissen herrschte im Ausschuß für Fragen in der durch die Abgeordnete Frau Dr. Probst ge- der europäischen Sicherheit des 1. Bundestages seit wünschten Veränderung zuzustimmen, und gleich- Jahren Einmütigkeit. Im 2. Bundestag hat erst- zeitig auf Anregung des Vertreters des Landes malig der Abgeordnete Mallhes der Fraktion der Nordrhein-Westfalen festgelegt, daß die entspre- Deutschen Partei in der 1. Lesung dieses Gesetzes chende Vorlage dies Bundesfinanzministers auch die grundsätzlichen Bedenken seiner Fraktion zum dem Bundesrat zuzustellen ist. Ausdruck gebracht. Lediglich über die Frage seiner Konstituierung — in der Organisationsgewalt der Bundesregierung oder durch ein Gesetz— war bis- Zu § 2b her noch keine Meinungsbildung erfolgt. Der Ausschuß für Fragen der europäischen Der Ausschuß für Fragen der europäischen Sicherheit prüfte in einer längeren Aussprache die Sicherheit hat sich entschlossen, zur Beratung der Frage, ob der von der Bundesregierung kraft ihrer letzteren Frage und der Einzelheiten, wie sie in Organisationsgewalt zu bildende Personalausschuß den einzelnen Anträgen gefordert wurden, einen nicht zweckmäßigerweise durch (gesetzliche Rege- Unterausschuß einzusetzen. Dessen Arbeitsergeb- lung geschaffen werden soll. Über die Notwendig- nis, im Freiwilligengesetz einen § 2 b in der anlie- keit, einen Parsonalausschuß zur Überprüfung der genden Fassung einzufügen, die Frage im einzel- persönlichen Eignung der höheren Offiziere einzu- nen jedoch durch ein besonderes Gesetz zu regeln, setzen, herrschte im Ausschuß bis auf eine Gegen- wurde vom Ausschuß gegen eine Stimme gebilligt. stimme Einmütigkeit. Diese Stimme wurde von Die verfassungsrechtlichen Bedenken, die insbeson- dem Vertreter der Fraktion der Deutschen Partei, dere im Ausschuß für Rechtswesen und Verfas- Abgeordneten Schneide (Bremerhaven), abge- sungsrecht aufgetreten sind, sollen bei der Behand- geben, der auch in der Aussprache die grundsätz- lung des Initiativgesetzes zum Personalgutachter- lichen Bedenken seiner Fraktion gegen die Einset- ausschuß näher erörtert werden und können daher zung eines Personalgutachterausschusses zum Aus- aus diesem Bericht ausscheiden. druck brachte. Sie decken sich inhaltlich mit den weiter unten genannten Ausführungen des Abge- Zu § 2c ordneten Matthes in der 1. Lesung dieses Gesetzes. Der Abgeordnete Feller beantragte, einen § 2 b Abgeordneter Dr. Jaeger beantragte, in den in den Regierungsentwurf neu einzufügen, wonach Regierungsentwurf einen § 2c einzufügen, der die die Bundesregierung einen Personalausschuß bildet. Spitzengliederung der Streitkräfte und die end- Er hat die Aufgabe, freiwillige Soldaten, die für gültige Organisation des Bundesministeriums für einen Dienstgrad vom Oberst an aufwärts vorge- Verteidigung einer besonderen gesetzlichen Rege- sehen sind, auf ihre persönliche Eignung zu prüfen. lung vorbehalten will. In seiner Begründung stellt Solange der Personalausschuß die Einstellung eines der Antragsteller fest, daß — rein rechtlich gese- Bewerbers nicht mit Mehrheit bejaht hat, solle hen — die Organisationsgewalt der Bundesregie- dieser nicht ernannt oder verwendet werden. Ein rung genüge, die Gliederung des Ministeriums und Änderungsantrag des Abgeordneten Josten wahrscheinlich auch die der Streitkräfte festzu- empfahl die Überprüfung. bereits vom Oberstleut- legen. Die verfassungspolitische Bedeutung der nant an aufwärts. Ein weiterer Antrag des Ab- Frage sei jedoch derart, daß hier eine gesetzliche geordneten Mellies sah die Bildung eines Per- Regelung vorgenommen werden sollte. Wenn schon, sonalausschusses von 19 Mitgliedern vor, die von so erklärte der Abgeordnete Dr. Jaeger, in der der Bundesregierung vorgeschlagen, vom Bundes- Präsidialdemokratie der Vereinigten Staaten die präsidenten ernannt und durch den Bundestag be- entsprechende Regelung gesetzlich verankert sei, stätigt werden sollten. Dieser Personalausschuß müsse das verfassungspolitisch erst recht für die sollte weitergehende Befugnisse haben, als sie im parlamentarische Demokratie der Bundesrepublik Antrag Feller vorgesehen waren. Deutschland gelten. Einer Anregung des Abgeord- neten Berendsen entsprechend, beschloß der Ein weiterer Änderungsantrag des Abgeordneten Ausschuß auf Antrag des Abgeordneten Schmidt Heye empfahl, nicht nur die Überprüfung der (Hamburg), die Worte „Die Organisation der Ver- höheren Dienstgrade auf ihre persönliche Eignung teidigung, insbesondere... " dem Satz 1 des § 2 c durchzuführen, sondern auch entsprechende Richt- voranzustellen. Dieser Antrag ist von den Mitglie- linien für die Einstellung der mittleren und un- dern des Ausschusses für Fragen der europäischen teren Dienstgrade zu erlassen. Die freiwilligen Sicherheit nachdrücklich unterstützt und schließlich einstimmig angenommen worden. Zu dieser ein- tragter Planstellen überhaupt kein Soldat hätte stimmigen Annahme kam der Ausschuß nach einer eingestellt werden können, zum andern aber auch, längeren Aussprache über die politischen und mili- weil der Gesetzentwurf eine Reihe von Materien, tärischen Geschehnisse der jüngsten deutschen Ge- die zu der Aufstellung gehören, überhaupt nicht schichte, insbesondere in der Weimarer Zeit, die oder nur höchst unzureichend regeln wollte. durch die Abgeordneten H e y e und von Man- Wenn also hier festgestellt wird, daß im End- teuffe 1 (Neuß) aus eigener militärischer Praxis ergebnis eine brauchbare Form des Freiwilligen unter lebhafter Zustimmung des Ausschusses ge- gesetzes von den Parlamentsausschüssen erarbeitet schildert wurden. Der Ausschuß war sich bei der worden ist, so muß der Berichterstatter hervor- Interpretation der Bezeichnung „Spitzengliederung" heben, daß dieses Ergebnis der Mitwirkung aller darüber einig, daß das Oberbefehlsrecht damit nicht Seiten des Sicherheitsausschusses und der mitbe- gemeint sei, sondern die Frage des Oberbefehls be- ratenden Ausschüsse zu verdanken ist. Sowohl die sonderer Regelung bedürfe, wie es in der Koali- Vertreter der Regierungskoalition als auch die der tionserklärung durch den Abgeordneten Dr. von Opposition haben die Vorschläge vorgetragen, die Merkatz in der Plenarsitzung vom 26. Februar die Abfassung des Gesetzestextes in der nunmehr 1954 bindend zum Ausdruck gebracht wurde. vorliegenden Form ermöglicht haben. Der mitberatende Ausschuß für Rechtswesen und Zum Schluß ist noch über eine Frage zu berich- Verfassungsrecht hat gegen den Antrag des Abge- ten, die im Freiwilligengesetz nicht geregelt, son- ordneten Dr. Jaeger verfassungsrechtliche Beden- dern mit allgemeiner Zustimmung zurückgestellt ken nicht erhoben. wurde. Es handelt sich um die Frage der Bezeich- nung. Es wurde schon ausgeführt, daß der Aus- Zu §3 schuß während seiner Beratung als arbeitstechni- Es verbleibt bei der in der Regierungsvorlage schen Ausdruck das Wort „Streitkräfte" verwandt festgesetzten zeitlichen Begrenzung bis zum hat. Über die endgültige Bezeichnung hat es zwei 31. März 1956. Vorschläge gegeben. Der Abgeordnete Dr. Jaeger hat vorgeschlagen, den Ausdruck „" zu wählen. Der Abgeordnete Dr. Mende hat sich für den Ausdruck „Wehrmacht" eingesetzt. Der C. Schlußbemerkung Sicherheitsausschuß hat nach einer Besprechung dieser Vorschläge die Entscheidung einstweilen Als Ergebnis seiner Beratungen legt der Aus- - zurückgestellt und wird bei der Beratung der wei- schuß für Fragen der europäischen Sicherheit dem teren Wehrgesetze darauf zurückkommen. Er hat Deutschen Bundestag das Freiwilligengesetz in dies mit der Absicht getan, die Meinung in dieser völlig neuer Fassung vor. Wie sich schon aus dem sehr wesentlichen Frage sich zunächst einmal ab- optischen Eindruck der Gegenüberstellung ergibt, klären zu lassen und auch die Resonanz in der war der Ausschuß genötigt, den Gesetzentwurf Öffentlichkeit zu beobachten. Die Entscheidung nicht nur hinsichtlich seiner Form zu ändern und wird allerdings spätestens bei der Verabschiedung hinsichtlich seines Umfangs beträchtlich zu erwei- des Soldatengesetzes oder der Verfassungsänderun- tern, sondern ihn auch hinsichtlich seines sachlichen gen fallen müssen. Inhalts so zu ergänzen, daß nunmehr eine brauch- bare gesetzliche Grundlage für die Vorbereitung der Aufstellung von Streitkräften vorliegt. Nach Bonn, den 12. Juli 1955 dem Entwurf der Bundesregierung wäre es nicht möglich gewesen, auch nur die Vorbereitung für die Aufstellung zu beginnen, einmal weil, wie der Dr. Mende Berichterstatter schon ausführte, mangels bean- Berichterstatter

B. Antrag des Ausschusses: Der Bundestag wolle beschließen, den Gesetzentwurf — Drucksache 1467 — mit den aus der anliegenden Zusammenstellung ersicht- lichen Änderungen anzunehmen.

Bonn, den 12. Juli 1955 Der Ausschuß für Fragen der europäischen Sicherheit Dr. Jaeger Dr. Mende Vorsitzender Berichterstatter Zusammenstellung

des Entwurfs eines Gesetzes über die vorläufige Rechtsstellung der Freiwilligen in den Streitkräften (Freiwilligengesetz) - Drucksache 1467 - mit den Beschlüssen des Ausschusses für Fragen der europäischen Sicherheit (6. Ausschuß)

Entwurf Beschlüsse des 6. Ausschusses

Entwurf eines , Gesetzes über die vorläufige Entwurf eines , Gesetzes über die vorläufige Rechtsstellung der Freiwilligen in den Streit Rechtsstellung der Freiwilligen in den Streit kräften (Freiwilligengesetz) kräften (Freiwilligengesetz)

Der Bundestag hat das folgende Gesetz be- Der Bundestag hat das folgende Gesetz schlossen: beschlossen: - § 1 § 1 (1) Der Aufbau der Streitkräfte der Bun- (1) Zur Vorbereitung des Aufbaus der desrepublik Deutschland beginnt mit der Streitkräfte der Bundesrep ublik Deutschland Einstellung von freiwilligen Soldaten. werden freiwillige Soldaten bis zu einer Höchstzahl von 6000 Mann eingestellt. (2) Diese freiwilligen Soldaten sind für internationale Stäbe, für Lehrgänge, für die Übernahme der Außenhilfe, die Vorberei- tung der bodenständigen militärischen Ein- richtungen und für die militärfachlichen Auf- gaben des Bundesministeriums für Verteidi- gung bestimmt. Sie werden nicht zu mili- tärischen Verbänden zusammengefaßt.

§ la (2) Auf diese Soldaten werden bis zum (1) Die freiwilligen Soldaten stehen im Erlaß eines besonderen Gesetzes die far Bun- Dienst- und Treueverhältnis zum Bund. Bis desbeamte geltenden gesetzlichen Vorschrif- zur gesetzlichen Regelung der Pflichten und ten sinngemäß angewandt. Ihre Rechts- Rechte der Soldaten, des Beginns und des stellung entspricht zunächst derjenigen eines Endes ihres Dienstverhältnisses, ihrer Besol- Beamten auf Probe. dung und Versorgung gelten für die nach diesem Gesetz eingestellten Soldaten die ge- (3) Der Soldat hat die Pflicht, treu zu setzlichen Vorschriften für Bundesbeamte auf dienen und Vaterland und Freiheit unter Probe entsprechend. Die ersten vier Monate Einsatz seiner Person tapfer zu verteidigen. der Dienstzeit gelten als Eignungsübung. Entwurf Beschlüsse des 6. Ausschusses

(4) Der Diensteid des Soldaten lautet: (2) Anstelle des für Beamte vorgeschrie "Ich schwöre, das Grundgesetz für die Bun- benen Eides tritt folgende schriftliche Ver- desrepublik Deutschland zu wahren, treu zu pflichtung: „Ich verpflichte mich, das Grund- dienen und Vaterland und Freiheit unter gesetz für die Bundesrepublik Deutschland Einsatz meiner Person tapfer zu verteidigen, zu wahren und meine Dienstpflichten gewis- so wahr mir Gott helfe." senhaft zu erfüllen." § 1b (1) Während der Eignungsübung ruht das Arbeitsverhältnis eines Arbeitnehmers. Die Streitkräfte haben dem Arbeitgeber die Ein- stellung mindestens vier Wochen vorher mit- zuteilen., (2) Der Arbeitgeber darf das Arbeitsver- hältnis während der Eignungsübung nicht kündigen. Das Recht zur außerordentlichen Kündigung aus Gründen, die nicht in der Teilnahme des Arbeitnehmers an einer Eig- nungsübung liegen, bleibt unberührt. (3) Aus Anlaß der Eignungsübung darf dem Arbeitnehmer vor und nach der Eig- nungsübung nicht gekündigt werden. Muß der Arbeitgeber aus dringenden betrieblichen Erfordernissen Arbeitnehmer entlassen, so - darf bei der Auswahl der zu Entlassenden die Teilnahme eines - Arbeitnehmers an der Eignungsübung nicht zu dessen Ungunsten berücksichtigt werden. Kündigt der Arbeit- geber, nachdem sich der Arbeitnehmer zu einer Eignungsübung gemeldet hat, oder in- nerhalb von sechs Monaten im Anschluß an die Eignungsübung, so wird vermutet, daß die Kündigung aus Anlaß der Eignungsübung ausgesprochen oder die Teilnahme an der Eignungsübung zu Ungunsten des Arbeit- nehmers gemäß Satz 2 berücksichtigt wor- den ist. (4) Bleibt der Arbeitnehmer als freiwilliger Soldat in den Streitkräften, so endet das Arbeitsverhältnis mit dem Ablauf der Eig- nungsübung. Die Streitkräfte haben dies dem Arbeitgeber unverzüglich mitzuteilen.

§ 2 § 2 Die Bundesregierung bestimmt durch (1) Die Bundesregierung bestimmt durch Rechtsverordnung, welchen Besoldungsgrup- Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bun- pen und Dienstaltersstufen die Soldaten bis desrates, welchen Besoldungsgruppen und zu einer besoldungsgesetzlichen Regelung Dienstaltersstufen die Soldaten bis zu einer zuzuordnen sind. Dabei sind in der Regel besoldungsgesetzlichen Regelung zuzuordnen die Soldaten des Mannschaftsstandes wie Be- sind. Dabei sind die Soldaten des Mann amte des einfachen Dienstes, die Unteroffi- schaftsstandes wie Beamte des einfachen ziere wie Beamte des mittleren Dienstes, die Dienstes, die Unteroffiziere in der Regel wie Entwurf Beschlüsse des 6. Ausschusses

Leutnante und Hauptleute wie Beamte des Beamte des mittleren Dienstes, die Leutnante gehobenen Dienstes, die Stabsoffiziere und und Hauptleute wie Beamte des gehobenen die Generale wie Beamte des höheren Dien- Dienstes, die Stabsoffiziere wie Beamte des stes einzustufen. höheren Dienstes einzustufen. Die Generäle sind nach der Besoldungsordnung B einzu- stufen, der höchste militärische Dienstgrad erhält Bezüge nach B 3 a. (2) Für die Einstellung von Bewerbern, die durch Maßnahmen oder Gesetze der nationalsozialistischen Regierung oder wegen Widerstands gegen diese Regierung Nachteile in ihrem militärischen Dienstverhältnis er- litten haben, gilt § 20 Abs. 1 Nr. 1 des Ge- setzes zur Regelung der Wiedergutmachung nationalsozialistischen Unrechts für Ange hörige des öffentlichen Dienstes sinngemäß.

§ 2 a Planstellen für freiwillige Soldaten werden auf Grund eines Stellenplanes im Nachtrags- haushalt ausgewiesen. Vorwegbewilligungen bedürfen der Zustimmung des Haushaltsaus- schusses und des Ausschusses für Fragen der europäischen Sicherheit auf Grund einer Vor- lage des Bundesministeriums der Finanzen. - Diese Vorlage ist gleichzeitig mit der Zu- leitung an die Ausschüsse des Bundestages dem Bundesrat zuzustellen. Die auf Grund solcher Vorwegbewilligungen eingerichteten Planstellen für freiwillige Soldaten dürfen die Zahl von 6000 Planstellen nicht über- steigen. § 2b Die Einstellung von freiwilligen Soldaten mit dem Dienstgrad vom Oberst an auf- wärts erfolgt unter Mitwirkung eines Per- sonalgutachterausschusses gemäß besonderer gesetzlicher Regelung.

§ 2c Die Organisation der Verteidigung, ins- besondere die Spitzengliederung der Streit- kräfte, und die endgültige Organisation des Bundesministeriums für Verteidigung blei- ben besonderer gesetzlicher Regelung vor- behalten. § 3 § 3 Dieses Gesetz tritt am Tage nach seiner unverändert Verkündung in Kraft. Es tritt außer Kraft mit dem Inkrafttreten des Soldatengesetzes und des Besoldungsgesetzes für die Soldaten, spätestens am 31. März 1956.