Nr 1 (149) Olsztyn-Allenstein Januar 2008 ISSN 1233-2151

In dieser Nummer:

Was für ein Jahr. Das wird ein Jahr! S. 5-9 Jugendseite. „“ – ein Song geht um die Welt S. 10 Das Ende der Sozialstationen der Johanniter? S. 16 „Weihnachten mit Herder“ in Moh- rungen S. 19 Comic-Heft im ermländischen Dialekt S. 20

W tym numerze:

To był rok. To bę- dzie rok! s. 5 - 9 Strona młodzieżo- wa „99 balonów” – song, który po- szedł w świat s. 10 Koniec stacji socjal- nych Joannitów? s. 16 Boże Narodzenie z Herderem w Mo- rągu s. 19 Komiks w gwarze warmińskiej s. 20 Paulina Ruchaj und Piotr Kaczówka aus Mohrungen - ein Wunderbares Paar 1/2008  ALLENSTEIN.GESELLSCHAFTEN DAS TREFFEN

Foto: LK  1/2008 ZWIĄZEK

Olsztyn. Doroczne spotkanie wszystkich stowarzyszeń Z zakątków regionu do „Zakątków Europy”

Europa ma wiele zakątków, ale naj- bliższy naszemu sercu to Warmia i Mazury. Dlatego doroczne spotkanie przedstawicieli niemieckiej społecz- ności odbyło się w olsztyńskiej restau- racji o symbolicznej nazwie „Zakątki Europy”. To już drugie spotkanie doroczne w tym lokalu. Przybyli na nie ludzie niemal ze wszystkich zakątków Warmii i Mazur. Dopisali także goście: Jacek Protas - marszałek województwa, Julian Osiecki – przewodniczący sejmiku warmińsko- mazurskiego, Jarosław Słoma – członek zarządu województwa, Wiktor Marek Leyk - pełnomocnik marszałka do spraw mniejszości i Joanna Wańkowska-Sobie- siak - pełnomocnik wojewody do spraw mniejszości. - Warmia i Mazury jest kochana przez nas wszystkich. Tu mieszkają ludzie z - Nie był to dobry rok dla kontaktów rzyszeń Niemieckich - gospodarz spo- różnych części Europy. Stworzyliśmy tu polsko-niemieckich. Chociaż jesteśmy tkania, krótko podsumował rok 2007 i wielonarodową, wielokulturową i wielo- z dala od wielkiej polityki - to niektóre przedstawił główne plany na rok 2008. religijną społeczność. Potrafimy razem napięcia przeniosły się do naszego woje- Podziękował także wszystkim członkom budować przyszłość Warmii i Mazur. wództwa. Myślę, że rok 2008 przyniesie stowarzyszeń niemieckich za ich pracę Życzę wam, aby 2008 rok był dobry dla nam wyciszenie i uspokojenie - powie- na rzecz organizacji i zachęcił, aby nie wszystkich, żeby spotkała was miłość, działa pełnomocnik wojewody. ustawali w pielęgnacji niemieckiej kul- przyjaźń i zrozumienie – powiedział J. Wańkowska w prezencie od wojewody tury i języka. marszałek Protas. przekazała Związkowi książkę o dwo- W części artystycznej spotkania wystą- Życzenia w imieniu wojewody przeka- rach i pałacach w Prusach Wschodnich. piły dzieci z przedszkola stowarzyszenia zała Joanna Wańkowska-Sobiesiak. Julian Osiecki przypomniał, że nasze mniejszości niemieckiej w Ostródzkie. województwo jest Przygotowała je do występu Magda jedynym w Polsce, Czajkowska. Wystąpiła także para ta- którego sejmik po- neczna z Morąga – Paulina Ruchaj i Piotr wołał komisję do Kaczówka - wnuczek Urszuli Mańki - spraw mniejszości przewodniczącej morąskiej organizacji. narodowych. Za- Wszystkim występy młodego pokolenia powiedział także, się podobały i nie szczędzili braw. że w 2008 roku - Postanowiliśmy na tych dorocznych województwo war- spotkaniach prezentować dorobek na- mińsko-mazurskie szych stowarzyszeń, żeby pokazać co zacieśni współpra- nasi członkowie potrafią i pochwalić się cę z Niemcami i nimi przed władzami – mówi Henryk podpisze umowę o Hoch. współpracy z jed- Spotkanie upłynęło w serdecznej i przy- nym z landów. jacielskiej atmosferze. Jest już tradycją, Henryk Hoch że na tych zimowych zjazdach o proble- – przewodniczący mach się nie mówi. Związku Stowa- lek

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Ein Gespräch mit Henryk Hoch, Vorsitzender des Verbandes der Deutschen Gesellschaften im ehemaligen Ostpreußen

Der Traum hat sich endlich erfüllt, aber Probleme gibt es weiterhin

Wie war das Jahr 2007 für den Reisefreiheit; besonders jetzt nach dem VDGeO? Beitritt Polens zu den Schengen-Staaten. Besser als 2006. Wir haben uns öfter Nicht alle Probleme konnten gelöst wer- getroffen - entweder auf großen Veran- den, und wir haben auch mit neuen Er- staltungen wie in Hohenstein, Lyck und scheinungen zu tun. Osterode oder auf kleineren und lokalen Viele Mitglieder und Jugendliche sind Begebenheiten. Dies hilft der allgemeinen wegen der Arbeitssuche ins Ausland ge- Integration. Wir haben unsere Pläne rea- fahren oder sind in Polen verstreut. Ihre lisiert, und dabei sind auch neue Formen Abwesenheit schwächt uns. der Werbung für unsere Region entstan- den, wie eben der Wettbewerb „Deutsch- Worauf setzten Sie Ihre Hoffnungen im sprachiges Lied” in Osterode, der Koch- Jahr 2008? wettbewerb oder der Kalender für 2008 Hoffentlich wird das Jahr für unsere Or- mit den Zeichnungen der Kinder. ganisationen nicht schlechter. Wir haben viele Veranstaltungen geplant. Die Ver- Wie beurteilen Sie die Tätigkeit der Ge- wirklichung hängt jedoch vom Ministeri- Wie was das vergangene Jahr 2007 für sellschaften? um für Inneres und Verwaltung und dem die Deutschen in Ermland und Masu- Die Gesellschaften könnten aktiver sein. Vorstand der Woiwodschaft ab. Dieses ren? Manche der Gesellschaften sind so stark Jahr wollen wir mehr lokale Feiern ma- Es war ein schwieriges, aber auch ein wie manche Institutionen und andere hin- chen, nach dem Motto „Sterntreffen“. Ein hoffnungsvolles Jahr. Einerseits schwie- gegen arbeiten mühsam. großes Ereignis wird auf jeden Fall das rig, weil die große Politik, an der wir nicht Es ist schwer zu sagen, ob das ein Erfolg Sommerfest der Landsmannschaft Ost- teilnehmen, einen schlechten Einfluss auf oder eine Niederlage ist, aber die Gesell- preußen, das in Osterode stattfinden soll. unsere Region gehabt hat; ich meine damit schaft in Hohenstein hat überlebt. Auf Weiterhin soll es auch einen Ausflug zum die Gebietsansprüche und die schlechten jeden Fall sollten wir darüber glücklich Heimattreffen in Berlin geben, und es gibt deutsch-polnischen politischen Beziehun- sein, dass immer mehr Gesellschaften Pläne für das Festival „Unter einem ge- gen. nach Geldern aus dem Haushalt der Woi- meinsamen Himmel”, das wir zusammen Manche Politiker haben die alten Propa- wodschaften und Gemeinden greifen. Ich mit den Ukrainern vorbereiten. Wir haben gandasprüche aus dem Schrank geholt bin aber um die Jugend besorgt, denn sie weniger Mittel als in den vergangenen und predigten diese überall, nur um in die interessiert sie sich nicht für die Tätigkeit Jahren zur Verfügung, dafür aber größere Medien zu kommen. Dies hat unsere lang- der Gesellschaften, abgesehen von klei- Möglichkeiten, was das Aufbringen des jährige Arbeit zerstört. Im Herbst fanden nen Ausnahmen. Geldes betrifft und auch größere Möglich- jedoch neue Wahlen statt. Hoffentlich wer- keiten für Tätigkeiten. Wir müssen uns an den die Beziehungen zwischen Deutsch- Und die Lehre der deutschen Spra- die heutige Welt anpassen. Wir müssen land und Polen nun besser. Als Anzeichen chen läuft Ihrer Ansicht nach gut oder über die Reform des Verbandes und der dafür sehe ich die Anwesenheit des Hono- schlecht? Tätigkeiten innerhalb der Gesellschaften rarkonsuls der Bundesrepublik Deutsch- Es steht schlecht um die deutsche Spra- nachdenken. land in der Region. Wir haben mit seiner che. Unsere Konkurrenten sind diverse Berufung nichts zu tun, aber in manchen Sprachschulen, die das Geld mit Unter- Dieses Jahr feiert der VDGeO sein 15- Angelegenheiten kann er unseren Lands- stützung der EU aufbringen und kosten- jähriges Bestehen. Haben Sie anlässlich leuten mehr behilflich sein, als wir es kön- los lehren. Deswegen sollen die Schulen, des Jubiläums irgendwelche Feierlich- nen. In Galkowen in Masuren gründete die die Deutsch als Muttersprache eingeführt keiten eingeplant? deutsche Journalistin Renate Marsch den haben, wie schon erwähnt in Wengoyen Ja, aber wir haben darüber noch nicht dis- Salon von Marion von Dönhoff. In der sowie Schulen in Lahna, Skottau und Nei- kutiert, weil es dafür noch zu früh ist. Schule in Wengoyen nahe Bischofsburg denburg, andere davon überzeugen, heut- lernen nahezu 100% aller Schüler Deutsch zutage unsere Sprache zu lehren. Was wünschen Sie den Gesellschaften als Muttersprache, obwohl sie größtenteils im Neuen Jahr, zugleich dem Jubilä- polnischer Abstammung sind. Ebenso ist Kehren wir doch in die Politik zurück. umsjahr? der Konflikt in Eichmedien zu Ende, und Welche Erfahrungen gab es mit der Ich wünsche allen, dass sie keine Angst es tauchte kein weiterer auf. Ich würde mir EU? davor haben, neue Dinge anzupacken und wünschen, dass es so weiter geht. Alle Er- Unsere Träume bezüglich der Aufhebung in Gang zu bringen. eignisse haben bewiesen, dass viele Dinge des eisernen Vorhanges haben sich endlich in unserer Region normal werden und die erfüllt. Wir haben das Recht, uns zu tref- Das Gespräch führte Politik keinen so großen Einfluss mehr auf fen, unsere eigene Sprache zu sprechen, Lech Kryszałowicz die Tätigkeit hat. unsere Kultur zu pflegen und natürlich die

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Was für ein Jahr. Das wird ein Jahr! Wie war das Jahr 2007 für Eure Ge- figer Chor aus Deutschland, der bei uns men auch daran teil. Wir bereiteten eine sellschaft? Was wollt Ihr im Jahr 2008 sein 50-jähriges Jubiläum feierte. Wir Fotoausstellung mit Bildern aus unserer machen? Diese Fragen stellten wir veranstalteten Konzerte für den Chor in Gesellschaft vor. Außerdem hatten wir den Vorsitzenden der deutschen Ge- Elbing, Frauenburg, Zoppot und Danzig. ein Neujahrstreffen, wir begingen den sellschaften in unserer Region. Hier Viele ehemalige Einwohner von Elbing Frauentag im März, und zum Schluss kommen die Antworten. besuchten uns, und Ende Oktober kam des Sommers trafen wir uns in Schäferei sogar der deutsche Kulturstaatsminister (Owczarnia), wo sich ein Volksmuse- Bernd Neuman zu uns. Wir bemühten um befindet. Im Dezember fanden die Lötzen uns, den Unternehmer Karl Franz Kom- Wahlen zum Vorstand statt. Allgemein – Augusta Nowicka nick, der Autos und Busse herstellte, mit betrachtet war es ein normales Jahr. und Barbara Rużewicz einer Straße oder Tafel zu ehren und auch Für 2008 planen wir ein besonderes Er- den Schiffsproduzenten Ferdinand Schi- eignis. Wir wollen unser Buch mit dem Dieses Jahr hatten wir viele Ausflüge chau zu ehren. Bis jetzt ist nichts daraus Titel „Bist du hier geblieben? Warum?” und alltägliche Arbeit. Wir waren un- geworden, aber das machte uns nicht herausgeben. Es ist ein Heft mit gesam- ter anderem in Johannisburg auf dem mutlos. Wir organisierten auch mehrere melten Erinnerungen unserer Mitglieder. 15-jährigen Jubiläum der Gesellschaft, Veranstaltungen. Sehr gelungen ist uns Das Geld für das Buch haben uns Spen- in Rostock auf dem Ostpreußentreffen, der historische Wettbewerb „Wissen der aus Deutschland versprochen. Im auf dem Tag der Litauischen Minder- über Deutschland”, den wir anlässlich Moment sammeln wir noch Materialien heit in Punsk und auf dem 10-jährigen des Tages der Deutschen Einheit organi- für das Buch. Wir erwarten, dass wir Entstehungsjubiläum der ukrainischen sierten. Unsere Mitglieder nahmen daran das Buch am Ende des Jahres herausge- Minderheit. Wir hatten auch viele Gäste teil. Sie lernten wie vor dem Abitur. ben. Dazu wollen wir noch alle Gesell- aus Deutschland, darunter war beispiels- Was erwarten wir vom Jahr 2008? Viele schaften in der Region besuchen und ins weise der Bauernverband aus Neumüns- Treffen und Diskussionen mit den Stadt- Oppelner Land fahren. Wir wollen dort ter. Die Besuche waren sehr freundlich; behörden über Komnick und Schichau. die Antwort auf die Frage finden, was unser Chor sang auch. Wir stellten ein Die Idee der Gesellschaft in Osterode für die dortigen Deutschen machen und ob Kreuz auf dem Grabhügel der Einwoh- die schönste Postkarte gefiel uns sehr. sie wirklich zueinander halten. ner von Ryn auf, die von den Russen im Wir wollen das auch bei uns machen. Januar 1945 ermodert worden waren. Dann haben wir am Ende des Jahres Leider bewilligte der Bürgermeister es Wahlen zum Vorstand. Außerdem wol- Sensburg nicht, dort eine Erinnerungstafel aufzu- len wir nach Dresden fahren. Und wir – Berta Ćwiek stellen. Wir werden uns darum im Jahr werden sehen, was das Leben noch so 2008 bemühen. Wir fanden keinen Weg, mit sich bringt. Wir nahmen eigenständig eine Repa- um unsere Jugend in Lötzen zu aktivie- ratur am Vorlesungsraum vor. Unsere ren. Nichts ist aus dem Kindertag gewor- Mitglieder arbeiteten mit großem En- den. Es überraschte uns sehr, dass nie- Rastenburg gagement. Ich freue mich sehr darüber. mand daran interessiert war. – Helena Oprzyńska Wir hatten weniger Besuch. Der soge- Für 2008 planen wir wieder Ausflüge nannte Heimattourismus zählt schon, so nach Rostock und nach Neumünster be- Das Jahr war geprägt vom 650-jährigen glaube ich, zur Geschichte. Andererseits züglich des Jubiläums der Partnerschaft. Jubiläum der Stadt Rastenburg. Wir nah- kommt immer mehr deutsche Jugend Wir wollen ein gemeinsames Treffen mit den Ukrainern und den Litauern aus Vil- nius machen. Wir wollen auch Feierlich- keiten anlässlich des 999-Todestages des Heiligen Brunon organisieren.

Elbing – Hilda Sucharska und Róża Kańkowska

2007 war reich an Ereignissen, beson- ders an Besuchen. Bei uns waren zu Gast die Seniorengruppe und der Bürgermeis- ter aus Leer (Partnerstadt von Elbing), Frau Ute Minke-König, Generalkonsu- Sensburg. Die Walhlversamlung des VDGO lin der BRD in Danzig und ein 80-köp-

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Was für ein Jahr. Das wird ein Jahr! in das Land der Großeltern. Sie sind verblüfft, wenn sie hören, dass wir hier Deutsch sprechen und dass man hier die Kultur pflegt. Großes Interesse wecken die Deutschsprachkurse. Wir haben drei Gruppen mit 15 bis 20 Personen, darun- ter ist auch eine Gruppe der Universität des „Dritten Alters“. Unsere Zusammen- arbeit mit der Bürgermeisterin und der griechisch-katholischen Pfarrgemeinde, der wir einen Raum vermieten, verläuft sehr gut. Wir sind jedoch besorgt, da un- sere Jugend nicht am Leben der Gesell- schaft teilnimmt. Die Johanniter wollen unsere Region verlassen. Ihre Abwe- senheit würde für uns ein großer Verlust sein. Was kommt im Jahr 2008? Das wich- tigste wird das Sommerfest anlässlich der 15-jährigen Zusammenarbeit mit der Partnerstadt Grünberg werden. Wir Heilsberg. Junge Johanniter erwarten eine Delegationen sowie viele ehemalige Einwohner der Stadt und des Russen im Jahr 1945 Ermordeten auf gelungen. Die Sprachkurse verliefen Kreises. Das Sommerfest veranstalten dem Friedhof diskutieren. wie gewöhnlich. Wir konnten jedoch wir Ende Juni. bemerken, dass immer mehr Personen, die nicht deutscher Abstammung sind, Lyck die Kurse besuchen. Einerseits freut uns Heilsberg – Irena Szubzda das, aber andererseits heißt es, dass un- – Gerhard Wichowski sere Jugend keinen großen Wert auf die Das war eine sehr arbeitsreiche Zeit. deutsche Sprache legt. Die Jugend ist Wir hatten dieses Jahr Pech. Drei mal Wir hatten viele Male Besuch, viele gute auch wenig aktiv. wurde unser Büro überschwemmt, was Gäste, die uns dies und das mitbrachten, Was kommt im Jahr 2008? Auf jeden für uns ein großes Pech war. Wir sind und dafür sind wir ihnen auch dankbar. Fall Ausflüge, darauf wollen wir uns nicht weniger, sondern mehr geworden; Wir waren zudem auf Reisen. Am bes- spezialisieren. Geplant sind auch Tref- wir haben drei Mitglieder mehr. Unser ten ist uns der Ausflug nach Zakopane fen mit ehemaligen Einwohnern und das Chor „Ermland” hatte viele Auftritte im Ausland und auch in der Region. Wie ge- wöhnlich trat er während der Feier „Tag von Heilsberg” auf. Dadurch wissen un- sere Nachbarn, dass wir existieren. Die Zahl der Besucher aus Deutschland war gleich. Trotz einiger Probleme gelang es uns die Veranstaltung „Bethlehem der Nationen” zu organisieren. Insgesamt war das ein normales Jahr. Das kommen- de Jahr wird arbeitsintensiver. Heilsberg feiert dieses Jahr sein 700-jähriges Be- stehen und unsere Gesellschaft ihr 15- jähriges Jubiläum. Wir planen viele Veranstaltungen, Ausstellungen und Konzerte. Manche wollen wir alleine machen und einige gemeinsam mit der Tanzgruppe „Saga” aus Bartenstein und der ukrainischen Gruppe aus Landsberg. Dieses Jahr wollen wir auch über das Er- innerungsdenkmal zu Ehren der von den Die deutsche Minderheit trifft sich in Lyck

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Was für ein Jahr. Das wird ein Jahr!

Sommerfest. Wir setzen auch auf die in der Schule. Aus sprachlicher Sicht ste- Kulturzentrum in Osterode. Wir sind Kindertanzgruppe. Außerdem erwartet hen wir gut da. Mitveranstalter des Sommerfestes der uns die Renovierung der Fassade des 2008 gestalten wir das Programm wie Landsmannschaft Ostpreußen in Os- Wasserturmes; aber nur teilweise, weil im Jahr 2007. Vielleicht gelingt uns eine terode. Die Renovierung des Dachs auf wir uns die ganze Renovierung noch Jugendfreizeit. Wir wollen auch die Mo- unserem Gebäude steht an. Wir werden nicht leisten können. denschau aus dem Jahr 2006 und das bestimmt etwas zu tun haben. Sommerfest wiederholen. Angerburg Braunsberg – Elżbieta Basner Osterode – Monika Mazurek und Irena Młodzianowska – Ingrid Lipka (Vorstandsmitglied) (Vorstandsmitglieder) Ein schwieriges Jahr liegt hinter uns. Es geschah viel, weil wir auch oft Be- Wir sind weniger geworden, es kamen Es gab viel Arbeit, aber das Jahr war gut. such hatten. Es gab somit Treffen, ge- keine neue Mitglieder dazu. Zu unserer Wir treffen uns zwei Mal in der Woche. meinsames Singen und Feierlichkeiten. Gesellschaft gehören viele Menschen, Auf den Treffen herrscht immer eine Wir können anmerken, dass wir noch die schon um die 80 Jahre alt sind. Viele freundliche Stimmung. Einige Gruppen mehr von ihnen hatten, als im April und von ihnen sind nicht mehr im Stande zu aus Deutschland besuchten unsere Ge- im September. Damals war es günsti- den Treffen zu kommen. Wir besuchen sellschaft. Zudem organisierten wir eine ger, und Polen ist jetzt teurer geworden. sie zu Hause, damit sie sich nicht ein- Weihnachtsfeier für Kinder und das Ad- 2007 haben wir nicht nur gefeiert. Un- sam fühlen. Jedoch sind uns alle der ge- ventstreffen für die Senioren. ser Kindergarten, die Jugendgruppe und planten Veranstaltungen auch gelungen: Wir sind um unsere Jugend besorgt. Sie fünf Sprachgruppen waren - wie immer die Faschingsfeier, das Frühlingstreffen will nicht Deutsch, sondern Englisch ler- und das Adventstreffen sowie die üb- nen. Die Hälfte wohnt in Warschau, und lichen Treffen. Die Besucherzahlen wa- die anderen jungen Leute sind in Italien ren hoch. Ich mache mir Sorgen, da die und England. Jugend sich nicht mit Eifer an der Arbeit 2008 muss wahrscheinlich unser Büro der Gesellschaft beteiligt. Die Jugend- renoviert werden. Das Gebäude, in dem lichen fliehen aus der Stadt, weil sie hier sich das Büro befindet, ist zwar neu, aber weder Arbeit noch Perspektiven haben. das Gelände ist feucht, und das Gebäu- Über die Pläne für 2008 haben wir noch de senkt sich. Im Büro haben die Wände nicht nachgedacht. Auf jeden Fall wollen Risse bekommen, und die Löcher müs- Lidia Zakrzewska beim wir die Veranstaltungen aus dem Vorjahr sen verklebt werden. Bei uns ist es noch Gesangswettbewerb in Osterode wiederholen. Neue Pläne? Wir werden nicht so schlecht, aber in einer der Klas- mal sehen. sen senkte sich die Decke um 10 cm. - aktiv. Die Sprachkurse besuchten viele Jugendliche, die sich so auf das Abitur Bartenstein Mohrungen vorbereitet haben. Unsere Germanistin, – Jadwiga Piluk – Urszula Mańka Dorota Piątek, ist sehr gut in ihrem Fach. (stellvertretende Vorsitzende) Unser Chor blieb auch nicht müßig. Au- Gelungen war 2007, wenn auch nicht ßerdem gewann unser Tischtennisteam, Sehr arbeitsreich war 2007. Die ganze so ganz. Alle geplanten Unternehmen zu dem auch ich gehöre, bereits zum 5. Zeit über war bei uns etwas los. Die Ju- bis auf das Kinderlager sind uns gelun- oder sogar 6. Mal in Folge die Meister- gend hatte, dank Danuta Niewęgłowska, gen. Für das Freizeit-Camp erhielten schaft der Woiwodschaft Ermland-Ma- wir keinen Zuschuss von der Gemein- suren in der Kategorie „Old-Boy“. Als de. Der „Heilige Abend mit Herder“ ist Neuigkeit standen bei uns der Wettbe- am besten geworden. Wir organisierten werb für ein deutschsprachiges Lied und den Abend mit unserem Museum schon für die Weihnachtspostkarte auf dem zum vierten Mal. Dieses Jahr kamen Programm. Wir brachten ein Buch über mehr als 100 Personen. Schon jetzt Osterode heraus, das viele Aussagen von richtet man an uns die Frage, ob wir so unseren Mitgliedern beinhaltet. etwas auch im Jahr 2008 machen. Wir Was kommt im Jahr 2008? Wir machen brachten das Kochbuch mit regionalen alle Veranstaltung wie bisher sowie die Kochvorschriften heraus. Die Deutsch- beiden Wettbewerbe. Wir werden wei- sprachkurse verliefen normal, das heißt, terhin unsere Kontakte zu Osterode es gab zwei Gruppen, eine für Anfänger am Harz, unserer Partnerstadt, pflegen ein paar Workshops. Die Tanzgruppe und eine für Fortgeschrittene. Außerdem und weiterentwickeln. Wir planen auch „Saga”Einweihung hatte zahlreiche des Gedenksteines Auftritte. Dank lernt die Jugend die deutsche Sprache eine weitere Zusammenarbeit mit dem „Saga“ sind wir bekanntin Schippenbeil und geschätzt.

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Was für ein Jahr. Das wird ein Jahr!

Wir haben zwei Gruppen, die Deutsch lernen. Wir haben auch Ausflüge -ge macht; für die Erwachsenen ging es nach Krutinia und nach Mikolajki und Galinia für die Kinder. Sehr gelungen war der Ausflug nach Grunwald, der mit dem Besuch des Museums in Allenstein und mit der Lesung eines Ethnologen über die Volkskunst in Ostpreußen verbunden war. Das Jahr 2007 stand insgesamt un- ter dem Motto: „Begegnung mit der Volkskultur”. Dazu kommt noch die Zu- sammenarbeit mit den Johannitern und die Hilfe bei der Verteilung der guten Gaben aus Deutschland. Zu unserem Programm kamen neue Veranstaltungen und Punkte hinzu: der deutsche Tag im Kulturhaus in Schippenbeil, wo wir wäh- Die Deutsch Eylauer auf einer Exkursion in Marienburg rend einer Vorstellung alte Bilder aus dem Kreis Bartenstein präsentierten. Wir keiten der Technik und Architektur im schwierig, weil wir keine finanzielle renovierten den Erinnerungsstein im alten Preußen beschäftigen. Wir bereiten Unterstützung bekamen. Wir haben kei- Dorf Langendorf (Długa Wies) im Kreis ein paar Ausflüge vor, beispielsweise nen Raum, der groß genug ist, damit wir Schippenbeil, der den gefallenen Ein- nach Stantzhausen (Stańczyki) und zum uns treffen können, aber wir treffen uns wohnern im Ersten Weltkrieg gewidmet Elbing-Osterode Kanal. Wir wiederholen dennoch. Wir hatten auch viel Spaß wäh- ist. Außerdem hatten wir viele normale auch einige Veranstaltungen, die schon rend des Faschings, der Runden am La- Treffen, wie beispielsweise den Kinder- im Jahr 2007 auf unserem Programm gerfeuer und bei den Treffen mit Kaffee tag. Die Zahl der Mitglieder blieb unver- standen. Es erwartet uns viel Arbeit, aber und Kuchen. Wir fuhren auf eine hoch- ändert. Sehr ermutigend ist, dass die wir freuen uns darauf. Denn das Leben interessante Reise nach Marienburg. Kinder und Enkelkinder von unseren bringt uns bestimmt neue Ideen. Leider sank die Zahl der Mitglieder. Die Mitgliedern zu uns kommen. Obwohl Mitgliedsbeiträge werden nicht bezahlt. die Zahl der Jugendlichen nicht hoch ist, Deutsch Eylau Ein Paar Personen schrieben sich jedoch kommt sie zu uns. - Monika Krajnik ein. Was bringt uns 2008? Wir werden uns in Das Jahr 2008 … unsere Mitglieder sol- diesem Jahr hauptsächlich mit den Se- Das Jahr war schwierig, aber wir haben len sich weiterhin treffen und gemein- henswürdigkeiten und den Merkwürdig- unsere Aufgaben erledigt. Das Jahr war sam Ausflüge machen. Wir müssen für uns einen Raum finden. Unser Büro ist klein, und der Platz reicht uns nicht aus. Bestimmt machen wir ein paar Ausflüge, vielleicht nach Thorn …

Goldap - Malgorzata Adamczak

Dieses Jahr wählten wir einen neuen Vorsitzenden. Ich wurde die Nachfol- gerin von Wolfgang Fieweg. Weitere Veränderungen im Rahmen der Tätig- keit der Gesellschaft wurden nicht unter- nommen. Zum ersten Mal veranstalteten wir den Kindertag. Dazu kamen noch die Weihnachtsfeier mit Weihnachtsmann und Geschenken sowie die monatlichen Treffen für die erwachsenen Mitglieder bei Kaffee und Kuchen. Wichtig ist, dass wir ein paar neue Mitglieder haben, dar- Krystyna Płocharska - die neue Vorsitzende der AGDM unter zwei deutschstämmige Personen

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Was für ein Jahr. Das wird ein Jahr! aus der Oblast Kaliningrad. Frühlings mit der Renovierung des Kin- Landsberg Und was kommt 2008? Wir wollen das dergartens zu beginnen, wo wir schließ- – Magdalena Heidenreich erhalten, was wir aktuell haben. Zusätz- lich zwei Räume für unsere Bedürfnisse lich planen wir eine Handarbeitengruppe erhalten. Hoffentlich ziehen wir also 2007 war schlecht. Es gelang uns nicht, zu gründen und eine Reise zu veranstal- schon bald um. Unsere Mitglieder sind den Chor zu beleben. Wir hatten nur das ten. Außerdem liegt es mir am Herzen, auch an der Einrichtung des Museums Adventstreffen; es gab keine weiteren Veranstaltungen. Wir haben dafür kein Geld. Die Heizung frisst unser ganzes Geld. Die Jugend interessiert sich für uns auch nicht. Nur zwei Busse mit Gäs- ten kamen zu uns. Was weiter wird? Kei- ne Ahnung. Tröstend ist nur die Enthüllung der Er- innerungstafel zu Ehren der im Zweiten Weltkrieg gefallenen Einwohner von Landsberg. Wir sind dabei. Einer der Spender ist unter anderem ein Mitglied der Landsmannschaft der ehemaligen Einwohner von Landsberg.

Bischofsburg – Georg Taube

Ein eher ruhiges Jahr war 2007. Wir veranstalteten ein Treffen am See im Mai. Die Landsleute aus Deutschland Ein Jubilärumsfest in Ortelsburg besuchten uns. Auch wir fuhren dorthin und besuchten sie. Mit eigenen Händen die Jugendlichen vom Lernen der deut- von Treuburg beteiligt. renovierten wir die sanitären Anlagen im schen Sprache zu überzeugen. Ich hät- Sitz der Gesellschaft. Die wöchentlichen te auch eine Idee, wie man mit unserer Ortelsburg Treffen verliefen normal. Als wichtiges Jugend Sport treiben könnte, beispiels- – Ermund Kucinski Ereignis betrachten wir die Einführung weise Skifahren, Schlittschuhlaufen und der deutschen Sprache in der Grund- Schlittenfahren. Wir haben die nötigen Wir wechselten den Sitz der Gesell- schule in Wengoyen. Diese Schule hat Bedingungen dafür hier vor Ort - in schaft. Die Mitglieder haben sich schon eine hervorragende Schulleiterin. 2008 Goldap. an ihn gewöhnt. Wir feierten auch das wollen wir mit dieser Schule zusammen 15-jährige Entstehungsjubiläum der Ge- arbeiten, und wir müssen noch das Büro Treuburg sellschaft. Dies waren die wichtigsten renovieren. – Hannelore Muraczewska Ereignisse des Jahres. Über- dies organisierten wir alle der Ein ziemlich gutes Jahr war 2007. Inter- geplanten Veranstaltungen. essant ist, dass unserer Gesellschaft viele Die Sprachkurse verliefen nor- Jugendliche und Deutsche aus Deutsch- mal. Die Zahl der Mitglieder land, die hier Häuser gekauft haben, blieb mehr oder wenig gleich. beitreten. Eines der Mitglieder kommt Insgesamt war das ein gutes sogar aus Suwałki. Wir hatten viele Gäs- Jahr. 2008 versuchen wir, noch te. Unsere Gäste und auch unsere Mit- einmal das Thema „Erinne- glieder waren darüber sehr glücklich, da rungstafel für Richard Anders“ sie sich treffen konnten. Ende des Jahres in Angriff zu nehmen. 2005 erhielten alle Mitglieder Pakete von der lehnte die damalige Stadtbe- Bruderhilfe, und die Kranken und Ein- hörde unsere Bitte ab. samen bekamen noch eine zusätzliche Dazu planen wir die alljähr- Unterstützung. lichen Veranstaltungen und ei- Das Jahr 2008 sollte wichtig werden. nen Ausflug. Deutsch Der Bürgermeister verfügt über Mittel und versprach uns, mit der Ankunft des - Unterricht in Wengoyen

1/2008  JUGENDSEITE

Nena: Mutter, Schulgründerin und Sängerin „99 Luftballons“ – ein Song geht um die Welt

Im Alter von drei Jahren macht sie weltweit die Charts. Nach einigen wei- 1963 Urlaub in Spanien. Die Spanier teren erfolgreichen Singles und Alben rufen sie „niña“; es ist das spanische kam es jedoch 1987/1988 zur Trennung Wort für „kleines Mädchen“. Seitdem der Band. hat sich der Name in ihrer Familie eta- bliert, und alle kennen Gabriele Su- Somit startete 1989 ihre Solokar- sanne Kerner nur unter dem Namen riere mit Titeln wie „Wunder gescheh‘n“ Nena. und „Du bist überall“, die sie während der Zeit mit ihrem ersten Kind geschrie- Nenas Karriere begann im November ben hatte. Die 90er Jahre waren neben 1977 in einer Hagener Diskothek, als der weiteren Alben besonders von der Veröf- Gitarrist Rainer Kitzmann ihr anbot, als fentlichung diverser Kinderliederalben Sängerin bei seiner Band „The Stripes“ geprägt. Als Nena und der Musikprodu- einzusteigen. Zwei Jahre später folgten zent Uwe Fahrenkrog-Petersen, zugleich erste Liveauftritte. Allerdings hatten ehemaliger Komponist und Keyboarder „The Stripes“ keinen großen Erfolg, so der Band Nena, im Jahre 2002 gemein- dass sich die Band 1981 trennte. Nena sam neue Versionen der alten Hits ein- ging daraufhin mit ihrem Lebensgefähr- spielten, stiegen die Verkaufszahlen ra- ten Rolf Brendel, dem Schlagzeuger der sant, und Nena feierte ein unerwartetes aufgelösten Band, nach West-Berlin. Comeback. Dort lernte sie die späteren Kollegen ih- Die Single „“ und die Doppel- rer Band Nena kennen. Die erste Single CD „“ kamen Schule Hamburg“ im Stadtteil Rahlstedt. „Nur geträumt“ erschien 1982. 2005 sehr erfolgreich auf den Markt. An dieser „Demokratischen Schule“ fin- Ebenso schnupperte Nena wieder Büh- den aktuell 85 Schülerinnen und Schüler Ein Jahr später gelang Nena der absolute nenluft; ihre große „Willst du mit mir Platz; erstmals wird hier in Deutschland Durchbruch mit ihrem Lied „99 Luftbal- gehn“-Tour führte Nena Ende 2005 er- nach dem „Sudbury-Modell“ gelernt und lons“. Die Autorin des Songs nahm „99 folgreich durch Deutschland, Österreich unterrichtet. Jeder Schüler kann hier frei Luftballons“ zufällig mit auf eine USA- und die Schweiz. Ein Jahr später veröf- über seine Zeit verfügen und selbst ent- Reise. Dadurch fiel die Single DJs in fentlichte die Sängerin dann Songs im scheiden, was, wann, wie und mit wem Kalifornien in die Hände und verbreitete Duett mit Duncan Townsend und Kim er lernt. Es gibt niemanden, der einen sich über die Radiosender der US-West- Wilde. Lehrplan vorgibt. küste bis ganz Nordamerika. Nachdem der Titel schließlich in den USA zum Im vergangenen Jahr gründete und eröff- Nena war zugleich musikalisch aktiv. Megahit wurde, stürmte der Song auch nete Nena die von ihr mitinitiierte „Neue Ihr neues „Cover me - Beschütz‘ mich“ erschien im vergangenen Septem- ber. Auf diesem Album interpretiert die Sängerin internationale Hits aus der Ver- gangenheit in einer neuen Version. Damit gelingt Nena ein Brückenschlag zwischen Vergangenheit und Gegenwart – ein Brückenschlag, der sich hören las- sen kann.

HK

Mehr Informationen über Nena und noch mehr Bilder gibt es auf der offiziellen Homepage der Künstlerin: http://www.nena.de.

10 1/2008 JUGENDSEITE

Bevor man den Gürtel enger schnallt, wird nochmal gefeiert – Karneval in Deutschland „Helau!“ und „Alaaf!“

tag und Rosenmontag geht es weiter bis zum Fastnachtsdienstag, auch Veil- chendienstag genannt. Dabei gibt es insbesondere am Rosenmontag entspre- chende Umzüge - wobei sich „Rosen“ in Rosenmontag ursprünglich nicht auf die Blume, sondern auf das Verb „rasen“ bezog. Anderen Interpretationen zufol- ge verdankt der Rosenmontag seinen Namen dem vierten Fastensonntag, dem „Rosensonntag“. Die größten Karnevalsumzüge finden in Köln, Mainz, Düsseldorf, Bonn und Aa- chen statt. Bei diesen Straßenumzügen ziehen kostümierte Menschen, Narren und Jecken – manchmal auch auf Kar- nevalswagen – durch die Straßen. Zu den Bräuchen der Karnevalszüge gehö- ren das Werfen von Kamellen und das Der Höhepunkt im Karneval, das Was in Polen der „fettige Donnerstag“ Verteilen von „Strüßje“, kleinen Blu- ist in Deutschland das Ende der ist, das ist in Deutschland Weiberfast- mensträußchen. Dabei begrüßen sich „Fünften Jahreszeit“. Denn der nacht – in diesem Jahr der letzte Tag im die Karnevalisten mit einem Narrenruf; Sessionsauftakt im Karneval ist Januar. Dieser Tag ist der Startschuss „Alaaf“ erklingt im Kölner Gebiet und traditionsgemäß der 11.11. – die- für den Höhepunkt im Karneval. Der „Helau“ in Düsseldorf. Überall aber se besondere Jahreszeit endet erst „schmutzige Donnerstag“ hat seinen steht im Mittelpunkt des Geschehens, in der Nacht zu Aschermittwoch. Namen von „Schmotz“, was Schmalz die ernsten Dinge des Lebens mit einem Der Begriff „Karneval“ kommt von dem bedeutet. Das weist auf das in Schmalz zwinkernden Auge zu sehen. mittelalterlichen Wort „carnelevale“ und gebackene Fastnachtsgebäck hin. Und ist in Verbindung zu bringen mit der be- diese fettigen Leckerein sollte man auch In der Nacht zu Mittwoch um Punkt vorstehenden „Fleischwegnahme“, also essen, damit man eine gute Grundlage Mitternacht endet der Karneval, und der Fastenzeit. In Deutschland gibt es für den Genuss der alkoholischen Köst- es gibt an vielen Orten die Tradition, gewisse Regionen, in denen man ausge- lichkeiten hat. Denn an Weiberfastnacht dass die Karnevalisten in dieser Nacht lassen feiert, bevor man dann bis Ostern übernehmen die Frauen in den Karne- eine Strohpuppe verbrennen. Sie wird sparsamer leben muss oder sollte. Die- valshochburgen das Sagen. Sie stürmen verantwortlich gemacht für alle Laster se besonderen Karnevalsgebiete sind die Rathäuser, erstreiten sich beim Bür- der karnevalistischen Tage. Damit ist an meist in der Nähe des Rheins zu finden. germeister den Rathaus-Schlüssel und Aschermittwoch, dessen Termin somit Hier gibt es den Kölner Karneval, den schneiden allen Männern die Krawatten mittelbar von der Lage des Osterfestes Düsseldorfer Karneval, den Aachener ab. Und natürlich ist gute Teamarbeit abhängt, alles vorbei. Karneval aber es gibt auch den Mainzer unter den Frauen da besonders wichtig. Helena Kischka Karneval. Über den Nelkensamstag, Tulpensonn- AudioElch Ein jugendliches Radio für Menschen Universität gestaltet wird. Es ist auf der im Alter zwischen 15 und 25, die welt- Frequenz 95,9 MHz zu hören und hat offen sind. Die Sendung „AudioElch” eine Reichweite von 40-50 km rund um kann man im Radio UWM FM jeden Allenstein. Einen Livestream gibt es auf Mittwoch und Montag um 11:00 hören. der Internetseite von UWM FM unter Radio UWM FM ist ein Radio, das von www.uwmfm.pl Studenten der Ermländisch-Masurischen

1/2008 11 weihnachten

Rastenburg. Wahlen in der Gesellschaft Alter Vorstand, neue Richtung

Mitglieder der Deutschen Gesell- Vorschlag, einen Bund der Gesellschaften wohnt jedoch aktuell in Erlangen, Deutsch- schaft wollten keine Änderungen und zu gründen, die sich für die Zusammenar- land. Jährlich besucht er unsere Mitglieder, schenkten dem bisherigen Vorstand ihr beit mit den Deutschen einsetzen. Wäh- nicht nur im Sitz der Gesellschaft, sondern Vertrauen. rend der Versammlung beschloss man auch in ihren Häusern. Seine Besuche sind auch, mit anderen NGOs in Rastenburg für uns ein großes Fest, und wir warten Gemäß der Satzung der Gesellschaft der näher zusammenzuarbeiten. Ein weiterer das ganze Jahr über darauf. Wir stehen mit Deutschen Minderheit in Rastenburg wird Beschluss besagt, dass Mitglieder der Ge- Frank Krawolitzki in Verbindung, er ruft ihre Leitung für zwei Jahre gewählt. Am sellschaft beabsichtigen, einen Ausflug zu uns oft an, schreibt an uns und ist einfach 15. Dezember wurden während der Haupt- einer Organisation außerhalb von Ermland an dem, was bei uns passiert, interessiert. versammlung in geheimer Wahl folgende und Masuren zu unternehmen, die auch Frank ist unser Freund. Die Ehrenmit- Personen zum Vorstand gewählt: Hele- deutschstämmige Personen vereint. gliedschaft liegt uns am Herzen, vor allen na Oprzyńska als Vorsitzende, Helmut Der Deutschunterricht wird in Form der Dingen deshalb, weil unser Kontakt zur Plewka als stellvertretender Vorsitzen- Konversation geführt, und deutsche Sitten Kreisgemeinschaft Rastenburg - bis auf der, Bożena Miłosz als Kassenführerin, und Bräuche werden weiterhin kultiviert, die alljährliche Bruderhilfe vom Kreisver- Zofia Lachowska als Schriftführerin und damit die Jungendlichen sie nicht verges- treter Hubertus Hilgendorff für ein paar Zdzisław Omieczyński als Vorstandsmit- sen. Mitglieder - begrenzt ist. Unser Kreisver- glied. Die Gesellschaft der Deutschen Minderheit treter Hubertus Hilgendorff hält den Kon- Helena Oprzyńska ist als ermutigendes in Rastenburg hat 160 Mitglieder. Ihre Se- takt nur mit den Aktivisten der Selbstver- Mitglied und Gründerin der Gesellschaft niorengruppe ist sehr aktiv, und eigentlich waltung in Rasteburg und veranstaltet nur von Anfang an die Vorsitzende. Seit Be- sehen sie die Organisation als ihr zweites mit ihnen Treffen. Zu diesen Treffen wer- ginn ist auch Bożena Miłosz als Kassen- Zuhause. Eine andere Gruppe besteht aus den unsere Mitglieder, angeblich mangels führerin dabei. Helmut Plewka bekleidet jungen Frauen, die die deutsche Sprache der Mittel, nicht mehr eingeladen. Frank das Amt des stellvertretenden Vorsitzen- und deutsche Lieder lernen, aber vor allem Krawolitzki vergütet uns den Verlust und den zum zweiten Mal, aber er war schon gerne zusammen sind. Sie sind im Alter ist fähig, Spender zu finden. Dank seiner lange zuvor in der Gesellschaft tätig. Auch von 30 bis 40 Jahren. Vieles lernen sie von erhalten unsere Kinder die Weihnachts- Zofia Lachowska bekleidet ihr Amt zum den Senioren, denn sie wollen später ihre geschenke, und die Senioren bekommen zweiten Mal, früher war sie in der Revi- Nachfolger werden und die Traditionen an eine kleine Bewirtung und Andenken und sionskommission tätig. Die Vorstandsmit- weitere Generationen weitergeben. Geburtstagsgeschenke. Dank Frank stehen glieder sind im Durchschnitt um die 50 Die Mitglieder fassten den Beschluss, unsere Mitglieder in Verbindung mit ihren Jahre alt, das heißt, sie haben eine große Frank Lothar Krawolitzki für seine be- Freunden in Deutschland. Wir sind ihm Lebenserfahrung. Alle sind von Anfang sonderen Verdienste für die Gesellschaft dafür sehr dankbar, und aus diesem Grun- an in der Gesellschaft tätig. Die Deutsche den Titel des Ehrenmitglieds zu verleihen. de erhielt er unsere Ehrenmitgliedschaft. Minderheit wurde 1995 gegründet, somit Frank Krawolitzki kommt aus Rastenburg, Helena Oprzyńska sind schon sechs Amtsperioden abgelau- fen. Die Revisionskommission wurde in folgender Besetzung gewählt: Halina Książek, Irena Plewka-Paluch und Fredek Skrobucha. Die Mitglieder der Kommis- sion sind ebenso junge Personen, die sich mit der Buchhaltung auskennen sowie auch die sachlichen und finanziellen Tä- tigkeiten des Vorstandes gut einschätzen können. Die Hauptversammlung beurteilte die bis- herige Tätigkeit des Vorstandes gut und entlastete ihn. Es wurden sich neue Ziele für die nächsten zwei Jahre gesetzt. Die Zusammenarbeit mit der Arno Holz Stif- tung für die deutsch-polnische Verständi- gung in Rastenburg soll erweitert werden. Beide Organisationen wandten sich an die Vorsitzende Helena Oprzyńska mit dem Die aktivsten Frauen aus Rastenburg

12 1/2008 forum

Goldap. Weihnachtsfeier Der Weihnachtsmann kam durch den Schornstein.

Tannenbaum“ oder „Kling Glöckchen“, Stimmung. Nur das Wetter spielte vertraut zu machen. nicht mit; mangels Schnee konnte kein Der Weihnachtsmann, der durch den Schneemann gebaut werden. Schornstein kam, brachte für alle Das Treffen konnte auch dank einer Geschenke. Danach fragte er alle Kinder, finanziellen Unterstützung stattfinden; ob sie das ganze Jahr über brav gewesen es wurde aber auch teilweise aus eigenen waren. Jedes Kind, das ein kleines Mitteln realisiert. Wir bedanken uns Gedicht aufsagte, erhielt ein Geschenk daher für die Hilfe und Unterstützung, und durfte ein Maskottchen losen. auch im Namen der Kinder. Das Treffen verlief in freundlicher Malgorzata Adamczak Anlässlich des bevorstehenden Weihnachtsfestes bereitete die Gesellschaft der Deutschen Minderheit in Goldap eine Weihnachtsfeier für unsere Kinder vor. Auf dem weihnachtlichen Treffen wurden die deutschen Advents- und Weihnachtslieder gesungen. Außerdem hörten die Kinder die Weihnachtsgeschichte über die Reise von Maria und Joseph nach Bethlehem und über Jesu Geburt.

Das Treffen hatte zum Ziel, die Kinder mit den deutschen Advents- und Weihnachtsliedern wie „Oh

Neidenburg. Die Weihnachtsfeier für Senioren und Junioren Ein kleines Geschenk für jeden Gast

Auch dieses Jahr versammelten Eine Woche später, am 09. Dezember, bescherte der Nikolaus jedes Kind mit sich 113 Senioren und 145 Kinder feierten die Kinder. Tanzend begrüßten einem Päckchen. der Neidenburger Gesellschaft der sie den Nikolaus und verbrachten mit Deutschen Minderheit in Heidemühle, ihm einen wunderschönen Nachmittag. Karina Wylengowska um bei Kuchen und Musik gemeinsam Es wurden Lieder gesungen und ein paar Stunden zu verbringen. Gedichte vorgetragen. Zum Schluss

Die Weihnachtsfeier für Senioren fand am 02. Dezember statt und entwickelte sich, wie jedes Jahr, sehr schnell zu einem gemütlichen Beisammensein. Viele von unseren Senioren wohnen weit voneinander entfernt und sehen sich selten, deshalb freuten sie sich um so mehr auf dieses Treffen. Bei Kaffee, Kuchen und belegten Schnittchen plauderten sie, erinnerten sich an alte Zeiten und sangen fröhlich Weihnachtslieder. Ein kleines Geschenk für jeden erfreute die Gesichter!

1/2008 13 GESELSCHAFTEN

Dt. Eylau. Pensionat voller Leute Die Stunden vergingen wie im Fluge

Zum siebzehnten Mal trafen sich vorgelesen. Die Stunden vergingen wie erstrahlte in bunter Pracht. Sogar ein die älteren Mitglieder unserer im Fluge, und man musste sich viel zu Adventskranz war aufgestellt. Gesellschaft. Es hatten 74 Personen schnell wieder trennen. Da viele unserer Leute von weit zugesagt, für sie wurde der Saal schon Für die Senioren, die das 70. Lebensjahr her kamen, wurde auch ein kleines im Oktober reserviert. bereits überschritten haben, war Konfekt Mittagessen gereicht. Allerdings ist ausgeteilt, und die Kinder im Alter zu beklagen, dass manche unserer In diesem Jahr trafen sich unsere zwischen drei und zwölf Jahren bekamen Mitglieder immer ihre Teilnahme am Mitglieder an einem Sonntag, den eine bunte Tüte. Treffen bestätigen, nachher dann aber 9. Dezember im Pensionat „Perkoz“ Wie mit der Verwaltung des Pensionates leider doch nicht kommen. Es sind fast am Großen Geserichsee. Es wurden besprochen, war der Saal festlich immer dieselben Personen. Weihnachtsgedichte vorgetragen, es dekoriert: auf den Tischen standen wurde gesungen, und zwischendurch Leuchter mit Kerzen, dazwischen Monika Krajnik wurde auch mal eine muntere Geschichte lag Tannengrün, und ein Tannebaum

Pr. Holland. Zwei nette Treffen Erinnerungen und Spaß mit Kaffee

Wir trafen uns am 14. Dezember. Der Raum war festlich geschmückt. Das hatten unsere Frauen selbst gestaltet.

In feierlicher Atmosphäre haben wir deutsche Advents- und Weihnachtslieder gesungen. Es gab auch Geschenke vom Nikolaus. Bei Kaffee, Kuchen und Süßigkeiten haben wir Erinnerungen ausgetauscht und uns an den Weihnachtsbräuchen erfreut. Wir haben Geschenke bekommen und über alltägliche Begebenheiten gesprochen. Zum Schluss wünschte die Vorsitzende allen ein glückliches und gesundes Weihnachtsfest und präsentierte alle Weihnachtskarten, die für uns angekommen waren. Dann haben wir uns in guter Stimmung verabschiedet. Wie in jedem Jahr, so haben wir uns auch diesmal wieder am 28. Dezember getroffen, um Silvester zu feiern. Wie immer bei solchen Treffen wurden Erinnerungen ausgetauscht, und es wurde über alte Bräuche und Wahrsagungen zu Silvester und Neujahr erzählt. Zum Schluss verabschiedeten wir uns voneinander mit guten Wünschen für das kommende Jahr.

Inge Obiala

14 1/2008 GESELSCHAFTEN

Bartenstein. Die Zeit vergeht, die Tradition bleibt Weihnachtslieder an der Ecke

man als Kind auf Weihnachten gewar- die Weihnachtspäckchen kaufen. Die tet hat. Die jüngere Generation war Weihnachtsbegegnung haben Danuta erstaunt darüber, dass es noch so viele und Dorota Niewęgłowski zusammen Bräuche gibt, die bis heute überlebt mit der Gruppe „Saga“ vorbereitet haben, beispielsweise das Aufstellen und durchgeführt. Die gute Weih- eines Adventskranzes, Sternsinger, nachtsatmosphäre wurde auch von den Lebkuchen, bunte Teller mit Süßig- Workshopteilnehmern und durch die keiten oder das Schmücken des Weih- von ihnen gebastelte und hergestellte nachtsbaumes. schöne Ausstattung in unserem Ge- Das Weihnachtstreffen der Kinder sah meinschaftsraum unterstützt und ge- schon anders aus. Sie haben fröhlich sichert. Die Gesellschaft der Deutschen gespielt, an kleinen Wettbewerben, Wir möchten uns herzlich bei allen be- Minderheit im Kreis Bartenstein die sich um weihnachtliche Themen danken, die uns bei der Organisation hat - wie in jedem Jahr - zwei Ad- drehten, mit Freude teilgenommen, geholfen haben. venttreffen organisiert: eine Begeg- und sie haben Weihnachtslieder ge- Jadwiga Piluk nung für Senioren, eine weitere für sungen. Die Kin- Kinder. der haben aber am Mit den Vorbereitungen für Weihnach- meisten auf den ten begann man bereits am letzten Wo- Weihnachtsmann chenende im November. Zu Besuch gewartet. Den kam auch Henryk Schenk aus Wismar Weihnachtsmann (geboren in Korschen), der mit un- haben unsere serer Gesellschaft befreundet ist. Er deutschen Freunde ist Mitglied des Blasorchesters in sei- unterstützt, denn ner Stadt und spielt Horn. Mit seiner sie haben Plüsch- musikalischen Hornbegleitung hat es spielzeuge mitge- sich für uns viel leichter gesungen. bracht, und dank Für das Treffen wurde von unseren unserer Freunde Mitgliedern das Weihnachtsprogramm haben wir zudem vorbereitet: die Präsentation von Weih- eine Zuwendung nachtsgedichten und Weihnachtsge- bekommen. Damit schichten. Bei Kaffee und Lebkuchen konnten wir auch konnte man sich daran erinnern, wie Süβigkeiten für

Elbing. Die Gesellschaft ist auf der Suche nach einem Kunstmaler Wer hilft, die Träume zu erfüllen?

Die Gesellschaft der Deutschen aller Gesellschaften treten, aber die Mitteilungsblattes: Minderheit in Elbing ist auf der Gesellschaft hat einen anderen Plan. Sie „Vielleicht ist unter unseren Landsleuten Suche nach einem Kunstmaler, der will an ihren Wänden das alte Elbing jemand, der schön malt und im ihre Träume erfüllen kann. Was ist haben, und zwar als ein Gemälde. Wie es Stande wäre, diese Herausforderung das für ein Traum? Ein Gemälde des jedoch üblich ist, begrenzen finanzielle anzunehmen und die Elbinger alten Elbings. Mittel diesen Traum. Die Elbinger Landschaften für einen angemessenen Kunstmaler wünschen sich dafür mehr, Preis künstlerisch an unseren Wänden Der Sitz der Gesellschaft der Deutschen als die Gesellschaft sich leisten könnte. entstehen zu lassen. Die Gemälde Minderheit in Elbing ist schön und Deswegen wendet sich Hilda Sucharska, müssten bis Juni fertig sein“. prächtig. Er könnte ruhig in einen Vorsitzende der Gesellschaft, mit Kontaktnummer (055) 234-16-48. Wettstreit um die Siegespalme folgender Frage an alle Leser des lek

1/2008 15 FORUM

Region. Das Ende der Sozialstationen der Johanniter? Das wohltätige Herz verlor gegenüber der großen Politik

Nach 15 Jahren werden wahrscheinlich hatte, seine Sozialstellen bis zum Juni sind in Krisensituationen unersetzlich, die Sozialstellen des Johanniterrodens zu finanzieren. Was weiter passiert, das wenn jemand dringend Hilfe benötigt oder in der Region von Ermland und steht noch nicht fest. jemand die Rehabilitationsausrüstung Masuren verschwinden. Über die Schwierigkeiten bezüglich des braucht. Das kann die Sozialhilfe nicht Der Orden hat nicht ausreichend Unterhaltes durch die Mittel des Ordens leisten”, sagt Kazimierz Wosiek, Leiter Geld, um die Sozialstationen zu sprach Baron Adalbert Rosenberg bereits der Städtischen Sozialhilfeanstalt in unterhalten. im Juli 2007. Osterode. „Den Unterhalt für die Räume und zum Die Stationen gründeten sich in Ende des vergangenen Jahres besuchten Teil auch die Entlohnung der Schwestern Ostpreußen vor 100 Jahren, und dann die Vertreter des Johanniterordens, die liegt in den Händen der Gemeinden. verschwanden sie wieder nach dem für die Sozialstellen verantwortlich sind, Der Orden versorgt seine Sozialstellen Krieg. Sie kamen nach der Wende in alle Bürgermeister der Städte, in denen mit medizinischer Ausstattung Polen, im Jahr 1993, wieder zurück. sich eben die Sozialstationen befinden. und Pflegeausrüstung, Verbänden, Es gibt zehn Sozialstationen auf dem Sie machten ihnen das Angebot, die Medikamenten, Geschenken und Gebiet von Ermland und Masuren: Kosten für den Unterhalt zu decken ähnlichen Dingen. Bedauerlicherweise Osterode, Hohenstein, Deutsch Eylau, und dabei die völlige Ausrüstung zu wird die Sammlung solcher Artikel Mohrungen, Angerburg, Bartenstein, übernehmen. immer schwieriger, und daher denken wir Heilsberg, Lötzen, Sensburg und Der Grund? Es gibt keine finanzielle an eine Begrenzung unserer Tätigkeit”, Johannisburg. Dazu gibt es noch Möglichkeit, die Sozialstellen weiterhin sagte Baron Adalbert Rosenberg drei Sozialstationen in Westpreußen: zu finanzieren. damals. Marienburg, Marienwerder und „Tatsächlich haben wir dieses Angebot Die Deutschen sehen Polen als Teil Christburg. In jeder arbeiten zwei bekommen. Ende Juni läuft der Vertrag der EU und nicht mehr als ein armes Schwestern, und jede Station hat ein aus, und bis dahin finden wir bestimmt Land wie Anfang der 90er Jahre. Für Auto zur Verfügung. eine Lösung”, sagt Jan Zambrzycki, das Sammeln der Gaben spielten auch Jede Schwester betreut rund 100 Gemeindesekretär von Mohrungen. Entscheidungen auf höheren Ebene eine Personen. Alle Eingriffe machen sie „So viel ich weiß, haben die entscheidende Rolle. Wenn die Menschen kostenlos, unentgeltlich geben sie auch Bürgermeister in bezug auf dies die angespannte Stimmung zwischen den Bedürftigen die Medikamente, Angebot sehr zurückhaltend reagiert”, den deutsch-polnischen Politikern und Verbände, medizinische Ausstattung und sagt Henryk Czerwiński aus Sensburg, die negative Einstellung der polnischen Rehabilitationsausrüstung. Sie besuchen Bevollmächtigter der polnischen Behörden gegenüber den Deutschen die Kranken und fahren sie zum Arzt. Johanniter-Stiftung. sehen, dann wollen sie den Polen einfach Die Gemeinden finanzieren bereits ihre nicht mehr helfen. Lech Kryszałowicz eigenen Sozialhilfeanstalten, die ähnliche „Ich kann mir die Sozialhilfe in Polen Aufgaben übernehmen. Außerdem ohne Johanniter gar nicht vorstellen. Sie dürfen die Gemeinden solche Anstalten nicht unterstützen, die außerhalb ihres Gebietes tätig sind, und die Sozialstellen begrenzen ihr Gebiet nicht nur auf eine Gemeinde. Zudem dürfen die Sozialhilfenanstalten keine Medikamente ausgeben, und die Johanniterstellen machen dies kostenlos. „Es ist nicht offiziell, aber ich habe erfahren, dass Hohenstein, Deutsch Eylau, Osterode, Johannisburg und Bartenstein mit der Übernahme der Sozialstellen mit der kompletten Ausrüstung einverstanden sind. Wie es abläuft und ob es später weiterhin dieselben Stationen sein werden, das weiß ich noch nicht”, fügt Henryk Vielleicht eines der letzten Familien-Fotos Czerwiński hinzu. der Johanniter in Ostpreußen? Sicher ist, dass der Orden sich verpflichtet

16 1/2008 FORUM

Die Deutsche Kinowoche in Allenstein 2008 NIEMIECKIE NIUANSE – DEUTSCHE DETAILS

Auch in diesem Jahr wird es in Allenstein wieder eine Deutsche Kinowoche geben. Zum siebten Mal heißt es dann in Polen: NIEMIECKIE NIUANSE- DEUTSCHE DETAILS. Eine Woche lang haben die Mitglieder der Deutschen Minderheit und all’ diejenigen, die sich für deutsche Kultur interessieren, die Gelegenheit ein Filmfestival der besonderen Art zu genießen.

Im Kino Awangarda in Allenstein werden – wie in den Jahren zuvor – Langfilme junger Regisseure sowie auch Kurzfilme von Studenten und Absolventen deutscher Filmschulen gezeigt. Die Besucher können sich Kinowoche im letzten Jahr bereits jetzt auf die Filme „Erbsen auf halb sechs“, „Prinzessinnenbad“ Um die Deutsche Kinowoche noch und „Ein Freund von mir“ freuen. Um attraktiver zu gestalten, wird ein die Filme einem möglichst breiten reichhaltiges Rahmenprogramm Publikum präsentieren zu können, organisiert, angefangen von werden alle Filme in deutscher Sprache Diskussionen, über Konzerte bis mit polnischen Untertiteln gezeigt, hin zu Podiumsdiskussionen mit den so dass auch Kinoliebhaber, die der Regisseuren der Filme. deutschen Sprache nicht mächtig sind, Verantwortlich für die Organisation sich die Filme anschauen können. der Veranstaltung in Allenstein ist der Die Deutsche Kinowoche beginnt in Verband der Deutschen Gesellschaften Allenstein am 31. März und endet am im ehemaligen Ostpreußen mit Sitz mit 04. April. Zeitgleich findet das Filmfest Allenstein und die Kulturmanagerin auch in Oppeln statt. Es folgen dann des Instituts für Auslandsbeziehungen die Städte Kattowitz, Schneidemühl, (ifa). Ratibor, Breslau, Gleiwitz und Danzig. HK

NIEMIECKIE NIUANSE – DEUTSCHE DETAILS

Deutsche Kinowoche in Allenstein 2008

31.03.2008 bis 04.04.2008

Kino Awangarda, Allenstein http://www.niemieckieniuanse.pl

Kontakt: [email protected]

1/2008 17 Geburtstagsglückwünsche Januar Katholische Bartenstein Herrn Manfred Kozłowski Zum 80. Geburtstag Zum 76. Geburtstag Zum 65. Geburtstag Frau Kunegunda Wiśniewska Gottesdienste Frau Wilde Stypik Frau Barbara Rużewicz Zum 78. Geburtstag Jadwiga Dekert Lyck Frau Stefania Orzechowska im Februar Zum 73. Geburtstag Zum 91. Geburtstag Zum 73. Geburtstag 2. Februar Frau Leokadia Dekert Frau Marta Piwek Frau Gertruda Poteć (Darstellung des Herrn): Zum 72. Geburtstag Zum 61. Geburtstag Zum 71. Geburtstag - 18 Uhr Allenstein-Jomendorf Frau Anna Brończyk Frau Helena Walicka Frau Krystyna Migala 3. Februar Zum 69. Geburtstag Sensburg Zum 70. Geburtstag - 10 Uhr Allenstein-Jomendorf Herrn Rudolf Fishan Zum 91. Geburtstag Frau Herrn Günter Majewski - 15 Uhr Heilsberg Zum 63. Geburtstag Herrn Willy Kobus Herrn Robert Preuss Katharinenkloster Herrn Wojciech Freitag Zum 86. Geburtstag Zum 64. Geburtstag 6. Februar (Aschermittwoch): Zum 61. Geburtstag Frau Lotte Kocik Frau Ingrid Lipka - 18 Uhr Allenstein-Jomendorf Frau Józefa Miller Zum 85. Geburtstag Zum 60. Geburtstag 8. Februar (Kreuzwegandacht): Zum 60. Geburtstag Frau Edith Scheffler Frau Halina Laskowska - 15 Uhr Allenstein Frau Jadwiga Wierzchowska Zum 83. Geburtstag Johannisburg Herz-Jesu-Kirche Lötzen Frau Gertrud Korga Zum 75. Geburtstag 10. Februar (1. Fastensonntag): Zum 78. Geburtstag Zum 78. Geburtstag Frau Erna Galgowska - 15 Uhr Allenstein Frau Waltraud Truszkowska Frau Hildegard Godowicz Zum 69. Geburtstag Herz-Jesu-Kirche Zum 76. Geburtstag Herrn Willy Gwiasda Frau Krystyna Wołynie 15. Februar (Kreuzwegandacht): Frau Augusta Nowicka Zum 75. Geburtstag Zum 60. Geburtstag - 15 Uhr Allenstein Zum 75. Geburtstag Frau Irmgard Siemaszkiewicz Frau Elżbieta Wazińska Herz-Jesu-Kirche Frau Edyta Łobaczewska Zum 70. Geburtstag Goldap 17. Februar (2. Fastensonntag): Zum 74. Geburtstag Frau Gertrud Szymczyk Zum 71. Geburtstag - 10 Uhr Allenstein-Jomendorf Frau Elżbieta Juhas Herrn Eckhard Schmidt Frau Jadwiga Kliniewska - 14 Uhr Bischofsburg Frau Waltraud Ulrich Osterode Zum 72. Geburtstag - 17 Uhr Rößel Herrn Walter Cantop Zum 86. Geburtstag Frau Irena Świtaj 22. Februar (Kreuzwegandacht): Zum 72. Geburtstag Frau Gertruda Cywińska Mohrungen - 15 Uhr Allenstein Frau Inge Migun Zum 83. Geburtstag Zum 75. Geburtstag Herz-Jesu-Kirche Zum 67. Geburtstag Frau Erna Kwiatek Frau Małgorzata Czerwińska 24. Februar (3. Fastensonntag): - 10 Uhr Allenstein-Jomendorf 29. Februar (Kreuzwegandacht): - 15 Uhr Allenstein Herz-Jesu-Kirche 2. März (4. Fastensonntag): - 10 Uhr Allenstein-Jomendorf Wie kann man sie abonnieren ABONNEMENT IN POLEN - 15 Uhr Heilsberg Adresse der Redaktion: 1. Abonnement über die Redaktion pro: Katharinenkloster Silesiapress Sp z o.o. Vierteljah: 48 zł 7. März (Kreuzwegandacht): Ul. Konopnickiej 6 Halbjahr: 95 zł 45-004 Opole Jahr: 190 zł - 15 Uhr Allenstein tel. 0048 77 453-84-86 2. Abonnement über die Vertiebsgesell- Herz-Jesu-Kirche Fax 0048 77 40 210 40 schaft „Ruch“ pro: E-Mail: [email protected] Vierteljahr: 28,60 zł Kaplan André Schmeier

Die Allensteiner Welle, eine Sendung von und für die deutsche Minderheit in Ermland und Masuren, können Sie sonntags nach den 20-Uhr-Nachrichten bei Radio Olsztyn auf 103,2 MHz hören. Im Umkreis von Elbing sendet der Sender auf 103,4 MHz und im Umkreis von Lötzen - 99,6 MHz. RADIOSENDUNG Achtung Veränderungen

Herausgeber: Verband der Deutschen Gesellschaften im ehem. Ostpreußen, PL-10-501 Olsztyn, ul. Partyzantów 3, tel./fax 0048/89/523-56-80; e-mail: biuro@vdgeo. vdg.pl; Bankverbindung: Związek Stowarzyszeń Niemieckich w byłych Prusach Wschodnich, PKO BP I o/Olsztyn, 97 1020 3541 0000 5102 0066 0605; Ordentliches Mitglied der Föderalistischen Union Europäischer Volksgruppen (FUEV). Redaktion: Lech Kryszałowicz, Helena Kischka, Alfred Czesla. Vorbereitung und Druck: Drukarnia BLENAM Olsztyn, ul. A. Struga 2, tel. 0048/89/526 35 52. Das Mitteilungsblatt wird gefördert aus Mitteln des Generalkonsultats der Bundesrepublik Deutschland in Danzig und dem Ministerium für Inneres und Administration aus Warschau. Die Redaktion hat das Recht, Beiträge und Leserbiefe zu bearbeiten und zu kürzen. Biuletyn jest dofinansowywany przez Konsulat Generalny Republi- ki Federalnej Niemiec w Gdańsku i Ministerstwo Spraw Wewnętrznych i Administracji w Warszawie. Redakcja zastrzega sobie prawo adiustacji i skracania nadesłanych materiałów i listów.

18 1/2008 Region

Eine etwas andere Feier in der Vorweihnachtszeit Weihnachten mit Herder in Mohrungen

Die Zeit vor dem Weih- Deutschen Gesellschaft „Herder“ findet nachtsfest war geprägt im Schloss zu Mohrungen statt. Und von Feierlichkeiten. Zahl- da spürt man natürlich den Geist dieses reiche Mitglieder der großen Dichters und Philosophen haut- Deutschen Minderheit nah. kamen in ihren Gesell- Und auf Grund der Tatsache, dass Herder schaften zusammen, im Mohrunger Schloss immer irgendwie um auf den Advents- zu spüren ist, trifft man ihn dort auch auf treffen schon mal eine ganz eigentümliche Art und Weise, einen Hauch von die allerdings ein jeder mit sich selber Weihnachten zu ausmachen muss. Offenkundig ist frei- schnuppern. lich, dass dieses Vorweihnachtstreffen In Mohrungen jedoch mit der Deutschen Gesellschaft „Her- gab es nicht nur eine vorweih- der“, was natürlich auch im Geiste des nachtliche Feier, sondern – wie schon in Philosophen „Herder“ stattgefunden hat, den Jahren zuvor – noch eine weitere Be- allen sehr zahlreich erschienenen Gästen sonderheit: „Weihnachten große Freude bereitet hat. Es wurden mit Herder“. Diese außer- fröhliche Weihnachtslieder gesungen gewöhnliche Zusammen- – auf deutsch und auf polnisch, und die kunft mit Herder fand am instrumentale Untermalung hat diesem dritten Adventssonntag offenen Singen eine festliche Atmosphä- statt. re beschert. Sicherlich geht nicht ein Doch nach diesen musikalischen „Weih- jeder, der in der Vorweih- nachten mit Herder“ war natürlich noch nachtszeit nach Moh- lange nicht Schluss. Anknüpfend an den rungen fährt, davon aus, kulturellen Teil konnte man sich mit dass Herder lebt. Jedoch köstlichen Leckereien verwöhnen und sind viele Gäste davon sich bei einem Gläschen Wein über die überzeugt, dass man wun- Pläne zur Weihnachtszeit unterhalten. derbar „Weihnachten mit ... und das alles natürlich gemeinsam mit Herder“ feiern kann. „Herder“ im Schloss zu Mohrungen. Schließlich ist „Weih- nachten mit Herder“ in Helena Kischka Fotos: Mohrungen ja auch ganz Halina Bukowska-Dzienian speziell, denn di- ese Ver- anstal- t u n g d e r

1/2008 19 Kultur

Allenstein. Comic-Heft im ermländischen Dialekt Märchen mit echter Szenerie

„Über den König und den Glückspilz- Als die Autoren Jungen” heißt das zweite ermländische vor einem Jahr Comic-Heft. ihr erstes Comic- Heft herausgaben, Die Zeichnungen machte der Graphiker wussten sie nicht, Jarosław Gach, und das Drehbuch welch‘ großes schrieb Marcin Wakar. Die Übersetzung Interesse sie damit aus dem Polnischen ins Ermländische wecken würden. bereitete der ermländische Erzähler Das Interesse war und Schriftsteller Edward Cyfus vor. groß. Das ist bereits das zweite ermländische „Ich weiß es, Comic-Heft. Das erste mit dem Märchen weil ich mich mit „Der Bauer heiratet einen Schwan” vielen Personen wurde im vergangenen Jahr von der getroffen habe Gesellschaft „Freie Kulturschaffende” und viele Schulen herausgebracht. besucht habe. Zwar Die Sprache, in der sich die Protagonisten herrschte an den unterhalten, zeugt von der ermländischen Gymnasien zuerst Herkunft des Comic-Heftchens. Stille, dann aber hat Aber wie gelingt es dem Zeichner, es Fragen gegeben Ermland in seine Bilder hinein zu und nicht nur zur schmuggeln? Zeichentechnik”, „Die Geschichte spielt in Ermland, und fügt Jarosław Gach im Hintergrund sind immer ermländische hinzu. Sehenswürdigkeiten zu sehen. Ich Der Vorstand der versuche, meine Protagonisten auf W o i w o d s c h a f t eine ermländische Art und Weise zu hat beschlossen, Exemplare. Zusätzlich bestellte der kleiden. Die dargestellte Welt ist jedoch den zweiten Teil des Comic-Heftes Vorstand der Woiwodschaft 500 Bücher keine Märchenwelt”, sagt der Zeichner zu unterstützen - und zwar mit einer für Werbemaßnahmen der Region. Jarosław Gach. Summe von 4500,00 Zloty für 1000 lek

20 1/2008