VORWORT

„PFiFF IST EIN ERFOLGSKONZEPT“

SEHR GEEHRTE DAMEN UND HERREN,

die Bundesliga ist die zuschauerstärkste Fußballliga der Welt. Die vollen Stadien und die ausgezeichnete Stimmung bei den Spielen gehören zu den bemerkenswerten Merkmalen der Bundesliga.

Um die Fußballfankultur weiter zu beleben und sich noch stärker in der Fanarbeit zu engagieren, hat der DFL Deutsche Fußball Liga e. V. nach Vereinbarung mit der Innenministerkonferenz der Bundesländer 2014 den „Pool zur Förderung innovativer Fußball- und Fankultur“ ins Leben gerufen.

Nach nunmehr sechsjähriger Laufzeit kann PFiFF als Erfolgskonzept bezeichnet werden. Seit Januar 2014 wurden 90 Projekte mit insgesamt fast zwei Millionen Euro durch den DFL e. V. unterstützt. Durch die Aktionen konnten Tausende Menschen erreicht und konnte vielen etwa bei der Integration in unsere Gesellschaft oder der Bewältigung von Alltagsproblemen geholfen werden. Beeindruckend ist, mit welchem Herzblut, Leidenschaft und Engagement Projektorganisierende und -teilnehmende zur Sache gehen und welch kreative Ideen und Ergebnisse dabei herauskommen.

Ein zentrales Anliegen von PFiFF ist es, diese Ideen weiterzutragen und damit Anregungen zu liefern, ähnliche Projekte auch an anderen Standorten in Deutschland zu initiieren. Aus diesem Grund wurde von Beginn an ein besonderer Wert auf Netzwerkarbeit gelegt. Vereine, Organisationen und Initiativen, die normalerweise kaum oder keinen Kontakt zueinander haben, werden aufgerufen zusammenzuarbeiten und gemeinsame Aktionen zu starten, um so neue Bande zuzu knüpfenknüpfen undund unterschiedlicheunterschiedliche BlickwinkelBlickwinkel undund Kompetenzen in die Arbeit einzubringen.

In der vorliegenden Broschüre werden 76 bisbis 20182018 gefördertegeförderte Projekte porträtiert, weitere Projekte waren zu Drucklegung noch nicht fi nal evaluiert. Hiermit soll die Vielfalt der deutschen Fankultur, die längst weit über die Spieltage hinausgeht, aufgezeigt sowie Interessierten die Möglichkeit gegeben werden, die vorgestellten Konzepte auf den eigenen, lokalen Kontext zu übertragen – und dann mit neuen oder eigenen Ansätzen zu kopieren. Denn Nachahmen ist hier explizit erwünscht.

Auch weiterhin können innovative Projekte Förderungen durch PFiFF erhalten. So sollen über die hier porträtierten Projekte hinaus fortwährend neue Initiativen zur Förderung positiver Fankultur entstehen.

Die aktuellste Version dieser Broschüre fi nden Sie unter dfl .de/publikationen

Herzlichst

Ihr

Ansgar Schwenken DFL-Direktor Fußball-Angelegenheiten & Fans, Mitglied der DFL-Geschäftsführung

INHALT

8 EINLEITUNG

12 KOMMENTIERUNG GUNTER A. PILZ

16 WISSENSCHAFTLICHE BEGLEITUNG – FACHHOCHSCHULE POTSDAM

20 KOMMENTIERUNG ZDK + MINISTERIUM DES INNERN NRW

22 ÜBERSICHT DER 76 PORTRÄTIERTEN PROJEKTE

24 PROJEKTVORSTELLUNGEN

25 Aktionsjahr für Toleranz, Vielfalt und Respekt 65 Workshop zur Dialogförderung 26 F_in Netzwerk Frauen im Fußball zwischen Fans und Verein 27 Millerntor Gallery 66 Tagesseminar Fankulturen, rechtsextreme 28 Die Macht des Sports – Bedrohungen, Opferberatung was macht der Sport mit uns? 67 Brot und Spiele Cup 29 Fanpatenschaften 68 Streetkick unterm Regenbogen 30 Augsburg Calling 69 Die Macht des Sports – Teil II 31 Fankultur würdigen und stärken 71 Der lange Abend der fernen Liebe – Exilfans on Tour 32 Weltfußballtheater 72 Fanfahrradtour 33 Rechte Lebenswelten im Fußball 73 Gedenkstättenfahrt 34 Diversität unter Fußballfans 74 Warum gehen die Leute zum Fußball? 35 Redaktion Fankurve 75 Antidiskriminierungsstelle auf Verbandsebene 36 Werkstatt Fußball in München 76 Tribunes sans frontières 37 Wahlen – Proteste – Istanbul United 77 Fan.Tastic Females – Football Her.Story 38 Plan F zur Förderung innovativer 78 Antisemitismus und Fanaustausch Fußball- und Fankultur 79 Gedenkstättenfahrt nach Auschwitz/Krakau 39 Borussia verbindet 80 Handlungskonzept Inklusion beim HSV 40 Fachtag: HoGeSa, Pegida und kein Ende in Sicht? 81 Mitgemacht! 41 Dialogförderung Polizei und Fußballfans 82 Deportiert aus der Mitte Hamburgs 42 Fußball und Liebe 83 Fortuna in der NS-Zeit 43 FuMa präsentiert das Fanhaus 84 Augsburg Calling Pro Dialog 44 Knappenkids auf Streife 85 Schüler erleben Toleranz – Fanfahrradtour 45 Filmdokumentation Ferne Liebe 86 Podiumsdiskussion 11mm 46 Mit Blaulicht auf Schalke 87 Fußball im Konzentrationslager 48 Fußball ist anders 88 Sechzge, Oide! Mit Leib und Seele Löwin 49 Benchmarking Fanbetreuung: Schalke 4.0 89 Brot und Spiele Cup 2017 50 Die Macht der Kurve 90 Geschlechtervielfalt in der Fußballfankultur!? 51 Borussia verbindet II: Ins Stadion geht doch jeder 91 In Farben getrennt – In Erinnerung vereint 52 Hertha BSC – Aus der eigenen Geschichte lernen! 92 FCA-Kids-Club kreativ 53 Gemeinsam bewegen – Wir schauen hin 93 Dokumentation Football Pride Week 54 Kongress: Fußball und Menschenrechte 94 Fanstammtisch für Fans mit Handicap 55 Augsburg Calling: Recalls 96 Das erste Vereinslied des SC Freiburg 56 Fußballfans machen Theater 97 Fanbetreuung International 57 FankulTOUR 98 ConnAct! Fußballtheaterprojekt 58 Werde aktiv in deinem Block! 99 Willkommen auf Schalke 59 Audioguide von Kindern für Kinder 100 Perspektivwechsel 60 Fankultur-Wanderausstellung 101 Streetkick gegen Homophobie 61 Yalla – Jerusalem Wall Painting 102 Streetkick unterm Regenbogen 2018 62 Football Pride Week 103 Walking Football League 63 In unserer Kurve ist noch Platz 64 Mehr als nur ein Spiel – Fußball im Nationalsozialismus

106 INDEX

108 IMPRESSUM

8 EINLEITUNG EINLEITUNG 9

PFiFF – DER „POOL „DURCH PFiFF WIRD EINE FANKULTUR GEFÖRDERT, DIE EINEN BEITRAG ZUR ZUR FÖRDERUNG BEFRIEDUNG DER ZIVILGESELLSCHAFT LEISTET.“ INNOVATIVER Thomas Schneider, DFL-Leiter Fanangelegenheiten FUSSBALL- UND FANKULTUR“

VON THOMAS SCHNEIDER

Mit dem Ziel, die Fanarbeit rund um den deutschen neue, bisher nicht ausprobierte Partnerschaften zwischen Profi fußball weiter zu verbessern und dabei neue Wege Organisationen und Initiativen entstehen, die für Innovationen zu beschreiten, initiierte der DFL Deutsche Fußball Liga e. V. und für eine Bereicherung der Fanarbeit sorgen können. im Januar 2014 den „Pool zur Förderung innovativer Auch kommt es durch die Vernetzung zu Mitmach- und Fußball- und Fankultur“, kurz PFiFF. Mit den bereitgestellten Nachahmeff ekten. Projekte, die an einem Standort erfolgreich Fördermitteln sollen Maßnahmen und Programme zur praktiziert wurden, werden so auf andere Orte und Gruppen Bekämpfung rechtsextremer Tendenzen sowie zur positiven übertragen und erreichen auf diese Weise viel mehr Menschen. Entwicklung zivilgesellschaftlicher und antidiskriminierender Konzepte unterstützt werden. Die Umsetzung von PFiFF ist Durch PFiFF wird somit eine Fankultur gefördert, die zur Bestandteil einer im Mai 2013 zwischen dem Ligaverband Befriedung der Zivilgesellschaft mit ihren Ordnungssystemen (heute DFL e. V.) und dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) einen Beitrag leistet und dabei auch der gesellschaftlichen mit der Innenministerkonferenz der Bundesländer (IMK) Vereinzelung entgegenläuft. getroff enen Vereinbarung. Um das Förderprogramm zu optimieren, wird PFiFF Zwischen Januar 2014 und Dezember 2018 hat der DFL e. V. seit dessen Start vom Fachbereich Bildungs- und über PFiFF insgesamt 90 Projekte von Vereinen, Fanclubs, Sozialwissenschaften der Fachhochschule Potsdam (FHP) Fanprojekten, Initiativen und Organisationen fi nanziell wissenschaftlich begleitet. Das Aussteigerprogramm unterstützt. Hierzu wurden in fünf Jahren zusammen fast zwei für Rechtsextreme EXIT Deutschland des Zentrums für Millionen Euro an Fördermitteln aufgebracht. Demokratische Kultur (ZDK) bringt zudem sein Fachwissen ein. Die Förderpraxis und die Betreuung der geförderten Grundgedanke von PFiFF ist es, Impulse zur Projekte werden über die DFL für den Fußball organisiert. Weiterentwicklung einer positiven Fußball- und Fankultur Die Fachhochschule Potsdam und das ZDK liefern dazu eine zu geben und Aktivitäten von und mit Fußballfans zu unabhängige und kritische Expertise. Die Konzeptentwicklung lancieren. Hierzu sollen Akzente für eine soziokulturelle und die Prozessbegleitung von PFiFF wurden eng mit Fanarbeit gesetzt werden, die deutlich über das altbewährte der FHP abgestimmt und werden von dieser ständig Spektrum sozialpädagogischer und clubspezifi scher evaluiert und weiterentwickelt. Das ZDK bietet einen Fanarbeit hinausgehen. Im Besonderen sollen Jugendliche großen Sachverstand für das Feld Rechtsextremismus bei der Bewältigung ihrer Alltagsprobleme an die Hand und steht dem Evaluationsteam sowie den Clubs und genommen werden. Darüber hinaus dient PFiFF der weiteren Projektverantwortlichen jederzeit bei Aussteigerberatungen Verbesserung des Dialogs zwischen allen rund um den und -begleitungen zur Seite. Profi fußball Beteiligten, der Fokus liegt hier insbesondere auf dem Verhältnis zwischen Fans und Polizei. Das inhaltliche Spektrum der seit 2014 unterstützten Projekte ist breit gefächert. Es reicht von Programmen zur Das Hauptaugenmerk des Förderprogrammes gilt der Förderung der Willkommenskultur für auswärtige Fans Prävention und der Entwicklung präventiver Maßnahmen. und integrativen Maßnahmen für gefl üchtete Menschen Gewalt ist kein spezifi sches Problem des Sports oder des über frühzeitige gewaltpräventive Aktionen für Kinder und Fußballs, vielmehr hat sie gesellschaftliche Ursachen. Mit Jugendliche, Konzepte zur Beschäftigung mit der deutschen den Mitteln des Fußballs sollen diese angegangen werden. Geschichte zur Zeit des Nationalsozialismus inklusive Durch PFiFF werden Programme unterstützt, die über die Gedenkstättenfahrten und interkulturelle Begegnungen von klassische Sicherheits- und Präventionsarbeit hinausgehen Menschen aus aller Welt bis hin zur Bekämpfung jedweder und gerade im Bereich der Antidiskriminierung und Form von Diskriminierung und Ausgrenzung. Toleranzentwicklung ansetzen. Die innovativen Ideen und die außergewöhnliche Wichtig ist dabei auch die Förderung des Netzwerkgedankens. Umsetzung dieser zeugen von großer Kreativität seitens der Die Arbeit im Netzwerk und die Identifi kation neuer Projektorganisierenden und -teilnehmenden und haben den Netzwerkpartner und Netzwerkpartnerinnen ist eine „Pool zur Förderung innovativer Fußball- und Fankultur“ zu Grundvoraussetzung für eine Förderung der Projekte. So sollen einem äußerst erfolgreichen Programm gemacht. 10 EINLEITUNG EINLEITUNG 11

ZIELSETZUNGEN

> Förderung einer positiven, off enen und friedlichen Fußball- und Fankultur > Reduktion von individueller und gruppenbezogener Diskriminierungsorientierung, Aggressionsbereitschaft und Gewalt > Inklusion, Integration, Toleranzentwicklung und Minderheitenschutz > Stärkung des ehrenamtlichen und zivilgesellschaftlichen Engagements > Verbesserung der Dialogbereitschaft und der realen Kommunikation zwischen Fans, Ordnungsbehörden, Polizei und Justiz > Verbesserung des Verhältnisses zwischen Clubs/Verbänden und den Fanszenen

FÖRDERSCHWERPUNKTE

Gefördert werden können innovative und nachhaltige Aktivitäten, Projekte und Maßnahmen in folgenden Bereichen:

> Selbstvergewisserungs- und Selbstregulierungsprozesse in den Fanszenen zu fußballbezogenen Kernthemen wie Fußballkultur, Geschichte des Fußballs, Fanarbeit etc. > Selbstvergewisserungs- und Selbstregulierungsprozesse in den Fanszenen zu den Leitideen der Toleranzentwicklung, Antidiskriminierung, Inklusion/Integration und Gewaltprävention etc. > Vernetzungsaktivitäten, Veranstaltungen, Medien, Arbeitsmaterialien, wissenschaftliche Studien etc. zu den Kernthemen und Leitideen > Interkulturelle Begegnungen, Jugend- bzw. Fanaustausch national/international > Präventiv orientierte Beeinfl ussung von frustrations- und aggressionsfördernden Verhaltensorientierungen, beispielsweise durch fanbezogene Unterstützung in der Alltagsbewältigung im Zusammenhang mit den Problembereichen Freizeitverhalten, Arbeit, Schule, Sucht, Wohnen etc. > Veranstaltungen und Prozesse zur Dialogförderung zwischen Fans, Ordnungsbehörden, Polizei und Justiz > Initiativen zur Verbesserung des Verhältnisses zwischen Clubs/Verbänden und den Fanszenen

ANTRAGSBERECHTIGTE

> Fanprojekte (nach dem Nationalen Konzept Sport und Sicherheit) > Unabhängige Fanorganisationen (Dachverbände, Fanclubs, Fanzines etc.) > Vereine a) Fanbeauftragte der Vereine b) Vereinsmuseen, Vereinsarchive c) Kids-Clubs > Andere Personen und Initiativen/Gruppen (mit thematischem Bezug)

Voraussetzung: Bezugsverein in der Bundesliga oder 2. Bundesliga 12 KOMMENTIERUNG GUNTER A. PILZ 13

„PFiFF IST EIN UNVERZICHTBARER BEITRAG ZUR FANKULTUR“

Fußball verbindet, Fußball schaff t Gemeinschaft, integriert, fördert Fairness und Respekt. Diese sozialen Potenziale des Sports entfalten sich aber nicht von selbst, sondern sie müssen tagtäglich aufs Neue (vor-)gelebt, gefordert und gefördert werden. Fußball ist wie jeder Sport nicht per se erzieherisch, vielmehr ist es Aufgabe des Fußballs, darauf hinzuwirken, dass soziales, faires, kameradschaftliches Handeln als in ihm angelegte Werte und Ideale realisiert, befolgt, bewahrt und geschützt werden – und somit die kulturellen Werte des Sports gelebt werden. Anders ausgedrückt: Statt davon zu sprechen, dass Fußball verbinde, erziehe und integriere, müsste es besser und korrekter heißen: Fußball kann verbinden, erziehen, integrieren und präventiv wirken. Die sozialen Potenziale des Fußballs stellen sich also nicht automatisch ein. Hieraus erwachsen die große gesellschaftliche Verantwortung und Herausforderung des Fußballs. Dies gilt auch und im Besonderen für die Fankultur.

Mit dem Förderprogramm PFiFF wird die DFL in beeindruckender Weise dieser gesellschaftlichen Verantwortung und Herausforderung gerecht. Die Vielfalt der geförderten Projekte – von Antidiskriminierung, Integration, Inklusion, Gewaltprävention, Lernen von der Geschichte und Aufarbeitung der Vergangenheit bis hin zu interkulturellen Begegnungen und dem Schaff en von Dialogformaten zum Abbau von Feindbildern – sowie das Engagement und die Kreativität der unterschiedlichsten Akteure und Akteurinnen nötigen größten Respekt und höchste Anerkennung ab.

Diese Projekte sind ein wichtiger, unverzichtbarer Beitrag, um sicherzustellen, dass die sozialen Potenziale des Fußballs und der Fankultur gelebt und zur Entfaltung gebracht werden. Wenn jemals der viel zitierte, anspruchsvolle Satz von Egidius Braun „Fußball ist mehr als ein 1:0“ seine Berechtigung hatte, dann hier. Fußball ist in der Tat mehr als ein 1:0, dies wird mit der hier vorgelegten Projektdokumentation in der ganzen Breite und Vielfalt seiner Bedeutung für unsere Gesellschaft sichtbar.

PFiFF ist ein richtiger, ein wichtiger Schritt, um die sozialen Potenziale des Fußballs zur Entfaltung zu bringen und negativen Begleiterscheinungen zu begegnen. Den Initiatoren und Initiatorinnen dieses Förderprogramms und den vielen Teilnehmenden, die dieses Programm mit Leben gefüllt haben, gebührt deshalb unser aller Dank und Anerkennung. So ist zu wünschen, dass PFiFF dem Fußball und der Fankultur erhalten bleibt und sich weiter entfalten kann.

Prof. Dr. Gunter A. Pilz Fanforscher und Vorsitzender der AG Qualitätssicherung der Fanprojekte nach dem NKSS

16 WISSENSCHAFTLICHE BEGLEITUNG – FACHHOCHSCHULE POTSDAM WISSENSCHAFTLICHE BEGLEITUNG – FACHHOCHSCHULE POTSDAM 17 VON DER IDEE ZUR WIRKUNG

FACHHOCHSCHULE POTSDAM : PROF. DR. WERNER STEFFAN, BRITTA KLOSE, HEINZ J. DE VRIES LIGAZUGEHÖRIGKEIT DER ZIELGRUPPE / DER ANTRAGSTELLENDEN GEFÖRDERTER PROJEKTE

ANZAHL GEFÖRDERTER PROJEKTE

Bundesliga 45

2. Bundesliga 18

Bundesliga und 2. Bundesliga* 27

Gesamt WARUM PFIFF? 90

*vorwiegend standortübergreifende Projekte, die auch off en waren für Fans von Amateurvereinen. Mit dem Pool zur Förderung innovativer Fußball- und Fankultur macht die DFL Deutsche Fußball Liga einen weiteren wichtigen Schritt, im Rahmen der gesellschaftlichen Bedeutung des Profi fußballsports verstärkt soziale Verantwortung zu übernehmen. Durch die Unterstützung von Projekten und Aktivitäten in den Bereichen kulturelle und geschichtliche Vergewisserung, Bildung, Begegnung und Dialog, Stärkung von Toleranz und zivilgesellschaftlichem Engagement sowie Prävention und Sicherheit stärkt PFiFF die positiven Seiten des Fußballs und der Fankultur.

ANTRAGSTELLENDE DATEN UND FAKTEN

Seit 2014 förderte PFIFF 90 Projekte an 30 Das Projektspektrum umfasste im Verlauf des unterschiedlichen Standorten der Bundesliga und bisherigen Förderzeitraums alle durch PFiFF anvisierten 2 3 Vereine/Clubs der 2. Bundesliga in zehn Bundesländern. 23 Projekte Zieldimensionen in der ganzen Breite, sodass die realisierten 5 waren eher bundesweit ausgerichtet und adressierten Vorhaben mittlerweile eine beträchtliche Themenvielfalt Fanprojekte Fans standortunabhängig. Insbesondere zwei aufweisen. Die „innovative“ Komponente, die der Förderpool 5 2 8 Schwerpunkte standen im Mittelpunkt: in seinem Titel auff ührt, wurde in vielen Projekten Initiativen mit thematischem Bezug aufgenommen und führte zu einem Entwicklungsschub > Die Förderung von Aktivitäten in den Fanszenen zu bei bundesweit und lokal sinnhaften innovationsträchtigen 6 Zivilgesellschaftliche Initiativen fußballbezogenen Kernthemen wie Fußballkultur, Maßnahmen. Dies belegen die in dieser Veröff entlichung Geschichte des Fußballs, Fanarbeit etc. vorgestellten Projekte eindrücklich. 90 Fangruppen

6 > Die Förderung von Handlungsansätzen in den Über die Hälfte aller Projekte wurde von Profi clubs oder gesamt Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen Fanszenen zu den Leitideen der Toleranzentwicklung, sozialpädagogischen Fanprojekten durchgeführt, daneben Antidiskriminierung, Inklusion/Integration und bedeutsam waren aber auch viele fußballaffi ne Initiativen und Einzelpersonen Gewaltprävention. zivilgesellschaftliche Projektträger.

Schulen 1 7 18 Kultureinrichtungen 18 WISSENSCHAFTLICHE BEGLEITUNG – FACHHOCHSCHULE POTSDAM WISSENSCHAFTLICHE BEGLEITUNG – FACHHOCHSCHULE POTSDAM 19

ANZAHL PFIFF-PROJEKTE NACH BUNDESLÄNDERN BEWERTUNG AUS WISSENSCHAFTLICHER SICHT

Über breit angelegte, dem Club, aber auch von der Polizei) in entweder durch die Projekte selbst, über kontinuierliche Kommunikation Projektkontexten zusammenfanden. die DFL oder über die Fachhochschule und Öff entlichkeitsarbeit ist es Was die zivilgesellschaftliche Kraft Potsdam. Zur Verstärkung der gelungen, im profi fußballbezogenen der Freiwilligenarbeit betriff t, haben öff entlichen Wahrnehmung betreibt Kontext PFiFF als Fördermöglichkeit PFiFF-Projekte an vielen Standorten die FHP eine Facebook-Seite, über die für fußballkulturelle und präventive das Engagement von Ehrenamtlichen einfach und schnell Inhalte verlinkt sowie Vorhaben von der lokalen bis hin zur initiiert und gestärkt. PFiFF eröff nete auf Projekte verwiesen, Ergebnisse nationalen Ebene zu etablieren. zudem mit dem niedrigschwelligen veröff entlicht und zu Veranstaltungen Förderverfahren ohne feste eingeladen werden kann. Zusätzlich Oftmals steht am Anfang von Antragsfristen und der Möglichkeit der lässt sich feststellen, dass die erfolgreichen Projekten eine Mikroförderung schnelle Reaktionen Möglichkeit, über die Förderung externe unkonkrete, „fi xe“ Idee. Um daraus ein auf aktuelle Entwicklungen wie Expertise einzubinden, die Qualität, zielorientiertes Projekt konzipieren und beispielsweise HoGeSa (Hooligans Breitenwirksamkeit und Nachhaltigkeit 5 dieses wirksam umsetzen zu können, gegen Salafi sten), rechte Gewalt von Projekten gesteigert hat. erwies sich in vielen Fällen ein intensives oder sexualisierte Diskriminierung. Coaching der Antragstellenden als Die Grundidee, durch Kooperation Was die Grundstruktur des Förderpools 2 notwendig, denn mitunter kamen die und Netzwerkbildung Synergien und betriff t, so hat sich die Einbindung interessantesten, innovativsten Ideen nachhaltige Wirkungen zu erzielen, unterschiedlicher Institutionen gerade von Personen/Gruppen ohne wurde vielfach umgesetzt. bewährt. Die beteiligten Akteure (DFL, explizite Projekterfahrung. FH Potsdam, Ministerium des Innern 4 2 Kleinere Projekte erlangten durch die NRW, Gesellschaft Demokratische Regelmäßig wurden außerdem Unterstützung der DFL Popularität, und Kultur ZDK Berlin) können jeweils bis zu drei Ideenwerkstätten pro größere, aufwendigere Projekte konnten spezifi sche Expertise in den Prozess der Jahr in unterschiedlichen Regionen durch PFiFF überhaupt erst verwirklicht Entscheidungsfi ndung über einzelne Deutschlands abgehalten, die darauf werden. Öff entlichkeitswirksame und Anträge sowie bezogen auf die Frage der ausgerichtet waren, dass Interessenten mediale Darstellungen wurden auf zukunftsorientierten Weiterentwicklung 22 die Förderungsmaßnahme unterschiedlichen Ebenen realisiert, des Förderinstrumentariums einbringen. kennenlernen, sich Ideen für Projekte einholen oder auch ihre eigenen Ideen 1 zur Diskussion stellen konnten. Die Sondermittel aus dem Förderpool 9 haben Vereine, Fans und Initiativen landesweit motiviert, eine Vielzahl von Projekten zu initiieren, die eine neue Perspektive auf engagierte Fankultur eröff nen sowie das Bewusstsein in ANZAHL DER PROJEKTE 4 der Fanszene und im Vereinsleben für gesellschaftsrelevante Themen schärfen. MIT GLEICHER HAUPT-ZIELDIMENSION Die positiv ausgerichtete Wahrnehmung von Fans und Fankultur in den Clubs und in der Öff entlichkeit ist gestiegen. Dies erzeugt Folgewirkungen wie ) eine Imageveränderung des Vereins 3 (3% %) (9 und Werbung für ein positives 8 10 Fanleben. Bedeutsam ist auch, 6 3 dass vielerorts fußballbegeisterte ) 0 % (3 8 Menschen aus unterschiedlichen ( 4 7 %

Fanmilieus und professionelle ) )

Akteurinnen und Akteure (etwa aus %

4 ( 4 90 gesamt FAZIT

PFiFF ist inzwischen im fanbezogenen Spektrum der Profi ligen breit 38 (42 verankert. Die DFL Deutsche Fußball %) Liga hat mit der Erschaff ung des Förderpools auf beispielhafte und nachahmenswerte Art und Weise in die Förderung der Fankultur investiert. Es Fußballkultur, Geschichte gibt – auch auf internationaler Ebene – kein vergleichbares Förderprogramm Antidiskriminierung, Integration/ mit ähnlicher und thematisch so Inklusion, Gewaltprävention 65 breit gefächerter Wirkung in die an 30 unterschiedlichen 25 90 Fanszenen. PFiFF hat durch die Vielzahl Interkulturelle Begegnung standortübergreifende Bundesliga/2. Bundesliga- gesamt der fi nanziell unterstützten Projekte Standorten erkennbar präventive Wirkung entfaltet Prävention, Alltagsbewältigung sowie zur positiven Wahrnehmung des Fußballs und der Fankultur vor Ort, in Dialog Fans–Polizei den Regionen und auch bundesweit entscheidend beigetragen. Verhältnis Fans–Vereine/Verbände 20 KOMMENTIERUNG ZDK + MINISTERIUM DES INNERN NRW KOMMENTIERUNG ZDK + MINISTERIUM DES INNERN NRW 21

„PFiFF-PROJEKTE „GROSSARTIGE SIND IN DER IDEEN DANK PFiFF FANARBEIT EIN VERWIRKLICHT“ MINISTERIUM DES INNERN DES LANDES NOVUM“ NORDRHEIN-WESTFALEN

ZDK GESELLSCHAFT

DEMOKRATISCHE KULTUR Jedes Wochenende ziehen die Spiele der Bundesliga und 2. Bundesliga zusammen mehr als 550.000 Besucher und Besucherinnen in die Fußballstadien. gGMBH / EXIT-DEUTSCHLAND Damit sind die beiden höchsten Spielklassen in Deutschland die zuschauerstärksten in ganz Europa. Die Fußballfankultur in der Bundesrepublik Deutschland ist vielfältig und im internationalen Vergleich einzigartig.

Dabei gestaltet der Fußball neben dem reinen Erlebnis des Spiels am Wochenende weitaus mehr: Das Ereignis verbindet, schaff t gemeinsame Identitäten, baut Der Fußball ist ein Schauplatz für Der DFL Deutsche Fußball Liga Einsichten und Erfahrungen sind von Beziehungen sportbegeisterter Anhänger zueinander auf, gibt Orientierung und Sports- und Kampfgeist, er steht e. V. rief im Jahr 2014 den „Pool besonderem Wert für die Beurteilung stiftet Kultur. Dieser soziale Klebstoff hilft bei der Orientierung und Selbstfi ndung für Fairness, Solidarität, Toleranz zur Förderung innovativer Fußball- von Lagen und die Bewertung von des Einzelnen. und Gemeinsamkeit. Leider nutzen und Fankultur“ (PFiFF) ins Leben Konzepten. Vor diesem Hintergrund bestimmte Gruppierungen ihn aber und ist damit angetreten, zur hilft die ZDK bei der Auswahl Der Förderung genau dieser Ansätze widmet sich PFiFF. Mit den Fördergeldern auch immer wieder als Bühne für Förderung einer positiven Fankultur von Projekten, die dazu geeignet realisiert der DFL e. V. sozialpädagogische Projekte, um das Potenzial der fremdenfeindliche, rassistische und beizutragen – einer Fankultur, die sind, die Fankultur fördernd zu friedlichen Fußballfans zu stärken und die Vielfalt der nationalen und antisemitische Hetze. In manchen den Menschlichkeit fördernden Geist beeinfl ussen sowie extremistische internationalen Identifi zierungsmöglichkeiten durch oder mit dem Fankreisen versuchen politische des Sports weiterentwickelt und Erscheinungen zurückzudrängen. Fußball zu unterstützen. Extremisten und andere Radikale, weiterträgt. So konnten vielfältige Projekte ihren Einfl uss geltend zu machen gegen Antisemitismus und zum Hieraus wurden über das gesamte Bundesgebiet verteilt und eigene Strukturen zu bilden. Als Mitglied der PFiFF-Steuerungsgruppe Abbau von Fremdenfeindlichkeit, zahlreiche großartige Ideen verwirklicht, die sich für ein Ideologisierte Verblendung, Hass und unterstützt die ZDK Gesellschaft Sexismus und Gewalt befürwortet besseres Miteinander und gegen Ausgrenzung sowie für die Gewalt gegen die „Anderen“, gegen Demokratische Kultur gGmbH mit der werden. Besonders beeindrucken Identifi zierung mit dem Verein und seiner Historie einsetzen. Fremde, Ausländer und die Polizei sind Ausstiegsinitiative EXIT-Deutschland hierbei Projekte, die von eigentlich Kernstücke einer Unkultur, die gegen dieses Anliegen, insbesondere, rivalisierenden Fangruppierungen Insbesondere Toleranzentwicklung und Antidiskriminierung den Sport, gegen die Freiheit und gegen wenn es darum geht, Erkenntnisse verschiedener Clubs gemeinsam jedweder Art, die Gewaltprävention und Integration, aber die Würde der Menschen gerichtet jener einzubringen, die den Fußball realisiert werden. Derartige Projekte, auch Dialogförderung mit Ordnungsbehörden, Polizei und ist. Einem solchen Gedankengut zuvor selbst als Handlungs- und wie sie in dieser Art durch PFiFF Justiz sind von herausgehobener Bedeutung, damit die und solchen Bestrebungen gilt es Entfaltungsraum von Ideologie und ermöglicht werden, sind in der Freude am Fußball ungetrübt im Vordergrund steht. entschieden entgegenzutreten. Gewalt missbraucht haben. Deren Fanarbeit ein Novum. PFiFF leistet damit eine wertvolle Unterstützung zur Sicherheit in und an den Stadien.

Bernd Heinen Inspekteur der Polizei des Landes Nordrhein-Westfalen und Vorsitzender des Nationalen Ausschusses Sport und Sicherheit 22 ÜBERSICHT DER 76 PORTRÄTIERTEN PROJEKTE ÜBERSICHT DER 76 PORTRÄTIERTEN PROJEKTE 23

BREMEN HESSEN

BREMEN DARMSTADT Plan F zur Förderung innovativer Fußball- und Fankultur Fußball ist anders

FRANKFURT Die Macht des Sports – was macht der Sport mit uns? NIEDERSACHSEN Yalla – Jerusalem Wall Painting Die Macht des Sports – Teil II BRAUNSCHWEIG Warum gehen die Leute zum Fußball? Aktionsjahr für Toleranz, Vielfalt und Respekt Fußballfans machen Theater HAMBURG WOLFSBURG Gemeinsam bewegen – Wir schauen hin 5 Streetkick gegen Homophobie HAMBURG Millerntor Gallery Fußball und Liebe Audioguide von Kindern für Kinder NORDRHEIN-WESTFALEN 1 Handlungskonzept Inklusion beim HSV Deportiert aus der Mitte Hamburgs DORTMUND Borussia verbindet Borussia verbindet II: Ins Stadion geht doch jeder BERLIN Fanfahrradtour (Dortmund/Gelsenkirchen) Perspektivwechsel 2 4 BERLIN DUISBURG FuMa präsentiert das Fanhaus Die Macht der Kurve Hertha BSC – Aus der eigenen Geschichte lernen!

DÜSSELDORF Fortuna in der NS-Zeit SACHSEN GELSENKIRCHEN Knappenkids auf Streife Mit Blaulicht auf Schalke Fanstammtisch für Fans mit Handicap Benchmarking-Fanbetreuung Schalke 4.0 18 Schüler erleben Toleranz – Fanfahrradtour Willkommen auf Schalke BAYERN KÖLN Antisemitismus und Fanaustausch AUGSBURG Mitgemacht! 1 Augsburg Calling LEVERKUSEN Augsburg Calling Recalls Gedenkstättenfahrt Augsburg Calling Pro Dialog 5 FCA-Kids-Club kreativ MÖNCHENGLADBACH Fanpatenschaften MÜNCHEN Werkstatt Fußball in München PADERBORN Fankultur-Wanderausstellung Mehr als nur ein Spiel – Fußball im Nationalsozialismus Sechzge, Oide! Mit Leib und Seele Löwin Workshop zur Dialogförderung zwischen Fans und Verein In Farben getrennt – in Erinnerung vereint

WUPPERTAL 4 NÜRNBERG Wahlen – Proteste – Istanbul United Weltfußballtheater ConnAct!

RHEINLAND-PFALZ BUNDESWEIT KAISERSLAUTERN Tribunes sans frontières STANDORTÜBERGREIFEND F_in Netzwerk Frauen im Fußball MAINZ Fankultur würdigen und stärken In unserer Kurve ist noch Platz Rechte Lebenswelten im Fußball Streetkick unterm Regenbogen Diversität unter Fußballfans Streetkick unterm Regenbogen 2018 Fachtag: HoGeSa, Pegida und kein Ende in Sicht? 10 Filmdokumentation Ferne Liebe 5 Kongress: Fußball und Menschenrechte BADEN-WÜRTTEMBERG Werde aktiv in deinem Block! Football Pride Week Tagesseminar Fankulturen, rechtsextreme FREIBURG Bedrohungen, Opferberatung Redaktion Fankurve Brot und Spiele Cup FankulTOUR 21 Der lange Abend der fernen Liebe – Exilfans on Tour Das erste Vereinslied des SC Freiburg Antidiskriminierungsstelle auf Verbandsebene Fan.Tastic Females – Football Her.Story HEIDENHEIM Podiumsdiskussion 11mm Dialogförderung Polizei und Fußballfans Fußball im Konzentrationslager KARLSRUHE/BERLIN Brot und Spiele Cup 2017 Gedenkstättenfahrt nach Auschwitz/Krakau Geschlechtervielfalt in der Fußballfankultur!? Dokumentation Football Pride Week Fanbetreuung International Walking Football League 24 PROJEKTVORSTELLUNGEN 25

Aktionsjahr für Toleranz, Vielfalt und Respekt

Ein Zeichen gegen Rassismus setzen sowie Kinder und Jugendliche über den Fußball für eine antidiskriminierende Haltung sensibilisieren – mit diesen Zielen begingen Eintracht Braunschweig und das Fanprojekt Braunschweig gemeinsam mit vielen Beteiligten ihr „Aktionsjahr für Toleranz, Vielfalt und Respekt“. Unter der Schirmherrschaft von Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil standen über einen Zeitraum von fast eineinhalb Jahren zahlreiche Aktionen rund um die Themen Antidiskriminierung und Toleranz auf der Agenda.

So wurde etwa mit Mitteln der kulturellen und politischen Bildung, unter anderem an Standorten von „Lernort Stadion“, einem Leuchtturmprojekt der DFL Stiftung, sowie in Antirassismus-Workshops, versucht, das Selbstbewusstsein der teilnehmenden Jugendlichen zu stärken und sie für Toleranz, Vielfalt und Respekt zu sensibilisieren. 50 Schulklassen aus Braunschweig beteiligten sich an einem Kreativwettbewerb und gestalteten Banner mit ausdrucksstarken Sprüchen und Bildern für Toleranz. Diese wurden im Rahmen der Abschlussveranstaltung des Aktionsjahres ausgestellt, einige sogar von einer Jury mit Preisen ausgezeichnet. Jugendliche NAME DES PROJEKTES und andere Fans des Clubs für die Gräueltaten ausartenden Aktionsjahr für Toleranz, Vielfalt und Respekt Rassismus zu sensibilisieren stand im Fokus einer Bildungsreise nach Auschwitz. In Braunschweig tauschten sich relevante PROJEKTVERANTWORTUNG Beauftragte der Stadt und von Eintracht Braunschweig über den Eintracht Braunschweig GmbH & Co. KGaA, Stand der Aufarbeitung der Geschichte des Clubs zur Zeit des Fanprojekt Braunschweig Nationalsozialismus aus. Auf Stärkung der eigenen Persönlichkeit und des Selbstwertgefühls zielten die Projekte „PowerKids“ STANDORT und „Ich bin genauso wie du“ ab. Hier erlernten Kinder mit und Braunschweig ohne Behinderung sowie mit und ohne Migrationshintergrund Selbstbehauptungstechniken und konnten gemeinsam an KOOPERATIONEN/NETZWERK Trainingseinheiten mit Profispielern teilnehmen. Zentrum demokratische Bildung, Arbeitsstelle Rechtsextremismus und Gewalt, Musische Der Vielfalt der Fankulturen von Eintracht Braunschweig Akademie Braunschweig im CJD Braunschweig, wurde durch mehrere Aktionen Aufmerksamkeit geschenkt: Stadtsportbund Braunschweig e. V., Büro für Eine Auseinandersetzung mit Ausprägungen und der Migrationsfragen der Stadt Braunschweig, Bedeutung von Fußball- und Fansprache fand im Rahmen Robert Bosch Stiftung/DFL Stiftung, Show eines Workshops statt, bei dem ein virtuelles Wortmuseum Racism the Red Card Deutschland e. V., Bündnis mit allgemeinem sowie Eintracht-spezifischem Vokabular aktiver Fußballfans (BAFF), Aktionsbündnis entwickelt wurde. Dieses ist online abrufbar sowie im Aufgang FARE, Special Olympics, Bürgerstiftung zur Haupttribüne des Eintracht-Stadions abgebildet. Wie Braunschweig vielfältig wiederum die Menschen sind, die ihre Begeisterung und Liebe zum Club verbindet, porträtierte eine bekannte PROJEKTLAUFZEIT Fotografin aus Braunschweig. Bei zahlreichen Gelegenheiten, 01. Februar 2014 – 16. Juli 2015 zum Beispiel im Rahmen des PFiFF-Projektes „Eintracht ist unser Leben“ am Staatstheater Braunschweig, wurde die SCHWERPUNKTE Fotoreihe „EINTRACHT zeigen“ bereits ausgestellt. Toleranzentwicklung, Netzwerkbildung, Leitbildentwicklung Zum Abschluss des Aktionsjahres entwickelte Eintracht Braunschweig ein Leitbild, mit dem sich der Club deutlich WEITERE INFORMATIONEN* für Respekt, Toleranz und Vielfalt ausspricht. Unterstrichen wortmuseum.de wurde dies durch die Produktion eines Videos unter dem eintracht.com Titel „Wir sind Eintracht – Respekt!“, das seither vor allen bit.ly/2M99cDD Heimspielen gezeigt wird. Das Aktionsjahr mündete letztlich in der Gründung einer Stiftung des Clubs zur Förderung BROSCHÜRE von Gesundheit, Jugend- und Altenhilfe, Erziehung und „Aktionsjahr für Toleranz, Vielfalt Bildung, Toleranz und Völkerverständigung, Sport sowie des und Respekt“ (PFiFF-Portal) bürgerschaftlichen Engagements zugunsten gemeinnütziger und mildtätiger Zwecke (Eintracht Braunschweig Stiftung), KONTAKT die auf ein gewachsenes und stabiles Netzwerk rund um den Nicole Kumpis-Giersig Fußball in Braunschweig zurückgreifen kann. Eintracht Braunschweig Stiftung Hamburger Straße 210 38112 Braunschweig

T +49 531 2323 00 E [email protected]

*Geben Sie den Kurz-Link in der Eingabezeile Ihres Internet-Browsers ein 26 PROJEKTVORSTELLUNGEN PROJEKTVORSTELLUNGEN 27

F_in Netzwerk Millerntor Gallery Frauen im Fußball Fußball und Kunst verband die Initiative Viva con Agua de St. Pauli e. V. bei ihrem Projekt „Millerntor Gallery“ im Stadion des FC St. Pauli. Zu dem außergewöhnlichen Kunst-, Musik- und Kulturfestival, an dem sich rund 100 Kunst- Um Frauen rund um den Fußball zusammenzubringen, und Kulturschaffende beteiligten, kamen mehr als 12.000 organisierte das „F_in Netzwerk Frauen im Fußball“ zu Besucherinnen und Besucher, darunter Fußballfans, politisch seinem zehnjährigen Bestehen ein Workshop-Wochenende und gesellschaftlich Aktive, Schulklassen, Menschen aus der in Neuharlingersiel. Frauen aus dem Fußballkontext aus Region, prominente Persönlichkeiten und im öffentlichen ganz Deutschland und Österreich trafen hier zusammen, Sektor Tätige. um Erfahrungen auszutauschen, sich zu vernetzen und an selbst gewählten Themen gemeinsam zu arbeiten. Ziel des Für das Festival wurden Teile des Millerntor-Stadions in eine Workshops war es, Strategien und Produkte zu entwickeln, große Gesamtkunstwerk-Galerie verwandelt. Es entstand um die Außenwirkung des Netzwerkes und von Frauen im eine kreative Mitmach-Plattform sowohl für Kunst- und Fußball zu verbessern. Kulturschaffende als auch für Besucherinnen und Besucher des Festivals. Die beteiligten Kunstschaffenden präsentierten F_in ist ein internationaler und hierarchisch flach ihre Werke, die sie zur Versteigerung zugunsten der Projekte organisierter Zusammenschluss von weiblichen Fans, von Viva con Agua zur Verfügung stellten. Verschiedene Fanprojekt-Mitarbeiterinnen, Wissenschaftlerinnen und Künstlerinnen und Künstler gestalteten zudem die Wände Journalistinnen. Gegründet wurde das Netzwerk im des Stadions und schufen somit Kunst, die für alle Fans Jahr 2004 im Rahmen der von der Koordinationsstelle des FC St. Pauli während der gesamten Saison 2014/15 Fanprojekte (KOS) veranstalteten Tagung „Abseitsfalle!?“. der 2. Bundesliga erhalten blieb. Zahlreiche Konzerte und Seitdem gehören dem stetig wachsenden Netzwerk rund ein Kinderprogramm waren ebenso Teil des Festivals wie 150 Frauen aus ganz Deutschland an, die regelmäßig Aktivitäten zum interkulturellen Dialog und ein Symposium kommunizieren. Der Name ­F_in vereint Fußball, Fans, zum Thema „Kreatives Engagement“ in Kooperation mit Fankultur und Frauen in einem Begriff. dem politischen Bildungswerk Umdenken Heinrich-Böll- Stiftung Hamburg. In Neuharlingersiel ging es den Frauen, die sich gegenseitig zumeist persönlich noch nicht kannten, zunächst darum, Durch die PFiFF-Förderung konnte das Festival, an dessen gegenseitiges Vertrauen aufzubauen. Eine solide Organisation und Durchführung viele Freiwillige und Vertrauensbasis war von großer Bedeutung, weil unter Geflüchtete beteiligt waren, in der vierten Auflage seine anderem weibliche Fans rivalisierender Clubs an dem Außenwirkung vergrößern, etwa durch einen eigenen Wochenende aufeinandertrafen. Auch vereinsinterne Internetauftritt. Die gesteigerte Anziehungskraft zeigte Differenzen zwischen Fangruppierungen anwesender Frauen sich in höheren Besuchszahlen und der gestiegenen standen für ein Wochenende im Hintergrund. Stattdessen Spendenbereitschaft für die von Viva con Agua initiierten wurden geteilte und eigene, oft diskriminierende Erfahrungen Wasserprojekte, die weltweit Menschen Zugang zu in der männlich geprägten Fußballfanwelt ausgetauscht sauberem Wasser ermöglichen sollen, beispielsweise durch und diskutiert. Vor allem ging es darum, etwas für sich den Bau von Brunnen. selbst zu machen, sich zu identifizieren, um Empowerment, NAME DES PROJEKTES Wohlfühlen, Stärke sowie darum, Dinge auch allein beim Millerntor Gallery Der Fußball und das Stadion als attraktiver Veranstaltungsort eigenen Club anzugehen. NAME DES PROJEKTES vermochten hier auf eindrückliche Art und Weise Gesellschaft, F_in Workshop PROJEKTVERANTWORTUNG Kultur und Sport zu verbinden sowie Menschen zu vernetzen, Neben einem Vortrag zu Männlichkeitskonstruktion mit Viva con Agua de St. Pauli e. V. um gemeinsam Positives zu bewirken. anschließender Diskussionsrunde war das Wochenende gefüllt PROJEKTVERANTWORTUNG mit intensiver Gruppenarbeit in Form einer Textwerkstatt. Fan-Projekt Bielefeld e. V., STANDORT Ziel war es, mehr Außenwirkung von F_in und dem Thema HSV Fanprojekt Hamburg Frauen beim Fußball zu erreichen und Themen transparent zu machen. Ausgangspunkt waren Formate wie Comics, STANDORT KOOPERATIONEN/NETZWERK Videoclips, Theaterstücke, Texte, Fotos, Aufkleber oder Bundesweit FC St. Pauli, FC St. Pauli – andere Produkte, die von den kleinen Gruppen mit selbst Abteilung Fördernde Mitglieder (AFM), ausgesuchten Themen und Inhalten gefüllt, gestaltet und KOOPERATIONEN/NETZWERK Fanladen FC St. Pauli, Momentum geplant wurden. Da die Arbeitsgruppen selbstbestimmt Deutsche Akademie für Fußballkultur, Worldwide, Deutsche Welthungerhilfe, agierten, gab es viel Zeit für Austausch und Diskussionen. Aktionsbündnis FARE, Bündnis aktiver Umdenken Heinrich-Böll-Stiftung Fußballfans (BAFF), Koordinationsstelle Fanprojekte (KOS), LAG Fanprojekte NRW, PROJEKTLAUFZEIT Football Supporters Europe September 2013 – Juni 2014

PROJEKTLAUFZEIT SCHWERPUNKT 13. – 15. Juni 2014 Toleranz, Partizipation, Kreativität und zivilgesellschaftliches Engagement SCHWERPUNKTE Vernetzung von Frauen im Fußballkontext, WEITERE INFORMATIONEN Empowerment millerntorgallery.org

WEITERE INFORMATIONEN BROSCHÜRE f-in.org Katalog „Millerntor Gallery #4“ fanprojekt-bielefeld.de KONTAKT KONTAKT Arne Vogler Miriam Hamid-Beißner Viva con Agua Ellerstraße 39 Neuer Kamp 30 33615 Bielefeld 20357 Hamburg

T +49 521 61060 T +49 40 3345 9608 E [email protected] E [email protected] 28 PROJEKTVORSTELLUNGEN PROJEKTVORSTELLUNGEN 29

Die Macht des Sports – Fanpatenschaften was macht der Sport mit uns? „Fanpatenschaften“ – so heißt ein innovatives Projekt, das das Fanprojekt De Kull in Kooperation mit mehreren freien Trägern sowie Abteilungen der Stadtverwaltung in Mönchengladbach realisiert hat. Dabei übernahmen Fans Was macht der Sport mit uns? Dieser Frage ging das freiwillig Patenschaften für 14- bis 18-jährige Jugendliche aus Eintracht Frankfurt Museum im Rahmen einer präventiv Mönchengladbach und unterstützten diese bei Problemen ausgerichteten Veranstaltungsreihe nach, in der es und Fragen rund um Schule, Familie und Beruf. insbesondere um Suchtproblematiken ging. Angesprochen waren jugendliche Fußballfans und junge Erwachsene, die von Das feste Netzwerk von Jugendhilfeeinrichtungen ermöglichte Fachleuten zum jeweiligen Problemfeld aufgeklärt wurden den Kontakt zu den Jugendlichen, die Interesse an der und sich mit betroffenen Prominenten über unterschiedliche Teilnahme am Programm hatten. Durch ein Patenschaftsbüro Suchtformen und Verhaltensweisen von Süchtigen koordiniert, wurden Freiwillige ab 21 Jahren aus der Fanszene austauschen konnten. Eine Kombination aus Workshops, rekrutiert und ein Pool aus potenziellen Paten und Patinnen Vorträgen und Podiumsdiskussionen ließ die intensive gebildet. Diese wurden fortwährend unterstützt, etwa bei Beschäftigung mit der jeweiligen Thematik zu. regelmäßigen Trainings- und Reflexionstreffen. Sie erhielten pro Monat ein festes Zeitkonto sowie einen Patenschaftsplan, Unter dem Titel „Einer geht noch – Genuss oder Sucht?“ der sich an dem Potenzial der Paten sowie den Bedürfnissen berichtete der ehemalige Fußballprofi Uli Borowka aus der Jugendlichen orientierte. seinem Leben zwischen Profifußball und Alkoholexzessen. Mit Schülern diskutierte er über die Risiken des Alkoholkonsums. Mit dem Programm unterstützte das Fanprojekt gezielt Dass auch Sport zur Sucht werden kann, führte der ehemalige Jugendliche, die Schwierigkeiten haben, einen Ausbildungs- Eintracht-Spieler Thorsten Legat am eigenen Beispiel vor. René oder Arbeitsplatz zu finden. Zudem ermöglichte es Schnitzler, ebenfalls Ex-Fußballprofi, warnte aufgrund eigener Jugendlichen mit familiären Problemen und Konflikten im Erfahrungen vor den negativen Auswirkungen einer Spielsucht. Elternhaus den Kontakt zu einer vertrauten Person, an die sie sich wenden können und die bei persönlichen Fragen In das komplexe Thema Depressionen führte ein Facharzt mit Rat und Tat zur Seite steht. Als besonderer Höhepunkt für Psychiatrie und Psychotherapie die Teilnehmenden für die Teilnehmenden wurden gelegentliche Besuche von zunächst wissenschaftlich ein, bevor Teresa Enke, Witwe des Bundesliga-Spielen für die Jugendlichen gemeinsam mit ihren verstorbenen ehemaligen deutschen Nationaltorwarts Robert Vertrauenspersonen organisiert. Enke, zusammen mit dem Enke-Biograf und Sportjournalisten Ronald Reng bewegende Einblicke in Robert Enkes Leben Das Projekt bewirkte auf struktureller Ebene eine mit der psychischen Krankheit gab. „Die Droge Fußball“ war Intensivierung der Vernetzung von Stadt, freien Trägern, Gegenstand einer Diskussionsrunde mit dem damaligen Jugendsubkulturen und den Fanszenen sowie eine Vorstandsvorsitzenden der Eintracht Frankfurt Fußball AG, Verbesserung des Ansehens der aktiven Fanszenen. Heribert Bruchhagen. Dabei wurde erörtert, inwiefern die Auf individueller Ebene erhielten die Fanpatinnen und ausgeprägte Begeisterung für einen Fußballverein Merkmale -paten Möglichkeiten, sich selbst weiterzubilden und eines Suchtverhaltens aufweisen kann. Triathlet Andreas selbstbestätigend zu erleben, wie das eigene ehrenamtliche Niedrig, der durch eine Therapie „vom Junkie zum Ironman“ NAME DES PROJEKTES Engagement Jugendlichen dabei hilft, private und/oder wurde, leistete als ehemaliger Drogenkonsument durch die Die Macht des Sports – berufliche Herausforderungen besser zu bewältigen. Schilderung seiner Lebensgeschichte Aufklärungsarbeit über was macht der Sport mit uns? NAME DES PROJEKTES den Weg in die Sucht, zu Folgen des Drogenkonsums und zu Fanpatenschaften Ausstiegswegen. PROJEKTVERANTWORTUNG Eintracht Frankfurt Museum PROJEKTVERANTWORTUNG Das Projekt zeigt eindrücklich, dass persönliche Erfahrungen Fanprojekt De Kull prominenter Vorbilder jugendliche und erwachsene Fans STANDORT motivieren können, sich mit komplexen Themen und Frankfurt STANDORT Sachverhalten auseinanderzusetzen. Die Attraktivität und Mönchengladbach Anziehungskraft des Fußballs wurde wirkungsvoll dazu KOOPERATIONEN/NETZWERK genutzt, neben Interessierten auch Betroffene zu mobilisieren. Drogenreferat der Stadt Frankfurt, KOOPERATIONEN/NETZWERK Die Veranstaltungsreihe hat somit neue Zielgruppen Gesundheitsamt Frankfurt, BildungsArena Borussia Mönchengladbach Stiftung, erschlossen. Zudem fanden in dem Projekt Organisationen Eintracht Frankfurt, Fan- und FPMG Supporters Club, Stadt zusammen, die auch nach Projektende weiterhin Förderabteilung Eintracht Frankfurt e. V., Mönchengladbach – Fachbereich Schule themenbezogen kooperierten. Frankfurter Fanprojekt e. V. und Sport, Stadt Mönchengladbach – Fachbereich Kinder, Jugend und Familie, PROJEKTLAUFZEIT Jugendwerkstatt Die Villa 11. September 2014 – 18. März 2015 PROJEKTLAUFZEIT SCHWERPUNKT 01. Juli 2014 – 31. Dezember 2014 Suchtprävention SCHWERPUNKT WEITERE INFORMATIONEN Jugendhilfe, zivilgesellschaftliches eintracht-frankfurt-museum.de Engagement, Empowerment

BROSCHÜRE UND VIDEO WEITERE INFORMATIONEN „Die Macht des Sports” dekull.de

KONTAKT KONTAKT Frauke König Philip Hülsen Eintracht Frankfurt Museum De Kull e. V. Mörfelder Landstraße 362 Hehnerstraße 54 60528 Frankfurt am Main 41069 Mönchengladbach

T +49 69 9550 3275 T +49 2161 6977 468 E [email protected] E [email protected] 30 PROJEKTVORSTELLUNGEN PROJEKTVORSTELLUNGEN 31

Augsburg Calling Fankultur würdigen und stärken Ein respektvolles Miteinander von Fans verschiedener Clubs ist das zentrale Anliegen von „Augsburg Calling“. Die Faninitiative bietet seit der Saison 2006/07 bei Heimspielen des FC Augsburg ein kulturelles Rahmenprogramm für Gäste- und Heimfans an. Gemeinsam mit dem FC Augsburg und Mit dem Projekt „Fankultur würdigen und stärken“, das der Regio Augsburg Tourismus GmbH gestaltete „Augsburg als eine Erweiterung des Internetangebotes fussball-gegen- Calling“ das Programm in der Saison 2014/15 erstmals nazis.de konzipiert wurde, zeigte die Amadeu Antonio Stiftung inklusiv und barrierefrei. rechtsextreme Tendenzen in der Gesellschaft und speziell im Stadion auf und berichtete über Initiativen gegen rechts im Neben den 17 Augsburger Bundesliga-Heimspielen Fankulturkontext. Dabei standen Formen gruppenbezogener organisierte die Initiative ein Programm bei fünf Menschenfeindlichkeit wie Rassismus, Sexismus, Auswärtspartien der Spielzeit 2014/15. Mit den Fans Homofeindlichkeit und Antiziganismus im Fokus. der jeweiligen Heimmannschaft fanden in Magdeburg, Bremen, Paderborn, Hamburg und Mönchengladbach Bereits seit 2012 informiert das Internetportal gemeinsame Aktionen statt, die im Vorfeld auch zusammen fussball-gegen-nazis.de über Rechtsextremismus geplant wurden. An den insgesamt 131 angebotenen und Gegenstrategien rund um den Fußball. Durch die Programmpunkten nahmen knapp 8.000 Fans teil. PFiFF-Förderung konnte das Angebot ab 2014 deutlich erweitert werden. Ziel war es, abseits der auf konkrete Neu im „Augsburg Calling“-Programm waren menschenfeindliche Vorfälle eingehenden Berichterstattung Kinderehrenrunden im Stadion, die gemeinsam mit dem einen Ort zu bieten, an dem sich Interessierte regelmäßig Kids-Club des FC Augsburg sowie Kindern aus den Kids-Clubs über rechtsextreme Entwicklungen rund um den Fußball der Gästeclubs bei jedem Heimspiel durchgeführt wurden. informieren können. Auf der Website dargestellte Obligatorisch war das Hissen einer Fahne des Gästeclubs am Gegenstrategien sollen Anreize schaff en, selbst im Verein, Augsburger Rathaus, um deren Fans willkommen zu heißen. in der Fankurve oder bei rassistischen Kommentaren beim Das Angebot umfasste zudem insgesamt 32 Stadtführungen, gemeinsamen Fußballschauen in der Kneipe aktiv zu werden. die nach entsprechender Anmeldung gegebenenfalls Eingebunden wurden hierbei insbesondere Fanszenen barrierefrei oder speziell für Kinder organisiert wurden. und Fanbeauftragte, die oft seit Jahren erfolgreich in den Gemeinsame Bootstouren, Kunstausstellungen und Fanpartys genannten Themenfeldern arbeiten, diese zuvor aber nicht rundeten die jeweils auf den entsprechenden Gastclub in einem solchen Rahmen darstellen konnten. Des Weiteren zugeschnittenen Wochenendaktivitäten ab. NAME DES PROJEKTES bietet die Seite ein Netzwerk mit Kontaktpersonen, die für Fankultur würdigen und stärken Fragen ansprechbar sind. Durch die Erweiterung des Angebotes und die Förderung durch die DFL wurde der Bekanntheitsgrad von „Augsburg PROJEKTVERANTWORTUNG Durch den Ausbau des Angebots sowie eine Neugestaltung Calling“ noch einmal deutlich erhöht. Unter anderem Amadeu Antonio Stiftung des Erscheinungsbildes von fussball-gegen-nazis.de konnten berichteten die ARD-Sportschau, die ZDF-SPORTreportage die Zugriff szahlen im Web, aber auch auf den diversen Social- sowie der Abosender Sky über die Faninitiative. NAME DES PROJEKTES STANDORT Media-Plattformern im Förderzeitraum mehr als verdoppelt Augsburg Calling Bundesweit werden. Große Aufmerksamkeit wurde zudem durch die „Augsburg Calling“ hat es in der Saison 2014/15 geschaff t, Publikation der Handreichung „Fair Play statt Hass – Was wir die positive Willkommenskultur in Augsburg noch fester zu PROJEKTVERANTWORTUNG KOOPERATIONEN/NETZWERK gegen Menschenverachtung und rechtsextreme Ideologien im verankern und den respektvollen Umgang zwischen Fans Regio Augsburg Tourismus GmbH netz-gegen-nazis.de (jetzt Belltower.News), Fußball machen können“ erreicht, die im September 2015 mit verschiedener Clubs nachhaltig zu fördern. Koordinationsstelle Fanprojekt (KOS), einer Aufl age von 2.000 Exemplaren erschien. Darin werden STANDORT Show Racism the Red Card Deutschland e. V., menschenverachtende Tendenzen in den Kurven sowie Augsburg Laut gegen Nazis, Publikative.org, Möglichkeiten zur Verhinderung dieser aufgezeigt. fare network, Bündnis aktiver Fußball KOOPERATIONEN/NETZWERK Fans (BAFF) FC Augsburg PROJEKTLAUFZEIT PROJEKTLAUFZEIT 15. Oktober 2014 – 15. Oktober 2015 Juli 2014 – Juni 2015 SCHWERPUNKTE SCHWERPUNKT Toleranzentwicklung, Präventionsarbeit, Entwicklung und Stärkung einer positiven Weiterentwicklung einer positiven Fußball- Willkommenskultur, Vernetzung, Prävention und Fankultur, Netzwerkbildung

WEITERE INFORMATIONEN* WEITERE INFORMATIONEN bit.ly/2JZLw1X fussball-gegen-nazis.de facebook.com/augsburgcalling BROSCHÜRE* KONTAKT „Fair Play gegen Hass – Was wir gegen Regio Augsburg Tourismus GmbH Menschenverachtung und rechtsextreme Schießgrabenstraße 14 Ideologien im Fußball machen können.“ 86150 Augsburg Download: bit.ly/2VVaM09

T +49 821 5020 726 KONTAKT E [email protected] Timo Reinfrank Amadeu Antonio Stiftung ANSPRECHPARTNER Novalisstraße 12 Gerhard Seckler 10115 Berlin

T +49 821 5920 50 T +49 30 2408 8610 E [email protected] E [email protected]

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Weltfußballtheater Rechte Lebenswelten im Fußball Fußball, Schauspiel und Kultur als Medien zur Integration von minderjährigen Geflüchteten nutzte das Fanprojekt Nürnberg im Rahmen seines Projektes „Weltfußballtheater“. Dabei wurden junge Geflüchtete über Sport und Kultur auf spielerische Art und Weise dabei unterstützt, einen Zugang zu Wie erkennen wir die Rechten in den Stadien? Über welche den für sie fremden gesellschaftlichen Abläufen in Deutschland Themen und Angebote erreichen Rechte ihr Umfeld? Was zu erhalten. können wir dagegen tun? Mit diesen Fragen beschäftigte sich die Agentur für soziale Perspektiven bei der Erstellung Ziel des Projektes war es, Sprachbarrieren abzubauen und ihrer Broschüre „Rechte Lebenswelten im Fußball“. Darin soziale Kompetenzen über gemeinsame positive Erfahrungen geht es auch darum, wie sich rechts orientierte Mentalitäten zu erlernen. In den wöchentlichen Fußball-Trainingseinheiten, und Lebenswelten erkennen lassen, wenn diese noch nicht die von dem ehemaligen Nürnberger Bundesliga-Profi Reinhold extremistisch ausgebildet sind. Hintermaier begleitet wurden, sollte das Gemeinschaftsgefühl der 13- bis 16-jährigen Jugendlichen gestärkt, aber auch Die Broschüre gibt fundierte Hinweise, um rechte Respekt und Teamgeist vermittelt werden. Zudem konnten Strömungen in Stadien besser erkennen und darauf die Teilnehmenden soziale Kontakte untereinander sowie zu adäquat reagieren zu können. Dabei setzt der Inhalt deutschen Gleichaltrigen knüpfen. nicht erst bei Rechtsextremismus und rechter Gewalt an, sondern beschäftigt sich zudem mit deren Vorstufen und In einem weiteren Teil des Projektes standen Sprachförderung, Entwicklungsräumen, in denen eine rechte Radikalisierung Körperbeherrschung und Steigerung des Selbstwertgefühls heranwachsen kann. Ziel ist eine Sensibilisierung aller im Zentrum eines Schauspielunterrichtes in der Kinder- und Verantwortlichen für rechte Strömungen, um ein frühzeitiges Jugendschauspielschule Young Talents unter der Leitung der Eingreifen zu ermöglichen. Schauspielerin Andrea Maria Hintermaier. Höhepunkt war ein gemeinsam aufgeführtes Theaterstück. In Kooperation mit der Die Handreichung informiert hierzu über rechte Ideologien, Kunstszene aus Gostenhof ging es dabei unter anderem darum, Milieus, Strukturen und den Lebensstil rechts orientierter mit dem Theaterspiel die Vergangenheitsbewältigung und Menschen. Sie enthält im Sinne der Aufklärung aber auch psychologische Verarbeitung des Erlebten bei den jugendlichen häufig verwandte Schlagworte oder Codes, mit denen die Geflüchteten zu befördern. Ideologien zum Ausdruck gebracht werden.

Ein zentrales Anliegen des Nürnberger Fanprojekts war es Die Tatsache, dass alle Projektbeteiligten aus aktiven zudem, die jugendlichen Geflüchteten mit Gleichaltrigen aus Fanszenen stammten, erleichterte den Zugang zu Nürnberg und Umgebung in Kontakt zu bringen. Hierzu wurde Fanprojekten und -szenen, deren Erfahrungsberichte die aktive Fanszene des 1. FC Nürnberg eingebunden, die wertvolle Informationen lieferten. Explizit ist diese Broschüre sich schon seit Längerem sozial engagiert. Bei gemeinsamen NAME DES PROJEKTES von Fans für Fans so verfasst, dass sie sich einer breiten Aktivitäten konnten die Geflüchteten so die Stadt Nürnberg aus Rechte Lebenswelten im Fußball Leserschaft erschließt. der Sicht Gleichaltriger besser kennenlernen – und natürlich auch die Verbundenheit der Fans zu ihrem „Club“ erleben. PROJEKTVERANTWORTUNG Zielpublikum der Handreichung sind vor allem Menschen, Agentur für soziale Perspektiven e. V. die im Kontakt mit jugendlichen Fans stehen. Die kostenlos verbreitete Broschüre soll die Bildungsarbeit in Lernzentren NAME DES PROJEKTES STANDORT und Kooperationsschulen, in Fanprojekten, Vereinen, Clubs Weltfußballtheater Bundesweit und Verbänden unterstützen und damit einen Beitrag zur Prävention gegen rechts liefern. PROJEKTVERANTWORTUNG KOOPERATIONEN/NETZWERK Fanprojekt Nürnberg Alice Salomon Hochschule Berlin, Fachhochschule Düsseldorf, Lesben- und STANDORT Schwulenverband in Deutschland, Hertha Nürnberg BSC, Berliner Fußballverband, Schleswig- Holsteinischer Fußballverband KOOPERATIONEN/NETZWERK Bayrische Sportjugend, Sportservice Stadt PROJEKTLAUFZEIT Nürnberg, Akademie Caritas Pirckheimer August 2015 – Oktober 2016 Haus, Asylbeauftragter im Sozialamt, Kinder- und Jugendnotdienst Nürnberg, Fußball- SCHWERPUNKTE Leistungs-Zentrum Hintermaier, Kinder- und Verhinderung von Diskriminierungen und Jugendschauspielschule Young Talents, Ausgrenzungen. Stärkung einer positiven Stadion Nürnberg Betriebs GmbH, aktive Fußball- und Fankultur Fanszene des 1.FC Nürnberg WEITERE INFORMATIONEN PROJEKTLAUFZEIT https://aspberlin.de Dezember 2015 – Dezember 2017 BROSCHÜRE* SCHWERPUNKTE „Rechte Lebenswelten im Fußball“ Toleranzentwicklung, bit.ly/2weLr1W Antidiskriminierungsarbeit, Inklusion/Integration KONTAKT Rechte Lebenswelten im Fußball KONTAKT Lausitzer Straße 7 Fanprojekt Nürnberg 10999 Berlin Königstraße 64 90402 Nürnberg T +49 30 6107 6462 E [email protected] T +49 911 2427 3030 F +49 911 2427 3031 *Geben Sie den Kurz-Link in der Eingabezeile E [email protected] Ihres Internet-Browsers ein 34 PROJEKTVORSTELLUNGEN PROJEKTVORSTELLUNGEN 35

Diversität Redaktion Fankurve unter Fußballfans Mit dem Ziel, jugendlichen Fußballfans Medienkompetenz zu vermitteln und sie für Themen wie Fankultur, Fanrivalitäten oder Fanfreundschaften zu sensibilisieren, startete das Jugendhilfswerk Freiburg seine „Redaktion Fankurve“. Im Mit der kulturellen Vielfalt unter Fußballfans und Laufe von knapp zwei Jahren beschäftigten sich insgesamt der Bedeutung der Migrationsgeschichte von Fans eines 15 junge Fußballfans im Alter zwischen 14 und 18 Jahren mit Proficlubs hat sich ein Forschungsprojekt der Universität der Recherche, Bearbeitung und journalistischen Umsetzung Siegen unter Leitung von Carsten Blecher beschäftigt. diverser Themen rund um den Fußball.

Ausgangspunkt war die Frage, warum Jugendliche mit Nach einer Kick-off-Veranstaltung im Herbst 2014 trafen Migrationsgeschichte in den Stadien der Bundesliga- sich die Jugendlichen monatlich zu Redaktionskonferenzen, Clubs unterrepräsentiert sind und sich die Diversität der in denen sie unter anderem auch medial geschult wurden, Einwanderungsgesellschaft im Stadion nicht widerspiegelt. etwa in der Führung von Interviews, der Bearbeitung Die Studie hat mit qualitativen und quantitativen Methoden von Audiobeiträgen oder der Erstellung verschiedener verschiedene Perspektiven integriert, um die Frage nach journalistischer Beitragsformen. Zwei Medienpädagogen Diversität unter Fans zu beleuchten. unterstützten die in Kleingruppen organisierten Jugendlichen einmal pro Woche bei ihrer Arbeit. Die jugendliche Zuschauerbefragungen, etwa zur familiären Redaktionsgruppe suchte sich eigene Themen, recherchierte, Migrationsgeschichte der Fans, lieferten Hinweise darauf, führte Interviews mit diversen Expertinnen und Experten und dass das Fußballpublikum hinsichtlich Migrationserfahrungen erstellte anschließend verschiedenartige Beiträge. Wichtig in der Familie nicht vielfältig ist. In Gruppengesprächen war den Betreuenden dabei, dass die Jugendlichen durch erklärten viele Jugendliche, dass sie ihren Lieblingsclub nach ihre journalistische Arbeit einen differenzierteren Blick auf die der Familientradition ausgewählt hätten. Über dem Interesse Themen entwickeln können. am lokalen Proficlub kann demnach die Begeisterung für den familiär weitergegebenen und geografisch oft weit entfernt Während des zweijährigen Projekts erstellte die „Redaktion vom Lebensmittelpunkt liegenden Lieblingsclub stehen. Fankurve“ einen eigenen Blog, in dem sie ihre diversen Artikel und Audio-Beiträge veröffentlichte. Hierzu wurde In Diskussionen sprachen die Jugendlichen zwar ein Logo kreiert, der Blog gestaltet und ab dem Frühjahr Diskriminierungserfahrungen nicht direkt an, doch schon 2016 regelmäßig neue Arbeiten eingepflegt. Bereits zuvor die Wahrnehmung einer homogenen deutschnationalen hatte die Gruppe die Gelegenheit, eine komplette Seite in Zugehörigkeit der Fans im Stadion führt offensichtlich dazu, der Badischen Zeitung zu gestalten und mit eigenen Artikeln dass sich Jugendliche nicht angesprochen und unwohl zu füllen. Zudem wurde eine einstündige Radiosendung fühlen können. Für den Bereich der sozialwissenschaftlichen aufgenommen und auf uniFM/PH88,4 ausgestrahlt. Die Fußballforschung ergibt sich hieraus, dass tendenziell Sendung beschäftigte sich mit dem Thema „Was ist ein großer ausgrenzungswirksame Aspekte der typischen Fußball- Verein, was ist ein kleiner Verein?“ und enthielt unter anderem Atmosphäre und der Inszenierungen in den Stadien NAME DES PROJEKTES ein Interview mit Christian Streich, dem Cheftrainer des Sport- eingehender erforscht werden sollten. Diversität unter Fußballfans Club Freiburg, sowie eine Fanumfrage.

Für die Praxis entwickelten die Projektverantwortlichen PROJEKTVERANTWORTUNG Ein weiterer Höhepunkt der Redaktionsarbeit war die erste beispielhafte Handlungsempfehlungen als Prof. Dr. Thomas Coelen, Carsten Blecher Organisation einer Lesung zum Thema „Wie politisch ist der Hilfestellung für eine diversitätssensible Ausrichtung der (Universität Siegen) Fußball?“, zu der rund 40 Zuhörerinnen und Zuhörer aus Proficlubs und deren Fanszenen. In einer Handreichung der aktiven Fanszene kamen. Als Gastreferenten konnten finden Interessierte eine Checkliste, die zum einen bei STANDORTE NAME DES PROJEKTES der Autor Pavel Brunßen, der aus seinem Werk „Zurück am der Analyse des Ist-Zustandes Hilfestellung bietet, auf Bundesweit Redaktion Fankurve Tatort Stadion“ las, sowie der Sportwissenschaftler Professor deren Basis sich zum anderen Ziele, Maßnahmen und Diethelm Blecking gewonnen werden, die über die politischen Aktivitäten ableiten lassen. In einem ersten Schritt gilt KOOPERATIONEN/NETZWERK PROJEKTVERANTWORTUNG Dimensionen des Fußballs aus Fansicht und der Sicht der es zunächst, auf allen Akteursebenen die Wahrnehmung BiBeriS – Bildung und Beratung im Sport, Jugendhilfswerk Freiburg e. V. Politik sprachen. von Ausgrenzungsmechanismen zu schärfen und das Kölner Fanprojekt kultursensible Selbstverständnis des eigenen Clubs zu STANDORT prüfen. Darauf aufbauend sind – ausgehend von den PROJEKTLAUFZEIT Freiburg skizzierten Empfehlungen – Veränderungsprozesse März 2015 – Februar 2016 anzuregen, um langfristig eine interkulturelle Öffnung der KOOPERATIONEN/NETZWERK Stadien zu befördern. SCHWERPUNKTE Sport-Club Freiburg, Fanprojekt FR, echoFM Diversität im Fußball PROJEKTLAUFZEIT BROSCHÜRE* November 2014 – Juni 2016 „Fußball in der Migrationsgesellschaft – Empfehlungen zum diversitätssensiblen SCHWERPUNKTE Umgang von Vereinen mit Fußballfans“ Selbstbewusstsein, Download: bit.ly/2VGW7AO Selbstwirksamkeitserleben, Stärkung der Medienkompetenz KONTAKT Carsten Blecher WEITERE INFORMATIONEN Forschungskolleg „Zukunft menschlich soccerbloggerfreiburg.tumblr.com gestalten“ der Universität Siegen Weidenauer Straße 167 KONTAKT 57076 Siegen Mirko Schumacher Jugendhilfswerk Freiburg e. V. T +49 271 7403 656 Konradstraße 14 M +49 176 7036 3644 79100 Freiburg E [email protected] T +49 761 7036 111 *Geben Sie den Kurz-Link in der Eingabezeile F +49 761 7036 130 Ihres Internet-Browsers ein E [email protected] 36 PROJEKTVORSTELLUNGEN PROJEKTVORSTELLUNGEN 37

Werkstatt Wahlen – Proteste – Fußball in München Istanbul United

Ein Konzept für fußballbezogene Stadtführungen in Das Verhältnis zwischen Profifußball und Politik in der bayrischen Landeshauptstadt München entwickelte Deutschland und in der Türkei war eines der Themen das Fanprojekt München gemeinsam mit engagierten der Projektreihe „Istanbul: Demokratie, Fußballkultur Fans. Zielgruppe für die Stadtführungen sind insbesondere und kultureller Transfer“, die das Wuppertaler Fanprojekt Fußballfans, die zu Gast in München sind, jedoch auch Fans gemeinsam mit dem Fanprojekt Schalke veranstaltete. des FC Bayern München, des TSV 1860 München sowie Die Initiative wurde im August 2014 ins Leben gerufen Einwohnerinnen und Einwohner Münchens. Während des und umfasste neben wissenschaftlichen Vorträgen und Projekts besuchten die Beteiligten unterschiedliche aus Filmvorführungen auch einen Austausch zwischen Fans des fußballhistorischer Sicht interessante Orte, um relevante Wuppertaler SV und des FC Schalke 04 sowie Anhängerinnen Details zusammenzutragen und eine Sammlung bereits und Anhängern der drei großen Istanbuler Clubs Besiktas, bestehender Angebote zu erstellen. Galatasaray und Fenerbahce.

Begleitend entstand eine Broschüre, die neben historischen Den Anfang der Projektreihe machte ein gemeinsamer Vortrag Daten und Fakten zur Stadt und dem Fußball in München von Prof. Dr. Lilo Schmitz von der Fachhochschule Düsseldorf Tipps für geführte, aber auch Vorschläge für eigenständige und der Islamwissenschaftlerin Cigdem Mercan-Ribb über Touren durch München und zu bedeutsamen Fußballstätten die Stadt Istanbul mit einem Einblick in die Bereiche Fußball enthält. Schwerpunktmäßig geht es darin um historische und Religion. Als Orientierungsrahmen der Diskussion Aufrisse zu den wichtigsten Epochen der Fußballgeschichte, dienten die Proteste rund um den Taksim-Platz im Jahr 2013. die Gründungsgeschichte der beiden bedeutendsten Clubs Die Anwesenden setzten sich dabei lebhaft mit Themen der Stadt, FC Bayern und TSV 1860, sowie Informationen zu wie politisches Engagement, Demokratieverständnis und den größten Stadien in München. Auch die Entwicklung des Rechtsstaatlichkeit auseinander. Infolgedessen wurde einige Frauen- sowie des Arbeiterfußballs wird in einem Kapitel Tage später der Film „Istanbul-United“ vorgeführt, der die dargestellt. Integriert sind zudem Informationen zu den im Solidarisierung der drei großen Istanbuler Ultragruppierungen Rahmen des Projekts entwickelten Touren, die eigenständig mit den Demonstranten am Taksim-Platz thematisiert. unternommen oder als Führungen angeboten werden. Anschließend stand Olli Waldhauer, der Regisseur des Films, Rede und Antwort. Das vorläufige Ende der Informationsreihe Das Fanprojekt bietet nunmehr allen Fußballfans, die zu bildete der Vortrag „Taksim ist überall“ der Carsi-München- Besuch in München sind, maßgeschneiderte, teilweise Gruppe, einem Ableger der Ultras von Besiktas Istanbul. von jugendlichen Fans geführte Touren von einer bis zu mehreren Stunden an. Je nach Wunsch besteht die Wenig später reiste eine Gruppe von etwa 20 Mitgliedern Möglichkeit, Stadtrundgänge zu Fuß, mit dem Fahrrad der Wuppertaler und Schalker Fanszene für eine Woche oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu unternehmen. nach Istanbul, um sich vor Ort vertieft mit der diskutierten Ergänzend zu den neu erstellten Touren informiert Thematik auseinandersetzen zu können. Es wurde ein die Broschüre über bereits bestehende Angebote der Treffen mit Fans von Besiktas organisiert. Im Mittelpunkt Clubs, Fanclubs und -initiativen wie beispielsweise standen das gegenseitige Kennenlernen, der Abbau von Stadionführungen oder themenbezogene Ausstellungen. möglichen Vorurteilen und der Austausch von Erfahrungen. Darüber hinaus traf sich die Reisegruppe auch mit Fans Das Projekt gab interessierten Fans die Möglichkeit, sich von Fenerbahce und Galatasaray zu inhaltsreichen intensiver mit der Geschichte des Fußballs in München NAME DES PROJEKTES Gesprächen. Bereits einen Monat nach der Reise gab es einen auseinanderzusetzen und gemeinsam eine nachhaltige Werkstatt Fußball in München Gegenbesuch einer Istanbuler Delegation in Deutschland, der Plattform zu schaffen, die speziell von Fans sowie von den Fans selbst organisiert wurde. interessierten Besuchern genutzt werden kann. Aus dem PROJEKTVERANTWORTUNG Projekt heraus entstand auch ein Netzwerk zur Geschichte Fanprojekt München NAME DES PROJEKTES des Fußballs in München. der AWO München Stadt Wahlen – Proteste – Istanbul United

STANDORT PROJEKTVERANTWORTUNG München Fanprojekt Wuppertal

KOOPERATIONEN/NETZWERK STANDORT fanarbeit.de, Stadtarchiv München, Wuppertal TSV 1860 München, FC Bayern München, Club Nr. 13 KOOPERATIONEN/NETZWERK Fanprojekt Schalke, Fachhochschule PROJEKTLAUFZEIT Düsseldorf, Goethe Institut Rabat Januar 2015 – April 2017 PROJEKTLAUFZEIT SCHWERPUNKTE August – November 2014 Geschichte des Fußballs SCHWERPUNKTE BROSCHÜRE Interkulturelle Begegnungen, Jugend- und „Rund um den Fußball in München“ Fanaustausch, Demokratiebildung

KONTAKT KONTAKT Lothar Langer Thomas Lükewille Fanprojekt München der AWO München Stadt Fanprojekt Wuppertal Admiralbogen 41 Wiesenstraße 118 80939 München 42105 Wuppertal

T +49 89 4523 3870 T +49 202 8702 7665 E [email protected] E [email protected] 38 PROJEKTVORSTELLUNGEN PROJEKTVORSTELLUNGEN 39

Plan F zur Förderung Borussia verbindet innovativer Fußball- Die Entwicklung von Strategien zur Förderung antidiskriminierender Arbeit bei Borussia Dortmund stand auf der Agenda eines viertägigen Workshops in Krakau und Fankultur mit Teilnehmenden aus unterschiedlichen Abteilungen von Borussia Dortmund, dem Fan-Projekt Dortmund e. V., der Jugendvertretung des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Beauftragten der Stadt Dortmund und der Mahn- und Gedenkstätte Steinwache Dortmund sowie Fanvertreterinnen Aktive Integration Geflüchteter haben sich das CSR- und Fanvertretern. Die gemeinsame Reise bildete den Management des SV Werder Bremen und das Fanprojekt Abschluss eines 20-monatigen Projekts, in dem Aktivitäten Bremen e. V. bei ihrem „Plan ‚F‘ zur Förderung innovativer gegen Rassismus und Diskriminierung im Umfeld des BVB Fußball und Fankultur“ auf die Fahne geschrieben. In umgesetzt wurden. Gleichzeitig war sie Auftakt für einen neu Kooperation mit der Flüchtlingshilfeorganisation Refugio zu gestaltenden Aktionsplan. Zur Förderung der weiteren Bremen e. V. organisierten sie unter anderem gemeinsame Zusammenarbeit wurde der weit entfernte Veranstaltungsort Auswärtsfahrten mit jungen Geflüchteten und Fans des SV gezielt gewählt, um durch intensive und gemeinsam Werder Bremen, um die bis dato eher sporadisch gebliebenen verbrachte Zeit das Netzwerk zu stärken. Kontakte zwischen zu Spielen eingeladenen Geflüchteten und Fans zu vertiefen. Zudem wurden längerfristige Nach einer Auswertung der bisherigen Aktivitäten trugen Folgemaßnahmen angeschoben. die Teilnehmenden Diskriminierungsformen zusammen und diskutierten Antidiskriminierungsinitiativen von Verbänden Über bestehende Programme und Netzwerke der clubeigenen und anderen Organisationen bezüglich ihrer Wirksamkeit. CSR-Marke „Werder bewegt. Lebenslang“ wurden gezielt Ziel war es, effektive Strategien zu finden, wie der BVB Gruppen von Geflüchteten angesprochen und zu den und die Stadt Dortmund Rechtsextremismus, Rassismus Fanfahrten eingeladen. Bereits während der Vorbereitung und Homophobie entgegentreten können. In gemischten der Speisen in den Flüchtlingseinrichtungen, besonders Kleingruppen wurden schließlich konkrete Projekte entwickelt, aber während der Reisezeiten und der gemeinsamen wie etwa die Gründung eines antirassistischen Freizeit- Unterstützung der Werder-Profis im Stadion erhielten die Fußballteams namens United Borussia mit Spielern vieler Mitreisenden ausreichend Gelegenheit, sich gegenseitig Nationen oder Kampagnen gegen Antisemitismus und kennenzulernen. Den Geflüchteten wurde dadurch die Homophobie („Schwarzgelb ist bunt“). Vonseiten des Clubs Teilhabe an der Werder-Fanszene ermöglicht, die Werder- und der Projektleitung gab es die Zusage, dass einige im Fans erhielten wiederum Einblick in Strukturen von Workshop entwickelte Projekte, je nach Aufwand, kurz- oder Einrichtungen für Geflüchtete. Die erlangten Kenntnisse langfristig umgesetzt werden sollen. konnten schließlich in die Weiterentwicklung bestehender Programme einfließen, mithilfe der beteiligten Fans wurden Neben der Arbeit im Workshop erhielten die Teilnehmenden so neue Maßnahmen zur Integration von Geflüchteten zudem Einblick in die Inhalte der vom Club seit einigen Jahren entwickelt, wie etwa Stadionführungen und Fußballturniere. angebotenen Bildungsfahrten für Fans zur Gedenkstätte Die gemeinsam verbrachte intensive Zeit war der Auftakt für Auschwitz. Besonderes Augenmerk wird dabei regelmäßig eine längerfristige Zusammenarbeit aller Beteiligten: Etwa auf den direkten Bezug zu Dortmund gelegt und den 30 Geflüchtete wurden deshalb in der Saison 2015/16 zu NAME DES PROJEKTES Spuren ehemaliger Dortmunder Bürgerinnen und Bürger den Heimspielen in den Ostkurvensaal, einen Treffpunkt der Borussia verbindet – Baustein I nachgegangen, die deportiert und ermordet wurden. Die Werder-Fanszene, eingeladen, um die gewonnenen Kontakte Gruppe besuchte die Feierlichkeiten zum 70. Jahrestag der aufrechtzuerhalten und zu vertiefen. PROJEKTVERANTWORTUNG Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA Auschwitz. Die Auswärtsfahrten waren ein effektiver Anstoß für die weiterführende, langfristige integrative Arbeit von Club, STANDORT Neben der Erstellung von Konzepten für Einzelprojekte war Fanprojekt, Fans und den entsprechenden Netzwerkstrukturen. Dortmund das weiterführende Ziel der Zusammenkunft die Entwicklung Die Geflüchteten konnten auf wirkungsvolle Art und Weise NAME DES PROJEKTES eines konkreten Zwei-Jahres-Aktionsplans für Borussia erreicht werden. Als Folge der positiven Erfahrungen nimmt Plan „F“ zur Förderung innovativer KOOPERATIONEN/NETZWERK Dortmund in Kooperation mit dem gesamten Netzwerk. das Fanprojekt Bremen regelmäßig minderjährige unbegleitete Fußball- und Fankultur BVB-Fanbeauftragter, BVB-Fan- und Die gemeinsame Auseinandersetzung mit der Thematik Flüchtlinge bei den U18-Fahrten mit, veranstaltet gemeinsame -Förderabteilung, BORUSSEUM, schuf Vertrauen und Verständnis für die Problemlagen. Turniere, führt Stadionführungen durch und lädt Geflüchtete PROJEKTVERANTWORTUNG BVB Stiftung „leuchte auf!“, Die Arbeitsgruppe engagiert sich auch nach der Reise und weiterhin ins Stadion ein. SV Werder Bremen, Fan-Projekt Bremen Fan-Projekt Dortmund e. V., Deutscher einem dazugehörigen Nachtreffen weiterhin und trifft sich Gewerkschaftsbund (DGB), Stadt Dortmund, regelmäßig als Netzwerk. Inzwischen wurden unterschiedliche STANDORT Mahn- und Gedenkstätte Steinwache Veranstaltungen zu den Themen Rassismus, Homophobie, Bremen Dortmund, Kompetenzgruppe Fankulturen Sexismus und Antisemitismus, darunter Lesungen und und Sport bezogene Soziale Arbeit (KoFaS) Aktionsspieltage sowie eine Konferenz zum Thema KOOPERATIONEN/NETZWERK Diskriminierung, organisiert und durchgeführt. Refugio Bremen PROJEKTLAUFZEIT 24. – 28. Januar 2015 PROJEKTLAUFZEIT August 2015 – Mai 2016 SCHWERPUNKTE Netzwerkbildung, Antidiskriminierungsarbeit SCHWERPUNKTE Integration, Toleranzentwicklung, Teilhabe BROSCHÜRE „Raus aus dem ABSEITS“ KONTAKT Harald Arends KONTAKT Sport-Verein Werder von 1899 e. V. Daniel Lörcher Abteilung CSR-Management Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA Franz-Böhmert-Straße 1c Rheinlanddamm 207–209 28205 Bremen 44137 Dortmund

T +49 421 4345 90 T +49 231 9020 0 E [email protected] E [email protected] 40 PROJEKTVORSTELLUNGEN PROJEKTVORSTELLUNGEN 41

Fachtag: HoGeSa, Pegida und Dialogförderung Polizei kein Ende in Sicht? und Fußballfans

Über die Entstehung, Verbreitung und Miteinander statt übereinander reden – diese gesellschaftspolitische Relevanz neurechter Netzwerke Prämisse stand bei dem Projekt „Dialogförderung Polizei im Fußballkontext informierten die Initiative Show Racism und Fußballfans“ (DiPoFu) im Vordergrund, das der the Red Card Deutschland, die Amadeu Antonio Stiftung 1. FC Heidenheim gemeinsam mit der in Heidenheim sowie die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft ansässigen Dualen Hochschule Baden-Württemberg Nordrhein-Westfalen im Rahmen eines Fachtages (DHBW) und in Kooperation mit dem Polizeipräsidium im DGB Tagungszentrum in Hattingen. Neben einer Ulm durchgeführt hat. Ziel des einjährigen Projekts, Auseinandersetzung mit aktuellen Entwicklungen wurde über das von Prof. Dr. Peter K. Warndorf und Ulrich Auer von mögliche Strategien gegen menschenfeindliche Tendenzen in der DHBW wissenschaftlich begleitet wurde, war es, der Gesellschaft und auch im Stadion diskutiert. Kommunikationsprobleme zwischen Polizei und Fans zu identifizieren und möglichst zu überwinden. Die 27 teilnehmenden Aktiven, unter anderem aus der gewerkschaftlichen Jugend(bildungs)arbeit, erfuhren in Zunächst wurde eine Befragung von Polizistinnen und drei einleitenden Vorträgen Fakten zur Vorgeschichte und Polizisten aller Dienstgrade sowie von Fans durchgeführt. Wirkungsmacht von HoGeSa (Hooligans gegen Salafisten), zu Insgesamt 463 Polizisten und 242 Fans beteiligten sich an deren Ausrichtung sowie zu Verbindungen von Fußballfans der Online-Erhebung. Im Anschluss an die Befragung führte zu Pegida (Patriotische Europäer gegen die Islamisierung das Projekt einen moderierten Dialog mit Polizeikräften des Abendlandes). In sich anschließenden Workshops durch. Dadurch wurde das interne Wissen im Bereich der untersuchten die Teilnehmenden anhand konkreter Stadionsicherheit ermittelt und Bereiche identifiziert, die Fallbeispiele Motive für Konflikte zwischen Hooligangruppen aus Sicht der jeweiligen Gruppen Verbesserungspotenzial und anderen Fans sowie Verbindungen von Hooligans zur bergen. Im Mittelpunkt standen Lösungsansätze für extrem rechten (Jugend-)Kultur. Themen, bei denen Widersprüche erkannt wurden. Beispielsweise benennen Fans die Polizei als einen In einem zweiten Teil des Fachtages wurden zu den erörterten wichtigen Partner für ein tolles Fußballereignis. Gleichzeitig Entwicklungen Gegenstrategien vorgestellt und diskutiert. In bekunden viele Fans, so wenig Polizeikontakt wie möglich den Fokus gestellt wurde hierbei, wie schwierig, aber wichtig haben zu wollen. es für Bundesliga-Clubs ist, auf entsprechende Tendenzen zu reagieren und diese nicht zu ignorieren, zu verharmlosen oder Dieses Dilemma soll durch einen verstärkten zu entpolitisieren. Die Moderatoren stellten einige Clubs als Informationsfluss zwischen Polizei und Fans überwunden besonders positive Beispiele für die koordinierte Bearbeitung werden, wobei insbesondere soziale Medien zum Einsatz von entsprechenden Handlungsfeldern heraus, die sich kommen sollen. Das Bewusstsein für die Wichtigkeit von positioniert haben, die Gefahr durch erstarkende rechte offener Kommunikation gegenüber den Fans wurde während Fanszenen ernst nehmen und Kampagnenarbeit nach außen des moderierten Dialogs geschärft. betreiben. Sie unterstützen insbesondere interne Strukturen und progressive Fanszenen, schulen Ordnungsdienste und Zum Abschluss des Projektes erarbeiteten Auer und sensibilisieren Mitarbeitende, aber auch das Profiteam unter Warndorf eine Handreichung für den moderierten Dialog, in anderem durch die Schaffung eines Selbstbildes. der die Ergebnisse detailliert analysiert werden und die der NAME DES PROJEKTES Polizei für ihre weitere Arbeit zur Verfügung steht. Die ersten Abschließend beschäftigten sich die Teilnehmenden mit Dialogförderung Polizei und Fußballfans Praxiserfahrungen sind durchweg positiv – ein wichtiges Good-Practice-Beispielen der Bildungsarbeit aus den Ergebnis des Projektes. Bereichen Schule und Jugendarbeit. Sie kamen zu dem NAME DES PROJEKTES PROJEKTVERANTWORTUNG Ergebnis, dass positive Werte erfolgreich über sportliche HoGeSa, Pegida und kein Ende in Sicht? Duale Hochschule Baden-Württemberg, Grundsätze wie Fair Play vermittelt werden können und sich in 1. FC Heidenheim 1846 der fußballnahen Bildungsarbeit mit jugendlichen Fußballfans PROJEKTVERANTWORTUNG zudem das Stadion als außeralltäglicher Lernort anbietet. Show Racism the Red Card – Deutschland e. V. STANDORT Heidenheim Über die inhaltlichen Ergebnisse hinaus gelang es STANDORT den Beteiligten auf dem Fachtag auch, sich zu einem Bundesweit KOOPERATIONEN/NETZWERK neuen Netzwerk zu formieren, Synergien zu nutzen und Polizeipräsidium Ulm gemeinsame Bildungsaktivitäten wie den durchgeführten KOOPERATIONEN/NETZWERK Workshop sowie breitenwirksame Kampagnen zu entwickeln Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft PROJEKTLAUFZEIT und durchzuführen. Nordrhein-Westfalen, Pawel Brunßen 01. Juli 2015 – 15. Juli 2016 (Transparent Magazin), Amadeu Antonio Stiftung, Universität Hannover, SCHWERPUNKTE Kompetenzgruppe Fankulturen und Sport Selbstregulierungsprozesse, Dialogförderung bezogene Soziale Arbeit (KoFaS), AStA Universität Wuppertal WEITERE INFORMATIONEN* bit.ly/2JvXBML PROJEKTLAUFZEIT 16. Mai 2015 KONTAKT Ulrich Auer SCHWERPUNKT 1. Fussballclub Heidenheim 1846 e. V. Aufklärung, Strategieentwicklung Schloßhaustraße 162 89522 Heidenheim a. d. Brenz KONTAKT Show Racism the Red Card – Deutschland e. V. T +49 7321 9471 800 Potsdamer Straße 132 F +49 7321 9471 801 10783 Berlin *Geben Sie den Kurz-Link in der Eingabezeile E [email protected] Ihres Internet-Browsers ein 42 PROJEKTVORSTELLUNGEN PROJEKTVORSTELLUNGEN 43

Fußball und Liebe FuMa präsentiert das Fanhaus „Alle reden über Fußball und Gewalt – wir feiern Fußball und Liebe“ – so lautete das Motto des „Fußball und Liebe“-Festivals am Millerntor-Stadion des FC St. Pauli. Ehrenamtliche des Vereins 1910 – Museum für den FC St. Pauli organisierten gemeinsam mit den Kiezhelden, Die Fan- und Mitgliederabteilung (FuMa) des 1. FC Union aktiven Fans des FC St. Pauli und anderen Organisationen und Berlin stellte im Rahmen eines Tags der offenen Tür ein neues Initiativen ein zweitägiges Fest mit Podiumsdiskussionen, Fanhaus noch vor dessen Fertigstellung vor. Die Veranstaltung Lesungen, Konzerten, Filmen, Workshops, Kinderprogramm, gab Fans die Gelegenheit, sich über geplante Aktivitäten Infoständen und einem Benefiz-Fußballmatch zwischen sowie Träger und Initiativen zu informieren, aber auch direkt United Glasgow FC und dem FC Lampedusa Hamburg, die mit Verantwortlichen zu diskutieren und eigene Ideen für eine sich beide intensiv um die Integration von Geflüchteten Nutzung des Hauses einzubringen. bemühen. „Liebesgeschichten, Liebeslieder und Liebeskünste“ standen für ein abwechslungsreiches Lese-, Musik- und Alle Interessierten direkt in den Planungsprozess Ausstellungsprogramm. einzubeziehen war eines der Hauptanliegen der Veranstaltenden. Durch die vorherige Feststellung und Das Festival stellte die positiven Seiten der Fußballfankultur Berücksichtigung tatsächlicher Bedarfe sollte sichergestellt in den Mittelpunkt und zielte darauf ab, die Sichtweise auf werden, dass die neuen Räumlichkeiten und entsprechende Fußballfans und die Wahrnehmung aller Menschen rund um Angebote später umfassend in Anspruch genommen den Fußball nachhaltig zu verändern. werden. Dabei sollten nicht nur ohnehin für den Verein Aktive, sondern alle Interessierten eine Stimme bekommen Den Start des Festivals bildete eine Talkrunde im Saal sowie die Chance erhalten, sich in der Vereinsarbeit zu der Fanräume zum Thema „Fußballromantik – nichts als engagieren. Eine Einladung zum Familienfest erfolgte zudem Nostalgie“, an der unter anderem Andreas Rettig, der spätere an Anwohnerinnen und Anwohner, um bereits im Vorfeld Kaufmännische Geschäftsleiter des FC St. Pauli, teilnahm. Der Bedenken auszuräumen und für Akzeptanz für die neue Haupttag des Festivals lockte 5.000 Besucher. Mehr als 150 Anlaufstelle zu werben. Für die Sammlung von Vorschlägen Mitwirkende, darunter 90 Kunstschaffende und Sportlerinnen diente eine Ideenbox. Verantwortliche des Vereins standen und Sportler, teilweise aus dem Ausland, bewirkten durch ihre zudem persönlich für Fragen und Diskussionen zur Verfügung. tatkräftige Mithilfe und ihr Engagement einen großen Erfolg. Ferner stellten sich vereinsnahe Initiativen und Träger sozialer Arbeit vor, boten direkte Hilfen an oder vermittelten Dem Publikum wurde ein thematisch abwechslungsreiches Ansprechpersonen und -institutionen. Eingebettet waren alle Programm geboten. Besonders Diskussionsveranstaltungen Aktionen in ein musikkulturelles Programm. zu Themen wie „Sexismus im Fußball“ oder „Soziale Bewegungen und Selbstorganisation“ waren stark Die Besucherzahlen übertrafen alle Erwartungen. Sowohl frequentiert. Angeregt durch die positive Ausrichtung der Mitmachaktionen als auch Hilfsangebote erhielten regen Veranstaltung mit zahlreichen Möglichkeiten zur Begegnung Zuspruch und stießen auf großes Interesse. Es gelang noch wurden viele Beteiligte dazu animiert, sich selbst in umfassender als erwartet, die anvisierten Zielgruppen Faninitiativen zu engagieren. Zudem konnten Fanthemen auch anzusprechen und zur Beteiligung an den Planungen zur vielen nicht fußballaffinen Menschen nahegebracht werden. Ausgestaltung des Fanhauslebens zu motivieren. Insbesondere Darüber hinaus bildeten sich über Vereine und Kulturmilieus trug die Veranstaltung zur Stärkung des Zusammenhalts hinweg zahlreiche neue Netzwerke. NAME DES PROJEKTES und der bestehenden Netzwerke bei, was dem Verhältnis Fußball und Liebe – das Festival zwischen Clubverantwortlichen, den unterschiedlichen Fans am Millerntor und Fangruppen sowie den Anwohnerinnen und Anwohnern langfristig zugutekommen wird. PROJEKTVERANTWORTUNG 1910 – Museum für den FC St. Pauli e. V. NAME DES PROJEKTES FuMa präsentiert das Fanhaus STANDORT Hamburg PROJEKTVERANTWORTUNG 1. FC Union Berlin e. V. KOOPERATIONEN/NETZWERK FC St. Pauli Kiezhelden, Aktionsbündnis STANDORT gegen Homophobie und Sexismus, Berlin Deutsche Akademie für Fußballkultur, Laut gegen Nazis e. V., Fanladen St. Pauli, KOOPERATIONEN/NETZWERK Viva con Agua de St. Pauli 1. FC Union Berlin Fan- und Mitgliederabteilung, Fanprojekt PROJEKTLAUFZEIT Streetwork Alte Försterei, Eiserner 14. – 16. Mai 2015 V.I.R.U.S. e. V., Eiserne Hilfe, Eisernes Netz, Wirtschaftsrat, Szene Köpenick SCHWERPUNKTE Fußball als positiv gestaltende, PROJEKTLAUFZEIT integrative Kraft 14. Juni 2015

WEITERE INFORMATIONEN SCHWERPUNKTE fußball-und-liebe.de Partizipation, Sozialraumbezug 1910-museum.de KONTAKT KONTAKT Sven Mühle Sönke Goldbeck 1. FC Union Berlin 1910 – Museum für den FC St. Pauli e. V. Fan- und Mitgliederabteilung Harald-Stender-Platz 1 An der Wuhlheide 263 20359 Hamburg 12555 Berlin

E [email protected] E [email protected] 44 PROJEKTVORSTELLUNGEN PROJEKTVORSTELLUNGEN 45

Knappenkids auf Streife Filmdokumentation Ferne Liebe Einen Aktionstag unter dem Motto „Knappenkids auf Streife“ für Kinder im Alter von 8 bis 13 Jahren organisierte die Polizei Gelsenkirchen gemeinsam mit dem Kids-Club des FC Schalke 04. Im Mittelpunkt stand dabei, kindgemäß und spielerisch über die polizeiliche Arbeit rund um einen Spieltag Wie leiden und leben Fans, die eine Fernbeziehung zu informieren. Ziel war es, bei den Kindern ein Bewusstsein mit ihrem Herzensclub führen? Dieser Frage ist der für die Relevanz der Polizeieinsätze zu erzeugen und ihnen Filmemacher und Journalist Martin Zeising in der Hinrunde Werte wie Zivilcourage und Hilfsbereitschaft zu vermitteln. der Saison 2015/16 auf den Grund gegangen. Zeising hat elf Berliner Fanclubs verschiedener Teams der Bundesliga Auf einer Stadionführung durften die etwa 60 Kinder die und 2. Bundesliga mit der Kamera begleitet. Im Rahmen des Leitstelle der Polizei in den Katakomben der VELTINS- Fußballfilm-Festivals „11mm“ feierte der Dokumentarfilm am Arena begutachten und einen Blick in die angeschlossene 17. März 2016 in Berlin Premiere. Arrestzelle werfen. Darüber hinaus stand die Besichtigung eines Polizeieinsatzfahrzeugs auf dem Programm. Ein halbes Jahr wurden in der Hauptstadt der Bundesrepublik Anschließend wurden die Knappenkids selbst zu kleinen ansässige Fanclubs des DSC Arminia Bielefeld, des VfL Polizistinnen und Polizisten. Ein Wettstreit unter den Kindern Bochum 1848, von Fortuna Düsseldorf, des Sport- entwickelte sich darum, wer die Uniform der Hundertschaft Club Freiburg, des 1. FC Kaiserslautern, von Borussia am schnellsten komplett angezogen hatte. Selbst das Mönchengladbach, des 1. FC Nürnberg, des VfB Stuttgart Schalker Maskottchen Erwin konnte sich dem nicht entziehen und anderer Mannschaften bei ihren Aktivitäten begleitet. und wurde von den Kindern als Polizist eingekleidet. Den Abschluss der Dreharbeiten bildete das traditionelle Abgerundet wurde der Tag mit einem gemeinsamen „Siege statt Hiebe“-Tischkicker-Turnier, bei dem die Mitglieder Austausch aller Beteiligten über die Lerninhalte. der verschiedenen Fanclubs aus der Hauptstadt die besten Tischfußballspielerinnen und -spieler aus ihren Reihen Der Aktionstag kam bei Kindern, Eltern, aber auch ermittelten. unbeteiligten Fans gut an. Aufgrund der positiven Resonanz, die sich unter anderem in Kommentaren in den sozialen Zeising filmte die Exilfans dabei nicht nur in ihren Berliner Medien zeigte, wurde das Projekt anschließend fortgeführt. Fußballkneipen, sondern fuhr mit den Spree-Bobbele (Sport- Zudem entschloss sich die Abteilung Fanbelange des Club Freiburg) und Clubberer 04 Berlin (1. FC Nürnberg) FC Schalke 04, auch jungen Erwachsenen (14 bis20 Jahre) zu ihren Auswärtsspielen bei RB Leipzig. Die Fanclubs die Gelegenheit zu geben, polizeiliche Arbeit an einem Clubberer 04 Berlin und Havelpralinen (Fortuna Düsseldorf) Spieltag kennenzulernen. organisierten zudem eine gemeinsame Tour zur Partie 1. FC Nürnberg gegen Fortuna Düsseldorf in Nürnberg. Darüber hinaus begleitete Zeising Die Spreeborussen 86 (Borussia Mönchengladbach) ins Berliner Olympiastadion zum Auswärtsspiel ihres Clubs und die Arminia Fans Berlin (Arminia Bielefeld) zum Bielefelder Auftritt beim 1. FC Union Berlin.

Einen ganz besonderen Moment lieferte die Begegnung zwischen dem DSC Arminia Bielefeld und dem Sport-Club NAME DES PROJEKTES Freiburg im September 2015: Da die Berliner Fanclubs Knappenkids auf Streife beider Vereine regelmäßig dieselbe Fußballkneipe besuchen, NAME DES PROJEKTES verfolgten an einem Freitagabend über 100 Fans beider Teams PROJEKTVERANTWORTUNG Filmdokumentation Ferne Liebe die Begegnung gemeinsam. Es ist eines von vielen im Film FC Gelsenkirchen-Schalke 04 e. V. dokumentierten Beispielen dafür, wie Fans verschiedener Clubs PROJEKTVERANTWORTUNG trotz der Rivalität sportlich und friedlich miteinander umgehen. STANDORT Clubberer 04 Berlin – Gelsenkirchen Offizieller Fanclub des 1. FC Nürnberg Während des Festivals „11mm“ wurde der Film in zwei Vorstellungen von mehr als 500 Zuschauerinnen und KOOPERATIONEN/NETZWERK STANDORT Zuschauern gesehen. Durch die positive Resonanz wurde Polizei Gelsenkirchen Bundesweit auch die Deutsche Akademie für Fußballkultur auf „Ferne Liebe“ aufmerksam und führte den Film im Mai 2016 PROJEKTLAUFZEIT KOOPERATIONEN/NETZWERK vor rund 120 Zuschauern vor. Martin Zeising war bei den Anfang April – Ende Juli 2015 Berliner Bagaasch (offizieller Fanclub Aufführungen jeweils vor Ort und diskutierte anschließend 1. FC Kaiserslautern), Spreeborussen (offizieller lebhaft mit dem Publikum. Später folgten auch Vorführungen SCHWERPUNKTE Fanclub Borussia Mönchengladbach), Sektion des Films in anderen Städten. Anstoß zum Prozess der Dialogförderung Westpolen (offizieller Fanclub 1. FC Köln), und Aufklärung zwischen Kindern, Spree-Bobbele (offizieller Fanclub Sport-Club Ordnungsbehörde und der Polizei Freiburg), Tischkickerturnier „Siege statt Hiebe“

VIDEO* PROJEKTLAUFZEIT bit.ly/2WVdZcD Juli 2015 – Mai 2016

KONTAKT SCHWERPUNKTE Stefanie Thiele Fußballkultur, Toleranzentwicklung, FC Gelsenkirchen-Schalke 04 e. V. Vernetzung Ernst-Kuzorra-Weg 1 45891 Gelsenkirchen WEITERE INFORMATIONEN exilfans.de T +49 209 3618 5891 facebook.com/ferneliebe F +49 209 3618 909 E [email protected] KONTAKT Clubberer 04 Berlin *Geben Sie den Kurz-Link in der Eingabezeile Ihres Internet-Browsers ein E [email protected] 46 PROJEKTVORSTELLUNGEN

Mit Blaulicht auf Schalke

Jedes Wochenende ist die Polizei rund um die Partien der Bundesliga im Einsatz. Gemeinsam mit den Clubs sorgt sie für eine möglichst reibungslose Durchführung des Spielbetriebs. Aber wie läuft die Arbeit der Polizei bei Fußballspielen hinter den Kulissen ab? Muss die Polizei auch während des Spiels arbeiten? Warum gibt es zudem Fanbeauftragte und wofür sind sie zuständig? Diesen Fragen gingen Jugendliche an zwei Aktionstagen in Gelsenkirchen auf den Grund, zu denen die Abteilung Fanbelange des FC Schalke 04, der Schalker Fan-Club Verband, das Schalker Fanprojekt und die Polizei Gelsenkirchen geladen hatten.

Bei einem gemeinsamen Treffen Ende 2015 im Gelsenkirchener Polizeipräsidium wurde von allen Beteiligten ein Konzept für ein zweitägiges Programm entwickelt. Dieses richtete sich besonders an Jugendliche zwischen 12 und 16 Jahren und wurde im Frühjahr 2016 auf den Aktionstagen in der Schalker VELTINS Arena umgesetzt.

Den Auftakt des ersten Programmtages markierte die Begrüßung im Schalker Vereinsmuseum, in deren Folge eine Stadionführung der besonderen Art auf die Jugendlichen wartete. So wurden die Teilnehmenden zum Gästeeingang des Stadions geführt und vom Ordnungsdienst gründlich kontrolliert, bevor es in den Innenraum des Stadions ging. Danach gab die Polizei einen Einblick in ihre stadioneigene Leitstelle, von der aus die Beamtinnen und Beamten das ganze Stadion überblicken können. Mitarbeitende des Fanprojekts und Fanbeauftragte erläuterten außerdem die Strukturen der heutigen aktiven Fanszene. Die Führung wurde mit einem Besuch der Mannschaftskabine abgeschlossen. Anschließend ging es für die Jugendlichen zum Polizeipräsidium. Dort demonstrierten die Polizisten und Polizistinnen ihre Ausrüstung und erklärten ihre Aufgaben während eines Bundesliga- Spieltags. Den Abschluss des Tages bildete ein gemeinsames Fußballturnier mit Polizeikräften, Jugendlichen und Mitarbeitenden des FC Schalke 04.

Am zweiten Programmtag erhielten die Jugendlichen beim Heimspiel gegen Bayer 04 Leverkusen einen Einblick in die praktische Arbeit von Polizei und Fanbetreuung. In einer gemeinsamen Talkrunde wurde den Jugendlichen noch einmal genau erklärt, welche Aufgaben die jeweiligen NAME DES PROJEKTES Beteiligten während des Spieltages erfüllen müssen. Mit Blaulicht auf Schalke – Ein Blick hinter die Nach einem kurzfristig organisierten Fußballspiel gegen Kulissen von Polizei und Verein Leverkusener Fans stand der Besuch der Bundesliga- Begegnung als Höhepunkt auf dem Programm. PROJEKTVERANTWORTUNG FC Gelsenkirchen-Schalke 04 e. V. Von allen Seiten wurde das Projekt als voller Erfolg gewertet. Die Beamtinnen und Beamten waren von der Möglichkeit, STANDORT heranwachsenden Fans ihre Rolle an einem Bundesliga-Spieltag Gelsenkirchen zu erläutern und damit Vorurteile abbauen zu können, angetan. KOOPERATIONEN/NETZWERK Polizei Gelsenkirchen, Schalker Fan-Club Verband, Schalker Fanprojekt

PROJEKTLAUFZEIT November 2015 – April 2016

SCHWERPUNKTE Akzeptanz, Dialog

VIDEO* bit.ly/2Hu6moa

KONTAKT FC Schalke 04 Ernst-Kuzorra-Weg 45891 Gelsenkirchen

E [email protected]

*Geben Sie den Kurz-Link in der Eingabezeile Ihres Internet-Browsers ein 48 PROJEKTVORSTELLUNGEN PROJEKTVORSTELLUNGEN 49

Fußball ist anders Benchmarking Fanbetreuung: Schalke 4.0 „Fußball ist anders“ lautete das Motto eines von der Fan- und Förderabteilung des SV Darmstadt 98 organisierten Festivalwochenendes mit Konzerten, Lesungen, Ausstellungen, Filmen, einem Blindenfußballspiel, Stadionführungen und vielem mehr. Welche Erwartungen haben Fans und Mitglieder an den Verein, welchen Service erwarten sie und welche Vorbild für das Projekt war das erfolgreiche „Fußball Mitwirkungsmöglichkeiten wünschen sie sich? Wie kann und Liebe“-Festival des FC St. Pauli. Angelehnt an das zudem die Balance zwischen „Tradition und Modernisierung“ Motto des SV Darmstadt 98 – „Aus Tradition anders“ – für einen Club in der Bundesliga gelingen? Um diese Fragen verdeutlichten die Projektverantwortlichen mit ihrem für den FC Schalke 04 zu beantworten und die Fanarbeit des eigenen Veranstaltungsmotto, dass „Anders sein“ als Clubs einer Prüfung zu unterziehen, führte die Katholische Bereicherung verstanden werden soll und für eine bunte Universität Eichstätt-Ingolstadt in Zusammenarbeit mit der und tolerante Fankultur steht. Unter der Mitwirkung von Abteilung für Fanbelange, Mitglieder und Sicherheit des rund 30 Ehrenamtlichen konnte an unterschiedlichen FC Schalke 04 eine groß angelegte Studie durch. Veranstaltungsorten ein abwechslungsreiches und speziell auf die Darmstädter Fans zugeschnittenes Programm Die Verantwortlichen kontaktierten zunächst relevante angeboten werden. Beteiligte wie Verkehrsbetriebe, Behindertenfanbetreuer, Volunteers, Ordnungsamt, Polizei und Feuerwehr, um Zur Eröffnung des Festivals sprachen im Rahmen einer deren Einschätzungen zu erfragen. Auch mit Vertreterinnen Podiumsdiskussion engagierte Persönlichkeiten über ihre und Vertretern verschiedener Schalker Fanorganisationen eigenen Erfahrungen zum Thema „Fußball ist anders“. wurden Expertengespräche geführt. Zur Analyse der Initiativen wie die über Depression aufklärende Robert- Servicequalität im Heim- und Gastbereich beobachteten die Enke-Stiftung, die Hilfe für krebskranke Kinder Frankfurt e. V. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler diverse Prozesse oder im Blindenfußball Aktive stellten sich an Infoständen bei Heim- und Auswärtsspielen. Zur Qualität der Schalker vor, sammelten Spenden und boten Mitmachaktionen an. Fanarbeit wurden darüber hinaus auch die Fanbeauftragten Besonderen Anklang fanden die in den Tagesstätten der der Gastvereine interviewt. Zusätzlich gab es eine Mitglieder- gemeindepsychologischen Zentren der Caritas von Hand sowie eine Fanbefragung. Das Vorhaben fand hohes Interesse gefertigten Lilien-Fanartikel. Eine außergewöhnliche Aktion bei Mitgliedern und Fans, an der Online-Umfrage beteiligten brachte zudem der dem FC St. Pauli verbundene Verein Viva sich nahezu 12.000 Personen. Diese brachten unter anderem con Agua e. V. nach Darmstadt. Exklusiv von einem Künstler rund 2.000 Verbesserungsvorschläge ein, die vom Club mit Lilienmotiven gestaltete Toilettendeckelunikate konnten geprüft und weiterverfolgt wurden und werden. zugunsten eines guten Zwecks erworben werden. Die Fotoausstellung „Tor-Blick-Winkel“ zeigte Fotos von Profi- Im Rahmen der Studie wurden alle relevanten Prozesse und Hobbyfotografinnen und -fotografen der Darmstädter im Verein überprüft und anhand der Ergebnisse optimiert. Fanszene, die ebenfalls erstanden werden konnten. Alle Erlöse Wichtig war für den Club dabei die Integration der Fans in kamen gemeinnützigen Vereinen und Initiativen zugute. diverse Service- und Entscheidungsprozesse.

Diverse Filme und Lesungen über Fußball und die Lilien NAME DES PROJEKTES Letztlich konnte der FC Schalke 04 durch das Projekt die zählten über das ganze Wochenende hinweg zum Angebot. Benchmarking Fanbetreuung: Schalke 4.0 Prozesse rund um An- und Abreise, den Aufenthalt im Stadion Zudem konnten Stadion- und Stadtführungen gebucht NAME DES PROJEKTES und die Fanbetreuung verbessern. Zudem ist das Konzept werden, für Kinderbetreuung und -programm war gesorgt Fußball ist anders PROJEKTVERANTWORTUNG kopierfähig, sodass auch andere Clubs ihre eigenen Prozesse und Interessierte erhielten die Möglichkeit, Blindenfußball FC Gelsenkirchen-Schalke 04 e. V., auf ähnliche Weise analysieren können, um die Fanarbeit zu kennenzulernen. Konzerte und Partys am Abend rundeten PROJEKTVERANTWORTUNG Katholische Universität Eichstätt- optimieren. Der FC Schalke 04 beabsichtigt, die Umfrage in die Festivaltage, die von mehr als 2.500 Menschen besucht Fan- und Förderabteilung des Ingolstadt regelmäßigen Abständen zu wiederholen, um jeweils aktuelle wurden, ab. Aufgrund des großen Interesses und der guten SV Darmstadt 1898 e. V., Fanprojekt Erkenntnisse zu erhalten und daran anknüpfend optimierende Resonanz bei der Lokalpolitik und in den regionalen Medien Darmstadt/Internationaler Bund STANDORT Veränderungen einzuleiten. planen die Veranstaltenden Folgefestivals. Gelsenkirchen STANDORT Darmstadt KOOPERATIONEN/NETZWERK xit GmbH KOOPERATIONEN/NETZWERK Fanbeauftragte des SV Darmstadt 98, PROJEKTLAUFZEIT Block 1898, 1910 – Museum für den August 2015 – Oktober 2016 FC St. Pauli e. V. SCHWERPUNKTE PROJEKTLAUFZEIT Kopierfähige Prozesse/ 25. – 27. März 2016 Organisationsformen der Fan-/ Mitgliederbetreuung SCHWERPUNKTE Fußball als positiv gestaltende, KONTAKT integrative Kraft Volker Fürderer FC Gelsenkirchen-Schalke 04 e. V. WEITERE INFORMATIONEN Ernst-Kuzorra-Weg 1 fufa-sv98.de 45891 Gelsenkirchen

KONTAKT Prof. Dr. Bernd Halfar Markus Sotirianos/Fabian Ortkamp Katholische Universität Eichstätt- SV Darmstadt 1898 e. V. Ingolstadt/xit GmbH Fan- und Förderabteilung Fakultät für Soziale Arbeit Nieder-Ramstädter-Straße 170 Kapuzinergasse 2 64285 Darmstadt 85072 Eichstätt

T +49 6151 2752 366 E [email protected] E [email protected] E [email protected] 50 PROJEKTVORSTELLUNGEN PROJEKTVORSTELLUNGEN 51

Die Macht der Kurve Borussia verbindet II: Ins Stadion geht doch jeder Kunst als Mittel zur Kommunikation und Zusammenführung der Fanszene wollte das Fan-Gremium des MSV Duisburg mit seinem Projekt „Die Macht der Kurve“ nutzen. Ziel des Projekts war es, zwischen verschiedenen Fangruppierungen des Clubs, vor allem aus der Ultraszene, Um die Heterogenität in den Fankurven zu steigern, bedarf zu vermitteln. Diese hatten sich in der jüngeren es einer antidiskriminierenden und vielfaltsfördernden Vergangenheit immer stärker voneinander distanziert. Grundhaltung. Ausgehend von dieser Leitidee hat sich Durch das gemeinsame Kunstprojekt sollte nun wieder ein Borussia Dortmund mit seinem Projekt „Ins Stadion geht stärkeres Zusammengehörigkeitsgefühl unter den Fans doch jeder“ den Themen Antidiskriminierung und Vielfalt beschworen werden. verschrieben. Ziel war es, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Clubs und Fanprojekte stärker für Diskriminierungen zu Gemeinsam mit dem Fanprojekt Duisburg, der Zebraherde sensibilisieren und ihnen Ideen an die Hand zu geben, wie sie und der aktiven Fanszene wurden alle Fans und aktiv Einfluss auf die vielfältige Entwicklung von Fanszenen in Sympathisanten des MSV aufgefordert, Pläne für eine Bezug auf Antidiskriminierung nehmen können. künstlerische Verschönerung der Nordkurve des Duisburger Stadions einzureichen. Nach Auswahl der schönsten Ideen Hierzu wurde eine Broschüre mit dem Titel „Raus aus dem konnte mit der Umsetzung begonnen werden. Zunächst ABSEITS“ als Ideenratgeber für Menschen in der Fanarbeit wurden die Wände gereinigt, anschließend Schriftzüge entwickelt. Sie enthält grundlegende Informationen und Bilder von künstlerisch begabten Fans aufgetragen. zu verschiedenen Formen von Diskriminierung sowie An mehreren Terminen über ein Jahr verteilt arbeiteten die Hilfestellungen für die Entwicklung und Realisierung eigener Künstlerinnen und Künstler an der Gestaltung der beiden Projekte. Dabei bezieht sich der Leitfaden auf vielfältige Eingangsbereiche zur Nordkurve, die in den Vereinsfarben Formen von Diskriminierung, die unter anderem Menschen Blau und Weiß und mit verschiedenen clubbezogenen mit Migrationshintergrund, Homosexuelle, Menschen mit Motiven dekoriert wurden. Behinderung sowie Frauen betreffen, die in den aktiven Fanszenen oft unterrepräsentiert sind und daher eigene Festzustellen war eine deutliche Annäherung der zuvor Fanclubs gründen, um sichtbar zu werden und eigene entzweiten Fangruppierungen durch die gemeinsame Interessen zu vertreten. künstlerische Aktivität und die damit verbundene Interaktion. So wurde das Projekt nach Fertigstellung des ersten Eingangs „Raus aus dem ABSEITS“ geht auch den Fragen nach, wie von den Ultragruppen selbstständig fortgesetzt. Auch in der Fanbeauftragte und Fanprojekte die vielfältigen Fanszenen Kurve nahm die Spannung zwischen den Gruppierungen ab. noch besser ansprechen können, welche kreativen Maßnahmen sich dafür besonders eignen und welche Kooperationsbeziehungen sich hierzu anbieten.

Zur Konkretisierung eines Best-Practice-Beispiels lud die Borussia gemeinsam mit der DFL zudem verschiedene Fanbeauftragte im Rahmen der Präsentation der Broschüre zu einer Modellfahrt in die Gedenkstätte Auschwitz- Birkenau ein. In der Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrations- und Vernichtungslagers wurden im Rahmen eines Workshops Inhalte, Möglichkeiten und Perspektiven von Gedenkstättenfahrten als einer Form von Antidiskriminierungsarbeit erarbeitet. NAME DES PROJEKTES NAME DES PROJEKTES Borussia verbindet II: Die Macht der Kurve Ins Stadion geht doch jeder

PROJEKTVERANTWORTUNG PROJEKTVERANTWORTUNG Fan-Gremium MSV Duisburg Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA

STANDORT STANDORT Duisburg Dortmund

KOOPERATIONEN/NETZWERK KOOPERATIONEN/NETZWERK Zebraherde e. V., Fanprojekt Duisburg, Kompetenzgruppe Fankulturen und Sport MSV Duisburg bezogene Soziale Arbeit (KoFaS), AK Projekte

PROJEKTLAUFZEIT PROJEKTLAUFZEIT Juni 2016 – Oktober 2017 Juli 2015 – März 2016

SCHWERPUNKT SCHWERPUNKTE Selbstregulierung, Toleranz Antidiskriminierung

WEITERE INFORMATIONEN BROSCHÜRE facebook.com/Fan.Gremium.MSV.Duisburg „Raus aus dem ABSEITS“

KONTAKT KONTAKT Dirk Buhren Daniel Lörcher Fan-Gremium MSV Duisburg Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA Westendstraße 36 Rheinlanddamm 207–209 47138 Duisburg 44137 Dortmund

T +49 170 5390 742 T +49 231 9020 0 E [email protected] E [email protected] 52 PROJEKTVORSTELLUNGEN PROJEKTVORSTELLUNGEN 53

Hertha BSC – Aus der Gemeinsam bewegen – eigenen Geschichte lernen! Wir schauen hin

Die Aufarbeitung der Historie von Hertha BSC zur Zeit des Das Projekt „Wir schauen hin“, das der VfL Wolfsburg Nationalsozialismus stand im Mittelpunkt des Projektes „Aus gemeinsam mit einem großen lokalen Netzwerk der eigenen Geschichte lernen!“, das die Fanbetreuung von durchgeführt hat, bündelte vielfältige Aktivitäten, die Hertha BSC in Kooperation mit dem Fanprojekt Berlin initiierte. möglichst viele am Fußball beteiligte Menschen für die Themen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus, Ausgrenzung, Eine Projektgruppe aus Fans von Hertha BSC sammelte Gewalt und Alkoholmissbrauch sensibilisieren sollten. zunächst Informationen, besuchte relevante historische Orte in Berlin und sprach mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen. Im Im Zeitraum zwischen Juni 2015 und Ende Januar 2016 Anschluss reisten die Beteiligten ins polnische Auschwitz und fanden zahlreiche Projekte, Workshops und Veranstaltungen besichtigten dort das ehemalige Konzentrationslager. Ziel war statt. Den Anfang machte eine gemeinsam mit Fans es unter anderem, das Schicksal von Dr. Hermann Horwitz, des entwickelte Sozialkampagne, die die Grundlage der ersten Mannschaftsarztes von Hertha BSC, der in Auschwitz Kommunikation in der Öffentlichkeit bildete. ermordet wurde, nachzuvollziehen. Ein Gespräch mit einer Auschwitz-Überlebenden ermöglichte tiefe und bewegende Der Workshop „Rassismus im Fußball“ mit der Einblicke in die Taten der Nationalsozialisten und motivierte dazugehörigen Broschüre „Wir schauen hin!“ klärte über die Projektgruppe, weiter an den Nachforschungen zur rechte Propaganda und Symbole auf. Das außerschulische Lebensgeschichte von Dr. Horwitz zu arbeiten. Recherchen Angebot richtete sich schulformübergreifend an im Landesarchiv Berlin und Workshops unter dem Titel „Auf Schülerinnen und Schüler, die das 14. Lebensjahr erreicht den Spuren von Dr. Hermann Horwitz“ brachten zahlreiche haben, sowie an Sport- und Freizeitvereine. Aber auch neue Erkenntnisse, die in einer ausführlichen Broschüre Ordner, Fans und Mitarbeitende des Clubs wurden geschult. dokumentiert sind. Einen konstruktiven Dialog zwischen Polizei und Fans Zudem wurde eine Kurzbiografie zu Dr. Hermann Horwitz ermöglichte etwa das im Rahmen des Projektes initiierte erstellt und als Audioaufnahme vertont. Eingesprochen wurde Fanforum, auf dem Fans, Polizei und Ordnungsamt der Text von Regierungssprecher Steffen Seibert. Seit Juni gemeinsam über bessere Möglichkeiten der Wegführung für 2017 ist die Aufnahme im „Raum der Namen“ im Denkmal für Heim- und Auswärtsfans berieten. In intensiven Gesprächen die ermordeten Juden Europas in Berlin zu hören. Dr. Hermann wurde eine alternative Route vom Hauptbahnhof zum Horwitz wurde zudem infolge der Arbeit der Projektgruppe Stadion gefunden, die unnötige Begegnungsszenarien beider und anlässlich des 125-jährigen Clubjubiläums von Hertha Fanlager vermeiden soll. Das ist das konkrete Ergebnis einer BSC als eines der elf „Hertha-Gesichter“ in die Ausstellung vorbildlichen Netzwerkarbeit. „Hauptstadtfußball – 125 Jahre Hertha BSC & Lokalrivalen“ im Ephraim-Palais integriert. Die Partnerschaften bleiben auch nach dem Ende der Projektlaufzeit bestehen und gewährleisten die Das Projekt erhielt große Aufmerksamkeit in der Berliner Nachhaltigkeit der Initiative. Fanszene und wurde auch international wahrgenommen. So bat die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem um Übermittlung der Resultate. Auch wurde das Projekt beim Wettbewerb „Aktiv für Demokratie und Toleranz“ und mit dem Julius Hirsch-Preis des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) NAME DES PROJEKTES NAME DES PROJEKTES ausgezeichnet. Mit der Gedenkstätte Sachsenhausen wurde Hertha BSC – Aus der Gemeinsam bewegen – Wir schauen hin ein gemeinsames Folgeprojekt vereinbart, da Teilnehmende eigenen Geschichte lernen! während der Recherche Spuren eines weiteren ehemaligen PROJEKTVERANTWORTUNG Hertha-Mitglieds entdeckten, das nach Sachsenhausen PROJEKTVERANTWORTUNG VfL Wolfsburg-Fußball GmbH deportiert und dort ermordet wurde. Hertha BSC GmbH & Co. KG aA, Fanprojekt der Sportjugend Berlin STANDORT Wolfsburg STANDORT Berlin KOOPERATIONEN/NETZWERK Bildungsvereinigung Arbeit und Leben PROJEKTLAUFZEIT Niedersachsen, Zentrum Demokratische Juni 2015 – Juni 2017 Bildung Wolfsburg, Fanprojekt Wolfsburg

SCHWERPUNKTE PROJEKTLAUFZEIT Geschichte des Fußballs, Mai 2015 – Juni 2016 Antidiskriminierungsarbeit SCHWERPUNKTE WEITERE INFORMATIONEN* Selbstregulierungsprozesse, Toleranz, bit.ly/2VPWzlk Prävention

KONTAKT BROSCHÜRE Stefano Bazzano „Wir schauen hin!“ Hertha BSC GmbH & Co. KG aA Hanns-Braun-Straße/Friesenhaus II KONTAKT 14053 Berlin VfL Wolfsburg-Fußball GmbH In den Allerwiesen 1 T +49 30 3009 280 38446 Wolfsburg E [email protected] T +49 5361 8903 0 *Geben Sie den Kurz-Link in der Eingabezeile F +49 5361 8903 150 Ihres Internet-Browsers ein E [email protected] 54 PROJEKTVORSTELLUNGEN PROJEKTVORSTELLUNGEN 55

Kongress: Fußball und Augsburg Calling: Recalls Menschenrechte Mit einer erneuten Erweiterung ihres umfangreichen Angebotes startete die Faninitiative „Augsburg Calling“ in die Saison 2015/16. Einen besonderen Fokus legte die Gruppierung, die vom FC Augsburg sowie von der Regio Als wichtiger Teil des gesellschaftlichen Lebens hat der Augsburg Tourismus GmbH unterstützt wird, dabei auf Fußball auch eine soziale Verantwortung. Der Kongress die sogenannten Recalls, bei denen rund um Augsburger „Fußball und Menschenrechte“, den die Deutsche Akademie Auswärtsfahrten gemeinsame Aktivitäten mit gastgebenden für Fußball-Kultur gemeinsam mit dem Verein zur Fans auf dem Programm standen. Förderung innovativer Kulturarbeit in Nürnberg initiierte, widmete sich zwei Tage lang diesem Thema. Ziel war es, Bereits seit der Saison 2006/07 bietet „Augsburg Calling“ Grundlagen zum Thema Menschenrechte zu vermitteln und bei Heimspielen des FC Augsburg ein umfangreiches Schnittpunkte zum Fußball aufzuzeigen. Als Netzwerkpartner Rahmenprogramm für Gäste- und Heimfans an. Durch die waren das Nuremberg International Human Rights Film Recalls konnte dieses nun auch auf Auswärtsfahrten der Festival, das Nürnberger Menschenrechtszentrum, das Augsburger ausgedehnt werden. Dabei wurden die FCA- Menschenrechtsbüro der Stadt Nürnberg, Eichenkreuz Fans von den Anhängerinnen und Anhängern der jeweiligen Nürnberg, Discover Football, die Football Supporters Europe Heimmannschaften im Gegenzug für die vorherigen (FSE) und der Verband deutscher Sportjournalisten (VDS) an Augsburger Einladungen empfangen. Ziel war auch hier der Umsetzung des Programms beteiligt. ein freundliches, buntes und generationenübergreifendes Miteinander von Heim- und Gästefans. Da sich der Ein zentraler Teil der zweitägigen Tagung war eine FC Augsburg 2015/16 für die Europa League qualifiziert Podiumsdiskussion, an der unter anderem die Vizepräsidentin hatte, wurden erstmals auch Gäste aus dem Ausland bei des Deutschen Bundestags, Claudia Roth, und der Nürnberger „Augsburg Calling“ empfangen. In die Durchführung waren Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly teilnahmen. Zuvor wurde auch Menschen mit Migrationshintergrund eingebunden, in verschiedenen Vorträgen über generelle Konventionen zu die ihre Sprachkenntnisse für die Verständigung mit den Menschenrechten informiert und die speziellen Probleme, Gästefans einbringen konnten. Aufgaben und Chancen im Bereich des Fußballs diskutiert. Auf einem Best-Practice-Market wurden anschließend bereits Insgesamt wurde in der Saison 2015/16 zu 27 Partien des bestehende und nachahmenswerte Projekte vorgestellt. FC Augsburg ein Rahmenprogramm angeboten. Neben den Veranstaltungen bei 21 Heimspielen (Bundesliga, Europa Die Resonanz auf den Kongress war ausgesprochen groß. League, DFB-Pokal) fanden bei sechs Auswärtsspielen So waren unter anderem Vertreterinnen und Vertreter der Recalls statt. In Belgrad und Liverpool kam es erstmals FIFA und der Deutschen Gesellschaft für Internationale zu internationalen Ausgaben von „Augsburg Calling“. Zusammenarbeit (GIZ) vor Ort. Die meisten der 110 Darüber hinaus organisierte die Initiative gemeinsam Teilnehmenden waren bereits zuvor gesellschaftlich im NAME DES PROJEKTES mit den Heimfans in Bremen, Darmstadt, Dortmund und Fußball engagiert und nutzten die beiden Tage zur weiteren Augsburg Calling: Recalls Gelsenkirchen ein gemeinschaftliches Wochenende. An den Vernetzung untereinander. Dieser Aufbau eines Netzwerks NAME DES PROJEKTES insgesamt 133 Aktionen, wie etwa Stadtführungen oder „Fußball und Menschenrechte“ war einer der zentralen Fußball und Menschenrechte PROJEKTVERANTWORTUNG Kinderehrenrunden im Stadion, nahmen mehr als 8.000 Fans teil. Aspekte des Kongresses. Regio Augsburg Tourismus GmbH PROJEKTVERANTWORTUNG Höhepunkt der Saison war der Recall in Belgrad. Die Partie Am Ende der beiden Tage, an denen auch die Rolle der Verein zur Förderung innovativer STANDORT bei Partizan war zuvor als Risikospiel eingestuft worden, Sportartikelindustrie auf dem Feld der Menschenrechte, Kulturarbeit e. V., Deutsche Akademie für Augsburg weil Teile der Fangruppierungen von Partizan Belgrad als Selbstbestimmung durch Fußball, Fußball und Inklusion Fußball-Kultur gewaltbereit gelten. Nachdem der FC Augsburg am letzten sowie allgemeine Fanrechte in Workshops thematisiert KOOPERATIONEN/NETZWERK Spieltag der Gruppenphase der Europa League gegen Partizan wurden, standen ein durchweg positives Fazit sowie einige STANDORT FC Augsburg gewonnen hatte, wodurch die Belgrader aus dem Wettbewerb konkrete Ergebnisse. So konnten die bislang indirekte Bundesweit ausschieden, gab es Bedenken, ob das geplante Fanfest nach Verbindung der Deutschen Akademie für Fußball-Kultur zu PROJEKTLAUFZEIT der Partie friedlich bleiben würde. Die Sorgen erwiesen sich Football Supporters Europe entscheidend gestärkt und die KOOPERATIONEN/NETZWERK Juli 2015 – Juni 2016 jedoch als unbegründet: Die gemeinsame Fanparty auf einem Berliner NGO Discover Football als institutionelles Mitglied Nuremberg International Human Schiff auf der Donau sowie weitere Programmpunkte wie direkt in die Akademie eingebunden werden. Durch den Rights Film Festival, Nürnberger SCHWERPUNKTE Stadtführung und gemeinschaftliches Essen entwickelten Kongress knüpfte die Akademie zudem Kontakte zum Menschenrechtszentrum, Entwicklung und Stärkung einer positiven sich zu einem wunderbaren Ereignis und die in Augsburg Deutschen Institut für Menschenrechte, der Gesellschaft für Menschenrechtsbüro der Stadt Nürnberg, Willkommenskultur, Vernetzung, erlebte Gastfreundschaft wurde unmittelbar erwidert. Mit Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und der Christlichen Eichenkreuz Nürnberg, Discover Football, interkulturelle Begegnungen, Integration, der gemeinsamen Feier beeindruckten die beiden Fanlager Initiative Romero. Außerdem wurden die Verbindung zu Terre Football Supporters Europe (FSE), Verband Inklusion und Prävention auch die lokalen Medien, die in großen Artikeln darüber des Hommes aktiviert und Maßnahmen aufgesetzt, die einen deutscher Sportjournalisten (VDS) berichteten. Dadurch bewies „Augsburg Calling“ einmal mehr, künftigen Ausbau des Netzwerks ermöglichen. Die Diskussion WEITERE INFORMATIONEN* wie wirksam ein herzliches Willkommen zu einer positiven um Menschenrechte wird zudem auf der Webseite der PROJEKTLAUFZEIT bit.ly/2JZLw1X Atmosphäre unter Fußballfans beitragen kann. Dank der Akademie weiter verfolgt. 15. – 16. Januar 2016 facebook.com/augsburgcalling Faninitiative ist diese Willkommenskultur in Augsburg bekannt und zieht zusehends weitere Kreise. Immer mehr Fans anderer SCHWERPUNKTE KONTAKT Clubs laden die FCA-Anhängerinnen und -Anhänger zu Vernetzung, Sensibilisierung für Regio Augsburg Tourismus GmbH vergleichbaren Veranstaltungen ein. Dieser Schneeballeffekt das Thema Menschenrechte Schießgrabenstraße 14 ist ein elementares Anliegen von „Augsburg Calling“ und soll 86150 Augsburg auch in Zukunft weiter verfolgt werden. WEITERE INFORMATIONEN fussball-kultur.org/tag/fbmr16 T +49 821 5020 726 E [email protected] KONTAKT Birgitt Glöckl ANSPRECHPARTNER Deutsche Akademie für Fußball-Kultur Gerhard Seckler Bauhof 5 90402 Nürnberg T +49 821 5920 50 E [email protected] T +49 911 2317 055 F +40 911 2316 809 *Geben Sie den Kurz-Link in der Eingabezeile E [email protected] Ihres Internet-Browsers ein 56 PROJEKTVORSTELLUNGEN PROJEKTVORSTELLUNGEN 57

Fußballfans machen Theater FankulTOUR

Fußball, Fangesänge und Theater – was wenig Fans verschiedener Clubs zusammenzubringen und zusammenzupassen scheint, entwickelte sich in Braunschweig für historische Themen zu begeistern ist das Ziel der zum Erfolgskonzept. Im Rahmen der „Themenwoche Interkultur „FankulTOUR“, die das Jugendhilfswerk Freiburg gemeinsam 2016 – Festival für Vielfalt und kulturelle Teilhabe“ entstand mit Jugendlichen aus der Stadt erarbeitet hat. Auswärtigen, das Kooperationsprojekt „Fußballfans machen Theater“ des aber auch heimischen Fans soll an Spieltagen mit einer Braunschweiger Staatstheaters und des Braunschweiger fußballhistorischen Stadtführung durch Freiburg die Fanprojekts, das in ein von Fans gestaltetes Theaterstück Geschichte des Fußballs in der Stadt und im Speziellen des mündete. Das übergeordnete Ziel war es, Fans und Fangruppen Sport-Clubs Freiburg nähergebracht werden. in Aktivitäten mit positiver Ausrichtung einzubinden. Dabei bot das Festival auch die Möglichkeit der konstruktiven Mehr als ein Jahr lang arbeiteten junge Anhängerinnen und Auseinandersetzung mit problembehafteten Ereignissen und Anhänger des Clubs im Alter zwischen 14 und 27 Jahren Zuständen, die bewusst aufgegriffen und kritisch bearbeitet an der Zusammenstellung einer interessanten Führung wurden. Hierzu wurden ganz unterschiedliche Fangruppen wie zu Plätzen mit historischer Bedeutung für den Sport-Club Ultras oder Anhänger mit Migrationshintergrund eingebunden, Freiburg. In enger Kooperation mit dem Archiv des SC leitete um so auf eine tolerante Fankultur hinzuwirken. das Jugendhilfswerk die Jugendlichen an. Unter anderem erstellten die Beteiligten eine interaktive Begleitung der Mehr als 5.000 Besucher kamen zu den insgesamt Stadtführung, die über eine App auf dem Smartphone 27 Veranstaltungen der Themenwoche, die ganz im Zeichen abgerufen werden kann. von „Flucht und Begegnung“ sowie „Fußball und Gesellschaft“ stand. Den Auftakt für das Kooperationsprojekt von Die Teilnehmenden bekommen an markanten Punkten in Staatstheater und Fanprojekt bildete eine Selfie-Ausstellung Freiburg Bilder mit Bezug zur Geschichte des SC Freiburg von Fans der Eintracht mit deren schönsten Jubel- oder präsentiert und können so etwas über die Vereinsgründung, Trauerbildern. Darüber hinaus inszenierten Jugendliche ein die Rolle des Vereins während der NS-Zeit oder die Theaterstück, das im Format eines Fußballspiels auf einem Entstehung des Freiburger Frauenfußballs lernen. Fußballplatz Toleranz und Ausgrenzung thematisierte. Zielgruppe der Führungen sind vor allem auswärtige Fans Zum Abschluss folgten die Höhepunkte des Projekts unter 18 Jahren, die durch das Angebot auch gleichzeitig mit und des Festivals. Zunächst lieferte die Premiere des jungen Anhängern und Anhängerinnen des SC Freiburg in Theaterstücks „Eintracht ist unser Leben“ einen Einblick in Kontakt treten und sich austauschen können, um so für ein die bewegende Geschichte von Eintracht Braunschweig. freundliches Miteinander zu sorgen. Das Stück war ein großer Publikumserfolg: Nicht nur die beiden Folgeaufführungen waren schnell ausverkauft, das Die Tour kann mithilfe der App als selbst geführte Tour oder Stück wurde sogar in den Spielplan des Staatstheaters NAME DES PROJEKTES mit einem Guide durchgeführt werden. Die Bewerbung läuft aufgenommen. Weiter ging es sehr laut und emotional bei Fußballfans machen Theater über die Homepage des Jugendhilfswerks. der „1. Braunschweiger Fan-Chor-Meisterschaft“ zu, bei der zehn Fangruppen gegeneinander antraten, um den PROJEKTVERANTWORTUNG Titel auszusingen. Dabei beteiligten sich sowohl Kinder Staatstheater Braunschweig und Jugendliche als auch ältere Anhängerinnen und Anhänger mit ihren schönsten Fangesängen. Aus dieser STANDORT Gesangsmeisterschaft entwickelte sich die Idee eines festen Braunschweig Fanchors, der an das Braunschweiger Fanprojekt angeschlossen ist. Außerdem möchte das Fanprojekt sein kulturelles KOOPERATIONEN/NETZWERK Engagement im Fanbereich ausbauen und „Fußballfans Eintracht Braunschweig, Fanprojekt machen Theater“ fortsetzen. Braunschweig im AWO-Kreisverband e. V.

PROJEKTLAUFZEIT September 2015 – April 2016 NAME DES PROJEKTES SCHWERPUNKTE FankulTOUR Kulturpädagogische Fanarbeit, Interkulturalität, mehr Sachlichkeit im PROJEKTVERANTWORTUNG öffentlichen Diskurs, besseres Verhältnis Jugendhilfswerk Freiburg e. V. zwischen Fans und Offiziellen STANDORT WEITERE INFORMATIONEN* Freiburg bit.ly/2WfFvVm KOOPERATIONEN/NETZWERK KONTAKT Sport-Club Freiburg Staatstheater Braunschweig Am Theater PROJEKTLAUFZEIT 38100 Braunschweig Dezember 2016 – Mai 2018

T +49 531 1234 0 SCHWERPUNKTE F +49 531 1234 103 Stärkung positiver Fankultur, E [email protected] Toleranzentwicklung

Fanprojekt Braunschweig KONTAKT Rheingoldstraße 34 Mirko Schumacher 38112 Braunschweig Jugendhilfswerk Freiburg e. V. Konradstraße 14 E [email protected] 79100 Freiburg im Breisgau

*Geben Sie den Kurz-Link in der Eingabezeile T +49 761 7036 1440 Ihres Internet-Browsers ein E [email protected] 58 PROJEKTVORSTELLUNGEN PROJEKTVORSTELLUNGEN 59

Werde aktiv in deinem Block! Audioguide von Kindern für Kinder Die Bildungsinitiative Show Racism the Red Card – Deutschland e. V. entwickelte ein innovatives Bildungskonzept, um mit jungen Fans und Fußballinteressierten über das Thema Fußball ins Gespräch über menschenverachtendes Denken und mögliche Die Geschichte des Hamburger SV und deren kindgerechte Gegenstrategien zu kommen. In dem Modellprojekt fanden Vermittlung standen im Zentrum eines fünftägigen an vier Bundesliga-Standorten in Zusammenarbeit mit den Ferienprogramms, das der HSV den Mitgliedern des HSV jeweiligen Clubs und Fanprojekten vierstündige Workshops Kids-Clubs anbot. Ziel des Projektes war die Erstellung eines statt. Inhaltlich bildete die Fußballdokumentation „Wie im Audioguides für das HSV-Museum, mit dem Kinder den falschen Film. Geschichten aus dem Fußball“ die Grundlage Gleichaltrigen die Historie des Bundesliga-Clubs vorstellen. für die Arbeit mit den Teilnehmenden. Die teilnehmenden Kinder ab neun Jahren waren in die Ziel des Projektes war es, Jugendliche und junge Erwachsene gesamte Produktion von der Planung bis zur Aufnahme des für ein aktives Eintreten gegen Diskriminierung in ihren elektronischen Museumsführers eingebunden. Zunächst Fanblöcken und darüber hinaus zu gewinnen. Das setzten sie sich intensiv mit der Geschichte, den Werten und eigens hierfür entwickelte Workshop-Konzept „Werde den Traditionen des Hamburger SV auseinander. Bei einer aktiv!“ zielt dabei zunächst auf eine Selbstreflexion der Museumsbesichtigung entschieden die Kids, über welche Teilnehmenden ab, konkret darauf, das eigene Fan-sein mit Exponate in dem Audioguide berichtet werden soll. Im den im Film dokumentierten Diskriminierungserfahrungen Anschluss wurden die Texte selbstständig verfasst und dann von Sportlerinnen und Sportlern zu vergleichen. Daran von den Kindern eingesprochen und aufgenommen. anschließende Aktivierungsübungen motivieren zu eigenem Handeln. Der im Workshop gezeigte Film sensibilisiert anhand Die Mädchen und Jungen erwarben dabei verschiedene von Erfahrungsberichten prominenter Fußballspielerinnen mediale und sprachliche Kompetenzen, indem sie und -spieler für die in den Kurven und auf dem Platz Informationen filtern und verarbeiten mussten, Schriftsprache gegenwärtigen Diskriminierungsformen Rassismus, in gesprochenes Wort übersetzten sowie im Rahmen der Sexismus sowie Schwulen- und Lesbenfeindlichkeit. Um das Aufnahmen ihre Aussprache verbesserten und deutliches Workshop-Konzept auf seine Tauglichkeit zu prüfen, erfolgte Sprechen übten. Die Produktion erforderte zudem ein hohes die Auswahl der teilnehmenden Gruppen nach dem Prinzip Maß an Kooperationsbereitschaft innerhalb der Gruppe. möglichst hoher Heterogenität. Neben organisierten Fans aus Mönchengladbach und einer Gruppe des offenen Jugendtreffs Der Audioguide wird allen Kindern, die das Museum im in Köln-Niehl nahmen Auszubildende aus Kaiserslautern besuchen, kostenlos zur Verfügung gestellt. sowie eine Schulklasse aus Freiburg am Workshop teil. Er hilft den jungen Besucherinnen und Besuchern mit der kindgemäßen Ausrichtung, die Geschichte und Werte des In einer Begleitbroschüre zum Film sind als Ergebnis Vereins zu verinnerlichen. Der Museumsführer erhöht die des Projektes Methodenbausteine zur Bildungsarbeit Verweildauer von Kindern im Museum und weckt das festgehalten, in die die praktischen Erfahrungen aus dem Interesse an der Historie und den Exponaten. Er stellt ein Modellprojekt einflossen. Auf einer Website ist das Projekt niederschwelliges kulturelles Bildungsangebot dar, das die dokumentiert, die Bildungsmaterialien sind hier zum Zielgruppe auf Augenhöhe anspricht. Download hinterlegt. Zudem bildeten sich im Rahmen der NAME DES PROJEKTES Workshops neue Netzwerke im Bereich der Bildungsarbeit im „Werde aktiv in deinem Block!“ Junge Fußballkontext, die punktuell gemeinsam weiterarbeiten. Fankultur gegen Diskriminierung im Fußball

PROJEKTVERANTWORTUNG Show Racism the Red Card – Deutschland e. V.

STANDORT Bundesweit NAME DES PROJEKTES KOOPERATIONEN/NETZWERK Audioguide für Kinder von Kindern FairPlay-VIDC, Kölner Fanprojekt, Netzwerk für Demokratie und Courage RLP, Gewerkschaft PROJEKTVERANTWORTUNG Erziehung und Wissenschaft NRW, HSV Fußball AG Hannover 96, Sport-Club Freiburg STANDORT PROJEKTLAUFZEIT Hamburg September – Dezember 2014 KOOPERATIONEN/NETZWERK SCHWERPUNKT Motte e. V. Ohrlotsen Bildungs-/Antidiskriminierungsarbeit PROJEKTLAUFZEIT WEITERE INFORMATIONEN 25. – 29. Juli 2016 aktiverblock.de theredcard.de SCHWERPUNKT Erwerb medialer und sprachlicher BROSCHÜRE Kompetenzen, Stärkung des „Wie im falschen Film. Selbstwertgefühls Geschichten aus dem Fußball“ KONTAKT KONTAKT HSV Fußball AG Show Racism The Red Card - Deutschland e. V. Sylvesterallee 7 Potsdamer Straße 132 22525 Hamburg 10783 Berlin T +49 40 4155 1550 E [email protected] E [email protected] 60 PROJEKTVORSTELLUNGEN PROJEKTVORSTELLUNGEN 61

Fankultur-Wanderausstellung Yalla – Jerusalem Wall Painting Wie stark hat sich die Fankultur im Fußball seit den Anfängen des Sports verändert? Dieser Fragestellung ist das Fanprojekt München in Zusammenarbeit mit Fans des FC Bayern München nachgegangen. Fußball verbindet und bringt Menschen zusammen. Dass Die Idee einer Fankultur-Wanderausstellung entstand in dieser Satz mehr als eine Floskel ist, demonstrierte das Projekt Anlehnung an bereits vorhandene Ausstellungen, wie etwa „Yalla“, das vom Fanprojekt Eintracht Frankfurt organisiert und „Tatort Stadion“ des Bündnisses aktiver Fußfallfans e. V. in einer Stadt durchgeführt wurde, die bis heute mehr geteilt (BAFF) oder „Kicker, Kämpfer und Legenden“ des Centrum als verbunden ist: Jerusalem. Ziel war es, ein Wandgemälde Judaicum. Ziel war es, die Entwicklung vom Zuschauer zum in Jerusalem zu schaffen, das symbolhaft für Toleranz, Fußballfan anhand der Fanszene des FC Bayern aufzuzeigen. Antidiskriminierung und Gewaltprävention steht. Als Partner Dabei ging es den Initiatorinnen und Initiatoren besonders konnte das Fanprojekt die Bezalel Academy of Arts and Design um die Auseinandersetzung mit dem Thema „Wandel der Jerusalem, den Gemeinderat von Beit Safafa, den Al Arabi Beit Fankultur“. Mit der Ausstellung sollen sowohl Jugendliche als Safafa Football Club, das Culture Department Jerusalem und auch Erwachsene angesprochen werden. Nach monatelanger, den Verein Hapoel Katamon gewinnen. intensiver Recherchearbeit und der umfassenden Sichtung aller zur Verfügung gestellten Materialien wurde die Zur Vorbereitung bildeten die Verantwortlichen im Ausstellung im Frühjahr 2016 im Münchner Rathaus und im Frühjahr 2016 in Deutschland ein Gremium aus Eintracht- Jugendinformationszentrum des Kreisjugendringes München Fans, Fanprojektmitarbeitenden und Kunstschaffenden der Öffentlichkeit präsentiert. der Hochschule für Gestaltung Offenbach, das sich mit den Inhalten und der Umsetzung des Projektes Besonders ins Auge fallen in der Ausstellung die akkurat auseinandersetzte. Geplant wurde vor diesem Hintergrund, eingekleideten Schaufensterpuppen. Diese tragen authentische ein Graffiti zu erschaffen, das dem berühmten Hauswand- Fanoutfits aus den verschiedenen Epochen seit der Gründung Gemälde von Anthony Yeboah in Frankfurt nachempfunden des FC Bayern München im Jahr 1900. Auch werden werden sollte. Entstehen sollte das Graffiti zunächst in Kuriositäten thematisiert, wie etwa die in den Fünfziger- und Isawiya, einem östlichen Stadtteil Jerusalems, um dort eine Sechzigerjahren praktizierte Verhaltensweise, vor dem Spiel Wand nahe eines stark frequentierten Fußballplatzes zu Fahnen in die Mitte des Spielfelds zu legen und anzubeten. zieren. Das Projekt musste jedoch an einen anderen Ort verlegt werden, weil die Stadtverwaltung Bedenken hatte, Die Ausstellung wurde zunächst an verschiedenen Orten in dass die Teilnahme jüdischer Beteiligter im muslimisch München und Umgebung gezeigt, aber auch im Fanprojekt geprägten Stadtteil zu Konflikten führen könnte. Die Wahl fiel Jena oder während der NRW-Fußballkulturtage in Bochum. auf eine Brückenwand zwischen den jüdischen Stadtteilen Interessierte hatten dort die Gelegenheit, die Veränderungen Katamon und Talpiot sowie der arabischen Community Beit der deutschen Fankultur seit 1900 am Beispiel des FC Bayern Safafa. Entstanden sind schließlich sogar zwei Kunstwerke. München kennenzulernen. NAME DES PROJEKTES Die Brückenwand ziert nun eine Fußballtribüne mit einer bunt Fankultur-Wanderausstellung NAME DES PROJEKTES gemischten Gruppe von Fans, und auch eine Außenwand des Yalla – Jerusalem Wall Painting Stadions in Beit Safafa ist kreativ gestaltet. PROJEKTVERANTWORTUNG Fanprojekt München, AWO München Stadt, PROJEKTVERANTWORTUNG Pünktlich zum Start am 9. Oktober 2016 wurden die Fans des FC Bayern München Fanprojekt Eintracht Frankfurt e. V. Drehgenehmigungen für die geplante Filmdokumentation erteilt. Neben dem Film produzierten die Verantwortlichen STANDORT STANDORT eine Fotodokumentation, die auch online verfügbar ist. München Frankfurt Die größte Errungenschaft für die Initiierenden war jedoch der zwischenmenschliche Austausch und das Gefühl der KOOPERATIONEN/NETZWERK KOOPERATIONEN/NETZWERK Verbundenheit unter den vielen einheimischen Helfenden, da Erlebnis Welt FC Bayern München, Bezalel Academy of Arts and Design sowohl jüdische als auch arabische Kinder und Erwachsene an Stadtarchiv München, Sportgeschichtlicher Jerusalem, Gemeinderat von Beit Safafa, der Umsetzung direkt beteiligt waren. Service, Club Nr. 12, Fanszene FC Bayern Al Arabi Beit Safafa Football Club, Culture München, Grafikdesign Urban-ink, besserdrei Department Jerusalem, Hapoel Katamon Im November 2016 kamen zwei Mitglieder des Fußballclubs Hapoel Katamon nach Frankfurt und hielten auf der PROJEKTLAUFZEIT PROJEKTLAUFZEIT Präsentationsveranstaltung des Projektfilms einen Vortrag Juni 2015 – März 2016 April – November 2016 über die Geschichte ihres Heimatclubs. Die Resonanz auf das Projekt war durchweg positiv. So zeigte sich SCHWERPUNKT SCHWERPUNKT beispielsweise das Goethe-Institut an der Umsetzung eines Geschichte der Fußballfankultur, Partizipation Interkulturelle Begegnungen, ähnlichen Projektes interessiert. Vergemeinschaftung, Kunst-Partizipation WEITERE INFORMATIONEN* bit.ly/2HD4ObI BROSCHÜRE* bit.ly/2JUgB70 VIDEO* bit.ly/2Hue41G VIDEO* bit.ly/2Jy1DnG KONTAKT Thomas Emmes KONTAKT Fanprojekt München Fanprojekt Eintracht Frankfurt e. V. Admiralbogen 41 Schwarzsteinkautweg 5a 80939 München 60598 Frankfurt

T +49 89 4523 3870 T +49 69 4940 547 F +49 89 4523 3871 F +49 69 9441 3175 E [email protected] E [email protected]

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Football Pride Week In unserer Kurve ist noch Platz

Um auf das Thema Homo- und Transphobie im Fußball Aktive Hilfe für geflüchtete Menschen hat sich der 1. FSV aufmerksam zu machen und dafür zu sensibilisieren, Mainz 05 mit seiner Aktion „In unserer Kurve ist noch Platz“ lud die Faninitiative Fußballfans gegen Homophobie mit vorgenommen. Gemeinsam mit der aktiven Fanszene in Unterstützung der Football Supporters Europe (FSE), Mainz sowie dem Verein FC Ente Bagdad organisierte der Queer Football Fanclubs (QFF) und des Lesben- und der Bundesliga-Club ein Benefizspiel zugunsten der Schwulenverbands Berlin-Brandenburg zur Football Flüchtlingshilfe in der Landeshauptstadt, mit dem der 1. FSV Pride Week in die Bundeszentrale der Vereinigten auch ein Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit und für ein Dienstleistungsgewerkschaft ver.di in Berlin. Zentrales Thema Miteinander der Kulturen setzen wollte. des Events war die Frage, wie Fußballfans, Vereine und Verbände gemeinsam Diskriminierung gegenüber Homo- und Gemeinsam mit dem FC Ente Bagdad und der Stiftung Bisexuellen sowie Transgendern entgegenwirken können. Juvente hatte der Club bereits im Juli 2015 das erste Willkommensbündnis der Bundesliga ins Leben gerufen Mehr als 250 Menschen aus aller Welt waren zu dem Projekt und ein Fußballteam für jugendliche Geflüchtete gegründet. nach Berlin gereist. Darunter auch Mitglieder verschiedener Gemeinsam mit der aktiven Fanszene des Clubs entstand die Vereine gegen Homophobie unter anderem aus Schweden, Idee zu einem Benefizspiel der jungen Geflüchteten gegen die Norwegen, Österreich, der Schweiz, Mexiko, den USA und Traditionsmannschaft des 1. FSV Mainz 05. Ziele des Spiels Kanada. Zudem waren Vertreterinnen und Vertreter der DFL, waren eine klare Positionierung von Verein und Fanszene für des DFB, der UEFA, des Berliner Fußball-Verbands (BFV), des geflüchtete Menschen sowie der Abbau von Vorurteilen. 1. FC Union Berlin, von Tennis Borussia Berlin, des Fanprojekts Berlin, der Kompetenzgruppe Fankulturen und Sport bezogene Am Pfingstsonntag 2016 kamen mehrere Tausend Gäste Soziale Arbeit (KoFaS) und der Koordinationsstelle Fanprojekte zu der Partie ins Mainzer Bruchwegstadion, um sich die mit (KOS) anwesend. ehemaligen Bundesliga-Stars sowie zwei damals aktiven Profis besetzte Traditionself gegen den FC Ente Bagdad Nach einer Auftaktpressekonferenz und Ansprachen durch anzuschauen. Darunter waren auch viele Menschen aus Stefan Kiefer, Vorstandsvorsitzender der DFL Stiftung, sowie Flüchtlingsunterkünften, die Freikarten erhalten hatten. Zuvor Björn Fecker, Vorsitzender der Kommission Gesellschaftliche gab es bereits eine Podiumsdiskussion zum Thema „Fußball Verantwortung beim DFB, fanden am ersten Konferenztag und Integration“, an der unter anderem der in Rumänien verschiedene Workshops unter dem Motto „Dialog zwischen geborene ehemalige Profi Ralph Gunesch teilnahm. Ebenso Vereinen, Verbänden und Fans“ statt. präsentierten sich Mainzer Vereine, die in der Flüchtlingshilfe aktiv sind, mit Infoständen. Nach dem Spiel sorgten drei Bands Der zweite Konferenztag stand im Fokus des internationalen für Stimmung. Während der gesamten Veranstaltung gab Fan-Engagements gegen Homophobie im Fußball. Auf es einen Foodmarkt, der aus vielen einzelnen Ständen von eine international besetzte Podiumsdiskussion folgten Mainzer Kulturvereinen bestand. Workshops, in denen es um Themen ging wie internationale Vernetzung, LGBTIQ-Fanclubs (Lesben, Schwule, Bisexuelle Die kompletten Einnahmen des Benefizspiels kamen den und Transgender) in Europa sowie um die Weltmeisterschaften Flüchtlingsunterkünften in Mainz zugute. in Russland und Katar und deren Bedeutung für den Kampf gegen Homophobie im Fußball – national wie international. Auch im Nachgang wurde der Kontakt zwischen Club, Zum Abschluss des Abends lud das Netzwerk Fußballfans Fanszene und dem FC Ente Bagdad weiter gepflegt. So gegen Homophobie anlässlich des fünfjährigen Bestehens des wurden Trainingsspiele organisiert, Profis des 1. FSV leiteten Netzwerkes zu einem Empfang in das Rathaus Schöneberg. NAME DES PROJEKTES Trainingseinheiten für Geflüchtete, und bei gemeinsamen Football Pride Week Grillabenden und Ausflügen konnten sich Fans und Der Abschlusstag diente den internen Netzwerktreffen und Geflüchtete näher kennenlernen. Konferenzen von Queer Football Fanclubs und dem Anti- PROJEKTVERANTWORTUNG NAME DES PROJEKTES Diskriminierungs-Netzwerk von Football Supporters Europe, Fußballfans gegen Homophobie e. V. In unserer Kurve ist noch Platz die sich auf Themen wie Rassismus, Frauen im Fußball und die Integration von Geflüchteten in Workshops konzentrierten. STANDORT PROJEKTVERANTWORTUNG Zudem wurden aus den Ergebnissen der Vortage Bundesweit 1. FSV Mainz 05 e. V. weiterführende Ideen für zukünftige Aktivitäten erarbeitet. KOOPERATIONEN/NETZWERK STANDORT Wenige Tage nach der Football Pride Week wurde das Football Supporters Europe, Queer Football Mainz Netzwerk vom DFB mit dem Julius-Hirsch-Preis ausgezeichnet. Fanclubs, Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg, Kompetenzgruppe KOOPERATIONEN/NETZWERK Fankulturen und Sport bezogene Soziale Fanprojekt Mainz, Szene Mainz, Arbeit (KoFaS), Koordinierungsstelle FC Ente Bagdad Fanprojekte (KOS) PROJEKTLAUFZEIT PROJEKTLAUFZEIT April – Mai 2016 05. – 10. Oktober 2016 SCHWERPUNKTE SCHWERPUNKT Toleranzentwicklung, Antidiskriminierung, Netzwerkbildung, Antidiskriminierungsarbeit, Gewaltprävention, Integration Toleranzentwicklung, Inklusion/Integration WEITERE INFORMATIONEN WEITERE INFORMATIONEN facebook.com/inunsererkurveistnochplatz fussballfansgegenhomophobie.blogsport.de KONTAKT KONTAKT David Moschner Christian Rudolph 1. FSV Mainz 05 e. V. Fußballfans gegen Homophobie e. V. Isaac-Fulda-Allee 5 Waldschulallee 34–42 55124 Mainz 14055 Berlin T +49 6131 3755 0878 E [email protected] E [email protected] 64 PROJEKTVORSTELLUNGEN PROJEKTVORSTELLUNGEN 65

Mehr als nur Workshop zur ein Spiel – Fußball im Dialogförderung zwischen Nationalsozialismus Fans und Verein

Mit der Geschichte des Fußballs in Deutschland Eine Workshopreihe zur Dialogförderung zwischen Fans während der Zeit des Nationalsozialismus beschäftigten und Verein hat der SC Paderborn 07 gemeinsam mit dem sich das Fanprojekt Paderborn (Träger: Caritasverband Fanbeirat des Clubs, dem Fanprojekt Paderborn und der Paderborn e. V.) und die Erinnerungs- und Gedenkstätte Universität Kassel durchgeführt. Ziel war es, die Kommunikation Wewelsburg 1933–1945 (Kreis Paderborn) im Sommer der aktiven Fanszene mit den Entscheidungsträgern und 2017. In dieser Zeit wurden zwei Bildungsangebote in -trägerinnen im Club zu verbessern. In drei Workshops Form eines Themenrundgangs oder eines Studientages erarbeiteten Vertreterinnen und Vertreter der Fanszene gemeinsam erarbeitet. Diese Angebote können über die mit Clubvertretern und Mitarbeitenden des Fanprojekts die Gedenkstätte gebucht werden. Angesprochen werden sollen Grundlagen für einen besseren Austausch und ein größeres fußballinteressierte Gruppen, Ultragruppierungen, Fanclubs, Verständnis untereinander. Vereine, Schulen und Institutionen sowie Multiplikatoren aus ganz Deutschland. Im ersten Workshop legten die Teilnehmenden zentrale Regeln für den konstruktiven Umgang innerhalb des Welche Rolle spielte der Fußball in der NS-Zeit? Wie hat Arbeitskreises fest. Zudem analysierten sie die bereits sich mein Verein verhalten? Was ist mit Fußballern passiert, existierenden Kommunikationsstrukturen zwischen Fanszene die nicht ins Weltbild der Nazis passten? In einem Zeitraum und Club und prüften diese auf mögliche Schwächen und von einem Jahr haben sich die Mitarbeitenden intensiv Lücken. Hieraus entstanden Ideen und Konzepte, wie die der Recherchearbeit gewidmet und sind solchen und Kommunikation besser gestaltet werden kann. ähnlichen Fragen nachgegangen. Ziel war es, nachhaltige Bildungsangebote zu schaffen, die fußballinteressierte Auf Basis dieser Ergebnisse erstellten die Beteiligten im Personengruppen ansprechen und motivieren, sich mit der NAME DES PROJEKTES zweiten Workshop eine Kommunikationsvereinbarung, deutschen Historie auseinanderzusetzen. Mehr als nur ein Spiel – Fußball im die als Basis für einen Kommunikationsjahresfahrplan Nationalsozialismus dient. Sie verschriftlichten die Regeln zu Grundsätzen Herausgekommen ist ein zweieinhalbstündiger der Kommunikation, die Kommunikationsformate Themenrundgang, welcher als mobile Ausstellung auf 14 Roll- PROJEKTVERANTWORTUNG und den Modus der Treffen. Zudem erstellten sie eine ups mit der Dauerausstellung „Ideologie und Terror der SS“ Fanprojekt Paderborn sogenannte Kommunikationszaunfahne und einen in Wewelsburg verknüpft wird. Zudem kann ein Studientag (Caritasverband Paderborn e. V.) Kommunikationsjahresfahrplan. Im abschließenden dritten (Dauer: fünf bis sieben Stunden) bei der Erinnerungs- und Workshop entstand der Name „Blau-Schwarzer Dialog“, Gedenkstätte Wewelsburg 1933–1945 gebucht werden, STANDORT unter dem das Projekt auch nach der Förderung durch der sich unter anderem mit Sport und Körperbildern im Paderborn PFiFF weiterläuft. So finden regelmäßige Gesprächstermine Nationalsozialismus, der Gleichschaltung, dem „Arier- NAME DES PROJEKTES zwischen Verantwortlichen des SCP07 und Mitgliedern des Paragraphen“, mit Biografien einzelner Spieler, aber auch mit KOOPERATIONEN/NETZWERK Workshop zur Dialogförderung Fanbeirats statt, dessen Arbeit durch die neuen Strukturen Rassismus damals und heute befasst. Schwerpunkte zum Erinnerungs- und Gedenkstätte Wewelsburg zwischen Fans und Verein gestärkt wurde. Die Fans haben die Möglichkeit, ihre Bezugsverein können individuell besprochen werden. Beide 1933–1945 (Kreismuseum Wewelsburg) Anregungen im direkten Austausch mit Vereinsvertretern Angebote sind kostenlos und richten sich an Gruppen und PROJEKTVERANTWORTUNG mitzuteilen. Personen ab 15 Jahren. PROJEKTLAUFZEIT SC Paderborn 07 Juni 2016 – Juni 2017 STANDORT SCHWERPUNKTE Paderborn Toleranzentwicklung, Antidiskriminierung KOOPERATIONEN/NETZWERK WEITERE INFORMATIONEN* Fanbeirat SC Paderborn 07, Fanprojekt bit.ly/2JSJl00 Paderborn, Universität Kassel bit.ly/2w80QBo facebook.com/fanprojekt.paderborn PROJEKTLAUFZEIT Juni 2016 – Januar 2017 KONTAKT Angelina Bracht SCHWERPUNKTE Fanprojekt Paderborn Dialogförderung zwischen Fans und Club, Caritasverband Paderborn e. V. Verbesserung des Verhältnisses zwischen Kilianstraße 7 Club und Fanszene 33098 Paderborn WEITERE INFORMATIONEN* T +49 5251 8719 280 bit.ly/2WbMqil M +49 160 5826 812 E [email protected] KONTAKT SC Paderborn 07 Kreismuseum Wewelsburg Paderborner Straße 89 Burgwall 19 33104 Paderborn 33142 Büren-Wewelsburg T +49 5251 8771 907 T +49 2955 7622 0 F +49 5251 8771 999 E [email protected] E [email protected]

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Tagesseminar Fankulturen, Brot und Spiele Cup rechtsextreme Bedrohungen, Geflüchtete Menschen und in Berlin lebende Fußballfans über den Fußball zusammenzubringen, hat sich der Verein Brot und Spiele zum Ziel gesetzt. Beim „Brot und Spiele Cup Opferberatung 2016“ sollte den Teilnehmenden durch ein Fußballturnier sowie ein umfangreiches kulturelles Rahmenprogramm die Möglichkeit zur Interaktion und zu gegenseitigem Kennenlernen gegeben werden.

Ein Tagesseminar für Opfer rechtsmotivierter Gewalt Insgesamt 24 Mannschaften mit etwa 200 Spielern und in den Fanszenen organisierte die Kompetenzgruppe Spielerinnen aus den Bereichen Fußballfans, Geflüchtete Fankulturen und Sport bezogene Soziale Arbeit (KoFaS) sowie Medien, Kultur und Politik gingen bei dem Turnier in Berlin. Insbesondere sollten die Teilnehmenden an den Start. Zudem wurden mehr als 200 Besucher am im geschützten Rahmen Möglichkeiten haben, sich Spielfeldrand gezählt. Unter anderem spielten die Gruppa auszutauschen und fallbezogen zu diskutieren. Süd (Hertha BSC), Das Rote Berlin (Hannover 96), die Teufelspralinen (1. FC Kaiserslautern und Fortuna Düsseldorf), Nach einem kurzen methodischen Einstieg stellte eine Geflüchtete aus verschiedenen Einrichtungen, die Autoren- Vertreterin des Opferperspektive e. V. die Arbeit von Nationalmannschaft, die Berliner Philharmoniker und die Opferberatungsstellen vor. Anschließend begann der Grüne Tulpe (Bundestagsfraktion der Grünen) mit. Austausch über die Erfahrungen der Betroffenen in Kleingruppen. Die in der ersten Phase besprochenen Neben dem reinen Fußballturnier zählten Fußballkurzfilme Beispiele dienten im nächsten Schritt als Grundlage für aus dem Programm des Fußballfilmfestivals „11mm“, Überlegungen, wie sich auf rechte Übergriffe reagieren lässt eine Ausstellung zum Thema geflüchtete Fußballspieler, und welche Bedürfnisse die Betroffenen haben. Anschließend umfangreiche Aktivitäten für Kinder und ein Konzert der wurden konkrete Anliegen formuliert und im Plenum syrischen Band Musiqana zum Rahmenprogramm. Zu einem zusammengetragen. besonderen Highlight entwickelte sich der Wettbewerb „Schönste Fanaktion“. Jedem Team aus Geflüchteten wurde In einer abschließenden Feedbackrunde äußerten sich die eine Fangruppe oder ein Team aus Medien, Politik und Teilnehmenden positiv bezüglich des Tagesseminars und Kultur zugeteilt. Diese erstellten dann gemeinsam Banner, der damit erhaltenen Möglichkeit, die unterschiedlichen Choreografien oder Fahnen, mit denen sich die Teams Institutionen und Organisationen mit konkreten Anforderungen gegenseitig unterstützten. Die schönsten Aktionen wurden direkt zu adressieren. Die Projektverantwortlichen anschließend prämiert und mit gemeinsamen Besuchen präsentierten die von den Teilnehmenden gemeinsam eines Heimspiels von Hertha BSC, des Gorki Theaters, einer aufbereiteten Ergebnisse beim von der DFL veranstalteten Filmveranstaltung zum Thema „Fußball & Flucht“ sowie eines Fachtag zum Thema Rechtsextremismus den Fanbeauftragten Konzerts bedacht. der Clubs sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Fanprojekte und der Verbände. Der Gewinn des Turniers wurde dem Verein Champions ohne Grenzen e. V., der Fußballtraining und Hilfe für Geflüchtete anbietet, gespendet. Aufgrund des großen NAME DES PROJEKTES Erfolges wurde der „Brot und Spiele Cup“ auch 2017 und Brot und Spiele Cup 2018 wieder ausgetragen. Der Kontakt zwischen den NAME DES PROJEKTES geflüchteten Menschen und den Fußballfans wurde nach der Tagesseminar Fankulturen, rechtsextreme PROJEKTVERANTWORTUNG Veranstaltung aufrechterhalten. Ein Kurzfilm dokumentiert Bedrohungen, Opferberatung Brot und Spiele e. V. den „Brot und Spiele Cup“.

PROJEKTVERANTWORTUNG STANDORT Kompetenzgruppe Fankulturen und Sport Bundesweit bezogene Soziale Arbeit (KoFaS) KOOPERATIONEN/NETZWERK STANDORT Fanprojekt Berlin Bundesweit PROJEKTLAUFZEIT KOOPERATIONEN/NETZWERK Juni – August 2016 Mobile Opferberatung Sachsen- Anhalt, Opferberatung Rheinland, SCHWERPUNKT Opferberatung RAA Sachsen Interkulturelle Begegnung, Toleranzentwicklung, Inklusion/Integration PROJEKTLAUFZEIT Januar 2016 – Mai 2017 WEITERE INFORMATIONEN brot-und-spiele.com SCHWERPUNKTE Antidiskriminierungsarbeit, VIDEO* Bedarfsermittlung, Vernetzung bit.ly/2XsThRW

WEITERE INFORMATIONEN KONTAKT kofas-ggmbh.de Christoph Gabler Brot und Spiele e. V. KONTAKT Christburger Straße 2 Robert Claus 10405 Berlin KoFaS gGmbH Oberstraße 13a T +49 176 2358 7764 30167 Hannover E [email protected]

T +49 511 7635 7884 *Geben Sie den Kurz-Link in der Eingabezeile E [email protected] Ihres Internet-Browsers ein 68 PROJEKTVORSTELLUNGEN PROJEKTVORSTELLUNGEN 69

Streetkick unterm Die Macht des Sports – Teil II Regenbogen Mit möglichen negativen Begleiterscheinungen, die das Leben als prominenter Profisportler mit sich bringen kann, beschäftigte sich der zweite Teil der vom Eintracht Frankfurt Museum organisierten Veranstaltungsreihe Als Zeichen für Toleranz und gegen Diskriminierung „Die Macht des Sports“. Protagonisten der einzelnen veranstaltete das Fanprojekt Mainz im Juni 2016 seinen Veranstaltungen waren jeweils Prominente aus dem Fußball, zweiten „Streetkick unterm Regenbogen“. Das Fußballturnier, die ihre eigenen Erfahrungen schilderten. das unter dem Motto „Viele Farben – eine Stadt“ stand, brachte Menschen aller Geschlechter, unterschiedlicher Über seinen Umgang mit gezieltem Mobbing durch Fans sexueller Identitäten, Religionen, Kulturen und geistiger berichtete der ehemalige Bundesliga-Profi Patrick Ochs. und körperlicher Verfassung sowie jeden Alters zusammen, Welchem Druck Schiedsrichter immer wieder ausgesetzt sind, um gemeinsam einen Tag mit Fußball und buntem wussten der frühere Bundesliga-Referee Lutz Michael Fröhlich, Rahmenprogramm zu verbringen. heute Vorsitzender der Schiedsrichter-Kommission Elite des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), und Christoph Schröder, Auf zwei mobilen Streetsoccer-Plätzen in der Mainzer der im Amateurbereich pfeift, zu berichten. Ex-Nationalspieler Altstadt traten 14 Teams an, um die Sieger und Siegerinnen Thomas Hitzlsperger diskutierte mit seinen Zuhörern und in einer Erwachsenen- und einer U18-Gruppe zu ermitteln. Zuhörerinnen über Homophobie im Sport und auf den Rängen. Im Mittelpunkt stand dabei das Fairplay, zu dem sich alle Mitspielenden durch Unterschrift unter die Turnierregeln Wie schnell der Traum vom Profifußball zu Ende sein kann und verpflichteten. Zudem wurde mit der Veranstaltung für welche psychischen Auswirkungen das auf die Spieler hat, ist Toleranz, Akzeptanz und eine offene Gesellschaft geworben Inhalt des Films „Zweikämpfer“ von Mehdi Benhadj-Djilali, sowie der integrative Charakter des Sports hervorgehoben. der ebenfalls im Rahmen der Veranstaltungsreihe präsentiert Unter den Teilnehmenden an dem Turnier, das vom Mainzer wurde. Der Regisseur begleitete vier vereinslose Fußballprofis Oberbürgermeister Michael Ebling und Harald Strutz als bei ihrem Versuch, einen neuen Proficlub zu finden. Sein Film damaligem Präsidenten des 1. FSV Mainz 05 eröffnet wurde, zeigt das breite emotionale Spektrum von großer Zuversicht waren Teams aus der Mainzer Fanszene, eine Mannschaft bis hin zu tiefer Frustration der Spieler. mit Geflüchteten, eine Gruppe der schwul-lesbischen Aufklärungsinitiative SCHLAU, die Stadtratsfraktion In der Abschlussdiskussion von „Die Macht des Sports“ von Bündnis 90/Die Grünen und Teams aus lokalen erläuterten der Sportpsychologe Professor Michael Jugendzentren. Gutmann und der Spielerberater Jörg Neblung die Höhen und Tiefen des Profisports und gaben damit Neben dem sportlichen Geschehen standen die inhaltliche einen tiefen Einblick in das Seelenleben der Sportler. So Auseinandersetzung mit dem Turniertitel „Viele Farben – eine NAME DES PROJEKTES wurden etwa der psychische Druck auf Spieler durch Stadt“ und eine Podiumsdiskussion zum Thema „Intoleranz Streetkick unterm Regenbogen höchste Leistungserwartungen, schwere Verletzungen und Akzeptanz in Mainz?!“ auf dem Programm. Alle Beteiligten oder anstehende Vertragsverhandlungen thematisiert. konnten ihre Meinung über die Toleranz oder Intoleranz der PROJEKTVERANTWORTUNG Insgesamt wurden die sechs Veranstaltungen von mehr Mainzer Bevölkerung auf Stellwänden darstellen und so den Fanprojekt Mainz e. V. als 650 Menschen besucht. Der große Zuspruch bei den Besuchenden präsentieren. Die Ergebnisse wurden auch in NAME DES PROJEKTES verschiedenen Themen zeigt, dass ein Bedürfnis danach einer Podiumsdiskussion aufgegriffen, an der verschiedene STANDORT Die Macht des Sports – Teil II besteht, sich mit den unterschiedlichsten Aspekten der Personen aus der politischen Bildungsarbeit und dem Sport Mainz „Macht des Sports“ zu beschäftigen und dabei auch kritisch teilnahmen. PROJEKTVERANTWORTUNG auf den Fußball zu schauen. KOOPERATIONEN/NETZWERK Eintracht Frankfurt Museum GmbH Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Streetkick- 1. FSV Mainz 05, Antenne Mainz, Haus des Veranstaltung waren die Infostände der teilnehmenden Jugendrechts Mainz, Landeshauptstadt STANDORT Vereinigungen, an denen sich das Publikum über das soziale Mainz, Ministerium des Innern, für Sport und Frankfurt Engagement der Teilnehmenden am Turnier informieren Infrastruktur, Sportjugend Rheinland-Pfalz, konnte. Im Juni 2018 fand eine Wiederauflage des Turniers Staatstheater Mainz, Südwestdeutscher KOOPERATIONEN/NETZWERK mit dem Schwerpunkt „Menschenrecht Bildung“ statt. Fußballverband, QueerNet Rheinland- BildungsArena Eintracht Frankfurt, Pfalz e. V., aktive Fanszene des 1. FSV Eintracht Frankfurt e. V., Fanbetreuung Mainz 05, Fanclub Meenzelmänner Eintracht Frankfurt Fußball AG, Präventionsrat Frankfurt am Main PROJEKTLAUFZEIT Mai 2015 – 11. Juni 2016 PROJEKTLAUFZEIT Oktober 2016 – April 2017 SCHWERPUNKTE Selbstvergewisserung und Selbstregulierung, SCHWERPUNKTE interkulturelle Begegnung, Inklusion, Gewaltprävention, Verbesserung des Netzwerkarbeit, Integration Verhältnisses von Fanszene und Verbänden

WEITERE INFORMATIONEN WEITERE INFORMATIONEN* facebook.com/fanprojekt.mainz eintracht-frankfurt-museum.de facebook.com/fanhausmainz bit.ly/2W8ONOL

KONTAKT KONTAKT Thomas Beckmann Frauke König Fanprojekt Mainz e. V. Eintracht Frankfurt Museum GmbH „Im Alten Rohrlager“ Mörfelder Landstraße 362 Weisenauer Straße 15 60528 Frankfurt am Main 55131 Mainz T +49 69 9550 3277 T +49 6131 2385 22 E [email protected] M +49 162 4070 403 E [email protected] *Geben Sie den Kurz-Link in der Eingabezeile W fanprojekt-mainz.de Ihres Internet-Browsers ein PROJEKTVORSTELLUNGEN 71

Der lange Abend der fernen Liebe – Exilfans on Tour

Die Fans verschiedener Clubs aus der Bundesliga und der 2. Bundesliga in freundschaftlicher Runde zusammenbringen – mit diesem Ziel startete der Fanclub Clubberer 04 Berlin Anfang 2017 zusammen mit Filmemacher Martin Zeising die Aktion „Der lange Abend der fernen Liebe – Exilfans on Tour“. Zwölf in Berlin ansässige Fanclubs von Nicht-Berliner Vereinen öffneten dafür an einem Abend die Pforten ihrer Fankneipen für die Anhänger anderer Clubs.

In der Saison 2015/16 hatte Zeising den Dokumentationsfilm „Ferne Liebe“ gedreht, in dem in Berlin lebende Fans vorgestellt werden, die eine Fernbeziehung zu ihrem außerhalb der Bundeshauptstadt ansässigen Herzensclub führen. Am „langen Abend der fernen Liebe“ luden sich die Berliner Exilfans nun gegenseitig in ihre Fankneipen ein. Sämtliche beteiligten Fanclubs stellten hierfür ein fußballkulturelles Programm auf, um den Gästen ihren Lieblingsverein optimal zu präsentieren. Von heimischer Musik aus der jeweiligen Region des Clubs, Filmen über herausragende Ereignisse oder Spiele der Vereinsgeschichte bis hin zu Ausstellungen wurde alles geboten. Zeisings Film „Ferne Liebe“ lief in fast allen beteiligten Kneipen. Zudem dokumentierten die Veranstalter den langen Abend mit einem kurzen Film.

Im Anschluss an die Veranstaltung wurde das Konzept auch in andere Städte getragen. In Zusammenarbeit mit Fanprojekten verschiedener Proficlubs wurden Treffen der Fans vor Ort mit Exilfans ihrer Clubs in den Heimatstädten der Vereine organisiert. Nach einer Vorführung von „Ferne Liebe“ sowie der Doku über den „langen Abend“ stellten sich NAME DES PROJEKTES Zeising und die anwesenden „Exilfans on Tour“ den Fragen Der lange Abend der fernen Liebe – der heimischen Fans. Hiermit sollte die friedliche und teils Exilfans on Tour schon in Freundschaft verbundene Exilfanszene in Berlin, die sich auch regelmäßig bei Events wie Kleinfeldturnieren oder PROJEKTVERANTWORTUNG einer Kicker-Meisterschaft trifft, den Fans vor Ort vorgestellt Clubberer 04 Berlin und Brandenburg e. V. werden. Die Exilfans der unterschiedlichen Clubs haben über ihr Hobby Fußball freundschaftliche Beziehungen zueinander STANDORT aufgebaut und so für eine friedliche Atmosphäre gesorgt. Bundesweit Dieses vorbildhafte Miteinander soll durch „Exilfans on Tour“ auch anderen Fans vermittelt werden. KOOPERATIONEN/NETZWERK Berliner Bagaasch (offizieller Fanclub 1. FC Kaiserslautern), Spreeborussen (offizieller Fanclub Borussia Mönchengladbach), Spree-Bobbele (offizieller Fanclub Sport-Club Freiburg), Arminia Fans Berlin, Scarecrows St. Pauli, Bochumer Botschaft

PROJEKTLAUFZEIT Januar – Juni 2017

SCHWERPUNKTE Fußballkultur, Toleranzentwicklung, Gewaltprävention, Vernetzung

WEITERE INFORMATIONEN exilfans.de facebook.com/ferneliebe

VIDEO* bit.ly/2JR1bQO

KONTAKT Clubberer 04 Berlin

E [email protected]

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Fanfahrradtour Gedenkstättenfahrt

In den Farben getrennt, beim Feiern vereint – frei Um auf die aktuellen Gefahren durch Rassismus und nach diesem Motto erlebten rund 150 Schülerinnen und Faschismus aufmerksam zu machen und die Gräueltaten Schüler aus Dortmund und Gelsenkirchen das Revierderby der Nazis im „Dritten Reich“ zu thematisieren, organisierte zwischen Borussia Dortmund und dem FC Schalke 04 das Fanprojekt Leverkusen in enger Zusammenarbeit einmal anders. Gemeinsam machten sich die Jugendlichen mit Bayer 04 Leverkusen eine Gedenkstättenfahrt nach aus der Marie-Reinders-Realschule in Dortmund sowie der Auschwitz. Das Interesse an einer solchen Bildungsfahrt Lessing-Realschule Gelsenkirchen auf zum Derby – bei einer äußerten Mitglieder der Fanszene gegenüber dem Fahrradtour im Zeichen der Toleranz. Fanprojekt. Auf der viertägigen Tour besuchten schließlich acht junge Leverkusener Fans unter anderem das ehemalige Initiiert hatte die Aktion der Förderverein der Marie-Reinders- Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz in Polen. Realschule gemeinsam mit dem Polizeipräsidium Dortmund. Ziel der Tour sollte die Entwicklung eines toleranten Zur Vorbereitung der Fahrt setzten sich die 16- bis Umgangs untereinander sein, längerfristig betrachtet sollten 27-Jährigen mit der Zeit des Nationalsozialismus auseinander. konfliktpräventive Impulse an die Fans der Zukunft gegeben Durch den Film „Schindlers Liste“ erhielten sie einen tiefen werden. Im Vorfeld wurden im Schulunterricht Themen wie Einblick in die Judenverfolgung durch die Nazis. Zudem friedlicher Umgang untereinander sowie Respekt gegenüber wurde in einer Diskussionsrunde mit Rüdiger Vollborn, anderen aufgegriffen. Ex-Profi und Fanbeauftragter von Bayer 04, die Situation der Stadt Leverkusen und des Vereins Bayer 04 Leverkusen Schon am frühen Morgen starteten die Jugendlichen die sowie jüdischer Fußballer in Leverkusen in der Zeit des Radtour an ihrer jeweiligen Schule. Begleitet wurden sie Nationalsozialismus erörtert. Insbesondere der Bezug zum dabei von Beamten und Beamtinnen der Fahrradstaffel eigenen Club erzeugte bei den Jugendlichen Interesse für das der Dortmunder Polizei. Diese hatten bereits am Vortag Thema und motivierte das Fanprojekt, aber auch Fangruppen, gemeinsam mit dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad Fanclubs und Jugendeinrichtungen zur Organisation weiterer Club die Fahrräder der Schülerinnen und Schüler auf Gedenkstättenfahrten und zu verstärktem Engagement in der deren Verkehrssicherheit geprüft. Gegen Mittag trafen die Antidiskriminierungsarbeit. Jugendlichen aus Dortmund und die Schalke-Anhängerinnen und -anhänger aus Gelsenkirchen in Bochum zusammen, um sich bei einem gemeinsamen Verpflegungsstopp kennenzulernen und auszutauschen.

Im Anschluss daran ging es zusammen zum DFB-Museum in der Dortmunder Innenstadt, wo die jungen Fans eine anderthalbstündige Führung durch die Historie des deutschen Fußballs erhielten. Anschließend radelten sie gemeinsam in den SIGNAL IDUNA PARK von Borussia Dortmund, um sich dort zusammen das Derby anzuschauen. Ein halbes NAME DES PROJEKTES Jahr später fand schließlich der Gegenbesuch statt: Beide Fanfahrradtour Schülergruppen trafen sich in Gelsenkirchen zum Revierderby in der VELTINS-Arena des FC Schalke 04. PROJEKTVERANTWORTUNG Förderverein Marie-Reinders-Realschule

STANDORTE Dortmund, Gelsenkirchen

KOOPERATIONEN/NETZWERK Polizeipräsidium Dortmund, Lessing- Realschule Gelsenkirchen, SV Berghofen, Borussia Dortmund, FC Schalke 04, NAME DES PROJEKTES Dortmunder Bildungs-, Entwicklungs- und Gedenkstättenfahrt Qualifizierungsgesellschaft (DOBEQ), Johanniter, Allgemeiner Deutscher Fahrrad PROJEKTVERANTWORTUNG Club ADFC, DFB-Museum Fanprojekt Leverkusen e. V.

PROJEKTLAUFZEIT STANDORT Oktober 2016 – April 2017 Leverkusen

SCHWERPUNKTE KOOPERATIONEN/NETZWERK Toleranzentwicklung, Antidiskriminierung, Bayer 04 Leverkusen, Marco der Pole Gewaltprävention, Dialogförderung Fans und Polizei PROJEKTLAUFZEIT Oktober 2016 VIDEO* bit.ly/30BbbUs SCHWERPUNKTE Antidiskriminierungsarbeit, Prävention, KONTAKT Toleranzentwicklung Jörg Skubinn Förderverein Marie-Reinders-Realschule KONTAKT Hochofenstraße 38 Fanprojekt Leverkusen e. V. 44263 Dortmund Lichstraße 64 51373 Leverkusen T +49 231 4773 720 T +49 214 8691 2880 *Geben Sie den Kurz-Link in der Eingabezeile F +49 214 8691 2800 9 Ihres Internet-Browsers ein E [email protected] 74 PROJEKTVORSTELLUNGEN PROJEKTVORSTELLUNGEN 75

Warum gehen die Leute Antidiskriminierungsstelle zum Fußball? auf Verbandsebene

Mit der Faszination am Fußball und den Beweggründen Die Notwendigkeit zur Einführung einer von Millionen von Menschen, sich Woche für Woche Antidiskriminierungsstelle auf Verbandsebene stand im Fußballspiele anzuschauen, hat sich das Eintracht Frankfurt Zentrum einer wissenschaftlichen Studie unter Leitung von Museum gemeinsam mit dem Büro für Erinnerungskultur Dr. Daniel Duben. Neben der Frage, ob eine Implementierung Babenhausen beschäftigt. Zentraler Punkt des Projektes war dieser Stelle sinnvoll wäre, wurde unter anderem die Frage: „Warum gehen die Leute zum Fußball?“ herausgearbeitet, was diese leisten müsste, was nicht Teil der Arbeit einer Antidiskriminierungsstelle sein könne und vor Ziel war, herauszufinden, welche Motivationen verschiedene allem, was bei einer möglichen Implementierung beachtet Menschen aus allen Gesellschafts- und Bildungsschichten, werden müsste. Befragt wurden hierzu Fanbeauftragte, aber auch allen Alters antreiben, immer wieder ins Stadion bei Fanprojekten Tätige, Sicherheitsbeauftragte, beziehungsweise zur lokalen Sportanlage zu gehen oder Behindertenfanbeauftragte und Medienverantwortliche der im Fernsehen Fußball anzusehen. Dabei wurden Fans, die jeweiligen Bundesliga-Clubs. heute zum Fußball gehen, genauso befragt wie Menschen, die früher regelmäßig Spiele besuchten. Ebenso wurde der Resümierend zeigt die Studie, dass die Einführung Frage nachgegangen, warum der Fußball und seine Vereine einer Antidiskriminierungsstelle auf Verbandsebene zu für so viele Menschen eine Projektionsfläche bilden – und befürworten ist. Ihre Hauptaufgabe sollte in der Sammlung, was da überhaupt projiziert wird. Ziel der Initiative war es, ein Auswertung und Aufarbeitung vorhandener Expertise der besseres Bild der heterogenen Fangemeinschaft zu erhalten – Fanbeauftragten, von Fanprojekten, Fans und Vereinen liegen. aber auch, bei den Fans ein Bewusstsein hinsichtlich der Hier liegt noch immer eines der Hauptprobleme momentaner Motivationen für einen Stadionbesuch zu schaffen und so zur Antidiskriminierungsarbeit: Es gibt an vielen Standorten zwar Steigerung von Toleranz beizutragen. gute Ideen, mangels Vernetzung und eines wissenschaftlichen Fundaments bleiben diese jedoch zu häufig Good-Practice- Hierzu wurden Interviews mit zahlreichen Fans geführt Beispiele. Eine Antidiskriminierungsstelle könnte diese sowie historisches Quellenmaterial, wie Chroniken, Fanzines, Ansätze systematisieren und eine Art Werkzeugkoffer Filmaufnahmen oder Presseberichte ausgewertet. Die erarbeiten, aus dem sich Fanbeauftragte, Fanprojekte und Auswahl der Interviewpartner für die Zeitzeugeninterviews Clubs aller Standorte bedienen könnten. Davon könnten vor fand in enger Zusammenarbeit mit dem Frankfurter allem solche Vereine profitieren, die nicht die personellen Fanprojekt statt. Die Fans wurden bei der Befragung Mittel haben, derartige Werkzeuge selbst zu erarbeiten. professionell gefilmt. Alle Interviews sowie die Ergebnisse einer zu verschiedenen Anlässen bei Fanclubs aufgestellten Ferner könnten perspektivisch auch andere Stellen Talkbox, auf die Fans ihre Motive zum Fan-sein erläutern der Clubs von der gebündelten Expertise einer konnten, wurden archiviert. Antidiskriminierungsstelle profitieren: Medienabteilungen könnten im Umgang mit diskriminierenden Vorfällen geschult Aus den Aufnahmen entstanden diverse Videoblöcke werden, Sicherheitsbeauftragte erhielten Workshops für zu Themen wie Heimat, Liebe und Träume, die in einer NAME DES PROJEKTES einen effektiveren Umgang mit Rechtsextremen in den Sonderausstellung unter dem Titel „Weil wir dich alle lieben“ Warum gehen die Leute zum Fußball? Fankurven – und vieles mehr. im Eintracht Frankfurt Museum präsentiert wurden. Darin kommt auch ein Psychologe zu Wort, der die Aussagen der PROJEKTVERANTWORTUNG Maßgeblich für den Erfolg einer solchen Fans aus psychologischer Sicht einordnet. Zudem entstand ein Eintracht Frankfurt Museum GmbH Antidiskriminierungsstelle wäre auch ihre Akzeptanz in Dokumentationsfilm unter gleichem Titel. In einer Broschüre NAME DES PROJEKTES den Reihen der Fanbeauftragten. Diese dienten sozusagen wurden die Ergebnisse der Studie veröffentlicht, nicht zuletzt STANDORT Analyse der Notwendigkeit einer als Drehtür. Sie gäben Input und könnten wiederum von auch als Anregung und Anleitung für andere Clubs gedacht, Frankfurt Antidiskriminierungsstelle auf den Angeboten der Antidiskriminierungsstelle profitieren, ähnliche Projekte anzugehen. Verbandsebene die durch sie in die Clubs getragen würden. Es wäre daher KOOPERATIONEN/NETZWERK unumgänglich, dass die Fanbeauftragten (und Fanprojekte) vor Frankfurter Fanprojekt, Büro für PROJEKTVERANTWORTUNG einer Implementierung der Stelle befragt würden. Es müsste Erinnerungskultur, Koordinationsstelle Dr. Daniel Duben klar erläutert werden, dass eine Antidiskriminierungsstelle ihre Fanprojekte (KOS) Arbeit unterstützen und nicht überwachen wolle. Sie würde STANDORT Angebote schaffen, die angenommen werden könnten, aber PROJEKTLAUFZEIT Bundesweit nicht verpflichtend wären. September 2016 – Oktober 2017 KOOPERATIONEN/NETZWERK SCHWERPUNKTE DFL Deutsche Fußball Liga e. V. Toleranzentwicklung, Selbstvergewisserung, Diversität PROJEKTLAUFZEIT September – November 2015 BROSCHÜRE UND VIDEO* „Weil wir dich alle lieben“ SCHWERPUNKT bit.ly/30x2laa Studie zur Antidiskriminierungsarbeit

KONTAKT WEITERE INFORMATIONEN* Matthias Thoma bit.ly/2WfDXuw Eintracht Frankfurt Museum GmbH Mörfelder Landstraße 362 KONTAKT 60528 Frankfurt Dr. Daniel Duben Wissenschaftler T +49 69 9550 3275 E [email protected] E [email protected]

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Tribunes sans frontières Fan.Tastic Females – Football Her.Story Sprachbarrieren zu überwinden und Fußballfans aus Deutschland und Frankreich zusammenzubringen hat sich das Fanprojekt Kaiserslautern auf die Fahne geschrieben. Mit dem Projekt „Tribunes sans frontières“ soll die bereits seit Jahren bestehende Fanfreundschaft zwischen aktiven Fans Die diverse und schon lange existierende weibliche des 1. FC Kaiserslautern und des französischen Ligue-1-Clubs Fankultur in Europa sichtbar zu machen und zu einem FC Metz vertieft werden. kritischen Diskurs über die Rolle von Frauen im Fußball anzuregen, ist das Ziel des Projektes „Fan.Tastic – Football Bei den früheren Treffen der deutschen und französischen Her.Story“, durchgeführt vom Netzwerk Football Supporters Jugendlichen, die zum größten Teil den jeweiligen Europe. Kern des Projektes ist eine Wanderausstellung, Ultra-Szenen der Clubs angehören, hatte es in der die erstmals die Vielfalt weiblichen Fanengagements in Vergangenheit aufgrund fehlender Sprachkenntnisse häufig Europa aufzeigt, dabei unterstützt das Ausstellungsteam Verständigungsschwierigkeiten gegeben. Um die gegenseitige die jeweiligen Standorte der Wanderausstellung außerdem Kommunikation zu fördern, erstellten die jungen Fans bei umfassenden Rahmenprogrammen, so beispielsweise selbstständig ein deutsch-französisches Wörterbuch, das neben Vorträgen, Podiumsdiskussion und praktischen Workshops, Alltagsbegriffen insbesondere fußballspezifisches Vokabular um Empowerment und Aufklärung zu erreichen. Zur umfasst. Hierfür sammelten die Teilnehmenden Fachausdrücke Diskussion stellen die Macherinnen im Rahmen des aus Stadionmagazinen, Fanliedern oder Fanzines und Projektes zudem, inwieweit weibliche Fans auf den Rängen übersetzten diese. Entstanden ist eine kleine Enzyklopädie, die gleichwertiger Teil von Fankulturen in Europa sind. online auf der Website des Fanprojekts eingesehen werden kann und die ständig erweitert wird. Auch wurde bei einem In der Ausstellung werden die persönlichen Geschichten gemeinsamen Fanfest die aktive Kommunikation gefördert, von weiblichen Fans aus ganz Europa per Videoporträts indem etwa an Getränkeflaschen Zettel mit Redewendungen in präsentiert. Hierdurch soll die Vielfalt weiblichen beiden Sprachen angebracht wurden. Fanengagements hervorgehoben, aber auch das teils schwierige Umfeld dargestellt werden, in dem sich Über das Projekt wurden zudem regelmäßige gegenseitige viele Frauen als Fans bewegen, etwa bezüglich ihnen Besuche der Jugendlichen in der jeweils anderen Stadt mit gegenüber immer wieder entgegengebrachter Repressalien, Rahmenprogramm organisiert. So fanden zweisprachige Ausgrenzungen und sexistischer Anfeindungen. Frauen aus Stadtführungen in Metz und Kaiserslautern statt, aber auch ganz Europa kommen zu Wort, die im Rahmen des Projektes eine Besichtigung des Hambacher Schlosses in Neustadt an vor Ort besucht und interviewt wurden. Neben vielen der Weinstraße, bei der die deutsch-französische Geschichte weiblichen Fans werden auch Frauen präsentiert, die im thematisiert wurde. Fußball Karriere gemacht haben, wie etwa Karen Espelund, die erste Frau im UEFA-Exekutivkomitee und erste weibliche Das interkulturelle Projekt ermöglichte den Jugendlichen, Generalsekretärin eines Fußballverbands in Europa. sich über die Fußballspiele hinaus mit der Kultur und Sprache des Nachbarlandes zu befassen. Dies intensivierte die Die Ausstellung zeigt zudem viele bisher teils bestehende Fanfreundschaft und insbesondere persönliche NAME DES PROJEKTES unveröffentlichte Statistiken zur Historie von Frauen Kontakte nachhaltig. Fan.Tastic Females – Football Her.Story im Fußball, die auf Datenmaterial verschiedener Ligen und Verbände in Europa basieren. Konzipiert wurde die PROJEKTVERANTWORTUNG Ausstellung als flexible multimediale Galerie mit klassischen NAME DES PROJEKTES Football Supporters Europe e. V. Text-Bild-Darstellungen, aber auch Video-, Audio- und Tribunes sans frontières Onlineformaten. Dies soll die Ausstellung für eine breitere STANDORT Zielgruppe attraktiv machen. Die Schau lässt sich einfach und PROJEKTVERANTWORTUNG Bundesweit kostengünstig von Ort zu Ort transportieren und zukünftig Fanprojekt Kaiserslautern inhaltlich erweitern. Zunächst wurde sie in Englisch und KOOPERATIONEN/NETZWERK Deutsch erstellt, eine Übersetzung in weitere Sprachen ist STANDORT F_in Netzwerk Frauen im Fußball, Löwenfans jedoch angedacht. Kaiserslautern gegen Rechts, Aktionsbündnis gegen Homophobie und Sexismus, Bildung und KOOPERATIONEN/NETZWERK Beratung im Sport, First Vienna Football Club AWO Südwest GmbH 1894 Supporters, KaraKizil

PROJEKTLAUFZEIT PROJEKTLAUFZEIT Juli 2016 – Juni 2018 Oktober 2016 – Februar 2018

SCHWERPUNKTE SCHWERPUNKTE Interkulturelle Begegnungen, Fanaustausch, Selbstvergewisserung, interkulturelle Antidiskriminierung Begegnung, Sichtbarkeit

WEITERE INFORMATIONEN* WEITERE INFORMATIONEN bit.ly/2JTUOMU fan-tastic-females.org

KONTAKT WANDERAUSSTELLUNG Christian Hirsch Fan.Tastic Females - Football Her.Story AWO Fanprojekt Kaiserslautern Kniebrech 7 KONTAKT 67657 Kaiserslautern Nicole Winkelhake Football Supporters Europe e. V. T +49 631 4145 0672 Oelkersallee 31 M +49 175 2994 960 22769 Hamburg E [email protected] T +49 40 3708 7751 *Geben Sie den Kurz-Link in der Eingabezeile M +49 176 6105 648 Ihres Internet-Browsers ein E [email protected] 78 PROJEKTVORSTELLUNGEN PROJEKTVORSTELLUNGEN 79

Antisemitismus Gedenkstättenfahrt nach und Fanaustausch Auschwitz /Krakau

Wie der Sport als völkerverbindendes Element genutzt Am Beispiel jüdischer Sportler aus ihren Vereinen werden kann, erlebten 15 Anhänger des 1. FC Köln bei beschäftigten sich 25 Fans von Hertha BSC und des einer siebentägigen Reise nach Israel. Bei dem vom Karlsruher SC mit der Bedeutung und den Folgen des Fanprojekt Köln organisierten Auslandsaufenthalt unter dem Nationalsozialismus in den eigenen Clubs. Im Rahmen einer Motto „Antisemitismus und Fanaustausch“ sollten die jungen gemeinsamen Gedenkstättenfahrt nach Polen ergründeten Fußballfans im Alter zwischen 18 und 27 Jahren Verständnis die jungen Berliner und Karlsruher in Auschwitz und Krakau füreinander gewinnen und Beziehungen zu Menschen aus das Schicksal der ehemaligen jüdischen Clubmitglieder einer anderen Kultur knüpfen. Dr. Hermann Horwitz (Hertha BSC) und Julius Hirsch (Karlsruher SC). Die von den Fanprojekten Karlsruhe und Berlin Die Idee zu der Reise nach Jerusalem und Tel Aviv, das auch organisierte Fahrt sollte zudem die seit mehr als 40 Jahren Partnerstadt Kölns ist, entstand im Rahmen der Aktionstage bestehende Fanfreundschaft zwischen den Anhängerinnen Antisemitismus, die das Fanprojekt 2016 veranstaltete. und Anhängern der Hertha und des KSC vertiefen. Ein Jahr später startete die Reisegruppe Richtung Israel mit 15 Fans, allesamt aus Ultra-Gruppierungen. Einer der Schon in Vortreffen befassten sich die Teilnehmenden mit Kernpunkte der Exkursion war die Auseinandersetzung den Biografien von Horwitz und Hirsch, anhand derer die mit der deutsch-jüdischen Geschichte, speziell zu Zeiten Vergangenheit der beiden Städte und Clubs in der NS-Zeit des Nationalsozialismus. So besuchten die Kölner Fans das erörtert wurde. Der jüdische Mediziner Horwitz war ab Holocaust-Museum in Beit Terezin, eine Gedenkstätte zum den Zwanzigerjahren Mannschaftsarzt bei Hertha BSC und Konzentrationslager Theresienstadt, wo sie viel über die Liga betreute auch die Meistermannschaften der Hertha aus den Theresienstadt erfuhren, in der organisierte Fußballspiele für Dreißigerjahren. Hirsch war deutsch-jüdischer Nationalspieler die jüdischen Insassen des KZ stattfanden. und spielte bis 1933 für Karlsruhe. Beide wurden in der NS-Zeit aus ihren Clubs verbannt und 1943 in das Hauptziel der Reise war der direkte Kontakt und Austausch Konzentrationslager Auschwitz deportiert, wo sie vermutlich mit Fußballfans aus Israel. In Tel Aviv trafen sich die Kölner ermordet wurden. Nach Hirsch ist der Julius Hirsch-Preis des mit Anhängerinnen und Anhängern von Hapoel Tel Aviv Deutschen Fußball-Bundes (DFB) benannt. zu einem Freundschaftsspiel und verbrachten den Abend gemeinsam bei Gesprächen. In Jerusalem standen Treffen Auf der sechstägigen Reise besuchten die jungen Fans mit Fans von Hapoel Katamon, die besonderen Wert auf zunächst die Stadt Auschwitz, in deren Nähe sich während Fairness, Koexistenz und Ablehnung von Gewalt legen, des NS-Regimes der Lagerkomplex Auschwitz-Birkenau- und Beitar Jerusalem an. Über Letztere hat die Regisseurin Monowitz befand. Vor Ort wurden das Stammlager Maya Zinshtein eine Filmdokumentation unter dem Titel Auschwitz I sowie das Vernichtungslager Birkenau und „Forever Pure“ gedreht, in welcher die ablehnende Reaktion anschließend das Lager Monowitz besichtigt, in dem Horwitz der Fans auf die erstmalige Verpflichtung von arabisch- mehrere Tage gefangen war. Zum Abschluss fuhr die Gruppe stämmigen Spielern durch den Verein gezeigt wird. In einer nach Krakau. Hier trafen die Teilnehmenden im Stadtteil Diskussionsrunde mit Zinshtein erfuhren die Kölner Fans mehr Kazimierz auf eine Holocaust-Überlebende. Die im jüdischen über die kritische Haltung der Beitar-Anhänger gegenüber Ghetto in Krakau geborene Zeitzeugin schilderte ihre ihren arabischen Mitmenschen. schrecklichen Erlebnisse und bewegende Lebensgeschichte.

Um die Kontakte nach Israel nicht abreißen zu lassen, war Mit der Fahrt setzten die Berliner ihre im Rahmen des PFiFF- eine Einladung der Fans von Hapoel Tel Aviv nach Köln NAME DES PROJEKTES NAME DES PROJEKTES geförderten Projektes „Aus der eigenen Geschichte lernen“ geplant. Auch sollte Maya Zinshtein für eine Vortragsreihe Antisemitismus und Fanaustausch Gemeinsame Gedenkstättenfahrt begonnene Arbeit fort und beschäftigen sich fortan zudem nach Deutschland kommen. Zudem wollen die Fans künftig nach Auschwitz/Krakau mit Recherchen zum früheren jüdischen Hertha-Mitglied Elias eigenständig den Aktionstag Antisemitismus organisieren. PROJEKTVERANTWORTUNG Kaszke. Die Karlsruher Jugendlichen erwirkten im Nachgang Jugendzentren Köln gGmbH PROJEKTVERANTWORTUNG der Fahrt die Benennung eines Platzes in Karlsruhe nach Julius Fanprojekt Karlsruhe beim Hirsch. Beide Fanprojekte wollen auch zukünftig gemeinsam STANDORT Stadtjugendausschuss Karlsruhe e. V., Gedenkstättenfahrten anbieten. Köln Fanprojekt der Sportjugend Berlin

KOOPERATIONEN/NETZWERK STANDORTE Goethe Institut Ramallah, Kölnische Karlsruhe, Berlin Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit, Verein zur Förderung KOOPERATIONEN/NETZWERK der Städtepartnerschaft Köln–Tel Aviv, Karlsruher Sport-Club Mühlburg-Phönix e. V., Landesarbeitsgemeinschaft der Hertha BSC GmbH & Co. KGaA Fanprojekte NRW e. V. PROJEKTLAUFZEIT PROJEKTLAUFZEIT Januar – Mai 2017 April – Dezember 2017 SCHWERPUNKTE SCHWERPUNKTE Geschichtsvermittlung, Begegnung Interkulturelle Begegnung, Antisemitismus, zwischen Fanszenen, Prävention, Toleranzentwicklung, Antirassismus Antidiskriminierungsarbeit

KONTAKT KONTAKT Kölner Fanprojekt Fanprojekt Karlsruhe Gereonswall 112 Moltkestraße 22 50670 Köln 76133 Karlsruhe

T +49 221 1685 6974 T +49 721 5984 471 E info@ jugz.de E [email protected] 80 PROJEKTVORSTELLUNGEN PROJEKTVORSTELLUNGEN 81

Handlungskonzept Mitgemacht! Inklusion beim HSV Die Integration von geflüchteten Menschen in die deutsche Gesellschaft sowie den Abbau von Intoleranz und Diskriminierung hat sich die Initiative „Mitgemacht!“ von fans1991, einem von Fans organisierten Fanprojekt des Die Verbesserung und Förderung der Inklusion von 1. FC Köln, zum Ziel gesetzt. Fans des 1. FC Köln, besonders Menschen mit Beeinträchtigungen rund um das Stadion aus der aktiven Fanszene, sollten motiviert werden, sich in der hat sich der Hamburger SV vorgenommen. Hierzu wurde Flüchtlingshilfe ehrenamtlich zu engagieren und Menschen aus ein Handlungskonzept entwickelt, das in hohem Maße anderen Ländern und Kulturen in Köln willkommen zu heißen. auf der inhaltlichen Weiterbildung der für Menschen mit Beeinträchtigungen zuständigen Ordner und Ordnerinnen Hierzu bot die Fanorganisation gemeinsam mit dem 1. FC Köln fußt, um so die Qualität der Betreuung weiter zu steigern. ein umfangreiches Programm mit zahlreichen Aktionen an, bei denen sich Anhänger und Anhängerinnen des FC Ziel des Projektes war es, den Ordnerinnen und Ordnern und geflüchtete Menschen austauschen und kennenlernen durch Schulungen ein größeres theoretisches und praktisches konnten. Den FC-Fans ergaben sich so Einblicke in kulturelle Wissen zu vermitteln. So sollten etwa Informationen über Welten, die ihnen sonst wohl eher verwehrt bleiben würden. verschiedene Behinderungen und deren Ausprägung gegeben, aber auch der Umgang mit den unterschiedlichen Das Angebot von „Mitgemacht!“ umfasste gemeinsame Beeinträchtigungsarten nahegebracht werden. Zusätzlich Graffiti-Workshops, Stadionführungen und Besuche von sollte durch die Weiterbildung für eine größere Kontinuität Heim- und Auswärtsspielen. Zudem organisierten die des zuständigen Ordnungspersonals gesorgt werden, Initiatorinnen und Initiatoren in Kooperation mit KIDsmiling, damit sich die Stadionbesucher und -besucherinnen mit der Jugendeinrichtung Lucky’s Haus und dem Flüchtlingsheim Beeinträchtigungen an bestimmte Personen gewöhnen und zu Lövenich regelmäßige Fußball-Trainingseinheiten und nahmen diesen Vertrauen aufbauen können. mit gemischten Mannschaften aus FC-Fans und Geflüchteten an Turnieren teil. Um Geflüchteten die besondere Kultur In Zusammenarbeit mit der Hochschule für angewandte der Menschen in Köln näherzubringen und zu weiteren Wissenschaften Hamburg und dem Ständigen Arbeitskreis gemeinsamen Unternehmungen zu motivieren, beteiligte Inklusion der DFL entwickelte der Club ein Schulungskonzept, sich „Mitgemacht!“ mit einer Fußgruppe am großen Kölner welches anschließend Experten und Expertinnen aus dem Rosenmontagszug sowie der Parade am Christopher Bereich Seh-, Hör- und Gehbehinderungen ausarbeiteten. Street Day und startete mit zahlreichen Läufern beim Dabei wurden auch von Beeinträchtigungen betroffene Fans „Run for Colours“. einbezogen, die ihre eigenen Erfahrungen schildern und Verbesserungsvorschläge mit einfließen lassen konnten. Nach den Schulungen erhielten die Ordnungsdienste eine Broschüre mit medizinischen Informationen, Handlungsmöglichkeiten und Fakten etwa zu rechtlichen Grundlagen, die ihnen als Nachschlagewerk Unterstützung bei ihrer Tätigkeit geben soll.

Neben der Erarbeitung des Schulungskonzepts verbesserte der Club im Rahmen des Projektes beispielsweise auch die Rahmenbedingungen für Fans mit Hörbeeinträchtigung nachhaltig. Zusätzlich zur Einrichtung eines NAME DES PROJEKTES Gehörlosenblocks im Volksparkstadion sowie dem Einsatz NAME DES PROJEKTES Mitgemacht! von Gebärdensprachdolmetschern vor Ort konnten auch Handlungskonzept für die Weiterentwicklung Veranstaltungen wie das „HSV-Volksparkett“ oder der „HSV- und Förderung der Inklusion beim HSV PROJEKTVERANTWORTUNG Fantalk“ barrierefrei gestaltet werden. fans1991 – Fan-Projekt 1. FC Köln 1991 e. V. PROJEKTVERANTWORTUNG Hamburger SV Fußball AG STANDORT Köln STANDORT Hamburg KOOPERATIONEN/NETZWERK KIDsmiling Projekt für hilfsbedürftige Kinder KOOPERATIONEN/NETZWERK und Jugendliche e. V., Sozialdienst Katholischer Hochschule für angewandte Wissenschaften Männer Köln e. V., Deutsches Rotes Kreuz Köln, Hamburg, Ständiger Arbeitskreis Inklusion, 1. FC Köln GmbH & Co. KGaA Hamburger Gehörlosenverband, Sehhunde – Fußballfanclub für Blinde und Sehbehinderte PROJEKTLAUFZEIT e. V., DEAF Fanclub – Fußballfanclub für Fans Mai 2017 – Mai 2018 mit Hörbeeinträchtigung SCHWERPUNKTE PROJEKTLAUFZEIT Integration, kultureller Austausch September 2017 – Mai 2018 VIDEO* SCHWERPUNKTE bit.ly/35b5Gyr Inklusion, Teilhabe KONTAKT KONTAKT Fan-Projekt 1. FC Köln 1991 e. V. Cornelius Göbel, Fanny Boyn Franz-Kremer-Allee 1–3 Hamburger SV Fußball AG 50937 Köln Sylvesterallee 7 22525 Hamburg T +49 221 2601 1222 F +49 221 7161 6439 T +49 40 4155 1517 E [email protected] *Geben Sie den Kurz-Link in der Eingabezeile E [email protected] Ihres Internet-Browsers ein 82 PROJEKTVORSTELLUNGEN PROJEKTVORSTELLUNGEN 83

Deportiert aus der Fortuna in der NS-Zeit Mitte Hamburgs Die Geschichte von Fortuna Düsseldorf während des nationalsozialistischen Regimes in Deutschland stand im Mittelpunkt des Projektes „Deutscher Meister 1933, nur damit es jeder weiß – Fortuna in der NS-Zeit“. Das Fanprojekt Mit dem Schicksal von jüdischen Mitbürgerinnen und Düsseldorf bot gemeinsam mit Fortuna Düsseldorf den Mitbürgern aus Hamburg zur Zeit des Nationalsozialismus Fans im Alter zwischen 16 und 27 Jahren an, sich mit dieser in Deutschland beschäftigten sich Fans des FC St. Pauli im Thematik intensiv auseinanderzusetzen. In mehreren Treffen Rahmen des vom Fanladen St. Pauli organisierten Projekts wurde die Historie des Clubs zwischen 1933 und 1945 „Deportiert aus der Mitte Hamburgs – Auf den Spuren der erörtert. Auf einer fünftägigen Gedenkstättenreise in die Opfer des Nationalsozialismus aus dem räumlichen Umfeld des Konzentrationslager Auschwitz und Birkenau befassten sich FC St. Pauli“. Ziele waren eine kritische Auseinandersetzung mit die Teilnehmenden schließlich vor Ort mit den Gräueltaten der Geschichte Hamburgs sowie eine Förderung des Dialogs der Nationalsozialisten. Thematisiert wurde in diesem der Fanszene des FC St. Pauli mit den Fanszenen anderer Zusammenhang auch, welche Rolle ihr eigener Verein zu nationaler und internationaler Vereine. dieser Zeit spielte.

Den Auftakt des mehr als 15-monatigen Projektes bildete ein Ziel des Projektes war die Vermittlung historischen Rundgang mit dem Thema „Jüdische Geschichte in Hamburg“ Wissens und eine kritische Auseinandersetzung mit der durch den Stadtteil Eimsbüttel, an dem neben Anhängern und deutschen Geschichte in der NS-Zeit. Hierbei sollte bei den Anhängerinnen des FC St. Pauli auch Fans des Hamburger SV Teilnehmenden ein offenes und demokratisches Weltbild teilnahmen. Im Anschluss machte sich eine Fangruppe befördert werden, das im Gegensatz zur Ideologie und zum auf Spurensuche beim FC St. Pauli, um herauszufinden, Herrschaftssystem der Nationalsozialisten steht. wie sich die Vereinsverantwortlichen zwischen 1933 und 1945 gegenüber der Verfolgung und Ausgrenzung von Zum Programm der Vorbereitungstreffen auf die Fahrt Stadtbewohnern und -bewohnerinnen verhielten. Dabei gehörten die Vorführung des Filmes „Liga Terezin“ (über wurden auch Einzelschicksale von deportierten Menschen aus eine jüdische Fußballliga im KZ Theresienstadt), ein Besuch Hamburg erörtert. des alten Schlachthofes in Düsseldorf (von wo aus Juden in die Konzentrationslager deportiert wurden) sowie eine Im Rahmen der „Antira-Turniere“ in Tel Aviv und Hamburg, Lesung mit anschließender Diskussion über die Historie an denen antirassistische Fangruppen aus ganz Europa der Fortuna. Während der Gedenkstättenfahrt nach Polen teilnahmen, hielten die St.-Pauli-Fans Vorträge über die besuchten die jungen Fans die Konzentrations- und Ergebnisse ihrer Recherchen. Auch wurden die internationalen Vernichtungslager in Auschwitz und Birkenau sowie mehrere Gäste beim „Antira-Turnier“ in Hamburg zu einer Besichtigung geschichtsträchtige Orte in der Stadt Krakau, darunter das der Gedenkstätte Neugamme eingeladen. ehemalige jüdische Stadtviertel Kazimierz, das ehemalige Ghetto und die Fabrik von Oskar Schindler. Durch die Reise Höhepunkt des Projektes war schließlich eine Reise nach sollten die Jugendlichen motiviert werden, sich auch in Polen zu den Gedenkstätten in Auschwitz, wo wieder die Düsseldorf weiterhin mit der Thematik auseinanderzusetzen Biografien von Deportierten aus dem räumlichen Umfeld und Lücken in der Aufarbeitung der NS-Historie des Vereins des FC St. Pauli im Mittelpunkt standen. Im Fortgang wurden zu identifizieren. Dafür wurde eine Arbeitsgruppe zur weitere Vorträge und Workshops unter anderem zum Thema Geschichte wiederbelebt, in der Interessierte die NS-Historie „Sport in Konzentrationslagern“ organisiert. In sechs Tagen Düsseldorfs und der Fortuna weiter erforschen. befasste sich die Reisegruppe mit der NS-Zeit und dem KZ Auschwitz sowohl vor Ort direkt als auch in diversen NAME DES PROJEKTES Workshops in der Unterkunft. Deportiert aus der Mitte Hamburgs

Zum Holocaust-Gedenktag am 27. Januar 2017 entstand PROJEKTVERANTWORTUNG im Anschluss an die Reise in Zusammenarbeit mit vielen Jugend & Sport e. V. Fanladen St. Pauli NAME DES PROJEKTES anderen Fans des FC St. Pauli eine Stadionchoreo, die an Fortuna in der NS-Zeit die Deportierten aus Hamburg erinnerte. 120 Namen von STANDORT Hamburger Deportierten und Ermordeten sowie eine große Hamburg PROJEKTVERANTWORTUNG Blockfahne mit der Aufschrift „Kein Vergeben Kein Vergessen“ Trägerverein des Jugendringes Düsseldorf e. V. wurden im Stadion präsentiert. Eine offizielle Gedenkminute KOOPERATIONEN/NETZWERK für die Opfer des Holocaust konnte in Kooperation mit dem Fanladen St. Pauli, Institut für Geschichte STANDORT Verein ebenso durchgeführt werden. der deutschen Juden Hamburg, Institut Düsseldorf für Geschichtswissenschaften Humboldt- Universität Berlin, Gedenkstätte KOOPERATIONEN/NETZWERK Neuengamme, Internationale Düsseldorfer Turn- und Sportverein Begegnungsstätte Auschwitz, Fortuna 1895 e. V., Fanprojekt Düsseldorf, Fanprojekt Hamburger SV Landschaftsverband Rheinland (LVR) Landesjugendamt PROJEKTLAUFZEIT April 2017 – Juni 2018 PROJEKTLAUFZEIT März – Juni 2017 SCHWERPUNKTE Toleranzentwicklung, Antidiskriminierung, SCHWERPUNKTE Interkulturelle Begegnung Antidiskriminierung, Antigewalt, Antirassismus

KONTAKT KONTAKT Maleen Schero Achim Radau-Krüger Fanladen St. Pauli Trägerverein des Jugendringes Düsseldorf e. V. Heiligengeistfeld 1a Lacombletstraße 10 20359 Hamburg 40239 Düsseldorf

T +49 40 4396 961 T +49 211 8922 021 E [email protected] E [email protected] 84 PROJEKTVORSTELLUNGEN PROJEKTVORSTELLUNGEN 85

Augsburg Calling Schüler erleben Toleranz – Pro Dialog Fanfahrradtour

„Augsburg Calling“ feierte 2017 bereits sein zehnjähriges Zum zweiten Mal trafen sich Schüler und Schülerinnen Jubiläum. Grund genug, das ohnehin schon umfangreiche aus Gelsenkirchen und Dortmund, um unter dem Motto Angebot der Initiative noch einmal erheblich auszuweiten. Ein „Schüler erleben Toleranz“ gemeinsam zum Revierderby spezielles Augenmerk galt dabei der Förderung eines Dialogs zwischen dem FC Schalke 04 und Borussia Dortmund zwischen Fans und den Personen, die für die Sicherheit rund zu radeln. Ziel der Fahrradtour der Jugendlichen aus der um die Spiele zuständig sind, um Vorurteile abzubauen und Lessing-Realschule Gelsenkirchen und der Marie-Reinders- auf beiden Seiten für Verständnis für die Bedürfnisse der Realschule in Dortmund war ein gemeinsames Zeichen der jeweils anderen Seite zu werben. Toleranz unter Fußballfans.

Bereits seit der Saison 2006/07 bietet die Faninitiative Nachdem sich die Jungen und Mädchen in der Hinrunde der „Augsburg Calling“ bei allen Heimspielen sowie vielen Saison 2016/17 zusammen zum Heimspiel der Borussia Auswärtsbegegnungen des FC Augsburg ein kulturelles im SIGNAL IDUNA PARK in Dortmund aufgemacht hatten, Rahmenprogramm für Gäste- und Heimfans an. Unter dem stand nun der Gegenbesuch beim Derby in der VELTINS Motto „Pro Dialog“ wurden nun zahlreiche Veranstaltungen Arena in Gelsenkirchen an. Bereits im Vorfeld wurden das rund um das Thema Sicherheit und ein friedliches Nachbarschaftsduell und die gemeinsame Aktion in beiden Miteinander integriert. Schulen im Unterricht besprochen. Vor allem beschäftigten sich die Jugendlichen dabei mit den Themen Respekt Bei mehreren Heimspielen organisierte die Initiative gegenüber anderen Fangruppen, gewaltfreie Umgangsweisen in Zusammenarbeit mit dem FC Augsburg, der Regio untereinander sowie gemeinsames Interesse am Fußball. Augsburg Tourismus GmbH und der Stadt Augsburg Hierdurch sollten die Schüler und Schülerinnen sensibilisiert Podiumsdiskussionen. Angestrebt wurde dabei die werden für Versuche der Beeinflussung durch gewaltbereite Teilnahme von Vertreterinnen und Vertretern der Polizei, Gruppen in den Fanszenen. Sicherheitskräften, Fans, Politikerinnen und Politkern sowie Gästen aus der Kunst- und Kulturszene. Thematisiert Am Spieltag selbst fuhren beide Schülergruppen an ihrer wurden Fragen rund um die Sicherheit bei den Spielen, die jeweiligen Schule per Fahrrad los, um sich in Bochum Belange der Fans und ein respektvoller Umgang miteinander. zu treffen und von dort aus zusammen zur Arena in Lesungen und Unterhaltungsprogramme erweiterten Gelsenkirchen zu fahren. Begleitet wurden sie dabei von der das Angebot. Fahrradstaffel der Gelsenkirchener Polizei.

Neu waren auch Stadionführungen mit einem Blick hinter die NAME DES PROJEKTES NAME DES PROJEKTES In der nahe der Arena befindlichen Gesamtschule Berger Kulissen, bezogen auf Aktivitäten rund um die Sicherheit am Augsburg Calling Pro Dialog Schüler erleben Toleranz – Fanfahrradtour Feld, die eng mit dem FC Schalke 04 zusammenarbeitet, Spieltag mit Einbeziehung der Polizei. trafen sich die jungen Fans mit einem Vertreter des PROJEKTVERANTWORTUNG PROJEKTVERANTWORTUNG Schalker Fanprojekts, der über die Arbeit seiner Einrichtung Zudem wurde ein „Augsburg Calling“-Musik-Sampler- Regio Augsburg Tourismus GmbH Vereinigung der Förderer und Altschüler der berichtete. Anschließend ging es ins Stadion, um dort Prototyp mit selbstgeschriebenen Songs von mehr als Lessing-Realschule Gelsenkirchen gemeinsam das Revierderby zu erleben. 70 Musikern, die allesamt schon bei Feierlichkeiten der STANDORT Initiative live aufgetreten sind, hergestellt. Außerdem Augsburg STANDORT wurden Logos für T-Shirts, Pins und Aufnäher produziert, Gelsenkirchen um die durch „Augsburg Calling“ intensiv geförderte KOOPERATIONEN/NETZWERK Willkommenskultur noch sichtbarer zu machen. FC Augsburg, Stadt Augsburg, Fanprojekt KOOPERATIONEN/NETZWERK Augsburg, Polizeiinspektion Augsburg Süd Polizeipräsidium Gelsenkirchen, Lessing- Realschule Gelsenkirchen, Marie-Reinders PROJEKTLAUFZEIT Realschule Dortmund, Borussia Dortmund, März 2017 – Juni 2018 FC Schalke 04, Schalker Fanprojekt, Dortmunder Bildungs-, Entwicklungs- und SCHWERPUNKTE Qualifizierungsgesellschaft Entwicklung und Stärkung einer positiven Willkommenskultur, Interkulturelle PROJEKTLAUFZEIT Begegnungen, Vernetzung, Prävention 1. April 2017

WEITERE INFORMATIONEN* SCHWERPUNKTE bit.ly/2JZLw1X Toleranzentwicklung, Antidiskriminierung, facebook.com/augsburgcalling Gewaltprävention, Dialogförderung Fans und Polizei KONTAKT Regio Augsburg Tourismus GmbH VIDEO* Schießgrabenstraße 14 bit.ly/30BbbUs 86150 Augsburg KONTAKT T +49 821 5020 726 Wolfgang Kalveram E [email protected] Lessing-Realschule Gelsenkirchen Grenzstraße 3 ANSPRECHPARTNER 45881 Gelsenkirchen Gerhard Seckler T +49 209 9571 5900 T +49 821 5920 50 M +49 170 8274 214 E [email protected] E [email protected]

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Podiumsdiskussion 11mm Fußball im Konzentrationslager Eine Podiumsdiskussion über die Fanszenen in Deutschland organisierte die Alte Feuerwache Mannheim im Rahmen des internationalen Fußballfilmfestivals 11mm, das 2017 aus Anlass des 120. Geburtstags des gebürtigen Mannheimers und Ex-Bundestrainers Sepp Herberger Die Erstellung eines Konzepts für Workshops zum erstmals in Mannheim stattfand. Ziel sollte ein besseres Thema „Fußball im Konzentrationslager“ war das Ziel Verständnis der Zuhörer für Abläufe in den Ultraszenen eines gleichnamigen Projektes, das die Fanbetreuung ebenso wie für den Umgang von Clubs, Verbänden und von Borussia Dortmund gemeinsam mit Engagierten Ordnungsbehörden mit diesen Szenen sein. sowie Historikerinnen und Historikern von Hertha BSC, dem FC St. Pauli und dem SV Werder Bremen initiierte. In der Diskussionsrunde, an der unter anderen der Fanforscher Anhand der erstellten Unterlagen sollen Fanprojekten Professor Dr. Gunter A. Pilz und Michael Gabriel, Leiter der und Fanbetreuungen der Clubs die Organisation Koordinationsstelle Fanprojekte, teilnahmen, wurden die von Gedenkstättenfahrten sowie deren Vor- und Motivationen und Mechanismen innerhalb der Ultraszene Nachbearbeitung, aber auch eigenständige Workshop- erörtert. Um die Zuhörerinnen und Zuhörer auf das Thema Einheiten erleichtert werden. einzustimmen, sahen diese zunächst den Dokumentarfilm „Ultras – Eine Dokumentation über die Fanszene in Bisherige lokale Projekte zu dem Thema suchten Deutschland“ von Klaus Fiedel. Das Podium beschäftigte sich überwiegend die Anknüpfung an die Stadt- oder anschließend mit dem Bild der Ultras in der Öffentlichkeit Clubgeschichte der jeweiligen Teilnehmenden und stellten sowie mit Themen wie Pyrotechnik, Kollektivstrafen oder einen Bezug zu örtlichen Ereignissen oder betroffenen rechte Gruppierungen in den Fanszenen. Dabei wiesen die Personen her, wobei die hohe Identifikation mit Stadt Podiumsteilnehmenden insbesondere auf die Bedeutung und Region einen wichtigen Anknüpfungspunkt in der eines ständigen Dialogs zwischen Fans, Clubs, Verbänden und Fanarbeit bietet. „Fußball im Konzentrationslager“ fokussiert Behörden hin. zudem einen übergeordneten Blick auf die Geschichte des Nationalsozialismus und speziell auf gesellschaftliche Ausgrenzung im Sport. Dabei bietet der Workshop auch Anknüpfungsmöglichkeiten zur gesellschaftlichen Konstruktion von Sport und Männlichkeit.

Die Materialien zu dem Workshop sind derart gestaltet, dass sie von unterschiedlichsten Akteurinnen und Akteuren in der Bildungs- und Fanarbeit für die Konzeption und Durchführung von eigenständigen Veranstaltungen genutzt werden können. Das Lehrmaterial wird allen Clubs der Bundesliga und 2. Bundesliga für die Arbeit in den Fanprojekten, Fanbetreuungen und Lernzentren zur Verfügung gestellt, aber auch für andere Interessierte online zum Download angeboten.

NAME DES PROJEKTES Fußball im Konzentrationslager

PROJEKTVERANTWORTUNG Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA

STANDORT Bundesweit NAME DES PROJEKTES Podiumsdiskussion 11mm KOOPERATIONEN/NETZWERK Hertha BSC, Fanladen St. Pauli, SV Werder PROJEKTVERANTWORTUNG Bremen, Bildungswerk Stanislaw Hantz, Alte Feuerwache Mannheim gGmbH Humboldt-Universität Berlin

STANDORT PROJEKTLAUFZEIT Bundesweit März 2017 – März 2018

PROJEKTLAUFZEIT SCHWERPUNKTE März 2017 Antidiskriminierung, Fandialog

SCHWERPUNKTE WEITERE INFORMATIONEN Aufklärung, Dialogförderung Bildungsmaterial „Fußball im zwischen Fans und Polizei Konzentrationslager“

KONTAKT KONTAKT Alte Feuerwache Mannheim Daniel Lörcher Brückenstraße 2 Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA 68167 Mannheim Rheinlanddamm 207–209 44137 Dortmund T +49 621 2939 281 F +49 621 2939 293 T +49 231 9020 0 E [email protected] E [email protected] 88 PROJEKTVORSTELLUNGEN PROJEKTVORSTELLUNGEN 89

Sechzge, Oide! Brot und Spiele Cup 2017 Mit Leib und Seele Löwin Nach dem großen Erfolg des Fan-Turniers „Brot und Spiele Cup“ in den vorherigen Jahren erweiterte das Fanprojekt Berlin gemeinsam mit dem Brot und Spiele e. V. die Veranstaltung bei deren dritter Auflage um ein großes Auf die Vielfalt weiblicher Fans im Stadion wollte die Fußballkulturfest. Den teilnehmenden Fußballfans und Fangruppierung Löwenfans gegen Rechts mit ihrer Geflüchteten sollte so die Gelegenheit geben werden, sich über Fotodokumentation „Sechzge, Oide! Mit Leib und Seele das Turnier hinaus näher kennenzulernen und zu vernetzen. Löwin“ aufmerksam machen. Durch die Ausstellung sollte bei den Anhängerinnen und Anhängern des TSV 1860 Bereits seit 2015 trägt das Fanprojekt Berlin alljährlich München ein Bewusstsein dafür geschaffen werden, dass seinen „Brot und Spiele Cup“ aus. Dazu eingeladen sind Frauen und Mädchen ein fester Bestandteil der Löwen- Anhänger und Anhängerinnen der Profi-Fußballclubs in der Fangemeinde sind. Gleichzeitig ging es darum, sexistische Hauptstadt sowie in Berlin lebende geflüchtete Menschen. Diskriminierungen in Fußballstadien aufzuzeigen, dafür Dabei werden Partnerschaften zwischen Fanteams und zu sensibilisieren und zur Auseinandersetzung damit zu Mannschaften bestehend aus Geflüchteten gebildet, die sich motivieren. Für die Ausstellung, die zu unterschiedlichen jeweils während des Turniers unterstützen. Ebenso werden Terminen an zwei verschiedenen Orten in München gemeinsam Choreografien und Gesänge einstudiert sowie präsentiert wurde, hatte eine Fotografin aus der Gruppe Banner und Fahnen erstellt. Porträtfotos von 60 weiblichen Fans erstellt. Ergänzend dazu erzählten die Anhängerinnen auf Schautafeln ihre Daran anknüpfend fand eine Woche später erstmals das ganz persönlichen Fangeschichten: Wie sie Fans des Clubs Fußballkulturfest unter dem Titel „Ein Ball – viele Gesichter“ geworden sind, was ihnen beim TSV 1860 gefällt oder nicht, statt. Im Rahmen des Kulturfestes wurden die Fanaktionen welche positiven und negativen Erlebnisse sie hatten. der Mannschaften prämiert, wobei das Publikum über die während des Festes präsentierten Aktionen abstimmte. Zusätzlich gab es ein umfangreiches Rahmenprogramm rund Preise waren unter anderem gemeinsame Besuche eines um die Ausstellungen. So wurden Stadtteilspaziergänge „auf Heimspiels von Hertha BSC oder des Gorki-Theaters. Die Feier den Spuren der Löwen“ durch den Ortsteil Giesing angeboten, ermöglichte vielfältige interkulturelle Begegnungen und die es gab einen Siebdruckworkshop für Jugendliche, eine Vertiefung von Freundschaften zwischen Geflüchteten und Podiumsdiskussion zum Thema „Frauen und Mädchen in Berliner Fußballfans. Sportvereinen“ sowie zwei Vorträge zu Sexismus im Fußball sowie zur Geschichte der feministischen Bewegung.

NAME DES PROJEKTES Brot und Spiele Cup 2017

PROJEKTVERANTWORTUNG NAME DES PROJEKTES Brot und Spiele e. V. Sechzge, Oide! Mit Leib und Seele Löwin STANDORT PROJEKTVERANTWORTUNG Bundesweit Löwenfans gegen Rechts KOOPERATIONEN/NETZWERK STANDORT Fanprojekt Berlin München PROJEKTLAUFZEIT KOOPERATIONEN/NETZWERK April 2017 – August 2017 Fanprojekt München, Freunde des Sechz’ger Stadions, Die Färberei, SCHWERPUNKTE Frauengleichstellungsstelle und Kulturreferat Interkulturelle Begegnung, der Landeshauptstadt München Toleranzentwicklung, Antidiskriminierung

PROJEKTLAUFZEIT WEITERE INFORMATIONEN Mai 2017 – Juli 2017 brot-und-spiele.com

SCHWERPUNKTE VIDEO* Antidiskriminierung, Antisexismus bit.ly/2VEfbjo

BROSCHÜRE KONTAKT Katalog mit allen Porträtfotos und Interviews Christoph Gabler Brot und Spiele e. V. KONTAKT Christburger Straße 2 Stephanie Dilba 10405 Berlin Löwenfans gegen Rechts Waldeckstraße 37 T +49 30 4403 1855 81543 München M +49 176 2358 7764 E [email protected] M +49 170 1680 320 F +49 89 4523 3871 *Geben Sie den Kurz-Link in der Eingabezeile E [email protected] Ihres Internet-Browsers ein 90 PROJEKTVORSTELLUNGEN PROJEKTVORSTELLUNGEN 91

Geschlechtervielfalt in der In Farben getrennt – Fußballfankultur!? In Erinnerung vereint

Um die „Geschlechtervielfalt in der Fankultur!?“ zu Die Aufarbeitung der Zeit des Nationalsozialismus in erörtern, organisierte die Kölner Bildungseinrichtung Deutschland und speziell in der Stadt München stand im „BiBeriS – Bildung & Beratung im Sport“ eine Zentrum des Projektes „In Farben getrennt – in Erinnerung Veranstaltungsreihe, die sich mit Rollenverhalten in den vereint“, welches das Fanprojekt München mit Fans des Fanszenen beschäftigte. Dabei sollte vor allem die aktive FC Bayern München und des TSV 1860 München organisierte. Fanszene des 1. FC Köln angesprochen werden. Ziel war es, die jugendlichen Fans für das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte zu sensibilisieren und beide Fanszenen in In Vorträgen, Workshops, Praxisprojekten, einer einer Kultur des Erinnerns zu bestärken. Ausstellung und einer Podiumsdiskussion setzten sich die Teilnehmenden differenziert mit Männlichkeit und Eingebunden in ein Netzwerk unterschiedlicher Akteure, Weiblichkeit in Fußballfankulturen auseinander. Dabei setzten sich Fans der beiden großen Münchner Clubs wurde beleuchtet, welche Rolle Geschlecht und sexuelle auf vielfältige Art und Weise mit dem Projektthema Orientierung bei der Zusammensetzung, Struktur und auseinander. Den Startschuss bildeten jeweils Studientage Inszenierung von Fankultur spielen – aber auch, welche im NS-Dokumentationszentrum München und im Positionen Frauen in dieser Gruppenhierarchie einnehmen Konzentrationslager Dachau. Dabei erörterten die und inwiefern Ausschlussmechanismen wie Sexismus und Teilnehmenden gemeinsam mit Expertinnen und Experten die Homophobie zu finden sind. Anfänge des Nationalsozialismus mit speziellem Augenmerk auf der Bedeutung Münchens sowie der Historie und Haltung Ziel der Veranstaltungsreihe, die inhaltlich zusammen mit dem der Clubs in dieser Zeit. Bei einer Stadionführung durch das Institut für Soziologie und Genderforschung der Deutschen Münchner Olympiastadion wurde der Unterschied zwischen Sporthochschule Köln konzipiert wurde, war es, Fans – vor den Olympischen Spielen 1972, die der Welt ein neues, allem aus der Ultraszene – durch die Beschäftigung mit demokratisches Deutschland präsentieren sollten, und den der Problematik dazu zu bringen, ihre Verhaltensweisen zu Olympischen Spiele 1936, die von den Nazis zur Propaganda hinterfragen und zu modifizieren. missbraucht wurden, aufgezeigt.

Anschließend besuchten Fangruppen beider Clubs die KZ- Gedenkstätte Mittelbau-Dora bei Nordhausen. Höhepunkt des Projektes war schließlich eine fünftägige Studienfahrt nach Polen zum ehemaligen Konzentrationslager Auschwitz, wo auch Besuche in den Städten Auschwitz und Krakau anstanden. Um die Erlebnisse und Erfahrungen zu NAME DES PROJEKTES reflektieren, führten die Fans beider Clubs eine gemeinsame In Farben getrennt – in Erinnerung vereint Abschlussveranstaltung durch.

NAME DES PROJEKTES PROJEKTVERANTWORTUNG Geschlechtervielfalt in der Fußballfankultur!? Fanprojekt München/AWO Kreisverband München Stadt e. V. PROJEKTVERANTWORTUNG BiBeriS – Bildung & Beratung im Sport STANDORT München STANDORT Bundesweit KOOPERATIONEN/NETZWERK FC Bayern München AG, TSV München KOOPERATIONEN/NETZWERK von 1860 GmbH & Co. KGaA, FC Bayern Kölner Fanprojekt, Institut für Soziologie Erlebniswelt, NS Doku-Zentrum, und Genderforschung der Deutschen Stadtarchiv München, Evangelische Sporthochschule Köln, Football Supporters Versöhnungskirche Dachau, Maccabi Europe, F_in Netzwerk Frauen im Fußball, München !Nie Wieder, Löwenfans gegen Bündnis Fußballfans gegen Homophobie, Rechts, Fanszene FC Bayern München Projekt KICKS FÜR ALLE PROJEKTLAUFZEIT PROJEKTLAUFZEIT Juni 2017 – August 2018 März – Juli 2017 SCHWERPUNKTE SCHWERPUNKTE Geschichte des Fußballs, Diskriminierung, Homophobie, Toleranzentwicklung, interkulturelle Selbstreflektion Begegnung, Antidiskriminierung

WEITERE INFORMATIONEN WEITERE INFORMATIONEN biberis.de erinnerung-vereint.de

KONTAKT KONTAKT Jörg Stenzel Jochen Kaufmann Bildung & Beratung im Sport Fanprojekt München Försterstraße 13 Admiralbogen 41 50823 Köln 80939 München

T +49 221 5955 769 T +49 89 4523 3870 F +49 172 8756 214 F +49 89 4523 3871 E [email protected] E [email protected] 92 PROJEKTVORSTELLUNGEN PROJEKTVORSTELLUNGEN 93

FCA-Kids-Club kreativ Dokumentation Football Pride Week Um den Fans von morgen schon heute eine positive und friedliche Fankultur aufzuzeigen, lud der Kids-Club des FC Augsburg zum Projekt „Kids-Club kreativ“ ein. Kinder des Kids-Clubs, Flüchtlingskinder, Mitglieder der aktiven Szene und Fanclubs kamen zusammen, um Fanutensilien Nach dem großen Erfolg der „Football Pride Week“ zu gestalten und zu basteln und um gemeinsam Aktionen in Berlin entschloss sich die Faninitiative Fußballfans rund um den Fußball zu organisieren und durchzuführen. gegen Homophobie als Organisatorin, eine umfangreiche Auf diese Weise wurde eine „bunte“ Begegnungsstätte für Dokumentation des Events zu erstellen. Die Broschüre Fans aller Altersklassen, Schichten und Szenezugehörigkeiten sollte dazu dienen, Homo- und Transphobie sowie Sexismus geschaffen und gleichzeitig für die jungen Teilnehmerinnen im Fußball entgegenzuwirken, aber auch Clubs, Verbände und und Teilnehmer eine zukunftsweisende Basis präventiver und Fans für das Thema zu sensibilisieren und über verschiedene nachhaltiger Fankultur vermittelt. Formen der Diskriminierung aufzuklären. Durch das Aufzeigen konkreter Handlungsoptionen sollten zudem Möglichkeiten In mehreren Workshops trafen sich die Kids des FC Augsburg vorgestellt werden, wie Diskriminierung im jeweiligen Arbeits- mit erwachsenen Fans aus der aktiven Fanszene und diversen und Fanumfeld entgegengewirkt werden kann. Fanclubs, um die verschiedenen Projekte gemeinsam und hoch motiviert anzugehen. Eingeladen waren dabei auch Hierzu wurden die von den mehr als 240 Teilnehmenden der Flüchtlingskinder, um ihnen die Integration in die Gesellschaft „Football Pride Week“ gemeinsam in Workshops erarbeiteten zu erleichtern. Durch die Zusammenführung von FCA-Fans Ergebnisse zusammengefasst und auf Deutsch und Englisch verschiedenster Gruppierungen konnte das rot-grün-weiße dargestellt. Zudem wurden alle Grußreden, Einleitungen Zusammengehörigkeitsgefühl gestärkt werden. zum Thema und Podiumsgespräche, die während der Veranstaltung in Bild, Ton und Schrift dokumentiert Des Weiteren wurde den Teilnehmerinnen und Teilnehmern worden waren, sowie Interviews und Gastbeiträge für die vermittelt, was Fankultur bedeutet, wie sie sich entwickelt Broschüre verschriftlicht. hat und wie sie gelebt wird. Zudem wurden Ideen bei den verschiedenen Aktionen gesammelt für Banner, Fahnen, Die Zusammenfassung sollte schließlich an alle Clubs der Shirts und Jutetaschen und anschließend miteinander kreativ Bundesliga und 2. Bundesliga versandt werden. Um eine umgesetzt. Die gestalteten Fanutensilien präsentieren die Kids große internationale Reichweite zu ermöglichen, sollte die bis heute stolz bei ihrer Ehrenrunde bei Heimspielen direkt vor Broschüre auch in englischer Sprache über die digitalen Anpfiff, zu der auch Gästekinder immer herzlich eingeladen Kanäle der Kooperationspartnerinnen und -partner wie sind, sowie bei Auswärtsspielen des FC Augsburg. Football Supporters Europe oder Queer Football Clubs bereitgestellt werden.

NAME DES PROJEKTES FCA-Kids-Club kreativ NAME DES PROJEKTES PROJEKTVERANTWORTUNG Dokumentation Football Pride Week FCA-Kids-Club PROJEKTVERANTWORTUNG STANDORT Fußballfans gegen Homophobie e. V. Augsburg STANDORT KOOPERATIONEN/NETZWERK Bundesweit FC Augsburg 1907 GmbH & Co. KGaA, Fanprojekt Augsburg KOOPERATIONEN/NETZWERK Football Supporters Europe, Queer Football PROJEKTLAUFZEIT Fanclubs, Lesben- und Schwulenverband Juni 2017 – Oktober 2018 (LSVD) Berlin-Brandenburg

SCHWERPUNKTE PROJEKTLAUFZEIT Bildung einer positiven Fankultur, Juni – September 2017 Toleranzentwicklung, Antidiskriminierung SCHWERPUNKT WEITERE INFORMATIONEN Toleranzentwicklung, Antidiskriminierung fca-kids.de WEITERE INFORMATIONEN KONTAKT fussballfansgegenhomophobie.blogsport.de Martina Markert Fußball-Club Augsburg 1907 e. V. KONTAKT FCA-Kids-Club & FCA-Mini-Club Christian Rudolph Donauwörther Straße 170 Fußballfans gegen Homophobie e. V. 86154 Augsburg Waldschulalle 34–42 14055 Berlin T +49 821 6504 0544 E [email protected] E [email protected] 94 PROJEKTVORSTELLUNGEN

Fanstammtisch für Fans mit Handicap

Der FC Erzgebirge Aue führte im April 2018 einen Auftakt- Fanstammtisch für seine Fans mit Beeinträchtigungen durch. Bei dieser Premiere ging es dem Club darum, explizit seinen sehbehinderten, hörbeeinträchtigten und gehbehinderten Fans das umgebaute Erzgebirgsstadion und die vielen Maßnahmen zur Barrierefreiheit darin vorzustellen. In diesem Rahmen wurde den Stammtischbesuchenden auch das erweiterte Angebot zur Audiodeskription vorgeführt, durch das noch mehr Fans mit Sehbehinderungen ein attraktives Angebot gemacht wird. Für die hörbeeinträchtigten Anhänger waren beim ersten Stammtisch zwei Gebärdendolmetscher anwesend.

Vor dem Stadionrundgang stellten sich auch mehrere Repräsentierende des Clubs sowie das Trainerteam der Profimannschaft und einige Spieler den Fragen der Fans, gaben Autogramme und erfüllten Fotowünsche.

Aufgrund der großen Resonanz beim ersten Stammtisch gab es bereits mehrere Nachfolgetreffen, zu denen stets auch Vorstandsmitglieder, Spieler und Trainer des Clubs anwesend waren.

NAME DES PROJEKTES Fanstammtisch für Fans mit Handicap

PROJEKTVERANTWORTUNG FC Erzgebirge Aue

STANDORT Aue

PROJEKTLAUFZEIT April 2018

SCHWERPUNKT Inklusion/Integration

KONTAKT Heiko Hambeck FC Erzgebirge Aue Lößnitzer Straße 95 08280 Aue

M +49 157 7296 5993 F +49 3771 5982 33029 E [email protected] 96 PROJEKTVORSTELLUNGEN PROJEKTVORSTELLUNGEN 97

Das erste Vereinslied des Fanbetreuung International SC Freiburg (1924/1925) Einen internationalen Fanbeauftragten-Austausch zwischen deutschen und schwedischen Clubs organisierten die Fanbeauftragten des FC Schalke 04, des SV Werder Bremen sowie des FC St. Pauli gemeinsam Bei Recherchen zur Vereinsgeschichte des 1912 aus zwei mit Vertretenden mehrerer Clubs aus der schwedischen 1904 gegründeten Vorgängervereinen entstandenen Profiliga Allsvenskan. In Kooperation mit Supporters Direct Sport-Club Freiburg wurden die Melodie und der Text des Europe, der Swedish Football Supporters Union (SFSU) und ersten offiziellen Vereinsliedes des Clubs wiederentdeckt. der schwedischen Polizei besuchten die Fanbeauftragten der Um das Lied und damit einen wichtigen Teil der Clubhistorie drei Bundesliga-Clubs die Clubs in Schweden, um sich über einer größeren Öffentlichkeit zu präsentieren, hat die die Arbeit ihrer dortigen Kollegen zu informieren. Supporters Crew Freiburg, unterstützt durch den Archivar des SC Freiburg, das Lied zusammen mit einem 40-köpfigen Chor Hierzu begleiteten die deutschen Fanbeauftragten ihre aufgenommen und auf CD veröffentlicht. schwedischen Pendants bei der Spielvor- und -nachbereitung sowie am Spieltag bei zwei Ligaspielen, um sich im Anschluss Dieses erste Lied des SC Freiburg ist sehr wahrscheinlich über die jeweiligen Strukturen und Aufgaben auszutauschen. im Jahr 1924 anlässlich des 20-jährigen Bestehens des Dabei wurden auch Problemfelder, die in der Fanarbeit Vereins entstanden. Dokumentiert ist der Liedtext mit auftauchen, besprochen und verglichen. Des Weiteren gab es Melodie erstmals für 1925. Auf Anregung der Supporters Treffen mit Repräsentierenden der Allsvenska, von Malmö FF Crew Freiburg studierte der Kolping-Männerchor aus Tunsel, sowie der schwedischen Fanorganisation SFSU, in der alle einer Gemeinde im Freiburger Umland, das Lied neu ein und relevanten Fangruppen Schwedens vertreten sind. Die SFSU nahm es im September 2018 professionell auf. Das Lied wurde dabei als ein mögliches Vorbild für einen nationalen wurde im Oktober 2018 im Vorprogramm eines Spiels des Zusammenschluss des Club-Fan-Dialogs in Deutschland SC Freiburg im Stadion den Fans präsentiert. Im Folgejahr ausgemacht. wurde gemeinsam mit verschiedenen Kooperationspartnern eine CD produziert und unter dem Titel „Nur in der Freiheit ists Ein Thema aller Besprechungen war die Arbeit der Polizei uns wohl: Das erste Vereinslied des SC Freiburg (1924/1925)“ und die Zusammenarbeit mit den Polizeibeamten vor Ort. veröffentlicht. Auf der CD sind neben dem Lied mehrere Begleitet wurden die deutschen Fanbeauftragten hierzu Interviews zu hören, etwa mit dem Archivar des Sport-Club, vom ehemaligen Einsatzleiter der Polizei Gelsenkirchen der Informationen zum historischen Kontext liefert, oder und Bochum, der zudem für die UEFA tätig ist und somit mit einem Musikwissenschaftler der Universität Freiburg. einen ergänzenden Blickwinkel zu den Sichtweisen der Zudem finden sich in dem CD-Booklet weitere Angaben zur Fanbeauftragten und Fanvertreter in die Diskussionen Entstehung des Liedes und zur Geschichte des Clubs. einbringen konnte.

Mit der Aufnahme wollte die Freiburger Supporters Crew auf Über die Erfahrungen und Erkenntnisse aus der Reise wurde die lange Historie des Vereins und dessen Erfolge schon in den bei verschiedenen regionalen und überregionalen Treffen, wie 1920er-Jahren und das schon damals vielfältige Vereinsleben NAME DES PROJEKTES etwa der Vollversammlung der Fanbetreuer, berichtet. aufmerksam machen. Im Zuge der Recherchen kamen auch Das erste Vereinslied des SC Freiburg weitere Informationen aus der Vereinsgeschichte zutage, so (1924/1925) zum Beispiel die früheren SC-Vereinsfarben Schwarz-Weiß- Gold. Die CD wird unter anderem als Willkommens- oder PROJEKTVERANTWORTUNG Gastgeschenk an befreundete Fangruppen auch anderer Supporters Crew Freiburg e. V. Clubs verteilt sowie bei Stadtrundgängen zur Geschichte des SC Freiburg eingesetzt. STANDORT NAME DES PROJEKTES Freiburg im Breisgau Fanbetreuung International

KOOPERATIONEN/NETZWERK PROJEKTVERANTWORTUNG Sport-Club Freiburg e. V., Männerchor FC Gelsenkirchen-Schalke 04 e. V. „Kolping“ Tunsel, Zentrum für Populäre Kultur und Musik (Universität Freiburg), khri8! more STANDORT playgrounds, PH Radio Freiburg Bundesweit

PROJEKTLAUFZEIT KOOPERATIONEN/NETZWERK September 2018 – September 2019 SV Werder Bremen, FC St. Pauli, Supporters Direct Europe, Swedish Football Supporters SCHWERPUNKT Union (SFSU), Allsvenskan, Polizei Schweden, Förderung von Aktivitäten in den Fanszenen, Polizei Deutschland Verbesserung des Verhältnisses zwischen dem „Fußball“ und den Fanszenen PROJEKTLAUFZEIT Juni – Dezember 2018 WEITERE INFORMATIONEN* https://bit.ly/35AjfYn SCHWERPUNKTE https://bit.ly/3fhzr5q Interkulturelle Begegnung, Dialogförderung zwischen Fans und Polizei, Förderung des KONTAKT europäischen Gedankens Philipp Mattes Supporters Crew Freiburg e. V. KONTAKT Postfach 0514 Thomas Kirschner 79005 Freiburg FC Gelsenkirchen-Schalke 04 e. V. Ernst-Kuzorra-Weg 1 M +49 01718373007 45891 Gelsenkirchen E [email protected] T +49 209 3618 5571 *Geben Sie den Kurz-Link in der Eingabezeile M +49 173 1904 370 Ihres Internet-Browsers ein E [email protected] 98 PROJEKTVORSTELLUNGEN PROJEKTVORSTELLUNGEN 99

ConnAct! Willkommen auf Schalke

Diversität im Fußball war das zentrale Thema eines Um das Stadionerlebnis für alle Zuschauer Fußballtheaterprojektes, das die gemeinnützige in der Gelsenkirchener VELTINS-Arena noch Schauspielschule Young Talents aus Nürnberg gemeinsam weiter zu verbessern, hat der FC Schalke 04 eine mit dem Nürnberger Fanprojekt initiierte. Unter Anleitung Veranstaltungsreihe unter dem Motto „Willkommen auf und Regie der Schauspielerin Andrea Hintermaier entstand Schalke“ ins Leben gerufen. Gemeinsam mit Fanvertretern, das selbst verfasste Theaterstück „My own secret bubble. A Polizei und Ordnungskräften sollten Ideen entwickelt werden, prison“, das im November 2018 in der Tafelhalle Nürnberg wie der Stadionbesuch für Heim- und Gästefans, aber auch für uraufgeführt wurde. Menschen mit Beeinträchtigungen optimiert werden kann.

Durch das „ConnAct!“ genannte Projekt sollte der Fokus An drei Veranstaltungstagen stellten die an der Lokalkonferenz auf gesellschaftspolitische Themen rund um den Fußball Teilnehmenden gemeinsam Erfolgsfaktoren für einen gelenkt werden. Im Zentrum stand eine intensive zufriedenstellenden Stadionbesuch heraus und identifi zierten Auseinandersetzung mit Diversität, um einen künstlerischen Schwachstellen rund um den Aufenthalt im Stadion. Beitrag zur Thematisierung von Rassismus, Homophobie, Anschließend wurden in Workshops Lösungsmöglichkeiten Genderproblematik und Sexismus in der Gesellschaft und und Verbesserungsvorschläge erarbeitet. speziell im Fußball zu leisten. Unter den Teilnehmenden waren neben Mitarbeitenden Begleitet von professionellen Pädagoginnen und aus diversen Abteilungen des FC Schalke 04 auch Künstlerinnen erarbeiteten drei Jungschauspielende über Repräsentierende der verschiedenen Fangruppierungen des einen längeren Zeitraum in Workshops zusammen mit Clubs (Fanclub-Verband, Fan-Initiative, Supporters Club), Mitgliedern verschiedener Organisationen die thematischen Vertretende der Polizei, des Stadion-Ordnungsdienstes, Inhalte des Theaterstücks, welche die zuvor benannten des Schalker Fanprojekts, von Fans mit Beeinträchtigungen, Themen in den Fokus nahmen. Eingefl ossen sind ebenso Fanbeauftragte anderer Bundesliga-Clubs sowie Dozenten zahlreiche Interviews mit Betroff enen aus einschlägigen der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen, die das Projekt Communitys und der Fußballgemeinde. Ansprechpersonen wissenschaftlich begleiteten. Überprüft werden sollte, was im waren dabei Vertretende der St. Leonhard Schule, an der viele Heimbereich des Stadions verbessert werden kann, welche gefl üchtete Kinder aus Syrien und Afghanistan unterrichtet besonderen Bedarfe Fans mit Beeinträchtigungen haben, aber werden, der Nürnberger Ultraszene, des ersten offi ziellen auch, wie der Aufenthalt von Auswärtsfans gastfreundlicher schwul-lesbischen Nürnberger Fanclubs Norisbengel sowie und reibungsloser gestaltet werden kann. Des Weiteren wurde der Queer Franken, einer Vereinigung der LGBTQ-Community über die Infrastruktur des Stadions, aber auch Themen wie (Lesbian, Gay, Bisexual, Transgender und Queer). Insgesamt Verkehrsführung, Ticketing, Catering, sanitäre Anlagen und waren so mehr als 100 Menschen aus der Fußballszene an Sensibilisierungskampagnen im Hinblick auf Inklusion und dem Projekt direkt beteiligt. Anreiseinformationen für Gästefans diskutiert. Hier fl ossen auch Informationen ein, die bei Befragungen von Heim- und Die aus den Workshops gewonnen Erkenntnisse NAME DES PROJEKTES Gästefans im Zuge der Benchmarking-Studie „Schalke 4.0“ wurden schließlich von Andrea Hintermaier und den drei Willkommen auf Schalke gewonnen wurden. Schauspielenden in dem Theaterstück verarbeitet. Es handelt von einem äthiopischen Gefl üchteten, einer Profi fußballerin PROJEKTVERANTWORTUNG Im Ergebnis wurden unter anderem Verbesserungen für und einer lesbischen Muslima, die in einer Science-Fiction- FC Gelsenkirchen-Schalke 04 e. V. den Stadionbesuch für Heim- und Gästefäns sowie Fans mit Vision von Außerirdischen durchleuchtet werden und ihr Beeinträchtigungen umgesetzt wie etwa eine optimierte Anderssein verteidigen müssen. STANDORT Gestaltung der Situation am Busparkplatz, ausführlichere Gelsenkirchen Informationen zum Stadionbesuch im Gastbereich und der Das aus Fans, regulären Theaterbesuchenden und Mitgliedern Wegeführung sowie eine größere Sensibilisierung für inklusive der involvierten Gruppierungen bestehende Publikum KOOPERATIONEN/NETZWERK Themen. Das Projekt wird auch in Zukunft weitergeführt und lernte so Andersartigkeit und Wege zur Überwindung von NAME DES PROJEKTES Westfälische Hochschule Gelsenkirchen, erweitert. Eine weitere Lokalkonferenz im Jahr 2019 stand Vorurteilen kennen. ConnAct! Fußballtheaterprojekt Schalker Fanclub-Verband, Schalker unter dem Schwerpunkt Fan- und Mitgliederbetreuung und Fanprojekt, Supporters Club, Securitas öff entliche Verkehrsmittel. PROJEKTVERANTWORTUNG Young Talents featuring An Open Space PROJEKTLAUFZEIT Juni – November 2018 STANDORT Nürnberg SCHWERPUNKTE Toleranzentwicklung, Antidiskriminierung, KOOPERATIONEN/NETZWERK Inklusion/Integration, Gewaltprävention, Fanprojekt Nürnberg, Tafelhalle, Fanclub Dialogförderung zwischen Fans und Polizei Norisbengel, Ultras Nürnberg, Queer Franken, St. Leonhard Schule WEITERE INFORMATIONEN* https://bit.ly/2SAvRJJ PROJEKTLAUFZEIT Mai – November 2018 VIDEO* https://bit.ly/3fguREr SCHWERPUNKTE Toleranzentwicklung, Antidiskriminierung, KONTAKT Inklusion/Integration, Gewaltprävention, Klaus Horstmann Interkulturelle Begegnung FC Gelsenkirchen-Schalke 04 e. V. Ernst-Kuzorra-Weg 1 08. – 11. Nov 2018 | 20 Uhr KONTAKT 45891 Gelsenkirchen Tafelhalle NürNberg regIe aNdrea hINTermaIer Andrea Hintermaier

Eine Kooperation mit der Tafelhalle Nürnberg und dem Push Push Theater Atlanta (USA). Young Talents T +49 209 3618 5574 Gefördert von der DFL Bundesligastiftung sowie der Stadt Nürnberg. In Zusammenarbeit mit dem Fanprojekt Nürn- berg und Queer Franken. Im Rahmen des Förderprogramms Deutschlandjahr USA des Goethe-Instituts Washington. Eintrittspreise: normal: 16 € / ermäßigt: 10 € / Online-Ticket: 13 € / VVK-ermäßigt: 8 € Höfatsweg 14 M +49 173 1904 174 Tickets 0911 231-4000 / tafelhalle.de / Äußere Sulzbacher Str. 62, Nürnberg 90471 Nürnberg E [email protected]

M +49 176 6317 1813 *Geben Sie den Kurz-Link in der Eingabezeile E [email protected] Ihres Internet-Browsers ein 100 PROJEKTVORSTELLUNGEN PROJEKTVORSTELLUNGEN 101

Perspektivwechsel Streetkick gegen Homophobie Mit dem Filmprojekt „Perspektivwechsel“ wollten Schülerinnen und Schüler des Paul-Ehrlich-Berufskollegs Dortmund einen Beitrag zur Gewaltprävention im Umfeld des Fußballs leisten. In Zusammenarbeit mit dem Polizeipräsidium Dortmund, dem Fanprojekt Dortmund sowie Gemeinsam mit dem Fanprojekt der Stadt Wolfsburg lud dem Lernzentrum von Borussia Dortmund entstand ein rund der VfL Wolfsburg zu einem Fußballturnier unter dem 20-minütiger Kurzfilm, der zu einem besseren Verständnis Motto „Streetkick gegen Homophobie“ in die Wolfsburger zwischen Polizei und Fans führen soll. Den Zuschauenden Innenstadt. In der Fußgängerzone traten neun Mannschaften soll durch den Film ein Einblick in die unterschiedlichen in einem mobilen Streetsoccer-Käfig an. Ziel der Aktion war es, Perspektiven der verschiedenen an einem Spieltag beteiligten durch das Turnier und einen im Anschluss erstellten Imagefilm Gruppen gewährt werden. eine breite Öffentlichkeit auf das Thema Homophobie im Fußballkontext aufmerksam zu machen. Zur Erstellung des Films wurde an dem Berufskolleg eigens eine Arbeitsgemeinschaft gegründet. Begleitet von Unter den teilnehmenden Mannschaften waren unter einer professionellen Regisseurin und deren Kamerateam anderem das Team #Vielfalt, das sich aus Mitarbeitenden machten sich die Schülerinnen und Schüler zunächst an des VfL Wolfsburg und des Fanprojekts der Stadt die Recherche. Hierzu wurde das Polizeipräsidium der zusammensetzte, ein Team der Jugendförderung, die JUSOS Stadt besucht und Gespräche mit Einsatzleitenden der und der ESV Lok Güsten (Partnerverein Anstoß VfL) sowie ein Polizei geführt. Darüber hinaus gab es regelmäßige Treffen Geflüchtetenteam. Rund um den Soccer Court waren zudem mit Jugendkontaktbeamten, die unter anderem in einem Infostände aufgebaut, auf denen sich etwa die AIDS-Hilfe praktischen Training die Polizeiarbeit beleuchteten. Zudem sowie die Organisationen Queer Football Fanclubs und Onkel konnten im Rahmen eines Spiels von Borussia Dortmund Emma – Queeres Zentrum Braunschweig präsentierten. Die die Abläufe an einem Spieltag betrachtet und Interviews Aktion gegen Diskriminierung und Intoleranz stand auch unter mit Fans zu ihrem Verhältnis zur Polizei geführt werden. dem Motto: „Wolfsburg ist bunt“. Parallel dazu wurden den AG-Teilnehmenden in Workshops filmische Fertigkeiten inklusive Grundlagen zur Dramaturgie, Schirmherrin des Turniers war Nilla Fischer, Kapitänin der Entwicklung eines filmischen Konzepts einschließlich visueller Frauen-Bundesliga-Mannschaft des VfL Wolfsburg, die sich und soundtechnischer Gestaltung, Erstellung von Storyboards schon seit Jahren gegen Homophobie einsetzt und bei allen und Drehplänen sowie der Umgang mit Kamera und Spielen des VfL mit einer Kapitänsbinde in Regenbogenfarben Tonequipment vermittelt. aufläuft. Zusätzlich zu dem Turnier wurde ein Imagefilm unter dem Titel „Gegen Homophobie – Für Vielfalt!“ erstellt, in dem Schließlich wurde der Beitrag an mehreren Drehtagen erstellt Fischer, die in einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft lebt, und anschließend mithilfe eines professionellen Cutters sowie die zentrale Rolle spielt, aber auch Teilnehmende am Turnier Sounddesigners im Schnitt bearbeitet. Außerdem wurde die zu Worte kommen. Der Film wurde in den Vielfaltswochen Crew bei der gesamten Produktion gefilmt und aus diesem 2019 des VfL präsentiert und soll anschließend in der Material ein Making-of-Film erstellt, der Einblicke in den pädagogischen Arbeit rund um den Club verwendet werden. Arbeitsprozess der Schülerinnen und Schüler gewährt. NAME DES PROJEKTES Perspektivwechsel Außerdem wurde der Imagefilm in einer Projektwoche mit Der Film wurde anschließend im Polizeipräsidium NAME DES PROJEKTES Kooperationsschulen im Rahmen von „Lernort Stadion“ Dortmund im Rahmen einer offiziellen Würdigung sowie im PROJEKTVERANTWORTUNG Streetkick gegen Homophobie zum Thema „Homophobie und Sexismus“ im Grün-Weißen Lernzentrum Dortmund präsentiert und über die sozialen Förderverein des Paul-Ehrlich-Berufskollegs Klassenzimmer des VfL Wolfsburg eingesetzt. Medien verbreitet. Zudem werden Film und Making-of in der Dortmund PROJEKTVERANTWORTUNG Jugendbildungsarbeit im Lernzentrum Dortmund eingesetzt. VfL Wolfsburg-Fußball GmbH STANDORT Dortmund STANDORT Wolfsburg KOOPERATIONEN/NETZWERK Fanprojekt Dortmund e. V., KOOPERATIONEN/NETZWERK Polizeipräsidium Dortmund, Borussia Fanprojekt Wolfsburg Dortmund GmbH & Co. KGaA PROJEKTLAUFZEIT PROJEKTLAUFZEIT Juni – Dezember 2018 August – September 2019 SCHWERPUNKTE SCHWERPUNKT Toleranzentwicklung, Antidiskriminierung, Toleranzentwicklung, Antidiskriminierung, Inklusion/Integration, Gewaltprävention Inklusion/Integration, Prävention, Dialogförderung zwischen Fans und Polizei WEITERE INFORMATIONEN* https://bit.ly/35rqeD1 WEITERE INFORMATIONEN* https://bit.ly/3b3jaNQ VIDEO „Gegen Homophobie – Für Vielfalt!“ KONTAKT Tanja Krusche KONTAKT Förderverein des Paul-Ehrlich-Berufskollegs Nico Briskorn Dortmund VfL Wolfsburg-Fußball GmbH Hacheneyer Straße 177 In den Allerwiesen 1 44265 Dortmund 38446 Wolfsburg

T +49 231 5028 544 T +49 5361 8903 450 E [email protected] E [email protected]

*Geben Sie den Kurz-Link in der Eingabezeile *Geben Sie den Kurz-Link in der Eingabezeile Ihres Internet-Browsers ein Ihres Internet-Browsers ein 102 PROJEKTVORSTELLUNGEN PROJEKTVORSTELLUNGEN 103

Streetkick unterm Walking Football League Regenbogen 2018 Spaß am Fußballspielen, spielerisch in Bewegung bleiben und dadurch die Gesundheit verbessern und zusätzlich noch interkulturelle Kontakte knüpfen – das sind die Ideen hinter der „Walking Football League“, die der FC Schalke 04 Das Fanprojekt Mainz hat mit seiner dritten Auflage des und Bayer 04 Leverkusen für die Saison 2018/19 ins „Streetkicks unterm Regenbogen“ auf das Menschenrecht Leben gerufen haben. Die beiden Clubs organisierten auf Bildung, das in der Menschenrechtscharta der hierzu zwei Fußballturniere für Menschen ab 55 Jahren in Vereinten Nationen verankert ist, aufmerksam gemacht. Deutschland und den Niederlanden. Zusätzlich gab es diverse Ziel war es zu verdeutlichen, dass Bildung die Grundlage Informationsveranstaltungen und Demonstrationseinheiten für die Entfaltung der menschlichen Persönlichkeit ist und mit anderen Vereinen, um die Sportart Walking Football in zur Entwicklung von Toleranz und Verständnis gegenüber Deutschland bekannter zu machen anderen Menschen beitragen kann. Im Gutenberg-Jahr firmierte das Straßenfußballturnier in der Mainzer Altstadt Teilnahmeberechtigt sind Menschen ab 55 Jahren. Dabei deshalb unter dem Motto „Doppelpass mit Gutenberg“ und wird ausschließlich im Gehen gespielt, laufen ist untersagt. verwies damit auf den Mainzer Bürger Johannes Gensfleisch Zudem darf der Ball nur maximal in Hüfthöhe gespielt werden. (1400 bis 1468), genannt Gutenberg, der den Buchdruck Einmal wöchentlich treffen sich die älteren Fußballspielenden erfunden hat und damit zum Wegbereiter der Bildung breiter zum Training auf den Anlagen der beiden Clubs. Dabei Bevölkerungsschichten wurde. soll nachhaltig der Grundstein für ein aktiveres Leben im Alter gelegt, aber auch sozialer Isolation älterer Menschen Zehn Mannschaften aus der Mainzer Fanszene, städtischen vorgebeugt werden. Jugend- und anderen Einrichtungen aus der Landeshauptstadt traten auf einem mobilen Streetsoccer-Platz an. Der Zusammen mit dem SV Werder Bremen und dem Siegerpokal des Turniers, das unter der Schirmherrschaft VfL Wolfsburg sowie den niederländischen Clubs FC Twente von Dr. Stefanie Hubig, Ministerin für Bildung des Landes Enschede, NEC Nijmegen, PSV Eindhoven und SBV Vitesse Rheinland-Pfalz, des Mainzer Oberbürgermeisters Michael Arnheim veranstalteten Schalke und Leverkusen zwei Ebling und des Vorstandsvorsitzenden des 1. FSV Mainz 05, Turniere für die jeweiligen Walking-Football-Teams der Stefan Hofmann, stand, ging schließlich an die Fanabteilung acht Teilnehmer. Das Hinspiel-Turnier wurde in Leverkusen des 1. FSV Mainz 05. im September 2018 ausgetragen, das Rückspiel-Turnier in Eindhoven im Mai 2019. Es war der Start zur ersten Um sich der Thematik Bildung auf unterschiedlichen offiziellen Walking-Football-Liga in Europa. Erster deutsch- Ebenen anzunähern, boten Informationsstände den niederländischer Walking-Football-Meister wurde schließlich Besuchenden die Möglichkeit, sich mit lokalen Initiativen NAME DES PROJEKTES Twente Enschede vor Vizemeister FC Schalke 04. Zudem und Einrichtungen vertraut zu machen. So informierte der Streetkick unterm Regenbogen 2018 – wurde ein Fairplay-Preis an Vitesse Arnheim vergeben, um FC Ente Bagdad, der mit zwei Teams am Turnier teilnahm, Doppelpass mit Gutenberg den gemeinsamen Sportsgeist zu stärken. Aufgrund des gemeinsam mit dem Landessportbund über das Programm Erfolges wurde in der Saison 2019/20 eine zweite Spielzeit „Willkommen im Fußball“, ein Leuchtturmprojekt der PROJEKTVERANTWORTUNG gestartet, an der mit neu hinzugekommenen Vereinen DFL Stiftung, und über die eigenen bildungspolitischen Fanprojekt Mainz e. V. NAME DES PROJEKTES wie dem 1. FC Nürnberg, Eintracht Frankfurt, Borussia Aktivitäten. Zudem berichteten Vertretende ausgewählter Walking Football League Dortmund und dem FC Brügge zwölf Vereine aus drei Projekte wie das Entwicklungspolitische Landesnetzwerk STANDORT Ländern teilnehmen. (ELAN), das Grubinetz – Kompetenznetzwerk Grundbildung Mainz PROJEKTVERANTWORTUNG und Alphabetisierung Rheinland-Pfalz und die Mainzer FC Gelsenkirchen Schalke 04 e. V., Hochschulgruppe von Amnesty International auf einer Bühne KOOPERATIONEN/NETZWERK Bayer 04 Leverkusen Fußball GmbH über ihr Engagement. Landeshauptstadt Mainz, 1. FSV Mainz 05, Ministerium des Innern, für Sport und STANDORT Optisch abgerundet wurde das Bühnenprogramm von Graffiti- Infrastruktur Rheinland-Pfalz, Sportjugend Bundesweit Künstler Leif-Eric Möller, der im Laufe des Tages vor den Rheinland-Pfalz, Landessportbund Augen der Besuchenden ein Streetkick-Bild entstehen ließ, Rheinland-Pfalz, QueerNet Rheinland-Pfalz, KOOPERATIONEN/NETZWERK welches bei der Siegerehrung den passenden Hintergrund Südwestdeutscher Fußballverband, ­ SV Werder Bremen GmbH und Co lieferte. Heinrich-Böll-Stiftung Rheinland-Pfalz, KG Aa, VfL Wolfsburg Fußball GmbH, aktive Fanszene des 1. FSV Mainz 05 FC Twente Enschede, NEC Nijmegen, PSV Eindhoven, SBV Vitesse Arnheim PROJEKTLAUFZEIT Juni 2017 – Juni 2018 PROJEKTLAUFZEIT Mai 2018 – Mai 2019 SCHWERPUNKTE Selbstvergewisserung und Selbstregulierung, SCHWERPUNKTE Interkulturelle Begegnung, Inklusion, Prävention, interkulturelle Begegnung, Netzwerkarbeit, Integration nationaler und internationaler Fanaustausch

WEITERE INFORMATIONEN* VIDEO* facebook.com/fanprojekt.mainz https://bit.ly/2WoREoT facebook.com/fanhausmainz instagram.com/fanprojektmainz/ KONTAKT Boris Liebing KONTAKT FC Gelsenkirchen-Schalke 04 e. V. Thomas Beckmann Ernst-Kuzorra-Weg 1 Fanprojekt Mainz e. V. 45891 Gelsenkirchen Weisenauer Straße 15 55131 Mainz T +49 209 3618 5603 M +49 173 1904 721 T +49 6131 2385 22 E [email protected] M +49 162 4070 403 E [email protected] *Geben Sie den Kurz-Link in der Eingabezeile W fanprojekt-mainz.de Ihres Internet-Browsers ein

106 INDEX

ZUORDNUNG DER 76 PORTRÄTIERTEN PROJEKTE ZU ZIELDIMENSIONEN

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Fußballkultur, Geschichte Antidiskriminierung, Integration/Inklusion, Gewaltprävention

Bundesweit F_in Netzwerk Frauen im Fußball...... 26 Braunschweig Aktionsjahr für Toleranz, Vielfalt und Respekt... 25 Hamburg Millerntor Gallery...... 27 Bundesweit Fankultur würdigen und stärken...... 31 Augsburg Augsburg Calling...... 30 Nürnberg Weltfußballtheater...... 32 München Werkstatt Fußball in München...... 36 Bundesweit Rechte Lebenswelten im Fußball...... 33 Hamburg Fußball und Liebe...... 42 Bundesweit Diversität unter Fußballfans...... 34 Bundesweit Filmdokumentation Ferne Liebe...... 45 Bremen Plan F zur Förderung innovativer Darmstadt Fußball ist anders...... 48 Fußball- und Fankultur...... 38 Berlin Hertha BSC – Aus der eigenen Geschichte lernen!...... 52 Dortmund Borussia verbindet...... 39 Augsburg Augsburg Calling Recalls...... 55 Bundesweit Fachtag: HoGeSa, Pegida und kein Ende in Sicht?...40 Freiburg FankulTOUR...... 57 Dortmund Borussia verbindet II: Ins Stadion geht doch jeder... 51 Hamburg Audioguide von Kindern für Kinder...... 59 Wolfsburg Gemeinsam bewegen – Wir schauen hin...... 53 München Fankultur-Wanderausstellung...... 60 Bundesweit Kongress: Fußball und Menschenrechte...... 54 Paderborn Mehr als nur ein Spiel – Braunschweig Fußballfans machen Theater...... 56 Fußball im Nationalsozialismus...... 64 Bundesweit Werde aktiv in deinem Block!...... 58 Bundesw. Der lange Abend der fernen Liebe – Exilfans on Tour. 71 Bundesweit Football Pride Week...... 62 Leverkusen Gedenkstättenfahrt...... 73 Mainz In unserer Kurve ist noch Platz...... 63 Frankfurt Warum gehen die Leute zum Fußball?...... 74 Bundesweit Tagesseminar Fankulturen, rechtsextreme Bundesweit Fan.Tastic Females – Football Her.Story...... 77 Bedrohungen, Opferberatung...... 66 Köln Antisemitismus und Fanaustausch...... 78 Bundesweit Brot und Spiele Cup...... 67 Karlsruhe/Berlin Gedenkstättenfahrt nach Auschwitz/Krakau..79 Mainz Streetkick unterm Regenbogen...... 68 Hamburg Deportiert aus der Mitte Hamburgs...... 82 Bundesweit Antidiskriminierungsstelle auf Verbandsebene. 75 Düsseldorf Fortuna in der NS-Zeit...... 83 Hamburg Handlungskonzept Inklusion beim HSV...... 80 Bundesweit Podiumsdiskussion 11mm...... 86 Köln Mitgemacht!...... 81 Bundesweit Fußball im Konzentrationslager...... 87 Bundesweit Brot und Spiele Cup 2017...... 89 München Sechzge, Oide! Mit Leib und Seele Löwin...... 88 Bundesweit Geschlechtervielfalt in der Fußballfankultur!?.... 90 München In Farben getrennt – in Erinnerung vereint...... 91 Bundesweit Dokumentation Football Pride Week...... 93 Freiburg Das erste Vereinslied des SC Freiburg...... 96 Aue Fanstammtisch für Fans mit Handicap...... 94 Nürnberg ConnAct! Fußballtheaterprojekt...... 98 Gelsenkirchen Willkommen auf Schalke...... 99 Wolfsburg Streetkick gegen Homophobie...... 101 Mainz Streetkick unterm Regenbogen 2018...... 102

7 7

Prävention, Alltagsbewältigung Dialog Fans–Polizei

Frankfurt Die Macht des Sports – Heidenheim Dialogförderung Polizei und Fußballfans...... 41 was macht der Sport mit uns?...... 28 Gelsenkirchen Knappenkids auf Streife...... 44 Mönchengladbach Fanpatenschaften...... 29 Gelsenkirchen Mit Blaulicht auf Schalke...... 46 Freiburg Redaktion Fankurve...... 35 Dortmund/Gelsenkirchen Fanfahrradtour...... 72 Duisburg Die Macht der Kurve...... 50 Augsburg Augsburg Calling Pro Dialog...... 84 Frankfurt Die Macht des Sports – Teil II...... 69 Gelsenkirchen Schüler erleben Toleranz – Augsburg FCA-Kids-Club kreativ...... 92 Fanfahrradtour...... 85 Bundesweit Walking Football League...... 103 Dortmund Perspektivwechsel...... 100

4 3

Interkulturelle Begegnung Verhältnis Fans–Vereine/Verbände

Wuppertal Wahlen – Proteste – Istanbul United...... 37 Berlin FuMa präsentiert das Fanhaus...... 43 Frankfurt Yalla – Jerusalem Wall Painting...... 61 Gelsenkirchen Benchmarking-Fanbetreuung Schalke 4.0...... 49 Kaiserslautern Tribunes sans frontières...... 76 Paderborn Workshop zur Dialogförderung Bundesweit Fanbetreuung International...... 97 zwischen Fans und Verein...... 65 108 IMPRESSUM

INFORMATIONEN, ANTRAGSTELLUNG

DFL Deutsche Fußball Liga e. V. Abteilung Fanangelegenheiten Guiollettstraße 44–46 60325 Frankfurt/Main

Antrag zum Download dfl.de/de/fans/pfiff

HERAUSGEBER DFL Deutsche Fußball Liga e. V. Guiollettstraße 44–46 60325 Frankfurt/Main T +49 69 65005-0 F +49 69 65005-557 W dfl.de

VERANTWORTLICH Thomas Schneider

PROJEKTLEITUNG Katharina Baumann, Sabrina Lehmann

REDAKTION UND KOORDINATION Britta Klose (bis 2018), Tobias Schild

MITARBEIT Max Friedrich, Niklas Fuchs, William Harrison-Zehelein, Tim Herzog, Juan Pablo Kessler, Thomas Markert, Florian Reineke, Philip Sagioglou, Collin Schäfer, Ansgar Schwenken, Prof. Werner Steffan, Laura Thoma, Heinz J. de Vries

BILDNACHWEIS DFL Deutsche Fußball Liga, Witters Sport-Presse-Fotos GmbH

GESTALTUNG Speedpool GmbH

DRUCK Blattwerk Hannover GmbH

2. AUFLAGE Stand: Saison 2018/19