Gedenkbuch Alte Synagoge

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Gedenkbuch Alte Synagoge Historisches Portal Essen Gedenkbuch Alte Synagoge Abbe, Wolf und Abbe, Sophie, geb. Ausländer Ich gedenke Wolf Abbe wurde am 01.09.1899 geboren. Zu Beginn der Zwanziger Jahre kam er – vermutlich auf Anraten seines Bruders David - nach Essen, lernte dort sehr bald die 6 Jahre jüngere Ungarin Sophie Ausländer kennen und heiratete sie. Im April kam der Sohn Paul zur Welt. Die Familie wohnte zunächst in der Niederstraße in einem alten Haus mit steilen, schmalen Treppen und ohne Strom. Später folgte der Umzug in eine etwas größere Wohnung in der Segerothstraße. In dieser Straße besaß David Abbe ein großes Rohproduktengeschäft. Wolf Abbe wurde Angestellter seines Bruders, übernahm die Geschäftsführung und führte diese Tätigkeit auch nach dessen Tod für seine Schwägerin fort. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten lebte die Familie zunächst unbehelligt, jedoch in ständiger Angst. Im Jahr 1938 musste das Geschäft zu einem Spottpreis zwangsversteigert werden. Im Oktober desselben Jahres wurden alle im Deutschen Reich lebenden Juden polnischer Staatsangehörigkeit von der Regierung Polens aufgefordert, ihre Ausweise in Polen zu verlängern, andernfalls würden sie für staatenlos erklärt. Die meisten der polnischen Juden kamen dieser Aufforderung nicht nach, da sie zurecht befürchteten, nicht mehr zurückkehren zu können. So wurde auch die Familie Abbe schließlich staatenlos. In der Nacht des 28.19.1938 wurde sie von der Polizei geweckt und aufgefordert, innerhalb einer halben Stunde einen Koffer mit dem Notwendigsten zu packen. Von einem Sammelplatz aus wurden alle nach Neu-Bentschen an der polnischen Grenze deportiert und durch den Wald nach Zbaszyn geschickt. Nur widerwillig nahmen die Polen die Staatenlosen auf und brachten sie schließlich in Militärbaracken und Pferdeställen unter. Wolf Abbe wollte sich mit Frau und Sohn zu seiner Familie nach Lodz retten. Da am Bahnschalter kein Papiergeld angenommen wurde, Wolf Abbes Hartgeld aber nur für eine Fahrkarte reichte, reiste er allein nach Lodz, nachdem er zuvor fürsorglich ein Zimmer für Frau und Kind gemietet hatte, und schickte innerhalb kurzer Zeit den Zurückgebliebenen passendes Geld. Nun konnten die beiden die Fahrt antreten. Doch kurz nach Reisebeginn wurde der Zug angehalten und alle Reisenden wurden nach Zbaszyn zurückgeschickt. Bald darauf erkrankte der Sohn an Scharlach. Während de Krankenhausaufenthaltes holte Wolf Abbe seine Frau heimlich zu sich nach Lodz. In der Absicht, auch seinen Sohn dorthin zu bringen, fuhr der Vater ins Spital. An diesen Besuch erinnert sich der heute als Perez Avivi in Israel lebende Sohn: „Da kam jemand zu meinem Vater und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Wahrscheinlich hat er gesagt: Hör zu, die Polizei ist da. Verschwinde!“ Eilig verließ Wolf Abbe sein Kind; den endgültigen Abschied vielleicht ahnend, schenkte er ihm seine Armbanduhr. Im Frühjahr 1939, als Paul Abbe mit einem Kindertransport nach Palästina ausreisen durfte, konnte er anlässlich eines Zwischenaufenthalts in Essen mit seinem Vater telefonieren. Dieser äußerte sich glücklich über die in Aussicht stehende Rettung seines Sohnes. Für Paul Abbe war dieses Gespräch das letzte Lebenszeichen seiner Eltern. Nach einer Zeit des Lebens im Ghetto von Lodz wurde Wolf Abbe vermutlich nach Oranienburg, Sophie Abbe nach Auschwitz deportiert. Seite 1 von 2 Historisches Portal Essen Gedenkbuch Alte Synagoge Die offiziellen Todeserklärungen tragen das Datum 8. Mai 1945. Rosa Ruth Lemming, April 2001 Seite 2 von 2 Historisches Portal Essen Gedenkbuch Alte Synagoge Abraham, Hilda und Hermann Ich gedenke Hilda Abraham geb. Kwatschowski, geb. am 02.08.1874 in Hohensalza an der Netze (Polen) und Hermann Abraham, geb. am 27.02.1875 in Marianowa (Polen) lebten in Essen in der Segerothstraße 125. Sie hatten in Polen geheiratet und kamen um 1905 – wann genau wissen wir nicht – nach Essen. Bis 1936 führten sie in der Segerothstraße ein Kolonialwarengeschäft. In jenem Jahr wurden sie gezwungen, ihr Geschäft – aufgrund der schärfer werdenden Boykottmaßnahmen – aufzugeben. Hermann Abraham lebte von diesem Zeitpunkt an von der Wohlfahrtsunterstützung. Das Ehepaar Abraham hatte einen Sohn, Berthold, geb. am 02.08.1899 in Gniefkowitz ( Kreis Hohensalza/Polen ) und eine Tochter, Amalie, geb. 1905 ebenfalls in Polen. Am 27.10.1941 wurden Hilda und Hermann Abraham nach Litzmannstadt deportiert. Ihr Todesdatum wurde amtlich auf den 08.05.1945 festgesetzt. Genaues über ihr Schicksal ist nicht bekannt. Monika Böttcher und Stefanie Welde, ca.1986 Seite 1 von 1 Historisches Portal Essen Gedenkbuch Alte Synagoge Alexander, Arnold Ich gedenke Arnold Alexander wurde an 28. Februar 1879 in Wehrter, Kreis Halle/Westfalen, geboren. Er war der vierte von acht Geschwistern. Seine Eltern waren Moses Alexander und Sophie Alexander, geb. Hirsch. 1907 gründete er zusammen mit seinem Bruder Alexander die Firma „Gebr. Alexander OHG“, Herren – und Knabenkleidung, Limbecker Straße 76 in Essen. Er war Teilhaber und Geschäftsleiter der Firma. Am 16. Dezember 1929 heiratete er die Witwe Erna Hirschland ( geb. Pintus ), geboren am 14. Juli 1892 in Aachen, die drei Kinder mit in die Ehe brachte. Die Familie lebte bis 1936 in der Jennerstr. 10, danach bis zu ihrer Flucht am Elsa-Brandströmplatz 3. Arnold Alexander lernte von Kindheit an, dass Fleiß, Sparsamkeit und Redlichkeit den Weg durchs Leben ebnen. Er war sehr idealistisch eingestellt. Er war ein kluger und wohlwollender Mensch, insbesondere im Umgang mit seinen Angestellten. Nach den Berichten eines seiner Mitarbeiter war er eine außergewöhnliche Person mit großen kaufmännischen Kenntnissen, der seinen Mitmenschen, wenn es für ihn möglich war, in allen Lebenslagen geholfen hat und stets versuchte, Güte und Gerechtigkeit walten zu lassen. Zu seinen Stiefkindern hatte er ein gute Verhältnis und setzte sich mit Geduld und Verständnis mit Krisen auseinander, die junge Menschen haben. Seinen Stiefsohn Werner unterstützte er bei dessen Bemühungen um eine Auswanderungsmöglichkeit nach Palästina. Er war ein bewusster, aber nicht orthodoxer Jude. In guten Zeiten hatte Arnold Alexander große Freude an Spaziergängen in Feld und Wald. Seine Größte Freude waren Ferienreisen in die Alpen und in die Schweiz. Am 10. November 1938 wurde Arnold Alexander im Zuge de Novemberpogroms verhaftet und bis zum 14. November in „Schutzhaft“ gehalten. Fast ei Jahr später, am 31. August 1939, floh das Ehepaar Alexander nach Belgien. Im Dezember 1939 wurde die Firma „Gebr. Alexander“ liquidiert. Die Liquidation erfolgte durch Herrn Berthold Stern, einen Mitarbeiter Arnold Alexanders, an die Firma „Overbeck und Weller“ in Essen, Kopstadtplatz. In Belgien wartete das Ehepaar Alexander verzweifelt auf ein Einreisevisum nach Palästina, Brasilien, USA oder „irgendwohin“. Doch nichts wurde genehmigt. Nach der Besetzung Belgiens durch die Nationalsozialisten wurde das Ehepaar von einer belgischen Familie seit Juni 1940 versteckt, unter anderem auf einem ungeheizten Dachboden in der Ave. Pois de Senteur 117 in Brüssel, ohne Lebensmittelkarten, in ständiger Angst um ihr Leben. Am 6. Oktober 9142 wurde Arnold Alexander, trotz der Warnung seiner Frau, das Versteck nicht zu verlassen, in Brüssel von der Gestapo verhaftet und ins Lager Malines deportiert, von dort aus vier Tage später mit dem Transport I 3, Nr. 912 in das Konzentrationslager Kogel. Nur eine Rot-Kreuz- Karte erreichte seine Frau, mit der Mitteilung, dass er abgeschoben wurde. Über das weitere Schicksal von Arnold Alexander ist nichts bekannt. Er wurde nach dem Kriege amtlicherseits für tot erklärt. Seite 1 von 2 Historisches Portal Essen Gedenkbuch Alte Synagoge Peer-Ingo Litschke, Februar 1996 Seite 2 von 2 Historisches Portal Essen Gedenkbuch Alte Synagoge Andorn, Anna geb. Löwenstein Ich gedenke Anna Andorn wurde am 14. Juli 1885 in Bocholt (Westfalen) als Tochter von Samuel Löwenstein und Julie geborene Kaufmann geboren. Das Leben von Anna Andorn zeichnet sich durch Einsatzbereitschaft, Mut und Liebe zu den Menschen aus. Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges hilft sie nicht länger im elterlichen Geschäft, sondern lässt sich als Hilfskrankenschwester ausbilden und arbeitet im Kriegs-Notlazarett Prosper I an der Stadtgrenze Essen-Borbeck/Bottrop. Ihre medizinische Betreuung rettet vielen Soldaten das Leben. Im Jahre 1917 bricht Anna vor Erschöpfung zusammen; oft arbeitet sie tagelang ohne Unterbrechung, sie schläft kaum noch. Ihre Schwester und deren Mann bemühen sich daraufhin, für Anna eine Stelle mit geregelter Arbeitszeit zu finden. So geht Anna im Juli 1917 in eine Kinderklinik nach Berlin, 1925 wechselt sie nach Zürich, wo sie als Krankenschwester für die Jüdische Gemeinde arbeitet. Als sie 1930 für einen dreiwöchigen Urlaub nach Hause fährt, lernt sie Meier Andorn kennen, Konrektor der jüdischen Schule in Dortmund. Nach kurzer Zeit macht er ihr einen Heiratsantrag. Anna willigt ein. Er ist älter als sie und hat drei bereits erwachsene Söhne. Im Jahre 1938, nach der Pensionierung ihres Mannes, zieht das Ehepaar nach Essen in die Moorenstr. 19. Viele Verwandte und Bekannte - auch die Söhne Meier Andorns – fliehen vor dem Nazi-Terror. Auch Anna und ihr Mann bemühen sich um Auswanderung, lernen fleißig Englisch. Aber nach Kriegsausbruch im September 1939 ist es zu spät. Am 28. April 1942 müssen Anna und Meier ihre Wohnung verlassen und werden in das Lager Holbeckshof in Essen – Steele gebracht. Von dort werden sie am 20. Juli 1942 nach Theresienstadt deportiert. Während des Transportes trifft Anna einen SA – Mann, dem sie im Lazarett in Bottrop das
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