kl. reiseführer zu

zusammengestellt: ramon iten / oliver straumann 2 0 0 4 - 0 5 geschichte

allgemein allgemein / zur reise reise zur

reisedaten: pfingsten 05 programmdaten: 14. mai 2005 bis 16. mai 2005 samstag morgen; anreise + bezug der zimmer

nachmittag: presque›ile unterkunft: hotel (das zentrum der renaissance) axotel perrache place bellecour / place de la république / place de la bourse / place de la comédie 12, rue marc antoine petit avec opéra / place des terreaux tel. 04 72 77 70 70 sonntag teilnehmer: mario leu morgen; sport- und freizeitanlagen adi weber boite lumineuse / cité scolaire internationa stefano riggenbach le / halle tony ganier / parc de gerland marta riggenbach ramon iten nachmittag; hügel / flughafen oliver straumann cathédrale st. jaen / basilique notre-dame de fouvière / théatres romains gare satolas

montag morgen; grüne lunge im herzen lyons

parc de la tête d›or

nachmittag; rückreise

zusammengestellt: ramon iten / oliver straumann 2 0 0 4 - 0 5 zum ort

Kurzinfo es noch viele Theater, für die der passe Südfranzösische Industrie- und Handels- culture lohnenswert ist. stadt an der Mündung der Saône in die Rhône, Hauptstadt der Region Rhône Alpes und des Départements Rhône, 422 000 Einwohner (mit Vororten 1,26 Mio. ort zum Einwohner); mittelalterliches Stadtbild (Weltkulturerbe seit 1998). In Lyon wurde das Kino von den Ge- brüdern Lumière erfunden. Lyon ist die Geburtsstadt von André Marie Ampère (eigentlich Polemieux-au-mont-d‘Or nahe bei Lyon).

Lyon im Licht Mit dem anbrechen der Dunkelheit verän- dert Lyon durch eine geschickte Beleuch- tung sein Gesicht. Abends erstrahlen über 150 Schauplätze, Baudenkmäler und Brücken in einem besonderen Licht und sorgen in der Nacht für ein einzigarti- ges Schauspiel.

Nachtleben Die »Nachtmeilen« in Lyon sind die Rue Ste. Cathérine, an der Place des Terreaux und in Vieux Lyon, wo es zahlreiche Pubs und Bars gibt. Dort ist es zwar manch- mal etwas touristisch, aber wenn an den zusammengestellt: Wochenenden Livebands spielen, lohnt ramon iten / oliver straumann 2 0 0 4 - 0 5 es sich doch hinzugehen. Ansonsten gibt geschichte

Lyons Geschichte beginnt im Jahr Kaiser verfolgt. Trotz des Martyriums 43 v. Chr., als Munatius Plancus am wuchs ihre Zahl stets. Zusammenfluß von Rhône und Saône die römische Kolonie gründete. Im 5. Jh. lassen sich die Burgunder Durch die gut 132 Feste, die die Römer nieder und der Ort heisst nun Lugdon. pro Jahr feierten, wurde Lugdunum zu Mitte des 15. Jh. mauserte sich Lyon, einer vergnüglichen Stadt. Sie wurde das seit 1312 wieder der französischen immer mehr zu einem Kultur- und Krone diente, zum bedeutendsten Handelsmittelpunkt und schliesslich für Wirtschaftszentrum Frankreichs und kurze Zeit nach Rom die wichtigste Stadt bis zur Jahrhundertwende war aus der

des Imperiums. Der Reichtum äusserte Stadt eine europäische Banken- und geschichte sich in einer regen Bautätigkeit und neue Handelsmetropole und ein Zentrum der Quartiere wuchsen heran. Infrastrukturen Buchdruckerkunst geworden. wie Äquadukte für frisches Trinkwasser In der Zeit der Glaubenskriege oder ein Amphitheater für Unterhaltung schlugen sich 1560 die Katholiken und wurden ebenfalls erstellt. Protestanten zum ersten Mal.Rund 30 Jahre später fiel dem Führer der Auf demselben Weg, den Phönizier, Protestanten, Henri IV die französische Griechen, Römer genommen hatten, Thronfolge zu. Um die Vorbehalte gegen nämlich vom Mittelmeer her durch seine Herrschaft abzubauen, trat er vier das untere Rhônetal, hielt auch das Jahre später zum Katholizismus über Christentum in Lyon Einzug. Die – gewährte jedoch im Edikt von Nantes Stadt wurde zur ersten christlichen 1589 den Hugenotten Religionsfreiheit. Gemeinde im Inneren Galliens. Mit der Damit war der innere Landesfrieden Zeit lebte eine ansehnliche Zahl von gerettet. Christen auf den Inseln im Bereich des Zusammenflusses von Rhône und Saône. Unter der Bevölkerung befand sich eine Mehrzahl von Nationalitäten: zusammengestellt: Gallier, Germanen, Römer und ramon iten / oliver straumann 2 0 0 4 - 0 5 Orientalen. Die Christen wurden vom geschichte

Nach der Pest, welche Lyon über 40000 Lyon wuchs und liess sich vom ersten Opfer forderte, wiederrief Louis XIV das Weltkrieg nicht stören. Im zweiten Edikt von Nantes, was die Abwanderung Weltkrieg fiel Lyon der Titel „Hauptstadt vieler Protestanten in die Nachbarländer der Résistance“ zu. Eine Minderheit provozierte. politisch Aktiver bekämpfte in den 22 Monaten der Besetzung mit 66 Attentaten Die Französische Revolution brachte die Nationalsozialisten in Lyon. Die Stadt Lyon benahe den Untergang. Es folgten erholte sich verhältnismässig rasch von Monate voller Kriege, Aufstände und den Zerstörungen. Zerstörung, bis am 12. Oktober 1793

der Vertreter des Konvents, Georges Im Jahre 1998 wird der Altstadtkern geschichte Couthon, sich mit einem Sessel an die ins Weltkulturerbe der UNESCO Westfassade der Bellecour tragen liess aufgenommen. und dort mit seiner Krücke symbolisch auf den Boden schlug „Lyon n’est plus“. Unter seiner Regierung lebten Stadt und Bevölkerung wieder auf und Anfangs des 19. Jh. Wuchs die Einwohnerzahl von 30000 auf 121300.

Die politischen Umwälzungen änderten nichts an der Misere der Weber und ihre Aufstände wurden blutig niedergeschlagen.

Die Politischen Revolutionen im 19. Jh. veränderten das Gesicht von Lyon: Die erste Eisenbahnstrecke Frankreichs, 1827 – 32 angelegt, verband Lyon mit zusammengestellt: Saint-Etienne. Bald darauf entstanden ramon iten / oliver straumann 2 0 0 4 - 0 5 Strassenbahnen, Brücken und Bahnhöfe. geschichte (architekur)

Die Etappen der Entwicklung der Stadt der hygienischen Bedingungen im spiegeln sich deutlich ablesbar in ihrer südlichen Bereich sowie die Vorbereitung Struktur wieder. Neben den antiken spekulativer Parzellierungen vor allem im Überresten des römischen Theaters nördlichen Teil. liegt die Stadt des Mittelalters mit der gotischen Kathedrale St.Jean (beg. im Weitere Planungen des späten 18. 12. Jhd.) zu Füßen des Fourvière-Hügels Jahrhunderts betrafen den Südzipfel am rechten Ufer der Saône. Hier, im der Presqu´île Perrache und gingen auf Quartier Saint-Jean, findet man die für den Bedarf nach Industrieflächen auf Lyon typischen „traboules“; Haus- und Lyoner Boden zurück. Die Festlegung Hofdurchgänge zwischen den Gassen des Standorts des Bahnhofs (Gare de über Stiegen und kleine Plätze. Perrache) besiegelte 1851 definitiv die Trennung dieses von nun an isolierten, Die Place Bellecour bildet das nur zaghaft besiedelten Gebietes vom Zentrum der Renaissance und des 18. Rest der Stadt. Jahrhunderts im Quartier Presqu´île, der Halbinsel zwischen Saône und Rhône. 1852 wurde das linke Rhôneufer mit

Der Boulevard de la République, heute der Gemeinde La Guillotière in die geschichte (architekur) Haupteinkaufsstraße, Hôtel de Ville Stadt Lyon eingegliedert. Ab 1853 (1646 - 72) und Opéra (Umbau durch begann man mit Straßendurchbrüchen Jean Nouvel) markieren die eigentliche und Stadtteilsanierungen nach Stadtmitte. Hausmannschem Vorbild. Ziel dieser Projekte, die teils schon im Im 18 Jh. wurde auf der anderen Seite Verlauf der ersten Hälfte des 19. der Rhône ein grosser orthogonaler Jahrhunderts konzipiert worden Stadteil durch den Architekten Antoine waren, war der Anschluss des alten Morand geplant, um die Grundlagen Zentrums (Presqu´île) an das neue für die industrielle Entwicklung Lyons Verkehrssystem und die Sicherstellung zu legen. Die Absicht dieser Planung, des wirtschaftlichen Aufschwungs. zusammengestellt: die erst im nachfolgenden Jahrhundert ramon iten / oliver straumann 2 0 0 4 - 0 5 umgesetzt wurde, war die Verbesserung geschichte (architekur)

Um die gleiche Zeit begann man dem neuen Material Eisenbeton gebaut ebenfalls, zulässige Gebäudehöhe werden, das Weitspannkonstruktionen (etwa vier Meter über der von Paris) und und eine flexible Geschoßplanung Fassadenprofile zu reglementieren. gestattete. Für das frühe 20. Jahrhundert mit den rationalen Eingriffen in die Stadt, Die Demonstration seiner um sie den veränderten sozialen und städtebaulichen Idee blieb allerdings auf funktionalen Bedürfnissen anzupassen, seine Lyoner Wohnsiedlung im Quartier stehen modellhaft Tony Garniers des Etats-Unis beschränkt. Als die Bauten im Quartier des Etats-Unis. 1700 Wohnungen 1928-35 schließlich Garnier (1869-1948) hat sich durch sein gebaut wurden, hatte Garnier in dem theoretisches Projekt der Cité industrielle Bürgermeister Edouard Herriot längst international einen Namen gemacht. einen Mächtigen gefunden, der ihn verstand und es ihm ermöglichte, Teile Erstmals schlug er bei der für 35.000 seiner Cité industrielle schon vorher zu Einwohner geplanten Industriestadt realisieren: so das Krankenhaus der eine funktionsbezogene Zonierung Grange Blanche („Edouard Herriot“,

und damit eine Trennung von Industrie- 1913-30), das Olympiastadion („Stade geschichte (architekur) und Wohngebieten vor, ausgelagerte de Gerland“, 1913) und den Schlachthof Heilstätten und öffentlichen Einrichtungen („Grande Halle Tony Garnier“, 1909-14). im Stadtzentrum sollten die Anlage Weitere Großprojekte der 30er Jahre ergänzen. Außerdem bezog er die waren die Wohnbauten der Cité des modernen Verkehrsmittel und die gratte-ciel (1931-34, 1487 Wohnungen, sanitären und technischen Erfordernisse Gemeinde Villeurbanne) und die Cité de in die Planung mit ein. Der Maßstab Perrache (1933-34). der Cité industrielle war human - keine hohen Gebäude, keine heftigen Kontraste zwischen verschiedenen urbanen Formen. Die Architektur war einfach, aufs zusammengestellt: Wesentliche reduziert und kubisch. Alle ramon iten / oliver straumann 2 0 0 4 - 0 5 Gebäude der Industriestadt sollten aus geschichte (architekur)

In der Nachkriegszeit sollte die wettzumachen suchte. extreme suburbane Peripherie mit ihren Satellitenstädten die prognostizierte Den nachhaltigsten Einfluß im Wohnungsnot auffangen. Von städtebaulichen Bereich hatte jedoch 1950-65 wurde drei sogenannte vermutlich Anfang der 80er Jahre die „Nachbarschaftskomplexe“ errichtet, Erbauung des Verwaltungszentrums mit sozialer Wohnungsbau in grossen TGV-Bahnhof Le Part-Dieu am linken Einheiten (Bron-Parilly, La Duchère, Ufer der Rhône auf dem Areal einer Montessy). Die Erbauer orientierten sich stillgelegten Kaserne. Die Inbetriebnahme an der Moderne der 20´er und 30´er dieses Komplexes hat eine beträchtliche Jahre und versuchten, die Idee vom Verschiebung auf dem tertiären Sektor industriellen Bauen umzusetzen. in der Stadtmitte bewirkt, nämlich das Entstehen eines zweiten Zentrums als Gesamtstädtische Veränderungen Gegengewicht zum Ursprünglichen. in Lyon gab es erst wieder in den 70´er Jahren. Zum einen war dies der Umbau des Verkehrssystems: Aufbau

einer Untergrundbahn sowie die geschichte (architekur) Umgestaltung der Hauptverkehrsachse des Stadtzentrums (Rue Victor Hugo - Rue de la République) zu einer drei Kilometer langen Fußgängerstraße. Von dem ursprünglichen Plan, Lyon mit einem Netz von städtischen Verkehrsstraßen zu überziehen, hatte man bald Abstand genommen. Zeuge dieses Unternehmens ist heute nur noch die unwahrscheinliche Durchquerung des Stadtzentrums von der Autobahn Paris-Marseille, einer zusammengestellt: Erbauung, die man durch die Schaffung ramon iten / oliver straumann 2 0 0 4 - 0 5 des Verkehrsknotenpunktes Perrache geschichte (architekur)

Mit dem Großprojekt des Umbaus der des Personennahverkehrs. Mehr als Opéra durch Jean Nouvel kündigte sich einhundert Vorhaben sind bisher in Lyon der Einzug der 90er Jahre an. abgeschlossen. Darunter fallen neu Neben der Architekturfakultät (1982- gestaltete Plätze, Grünanlagen, 88), der Métrostation Parilly (1989) Sozialwohnungen, Boulevards und und der Cité scolaire internationale Uferbereiche von Rhône und Saone. (1990-93) der Lokalmatadoren Jourda Das Ausmass der Planungen, die & Perrraudin stehen Bauten von Mario ungewöhnliche Methode sowie ihre in Botta (Bibliothek in der Rue Emile Zola) kurzer Zeit erwiesene Effizienz machen und Renzo Piano (Cité internationale, das Konzept in Frankreich zu einem Baustelle am Rhône-Ufer nähe Vorbild für Architekten, Landschafts- und Parc de la tête d´or) für die jüngste Stadtplaner. Architekturprominenz.

1989 entschloss sich Henry Chabert, neuer Stadtrat für Stadtentwicklung, entsprechend der Überzeugung, dass

der öffentliche Raum der Ort des sozialen geschichte (architekur) Lebens und zugleich ein entscheidender Faktor der Lebensqualität ist, zu einer Politik der Rückgewinnung von autofreien Aussenräumen im Herzen der alten Viertel wie auch Neugestaltung von Grosssiedlungen. Eine solidarische Stadt zu schaffen, die als ganzes zu begreifen ist – das war sein Ziel. Zu diesem Zweck wurden verschiedene Studien erarbeit: „Plan bleu“ für die Flüsse, „Plan espaces publics“, für öffentliche Räume, „Plan zusammengestellt: lumière“ als Beleuchtungsplanung und ramon iten / oliver straumann 2 0 0 4 - 0 5 das Programm für die Entwicklung ausgang etc.

essen: besondere anlässe:

lyon und ihre restaurant sind in ganz nächte von fourière frankreich bekannt. in der sommerzeit (juni bis august) findet in einfach ausprobieren z.b. den römischen anlagen konzerte und auffüh- rungen statt. www.nuitsdefourviere.fr restaurants sud / ouest / west biennale des tanzes im herbst (september bis oktober) essen + komödie in der ganzen region von lyon treten hunderte l›ane rouge von künstlerInnen vom klassischen bis zu im kellergewölbe (nichtraucher) modernen tanz. www.biennale-de-lyon.org

danach: festival lyon lumières anfangs dezember cafe - theatre die ganze stadt wird mit farbenfrohen lichter speziel beleuchtet. die lichtkünstler übertreffen espace gerson sich jedes jahr von neuem. kleinkunsttheater bei einem getränke werden der eigentliche höhenpunkt des festes ist der humorvolle darbietungen auf französisch erste abend. die einwohner von lyon stellen serviert lichter in ihre fenster, als dankbarkeit an die jungfrau das sie im 19. jahrhundert von der pub danois / brasserie pest verschont blieben.

25, qaui romain rolland

ausgang ausgang etc.

zusammengestellt: ramon iten / oliver straumann 2 0 0 4 - 0 5

bauten bauten notre-dame

la basilique notre-dame basilique

Seit dem 6. Jahrhundert erhebt sich auf Die heutige Basilika entstand zwischen dem Hügel Fourvère ein Monument der 1872 - 1896 in einem neobyzantinischen Christenheit über römischen Trümmern. Stil (aussen schlicht, innen sehr reich Seit dem 12. Jahrhundert belegt, dass dekoriert). hier eine Kirche der heiligen Jungfrau geweiht war. In Zeiten der Not oder beim Ausbruch von Seuchen vertrauten die Gläubigen fest auf ihre Hilfe, selbst Kö- nige pilgerten zur Notre-Dame-de-Four- vière. Seitdem die Jungfrau 1643 eine Pestepidemie abzuwenden half, findet am 8.September, dem Tag der Geburt Maria›s, eine Wahlfahrt zur Kirche auf dem Hügel statt. Wegen der stetig wach- senden Zahl der Pilger wurde die Kirche mehrfach erweitert und erneuert. Häufig konnten die notwendigen Arbeiten aus den Spenden dankbarer Wallfahrer finan- zieret werden. Im Jahre 1851 sollte an- lässlich der jährlichen Wallfahrt ein neues grosses Marienbild aufgestellt werden. Die Fertigstellung verzögerte sich jedoch, so dass es erst am zweiten grossen Ma- rienfest des Kirchenjahres, dem Tag der unbefleckten Empfängnis am 8. Dezem- ber, feierlich geweiht werden konnte. Am Abend dieses Tages stellten die Lyoner Windlichter und Kerzen in den Fenstern der Häuser auf - ein Brauch, der sich bis a r c h i t e k t : heute erhalten hat. pierre bossan und sainte-marie perrin 1 8 7 2 - 9 6 thèâtres romains

Gründungsort von Lugdunum im Jahre 1976 wurde das galloromanisch Museum 43 v.Chr. und Standort der römischen am gleichen Ort eröffnet. Theater von Fourvière. Der Architekt Bernard Zehrfuss legte Wert Das ganze Bauwerk beinhaltet ein gros- darauf, die Grabungsfelder intakt zu las-

ses Theater (das älteste nachgewiesene sen und versenkte den Bau in den Hügel. thèâtres thèâtres Frankreichs), ein Odeum und zahlreiche romains Reste von öffentlichen Gebäuden. Damit ist Fourvière eine der reichsten Grabungsstätten in ganz Frankreich.

Das Theater wurde im 1. Jahrhundert, vermutlich unter Kaiser Augustus, an- gelegt. Im 2. Jahrhundert, unter Hadri- an, erfuhr das Bauwerk einen Ausbau. Das Theater bot für mindesten 10000 Zuschauer Platz. Heute werden hier an Sommerabenden noch Theaterstücke, Balletts, Opern und Konzerte aufgeführt.

Das Odeon war der Musik und dem Rezitieren gewidmet. Es stammt aus dem 2. Jahrhundert und bot 3000 Plätze. Ode- ons sind sehr selten und durch seinen guten Erhaltungszustand gehört es heute zu einem sehr interessanten Gebäude.

Hinter dem Odeon wurden eine ganze Reihe von Boutiquen und öffentlichen Gebäude freigelegt. Ein Beispiel ist a r c h i t e k t : der Tempel der Göttin Cybele gedeutet u n b e k a n n t 1. + 2. Jahrhundert wurde. opera de lyon

Sie wurde 1826 bis 1831 von den Architekten Antoine-Marie Chenavard und Jean Pollet im damals modischen neo-klassizistischen Stil errichtet. Die Hauptfassade mit Säulengang wird über- ragt von Architrav mit einem verzierten Fries und einer Attika, die acht der neun Statuen der Musen trägt (für die neunte, Urania, fehlte der Platz). Wurde in den 80er Jahren von Jean Nouvel umgebaut und neu eingerichtet.

Die «neue» Oper kann nun bis zu 1200 de lyon de Besucher aufnehmen, wobei sie trotz opera ihrer Grösse durch die Wahl der Materi- alien nicht an alter Theateratmosphäre verloren hat. Des weitern wurde durch das verwendete Holz am Boden und an den Wänden eine beispielhafte Akustik erreicht. Im grossen Tonnendach ist ein zusätzli- cher Saal mit 200 Plätze, ein Restaurant, ein Proberaum für die Musiker, sowie zwei Tanzstudio untergebracht.

a r c h i t e k t : antoine-marie chenavard und jean pollet 1 8 2 6 - 3 1 jean nouvel und emmanuel blamont 1 9 8 6 - 9 3 cathédrale saint-jean

Mit dem Bau der Kathedrale wurde im Jahr 1180 begonnen, und schon 1245 konnte Papst Inozenz IV die Bischöfe in der unvollendeten Kirche zum ersten Lyoner Konzil versammeln. Die Fertigstellung zog sich dann aber noch bis ins 15. Jahrhundert hin: die verschiedenen Bauetappen lassen sich anhand aufeinanderfolgender Stil- formen von der Romanik bis Hochgotik ablesen. Im Innern der Kathedrale dominiert die Gotik. Hohe gebündelte Säulen tragen das Kreuzgratgewölbe des Langhauses, dessen Gewölbeansatz 8 m höher als der des Chores liegt. Henri IV wählte das hoch emporstreben-

de Kirchenschiff als Kulisse für seine cathédrale saint-jaen Hochzeit mit Maria von Medici.

Öffnungszeiten: Mo - Fr 7.30 - 12 00 und 14 00 - 19 30 vieux lyon

Das alte Lyon - Vieux Lyon Die Wandmalereien

Alt-Lyon umfasst die Stadtviertel Saint- In Lyon erzählen Mauern Geschichten... Georges, Saint-Jean und Saint-Paul. Im Königreich der perspektivischen Sie bilden einen wahrhaftig belebten gemalten Kulissen können sind 150 Stadtteil, den man unbedingt besuchen Wandmalereien zu entdecken. muß. Es handelt sich um das eines der wichitgsten Stadtteile der Renaissance Zeit in Europa und ist der erste in Frank- reich unter Denkmalschutz gestellte Bezirk. Er spiegelt die Lyoner Pracht aus dem 15 - 16 Jahrhundert wieder und liegt mit seiner Größe von 24ha am Fuße des Hügel Fourviere. Im alten Lyon sollte man auf keinen Fall die berühmten Häuserdurchgangswege, die „Traboules Lyonnaises“ verpassen.

Traboules

Spaziergang im Herzen der alten Stadt von Lyon mit ungewöhnlichen Durch-

gängen im Innern von Gebäuden. „Les lyon vieux Traboules“ ermöglichen den Durch- gang von einer Straße zur nächsten, sie befinden sich hauptsächlich in den Stadtvierteln von Alt-Lyon, Croix-Rousse und Merciere-Saint-Antoine.

gärten / parks

gärten

parks parks / parc de la la de parc

parc de la tete d‘or d‘or tete

Am 22. Februar 1856 auf einer Sitzung Verweilen einladen. des Gemeinderates ließ Senator Vaïsse, Parc de la Tete d’Or ist in mitten Präfekt und Bürgermeister von Lyon, der Stadt ein idealer Ort, um sich die Notwendigkeit annehmen, für die vom Stadtbummel zu erholen und Lyoner einen neuen und ausgedehnten er bietet durch seine Grösse die Entspannungsraum einzurichten. Das unterschiedlichsten Nutzungen – sei Gebiet des Goldkopfes (105 Hektar), es schlendern, joggen, botanisieren, wurde also zu diesem Zweck an den schlafen, eine Bootsfahrt auf dem See Hospizen von Lyon gekauft. Die Lyoner oder gemütlich etwas feines essen. Vertreter hatten den Ehrgeiz „das Land jenen anzubieten, die davon nichts haben“. Der im Jahre 1862 zu Ende erstellte 117 ha grosse Park ist heute einer der weitläufigsten Grünräume im Herzen europäischer Städte. Für die Bevölkerung Lyons bildet dieser Freiraum ein Nächsterholungsgebiet mit unterschiedlichsten Bereichen und Nutzungen. Er beinhaltet nebst grossen Wiesenflächen und einem See einen Rosengarten, einen Zoo sowie einen botanischen Teil. Alleine befinden sich im Park 3500 verschiedene Pflanzen aus gemässigten Breiten, 570 Rosenarten, 1800 Berggewächse und 6000 tropische Pflanzen im Gewächshaus aus dem Jahre 1878. landschaftsarchitekt: konzept gebrüder eugène Ferner sind im Park gemütliche Cafés ausführung denis bühler 1857 - 1862 und Restaurants situiert, welche zum parc gerland

Dies der dritte grosse Park in näheren ein Dunkel. Das durch das blaue Zentrum von Lyon und ist im direkten Licht getönte grüne Gras bekommt Zusammenhang mit dem neuen ein übernatürliches, immaterielles, Freiraumkonzept Lyon entstanden. metallisches Aussehen. Die Inszenierung Das Gelände ist parallel zur Rhone des geometrischen Gartens bildet den gerland parc ausgerichtet und befindet sich Höhepunkt der Illumination im Park. unmittelbar neben einem grossen Das Lichterlebnis basiert auf einer Sportpark. Beide Teile bilden einen Beleuchtung in drei Farben (Rot, Grün, grossen Grünraum im Süden der Stadt, Blau), die die Natur verklärt und unter also eine Art grüner Gegenpol zu dem im einem neuen Aspekt zeigt. So nehmen Norden der Stadt gelegenen Parc de la bei Nacht die Blumen eine andere Farbe Tete d’Or. an und die Blätter strahlen mit ihrem Parc Gerland ist in drei unterschiedliche eigenen farbigen, schattigen Licht. Teile gegliedert: die von Bäumen gesäumten Spazierwege, die grosse Wiese sowie den geometrisch angelegten Garten. Letzter genannter Teil ist aus einem Raster aufgebaut, indem sich bänderartig angelegte Staudenrabatten befinden. Jedes Band enthält nur eine Pflanzenart.

Das Beleuchtungskonzept betont diese Landschaft: Die Alleen profitieren von einer Beleuchtung mit farbiger Atmosphäre, realisiert durch vier Meter hohe Stadtkandelaber mit indirektem Licht. Die Beleuchtung der grossen Wiese ist darauf ausgerichtet, dass sich landschaftsarchitekt: das Auge ausruhen kann. Ein bläulicher michel corajoud j u l i 2 0 0 0 Halbschatten verleiht der freien Fläche jardins du rosaire

Der Garten befindet sich unterhalb der Der Park der Höhen bietet sich für einen Basilika Notre-Dame und bildet zusam- angenehmen Spaziergang mit einer men mit dem «» die prächtigen Sicht auf Lyon an. Der Spa- grossen grünen Freiflächen am dem ziergang endet beim Friedhof von Loyas- Hügel Fourvère, sie sollen den Ort der se, wo unter anderem auch das Grab von Bitte und Muse von den Tumulten der Pierre Bossan sich befindet. Stadt isolieren.

Der Garten wird durch den geschwunge- nen Weg und seinen Terrassen geglie- dert. Der Weg schlägelt sich wie ein Ro- du jardins senkranzgebetweg zur Kirche hinauf, rosaire unterwegs hat der Künstler Sarra Spuren in den Weg eingelassen. Dieser Garten erlaubt nach und nach sich der Krypta, die dem heiligen Joseph gewidmet ist, anzunähern. Immer wieder bietet der Garten andere Ausblicke auf die Stadt Lyon, mit jedem neuen Ausblick wechselt auch der Garten in anderes Thema. Die Themen wechseln von Bauernro- sengarten über Hydraniengarten bis zu Freizeitanlage.

Am Fuße dieses Gartens befindet sich das Haus von Pauline Jaricot, eine wich- tige Person des Glaubens und Gründers Rosaire, lebenden im XIXe Jahrhundert. a r c h i t e k t : pierre bossan jardin des palais saint-pierre

Eine Insel der Stille in Mitte des Zentrums. Dieser alte Kreuzgang wurde im 19. Jahr- hundert als Grünbereich der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Der Garten ist heute ein Museumgarten mit Statuen von Rodin, Bourdelle und Lyoner Künstlern.

Um den Garten herum befindet sich das Museum der schönen Künste eingerich- tet , mit seiner Sammlung und seiner museumtechnischen Einrichtungen gehört es zu den schöneren Museum von Frankreich. Der Palast wurde im 17. Jahrhundert vom Architekten Paul de Royer als Kloster für

reiche Damen Sankt Peter, Benediktine- saint-pierre

rinnen edler Abstammung errichtet. des jardins palais

a r c h i t e k t : konzept abraham hirsch 1 9 . j a h r. jardin des chartreux

Wenn man die Hänge des «croix - und einer neue Beleuchtung. rousse» durchwandert sind die schwin- Als erstes wurde ein neuer Kinderspiel- delergenden Treppen, hohe Häuser- platz im Garten geschaffen. fassaden und enge Gassen prägend. Da bestehende Vegetation verwildert und Man bekommt sogar das Gefühl es in einem gefährlichen Zustand war, wurde habe weder Bäume noch Grünflächen in in der darauf folgenden Jahren die Vege- diesem Quartier, doch weit gefehlt. Das tation insbesonders bei den sogenannten Quartier hat mehrere grüne Freiflächen «Sammlungsgärten» und den Alleen der Grösste ist der «jardin des chartreux». wieder hergestellt. Am Schluss wurde die bestehende Im Rahmen des Freiraumkonzept der Einfriedung ausgewechselt, so dass der Stadt Lyon wurde im Jahr 1997 ein Wett- Garten am Abend wieder abgeschlossen bewerb für die Umgestaltung des 17›000 werden kann. m2 grossen Gartens ausgeschrieben. Der Garten breitet sich auf einer Länge von 800 Meter aus. Durch seinen grossen alten Baumbestand und der Hangsituati- on ist er ein wichtiger Rückzugsort für die Bevölkerung. Das Projektteam sah in der bestehenden Anlage verschiedene neue beschattete Terrassen und Brunnengärten vor, weiter sollten auch neu durchgehende Wege für

die Spaziergänger geschaffen werden. jardins des jardins

Die Vegetation sollte möglichst erhalten chartreux bleiben.

Der alte Garten wurde in mehreren Etappen erneuert und mit verschiedenen a r c h i t e k t : Vorrichtungen ergänzt, wie Austausch marguerit + ateliers des paysages 1 9 9 7 - 9 9 des Mobiliars, neue Kinderspielbereiche

plan végétation végétation plan Im Rahmen der Politik der Verschönerung der Stadt und der Ordnungen des öffent- lichen Raums hat die Stadt Lyon einen Rahmenplan entworfen wie die Blumen- dekorationen, das Strassenbegleitgrün sowie die Grünflächen aussehen sollen.

Ziel des Planes: Die Stadt soll durch die Einführung einer pflanzlicher Palette verschönert und eine eigene Identität erhalten. Die Vielfalt und Besonderheiten der Orte sollen sich entwickeln können, in dem man in der Stadt insbesondere bei Plätzen, Parks und Gärten Konzepte der Bepflanzung einsetzt. Der Unterhalt soll ökologischer und ökonomischer werden, die Arbeiten sollen vereinfacht werden und besser zu organisieren.

Dieser Plan soll die Kriterien der Neuhei- ten, der Ästhetik, der Verwaltungswirt- schaft mit einander zu verbinden und soll dazu beitragen die Lebensqualität der Einwohner aufrecht zu erhalten oder sogar zu verbessern.

zusammengestellt: ramon iten / oliver straumann 2 0 0 4 - 0 5 alle parks + gärten lyons

Titel Adresse Titel Adresse Bois de Balmont rue des contrebandiers Jardin du Docteur RenéBiot 18 rue Léo Trouilhet 69009 Lyon 69008 Lyon Jardin du Gros Caillou place Bellevue Bois du Château rue du Château de la 69001 Lyon Duchère Jardin du Musée Lumière 25 rue du Premier Film 69009 Lyon 69008 Lyon Jardin botanique Parc de la Tête d‘Or Jardin du Palais Saint Pierre 20 place des Terreaux 69006 Lyon 69001 Lyon Jardin Cardinal Villot rue Tête d’Or Jardin Edison 69006 Lyon 69003 Lyon Jardin Coignet Jardin Général Delestraint 8 quai Victor Augagneur 69008 Lyon 69003 Lyon Jardin Croix Paquet rue d‘ Alsace Lorraine Jardin Germain Charmettes

69001 Lyon 69006 Lyon und parks

Jardin de Ile Barbe Ile Barbe Jardin Gustave Ferrié gärten

69009 Lyon 69004 Lyon alle Jardin de la 8ème avenue boulevard de la Duchère Jardin Le Délaissé Urbain 15 rue Bouteille 69009 Lyon 69001 Lyon Jardin de la Mairie 12 avenue Jean Mermoz Jardin Marie Perrin rue Etienne Dolet 69008 Lyon 69003 Lyon Jardin de la Mairie 6 place du Marché Jardin public place du Château 69009 Lyon 69003 Lyon Jardin de la Mairie Saint Rambert 5 place Henri Barbusse Jardin Renard 71 rue Bossuet 69009 Lyon 69006 Lyon Jardin de la Place Bir Hakeim cours Gambetta Jardin Rosa Mir 87 grande rue de la Croix 69003 Lyon Rousse Jardin de la Visitation 23 rue Roger Radisson 69004 Lyon 69005 Lyon Jardin zoologique Parc de la Tête d‘Or Jardin des Chartreux 36 cours Général Giraud 69006 Lyon 69001 Lyon Le Square du Corps Expéditionnaire Français en Italie Jardin des Petites Sœurs 27 rue Maurice Flandin 69008 Lyon 69003 Lyon Parc Antonin Perrin 130 rue Guillaume Paradin Jardin des Pierres Plantées Rue Lucien Sportisse 69008 Lyon 69001 Lyon Parc Bazin 16 avenue des Acacias Jardin du Belvédère ou Jardin de Montréal 69003 Lyon zusammengestellt: place Abbé Larue Parc Chambovet 2 rue Chambovet ramon iten / oliver straumann 2 0 0 4 - 0 5 69005 Lyon 69003 Lyon alle parks + gärten lyons

Titel Adresse Titel Adresse Parc Cottin Rue Cottin Projet Clos Layat 260 route de Vienne 69009 Lyon 69008 Lyon Parc de Champvert 39 rue de Champvert Promenade Bullukian Avenue des Frères Lumière 69005 Lyon 69008 Lyon Parc de Gerland Square Béguin 18 rue du Béguin 69007 Lyon 69007 Lyon ou Parc Chazière 25 rue Chaziere Square Bérerd 69004 Lyon 69006 Lyon Parc de la Mairie 14 rue Docteur Edmond Square Billon Place Puvis de Chavannes Locard 69006 Lyon 69005 Lyon Square Bouvier 44 rue Deleuvre Parc de la Tête d‘Or 69004 Lyon Parc de Lacroix-Laval route de Saint-Bel Square du 14ème Zouave 15 rue Antoine Fonlupt

69280 Marcy l‘Etoile 69008 Lyon und parks

Parc de Miribel-Jonage La Planète tonique - chemin Square du combattant d‘Indochine gärten

de la Bletta Boulevard Ambroise Paré alle 69120 Vaulx en Velin 69008 Lyon Boulevard Emile Bollaert Square Hénon 58 rue Hénon 69500 Bron 69004 Lyon Parc des Berges du Rhône avenue Leclerc Square Jammot Quai Maréchal Joffre 69007 Lyon 69002 Lyon Parc des Hauteurs Esplanade de Fourvière Square Jean Tricou 34 rue Cdt Charcot 69005 Lyon 69005 Lyon Parc des Murières 60 rue Juliot Curie Square Jussieu Square Jussieu 69005 Lyon 69003 Lyon Parc du Clos Carret Square Ninon Vallin 67 rue Henri Gorjus 69004 Lyon 69004 Lyon Parc du Grand Champ rue Hector Berlioz Square Puvis de Chavannes lace Puvis de Chavannes 69009 Lyon 69006 Lyon Parc Francis Poppy 33 rue Henri Gorjus Square Raspail Quai Claude Bernard 69004 Lyon 69007 Lyon Parc Montel 39 rue du bourbonnais Square Varichon / Santy 30 avenue Paul Santy 69009 Lyon 69008 Lyon Parc Sisley 8 rue Professeur Paul Sisley Terrasses - Centre Echange de la Gare de Perrache 69003 Lyon 24 Cours de Verdun zusammengestellt: Parc Sutter 10 rue de Vauzelles 69002 Lyon ramon iten / oliver straumann 2 0 0 4 - 0 5 69001 Lyon lyon confluence

Das ist das Quartier zwischen dem Bahn- place des archives hof Perrache und der Landspitze wo die Unterhalb dieses neuen Platzes entsteht Flüsse Saone und Rhone zusammenflies- ein Parkhaus für ca. 600 Fahrzeuge. sen. Dieses Quartier erlebt zur Zeit einen Dieser Platz könnte man auch das Tor in

riesigen Wandeln. das Quartier nennen. confulence Die bestehenden Freiräume werden Der Wettbewerb wurde gewonnen vom aufgewertet, neue Plätze und Parks Pariser Büro HYL lyon geschaffen. Das Quartier wird mit einer neuen Tramli- nie erschlossen. Die Industrie- und Gewerbebrachen wer- den umgenutzt in Hafen, neue Museums- viertel und Erholungsraum.

Die Stadt Lyon möchte dass auch die bestehenden Wohnviertel erneuert oder neu aufgebaut werden. Um das Gebiet für Investoren möglichst intressant zu machen, werden die Erschliessung und die öffentlichen Freiflächen schon jetzt aufgewertet oder neugebaut. Insbeson- dere der «place des archives», «place de nautique» und die Tramlinie.

zusammengestellt: ramon iten / oliver straumann 2 0 0 4 - 0 5 gärten/parks ausserhalb

Nicht nur Lyon bietet intersante Freiräu- Salvagny etwa 115 Hektar Grün mit Kilo- me an, sondern auch die Umgebung von metern Wege, die sich in einer hügeligen Lyon. Landschaft schlängeln, oder wechselt Wiesen und Wälder ab. Seine pädago- gische Wege laden zur Entdeckung der Parc de Parilly reichen pflanzlichen Arten ein, die den Befindet sich bei den Gemeinden Bron Park bevölkern. und Vénissieux und hat eine Fläche 178 Die Sportlichen Besucher finden ein voll- ha im Südosten von Lyon. kommenes Programm während der zwei 1937 wurde im Rahmen eines Wettbewer- Kilometer auf der Gesundheitsstrecke. bes dieses Projekt von Pierre Bellemain Das Schloß beherbergt eine Sammlung umgesetzt. von mehr als tausend alten Puppen dar- Der Park ist harmonisch in eine bewalde- unter die schönsten von der Welt. te Zone, einen Sportbereich und in eine Pferderennbahn unterteilt. Der bewaldete Teil setzt sich vorwiegend

aus Nadelhölzer zusammen, darunter hat gärten/parks

es auch einige seltene Bäume. ausserhalb

Parc de Lacroix Laval Bus N° 98 Der 15 km von Lyon entfernt, wurde der Öffentlichkeit durch den allgemeinen Rat der Rhone im Jahre 1985 zugänglich gemacht, ist zweifellos der ausgedehn- teste eingerichtete grüne Raum des Departements. Er entwickelt auf den zusammengestellt: Kohlenbehältergemeinden die Bäder ramon iten / oliver straumann 2 0 0 4 - 0 5 Marcy der Stern und die Umdrehung von

plätze plätze plätze place des des place

place des terreaux terreaux

Der bedeutendste Platz, der im Rahmen nens, welcher ursprünglich in der Mitte einer Tiefgaragenplanung auf der Halbin- des Platzes stand. Der Brunnen ist eine sel von Lyon völlig umgestaltet wurde ist Allergorie der Garonne, die in den Ozean der «place des terreaux». Der Platz ist auf fliesst und war vom Bildhauer Bartholdi allen Seiten mit Fassadenfront begrenzt, (Bildhauer der New Yorker Freiheitssta- welche im öffentlichen Leben eine wich- tue) für Bordeaux gedacht. So kam er auf tige Rolle spielen, wie das hôtel de ville die Weltausstellung 1889 in Paris, von oder dem palais Saint-Pierre. wo der Bürgermeister von Lyon gekauft 1991 fand für die Umgestaltung ein hat und 1892 gegenüber dem Rathaus Wettbewerb statt, den Daniel Buren und aufstellen liess. Christian Drevet gewannen. Sie ent- schieden sich das Achsmass von 5.90 Der Eingang zur Tiefgarage wurde in den m der Pilaster am Palais Saint-Pierre Palais Saint-Pierre integriert und ist nur aufzunehmen, um den Platz mit einem durch Zufall auszumachen. quadratischen Raster zu überziehen. Bei dieser Projektion auf den Boden ergab sich auch eine gute Einpassung der Bauten auf den Quercetin des Platzes, die auf die Mittelachse bezogen sind. Im Norden schliesst die Platzgestaltung mit einer Reihe steinerner Pfähle ab. In der Mitte der Rasterfelder befinden sich im Fussgängerbereich 69 leicht abgesenkte quadratische Aussparungen, die mit ei- ner hauchdünnen Wasserflim gefüllt sind. In der Mitte der Aussparung befindet sich eine kleine Wasserfontäne, die in der Dunkelheit illumiert werden. platzgestaltung: Der neue Gestaltung ist in Lyon umstrit- daniel buren und christian drevet mitarbeiter: bruno bossard, catalin beadea ten. Kritik gab es vor allem wegen der p a r i s 1 9 9 4 Versetzung des wuchtigen Bartholi-Brun- place de la bourse

Der nur 2150 m2 grosse rechteckige festgelegten Raster aufstellen. Platz war früher ein gewöhnlicher Park- platz. Dieser Platz hebt sich mit seiner In der Nacht wird die Grünzone durch im ungewöhnlicher, dezent wirkende Gestal- Boden eingelassenen Strahler beleuchtet.

tung in der kaum begrünten Innenstadt Der Raum bekommt eine unwirkliche, bourse la angenehm heraus. nahezu eine theatralische Wirkung. de place Der Entwurf des Landschaftsarchitek- Der sonst so geschäftige Platz des ten Alexandre Chemetoff sah sieben Durchgangs wird mit seinen zahlreichen parallele, dicht bepflanzte Bänder vor, die Nischen zu einem verwunschenen, friedli- den Platz in seiner Struktur grundlegend chen Rückzugsort in der Stadt. verändert haben. Die Ausrichtung der Bänder betont die Fussgängerverbindung zwischen der rue de la république und der parallel verlaufenden rue de la bourse im Osten. Die Vegetation steht im Vordergrund und sorgt in ihrer Anordnung für einen stren- gen, «städtischen» Rhythmus, der den Weg der Passaten vorschreibt. Die Bepflanzung der Bänder soll eine Art Wald aus Hecken kleinen Bäumen in einem Bewusst vegetalen Ambiente darstellen.

Unter dem Platz befindet sich eine Tiefgarage mit 560 Plätzen. Der Bau der Garage führte dazu, dass nur in Teilbereichen Bäume gepflanzt werden landschaftsarchitekt: konnten. Chemetoff entschied sich hier alexandre chemetoff mitarbeiter: selim kenan für eine ungewöhnliche Lösung: Er liess p a r i s 1 9 9 4 126 grosse Tontöpfe mit Buchsbäumen in place de la république

Der «place de la république» wurde zu- Die Streifen, die den gesamten Platz und sammen mit der rue de la république im das Bassin durchziehen, bestehen aus Rahmen der Metrobau und einer neuen blauen Granitplatten der Bretagne. Tiefgarage neu gestaltet. Dabei erfuhr die wichtigste Einkaufs- und Flanierzone von Unter dem Platz wurde eine Tiefgarage Lyon nicht die klassische Veränderung mit 560 Plätzen eingerichtet. Die Ein- und zu einer Fussgängerzone, bei der neue Ausfahrten befinden sich versteckt in «Stadtmöblierung» dominiert. einer Platzecke und einer Seitenstras- Alain Sarfati gewann 1991 den Wettbe- se. Die Treppenaufgänge sind farbige werb für die Umgestaltung, sein Konzept Neoninstallationen vom Künstler Francois

war es, das nur einen Teppich ausrollen Morellet. place de la la de place wird. Die 1.2 Kilometer lange und 22 république Meter breite Strasse beginnt beim place de la comédie, vor dem Operhaus, und endet beim grössten Platz der Halbinsel dem place des bellecour. Der Platz bildet das Zentrum der Ein- kaufs- und Flanierzone, die nur im südli- chen Teil ganz verkehrsfrei ist. Sarfati beginn nicht den Fehler, grosse Flächen mit klienteiligen Elementen ausgestalten zu wollen. Die Strasse hat ihre Proportionen und ihre Grosszügig- keit behalten können. Der «place de la république»erhielt nach Sarfatis Planun- genein rechteckiges, mit 800 m2 Grund- fläche sehr grosszügig ausgelegtes Wasserbecken, das auf der Längsseiten durch Bänke und Strassenlaternen ein- landschaftsarchitekt: alain sarfati gefasst wird. Der Rand der Wasserfläche p a r i s wird durch Wasserfondänen gebildet. place des célestins

Der kleine Platz vor dem théatre des montiert und gegen des Theater ausge- célestins wurde von den Grünplaner richtet. Beim Blick ins Rohr, sieht man M.Desvigne und Ch.Dalnoky völlig umge- kein Detail der Theaterfassade, sondern staltet. Die benutzten Elemente sind eine ein sich ständig drehendes Vexierbild. hölzerne Plattform (tropenholz) eingefasst Das Bild hat einen formalen Bezug zu von allen Seiten mit Strauchrabatten und Theaterlogen, aber man bleibt unschlüs- ein flaches Wasserbecken. sig ob dieser Raum fiktiv ist oder nicht. Die Plattform ist eine Anspielung auf das Theater, also eine sogenannte «offene Eine Entschlüsselung dieses rätselhaften Bühne». Die Seiten sind mit der Sträu- Bildes ist nur möglich, wenn man in die cherrabatte (Rhododendron, Magnolien Tiefgarage hinabsteigt. etc.) gefasst. Der Platz öffnet sich gegen das Theater über das Wasserbecken, über das man mit hölzerne Stege den Platz erreichen kann.

In der Mitte des Platzes steht ausser Sitz-

bänke noch ein Periskop (gestaltet von

célestins place des des place Jean-Michel Wilmotte) mit dem Namen «sens dessus dessous». Das Rohrstück ist mit schwarzen und weissen Streifen gestaltet, was ein Markenzeichen des französischen Künstler Daniel Buren ist, welcher für die Kunstinstallation unten in der Tiefgarage verantwortlich ist. Das Periskop lässt vermuten, dass mit dem Fernrohr etwas Aussergewöhnliches, eine Touristenattraktion der Stadt auf einem der umliegenden Dächer oder im landschaftsarchitekten: michel desvigne und christine dalnoky Giebelfeld der Theaterfassade betrachtet v e r s a i l l e s 1 9 8 9 - 9 4 werden kann. Das Rohr ist jedoch fix place antonin poncet

Der Platz stellt die Verbindung zwischen Zusätzlich zu der Tiefgarage wurde auch dem Königsplatz Bellecour und der eine neue Metrolinie gebaut, die sich Rhone her. Er ist im Süden eingefasst unter dem Platz mit einer älteren Strecke von der Hauptpost, einem mächtigen kreuzt. Nach 10 Jahre Bauzeit wurde Block von Michel Roux-Spitz aus dem diese Station und somit auch der Platz zu Jahre 1938. Im Norden steht eine Reihe einer der wichtigsten Endstationen für die von schlichten Bürgerhäusern, wie sie für Pendler auf der Halbinsel. den Stadtteil typisch sind. Michel-Louis Bournes Planung ist äusserst einfach und klar. Im Westen, wo der Platz in den «Place Bellecour» übergeht und sich die Metroausgänge befinden, hob er das Terrain um vier Stufen an. Diese höher liegende Fläche wird von zwei Reihen eng gepflanzter Bäume und einem Band heller Granitplatten umsäumt. Der alte Glockenturm, der vom nicht mehr vorhandenen Krankenhaus «de la charité» übrigblieb, wird von der Plattform ausge- spart. Zur Rhone schliesst der Platz mit einem Wasserbassin mit Wasserfontänen und einer breiten Treppe, die zum Fluss hinunter führt ab. Die Ausrichtung des Platzes ist zum Fluss

- mit Blick auf den gegenüberliegenden

poncet antonin

«place raspail» und auf die zwei markan- place ten Lichttürme des an der Rhone gelege- nen Schwimmbades aus den sechziger Jahren - stellt die grösste Verbesserung landschaftsarchitekt: Michel-Louise Bourne der Planung dar. Ly o n 1 9 8 9 - 9 4

place charles hernu villeurbanne

charles

hernu place Der Platz «charles hernu» bildet einen Die gewünschte Raumfassung durch die grossen Verkehrsknotenpunkt zwischen Lichttürme jedoch gelint leider nur bei Lyon und Villerbanne. Der im Januar 1995 Dunkelheit. Die vorgegebenen Wege für fertig gestellte Platz ist im Gegensatz zu Fussgänger, die den Platz überqueren den Plätzen auf der Halbinsel von Lyon wollen, sind unklar. Deshalb werden die eine wichtige Kreuzung geblieben, die Strassen meist an gefährlichen Stellen täglich von 40`000 Autos passiert wird. diagonal überquert. Auch die Autofahrer Sechs Strassen führen in unterschied- sind durch die vielen nicht aufeinander lichen Winkeln auf den Platz zu. Die abgestimmten Ampeln stark verwirrt. gestalterische Idee besteht darin, eine elliptische Fläche herauszubilden, die aus diesem heterogen bebauten Raum überhaupt erst einen Platz machen soll. Auf dieser 12 500 m2 grossen Plattform, die in ihrer Höhe dem Niveau des Trottoir entspricht, wurden helle 80 x 40 cm grosse Granitplatten verlegt. Streifen aus dunklem Granit, in Nord-Süd Richtung eingefügt, gliedern die Fläche. Umgeben ist die Ellipse von 17 hohen Lichttürmen, die von lästernden Anwohnern bereits als Galgen bezeichnet werden. Diese 12 Me- ter hohen Pfähle setzen sich aus einem 2.5 m hohen Granitsockel und einer stäh- leren Konstruktion mit Opakglasflächen, die das Licht reflektieren, zusammen. Die höheren Neubauten am Platz, wie das Hotel auf der Nord- und ein achtge- schossiger Büroblock auf der Südseite landschaftsarchitekt: charles bové / terry schnadelbach sollen mit ihrer leicht eingeschwungenen marseille / new york 1 9 9 5 Fassade den neuen Platzraum betonen.

weiteres weiteres (satolas) gare satolas (lyon) lyon gare

Dies ist der erste Bahnhof in der Region Teil einem Auge. Rhone welcher die Luftfahrt / Bahn / Der eigentliche Bahnhof führt unter dem Autobahn mit einander verbindet. Empfangsgebäude durch. Die Perrons 1989 wurde ein internationaler sind mit einem Betongewölbe überdacht, Wettbewerb für die Anbindung der Nord mit einer figuralem Stützenkonstruktion. - Südlinie des TGV`s an den Flughafen Saint Exupéry (Verfasser von Petit Prince), mit dem Aspekt einer stärkeren Indentität für den Ort. Gewonnen wurde der Wettbewerb von Büro Santiago Calatrava zusammen mit dem Planungsbüro Serete. Insbesondere weil der Vorschlag durch seine starke Architektur und ästhetischen Qualitäten als auch durch den Symbolismus eines unermesslichen riesigen vogels überzeugte. Das Objekt ist in drei Hauptteile gegliedert, einem Empfangsgebäude, der Perron`s und dem Verbindungsgang zum Flughafen. Das Hauptgebäude erinnert mit seinen 38 m hohen Seitenwänden an einen Adler mit ausgebreiteten Flügeln. Die verglasten Wände haben einen länge von 53 m und sind 14.5° abgewinkelt. Bei a r c h i t e k t : santiago calatrava genaueren Betrachtung erinnert dieser zürich/paris 1 9 8 9 - 9 4 musée des confluences

«Kristallwolke des Wissens» Verschränkung öffentlicher und privater Dies ist der Titel von der Eingabe des Ar- Plätze, die Verbindung geometrischer chitektenteam Coop Himmelb(l)au, alias und amopher Körper. Wolf Prix und Helmut Swiczinsky, im Juni 2000 ausgeschrieben Wettbewerbes das confluences

sie gewonnen haben. Die Lage erinnert musée an das Gelände von dem Museum im Bil- des bao, wo sie gegen Frank Gehry verloren haben. Auf der ca. 150 Hektaren grossen Landzunge, soll das neue «musée des confluences» ab dem Jahr 2005 die allerneusten Entwicklungen in Sachen Wissenschaft zeigen. Himmelb(l)au sorgt dafür, dass die Hülle auch den neuesten Erkenntnissen in Sachen Architektur und Städtebau entspricht. Kein konventio- nelles Museum verbirgt sich im Bauch der Wolke und im Körper des Kristalls, wie die entsprechenden Gebäudeteile poetisch heissen, sondern ein Museum- sprogramm, das dem Besucher Wissen, Erholung, Freizeitaktivitäten, Kommunika- tion und nicht zuletzt spannende Raum- erlebnisse gleichzeitig bietet. Wolf Prix spricht von einem «offenen Gebäude», in dem die Architektur auf die vielen Wün- sche «interaktiv» reagieren kann. Auch nach aussen hin signalisiert das Gebäu- a r c h i t e k t : coop himmelb(l)au de Aufbruch durch die Durchdringung w i e n eröffnung 2005/06 transparenter und solider Baukörper, die boite lumineuse

Zum Übergang ins 3. Jahrtausend hat Lyon im Mai 2000 einen Wettbewerb für junge Künstler ausgeschrieben. Ange Leccia hat mit den beiden Architekten Nicolas Boudier und Nicolas Moskwa mit ihren Installation «boit lumineuse» die Jury überzeugt. Es ist eine «Kiste» aus Glas und Neon- schriftzügen die sich auf der Landzunge, wo die Rhone und die Saone zusammen-

fliessen, befindet. lumineuse

Die Installation wirkt besonders in der boite Dunkelheit. Dann hat man das Gefühl als würden die neoblauen Sätze: grands, petits, le plus important est que les pieds touchent la terre. notre monde restera dans l›obscurite s›il renie l›humanité. pour le troisiéme millénaire, tous les ent- fants éegaux sur terre. In der Luft schweben, der Glaskörper wird unsichtbar.

künstlerin: ange leccia a r c h i t e k t : nicolas boudier und nicolas moskwa 2 0 0 0 halle de tony garnier

Die Markthalle Tony-Garnier, Name von dürfnisse an die Halle verbesseren soll, seinem Verfasser, nimmt auf seine schrof- im weiteren soll die Philosophie von Tony feren und industrielleren Art der Struktur- Garnier wieder hervor gehoben werden. grundsätze von Ferdinand Dutert auf, der die «Galerie der Maschinen», die in Paris für die Weltausstellung von 1889 aufge- richtet wurde. Mit seinen Massen 210 m lang und 86 m breit ist die Markthalle um die Hälfte kleiner als die «Galerie der Maschinen». Als Markthalle und Schlachthäuser für das Vieh geplant, wurde sie im Jahre 1914 für die städtische internationale Ausstellung von Lyon eröffnet, danach wurde die Halle als Rüstungsfabrik ge- nutzt. Erst in den zwanziger Jahren wird die Halle für ihren eigentlichen Zweck genutzt, Markthalle und Schlachthäuser. tony de halle

1975 zogen die Schlachthäuser in neue garnier Gebäude, die Halle wurde in den heuti- gen Namen umgetauft. In den letzten 30 Jahren ist die Halle zweimal renoviert worden. Einmal 1988 vom Büro reicher&robert mit dem Ziel im Untergeschoss ein «euro- päisches Museum der Bewegung» zu einzurichten, die Halle selber sollte dabei als polyvalenten Raum genutzt werden. Die Polyvalent Nutzung blieb, im Jahre architekten: 2000 wurde ein Wettbewerb ausgeschrie- tony garnier / reicher & robert / atelier de la rize 1909 / 1988 / 2000 ben, der die heutige Ansprüche und Be- quartier etats-unis

Für das frühe 20. Jahrhundert mit dem modernen Architekten um 1930 einen rationalen Eingreifen in die Stadt, um sie prècurseur genannt haben; einer, der den veränderten sozialen und funktio- früh geahnt hat, was nun die glorreiche nalen Bedrüfnissen anzupassen, stehen Wirklichkeit geworden war. modellhaft Tony Garniers Bauten im Diese Idee von Städtebau blieb auf Quartier Etats-Unis. Durch die 22 bemal- dieses Quartier in Lyon beschränkt, die ten Mauern zeigt Garnier seine Vorstellun- 1928-35 gebaut wurden. Teile seiner gen einer idealen «cité industrielle» auf. Cité wurden schon vorher realisiert; das Garnier (1869 - 1948) hat sich durch sein Krankenhaus «Grange Blanche», das theoretisches Projekt der cité industirelle Olympiastadion «stade de Gerland» 1913 international einen Namen gemacht. und die «halle tony garnier» 1909-14. Erstmal schlug er bei der für 35`000 Einwohner geplanten Industriestadt eine funktionsbezogene Zonierung und damit eine Trennung von Industrie- und Wohngebiete, ausgelagerte Heilstätten und öffentlichen Einrichtungen im Stadt- zentrum sollten die Anlage ergänzen. Ausserdem bezog er die moderenen Verkehrsmittel und die sanitären und technischen (Elektrizität) Erfordernisse in die Planung mit ein. Der Stadtentwurf war geprägt von den Ideen des utopischen Sozialismus von Charles Fourier und den

Romanen Emile Zolas. Der Massstab war etats-unis human - keine hohen Gebäude, keine quartier heftige Kontraste zwischen den verschie- denen urbanen Formen. Die Architektur war einfach, aufs Wesentliche reduziert und kubisch. Tony Garnier war offenbar das, was die la tourette eveux, 69591 l‘arbresle tourette la

In Eveux sur Arbresle, 26 Kilometer von Lyon entfernt, liegt das Dominikanerklos- Groß, abgeschlossen, wie ein Kasten, ter La Tourette, ein Klosterbau, den Le ruht daneben die Kirche im Hang. Das Corbusier entwarf. Baumaterial, nackter Beton, bringt leich- Bereits im Jahr 1952 hatte das Provinzi- te, klare Wirkung zustande; der Architekt alkapitel der Dominikaner in Lyon mit Le plante sein Werk quasi von «oben»: die Corbusier über das Projekt verhandelt. Zellentrakte lagern gleichmäßig und massiv auf den unteren Geschossen; das Pater Couturier, sein Auftraggeber, ließ Erdgeschoß wird zum Teil durch freiste- dem Architekten freie Hand. Le Corbusier hende Pfeiler abgestützt. mochte allerdings nicht einfach die alten Bauschemata der Klöster auf die Neuzeit Das « Wunder» La Tourette besteht darin, übertragen. dass ein « abstraktes » Material wie Be- ton, sonst für Fabriken und Hochhäuser Er nahm den steilen Westhang der Anhö- benutzt, nicht kalt und starr wirkt, die kräf- he La Tourette als gegeben und staffelte tige Betonung des Obergeschosses nicht den Bau kompakt auf drei Ebenen: drückend, die sparsam verwendete Farbe Kirche, Kreuzgang, Refektorium und nicht grell und die wenigen verputzten Kapitelsaal im Erdgeschoß; Schlaf- und Flächen nicht aufdringlich. Arbeitszellen der Mönche, den Ordens- regeln entsprechend in Zellen für Kranke, Gäste, Laienbrüder und Priester aufge- teilt.

Im Obergeschoß; dazwischen schob er ein Mittelgeschoß, in dem sich Studien- räume, Hörsäle, Gemeinschaftsräume für die Laienbrüder und Patres und die Bibliothek befinden; eine kleine Kapel- architekten: le im Geviert des Innenhofs dient als le corbusier 1956 - 1959 Oratorium. quellen

links: bücher / hefter:

officielle stadtseite lyon / auf den wegen des weltkulturerbes http://www.lyon.fr/ topos 10 / 28 / 29

info›s zu tony garnier quellen www.halle-tony-garnier.fr reiseführer der büros wam http://deu.archinform.net/service/entry.htm?l häfliger v. allmen oc=%2Fort%2F631.htm&ID=kb0YAdlqRkFu 2oNx

http://www.archimetal.com/applications/ batiments/fiches/HallGarnier/HallGarnier.htm

bildersammlung lyon http://dvalot.free.fr/pictures/main.htm

stadtplanung http://www.lyon.fr/vdl/sections/fr/urbanisme

gärten und pärke http://www.lyon.fr/vdl/sections/fr/ environnement/parcs_jardins

info zur dem gebiet hinter perrache http://www.orpiment.fr/lyon-confluence/