Verlagerung Des Güterverkehrs 100 000 Volt» Schliessung Der Grossen Alpentunnels Für Überregionalen Güterstrassenverkehr Verlangt P a R I S
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AZ 3900 Brig Samstag, 22. Dezember 2001 Publikations-Organ der CVPO 161. Jahrgang Nr. 295 Fr. 2.— Unabhängige Tageszeitung Auflage: 27 509 Ex. Redaktion: Tel. 027/922 99 88 Abonnentendienst: Tel. 027/948 30 50 Mengis Annoncen: Tel. 027/948 30 40 Abschied von «Monsieur Verlagerung des Güterverkehrs 100 000 Volt» Schliessung der grossen Alpentunnels für überregionalen Güterstrassenverkehr verlangt P a r i s. — (AP) Mit einer schlichten Trauerfeier in der Pariser Madeleine-Kirche ha- Airolo.—(AP)DasKomitee ben die Familie und hunderte gegen die Avanti-Initiative, Fans am Freitag Abschied dem zwei Dutzend Umweltor- von Gilbert Bécaud genom- ganisationen und Gewerkschaf- men. Pfarrer Bernard Molat ten angehören, hat am Freitag du Jourdain erinnerte an den eine Petition gegen die Wieder- Glauben und die Lebensfreu- zulassung schwerer Lastwagen de von «Monsieur 100 000 im Gotthardstrassentunnel lan- Volt», der mit Liedern wie ciert. Zwischen Göschenen und «Nathalie» oder «L’impor- Airolo müsse möglichst rasch tant c’est la rose» Welterfol- Präsident Fernando de la Rua eine rollende Landstrasse einge- tritt ab. (Foto: Keystone) ge feierte. Auf dem Weg zum richtet werden. Friedhof Pere-Lachaise, wo Nach Darstellung des Komitees auch Edith Piaf und Yves Abgang eines kann eine nachhaltige Sicher- Montand ruhen, hielt der Hoffnungsträgers heit nur mit einer konsequenten Trauerzug vor dem legendä- Verlagerung des Schwerver- ren «Olympia», wo Bécaud Buenos Aires.—(AP) kehrs auf die Schiene erreicht in den 50er-Jahren seinen Als Kandidat des Um- werden. Die vorschnelle Wie- Durchbruch schaffte. Der schwungs war er angetreten. dereröffnung des Strassentun- Sänger und Komponist war Er versprach, Argentinien aus nels am Gotthard, die für den am Dienstag im Alter von 74 der Rezession zu führen, ver- späten Freitagnachmittag vorge- Jahren auf seinem Hausboot hiess neue Arbeitsplätze und sehen war, sei deshalb verant- auf der Seine an Lungenkrebs ein striktes Durchgreifen ge- wortungslos. Der vorgesehene gestorben. Vor der Madelei- gen die Korruption. Zwei alternierende Einbahnverkehr ne-Kirche nahe der Place de Jahre nach seiner Übernahme für schwere Lastwagen ver- la Concorde drängten sich des argentinischen Präsiden- schiebe das Sicherheitsproblem hunderte Fans, die keinen tenamts hat Fernando de la lediglich auf die Zufahrtsstre- Einlass mehr erhalten hatten. Rua jetzt sein Scheitern ein- cken, schwere Auffahrunfälle geräumt. Unter dem Druck wie im Tauerntunnel oder Nach der einstündigen Zere- von anhaltenden Massenpro- Brandkatastrophen wie im monie setzte sich der Trauer- testen und blutigen Krawal- Montblanctunnel oder vor zug in Richtung Pere-Lachai- len mit mehr als 20 Toten gab knapp zwei Monaten am Gott- se in Bewegung. 33-mal hatte er am Donnerstag seinen hard seien auch in Zukunft Gegner der Avanti-Initiative stellen eine Toilette mit der Aufschrift «Le Alpi Cesso d’Europa» — Bécaud in der berühmten Rücktritt bekannt. Seite 2 möglich. Seite 3 «Die Alpen, Toilette Europas» vor das Südportal des Gotthard-Strassentunnels. (Foto: Keystone) Music-Hall gesungen. Solche Bilder sollen verhindert werden — dazu bedarf es einiger einfacher Vorsichtsmassnahmen. Berthod: «Zum Siegen bereit.» (Foto: Keystone) Feuergefahr an Weihnachten Das Versprechen gehalten Brände verhüten — Experten nennen Ursachen und Präventivmassnahmen Wie angekündigt: Sylviane Berthods erster Weltcupsieg W a l l i s. — Ein heimeliges Feuerchen knistert im Cheminée, dazu geniesst man einen guten, wärmenden Glühwein und betrachtet den mit Perlen und Kerzen geschmückten Christbaum. (wb) In ihrem 24. Altersjahr gewinnt die Walliserin Sylviane Berthod in St. Moritz ihr erstes Ski- An Gefahren denkt in so einem Moment wohl niemand. Jährlich werden in unserem Kanton Weltcuprennen. Vor zwei Jahren erlitt sie auf der WM-Abfahrtsstrecke einen Kreuzbandriss, ges- aber rund zehn Wohnungen oder Häuser durch Feuer zerstört — beachtet man einige grundle- tern nun feierte sie Revanche. Nach den Trainingsbestzeiten sagte sie: «Ich bin zum Siegen bereit.» gende Vorsichtsmassnahmen nicht. Seite 17 Versprechen gehalten. Seite 25 Wallis Wallis Sport Lonza verteidigt neues Lohnsystem Leitfaden für erfolgreiches E-Business EHC Visp: Mit Savage gegen Ajoie Die Geschäftsleitung der Das TEWI (Technologie- Im letzten Spiel vor der Pau- Lonza nimmt das klare Nein zentrum Wirtschaftsinfor- se will sich der EHC Visp der Gewerkschaften zur matik) verfasste für die zurückkämpfen. Nach zwei Einführung eines neuen KMU (kleine und mittlere Niederlagen en suite ist im Lohnsystems zur Kenntnis. Unternehmen) einen Leitfa- heutigen Heimspiel gegen Direktor Stéphane Mischler den zum Thema erfolgrei- Ajoie ein Sieg vonnöten, da- (Bild) erklärte gestern, dass ches E-Business. Künftige mit könnten die Oberwalli- man die Bedenken der An- Trends, Prognosen und ser bei einer Niederlage von gestellten ernst nehme. Die Chancen im E-Bereich sind La Chaux-de-Fonds (gegen Lonza setzt auf den Dialog, nur einige der darin behan- GE-Servette) den zweiten ist aber nicht gewillt, am delten Aspekte. Zudem gab Platz festigen. Wie gross ist Grobkonzept Abstriche zu es beim TEWI noch einen dabei die Hilfe von Reggie machen. Seite 9 Führungswechsel. Seite 18 Savage (Bild)? Seite 22 AUSLAND Walliser Bote Samstag, 22. Dezember 2001 2 Mageres Weihnachtsfest Afghanistan auf dem Weg zum Nicht-Krieg Misstrauen vor Nordallianz hält für viele Argentinier in Kabul weiter an Nach vier Jahren Rezession kein Geld für Geschenke Kabul.—(AP) Zweiein- Hauptverdächtigen für die halb Wochen nach dem En- Terroranschläge vom 11. de der Petersberg-Konfe- September auszuliefern, Buenos Aires.—(AP) renz beginnt in Afghanistan führte zu den Angriffen der Der Weihnachtsbaum ist ge- USA und der Eroberung des schmückt und rote Bänder zie- Von Kathy Gannon Landes durch die Opposition. ren das Geschäft von Walter allmählich so etwas wie Am 13. November fiel Kabul in die Hände der Nordallianz. Von Laurence Norman Normalität Einzug zu hal- ten. Seitdem ist in der afghani- Gonzalez in der argentini- Mit der Einführung der neuen schen Hauptstadt relative schen Hauptstadt. Gonzalez Regierung am Wochenende Normalität eingekehrt. Die poliert die Figur eines Weih- nimmt nach über zwei Jahr- von den strenggläubigen Ta- nachtsmanns vor seiner La- zehnten Krieg und Bürger- liban verbotene Musik erfüllt dentür und wartet auf Kund- krieg allmählich eine neue die Basare wieder mit ihren schaft. Zivilgesellschaft Gestalt an Klängen, das Fernsehen ist in Die bleibt jedoch aus. Im vier- und sie wird für afghanische die Wohnungen zurückge- ten Jahr der Rezession haben Verhältnisse demokratische kehrt und Frauen dürfen sich die Bewohner von Buenos Aires Züge tragen. Zwar wäre es wieder ohne Schleier in der kaum mehr Geld für Geschen- verfrüht, nach den Luftan- Öffentlichkeit sehen lassen. ke. Dazu kommt, dass die Re- griffen und Kämpfen der Dennoch tragen viele Frauen gierung die Konten im Kampf letzten zweieinhalb Monate noch immer die traditionelle gegen die Wirtschaftskrise aus- schon von Frieden zu reden, Burka. Sie haben Scheu, sich gerechnet zu Beginn des Weih- aber das Land am Hindu- den vielen jungen Kämpfern nachtsgeschäfts teilweise einge- kusch befindet sich auf dem der Nordallianz unverschlei- froren hat. Weg zum Nicht-Krieg. ert zu zeigen. Zwar ist die In den eleganten Einkaufsstras- Heute Samstag wird vor dem erste Furcht vor den Mud- sen und Shoppingzentren von Verteidigungsministerium in schaheddin und Stammes- Buenos Aires herrscht, nicht Kabul mit Koranlesung und kriegern aus dem Norden et- erst seit den Unruhen der letzten Nationalhymne die auf dem was gewichen, doch ist noch Tage, gähnende Leere. «Die Petersberg bei Königswinter immer viel von dem Miss- Leute haben kein Geld, also vereinbarte Übergangsregie- trauen zu spüren, das die Ein- können sie hier auch keines aus- rung von Ministerpräsident wohner Kabuls vor den Trup- geben», sagt der 32-jährige Hamid Karsai in ihr Amt ein- pen des Expräsidenten Bur- Gonzalez. «Die Lage war schon geführt. Grosser Pomp ist in hanuddin Rabbani und Gul- im vergangenen Jahr schlecht, Demonstrierende Argentinier. Die Bewohner von Buenos Aires haben kein Geld für Geschenke. buddin Hekmatjars sowie des (Foto: Keystone) dem verarmten und verwüs- aber da kamen immer noch Leu- teten Land nicht angebracht. Generals Raschid Dostum te, die 50 oder 100 Dollar für So läutet eine schlichte Feier hegen. Noch sehr lebendig ein Weihnachtsgeschenk ausge- vierjähriger Wirtschaftskrise in- Tauschklubs florieren wöchentlich mit Gleichgesinn- die neue Zeit ein, im Beisein sind die Jahre 1992 bis 1996 geben haben. Dieses Jahr geben zwischen auf mehr als 18 Pro- Seit Beginn des Monats haben ten in einem alten Fabrikgebäu- des UN-Unterhändlers in Erinnerung, als deren die wenigen, die kommen, zent gestiegen. Beobachtern zu- sogar Argentinier, die noch über de im Vorort Quilmes. Sie bie- Lakhdar Brahimi, der nicht Krieger bei ständigen Kämp- höchstens noch fünf oder zehn folge rutschen täglich 2000 wei- Ersparnisse verfügen, ein Pro- tet selbst gebackenen Schokola- unwesentlich zum Gelingen fen um die Macht ganze Dollar aus.» Auf den Regalen tere Argentinier unter die Ar- blem: Sie kommen nur begrenzt denkuchen, Fleischtörtchen und der Petersberg-Konferenz Stadtviertel Kabuls in Schutt seines Geschäfts stapelt sich un- mutsgrenze, die mit einem an ihr Geld. Nachdem viele An- Minipizzas an und erhält dafür beigetragen hat, einigen aus- und Asche legten. verkaufte Christbaumdekorati- Haushaltseinkommen von unter leger in Panik geraten waren