Die Portugiesische Bevölkerung in Der Schweiz
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Die portugiesische Bevölkerung in der Schweiz Rosita Fibbi, Claudio Bolzman, Antonio Fernandez, Andrés Gomensoro, Bülent Kaya, Christelle Maire, Clémence Merçay, Marco Pecoraro, Philippe Wanner Impressum Herausgeber: Bundesamt für Migration (BFM), Quellenweg 6, CH-3003 Bern-Wabern www.bfm.admin.ch Die Studie wurde vom Schweizerischen Forum für Migra- tions- und Bevölkerungsstudien (SFM), vom LaboDémo der Universität Genf und von der Haute école de travail social in Genf im Auftrag des Bundesamts für Migration (BFM) durchgeführt. Autoren: Rosita Fibbi, Claudio Bolzman, Antonio Fernandez, Andrés Gomensoro, Bülent Kaya, Christelle Maire, Clémence Merçay, Marco Pecoraro, Philippe Wanner Die Studie wurde aus dem Französischen übersetzt. Projektleitung: Rosita Fibbi Grafik: www.artification.com Fotonachweis: © Christophe Chammartin / www.rezo.ch Bezugsquelle: BBL, Vertrieb Bundespublikationen, CH-3003 Bern www.bundespublikationen.admin.ch Art.-Nr.: 420.042.d © BFM / EJPD August 2010 2 Inhaltsverzeichnis Vorwort 5 1 Portugal: Geschichte, Geografie, Migration 10 1.1 Geschichte des Landes 12 1.2 Geografie 13 1.3 Die portugiesische Wirtschaft heute 15 1.4 Geschichte der portugiesischen Auswanderung 16 1.5 Geschichte der portugiesischen Einwanderung in die Schweiz 18 1.32 DieMigrationsbewegungen/Flucht- portugiesische Einwanderung und Arbeitsmigration in die Schweiz: Fakten und Zahlen 22xx 2.1 Demografische Daten: Wohnbevölkerung und Migrationsströme 24 2.2 Altersstruktur, Geschlecht und Zivilstand 28 2.3 Einbürgerung 32 2.4 Geografische Verteilung der portugiesischen Bevölkerung 33 3 Ausbildung der Migranten und ihrer Kinder 40 3.1 Die Schulbildung portugiesischer Migranten 42 3.2 Erwerb der Lokalsprache 43 3.3 Schulische Integration junger Personen mit Migrationshintergrund 44 3.4 Erklärungsfaktoren für die Schulleistungen 52 4 Sozioökonomische Integration der portugiesischen Bevölkerung 62 in der Schweiz 4.1 Wirtschaftliche Integration 64 4.2 Wirtschaftliche Ressourcen 71 4.3 Gesundheit 74 4.4 Image 77 3 5 Soziales und kulturelles Leben, Strukturierung 82 der portugiesischen Bevölkerung in der Schweiz 5.1 Familie und innerfamiliäre Beziehungen 84 5.2 Die portugiesischen Frauen zwischen Tradition und Wandel 87 5.3 Sprache und Beibehaltung der Herkunftskultur 89 5.4 Beziehungen innerhalb der Gemeinschaft 92 5.5 Vereinsleben 94 5.6 «Sem dar nas vistas.» Eine unsichtbare Einwanderung 97 6 Beziehungen zum Herkunftsland: Rückkehr 100 und transnationale Beziehungen 6.1 Rückkehrverhalten im Wandel 102 6.2 Transnationale Beziehungen 106 7 Für eine vorausschauende Sicht 112 7.1 Eine gemischte Bevölkerung 113 7.2 Die Integration im Aufbau 115 7.3 Offene Fragen und Aktionsfelder 116 8 Anhang 120 Anhang I Bibliografie 121 Anhang II Portugiesische Vereine in der Schweiz 128 Anhang III Portugiesische Medien in der Schweiz 143 Anhang IV Liste der Gesprächspartner 144 4 Vorwort Mit einem Bestand von fast 200 000 Per- sonen machen die Portugiesen 12 % der ausländischen Bevölkerung aus. Damit be- legen sie den dritten Rang der Ende 2009 in der Schweiz lebenden ausländischen Bevölkerungsgruppen. Die portugiesische Einwanderung weist sowohl Ähnlichkeiten mit den Arbeitsmigrationen der 1950er- und der 1970er-Jahre auf als auch mit den Migrationsbewegungen der 1980er-Jahre. Obwohl seit den 1980er-Jahren die Zahl der Portugiesen in der Schweiz stetig zuge- nommen hat, ist wenig über sie bekannt. Aus diesem Grund erteilte das Bundesamt für Migration (BFM) dem Schweizerischen Forum für Migrations- und Bevölkerungs- studien (SFM) im Rahmen seines Projekts zu Publikationen über die jüngeren Migra- tionsbewegungen den Auftrag, eine Studie über die portugiesische Bevölkerung in der Schweiz durchzuführen. Das Ziel besteht darin, in einer Publikation die wesentlichen Informationen über die Merkmale dieser Migrantengruppe, über die Migrationsge- schichte, die Entwicklung und die Integra- tion zusammenzufassen. Die Publikation wendet sich an ein breites Publikum und soll ein nützliches Instrument sein für Behörden (auf Gemeinde-, Kan- tons- und Bundesebene), Verantwortliche aus den unterschiedlichsten Bereichen (so- ziale Einrichtungen, Schulen, Gesundheits- sektor, Polizei, Justiz usw.) sowie Privat- personen, die im Rahmen ihrer Tätigkeit mit Männern und Frauen portugiesischer Herkunft in Berührung kommen. 5 Mitwirkende Migration sowohl aus der Perspektive des Zur Durchführung dieser Studie hat sich Herkunftslandes als auch des Aufnah- das SFM auf die Arbeit von zahlreichen melandes gesichtet. Die Dokumentation Mitwirkenden gestützt, zu denen auch konnte mit zahlreichen aktuellen Unter- drei externe Arbeitsgruppen gehören. Jede suchungen sowie verschiedenen Studien dieser Gruppen hat, je nach Kompetenzen der Bundesbehörden erweitert werden. und Fachwissen, den einen oder anderen Aspekt untersucht. Philippe Wanner vom Sodann haben wir unterschiedliche statisti- Laboratoire de démographie der Universi- sche Quellen herangezogen, insbesondere tät Genf hat das für diese Migrantengruppe die Ergebnisse der Eidgenössischen Volks- besonders charakteristische Rückkehr- zählung, namentlich der letzten vom Jahr verhalten näher betrachtet. Das Ceres- 2000. Auch das Zentrale Ausländerregister Forschungsteam in Genf, Claudio Bolzman, (ZAR1), die Schweizerische Arbeitskräfte- Antonio Fernandez und Andrés Gomen- erhebung (SAKE), die Schulstatistik, das soro, hat die sozialen Fragestellungen und Gesundheitsmonitoring, die Statistiken der die Strukturierung der portugiesischen Sozialversicherungen usw. wurden verwen- Bevölkerung betrachtet. Clémence Merçay det, um die Stellung der Portugiesen in der vom Institut de géographie der Universität Schweiz im Vergleich mit der gesamten Neuenburg hat die Kartenprojektionen zu ausländischen Bevölkerung oder der ge- den demografischen Daten vorgenommen. samten Bevölkerung des Landes möglichst genau zu dokumentieren. Innerhalb des SFM stellte Marco Pecoraro die statistische Unterstützung sicher, wäh- Schliesslich haben wir verschiedene Ein- rend Bülent Kaya, Christelle Maire und Ro- zelgespräche mit Vertretern der portugie- sita Fibbi die Auswertung der Literatur, die sischen Bevölkerung in mehreren Kantonen Feldforschung und das Verfassen der Texte sowie mit Fachleuten aus verschiedenen Be- übernommen haben. reichen (Forschung, Gesundheits- und Bil- dungswesen, soziale Einrichtungen, Schul- Arbeitsmethode behörden, für die lokale Integrations politik Die Studie stützt sich auf drei Hauptquel- zuständige Behörden) geführt. Zusätzlich len: die wissenschaftliche Literatur, die offi- haben wir mehrere Diskussionsrunden or- ziellen statistischen Daten und die Gesprä- ganisiert. Dabei wollten wir einerseits klä- che mit Personen, die sich mit dem Thema ren, wie die Betroffenen von gestern und beschäftigen und die Situation der portu- von heute die Migration erlebt haben oder giesischen Bevölkerung in der Schweiz gut erleben, andererseits sollten unsere Ergeb- kennen. nisse und Fragen qualifizierten Gesprächs- partnern unterbreitet werden. Zunächst haben wir die bestehende wis- 1 Seit März 2008 wurden die beiden Informationssysteme senschaftliche Literatur zur Einwanderung Zentrales Ausländerregister (ZAR) und Automatisiertes Personenregistratursystem (AUPER) durch das Zentrale in der Schweiz sowie zur portugiesischen Migrationsinformationssystem (ZEMIS) ersetzt. 6 In der Studie wird die portugiesische Bevöl- Basisinformationen, die sich auf statisti- kerung in der Schweiz untersucht: Men- sche Daten oder konsolidierte Erkenntnisse schen, die eine gemeinsame nationale stützen und die Umrisse einer spezifischen Herkunft, eine gemeinsame Sprache und Realität erfassen. In Kästen mit kundi- in den meisten Fällen eine Arbeitsmigra- gen Äusserungen von Fachpersonen, die tionserfahrung teilen – alles in allem aber oft aus der portugiesischen Bevölkerung eine sehr heterogene Gruppe in Bezug stammen («Expertenmeinung»), und/oder auf das Geschlecht, die Altersklassen, die mit lebhaften Beiträgen von Betroffenen regionale Herkunft und die Lebensläufe in («Aus persönlicher Sicht») wird der Haupt- der Migration. Demnach haben wir darauf text illustriert. In einer kurzen Bibliografie verzichtet, sie als «Gemeinschaft» zu be- erhalten die Leser die Instrumente für eine zeichnen, denn als zusammengeschweisst weitere Vertiefung des jeweiligen Themas. und homogen erscheint diese Migranten- gruppe allenfalls nur den aussenstehenden Im Anhang der Studie findet sich schliess- Beobachtern. Wir haben auch auf die Ver- lich eine – so weit wie möglich – umfas- wendung der Benennung «Diaspora» ver- sende Liste der portugiesischen Vereine. zichtet, die ebenfalls auf den Begriff einer Die Auflistung wird jenen Personen hilf- Gemeinschaft verweist. Mit dieser Bezeich- reich sein, die mit der einen oder ande- nung wird ausserdem nicht nur das Bild ren Vereinigung, in der sich das soziale einer Gruppe verbunden, die den Wunsch Leben der portugiesischen Bevölkerung in hegt, den Bezug zum Herkunftsland auf- der Schweiz abspielt, Kontakt aufnehmen rechtzuerhalten. Der Begriff Diaspora ver- möchten. mittelt auch den Eindruck, die Gruppe kapsle sich ab, um in einer unveränder- Aus Gründen der besseren Lesbarkeit des lichen Andersartigkeit zu verharren. Textes wird gelegentlich die männliche Form als Gattungsbegriff für beide Ge- Aufbau der Studie schlechter verwendet. Die verschiedenen Teile der Studie können als die Kapitel einer ganzen Publikation gelesen werden. Die Kapitel können aber auch einzeln betrachtet werden, um gezielt nur einen bestimmten Aspekt der portu- giesischen