Forschungsbericht Kleingartenentwicklungs- konzeption Thüringen

Teil 2 | Detailierte Betrachtung der Verbände

FACHHOCHSCHULE UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES Kleingartenentwicklungskonzeption Thüringen – Teil 2 | Detallierte Betrachtung der Verbände Kreis- und Regionalverband Thüringer Land | Kreisverband der Gartenfreunde Sömmerda e.V.

15.1 Demographische und wirtschaftliche Situation im Eichsfeld Seite 3 15.1.1 Bevölkerungsstruktur Seite 5 15.1.2 Erwerbslosenquote Seite 6 15.1.3 Bruttoinlandsprodukt Seite 6

15.2 Auswertung der Befragungsergebnisse Seite 7 15.2.1 Anzahl der Anlagen / Verein Seite 9 15.2.2 Gründungsjahr Seite 10 15.2.3 Aufgaben und Vermittlungen Seite 11 15.2.4 Mitgliederstatistik Seite 12

15.3 Angaben zur Kleingartenanlage Seite 13 15.3.1 Flächengröße Seite 13 15.3.2 Eigentumsverhältnisse Seite 14

15.4 Status der Kleingartenanlage Seite 15 15.4.1 Veränderungen der Kleingartengröße Seite 16

15.5 Ausstattung der Kleingartenanlage Seite 17 15.5.1 Vereinshauses Seite 17 15.5.2 Ausstattung des Vereinshauses Seite 18 15.5.3 Gemeinschaftsflächen Seite 19 15.5.4 Pflege der Gemeinschaftsflächen Seite 20 15.5.5 Infrastrukturelle Erschließung Seite 21 15.5.6 Parkplätze Seite 22 15.5.7 Versieglung Seite 23

15.6 Zugänglichkeit Seite 24

15.7 Belegung Seite 25

15.8 Parzellengröße Seite 27 15.9 Ausstattung der einzelnen Gärten und Lauben Seite 28 15.9.1 Angaben zu den Gartenlauben Seite 28 15.9.2 Technische Infrastruktur Seite 29 15.9.3 Bodenschadstoffe Seite 29 15.9.4 Kleintierhaltung und Imkergärten Seite 30

15.10 Pachtpreis Seite 31 15.11 Angaben zu den Pächtern Seite 32 15.11.1 Familienstand Seite 32 15.11.2 Alterstruktur Seite 33 15.11.3 Erwerbsstruktur Seite 34

15.12 Veranstaltungen und Aktivitäten Seite 35

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15 Kreisverband der Gartenfreunde Sömmerda e.V.

15.1 Demographische und wirtschaftliche Situation im Land- kreis Sömmerda

Die Bewertung erfolgte nach dem in Deutschland üblichem Schulnotensystem. Wobei die Note 1 bedeutet, dass die derzeitige Lage hinsichtlich des jeweiligen Bewertungskriteriums als sehr positiv einzuschätzen ist. Die Note 6 dagegen drückt die derzeitige Lage als äußerst kritisch und negativ aus.

Wie der Tabelle zu entnehmen ist, ist der Landkreis Sömmerda besonders stark von der negativen Bevölkerungsentwicklung betroffen. Die für Thüringen pro- gnostizierten Bevölkerungsverluste treffen sowohl die Stadt Sömmerda als auch den Landkreis gleichermaßen stark. So sind Bevölkerungsverluste von 10 bis unter 15 % bis zum Jahre 2020 zu erwarten.

Der Landkreis Sömmerda schuf in der Zeit zwischen 1997 und 2003 zusätz- liche Arbeitsplätze. Sömmerda hat sich mit rund 60 Firmen aus der Computer- branche zu einem der wichtigsten Standorte für Computer - Hardware entwi- ckelt. Trotz der Schaffung von Arbeitsplätzen wies Sömmerda im Jahre 2004 eine Arbeitslosenquote von über 20,0 % auf. Die Arbeitslosenquote im Jahr 2005 (Stand 31.12.2005) weist für den Landkreis Sömmerda eine Arbeitslosen- quote von 19,5 % aus. Auf Grund fehlender beruflicher Perspektiven ist hier die Abwanderungsrate mit „5“ besonders hoch. Lediglich im Bereich Integration weist der Landkreis Sömmerda gleich gute, und im Bereich der Bildungschan- cen für Ausländer wesentlich bessere Werte als Gesamtthüringen auf.

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Landkreis Thüringen Sömmerda GESAMTNOTE 3,93 3,89 DEMOGRAPHIE Kinderzahl 6 6 unter 35-jährige 4 5 Frauenanteil 5 5 Wanderung 5 4 über 75-Jährige 3 4 Prognose 2020 4 5 ZWISCHENNOTE 4,5 4,7 TREND 4,6 4,1 WIRTSCHAFT Verfügbares Einkommen 5 5 Bruttoinlandprodukt 4 4 Kommunale Schulden 6 4 Erwerbstätigkeit 3 3 Arbeitslose + 5 4 Sozialhilfeempfänger Erwerbstätige - 3 2 Anteil Frauen Erwerbstätige - 5 4 Anteil Ältere Fremdenverkehr 5 5 ZWISCHENNOTE 4,5 4,0 TREND 4,6 4,3 INTEGRATION Bildungschancen 1 5 Ausländer / Arbeitslose 2 2 ZWISCHENNOTE 1,5 3,1 BILDUNG ohne Abschluß 3 3 Jugendarbeitslosigkeit 5 4 Hochqualifizierte 4 3 ZWISCHENNOTE 4,0 3,4 Tabelle 5 | Auszug aus der Ranglis- FAMILIEN- Personen je Wohnung 4 5 te der Thüringer Landkreise auf der FREUNDLICHKEIT Baulandpreise 1 2 Basis der statistischen Aussagen von 2004 des Berlin-Institut für Freifläche 2 2 Bevölkerung und Entwicklung 2006, S. 12, S. 109 zusammengestellt ZWISCHENNOTE 2,3 3,0

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15.1.1 Bevölkerungstruktur

Altersstruktur der Bevölkerung des Landkreises Sömmerda

Landkreis Sömmerda Thüringen

4,4 % < 6 Jahre 4,3 % 6 - 15 Jahre 6,7 % 6,3 % 13,6 % 15 - 25 Jahre 13,6 % 57,3 % Abbildung 37 | Alterstruktur der 25 - 65 Jahre 56,0 % Bevölkerung (März 2004); > 65 Jahre 18,0 % 19,8 % Quelle | Thüringer Landesamt für Statistik (2005): Statistisches Jahr- buch Thüringen, Ausgabe 2005, 0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 % 13. Jahrgang, Erfurt

Die Alterstruktur der Bevölkerung des Landkreises Sömmerda liegt bis zur Grup- pe der 65jährigen über dem Thüringer Durchschnitt. In der Altersgruppe der ab 65jährigen ist der Anteil mit 18,0 % deutlich niedriger als in Gesamtthüringen.

Die neuen Daten des Thüringer Landesamtes für Statistik (Stand 31.12.2005) weisen in den Altersgruppen der 6 - 25jährigen einen prozentualen Rückgang aus. Die Gruppe der 25 - 65jährigen ist anteilig zum Vorjahr gleich bleibend. Lediglich bei den unter 6jährigen gab es einen leichten Zuwachs von 0,1 % die über 65jährigen stiegen um 0,8 %. Allerdings haben der Landkreis Sömmerda ebenso wie das Eichsfeld und die Stadt Jena den geringsten Anteil an Hoch- betagten (über 75jährige) zu verzeichnen. Der Thüringer Durchschnitt liegt hier bei 8,4 %.

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15.1.2 Erwerbslosenquote

1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004

Sonneberg 20,1 % 18,4 % 17,9 % 18,2 % 19,2 % 21,2 % 20,6 % Quelle | Thüringer Landesamt für Statistik (2005): Statistisches Jahr- buch Thüringen, Ausgabe 2005, Thüringen 18,3 % 16,5 % 16,5 % 16,5 % 17,2 % 18,1 % 18,1 % 13. Jahrgang, Erfurt.

Die Arbeitslosenquote im Landkreis Sömmerda liegt mit 19,5 % im Jahr 2005 (Stand 31.12.2005) im Vergleich zu Gesamtthüringen höher. Die leichte Entspannung in den Jahren 1999 bis 2001 ist mit der Entwicklung Thüringens identisch. Die neuen Daten des Thüringer Landesamtes für Statistik (Stand 31.12.2005) zeigen damit einen leichten Rückgang der Arbeitslosenquote im Landkreis Sömmerda um 1,5 % auf, was positiv zu vermerken ist. Thüringen hingegen hat einen leichten Rückgang um 1,0 % zu verzeichnen.

15.1.3 Bruttoinlandsprodukt 1999 bis 2002

Jahr Sonneberg Thüringen BRUTTOINLANDSPRODUKT 1999 1.080 Mio. € 39.182 Mio. € 2000 1.193 Mio. € 39.762 Mio. € 2001 1.291 Mio. € 40.391 Mio. € 2002 1.380 Mio. € 40.824 Mio. € Veränderungen zum Vorjahr 6,9 % 1,1 % Quelle | Thüringer Landesamt für Anteil an Thüringen 3,4 % Statistik (2005): Statstisches Jahr- buch Thüringen, Ausgabe 2005, Bruttoinlandsprodukt je Erwerbs- 13. Jahrgang, Erfurt. tätigen 49.320 € 38.949 € (Zeitbezug Daten bis 2004)

Das Bruttoinlandsprodukt hat sich für Thüringen nur langsam erhöht. Im Land- kreis Sömmerda ist im Jahr 2002 ein Anstieg von 6,9 % zu verzeichnen. Die neuen Daten des Thüringer Lan-desamtes für Statistik (vorläufiger Stand August 2005 / Februar 2006) zeigen einen Anstieg des Bruttoinlandsproduktes in Thüringen im Jahr 2003 um 2,4 % und im Jahr 2004 um 3,0 %. Auch der Landkreis Sömmerda hat einen Anstieg von 1,75 % im Jahr 2003 im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen. Im Jahr 2004 ist mit 7,4 % im vergleich zum Vorjahr ein enormer Anstieg des Bruttoinlandproduktes gegeben. Das Brutto- inlandsprodukt je Erwerbstätigen steigt auf 57.069 € im Landkreis Sömmerda und liegt damit weit über dem Bruttoinlandsprodukt in Thüringen von 44.087 € je Erwerbstätigen.

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15.2 Auswertung der Befragungsergebnisse

Zum 01. 01. 2004 gehörten zum Kreisverband Sömmerda 48 Kleingartenvereine. Der Fragebogen wurde von 29 Vereinen beantwortet. Es ergibt sich damit eine Quote von 60,4 %. Ab einer Quote von 20 % kann die Umfrage als repräsenta- tiv betrachtet werden.

Folgende Vereine beantworteten den Fragebogen:

Sömmerda „Brauhauswiese“ e.V.

„Erholung“ e.V.

„Erfurter Höhe“ e.V.

„Am Biegeweg“ e.V.

„Spendewiese“ e.V.

„Rote Nelke“ e.V.

„Daheim“ e.V. 1924.

„Freundschaft“ e.V.

„An der Salzstraße“ e.V.

„Zur Lossa“ e.V.

„Schäferweiden“ e.V.

„Am vorderen Berg“ e.V.

Buttstädt Kleingartenverein „Buttstädt“ e.V.

Anlage „Schafendorf“

Anlage „Wiesengrund“

Anlage „Am alten Friedhof“

Anlage „Am Donnersberg“

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Der Verein „Buttstädt“ e.V. beantwortete jeweils für die Anlage „Schafendorf“, die Anlagen „Wiesengrund“ und „Am alten Friedhof“ sowie die Anlage „Am Donnersberg“ einen separaten Fragebogen. Die Angaben der drei Fragebögen sind jeweils getrennt in die Berechnung der Mittelwerte eingegangen. Aus dem Fragebogen, der von der Anlage „Am Donnersberg“ beantwortet wurde, geht hervor, dass zum Verein „Buttstädt“ e.V. fünf einzelne Anlagen gehören.

Eckstedt „Reseda“ e.V.

Henschleben „Am Staudamm“ e.V.

Kölleda „Paradies Kölleda“ e.V.

„Kölleda-West“ e.V.

„Am Wilden Graben“ e.V.

Rastenberg „Schmelzhütte“ e.V.

„Lossatal“ e.V.

Ringleben „Blumenstadt“ e.V.

Sömmerda-Orlishausen „Frisch zur Tat“ e.V.

Udestedt „Waidmühle Udestedt“ e.V.

Walschleben „Erfurter Straße“ e.V.

Weißensee „Am Entenfang“ e.V.

Wernshausen „Am Gondelteich“ e.V.

„Am Burgberg“ Schallenburg e.V.

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15.2.1 Anzahl der Anlagen / Verein

Anzahl der Vereine mit einer oder mehreren Anlagen

Vereine mit einer Anlage 26 Verein mit mehreren Anlagen 3

Abbildung 38 | Anzahl der Vereine 0 5 10 15 20 25 30 mit einer oder mehreren Anlagen

Von den 29 Vereinen, die an der Befragung teilnahmen, gaben 26 Vereine an, dass nur jeweils eine Anlage dem Verein zugehörig wäre. Zwei Vereine „Am Wilden Graben“ e.V. und „Buttstädt“ e.V. (Lage: Wiesengrund) umfassen zwei Anlagen. Der gleichnamige Verein „Buttstädt“ e.V. (Lage: im Stadtgebiet von Buttstädt) schließt fünf Anlagen ein. Allerdings sind diese Aussagen eventuell durch Doppelantworten entstanden, da es in Buttstädt insgesamt lediglich fünf Vereine gibt. Der Verein „Buttstädt“ e.V. (Wiesengrund) gab an zwei Anlagen zu besitzen, weist aber lediglich 27 Mitglieder wie Parzellen auf. Hiermit wären dann sehr kleine Anlagen vorhanden.

16,1 % der Thüringer Vereine umfassen mehrere Anlagen. Betrachtet man da- gegen die neuen Bundesländer, so liegt dieser Wert mit 5 % deutlich niedriger. Mit einer Quote von 10,3 % sind die Vereine im Kreisverband Sömmerda deut- lich über dem Durchschnitt der neuen Bundesländer einzuordnen.

Die Kleingartenvereine in den alten Bundesländern umfassen dahingegen zu 28,0 % meist mehrere Anlagen, so dass sie im Bundesvergleich insgesamt größer sind als in den neuen Bundesländern.

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15.2.2 Gründungsjahr

Gründungsjahr der Kleingartenanlage sowie des Kleingartenvereins

Gründungsjahr des Vereins Gründungsjahr der Anlage

0 von 1918 0 1918 - 1945 5 1 5 1946 - 1960 2 15 1961 - 1989 17 nach 1989 2 5

Abbildung 39 | Gründungsjahr der Kleingartenanlage sowie des Klein- 0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 gartenvereins

Der Verein „Schmelzhütte“ e.V. machte keine Angabe zum Gründungsjahr des Vereins.

Der Verein „Buttstädt“ e.V. beantwortete drei Fragebögen. Auf einem Fragebo- gen war das Jahr 1926 als Gründungjahr des Kleingartenvereins angegeben. Auf einem weiteren Fragebogen wurde das Jahr 1928 genannt, auf dem dritten Fragebogen keine Angabe erfolgte. Deshalb gehen die Angaben des Vereins „Buttstädt“ e.V. nicht in die Ermittlung der Gesamtzahlen des Kreisverbandes ein.

Die Vereine „Reseda“ e.V., „Daheim“ e.V. 1924 sowie „Am Entenfang“ e.V. mach- ten keine Angabe zum Gründungsjahr der Anlage.

In Thüringen gab es im Zeitraum zwischen 1961 bis 1989 die meisten Anlagen- und Vereinsgründungen. Im Kreisverband Sömmerda ist diese Entwicklung identisch verlaufen. Jedoch fanden auch zwischen den beiden Weltkriegen und in den Jahren danach noch zahlreiche Neugründungen statt. Auch diese Entwicklung verlief im Kreis- verband Sömmerda gleich zur Entwicklung im Freistaat.

Die Neugründung der Anlagen und die Gründung des zugehörigen Kleingar- tenvereins sind in mehreren Fällen zeitlich versetzt geschehen. Auf Grund der veränderten Rechtslage nach der politischen Wende kam es nach 1989 zu zahlreichen Vereinsgründungen. Auch diese Entwicklung ist im Kreisverband nachzuvollziehen.

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15.2.3 Aufgaben und Vermittlungen

Durchschnittliche Anzahl der Gärten / Verein Durchschnittliche Aufgaben und Vermittlungen / Verein / Jahr

Anzahl der Gärten / Vereine 59

Aufgaben / Jahr 2

Vermittlungen / Jahr 2 Abbildung 40 | Durchschnittliche Anzahl der Gärten je Verein; durchschnittliche Aufgaben / Ver- 0 15 30 45 60 mittlungen je Verein / je Jahr

Die durchschnittliche Anzahl der Gärten je Verein liegt mit 59 niedriger als in Gesamtthüringen, die 71 Gärten je Anlage aufweisen, jedoch ähnlich dem Stand der neuen Bundesländer, die 57 Parzellen je Anlage aufweisen. Die Kleingar- tenvereine in den alten Bundesländern enthalten durchschnittlich 91 Parzellen je Anlage. Anzumerken ist, dass die große Parzellenanzahl für die Zukunft günstiger als viele kleinparzellige Anlagen ist.

Die Quote der Vermittlungen je Jahr ist mit der Quote der Aufgaben je Jahr deckungsgleich. Allerdings ergibt sich bei der genaueren Betrachtung ein Rückgang bei der Zahl der Anwärter auf einen Garten. Der Verband entspricht damit dem Durchschnitt Thüringens von 2 Aufgaben und 2 Vermittlungen je Verband / je Jahr. Eine genauere Betrachtung der Verteilung erfolgt im Kapitel 15.8.

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15.2.4 Mitgliederstatistik

Mitgliederstatistik des Verbandes

Anzahl der Gärten 1718

Anzahl der Mitglieder 1812

Anzahl der 1765 Mitglieder / aktiv

Anzahl der Mitglieder / passiv 47

0 400 800 1200 1600 2000

Abbildung 41 | Mitgliederstatistik des Regionalverbandes

Der Verein „Buttstädt“ e. V. nannte für die Anlage „Schafendorf“ 74 Mitglieder. Auf einem zweiten Fragebogen wurde die Zahl der Mitglieder von fünf Anlagen aufgeschlüsselt. Demnach hat der Verein 223 Mitglieder. Beide Werte gingen in die Berechnung ein, da die Zahl 74 in der Aufschlüsselung auf dem zweiten Fragebogen nicht zu finden war. Nach neueren Zahlen (März 2005) besitzt der Mitgliedsverband in Buttstädt in seinen fünf Anlagen nur noch 211 Mitglieder.

Von den 2.102 Parzellen, die am 01.01.2004 zu den Vereinen des Kreisver- bandes gehörten, sind im Rahmen der Fragebogenaktion 1.718 Parzellen erfasst worden. Diese Zahl entspricht einer Quote von 81,7 %. Somit wurden im Rahmen der Befragung über zwei Drittel der Kleingartenparzellen im Kreis- verband erfasst.

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15.3 Angaben zur Kleingartenanlage

15.3.1 Flächengröße

Verhältnis Gartenflächen zu Gemeinschaftsflächen

Gartenflächen 81,8 %

Gemeinschaftsfläche 18,2 %

Abbildung 42 | Prozentuales Ver- hältnis der Gartenflächen zu den 0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 % Gemeinschaftsflächen

Die Gesamtfläche der Kleingartenanlagen im Kreisverband Sömmerda beträgt 706.191 qm, die Summe der Gemeinschaftsflächen 73.449 qm. Damit ergibt sich eine durchschnittliche Gesamtfläche von 25.221 qm je Verein und eine durchschnittliche Gemeinschaftsfläche von 4.591 qm je Verein.

Mit einer durchschnittlichen Gesamtfläche von 25.221 qm liegen die Vereine im Landkreis Sömmerda im Thüringer Durchschnitt. Im Vergleich zu den neuen Bundesländern liegen sie damit etwas höher aber im Vergleich mit den alten Bundesländern, die eine durchschnittliche Gesamtfläche von 40.000 qm auf- weisen, wesentlich niedriger. Der prozentuale Anteil der Gemeinschaftsflächen innerhalb einer Anlage ist mit 18,2 % doppelt so hoch wie in Thüringen und liegt sogar noch über den Werten der alten Bundesländer.

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15.3.2 Eigentumsverhältnisse

Eigentumsverhältnisse des Pachtlandes

Stadt / Gemeinde 54,7 %

Kirche 2,5 %

Staat 0 %

Deutsche Bahn AG 0 %

Privateigentum 42,6 %

Sontiges 0,2 %

0% 20 % 40 % 60 % 80 % 100 %

Abbildung 43 | Eigentumsverhält- nisse des Pachtlandes

Mit 42,6 % Anteil der Kleingartenflächen im Besitz von Privateigentümern liegen die befragten Vereine im Landkreis Sömmerda weit über dem Thüringer Durchschnitt von 27,3 % und ebenso über dem Durchschnitt der neuen Länder von 21,0 %. Planungsrechtliche Sicherheit ist aber nur dann gegeben, wenn sich die Flächen im Besitz der Gemeinde befinden und / oder diese im Bebau- ungsplan als Grünfläche mit der Zweckbestimmung Dauerkleingarten ausgewie- sen sind. In den alten Bundesländern sind hingegen nur 12,0 % der Kleingar- tenflächen in Privatbesitz.

Der Verein „Erfurter Höhe“ e.V. machte zu der Frage nach den Eigentumsver- hältnissen keine Angaben.

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15.4 Status der Kleingartenanlage

Anzahl der Dauerkleingartenanlagen

Verein bezeichnet 23 sich als DKGA Verein bezeichnet 6 sich nicht als DKGA

0 4 8 12 16 20 24 28 Abbildung 44 | Anzahl der Dauer- kleingartenanlagen

Von den befragten Vereinen wurden 23 der Kleingartenanlagen als Dauerklein- gartenanlagen eingestuft. Fünf Vereine machten hierzu keine Angabe und ein Verein bezeichnete sich nicht als Dauerkleingartenanlage.

Der Verein „Buttstädt“ e.V. gab für seine Anlage „Schafendorf“ an, sie sei eine Dauerkleingartenanlage und in einem Flächennutzungsplan als solche aus- gewiesen. Den Zeitpunkt der Ausweisung nannte der Verein nicht. Für die An- lagen „Wiesengrund“ und „Am alten Friedhof“ konnte keine Angabe gemacht werden, ob es sich um eine Dauerkleingartenanlage handelt oder nicht. Die Ausweisung dieser Anlage in einem Flächennutzungs- oder Bebauungsplan sei nicht bekannt und der Bestand unbestimmt. Die Anlage „Am Donnersberg“ ist wiederum als Dauerkleingartenanlage bezeichnet worden. Sie ist seit 1980 „Staatlich anerkanntes Erholungsgebiet“. Die Ausweisung dieser Anlage in einem Flächennutzungsplan oder Bebauungsplan ist allerdings nicht bekannt.

Die Anlage des Vereins „Am Wilden Graben“ e.V. ist seit 1949, die des Vereins „Am vorderen Berg“ e.V. seit 1985, die des Vereins „Brauhauswiese“ e.V. seit 1987 sowie die des Vereins „Erfurter Straße“ e.V. seit 1992 in einem Flächen- nutzungsplan als Dauerkleingartenanlage ausgewiesen. Gleiches trifft für die Anlagen der Vereine „Erholung“ e.V. (seit 1965) sowie „Freundschaft“ e.V. (seit 1976) zu. Diese Vereine gaben allerdings an, der Bestand ihrer Anlage sei unbestimmt.

Lediglich der Verein „Kölleda - West“ e.V. führte aus, in einem Entwurf eines Bebauungsplans vom April 2002 als Dauerkleingartenanlage ausgewiesen zu sein.

Die Vereine „Am Staudamm“ e.V., „Paradies Kölleda“ e.V., „Lossatal“ e.V., „Rote Nelke“ e.V., „Zur Lossa“ e.V. sowie „Schäferweiden“ e.V. bezeichneten, ihre Anlagen als Dauerkleingartenanlagen. Allerdings ist allen Vereinen die Aus- weisung ihrer Anlage in einem Flächennutzungs- oder Bebauungsplan nicht bekannt. Gleiches trifft für die Vereine „Am Wilden Graben“ e.V., „Daheim“ 1924 e.V. sowie „Am Gondelteich“ e.V. zu. Diese drei Vereine vermerkten jedoch zusätzlich, dass der Bestand ihrer Anlage unbestimmt sei. Auch der Verein „Am Biegeweg“ e.V. bezeichnete seine Anlage als Dauerkleingartenan- lage und gab an, die Ausweisung in einem der Planwerke sei unbekannt.

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Der Verein führte aus, der Bestand seiner Anlage sei durch einen Pachtvertrag auf „unbestimmte Zeit“ gesichert. Der Verein „Spendewiese“ e.V. bezeichnet seine Anlage ebenfalls als Dauerkleingartenanlage, machte dazu aber keiner- lei weitere Angaben.

Keine Angaben zum Status seiner Anlage machte der Verein „Reseda“ e.V. Er vermerkte lediglich, dass die Anlage auf „unbestimmte Zeit“ im Bestand gesi- chert ist. Ebenfalls keine Angaben zum Status seiner Anlage machte der Verein „Am Burgberg“ Schallenburg e.V. Er führte aus, die Ausweisung seiner Anlage in einem Flächennutzungs- oder Bebauungsplan sei unbekannt. Gleiches gilt für den Verein „Blumenstadt“ e.V. Er vermerkte zusätzlich, der Bestand seiner Anlage sei unbestimmt. Der Verein „Frisch zur Tat“ e.V. bezeichnete seine Anlage zwar als Dauerklein- gartenanlage, gab jedoch an, der Bestand der Anlage sei unbestimmt und akut gefährdet.

Lediglich der Verein „Am Entenfang“ e.V. bezeichnete seine Anlage eindeutig nicht als Dauerkleingartenanlage. Der Verein führte aus, dass die Ausweisung der Anlage in einem Flächennutzungs- oder Bebauungsplan unbekannt sei, der Bestand der Anlage bis 2006 gesichert und der weitere Fortbestand nach 2006 jedoch unbestimmt sei.

Keine Angaben zum Status oder weiterem Fortbestehen seiner Anlage machte der Verein „Waidmühle Udestedt“ e.V..

Anhand der Aussagen ist ersichtlich, dass über die Bedeutung des Status Dauerkleingartenanlage in den Vorständen noch Informationsbedarf bezüglich der planungsrechtlichen Sicherung der Anlagen besteht. Diese planungsrecht- liche Sicherung in Planwerken wie Bebauungs- und Flächennutzungsplan ist wiederum im Zusammenhang mit den Eigentumsverhältnissen der jeweiligen Anlagen zu betrachten.

15.4.1 Veränderungen der Kleingartenanlage

keine Verlagerung Vergrößerung Verkleinerung Veränderung 7 0 1 1

Von den 29 befragten Vereinen machten 20 Vereine hierzu keine Angaben. Sieben Vereine hatten keine Veränderungen angegeben.

Lediglich in der Anlage des Vereins „Paradies Kölleda“ e.V. traten Veränderungen auf. Die Anlage wurde 1967 um 60 Parzellen vergrößert. 1991 wurde die Flä- che der Anlage wieder um vier Parzellen reduziert.

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15.5 Ausstattung der Kleingartenanlage

15.5.1 Vereinshauses

Vorhandensein eines Vereinshauses

Vereinshaus vorhanden 13

kein 16 Vereinshaus vorhanden

0 5 10 15 20 Abbildung 45 | Vorhandensein eines Vereinshauses

44,8 % der befragten Vereine gaben an, ein Vereinshaus zu haben. Damit liegen die Vereine im Landkreis Sömmerda noch unter dem Thüringer Durch- schnitt von 47,2 %. Ebenso liegt der Verband auch unter dem Durchschnitt der neuen Bundesländer mit 60,0 % und dem Durchschnitt der alten Bundesländer mit 80 %.

Die durchschnittliche Grundfläche des Vereinshauses beträgt 110 qm. Die durchschnittliche Anzahl der Räume beträgt drei Stück. Mit der Grundfläche des Vereinshauses liegen die Vereine fast auf dem Durchschnitt Thüringens mit 129 qm Grundfläche. Die durchschnittliche Anzahl der Räume entspricht ebenfalls dem Thüringer Durchschnitt von 3 Räumen.

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15.5.2 Ausstattung des Vereinshauses

Ausstattung des Vereinshauses

Strom 12

Wasser 9

Kanalisation 2

Ausschank 4

0 2 4 6 8 10 12 14 Abbildung 46 | Ausstattung des Vereinshauses

Mit 92,3 % Stromanschluss liegen die Vereine ähnlich dem Ausstattungsstand der alten Bundesländer, aber unter dem Thüringer Durchschnitt und ebenfalls unter dem Durchschnitt der neuen Bundesländer.

Bei der Ausstattung mit Wasseranschluss bleiben die Vereine des Landkreises Sömmerda mit 69,2 % hinter dem Ausstattungsgrad von Thüringen mit 85 % zurück. Die Ausstattung der Vereinshäuser mit Kanalisation liegt mit 15,4 % unter dem Durchschnitt Thüringens und weit unter dem bundesweiten Durch- schnitt von 60 %. Auch die Ausstattung mit Ausschank liegt in den Vereinen des Kreisverbandes unter dem Thüringer Durchschnitt von 38,5 % und weit unter dem bundesdeutschen Durchschnitt von 70 %.

Die Vereinshäuser der Vereine „Blumenstadt“ e.V., „Erholung“ e.V., „Rote Nel- ke“ e.V. und „Am Gondelteich“ e.V. sind mit einer Klärgrube ausgestattet. Das Vereinshaus des Vereins „Erholung“ e.V. wurde mit einer Ofenheizung verse- hen. Das Vereinshaus des Vereins „Rote Nelke“ e.V. ist verpachtet.

Der Verein „Kölleda-West“ e.V. besitzt zwar kein Vereinshaus, es gibt jedoch zwei Wirtschaftsgebäude für Gartengeräte und Werkzeug sowie einen Verpfle- gungskiosk für Gartenfeiern.

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15.5.3 Gemeinschaftsflächen

Vorhandensein von Gemeinschaftsflächen

Gemeinschaftsflächen 23 vorhanden kein 6 Gemeinschaftsflächen

0 5 10 15 20 25 Abbildung 47 | Vorhandensein von Gemeinschaftsflächen

Die Gesamtfläche der Gemeinschaftsflächen beträgt 36.302 qm. Diese Sum- me weicht sehr stark von dem Ergebnis der unter 15.3.1 erfragter Größe der Gemeinschaftsflächen ab (73.449 qm).

Die Anzahl der Anlagen, die über Gemeinschaftsflächen verfügen, ist im Land- kreis Sömmerda fast gleich dem Thüringer- und dem Durchschnitt der alten Bundesländer. Die neuen Bundesländer liegen mit 60,0 % unter diesen Wer- ten.

In der folgenden Abbildung wird nochmals genauer dargestellt, welche Arten von Gemeinschaftseinrichtungen mit welchem Anteil in den Anlagen zu finden sind. Bei der Angabe der Art waren Mehrfachnennungen möglich.

Arten der Gemeinschaftseinrichtungen

Spielplatz 21,7 %

Gemeinschaftsgrün 91,3 %

öffentliches Grün 21,7 %

Sitzbänke 34,8 %

Sontiges 39,1 %

0% 20 % 40 % 60 % 80 % 100 %

Abbildung 48 | Arten der Gemein- schaftseinrichtungen

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Positiv ist zu vermerken, dass die Vereine des Kreisverbandes bei der Aus- stattung in den Bereichen Gemeinschaftsgrün, öffentliches Grün und Sitzbänke über dem Thüringer Durchschnitt liegen. Allerdings ist der Kreisverband bei der Ausstattung der Anlagen mit Spielplätzen unter dem Bundesdurchschnitt, entspricht aber fast dem Durchschnitt Thüringens.

Zu den Anlagen „Schafendorf“ und „Wiesengrund“ oder „Am alten Friedhof“ des Vereins „Buttstädt“ e.V. gehört ein Spielplatz. Außerdem zählt zu den Anlagen der Vereine „Erholung“ e.V., „Rote Nelke“ e.V. sowie „Zur Lossa“ e.V. ebenfalls ein Spielplatz.

Die Vereine „Reseda“ e.V., „Brauhauswiese“ e.V. sowie „Am vorderen Berg“ e.V. zählen die Parkplätze zu den Gemeinschaftsflächen. Der Verein „Spen- denwiese“ e.V. nannte den Parkplatz und den Hauptweg der Anlage unter „Sonstige Gemeinschaftsflächen“. Die Wege innerhalb der Anlage wurden von den Vereinen „Erholung“ e.V. und „Am Biegeweg“ e.V. unter „Sonstige Gemein- schaftsflächen“ genannt. Die Anlage „Schafendorf“ des Kleingartenvereins „Buttstädt“ e.V. erwähnte, dass zu den Gemeinschaftseinrichtungen der Anla- ge eine Bio-Toilettenanlage gehört.

Im Verein „Paradies Kölleda“ e.V. gibt es einen Gemeinschaftsgarten.

15.5.4 Pflege der Gemeinschaftsflächen

Pflege der Gemeinschaftsflächen

durch einzelne 21,7 % Kleingärtner

durch KGV gemeinsam 100 %

durch Gemeinde 0 %

0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 % Abbildung 49 | Pflege der Gemein- schaftsflächen

Die prozentuale Verteilung für Pflege- und Instandhaltungsmaßnahmen der Gemeinschaftsflächen ist dem Durchschnitt Thüringens ähnlich. Allerdings liegt der Anteil, der von einzelnen Kleingärtnern erbracht wird um 8,2 % niedriger als in Gesamtthüringen. Es muss bemerkt werden, dass durch das Engage- ment der Pächter die Städte und Kommunen entlastet werden und den jewei- ligen Gemeinden attraktive Freiräume zur Verfügung stehen.

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15.5.5 Infrastrukturelle Erschließung

Infrastrukturelle Erschließung der KGA

öffentliches Straßennetz 82,8 %

Privatweg / - gelände 3,4 %

ÖPNV 44,6 %

0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 % Abbildung 50 | Infrastrukturelle Er- schließung der Kleingartenanlagen

Der Prozentsatz bei Anlagen, die durch das öffentliche Straßennetz erschlossen werden, liegen im Kreisverband Sömmerda mit 4,4 % unter dem Thüringer Durchschnitt von 87,2 %. Die Anlagen, die durch den öffentlichen Personen- nahverkehr angebunden sind, liegen weit unter dem Thüringer Durchschnitt von 68,2 %. Damit belegt der Kreisverband Sömmerda die vierte Stelle der am schlechtesten angeschlossenen Anlagen an das ÖPNV - Netz. Die durch- schnittliche Entfernung von der Kleingartenanlage zur Haltestelle des ÖPNV beträgt 470 m. Mit diesem Ergebnis ist der Kreisverband unter der durchschnitt- lichen Entfernung der alten und neuen Bundesländer von 500 m, aber über der durchschnittlichen Entfernung zur Haltestelle des ÖPNV von 432 m in Thürin- gen eizustufen.

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15.5.6 Parkplätze

Stellplätze vorhanden Stellplätze nicht vorhanden

23 Anlagen 6 Anlagen

Gesamtanzahl der Stellplätze Gesamtanzahl der Besucherstellplätze

504 Plätze 57 Plätze

In der Anzahl der Anlagen die über Stellplätze verfügen, spiegelt sich die unter Punkt 15.1.2 erfragte Erschließung der Anlagen wider. Es steht damit durchschnittlich ein Stellplatz 3,3 Parzellen zur Verfügung. Das Bundesministerium für Bau gibt einen Richtwert von 3 Kleingärten je Stellplatz vor. Daraus lässt sich schlussfolgern, dass noch Nachholbedarf existiert. Trotz dieses Ergebnisses liegt der Kreisverband bei der Befragung an dritter Stelle bei der Ausstattung mit Stellplätzen und sogar an zweiter Stelle bei der Anzahl der Besucherstellplätze. Vier der befragten Vereine machten keine Angabe dazu, ob sie Besucherstellplätze aufweisen.

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15.5.7 Versieglung

Befestigung der Erschließungsflächen

Nebenwege Hauptwege Stellplätze

4,3 % Asphalt 7,7 % 0 % 4,3 % Pflastersteinsysteme 15,4 % 9,5 % 78,3 % Sand / Schotter 46,2 % 28,6 % 26,1 % Sonstiges 42,3 % 76,2 %

0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 % Abbildung 51 | Befestigung der Erschließungsflächen

Es ist festzustellen, dass ein durchschnittlich höherer Versieglungsgrad bei Haupt- und Nebenwegen mit Asphalt oder Pflastersystemen besteht. Diese Werte liegen über dem Thüringer Durchschnitt und ebenso über dem der neuen Bundesländer. Der Versieglungsgrad mit Asphalt oder Pflastersystemen ist in den neuen Bundesländern noch geringer als im Thüringer Durchschnitt. Allerdings liegt der Anteil an Sand- und Schotterbefestigung der Stellplätze höher als im Thüringer Durchschnitt. Unter „Sonstigem Bodenbelag“ gaben einige Vereine Rasenwege an. Ein allgemeiner Trend zu anspruchsvolleren Befestigungen der Wege und damit zu einem höheren Versieglungssgrad ist ablesbar. Hier sollte gezielt Aufklärungsarbeit bezüglich der Belange von Umwelt- und Naturschutz geleistet werden. Anzumerken ist, dass viele Kom- munen auf versiegelte Flächen mit erhöhten Abwassergebühren reagieren.

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15.6 Zugänglichkeit

Zugänglichkeit der KGA

nicht öffentlich 13,8 %

öffentlich 86,2 %

0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 % Abbildung 52 | Zugänglichkeit der Kleingartenanlagen

Die befragten Vereine liegen mit einer Zugänglichkeit ihrer Anlagen auf dem Niveau des Durchschnitts von Gesamtthüringen, jedoch unter dem bundes- deutschen Durchschnitt von 95,0 %.

Kleingartenanlagen stellen einen wichtigen Bestandteil des Freiraumsystems einer Stadt dar. Die folgende Abbildung in der nächsten Spalte gibt genauer Auskunft, durch wen die geöffneten Anlagen größtenteils genutzt werden.

Besonders hoch ist der Anteil der Anlagen die vorwiegend durch Gärtner und deren Bekannte genutzt werden. Mit 92,0 % liegen die zugänglichen Vereine im Landkreis Sömmerda über dem Thüringer Durchschnitt. Dagegen ist der Anteil der Anlagen, die an das Rad- und Gehwegnetz der Gemeinde eingebun- den sind, mit 4,0 % sehr niedrig. Der Thüringer Durchschnitt liegt bei 20,4 %. Damit steht der Kreisverband an achtletzter Stelle und befindet sich somit noch unter dem etwas geringeren bundesdeutschen Durchschnitt.

Struktur der öffentlich zugänglich KGA

KGA öffentlich, Nutzung vorwiegend durch 92,0 % Gärtner und deren Gäste Wege in Geh- / Radwegenetz der 4,0 % Gemeinden eingebunden

KGA in Parkstruktur 0 % eingebettet

Abbildung 53 | Struktur der öffentlich zugänglichen Kleingarten- 0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 % anlagen

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15.7 Belegung

Drei der 29 Vereine („Blumenstadt“ e.V., „Freundschaft“ e.V. und „Am Gondel- teich“ e.V.) gaben für alle vier Jahre verwert-bare Zahlen an.

Keine Angaben zur Steuerung der Belegung der Parzellen innerhalb des Anlage machten die Vereine „Buttstädt“ e.V. (Anlage „Schafendorf“, „Wiesengrund“ und „Am alten Friedhof“), „Am Staudamm“ e.V., „Erfurter Höhe“ e.V., „Waid- mühle Udestedt“ e.V., „Erfurter Straße“ e.V. und „Am Entenfang“ e.V. Der Inhalt der Angaben des Vereins „Am vorderen Berg“ e.V. war unverständlich. Die an- deren Vereine machten nur teilweise Angaben zu Bewerber- und Platzzahlen.

Es ergaben sich folgende Mittelwerte:

1985 1990 1996 2003 Bewerber / Platz Bewerber / Platz Bewerber / Platz Bewerber / Platz

4 / 2 3 / 2 2 / 2 3 / 1

Die Übersicht zeigt, entgegen der veränderten Nachfrage nach einer Kleingar- tenparzelle in Gesamtthüringen, keine abnehmenden Bewerberzahlen auf. So hat der Kreisverband Sömmerda ebenso wie die Verbände Greiz, Sonneberg, Wartburgkreis und der Stadtverband Erfurt 2003 mehr Bewerber auf einen Kleingarten, als vorhandene freie Parzellen zu verzeichnen sind.

Der Verein „Paradies Kölleda“ e.V. gab für 2003 vier Bewerber auf vier freie Plätze an. Der Verein „Spendewiese“ e. V. nannte für das Jahr 1987 50 Bewer- ber und 31 freie Plätze. Seit dem gibt es im Verein „Spendewiese“ e.V. keine Warteliste mehr. Der Verein „An der Salzstraße“ e.V. nannte lediglich für 1985 fünf Bewerber, nicht aber die Zahl der freien Plätze.

Der Verein „Buttstädt“ e.V. gab an, dass es bis 1985 eine Warteliste gab, in die ein Interessent auf Antrag aufgenommen wurde. Seit 1990 ging die Nachfrage nach Gärten sehr stark zurück. Im Verein „Reseda“ e.V. gab es in den Jahren 1985 und 1990 jeweils eine Warteliste. Seit dem stellt der Bewerber einen Antrag auf eine freie Parzelle.

Im Verein „Kölleda - West“ e.V. waren immer zwei bis drei Interessenten vorhan- den, jedoch gab es nie eine direkte Warteliste. Im Verein „Schmelzhütte“ e.V. gibt es seit 1990 keine Warteliste mehr. Die freien Parzellen werden durch „Sonstige Vorgehensweisen“ weitervermittelt.

Der Verein „Lossatal“ e.V. führte aus, dass in den aufgeführten Zeiträumen stets ausreichend Bewerber für die nicht verpachteten Gärten fehlten. Im Verein „Erholung“ e.V. gab es bis 1985 eine Warteliste.

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Der Verein „Rote Nelke“ e.V. vermerkte, seine Parzellen seien zu 100 % be- legt. Im Verein „Daheim“ e.V. 1924 gab es bis 1985 eine Warteliste. Seit dem werden zur Steuerung der Belegung der Parzellen andere Vorgehensweisen angewandt, die der Verein nicht näher erläuterte.

Im Verein „Schäferweiden“ e.V. gibt es keine Warteliste.

Aufgrund der Alterung der Bevölkerung wird es in den kommenden Jahren aber vermehrt zu Abgaben / Aufgaben des Kleingartens kommen. Infolgedessen verschärft sich die Leerstandssituation in den Kleingartenanlagen. Vor diesem Hintergrund ist es notwendig, Ideen zur Verpachtung zu entwickeln. Auch für die Art der Vermittlung freier Kleingartenparzellen müssen neue Ideen konzipiert werden. Die Öffnung der Anlagen ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung, um die Attraktivität der Anlagen bei einer breiteren Öffentlichkeit publik zu machen. Ebenso kann die Vermittlung über Gartenbörsen erfolgen. Darüber hinaus sind Vermarktungsstrategien zu entwickeln.

Zwölf der befragten Vereine machten zu der Art der Vergabe keine Angaben. Der Verein „Reseda“ e.V. gab an, dass die Weitergabe an Verwandte und Be- kannte erfolge. Im Verein „Paradies Kölleda“ e.V. erfolgt die direkte Übergabe bei Pächterwechsel an interessierte Nachfolger.

Im Verein „Erholung“ e.V. geschieht die Bekanntmachung freier Parzellen durch „Mund zu Mund Propaganda“. Der Verein „Spendewiese“ e.V. regelt seine Vergabe, indem der Altpächter einen Neupächter „bringen“ muss. Ebenso im Verein „Schäferweiden“ e.V. hat der Pächter einen neuen Käufer zu finden. Auch im Verein „Am Burgberg“ Schallenburg e.V. liegt die Vergabe in der „Ver- antwortung der Pächter“.

Im Verein „Am Biegeweg“ e.V. werden bei Verkauf eines Gartens potenzielle Antragssteller berücksichtigt. Im Verein „Zur Lossa“ e. V. wird versucht, auf Nachfrage der Verfügbarkeit die freien Parzellen zu vergeben.

Die Vereine „Am Wilden Graben“ e.V. und „Brauhauswiese“ e.V. kreuzten un- ter der Frage nach der Steuerung der Belegung der Parzellen zwar „Sonstige Vorgehensweise“ an, erläuterten diese jedoch nicht näher.

Lediglich der Verein „Frisch zur Tat“ e.V. gab an, in der Presse freie Gärten zu bewerben.

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15.8 Parzellengrößen

Prozentuale Verteilung der Parzellengröße

< 200 m2 0,2 %

200 - 400 m2 78,7 %

400 - 600 m2 19,4 %

> 600 m2 1,7 %

Abbildung 54 | Prozentuale Vertei- 0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 % lung der Parzellengröße

Die durchschnittliche Parzellengröße beträgt 390 qm. Damit liegen die Vereine im Kreisverband Sömmerda über den Thüringer Werten und auch über den Werten der alten und neuen Bundesländer.

Der Anteil der Gärten, die sich bei der vorgeschriebenen Parzellengröße laut BkleingG bewegen, ist mit 78,7 % sehr hoch. Die Anzahl der Parzellen, die eine Größe über der vom BkleingG vorgeschriebenen Größe von 400 qm aufweisen, ist mit insgesamt 21,1 % ähnlich dem prozentualen Durchschnitt der neuen Bundesländer. Thüringen und die alten Bundesländer liegen hier mit 24,3 % und 27,0 % etwas höher.

Von den 1.718 erfassten Parzellen stehen 72 Parzellen leer. Damit ergibt sich ein verändertes Bild von Angebot und Nachfrage. Gab es zu DDR-Zeiten noch Wartelisten auf einen Garten, hat sich die Situation nach 1990 gewandelt. 32 dieser 72 Parzellen stehen bereits seit über zwei Jahren leer. Damit weist der Kreisverband Sömmerda die zweithöchste Leerstandsquote nach dem Territo- rialverband Artern auf. Auch bei der Anzahl der seit zwei Jahren leerstehenden Parzellen steht der Kreisverband an zweiter Stelle.

Im Verhältnis zu den 1.718 erfassten Gärten im Kreisverband sind es 4,2 % der Parzellen, die leer stehen. Davon wiederum stehen 44,4 % der Parzellen seit über 2 Jahren leer.

Verglichen zu den insgesamt 529 leer stehenden Parzellen in den Thüringer Verbänden beträgt die Leerstandsquote des Kreisverbandes Sömmerda 13,6 %. Die der seit über 2 Jahren leer stehenden 9,6 % im Vergleich zu Gesamtthü- ringen.

Damit ist die Leerstandssituation im Regionalverband konform mit der demo- graphischen und wirtschaftlichen Lage im Landkreis Sömmerda.

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15.9 Ausstattung der einzelnen Gärten und Lauben

15.9.1 Angaben zu den Gartenlauben

Grundflächengrößen der Lauben

< 25 m2 64,6 %

25 - 30 m2 33,9 %

> 30 m2 1,5 %

Abbildung 55 | Grundflächen- 0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 % größen der Lauben

Die Gesamtzahl der angegebenen Lauben beträgt 1.211 Stück. Das heißt, auf 70,5 % der Parzellen befindet sich eine Laube. Es kann geschlussfolgert wer- den, dass sich auf den verbleibenden 507 Parzellen (29,5 %) entweder keine Laube befindet oder dass zur Größe der Laube keine Angabe gemacht werden konnte.

Der Anteil der Lauben mit einer Größe bis zu 25 qm ist im Kreisverband Söm- merda ähnlich dem Durchschnitt Thüringens von 67,4 %. Der Anteil der Lauben, die eine Größe von 25 - 30 qm aufweisen, liegt hier um 9,2 % höher als der Gesamtdurchschnitt Thüringens. Damit liegt der prozentuale Anteil dieser Gärten im Kreisverband auch höher als der bundesdeutsche Durchschnitt. Positiv ist zu vermerken, dass der Anteil der Lauben, die eine Größe von über 30 qm aufweisen, deutlich unter den Gesamtdurchschnitt Thüringens (7,9 %) und auch unter dem deutlich niedrigerem bundesweitem Durchschnitt von 3,5 % liegt.

Der Verein „Buttstädt“ e.V. gab an, vier Gärten ohne Laube zu besitzen.

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15.9.2 Technische Infrastruktur

Austattung der Parzellen mit Strom- und Wasseranschluss

Stromanschluss 87,5 %

Wasseranschluss 38,0 %

Kanalistaion 1,5 %

Abbildung 56 | Ausstattung der 0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 % Parzellen mit Strom- und Wasser- anschluss

Die Ausstattung der Parzellen mit einem Strom- und Wasseranschluss liegt bei den befragten Vereinen unter dem Durchschnitt Thüringens mit 93,1 % (Stromanschluss) und 81,3 % (Wasseranschluss) und auch unter dem Aus- stattungsgrad der neuen und alten Bundesländer. Damit liegt der Kreisverband an drittletzter Stelle bei der Ausstattung der Parzellen mit einem Wasseranschluss. Hier weisen nur noch die Verbände Saalfeld - Rudolstadt und der Kyffhäuser- kreis schlechtere Ergebnisse auf. Allerdings ist die Ausstattung der Parzellen mit einem Kanalisationsanschluss doppelt so hoch wie der Thüringer Durchschnitt von 0,7 % und liegt noch über dem bundesweiten Durchschnitt von 1,0 %. Da die Laube nicht als dauerhafter Wohnsitz geeignet sein soll, ist der Anschluss an das Kanalisationsnetz nicht erwünscht.

Im Verein „Blumenstadt“ e.V. sind alle 26 Parzellen an die Kanalisation ange- schlossen.

15.9.3 Bodenschadstoffe

18 der 29 befragten Vereine machten zu diesem Fragepunkt keine Angaben. Ein Verein gab an, dass ihm hierzu Aussagen nicht bekannt seien. Die rest- lichen Vereine beantworteten diese Frage mit nein.

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15.9.4 Kleintierhaltung und Imkergärten

Kleintierhaltung Imkergärten

10 Vereine 4 Vereine

insgesamt 29 Parzellen insgesamt 5 Parzellen

1,7 % der Parzellen 0,3 % der Parzellen

Im Landkreis Sömmerda ist bei 8,6 % der insgesamt 116 Vereine befragten Vereine in Thüringen Kleintierhaltung anzutreffen. Damit liegt der Kreisverband Sömmerda mit dem Verband Eichsfeld, Heiligenstadt / Worbis an erster Stelle.

Im Verein „Lossatal“ e. V. ist die Kleintierhaltung laut Gartenordnung untersagt.

Die Zahl der Gärten, in denen Bienenvölker gehalten werden, ist in Gesamt- thüringen sehr gering. Die Vereine im Kreisverband Sömmerda weisen einen höheren prozentualen Anteil an Imkergärten zum Gesamtdurchschnitt Thürin- gens von lediglich 0,1 % auf. So macht der Anteil der Vereine im Kreisverband 9,8 % des Gesamtdurchschnitt Thüringens aus.

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15.10 Pachtpreis

Der durchschnittliche Pachtpreis liegt im Kreisverband Sömmerda momentan bei 0,07 € / qm / Jahr. Dieses Ergebnis wurde aus 16 Vereinen ermittelt. Zwei Vereine machten zum Pachtpreis keine Angaben. Damit ist der ermittelte durch- schnittliche Pachtpreis gleich dem des ermittelten Thüringer Durchschnitts. Somit liegt der Verband unter dem bundesdeutschen Durchschnitt.

Der Verein „Buttstädt“ e.V. nannte einen Pachtpreis von 59,00 € / Jahr. Im Verein „Paradies Kölleda“ e.V. sind es 66,00 € / Jahr, im Verein „Kölleda-West“ e.V. 31,85 € / Jahr sowie im Verein „Am Wilden Graben“ e.V. 37,00 € / Jahr. Der Verein „Lossatal“ e.V. nannte einen Pachtpreis von 50,00 € / Jahr sowie 20,00 € / Jahr für einen zweiten gepachteten Garten. Im Verein „Brauhauswiese“ e.V. sind 60,00 € / Jahr, in den Vereinen „Erfurter Höhe“ e.V. und „Rote Nelke“ e.V. sind 25,00 € / Jahr zu zahlen. 35,00 € / Jahr kostet die Pacht im Verein „Am vorderen Berg“ e.V. Aus den Angaben der Vereine geht nicht hervor, ob es sich bei den genannten Pachtpreisen um Pauschalpreise je Parzelle oder einen durchschnittlichen Pachtpreis pro Jahr und Parzelle handelt.

Der Verein „Daheim“ e.V. 1924 gab einen Preis von 345,00 €/Jahr an. Es geht aus dieser Angabe jedoch nicht hervor, ob es sich um den Gesamtpachtpreis für die Fläche der Anlage handelt. Der Verein gab die Flächengröße der Anla- ge nicht an.

Im Verein „Am Entenfang“ e.V. ist für einen Teil der Fläche ein Pachtpreis von 0,06 €/qm/Jahr, für den anderen Teil 0,08 €/qm/Jahr zu zahlen.

Die Anlage „Schafendorf“ des Vereins „Buttstädt“ e.V. gab einen Preis von 0,006 €/qm/Jahr an. Es ist davon auszugehen, dass es sich hierbei um einen Schreibfehler handelt. Deshalb geht dieser Wert nicht in die Berechnung ein.

Die Vereine „Erfurter Straße“ e.V. und „Am Gondelteich“ e.V. machten keine Angaben über den momentanen Pachtpreis.

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15.11 Angaben zu den Pächtern

15.11.1 Familienstand

Familienstand der Pächter

Paare 65,4 %

Familien mit 22,1 % Kindern Alleinstehende 12,5 %

Abbildung 57 | Familienstand der 0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 % Pächter

Die Gesamtzahl der Gartennutzer beträgt 1.727. Diese Zahl ist nicht identisch mit der Zahl der aktiven und passiven Vereinsmitglieder beziehungsweise der Zahl der Parzellen.

Die befragten Vereine liegen im bundesdeutschen Trend. Der Anteil der Fami- lien mit Kindern ist in den Vereinen des Kreisverbandes Sömmerda um 4,4 % höher als der Thüringer Durchschnitt. Der Anteil der Alleinstehenden ist um 2,5 % geringer als in Gesamtthüringen.

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15.11.2 Alterstruktur

Altersstruktur der Pächter

< 50 Jahre 34,6 %

50 - 59 Jahre 31,8 %

60 - 69 Jahre 25,6 %

> 70 Jahre 8,0 %

Abbildung 58 | Altersstruktur der 0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 % Pächter

Der Ermittlung der Altersstruktur der Pächter liegt eine Gesamtzahl von 1.502 Pächtern zu Grunde. Diese Zahl ist nicht identisch mit der Zahl der aktiven und passiven Vereinsmitglieder beziehungsweise der Zahl der Parzellen. Sie weicht von der Gesamtzahl der Gartennutzer ab, die zur Ermittlung des Fami- lienstandes diente. Der Verein „Paradies Kölleda“ e. V. machte keine Angaben zur Alterstruktur seiner Mitglieder.

Generell weist der Kreisverband Sömmerda eine positive Altersstruktur in sei- nen Vereinen auf. So ist der Anteil der unter 50jährigen deutlich höher als im bundesdeutschen Durchschnitt und liegt in Thüringen an fünfter Stelle. Demzu- folge ist der prozentuale Anteil der über 70jährigen wesentlich geringer als der Thüringer Gesamtanteil und auch hier liegt der Kreisverband noch unter dem bundesdeutschen Durchschnitt von 10,0 %. Damit weist der Kreisverband die viertniedrigste Anzahl an hochbetagten Pächtern auf.

Diese Zahlen verdeutlichen, dass die Altersstruktur der Pächter eines Klein- gartens im Verhältnis zur Altersstruktur der Bevölkerung des Landkreises Söm- merda gleich ist.

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15.11.3 Erwerbsstruktur

Situation der Pächter auf dem Arbeitsmarkt

erwerbstätig 51,0 %

arbeitslos 15,0 %

Rentner / 32,0 % Vorruheständler

arbeitsunfähig 2,0 %

nicht erwerbstätig 0 %

0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 % Abbildung 59 | Situation der Päch- ter auf dem Arbeitsmarkt

Es kann davon ausgegangen werden, dass die Angaben auf den Fragebögen lediglich Schätzwerte sind. Es muss eine Ungenauigkeit einkalkuliert werden.

Die Vereine „Buttstädt“ e.V., „Schmelzhütte“ e.V., „Erfurter Höhe“ e.V., „Zur Lossa“ e.V., „Frisch zur Tat“ e.V. und „Waidmühle Udestedt“ e.V. machten keine Anga- ben über die Situation ihrer Mitglieder auf dem Arbeitsmarkt. Die Angaben des Vereins „Kölleda - West“ e.V. waren nicht eindeutig als prozentuale Angaben oder Zahl der Mitglieder zuzuordnen und gingen daher nicht in die Berechnung ein.

Der Anteil der Erwerbstätigen ist in den Vereinen des Kreisverbandes Söm- merda um 10,8 % höher als im Thüringer Durchschnitt und auch höher im Vergleich zu den neuen und alten Bundesländern. Allerdings liegt der Anteil der Arbeitslosen um 3,2 % höher als im Thüringer Durchschnitt. Positiv ist zu bewerten, dass die Zahl der Rentner und Vorruheständler deutlich niedriger ist als im Thüringer und bundesdeutschen Durchschnitt. Diese Zahlen korrespon- dieren mit den Daten des Landesamtes für Statistik, wonach der Landkreis Sömmerda die drittniedrigste Anzahl an Hochbetagten aufweist.

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15.12 Veranstaltungen und Aktivitäten

Von den 29 Vereinen machten die Vereine „Buttstädt“ e.V., „Frisch zur Tat“ e.V., „Waidmühle Udestedt“ e.V. sowie „Am Entenfang“ e.V. zu der Frage nach Ver- einsaktivitäten keine Angaben.

Vereinsfeste in unter- Alle fünf Jahre wird im Verein „Lossatal“ e.V. ein Vereinsfest gefeiert. Jährlich schiedlichen Abständen einmal organisieren die Mitglieder der Vereine „Buttstädt“ e.V. (Anlage „Wie- sengrund“ und „Am alten Friedhof“), „Am Staudamm“ e.V., „Paradies Kölleda“ e.V., „Am Wilden Graben“ e.V., „Schmelzhütte“ e.V., „Brauhauswiese“ e.V., „Er- furter Höhe“ e.V., „Am Biegeweg“ e.V., „Rote Nelke“ e.V., „Daheim“ e.V. 1924, „Am vorderen Berg“ e.V. „Erfurter Straße“ e.V. sowie „Am Burgberg“ Schallen- burg e.V. ein Vereinsfest.

Zweimal jährlich wird in den Vereinen „Buttstädt“ e.V., Anlage „Schafendorf“, „Reseda“ e.V. und „Spendewiese“ e.V. ein Vereinsfest durchgeführt. Sogar dreimal im Jahr treffen sich die Mitglieder des Vereins „An der Salzstraße“ e.V. zu einem Vereinsfest. jährliches Vereins-, Garten- Jährlich ein „großes“ und ein „kleines“ Vereinfest wird in dem Verein „Kölleda- und Sommerfest West“ e.V. veranstaltet. Im Verein „Blumenstadt“ e.V. feiert man jährlich ein Garten- und Brunnenfest.

Kinderfeste Jährlich ein Fest für die Kinder der Vereinsmitglieder organisieren die Vereine „Buttstädt“ e.V., Anlage „Schafendorf“, „Reseda“ e.V., „Paradies Kölleda“ e.V., „Schmelzhütte“ e.V. sowie „Rote Nelke“ e.V.

Wettbewerbe Einen Wettbewerb pro Jahr innerhalb der Anlage veranstalten die Vereine „Re- seda“ e.V., „Paradies Kölleda“ e.V., und „Am Gondelteich“ e.V. Sogar zweimal im Jahr findet ein Wettbewerb in der Anlage des Vereins „An der Salzstraße“ e.V. und „Am Burgberg“ Schallenburg e.V. statt. In der Anlage des Vereins „Blumenstadt“ e.V. wird der „Beste Garten“ prämiert. In der Anlage „Daheim“ e.V. 1924 findet eine Gartenbegehung statt.

Sonstige Aktivitäten Unter „Sonstige Aktivitäten“ gab der Verein „Reseda“ e.V. die gemeinsamen Arbeitseinsätze in der Anlage und „Rentnerveranstaltungen“ an. Im Verein „Am Staudamm“ e.V. findet einmal jährlich eine Rechenschaftslegung statt.

Der Verein „Paradies Kölleda“ e.V. engagiert sich in der Jugendarbeit. Es finden Besuche und Aktivitäten mit den Vorschulgruppen der Kindergärten statt. Au- ßerdem betreut der Verein eine Schülergruppe des Gymnasiums.

Der Verein „Brauhauswiese“ e.V. macht seinen Mitgliedern Schulungsangebote beispielsweise zu den Themen „Baumschnitt“ oder „Naturnahes Gärtnern“.

Arbeitseinsätze zur Instandhaltung der Gemeinschaftsanlagen finden im Verein „Spendewiese“ e.V. zweimal jährlich statt. Im Verein „Freundschaft“ e.V. kom- men die Mitglieder zum Pflegen des Mittelweges und der Parkplätze zusammen. Auch im Verein „Schäferweiden“ e.V. werden Arbeitseinsätze mit geselligem Beisammensein durchgeführt.

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Sonstige Aktivitäten Jährlich zwei Arbeitseinsätze sowie acht Vorstandsitzungen und eine Jahres- hauptversammlung werden im Verein „Am Gondelteich“ e.V. abgehalten. Im Verein „An der Salzstraße“ e.V. finden Vorträge, Tagungen und Schulungen sowie Feiern und Familienfeiern statt. Der Verein „Zur Lossa“ e.V. entzündet zweimal jährlich ein Lagerfeuer.

Insgesamt ist zu vermerken, dass es innerhalb des Kreisverbandes neben Ver- einen, die kaum Gemeinschaftsaktivitäten durchführen, sieben Vereine gibt, die eine recht rege Vereinsaktivität ausüben. Da aber gerade gemeinsame Aktivi- täten Motivation und Zusammengehörigkeitsgefühl fördern, ist der Förderung des Gemeinschaftslebens in den Vereinen insgesamt besondere Beachtung zu schenken.

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Bildnachweis

Titelbild Kleingarten | Foto: FH Erfurt

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