Gemeinde Wistedt 1. ANLASS DER PLANUNG Begründung ,,Stockenweg" -1- Der Rat Der Gemeinde Wistedt Hat in Seiner Öffentlich
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Gemeinde Wistedt Begründung -1- ,,Stockenweg" 1. ANLASS DER PLANUNG Der Rat der Gemeinde Wistedt hat in seiner öffentlichen Sitzung am 26. Juni 2012 dem Entwurf einer Ergänzungssatzung gemäß § 34 Abs. 4 Satz 1 Nr. 3 Baugesetzbuch (BauGB) zugestimmt, nachdem der Gemeinderat bereits in seiner öffentlichen Sitzung am 11. April 2011 einen Grundsatzbeschluss zur Aufstellung einer Abrundungssatzung für den Bereich "Stockenweg" gefasst hatte. Für den Bereich "Stockenweg / Auf der Fahlhorst" hat die Samtgemeinde Tostedt im Jahr 2003 einen Rahmenplan erstellt, der die Grundlage für die Änderung des Flächennut• zungsplans der Samtgemeinde Tostedt, hier: 5. Änderung des Teilplans Wistedt, bildete. Die Einleitung dieses Änderungsverfahrens gemäß § 2 BauGB hat der Rat der Samtge meinde Tostedt am 08 . Oktober 2003 gefasst. Zur 5. Änderung des Teilplans Wistedt / Flächennutzungsplan der Samtgemeinde Tostedt wurden nachfolgend die Verfahrensschritte nach § 3 Abs. 1 BauGB (= frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit), nach § 4 Abs. 1 BauGB (= vorgezogene Beteiligung der Behörden) und nach § 4 Abs. 2 BauGB (= Beteiligung der Behörden und sonstigen Trä ger öffentlicher Belange) durchgeführt. Im Entwurf dieser 5. Änderung des Teilplans Wistedt wird der Bereich "Stockenweg" als Wohnbaufläche dargestellt. Aus verschiedenen Gründen ruht zurzeit diese Änderung des Flächennutzungsplans. Mit der vorliegenden Ergänzungssatzung "Stockenweg" nimmt die Gemeinde Wistedt die Inhalte der F-Planänderung nunmehr auf und möchte für den Bereich der östlichen Seite des "Stockenweges" die gemeindliche Planung zeitlich vorziehen. 2. STRUKTURDATEN DER GEMEINDE WISTEDT 2.1 Lage im Raum Die Gemeinde Wistedt liegt im südlichen Teil des Landkreises Harburg und gehört mit acht weiteren Mitgliedsgemeinden zur Samtgemeinde Tostedt. Die Gemarkung der Ge meinde Wistedt umfasst eine Fläche von 1.849 ha mit 1.665 Einwohnern (Stand 31.12.2012, Meldung nach Hauptwohnung). An die Gemeinde Wistedt grenzen im Norden die Gemeinden Heidenau und Dohren , im Osten die Gemeinde Tostedt und Otter und im Süden die Gemeinde Königsmoor an. Die Ortslage Wistedt liegt unmittelbar westlich vom Grundzentrum Tostedt. Die Ortsrän• der an der Bundesstraße B 75 liegen lediglich rd. 700 m auseinander. Damit ist die Orts lage Wistedt ebenso sehr gut an den ÖPNV über die Bundesbahnhauptstrecke Hamburg - Bremen angeschlossen. Der Bahnhof Tostedt gehört zum Einzugs- und Tarifgebiet des Hamburger Verkehrs Verbundes (HVV). Am Tostedter Bahnhof gibt es z.Zt. 610 Park plätze für den park+ ride-Verkehr und 416 Plätze für den bike + ride-Verkehr. Die Gemeinde Wistedt liegt günstig im regionalen Straßennetz. Durch das Gemeindege biet verläuft in Nordost-Südwest-Richtung die B 75. Sie führt durch die Ortslage von Wis tedt. In der Ortslage zweigt die Landesstraße L 142 nach Norden ab. Sie verbindet die Gemeinde über die Anschlussstelle Sittensen mit der Bundesautobahn A 1 (Hansa Linie); eine weitere Verbindung erfolgt über die Kreisstraße K 15 von Tostedt zur An schlussstelle Heidenau. Gemeinde Wistedt Begründung ,,Stockenweg" 2.2 Siedlungsstruktur von Wistedt In dem Gemeindegebiet befinden sich neben der Ortslage Wistedt folgende Ortsteile: Quellen Wümme und das Wochenendhausgebiet „Wümmepark" Splittersiedlung an der B 75 zwischen dem Fluss Oste und dem Huthscher Weg. Die städtebauliche Struktur der Ortslage Wistedt ist relativ eindeutig gegliedert. Der Ort besteht praktisch aus drei Teilen: dem alten Ortskern im Osten auf der Nordseite der B 75, der Erweiterung des alten Dorfes im Osten auf der Südseite der B 75 und der Wohnsiedlung im Westen auf der Nordseite der B 75. Die Nutzungsstruktur der Ortschaft Wistedt gliedert sich analog zu der städtebaulichen Struktur: Im historischen Ortskern dominieren die landwirtschaftlichen Hofstellen, die zum Teil als Haupterwerbsbetriebe geführt werden. In den letzten Jahren erfolgte ver mehrt eine Umnutzung der großen landwirtschaftlichen Gebäude zu Wohnnutzung und im geringen Teil auch zu einer gewerblichen Nutzung ("nicht störende Hand werksbetriebe"). Südlich der B 75 ist die Bebauung durch die Mischung von Gewerbebetrieben und Wohngebäuden geprägt, die Landwirtschaft ist lediglich vereinzelt in Form von Nebenerwerbsbetrieben und Kleintierhaltung anzutreffen. Auf der Nordseite der B 75 westlich des Ortskernes ist nach dem 2. Weltkrieg die bestehende Wohnsiedlung entstanden. In diesem Bereich liegen folgende rechts kräftige B-Pläne vor: Nr. 2 "Lütens Höhn", Nr. 3 "Höhenkamp", Nr. 4 "Fuhren kamp", Nr. 9 "Albert Busch" und Nr. 10 "Höhnkamp/Am Sportplatz". Zu diesen drei Nutzungsstrukturen sind zwei weitere Einrichtungen entstanden: die Grundschule, Turnhalle und Kindergarten nördlich des Ortskernes (,,Flaßworth") und die Neuanlage des Sportplatzes mit Tennisplätzen vom Sportverein Wistedt südlich der B 75 (,,Auf der Fahlhorst"). Entsprechend der Nutzungsstrukturen erfolgen die Darstellungen im Teilplan Wistedt zum Flächennutzungsplan der Samtgemeinde Tostedt. Einen Auszug aus dem wirksamen F-Plan zeigt die folgende Abbildung; der Geltungsbe reich der Ergänzungssatzung nach§ 34 Abs. 4 Satz1 Nr. 3 BauGB ist umrandet. Gemeinde Wistedt Begründung -3- ,,Stockenweg" 3. GELTUNGSBEREICH 3.1 Lage und Nutzung des Geltungsbereiches Der Geltungsbereich dieser Satzung befindet sich südlich der B 75 und umgrenzt die öst lich Seite der Gemeindestraße "Stockenweg". Der Geltungsbereich ist aus der Anlage zur Satzung (Karte im Maßstab 1 :2.000) ersichtlich; die Karte ist nach § 1 Abs. 1 Be standteil der Satzung. Es handelt sich bei den Flächen um Lücken zwischen der entlang der B 75 ("Bremer Straße) gehörenden Bebauung (im Norden), dem Grundstück "Stockenweg 1 a" (in der "Mitte") und dem Grundstück "Stockenweg 1" im Süden. Die unbebauten Flächen befinden sich alle in der Gemarkung Wistedt, Flur 8, Flurstück 53/4 (Teilstück von ca. 945 m2) , Flurstück 53/6 (Teilstück von ca. 4.380 m2) , 2 Flurstück 53/7 (= 1.000 m ) , Flurstück 53/8 (= 1.000 m2) . Die bebauten Flächen befinden sich ebenfalls in der Gemarkung Wistedt, Flur 8, Flurstück 53/2 (Stockenweg 1 = 1.000 m2) Flurstück 53/5 (Stockenweg 1 a = 1.203 m2). Der gesamte Geltungsbereich umgrenzt insgesamt eine Fläche von ca. 9.528 m2 . Gemeinde Wistedt Begründung -4- ,,Stockenweg" Die Flächen im Geltungsbereich werden unterschiedlich genutzt. Die Anlage 1 zur Begründung zeigt die aktuelle Biotoptypen-Kartierung. Die Kartierung erfolgte im Juli und September 2012 nach dem "Kartierschlüssel für Biotoptypen in Nie dersachsen" (0. von Drachenfels, NLWKN, Stand März 2011 ). Die zwei bebauten Grundstücke (zusammen ca. 2.203 m2) werden als "locker bebautes Einzelhausgebiet" (OEL) mit "Neuzeitlichen Ziergarten" (PHZ) eingestuft. Es dominieren Fichtenabpflanzungen, die teilweise als Grundstückseinfassungen dienen. Die nördliche unbebaute Fläche (ca. 945 m2) ist als "Lagerplatz" (OFL) kartiert. Auf einer intensiv genutzten Scherrasenfläche werden Paletten mit Steinen sowie landwirtschaftli che Geräte und teilweise Strohballen gelagert. Der Begriff „Lagerplatz" entspricht einer Biotoptypenbezeichnung nach der gültigen Kartieranleitung; der Begriff steht nicht im Zu sammenhang mit Altlasten bzw. Altstandorte. Die Lücke zwischen den bebauten Grundstücken "Stockenweg 1 und 1 a" (ca. 6.380 m2) wird als Sandacker-Brache (ASw) genutzt. Es handelt sich um eine einjährige Brache; die Vegetationsdecke ist sehr lückig bewachsen und die Vegetationsgesellschaften sehr uneinheitlich ausgebildet. 3.2 Rechtsgrundlage/ Getroffene Festsetzungen Gesetzliche Grundlage dieser Satzung ist § 34 Abs. 4 Satz 1 Nr. 3 BauGB (sog. Ergän• zungs- oder auch Einbeziehungssatzung). Nach § 34 Abs. 4 Satz 1 Nr. 3 BauGB kann die Gemeinde einzelne Außenbereichsflä• chen in die im Zusammenhang bebauten Ortsteile einbeziehen, wenn die einbezogenen Flächen durch die bauliche Nutzung des angrenzenden Bereichs entsprechend geprägt sind. Die Einbeziehung von Außenbereichsgrundstücken in einen im Zusammenhang bebauten Ortsteil ist ein Vorgang bodenrechtlicher Planung. Sie setzt eine Abwägung der berührten öffentlichen und privaten Belange voraus. Ergänzungssatzungen müssen mit§ 1 BauGB vereinbar sein . Die Voraussetzungen des§ 34 Abs. 4 Nr. 3 BauGB sind in diesem Bereich gegeben. Eine bauliche Vorprägung dieses Bereiches ist vorhanden. Die Ergänzungssatzung grenzt im Norden an den baulich genutzten Bereich entlang der B 75 an. Dieser bauliche Bereich stellt sich in der Örtlichkeit als Wohn- bzw. Mischgebietsfläche dar, nachdem die Landwirtschaft mit Tierhaltung auf der Fläche "Bremer Straße 35" vollständig aufgegeben wurde. Im wirksamen F-Plan wird dieser Bereich (noch) als Dorfgebiet (MD) dargestellt. Die vorhandene bauliche Prägung setzt sich entlang der östlichen Straßenseite des "Stockenweges" fort. Zum einen wird dies durch die zwei im Geltungsbereich vorhande nen W ohngebäude bewirkt und zum andern durch die an der "Trift" stehenden drei Wohnhäuser ("Stockenweg 3, 5 und 7"), mit denen optisch eine den Bebauungszusam menhang abschließende Einheit gebildet wird. Insoweit handelt es sich um eine aufeinander folgende Bebauung, die trotz vorhandener Baulücken den Eindruck der Geschlossenheit bzw. Zusammengehörigkeit vermittelt. Diese vorhandene Bebauung bildet den Maßstab für die bauliche Entwicklung der Au ßenbereichsflächen entlang der östlichen Seite des "Stockenweges". Die bebauten Flä• chen sind in ihrer Nutzung derart dominant, dass sich aus ihnen eine Grundkonzeption des auf der Außenbereichsfläche zulässigen ableiten lässt. Diese Auslegung wird bestä• tigt