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Rufsteinweg 4, Postfach 307 Amt für Wald beider Basel CH-4410 Liestal Telefon 061 552 56 59 Telefax 061 552 69 88  Liestal Waldentwicklungsplan Homburger- und Eital 2008 – 2023

Umfassend die Gemeinden , , , Häfelfingen, Kilchberg, Läufelfingen, Rümlingen, Rünenberg, , und (Revier Farnsberg und Revier Homburg)

Genehmigtes Exemplar (RRB Nr. 0481, vom 31. März 2009)

Dazu gehören rechtsverbindliche Pläne über die Waldfunktionen, die Objekte mit besonderer Zielsetzung und zur Erschliessung und Wegbenützung.

Amt für Wald beider Basel Externe Begleitung Ernst Spahr, Kreisforstingenieur, René Bertiller, Forstingenieur, Winterthur Projektleiter Roland Gerber, Landschaftsplanung, Liestal Luzius Fischer, Produkteverantwortlicher Peter Wehrli, Geocad & Partner AG, Liestal Revierförster Andreas Freivogel, Forstrevier Farnsberg Johann Schneider, Forstrevier Homburg WEP Homburger- und Eital Einleitung

Impressum:

Begleitgruppe: Ständige Mitglieder Ernst Spahr, Projektleiter, Kreisforstingenieur, Liestal Luzius Fischer, Produktverantwortlicher, Amt für Wald beider Basel Andres Freivogel, Revierförster, Forstrevier Farnsberg Johann Schneider, Revierförster, Forstrevier Homburg René Bertiller, Dipl. Forstingenieur ETH, Winterthur

Temporäre Mitglieder Roland Gerber, Landschaftsplaner, Liestal Peter Wehrli, Dipl. Vermessungsingenieur ETH, Liestal Bearbeitung der Grundlagen: Max Fischer und Susanne Rudin, Amt für Wald beider Basel

Mitwirkende: Marie-Therese Arnet, Andreas Gerber Veloclub Christoph Lerch, Natur- und Vogelschutzverein Gelterkinden Läufelfingen Michael Baader, Gemeinderat Gelterkinden Elena Leserri, Gemeinderat Tecknau Thomas Beugger, Sportvertreter, Zeglingen Werner Leu, Jagdgesellschaft Wittinsburg Christian Beyeler, Bezirksleiter Wanderwege Hector Luder, Pferdesportverband Nordwest, Franziska Bider, Einwohnergemeinde Zeglingen Buckten Hans-Jörg Bloch, Jagdgesellschaft Buckten Werner Madörin, Wanderwege beider Basel René Brodbeck, Gemeinderat Läufelfingen Werner Marti, Jagdgesellschaft Rünenberg- Bernhard Bubendorf, Bezirksleiter Wanderwege, Kilchberg Guido Marquis, Jagdgesellschaft Läufelfingen Werner Bürgin, Gemeinderat Rünenberg Reinhold Matthä, Gemeinderat Kilchberg Luigi Coletti, Jagdgesellschaft Tecknau Dora Meier, Verein Erlebnisraum Tafeljura, Thomas Freivogel, Privatwaldbesitzer Markus Fuhrer, Orientierungsläufer Damian Oliver, Natur- und Vogelschutzverein Andreas Gerber, Veloclub Gelterkinden Gelterkinden Christian Gilgen, Jagdgesellschaft Zeglingen Hanspeter Preiswerk, Regionaler Stephan Gürtler, OLG Kakowa Orientierungslaufverband Nordwestschweiz Markus Gysin, Reiter, Zeglingen Fredi Rickenbacher, Gemeinderat Zeglingen Roland Gysin, Jagdgesellschaft Rümlingen Traugott Rickenbacher, Bürgerrat Buckten Thomas Hägler, Bürgerrat Gelterkinden Beat Ritzmann, Privatwaldbesitzer Martha Hänni, Bürgerrat Häfelfingen Andreas Schneider, Jagdgesellschaft André Hasler, Jagdgesellschaft Gelterkinden- Rünenberg-Kilchberg Diepflingen Ost Rudolf Schaub, Bürgerrat Tecknau Peter Hasler, Jagdgesellschaft Gelterkinden- Andreas Schneider, Jagdgesellschaft Rünen- Diepflingen Ost berg-Kilchberg Pawel Hug, Turnverein Zeglingen Werner Schwob, Natur- und Vogelschutzverein Zeglingen / Kilchberg Martha Hänni, Bürgerrat Häfelfingen Martin Spühler, Natur- und Vogelschutzverein André Hasler, Jagdgesellschaft Gelterkinden Läufelfingen Pawel Hug, Turnverein Zeglingen Eugen Strub, Gemeinderat Häfelfingen Viktor Hürbin, Jagdgesellschaft Diepflingen- Thürnen West Ueli Sutter, Skiriege Zeglingen Karl Huwiler, Jagdgesellschaft Gelterkinden- Christian Wernli, Gemeinderat Läufelfingen Diepflingen Ost August Wick, Bürgerrat Diepflingen Peter Keller, Gemeinderat Buckten Markus Zaugg, Gemeinderat Diepflingen Hanspeter Kottmann, Verkehrs- und Arnold Zumbrunn, Gemeinderat Wittinsburg Verschönerungsverein Gelterkinden

Bild auf dem Titelblatt: Ausblick vom Wisenberg, Foto: René Bertiller

Genehmigtes Exemplar (RRB Nr. 0481, vom 31. März 2009) 2 WEP Homburger- und Eital Einleitung

Inhalt:

0 Zusammenfassung...... 4 1 Einleitung ...... 5 1.1 Was ist ein WEP? ...... 5 1.2 Rechtsgrundlagen...... 5 1.3 Adressaten und Rechtswirkung...... 6 1.4 Teile des WEP ...... 6 1.5 Planungsperimeter...... 6 2 Leitbild Wald ...... 8 3 Grundsätze der Bewirtschaftung und Nutzung des ganzen Waldes...... 10 3.1 Naturnaher Waldbau...... 10 3.2 Nachhaltige Holznutzung ...... 10 3.3 Boden- und Grundwasserschutz ...... 13 3.4 Schutz vor Naturgefahren ...... 14 3.5 Naturschutz...... 14 3.6 Wald und Wild...... 15 3.7 Lenkung der Erholungssuchenden und Sportler...... 15 4 Waldfunktionen...... 17 4.1 Einleitung...... 17 4.2 Vorrang Holzproduktion...... 18 4.3 Vorrang Schutz vor Naturgefahren...... 18 4.4 Vorrang Naturschutz ...... 19 4.5 Vorrang Erholung...... 20 4.6 Wald ohne besondere Vorrangfunktion ...... 20 5 Objekte mit besonderer Zielsetzung ...... 22 5.1 Holzabsatz und -verwendung (H1) ...... 23 5.2 Privatwald mit grossem Holznutzungspotenzial (H2) ...... 24 5.3 Festgesetzte Waldreservatsflächen (N1)...... 25 5.4 Potenzielle Waldreservatsflächen (N2)...... 27 5.5 Lebensraumaufwertung für Reptilien (N3) ...... 29 5.6 Ökologisch und wildbiologisch wichtige Waldränder und -wiesen (N4) ...... 30 5.7 Invasive Neophyten (N5)...... 31 5.8 Wald mit besonderer Schutzfunktion (S1) ...... 32 5.9 Gräben und Gerinne (S2)...... 33 5.10 Wildruhegebiete (E1) ...... 34 5.11 Biken (E2)...... 35 5.12 Wanderwege (E3) ...... 36 5.13 Reiten (E4)...... 37 5.14 Veranstaltungen (E5) ...... 38 5.15 Grundwasserschutzzonen (V1) ...... 39 5.16 Öffentlichkeitsarbeit (V2)...... 40 5.17 Archäologische Schutzobjekte und historische Verkehrswege (V3)...... 41 6 Erschliessung und Wegebenutzung ...... 43 6.1 Stand der Erschliessung ...... 43 6.2 Erschliessung und Holzproduktion ...... 43 6.3 Erschliessung und Erholungsnutzung ...... 44 6.4 Unterhalt der Wege...... 44 6.5 Fahrverbot für Motorfahrzeuge und Signalisation ...... 44 7 Umsetzung und Kontrolle ...... 45 7.1 Umsetzungsinstrumente...... 45 7.2 Nachhaltigkeitskontrolle ...... 49 8 Erlass...... 53 9 Glossar (Erläuterungen forstlicher Fachbegriffe) ...... 54 10 Anhang ...... 58 A1: Verhaltenskodex für Mountainbiker...... 58 A2: OL-Kompass für den Wald ...... 59 A3: 12 Gebote für das Reiten im Wald...... 61 A4: Naturschutzgebiete von kantonaler Bedeutung / Besucherlenkung...... 62 A5: Ziel- und Leitarten für Naturschutzmassnahmen...... 65 A6: Vorräte nach Baumarten und Entwicklungsstufen...... 66 A7: Waldflächen nach Eigentum ...... 68

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0 Zusammenfassung

Für den eiligen Leser: Auf die wichtigsten Kapitel und die dazugehörigen Pläne wird in der Zusammenfassung in Fettdruck hingewiesen.

Der Waldentwicklungsplan (WEP) ist eine überbetriebliche Planung, die mindestens ein Forstrevier umfasst. Der WEP stellt für das gesamte Waldareal die Abstimmung der verschiedenen Waldfunktionen sicher, damit der Wald seine Funktionen (Holzproduktion, Naturschutz, Schutz von Naturgefahren, Erholung) nachhaltig erfüllen kann. Der vorliegenden WEP befasst sich mit dem Forstrevier Homburg (Gemeinden Buckten, Diepflingen, Häfelfingen, Läufelfingen, Rümlingen, Rünenberg und Wittinsburg) und dem südlichen Teil des Reviers Farnsberg (Gemeinden Gelterkinden, Kilchberg, Tecknau und Zeglingen) und wurde unter Mitwirkung von Gemeinden und Interessenvertretern von Januar 2007 bis Oktober 2008 erarbeitet. Er richtet sich in erster Linie an kantonale und kommunale Behörden und soll bis ins Jahr 2023 wirken. Aufgrund von gesammelten Planungsgrundlagen und Anliegen der Interessenvertreter aus Workshops wurde ein Leitbild für den Wald der Region erstellt (vgl. Kapitel 2) und Bewirt- schaftungsgrundsätze für den ganzen Wald (vgl. Kapitel 3) formuliert. Neben der nach- haltigen Nutzung des Waldes, werden ein naturnaher Waldbau, die Schonung von Boden und Naturwerten und das Erzielen von stabilen und gesunden Waldbeständen angestrebt. Der Waldfunktionenplan gewichtet die verschiedenen Waldfunktionen und zeigt Prioritäten auf. Es wurden die Vorrangfunktionen Holzproduktion (1211.9 ha), Naturschutz (353.5 ha), Schutz vor Naturgefahren (141.6ha), Schutz vor Naturgefahren (besondere Berücksichtigung Naturschutz) (73.0 ha) und Erholung (7.0 ha, 42 km Wanderwege im Wald, Feuerstellen, Waldhütten und Aussichtsturm) ausgeschieden. 116.2 ha gelten als Wald ohne besondere Vorrangfunktion.  Kapitel 4 / Plan „Waldfunktionen“ Objekte mit besonderen Zielsetzungen zeigen auf den ausgeschiedenen Flächen welche spezifischen, über die Waldfunktionen hinaus gehende, Bewirtschaftung und anstehende Arbeitsschritte zu vollziehen sind. Oft wurden Objekte ausgeschieden, weil verschiedene Nutzungen dieser Waldstücke sich gegenseitig behindern oder konkurrenzieren. In den Objektblättern wurde versucht, diese Probleme zu lösen.  Kapitel 5 / Plan "Objekte mit besonderer Zielsetzung" Das Kapitel Erschliessung und Wegbenutzung zeigt das aktuelle Wegnetz und definiert die zulässigen Nutzungen durch Erholungssuchende.  Kapitel 6 / Plan „Erschliessung und Wegebenutzung“ Die Umsetzung des WEP erfolgt mittels neuer Betriebsplanung für das Revier Homburg und neuer Betriebsplanung der beteiligten Gemeinden für das Revier Farnsberg, sowie mittels Projekten, Verträgen, Bewilligungen und nicht zuletzt mittels Information und Öffentlichkeits- arbeit (Ausbildung und Sensibilisierung). Mit einem umfassenden Kontrollsystem wird die angestrebte Waldentwicklung dokumentiert und überprüft, ob die formulierten Entwicklungsziele erreicht wurden. Damit kann die öko- logische, soziale und ökonomische nachhaltige Entwicklung gemessen werden. Der vorliegende Waldentwicklungsplan Homburger- und Eital wurde vom Regierungsrat für 15 Jahre festgesetzt.

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1 Einleitung

1.1 Was ist ein WEP? Der WEP dient der forstlichen Planung und ist das Raumplanungsinstrument im Wald auf regionaler Stufe, welches 1 - alle regional gültigen, relevanten Planungsgrundlagen sammelt und zusammenfasst , - die übergeordneten Ziele und Entwicklungsabsichten der Walderhaltung und die Methoden und Rahmenbedingungen der Waldbewirtschaftung definiert, - Konflikte erkennt, darstellt und soweit möglich löst oder Lösungswege aufzeigt, - die Verbindung zur übrigen Raumplanung herstellt, - raumwirksame Vorhaben im Wald und in angrenzenden Gebieten koordiniert, - Prioritäten für das öffentliche Beitragswesen (Finanzhilfen/Abgeltungen) setzt, - Kontrollgrössen der nachhaltigen Waldentwicklung festsetzt, - die Vorgaben für die betrieblichen Planungen liefert und damit als eigentliches Führungsinstrument des Forstdienstes die öffentlichen Interessen am Wald sicherzustellen sucht. Der WEP beinhaltet Aussagen und Entwicklungsziele, die durch verschiedene Massnahmen und Instrumente umgesetzt werden. Unterschiedliche Adress- aten (z.B. Behörden, Private, Vereine) sind vom WEP angesprochen und haben ihn umzu- setzen.

1.2 Rechtsgrundlagen Das Bundesgesetz über den Wald (WaG vom 4.10.1991) verlangt, dass der Wald so zu bewirtschaften ist, dass er seine Funktionen dauernd und uneingeschränkt erfüllen kann (Nachhaltigkeit). Gemäss dazugehöriger Verordnung haben die Kantone bei Planungen von überbetrieblicher Bedeutung dafür zu sorgen, dass die Bevölkerung über deren Ziele und Ablauf unterrichtet wird, dabei in geeigneter Weise mitwirken und diese Planungen einsehen kann. In Ausführung der Bundesgesetzgebung bestimmt das kantonale Waldgesetz (kWaG vom 11.6.1998), dass - die forstliche Planung den Rahmen für eine geordnete Waldbewirtschaftung und deren Abstimmung mit den nicht-forstlichen Ansprüchen an den Wald bildet (§15 Abs. 1 kWaG) - die überbetriebliche forstliche Planung in Form der Waldentwicklungsplanung zu erfolgen hat (§15 Abs. 2 kWaG), - die Waldentwicklungsplanung für das gesamte Waldgebiet sicherstellt, dass der Wald seine Funktionen nachhaltig erfüllen kann und dass Waldentwicklungsplanung und Raumplanung miteinander zu koordinieren sind (§16 Abs. 1 kWaG), - der kantonale Forstdienst die Waldentwicklungsplanung unter Mitwirkung der Waldeigen- tümerinnen und Waldeigentümer, der Einwohnergemeinden sowie der interessierten Kreise erarbeitet (§16 Abs. 2 kWaG)2, - der Waldentwicklungsplan als Planungsergebnis vom Regierungsrat erlassen wird (§16 Abs. 3 kWaG), - der Entwurf des Waldentwicklungsplanes in geeigneter Weise zu veröffentlichen ist, jede Person zum Entwurf Stellung nehmen kann und die Stellungnahmen beim Erlass des WEP angemessen zu würdigen sind (§17 Abs. 1 kWaG).

1 Berücksichtigte Grundlagen: Analyse, Kapitel 1. 2 Planungsorganisation: Bericht, Kapitel 1.

Genehmigtes Exemplar (RRB Nr. 0481, vom 31. März 2009) 5 WEP Homburger- und Eital Einleitung

Die kantonale Waldverordnung (kWaV vom 22.12.1998) regelt im Weiteren in § 24 bis § 29 Umfang und Inhalt der Planung, die Mitwirkung der Bevölkerung sowie Erlass, Benützung und Einsichtnahme.

1.3 Adressaten und Rechtswirkung Der Waldentwicklungsplan richtet sich in erster Linie an die kantonalen und kommunalen Behörden. Er ist für die Behörden verbindlich, d.h. die Behörden von Gemeinden und Kanton sind verpflichtet, bei ihren einzelnen Entscheiden alle formulierten Zielsetzungen und Massnahmen zu berücksichtigen. Die Waldeigentümer wie Bürgergemeinden, Einwohnergemeinden, Private und Staat sind wichtige Partner, die bei der Umsetzung durch den WEP betroffen sind3. Die Grundeigen- tümer sind vom WEP und dessen Inhalt nur indirekt betroffen, da er nur behördenverbindlich ist. Konkrete Auswirkungen für die Grundeigentümer entstehen erst mit Ausführungs- planungen (Betriebspläne, Zonenpläne, Verträge, Verfügungen, z.B. über Beitragsleistun- gen). Die Grundeigentümer sind grundsätzlich frei solche Vereinbarungen einzugehen, können aber Rechtsanspruch für eventuelle Abgeltungen und Beiträge geltend machen.

1.4 Teile des WEP Folgende Unterlagen wurden im Rahmen der Waldentwicklungsplanung erarbeitet:

Tabelle 1: Teile des Waldentwicklungsplanes Homburger- und Eital. Teil des WEP Beschreibung Einsicht Einsicht bei auf dem Einwohner- Forstamt gemeinde WEP Planungsteil mit Text und Plänen (eigentlicher „Waldentwicklungsplan“, der dem Genehmigungs- X X verfahren untersteht) Bericht Planungsablauf und Organisation, Beteiligte, Sitzungen, Aktennotizen, Protokolle X X Analyse Zusammenfassung und Interpretation der Planungs- grundlagen, Ergebnisse der Mitwirkung X Planungs- Karten zu den vorhandenen Grundlagen, Ergeb- grundlagen nisse der Kontrollstichproben (gemäss § 25 kWaV) X

1.5 Planungsperimeter Der Planungsperimeter umfasst sämtliche Waldungen der Gemeinden Buckten, Diepflingen, Gelterkinden, Häfelfingen, Kilchberg, Läufelfingen, Rümlingen, Rünenberg, Tecknau, Wittins- burg und Zeglingen (Abbildung 1). Die Einwohnergemeinden mit einer Bevölkerung von 11’321 Personen (Stand 2006) nehmen zusammen eine Fläche von 4’765 ha ein, wovon 1907 ha Wald sind. Das Gebiet des WEP Homburger- und Eital ist mit 43% Wald relativ waldreich (Kanton BL: 42%; Bezirk Sissach: 40%).4 Der Perimeter des WEP Homburger- und Eital umfasst das Forstrevier Homburg und den südlichen Teil des Reviers Farnsberg. Der Wald im Perimeter verteilt sich auf folgenden Eigentümerkategorien: 1206.7 ha Bürgergemeinden (63%), 570.7 ha private Eigentümer (30%), 121.4 ha Einwohnergemeinden (6%) und 8.6 ha Staat (1%).

3 Ergebnisse der Mitwirkung: Analyse, Kapitel 5. 4 Weitere Daten zum Wald der WEP-Region: Analyse, Kapitel 2 bis 4.

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Abbildung 1: Übersicht über den Planungsperimeter des WEP Homburger- und Eital mit den Forstrevieren Farnsberg (Gemeinden Gelterkinden, Kilchberg, Tecknau und Zeglingen) und Homburg (Gemeinden Buckten, Diepflingen, Häfelfingen, Läufelfingen, Rümlingen, Rünen- berg und Wittinsburg).

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2 Leitbild Wald

Im Jahre 1999 wurden die Ziele der Forstpolitik der Kantone beider Basel von der Volks- wirtschafts- und Gesundheitsdirektion des Kantons Basel-Landschaft und vom Wirtschafts- und Sozialdepartement des Kantons Basel-Stadt in einem Leitbild zum Ausdruck gebracht. Dieses Leitbild gilt auch für die WEP-Region Homburger- und Eital:

Unser Wald ist naturnah aufgebaut. - Der Wald verjüngt sich natürlich aus den Samen seiner Mutterbäume. Pflanzungen erfolgen nur dort, wo die Artenvielfalt erhöht, die Wertholzproduktion verbessert werden soll oder die natürliche Ansamung ausbleibt. - Gastbaumarten werden nach den Regeln der naturnahen Waldpflege ausgewählt und gepflanzt. Grössere reine Nadelholzbestände aus der Zeit, in welcher die Holzproduktion zentrales Waldbauziel war, werden langfristig durch Pflege in naturnahe Wälder überführt. - Die Waldpflege erfolgt schonend für Waldboden und Waldbestände. Das Befahren mit forstlichen Motorfahrzeugen beschränkt sich auf die Waldwege, Maschinenwege und Rückegassen. Im Wald wächst der Rohstoff Holz. - Im Wald wird so viel Holz geerntet wie jährlich nachwächst, sofern landschafts- pflegerische Forderungen die Nutzung nicht einschränken. - Das Produktionspotential des Waldes wird somit ausgeschöpft und das Holz mit öko- logischem Nutzen für die Umwelt verwertet. - Die Standortseigenschaften für den Holzzuwachs sind massgebend für eine Wert- und Massenholzproduktion. Der Wald ist kein Niemandsland. - Der Wald ist allgemein zugänglich, gehört privaten und öffentlichen Eigentümern. Sie dulden das freie Betretungsrecht der Öffentlichkeit. Für die Gesetzgebung gilt der Grundsatz "öffentliches Recht vor privatem". - Wald verpflichtet, fordert Eigenverantwortung und Verständnis seitens der Eigentümer. Der freie Zutritt zum Walde steht allen offen. - Jedermann kann den Wald in der Regel ohne Erlaubnis betreten. - Reiter und Radfahrer benützen die Waldstrassen. Spezielle Reit- und Radwege (inkl. Mountainbike-Routen) sind gekennzeichnet. - Veranstaltungen im Wald sind möglich. Je nach Art und Grösse sind diese zum Schutz von Pflanzen und Tieren oder im Interesse des Waldeigentümers einer Bewilligungs- pflicht unterstellt. Natürlicher Artenreichtum zeichnet den Wald aus. - Der naturnah aufgebaute Wald beherbergt eine grosse Zahl von Tier- und Pflanzenarten. - Das Schaffen unterschiedlich zusammengesetzter Waldbestände fördert die Vielfalt von Lebensräumen. Unter bestimmten Voraussetzungen kann auf jegliche Nutzung verzichtet werden. - Die Umgestaltung von steilen Waldrändern zu stufigen mit einer Baum-, Strauch- und Krautschicht erhöht die Artenvielfalt und vernetzt verschiedene Lebensräume.

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Der Wald prägt eine Landschaft. - Bei der Waldbewirtschaftung wird an exponierten Orten auf das Landschaftsbild Rücksicht genommen. Die Schlagrichtung berücksichtigt das Landschaftsbild und die Baumarten sollen dem Standort angepasst sein. Der Wald schützt uns vor Naturgefahren. - Der Wald schützt die Menschen, ihre Siedlungen und Verkehrswege vor Naturgefahren wie Steinschlag, Erdrutsch und Erosion. Er gleicht den Wasserhaushalt aus. Dadurch werden Hochwassergefahren gemildert. Immissionen (Stickstoff, Feinstaub) gefährden die Lebenskraft unseres Waldes. - Der vitale Wald trotzt bestmöglich Naturgefahren und besitzt die grösstmögliche Wider- standskraft gegen die schädlichen Immissionen unserer Zivilisation Der Wald beeinflusst die Umgebung positiv. - Die Waldpflege fördert die verschiedenen Umweltwirkungen des Waldes. Unser Wald erfüllt seine Funktionen nachhaltig. - Der Wald soll mit seiner Vielfalt an Tieren, Pflanzen und seinen unterschiedlichen Formen und Wirkungen den zukünftigen Generationen übergeben werden.

Für das Gebiet des WEP Homburger- und Eital sind folgende Forderungen aus den Workshops mit lokalen Interessengruppen und –vertreten speziell zu betonen: - Holz als zukunftsfähiger Rohstoff ist nach Möglichkeit besser zu nutzen – dazu sollen keine zu starke Einschränkungen erfolgen. Insbesondere im Privatwald ist die Nutzung zu steigern. - Für ein gutes Waldverständnis ist eine aktivere, offene Kommunikation zwischen den Gemeinden und den Nutzniessern des Waldes notwendig, z.B. Info über Wünsche und Anliegen. Mittels gezielter Öffentlichkeitsarbeit ist die Verbundenheit der Bevölkerung mit dem Wald und der Natur sicherzustellen. Die verschiedenen Waldbenutzer sind zu gegenseitiger Rücksichtnahme aufgerufen. - Aufgrund geringwüchsigen und mageren Standorten und der vielfältigen Topographie kommen in der WEP-Region verschiedene seltene Tier- und Pflanzenarten vor. Die bestehende Artenvielfalt gilt es langfristig zu sichern und zu fördern. Alt- und Totholz sowie Spezialstandorte (Südhänge, Felsköpfe) und strukturreiche Waldränder sind besonders wertvoll. - Das Gebiet ist bekannt für eine intensive Nutzung durch verschiedene Erholungs- suchende, z. B. Biker, Wanderer und Reiter. Die Erholungsnutzung ist daher zu lenken und es sind allenfalls Schutzzonen auszuscheiden. In Wildruhegebieten und Schutzzonen sollen möglichst keine Grossanlässe stattfinden. - Die verschiedenen grösseren Veranstaltungen (z.B. am Wisenberg und Gelterkinder- berg) sind aufeinander abzustimmen und dank vermehrter Kommunikation und Information besser zu koordinieren. - Lärm und Abfall sind ein immer grösser werdendes Problem, welches bei vermehrter Nutzung des Waldes durch verschiedene Nutzergruppen entsteht. Die Autofahrten im Wald sind auf ein nötiges Minimum zu beschränken. - Die Schutzfunktion der Wälder oberhalb von Siedlungen und wichtigen Verkehrachsen (Kantonsstrassen, Eisenbahnlinien) ist dauernd zu gewährleisten.

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3 Grundsätze der Bewirtschaftung und Nutzung des ganzen Waldes

Die nachfolgenden Bewirtschaftungsgrundsätze und Grundsätze zur Nutzung gelten für den gesamten Wald in der Region des „Homburger- und Eital“. Für spezielle Waldflächen werden in Kapitel 4 (Waldfunktionen) und 5 (Objekte mit besonderer Zielsetzung) zusätzliche Bestimmungen ausgeführt.

3.1 Naturnaher Waldbau Die Waldbewirtschaftung hat auf der gesamten Fläche nach den Grundsätzen des natur- nahen Waldbaus zu erfolgen. Dies heisst im Einzelnen: - Baumartenwahl: Angestrebt werden standortsgerechte Baumartenzusammensetzungen. Die Baumartenwahl (insbesondere der Nadelholzanteil) richtet sich nach der vegetations- kundlichen Kartierung. - Baumartenzusammensetzung: Angestrebt werden möglichst vielfältige und stabile Misch- bestände. Damit wird auch das Risiko bei veränderten Klimabedingungen minimiert. 5 - Bestandesaufbau: Stufige Strukturen (mit grosser Streuung der Baumdurchmesser) werden angestrebt. Ein vielfältiger Nebenbestand soll vorhanden sein. - Verjüngung: Bestände werden in der Regel natürlich verjüngt. Pflanzungen sind bei ungenügendem natürlichem Aufwuchs des Jungwaldes zur Anreicherung der Artenvielfalt und aus wirtschaftlichen Gründen empfohlen. Beim Einbringen von Gastbaumarten ist der Kommentar zu den vegetationskundlichen Karten zu beachten. - Verjüngungsverfahren: Durch eine Vielfalt von angewendeten Verjüngungsverfahren werden vielfältige Bestände für Flora und Fauna geschaffen. Dauernde Verjüngung ermöglicht eine hohe genetische Vielfalt, eine gute Stufigkeit der Bestände und wirkt der Überalterung entgegen. Dabei kommen das Dauerwaldverfahren und im Altersklassenwald der Femelschlag und der Saumschlag zur Anwendung. - Verjüngungsflächen: Die Verjüngung erfolgt in der Regel kleinflächig. Beim Femelschlag richten sich die Flächengrössen nach dem Lichtbedarf der gewünschten Baumarten. - Pflege: Die Pflege der Bestände ermöglicht die Wertholzproduktion, sichert deren Stabilität, regelt die Mischung der Baumarten, fördert die Artenvielfalt und erfolgt rationell. - Feinerschliessung: Durch konsequente Feinerschliessung wird ein flächiges Befahren des Bodens zu dessen Schonung verhindert.

3.2 Nachhaltige Holznutzung Die Waldbewirtschaftung soll eine dauernde und nachhaltige Erfüllung aller Waldfunktionen (Holznutzung, Schutz vor Naturgefahren, Natur- und Grundwasserschutz, Erholung) ermög- lichen. Die Nachhaltigkeit schliesst eine ökologisch sinnvolle, sozialverträgliche und öko- nomisch effiziente Waldbewirtschaftung ein. Holz hat als einheimischer, natürlicher und nachhaltig produzierter Rohstoff eine wichtige Bedeutung, sowohl als Nutzholz, als auch als Energieholz. Insbesondere das Potenzial des Holzes als Energielieferant ist bei Weitem noch nicht ausgenützt. Eine vermehrte Holznutz- ung und die Substitution anderer Rohstoffe bindet das Treibhausgas CO2 und hat damit eine positive Wirkung auf das Klima.

5 Arbeitspapier zur Waldpflege und Waldverjüngung unter dem Aspekt der Klimaveränderung. Forstamt beider Basel, 20. November 2006.

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Das Holz der öffentlichen Wälder des WEP-Gebietes Homburger- und Eital ist nach den Richtlinien von Q-, FSC- und PEFC-Label zertifiziert. Die Verteilung der Entwicklungsstufen6 des Waldes zeigt auf, dass die Waldungen im WEP- Gebiet nicht nachhaltig aufgebaut sind; sie sind überaltert (Abbildung 2). Insbesondere das starke Baumholz ist im Vergleich mit einer nachhaltigen Entwicklungsstufenverteilung stark übervertreten. Eine Überalterung besteht sowohl bei den öffentlichen (betriebsplan- pflichtigen) Waldeigentümern, als auch beim Privatwald. Im Privatwald ist die Überalterung und das Fehlen der Jungwälder aber deutlicher.

45% öffentlicher Wald 40% Privatwald ganzer Wald 35% nachhaltiges Modell

30%

25%

20% F

l 15% ä c h e

n 10% a n t e

i 5% l

0% Jungwuchs, Schwaches Starkes Schwaches Mittleres Starkes Dickung Stangenholz Stangenholz Baumholz Baumholz Baumholz Entwicklungsstufe

Abbildung 2: Verteilung der Entwicklungsstufen und Flächennachhaltigkeitsmodell (mit einer Umtriebszeit von 130 Jahren) für die öffentlichen Wälder, die privaten Wälder und die gesamte WEP-Region (Quelle: Auswertung Bestandesdatei). Die Modellfläche entspricht der Waldfläche ohne die stufigen Bestände und die Nutzungsverzichtsflächen.

Der aktuelle Holzvorrat beträgt insgesamt ca. 670'000 m3 resp. 352 m3/ha (öffentlicher Wald: 344 m3/ha / Privatwald 380 m3/ha) und liegt damit über den Werten für die Schweiz (340 m3/ha) und jenem des Kantons Basel-Landschaft (342 m3/ha). Insbesondere in den Privatwäldern sind die Vorräte sehr hoch.

6 Entwicklungsstufenverteilung: Analyse, Kapitel 2.8.

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Tabelle 2: Baumartenverteilung in der WEP-Region.

Baumarten Anteil am Vorrat Baumarten Anteil am Vorrat Laubhölzer Nadelhölzer

Buche 49% Fichte 11% Eiche 4% Tanne 9% Esche 8% Föhre 5% Ahorn 7% Übriges Laubholz 5% Übriges Nadelholz 2% Total Laubholz 73% Total Nadelholz 27%

Die Waldbestände bestehen vorwiegend aus Laubholz (73%), wobei die Buche mit knapp 50% die wichtigste Baumart ist (Tabelle 2). Die Nadelhölzer nehmen insgesamt einen Anteil von 27% ein. Die Laubmischwälder sind insgesamt sehr naturnah und standortsgerecht zusammengesetzt.

Tabelle 3: Schätzung des jährlichen nachhaltigen Nutzungspotenzials aller Waldungen in der WEP-Region aufgrund der Ertragsklassen aus der Vegetationskarte (d.h. die Nutzung entspricht etwa dem Zuwachs7).

Ertragsklasse Waldfläche [ha] Nutzung Nutzungsanfall [m3] des Standorts [m3/ha] öffentlich privat öffentlich privat Total Revier Farnsberg Sehr gut 76.8 32.1 10.0 768.0 321.0 1’089.0 Gut 296.3143.1 8.0 2’370.4 1’144.8 3’515.2 Mittel 59.826.3 6.0 358.8 157.8 516.6 Mässig 199.683.4 4.0 798.4 333.6 1’132.0 Schlecht 26.04.5 2.0 52.0 9.0 61.0 Total 658.5289.4 6.6 4’347.6 1’966.2 6’313.8 Revier Homburg Sehr gut 80.9 30.9 10.0 809.0 309.0 1’118.0 Gut 272.8140.3 8.0 2’182.4 1’122.4 3’304.8 Mittel 101.434.6 6.0 608.4 207.6 816.0 Mässig 171.963.9 4.0 687.6 255.6 943.2 Schlecht 47.45.3 2.0 94.8 10.6 105.4 Total 674.4285.1 6.6 4’382.2 1’905.2 6’287.4 WEP-Region 1332.9574.5 6.6 8’729.8 3871.4 12’601.2

7 Zuwachsschätzung: Analyse, Kapitel 2.7.

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Tabelle 4: Aktuelle Holznutzung: Anteile der Sortimente (aufgrund der Werte der letzen 8 Jahre).

Sortiment LaubholzNadelholz Total Öffentlicher Wald: Stammholz 3’450 m3 (60%) 2’205 m3 (90%) 5’655 m3 Industrie- und Brennholz 2’300 m3 (40%) 245 m3 (10%) 2’545 m3 Total 5’750 m3 (100%) 2’450 m3 (100%) 8’200 m3 Privater Wald: Total (alle Sortimente) 1’800 m3 Total Nutzung (ganzer Wald) 10'000 m3

Der Anteil der Zwangsnutzungen infolge Stürmen, Trockenheit und Borkenkäfer war mit mehr als 50% in den letzten Jahren sehr hoch. Es muss auch zukünftig mit einem hohen Anteil an Zwangsnutzungen gerechnet werden. Im ganzen Wald sind zukünftig ca. 13’000 m3 nachhaltig nutzbar (siehe Tabelle 3). Nicht enthalten ist der mittel- bis langfristig mögliche Abbau des Holzvorrates, der insbesondere im Privatwald nötig wäre. Die Betriebsplanung bestimmt im öffentlichen Wald die definitive Nutzungsmenge unter Berücksichtigung von Nutzungsverzichtsflächen, Bestandesstrukturen, Erschliessung und aktuellem Zuwachs. Es gelten folgende Vorgaben für die Betriebsplanungen: - Zielvorrat: 300 bis 350 m3/ha - Bei der Planung der Holznutzung (Hiebsätze) für die einzelnen Waldeigentümer im Betriebsplan müssen die jeweiligen Verhältnisse und Bestandesstrukturen berück- sichtigt werden. Generell zeichnet sich ab, dass im öffentlichen Wald auf den Plateaulagen und im gut erschlossenen / gut wüchsigen Wald bereits viel genutzt und verjüngt wurde. Die künftige Holznutzung kann deshalb hier nicht gesteigert werden. Grosse Holzreserven sind an abgelegenen Hanglagen und im privaten Wald vor- handen. Das Sicherstellen der Arbeitssicherheit ist eine dauernde Aufgabe: Waldeigentümer sollen bei der Vergabe von Holzerei- und Pflegearbeiten an Unternehmer auf die Einhaltung der einschlägigen Bestimmungen zur Arbeitssicherheit beharren. Ein entsprechender Passus kann im Vertrag mit den Unternehmern festgehalten werden. Zur Thematik der Holznutzung bestehen die Objektblätter „Holzabsatz und -verwendung“ und „Holznutzung im Privatwald“.

3.3 Boden- und Grundwasserschutz Um die Bodenfruchtbarkeit möglichst zu erhalten und die natürliche Verjüngung zu gewähr- leisten, sollen Holzernte, Freizeit- und Erholungsnutzung die Böden möglichst wenig beein- trächtigen. Dies gilt speziell für die Hochebenen des Juras (Gelterkinderberg, Rünenberg und Kilchberg). Der Bodenschutz im Rahmen der Erholungsnutzung erfolgt in erster Linie über die Erholungslenkung (vgl. Kapitel 3.7). Es müssen bestandes- und bodenschonende Holzernteverfahren eingesetzt werden. Der bodengebundene Holztransport in Beständen soll grundsätzlich auf Rückegassen erfolgen. Dabei sind die Witterungsverhältnisse zu berücksichtigen. Die Rückegassen werden deshalb vor der Schlaganzeichnung markiert. In schwierigem Gelände erfolgt die Holzbringung mittels Seilkraneinsatz.

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Zum Schutz des Grundwassers werden dauernde, naturnahe und möglichst vielfältige Bestockungen angestrebt, die dem Boden möglichst viel Nitrat entziehen. Der Schutz des Grundwassers in den Schutzzonen 1 und 2 wird im Objektblatt „Grundwasserschutzzonen“ behandelt.

3.4 Schutz vor Naturgefahren Zur Erhaltung und Förderung der Schutzfunktion der Wälder weisen diese einen nachhaltig stabilen Aufbau, eine grosse Durchmesserstreuung, hohe Stammzahlen und keine Blössen auf. Mit einer naturnahen Bestockung und regelmässigen Pflegeeingriffen wird eine mög- lichst hohe Vitalität der Einzelbäume und Stabilität der Bestände angestrebt. Wichtig ist zudem eine dauernde Bestockung, die vor Erosion und damit vor Hangrutschen schützt. In den Waldbächen fällt viel Tot- und Grünholz an, das als Schwemmholz bei Durchlässen und Brücken Probleme verursacht. Durch Verklausungen entstehen Schäden an diesen Bauwerken. Mittels gezielter Stabilitätsdurchforstungen sind in den Wäldern der Bach- böschungen unstabile Bäume zu entnehmen und Mittels Auflichtungen können Rutsch- und Erosionsflächen wieder mit Jungbäumen bewachsen werden. Es soll dabei aber nur so viel Holz entnommen werden, dass die Sicherheit gewährleistet ist. Die Gerinne sind aus Sicherheitsgründen nach Holzschlägen und grösseren Unwettern zu kontrollieren und allenfalls zu räumen. Im Objektblatt „Gräben/Gerinne“ werden einzelne von dieser Thematik besonders betroffene Bereiche speziell behandelt.

3.5 Naturschutz Für mehr als einen Drittel der Pflanzen- und Tierarten ist unser Wald Lebensraum. Die WEP- Region ist aufgrund ihrer naturräumlichen Vielfalt ein ökologisch wertvolles Gebiet. Dabei gilt es im ganzen Wald folgende Aspekte zu beachten: - Erhaltung und Förderung von seltenen und gefährdeten Tier- und Pflanzenarten8: Seltene einheimische Baumarten werden wie bisher durch gezielte Pflege- und Durchforstungseingriffe geschont, gefördert und gepflanzt. Seltene Arten in Kraut- und Strauchschicht werden im Rahmen der forstlichen Massnahmen gefördert. Schutz und Förderung gelten vor allem auch den Lebensräumen. - Erhaltung der natürlichen Pflanzenzusammensetzung in seltenen Waldgesellschaften: In den folgenden seltenen und teilweise kleinflächig vorkommenden Waldgesellschaften ist die natürliche Baumartenzusammensetzung gemäss pflanzensoziologischer Karte zu erhalten oder zu fördern: Blaugras-Buchenwald (16a, 16l), Eiben-Buchenwald (17), Tannen-Buchenwald mit weisser Segge (18*), Farnreicher Tannen-Buchenwald (20), Hirschzungen-Ahornwald (22), Ahorn-Lindenwald (25*), Eschenmischwälder (26 und 27), Flaumeichenwald (38), Farn-Tannenmischwald (48), Orchideen-Föhrenwald (62), Schneeheide-Föhrenwald (65)9. - Waldränder: Ökologisch aufgewertete Waldränder, die einen mit der Landwirtschaft aus- geschiedenen Krautsaum aufweisen, sind wegen ihrer Vernetzungsfunktion für verschie- dene Tierarten besonders wertvoll. Den besonders wertvollen Waldrändern ist ein Objektblatt „Ökologisch und wildbiologisch wichtige Waldränder und –wiesen“ gewidmet. - Stehendes und liegendes Totholz sind Teil des Waldes10. Totholz bietet vielen holz- bewohnenden und holzabbauenden Tieren und Pilzen einen wertvollen Lebensraum. Abgestorbene Einzelbäume werden darum stehen gelassen, sofern davon keine Gefahr für Verkehrswege, Waldbenutzer auf Wegen, für das Forstpersonal oder für den umlie-

8 Vgl. dazu die Zielartenliste in Anhang A6. 9 Nummer der Waldgesellschaft gemäss Standortskartierung. Vgl. Burnand & Hasspacher: „Die Waldstandorte beider Basel.“ 10 vgl. dazu die „Totholz-Charta Waldungen BL/BS“ des Forstamtes beider Basel vom Mai 2006.

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genden Waldbestand ausgeht. Astmaterial und Stammstücke bleiben im Bestand. Im Moment kommen im WEP-Gebiet durchschnittlich 16.0 sv/ha Totholz vor. Damit ist der Zielwert erreicht. - Bekämpfung Neophyten: Neophyten (neu eingeschleppte Pflanzen) können sich rasch ausbreiten und die einheimische Flora verdrängen. Diese Arten gilt es wirkungsvoll zu bekämpfen. Diese Thematik wird im Objektblatt „Invasive Neophyten“ detaillierter behan- delt. Zur Erhaltung der Biodiversität im Wald ist ein „Mosaik“ naturnaher Lebensräume, wie lichte Baumbestände, Feuchtstellen, Schuttfluren u.ä. zu erhalten. Bezüglich kantonale Ziel- setzungen und Grundsätze zum Naturschutz im Wald wird auf die „Konkretisierung Natur- schutz im Wald“ des Forstamtes beider Basel verwiesen.

3.6 Wald und Wild Die Waldbewirtschaftung schafft einen wertvollen Lebensraum für die heimischen Wildtiere. Empfehlungen zu Aufwertungsmöglichkeiten sind im Merkblatt „Rehwildbiotoppflege“ vom Försterverband beider Basel enthalten11. Im Objektblatt „Wildruhegebiete“ sind zusätzliche Massnahmen zur Schonung des Wildbestandes in gewissen Gebieten vorgesehen. Der Wildbestand ist so zu regulieren, dass das Aufkommen der einheimischen und stand- ortstypischen Baumarten möglich ist (Art. 27 Abs. 2 WaG). Die Gefährdung der einzelnen Baumarten ist unterschiedlich, aber es gilt vor allem den Baumarten Tanne, Föhre, Eibe und Edellaubhölzern ein besonderes Augenmerk zu schenken. Die Tanne ist waldbaulich sehr wertvoll und mit ihrem lotrechten Wuchs in vielen Hangwäldern im Jura ein wichtiger Stabilitätsfaktor. Die Edellaubhölzer erhöhen den Naturwert unserer Bestände und sind darüber hinaus ökonomisch wertvolle Hölzer. Technische Wildschadenverhütungsmassnahmen (Zäune, Einzelschütze) sind in begründe- ten Fällen möglich, insbesondere dann wenn der selektive Verbiss trotz nachhaltiger Jagd örtlich zu gross ist. Die Jägerschaft hat den gesetzlichen Auftrag, „den Wildschaden auf ein tragbares Mass zu begrenzen“ (§ 1 Abs. 2 Lit. d kJaG) und mittels Hege „die Erhaltung eines angemessenen Wildbestandes zu gewährleisten“ (§ 20 Abs. 1 kJaG). Aufgrund dieses gesetzlichen Auf- trages müssen die Jäger zur Ausübung ihrer Hegetätigkeiten den Wald in vernünftigem Mass auch mit Fahrzeugen befahren. Die Einwohnergemeinden erteilen die Fahrbewilligungen und können diese bei Missbrauch auch verweigern. Im Bewilligungsverfahren für Veranstaltungen im Wald werden die lokalen Jagdgesell- schaften durch die Einwohnergemeinden zur Anhörung einbezogen.

3.7 Lenkung der Erholungssuchenden und Sportler Die Region Schafmatt – Wisenberg (mit Bad Ramsach und Aussichtsturm) – Bölchen ist ein ganzjährig frequentiertes, attraktives Erholungsgebiet. Die Besucher kommen aus den umliegenden Gemeinden und aus der weiteren Region. Aufgrund der Topografie werden vor allem Wege von Erholungssuchenden und Sportlern beansprucht. Daneben wird insbesondere der Gelterkinderberg für Veranstaltungen wie Orientierungsläufe, Waldläufe, Bikerennen und Schul- und Reitsportanlässe regelmässig genutzt. Zusätzliche Attraktivität für Besucher erfährt die Region durch die Aktivitäten des Vereins „Erlebnisraum Tafeljura“, der den sanften Tourismus fördern möchte. Der bereits realisierte Erlebnispfad „wisenbergwärts“ erfreut sich grosser Beliebtheit; der zweite Pfad „Tecknau- “ ist im Moment in Planung.

11 Merkblatt „Rehwildbiotoppflege“ vom Försterverband beider Basel

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Grundsätzlich ist der Wald für eine den natürlichen Verhältnissen angepasste Erholungs- nutzung frei zugänglich. Erholung, Sport und Naturbeobachtung sollen in einem naturverträg- lichen Rahmen möglich sein. Um Konflikte zwischen den verschiedenen Waldnutzern und eine übermässige Beanspruchung des Lebensraumes Wald zu vermeiden, können Len- kungsmassnahmen ergriffen werden: Bewilligungspraxis bei Veranstaltungen Alle Veranstaltungen mit übermässig starken Immissionen auf Fauna und Flora, reitsport- liche Veranstaltungen mit mehr als 100 Personen, radsportliche Veranstaltungen mit mehr als 200 Personen und übrige Veranstaltungen mit mehr als 300 Personen sind bewilligungs- pflichtig. Laut Dekret über die Bewilligung für Veranstaltungen im Wald sind Gesuche durch die Einwohnergemeinde oder im Falle mehrerer Einwohnergemeinden durch das Forstamt beider Basel zu behandeln. Folgende Unterlagen sind durch die Bewilligungsinstanz zu prüfen: - Waldreservate: In den Schutzverfügungen zu Waldreservaten sind teilweise spezielle Auflagen bezüglich Erholungsnutzung erlassen. Diese reichen bis zu einem generellen Verbot von Veranstaltungen (z.B. Naturschutzreservat Teufleten in Häfelfingen). - Wildruhegebiete (Objektplan im WEP): Maximal eine bewilligungspflichtige Veranstaltung pro Jahr ist in Wildruhegebieten möglich. Neben dauerhaften räumlichen Einschränkungen sind auch temporäre Einschränkungen im Rahmen der Veranstaltungsbewilligung denkbar. Diese können örtlich sein, z.B. Meidung von trittempfindlichen Standorten oder Meidung von Jungwüchsen und Dickungen. Zudem sind zeitliche Einschränkungen wie Meidung der Brut- und Setzzeit (1. April bis 31. Juli) möglich. Die Thematik wird im Objektblatt „Veranstaltungen“ im Detail behandelt. Zur Bewilliguns- praxis für Veranstaltungen im Wald vgl. auch den Plan in Anhang 4. Bewilligungspraxis bei Bauvorhaben Infrastrukturanlagen wie Unterstände, Rastplätze, Sportparcours (z.B. fest installierte Kletter- routen) etc. sind nichtforstliche Kleinbauten und –anlagen gemäss § 15 Abs. 2 kWaV. Diese benötigen eine Bewilligung nach § 15 Abs. 1 kWaV durch den Gemeinderat. Die Ausnahme- bewilligung bedarf der Zustimmung des Forstamtes (§ 15 Abs. 3 kWaV). Ausscheidung von Wildruhegebieten Im vorliegenden WEP wurden Wildruhegebiete ausgeschieden. Die Thematik wird im Objektblatt „Wildruhegebiete“ abgehandelt. Erschliessung und Wegbenutzung Im vorliegenden WEP werden die verschiedenen Erschliessungsanlagen auf dem Plan „Erschliessung und Wegbenutzung“ aufgeführt. Das Waldgesetz legt fest, welche Erschliess- ungsanlage durch wen benutzt werden darf (siehe dazu Kapitel 6). Dazu bestehen auch die Objektblätter „Biken“, „Wanderwege“ und „Reiten“. Aufruf zur Rücksichtnahme und Toleranz Die verschiedenen (Erholungs-)Nutzer des Waldes können nicht in jedem Fall räumlich getrennt werden. Deshalb ist von allen Beteiligten gegenseitige Rücksichtname und Toleranz wichtig. Beispielsweise sind Hunde im Wald an der Leine zu führen.

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4 Waldfunktionen

4.1 Einleitung Die unter Kapitel 3 formulierten Grundsätze für die Bewirtschaftung der Wälder im Hom- burger- und Eital, werden mit der Waldfunktionenplanung konkretisiert. Eine Waldfunktion umfassen jene Aufgaben, die vom Lebensraum Wald erfüllt werden (Wirkungen oder Poten- tial des Waldes) und erfüllt werden sollen (Ansprüche des Menschen). Waldfunktion kann auch mit Waldleistung umschrieben werden. Nicht jedes Waldstück kann alle Waldfunktionen gleichzeitig erfüllen, es müssen Vorrang- funktionen ausgeschieden werden. Einem Waldgebiet wird dann eine Vorrangfunktion zuge- ordnet, wenn z.B. - der Wald ein hohes Holznutzungspotenzial aufweist und gut erschlossen ist  Vorrang Holzproduktion (Kapitel 4.2) - der Wald eine ausgewiesene Schutzfunktion gegenüber Siedlungen oder Verkehrsinfra- strukturen erfüllt  Vorrang Schutz vor Naturgefahren (Kapitel 4.3) - der Wald ein regionales oder lokales Naturschutzpotenzial hat oder ein Naturschutz- gebiet ist  Vorrang Naturschutz (Kapitel 4.4) - der Wald aufgrund seiner Lage (Siedlungsnähe, Parkplatznähe, Topografie) oder seiner vorhandenen Erholungseinrichtungen (z.B. Vitaparcours, Feuerstellen) einen hohen Erholungswert (bzw. Attraktivität) aufweist  Vorrang Erholung (Kapitel 4.5) Die hier festgelegten Vorrangfunktionen sind öffentlich-rechtlicher Natur und haben Priorität vor allfälligen später entstehenden privaten Ansprüchen (z.B. Erholungsnutzungen). Die ver- schiedenen Waldfunktionen sind im Plan „Waldfunktionen“ dargestellt. Auch Wälder, die mit einer Vorrangfunktion belegt sind, sind grundsätzlich multifunktional. Die Vorrangfunktion kommt erst im Konfliktfall bzw. bei einer Interessenabwägung zum Zuge, respektive dient als Grundlage für Finanzhilfen und Abgeltungen an Waldeigentümer. Tabelle 5: Flächen und Anteile der ausgeschiedenen Vorrangfunktionen (die Flächen- angaben stammen aus der Waldfunktionenplan). Waldfunktion Flächen Revier Revier WEP- WEP- Homburg Farnsberg Region Region [ha] [ha] [ha] [%] Vorrang Holzproduktion 610.2 601.7 1'211.9 63.5 Vorrang Schutz vor Naturgefahren 117.4 24.2 141.6 7.4 (bes. Berücksichtigung Naturschutz) 27.0 46.1 73.1 3.8 Vorrang Naturschutz 193.5 160.0 353.5 18.6 Vorrang Erholung flächig 3.1 3.9 7.0 0.4 Wald ohne besondere Vorrangfunktion 8.3 112.0 120.3 6.3 Total 959.5947.9 1’907.4 100.0

Lineare und punktuelle Erholungseinrichtungen (42 km Wanderwege im Wald, 115 km insgesamt; 21 Feuerstellen, 8 Waldhütten und den Aussichtsturm auf dem Wisenberg) sind auf dem Waldfunktionenplan der Übersicht halber nicht flächig ausgeschieden. Würde man dies tun, ergäben sich rund 100 ha (ca. 5%) mit Vorrang Erholung.

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4.2 Vorrang Holzproduktion Bedeutung Diese Wälder weisen ein hohes Holznutzungspotenzial auf (Ertrags- klasse I, II oder III gemäss vegetationskundlicher Kartierung) und sind gut erschlossen. Entwicklungs- In diesen Wäldern wird ein hoher Nutzholzanteil mit viel Holz von guter ziele bis sehr guter Qualität angestrebt. Das Holz kann auf dem Markt gut abgesetzt werden und liefert dem Waldeigentümer einen Deckungsbeitrag an andere Kosten (Wegunter- halt, Jungwaldpflege etc.). Rahmen- Bewirtschaftungsgrundsätze in Kapitel 3. bedingungen Minimalanforderungen nach Waldgesetz und gemäss Zertifizierungs- richtlinien. Bewirtschaftung, Im Rahmen des Waldgesetzes, des Leitbildes Wald und der Bewirt- Pflege schaftungsgrundsätze ist eine naturnahe Bewirtschaftung sichergestellt. Es werden zweckmässige und rationelle Holzernteverfahren sowie dem Verfahren angepasste Maschinen eingesetzt, die eine hohe Wert- schöpfung aus der Holzproduktion ermöglichen. Dabei ist der Bestandes- und Bodenschonung Rechnung zu tragen. In diesen Flächen können auch Gastbaumarten beigemischt sein. Die Baumartenwahl richtet sich nach der vegetationskundlichen Kartierung und den Richtlinien gemäss Q-, FSC- und PEFC-Label. Der Bau von Maschinenwegen ist im Rahmen des Bewilligungs- verfahrens möglich. Förderung Beiträge für Jungwaldpflege gemäss kantonalem Jungwaldpflege- projekt. Seilkran-Beiträge durch Kanton und Bund. Zugehöriger Plan Waldfunktionenplan.

4.3 Vorrang Schutz vor Naturgefahren Bedeutung Bestände an Steilhängen oberhalb von wichtigen Verkehrsachsen (Kantonsstrasse, Bahn) und Siedlungen, die eine Schutzwirkung gegen Steinschlag oder Rutschungen ausüben. Dazu bestehen eine Vorstudie Waldbau B/C im Eital und das Schutzwaldprojekt Homburgertal. Von einzelnen Wäldern oberhalb von Kantonsstrassen und Bahnlinien geht eine Gefahr für die Verkehrswege aus. In einzelnen Bereichen besteht eine Überlappung mit rechtskräftig geschützten Naturschutzobjekten. Entwicklungs- Nachhaltig stabile und dauerhafte Bestockungen schützen die ziele Schutzobjekte ideal. Zur Vermeidung von Hangrutschen sind diese Wälder dauernd mit stabilen, stufigen Beständen bestockt. Bezüglich Schutz vor Steinschlag ist eine hohe Stammzahl anzustreben. Keine Personenschäden und nur geringe Sachschäden unterhalb dieser Wälder. Bei Überlappung mit Naturschutz: Erhaltung und Förderung der besonderen Naturwerte. Rahmen- Die Volkswirtschafts- und Gesundheitsdirektion ist zuständig für die bedingungen Anordnung von Massnahmen zur Sicherung der Anrissgebiete von Rutschen, Erosion und Steinschlag und die Anordnung zur

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Sicherstellung einer minimalen Waldpflege, wo es die Schutzfunktion erfordert (§ 20 KWaV). Bewirtschaftung, Die Pflege der Schutzwälder bzw. die Pflegemassnahmen erfolgen Pflege nach den Grundsätzen des NaiS12. Durch regelmässige Pflege werden stabile Bestände geschaffen und eine Überalterung wird verhindert. Gehäuftes Vorkommen von Starkholz an Steilhängen und „Hänger“ von denen eine Gefahr ausgeht werden vermieden. Kleinflächige Naturverjüngungen sind anzustreben und Blössen nach Möglichkeit zu vermeiden. Hierzu sind Nachpflanzungen mit geeigneten Baumarten möglich. Bei Überlappung mit Naturschutz: Unter Einhaltung der Schutzfunktion gilt es die besonderen Naturwerte mittels gezielten Pflegemassnahmen gemäss Nutz- und Schutzkonzepten zu erhalten und zu fördern. Förderung Die Förderung von Massnahmen in Wäldern mit Vorrang Schutz vor Naturgefahren erfolgt durch Bund und Kanton über das Programm Schutzwald. Bei Überlappung mit Naturschutz: Spezifische Massnahmen zu Gunsten des Naturschutzes werden über das Programm Waldnatur- schutz abgegolten. Zugehörige Plan Waldfunktionenplan.

4.4 Vorrang Naturschutz Bedeutung Es handelt sich um Naturschutzobjekte (kantonale Sonderwald- und Naturwaldreservate und kommunale Naturschutzgebiete) mit lokaler bis nationaler Bedeutung. Die Unterschutzstellung erfolgte z.T. über die Zonenvorschriften Landschaft, über Regierungsratsbeschlüsse oder über Dienstbarkeitsverträge. Das Waldreservatskonzept des Kantons Basel-Landschaft weist weitere Flächen aus, wo die Unterschutzstellung bereits im Gang ist oder für spätere Zeiten empfohlen wird. Auch diese Flächen werden auf dem Plan dargestellt. Entwicklungs- Die bestehende Artenvielfalt im Wald ist zu erhalten bzw. zu fördern. ziele Ein besonderer Schutz gilt seltenen und gefährdeten Arten. An einzelnen Stellen (Naturwaldreservate, Altholzinseln) wird auf die Holznutzung verzichtet und der Altholz- und Totholzanteil gezielt erhöht. Rahmen- Die Bewirtschaftung der Gebiete richtet sich nach den vorhandenen bedingungen Schutzverordnungen und Zonenplan-Reglementen. In diesen Gebieten ist auf einen Wegebau zu verzichten, sofern ein Ausbau des Wegenetzes nicht in den Nutz- und Schutzkonzepten vorgesehen ist. Bewirtschaftung, Die Waldpflege richtet sich nach den vorhandenen Nutz- und Schutz- Pflege konzepten. Förderung Die Abgeltungen des Ertragsausfalls und der Mehraufwände erfolgen durch Bund und Kanton über das Programm Waldnaturschutz, sofern die Objekte von kantonaler Bedeutung sind. Für die kommunalen Objekte sind die Einwohnergemeinden zuständig.

12 BUWAL (2005): Nachhaltigkeit und Erfolgskontrolle im Schutzwald - NaiS

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Zugehöriger Plan Waldfunktionenplan.

4.5 Vorrang Erholung Bedeutung Diese Wälder weisen aufgrund ihrer Lage bzw. ihrer Einrichtungen (z.B. Hütten, Aussichtspunkte, Vitaparcours, Feuerstellen/Rastplätze, Restaurants etc.) einen hohen Erholungswert auf und werden von vielen Erholungssuchenden besucht. Dabei handelt es sich um folgende Schwerpunktgebiete: Wisenberg (mit Bad Ramsach und Aussichtsturm), Zeglingen Skihütte/Felli und das Gebiet Kipp in Gelterkinden und im ganzen Gebiet verteilte Waldhütten und Rastplätze mit Feuerstellen. Lineare und punktuelle Erholungseinrichtungen (42 km Wanderwege im Wald, 115 km insgesamt; 21 Feuerstellen, 8 Waldhütten und den Aussichtsturm auf dem Wisenberg) sind auf dem Waldfunktionenplan der Übersicht halber nicht flächig ausgeschieden. Entwicklungs- Erholung und Sport im Wald sind weiterhin möglich und sie sollen ziele attraktiv bleiben. Die Besucher verhalten sich so, dass die Natur keinen Schaden erleidet. Das Ausscheiden der Vorrangfunktion ermöglicht eine Kanalisierung der Erholungssuchenden und eine Konzentration der Erholungs- anlagen an geeigneten Stellen. Die Bevölkerung soll für den Wald, das Holz und die Natur sensibilisiert werden. Die Bevölkerung weiss, woher das Holz kommt und welche Tiere und Pflanzen auf den Wald als Lebensraum angewiesen sind. Rahmen- Ein struktur- und abwechslungsreicher Wald wird von den Erholungs- bedingungen suchenden als attraktiv empfunden. Für die Erholungssuchenden ist eine angemessene Infrastruktur vorhanden. Bewirtschaftung, Die Bewirtschaftung ist in erster Linie auf die Sicherheit und die Attrak- Pflege tivität für Erholungssuchende ausgerichtet. Gefährliche Dürrständer entlang von Wegen und bei Erholungseinrichtungen werden entfernt. Attraktive Waldbilder werden gezielt gefördert und die bestehenden Infrastrukturanlagen (Waldhütten, Bänke, Feuerstellen etc.) werden unterhalten und wenn nötig erneuert/ausgebaut. Förderung Die Einwohnergemeinden können Erholungseinrichtungen fördern. Den vermehrten Aufwand für die Erholungsnutzung (welcher die Ansprüche für die Holznutzung übersteigt) tragen die Einwohnergemeinden und Nutzniesser. Zugehöriger Plan Waldfunktionenplan und Plan Erschliessung und Wegbenutzung.

4.6 Wald ohne besondere Vorrangfunktion Bedeutung Alle Wälder die nicht mit einer Vorrangfunktion überlagert sind. Alle Waldfunktionen (Holzproduktion, Schutz vor Naturgefahren, Natur- schutz und Erholung) haben die gleiche Priorität. Eine nachhaltige Holzproduktion stellt die Erfüllung fast aller Aufgaben des multi- funktionalen Waldes sicher. Meist handelt es sich um Feldgehölze. Entwicklungs- Der Wald ohne besondere Vorrangfunktion kann dank einer nach- ziele haltigen Holzproduktion seine Funktionen gleichzeitig erfüllen, ohne dass eine Funktion Vorrang hat.

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Die Holznutzung entspricht etwa der Höhe des Zuwachses. Rahmen- Bewirtschaftungsgrundsätze in Kapitel 3. bedingungen Bewirtschaftung, Die Bewirtschaftung erfolgt nach den Prinzipien des naturnahen Pflege Waldbaus. Dieser stellt die Multifunktionalität der Wälder sicher. Förderung Beiträge für Jungwaldpflege gemäss kantonalem Jungwaldpflege- projekt. Seilkran-Beiträge durch Kanton und Bund. Zugehöriger Plan Waldfunktionenplan.

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5 Objekte mit besonderer Zielsetzung

Wo die Bestimmungen zu den Vorrangfunktionen nicht ausreichen, d.h. spezifische Ziel- setzungen bestehen, werden Objekte ausgeschieden. Diese haben in der Regel einen kon- kreten Flächenbezug und sind auf dem Plan „Objekte mit besonderen Zielsetzungen“ auf- geführt. Folgende Objekte wurden ausgeschieden:

H1 Holzabsatz und -verwendung

H2 Privatwald mit grossem Holznutzungspotenzial

N1 Festgesetzte Waldreservatsflächen (inkl. Objektliste)

N2 Potenzielle Waldreservatsflächen (inkl. Objektliste)

N3 Lebensraumaufwertung für Reptilien

N4 Ökologisch und wildbiologisch wichtige Waldränder und -wiesen

N5 Invasive Neophyten

S1 Wald mit besonderer Schutzfunktion

S2 Gräben und Gerinne

E1 Wildruhegebiete

E2 Biken

E3 Wanderwege

E4 Reiten

E5 Veranstaltungen

V1 Grundwasserschutzzonen

V2 Öffentlichkeitsarbeit

V3 Archäologische Schutzobjekte (inkl. Objektliste)

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5.1 Holzabsatz und -verwendung (H1) Lage / Ort (Menge): Ganzes WEP-Gebiet. Ausgangslage: Der Holzabsatz war in den vergangenen Jahren aufgrund der nicht kostendeckenden Preise unbefriedigend. Insbesondere beim Industrie- und Laubnutzholz fehlen regionale Abnehmer. Günstiger sind die Verhältnisse beim Energieholz (lokale Wärmeverbünde, Hozheizkraftwerke) und beim Nadelstammholz (Sägerei Meier in Zeglingen). Holz hat eine wichtige Bedeutung als einheimischer Rohstoff und ist ein bedeutender Energieträger. Obwohl Anzeichen für eine verstärkte Holznachfrage bestehen, müssen für eine nachhaltige Nutzung gute, möglichst regionale und langfristig gesicherte Absatzmöglichkeiten bestehen. Ziele: Die öffentliche Hand setzt vermehrt auf den Rohstoff Holz. Es wird in erster Linie einheimisches Holz verwendet und das Potenzial an Energieholz wird ausgeschöpft. Die Waldeigentümer haben zuverlässige Abnehmer für ihr Holz, die den Rohstoff effizient weiterverarbeiten. Die Bereitstellung und Vermarktung des Holzes erfolgt effizient und nachfragegerecht. Die Versorgung der regionalen Abnehmer wird zu marktüblichen Preisen sichergestellt. Attraktive Arbeits- und Ausbildungsplätze sind in der regionalen Wald- und Holzwirtschaft vorhanden. Umsetzung: Arbeitsschritt Verantwortung Termin Die Einwohnergemeinden setzen sich für die Verwendung von Gemeinderat laufend einheimischem Holz ein. Die Holzenergie ist im Rahmen des Energieholzpotenzials zu Gemeinderat laufend fördern. Den Gemeinden kommt dabei eine zentrale Rolle zu. Sie prüfen die Möglichkeiten, weitere Holzheizungen zu installieren respektive finanziell zu unterstützen. Die Waldeigentümer stellen die Versorgung der regionalen Forstbetrieb laufend Holzabnehmer zu marktüblichen Preisen sicher. Alle Möglichkeiten für Holzwerbung sind zu nutzen: z. B. Forstbetrieb laufend Waldführungen, Brennholzverkauf, Gemeindebulletin etc.

Federführung: Revierförster Beteiligte: Einwohner- und Bürgergemeinden, Holzkäufer, evtl. Private Koordination: - Kosten/Finanzierung: Einwohnergemeinden Förderbeiträge für Holzheizungen (Amt für Umweltschutz und Energie) Grundlagen: Potenzialberechnungen in Kapitel 3.2.

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5.2 Privatwald mit grossem Holznutzungspotenzial (H2) Lage / Ort (Menge): Privatwald der Ertragsklassen I bis III (370 ha), vgl. Objektplan Ausgangslage: Im kleinparzellierten Privatwald ist es sehr aufwändig, effiziente Holzschläge durchzuführen und Holz auf den Markt zu bringen. Die Privatwälder sind stark unternutzt. Viele Privatwälder weisen daher ein grosses Holznutzungspotenzial auf (hohe Wuchskraft, viel Holz), sind aber in eher schlechtem Pflegezustand. Die Erschliessung ist teilweise ungenügend. Ziele: Vermehrte Holznutzung in den Privatwäldern, d.h. es werden grössere Holzmengen im Privatwald geschlagen. Vermehrte Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Privatwald- eigentümern (gemeinsame und grössere Holzschläge). Optimierung der Erschliessung. Umsetzung: Arbeitsschritt Verantwortung Termin Regelmässige Informationen für die Privatwaldeigentümer Revierförster jährlich über den Holzmarkt und andere Aktualitäten im Wald. Bildung von Bewirtschaftungseinheiten und Überprüfung der Revierförster laufend Erschliessung. Bündelung der Holzernte und des Verkaufs durch koordinierte Revierförster laufend Eingriffe über verschiedene Eigentümer.

Federführung: Revierförster Beteiligte: Privatwaldeigentümer, Kreisforstingenieur Projekt zur Förderung der Bewirtschaftung der Privatwälder Koordination: (Waldwirtschaftsverband beider Basel) Kosten/Finanzierung: Holzerlöse decken die Kosten der Privatwaldeigentümer. Die Beratung (Anzeichnen) durch den Forstdienst wird durch den Kanton finanziert. Grundlagen: Potenzialberechnungen über Privatwald im Kapitel 3.2

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5.3 Festgesetzte Waldreservatsflächen (N1) Lage / Ort (Menge): Gemäss nachfolgender Tabelle (269 ha), vgl. Objektplan Ausgangslage: Im WEP-Perimeter ist bereits eine Fläche von 269 ha (14.1%) Waldreservaten (Naturschutzgebiete) rechtskräftig unter Schutz gestellt. Ziele: Zu Arten- und Biotopschutzzielen vgl. Nutz- und Schutzkonzepte der jeweiligen Waldreservate. Ruhige Erholungsnutzung in den Schutzperimetern. Umsetzung: Arbeitsschritt Verantwortung Termin Pflege und Bewirtschaftung unter Berücksichtigung der Revierförster laufend festgelegten Nutz- und Schutzziele. Berücksichtigung bei Veranstaltungsbewilligungen: Einwohner- laufend Zurückhaltende Bewilligungspraxis bei Anlässen und gemeinden, Einrichtungen im Wald. Kreisforst- ingenieur

Federführung: Kreisforstingenieur Beteiligte: Waldeigentümer, Naturschutzfachstelle, Forstamt beider Basel, Revierförster, Sportamt, Einwohnergemeinde Koordination: - Kosten/Finanzierung: Programm Naturschutz im Wald (Kanton Basel-Landschaft) Grundlagen: Nutz- und Schutzkonzepte Schutzverordnungen des Regierungsrates

Vgl. zu diesem Objektblatt auch Tabelle 6 „Festgesetzte Waldreservate“ auf der Folgeseite.

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Tabelle 6: Festgesetzte Waldreservate.

Rechtsgrundlage, Nr. Gemeinde WRK, Nr. Name / Objekt Hinweise / Rahmenbedingungen / Pflege Schutzstatus Nf1 Gelterkinden B9 Sissacher-, Böckter-, RRB 1779 vom Eigentum der BG Rickenbach in Gelterkinden Rickenbacher-Fluh / Chienberg 28.11.2006 Pflege gemäss Schutzkonzept Nf2 Diepflingen/ A19 Rebhalde/Rehhag/Schöffleten RRB 1694 vom z.T. Vorrang Schutzwald; Rest Pflege gem. Schutzkonzept Gelterkinden 7.9.1999 teilw. Naturwaldreservat Dienstbarkeitsvertrag Bürgergemeinde Gelterkinden: Dienstbarkeitsvertrag vom 27.3.1998 Nf3 Rünenberg, B17 Eselfluh/Krintal/ Stolten RRB 1798 vom z.T. Vorrang Schutzwald; Rest Pflege gemäss Schutzkonzept Häfelfingen, 11.12.2007 teilw. Naturwaldreservat, geplantes Projekt zur Auenwald- Rümlingen aufwertung Nf4 Gelterkinden A18 Zangenweidli RRB 1608 Pflege gemäss Schutzkonzept 16.10.2001 Nf5 Rünenberg B16 Scheidegg RRB 1800 vom z.T. Vorrang Schutzwald; Rest Pflege gemäss Schutzkonzept 11.12.2007 Nf6 Wittinsburg A21 Steingrube RRB 3238 vom Pflege gemäss Schutzkonzept 21.12.1993 Nf7 Wittinsburg A20 Rüti RRB 1798 vom Pflege gemäss Schutzkonzept 21.9.1999 Nf8 Häfelfingen A26 Wisenberg RRB 1557 vom Pflege gemäss Schutzkonzept 8.8.2000 Nf9 Häfelfingen A25 Teufleten RRB1556 vom Naturwaldreservat 8.8.2000 Nf10 Tecknau A17 Eital RRB 1523 vom z.T. Vorrang Schutzwald; Rest Pflege gemäss Schutzkonzept 25.9.2001 Teilw. Naturwaldreservat Nf11 Tecknau A16 Sommerhalde RRB 106 vom z.T. Vorrang Schutzwald; Rest Pflege gemäss Schutzkonzept 14.1.1997

RRB mit Regierungsratsbeschluss rechtskräftig unter Schutz gestellt

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5.4 Potenzielle Waldreservatsflächen (N2) Lage / Ort (Menge): Gemäss nachfolgender Tabelle (227.4 ha), vgl. Objektplan Ausgangslage: Im Waldfunktionenplan sind auch die potenziellen kantonalen Waldreservate als Vorrang Naturschutz bezeichnet. Diese sind grösstenteils bereits kommunal geschützt, d.h. in der Zonen- planung als Naturschutzgebiete ausgeschieden. Bei den Waldreservaten Np7 und Np10 (vgl. Tabelle 7) ist die kantonale Unterschutzstellung in Arbeit. Durch das Waldreservat Np1 soll eine längerfristig geplante Verbindung der bestehenden Waldreservate Schöffleten und Chrindel zu einem Grossreservat von über 150 ha entstehen. Ziele: Mit allen Beteiligten ausgearbeitete Schutz- und Pflegekonzepte liegen vor und werden vom Regierungsrat mittel- bis längerfristig (gemäss Prioritätenliste) festgesetzt. Die Abgeltungen erfolgen an die Waldeigentümer. Zu Arten- und Biotopschutzzielen vgl. Waldreservatskonzept beider Basel. Angemessener Anteil von Nutzungsverzichtflächen wird im Rah- men der Unterschutzstellungen festgelegt (Flächenziel: insgesamt mind. 5 % der Waldfläche, Stand per 31.12.07: 3.0%) Ruhige Erholungsnutzung in den Schutzperimetern. Umsetzung: Arbeitsschritt Verantwortung Termin Ausarbeiten von Nutz- und Schutzkonzepten, Verhandlung mit Kreisforst- ab 2009 den Beteiligten. ingenieur, Naturschutz- fachstelle Festsetzung der Nutz- und Schutzkonzepte mittels Regierungsrat ab 2009 Regierungsratsbeschlüssen und Abgeltungen. Berücksichtigung bei Veranstaltungsbewilligungen: Einwohner- laufend Zurückhaltende Bewilligungspraxis bei Anlässen und gemeinden, Einrichtungen im Wald. Forstamt beider Basel

Federführung: Kreisforstingenieur Beteiligte: Waldeigentümer, Einwohnergemeinden, Naturschutzfachstelle, Forstamt beider Basel, Revierförster, Sportamt Koordination: - Kosten/Finanzierung: Programm Naturschutz im Wald (Kanton Basel-Landschaft) Grundlagen: Waldreservatskonzept beider Basel

Vgl. zu diesem Objektblatt auch Tabelle 7 „Potenzielle Waldreservate“ auf der Folgeseite.

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Tabelle 7: Potenzielle Waldreservate. ZPL = Zonenplan Landschaft der Gemeinden, WRK = Waldreservatskonzept.

Name / Rechtsgrundlage, Nr. Priorität Gemeinde WRK, Nr. Planung Hinweise / Rahmenbedingungen / Pflege Objekt Schutzstatus Np1 III Rünenberg, V4 Schöffleten Längerfristig: kant. Verbindung zu Grossreservat von 150 ha Gelterkinden Unterschutzstellung Np2 III Gelterkinden 92 Scheidegg ZPL Längerfristig: kant. Unterschutzstellung Np3 II Wittinsburg 98 Schoren / ZPL Unterschutzstellung kantonal Barmen Np4 III Wittinsburg 99 Chamber z.T. ZPL Längerfristig: kant. Geotop Unterschutzstellung Np5 II Buckten, 102 Buckterfluh z.T. ZPL Unterschutzstellung kantonal Reptilienaufwertung (Auflichtung Fluh) Läufelfingen Np6 II Läufelfingen, 103 Homberg z.T. ZPL Unterschutzstellung kantonal Reptilienaufwertung (Auflichtung Ruine) Buckten Np7 I Läufelfingen 105 Wisenberg / kantonale Unterschutz- Gipsgrube: Pflege gem. Schutzkonzept Bitzen stellung in Vorbereitung teilw. Naturwaldreservat Np8 III Läufelfingen 104 Rotacher ZPL Längerfristig: kant. Pflege durch Pro Natura und Eigentümer Unterschutzstellung Np9 III Läufelfingen, 106 Schmutz- Längerfristig: kant. Bearbeitung zusammen mit Eptingen Eptingen berg Unterschutzstellung Np10 I Zeglingen A49/94 Gipsgrube ZPL kantonale Unterschutz- Pflege gemäss Schutzkonzept stellung in Vorbereitung Np11 I Zeglingen 93 Zig ZPL Unterschutzstellung kantonal Sofortmassnahme Reptilienaufwertung (Auflichtung Zigfluh) Np12 - Zeglingen 94 Leutschen- Längerfristig: kant. Sofortmassnahmen Reptilienaufwertung berg / Unterschutzstellung prüfen (Leutschenfluh, Isenfluh) Isenfluh ungelöster Konflikt, Einsprache durch Private, Gemeinderat und Bürgergemeinde. Teilgebiete als Naturwaldreservat geeignet Np13 III Kilchberg keine Giessen ZPL Längerfristig: kant. Unterschutzstellung

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5.5 Lebensraumaufwertung für Reptilien (N3) Lage / Ort (Menge): Verschiedene Felsköpfe und Geröllhalden ausserhalb der fest- gesetzten Waldreservate (vgl. Objektplan) und entlang des Bahn- dammes im Homburgertal (insgesamt 22.4 ha, davon 13.2 ha im Wald). In den bestehenden Waldreservaten werden bereits Reptilienlebensräume unerhalten. Ausgangslage: Die ehemals stark besonnten Lebensräume von Reptilien im Wald verdunkeln durch die ausbleibende Holznutzung immer mehr. Ein weiterer Grund für den Rückgang der Reptilien ist die Intensivie- rung der Landwirtschaft. Damit gehen lebenswichtige Biotope für die gefährdeten Reptilien verloren. Im WEP-Gebiet liegen verschiedene, im Reptilieninventar enthaltene, wertvolle Lebensräume für Reptilien mit grossem aufwertungspotenzial (Leutschenfluh, Zigfluh, Ruine Homburg, Buckterfluh, Steingrube Läufelfingen etc.). Der Bahndamm im Homburgertal ist besonders für die Schlingnatter sehr wertvoll. Ziele: Freihalten und Sicherstellen einer genügenden Besonnung der wertvollen Lebensräume für Reptilien (Schling- und Ringelnatter, Zaun, Wald- und Mauereidechse) und damit auch Förderung weiterer Licht- und Wärmeliebender Tier- und Pflanzenarten. Umsetzung: Arbeitsschritt Verantwortung Termin Starkes Auslichten der Felsköpfe, Geröll- und Schuttfluren. Revierförster, laufend Wald- eigentümer Kontinuierliche Waldrandpflege: auflichten des Übergangs Revierförster, laufend Wald-Offenland entlang des Bahndammes im Homburgertal. Wald- eigentümer Erstellen von Kleinstrukturen wie Ast- und Steinhaufen. Revierförster, laufend Wald- eigentümer Federführung: Kreisforstingenieur Beteiligte: Waldeigentümer, Forstamt beider Basel, Naturschutzfachstelle, Revierförster Koordination: - Kosten/Finanzierung: Programm Naturschutz im Wald (Kanton Basel-Landschaft) für kantonale Objekte, einzelne Projekte finanziert durch Stiftungen. Grundlagen: Reptilieninventar.

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5.6 Ökologisch und wildbiologisch wichtige Waldränder und -wiesen (N4) Lage / Ort (Menge): Insgesamt 174 km Waldränder in der WEP-Region, 45 km Wald- ränder von kant. Bedeutung, 14 km in Waldreservaten (insgesamt 34% Waldränder mit kant. Bedeutung), vgl. Objektplan. Ausgangslage: Strukturreiche Waldränder sind ein ökologisch wertvoller Lebens- raum für viele seltene und gefährdete Arten und schützen den dahinter liegenden Wald ideal vor Stürmen. Zunehmende fehlende Pflege der Offenlandflächen am Waldrand führt dazu, dass Flächen verbuschen und schliesslich zu Wald werden. Vor allem Waldbuchten und Waldwiesen sind von der Verwaldung bedroht, da sie abgelegen und schlecht erschlossen sind. Die Verwaldung ist vor allem aus biologischen Gründen uner- wünscht, da damit Möglichkeiten für Wildaustritt / Äsung und kilometerweise wertvolle Waldränder verloren gehen. Ziele: Aufwertung der Waldränder als ökologisch wertvoller und struktur- reicher Übergangslebensraum. Flächenziel: 2% der Waldfläche respekt. mind. 25 km Waldränder à 15 m Tiefe von regionaler Bedeutung gemäss Konzept Naturschutz im Wald. Verhindern der Verwaldung von biologisch wertvollem Offenland durch gezielte Zusammenarbeit Forstdienst-Landwirtschaft. Umsetzung: Arbeitsschritt Verantwortung Termin Waldrandpflege nach Konzept zur ökologischen Aufwertung Revierförster, laufend der Übergangszone Offenland-Wald. Gezielte Förderung von Waldeigen- beerentragenden Arten und Dornensträuchern. tümer Zurückdrängen des Waldes an speziell von Verwaldung Revierförster, periodisch betroffenen bzw. gefährdeten Orten. Landwirt Von grosser Wichtigkeit ist eine konsequente Nachpflege des Bewirtschafter laufend Offenlandes durch die landwirtschaftliche Bewirtschaftung. Offenland, Landwirtschaft- liches Zentrum

Federführung: Kreisforstingenieur Beteiligte: Waldeigentümer, Einwohnergemeinden, Revierförster, Natur- schutzfachstelle, Landwirtschaftliches Zentrum, Bewirtschafter Offenland Kosten/Finanzierung: Waldrand mit regionaler Bedeutung: Programm Naturschutz im Wald (Kanton Basel-Landschaft) für Pflege des Waldrandes Waldrand mit kommunaler Bedeutung: Einwohnergemeinden. Öffentliche und private Stiftungen (Waldrandpflegeprojekte) Ökologische Ausgleichszahlungen für Massnahmen im Offenland (Landwirtschaftliches Zentrum) Grundlagen: Waldrandpflegekonzept für das Forstrevier Homburg vom 13. April 2007 (Genehmigung), Waldrandpflegekonzept für das Forstrevier Farnsberg vom 22. Juli 2005 (Genehmigung)

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5.7 Invasive Neophyten (N5) Lage / Ort (Menge): Objekt ohne direkten Flächenbezug. Ausgangslage: Gebietsfremde, invasive Pflanzenarten, welche einheimische Arten verdrängen nehmen im Wald stark zu. Dazu gehören z.B. das Drüsige Springkraut, der Sommerflieder, der Riesenbärenklau, die Spätblühende und die Kanadische Goldrute, der Japanknöterich und weitere Arten. Eine kantonale Arbeitsgruppe widmet sich momentan der Thematik der invasiven Neophyten (auch ausserhalb des Waldes). Ziele: Verhindern einer weiteren Ausbreitung der problematischen Arten. Umsetzung: Arbeitsschritt Verantwortung Termin Festlegen der prioritär zu bekämpfenden Neophyten im Wald. Forstamt beider 2009 Basel Kartierung der Standorte der zu bekämpfenden Neophyten Revierförster ab 2009 und Kostenschätzung der Bekämpfungsmassnahmen im Rahmen eines Projektes. Finanzierung der Bekämpfungsmassnahmen sicherstellen. Forstamt beider 2011 Basel Bekämpfung der Neophyten. Revierförster ab 2011 Federführung: Kreisforstingenieur Beteiligte: Revierförster, Waldeigentümer, Naturschutzfachstelle, Forstamt beider Basel, Einwohnergemeinden Koordination: Vorhaben der kantonalen Arbeitsgruppe zur Thematik, Natur- schutzfachstelle Kosten/Finanzierung: Noch offen. Grundlagen: Freisetzungsverordnung Art. 43 Infoblätter zu invasiven gebietsfremden Pflanzenarten von der Schweizerischen Kommission für die Erhaltung von Wildpflanzen (www.cps-skew.ch) Kursdokumentation: Kurs für Förster vom 25. August 2006

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5.8 Wald mit besonderer Schutzfunktion (S1) Lage / Ort (Menge): Entlang von Kantonsstrassen und Bahnlinien und oberhalb von Siedlungsgebieten (141.6 ha) im Homburger- und Eital, vgl. Objektplan. Ausgangslage: Diese Wälder schützen wichtige Strassenverbindungen, Bahnlinien und Siedlungen vor Steinschlag und Hangmuren. Die Wälder schützen Sachwerte und Menschenleben. Die Wälder entsprechen gemäss der Terminologie des Bundes den Wäldern mit Schutzfunktion. Dazu bestehen eine Vorstudie Waldbau B/C im Eital und das Schutzwaldprojekt Homburgertal. Ziele: Der Wald erfüllt seine besondere Schutzfunktion nachhaltig und uneingeschränkt. Auf und an den Strassen, Bahnlinien und Siedlungen entstehen keine Schäden infolge Steinschlag und Rutschungen. Die Verkehrssicherheit ist gewährleistet. Umsetzung: Arbeitsschritt Verantwortung Termin Ausarbeitung von Pflegeprogrammen für den Schutzwald Revierförster 2009 aufgrund der bestehenden Vorstudie. Abschluss von Leistungsvereinbarungen. Kreisforstin- 2009, genieur, Wald- periodisch eigentümer Pflege der Schutzwälder gemäss Leistungsvereinbarung. Waldeigen- laufend Massnahmen zur Pflege der Wälder können angeordnet tümer, Kreis- (Kreisforstingenieur) werden. forstingenieur Federführung: Kreisforstingenieur Beteiligte: Forstamt beider Basel, Waldeigentümer, Revierförster, SBB, Tiefbauamt (bei Kantonsstrassen), Einwohnergemeinden, weitere Nutzniesser Koordination: - Kosten/Finanzierung: Programm Schutzwald (Bund und Kanton), Nutzniesser Grundlagen: Nachhaltigkeit im Schutzwald (NaiS)

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5.9 Gräben und Gerinne (S2) Lage / Ort (Menge): Verschiedene Bäche und Gräben im WEP-Perimeter, vgl. Objektplan. Ausgangslage: Dürrholz und Wurzelstöcke in Bächen und Gerinnen behindern bei Hochwasser nach Dauer- und Gewitterregen immer wieder den Wasserabfluss und führen zu verstopften Durchlässen und Überschwemmungen mit Sachschäden. Ziele: Wenig Verklausungen und Verminderung der Schäden an Infrastruktur infolge Überschwemmungen. Verbesserte Stabilität der Bacheinhänge und deren Bestockungen. Umsetzung: Arbeitsschritt Verantwortung Termin Räumen der Gerinne nach Holzschlägen. Waldeigen- laufend tümer Kontrollgänge der gefährdeten Gebiete, v.a. nach Gewitter- Revierförster periodisch oder Dauerregen. Räumen der kritischen Stellen (inkl. Grabeneinhänge). Revierförster periodisch

Federführung: Revierförster Beteiligte: Einwohnergemeinden, Waldeigentümer, Revierförster, Tiefbauamt Abteilung Wasserbau Koordination: Kosten/Finanzierung: Einwohnergemeinden, denkbar sind auch Arbeitseinsätze in Fronarbeit (z.B. Zivilschutz), Waldeigentümer (bei Holzschlägen) Grundlagen: Gefahrenhinweiskarte, Gefahrenkarte (ab 2011)

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5.10 Wildruhegebiete (E1) Lage / Ort (Menge): 106 ha, vgl. Objektplan Ausgangslage: Erholungsnutzung, besonders die alltäglich Nutzung durch Spazier- gänger, Hunde, Kleingruppen etc. führt punktuell zu einer über- mässigen Störung des Wildes und der Bodenbrüter. Besonders betroffen sind die ebenen Waldgebiete (z.B. Tafeljurahochebene Gelterkinden, Rünenberg, Kilchberg, im Bereich der bestehenden OL-Karten). Kein grosses Störungspotential besteht abseits der Wege in den Steilhanggebieten mit hauptsächlich linearer Erholungsnutzung auf Wegen (z.B. Homburgertal). Ziele: Schaffung von ungestörten Räumen, welche Bodenbrütern und Wild a) als Einstandsgebiete (Deckungen), b) als Zufluchtsgebiete bei Beunruhigungen, c) zur Brut und Aufzucht und d) als ungestörte Austrittgebiete dienen. Ermöglichen eines Nebeneinanders von individuellen Erholungs- suchenden/Kleingruppen/Veranstaltungen und von Wild/Bodenbrütern. Erreichen von Individualsportlern und Veranstaltern von nicht bewilligungspflichtigen Anlässen. Umsetzung: Arbeitsschritt Verantwortung Termin Beschilderung der Ruhezonen mit Hinweistafeln an markanten Einwohner- 2010 Punkten mit Verhaltenshinweisen (Hunde an der Leine führen, gemeinden zu Fuss und mit Sportgeräten auf Strassen und Wege bleiben). Information von OL-Vereinen, IG Baselbieter Sportverbände, Einwohner- 2010 Schulen, Pfadi, etc und der Öffentlichkeit. gemeinden Lenkung der Waldbesucher durch Erschwerung des Zutrittes Forstbetriebe laufend mittels liegengelassenen Ästen, Markierung der Grenzen der Ruhezonen im Gelände. Flankierende waldbaulichen Mass- nahmen im Sinne der Wildbiotophege (stufige Waldränder). Die im Objektplan bezeichneten Gebiete werden als Kreisforst- 2014 Zwischenergebnis festgesetzt. Überprüfung der Ausscheidung ingenieur von Wildruhegebieten nach 5 Jahren mit den Beteiligten. Federführung: Kreisforstingenieur Beteiligte: Einwohnergemeinden, Jägerschaft, Revierförster, Fachstelle für Jagd, Regionaler OL-Verband Nordwestschweiz Koordination: Veranstaltungen (E4) Kosten/Finanzierung: Beschilderung durch Einwohnergemeinden (Informationstafeln sind zum Selbstkostenpreis bei der Fachstelle für Jagd zu beziehen) Grundlagen: kant. Jagdgesetz (§ 32) und Verordnung (§ 23) bestehende OL-Karten Gelterkinderberg, Grossholz, Schafmatt

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5.11 Biken (E2) Lage / Ort (Menge): Verschiedene Problemstrecken mit Bikern auf Wanderwegen. Ausgangslage: Biken ist auf Waldstrassen erlaubt und im übrigen Waldareal verboten. Im ganzen Gebiet werden einzelne verbotene Wege durch Biker benutzt. In der Singletrail Map werden Routen vorgeschlagen, die auf vielen Strecken für Biker verboten sind und an einzelnen Stellen sogar gefährlich sind. Besonders für das Gebiet Wisenberg wurde auf Konflikte zwischen Bikern und Wanderern hingewiesen. Ziele: Lenkung der Biker auf die explizit dafür vorgesehene Routen bzw. LKW-befahrbare Strassen bzw. Reduktion der Konflikte mit Wanderern. Durchsetzen des Fahrverbots auf nicht speziell markierten Wanderwegen und abseits der Wege. Das Vorgehen und Verfahren zur Signalisation von Bikerouten bzw. gesperrten Strecken ist bekannt. Umsetzung: Arbeitsschritt Verantwortung Termin Information und Aufklärung zur gegenseitigen Einwohner- bis 2010 Rücksichtnahme der Waldbesucher (Wanderer und Biker): gemeinden – Informationskampagne (Medien, Gemeindebulletins, etc.) – Im Raum Wisenberg, Chrindel: Aufstellen von Infotafeln an geeigneten Stellen (Ramsach, Egg, etc.) Im Raum Wisenberg, Chrindel: Zurückhaltende Signalisation Einwohner- bis 2010 von besonders problematischen Stellen (siehe Erschlies- gemeinden sungsplan); Ermöglichung von Bikerouten auf den Wisenberg, die auch von Wanderern als solche erkannt werden können. Einzelne Strecken abseits von Waldstassen, auf welchen Einwohner- bis 2010 Biker zugelassen werden (siehe Erschliessungsplan) werden gemeinden beschildert. Die Öffentlichkeit ist darüber entsprechend zu informieren. Erlass einer entsprechenden Verfügung nach Anhörung aller Beteiligten. Für den Fall, dass die oben erwähnten Massnahmen keinen Einwohner- ab 2010 Erfolg haben: regionale und lokale Signalisation der gemeinden Bikerouten bzw. gesperrten Strecken mit entsprechender Durchsetzung.

Federführung: Kreisforstingenieur Beteiligte: Einwohnergemeinden, Waldeigentümer, Bikevereinigungen, Forst- amt beider Basel, Fachstelle Fuss- und Wanderwege, Revierförster Koordination: Gemeinde- und Kantonsübergreifend (Wisen SO). Kosten/Finanzierung: Koordinationsaufwand beim Forstamt beider Basel, Signalisation und Vollzug durch Einwohnergemeinden. Grundlagen: Kantonales Waldgesetz § 10 und kantonale Waldverordnung § 15, eidg. Strassenverkehrsgesetz Art. 43 (Verkehrstrennung) Verhaltenskodex für Mountainbiker (vgl. Anhang A1) Schutzverordnungen der Waldreservate Signalisation gemäss VSS-Norm SN 640 829a

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5.12 Wanderwege (E3) Lage / Ort (Menge): Ganzes WEP-Gebiet, vgl. Plan „Erschliessung und Wegbenützung“ Ausgangslage: Im WEP-Gebiet besteht ein Netz von offiziellen Wanderwegen gemäss dem Regionalplan Fuss- und Wanderwege. Ziele: Freie, gefahrenlose und konfliktfreie Begehbarkeit der markierten Wandwege. Sichergestellter Unterhalt der markierten Wanderwege. Die Wanderwege sind gemäss VSS-Norm signalisiert. Die Signalisation wird regelmässig kontrolliert und unterhalten. Wanderwege haben keine Hartbeläge (Bundesgesetz über Fuss- und Wanderwege, Art. 7.2d) Umsetzung: Arbeitsschritt Verantwortung Termin Sicherstellen einer freien und gefahrenlosen Begehbarkeit der Einwohner- laufend markierten Wanderwege (laufender Unterhalt). gemeinden Signalisation und deren Kontrolle der Wanderwege. Verein Wander- laufend wege beider Basel13 Meldung von Markierungslücken im Wanderwegnetz infolge Revierförster laufend Waldarbeiten oder Windwurf. Keine Mehrfachnutzung (Biken, Reiten) auf dafür nicht Einwohner- laufend geeigneten Wanderwegen. gemeinden Federführung: Einwohnergemeinden Beteiligte: Einwohnergemeinden, Revierförster, Fachstelle für Fuss- und Wanderwege, Kreisforstingenieur Koordination: Biken (E2), Reiten (E4) Kosten/Finanzierung: Unterhalt der Wanderwege: Einwohnergemeinden Signalisation: Kanton, Leistungsvereinbarung mit dem Verein Wanderwege beider Basel Grundlagen: Kantonales Wanderwegnetz gemäss Regionalplan Fuss- und Wanderwege. Strassengesetz Kanton Basel-Landschaft, § 21.

13 im Auftrag der Fachstelle für Fuss- und Wanderwege (ARP)

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5.13 Reiten (E4) Lage / Ort (Menge): Ganzes WEP-Gebiet Ausgangslage: Das Reiten im Wald ist auf befestigten Waldstrassen erlaubt, im übrigen Wald dagegen verboten. Einzelne Wege sind bereits mit Reitverbot signalisiert. Die Einwohnergemeinden und Waldeigentümer können das Reiten auf unbefestigten Wegstrecken gestatten, soweit die Walderhaltung und Naturwerte nicht darunter leiden. Sie können sich gegebenenfalls über ein richterliches Verbot gegen das Reiten zur Wehr setzen. Ziele: Keine Konflikte zwischen Reitern und anderen Waldbenutzern. Konfliktfreie Nutzung der erlaubten Reitstrecken durch die Reiter. Keine übermässigen Schäden an den Waldwegen durch Reiter.

Umsetzung: Arbeitsschritt Verantwortung Termin Bereits signalisierte Reitverbote (z.B. in Grundwasserschutz- Reiter immer zonen) sind einzuhalten. Allfällige Beschilderung speziell ausgewiesener Reitstrecken Einwohner- periodisch bzw. Sperrungen durch die Einwohnergemeinden nach gemeinden Anhörung aller Beteiligten.

Federführung: Kreisforstingenieur Beteiligte: Einwohnergemeinden, Revierförster, Reiter (Reiterorganisationen), Forstamt beider Basel, Waldeigentümer, Fachstelle für Fuss- und Wanderwege Koordination: Biken (E2), Wanderwege (E3) Kosten/Finanzierung: Einwohnergemeinden Grundlagen: Kantonales Waldgesetz § 10 und kantonale Waldverordnung § 15 Anhang A3 „Verhaltenskodex für Reiter“

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5.14 Veranstaltungen (E5) Lage / Ort (Menge): Ganzes WEP-Gebiet. Ausgangslage: Von verschiedenen Waldnutzern (Jäger, Naturschützer, Einwohner- gemeinden, Waldeigentümer) liegen Störungsmeldungen bezüglich Veranstaltungen vor (Störungen von Wild, Lärm, Abfall, Häufung von Veranstaltungen im gleichen Gebiet etc.). Gleichzeitig befürchten Orientierungsläufer allzu starke Einschränkungen. Ziele: Eingrenzung der Einwirkung bzw. Störung von Flora und Fauna durch Veranstaltungen. Ermöglichen von naturverträglichen Veranstaltungen. Begrenzung der Konflikte zwischen Veranstaltungen mit anderen Waldnutzern. Umsetzung: Arbeitsschritt Verantwortung Termin Erteilen von Veranstaltungsbewilligungen nach Vernehm- Einwohner- laufend lassung bei interessierten Stellen (vgl. dazu Plan zur gemeinden, Bewilligungspraxis für Veranstaltungen im Wald in Anhang 4 Kreisforst- und www.wald-basel.ch) . ingenieur In Wildruhegebieten finden keine Veranstaltungen statt. Einwohner- laufend gemeinden, Kreisforst- ingenieur Die Bestimmungen der bestehenden Naturschutzgebiete Einwohner- laufend (generelle Bewilligungspflicht für Veranstaltungen, keine gemeinden, Veranstaltungen in der Brut- und Setzzeit (1. April bis 31. Juli), Kreisforst- Sperrgebiete, besondere Auflagen) und der Wildruhegebiete ingenieur werden eingehalten. Bei der geplanten Unterschutzstellung von Waldreservaten Kreisforst- laufend wird die Verhältnismässigkeit und Ausgewogenheit von ingenieur Einschränkungen im Einzelfall geprüft. Permanente Sperrgebiete für Veranstaltungen werden nur in natur- schützerisch begründeten Einzelfällen festgelegt. Bei der Revision bestehender OL-Karten bzw. der Regionaler OL- laufend Neuerarbeitung einer OL-Karte werden das Forstamt beider Verband Nord- Basel und die Naturschutzfachstelle beigezogen. westschweiz Federführung: Kreisforstingenieur Beteiligte: Einwohnergemeinden, Forstamt beider Basel, Fachstelle Jagd, Revierförster, Veranstalter, Jagdgesellschaften, lokale Naturschutz- vereine, Naturschutzfachstelle, Regionaler OL-Verband NWS Koordination: Wildruhegebiete (E1), Festgesetzte Waldreservatsflächen (N1), Potenzielle Waldreservatsflächen (N2) Kosten/Finanzierung: - Grundlagen: Bestehende OL-Karten (Gelterkinderberg, Grossholz, Schafmatt, Sissacherflue), Schutzverordnungen zu den Waldreservaten Dekret über die Bewilligung von Veranstaltungen im Wald Plan Bewilligungspraxis für Veranstaltungen im Wald in Anhang 4

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5.15 Grundwasserschutzzonen (V1) Lage / Ort (Menge): 352 ha, davon 170 ha im Wald, vgl. Objektplan. Ausgangslage: Diese Waldteile stocken über schützenswerten Grund- und Quell- wasservorkommen. In sämtlichen Wäldern, die der Zone 1 (Fassungsbereich) oder der Zone 2 (engere Schutzzone) zuge- hören ist der Schutz des Grundwassers wichtig. Im Gebiet „Flueberg/Neunbrunn“ in der Gemeinde Zeglingen ist eine Vergrösserung der Schutzzone in Bearbeitung. Ziele: Die Waldbewirtschaftung ermöglicht und fördert eine gute Qualität des Quell- und Grundwassers. Die Waldbestände sind stabil, vital und weisen keine grossflächigen Blössen auf. Umsetzung: Arbeitsschritt Verantwortung Termin Die Schutzreglemente für die Quellwasserfassungen sind zu Waldeigen- laufend befolgen. Das Ausbringen von chemischen Mitteln ist tümer, verboten. Die Verwendung biologisch abbaubarer Kraft- und Revierförster Schmierstoffe ist Pflicht. Terrainveränderungen sind nicht zulässig. Laubhölzer sind Nadelhölzern vorzuziehen: Sie wurzeln tiefer, Waldeigen- laufend so dass sie dem Boden mehr Nitrat entziehen können. tümer, Laubholzbestände mit gut abbaubarer Streu wirken der Revierförster Bodenversauerung (hervorgerufen durch hohe Nitrateinträge) entgegen. Die Umsetzung der waldbaulichen Vorgaben erfolgt mittels Waldeigen- 2010 Betriebsplanung. tümer Die Dauerwaldbewirtschaftung oder der kleinflächige Waldeigen- laufend Femelschlag garantieren eine dauernde Bestockung ohne tümer, Blössen und einen optimalen Entzug des Nitrats aus dem Revierförster Boden.

Federführung: Revierförster Beteiligte: Waldeigentümer, Forstbetriebe, Forstamt beider Basel, Amt für Umweltschutz und Energie Koordination: - Kosten/Finanzierung: Die quantifizierbaren Sonderleistungen der Waldbesitzer sollen im Betriebsplan bzw. Massnahmenplan ausgewiesen und von den Einwohnergemeinden abgegolten werden. Grundlagen: Schutzreglemente der Quellfassungen

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5.16 Öffentlichkeitsarbeit (V2) Lage / Ort (Menge): Betrifft kein spezielles Waldgebiet, sondern die gesamte WEP- Region. Ausgangslage: Aufgrund der Workshops zur Erarbeitung des vorliegenden WEP wurde klar, dass Information, Sensibilisierung und z.T. Ausbildung den Mitwirkenden ein wichtiges Anliegen ist. Über eine verbesserte Information können Probleme wie herumliegender Abfall und freilaufenden Hunde angegangen werden. Ziele: Regelmässiges Angebot von Informationen über den Wald, die Waldbewirtschaftung und verwandte Themen. Förderung des Verständnisses für den Schutz und die Erhaltung des Lebensraumes Wald und des Wildes. Vermitteln von Zusam- menhängen und Förderung der Akzeptanz der Waldbewirt- schaftung. Fördern eines vernünftigen Verhaltens im Wald (Abfall, Lärm etc.). Umsetzung: Arbeitsschritt Verantwortung Termin Regelmässige Information über den Stand der Umsetzung der Kreisforst- periodisch Waldentwicklungsplanung. ingenieur, Revierförster Regelmässige Information zur Waldbenutzung, insbesondere Einwohner- laufend zum Thema Hunde im Wald, zur Abfallproblematik und zur gemeinden, gegenseitigen Rücksichtname bei der Erholungsnutzung. Revierförster Exkursionen zu verschiedenen Themen, evtl. Kooperation z.B. Revierförster nach mit Naturschutzverein oder Jagdgesellschaft. Bedarf Informationen zur Holznutzung, insbesondere zu grösseren Revierförster, laufend Holzschlägen. Kreisforst- ingenieur Alle Möglichkeiten für Wald- und Holzwerbung sind zu nutzen: Forstbetrieb laufend z. B. Waldführungen, Weihnachtsbaumverkauf, Brennholz- verkauf.

Federführung: Kreisforstingenieur Beteiligte: Einwohnergemeinden, Bürgergemeinden, Forstbetriebe, Revier- förster, Forstamt beider Basel Koordination: Biken (E2) Reiten (E4) Aktivitäten des Erlebnisraum Tafeljura Kosten/Finanzierung: Einwohnergemeinden, Bürgergemeinden, Forstbetriebe, Forstamt beider Basel Grundlagen: diverse Broschüren vom Forstamt beider Basel und vom BAFU.

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5.17 Archäologische Schutzobjekte und historische Verkehrswege (V3) Lage / Ort (Menge): Diverse kleinere Objekte, im ganzen Perimeter verteilt, vgl. Objektplan. (183 ha, davon 119 ha im Wald) Ausgangslage: Archäologische Stätten und archäologische Zonen schützen kulturhistorische Funde vor Beeinträchtigungen. Die Objekte können durch jegliche Massnahmen im Wald (v.a. Wegebau) gefährdet werden. Das Inventar historischer Verkehrswege der Schweiz (IVS) liegt neu als Grundlage vor. Die Strecken von nationaler, regionaler und lokaler Bedeutung gilt es zu erhalten. Ziele: Keine Beeinträchtigung der Archäologischen Stutzobjekte durch die Waldbewirtschaftung (insbesondere Erschliessungen). Umsetzung: Arbeitsschritt Verantwortung Termin Die eingetragenen Schutzobjekte und historischen Revierförster, immer Verkehrswege werden bei der täglichen Waldarbeit Wald- berücksichtigt und geschont. eigentümer Vor Eingriffen und Veränderungen im Boden ist die zuständige Revierförster, immer Behörde zu kontaktieren, welche beratend zur Seite steht. Wald- eigentümer Für jedes archäologische Schutzobjekt, das auf dem Plan Revierförster, immer „Objekte mit besonderer Zielsetzung“ aufgeführt ist, gelten Wald- spezifische Schutzvorschriften, welche im Grundlagenordner eigentümer vorhanden sind. Diese gilt es vor Holzereiarbeiten in diesen Bereichen zu konsultieren. Federführung: Revierförster Beteiligte: Waldeigentümer, Forstamt beider Basel, Archäologie und Museum, Fachstelle IVS Kanton Basel-Landschaft (ARP) Koordination: Neue Erschliessungen Kosten/Finanzierung: - Grundlagen: Gesetz über den Schutz und die Erforschung von archäologischen Stätten und Objekte vom 11.12.2002. Inventar historische Verkehrswege der Schweiz, Dokumentation Kanton Basel-Landschaft, Bern 2003.

Vgl. zu diesem Objektblatt auch Tabelle 8 „Übersicht archäologische Schutzobjekte im Waldareal“ auf der Folgeseite und den Plan „Erschliessung und Wegbenützung“ (historische Verkehrswege).

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Tabelle 8: Übersicht Archäologische Schutzobjekte im Waldareal.

Nr. Mittelpunktkoordinate Schutzzone Radius Schutzzone (m) Objekt gemäss Archäologie Baselland Kurzbeschrieb gemäss Archäologie Baselland A1 630970 250690 200 Buckten 2, Läufelfingen 6 Römische und steinzeitliche Siedlung Bucktenfluh/Babbur A2 631700 250850 200 Buckten 3, Häfelfingen 1, Läufelfingen 3 Steinzeitliche Siedlung Homberg 1 A3 630350 255200 100 Diepflingen 1 Eisenzeitliches Grab A4 631230 255340 400 Gelterkinden 1 Steinzeitliche Siedlung Bergacker/Kühbrunnen A5 631800 255140 100 Gelterkinden 13 Eisenzeitliche oder frühneuzeitliche Wallanlage A6 631000 256450 250 Gelterkinden 16 Römische Siedlung Leieren/Rohrbach A7 631415 254180 100 Gelterkinden 18 Römische Siedlung Sommerau A8 633130 255300 50 Gelterkinden 22 Mittelalterliche Burgruine Scheidegg A9 630440 255770 50 Gelterkinden 24 Hügel zeitlich unbestimmt A10 631940 250800 200 Häfelfingen 2, Läufelfingen 4 Steinzeitliche Siedlung Homberg 2 A11 632230 250970 100 Häfelfingen 3 Steinzeitliche Siedlung Hombergerhof/Hombergerköpfli A12 634280 252700 50 Kilchberg 2 Steinzeitliche Siedlung Hölzli A13 634200 252700 100 Kilchberg 3 Steinzeitliche Siedlung Fohrenweid A14 634710 259290 100 Kilchberg 6 Römische Siedlung und mittelalterliche Kirche A15 634310 252110 100 Kilchberg 8 Römische Siedlung Wolstel A16 634500 252250 100 Kilchberg 9, Zeglingen 2 Römische Siedlung Auf Egg A17 631440 250320 100 Läufelfingen 1 Mittelalterliche Burgruine Homburg A18 630750 247900 200 Läufelfingen 2 Steinzeitliche Siedlung Wirblingen A19 633160 248210 200 Läufelfingen 5 Steinzeitliche Siedlung Reisenegg A20 631270 249560 50 Läufelfingen 8 Historische Strassenreste 1 A21 632320 248280 50 Läufelfingen 9 Historische Strassenreste 2 A22 632250 248600 50 Läufelfingen 10 Historische Strassenreste 3 A23 631440 253450 200 Rümlingen 1 Steinzeitliche Siedlung Nebikerhof A24 633070 252920 100 Rünenberg 4 Mittelalterliche Burgstelle Alt Schloss A25 630685 252750 100 Rünenberg 6, Wittinsburg 3 Steinzeitliche Siedlung Im Chamber A26 635050 254175 50 Tecknau 1 Höhle Bärenloch A27 635020 254120 50 Tecknau 2 Höhle Unerhalb Maienflüeli A28 634060 255520 50 Tecknau 3 Schiltfluehöhle A29 630640 253890 100 Wittinsburg 1 Steinzeitliche Siedlung Barmenrain A30 630700 253600 100 Wittinsburg 2 Steinzeitliche Siedlung Tschattnen A31 636325 251750 50 Zeglingen 1 Bronzezeitliche Siedlung Neubrunn/Erlimatt A32 636590 251640 50 Zeglingen 3 Mittelalterliche Wehranlage Alt-Schloss

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6 Erschliessung und Wegebenutzung

Das Wegnetz mit den verschiedenen Erschliessungskategorien ist auf dem Plan „Erschlie- ssung und Wegebenutzung“ dargestellt.

6.1 Stand der Erschliessung Die Wälder des WEP-Gebietes sind durchgehend gut bis sehr gut erschlossen. Das aktuelle Wegnetz mit der Differenzierung in lastwagenbefahrbare Waldstrassen und Maschinenwege ist auf dem Plan „Erschliessung und Wegebenutzung“ aufgeführt. Definitionen der verschiedenen Erschliessungsanlagen und ihre Nutzung: - Waldstrasse: befestigter Weg mit einer Kofferung und Oberflächenentwässerung, last- wagenbefahrbar. Darf von allen Erholungssuchenden (Wanderer, Biker, Reiter) benützt werden, sofern nicht ausdrücklich eine andere Regelung signalisiert ist. - PW-fahrbare Strasse: ehemalige Waldstrassen (die z.B. wegen zu enger Kurven nicht mehr mit LKWs befahren werden). Darauf darf geritten und gebiket werden. - Maschinenweg: nicht befestigter Weg (mit Terrainveränderung), dient lediglich forstlichen Zwecken und darf von Velofahreren und Reitern nicht benutzt werden. - Rückegasse: nicht befestigte Gasse (ohne Terrainveränderung) in einem zu pflegenden Wald, die nur rein forstlichen Zwecken dient. - Wanderwege: Wegverbindung gemäss Bundesgesetz über Fuss- und Wanderwege (FWG) und Regionalplan Fuss- und Wanderwege BL, gelb signalisiert gemäss VSS- Norm „Signalisation Langsamverkehr“. - Historische Verkehrswege: Verkehrswege mit historischer Bedeutung gemäss Inventar historische Verkehrswege der Schweiz, die möglichst erhalten werden sollten. - Erlebnispfade: Sind speziell ausgeschilderte vom Erlebnisraum Tafeljura eingerichtete Lehrpfade, die bestehenden Wanderwegen folgen. An einzelnen Wegposten gibt es spezielle Infrastruktur, die vom Verein unterhalten wird.

6.2 Erschliessung und Holzproduktion Die Erschliessung mit lastwagenbefahrbaren Strassen ist fast abgeschlossen. Es besteht an wenigen Stellen noch Bedarf nach Ergänzungen. Feinerschliessung mit Maschinenwegen ist an wenigen Orten geplant (vgl. Tabelle 9). Der Ausbau der Waldstrassen auf einen zeit- gemässen Standard erfolgt nach den forstlichen Bedürfnissen und gemäss den gesetzlichen Bestimmungen. Aufgrund der Steilheit des Geländes wird an einigen Stellen mittels Seilkran- anlagen Holz genutzt. Tabelle 9: Aktuelle Erschliessungslücken, wo im Rahmen der Umsetzung ein Wegebau ge- prüft wird. In Häfelfingen, Kilchberg und Rünenberg sind keine Maschinenwege vorgesehen.

Gemeinde Maschinenweg Buckten Im langen Hag, Bahnholz Diepflingen Kleinhölzli, Steinhalde, Obsten, Hafnerrain, Rebhalde Gelterkinden Steinholden, Chöpflichopf Läufelfingen Bodenholz, Bruniswil Rümlingen Krinthalhalde Tecknau Kohlholz, Unter der Burg Wittinsburg Gisgenrain, Holchen Zeglingen Flueberg-Wolfacher-Zig, Melchstel-Sonnhalde, Risberg

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Rückegassen werden frühzeitig geplant und vor dem waldbaulichen Eingriff erstellt. Sie werden lediglich aus Gründen der Waldbewirtschaftung befahren und wachsen mit der Zeit wieder zu. Für sämtliche Wegebauten inkl. Maschinenwege besteht eine Bewilligungspflicht (§ 14ff kWaG). Das Bauprojekt muss sich auf den Waldentwicklungsplan stützen (§ 5 kWaG). Neue Strassen sind grundsätzlich nur in den Gebieten mit Vorrang Holzproduktion und Vorrang Schutz vor Naturgefahren, sowie im Wald ohne spezielle Vorrangfunktion (vgl. Waldfunktio- nenplan) denkbar.

6.3 Erschliessung und Erholungsnutzung Die vorhandene Erschliessung mit Waldwegen steht grundsätzlich auch den Erholungs- suchenden und Sportlern zur Verfügung. So können auch Biker und Reiter die befestigten Waldstrassen benützen. Der Gemeinderat kann bestehende Lücken im Wegnetz schliessen (§ 10 und 11 kWaG, § 15 kWaV). Maschinenwege und Rückegassen sind für die forstliche Bewirtschaftung vorgesehen. Zu den Konflikten und zur Nutzung der Infrastruktur durch Biker siehe Objektblatt „Biken“.

6.4 Unterhalt der Wege Der Unterhalt der Wege soll den Investitionswert der Erschliessungsanlagen erhalten. Der Unterhaltsstandard kann aber den Bedürfnissen der verschiedenen Nutzer angepasst werden. Für den Holzproduktionsbetrieb genügt in der Regel ein tieferer Unterhaltsstandard als für die Erholungssuchenden. Die Einwohnergemeinde kommt für denjenigen Unterhalt des Wegenetzes auf, der von nicht- forstlichen Motorfahrzeugen, von Fahrrädern oder von Reiterinnen und Reitern verursacht wird (§ 11 kWaG). Sie übernimmt auch die Kosten für die erhöhten Anforderungen der Erholungssuchenden. Für den Unterhalt der Wanderwege kommen die Einwohnergemeinden auf (vgl. Objektblatt „Wanderwege“). Der Verein Wanderwege beider Basel signalisiert im Auftrag des Kantons die Wanderwege und kontrolliert diese Signalisation.

6.5 Fahrverbot für Motorfahrzeuge und Signalisation Grundsätzlich gilt für Motorfahrzeuge ein Fahrverbot auf Waldstrassen. Zu forstlichen und landwirtschaftlichen Zwecken sowie zur Jagdaufsicht und Hege dürfen sie befahren werden (§ 9 kWaG). Radfahren und Reiten sind auf Waldstrassen erlaubt, im übrigen Waldareal aber verboten (§ 10 kWaG). Die Einwohnergemeinden signalisieren die Waldstrassen und wo notwendig die Maschinen- wege und das übrige Waldareal. Sie tragen die Kosten (§ 11 kWaG). Dem Merkblatt Nr. 124- 4-01 des Forstamtes beider Basel „Signalisation von Waldstrasse und Maschinenwegen“ kann entnommen werden, wo und wie signalisiert werden muss. Die Signalisation der Fahrverbote für Motorfahrzeuge ist im ganzen Gebiet abgeschlossen.

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7 Umsetzung und Kontrolle

7.1 Umsetzungsinstrumente

Öffentlichkeitsarbeit In der heutigen Zeit ist eine enge Beziehung der Menschen zur Natur keine Selbstverständ- lichkeit mehr. Der Wald als relativ wenig beeinflusster Lebens- und Landschaftsraum kann durch positive Empfindungen Naturverständnis und -verbundenheit wecken. Eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe ist deshalb, Naturerleben zu ermöglichen. Mittel der Umsetzung sind beispielsweise Waldspielgruppen, Waldlehrpfade, Führungen, Waldtage mit Schul- klassen und ähnliche Aktivitäten. Der Revierförster steht dafür als Ansprechperson zur Ver- fügung (vgl. dazu das Objektblatt „Öffentlichkeitsarbeit (V2)“). Es bestehen heute vielfältige Beanspruchungen und Belastungen des Waldes durch Erho- lungsnutzungen, illegale Deponien, etc. Die Einwohnergemeinden haben mit dem Wald- gesetz und dem WEP Vollzugsaufgaben zugeordnet erhalten, deren Wahrnehmung sich erst noch etablieren muss. Das Mitwirkungsverfahren hat gezeigt, dass ein grosser Informationsbedarf besteht und die Bedeutung der Umwelterziehung zunimmt. Die im Mitwirkungsprozess aufgedeckten Bedürf- nisse, Konflikte und vorgeschlagenen Lösungen sind mit der Inkraftsetzung des WEP nicht abgeschlossen. Die Bevölkerung ist nach Möglichkeit in die Umsetzung einzubeziehen. Der Waldentwicklungsplan wird nach 15 Jahren überprüft und wenn nötig überarbeitet. Die Umsetzungskontrolle wird periodisch im Sinne einer Vollzugskontrolle durch das Forstamt beider Basel durchgeführt.

Betriebspläne Der Betriebsplan ist das Führungsinstrument für die strategische und operative Leitung der Forstbetriebe mit mittelfristiger Optik. Hier werden z.B.

– die zu erzeugenden Produkte und Leistungen definiert,

– die Produktionsprozesse und -grundsätze festgehalten,

– der Einsatz von Betriebsmitteln, Infrastruktur und der Finanzbedarf geplant,

– Kontrollgrössen für das betriebliche "Controlling" festgelegt. Waldeigentümer, die mehr als 25 ha Wald besitzen (bzw. im Revierverband beteiligt sind), müssen gemäss § 18 kWaG einen Betriebsplan erstellen, der vom Kanton genehmigt wird. Es ist möglich, einen gemeinsamen Betriebsplan für ein ganzes Forstrevier zu erarbeiten.

Projekte, Verträge, Bewilligungen Projekte, Leistungsvereinbarungen und Verträge sind die Voraussetzung für Beiträge von Bund und Kanton, z.B. im Bereich der Arbeiten für Schutzwaldungen oder bei Massnahmen in Naturschutzgebieten von regionaler Bedeutung. Grundsätzlich können Waldeigentümer mit Nutzniessern bzw. Nachfragenden nach be- stimmten Waldleistungen Verträge über diese Leistungen und die entsprechenden Abgel- tungen abschliessen. Der vorliegende WEP setzt, wo Bedarf besteht, über die gesetzlichen Vorschriften hinaus in einzelnen Bereichen gezielte Leitlinien für die Bewilligungspraxis der Forstbehörden und der Einwohnergemeinden in der Planungsregion.

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Zertifizierung, Qualitätsmanagement Die Forstreviere Homburg und Farnsberg sind nach den Kriterien von FSC-, PEFC- und Q- Label zertifiziert. Die Zertifizierung wird als Instrument zur Erreichung folgender Ziele ein- gesetzt:

- Verbesserung der Marktchancen (Zutritt zu bestimmten Marktsegmenten)

- Öffentlichkeitsarbeit, PR: Imageverbesserung der Holzproduktion, Werbung für Wald und Holz, etc.

- Steigerung der Arbeitssicherheit, weniger Unfälle

- Erkennen von Schwachstellen und innerbetrieblichem Potenzial zu Qualitäts- verbesserungen (Organisation, betriebliche Prozesse, Qualität der Leistungen etc.)

Finanzierung Bund und Kanton leisten in erster Priorität Abgeltungen für angeordnete resp. vereinbarte Leistungen von grossem öffentlichem Interesse (z.B. Schutz vor Naturgefahren, Natur- schutz). In zweiter Priorität werden Finanzhilfen als Förderungsinstrument zur Erreichung öffentlicher Zielsetzungen geleistet (z.B. Jungwaldpflege, Strukturverbesserungen). Als Grundlage für die Prioritätensetzung dienen dabei die forstliche Planung und die geneh- migten Projekte. Während die Abgeltungen kostendeckend sind, müssen die Waldeigen- tümer bei den Finanzhilfen Restkosten tragen. Der Kanton vergütet zudem den Revierverbänden die an die Revierförster übertragenen kantonalen Aufgaben (§ 28 kWaG). Zudem sind die Einwohnergemeinden zu Kostenbeiträgen an einzelne Grundleistungen der Waldeigentümer verpflichtet:

- Wegunterhalt der von nicht-forstlichen Motorfahrzeugen, von Fahrrädern oder durch das Reiten verursacht wird (§ 11 Abs 2 kWaG) (Generell: Wegunterhalt, der über die rein forstlichen Bedürfnisse hinausgeht.),

- Signalisation (§ 11 Abs 1 kWaG),

- Beiträge für besondere Leistungen, welche die Waldeigentümer gestützt auf den Wald- entwicklungsplan für die Allgemeinheit erbringen (§ 29 kWaG),

- Vergütung der kommunalen Aufgaben, die dem Revierförster übertragen sind (§ 30 kWaG). Werden vom Waldeigentümer Leistungen gefordert, welche über die im Waldentwicklungs- plan definierte Grundversorgung hinausgehen, sind diese nach Möglichkeit durch die Nutz- niesser zu entschädigen.

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Tabelle 10: Übersicht Finanzierung.

Waldfunktion Trägerschaft / Finanzierung

Allgemeine Wohlfahrtsleistungen im - Waldeigentümer ganzen Wald, wie Luftreinhaltung, Duldung des freien Betretens

Holzproduktion - Waldeigentümer (Holzverkauf) - Beiträge Bund/Kanton (Jungwaldpflege, Waldschäden, Strukturverbesserungen, Investitionskredite, etc. gem. § 26 kWaG).

Naturschutz - Waldeigentümer (Grundleistung: naturnaher Holznutzungsverzicht Waldbau) Pflegeeingriffe gemäss vereinbarten - für Gebiete / Objekte von regionaler Bedeutung: Schutzzielen Kanton (NHG-Kredite) - für Gebiete / Objekte von lokaler Bedeutung: Einwohnergemeinden gem. § 29 kWaG

Schutz vor Naturgefahren - Waldeigentümer (Grundleistung: naturnaher Waldbau) - Beiträge Bund/Kanton (Schutzwald) - Beiträge direkter Nutzniesser (Einwohnergemeinde / SBB / Tiefbauamt, Wasserbau / Private) Gräben und Gerinne - Kontrolle und Räumung erfolgt durch die Einwohnergemeinden und den Revierförster - Lichtraumprofile von Erschliessungs- anlagen entlang Kantonsstrassen - Pflege ist Aufgabe des Tiefbauamtes, Abteilung Kantonsstrassen. Sie kann dem Forstdienst übertragen werden. entlang Gemeindestrassen - Pflege ist Aufgabe der Gemeinde bzw. des Strasseneigentümers. Kann dem Forstdienst übertragen werden. entlang Bahnlinien - Pflege ist Aufgabe der Bundesbahnen. Sie kann dem Forstdienst übertragen werden.

Erholungsfunktion - Waldeigentümer - Einwohnergemeinden: Mehrkosten für Wegunterhalt durch Erholungsnutzungen und Signalisation (§ 11 kWaG), sowie Mehraufwand durch Erholungs- nutzung gem. § 29 kWaG (z.B. Unterhalt von Erholungseinrichtungen, etc.) - Einwohnergemeinden: Unterhalt der Wanderwege (§ 21 Abs. 2 kant. Strassengesetz) - evtl. direkte Nutzniesser: Private, Vereine, etc. Leistungen des Revierförsters für die Kanton und Einwohnergemeinden an die Allgemeinheit Revierverbände: Ausübung der Forstaufsicht, Erteilung der - Kanton: Pauschalvergütung gem. § 28 kWaG Holzschlagbewilligungen und Beratung im - Einwohnergemeinden: Vergütung der nichtbetriebsplanpflichtigen Wald, Aufwendungen gem. § 30 kWaG Öffentlichkeitsarbeit, etc.

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Förderungswürdige Massnahmen gibt es in der Regel mehr als mit den verfügbaren Finanz- mitteln unterstützt werden können. Dies erfordert eine Prioritätensetzung beim Einsatz der beschränkten Bundes- und Kantonsgelder. Die Beiträge der Einwohnergemeinden erfolgen gestützt auf den Waldentwicklungsplan. Der Umfang und die Art der Beiträge müssen zwischen Waldeigentümer und Einwohnergemein- de vereinbart werden.

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7.2 Nachhaltigkeitskontrolle Tabelle 11: Nachhaltigkeitsindikatoren. (WEP = Waldentwicklungsplan, BP = Betriebsplan, KSP = Kontrollstichproben, BAR = forstliche Betriebs- abrechnung) Indikator Standard Instrument Perimeter Rhythmus Überwachung der Waldentwicklung (Monitoring) Quantitative Rodungen / Zweckentfremdung keine Waldflächenverringerung Rodungsbewilligungen / Kanton (kreisweise) jährlich Walderhaltung Waldboden Rodungsstatistik (bestehende Rodungsdatenbank) Erhaltung und Naturnähe der Baumartenzusammensetzung nach WEP + BP (Bestandeskarte, WEP-Perimeter 15 Jahre Förderung der Baumartenzusammensetzung Pflanzensoziolgie, bzw. in den Bestandesbeschreibung, Lebenskraft des nächsten 15 Jahren mögliche pflanzensoz. Karte) Waldes Veränderung in Richtung Naturnähe Zuwachs Modellzuwachs pro Ertragsklasse WEP + BP (KSP-Analyse) WEP-Perimeter 15 Jahre Sehr gut: 10 sv/ha und Jahr Gut: 8 sv/ha und Jahr Mittel: 6 sv/ha und Jahr Mässig: 4 sv/ha und Jahr Schlecht: 2 sv/ha und Jahr Ziel-Vorrat, Produktionspotential 300 bis 350 sv/ha WEP + BP (KSP-Analyse) WEP-Perimeter 15 Jahre Naturverjüngung NV der standortsheimischen WEP + BP (KSP-Analyse + WEP-Perimeter 15 Jahre Baumarten ist ohne teilweise vorhandene Schutzmassnahmen gesichert Weiserflächen) Anteil Zwangsnutzungen Zwangsnutzungsanteil (ab Forstjahr Erfahrungswert aus Revier jährlich 99/00: Revier Homburg 25%, Revier Nutzungskontrolle der letzten Farnsberg 64%) Periode Schadenereignisse kein Grenzwert PBMD, Jahresberichte WEP-Perimeter jährlich Vitalität / Nährstoffverhältnisse Stickstoffeinträge reduzieren Dauerbeobachtungsflächen Kanton 4 Jahre Flückiger Bodenzustand pH-Wert in Probeflächen Dauerbeobachtungsflächen Kanton 4 Jahre Flückiger Benutzung Feinerschliessung WEP, BP (gutachtliche WEP 15 Jahre Beurteilung)

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Indikator Standard Instrument Perimeter Rhythmus Biodiversität Vorgesehene Schutzgebiete Unterschutzstellung durchführen Waldinventar Forstamt beider WEP / BP 15 Jahre Basel, RRB, Vertrag, Kanton (kreisweise) jährlich Waldreservatskonzept Forstamt beider Basel Schutzgebiete mit Vertrag Bestandesentwicklung von WEP (einfache Kontrolle für WEP / BP Periodisch, Indikatorarten Schutzgebiete zusammen mit Kanton (kreisweise) alle 5 bis 8 N+L entwickeln) Jahre Seltene Waldarten (Flora + keine Verluste rote Listen, Kanton periodisch bei Fauna) Biodiversitätsmonitoring erscheinen der Listen Eichenförderung 0 ha Eichenverjüngung (kein Eichen- - - - (nur in WEP-Perimetern mit Ei- Vorranggebiet) Standorten) Seltene Baumarten (beeren- und Erhöhung der Anteile, Erhaltung ETH-Projekt "seltene Kanton, 15 Jahre kätzchentragende Baum- und bekannter Bestände, Verjüngung Baumarten", Pflanzungs- WEP, Straucharten) statistik, Detailplanung BP BP (lokal auch Eibe) Nutzungsverzicht 5% der Gesamtfläche WEP (Detailplanung BP) WEP 15 Jahre (Schutzgebiete / Altholzinseln) Vorkommen von Totholz 10 sv/ha (heute 16.0 sv/ha) WEP (KSP-Analyse) WEP 15 Jahre Pionierstandorte / offene 0.4% der Gesamtfläche (offene WEP (Bestandeskarte) WEP 15 Jahre Lebensräume (900) Flächen 0.04%, nicht geschlossene Jungwuchsflächen (100) 2.10%) Waldränder behandelte Waldrandlänge pro Jahr Jahresbericht Revier 15 Jahre (Waldrandpflegekonzept) Steuerung der Waldbeanspruchung (Controlling) Holzproduktion Nutzungsmengen pro Standort / 12’000 bis 14’000 m3 für gesamte Detailplanung Hiebsatz im BP BP 15 Jahre Teilgebiet Waldfläche Nutzungsmenge Nutzungspotenzial öffentlicher Wald BAR, Liegendkontrolle BP jährlich pro Forstrevier: Farnsberg: 4'500 m3 Homburg: 4'500 m3 Vorrat, Nutzungspotential Zielvorrat pro Standortskategorie WEP + BP (KSP-Analyse) WEP 15 Jahre

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Indikator Standard Instrument Perimeter Rhythmus nachhaltiger Annäherung an das Flächenmodell WEP + BP (KSP-Analyse, WEP 15 Jahre Entwicklungsstufenaufbau14 (Dauerwaldstrukturen werden vom Analyse Bestandeskarten- Flächenmodell ausgeklammert) auswertung) Besondere • Dichte der Bestockung, keine Steine und Bäume auf der gutachtlich, periodische Kanton jährlich Schutzfunktion Stammzahl, Vitalität und Kantonsstrasse Kontrolle durch Tiefbauamt Baumarten • Strauchsaum Freizeit und in NL-Gebieten: keine Bodenverdichtungen gutachtlich, periodische Kanton 15 Jahre Erholung • Stellen mit Bodenverdichtung keine Störungen Kontrolle WEP • Störungen bekannter Brut- Laich- oder Reptilien- standorte Reiten neben den bewilligten kein Reiten neben den bewilligten gutachtliche Kontrollen Kanton 15 Jahre Wegen Wegen WEP

Radfahren und Biken neben den kein Radfahren und Biken neben gutachtliche Kontrollen, Kanton periodisch bewilligten Wegen den bewilligten Wegen Beobachtungen WEP 15 Jahre

Klettern ausserhalb bewilligter keine Abweichung von Vereinbarung Patronage SAC, Gemeinsame WEP jährlich Routen gemäss Vereinbarung Begehung Arbeitsgruppe alle 1 bis 3 Klettereikonzept (SAC, IG Klettern, Jagd, Forst, Jahre Naturschutz, Gemeinde) Erholungseinrichtungen im Wald Anzahl Bewilligungen NFKB Bewilligungen (Datenbank Kanton jährlich noch aufzubauen!) (allenfalls ein zukünftiges Kant. Erholungs- / und Freizeitkonzept) Veranstaltungen keine übermässigen Immissionen Liste sämtlicher beim Kanton Kanton jährlich auf Fauna und Flora eingereichter Veranstaltungs- gesuche unterschieden nach bewilligt und nicht bewilligt Gesellschaftliche und volkswirtschaftliche Ziele Ökonomische Anzahl Beschäftigte im Wald gleichbleibend oder steigend Jahresbericht * Kanton jährlich Bedeutung Lehrabschlüsse gleichbleibend oder steigend Jahresbericht * Kanton jährlich

14 gültig auch für Sektoren Biodiversität und ökonomische Bedeutung

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Indikator Standard Instrument Perimeter Rhythmus Umfang Transferzahlungen der gleichbleibend oder steigend BAR-Daten / Jahresbericht Kanton jährlich öffentlichen Hand (muss noch angepasst werden oder ein geeigneters Instru- ment gefunden werden) soziale/kulturelle Führungen, Exkursionen Anzahl Anlässe (ev. Anzahl einfache Statistik Revierförster Kanton jährlich Bedeutung Teilnehmer) (Jahresbericht) Umweltbildung (Kurse, Anzahl Anlässe (ev. Anzahl Statistik Forstamt (noch Kanton jährlich Ausbildung, Referate) Teilnehmer, Zielpublikum) aufzubauen)

Genehmigtes Exemplar (RRB Nr. 0481, vom 31. März 2009) 52 WEP Homburger- und Eital Erlassene Inhalte

8 Erlass

Folgende Elemente des Waldentwicklungsplanes Homburger- und Eital werden vom Regie- rungsrat mit Beschluss vom 31. März 2009 (RRB Nr. 0481) für eine Dauer von 15 Jahren festgesetzt:

- WEP Text (Kapitel 2 bis 7)

- Plan „Waldfunktionen“

- Plan „Objekte mit besonderer Zielsetzung“

- Plan „Erschliessung und Wegebenutzung“

Liestal, im April 2009 Amt für Wald beider Basel

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9 Glossar (Erläuterungen forstlicher Fachbegriffe)

Begriff Beschreibung Abgeltung Milderung oder Ausgleich finanzieller Lasten, die sich aus der Erfüllung von gesetzlich oder öffentlich-rechtlich vorgeschriebenen bzw. übertra- genen Aufgaben ergeben. Aus der Anordnung solcher Aufgaben lässt sich ein Rechtsanspruch auf deren Abgeltung geltend machen. Bestand Baumkollektiv, das sich von der Umgebung durch Baumarten- zusammensetzung, Alter, Aufbau oder andere Merkmale wesentlich unterscheidet. Die Fläche ist gross genug, dass eine eigenständige, langfristige Zielsetzung für die Waldbehandlung möglich ist. Bestandeskarte kartographische Wiedergabe der Bestände in einem Gebiet. Betretungsrecht Art 699 ZGB garantiert die freie Zugänglichkeit zu öffentlichem und privatem Waldeigentum. Betriebsplan, Umschreibung und Festlegung der betrieblichen Ziele eines Waldeigen- forstlicher tümers bezogen auf die Bewirtschaftung, Pflege und Nutzung seines Waldes. Ausweis der Zielerreichung in der vergangenen Betriebsplan- Periode. Der Planungshorizont ist mittelfristig, d.h. 10 – 15 Jahre. Die übergeordneten Ziele aus dem WEP sind zu berücksichtigen. Die im Betriebsplan festgelegten Massnahmen sind rechtlich verbindlich und sollen den erfolgversprechenden Weg zur dauernden Erhaltung der Waldfunktionen weisen. Bewirtschaftungsform Die waldbauliche Art der Behandlung eines Waldes. Zu unterscheiden sind insbesondere „Hochwald“-, „Mittelwald“-, „Niederwald“- sowie „Plenterwald“/“Dauerwald“-Bewirtschaftung. Dauerwald Dauerwald ist ein ungleichaltriger, gemischter, mit möglichst hochwertigen Vorräten bestockter, vertikal strukturierter, ökologisch wertvoller Wald, in dem die Naturverjüngung genutzt wird. Einwachsende Fläche natürlich entstehender Wald auf nicht genutzten Freilandflächen. Entwicklungsstufen die verschiedenen Altersstufen eines Baumbestandes. Unterschieden werden anhand des Stammdurchmessers auf Brusthöhe: Jungwuchs, Dickung (0-10), Stangenholz (10-30), Baumholz (>30), Starkholz (>50). Erholungsfunktion eine der verschiedenen, durch den Wald abzudeckenden Funktionen; Sie beinhaltet die Verfügbarkeit des Waldes als Erholungs- und Frei- zeitraum. Erschliessung Die Gesamtheit der für die Pflege und Nutzung des Waldes vorhande- nen Anlagen. Dazu gehören Waldwege, Maschinenwege und Rücke- gassen als ständige und vor allem im Gebirge Seilanlagen als mobile Einrichtungen. Femelschlag Kleinflächige Holznutzung, die eine Verjüngung in kleineren Lücken ermöglicht. Finanzhilfe finanzielle Vorteile, die gewährt werden, um die Erfüllung einer vom Empfänger selbst gewählten Aufgabe zu unterstützen. Finanzhilfen werden nur im Rahmen budgetierter Mittel gewährt Forstbetrieb organisatorische Einheit eines oder mehrerer meist öffentlicher Waldeigentümer, die mit der Aufgabe der Waldpflege- und Bewirtschaftung betraut ist. Forstkreise Verwaltungseinheit auf kantonaler Ebene, in der mehrere Forstreviere zusammengefasst sind; der Forstkreise wird von einem/r Kreisforstin-

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Begriff Beschreibung genieurIn mit Wählbarkeitszeugnis betreut. Forstliche Baute Gebäude oder Anlage, die ausschliesslich bzw. überwiegend forstlichen Zwecken dient und für deren Erstellung, falls sie im Wald liegt, keine Rodungsbewilligung notwendig ist. Forstliche Planung Bestandteile der forstlichen Planung sind der Waldentwicklungsplan (Forsteinrichtung) und der Betriebsplan sowie die daraus abgeleiteten jährlichen Hauungs- und Pflegeprogramme. Forstrevier der organisatorische Zusammenschluss der Wälder bzw. der Wald- eigentümer auf dem Gebiet mehrerer Einwohnergemeinden zur gemeinsamen Betreuung oder auch die Betriebsform eines einzelnen Waldeigentümers. Gastbaumart Standortsfremde, aber standortstaugliche Baumart. Gemeinwirtschaftliche die vielfältigen Funktionen, die der Wald und indirekt der Waldeigen- Leistungen tümer der Allgemeinheit zur Verfügung stellt. Hochwald Heute übliche Betriebsart mit einer aus Kernwüchsen hervorgegange- nen Oberschicht, bei welcher die Bäume im voll erwachsenen Zustand in relativ langen Umtriebszeiten genutzt werden. Das Ergebnis der Hochwald-Bewirtschaftung liegt darin, dass möglichst viele Bäume als Wert- bzw. Nutzholz gepflegt werden. Die darunterliegende Bestockung hat „dienende“ Funktion für die Oberschicht. Hoheitsfunktion Gutachtliche Entscheidung von Amtes wegen. Sie umfasst Aufsichts-, Kontroll- und forstpolizeilichen Aufgaben. Sie wird im Kanton durch den Revierförster und den Kreisforstingenieur wahrgenommen. Holzenergieanlagen Anlagen für die energetische Verwertung von Holz wie Schnitzelhei- zungen, Holzvergasungsanlagen u.a. Holzertrag für den Eigenbedarf oder den Verkauf geerntetes Holz. Holzschlag örtlich und zeitlich begrenzte Nutzung von Holz. Kahlschlag das grossflächige Entfernen einer Bestockung bei fehlender Bodenbe- deckung durch junge Waldbäume, die freilandähnliche Bedingungen schafft. Die anschliessende Wiederbestockung ist in der Regel nur durch eine künstliche Verjüngung (Pflanzung von Bäumen) möglich. Kleinbaute, Baute innerhalb des Waldareals, die keine oder nur geringe Aus- nichtforstliche wirkungen auf das Bestandesgefüge hat und deshalb unter bestimmten Bedingungen ohne Rodungsbewilligung erstellt werden darf. Das ordentliche Baubewilligungsverfahren bleibt vorbehalten. Kleinbauten sind zum Beispiel Feuerstellen, Ruhebänke, Sport- und Lehrpfade, kleine Schutzhütten, Wasser- und Telekommunikationsleitungen u. ä. Maschinenweg maschinell hergerichtete Fahrpiste ohne Befestigung der Fahrbahn für spezielle Maschinen des Holztransportes. Nachhaltige Bewirtschaftung der Ressource Wald, welche die langfristige Waldbewirtschaftung Gewährleistung der verschiedenen Waldfunktionen sicherstellt. Sie dient der Steuerung der Waldbeanspruchung durch den Menschen und basiert auf der Überwachung von Waldveränderungen. Helsinki-Resolution von 1993: „Nachhaltige Bewirtschaftung der Wälder in Europa: Verwaltung und Nutzung der Wälder auf eine Weise und in einem Masse, dass sie ihre biologische Vielfalt, Produktivität, Erneuerungsfähigkeit und Vitalität behalten sowie ihre Fähigkeit, jetzt und in Zukunft die relevanten ökologischen, ökonomischen und sozialen Funktionen auf lokaler, nationaler und globaler Ebene zu erfüllen und dass kein Schaden anderen Ökosystemen zugeführt wird.“

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Begriff Beschreibung Nachhaltigkeit Definition der Brundtland-Kommission 1987: Nachhaltig ist eine (allgemein) Entwicklung, wenn sie gewährleistet, dass die Bedürfnisse der heutigen Generation befriedigt werden, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zur Befriedigung ihrer eigenen Bedürfnisse zu beeinträchtigen. Naturnaher Waldbau Form der Behandlung von Beständen, die sich an den natürlichen Gegebenheiten und Abläufen orientiert bzw. diese einbezieht. Niederwald Älteste Form der geregelten Waldnutzung, vorwiegend zur Brennholz- gewinnung und Gerbrindenerzeugung. Sie begünstigte Baumarten mit der Fähigkeit zum Stockausschlag (Eichen, Hainbuche = Hagebuche) und drängte dadurch die ursprünglich weit verbreitete Rotbuche zurück. Niederwald wird in kurzen Zeitabständen kahl geschlagen. Nutzfunktion die der Holzgewinnung dienende Leistung des Waldes. Nutzung die Gewinnung von Holz aus Waldbeständen im engeren Sinn. Ökosystem Gefüge von Wechselbeziehungen zwischen belebter und unbelebter Natur, das sich bis zu einem gewissen Grad selbst reguliert. Pflanzengesellschaft alle Pflanzenarten (Bäumen, Sträuchern, Blumen, Gräsern, Farnen, Moosen und Pilze), die an einem bestimmten standörtlich einheitlichen Ort eine Gesellschaft mit wechselseitigem Wirkungsgefüge bilden. Pflege lenkende Eingriffe in Waldbestände, bei denen nicht die Holzgewinnung im Vordergrund steht, sondern das Bestreben, langfristig naturnahe, stabile und qualitative gute Waldbestände zu formen. Pioniervegetation Anfangsstadien der Sukzession (Pflanzenfolge) auf offenem Boden oder nach Räumungsschlägen mit spezifischen Pflanzen- und Tierarten. Rodung die dauernde oder vorübergehende Zweckentfremdung von Waldboden für nichtforstliche Zwecke; Rodungen beinhalten nicht zwingend das Fällen von Bäumen. Rodungsersatz im Regelfall Realersatz ausnahmsweise auch Massnahmen für den Natur- und Heimatschutz. Rote Liste gibt darüber Auskunft, welche Arten im betrachteten Gebiet verschwunden, bedroht oder selten sind und deshalb eines Schutzes bedürfen. Dient als Grundlage zur Ausarbeitung von Strategien zur Erhaltung der Arten. Rückegasse unbefestigte, nicht maschinell hergerichtete Fahrpiste für Spezialfahr- zeuge oder den Pferdeeinsatz. Schlaganzeichnung Bestimmung der Bäume, die im Rahmen eines Holzschlages genutzt werden sollen. Schutzfunktion sie umfasst die Leistung, die der Wald dort erfüllt, wo er den Widrig- keiten der Natur trotzt und so Menschenleben und erhebliche Sach- werte schützt, z.B. Wald an Steilhängen. Standortbedingungen die naturgegebenen Umstände einer Fläche (Boden, Klima, Gelände- form, Meereshöhe etc.) standortfremd Auf einem Standort von Natur aus nicht vorkommend standortgerecht den Standortbedingungen angepasst bzw. entsprechend standortheimisch Auf einem Standort von Natur aus vorkommend, auch autochthon Sukzession natürliche Abfolge von Entwicklungsphasen der Vegetation im Walde, z.B. Kahlfläche – Pionierwald – Schlusswald – Zerfallsphase – evtl. wieder Kahlfläche oder Hochstaudenflur – Pionierwald usw.

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Begriff Beschreibung Übernutzung zu hohe Beanspruchung von Wald und Waldboden in irgendeiner Form. Umtriebszeit planmässig festgelegter Zeitraum zwischen Begründung und Räumung eines Bestandes. Vegetationskarte kartographische Abbildung der natürlichen Pflanzengesellschaften. Vermehrungsgut Sammelbegriff für Samen, Stecklinge, Pflanzgut. forstliches Vorratserhebung Messung des stehenden Holzvolumens. Waldbau die lenkende, pflegerische Tätigkeit der Forstleute. Waldentwicklungs- quasi die raumplanerische Behandlung des Waldgebietes. Es bildet die plan (WEP) Grundlage des Betriebsplanes. Planerischer Inhalt sind die grobe Wald- funktionenzuweisung und daraus abgeleitet die übergeordneten Wald- ziele. Eine weitere Komponente ist die auf aktuellen Aufnahmen beruhende Zustandsbeschreibung der Waldungen. Das Bundeswald- gesetz schreibt die Mitwirkung der Öffentlichkeit bei der Erstellung des Waldentwicklungsplanes vor. Waldfeststellung Verfahren zur Feststellung, ob eine bestockte Fläche die Kriterien des Waldbegriffes erfüllt. Waldfunktionen Umschreibung der unterschiedlich ausgeprägten Leistungen, die der Wald für die unterschiedlichen Ansprüche zu erbringen hat. Waldgesellschaft siehe Pflanzengesellschaft. Waldreservat Waldfläche, auf der Naturschutz Priorität hat. Waldreservate werden in Totalwaldreservate (ohne forstliche Nutzung) und Sonderwaldreservate (mit gezielten Eingriffen für die Artenvielfalt) unterteilt. Waldstrassen Dauernd mit Lastwagen befahrbare Waldwege, die einen entsprechen- den baulichen Untergrund sowie eine Deckschicht als Fahrbahn besit- zen. Sie werden nach den Gesichtspunkten der örtlich zweckmässigen Waldpflege, des Holztransportes und der minimalen Erstellungs- und Unterhaltskosten gebaut. Wildruhegebiet Das Wildruhegebiet dient dem Schutz von Flora und Fauna vor übermässigem Gemeingebrauch. Insbesondere soll das Wild in den Einstandsgebieten nicht beunruhigt werden, damit indirekte Schäden an der Vegetation vermieden werden. Wildschaden der von Wildtieren an Wald(bäumen) verursachte ökonomische oder ökologische Schaden. Zuwachsermittlung Messen und Berechnen des im Wald heranwachsenden Holzvorrates. Dieser mehrt sich durch das jährliche Höhen- und Dickenwachstum der Bäume.

Literatur, Quellen  Glossar der wichtigsten forstlichen Fachbegriffe zum neuen Kantonalen Waldgesetz des Kantons Basel – Landschaft; erstellt zuhanden der vorberatenden landrätlichen Kommission, Forstamt beider Basel  Schweizerischer Arbeitskreis für Forsteinrichtung (SAFE), Forsteinrichtungsbegriffe  Handbuch Forstliche Planung (BUWAL, 1996)  Burnand und Hasspacher, 1999: Waldgesellschaften und Waldstandorte im Kanton Basel- Landschaft, Kommentar zur vegetationskundlichen Standortskartierung der Wälder, Verlag des Kantons Basel-Landschaft

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10 Anhang

A1: Verhaltenskodex für Mountainbiker 1. Befahre nur befestigte Wege: Respektiere die Umwelt und bleibe auf befestigten Wegen. Fahrverbote und Wegsperrungen gelten auch für Mountainbiker!

2. Hinterlasse keine Spuren: Respektiere ungünstige Terrain-Bedingungen und meide die Trails nach Regenfällen. Du hinterlässt dabei Spuren, die dem Weg schaden. Blockierte Bremsen zeugen nicht von Fahr- können!

3. Kontrolliere Dein Bike: Fahre nie über Deinen Verhältnissen, passe die Geschwindigkeit dem Trail und der Sicht- weite an. Pflege Dein Bike, technische Mängel können gefährliche Situationen hervorrufen.

4. Gewähre Vortritt: Reduziere die Geschwindigkeit und grüsse beim Überholen oder Kreuzen anderer Trail- Benutzer. Der Wald ist kein abgesperrter Racetrack und die Mitbenutzer keine Gegner sondern Freunde. Besondere Rücksichtnahme ist gegenüber Reitern und älteren Personen sowie bei Bauernhöfen zu gewähren.

5. Erschrecke niemals Tiere: Wildtiere erschrecken rasch und können daran sterben. Siehst Du ein Tier, halte sofort an und warte, bis es sich in Sicherheit bringen konnte. Versperre ihm niemals den Fluchtweg! Dasselbe gilt auch für Hunde, Pferde, Kühe, …

6. Plane Deinen Ride: Kenne Deine Ausrüstung, Deine Fähigkeiten und die Gegend. Benütze Karten und Tipps der lokalen Bikehändler. Fahre in abgelegenen Gebieten niemals alleine. Trage immer einen Helm und Handschuhe und nimm immer genügend Flüssigkeit und Nahrung und wenn möglich ein Notfallset und ein Mobiltelefon mit.

8 Tipps, die nichts kosten und viel bewirken - Montiere eine Klingel am Bike und mach auf dich aufmerksam. Klingle aber frühzeitig und nicht zu nahe bei Wanderern und Reitern. - Fahre in kleinen Gruppen, am besten nicht mehr als zu viert. Das macht mehr Spass und reduziert Konflikte auf den Trails. - Siehst Du Wanderer oder Reiter, grüsse freundlich und lass Dich auf ein Gespräch ein. - Siehst Du Förster oder Jäger, lass Dich auf ein Gespräch ein und zeig Ihnen Deinen Respekt. - Lese Abfall auf dem Trail auf, auch wenn er nicht von Dir stammt. Speziell weggeworfene Verpackungen von Power-Riegeln und kaputte Schläuche werfen ein schlechtes Licht auf uns Biker. - Mach Deine Lieblingsrunde mal zu Fuss. Das wirft ein ganz neues Licht auf die Trails und zeigt Dir die Perspektive der Wanderer. - Gibt es Podiumsgespräche in Deiner Gegend zum Thema Mountainbike: Geh hin und vertrete Deine Meinung. - Berichten Medien wieder Mal von den „wilden Mountainbikern“, schreib einen Leserbrief und widerlege diese Argumente.

Quelle: http://www.ig-mtb.ch/atrailrules.htm

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A2: OL-Kompass für den Wald

Das Merkblatt für Orientierungslaufen in den Baselbieter Schulen Seit dem 1.1.1999 gilt das neue kantonale Waldgesetz. Darin ist grundsätzlich festgehalten, dass jedermann den Wald begehen und sich daran freuen darf. Eine faszinierende Möglichkeit, den Wald zu erleben, bietet der Orientierungslauf. Um Ihnen die Organisation zu erleichtern, möchte Ihnen dieses Merkblatt alles Wissenswerte für eine reibungslose OL-Veranstaltung im Wald in Erinnerung rufen. Im Sinne einer Checkliste finden Sie viele nützliche Tipps, die Ihnen helfen mögen, Ihren Anlass erfolgreich zu gestalten. Wir wünschen Ihnen viele tolle Erlebnisse im Wald! Falls Sie Unterstützung brauchen, wenden Sie sich an den ROLV Nordwestschweiz*. Planen Sie mit Ihrer Klasse einen OL? Im neuen Waldgesetz werden gewisse Veranstaltungen im Wald einer Melde- oder sogar Bewilligungspflicht unterworfen. Veranstaltungen mit bis zu 50 Teilnehmenden sind in der Regel weder melde- noch bewilligungspflichtig (Ausnahme: Veranstaltungen mit übermässig starken Immissionen auf Tiere und Pflanzen). Bei der Planung und der Durchführung soll (im wesentlichen) der gesunde Menschenverstand eine Gefährdung der Teilnehmenden und eine Schädigung von Fauna und Flora ausschliessen. Beherzigen Sie bitte auch die rückseitig aufgeführten Fairplay-Regeln! Planen Sie mit der ganzen Schule einen OL? Mit einer Teilnehmerzahl von über 50 bis zu 300 Personen wird Ihr Schul-OL meldepflichtig. Informieren Sie möglichst früh die Einwohnergemeinde(n) der betroffenen Gemeinde(n) mittels Brief an den Gemeinderat. Mit über 300 Teilnehmenden wird Ihr Anlass im Wald bewilligungspflichtig. In diesem Fall schreibt das Waldgesetz ein Gesuch mindestens 2 Monate vor dem Anlass vor: im Falle einer einzigen betroffenen Gemeinde an die Einwohnergemeinde, im Falle mehrerer betroffener Gemeinden an das Forstamt beider Basel*). In beiden Fällen ist auch die Koordinationsstelle des ROLV Nordwestschweiz*) zu informieren. Wo soll der OL stattfinden und wo bekommen Sie aktuelle Karten? Von vielen Wäldern der Region gibt es OL-Karten*). Diese werden periodisch überarbeitet und gewähren mit ihrem Reichtum an Details Grundlage für faire sportliche Veranstaltungen, auch für Einsteiger und Anfänger! Zudem sind auf einem mitgelieferten Merkblatt die Schutzgebiete und weitere Empfehlungen zum Naturschutz festgehalten. Für eine erste Ausbildung eignet sich möglicherweise auch eine Schulhaus-OL-Karte*). Bitte bestellen Sie das notwendige Kartenmaterial frühzeitig!

* Forstamt beider Basel: Rufsteinweg 4, Postfach 307, 4410 Liestal ROLV Nordwestschweiz: Vizepräsident: Felix Ryter, Lärchenstrasse 6a, 4410 Liestal, Tel. 061 901 70 08 OL-Kartenbezug: Barbara & Markus Schweizer, Krummacherweg 8, 4406 , Tel. 061 981 67 60 Schulhaus-OL-Karten: Esther Wenger, Lagritzenstrasse 4056 Basel, Tel. 061 322 58 85

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Fairplay – Regeln Idee, Planung Je nach Grösse der geplanten Veranstaltung ist eine vorgängige Meldung an die Gemeinde(n) vorgeschrieben. Unter Umständen ist sogar eine Bewilligung einzuholen, welche mindestens 2 Monate vor der Veranstaltung beantragt werden muss (Details finden Sie auf der Rückseite). Zeitpunkt Vögel und Wild sind während der Brut- und Setzzeit (1. April – 31. Juli) besonders anfällig auf Störungen. Sie tragen zu deren Schutz bei, wenn Sie Ihren OL im Wald ausserhalb dieser Zeit abhalten. Beachten Sie auch, dass Sie Forstarbeiten nicht behindern und sich selbst nicht einer unnötigen Gefahr aussetzen! Kontaktieren Sie deshalb frühzeitig den zuständigen Revierförster. Start und Ziel Start- und Zielgelände – dort halten sich erfahrungsgemäss die meisten Personen auf – sind in unempfindlichen Gebieten möglichst ausserhalb des Waldes zu platzieren. Laufanlage Bedenken Sie, dass der Wald Lebensraum vieler wildlebender Tier- und Pflanzenarten ist. Sorgen Sie für eine einheitliche Laufrichtung innerhalb der Laufanlage, damit Tiere nicht hin und her getrieben werden. Erkundigen Sie sich beim Jagdaufseher nach Schutzgebieten/Wildruhezonen und meiden Sie diese. Wald- und Dickichtränder, Hecken und Wasserläufe ohne Weg nicht als Leitlinien anbieten. Routen nicht durch Dickichte und Baumpflan- zungen legen. Postenstandorte KeinePosten in Wildruhezonen, in Dickichten und Jungwüchsen, an Fuchs- und Dachsbauten, in Sümpfen oder in Biotopen, an Hecken oder alleinstehenden Gebüschen im Frühjahr. An anderen empfindlichen Postenstandorten (z.B. Rinnenende, Bachgabelung) setzt man die Postenflagge am Rand des Objekts. Auf jeden Fall … keine Schäden an Bäumen, Sträuchern und Pflanzen verursachen (keine Einzäunungen übersteigen) Abfall an Sammelstellen deponieren Lärm vermeiden (keine elektrischen Unterhaltungsgeräte) Nach dem Lauf unbedingt alle Posten einziehen Dieses Merkblatt wurde gemeinsam durch Pro Natura Baselland, den Basellandschaftlichen Jagdschutzverein (BJV), den Basellandschaftlichen Natur- und Vogelschutzverband (BNV), den Regionalen Orientierungslaufverband Nordwestschweiz (ROLV NWS), das Sportamt Baselland, die Fachstelle für Natur- und Landschaft des Amtes für Raumplanung und das Forstamt beider Basel im Frühjahr 2000 erarbeitet.

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A3: 12 Gebote für das Reiten im Wald

– Verschaffe Deinem Pferd täglich ausreichend Bewegung und gewöhne es vor dem ersten Ausritt an den Strassenverkehr.

– Sorge für hinreichenden Versicherungsschutz für Reiter und Pferd; verzichte nie auf den Reithelm.

– Kontrolliere täglich den verkehrssicheren Zustand von Sattel und Zaumzeug.

– Vereinbare die ersten Ausritte mit Freunden – in der Gruppe macht es mehr Spass, und es ist sicherer.

– Reite nur auf Wegen und Strassen, niemals querfeldein, wenn Du dafür keine beson- dere Bewilligung des Landeigentümers hast. Meide in jedem Fall Grabenböschungen und Feuchtbiotope und insbesondere verschneite Felder sowie von anfangs Oktober bis Ende März den Einstieg in Gewässer. In dieser Zeit laichen die Fische.

– Meide nach Möglichkeit ausgewiesene Fuss- und Wanderwege; benutze in Gebieten dichter Besiedelung die gekennzeichneten Reitwege.

– Du bist Gast der Natur. Dein Pferd bereichert die Landschaft, wenn Du Dich rücksichtsvoll und korrekt im Sinne des Reiterkodex des SVPS verhältst.

– Verzichte auf einen Ausritt oder nimm einen Umweg in Kauf, wenn Wege durch anhaltende Regenfälle weich geworden sind und durch deren Bereiten Schäden entstehen können.

– Begegne Fussgängern, Radfahrern, andern Reitern und Motorfahrzeugen immer nur im Schritt; passe Dein Tempo dem Gelände und den jeweiligen Verkehrslagen an.

– Melde unaufgefordert Schäden, die einmal entstehen können und regle entsprechenden Schadenersatz.

– Hilf mit, dass auch andere diese Regel befolgen und mithelfen, das Ansehen von Pferd und Reiter in der Öffentlichkeit zu fördern.

– Sei freundlich und hilfreich zu allen, die Dir draussen begegnen, und sei Deinem Pferd ein guter Kamerad.

Quelle: Schweizerischer Verband für Pferdesport, Kontakt: http://www.svps-fsse.ch

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A4: Besucherlenkung in Naturschutzgebieten von kantonaler Bedeutung (vgl. Objektblätter N1 und N2) (Stand 31. Dez. 2007) Veranstaltungen (s. auch Nr. Gemeinde Name / Objekt Bemerkungen Fussnote) Nf1 Gelterkinden Sissacher-, Böckter-, Verbot von Freizeitaktivitäten Max. 2 Grossveran- Rickenbacher-Fluh / mit übermässigen Immissionen staltungen pro Jahr Chienberg / Bewilligungspflicht ab 50 Pers. Nf2 Diepflingen/ Rebhalde/Reh- Veranstaltungsverbot abseits in Gelterkinden keine Gelterkinden hag/Schöffleten der Wege Regelung (Dienst- barkeitsvertrag) Nf3 Rünenberg, Eselfluh/Krintal/ Verbot von Freizeitaktivitäten Häfelfingen, Stolten mit übermässigen Immissionen Rümlingen / Bewilligungspflicht ab 50 Pers. Np1 Rünenberg Schöffleten * Nf4 Gelterkinden Zangenweidli Verbot von Freizeitaktivitäten Wildruhegebiet mit übermässigen Immissionen / Bewilligungspflicht ab 50 Pers. Nf5 Rünenberg Scheidegg Verbot von Freizeitaktivitäten mit übermässigen Immissionen / Bewilligungspflicht ab 50 Pers. Np2 Gelterkinden Scheidegg * Nf6 Wittinsburg Steingrube Keine Regelung der Veranstaltungen Nf7 Wittinsburg Rüti Veranstaltungsverbot abseits Wildruhegebiet der Wege Np3 Wittinsburg Schoren/ Barmen * Np4 Wittinsburg Chamber * Np5 Buckten Buckterfluh * Np6 Läufelfingen Homberg * / Buckten Np7 Läufelfingen Wisenberg / Bitzen * Np8 Läufelfingen Rotacher * Np9 Läufelfingen Schmutzberg * / Eptingen Nf8 Häfelfingen Wisenberg Veranstaltungsverbot abseits der Wege Nf9 Häfelfingen Teufleten Veranstaltungsverbot abseits der Wege Np10 Zeglingen Gipsgrube * Np11 Zeglingen Zig * Nf10 Tecknau / Eital Verbot von Freizeitaktivitäten Kilchberg mit übermässigen Immissionen / Bewilligungspflicht ab 50 Pers. / Klettern Nf11 Tecknau Sommerhalde Keine Regelung der Veranstaltungen Np12 Zeglingen Leutschenberg * Np13 Kilchberg Giessen * * Besucherlenkung im Rahmen der Unterschutzstellung, i.d.R. wie bei Nf3 In allen Gebieten geltende Einschränkungen: - Laufenlassen von Hunden - Reiten u. Biken abseits erlaubter Wege - Erstellen von Bauten, Anlagen und Einrichtungen - Terrainveränderungen - Campieren, Lagern in Gruppen - Durchführen von Wettkämpfen - Entfachen von Feuer ausserhalb bewilligter Feuerstellen

Genehmigtes Exemplar (RRB Nr. 0481, vom 31. März 2009) 62 WEP Homburger- und Eital Anhang

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Lenkung der Veranstaltungen im Wald im Gebiet des Waldentwicklungsplans Legende zur Karte „Lenkung der Veranstaltungen im Wald“

Veranstaltungen im Wald ab 50 Personen unterliegen generell einer melde- bzw. bewilligungspflicht! Siehe Merkblatt „Veranstaltungen im Wald“ (Nr. 330-06-06).

Folgende zusätzliche Einschränkungen bestehen in den verschiedenen Schutzgebietskategorien:

Sperrgebiete für Veranstaltungen abseits von Wegen

Schutztyp: Rechtskräftige Waldreservate (Kategorie 1: Sperrgebiet). Einschränkung: Abseits von Wegen dürfen in den rechtskräftigen Waldreservaten mit dem höchsten Schutzstatus keine Veranstaltungen statt finden. Vorgehensweise: Keine Bewilligung von Veranstaltungen möglich. Rechtsgrundlage: Schutzverordnungen der Waldreservate (RRB)

Gebiete mit eingeschränkter Erholungsnutzung, generelle Bewilligungspflicht

Schutztyp: Rechtskräftige Waldreservate (Kategorie 2). Einschränkung: In den rechtskräftigen Waldreservaten der zweiten Kategorie sind keine Veranstaltungen mit übermässigen Immissionen möglich (z.B. während der Brut- und Setzzeit). Alle Veranstaltungen ab 50 Pers. sind bewilligungspflichtig und gebietsspezifische Auflagen (Schutzverordnungen) zu beachten. Vorgehensweise: Auskünfte sind frühzeitigbeim Amt für Wald oder dem Revierförster der betroffenen Gemeinde einzuholen. Rechtsgrundlage: Schutzverordnungen der Waldreservate (RRB)

Gebiete mit erhöhter Sorgfaltspflicht

Schutztyp: Rechtskräftige Waldreservate (Katergorie 3) und als Waldreservate vorgesehene Flächen. Einschränkung: In den rechtskräftigen Waldreservaten der dritten Kategorie und den ausgeschiedenen Reservatsflächen sind keine spezifischen Einschränkungen in den Schutzverordnungen vorhanden. In den Vorranggebieten "Naturschutz" gelten aber bezüglich Veranstaltungs- bewilligungen erhöhte Anforderungen. Vorgehensweise: Auskünfte sind frühzeitig beim Amt für Wald oder dem Revierförster der betroffenen Gemeinde einzuholen. Rechtsgrundlage: Waldentwicklungsplan

Wildruhegebiete

Schutztyp: Sperrgebiet zum Schutz der Wildtiere Einschränkung: In Wildruhegebieten sind keine Veranstaltungen abseits der Wege zulässig (Ausnahme: 1 gemäss kantonalem Waldgesetz bewilligte Veranstaltung pro Jahr). Vorgehensweise: Bewilligungen können vom zuständigen Gemeinderat resp. Amt für Wald (Vernehmlassung) ausgestellt werden. Rechtsgrundlage: Waldentwicklungsplan / kant. Jagdgesetz § 32, Jagdverordnung § 23

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A5: Ziel- und Leitarten für Naturschutzmassnahmen

Für Naturschutzmassnahmen im Wald des WEP-Gebiet gemäss der Naturschutzfachstelle.

Artengruppe Zielart Leitart Weitere besondere Arten Vögel Grauspecht Schwarzspecht Grünspecht Hohltaube Baumfalke Berglaubsänger Uhu Reptilien Juraviper Zauneidechse Schlingnatter Mauereidechse Feuersalamander Amphibien Geburtshelferkröte Tagfalter Grosser Schillerfalter Grosser Eisvogel Beilfleck-Widderchen Schnecken Heideschnecke Pflanzen Wollgras Seidelbast Gemeine Liliensimse Blaustern Bienen-Ragwurz Gefranster Enzian Pimpernuss Fingerblättrige Zahnwurz Mondviole

Zielarten = prioritäre Arten (national oder kantonal), selten, mit punktuellen Vorkommen. Benötigen spezifische Artenschutz-Massnahmen zur Erhaltung und Förderung.

Leitarten = seltene, aber verbreitet vorkommende Arten, welche hohe Biotop-Qualität anzeigen. Erhaltung und Förderung wird durch Pflege und Aufwertungs-Massnahmen der Biotope erreicht. Von der Förderung der Leitarten profitieren diverse andere Arten.

Die beiden Arten Seidelbast und Blaustern sind geschützt und nicht trivial (d.h. nicht häufig, aber verbreitet vorkommend). Hingegen ist unklar, durch welche Biotop-Pflegemassnahmen sich diese Arten fördern liessen.

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A6: Vorräte nach Baumarten und Entwicklungsstufen

Vorrat nach Entwicklungsstufe und Eigentümer im WEP HET 2007

Waldungen WEP HET total Fläche Vfm Vfm Vorrat Stammz Anzahl Entwicklungsstufe [ha] [fm] [fm/ha] Fehler % [/ha] Probestamm

Jungwuchs / Dickung 141.11 3516 3.8 19.45 5 130 Schwaches Stangenholz 135.86 9963 10.7 11.22 25 699 Starkes Stangenholz 120.34 21765 23.4 5.4 41 1175 Schwaches Baumholz 157.10 40007 43 4.03 51 1435 Mittleres Baumholz 487.87 125669 135.1 2.38 104 2944 Starkes Baumholz 734.16 132025 142 2.69 76 2149 Stufige Bestände 131.01 3719 4 19.44 4 107 Total 1907.45337138 362.5 1.96 305 8647

Öffentliche Waldungen Fläche Vfm Vfm Vorrat Stammz Anzahl Entwicklungsstufe [ha] [fm] [fm/ha] Fehler % [/ha] Probestamm

Jungwuchs / Dickung 118.66 3345 5.1 20.19 6 119 Schwaches Stangenholz 113.89 8466 13 12.44 30 589 Starkes Stangenholz 93.00 15998 24.5 5.98 44 867 Schwaches Baumholz 82.44 25838 39.6 5.03 49 959 Mittleres Baumholz 260.26 74277 113.7 3.01 88 1738 Starkes Baumholz 514.01 93285 142.9 3.19 80 1565 Stufige Bestände 110.64 1583 2.4 24.49 3 57 Total 1292.90222792 341.2 2.44 300 5894

Private Waldungen Fläche Vfm Vfm Vorrat Stammz Anzahl Entwicklungsstufe [ha] [fm] [fm/ha] Fehler % [/ha] Probestamm

Jungwuchs / Dickung 22.45 171 0.6 35.32 1 11 Schwaches Stangenholz 21.97 1498 5.4 25.5 13 110 Starkes Stangenholz 27.34 5767 20.8 11.82 34 308 Schwaches Baumholz 74.66 14169 51.2 6.73 55 476 Mittleres Baumholz 227.61 51392 185.5 3.86 141 1206 Starkes Baumholz 220.15 38739 139.9 4.79 68 584 Stufige Bestände 20.37 2137 7.7 30.27 6 50 Total 614.55114346 412.8 3.18 319 2753

Genehmigtes Exemplar (RRB Nr. 0481, vom 31. März 2009) 66 WEP Homburger- und Eital Anhang

Vorrat nach Baumartengruppen und Eigentümer WEP HET 2007

Waldungen WEP HET total Baumartengruppe Vfm Vfm Vorrat Stammzahl Anzahl [fm] [fm/ha] Fehler % [/ha] Probestamm Fichte 33093 35.6 6.07 32 896 Tanne 31224 33.6 8.17 27 765 Föhre 22223 23.9 7.27 17 477 Lärche 3407 3.7 16.9 4 126 übriges Nadelholz 1073 1.2 41.59 2 54 Buche 170228 183 2.84 134 3758 Eiche 14574 15.7 6.88 17 472 Esche 24915 26.8 6.75 22 633 Ahorn 21533 23.2 4.42 26 734 übriges Laubholz 14868 16 6.38 25 732 Total 337138362.5 1.96 305 8647

Öffentliche Waldungen Baumartengruppe Vfm Vfm Vorrat Stammz Anzahl [fm] [fm/ha] Fehler % [/ha] Probestamm Fichte 25778 39.5 7.06 36 705 Tanne 22596 34.6 8.49 30 581 Föhre 14136 21.6 8.61 16 312 Lärche 3356 5.1 17.12 6 122 übriges Nadelholz 840 1.3 51.27 2 41 Buche 110526 169.3 3.47 128 2514 Eiche 9919 15.2 8.87 17 333 Esche 12527 19.2 8.71 18 350 Ahorn 14163 21.7 5.14 24 486 übriges Laubholz 8951 13.7 8 23 450 Total 222792341.2 2.44 300 5894

Private Waldungen Baumartengruppe Vfm Vfm Vorrat Stammzahl Anzahl [fm] [fm/ha] Fehler % [/ha] Probestamm Fichte 7315 26.4 11.47 22 191 Tanne 8628 31.1 19.48 22 184 Föhre 8087 29.2 12.74 19 165 Lärche 51 0.2 200 0 4 übriges Nadelholz 233 0.8 59.33 2 13 Buche 59703 215.5 4.89 147 1244 Eiche 4655 16.8 10.27 16 139 Esche 12388 44.7 9.96 31 283 Ahorn 7370 26.6 8.33 28 248 übriges Laubholz 5916 21.4 10.44 31 282 Total 114346412.8 3.18 319 2753

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A7: Waldflächen nach Eigentum [1) BG in EG integriert, 2) inkl. Schulholz (2.27 ha), 3) Daten aus altem WP, in Bestandeskarte nicht separat dargestellt]

Waldflächen nach Eigentum und Lage im Forstrevier [Grundlage: Bestandeskarten 2007 GIS (für Flächen im Forstrevier)] ausserhalb Forstrevier

Gemeindegebiet Total ha ha Total Buckten Thürnen Thürnen Tecknau Tecknau Total ha ha Total Eptingen Eptingen Kilchberg Wisen SO

Waldeigentümer Zeglingen Rümlingen Rünenberg Diepflingen Häfelfingen Ormalingen Wittinsburg Läufelfingen Läufelfingen Gelterkinden BG Diepflingen 57.93 0.42 1.17 59.51 0.30 59.82 BG Gelterkinden 333.37 35.79 369.15 369.15 BG Häfelfingen 91.26 91.26 91.26 BG Kilchberg 8.47 8.47 8.47 BG Läufelfingen 173.04 173.04 0.20 173.23 BG Rünenberg 152.09 0.0039 152.09 152.09 BG Tecknau 0.64 65.45 66.09 0.17 66.26 BG Wittinsburg 1.64 64.47 66.11 66.11 BG Zeglingen 204.25 204.25 0.0027 0.01 204.26 EG Buckten 1) 2) 30.60 2.84 18.66 53.07 53.07 EG Diepflingen 0.25 0.25 0.25 EG Gelterkinden 2.76 2.76 2.76 EG Häfelfingen 0.17 0.17 0.17 EG Kilchberg 0.27 0.27 0.27 EG Läufelfingen 6.02 6.02 6.02 EG Rümlingen 1) 50.81 50.81 50.81 EG Rünenberg 0.39 0.39 0.39 EG Tecknau 0.35 0.35 0.35 EG Wittinsburg 1.49 1.49 1.49 EG Zeglingen 2.08 2.08 2.08 Staat BL 0.34 0.42 0.17 3.87 0.42 0.03 0.34 0.20 0.27 0.48 2.06 8.60 8.60 Privatwald 28.39 16.65 40.91 104.24 30.35 28.34 34.54 103.74 19.78 29.94 134.99 569.73 569.73 Übrige (BG Böckten) 0.44 0.44 0.44 Übrige (BG Thürnen) 0.23 2.92 0.19 3.33 3.33 Übrige (BG Känerkinden) 13.43 12.47 12.47 Übrige (BG Wenslingen) 0.48 0.48 0.48 Übrige (EG Sissach) 2.14 1.65 3.79 3.79 Übrige (BG Rickenbach) 0.97 0.97 0.97 Total ha 3) 59.33 75.48 135.35 319.26 86.13 182.69 101.26 443.29 28.79 132.49 343.38 1907.45 0.30 0.17 0.00 0.20 0.01 1908.13

Genehmigtes Exemplar (RRB Nr. 0481, vom 31. März 2009) 68