Der zentrale Dienstleister des Bundes 50 Jahre Bundesverwaltungsamt Der zentrale Dienstleister des Bundes

Inhaltsverzeichnis

Grußwort des Bundesministers des Innern Dr. Thomas de Maizière...... 8

Grußwort des Präsidenten Christoph Verenkotte...... 9

Grußwort des Vorsitzenden des Gesamtpersonalrats Christoph Hagemann...... 10

Grußwort der Gleichstellungsbeauftragen Birgitt Paschke...... 11

Das BVA – Im Namen der Wirtschaftlichkeit...... 12

1960-1969 Die Anfangsjahre...... 16 Der erste Präsident: Karl von Rumohr...... 18 50 Jahre BVA – 50 Jahre Staatsangehörigkeitsbehörde...... 20 Auswanderungswesen – Staatlicher Schutz von Auswanderern...... 22 Beamtenausbildung...... 26 BVA übernimmt Zivilen Ersatzdienst...... 28 Zwei Urgesteine des BVA – Dienstälteste Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter...... 30 Präsident Alfred Faude wird in sein Amt eingeführt...... 31 Dr. Walther Schultheiß wird Präsident des BVA...... 32 Kriegsgräberfürsorge...... 33 Von der Karteikarte über die Lochkarte bis zum Großrechner...... 34 Die Zentralstelle für das Auslandsschulwesen im BVA...... 36 Dr. Bert Even wird Präsident des BVA...... 39

1970-1979 Die Jahre der Aufgabenerweiterung...... 40 Schreibdienst – Die hohe Kunst der Erstellung gedruckter Dokumente...... 42 Früh übt sich... – Bereits vor 40 Jahren wurden die Grundlagen für den IT-Dienstleister BVA gelegt...... 44 Zuständige Stelle in der Ausbildung für die öffentliche Verwaltung...... 46 Erster Verwaltungsleiter an einer Deutschen Auslandsschule...... 47 Ausbildungsförderung im Dienst der Chancengleichheit...... 48 Waffenrecht – Das BVA erteilt und widerruft bestimmte waffenrechtliche Erlaubnisse...... 50 Sportträume, Sommermärchen und Skifahren ohne Schnee...... 52 Jugendmagazin für Deutschlerner in aller Welt gegründet...... 55 Geburtsstunde des Deutschen Sprachdiploms...... 56 Beratung im Wandel...... 58 Datenverarbeitung Anno dazumal – oder – Eine Lochkarte, was ist das denn?...... 60 Ausbildung Tarifbeschäftigte...... 62 Einziehung des Vermögens verbotener Vereine – Das BVA als Einziehungsbehörde...... 64 Es geht „nach oben“ – Eine Rumäniendeutsche erzählt von ihrem langen Weg ins BVA ...... 66

2 Inhaltsverzeichnis

1980-1989 Die Aussiedlerjahre...... 68 Kulturelle „BEGEGNUNG“ seit 30 Jahren...... 70 Internationale Sport- und Kulturförderung...... 71 Einzug in das neue Gebäude in der Barbarastraße...... 74 PC hält Einzug in die Verwaltung – Revolution der BAföG-Bearbeitung...... 76 Organigramm 1984...... 78 Ausstellung Menschenschicksale...... 80 Terrorattentat auf das BVA...... 81 Tschernobyl: Europa erstarrt im Schock. Das BVA hilft sofort...... 82 Aus Kasachstan zum BVA – Ein Kreis schließt sich...... 84 Das BVA übernimmt die Aussiedleraufnahme in Friedland...... 86 Öffnung Deutscher Auslandsschulen im südlichen Afrika für nicht-weiße Kinder...... 87 Registrierung von DDR-Übersiedlern...... 88 Über eine Million für die „Sauschwänzlebahn“...... 91

1990-1999 Das Jahrzehnt der Wiedervereinigung...... 92 Die verbindende Kraft des Sports bei der Wiedervereinigung...... 94 Deutsches Auslandsschulwesen stärken und weiterentwickeln...... 96 Übernahme schulischer Maßnahmen der DDR im Ausland am Beispiel der Deutschen Schule Prag...... 97 Übernahme von Auszubildenden der DDR-Staatsver­ waltung – Gründung des Ausbildungszentrums...... 98 Personalkostenzuschüsse für die neuen Bundesländer...... 99 Amtssprache a. D...... 100 Außenstelle Gießen – Ständiger Aufgabenwandel...... 103 Organigramm 1991...... 104 Rentenüberleitung ehemaliger Stasi-Bediensteter...... 106 Vermögensaufklärung Ministerium für Staatssicherheit...... 108 Gründung des Bund-Länder-Ausschusses...... 110 European Employment Services...... 111 Neuanfang in Deutschland mit 106 Jahren...... 112 Rahmenstatut für Tätigkeit deutscher Lehrkräfte im Ausland...... 113 Geburtsjahr der elektronischen Vorgangsbearbeitung...... 114 Mehr als Unterricht: Die Deutschen Abteilungen an staatlichen Spezialgymnasien ...... 116 Handeln statt Warten – Rettung von 20.000 Sicherungsfilmen vor Überflutung...... 117 Dr. Jürgen Hensen wird Präsident des BVA...... 118 Aussiedleraufnahme 1996 bis heute...... 120 Qualität erfordert Planung – Der Sprachtest in einer Zeit hoher Antragszahlen...... 122 Im Land der Himmelsberge – Als Sprachtesterin in Kirgisistan...... 123 BAföG-Bearbeitung in Nürnberg...... 126 Erste Hotline eingerichtet!...... 127

3 50 Jahre Bundesverwaltungsamt Der zentrale Dienstleister des Bundes

Inhaltsverzeichnis

Modernes Personalmanagement durch EPOS...... 128 Qualitätsmanagement im BVA – Aufgabe mit Tradition...... 129 Organisationsberatung – Aus der Verwaltung für die Verwaltung...... 130 Erste Zentralisierung von Querschnittsaufgaben...... 132 Neue Wege in der „internen Kontrolle“ – Prüfung als Dienstleistung...... 133 Beihilfe – Seit mehr als einem Jahrzehnt Erfolgsgarant im Dienstleistungszentrum des BVA...... 134 TRANSFORM-Programm...... 135 Bezügebearbeitung...... 136 BVA modernisiert Dienstreisewesen des Bundes...... 138 JobTicket – Fahren ohne Staus...... 140 Versanddienstleistungen: Briefe und Pakete – Wir bringen es...... 141 Kosten- und Leistungsrechnung...... 142 Zuwendungen des Familienministeriums...... 144 Flexible Arbeitszeit im Team: Ein Fazit ...... 147 Interview mit dem Vorsitzenden des Gesamtpersonal­rats und Örtlichen Personalrats, Christoph Hagemann...... 148 EU-Twinningprojekte...... 150 Y2K – Oder die Prophezeiung der Apokalypse...... 151

2000-2010 Das Jahrzehnt der Dienstleistungszentren ...... 152 BAföG-Online geht an den Start – Eine der ersten Transaktionsdienstleistungen des Bundes...... 154 Das Portal www.bund.de startet...... 155 Erstaufnahme von Aussiedlern – Eine Aufgabe im Dienst der Menschen...... 156 Hilfen für die deutsche Minderheit in der Russischen Föderation...... 156 Das BVA – Eine tragende Säule in der IT-Initiative der Bundesregierung ...... 158 Konzeption 2000 – Impulse für die Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik...... 160 Zusammenleben in einer demokratischen Gesellschaft...... 161 Preisträger im ersten eGovernment-Wettbewerb der Landes- und Bundesverwaltung...... 162 Wissensmanagementstrategie des BVA ...... 163 Eine neue Säule der Bildungsfinanzierung etabliert sich...... 164 Förderung der deutschen Volksgruppe in Nordschleswig...... 166 Institutionelle Förderung der Suchdienste...... 167 Ehrenpatenschaften des Bundespräsidenten...... 168 Marienkirche in Königsberg...... 168 Erster Weltkongress der Auslandsschulen in Mexico-City...... 169 BVA modernisiert das Bundesamt für den Zivildienst...... 170 Das BVA hilft sofort – Auch beim Flugunfall Bodensee...... 172 Das BVA informiert auf der CeBIT zu Dienstleistungen und Produkten...... 174 Personalgewinnung als Dienstleistung für Behörden...... 175 Startschuss für eine neue Dimension der Beratung...... 176 Schnelle Hilfe: Hochwasserkatastrophe Elbe und Donau...... 178 Schnelle Hilfe: Unterstützung des Kuratoriums Fluthilfe...... 179

4 Inhaltsverzeichnis

Erfolgreicher Umzug von 200 Beschäftigten an nur einem Wochenende in das NeueTechnologieZentrum...... 180 Von der Blaupause bis zum Erfolg: Der Government Site Builder...... 182 Brand der Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar...... 184 Das BVA informiert auf der Messe Moderner Staat zu Dienstleistungen und Produkten...... 185 Das BVA feiert die Nominierung zum Carl Bertelsmann-Preis 2004...... 186 Schnelle und unbürokratische Hilfe...... 188 eBAFÖG – Vom Großrechner zur Webanwendung...... 190 BVA sichert 50 Arbeitsplät­ ze in Friedland...... 191 Einführung des neuen ZfA-Logos...... 191 Einrichtung der Bundesstelle für Informationstechnik des BVA...... 192 Doppelt „ausgezeichnetes“ E-Government...... 193 Praxistag Wissensmanagement – Eine erfolgreiche Informationsreihe­ ...... 193 Organigramm 2006...... 194 Europäischer Sozialfonds...... 196 Open Source Software...... 198 Standards- und Methoden...... 199 Das BVA als Informationsdrehscheibe (Registerportal)...... 200 D115-Bürgerservicezentrum des BMI mit OfficeNet...... 202 V- Modell XT Bund...... 202 Eltern-Kind-Arbeitszimmer...... 203 Ausbildungszertifikat der Bundesagentur für Arbeit...... 203 Startschuss für die Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“...... 204 Förderung der Verkehrssicherheit...... 205 BVA mit der Umsetzung des Investitionsförderungsprogramms beauftragt...... 206 Einrichtung des Verwaltungs-Service-Zentrums...... 208 Mitarbeiterportal OfficeNet erfolgreich...... 209 Geltendmachung übergeleiteter­ Schadensersatzansprüche...... 210 Jubiläen – Gratulationen des Bundespräsidenten...... 210 Kompetenzzentrum Großprojektmanagement...... 211 BVA erhält Zertifikat für Arbeitsschutzmanagement...... 211 Bund-Länder-Inspektion etabliert...... 212 Weltweit vernetzt: PASCH-Plakette für die Schmidt-Schule Ost-Jerusalem...... 213 Effiziente Energienutzung in der Informationstechnik...... 214 BIT wird Dienstleistungszentrum IT...... 215 Christoph Verenkotte löst Dr. Jürgen Hensen ab...... 216 Neuer Personalausweis: Vergabestelle für Berechtigungszertifikate nimmt Betrieb auf...... 218 Karneval im BVA...... 220

Die Behördenleitung 1960 - 2010 ...... 222

Organigramm 2010 ...... 224

Impressum...... 226

5 50 Jahre Bundesverwaltungsamt Der zentrale Dienstleister des Bundes

Grußwort des Bundesministers des Innern Dr. Thomas de Maizière

Sehr geehrte Damen und Herren,

am 14. Januar 1960 wurde das Bundesverwaltungsamt gegründet, um an- dere Behörden von Tätigkeiten zu entlasten, die nicht zu ihren Kernaufga- ben gehören. Diesem bereits damals modernen Gründungsgedanken ist das BVA in den vergangenen 50 Jahren stets gefolgt. Dadurch hat es sich zum zentralen Dienstleister des Bundes entwickelt. Das BVA ist aus der Be- hördenlandschaft heute nicht mehr wegzudenken.

Die Aufgaben des BVA unterliegen einem steten Wandel. Die dadurch geprägte Veränderungskultur ist heute eine der bemerkenswertesten Ei- genschaften des BVA und seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Diese Kraft zur Veränderung hat das BVA mehrfach und gerade bei unvorher- gesehenen Aufgaben bewiesen.

Als moderner zentraler Dienstleister des Bundes ist das BVA für mehr als 100 Aufgaben zuständig. Zu den Schwerpunkten gehören Querschnitts- aufgaben wie Personalgewinnung, Reisemanagement und Bezügebe- rechnung für alle Geschäftsbereichsbehörden des Bundesministeriums des Innern und zahl- reiche weitere Behörden, die Projekte des Regierungsprogramms zum Auf- und Ausbau von Kompetenz- und Dienstleistungszentren sowie die Bundesstelle für Informationstechnik. Be- sondere Bedeutung kommt dabei der Kosten- und Leistungsrechnung und dem Controlling als wichtigen und flächendeckend eingesetzten Steuerungsinstrumenten zu.

Weiterhin nimmt das BVA Aufgaben beim Auslandsschulwesen, dem Zuwendungsmanage- ment, der Organisationsberatung, der Verwaltung und Einziehung von BAföG-Darlehen so- wie Aufgaben aus dem Sicherheits- und Staatsangehörigkeitsbereich wahr.

Im Rahmen der anstehenden Haushaltskonsolidierung eröffnen die Dienstleistungen des BVA für öffentliche Institutionen ein wichtiges Angebot, um – ganz nach dem Gründungsge- danken des BVA – eine Entlastung von standardisierten Aufgaben zu ermöglichen. Die erfolg- reiche Zusammenarbeit des BVA mit seinen Partnerbehörden ist im Ergebnis ein Gewinn für mehr Qualität und Wirtschaftlichkeit in der Verwaltung.

Das BVA bleibt auch in Zukunft ein wichtiger Partner des BMI. Als große Geschäftsbereichsbe- hörde trägt es weiterhin eine sehr große Verantwortung. Ich gratuliere dem BVA und seinen Beschäftigten zum 50-jährigen Bestehen und wünsche mir, dass die Mitarbeiterinnen und Mit- arbeiter die bisherige engagierte und erfolgreiche Arbeit weiter fortsetzen.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Thomas de Maizière, MdB

6 Grußworte

Grußwort des Präsidenten Christoph Verenkotte

Sehr geehrte Leserinnen und Leser, liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,

50 Jahre Bundesverwaltungsamt sind zunächst ein Anlass zur Rückschau. Wir können eine Bilanz ziehen, die sich sehen lassen kann. Vor 50 Jahren wurde das Bundesverwaltungsamt gegründet, um Verwaltungsaufgaben aus dem Bundesministerium des Innern effizienter wahrzunehmen. Heu- te nutzen fast alle Ministerien und eine Vielzahl von Behörden das Dienst- leistungsangebot des Bundesverwaltungsamtes. Die Ereignisse, die in dieser Chronik erwähnt werden sind unsere gemeinsame Geschichte. Die Geschichte einer Behörde, die sich wie kaum eine andere immer wieder gewandelt und den veränderten Aufgaben flexibel angepasst hat.

Schon bald wurden dem Amt auch Verwaltungsmasseverfahren zur Erle- digung übertragen, sodass früh und umfassend IT zum Einsatz kam. Die fortlaufenden Veränderungen machten eine effektive Steuerung der Be- hörde mit modernen Managementmethoden erforderlich. So konnte das Bundesverwaltungsamt über die Jahre der Bundesregierung in vielen Po- litikfeldern schnelle und pragmatische Unterstützung bieten, deren reibungslose Umsetzung das Bild in der Öffentlichkeit mehr geprägt hat, als manche politische Verlautbarungen. Die Politik konnte sich auf die Leistungsfähigkeit des Bundesverwaltungsamtes immer verlassen.

Der Jahrestag gibt auch Anlass in die Zukunft zu schauen. Was wird an neuen Herausforde- rungen auf uns zukommen, welche neuen Entwicklungen werden wir begleiten und voran- treiben? Das Bundesverwaltungsamt hat über viele Jahre gezeigt, wie Verwaltungsaufgaben effektiv und in vielen Bereichen messbar wirtschaftlicher wahrgenommen werden können. Unser Ziel ist es, diese Erfahrung nicht nur für die Umsetzung unserer Aufgaben zu nutzen, sondern auch für die Beratung der Politik in allen Bereichen – von Verwaltungsmodernisie- rung und Zukunft der öffentlichen Verwaltung bis zur Gesetzgebung.

50 Jahre Bundesverwaltungsamt sind vor allem ein Grund zum Feiern. Der Erfolg des Bundes- verwaltungsamtes war und ist auf seine engagierten, motivierten und kompetenten Mitarbei- terinnen und Mitarbeitern gegründet. Deshalb möchte ich zum Anlass des 50. Geburtstags des Bundesverwaltungsamtes allen ehemaligen und heutigen Beschäftigten herzlich für Ihren Einsatz für das Amt und die Aufgaben der Bundesregierung danken.

Wir dürfen Stolz auf das Erreichte sein und haben allen Grund positiv in die Zukunft zu schau- en.

Mit freundlichen Grüßen

Christoph Verenkotte

7 50 Jahre Bundesverwaltungsamt Der zentrale Dienstleister des Bundes

Grußwort des Vorsitzenden des Gesamtpersonalrats Christoph Hagemann

Sehr geehrte Leserinnen und Leser, liebe Kolleginnen und Kollegen,

es liegt in der Tradition unseres Hauses, dass wir immer mit unserem Han- deln der Zeit ein wenig voraus waren und sind. Schon die Gründungsväter des Bundesverwaltungsamtes haben es uns mit dem Errichtungsgesetz in die Wiege gelegt.

Das Bundesverwaltungsamt nimmt in eigener Zuständigkeit Aufgaben für die Bundesverwaltung wahr. Aus dieser Grundkonzeption ist im Laufe der Jahre eine moderne und zukunftsorientierte Behörde entstanden.

Wir, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, haben über viele Jahre mit un- serem Einsatz dazu beigetragen, dass wir in der Behördenlandschaft ei- nen guten Ruf genießen. Ich kann mit Stolz feststellen, dass viele Dinge, die heute in der Bundesverwaltung zur Selbstverständlichkeit gehören, durch die „uns“ konzipiert, eingerichtet und weiterentwickelt wurden. Arbeitszeitflexibilisierung, papierloses Büro und Reisemanagement sind nur einige der zahlreichen Ergebnisse unserer Arbeit. Ich bin mir sicher, dass der Ideenreich- tum und die Kreativität der Kolleginnen und Kollegen auch künftig wegweisend sein wer- den.

Hierzu ist Voraussetzung, dass die Arbeitsbedingungen stimmen und dass die Behördenlei- tung Rahmenbedingungen schafft, in der eine gute Arbeitsatmosphäre entsteht und die Kol- leginnen und Kollegen gerne und engagiert mitwirken.

Bei meiner persönlichen Bilanz stehen die Kolleginnen und Kollegen an erster Stelle. Ihnen ist es maßgeblich zu verdanken, dass wir gemeinsam erfolgreiche Arbeit geleistet haben und für die Zukunft gerüstet sind.

Ihr

Christoph Hagemann

8 Grußworte

Grußwort der Gleichstellungsbeauftragen Birgitt Paschke

Sehr geehrte Leserinnen und Leser, liebe Kolleginnen und Kollegen, zum 50-jährigen Bestehen gratuliere ich dem BVA und seinen aktuellen und ehemaligen Beschäftigten sehr herzlich.

50 Jahre BVA bedeuten allerdings nicht 50 Jahre Gleichstellungspolitik. Als ich selbst am 1. August 1990 im mittleren nichttechnischen Dienst hier angefangen habe, war Frauen-, Familien und Gleichstellungspolitik kein Thema im Haus.

Dementsprechend schwer hatten es Eltern, Beruf und Familie zu kom- binieren. Es gab starre Teilzeitregelungen und feste Kernarbeitszeiten. Wenn das Kind krank wurde, mussten die Eltern ihren Erholungsurlaub aufbrauchen, um das Kind zu betreuen.

Dies hat sich glücklicherweise geändert. Ganz formell wurde die neue Linie des Hauses deutlich, als vor 15 Jahren die Funktion der Frauenbe- auftragten geschaffen wurde. Seit 2001 ist diese Rolle nun im Posten der Gleichstellungsbeauftragten aufgegangen, den ich seitdem bekleide.

Das BVA hat sich seither bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf gut entwickelt. Die Viel- falt von Teilzeitmodellen, die Möglichkeit Telearbeit, flexible Arbeitszeiten und die Verfügbar- keit eines Eltern-Kind-Arbeitszimmers ist für viele heute eine Selbstverständlichkeit. Heute können Eltern Sonderurlaub nehmen, wenn sie ihr krankes Kind betreuen müssen.

Auch beim Thema Gleichstellung von Frauen und Männern ist das Bundesverwaltungsamt auf dem richtigen Weg. Der Frauenanteil im höheren Dienst betrug vor dem Jahr 2000 nur 25,5 Prozent und liegt mittlerweile bei 33 Prozent. Das ist ein guter Anfang, aber bei weitem nicht genug. Ich wünsche mir, dass ich beim 60-jährigen Bestehen des BVA sagen kann, dass wir wirkliche Gleichstellung geschaffen haben und sich dann der Frauenanteil im höheren Dienst bei 50 Prozent bewegt.

Die Vergangenheit hat gezeigt, dass das BVA nie im Stillstand verharrte sondern stets fort- schrittlich in die Zukunft aufbrach. Deshalb bin ich zuversichtlich, dass wir auch in Zukunft Hand in Hand mit der Behördenleitung die Gleichstellungspolitik weiter voranbringen wer- den.

Mit herzlichen Grüßen

Birgitt Paschke

9 50 Jahre Bundesverwaltungsamt Der zentrale Dienstleister des Bundes

1951 Das BVA – Im Namen der Wirtschaftlichkeit

Die ersten Vorläufer des BVA finden sich in ei- Deshalb wurde diese Aufgabe bereits 1951 in die ner Abteilung des Bundesministeriums des In- neu errichtete Bundesausgleichsstelle in Köln, nern. In den frühen Jahren der Bundesrepublik Deutz-Kalker Str. 30 und 48, verlagert. Damals Deutschland war diese Abteilung hauptsäch- waren nur drei Personen dort tätig. lich für die so genannten 131er zuständig. So bezeichnete man ehemalige Beschäftigte des Der damalige Referent für die 131er-Fragen, NS-Regimes, die im Rahmen der Entnazifizie- Dr. Karl von Rumohr, übernahm eine Doppel- rung von den Alliierten des Dienstes enthoben funktion – als Referent im Innenministerium worden waren oder durch die Flucht aus den und gleichzeitig als Leiter der Dienststelle. An- ehemaligen östlichen deutschen Gebieten ihre fang der 50er-Jahre wuchs das Arbeitsvolumen Stelle verloren oder nicht auf einer gleichwer- auch durch die immer neuen Gesetze der jun- tigen Stelle wieder eingesetzt worden waren. gen Republik stetig an. Ministerien lagerten Laut Artikel 131 des Grundgesetzes hatten sie ein verschiedene kleine neu errichtete Dienststel- Recht darauf, entsprechend ihrer Stellung am len aus. Tag der Kapitulation Deutschlands am 8. Mai 1945 wieder eingestellt beziehungsweise ver- Doch schon bald erkannte man die Ineffizienz sorgt zu werden. Dies erforderte insbesondere dieser zahlreich nebeneinanderher agieren- für die Unterbringung früherer Beamter eine den Büros. Jedes brauchte Personal für Genera- umfangreiche, über die Länderzuständigkeiten lia, doch dieses Personal war dann meist nicht hinausgehende Bearbeitung. Diese Arbeit hätte voll ausgelastet. Es war aber erforderlich, weil für das Bundesministerium des Innern eine er- es unentbehrliche Spezialkenntnisse besaß. Da hebliche Belastung bedeutet. die weitere Auslagerung von Arbeit aus dem BMI notwendig war, entstand der Gedanke der Bündelung von Aufgaben in einer zentra- len, nachgeordneten Behörde des BMI. Hier- Art. 131 GG für bot sich nun die Dienststelle Rumohr be- „Die Rechtsverhältnisse von Personen einschließlich der Flücht- sonders an. Es wurden Gesetze zur Schaffung linge und Vertriebenen, die am 8. Mai 1945 im öffentlichen einer Sammel­behörde entworfen. 1955 ging Dienste standen, aus anderen als beamten- oder tarifrechtlichen die Bundesausgleichsstelle in die Bundesstelle Gründen ausgeschieden sind und bisher nicht oder nicht ihrer für Verwaltungsangelegenheiten des Bundes­ früheren Stellung entsprechend verwendet werden, sind durch ministeriums des Innern auf, die in der Kölner Bundesgesetz zu regeln. Entsprechendes gilt für Personen ein- Innenstadt in der Ludwigstraße 2 ansässig war. schließlich der Flüchtlinge und Vertriebenen, die am 8. Mai 1945 Zu diesem Zeitpunkt wurde auch das Amt für versorgungsberechtigt waren und aus anderen als beam­ten- Auswande-rung in die Behörde eingegliedert. oder tarifrechtlichen Gründen keine oder keine entsprechende Versorgung mehr erhalten. Bis zum Inkrafttreten des Bundes- 1958 schlug der Bundesbeauftragte für Wirt­ gesetzes können vorbehaltlich anderweitiger landesrechtlicher Regelung Rechtsansprüche nicht geltend gemacht werden.” schaftlichkeit in der Verwaltung anlässlich einer Organisationsprüfung des BMI vor, qua Gesetz das BVA als Behörde zu errichten, der

1955 1956 1957 1958 1959 1960 1961 1962 1963 1964 1965 1966 1967 1968 1969 1970 1971 1972 1973 1974 1975 1976 1977 1978 1979 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 10 1951 Rückblick und Ausblick

Organigramm der Bundesstelle für Verwaltungsangelegenheiten des Bundesministers des Innern, der Vorläuferbehörde des BVA aus dem Jahr 1959.

1955 1956 1957 1958 1959 1960 1961 1962 1963 1964 1965 1966 1967 1968 1969 1970 1971 1972 1973 1974 1975 1976 1977 1978 1979 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015

11 50 Jahre Bundesverwaltungsamt Der zentrale Dienstleister des Bundes

1959

alle Ministerien Aufgaben übertragen dürfen. lich um die Verwaltung von Anträgen bezüg- Schon zuvor hatte er jahrelang in verschiedens- lich der Kriegsfolgen ging, wurde ein moderner ten Ministerien auf die Sammelstelle und ihre Dienstleister, der heute über 100 Aufgaben für Möglichkeit zur Entlastung der Bundesministe- fast alle Ministerien wahrnimmt. rien hingewiesen.

Die Rechtsform der Bundes­oberbehörde war einerseits wichtig, um den Einwänden man- cher Ressorts zu begegnen, dass eine Aufgabe wegen ihrer Bedeutung nicht an das BVA über- geben werden könnte. Andererseits konnte so auch dem Hang mancher Ressorts, das BVA als vorbereitende, zuarbeitende Stelle zu benutzen leichter entgegengetreten werden.

Die Zahl der Bediensteten stieg von drei Perso- nen im Jahr 1951 auf 299 Beschäftigte im Januar 1959, knapp ein Jahr vor der Gründung des BVA. Die 299 Beschäftigten setzten sich zu­sammen aus 56 Beamten, einem Inspektoren-Anwär- tern, sieben abgeordneten Bediensteten, 164 planmäßigen und 51 überplanmäßigen Ange- stellten sowie 21 Arbeitern.

Per Bundesgesetz vom 28. Dezember 1959 wur- de das BVA mit Wirkung­ zum 14. Januar 1960 als selbständige Bundesoberbehörde im Geschäfts- bereich des Bundesministeriums des Innern mit Sitz am Rudolfplatz in Köln errichtet.

Die moderne Gründungsidee, Verwaltungs­ aufgaben der Bundesministerien zu überneh- men, zu bündeln und effektiv zu erledigen, hat sich seitdem dynamisch entwickelt. Innerhalb von 50 Jahren stieg die Zahl der Beschäftigten auf über 2.400 Personen an. Aus einem einzigen Aufgabenbereich des BMI, in dem es hauptsäch- Kölner Stadt-Anzeiger vom 27. Februar 1958

1955 1956 1957 1958 1959 1960 1961 1962 1963 1964 1965 1966 1967 1968 1969 1970 1971 1972 1973 1974 1975 1976 1977 1978 1979 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 12 1959 Rückblick und Ausblick

1955 1956 1957 1958 1959 1960 1961 1962 1963 1964 1965 1966 1967 1968 1969 1970 1971 1972 1973 1974 1975 1976 1977 1978 1979 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015

13 50 Jahre Bundesverwaltungsamt Der zentrale Dienstleister des Bundes

1960-1969 Die Anfangsjahre

Am 14. Januar 1960 wurde das Bundesverwal- 1965 übernahm das BVA die organisatorische tungsamt gegründet. Zu diesem Zeitpunkt Betreuung des Zivildienstes vom Bundesminis- umfasste das Personal des BVA 56 Beamte, 20 terium für Arbeit und Sozialordnung. In seiner Inspektoren-Anwärter, sieben abgeordnete Anfangszeit war der Zivildienst in weiten Tei- Bedienstete, 164 planmäßige und 51 überplan- len der Gesellschaft noch nicht akzeptiert und mäßige Angestellte sowie einen Arbeiter – ins- die ersten Zivildienstleistenden wurden nicht gesamt also 299 Personen. Es bewirtschaftete selten als Vaterlandsverräter beschimpft. Auch anfangs rund 50 Millionen Mark. die Zivildienstleistenden waren, wie viele junge Menschen Ende der 60er-Jahre, unzufrieden mit Der Hauptsitz des BVA befand sich in Köln in dem „Establishment“. Dies bekam auch der da- einem Gebäudekomplex am Rudolfplatz, der malige BVA-Präsident Walther Schultheiß am heute als Hotel dient. Die grundsätzliche Auf- eigenen Leib zu spüren. gabe des Bundesverwaltungsamtes war es, zu- nächst dem Bundesministerium des Innern, 1968 wurde die Zentralstelle für das Auslands- später auch anderen Ministerien administrative schulwesen (ZfA) im BVA gegründet. Die ZfA Aufgaben abzunehmen und somit die Bundes- verwaltet alle deutschen Schulen im Ausland verwaltung effizienter zu gestalten. und übernimmt die pädagogische und finan- zielle Betreuung der Schulen. Zudem versorgt Zu den Gründungsaufgaben in den 60er-Jahren es die Schulen mit Lehrmitteln und vermittelt gehörten unter anderem Entschädigungszah- Lehrkräfte an die Auslandsschulen. lungen für ehemalige Bedienstete jüdischer Gemeinden, Kriegsgräberfürsorge, die Wehr- Einen Großteil seiner Gründungsaufgaben be- dienst-Ermittlungszentrale, Auslandsfürsorge arbeitet das BVA noch heute. An dem Grundsatz, für hilfsbedürftige Deutsche im Ausland, Ent- Ministerien die Verwaltungsarbeit abzuneh- scheidungen über Anträge auf Übernahme men und effizient und professionell zu bearbei- von Deutschen und „Volksdeutschen“ aus Ost- ten, hat sich bis heute nichts geändert. Das BVA deutschland oder den Ostblockstaaten sowie hat sich als zentraler Dienstleister des Bundes weitere Staatsangehörigkeitsaufgaben und der etabliert und nimmt heute rund 100 Aufgaben Schutz von Auswanderern. für fast alle Ministerien wahr.

14 Rückblick und Ausblick

1960-1969 15 50 Jahre Bundesverwaltungsamt Der zentrale Dienstleister des Bundes

BVA intern: Die Präsidenten 1960 Der erste Präsident: Karl von Rumohr

Karl von Rumohr studierte Rechts- und Staats­ kurz nach seiner Pensionierung: „Die Minis­ wissenschaften in Göttingen, Tübingen und terien haben uns all die Arbeit gegeben, die sie München. Er absolvierte den juristischen Vor­ selbst nicht machen wollten.“ Dafür bekam von bereitungsdienst in den schweren Jahren der Rumohr allerdings viel Lob von oben. Das re­ Inflation. Die große Staatsprüfung legte er in gierungsamtliche Bulletin schrieb am 4. Febru- den 20er-Jahren ab. Anschließend wurde er Re- ar 1966: „Präsident von Rumohr hat sich beson- gierungsassessor bei den Landratsämtern Bri- dere Verdienste erworben.“ lon und Glatz in Schlesien.

1933 wechselte er ins Preußische Ministerium des Innern und wurde zum Regierungsrat er- nannt. Bis 1941 war Karl von Rumohr als Landrat tätig, zunächst in Berleburg später in Iserlohn. Nach einigen kurzen Zwischenstationen – unter anderem auch bei der Regierung in Köln – kam er im August 1942 zur Regierung in Breslau. 1943 wurde er dort zum Regierungsvizepräsidenten­ ernannt. Wegen der Ereignisse um den 20. Juli 1944 wurde er einfacher­ Soldat im Westen.

Im November 1949 begann von Rumohr den Dienst als Referent im BMI. Seine Aufgabe be- stand darin, die Unterbringung der verdrängten Angehörigen des öffentlichen Dienstes in An- griff zu nehmen. Dabei wirkte er maßgeblich an Artikel 131 des Grundgesetzes mit. 1950 erfolgte die Ernennung zum Ministerialrat. Ab 1951 lei- tete Karl von Rumohr die Bundesausgleichs- stelle des BMI, der ebenfalls die Unterbringung der verdrängten Angehörigen des öffentlichen Dienstes oblag.

Aus der Aufgabe der so genannten 131er ent- stand das BVA (siehe 1959), dessen Präsident Karl von Rumohr von Beginn an war. Am 1. Fe- bruar 1966 wurde von Rumohr von dem dama- ligen Bundesminister des Innern, Paul Lücke, in den Ruhestand verabschiedet. Im Interview mit dem Kölner Stadtanzeiger sagte von Rumohr Kölner Stadt-Anzeiger vom 29. März 1969

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16 1960 1966 1967 1969 1960Karl von Rumohr Alfred Faude Dr. Walther Schultheiß Dr. Bert Even Rückblick und Ausblick

Das erste Organigramm des Bundesverwaltungsamtes aus dem Gründungsjahr 1960

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1989 1995 2010 17 Christoph Grünig Dr. Jürgen Hensen Christoph Verenkotte 50 Jahre Bundesverwaltungsamt Der zentrale Dienstleister des Bundes

Fachaufgabe Staatsangehörigkeit 1960 50 Jahre BVA – 50 Jahre Staatsangehörigkeitsbehörde

Seit seiner Gründung ist das BVA auch Staatsan- desverwaltungsamt, ob Antragsteller die deut- gehörigkeitsbehörde. Zunächst wurden in Köln sche Staatsangehörigkeit noch besitzen oder nur die Verfahren von Personen betreut, die zu ob sie zum Beispiel durch freiwillige Annahme keinem Bundesland eine nähere Anknüpfung einer fremden Staats­angehörigkeit verloren ge- besaßen, weil weder sie noch ihre Eltern im Bun- gangen ist. In den letzten zehn Jahren konnte so desgebiet gewohnt hatten. Erst im Jahr 2000 257.500 Personen ein Staatsangehörigkeitsaus- wurde die Zuständigkeit auf alle Verfahren von weis übersandt werden. Personen, die im Ausland wohnen, erweitert. Alle Anträge werden nur in enger Zusammen- Deutsch bleiben arbeit mit den Auslandsvertretungen des Aus- wärtigen Amtes bearbeitet. Wer heute seinen Wohnsitz im Ausland nimmt, der wandert häufig nicht endgültig aus und Deutsch sein möchte seine Beziehungen zu Deutschland weiter pflegen. Aber wer die Beziehungen zum Im 19. und 20. Jahr- neuen Heimatstaat vertieft und auf Antrag die hundert zogen viele fremde Staatsangehörigkeit annimmt, verliert Deutsche als Aus- die deutsche Staatsangehörigkeit. Das kann wanderer nach Über- durch einen Antrag auf Erteilung einer „Beibe- see, um dort „ihr haltungsgenehmigung“ vermieden werden. Glück zu machen“. Wer sie besitzt, kann auch gleichzeitig Bürger Auf allen Kontinen- eines anderen Staates werden. Von diesem An- ten leben ihre Nach- gebot macht eine jährlich größer werdende kommen. Auch in Zahl von Antragstellern Gebrauch; 2009 waren Osteuropa, vor allem es 3.241 Anträge. auf dem Gebiet des Deutschen Reichs Deutsch werden in den Grenzen von Urkunde zur Verleihung 1937, leben noch viele Die Einbürgerung von Personen die im Ausland des Bürgerrechts Menschen, deren Vorfahren deutsche Staats- leben, ist eine seltene Ausnahme. Aber Opfer in München vom 28. August 1919 angehörige waren. Weil die deutsche Staatsan- des nationalsozialistischen Systems haben An- gehörigkeit in der Regel auf die nachfolgende spruch darauf, die deutsche Staatsangehörig- Generation vererbt wird, wohnen im Ausland keit, die ihnen zwischen 1933 und 1945 rechts- zahlreiche Personen, die sich auch heute noch widrig entzogen wurde, wieder zu erlangen. auf sie berufen können. Viele besinnen sich aus Alle Ausgebürgerten und ihre Nachkommen ha- unterschiedlichen Gründen auf ihre deutschen ben nach Artikel 116 Absatz 2 des Grundgeset­ zes Wurzeln und stellen einen „Antrag auf Feststel- einen Anspruch auf Wiedereinbürgerung. Seit lung der deutschen Staatsangehörigkeit“. In dem Jahr 2000 konnte (bis 2009) insgesamt jährlich über 10.000 Verfahren prüft das Bun- 30.117 Personen, vor allem aus Israel, eine Ein-

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bürgerungsurkunde ausgestellt werden. Damit erfährt ein besonderes staatsangehörigkeits- rechtliches Unrecht Wiedergutmachung.

Menschenschicksalen gerecht werden

Die staatsangehörigkeitsrechtlichen Verfahren stellen hohe Anforderungen an die Mitarbei­ terinnen und Mitarbeiter des BVA. Aufgrund der hohen Antragszahlen handelt es sich einer- seits um ein verwaltungsrechtliches Massenver- fahren. Dabei muss jedoch andererseits stets auf die häufig auch tragischen Einzelschicksale be- sondere Rücksicht genommen werden.

Neben den zu bewältigenden Sprach- und Ver- ständnisschwierigkeiten der Antragsteller liegt das Hauptproblem darin, dass Lebenssachver- halte rechtlich zu beurteilen sind, die oftmals weit mehr als 50 Jahre zurückliegen. Viele Men- schen im Osten Europas waren infolge der bei- den Weltkriege mehrfach von einem Staatsan- gehörigkeitswechsel betroffen. Der Lebensweg der für die Vermittlung der Staatsangehörigkeit maßgeblichen Personen muss daher in jedem Heimatrechtsurkunde Einzelfall zurückverfolgt werden. Dies setzt eine Zur Bearbeitung der Anträge sind oftmals um- aus München vom genaue Kenntnis der geschichtlichen Ereignis- fangreiche Ermittlungen erforderlich. Zu die- 13. November 1900 se und der damals herrschenden politischen sem Zweck arbeitet das BVA eng mit anderen Verhältnisse voraus. Hinzu kommt, dass viele Behörden und Institutionen zusammen. Auf Antragsteller sich in einer unverschuldeten Be- diese Weise war es in den vielen der seit dem weisnot befinden, weil wichtige Dokumente Jahr 2000 rund 350.000 abgeschlossenen staats- infolge der Kriegsereignisse verloren gegangen angehörigkeitsrechtlichen Verfahren trotz ge- sind. Zudem sind die Einbürgerungsverfah- legentlicher Schwierigkeiten möglich, die Ab- ren nach Artikel 116 Absatz 2 des Grundgeset- stammung der Antragsteller zu klären und zes aufgrund der historischen Verantwortung Staatsangehörigkeitsausweise, Einbürgerungs- Deutschlands, nationalsozialistisches Unrecht urkunden oder Beibehaltungsgenehmigungen­ wiedergutzumachen, von besonderer Sensibi- auszustellen. lität.

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19 50 Jahre Bundesverwaltungsamt Der zentrale Dienstleister des Bundes

Fachaufgabe 1960 Auswanderungswesen – Staatlicher Schutz von Auswanderern

Auswandern, also das Verlassen des Heimat- landes auf Dauer oder für eine gewisse Zeit, ist so alt wie die Menschheit. Vielfältig waren und sind die Gründe, die Menschen zu allen Zeiten bewogen haben, ihr Glück in fremden Ländern zu suchen. Die Anfänge der „Auswandererfür- sorge“ als Tätigkeit des Staates liegen in den drei großen Auswanderungswellen des 19. Jahr- hunderts mit einem ersten Höhepunkt im Jahre 1854, als nahezu 240.000 Personen Deutschland verließen. Gründe waren damals Missernten, Übervölkerung und Arbeitslosigkeit sowie das Scheitern der Revolution von 1848. Auf der Reise kam es zur Ausbeutung der Auswanderer durch skrupellose Geschäftemacher, zu Epidemien und Schiffskatastrophen. Viele Auswanderer erreichten ihr Ziel nicht oder bereits völlig mit- tellos. Um die Menschen vor den erkannten Gefahren zu schützen, wurde 1869 ein Reichs- kommissar für das Auswanderungswesen mit Sitz in Hamburg ernannt. Er überwachte die Einhaltung der örtlichen Auswandererschutz-

bestimmungen indem er zum Beispiel die Aus- Dampfschiff „Kaiser Wilhelm der Große“ des Norddeutschen wandererschiffe besichtigte sowie die Qualität Lloyd des Trinkwassers und des Proviants kontrollierte. zunehmend eine objektive Beratung der Aus- Auswanderung – eine Definition War hier die Vorbereitung wanderer, um ein Scheitern im Ausland mit oft einer sicheren Überfahrt dramatischen Folgen für die betroffenen Fami- Die EG-Verordnung definiert Auswanderung als die Handlung, in das Zielland die Haupt- lien und Kosten für den Heimatstaat möglichst durch die eine Person, die zuvor aufgabe des staatlichen zu vermeiden. ihren üblichen Aufenthaltsort im Schutzes, gewann in der Hoheitsgebiet eines Mitgliedsstaa- Folgezeit die Informati- Nach Gründung der Bundesrepublik Deutsch­ tes hatte, ihren üblichen Aufent- on und Vorbereitung der land wurde das bis dahin bestehende Ständige haltsort in diesem Mitgliedsstaat Menschen über die Ver- Sekretariat für das Auswanderungswesen 1950 für einen Zeitraum von mindestens hältnisse im Zielland an Be- in eine Bundesstelle für das Auswanderungs- zwölf Monaten oder voraussicht- deutung. Schwerpunkt des wesen umgewandelt. 1952 wurde per Gesetz lich zwölf Monaten aufgibt. staatlichen Schutzes und das Bundesamt für Auswanderung mit Sitz in der effektiven Hilfe für die Köln geschaffen, welches dem Bundesminis- Auswanderer wurde damit terium des Inneren unterstellt war. Seit seiner

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20 1960 Das BVA führt die Aufgabe des 1969 Fachaufsicht vom BMI in das heu- 1975 Auswandererschutzgesetz aufgelösten Bundesamtes für Auswande- tige Bundesministerium für Familie, Senioren, 1960rung fort. Frauen und Jugend (BMFSFJ) verlagert. Rückblick und Ausblick

Gründung im Jahre 1960 führt das BVA die Auf- aus. Diese Länder bildeten die Top 10 deutscher gabe des aufgelösten Bundesamtes für Auswan- Auswanderer im Jahr 2008. derung fort. Gemäß Paragraph 2 Absatz 1 des Errichtungsgesetzes hat das BVA alle Maßnah- Bedürfen Auswanderer im 21. Jahrhundert noch men, die der Beratung von Auswanderungs- immer eines besonderen Schutzes? Schließlich willigen, der Vorbereitung der Auswanderung ist Auswandern heute ein Menschenrecht und und der Fürsorge für die Auswanderer dienen, in der Europäischen Union sind die Freizügig- zu treffen. Durch Neuordnung der Ressorts im keit und die Mobilität der Menschen garantiert. Jahr 1969 wurde die Aufgabe des Auswande- Es gibt kaum noch rechtsfreie Räume in der Welt rerschutzes vom BMI in das heutige Bundes- und (fast) alle Informationen kann man sich im ministerium für Familie, Senioren, Frauen und Internet besorgen – oder? Wozu also noch Aus- Jugend (BMFSFJ) verlagert. Dieses Ministerium wandererberatung? ist bis heute die zuständige Fachaufsicht für das Auswandererschutzgesetz. Regionale Verteilung der 174.759 Auswan- derer (Stand 12/2009)* Seit Bestehen der Bundesrepublik Deutschland EU 121.514 ist das Interesse am Thema Auswanderung in Deutschland derzeit so hoch wie nie. Hierfür übriges Europa 532 sprechen auch die zahlreichen Doku-Soaps im Afrika 5.272 Fernsehen mit vielen gescheiterten oder er- folgreichen Auswanderer-Familien. Insgesamt Asien 14.838 wanderten im Jahr 2008 175.000 Deutsche ins Australien und Ozeanien 5.112 Ausland aus. Laut Mitteilung des Statistischen Bundesamtes ist dies der höchste Stand an deut- USA und Kanada 21.041 schen Auswanderern seit Bestehen der Bundes- Amerika 5.875 republik Deutschland – Tendenz weiterhin stei- gend. Gleichzeitig erreichte allerdings auch die Übrige 575 Zahl der Rückwanderer nach Deutschland mit * Anzahl der Fortzüge Deutscher aus dem Bundesgebiet rund 108.000 Personen einen neuen Höchst- im Jahr 2009; Quelle: Statistisches Bundesamt stand. Dies zeigt, Auswandern ist längst keine Einbahnstraße. Auswandern ist auch heute noch ein großes Projekt, das man sorgfältig vorbereiten muss, Nach den Zahlen des Statistischen Bundesam- wenn man nicht scheitern will. Es ist natürlich tes wanderten im Jahr 2008 insgesamt 29.139 ein Unterschied, ob man im Urlaub auch ohne Deutsche in die Schweiz, in die USA 15.436, nach die Fremdsprache des Landes auskommt oder Polen 13.711, nach Österreich 13.336, in das Ver- das Alltagsleben bewerkstelligen muss – sei es einigte Königreich 10.706, nach Spanien 9.245, bei der Arbeit, vor Behörden oder im Kranken- nach Frankreich 7.988, nach Kanada 5.605, in haus. Die internationale Mobilität der Men- die Türkei 4.609 und in die Niederlande 4.281 schen nimmt weiter zu, ebenso die Zahl der Aus-

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21 1990 Höhepunkt der Fortzüge von Deutschen 2005 Zum ersten Mal seit vielen mit rund 145.000 Menschen. Gleichzeitig rund Jahrzehnten ist die Zahl der deutschen Aus- 809.000 zuziehende Deutsche (Rückwanderer und wanderer höher als die Zahl der deutschen Spätaussiedler). Zuwanderer. 50 Jahre Bundesverwaltungsamt Der zentrale Dienstleister des Bundes

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landstätigen und der Menschen, die im Rahmen die scheitern, weil sie nicht vorbereitet und in- einer Eheschließung mit einem ausländischen formiert sind über die Verhältnisse im Zielland: Partner in ein anderes Land ziehen. So kaufte und bezahlte ein Auswanderer eine riesige Rinderfarm in Südamerika nach einer Was abgesehen von „normalen“ Unfällen und Besichtigung aus dem Flugzeug – allerdings Katastrophen schief gehen kann, davon können war der vermeintliche Verkäufer gar nicht der die Auswandererberater viele Berichte liefern: Eigentümer. Oder der hoffnungsvolle Gastwirt, Frau mit Kindern überwirft sich mit dem Part- der in Spanien eine sehr gut besuchte Kneipe ner in den USA, sie ist mittellos, von dem Verlust kaufte und bar bezahlte, dann aber zunächst der Greencard bedroht und versucht verzwei- auf Gäste wartete, bis er von den Nachbarn er- felt, mit den Kindern nach Deutschland zurück fuhr, dass sein „Verkäufer“ tagelang nur seine zu kommen. Ähnlich viele Fälle gibt es in Kana- Freunde eingeladen hatte. Wenige Tage später da oder Skandinavien, wo Familien jetzt in der ist der Schaden noch größer, als der wirkliche Wirtschaftskrise nach Verlust der legalen oder Eigentümer mal wieder seinen „Pächter“ besu- chen kommt, der sich natürlich längst abgesetzt hat. Häufig lassen sich auch Touristen im Über- schwang eines schönen Urlaubs in spanischer Sonne auf den überteuerten Kauf von Wohn- rechten (Timesharing) ein. Mancher möchte den Spontankauf zu Hause gerne widerrufen – schließlich fehlt ja noch die notarielle Beglau- bigung? Nein, in Spanien ist das Rechtsgeschäft ohne Notar wirksam!

Merke: Die skrupellosen Geschäftemacher von früher sind immer noch da. Sie sind unterwegs in den Zielländern und längst auch im Internet, wo man nur mit guten Vorkenntnissen und gro- ßem Aufwand seriöse Angebote und Informa- tionen von denen der Geschäftemacher unter- scheiden kann.

Junge Mädchen waren besonders gefährdet, Das Auswanderungsschutzgesetz von 1975 ist Menschenhändlern deshalb auch heute noch sehr wichtig. Neben zum Opfer zu fallen. einem Werbungsverbot für Auswanderung ge- währt es Auswanderungswilligen eine qualifi- illegalen Arbeitsstelle versuchen, irgendwie zu- zierte und unabhängige Beratung. Diese wich- rück nach Deutschland zu kommen. Es gibt viele tige soziale Aufgabe des Staates wird in enger erfolgreiche Auswanderer, aber eben auch jene, Zusammenarbeit zwischen dem BVA und den

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22 1960 Das BVA führt die Aufgabe des 1969 Fachaufsicht vom BMI in das heu- 1975 Auswandererschutzgesetz tritt in Kraft aufgelösten Bundesamtes für Auswande- tige Bundesministerium für Familie, Senioren, rung fort. Frauen und Jugend (BMFSFJ) verlagert. Rückblick und Ausblick

Beratungsstellen der Wohlfahrtsverbände er- füllt. Aufgabe der Auswandererberatung ist es, Ratsuchende so umfassend zu beraten, dass sie eine möglichst sorgfältige und wohlüberlegte Entscheidung für oder gegen eine Auswande- rung treffen können und sich gegebenenfalls für das Leben im Zielland gut vorbereiten. Ziel der Beratung ist deshalb nicht Förderung oder Verhinderung der Auswanderung, sondern das Wohl der Ratsuchenden und ihrer Angehöri- gen.

Aufgabe des BVA – Informationsstelle für Aus­ wanderer und Auslandstätige, Auskunfts­ erteilung über ausländisches Recht – ist vor allem, allgemeine Informationen und Länder­ Ein Krähwinkler Fuß- informationsschriften für die Beratungsstellen,­ den ausschließlich bei den Beratungsstellen be- reisender befolgt den Auswanderungswillige, zuständige Behörden zogen werden. klugen Rat und nimmt einen Wegweiser mit und Stellen zur Verfügung zu stellen. Dies ge- schieht zunächst durch allgemeine Informati- Für die persönliche Beratung von Aus­ onsschriften, in denen viele Fragen behandelt wanderungswilligen­ steht ein Beratungsstellen­ werden, die sich für fast jedes Zielland stellen netzwerk mehrerer Wohlfahrts­verbände zur (zum Beispiel: Wie bereite ich eine Ausreise vor? Verfügung. Dieses umfasst insgesamt 25 Bera- Wie versichere ich mich im Ausland, was ist dort tungsstellen, in denen Auswanderungs­willige bei Arbeitsverträgen zu beachten? Wie bleibe in ihrer persönlichen familiären Situation eine ich in tropischen Ländern gesund? Worauf soll- ergebnisoffene Beratung für oder manchmal te ich bei einer Heirat im Ausland, speziell in is- auch gegen das eigene „Projekt Auswandern“ lamischen Ländern achten?). In speziellen Län- und alle damit zusammenhängenden Fragen derschriften (zurzeit 24) werden darüber hinaus erhalten können. viele Fragen zu einzelnen Zielländern bearbei- tet, von Einreise- und Aufenthaltsfragen über Daher ein guter Rat: „Nehmen Sie einen Weg- zoll-, steuer- und sozialversicherungsrechtliche weiser mit“, bereiten Sie Ihren Auslandsauf- Bestimmungen, zu Bedingungen des Arbeits- enthalt gut vor, lassen Sie sich beraten – die Be- und Wohnungsmarktes bis hin zu vielen Klei- ratungsstellen des Raphaels-Werk Menschen nigkeiten, die für den Erfolg des „Projektes Aus- unterwegs e.V. oder der Caritas, der evangeli- wandern“ wichtig sind. Die Schriften werden schen Beratungsstellen und des Deutschen Ro- von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des ten Kreuzes helfen Ihnen gerne. Damit Ihr per- BVA ständig aktualisiert und an neue Gegeben- sönliches Projekt „Auswandern“ ein Erfolg wird, heiten angepasst. Sie können von Ratsuchen- ob mit oder ohne Fernsehen!

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23 1990 Höhepunkt der Fortzüge von Deutschen 2005 Zum ersten Mal seit vielen mit rund 145.000 Menschen. Gleichzeitig rund Jahrzehnten ist die Zahl der deutschen Aus- 809.000 zuziehende Deutsche (Rückwanderer und wanderer höher als die Zahl der deutschen Spätaussiedler). Zuwanderer. 50 Jahre Bundesverwaltungsamt Der zentrale Dienstleister des Bundes

1961 Beamtenausbildung

Das BVA bildete bereits unmittelbar nach seiner bereitung auf ihre Prüfung bis Ende der 70er- Gründung als zentrale Ausbildungsbehörde für Jahre eigens in einem ehemaligen Landhaus im die Bundesverwaltung den Nachwuchs für den Kölner Stadtteil Hahnwald zu einem mehrwö- gehobenen – und ab Mitte der 60er-Jahre auch chigen Abschlusslehrgang unter der besonde- für den mittleren – nichttechnischen Dienst in ren Obhut der Behördenleitung in einem „rund- der allgemeinen und inneren Verwaltung des um-die Uhr-Betrieb“ zusammengezogen. Bundes aus. Schon von Anfang an stand die ef- fektive und reibungslose Verzahnung von theo- Im Jahr 1976 traf der Gesetz­geber die Ent­ retischen und praktischen Ausbildungsinhalten scheidung, die Ausbildung für die Laufbahnen im Mittelpunkt. des gehobenen Dienstes – und damit auch für die Fachrichtung allgemeine­ und innere Ver- Daraus resultierten frühzeitig Überlegungen, waltung des Bundes – als Studiengang an einer die Intensität der Ausbildung durch geschlosse- Fachhochschule einzurichten. Somit engagier- ne Lehrgänge und eine gemeinschaftliche Un- te sich das BVA in diesem Ausbildungsgang seit terbringung der Anwärterinnen und Anwärter 1979 in einer partnerschaftlichen Beziehung zu fördern. So wurden diese zur optimalen Vor- mit der seinerzeit neu gegründeten Fachhoch- schule des Bundes für öffentliche Verwaltung, ­ auf die diese Aufgabe Ende des Jahres 2007 voll- ständig auch administrativ überging. Studenten im Villenviertel unerwünscht Seit dem Frühjahr 1965 betrieb das BVA intensive Bemühungen um Auch die Zuständigkeit für das „Prüfungsamt“ die Anmietung einer geeigneten Lehrgangsunterkunft. Ein Jahr für die Laufbahn des gehobenen nichttech­ später verdichteten sich die Verhandlungen über die Anmietung nischen Dienstes hat über die Jahrzehnte eine eines Landhauses in Köln-Hahnwald. Doch hier legten sich dem bedarfs- und situationsgerechte Veränderung BVA unvorhergesehene Steine in den Weg: Die Gemeinde Roden- kirchen verbot am 11.07.1966 die Nutzungsänderung des Landhau- ses als Schulungsgebäude mit der Begründung, es seien „(…) Belästigungen oder Störungen zu erwarten, da beabsichtigt ist, das Gebäude als Wohn-Schulungsheim des Bundesinnenministeriums zu nutzen. Abgesehen von den allgemein zu erwartenden Störungen würde allein schon die verkehrsmäßige Frequentierung zu einer Beläs­ tigung der Umgebung führen.“ Dem entgegnete das BVA in einer Gegendarstellung am 13.07.1966 „Belästigungen der Nachbarschaft durch die Lehrgangsteil­- nehmer sind wohl aufgrund der sozialen Stellung dieses Personen­ kreises nicht zu erwarten.“ Das Landhaus wurde schließlich am 15.07.1967 für Lehrgangszwecke vom BVA angemietet und bis zum 31.12.1979 genutzt. Abschlussfeier eines Anwärter-Jahrgangs. Mit im Bild: Dr. Ernst Liesner (2. v.r.), Dr. Joachim Mischke (3. v.r.), Dr. Bert Even (4. v.r.), ROAR Hümke (5.v.r.)

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erfahren. Hatte sich das Bundesministerium des Innern diese verantwortungsvolle Aufga- „Ich kann mich noch sehr gut an meinen be noch lange Zeit selbst vorbehalten, so ent- Abschlusslehrgang in Hahnwald 1973/74 schied es sich Mitte der 90er-Jahre, sie dem BVA erinnern. Die Unterbringung in dem ehemaligen zu übertragen. Schließlich führten Zentralisie- Landhaus war recht komfortabel. Wir wurden rungsüberlegungen Ende 2007 zum Übergang durch zwei „gute Seelen“ kulinarisch betreut, der Aufgabe auf die Fachhochschule des Bun- wenn auch die Verpflegung mit den heutigen des für öffentliche Verwaltung. Ange­boten noch nicht mithalten konnte. Immer- hin wurde das am Tisch servierte Frühstück jeden Das BVA hat seit seiner Gründung für die Bun- zweiten Tag durch ein gekochtes Ei angereichert. desbehörden rund 8.000 Damen und Herren Das Beste war für viele Lehrgangsteilnehmer allein im Bereich der Beamtenlaufbahn des ge- innen und -nehmer natürlich der benachbarte hobenen und mittleren Dienstes ausgebildet. Tennisplatz, der der abendlichen Entspannung Viele Personen konnten sich auf der Basis ihrer dienen sollte. Ausbildung beruflich in bedeutender Weise Manchmal fiel diese jedoch dem Lehrdrang weiterentwickeln, nicht selten eine oder mit- unseres damaligen Vizepräsidenten zum Opfer, unter auch mehrere Laufbahngruppen durch- der in der unmittelbaren Nachbarschaft wohnte. laufen und zum Teil sogar herausgehobene Ab und an hatte er die Idee, uns auch nach dem Führungspositionen bis in den Leitungsbereich Abendessen noch mit einer Lektion Polizei- und oberer Bundesbehörden bekleiden. Ordnungsrecht zu unterhalten. Wenn dann der Anruf seiner Ehefrau mit der entsprechenden Ankündigung während des Abendessens kam, wussten wir Bescheid: jegliches Abendprogramm war gestrichen; eventuell geplante Heimfahrten konnte man absagen. Heute wäre so etwas wohl undenkbar, aber damals wäre es keinem von uns eingefallen, dagegen zu protestieren.“ Erinnerungen Urle Schärfer-Kühne (Lehrgangsteilnehmerin)

Villa Hahnwald im Süden Kölns. Hier lebten und lernten die jungen Anwärterinnen und Anwärter in den Anfangsjahren des BVA.

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25 50 Jahre Bundesverwaltungsamt Der zentrale Dienstleister des Bundes

Aufgabenzentralisierung im BVA 19651965 BVA übernimmt Zivilen Ersatzdienst

Am 1. Oktober 1965 übernahm das BVA die Ver­ Ein Jahr später gab es Streit um die Auflösung ei- waltungsaufgaben des Zivilen Ersatzdienstes. nes Lagers für Ersatz­dienst­leist­ende in Schwarm­ Zuvor wurden diese vom Bundesministerium stedt bei Hannover. für Arbeit und Sozialordnung wahr­genommen. Der Wechsel wurde durch das „Gesetz zur Än- 1973 ist die Aufgabe auf das neu eingerichtete derung des Gesetzes über den zivilen Ersatz- Bundes­amt für den Zivildienst übergegangen. dienst“ vom Deutschen Bundestag verfügt. Die Aufgaben der Gesetzgebung und Fachaufsicht verblieben weiter beim Bundes­ministerium für Arbeit und Sozialordnung.

Im Januar 1969 übereichten rund 20 Ersatz­ dienstleistende einen offenen Brief an Präsident Schultheiß, der das BVA von 1967 bis 1969 leite- te. Darin protestierten sie unter anderem gegen das Verbot, Mao-Bilder oder revolutionäre Paro- len in ihren Zimmern an zu bringen. Bei dem an- schließenden Versuch des Präsidenten, ein Ge­ spräch mit einer sechsköpfigen Delegation der Zivildienstleistenden zu führen, kam es im Flur des BVA zu Handgreiflichkeiten mit Beschäftig- ten des Amtes.

Zwei Monate später fand sich das Konterfei des Präsidenten Schult­heiß auf mehreren hundert Flugzetteln wieder, die nachts an verschiedenen­ Stellen der Kölner Innenstadt und der Wohnge- gend des Präsidenten in Bonn an­gebracht wor- den waren. Anlass des Anstoßes war ein Rund- schreiben des Präsidenten, mit dem er gebeten hatte, Informationen und andere Schriften von Ersatzdienstleistenden­ im BVA nicht weiterzu- leiten, sondern ihm direkt auszuhändigen. Die Ersatzdienstleistenden hatten das Schreiben als „Postzensur“ und den Versuch gewertet, autori- täre Strukturen des Wehrdienstes auch auf den Ersatzdienst zu übertragen.

Kölner Stadt-Anzeiger 29. März 1969

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27 50 Jahre Bundesverwaltungsamt Der zentrale Dienstleister des Bundes

BVA intern 1966 Zwei Urgesteine des BVA Dienstälteste Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Am 1. April 1968 stieß Brigitte Borchert zum BVA waren als das, was ich zuvor gemacht hatte.“ Zum hinzu. Die gebürtige Mittelfränkin kam nach ei- 25. Dienstjubiläum erhielt Brigitte Borchert ein nigen Jahren beim Bundesgrenzschutz für den ganz besonderes „Geschenk“. Sie wurde von der Assistentenlehrgang nach Köln. Hier war die da- Bürosachbearbeiterin zur Sachbearbeiterin be- mals 20-Jährige eine von zwei Frauen und zehn fördert. „Ich weiß, dass dies ein ganz besonderer Männern, die gemeinsam lernten, EDV-Anwen- Vertrauensbeweis des BVA an mich ist. Ich habe Brigitte Borchert ist dem BVA dungen und Lochkarten zu benutzen. Damals seitdem das Bedürfnis, mich würdig zu erweisen.“ seit 1963 treu war diese Technik noch so neu und ungewöhn- lich, dass sich die junge Frau dachte: „Damit Brigitte Borchert blickt glücklich auf ihre Zeit wirst du nie etwas zu tun haben!“ Weit gefehlt. im BVA zurück. Vieles hat sich gewandelt: „Als ich anfing, waren die Drucker für die Kontoaus- Nach der Ausbildung war Brigitte Borchert für züge der Darlehensnehmer noch so groß wie ein Versorgungsbezüge von BGS-Beamten und der ganzer Tisch.“ Heute tippt sie das Aktenzeichen Oberfinanzdirektion zuständig. Nach 13 Jahren in den Computer und sofort erscheint der ge- kam Hals über Kopf die Veränderung. Innerhalb samte Vorgang. Das Schönste von allem aber ist von zwei Arbeitstagen sollte sie zum 1. März 1981 für Brigitte Borchert: „Ich habe hier im BVA viele in die BAföG-Abteilung wechseln. „Ich wurde wirkliche Freunde gefunden“. sehr herzlich aufgenommen und schnell in die neuen Aufgaben eingewiesen, die so ganz anders

Seit dem 2. November 1971 ist Herbert Gerhold und konnte Dinge gestalten.“ Er war unter ande- dem BVA treu. Seine Zeit im BVA begann mit der rem zuständig für Sportler aus Südostasien und Ausbildung für den gehobenen Dienst. Gleich arrangierte deren Reise nach und Aufenthalt in nach der bestandenen Abschlussprüfung schüt- Deutschland. „Manche Pazifikinseln waren so ab- telte der damalige Vizepräsident Dr. Wattler gelegen, dass die Sportler erst zweitägige Schiffs- dem jungen Regierungsinspektor­ die Hand: reisen unternehmen mussten, um zum nächsten

Herbert Gerhold „Herzlichen Glückwunsch. Wir wollen Sie in der Flughafen zu kommen, wo das BVA-Team schon an seinem ersten Sichtvermerkstelle für Einreisen aus Ostblockstaa- ein Ticket für sie hatte hinterlegen lassen“, erin- Arbeitstag ten einsetzen.“ Hier bearbeitete Gerhold unter nert sich Gerhold. anderem die Einreiseanträge aus der Sowjet­ union, China, Rumänien, Kuba und anderen Wieder zwei Jahre später wechselte Gerhold in kommunistischen Staaten. „Wir mussten in Ab- die BAföG-Abteilung und blieb dort zehn Jah- sprache mit dem Innenministerium sicherstellen, re lang. Seit 1988 ist er nun in der Zentralstelle dass wir nicht Leute ins Land holten, die gegen un- für Auslandsschulwesen tätig. Hier arbeitet er sere Interessen agieren wollten.“ gerne. Die internationalen Kontakte, die hier gepflegt werden, findet Gerhold sehr berei- Nach zwei Jahren wurde er in die Abteilung für chernd, ist er doch ein weltoffener Mensch und Sportförderung für Entwicklungsländer um- seit vielen Jahren glücklich mit einer Phillipinin gesetzt. „Das war die schönste Zeit in meinem verheiratet. Berufsleben, denn ich trug selbst Verantwortung

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28 1960 1966 1967 1969 Karl von Rumohr Alfred Faude Dr. Walther Schultheiß Dr. Bert Even Rückblick und Ausblick

BVA intern: Die Präsidenten Präsident Alfred Faude wird in sein Amt eingeführt

Am 27. Mai 1966 wird um 15:30 Uhr der neue Präsident Alfred Faude durch Bundesinnenmi- nister Paul Lücke ins Amt eingeführt. Alfred Faude war schon kurz zuvor im BVA zu Gast ge- wesen. Denn er hatte noch vier Monate zuvor im Auftrag des BMI als Ministerialdirigent die Verabschiedung seines Vorgängers Karl von Rumohr vorgenommen.

Präsident Alfred Faude, geboren 1916, begann seine Beamtenlaufbahn im Jahr 1930 bei der Stadtverwaltung in Mannheim als Verwal- tungslehrling. Er stieg über den mittleren Dienst in den gehobenen auf und holte das Ab- itur nach. Anschließend studierte er Jura. Nach dem großen Staatsexamen trat er in den Jus- tizdienst des Landes Rheinland-Pfalz ein. Das Bundesgesundheitsamt und das Bundesinnen- ministerium waren seine weiteren beruflichen Kölner Stadt-Anzeiger vom 28. Mai1966 Stationen, bevor er 1966 Chef des BVA wurde.

1967 schied Alfred Faude aus dem BVA aus, weil ihm die Leitung einer Unterabteilung des BMI übertragen wurde.

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1989 1995 2010 29 Christoph Grünig Dr. Jürgen Hensen Christoph Verenkotte 50 Jahre Bundesverwaltungsamt Der zentrale Dienstleister des Bundes

BVA intern: Die Präsidenten 1967 Dr. Walther Schultheiß wird Präsident des BVA

Am 21. November 1967 wurde Dr. Walther Polizeiangelegenheiten, Verwaltung und Recht Schultheiß durch Staatssekretär Karl Gum- des Bundesgrenzschutzes. bel feierlich ins Amt eingeführt. Offiziell leitete er das BVA schon seit dem 5. Oktober Das BVA leitete Dr. Schulthei­ ß knappe zwei Jahre 1967 lang bis zu seiner Pensionierung am 26. August 1969. Der damalige Innenminister Ernst Benda „Lernen und Erfahrungen sammeln“ war überreichte ihm anlässlich seiner Verabschie- das Lebensmotto des 1903 in Landau in der dung das Große Verdienstkreuz. Pfalz geborenen Sohns fränkischer Eltern. Daran hielt er sein Leben lang fest. Nach dem Abitur studier- Dr. Walther Schultheiß te er Jura und Volkswirtschaft und promovierte 1927 mit einer Arbeit zum Verhältnis von Bundesstaat und Einzelstaaten in Deutschland, in der Schweiz und Österreich.

Bis zum Beginn des Krieges arbeite- te er bei der Hermes Kreditversich­ erungs AG in . Von 1939 bis 1945 leistete Dr. Schultheiß Kriegsdienst, zuletzt als Oberleutnant. Er geriet in der Nähe von Havelberg an der Elbe in Kriegsgefangenschaft. Bald nach seiner Rückkehr nach Deutschland im August 1945 trat er in den öffent- lichen Dienst ein, zunächst als Leiter des Rechtsreferats im Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft.

Vier Jahre später wechselte er ins Bundesministerium­ des Innern nach Bonn und war dort als Referent unter anderem für Enteignungs- und Wirt- schaftsfragen sowie für Feiertags- recht, Festakte, Geodäsie und Raum- forschung zuständig. Von 1963 an stand er an der Spitze der Unterab- teilung für Allgemeine und besondere Neue Rheinzeitung: 27. August 1968

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Zuweisungen Kriegsgräberfürsorge

Die Kostenerstattung für die Grä­ber der Op- fer von Krieg und Gewaltherr­schaft auf dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland war eine der Gründungsaufgaben der damaligen

Verwaltungsstelle des Bundes, dem Vorgänger © Edith Ochs/PIXELIO des heutigen BVA. Bis 1945 sah man nur Gräber von Gefallenen als schützenswert an. Nach dem Das BVA verwaltet Kriegsende wurde der Begriff der zu schützen- rund 32 Millionen Euro im Zusammen- den Gräber erheblich erweitert, nämlich um hang mit Kriegsgrä- Opfer staatlicher Gewalt und in Bombenangrif- bern aller Nationen auf deutschem fen getötete Zivilisten. Boden.

Das Gräbergesetz dient dazu, diesen Toten in be- Gegensatz zu dieser pauschalen Abrechnung sonderer Weise zu gedenken und für zukünfti- orientiert sich die heutige Entschädigung maß- ge Generationen die Erinnerung an die schreck- geblich an den entgangenen Grabgebühren. lichen Folgen von Krieg und Gewaltherrschaft wach zu halten. Zu diesem Zweck bleiben die Der Haushaltsansatz für die Aufgabe stieg in auf dem Gebiet der Bundesrepublik Deutsch- den vergangenen Jahren stark an. Mitte der land liegenden Gräber der Opfer von Krieg und 80er-Jahre hatte der Haushaltstitel einen Um- Gewaltherrschaft dauerhaft bestehen. fang von knapp zehn Millionen Mark. 2009 wa- ren es bereits rund 32 Millionen Euro. Heute trägt der Bund die finanziellen Aufwen- dungen, die sich aus der Ruherechtsentschädi- Ein Grund für den Anstieg der Kosten liegt in gung und dem Bestandsschutz ergeben. Hierzu der steigenden Anzahl von Anträgen. Zudem gehören unter anderem die Pflege der Gräber, haben sich im Laufe der Jahre die Gräbergebüh- Verlegungsmaßnahmen und Identifizierun- ren erhöht. Außerdem kamen durch die Wie- gen. Das BVA ist zuständig für die Abrechnung dervereinigung zahlreiche Kriegsgräber auf und Erstattung dieser Kosten. dem Gebiet der früheren DDR hinzu. Dadurch erhöhten sich die Ausgaben noch einmal. Auch Der Grundstückseigentümer hat einen An- mehr als 60 Jahre nach Kriegsende werden im- spruch auf Entschädigung für die fehlende an- mer noch Kriegsgräber entdeckt. Die Mahnung derweitige Nutzungsmöglichkeit der Grabflä- vor den Folgen von Krieg und Gewaltherrschaft chen gegenüber dem Land. Der Regelsatz dieser gebietet es, auch diese Gräber zu erhalten und Entschädigung betrug ursprünglich auf öffent- zu pflegen. lichen Friedhöfen ein bis zwei Mark pro Grab. Im

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1989 1995 2010 31 Christoph Grünig Dr. Jürgen Hensen Christoph Verenkotte 50 Jahre Bundesverwaltungsamt Der zentrale Dienstleister des Bundes

Ausländerzentralregister 19671967 Von der Karteikarte über die Lochkarte bis zum Großrechner

Seit seiner Gründung betreibt das BVA das Aus- baden. Mit der Zustimmung des BMI wurde am länderzentralregister (AZR). Der Ursprung die- 1. August 1967 im Dienstgebäude des Statisti- ser Aufgabe liegt noch weiter zurück: In einer schen Bundes­amtes eine Außenstelle des BVA Vereinbarung vom 29. August 1952 verpflich- eingerichtet. Diese bearbeitete mit sachlicher tete sich die Bundesregierung gegenüber den und personeller Unterstützung des Statistischen Alliierten, ein besonderes Kontrollsystem für Bundesamtes die bereits elektronisch erfass- den Reiseverkehr zu schaffen, in dem die Aus-, ten Daten des Ausländerzentralregisters. Zeit- Ein- und Durchreisen von Ausländern erfasst gleich traten die Verwaltungsvorschriften zum werden sollten. Wichtigster Teil dieses Systems Aus­länderzentralregister­ in Kraft. Damit lagen war eine Ausländerzentralkartei, die ab 1953 im erstmals rechtlich verbindliche Regelungen für „Büro für Aufenthaltsgenehmigungen“ geführt das Register vor, die die computergestützte Be- wurde. Die Aufgabe wurde aber bereits am 10. arbeitung der Aufgabe vereinfachten. Denn so November 1955 der „Bundesstelle für Verwal- konnten Datei-Eingabemasken erstellt werden, tungsangelegenheiten beim Bundesminister­ die sich an dem Datenbedarf der verbindlichen des Innern“ übergeben, dem Vorläufer des BVA. Vorschriften orientierten. Durch das Gesetz über die Errichtung des BVA wurde die Aufgabe der Führung des Ausländer- In zwei Automationsstufen schritt die Digita- zentralregisters dem BVA über­tragen. lisierung der Datenerfassung für das Auslän- derzentralregister voran: Für die erste Auto- Von der Karteikarte zur EDV mationsstufe, dem so genannten Wiesbadener Verfahren, wurden bei der Datenübernahme Zunächst wurde das Register manuell auf Kar- rund fünf Millionen Karteikarten für die Haupt- teikarten geführt. Der Ausländerdatenbestand­ datei und 170.000 Karteikarten für die Suchdatei nahm rasch zu. Deshalb waren bald rund 100 erfasst. Die Daten wurden auf Lochkarte gespei- Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit der Ver- chert und per Magnetband weiterverarbeitet. waltung der Daten betraut. Schon Mitte der Es war erstmals möglich, ohne manuelle Suche 60er-Jahre wurde klar: Die Datenmasse konn- in den Millionen von Karteikarten auf einen Da- te nicht weiter allein auf Karteikarten geführt tensatz zuzugreifen. werden. Eine Lösung bot die elektronische Da- tenverarbeitung. Das maschinelle Wiesbadener Verfahren hatte jedoch Schwächen in der Auswertbarkeit der Lochkarte Die Einrichtung Daten. Diese dauerte sehr lange und hatte ne- einer maschi- gative Auswirkungen auf die Aktualität. Zudem nellen Haupt- reichten die Kapazitäten des zentralen Rech- datei erfolgte ners im Statistischen Bundesamt nicht mehr zunächst auf der aus. Schon 1970 begannen deshalb auf Weisung EDV-Anlage des des damaligen Bundesinnenministers Genscher Statis­tischen Bun- Organisationsuntersuchungen für die Über- desamtes in Wies- nahme der Daten des AZR auf eine neue eigene

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Datenverarbeitungsanlage des BVA. Diese sollte einen möglichst schnellen Direktzugriff auf den Datenbestand ermöglichen und die Aktualität des Registers sicherstellen. Bereits ein Jahr spä- ter wurde in einer Außenstelle des BVA in Bonn das neue System installiert.

Innovation Magnetplatte

Durch die Umstellung der Datenspeicherung auf Magnetplatten konnten mehr Informa­ Lochkarten- tionen auf engerem Raum festgehalten wer- Diese Automationsstufe des AZR wurde erst ab- auswertgerät den. Außerdem konnten die Daten kurzfristiger gelöst mit Umzug des BVA nach Köln-Riehl. Mit ausgewertet werden. Neue Daten wurden zur der Einrichtung eines neuen Rechenzentrums Datenerfassung auf Magnetbändern im Daten- (siehe 1971) erfolgte die Übernahme der Pro- trägeraustausch in das Verfahren übernom- gramme und Dateien auf das Betriebssystem BS men. Die Übernahme von Daten der melden- 2000. Dieses System hat in modifizierter Form den Behörden erfolgte nunmehr täglich. Bei bis heute gute Dienste geleistet, befindet sich Übernahme der Daten erfolgten elektronische aber im Rahmen eines mehrjährigen Projektes Kontrollen der Schlüssigkeit. Die Übernahme gerade in der Ablösung. fehlerhafter Daten konnte dadurch minimiert werden. Auch in der Folgezeit wurde das AZR mittels moderner und innovativer Technik weiterent- Einen weiteren Fortschritt für die Aktualität der wickelt. Dabei stehen insbesondere neue Kom- AZR-Daten bedeutete der Anschluss von Daten- munikationstechnologien im Fokus, um durch sichtgeräten, mit denen die gewünschte Infor- eine umfassende Vernetzung eine bessere Auf- mation direkt am Arbeitsplatz zur Verfügung gabenerfüllung zu gewährleisten. gestellt werden konnte. Mittels Fernschreiben wurden Informationen an Behörden weiterge- leitet, die nicht mit Datensichtgeräten an das AZR angeschlossen waren.

Die Kontrolle der Fristen, zum Beispiel der Löschfristen, musste nicht mehr manuell durch die Bearbeiter erfolgen, sondern konnte maschi- nell terminiert und durchgeführt werden. Mit- teilungen bei Vorliegen ausländerrechtlicher Erkenntnisse wurden automatisiert aufbereitet und an die Ausländerbehörden versandt.

1955 1956 1957 1958 1959 1960 1961 1962 1963 1964 1965 1966 1967 1968 1969 1970 1971 1972 1973 1974 1975 1976 1977 1978 1979 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015

33 50 Jahre Bundesverwaltungsamt Der zentrale Dienstleister des Bundes

Auslandsschulwesen – Mehr als 40 Jahre Erfahrung in Kultur- und Bildungsaufgaben 1968 Die Zentralstelle für das Auslandsschulwesen im BVA

Am 1. Oktober 1968 nahm die Zentralstelle für nanzen lehnte die Verlagerung wegen zu hoher das Auslandsschulwesen (ZfA) des BVA ihre Ar- Kosten ab. Das BMI setzte sich für eine Einglie- beit auf. Die Fachaufsicht über diese Abteilung derung in das BVA in Köln ein. Gegen diese Lö- des BVA liegt bis heute beim Auswärtigen Amt. sung sprach sich die Kultusministerkonferenz zunächst aus, da sie eine Einflussnahme auf die Mit dem stetigen Ausbau der schulischen Arbeit Kulturhoheit der Länder befürchtete. im Aus­land wuchsen die Aufgaben des BVA, bei- spielsweise die der finanziellen Betreuung. Da- Auch der Bundestag behandelte wiederholt die her sollten sie aus dem Schulreferat im Auswär- Frage der Zugehörigkeit. Im Juni 1967 fasste er tigen Amt heraus auf eine neu zu schaffende den einstimmigen­ Beschluss, dass eine Zentral- Organisationsein­ ­heit übertragen werden. Über stelle für das Auslandschulwesen im Geschäfts- deren Zuordnung wurde allerdings heftig de- bereich des Auswärtigen Amtes eingerichtet battiert: Das Auswärtige Amt wollte weisungs- werden sollte. Der Bundesrechnungshof legte befugt bleiben; das Bundesministerium der Fi- jedoch ein Gutachten vor, wonach eine Ein- bindung in das BVA die bei weitem wirtschaft­ lichste Lösung sei, befürwortete aber ebenfalls Kurze Geschichte des deutschen Auslandsschulwe- die enge Anbindung an das Auswärtige Amt. sens Man einigte sich schließlich auf eine Kompro- misslösung: Am 1. Oktober 1968 nahm die ZfA Die ersten deutschen Schulgründungen fanden im im BVA ihre Arbeit auf. Bereits am 16. September späten Mittelalter statt, beispielsweise 1319 in Reval, 1968 wurde dies im Bundesanzeiger bekannt dem heutigen Tallinn. Die Sankt-Petri-Schule in gegeben. Fachlich untersteht seitdem die ZfA Kopenhagen, gegründet 1575, existiert immer noch. Durch die verstärkte Auswanderung im 19. Jahrhun- dem Schulreferat des Auswärtigen Amtes. dert kam es zu einer Vielzahl von Neugründungen Deutscher Schulen im Ausland. Das Deutsche Reich Für Auslandsschulen mehr erreichen reagierte bereits 1878 mit der Einrichtung eines „Reichsschulfonds“ auf den erhöhten Bedarf. Zu den Aufgaben der ZfA gehörten unter ande- rem die alle Auslandsschulen betreffenden Ver- Bereits 1905 wurde im Auswärtigen Amt ein Schul- referat gegründet. Damit begannen eine bewusste waltungsangelegenheiten, die pädagogische politisch-strategische Ausrichtung und die aktive und finanzielle Betreuung der Schulen inklusive Förderung des deutschen Auslandsschulwesens. Die der Lehrmittelversorgung und die Vermittlung Anzahl der Deutschen Schulen war aufgrund der von Lehrkräften. Der erste Abteilungsleiter der historischen Ereignisse stets starken Schwankungen ZfA, Engelbart Onnen, verfolgte das Ziel: „Wir unterworfen. vertrauen einfach darauf, dass wir mehr für unsere Dennoch wurden bereits 1954 etwa 1.000 Lehrkräfte Auslandsschulen erreichen können, als das bisher an 300 Auslandsschulen in der ganzen Welt vermit- möglich war.“ Ab März 1969 wurde er dabei tat- telt. kräftig von elf auslandsschulerfahrenen Päda- gogen und drei leitenden Verwaltungskräften unterstützt. 1971 gab es bereits 14 pädagogische

1955 1956 1957 1958 1959 1960 1961 1962 1963 1964 1965 1966 1967 1968 1969 1970 1971 1972 1973 1974 1975 1976 1977 1978 1979 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 34 1968 Rückblick und Ausblick

01.10.1968 Gründung der ZfA mit zunächst drei Beschäftigten unter der Leitung von Engelbart Onnen. 1975 Das Deutsche Sprachdiplom der Kultusministerkonferenz (DSD) wird eingeführt. 1976 Gründung der Ständigen Arbeitsgruppe Deutsch als Fremd- sprache (StADaF) zur Koordinierung aller Maßnahmen zur Förderung der deutschen Sprache weltweit. 1978 Der „Rahmenplan für die Auswärtige Politik im Schul- wesen“ wird vom Bundeskabinett verabschiedet. Ziel ist, die Begegnung mit den Menschen und der Kultur des Gastlandes zu fördern. 1980 Die Erstausgabe der „Begegnung“ als Zeitschrift für deutsche schulische Arbeit im Ausland erscheint. 1987 Die ZfA baut das Informationssystem für das Auslandschul- wesen (ISAS) auf. 1990 Deutscher Bundestag stellt in seiner Entschließung fest, dass sich der Rahmenplan bewährt hat, und schreibt ihn fort. 1990 In Polen, Bulgarien, der Tschechoslowakei, Rumänien und Ungarn nehmen die ersten Programmlehrer den Unterricht zusammen mit z.T. ursprünglich von der DDR entsandten Deutschlehrkräften auf. 1992 Der Bund-Länder-Ausschusses für Schulische Arbeit im Ausland (BLASchA) wird als Nachfolgegremium des ASchA (reiner Länderausschuss) gegründet. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Zen­ 1996 Die Homepage der Zentralstelle wird unter der Adresse tralstelle. www.auslandsschulwesen.de von Präsident Dr. Jürgen Hensen frei geschaltet. Aus den zunächst fünf Referaten wurden später 2000 Die Konzeption 2000 des Auswärtigen Amtes legt Grund- zwei Referatsgruppen gebildet. Es gab eine or- sätze der Auswärtigen Kultur- und Bildungsarbeit fest. ganisatorische Trennung zwischen „im eigentli- 2001 Start des gemeinsamen Projektes „Gemischtsprachiges IB“ chen Sinne pädagogisch-orientierten“ Organi- von IBO und ZfA. sationseinheiten und anderen „der Verwaltung 2002 Der erste Weltkongress der Deutschen Auslandsschulen im engeren Sinnen dienenden“, wie Onnen es findet in Mexiko statt. damals beschrieb. Immer stärker stellte sich je- 2006 Die ZfA entwickelt ein pädagogisches und betriebswirt- doch heraus, dass pädagogische Arbeit und Ver- schaftliches Kennzahlenset, um die Leistungsfähigkeit der waltungshandeln derart miteinander verzahnt Auslandsschulen messen und vergleichen zu können. sind, dass eine organisatorische Trennung eher 2008 Initiative des Auswärtigen Amtes: „Schulen: Partner der hinderlich ist. Folgerichtig wurden später die Zukunft“ durch Bundesaußenminister Dr. Steinmeier. Referatsgruppen abgeschafft.

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1968

Kulturelle Begegnungen Ländern konzentrieren, stärken und vereinfa- chen. Im Hinblick auf den Föderalismus war das Auf eine früher eher nationalstaatlich orientier- kein leichtes Unterfangen. Doch die Arbeitsbe- te Bildungspolitik folgte eine weltoffene Politik, ziehungen zwischen den Vertretern der Länder die sich der Kultur und Sprache der Gastländer und der ZfA sind inzwischen eng und offen, alle öffnete. Im Rahmen dieser Neuausrichtung ist Beschlüsse werden einvernehmlich gefasst. der intensive partnerschaftliche Austausch er- klärtes Programm. Neben der Gründung neuer Auch im Auswärtigen Amt ist man mit der ZfA Auslandsschulen rückte der Ausbau der Koope- im BVA sehr zufrieden. „Die Praxis hat gezeigt, ration mit ausländischen Schulen in den Fokus dass die anfänglichen Bedenken gegen die Aus- der Arbeit. Der „Rahmenplan für die Auswärti- gliederung der schulfachlichen Aufgaben aus ge Politik im Schulwesen“, den das Bundeskabi- dem Auswärtigen Amt völlig grundlos waren“, nett 1978 verabschiedete, spiegelte eine solche bilanziert Martin Kobler, ehemaliger Leiter der Neuorientierung wieder. Die Aufhebung der Abteilung Kultur und Kommunika­tion im Aus- Rassentrennung in Südafrika in den 90er-Jahren wärtigen Amt. „Die Arbeitsteilung zwischen dem oder der Fall der Mauer und die damit verbun- Auswärtigen Amt und der ZfA hat sich nachhaltig dene Öffnung nach Mittel- und Osteuropa stell- bewährt und gestaltet sich in hervorragender Wei- ten die ZfA vor neue gewaltige Herausforderun- se“, so Kobler. gen. 2008 feierte die ZfA 40-jähriges Bestehen.­ Die ZfA ist sich ihrer kultur- und bildungspoliti- schen Verantwortung bewusst. Und sie hat mit ihren inzwischen rund 90 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern enorm viel bewältigt. Das Zusam- menspiel mit den Bundesländern funktioniert sehr gut: Die Einrichtung des Bund-Länder-Aus- schusses für schulische Arbeit im Ausland im Jahre 1992 sollte die Zusammenarbeit mit den

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36 1960 1966 1967 1969 Karl von Rumohr Alfred Faude Dr. Walther Schultheiß Dr. Bert Even Rückblick und Ausblick

BVA intern: Die Präsidenten Dr. Bert Even wird Präsident des BVA 1969

Bert Even, eigentlich Paul Hubert Even, wurde Nebenbei bekleidete er den am 14. März 1925 in Krefeld geboren. Während Vorsitz des Trägervereins der der Schulzeit war er in der damals illegalen ka- Karl-Arnold-Bildungsstätte in tholischen Jugendbewegung aktiv. Nach der Bonn-Bad Godesberg (1959- Reifeprüfung und dem Reichsarbeitsdienst, 1979) und den Bundesvorsitz beides 1943, nahm Even bis 1945 als Infanterist der Jungen Union (1961-1963). am Krieg teil. In dieser Zeit wurde er zwei Mal schwer verwundet und geriet kurz in Kriegsge- 1969 wurde Dr. Even zum Prä- fangenschaft. sidenten des BVA ernannt. Im Rahmen dieser Tätigkeit arbei- Nach dem Krieg studierte Even von 1945 bis tete er auch als Dozent in der 1948 Rechts- und Staatswissenschaft an der Ausbildung des gehobenen Universität Köln. Die erste juristische Staatsprü- Dienstes der allgemeinen und fung legte er 1949 ab. Nach dem Referendariat inneren Verwaltung des Bun- Dr. Bert Even begann er seine Promotion zum Thema „Das des mit. 1985 wurde er in Personalunion auch Widerstandsrecht des Staatsbürgers“ an der Präsident des Bundesausgleichsamtes und Vor- Universität Köln. 1953 legte er die zweite juris- sitzender des Verwaltungsrates der Deutschen tische Staatsprüfung ab. In der Zeit von 1951 bis Ausgleichs­bank. Beide Ämter hatte er bis zu sei- 1956 unternahm er Studienreisen nach Holland, ner Pensionierung im Jahr 1990 inne. Frankreich, in die Schweiz, nach Italien, Eng- land und in die USA. Später besuchte er Israel Dr. Bert Even ist Träger des Großen Bundes­ und Südamerika. verdienstkreuzes.

Nach der großen juristischen Staatsprüfung trat er 1954 als Regierungsassessor in den Dienst des Regierungspräsidiums Düsseldorf. Weitere Sta- tionen auf seinem Karriereweg umfassten die Tätigkeit als Dezernent beim Regierungspräsi- denten in Düsseldorf (1945-1947) und ein Man- dat für den Deutschen Bundestag (1957-1969). Ab 1965 war er stellvertretender Vorsitzender im Innenausschuss des Bundestages und ab 1967 Vorsitzender des Arbeitskreises I (Recht und Inneres) der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Außerdem war Even Mitglied des engeren Frak- tionsvorstandes.

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1989 1995 2010 37 Christoph Grünig Dr. Jürgen Hensen Christoph Verenkotte 50 Jahre Bundesverwaltungsamt Der zentrale Dienstleister des Bundes

1970-1979 Die Jahre der Aufgabenerweiterung

Die 70er-Jahre im Bundesverwaltungsamt wa- bereitet junge Menschen auf eine Tätigkeit als ren geprägt von einer zunehmenden Aufgaben- Tarifbeschäftigte im mittleren Dienst vor. Als erweiterung. Die größte Aufgabe, die in diesem sich alle beteiligten Ausbildungsbehörden im Jahrzehnt vom BVA übernommen wurde, ist die Köln-Bonner-Raum zu einem Ausbildungsver- BAföG-Bearbeitung. Seit 1971 unterstützt das bund zusammenschlossen, war die Kompetenz BVA die Ausbildungsförderung und leistet da- des BVA gefragt. Aufgrund seines großen Erfah- mit einen wichtigen Beitrag zur Erhöhung der rungsschatzes in der Beamtenausbildung über- Bildungschancen für alle jungen Menschen in nahm es als zentraler Dienstleister die dienstbe- Deutschland. Die Aufgabe des BVA ist es, Ausbil- gleitende Unterweisung der Auszubildenden. dungskredite wieder einzuziehen, damit auch in den folgenden Generationen viele junge Einen weiteren zentralen Punkt für kompeten- Menschen eine gute Ausbildung genießen oder te Beratung in der Behördenlandschaft stellte Hochschulen besuchen können. das BVA ab 1977 dar, als ihm die Bundesstelle für Büroorganisation und Bürotechnik (BBB) über- Auch das BVA erweiterte seine Ausbildungs- tragen wurde. Die BBB unterstützte die Behör- kompetenzen. So bestimmte das Bundesmi- denwelt bei der Auswahl geeigneter Informa- nisterium des Innern das BVA 1971 für seinen tions- und Kommunikationstechnologie. Damit Geschäftsbereich zur „Zuständigen Stelle“ für entlastete das BVA zahlreiche Behörden, denn die Ausbildung in der öffentlichen Verwaltung. der schnell wachsende Markt der Bürotechnik Seitdem überwacht es die ordnungsgemäße Be- war damals nur noch schwer zu überblicken. rufsausbildung in allen ihm angeschlossenen Behörden. Nach und nach übertrugen 16 wei- In den 70er-Jahren begann das BVA auch mit tere Bundesressorts sowie die Verwaltung von der Bearbeitung von Zuwendungsaufgaben in Bundestag und Bundesrat dem BVA die Funk­ der Sportförderung. Somit unterstützt es den tion der „Zuständigen Stelle“. Leistungssport in Deutschland auf seinem Weg zu den Olympischen Spielen, Welt- und Europa- 1979 wurde der Beruf des/der Verwaltungsfa- meisterschaften und vielen weiteren internatio- changstellten eingeführt. Diese Ausbildung nalen Wettbewerben.

38 Rückblick und Ausblick

1970-1979 39 50 Jahre Bundesverwaltungsamt Der zentrale Dienstleister des Bundes

Aufgaben im Wandel 1970 Schreibdienst – Die hohe Kunst der Erstellung gedruckter Dokumente

Es war einmal ein Bundesamt. In dem Bundes- oder aber mit speziellen Aufgaben in einzelnen amt lebten viele gute Feen, die das Unmögliche Fachbereichen betraut. möglich machten. Sie halfen den Mitarbei­ terinnen und Mitarbeitern, mit der Außenwelt Der Weg von der Roh­fassung zum fertig ge- Kontakt zu pflegen, denn sie beherrschten die druckten Schriftstück war lang: Ein im Sachge- seltene Kunst, gedruckte Schriftdokumente biet gefertigter Entwurf wurde durch den Bo- herzustellen. tendienst zur Schreibdienstleiterin gebracht. Dies geschah meist in Form einer besprochenen Kassette. Diese waren von höchst unterschied- licher Qualität, was sowohl die Aussprache als auch die Diktion betraf. Die Güte der gefertig- ten Schreiben hing deshalb oft von der Schreib- kraft ab.

Eine weitere Variante Entwürfe einzureichen, stellten so genannte PTV-Aufträge dar. PTV steht dabei für „Programmierte Textverarbei- tung“, ein Verfahren, bei dem wiederkehrende Textpassagen als vorgefertigte Textbausteine im elektronischen Speicher der Schreibmaschi- nen hinterlegt wurden. Diese konnten bei Be- darf per Schlüsselzahl im Entwurf benannt und durch die Schreibkraft abgerufen werden. So mussten wiederkehrende Texte nicht ständig neu geschrieben werden.

Auf diesen und ähnlichen Schreib- Die Schreibdienstleiterin verteilte die einge- maschinen tippte der henden Aufträge an die auf die jeweiligen Ver- Schreibdienst bis in die 90er-Jahre. fahren spezialisierten Mitarbeiterinnen, die die entsprechenden Schreiben fertigten. Anschlie- Klingt wie ein Märchen? Ist es auch fast. Aller- ßend gingen diese über den Botendienst zurück dings waren die Feen seit den 70er-Jahren eher an die Auftraggeber in den Referaten. unter der Bezeichnung „Damen vom Schreib- dienst“ bekannt. Fast 70 Schreibkräfte waren Hier wurde korrigiert und stilistisch verändert noch 1990 im BVA beschäftigt. Etwa 30 Mitar- und der Weg zum Schreibdienst begann erneut. beiterinnen arbeiteten im zentralen Schreib- Je nach Häufigkeit dieser Veränderungen ver- dienst, die übrigen waren entweder in den Vor- längerte sich die Dauer bis das unterschriftsrei- zimmern der Abteilungsleitungen eingesetzt fe Schreiben das Haus verlassen konnte. Durch

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die Einführung der PCs hatte der Schreibdienst seine Daseinsberechtigung von heute auf mor- gen verloren und das Unvorstellbare wurde Re- alität. Die Schreibdamen wurden als Bürosach- bearbeiterinnen in den Dienstablauf integriert. Organisatorische Schritte lagen in der Hand der jeweiligen Abteilung oder des jeweiligen Refe- rates, bis zur flächendeckenden Einführung der PCs.

Heute schreiben die Beschäftigten ihre Texte selbst und entscheiden wann und in welcher Form ein Schriftstück das Haus verlässt.

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Informationstechnik 1970 Früh übt sich... – Bereits vor 40 Jahren wurden die Grundlagen für den IT-Dienstleister BVA gelegt

Moderne Informationstechnik nimmt – nicht erst ambitionierte ISAS-Projekt, das Informationssys- seit dem „E-Government-Zeitalter“ – eine Schlüs- tem Auslandsschulwesen. Es war das erste objekt­ selrolle bei der Bewältigung des breiten Aufgaben- orientierte System. spektrums ein. Bereits seit vielen Jahren unterstütz- te das BVA alle ausstattungsfähigen Arbeitsplätze 1988 wurde in nur einem Jahr das IT-Verfahren informationstechnisch. In einigen Bereichen – wie Aussiedleraufnahme nach dem Vorbild von BAföG dem Ausländerzentralregister oder der BAföG- mit integrierter Daten- und Textverarbeitung an Bearbeitung – reicht diese Unterstützung bis in vernetzten PCs entwickelt. 1989 wurden bundes- die 70er- und frühen 80er-Jahre zurück. So blickt weit die für die Aufnahme von Aussiedlern gegrün­ das BVA auf mittlerweile 40 Jahre IT-Geschichte deten Liegenschaften vernetzt. Nur so konnten zurück: mehr als 400.000 Aussiedler jährlich in der Arbeits- spitze aufgenommen werden. 1991 setzte das BVA 1970 hatte das BVA bereits einen (und nur einen!) die ersten MS-Windows-Personalcomputer ein. Computer. Der Personalcomputer (PC) war noch Das war bereits die zweite Generation von PCs und nicht erfunden, ebenso waren noch keine Silizium- Textverarbeitung am Arbeitsplatz in der BAföG- Halbleiterspeicher im Einsatz. Der Arbeitsspeicher Abteilung. Seit 1993 wurde die einheitliche, struk- von 128 Kilobyte bestand – Bit für Bit – aus Ferrit- turierte Hausverkabelung mit Glasfaserleitungen kernringen, waagerecht und senkrecht mit fei- für die Etagenverbindung und aktive Komponen- nen Drähten zum „Schreiben und Lesen“ der Bits ten durch ein Netzwerkkonzept sichergestellt. durchzogen und in sieben großen Metallschrän- ken angeordnet. 1994 konzipierte das BVA ein Dokumenten- und Workflowmanagementsystem für die BAföG-Auf- 1981 begann das automatisierte Visa-Verfahren gabe, das ab 1997 als „Papierloses Büro“ startete. mit Datenübertragungen von der Deutschen 1999 – noch vor dem Umzug von Regierung und Botschaft in War­schau. Außerdem wurde das Bundestag nach Berlin – erlangte der forcierte An- Daten­über­tragungsnet­ z der Polizei über eine schluss an den IVBB (Informationsverbund Berlin- Rechnerkopplung­ mit proprietärem Daten­ Bonn) entscheidende Bedeutung für die IT-Ent- übertragungsprotokoll an das Ausländerzentralre- wicklung des BVA. gister angeschlossen. Datennetze wurden immer wichtiger für das BVA. Ab 1984 setzte das BVA die Der Einstieg als IT-Dienstleister ist ein Auftrag des ersten PCs für die Textverarbeitung ein. Die Pro- Bundeskanzleramtes: Zur Vor­bereitung und Nach- grammierer hatten inzwischen Datensichtgeräte bereitung der Sitzungen des Bundeskabinetts ent- mit Editoren zur Erfassung und Veränderung ih- wickelte das BVA innerhalb von nur drei Monaten rer Pro­gramme auf dem Großrechner. 1985 setzte den „Kabinettsserver“ eine Anwendung auf Basis das BVA NATURAL, eine Programmiersprache der der Webtechnologie und Open-Source-Software. vierten Generation, in Verbindung mit dem Daten- Es folgten weitere Entwicklungen, wie das Travel bankverwaltungssystem ADABAS erfolgreich zu- Management System, das fortan Online-Buchun- nächst im BAföG-Verfahren ein. 1987 startete das gen über das Internet und Antragstellung sowie

1955 1956 1957 1958 1959 1960 1961 1962 1963 1964 1965 1966 1967 1968 1969 1970 1971 1972 1973 1974 1975 1976 1977 1978 1979 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 42 1970 Rückblick und Ausblick

Abrechnung von Dienstreisen in einem Workflow Die IT-Lösungen des BVA überzeugen national wie ermög­licht. 2000 hatte ein großes Team die ersten international: Gleich zwei Mal wurde im Jahr 2007 Stunden des Jahres ebenso wie die letzten Stunden mit dem Deutschen Verwaltungsdiensteverzeich- 1999 im Dienst verbracht: „Year 2 Kilo“ (Y2K) (Siehe nis eine gemeinsam mit den Ländern und Kom- Artikel 1999). munen entwickelte Infrastrukturkomponente bei E-Govern­ment-Wettbewerben ausgezeichnet. Auf der Expo2000 in Han­nover startete der Bundes­ kanzler die größte E-Government-Initiative­ Euro­ 2009 wurde das Portal pas: BundOnline­ 2005. Das BVA etablierte sich mit „bund.de“ mit dem BIENE- Kompetenz­zentren (zum Bei- Award als eine der besten spiel zur IT- und Prozessbera- barrierefreien Webseiten tung) und Basis­komponenten von der Aktion Mensch und der Stiftung Digitale (das Content Management Chancen ausgezeichnet. Durch die Benennung als System „Government Site Buil- eines der ersten IT-Dienstleistungszentren (DLZ- der“) als bedeutender IT-Dienstleister der Initiative IT) des Bundes durch den Rat der IT-Beauftragten BundOnline 2005. Bereits am ersten November der Bundesregierung wurde die langjährige und realisierte es mit BAföG-Online eines der ersten professionelle IT-Erfahrung des BVA bestätigt und transaktionsorientierten E-Government-Angebo- eine neue Perspektive eröffnet. te: Internet­anträge der BAföG-Darlehensnehmer wurden medien­bruchfrei in elek­tronischen Ak- Das Jahr 2010 steht unter anderem im Zeichen der ten bearbeitet. 2001 erhielt das BVA den ersten E- „Green IT“. Durch die Ausrichtung des Rechenzen- Government-Preis für Bundes- und Landesbehör- trums auf Energieeffizenz wird ein Musterrechen- den. zentrum realisiert. Die gewonnenen Kenntnisse und Erfahrungen zum Thema Green IT werden Mit diesem Know-how ist die IT selbst Basis einer gebündelt und ein Wissenstransfer in die gesamte neuen Dienstleistung geworden. 2006 errich- Bundesverwaltung sichergestellt. Damit wird das tete das BMI im BVA die BVA einen wichtigen Beitrag zum übergeordneten Bundesstelle für Informa- Ziel leisten, den durch IT-Betrieb in der Bundesver- tionstechnik (BIT). Mit IT- waltung verursachten Energieverbrauch bis zum Dienstleistungen in Form Jahr 2013 um 40 Prozent zu reduzieren. von Beratung, Hosting-An- geboten oder durch die Wei- tergabe der entwickelten IT-Produkte­ war die BIT gestartet. Seitdem ist ihr Angebot ständig gewach- sen. Neue Kompetenzfelder wurden aufgebaut, unter anderem zur Open-Source-Software oder zum Großprojektmanagement.

1955 1956 1957 1958 1959 1960 1961 1962 1963 1964 1965 1966 1967 1968 1969 1970 1971 1972 1973 1974 1975 1976 1977 1978 1979 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015

43 50 Jahre Bundesverwaltungsamt Der zentrale Dienstleister des Bundes

Berufsbildung 1971 Zuständige Stelle in der Ausbildung für die öffentliche Verwaltung

Zwei Jahre nach dem Inkrafttreten des Berufs- tungen. Dies sollte sich schnell ändern. Sukzes- bildungsgesetzes schlug am 10. September 1971 sive übertrugen 16 weitere Bundesressorts und die Geburtsstunde des BVA als „Zuständige die Verwaltungen von Bundestag und Bundes- Stelle nach dem Berufsbildungsgesetz (BBiG)“. rat dem BVA die Funktion der „Zuständigen Das BBiG regelt seit 1969 den Rahmen und die Stelle nach dem BBiG“. Zuständigkeiten für die Berufsausbildung in Deutschland. Für die Ausbildungsverhältnis- Der Ausbildungspakt der Bundesregierung mit se in der Bundesverwaltung beauftragen die der Wirtschaft stellte ab 2004 alle bis dahin ge- obersten Bundesbehörden für ihren Geschäfts- kannten Dimensionen der Berufsausbildung in bereich die so genannte Zuständige Stelle für der Bundesverwaltung in den Schatten. Die Zahl die Berufsausbildung. der Auszubildenden, die jetzt in rund 90 Beru- fen ausgebildet werden, hat sich auf über 4.000 Als erste oberste Bun- vervielfacht. Weit mehr als 300 Dienststellen Was macht die „Zuständige Stelle“? desbehörde bestimmte des Bundes sind zwischenzeitlich an der Nach- das Bundesministerium wuchsausbildung beteiligt. Eindrucksvoller Die „Zuständigen Stellen“ nehmen wichtige Verwaltungsaufgaben bei des Innern das BVA als Beleg ist auch die Zahl der Prüfungsausschüsse, der Berufsausbildungsvorbereitung, „Zuständige Stelle“ für die innerhalb kurzer Zeit von gewohnten 25 auf Berufsausbildung, beruflichen Fort­ seinen Geschäftsbereich. über 60 ausgeweitet werden musste. bildung und bei der beruflichen Seitdem überwacht das Umschulung wahr. Sie BVA die ordnungsgemä- Ein besonderer Glanzpunkt der Arbeit als zustän- ße Berufsausbildung in dige Stelle nach dem Berufsbildungsgesetz re- • prüfen die Eignung von Ausbil- dungsstätten und Ausbildern, den ihm angeschlosse- sultierte aus der deutschen Wiederver­einigung. nen Bundesbehörden. Vielen Jugendlichen in den neuen Bundeslän- • tragen die Ausbildungsverträge in Zudem berät es die Be- dern mussten berufliche Perspektiven nach an- das Verzeichnis der Ausbildungs- hörden in Ausbildungs- erkannten Standards eröffnet werden – eine He- verhältnisse ein, fragen und führt die be- rausforderung, der sich Bundesregierung und • beraten in allen Fragen der Ausbil- ruflichen Zwischen- und BVA in besonderem Maß verpflichtet fühlten. dung, Abschlussprüfungen der 1991 entstand innerhalb weniger Monate das • erlassen Rechtsvorschriften zur Auszubildenden durch. Ausbildungszentrum des BVA in Berlin. Dieses Durchführung der Aus- und hat inzwischen erfolgreich mehrere Tausend Fort­bildung, In der Startphase waren Auszubildende auf ihren Berufsabschluss vor- • richten Prüfungsausschüsse ein, Ausbildungsverhältnisse bereitet. (Siehe Artikel 1990: Übernahme von im Angestelltenbereich Auszubildenden aus der ehemaligen DDR) • vergeben die Abschlusszeugnisse. des öffentlichen Diens- tes noch ein Novum. Das BVA betreute anfangs le- diglich 13 Auszubildende in drei verschiedenen Berufen und drei ausbildenden Bundeseinrich-

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Auslandsschulwesen Erster Verwaltungsleiter an einer Deutschen Auslandsschule

1971 vermittelte die ZfA den ersten Verwal­ tungs­leiter an eine Deutsche Auslandsschu- le: Regierungs­oberamtsrat Helmut Riesner wurde an der Deutschen Botschaftsschule Te- heran eingesetzt. Er hatte zuvor im BVA gear- beitet. Mit 2.200 Schülerinnen und Schülern sowie 150 Lehrkräften, von denen allein 50 aus Deutschland vermittelt waren, war die Deut- sche Schule Teheran in den 70er-Jahren die größte Deutsche Auslandsschule.

Deutsche Auslandsschulen sind mit kleinen Wirtschaftsunternehmen vergleichbar. Den Verwaltungsleitern wird deshalb eine Menge abverlangt. Ein professionelles Management sowie die Fähigkeit, über den Tellerrand hinaus zu denken und zu planen, sind dafür unabding- bare Voraussetzungen.

Heutzutage haben deshalb die meisten Ver- waltungsleiterinnen und Verwaltungsleiter eine betriebswirtschaftliche Ausbildung. Sie Schülerinnen der Deutschen Botschaftsschule Teheran mit im Kunstunterricht gemalten Bildern sind außerdem Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner für viele verschiedene Stellen und Institutionen: Sie arbeiten eng mit dem Vorstand, der Schulleitung und allen Beschäf- tigten der Schule zusammen, vom einzelnen Lehrer bis zum Hauspersonal.

1955 1956 1957 1958 1959 1960 1961 1962 1963 1964 1965 1966 1967 1968 1969 1970 1971 1972 1973 1974 1975 1976 1977 1978 1979 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015

45 50 Jahre Bundesverwaltungsamt Der zentrale Dienstleister des Bundes

Verwaltung von Ausbildungsdarlehen 1972 Ausbildungsförderung im Dienst der Chancengleichheit

Das BAföG leistet seit seiner Einführung einen Zu Beginn hat das BVA diese Aufgabe in nur ei- wichtigen Beitrag zur Erhöhung der Bildungs- nem einzigen Referat wahrgenommen. Doch chancen für große Teile der Bevölkerung. Als als die Fallzahlen kontinuierlich und stark an- besonderer Teil des Sozialgesetzbuches Erstes stiegen, reagierte das BVA rasch und richtete Buch dient es der Verwirklichung des sozial- eine gesamte Abteilung ein, die ausschließlich politischen Grundgedankens, allen jungen mit der Darlehensverwaltung betraut ist. Dabei Menschen Zugang zu einer qualifizierenden arbeitet das BVA eng mit (Fach-)Hochschulen, Ausbildung zu ermöglichen, unabhängig von den Prüfungsämtern, dem Deutschen Studen- der wirtschaftlichen Situation der Familie, und tenwerk, den Ländern und den beiden für das die Bildungschancen aller gesellschaftlichen BAföG zuständigen Referaten des Bundesmi- Schichten zu erhöhen. Damit auch spätere Ge- nisteriums für Bildung und Forschung (BMBF) nerationen von der staatlichen Ausbildungsför- zusammen, welche in diesem Bereich die Fach- derung profitieren können, wird die Förderung aufsicht über das BVA ausüben. teilweise als rückzahlbares Darlehen gewährt. Die Aufgabe der Verwaltung und Einziehung Die bei den örtlichen Studentenwerken an- von Darlehen wurde dem BVA durch das Bun- gesiedelten Ämter für Ausbildungsförderung desausbildungsförderungsgesetz (BAföG) mit melden dem BVA über Landesrechenzentren Wirkung zum 1. April 1972 übertragen. jährlich mit einer verschlüsselten Datei die be- willigten Darlehensbeträge und die individu- Die Prüfung der individuellen Fördervoraus­ elle Förderungshöchstdauer für die einzelnen setzungen, die Bewilligung und die Vergabe der Darlehensnehmerinnen und -nehmer. Im BVA Ausbildungsförderung erfolgt durch die Ämter wird für alle neuen Darlehensnehmerinnen für Ausbildungsförderung in den Ländern und und -nehmer die Eröffnung eines Kontos bei der Gemeinden. Bundeskasse Halle veranlasst.

Einnahmen Tilgung und Zinsen (in tausend Euro)

700.000

600.000

500.000

400.000

300.000

200.000

100.000

0 Jahr 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 09

1955 1956 1957 1958 1959 1960 1961 1962 1963 1964 1965 1966 1967 1968 1969 1970 1971 1972 1973 1974 1975 1976 1977 1978 1979 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 46 1972 Rückblick und Ausblick

Seit 1971 bis heute sind durch das BVA rund 3,8 Millionen Darlehensnehmerinnen und -neh- mer erfasst worden. Aktuell werden durch das Geschichte der Ausbildungsförderung in Deutschland BVA rund 1,4 Millionen an drei Standorten (in Vor dem 1. April 1972 war die Ausbildungsförderung in Deutsch­ Friedland, Köln und Nürnberg) betreut. Die land nicht gesetzlich geregelt. In den Anfängen der Bundes­repu­ Rück­zahlung beginnt kraft Gesetzes erst fünf blik Deutschland wurden Förderleistungen noch auf der Grund­ Jahre nach Ablauf der Förderungshöchstdauer. lage der Reichsfürsorgepflichtverordnung (RFV) vom 13. Februar Ungefähr sechs Monate vor diesem Zeitpunkt 1924 von den Gemeinden als Kostenträger vergeben, sofern die versendet das BVA den so genannten Feststel- Stu­dierenden neben einem niedrigen Einkommen auch „beson- lungs- und Rückzahlungsbescheid. Darin wird ders gute Ausbildungsleistungen“ nachweisen konnten. Auf Bundesebene wurden nur „Kriegsfolgengeschädigte“ im Rahmen die Höhe der Darlehenssumme, das Ende der eines Bildungsstipendiums gefördert. Förderungshöchstdauer und der Rückzah- lungsbeginn festgestellt sowie der Tilgungs- Ziel von Bund und Ländern blieb aber die Schaffung eines umfas- plan mitgeteilt. Der Bescheid enthält darüber senden bundeseinheitlichen Ausbildungssystems. Ein erster hinaus ausführliche Informationen zum Rück- Meilenstein auf dem langen Weg war das Honnefer Modell in den 50er-Jahren. Die Förderung war weiter von der Bedürftigkeit bei zahlungsverfahren und zu bestehenden gesetz- gleichzeitig überdurchschnittlichen Leistungen abhängig. lichen Vergünstigungen, wie Teilerlassen und Freistellungen. Letzere sind Ausdruck des Sozi- Auf Länderebene wurde 1959 außerdem das so genannte „Rhön- alleistungscharakters des Gesetzes in der Phase dorfer Modell“ ins Leben gerufen, das eine eigene Förderung der Rückzahlung. weiterer spezifischer Hoch- und Fachhochschulen vorsah. Bei beiden Modellen bestand aber weiterhin kein Rechtsanspruch auf Ausbildungsförderung. Durch eine Erweiterung von Artikel 74 Nr. Insbesondere die Freistellung bietet im Rahmen 13 des Grundgesetzes, die dem Bund die Kompetenz zur Regelung des Darlehenseinzugs die Möglichkeit, sozia- von Ausbildungsbeihilfen zuwies, wurde dann der erste „richtige“ le Härten zu vermeiden und vorübergehend Vorläufer des BAföGs - das Ausbildungsförderungsgesetz (AföG) wirtschaftlich schwierigen Situationen Rech- – ermöglicht, das am 1. Juli 1970 in Kraft trat. Es gelang aber erst nung zu tragen. Die Prüfung der Einkommens­ mit dem Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG) vom 1. Sep- situation der Darlehensnehmerinnen und -neh- tember 1971 für alle Ausbildungsbereiche eine bundeseinheitliche mer im Rahmen einer beantragten Freistellung individuelle Förderungsmöglichkeit zu schaffen. Erstmals in der bildet im BAföG-Bereich einen Schwerpunkt der Bundesrepublik Deutschland wird mit dem BAföG der individu- Arbeit. elle Rechtsanspruch auf Ausbildungsförderung festgeschrieben. Überdurchschnittliche Studienleistungen sind nun nicht mehr Wer sein Staatsdarlehen ganz oder teilweise vor- erforderlich. zeitig zurückzahlen möchte, dem wird vom BVA auf Antrag ein entsprechendes Nachlassange- bot unterbreitet. Hierbei können Nachlässe von Die vom BVA erzielten Einnahmen werden jähr- acht bis maximal 50,5 Prozent der Darlehens- lich zu 65 Prozent an den Bund und zu 35 Pro- schuld gewährt werden. Von der vorzeitigen zent an die das BAföG bewilligenden Bundes- Rückzahlung wird häufig Gebrauch gemacht. länder zurückgeführt. Damit sichert das BVA Im Schnitt sind es jährlich 50 Prozent der Darle- die Grundlage dafür, dass auch künftige Studen- hensnehmerinnen und -nehmer. tengenerationen in den Genuss dieser staatli- chen Bildungsfinanzierung kommen können.

1955 1956 1957 1958 1959 1960 1961 1962 1963 1964 1965 1966 1967 1968 1969 1970 1971 1972 1973 1974 1975 1976 1977 1978 1979 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015

47 50 Jahre Bundesverwaltungsamt Der zentrale Dienstleister des Bundes

Ordnungsaufgaben 1973 Waffenrecht – Das BVA erteilt und widerruft bestimmte waffenrechtliche Erlaubnisse

Das Waffenrecht umfasst alle Vorschriften über der Belange der öffentlichen Sicherheit und Hieb-, Stich- und Stoßwaffen sowie Sprühgerä- Ordnung. Der Umgang mit Waffen ist erlaub- te, Schusswaffen und Munition. Das Waffenge- nispflichtig. Zur Durchsetzung des Waffen- setz ist die Kernmaterie des Waffenrechts. gesetzes ist in Deutschland eine Vielzahl von Waffenbehörden zuständig. Das BVA nimmt In unmittelbarem Zusammenhang stehen ebenfalls Aufgaben einer Waffenbehörde für das Beschussgesetz und das Kriegswaffen­ einen eng definierten Personenkreis wahr. kontrollgesetz sowie die aufgrund dieser Ge- Dazu gehören die Erteilung und der Widerruf setze ergangenen Verordnungen. Durch das waffenrechtlicher Erlaubnisse sowie die Über- 31. Änderungsgesetz zum Grundgesetz vom 28. prüfung der waffenrechtlichen Zuverlässigkeit Juli 1972 wurde die Gesetzgebungskompetenz und des waffenrechtlichen Bedürfnisses der auf dem Gebiet des Waffenrechts dem Bund Waffen­besitzer. Waffenrechtlich zuverlässig übertragen. Daher konnte am 19. September ist jemand, der Gesetzestreue zeigt. Ein waffen- 1972 das neu geschaffene Waffengesetz ver- rechtliches Bedürfnis macht derjenige geltend, kündet werden, wodurch das Reichswaffenge- der einen vom Gesetz anerkannten Grund für setz von 1938 aufgehoben wurde. Das BVA über- den Waffenbesitz hat, beispielsweise als Jäger nahm die Aufgabe im Jahr 1973. oder Sportschütze. Das BVA ist heute zuständig für die Personengruppen der Deut- schen im Ausland, der ausländischen Militärangehörigen in Deutschland sowie der ausländischen Diplomaten in Deutschland.

Im Laufe der Zeit erfuhr das Waffen- gesetz zahlreiche Veränderungen und Ergänzungen. Bereits seit 1990 erteilt das BVA waffenrechtliche Einzeler- laubnisse wie Waffenscheine unter anderem an Deutsche im Ausland. Die Arbeitsabläufe haben sich seitdem stark verändert. Vor dem Jahre 2000 wurde ohne Karteikarten und PC-Pro- gramme gearbeitet. Grundlage der Arbeit waren ausschließlich Papierak- ten. Die Waffenbesitzkarten und Waf-

Das BVA erteilt fenscheine wurden im Schreibdienst Erlaubnisse zum Besitz Das Waffengesetz regelt den Umgang mit geschrieben und dann aus Sicherheitsgrün- von Schusswaffen Waffen oder Munition unter Berücksichtigung den von einer Mitarbeiterin beziehungsweise bereits seit 1973.

1955 1956 1957 1958 1959 1960 1961 1962 1963 1964 1965 1966 1967 1968 1969 1970 1971 1972 1973 1974 1975 1976 1977 1978 1979 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015

48 1968 Bundeswaffengesetz 1972 Waffengesetz für den Bereich der Bundesrepublik Deutschland Rückblick und Ausblick

einem Mitarbeiter persönlich abgeholt. Erst tigen Amt, dem Bundeskriminalamt sowie in- 2002/2003 wurden elektronische Personenda- und ausländischen Polizeidienststellen und teien angelegt. Meldebehörden ein wichtiger Bestandteil der Arbeit des BVA. Ab dem Jahr 2003 zeichnet sich bei den Ver- änderungen eine deutliche Verschärfung des Waffenrechts ab. Mehrere Amokläufe (Erfurt, Seit 2003 erhielten folgende Schießsportver- 26. April 2002; Emsdetten, 20. November 2006; bände die Anerkennung durch das BVA: Winnenden, 11. März 2009) veranlassten den Bund der Militär- und Polizeischützen e.V. Gesetzgeber, die Verbreitung und damit auch 06.10.2003 den Missbrauch von Waffen einzuschränken. Deutscher Schützenbund e.V. Die Gesetzesänderungen hatten Einfluss auf 07.11.2003 die Aufgabenstruktur sowohl in der Menge als auch in der Art der waffenrechtlichen Tätigkeit Deutsche Schießsport Union e.V. 22.09.2004 im BVA. Bund Deutscher Sportschützen 1975 e.V. 01.10.2004 Im Hinblick auf die für 2003 beschlossene um- fangreiche verschärfte Neufassung des Waf- Verband der Reservisten der fengesetzes wurde zum 1. November 2002 ein Deutschen Bundeswehr e.V. 09.10.2004 Referat eigens für waffenrechtliche Erlaubnis- se eingerichtet. Neben den bereits lange be­ Kyffhäuserbund e.V. 30.03.2005 stehenden Aufgaben erhielt das BVA als einzi- ge Waffenbehörde die Zuständigkeit für die Bund der Historischen Deutschen Schüt- Anerkennung von Schießsportverbänden und zenbruderschaften e.V. 30.08.2006 die Genehmigung von Sportordnungen. Die Bündelung dieser Aufgaben hat den Vorteil der Bayerische Kameraden- und Gleichbehandlung. Dabei werden die Bundes- Soldatenvereinigung e.V. 30.10.2007 länder im Anerkennungsverfahren beteiligt. Bayerischer Soldatenbund 1874 e.V. 20.11.2007 Ein wichtiger Aspekt ist auch die gute Zusam- menarbeit mit Vertretern der US-amerikani- schen und britischen Streitkräfte in Deutsch- land. Dies ist erforderlich, da in diesen Staaten Mit der Einführung der noch heute eingesetz- eine Auffassung zu privatem Waffenbesitz ver- ten elektronischen Waffenverwaltung „condi- treten wird, die erheblich von der Gesetzeslage tion“ wurden die Arbeitsabläufe modernisiert der Bundesrepublik Deutschland abweicht. und das Aufgabenspektrum erweitert. In Zu- kunft werden die Aufgaben im Waffenrecht Zudem ist die Kooperation mit ausländischen möglicherweise „papierlos“ erledigt werden diplomatischen Vertretungen, dem Auswär- können.

1955 1956 1957 1958 1959 1960 1961 1962 1963 1964 1965 1966 1967 1968 1969 1970 1971 1972 1973 1974 1975 1976 1977 1978 1979 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015

49 2003 Modernisierung des Waffenrechts zum besseren Schutz der Bevölkerung. 50 Jahre Bundesverwaltungsamt Der zentrale Dienstleister des Bundes

Zuwendungsmanagement 19741974 Sportträume, Sommermärchen und Skifahren ohne Schnee

Eine der ältesten aller Zuwendungsaufgaben im Bereich des Standortmarketings im Auftrag des BVA ist die Sportförderung, die das BMI mit des BMI förderte. Beginn des Jahres 1974 dem BVA übertrug. Zu diesen Maßnahmen zählten beispielsweise Seither gehört das BVA zu den zahlreichen TV-Spots, Printkampagnen und Messepräsen- Organisationen, die den Leistungssport in zen sowie Präsentationen der Bewerberstädte Deutschland auf seinem Weg zu den Olympi- bei nationalen und internationalen Sportgroß- schen Spielen, Welt- und Europameisterschaf- veranstaltungen, mit denen die Öffentlichkeit ten und vielen weiteren internationalen Wett- auf und Rostock aufmerksam gemacht bewerben unterstützen. wurden.

Leider platzte der Traum von Olympia schon am 18. Mai 2004, da Leipzig und Rostock nicht als Kandidatenstädte durch das Internationale Olympische Komitee benannt wurden. Der damalige Präsident des Nationalen Olympischen Komitees Dr. Klaus Steinbach sagte damals in weiser Voraussicht: „Die Er- gebnisse und Erfahrungen der Leipziger Bewerbung werden auch für zukünftige deutsche Olympiabewerbungen sehr hilf- reich sein.“

Nun steht die Entscheidung über die Ausrichtung der Olympischen Winter- spiele 2018 vor der Tür, bei der das BVA seine Erfahrungen bei der zuwendungs- rechtlichen Betreuung der Projekte für Das deutsche Hockey- Leipzig und Rostock einbringen und Team jubelt über Gold „Olympia“ steht für die größten aller Spiele, die nach dem Sommermärchen 2006 hoffentlich bei den Olympischen Spielen in Peking. die Welt des Sports vereinen. Sie auszutragen ist zu einem deutschen Wintermärchen 2018 in für viele Nationen eine Herzensangelegenheit, München beitragen kann. aber natürlich auch eine Gelegenheit, sich der Welt zu präsentieren. Deutschland hätte gerne Apropos Sommermärchen: Wenn die Olym- die Olympischen Spiele im Jahr 2012 in Leipzig pischen Spiele die größten Spiele sind, was und Rostock ausgetragen und begann daher sind die bedeutendsten Weltmeisterschaften? 2004 die Werbetrommel zu rühren. Das BVA Die Fußball-Weltmeisterschaften! Das konn- unterstützte die Bewerbung, indem es Projekte te Deutschland 2006 hautnah erleben. Und

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nicht nur die Deutschen sondern auch „Die war beispielsweise die Welt zu Gast bei Freunden“. Erinnern Sie sich Ausstellung von sechs noch an den Fußball-Globus, der in alle zwölf Skulpturen. Sie bilde- WM-Austragungsorte reiste? Und an die sechs ten im Sommer 2006 Skulpturen – die Tablette, der Fußballschuh, als „Walk of Ideas“ das Automobil, die Bücher, die Musiknoten und einen Spaziergang die Relativitätstheorie? Dies sind nur einige der durch Ideen aus Deut­ Projekte, die das BVA anlässlich der Fußball- schland. Die Skulptu- Weltmeisterschaft zuwendungsrechtlich be- ren symbolisierten den gleitet hat. Ideenreichtum und Er- findergeist von Kom- Der moderne Fußball- Die Bundesregier­ ­ung hatte in Zusammen­ ponisten und Literaten, schuh im Land der arbeit mit dem WM-Organisationskomitee­ ein Wissenschaftlern und Forschern, Ingenieuren Ideen Kunst- und Kulturpro­­­ ­­gramm auf­ge­legt. Die un- und Tüftlern aus Deutschland. terschiedlichsten Pro­jekte von Aus­stellungen wie Rundlederwelten, Tanz- und Theaterauf­ Auf dem Weg nach Olympia benötigen die Ath- führungen, Musik- und Film­darbietungen, Le- leten und ihre Trainer nicht nur finanzielle Un- sungen bis hin zu weiteren Events und Festivals terstützung für Lehrgänge, Wettkämpfe und sind ausgesprochen gut aufgenommen worden. Material, sondern natürlich auch den geeigne- 3,5 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer ten Platz und Raum – Sportstätten, in denen sie haben sie gesehen. Damit ist ein Doppelpass zwi- trainieren können. Seit 2006 bearbeitet das BVA schen Fußball und Kultur gelungen, wie er noch die Zuwendungen für den Sportstättenbau mit nie zuvor bei einer Fußball-Weltmeisterschaft einem Volumen von 20 Millionen Euro. zu finden war. Das Kunst- und Kulturprogramm hat dazu beigetragen, die Vorfreude auf die Ein Großprojekt war der Bau der Skisporthalle Fußball-Weltmeisterschaft zu steigern und das in Oberhof in Thüringen. In einer Rekordbau- „Sommermärchen“ zu begleiten. Zum Schluss zeit von nur 13 Monaten ist die Halle 2008 und lauschten Tausende dem großen Abschlusskon- 2009 gebaut worden. Um einen Eindruck vom zert auf der Berliner Fanmeile, schwenkten da- Aufwand dieses Bauprojekts zu bekommen, bei ihre Fahnen und sangen „We are the cham- muss man sich rund 2.000 Tonnen Stahlbeton- pions…“. fertigteile, 12.500 Quadratmeter Sockel- und Deckenelemente und über 11.000 Quadratme- Im Rahmen einer Weltmeisterschaft wird von ter Isolier-Wandpaneele platziert auf zehn Qua- den Journalistinnen und Journalisten aus aller dratkilometern vorstellen. Die Kosten in Höhe Welt aber nicht nur über das Sportereignis be- von 14,4 Millionen Euro haben der Bund und das richtet, sondern auch über das Gastgeberland. Land Thüringen getragen. Diese einzigartige Chance, der ganzen Welt ein Land voller Ideen zu zeigen, wurde im Rahmen Knapp zwei Kilometer lang ist die Laufstrecke, der Standortkampagne genutzt. Ein Projekt auf der die zahlreichen Wintersportler in Ober-

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hof nun optimale Trainingsbedingungen ha- Wirkung vom 15. Mai 2002 im BVA die Projekt- ben, auch wenn der Schnee einmal ausbleibt. gruppe „Hilfeleistungen für Dopingopfer“ ein- Der Schnee kommt dann nicht von weit oben gerichtet. Nach dem Dopingopfer-Hilfegesetz aus den Wolken, sondern aus vier Schnee-Er- konnte eine finanzielle Hilfe erhalten, wem als zeugern an der Decke der Halle. Dort werden Leistungssportler der ehemaligen DDR ohne Wasser und Druckluft bei minus 22 Grad unter sein Wissen oder gegen seinen Willen Doping- hohem Druck durch feine Düsen vernebelt und substanzen verabreicht wurden und wer hier- ausgeblasen. Auf seinem sechs bis acht Meter durch einen erheblichen Gesundheitsschaden langen Weg von der Decke bis zum Boden ver- erlitten hat. wandelt sich der Nebel in Schneekristalle. Letzteres musste in Form eines fach- ärztlichen Gutachtens nachgewiesen werden, welches den Kausalzusam- menhang zwischen Gesundheits- schaden und Verabreichung von Do- pingsubstanzen mit überwiegender Wahrscheinlichkeit belegen musste.

Die telefonische Beratung der 308 Antragstellerinnen und Antragstel- Skilanglaufhalle im ler nahm einen wesentlichen Teil der thüringischen Oberhof. Hier können Sportler Arbeitszeit der Projektgruppe ein. unter Idealbedin- Für viele der Antragstellerinnen und gungen trainieren. Antragsteller war es nicht nur eine spürbare Überwindung, mit einer Bei all den schönen und positiven Maßnahmen, staatlichen Behörde in Kontakt zu treten. Auch die das BVA im Sport zuwendungsrechtlich be- das mit der Antragstellung verbundene Wie- gleitet, darf die dunkle Seite, das Doping, nicht deraufleben der eigenen Vergangenheit und unerwähnt bleiben. Im Kampf gegen Doping die Auseinandersetzung mit den „Täterinnen unterstützt das BVA nicht nur die Sportverbän- und Tätern“ bereiteten häufig Probleme. de, sondern auch die Dopingopfer. In diesem Zusammenhang war ein Hauptziel Nach der politischen Grundsatzentscheidung, der Projektgruppe, durch verständnisvolle den durch Doping geschädigten Leistungs­ und individuelle Beratung Hilfestellungen zu sportlern der ehemaligen DDR aus humanitä- geben und einen vertrauensvollen Kontakt ren und sozialen Gründen eine einmalige fi- aufzubauen. 194 der Antragstellerinnen und nanzielle Hilfeleistung zu gewähren, wurde im Antragsteller konnten als hilfeberechtigt an- Bundeshaushalt ein Dopingopfer-Hilfefonds erkannt werden und erhielten Hilfeleistungen mit zwei Millionen Euro bereit gestellt und mit von jeweils rund 10.440 Euro.

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Auslandsschulwesen – Mehr als 40 Jahre Erfahrung in Kultur- und Bildungsaufgaben Jugendmagazin für Deutschlerner in aller Welt gegründet

1974 erschien die erste Ausgabe der landes- sich noch durch die Erweiterung der kundlichen jugend- und schülernahen Zeit- Zeitschrift durch eine methodisch- schrift Jugendscala. Sie wurde gemeinsam von didaktische Beilage für Deutschleh- der ZfA des BVA und dem Auswärtigen Amt he- rer. Diese enthielt vor allem unter- rausgegeben. richtspraktische Vorschläge zu den Inhalten des Schülerheftes. Diese Das Jugendmagazin­ „Jugendscala“,­ das in den Beilage, später „TIP“ (Theorie – In- 80er-Jahren in JUMA umbenannt wurde, zeich- formationen – Praxis) genannt, wur- nete ein realistisches, aktuelles und vielseitiges de aufgrund der stetig steigenden Bild deutscher Jugendlicher in verständlicher Nachfrage immer umfangreicher Sprache, die natürlich klingen und möglichst und hatte schließlich genauso viele jugendnah sein sollte. Ein dringend benötigtes Seiten wie das Schülerheft. Unterrichtsmedium für junge Deutschlerner in aller Welt war aus der Taufe gehoben. Die ZfA-Pädagoginnen und -Päda- Die erste Ausgabe des gogen schöpften in ihren Beiträgen aus ihrem neuen Jugendmaga- Bis Mitte der 70er-Jahre unterrichteten Deutsch­ eigenen Erfahrungsschatz als Auslandslehrer zins Scala lehrerinnen und -lehrer vorwiegend nach mut- oder als Fachberater für Deutsch im Ausland. tersprachlichen Methoden und Lehrbüchern. Später wurde TIP, das sich zu einer beliebten „Deutsch als Fremdsprache“ war weder als Fach und begehrten landeskundlich-didaktischen etabliert noch in den meisten Köpfen der Leh- Zeitschrift gemausert hatte, vorwiegend von renden vorhanden. Geeignetes Lehrmaterial nationalen Deutschlehrerinnen und -lehrern mit aktuellen landeskundlichen Informationen aus aller Welt mit Praxisbeiträgen versorgt. war an Deutschen Schulen im Ausland Mangel- Mit dem Aufkommen elektronischer Medien ware. Da stellte die Jugendscala und die spätere und der stetig verbesserten Ausstattung des Erste Ausgabe mit dem neuen Titel JUMA JUMA eine willkommene Ergänzung zu den we- Deutschunterrichts an ausländi- nigen damals verfügbaren Lehrwerken dar. Die schen Schulen mit modernen Lehr- Zeitschrift warb für ein modernes Deutschland materialien wurde die Zeitschrift und damit für die deutsche Sprache. In einem 2006 – nach 32 erfolgreichen Jahren interessanten, die Seh- und Lesegewohnheiten – aus Kostengründen eingestellt. junger Menschen ansprechenden Gewand bot das Magazin gleichzeitig vielfältige attraktive In besten Zeiten hatte JUMA eine Materialien für einen lebendigen Deutschun- Auflagenhöhe von weit über einer terricht. Million, TIP nahezu 100.000. Diese Zahlen zeigen, in welchem Maße Das Redaktionsteam war im Frankfurter Soci- die Zeitschriften zur Förderung und etätsverlag angesiedelt, das eng mit den ZfA- Verbreitung der deutschen Sprache Beschäftigten zusammenarbeitete. Der Kon- und eines modernen Deutschland- takt zwischen Redaktion und ZfA intensivierte bildes beigetragen haben.

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Auslandsschulwesen – Mehr als 40 Jahre Erfahrung in Kultur- und Bildungsaufgaben 1975 Geburtsstunde des Deutschen Sprachdiploms

1975 – ein wichtiges Jahr für Auslandsschulen, um eine fremdsprachendidak­ ­tische Kon­zeption­ die verstärkten Deutschunterricht anbieten. und legte mit zahlreichen Maßnahmen, wie der Mit dem Deutschen Sprachdiplom (DSD) der Erarbeitung von Lehrplänen­ und der speziellen Kultusministerkonferenz konnten sie endlich Vorbereitung der Deutschlehrer, den Grund- einen einheitlichen und in Deutschland aner- stein für die Entstehung des Deutschen Sprach­ kannten Abschluss anbieten. diploms.

Die Initialzündung ging 1967 von den Deut- 1973 gründete die Kultusministerkonferenz den schen Schulen in Chile aus. Sie wollten ein ein- „Zentralen Ausschuss für das Deutsche Sprach- heitliches deutsches Sprachzeugnis anbieten diplom der Kultusministerkonferenz (ZA)“, der und bildeten zwei Arbeitsgruppen, die sich um aus zwei ZfA-Pädagogen, einem Vertreter des die Inhalte der Prüfung kümmerten und dafür Auswärtigen Amtes und drei Prüfungsbeauf- sorgten, dass diese als sprachliche Hochschulzu- tragten der Länder besteht. Der ZA bereitet die gangsberechtigung in Deutschland anerkannt Prüfungen vor und führt sie durch, legt die Auf- wird. Die noch junge Zentralstelle für das Aus- gaben fest, bewertet die Leistung und vergibt landsschulwesen (ZfA) bemühte sich verstärkt die Diplome.

1974 wurden die ersten DSD-Prüfungen abge- legt. Insgesamt 25 Schulen in Lateinamerika waren beteiligt. Nach einer in Deutschland er- arbeiteten Prüfungsordnung und unter deut- scher Kontrolle wurde Deutsch als Fremdspra- che erstmalig als Prüfungsfach angeboten. Im Frühjahr 1975 wurde die DSD-Prüfung auf der Stufe I eingeführt, die dazu berechtigt, Studien­ kollegs in Deutschland zu besuchen. Dieses Jahr gilt deshalb als die eigentliche Geburtsstunde des DSD.

Seitdem hat sich viel getan: Die ZfA entwickelte die Stufenprüfungen, die seit August 2009 im Einsatz sind. Die Sprachkenntnisse werden so auf mehr als einer Leistungsstufe getestet. Das DSD bescheinigt damit jedem Schüler sein in- dividuelles Sprachniveau. Mehr als 40.000 Prü-

DSD-Schüler fungen werden heute im Jahr durchgeführt ­– in in Ungarn rund 80 Ländern rund um den Globus.

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Eigenes Logo für das Sprachdiplom

Das Deutsche Sprachdiplom der Kultusminister- konferenz sollte pünktlich zu seinem 30-jährigen Bestehen im Jahr 2005 ein eigenes Logo erhalten. Zahlreiche Anforderungen wurden damit ver- knüpft: Modern sollte es sein und dennoch zeitlos. Seriosität war ebenso gefragt wie die Akzeptanz bei der jugendlichen Zielgruppe.

Da dies keine leichte Aufgabe war, wurde ein Wett- bewerb für Studierende aller deutschen Hochschulen und Ausbildungsstätten für Gestaltung und Design veranstaltet. Assoziationen zu Begriffen wie Prüfungen, Schule, Schüler, Sprache, Studium, Literatur, deutsche Landeskunde, internationale Leistungsstandards, Projektarbeit, Präsentation und Lernen im Team sollten in die Logo-Entwürfe einfließen.

Die Jury bestand aus Birgit Bergmann, der Vorsitzenden des Zentralen Ausschusses für das DSD, Ulrich Freymüller vom Sekretariat der KMK sowie Joachim Lauer und Diethelm Kaminski von der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen des Bundesverwaltungsamtes. Unterstüt- zung holte sich die Jury von Marlene Pohle, Präsidentin der „Federations of Cartoonists Orga- nisations“ und dem Grafiker und Künstler Michael Schröter.

Nach drei Wahlgängen stand der Sieger fest: Norman Palm von der Kunsthochschule Berlin- Weißensee machte mit dem kleinen „d“ und den drei Sternen das Rennen. 2006 wurde das neue DSD-Logo eingeführt und leuchtet seitdem an zahlreichen Schulen weltweit.

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55 50 Jahre Bundesverwaltungsamt Der zentrale Dienstleister des Bundes

Organisationsberatung durch das BVA 1977 Beratung im Wandel

Als Ende der 60er-Jahre die Informations- und hatte der Bundesrechnungshof angeregt, den Kommunikationstechnologie Einzug in die Bü- Verwaltungen die Möglichkeit zu geben, sich ros der Bundesverwaltung hielt, waren vielfäl- bei Bedarf von einer Bundesstelle beraten zu tige Fragen etwa nach der Auswahl geeigneter lassen. Systeme und Programme, nach Art und Umfang der benötigten Mitarbeiterqualifikationen und So wurde am 1. Januar 1970 vom Bundesminis­ ­ mögliche Auswirkungen auf Eingruppierungen terium des Innern und dem damaligen Bundes- nach dem Bundesangestelltentarif zu klären. ministerium für das Post- und Fernmeldewesen Welche organisatorischen Voraussetzungen die Bundesstelle für Büro­organisation und Büro- waren zu schaffen und welche ergonomischen technik (BBB) gegründet. Die „Rationalisierung­ Gesichtspunkte der Büroausstattungen muss- des Dienstbetriebes“ zu unterstützen wurde ten berücksichtigt werden? Der schnell wach- ihr als Kernaufgabe in den Gründungserlass sende Markt der Bürotechnik und die Fülle der geschrieben. Die Bundesstelle war zunächst im damit einhergehenden Fragen war von den damaligen Posttechnischen Zentralamt ange- Behörden kaum mehr zu überblicken. Deshalb siedelt und wurde 1977 dem BVA übertragen.

Die BBB hat ihre Arbeitsergebnisse häufig in Arbeitskreisen wie dem Deutschen Institut für Normierung (DIN) oder der Arbeitsgemein- schaft für wirtschaftliche Verwaltung e. V. (AWV) erarbeitet. Sie hat Arbeitskreise mit Fachkräften aus der Bundesverwaltung initiiert oder externe Sachverständige beauftragt, wenn das erforderliche Fachwissen innerhalb der Bundes­verwaltung nicht zur Verfügung stand. Die Ergebnisse wurden in Broschüren und den regelmäßig erscheinenden BBB-Informationen publiziert.

Ging es in den ersten Jahren der BBB vorran- gig um Fragen der Büroausstattung, um Tipps zur Vordruckgestaltung, um die Sicherheit am Arbeitsplatz, um Schriftgutverwaltung Früher unterstützte und Ergonomie, kamen in den 80er-Jahren die Bundesstelle für die klassischen Themen der Organisation hin- Büroorganisation und Bürotechnik andere zu: Aufbau- und Ablauforganisation, Wirt­ Behörden durch Publi- schaftlichkeitsbetrachtungen und Personal­ kationen in der Aus- wahl einer geeigneten bedarfsbemessung. Schwerpunkte der Büroausstattung. 90er-Jahre waren unter anderem neue Manage­

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56 1977 BBB im BVA 1977eingerichtet. Rückblick und Ausblick

ment ­ansätze wie Personal- und Qualitäts­­mana­gement, Cont- rolling sowie neue Steu­erungs­ instrumente wie Kosten- und Leistungsrechnung, Leitbilder, Ziel­ver­ein­ba­rungen und Kunden- befragungen.

Aufgrund der beschränkten Res- sourcen musste sich die BBB in ihrer Beratungstätigkeit auf eher theoretische Ansätze über Veröf- fentlichungen beschränken.

Der zunehmende Bedarf an konkre- Nur selten kommen die Organisationsberaterinnen und Organisationsberater des BVA zusammen. Meistens sind sie in kleinen Teams mit mobilen Büros in ter individueller Beratung wurde erst ab 1997 der deutschen Behördenlandschaft unterwegs. erfüllt. Seit diesem Jahr unterstützen Organi- sationsberatungsteams Bundes­be­hörden in al- len Organisationsfragen. Längst hatte sich aus verwaltung“ das neue Angebot der Internet- der „Rationalisierung des Dienstbetriebes“ die seite www.orghandbuch.de, auf der die in- Aufgabe entwickelt, die Bundesbehörden auf haltlichen und methodischen Grundlagen der dem Weg zu einer leistungsstarken, kundenori- Organisationsuntersuchung­ aufbereitet sind. entierten und wirtschaftlichen Verwaltung zu unterstützen. Organisationsberatung und BBB- Als dem BVA im August 2006 die Aufgabe über- Informationen wurden in einem gemeinsamen tragen wurde, die Behörden bei der Anwen- Referat zusammen geführt. dung des europäischen Qualitätsmanagement- Modells CAF (Common Assessment Framework) Auch wenn die BBB-Informationen als Fach­ zu unterstützen, war auch diese Aufgabe ein zeitschrift des Bundes mit einer Auflage von weiterer wichtiger Baustein für die Organisa­ mehr als 8.000 Exemplaren weit verbreitet wa- tionsberatung durch das BVA. ren, mussten sie sich weiter entwickeln, um dem Bedarf ihrer Zielgruppe gerecht zu werden.

Aus der praktischen Beratungstätigkeit her- aus entstand durch Überarbeitung der frühe- ren Hand­bücher für „Organisationsberatung/ Personal­bedarfsermittlung in der Bundes­

1955 1956 1957 1958 1959 1960 1961 1962 1963 1964 1965 1966 1967 1968 1969 1970 1971 1972 1973 1974 1975 1976 1977 1978 1979 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015

2006 CAF-Zentralstelle 57 1997 Organisations­ 2000 Die BBB für Qualitätsmanagement beratungsteams einge- geht ins Internet im BVA richtet. www.wissen-im- 2007 10 Jahre Organisasti- inter.net geht online. onsberatung durch das BVA 50 Jahre Bundesverwaltungsamt Der zentrale Dienstleister des Bundes

Informationstechnik – Ein Erlebnisbericht 1978 Datenverarbeitung Anno dazumal – oder – Eine Lochkarte, was ist das denn?

„Als frischgebackene RI’in z.A. kam ich zu Beginn Arbeitsplatz im BVA nicht mehr und die Lochkarte der 80er-Jahre erstmalig mit EDV in Berührung. als Datenspeichermedium hat längst Museums- Ich war in der Zentralstelle für das Auslandsschul- charakter. Dabei hat die Lochkarte es durchaus auf wesen zuständig für die Zusammenarbeit zwi- ein stolzes Alter gebracht – sage und schreibe über schen EDV-Referat und Fachbereich. Zunächst 100 Jahre war sie im Einsatz. beschränkte sich die Datenverarbeitungs-Unter- stützung auf die Berechnung der Zuwendungen Um die Lochkarte zu beschreiben, standen im Re- für „Vermittelte Lehrkräfte“ im Ausland. chenzentrum mehrere Lochkartenstanzer, auf denen über eine Schreibmaschinentastatur die Der Umstieg von manueller auf maschinelle Be- Daten in die Lochkarte gelocht und zur Kontrolle rechnung der Bezüge war für BVA und Lehrkräfte auf einer zweiten Maschine, dem Lochkartenprü- ein enormer Fortschritt – auf Behördenseite Ar- fer, durch eine zweite Erfassungskraft nochmals beitserleichterung und -einsparung, für die Lehr- eingegeben wurden. Wenn die Lochungen über- kräfte ein Zuwachs an Sicherheit, denn „Computer einstimmten, wurde die Karte als geprüft gekenn- verrechnen sich ja nicht“. zeichnet.

Mir bescherte dies jedoch mindestens einmal im Da Irren ja menschlich ist und auch die zweite Er- Jahr Schweißausbrüche und schlaflose Nächte. fasserin (theoretisch) den gleichen Fehler wie die Nämlich immer dann, wenn die zu diesem Zeit- erste hätte machen können, mussten alle Lochkar- punkt noch jährliche Besoldungserhöhung an- ten noch mal akribisch von mir geprüft werden. stand. Für jede Zeile einer Besoldungstabelle gab es eine Lochkarte, die ich unterstützt durch ein Lineal Die diversen Besoldungstabellen über Grundge- kontrollieren musste, da kamen dann schon mal halt, Ortszuschlag, Auslandszuschlag und so wei- 200 und mehr Karten zusammen – säuberlich ge- ter wurden von der Besoldungsstelle in Papierform bündelt nach Tabellen. Wehe sie gerieten durchei- übersandt und mussten im Rechenzentrum von nander und wehe ich hätte etwas übersehen. Dann den Datenerfasserinnen auf Lochkarten erfasst wären für über 1.000 Lehrkräfte falsche Bezüge be- werden. Beides eine „aussterbende Spezies“, Erfas- rechnet worden. sungskräfte gibt es heute in der damaligen Form als Wenn ich dann mit meinem Stapel Lochkarten zur Korrektur im Rechenzentrum erschien, verdrehte die damalige Leiterin des Erfassungsdienstes schon mal die Augen und tat den leicht genervten Ausruf: „Do kütt dat kleen Undier ad widder … .“

War ich froh, wenn die Besoldungserhöhung er- fasst, getestet und die korrekten Berechnungen an die Lehrkräfte im Ausland versandt waren.“

Lochkartenstanzer Susanna Strauch

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Organigramm vom März 1978 – Das Aufgabenspektrum erweitert sich

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59 50 Jahre Bundesverwaltungsamt Der zentrale Dienstleister des Bundes

Ausbildungsaufgaben 1979 Ausbildung Tarifbeschäftigte

In den 60er- und 70er-Jahren bildete der öf- Im Bereich der Bundesbehörden war sehr fentliche Dienst – und somit auch das BVA – schnell die Kompetenz und Unterstützung des fast ausschließlich „Beamtennachwuchs“ aus. BVA gefragt. Im Sinne eines zentralen Dienst- Dies änderte sich, nachdem 1979 der Beruf des leisters übernahm das BVA für alle dem Aus- Ver­waltungsfachangestellten und der Ver- bildungsverbund angeschlossenen Bundes- waltungsfachangestellten eingeführt wurde. behörden die so genannte dienstbegleitende Verwaltungsfachangestellte nehmen nach be- Unterweisung der Auszubildenden. Diese dient standener Ausbildung dem mittleren Beamten- nach der Ausbildungsordnung der Ergänzung dienst vergleichbare Aufgaben wahr. und Vertiefung von praktischen und theoreti- schen Ausbildungsinhalten. Hierbei konnte das Nach Einführung des Berufes des oder der Ver- BVA von seiner bereits langjährigen Erfahrung waltungsfachangestellten schlossen sich alsbald in der Beamtenausbildung profitieren. die in diesem Beruf ausbildenden Behörden im Köln-Bonner-Raum zu einem Ausbildungsver- Mit der Einführung des Ausbildungsberufes bund zusammen. Ziel war es, unter Bündelung Fachangestellte/r für Bürokommunikation im aller an der Ausbildung beteiligten Partner Jahre 1992 fiel dem BVA kurze Zeit später auch und Behörden im Interesse von Behörden und hier die dienstbegleitende Unterweisung der Auszubildenden eine möglichst effi­ziente und Auszubildenden der Verbundbehörden zu. inhaltlich abgestimmte Ausbildung zu koordi- nieren. Seit 1998 hat sich das BVA auch der Ausbildung zum/zur Fachinformatiker/in zugewandt. Von dem Konzept der engen Einbindung in die stetig wachsenden IT-Strukturen des BVA profitieren sowohl die Auszubildenden selbst als auch die Fachberei- che.

Mit der Übernahme der nun­ mehr alleinigen Zuständig- keit für die grundlegend neu konzeptionierte Qualifi­ zierungsmaßnahme zum oder zur Verwaltungsfach- wirt/in stellt sich das Amt seit Auszubildende lernen im BVA mit 2007 einer neuen Herausfor- Hilfe modernster derung. Technik den Beruf des/der Verwaltungs­ fachangestellten

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Tarifbeschäftigte der mittleren Funktionsebene lichst realitätsnah ab. Die Auszubildenden werden in einer dreijährigen berufsbegleiten- werden in Arbeitsgruppen aufgeteilt und stel- den Fortbildung in einer Mischform aus prä- len wechselweise unterschiedliche Referate und senzpflichtigen Seminarblöcken und darauf Funktionen der jeweiligen Organisation dar. aufbauenden begleiteten Selbststudienphasen Dabei werden sie von der Lehrkraft begleitet für Tätigkeiten der gehobenen Funktionsebene und erhalten Arbeitsaufträge, die die behördli- vorbereitet. chen oder betrieblichen Geschäftsprozesse voll- ständig nachbilden und sowohl im Team als Zielsetzung der Ausbildungsmaßnahmen ist auch in Einzelbearbeitung weitgehend selbst- es, Nachwuchskräfte für die öffentliche Ver- ständig zu erledigen sind. Dieser ganzheitliche waltung an die sich fortwährend ändernden Ansatz überwindet herkömmliche Fächerstruk- Herausforderungen einer modernen und turen, fordert und fördert ergebnisorientiertes dienstleistungsorientierten Verwaltung her- Arbeiten und soziale Kompetenzen. Von den anzuführen. Stand bis in die 90er-Jahre hinein Auszubildenden werden die Lernbüros mit Be- noch die Rechtsanwendung im Vordergrund geisterung angenommen. der Ausbildung, so stehen heute Elemente wie Kunden- und Ergebnisorientierung, Umgang Aufgrund der sich ständig verschärfenden Wett- mit betriebswirtschaftlichen Instrumenten, so- bewerbssituation auf dem Arbeitsmarkt hat sich ziale Kompetenzen und der verstärkte Einsatz das BVA bereits Ende der 90er-Jahre zum Ziel von Informationstechnik im Fokus. gesetzt, den Absolventinnen und Absolventen auch die Möglichkeit zu eröffnen, sich außer- Aber nicht nur die Ausbildungsinhalte wa- halb der öffentlichen Verwaltung für einen be- ren und sind regelmäßig an sich ändernde ruflichen Einstieg zu empfehlen. Hierzu wurde gesellschaftliche und politische Rahmenbe­ ab dem Jahr 2000 eine Lernbüroeinheit einge- dingungen anzupassen, Gleiches gilt für Metho- richtet, in der theoretische Unterrichtsinhalte dik und Didaktik der Stoffvermittlung und die in aus dem Bereich des Rechnungswesens und der Ausbildung einzusetzenden Medien. Beim der Kosten- und Leistungsrechnung mit einem Medieneinsatz spannt sich der Bogen von der deutlich verstärkten Praxisbezug in die Ausbil- altbewährten Kreidetafel bis hin zu den heute dung integriert werden. zum Einsatz kommenden interaktiven „Smart- boards“.

Ein sehr gutes Beispiel für die Zusammenhänge von gesellschaftspolitischem Wandel, Metho- dik und Didaktik der Stoffvermittlung liefern die im BVA zum Einsatz kommenden „Lernbü- ros“. Diese bilden fiktive Behörden oder Betrie- be mit Querschnitts- und Fachaufgaben mög-

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61 50 Jahre Bundesverwaltungsamt Der zentrale Dienstleister des Bundes

Ordnungsaufgaben 1979 Einziehung des Vermögens verbotener Vereine – Das BVA als Einziehungsbehörde

Seit 1979 hat das BVA das Vermögen von 23 Ver­einen mit über 70 Teilorganisationen ein- Vereinsverbote nach dem Gesetz zur Regelung des gezogen. Dabei­ muss das Vermögen jeder Teil- öffentlichen Vereinsrechts sind ein Instrument einer organisation als „besondere Vermögensmasse“ wehrhaften Demokratie. Ihr Ziel ist die Unterbindung gesondert verwertet werden. Bis 2001 lag der organisierter extremistischer Aktivitäten durch Zerstö- Schwerpunkt der Verbote und Vermögensab- rung von Strukturen und Einziehung von Vereinsver- wicklungen im Bereich rechtsextremistischer mögen. Organisationen. Diese waren zum Beispiel Das Vereinsgesetz vom 5. August 1964 regelt das Wehrsportgruppe (WSG) Hoffmann, Nationale Verbot von Vereinen, die nach Zweck oder Tätigkeit Sammlung, Nationalistische Front, Deutsche den Strafgesetzen zuwiderlaufen oder sich gegen die Alternative, Wiking Jugend, aber auch die Hell’s verfassungsmäßige Ordnung oder den Gedanken der Angels/Hamburg oder die Arbeiterpartei Kur- Völkerverständigung richten. Zuständig für bundeslän- distans PKK und andere. Die WSG war eine der derübergreifende Verbote ist das Bundesministerium des Innern. Mit Unanfechtbarkeit eines bundesweiten größten militant-rechtsextremen Organisatio- Verbots erwirbt die Bundesrepublik Deutschland das nen und hatte unter ihren über 400 Aktivisten Vereinsvermögen und alle eingezogenen Gegenstände auch zahlreiche gewaltbereite Mitglieder. Die und hat diese zu verwerten und abzuwickeln. WSG wurde oft auch in Verbindung gebracht mit einer geplanten Befreiung des Hitler-Stell- Mit Erlass vom 31. Mai 1979 hat der damalige Bundes­ minister des Innern das BVA auf der Basis des Vereins- vertreters Rudolf Heß und dem Bombenan- gesetzes mit der Durchführung der Einziehung und schlag auf das Münchener Oktoberfest 1980 mit der Abwicklung des Vermögens bundesweit verbotener 13 Toten. Vereine beauftragt. Die Aufgabe ist durch eine starke Kooperation mit anderen Behörden bei Bund und Sie wurde 1980 als verfassungsfeindlich verbo- Ländern gekennzeichnet. In Zusammenarbeit mit dem ten. Umfangreiche beschlagnahmte Gegen- Bundesministerium des Innern, dem Bundeskrimi- stände (Asservate), darunter auch Stahlhelme, nalamt, dem Bundesamt für Verfassungsschutz und Hand­granaten, Karabiner, Pistolen, Bajonette, Verwaltungs- und Vollzugsbehörden der Bundesländer Munition und sogar ein Schützenpanzerwagen, sowie der Bundesvermögens- und Finanzverwaltung gingen als Vermögensmasse in die Verantwor- werden die Vermögensverhältnisse der Vereine tung des BVA über. Auch wenn diese Asservate ermittelt und alle Vermögenswerte (Barvermögen, in der Regel bei den örtlichen Vollzugsbehör- Bankkonten, Immobilien, beschlagnahmte Asservate und so weiter) verwertet. Bei der Abwicklung prüft das den verblieben, so war das BVA doch für die Ver- BVA auch Forderungen Dritter und zieht diese gegebe- wertung oder Vernichtung zuständig. Dabei nenfalls ein. Soweit Forderungen Dritter das ermittelte mussten völlig neue und für eine Verwaltungs- Vereinsvermögen übersteigen, wird regelmäßig ein behörde ungewöhnliche Wege beschritten Insolvenzverfahren durchgeführt. Überschüsse aus werden. So wurde der Schützenpanzerwagen den Vermögensabwicklungen werden für gemeinnüt- durch die Bundeswehr „entsorgt“, indem er in zige Zwecke verwendet. der Wahner Heide als Zielobjekt für einen Leo- pardpanzer diente.

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Mit der Änderung der Sicherheitslage­ seit dem beschlagnahmten Asservate hatten einen Um- 11. September 2001 und dem Weg­fall des „Reli- fang von 70 LKW-Ladungen) langwierig und gionsprivilegs“ im Vereinsgesetz 2001 verschob schwierig. Nach Abschluss der Ermittlungen sich der Schwerpunkt der Verbote und Vermö- und Einziehungsverfahren, die oft erst nach gensabwicklungen hin zu islamistischen Orga- gerichtlicher Klärung der Eigentumsverhält- nisationen, darunter Al-Aqsa, Hizb ut-Tahir und nisse abgeschlossen werden konnten, wurden der „Kalifatsstaat“. Diese geänderte Situation alleine elf Immobilien dem Vereinsvermögen wurde zu einer Zäsur in der Aufgabenwahrneh- zugeführt und bis zum Verkauf auch durch das mung im BVA. BVA in Zusammenarbeit mit örtlichen Bundes- vermögensämtern verwaltet. Darüber hinaus Bereits am Tag des Inkrafttretens des neuen gehörten große Mengen Bargeld aus über 300 Gesetzes wurde das Verbot des „Kalifatsstaats“ im Rahmen des Vollzugs durchsuchten Objek- vollzogen. Der „Kalifatsstaat“ strebte die Be­ ten, zahllose Konten der Teilorganisationen und seitigung des weltlichen türkischen Staats­ Wirtschaftsunternehmen, Aktienbestände und gefüges sowie die Einführung einer islamischen mehr zum Vermögen des „Kalifatsstaats“. Ent- Ordnung auf der Grundlage der Scharia an. Er- sprechend umfangreich war auch die Verwer- klärtes Ziel war die Weltherrschaft des Islams tung und – soweit nicht anders möglich – die unter Führung des selbsternannten Kalifen Vernichtung der Asservate, die einen zustän- Metin Kaplan, der zu diesem Zeitpunkt schon digen Sachbearbeiter bis zum Ofen der Müll- wegen Aufruf zum Mord an einem selbster- verbrennungsanlage Köln führte – einem doch nannten Gegenkalifen inhaftiert war. Der „Kali- ungewöhnlichen Ort für eine „Verwaltungstä- fatsstaat“ war konspirativ organisiert. So waren tigkeit“. Erst nach Abschluss des Verkaufs der die Funktionsträger den Anhängern nur mit letzten Immobilie konnte die Abwicklung des ihren religiösen Decknamen bekannt. Der „Kali- „Kalifatsstaats“ im Jahr 2009 endgültig abge- fatsstaat“ verfügte mit seinen über 1.100 aktiven schlossen werden. Mitgliedern, die sich gegenüber dem „Kalifen“ zum Gehorsam verpflichten mussten, über aus- Während die Aufgabe bis dahin eher eine klei- geprägte hierarchische Strukturen. Der Verein ne Teilaufgabe eines Referats darstellte, nahm hatte sich eine Art Regierung mit Sitz in Köln die Aufgabe einen Umfang an, der eine rasche gegeben, regionale Emirate und eine eigene Umorganisation erforderlich machte. Aus die- Gerichtsbarkeit erschaffen. sem Grund wurde 2002 die Projektgruppe „Ein- ziehung des Vermögens verbotener Vereine“ 2002 ging das Vereins­vermögen des „Kalifats­ eingerichtet. Durch die in den letzten Vermö- staats“ mit seinen 36 Teilorganisationen im gensabwicklungen gewonnenen Erfahrungen ganzen Bundesgebiet an das BVA über. Die Ab- wird das BVA zunehmend auch im Vorfeld der wicklung des „Kalifatsstaats“ war durch die kon- Unanfechtbarkeit von Vereinsverboten bei der spirative Organisationsform und den Umfang Vermögensverwaltung oder sogar beim Voll- der Asservate (alleine die in der Kölner Zentrale zug eines Verbots einbezogen.

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63 50 Jahre Bundesverwaltungsamt Der zentrale Dienstleister des Bundes

Erstaufnahme von Aussiedlern 1979 Es geht „nach oben“ – Eine Rumäniendeutsche erzählt von ihrem langen Weg ins BVA

„Es ist ein heißer, rumänischer Sommertag zwangsvereinnahmt. Wir verschmerzten auch, in den „großen Sommerferien“. Der Kalender dass die Wohnung ursprünglich 180.000 Lei ge- zeigt den 22. Juli 1979 und das ist mein zwölf- kostet hatte und kauften von den 20.000 Lei un- ter Geburtstag, mitten in drei Monaten schul- sere drei Flugscheine, drei Koffer und drei Holz- freier Zeit. Ein ganz normaler Tag, wenn nicht kisten, um unser „Hab und Gut“ zu verstauen. Es ein Mann in Zivil die Benachrichtigung über verblieben uns noch ein Doppelbett, in dem wir unsere Ausreiseerlaubnis gebracht hätte. Er schliefen und die zusammengerollten Teppiche; kam um die Mittagszeit wie der Postbote, und die Holzkisten dienten uns als Sofaersatz. Angelika Bonsch reichte meiner Mutter durch das offen stehen- de Fenster einen Briefumschlag in die Hand. Sie Meine Mutter war so glücklich,­ dass sie mit ih- machte ihn auf und rief so leise es ging meiner ren Ersparnissen die Wohnung und damit un­sere rumänischen Oma in der Küche zu: „Die Papiere Ausreise erkauft hatte; es war ihr „Plan B“, nach- sind da, es geht nach oben“. dem uns ein wohlwollender Securitate-Mann den Eigentums-Hinweis gegeben hatte. Nun galt es, Wir mussten immer vorsichtig sein mit dem was sich ruhig zu verhalten, alles aufzulösen und die wir sagten, denn die Securitate (rumänischer Kreisgrenze nicht zu verlassen, damit die kleinste Geheimdienst) war überall. 18 Jahre zuvor hatte falsche Handlung im Alltag nicht eine Begegnung meine bereits in Deutschland lebende Großmut- mit der Miliz hervorrufen und somit die geplante ter für die ganze Familie „die Papiere eingereicht“ Ausreise am 18. Oktober 1979 gefährden konnte. und jetzt ging es wirklich „nach oben“, das hieß Die Sommertage und das in die Kiste wandernde nach Deutschland. Wir benutzten eigene Wort- Besteck wurden gezählt, wir verpackten mit Vor- schöpfungen für all das, was man nicht sagen sicht die Teller in Kartons und unsere Worte auf durfte und wofür man von der Securitate abge- der Straße, wir freuten uns nach innen, denn das führt und verhört werden konnte, denn wir wur- Misstrauen war groß nach außen. den wie viele andere in diesem Land abgehört, die Wände, die Bäume, der Himmel hatten Ohren. Am Ausreisetag saß ich mit meiner Mutter auf den Holzkisten und unsere Beine baumelten über Der legalen und gefahrlosen Ausreise stand nichts den eingerollten Teppichen, die ein Familien- mehr im Wege. Es erwies sich auch als richtig, freund zum Zoll nach Bukarest fahren sollte. Wir unsere Stadtwohnung gekauft zu haben, die mit warteten auf das bestellte Taxi und zwei Kinder, der Ausreise für nichtige 20.000 rumänische Lei die wir mit nach Deutschland und zu ihren im an den rumänischen Staat automatisch abfiel. Voraus aus Rumänien geflüchteten Eltern brin- Denn Antragsteller mit Eigentum hatten höhere gen mussten. Sie waren drei und fünf Jahre alt Chancen die Erlaubnis zu bekommen und kamen und sie sollten wie wir und unsere Koffer „nach irgendwann mal dran. Der rumänische Staat oben“. Die Passbehörde hatte uns diese Mitnah- hatte daraus längst ein System und offenes Ge- me aufgegeben und wir gehorchten ohne weiter heimnis gemacht. Deren Häuser, Grund und Bo- zu fragen. Die Großeltern gaben ihre Enkelkinder den wurden vom Staat für symbolische Beträge in aller Stille bei uns in unserem leeren Wohn-

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zimmer ab. Das Taxi kam und brachte uns nebst über „die Papiere“, die erstmal ausgestellt wer- Koffern und der beiden Kinder zum Zug. den mussten, bevor es in ein neues Zuhause ging. Ich erinnere mich gut an die in braunen Farben Wir fuhren in Hermannstadt Richtung Bukarest gestalteten Räume der Nürnberger Außenstelle ab. In Bukarest stiegen wir alle ins Flugzeug der und meinen ersten roten Anorak, den ich in der Tarom und saßen nun im Flieger, es ging wirk- Kleiderkammer dort erhielt. Es folgte das Ken- lich „nach oben“, dachte ich mir. Meine Mutter nenlernen der vorübergehenden Unterkunft. sprach ihre Gedanken laut aus: „War es wirklich Beim Anblick der eisernen Hochstellbetten in die richtige Entscheidung?“ Mein Vater überlegte unserem Schlafsaal verstanden wir, warum es vor sich hin: „Es wird schon alles gut verlaufen in der neuen Heimat“, und gab uns damit Halt und Sicherheit nicht nur auf diesem Flug. Wir beka- men Bonbons von der Stewardess zum Schutz ge- gen den Ohrendruck gereicht, wir sollten darauf kauen. Nach zwei Stunden Flug sah mein Vater mit fröhlichem Gesicht zu uns rüber und sagte: „Wir überfliegen Deutschland, es ist alles so grün und geordnet, schaut mal wie gleich die Recht- ecke der Felder sind!“ Dann begann der Sinkflug und die Aufregung war kaum noch erträglich. Ankunft in Wir landeten in Frankfurt. Deutschland

In Deutschland roch es anders als in Rumänien, „Aufnahmelager Nürnberg“ genannt wurde. Wir war mein erster Eindruck auf dem Flughafen, und teilten uns mit anderen Aussiedlerfamilien die überall gab es so viele Lichter. Nach dem Ausstieg Gemeinschaftsküche und durften zu zugeteilten ging es Richtung Ankunftshallen und wir sahen Zeiten kochen. Wir bekamen 375 Deutsche Mark meine deutsche Oma, unsere Anverwandten und als Begrüßungsgeld ausgezahlt, was für uns sehr zwei überglückliche Eltern, die uns sehnsüchtig viel Geld war. Danach wurden wir auf die Landes- erwarteten und ihre Kinder laut rufend in die aufnahmestelle Jebenhausen bei Göppingen ge- Arme nahmen. Bis heute wissen wir nicht, welche schickt. Wir erkundeten das deutsche Stadtleben Fluchtgeschichte dieser Eltern es gab, aber deren und staunten, dass es vor Lebensmittelgeschäften zwei Kinder und wir konnten legal und damit ge- keine Schlangen gab und die Menschen sich auf fahrloser ausreisen. der Straße frei und ungezwungen unterhielten. „Was wird uns hier erwarten und wie geht es mit Nun ging es mit einem freundlichen Mitarbei- uns weiter?“ Neben vielen Fragen begleitete uns ter des DRK Richtung Außenstelle Nürnberg, wo das neu empfundene Gefühl in den ersten Tagen, wir registriert werden sollten. Alles nahm seinen endlich das ersehnte Freisein zu verspüren. Wir üblichen Gang und wir sprachen auch hier stets waren endlich „oben“...“

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65 50 Jahre Bundesverwaltungsamt Der zentrale Dienstleister des Bundes

1980-1989 Die Aussiedlerjahre

Die 80er-Jahre waren auch im BVA stark geprägt Tagen auf die Bundesländer zu verteilen. Aus- von den wachsenden Aussiedlerzahlen aus ost- siedleraufnahmeeinrichtungen gab es unter europäischen Gebieten und Übersiedlern aus anderem in Bramsche-Hespe, Dranse, Empfin- der DDR. In den Wochen vor dem Fall der Ber- gen, Friedland, Hamm, Nürnberg, Osnabrück, liner Mauer, als tausende Übersiedler aus den Raesfeld-Erle, Rastatt, Schönberg-Holm und Botschaften in Prag und Ungarn nach West- Unna-Massen. deutschland ausreisen durften, musste das BVA innerhalb weniger Stunden genügend Personal Einige der damaligen Aussiedler arbeiten heute zur Verfügung stellen. Alle Übersiedler mussten selbst beim BVA. In dieser Chronik erzählen sie, registriert werden und ihr Begrüßungsgeld er- wie sie als Kinder mit ihren Familien aus ihren halten. In improvisierten Büros in der Übersied- Heimatländern ausgereist sind. ler-Aufnahmestelle Schöppingen waren BVA- Mitarbeiter fast rund um die Uhr im Einsatz. Einmal mehr stellte das BVA seine Fähigkeit Ad- hoc-Aufgaben sicher umzusetzen unter Beweis, Ähnlich turbulent ging es Ende der 80er-Jahre als 1986 der Atomreaktor in Tschernobyl explo- im Erstaufnahmelager Friedland zu. Als immer dierte. In Deutschland durften besonders stark mehr Aussiedler aus den kommunistischen belastete Lebensmittel wie Milch, verschiede- Gebieten Europas nach Deutschland flohen, ne Blattgemüse, Pilze und diverse Fleischsor- stieß das Lager Friedland an die Grenzen seiner ten nicht mehr verkauft werden. Den Land- Aufnahmefähigkeit. In dieser spannenden Zeit wirten und Milcherzeugern stand deshalb ein übertrug das Bundesministerium des Innern Schadensausgleich­ zu. In kürzester Zeit zog das dem BVA die Aufgabe der Aussiedlerübernah- BVA zahlreiche Beschäftigte zusammen, richte- me. te provisorische Büros ein und stellte Datener- fasserinnen ein. Anfang der 90er-Jahre hatte das BVA insge- samt zehn Erstaufnahmeeinrichtungen in ganz So konnten die ersten Hilfen schon innerhalb Deutschland aufgebaut, um die einreisenden weniger Wochen ausgezahlt werden. Aussiedler zu registrieren und nach wenigen

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1980-1989 67 50 Jahre Bundesverwaltungsamt Der zentrale Dienstleister des Bundes

Auslandsschulwesen – Mehr als 40 Jahre Erfahrung in Kultur- und Bildungsaufgaben 1980 Kulturelle „BEGEGNUNG“ seit 30 Jahren

Die damalige Staatsministerin im Auswärtigen schulischen Bereich gestellt sieht und wie sie Amt, Dr. Hildegard Hamm-Brücher, gab den An- diese meistert. stoß dazu, eine Zeitschrift für die deutsche schu- lische Arbeit im Ausland zu entwickeln. Unter Die BEGEGNUNG gibt Anregungen und Impulse dem Namen „BEGEGNUNG“ erschien 1980 die für den gemeinsamen Dialog und schlägt Brü- erste Ausgabe. cken zwischen den verschiedenen Kulturen. Sie ist nicht nur ein anschaulicher Spiegel der Förderung der deutschen Sprache im Ausland, sondern informiert zu- gleich über aktuelle Schulentwick- lungen in Deutschland.

2007 gab es einen beachtlichen Entwicklungs­sprung: Durch mehr Farbe, ein vollkommen neues Lay- out und noch attraktivere Inhalte hat das jetzige Redaktionsteam der Zeitschrift den Charakter eines mo- dernen Magazins verliehen. Damit macht die BEGEGNUNG noch mehr Lust aufs Lesen. Seit zwei Jahren er- scheint sie nicht mehr halbjährlich, sondern dreimal pro Jahr in einer Auflage von 15.000 Exemplaren. Und was meinen die Leser? Über 90 Ausgabe 1/2010 Erste Ausgabe der BEGEGNUNG 1980 Prozent sind mit der BEGEGNUNG „zufrieden“ oder „sehr zufrieden“, Herausgeber waren das Auswärtige Amt und wie die 2009 durchgeführte Online-Leser­ die ZfA. Der Name des Heftes ist Programm. umfrage ergab. Daran hat sich seit ihrem ersten Erscheinen vor genau 30 Jahren bis heute nichts geändert. Die Die BEGEGNUNG zeigt seit genau 30 Jahren die BEGEGNUNG, die von verschiedenen Redak- Aus­landsschularbeit­ in ihrer ganzen Buntheit teuren betreut wurde, zeigt, wie vielseitig die und Viel­falt. Das ist ein willkommener Anlass deutsche schulische Arbeit im Ausland ist, vor zum Feiern. Am 8. Februar 2010 fand deshalb in welch immer neuen Herausforderungen sich Berlin ein Festakt zu ihrem 30-jährigen Jubilä- die Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik­ im um statt.

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Zuwendungsmanagement Internationale Sport- und Kulturförderung

Bereits im Jahre 1982 wurde das erste Aufgaben- Sport ist grenzenlos. Sport steht für Fairness, segment „Förderung der Sport­beziehungen zu Toleranz, friedlichen Wettkampf und erleich- Ländern der Dritten Welt (internationale Sport- tert als Sympathieträger weltweit die Verstän- förderung)“ vom Auswärtigen Amt auf das BVA digung von Menschen. Die internationale übertragen. Sukzessive folgten 1999 die Berei- Sportförderung des Auswärtigen Amtes leistet che Deutsch-ausländische Kulturvereinigun- gerade auch in jungen Demokratien und Ent- gen, 2000 Internationaler Jugendaustausch, wicklungsländern einen wichtigen Beitrag zur 2001 Unterstützung im Rahmen der Krisenprä- Konfliktprävention und Krisenbewältigung. vention und 2005 Humanitäres Minenräumen. Sport stellt – insbesondere für traumatisierte Schließlich wurde 2007 die Bearbeitung aller Kinder und Jugendliche – oft eine der wenigen Verwendungsnachweise übertragen. So för- Möglichkeiten dar, Gemeinschaft zu erleben, dert das Auswärtige Amt unter anderem das Selbstbewusstsein zu entwickeln und eine Le- Goethe-Institut, den Deutschen Akademischen bensperspektive zu entwerfen. Schon mit rela- Austausch Dienst und die Alexander von Hum- tiv geringem Aufwand werden wertvolle Erfol- boldt-Stiftung. Für 2011 ist die Übernahme der ge erzielt. Bewilligungen im Bereich „Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik“ geplant.

Fußballspiel in Nepal: Die Zuschauer verfolgen das Spiel gespannt auf einer natürlichen Tribüne.

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69 50 Jahre Bundesverwaltungsamt Der zentrale Dienstleister des Bundes

1982

Das Auswärtige Amt fördert zur Vermittlung Gefördert wird eine ganze Palette von Maßnah- und Stärkung eines positiven Deutschland- men: bildes im Ausland in diesem Kontext interna­ tionale Sportprojekte. Das BVA unterstützt seit Sportbegegnungen, 1982 tatkräftig deren Ver­waltung. Darunter fallen die gesamten Bewilligungen und die Weiterbildungsmaßnahmen im Bereich Verwendungsnachweis­ ­prüfungen von welt- Sport­administrationen, weit über 1.300 Langzeit- und Kurzzeitprojekten in über 100 Ländern. Im Jahr 2009 wurde die Fortbildungsmaßnahmen für ausländische Förderung dieser Projekte mit einer Etataufsto- Multiplikatorinnen und Multiplikatoren, ckung weiter ausgeweitet und intensiviert. Wei- tere Partner neben dem BVA sind zum Beispiel Entsendung von deutschen Experten zum der Deutsche Olympische Sportbund, der Deut- Aufbau moderner Sportstrukturen und zur sche Fuß­ballbund, der Deut­sche Leichtathletik­ Entwicklung des Breitensports. verband­ sowie die Universität Leipzig.

Kinder in Nepal lassen sich auch vom Monsun den Spaß am Fußballspiel nicht verderben.

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Einen bildhaften Einblick in die Arbeit eines Deutsche Botschaft in der nepalesischen Haupt- deutschen Fußballtrainers in diesem Programm stadt Kathmandu hatte Vertreter geschickt. Drei vermittelt der folgende Artikel von Holger Ober- Tage dauerte das rauschende Fest mit vielen Hö- mann (gekürzt): hepunkten und einer strahlenden Siegermann- schaft.“ „Wir grüßen unsere deutschen Freunde“, steht in großen Buchstaben über dem mit Girlanden ge- In seiner Schlussrede vor mehr als 2.000 Men- schmückten Einfahrtstor des Dorfes Lamosangu. schen sagte Lamosangus Bürgermeister: „So et- Dort, wo Nepal endet und Tibet beginnt, hat das was bringen nur die Deutschen zustande!“ deutsche Fußballprojekt ein großes Fußballfestival­ veranstaltet, mit 400 Jungen und Mädchen auch Holger Obermann, bis 1989 leitender Redak- aus den entlegenen Dörfern des zerklüfteten Hi- teur beim Hess­ischen Rund­funk und Moderator malaya-Gebietes. der ARD Sportschau, ist seit 1975 weltweit als Fußball-Ent­wick­lungshelfer tätig. Auch etliche Bürgermeister saßen unter den Zu- schauern, ein richtiges Volksfest mit dem Charak- 1997 wurde er mit dem Bundesver­dienst­kreuz ter der Völkerverständigung lief ab, denn auch die aus­ge­zeichnet.

Holger Obermann mit Fußballnachwuchs in Malaysia

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71 50 Jahre Bundesverwaltungsamt Der zentrale Dienstleister des Bundes

BVA intern 1983 Einzug in das neue Gebäude in der Barbarastraße

Schon Ende der 60er-Jahre war klar: Das Barbara-Kaserne darauf, die einige Zeit lang von BVA braucht ein größeres Dienstgebäude! belgischen Soldaten genutzt worden war. Fast Denn die ständig zehn Jahre vergingen seit der Entscheidung bis wachsende Be- zur Grundsteinlegung am 7. August 1980. Gute hörde platzte aus drei Jahre später, waren die Büros einzugsbe- allen Nähten. Ne- reit. ben diversen Au- ßenstellen waren Am 10. Oktober 1983 ließen sich die ersten die BVA-Beschäf- Mitarbeiter­innen und Mitarbeiter an ihren neu- tigten auch in en Arbeitsplätzen nieder. Gleichzeitig wurde Köln in mehreren ein Wohnheim mit 152 kleinen Wohnungen verschiedenen­ eingerichtet, das hauptsächlich für Fortbildun- Stadt­teilen un- gen von Auslandsschullehrern und von Auszu- tergebracht, da­ bildenden genutzt wird. Der Neubau war auf run­ter in den dem neusten Stand der Technik. Gemeinsam Auszug aus dem Ge- Stadt­tei­len Ro­ mit dem Wohnheim und dem großen Parkplatz bäude am Rudolfplatz. den­k­irchen und Chor­weiler. Das da­ma­­lige hatte er 75 Millionen Mark gekostet. Heute ist ein Hotel im ehemaligen BVA- Haupthaus stand am Rudolfplatz. Heute ist da­ Haupthaus unterge- rin ein Hotel untergebracht.­ Die offizielle Einweihungsfeier fand im Juni bracht. 1984 statt. Beim ersten Blick auf das neue Haus 1971 fällte der Bundesminister­ des Innern die sagte Bundesinnenminister Zimmermann Entscheidung für das Gelände der „Barbara- überrascht: „Das ist ja viel schöner als das Innen- Kaserne“ im Kölner Norden im Stadtteil Niehl/ ministerium.“ Zimmermann und Staatssekre- Riehl. Das Grundstück gehörte dem Bund. Da- tär Loewenstein übergaben dann feierlich den

Kölner Express vom mals fand sich nur noch die im Krieg zerbombte Schlüssel an Präsident Dr. Even. 8. August 1980 Der Brunnen und die Stele auf dem Vorplatz wurden von dem Künstler Erwin Heerich geschaf- fen. Der Künstler erklärt die Kunst am Bau wie folgt:

„Das skulpturale Ensemble aus La- vabasalt ist ordnender Faktor für die weite, unregelmäßige Fläche des Vorplatzes. Mit seiner dunklen Farbigkeit und den großen Forma- ten seiner Details baut es eine dia- lektische Spannung zur Farbigkeit

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und Kleinteiligkeit der Ziegelfläche auf. Das qua- Kölner Stadt-Anzeiger dratisch gerasterte Paviment, das darin eingetief- – Nr. 131/19 te Wasserbecken und der Pfeiler bilden eine von mathematischer Rationalität bestimmte Einheit, deren drei Elemente in den Maßverhältnissen, den Achsenbezügen und Proportionen aufeinander abgestimmt sind...“

BVA-Haupthaus in Köln-Riehl

Stele auf dem Vorplatz des BVA-Haupthauses in Köln-Riehl

Klingt speziell, nicht wahr? Glücklicherweise steht es ja jedem Menschen offen, Kunst nach eigenem Gusto zu interpretieren.

Diese Chance hat das BVA genutzt. Denn – auch wenn der Künstler dies damals nicht vor Augen hatte – so bildet die Struktur heute das Selbst- verständnis und die Identität des BVA ab.

Die sieben unterschiedlichen Teile des Logos stehen für die vielfältigen Aufgaben des BVA. ein auf die Spitze gedrehtes Quadrat. Im Gleich- Das BVA organisiert diese höchst unter­schied­ gewicht gehalten wird es durch das Zusammen- lichen Aufgaben und bringt sie in einer klaren spiel der einzelnen Elemente. Form und Struktur zusammen. Jede einzelne Aufgabe ist entscheidend. In sei- Jede Aufgabe steht dabei in enger Beziehung ner Gesamtheit ist das BVA mehr als die Summe zur nächsten. Die gesamte Form des Logos ist seiner Aufgaben.

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73 50 Jahre Bundesverwaltungsamt Der zentrale Dienstleister des Bundes

Verwaltung von Ausbildungsdarlehen 1984 PC hält Einzug in die Verwaltung – Revolution der BAföG-Bearbeitung

Für die BAföG-Bearbeitung wurde der Datenbe- bearbeitung die damals aktuellste und innova- stand der Darlehensnehmerinnen und -nehmer tivste Neuerung der IT-Technik einzusetzen zentral auf einem so genannten Host geführt, – den PC. Der Grundstein für eine vollständige also auf einem Großrechner. dezentrale Antragsbearbeitung am Arbeitsplatz war gelegt. Der PC revolutionierte die BAföG- Dieses BAföG-System umfasste persönliche Da- Bearbeitung. ten sowie Informationen und Entscheidungen zur Rückzahlung der Darlehen. Änderungen Durch den Einsatz einer neuen Betriebssystem­ konnten früher durch so genannte Satzarten software des Großrechners konnte in jedem mittels Beleg in das BAföG-System übertragen Referat ein Datensichtgerät installiert werden. werden. Dieses ermöglichte den Aufruf des zu bearbei- tenden Datensatzes und damit einen schnellen Im Jahr 1984 entwickelte ein Team aus erfah- Überblick über den Darlehensverlauf. Jedoch renen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des ließen sich nur einige wenige Funktionen wie BAföG-Fachbereichs die Idee, für die BAföG-Fall- die maschinelle Wiedervorlage direkt einge- ben.

Schon bald fiel der Entschluss, mit Hilfe des Frühe 70er-Jahre: Optimierung der BAföG-Bearbeitung durch den damals gerade entwickelten PCs eine dezent- Einsatz standardisierter Textbausteine für eine Vielzahl von Fall- rale BAföG-Bearbeitung einzuführen. Eine Be­ konstellationen. In PTV-Büchern (PTV bedeutet programmierte Textverarbeitung) waren die Textbausteine mit Ziffernschlüsseln scheiderstellung unter gleichzeitiger Übernah- belegt. Die jeweiligen Ziffern mussten, ebenso wie individuelle me zentraler Daten der Stammdatenbank der Textpassagen, handschriftlich in entsprechende Vordrucke ein- jeweiligen Darlehensnehmerinnen und -neh- getragen und an den Schreibdienst zur Erstellung weitergeleitet mer durch die entsprechende Bearbeiterin oder werden. den entsprechenden Bearbeiter war zum dama- Ablehnungs- und Widerspruchsbescheide wurden durch den ligen Zeitpunkt ein absolutes Novum. Schreibdienst nach Diktat über Stenorette oder Schallplatte erstellt. Der Zugriff auf die Akten über die Zentralregistratur Es gelang, die Kommunikation des PCs und sei- war zeitintensiv. nes Nutzers mit dem Großrechner zu simulieren Änderungen am Stammdatenbestand des Hosts: Direktein- (Terminalemulation, Siemensemulation 9750), gaben waren nicht möglich. Es mussten handschriftlich was die Übernahme der BAföG-Stammdaten in Belegzettel mit den jeweiligen Änderungen ausgefüllt und an einzelne Bescheide ermöglichte. die Erfassungsstelle zur Verarbeitung weitergeleitet werden. Die manuelle Eingabe erfolgte durch die Erfassungskräfte. Noch im Verlauf des Jahres 1984 wurden vier 1977 Mikroverfilmung der archivierten Darlehensnehmer- Arbeitsplätze eingerichtet. Das Konzept der Akten Menüführung sah wie folgt aus: Das Eingangs- menü enthielt die rechtlichen Vorgaben wie

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Vergünstigungen (Teilerlasse/Freistellungen) Somit war erstmalig im BVA die vollständige oder Tilgungen. Die Untermenüs waren ein- Bearbeitung eines Darlehensnehmervorganges heitlich strukturiert: Allgemeine Schreiben, mit durchgängiger elektronischer Unterstüt- Zwischennachrichten, Antragsstattgabe oder zung möglich. Nach den entsprechenden Test- -ablehnung und andere Dokumente. läufen erfolgte im Jahr 1987 der flächendecken- de Einsatz im BAföG-Fachbereich. Die Effizienz Problematisch blieb aber immer noch die Ein- und Qualität der Aufgabenerfüllung wurde richtung eines Netzwerkes mit mehr als 100 hierdurch deutlich gesteigert. Nutzerinnen und Nutzern. Denn dies war zum damaligen Zeitpunkt weder üblich noch gab es dafür die entsprechende Hard- und Software. Mit Unterstützung einer klei- nen IT-Firma gelang es, im Rahmen einer Testumgebung die Hostanbin- dung und die direkte Übernahme der dort vorgehaltenen Daten zur weite- ren elektronischen Sachbearbeitung in Schreiben auch in einer etwas größeren Netzwerkumgebung zu verwirklichen. Die hier gewon- nenen Erkenntnisse flossen in Durch den PC wurde das sich daran anschließende eine dezentrale und Ausschreibungsverfahren somit effektivere ein. Es konnte ein großer BAföG-Bearbeitung möglich. Hardware-Hersteller gefun- den werden, der mit einer PC- Serverlösung unter Anbindung des Hosts überzeugte.

Was heute völlig selbstverständ- lich ist, war damals eine weitere Errungenschaft der Technik: Es konnten meh- rere Programmfenster angezeigt und damit verschiedene Programme parallel ausgeführt werden.

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75 50 Jahre Bundesverwaltungsamt Der zentrale Dienstleister des Bundes

BVA intern 1984 Organigramm

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77 50 Jahre Bundesverwaltungsamt Der zentrale Dienstleister des Bundes

Einbürgerungen in den deutschen Staatsverband 1985 Menschenschicksale

In den 80er-Jahren war das BVA mit Einstein, Erika Mann, , Kurt Tu- der Auswertung von Akten aus dem cholsky, Herbert Wehner oder oppositionelle Reichsinnenministerium des Dritten Journalisten wie Karl Höltermann und der ehe- Reichs betraut. Daraus hervor ging malige Reichsfinanzminister Dr. Rudolf Hilfer- die Wanderausstellung Menschen- ding wurden wegen ihrer kritischen Einstellung schicksale, die 1985 erstmalig ausge- zum Regime, ihres Glaubens oder ihrer Welt- stellt wurde. anschauung ausgebürgert. In der Ausstellung

Die Ausstellung zeigt anhand ausge- suchter Originalakten die Entwick- lung des deutschen Staatsangehö- rigkeitsrechts während des Dritten Reiches unter den damals gültigen rassen- und volkstumsideologischen Grundsätzen. Das bevölkerungspo- litische Ziel der NS-Machthaber war es, das deutsche Volk von allen so genannten „fremdvölkischen Elementen zu säubern und Volksschädliche auszumerzen“, um „die Rein- heit des deutschen Blutes als Voraussetzung für den Fortbestand des Deutschen Volkes für alle vermitteln kurze Schilderungen der bedeu- Zukunft zu sichern“. tendsten Ereignisse in den Schicksalen von pro- minenten und nicht-prominenten Opfern der Auch Prominente litten unter der Gewalt­ Gewaltherrschaft spannendes und bewegendes herrschaft. Willy Brandt, , Albert Hintergrundwissen.

Die Wanderausstellung wurde in zahlreichen Schulen, Einrichtungen der politischen Bildung und verschiedenen Be- hörden gezeigt.

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Zeitgeschehen Terrorattentat auf das BVA 1986

Sonntag, der 31. August 1986, kurz nach 1 Uhr dem im BVA untergebrachten Ausländerzen­ nachts. Eine Detonation zerreißt die Stille in tralregister. Dieses sei ein „rassistisches und to- Köln-Niehl. Eine Bombe ist am BVA-Haupthaus talitäres“ Register und müsse deshalb vernichtet in einem offenen Kellerschacht explodiert. Ziel werden. Der Anschlag sei zum dritten Jahrestag war die Computeranlage. Die Sicherungen der des Todes von Kemal Altun verübt worden. Der Kellerfenster haben sich gelöst. Bleche der Fas- Asylbewerber Kemal Altun hatte sich drei Jah- sadenverkleidung sind abgefallen. Der Boden re zuvor durch einen Sprung aus dem sechsten ist mit Scherben übersät. Der Schaden beträgt Stock des Verwaltungsgerichts Berlin das Leben rund 200.000 Mark. Personen wurden nicht ver- genommen – kurz vor der Verhandlung um sei- letzt. ne Anerkennung als Asylberechtigter.

Gleich nach der Explosion riegelte die Polizei den Tatort ab. Beamte des für politische Delikte zuständigen 14. Kommissariats und des Landes- kriminalamtes suchten nach Spuren und be- gannen eine Fahndung, bei der Fahrzeuge und Personen kontrolliert wurden. Anschließend übernahm der Generalbundesanwalt den Fall.

Kölner Express vom 01.September1986

In einem Schreiben, das bei der Deutschen Pres- Spezialisten des Landeskriminalamtes untersuchen nach dem seagentur eingeht, bekennt sich ein „Komman- Bombenanschlag auf das Bundesverwaltungsamt in Riehl jeden Quadratzentimeter um den Tatort auf Spuren do freies Fluten“ der „revolutionären Zellen“ zu Kölner Stadt-Anzeiger vom 01. September 1986 der Tat. In dem Schreiben heißt es, die Tat gelte

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Ad-hoc-Aufgaben: Reaktorunfall Tschernobyl 1986 Europa erstarrt im Schock. Das BVA hilft sofort.

tion wurde weiteres Personal gesucht. Diese Ak- tion wurde sogar von Pfarreien in der Umgebung Am 26. April 1986 explodierte ein Kernreaktor des Atom- unterstützt. Datenerfassungskräfte wurden über kraftwerks im ukrainischen Tschernobyl. Erst Tage später Stellenanzeigen in Tageszeitungen geworben. wurde dies offiziell bekannt. Zu diesem Zeitpunkt hatten die radioaktiven Wolken bereits Europa erreicht. Dort, wo Vorstellungsgespräche wurden bis spät in die der radioaktive Regen fiel, wurden landwirtschaftliche Nacht geführt, die Einstellung erfolgte in der Regel Erzeugnisse verseucht. bereits am nächsten Morgen. Auf dem Flur des Per- sonalreferats drängten sich die Bewerber dicht an Die deutsche Strahlen­ dicht. Insgesamt nahmen 72 neue Zeitangestellte­ schutz­kommission ver- den Dienst auf. 15 Beschäftigte anderer Behörden hängte ein Handels­verbot über be­sonders stark wurden Anfang Juni für mehrere Wochen zum betroffene Lebens­mittel BVA abgeordnet. wie Salat, Spinat, Lauch und Milch. Es dauerte Insgesamt waren in kürzester Zeit etwa 100 Be- keine vierzehn Tage, bis schäftigte bereit, die Antrags­flut zu bewältigen. sich deutsche Landwirte Bei dieser Größenordnung ist klar: Der Platz über die Absatz-Katas- in den Büroräumen­ reichte nicht aus. Deshalb trophe beklagten und wurden acht Unterrichtssäle zu Arbeitsräumen Entschädigungs­zahlungen umfunktionier­ t. Weil auf die Schnelle nicht die forderten. 26. April 1986 ent­sprechend hohe Menge an zusätzlicher Büro­ Kernkraftwerk ausstattung vorhanden war, wurden Möbel von Tschernobyl nahe der Stadt Prypjat, Ukraine Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die im Ur- (damals Ukrainische Nach dem Atomgesetz ist das BVA für die Bear- laub waren, in die neuen Arbeitsräume­ gebracht. Sowjetrepublik), beitung von Anträgen auf Schadensausgleich Gleichzeitig wurden neue Möbel bestellt. Außer- Foto: Carl Montgomery zuständig. Weil es bis 1986 nie eine atomare Ver- dem mussten in rasantem Tempo IT-Verbindungen seuchung gegeben hatte, wurde und Telefonanschlüsse das BVA zum ersten Mal seit seinem verlegt werden. Bestehen in dieser Aufgabe tätig. Da in dem Aufgabenbereich bis dahin Innerhalb kurzer Zeit kein Personal eingesetzt war, muss- entwickelte das BVA ten in kürzester Zeit Arbeitsplätze Antragsformulare. In ein­gerichtet und zusätzliche Mitar- der Fernschreibstelle beiterinnen und Mitarbeiter einge- wurde ein freiwilliger stellt werden. Früh- und Spätdienst eingerichtet. Die Um- In Windeseile zog das BVA das ge- druckstelle fertigte eignete Personal für die Soforthilfe im Schichtdienst eine aus unterschiedlichen Abteilungen Million Vordrucke. Die zusammen. In einer Handzettelak- Vordrucke sollten den

Per Zeitungsannonce suchte das BVA händeringend nach Datenerfasserinnen, die sofort einsatzbereit wären.

1955 1956 1957 1958 1959 1960 1961 1962 1963 1964 1965 1966 1967 1968 1969 1970 1971 1972 1973 1974 1975 1976 1977 1978 1979 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015

80 Rückblick und Ausblick

betroffenen Landwirten innerhalb von 24 Stun- ist hierbei die Ersatzbeschaffung aller den nach Antragstellung vorliegen. Dafür wurden Bäume, Ziersträucher und Pflanzen“. Gefährliche Milch Anträge auch per Fahrbereitschaft im Spätdienst Cäsium wird vom Körper zu den Molkereien in NRW gebracht. Der Tagesre- Heute ist das BVA noch immer mit durch Inhalation und über kord im Posteingang lag bei 60.000 Anträgen. dem Schadens­ausgleich für die Fol- die Nahrung (besonders gen der Katastrophe betraut. Denn Fleisch und Fisch) aufge- Die erste Auszahlung erfolgte bereits am 30. Mai auch 24 Jahre nach Tschernobyl ist nommen. Da es der Körper in einer Gesamthöhe von über 3.312.368,47 Mark. Wildbret, vor allem Schwarzwild, chemisch mit Kalium verwechselt, lagert er es Am 26. Juni erfolgte die erste Auszahlung nach ei- noch immer radioaktiv belastet. Je im Muskelgewebe ein. In ner Billigkeitsrichtlinie in Höhe von 18.618.295,87 nach Wildart erstattet das BVA zwi- der ersten Zeit richtete Mark. Die Billigkeitsregelung war eine Initiative schen 66 und 230 Euro pro Tier, das sich das Augenmerk der der Bundesregierung für die Landwirte, die nach aufgrund der radioaktiven Belas- Strahlenschützer jedoch dem Atomgesetz eigentlich keinen Anspruch auf tung nicht zum Verzehr freigegeben mehr auf das Jod-131, das vor allem über die Milch Entschädigungen gehabt hätten. Doch weil einige werden darf. weitergegeben wird. Seine Bundesländer mehr Gemüsesorten vom Handel Gefährlichkeit rührt daher, ausschlossen als die Bundesregierung, erhielten Vor allem in Bayern übersteigt dass es sich vor allem in auch diese Landwirte einen Schadensersatz. Wei- der gemessene Mittelwert beim der Schilddrüse speichert. tere Auszahlungen folgten. Insgesamt wurden bis Schwarzwild oft das zehnfache der Wegen seiner geringen Halbwertzeit (acht Tage) Oktober 1986 an über 300.000 Landwirte rund 272 zugelassenen Belastung von 600 ist es inzwischen praktisch Millionen Mark ausgezahlt. Becquerel pro Kilo (Bq/kg), denn verschwunden.“ die Schwarzkittel fressen besonders Zeit Dossier, 24.10.1986 Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mussten gern Hirschtrüffel. Diese Pilze sind auch rund 1.000 Anträge von Bürgern bearbeiten, mit von 24.700 Bq/kg besonders die teils sehr kuriose Schäden geltend machten, stark verseucht. obwohl sie gar keine Landwirte waren. So forderte ein Antragsteller für angebliche Schmerzen, die er Entwicklung der Schadensabwicklung nach § 38 AtomG nach dem Verzehr seines Gartengemüses durchlei- den musste, einen Schadensersatz in Höhe von 60 300.000 293.000 Mark pro Schmerzens-Stunde, insgesamt fast 2.000 Antragszahlen Mark. Ein weiterer Antragsteller schrieb, er beab- 250.000 Beträge in tsd. DM sichtige den Schutz gegen radioaktive Strahlung durch biologische Vorsorgemaßnahmen gegen 200.000 Krebs zu erlangen. Daher entstünden ihm über 150.000 139.000 138.000 längere Zeit Kosten für Mineralien-, Vitamin- und andere Präparate, die er vom BVA erstattet haben 100.000 wollte. Ein anderer beabsichtigte die vermutlich 50.000 verseuchte Oberschicht seines Gartens abtragen 17.000 11.000 8.000 3.000 800 zu lassen und konstatierte: „Die Kosten dürften bei 0 schätzungsweise 40.000 DM liegen. Eingeschlossen Milch Gemüse Handel Sonstige

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Aufnahme von Aussiedlern 1988 Aus Kasachstan zum BVA – Ein Kreis schließt sich

„Schule, Geigenunterricht, Schlittschuh lau- nes Täschchen zum Spielen. So was Buntes hatte fen auf der Straße, spielen im großen Hof. Jede sonst keiner und machte mich besonders stolz. Menge Freunde und Nachbarskinder­ treffen sich auf der Straße, die einen steilen Hang hat. Die Wartezeit bis es nun endlich losgehen sollte Wer kommt am schnellsten mit dem Schlitten schien sooooo lang! Meine Klassenlehrerin fragte runtergerast? Ich bin mittendrin und ich bin mich mal, was das denn soll, jetzt einfach nach glücklich, neun Jahre alt, besuche die 3. Klasse, Deutschland abzuhauen nach all dem was man habe noch drei jüngere Geschwister und lebe mir hier beigebracht hat. Wie das wohl gemeint in dem kleinen Örtchen Issyk in Kasachstan. war??? Auf einem Spaziergang vom Supermarkt Hier bin ich geboren, hier fühle ich mich wohl. nach Hause ruft mir jemand hinterher: „Faschis- Aber irgendwas ist anders. Ich bin Deutsche ten!“ Zuhause frage ich meine Mutter was das be- und nicht so ganz wie die Anderen. Zuhause deutet. Die Deutschen waren also auch mal „böse“. Anita Plato wird deutsch gesprochen. Die Sprache ist nun seit Hmm, es stimmte mich nachdenklich. etwa neun Generationen erhalten geblieben. Ich habe sogar in der Schule Deutsch­unterricht und Die Freude auf Deutschland war aber nach wie bin die Beste. vor ungetrübt. Die lange, seeehr lange Reise mit meiner Familie, meinem Onkel mit Familie und Eines Tages ist es soweit: Meine Eltern trommeln meinen Großeltern ging am 22. März 1988 los! Zu- uns Kinder zusammen und verraten es uns: Wir erst zum Flughafen nach Alma-Ata. Nach einigen ziehen nach Deutschland! In meiner Vorstellung Torturen in irgendwelchen Büros, in denen an- muss Deutschland das reinste Paradies sein. Das scheinend noch Papierkram zu erledigen war, und kommt daher, dass wir ab und an ein Päckchen meine Eltern gefragt wurden, ob Ihnen ihre Kinder von einer Tante meines Vaters aus Deutschland be- nicht leid täten eine solche Reise mitmachen zu kommen. Da sind mal tolle Kleidchen, mal bunte müssen und mein Opa darauf nur erwiderte: „Das Haargummis oder diverse nützliche Dinge für den machen wir für unsere Kinder! Für eine bessere Zu- Haushalt dabei. Vor allen Dingen aber sind immer kunft“, ging der Flug zunächst nach Moskau. Dort Anita Platos Großel- Gummibärchen drin. Das Highlight! Die müssen mussten wir zwei Nächte auf den Anschlussflug tern im Schlafsaal in reichen, bis das nächste Päckchen kommt. Die nach Frankfurt warten. Wir übernachteten in der Friedland Gummibärchentüte wird Wartehalle. Als „Matratze“ diente unser ganzes oben ordentlich mit einer Hab und Gut. Jeder musste mal Wache schieben. Schere aufgeschnitten. Je- Auch ich. Ich fand das alles sehr spannend. Der der bekommt eins. Wenn Flughafen war riesig, die Menschen so geschäftig die Tüte leer ist (das hat und ich hatte so was alles noch nie zuvor gesehen. schon mal bis zu zwei Mo- naten gedauert), konnte Es folgte eine riesige Kontrolle. Wir mussten einiges ich diese haben. Es wurde von unserem Gepäck zurücklassen. Meine Mama noch ein kleines Loch in der sagte: „Ist nicht schlimm, in Deutschland gibt es Mitte oben reingeschnitten alles neu.“ Ich fand es schade. Erinnerungsstücke und diente somit als klei- gingen für immer verloren.

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82 Rückblick und Ausblick

Am 25. März 1988 landeten wir in Frankfurt. Als gab es nur eine Toilette auf dem Flur. Ich kam in die nächstes erinnere ich mich an die Ankunft in Fried- 3. Klasse und merkte, wie schlecht mein Deutsch land. Wir wurden in ein Zimmer mit mindestens noch war. Nur in Mathe war ich allen weit voraus. 20 Betten einquartiert. Wildfremde Menschen um einen herum, die auch dort übernachten und all Ich lese zum ersten Mal das Schild: „Rasen betre- ihr Hab und Gut dort unterbringen mussten. An- ten verboten!“ Was soll das heißen? Wozu ist denn genehm war das nicht. Einer musste immer dort ein Rasen sonst da, wenn nicht zum betreten? Oder bleiben um aufzupassen, dass nichts abhanden verstehe ich das falsch? Ich muss meine Mutter fra- kommt. Essen gab es mit Märkchen in einer riesi- gen, ob es tatsächlich sein kann. Es ist tatsächlich gen Kantine. Wie man wohl den Käse auspackt? so! Unglaubliches Verbot! Ich hab‘s gelernt. Nach (Toastkäse in einzelnen Folien verpackt) Auf den und nach bauten wir unser Leben auf. In unserer Toiletten hingen überall Zettel in den verschie- ersten Wohnung in densten Sprachen auf denen hingewiesen wurde, Deutschland hatte das benutzte Toilettenpapier doch bitte in die Toi- ich sogar mein ei- lette zu werfen und mit abzuspülen. In Kasachstan genes Zimmer. Die gehörten wir immerhin zu denen, die eine Toilette sprachlichen Defi- mit Spülung im Haus hatten, die wurde aber nur in zite waren bald ein- besonders kalten Nächten benutzt und das Toilet- geholt und ich fühl- tenpapier wurde in den Mülleimer geworfen. Ver- te mich zugehörig. stopfungsgefahr! Ansonsten gab es ein Plumpsklo hinter dem Haus. Nun ja, zwei Wochen haben wir Am 1. September in Friedland verbracht. Das BVA kannte ich da noch 1996 begann ich nicht. Schließlich erledigten meine Eltern den „Pa- meine Ausbildung Anita Plato und pierkram“ ohne uns Kinder. Der erste Eindruck von zur Fachangestellten für Bürokommunikation ihre Familie im Begrüßungszimmer in Deutschland war nicht so „paradiesisch“. beim Presse- und Informationsamt der Bundesre- Friedland gierung. Mein erster Lehrgang fand beim BVA in Von Friedland ging es weiter nach Unna-Massen. Köln statt. 2002 wurde ich beim BVA eingestellt. Hier hatten wir immerhin ein abschließbares Zim- Da erfuhr ich, dass auch meine Familie und ich mer für die ganze Familie. Im Keller des Gebäudes hier in der Einbürgerungskartei registriert worden gab es eine Kleiderstube, in der wir uns erstmal waren, als wir 1988 nach Deutschland kamen. Ich klamottenmäßig ausstatten durften. Mit meinem war sehr überrascht! Das BVA „kennt“ mich also Opa erkundeten wir die Gegend. schon seit meiner Kindheit. Ein Kreis schließt sich. Ich habe das Gefühl, dass ich am richtigen Platz Am 25. April 1988 bekamen wir eine Notwohnung angekommen bin. „ in Bonn auf der Kölnstraße zugewiesen in der wir sechs Monate verbrachten. Eine 1-Zimmer Woh- nung mit Dusche in der Küche und vier Hochbetten mit Spindschränken ausgestattet. Für das ganze Haus, welches vier oder fünf Wohnungen hatte,

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Aufnahme von Aussiedlern 1988 Das BVA übernimmt die Aussiedleraufnahme in Friedland

Im südniedersächsischen Friedland befindet Mitte der 90er-Jahre waren fast 1.000 Mitarbei- sich das vom Land Niedersachsen betriebene ter des Bundesverwaltungsamtes im Bereich Grenzdurchgangslager, in dem schon seit 1945 der Spätaussiedleraufnahme beschäftigt. Sie be- zunächst Kriegsgefangene, Flüchtlinge, Heim- arbeiteten nicht nur die eingehenden Anträge kehrer und später dann Aussiedler aus Osteuro- und registrierten die ankommenden Personen, pa aufgenommen wurden. sondern sorgten auch für die Durchführung von Sprachtests im gesamten Gebiet der ehemali- Ende der 80er-Jahre wuchs die Zahl der einrei- gen Sowjetunion, organisierten Flugtickets, Ge- senden Aussiedler mit dem Fall des „Eisernen päck- sowie Krankentransporte und förderten Vorhangs“. Im Jahr 1987 war die Aussiedlerzahl Integrationsmaßnahmen. bereits auf über 78.532 Personen gestiegen – eine Verdopplung gegenüber dem Vorjahr. Seit 2005 ist die Erstaufnahme von Aussiedlern Schon 1988 erreichten die Zuwandererzahlen stark rückläufig. Heute werden nur noch etwa die 200.000-Marke. Dadurch geriet das für 2.500 3.000 Personen jährlich aufgenommen; etwa 35 Personen ausgerichtete Lager an die Grenzen Beschäftigte bearbeiten die gesamte Spätaus- seiner Aufnahmefähigkeit. Auch die zwischen- siedleraufnahme in eigener Zuständigkeit. Für zeitlich angemieteten Notunterkünfte reichten alle anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht mehr aus. wurden neue Aufgaben gefunden. Die Außen- stelle Friedland ist seit dem 1. Oktober 2000 die Das BMI reagierte und übertrug dem BVA die einzige noch verbliebene Erstaufnahmeeinrich- Aufgabe der Erstaufnahme der Aussiedler zu tung des Bundes. In der Außenstelle des BVA in einem Zeitpunkt, in dem die Zugangszahlen die Friedland wird heute neben dem Aufnahmever- Aufnahmekapazitäten der Lager Friedland und fahren auch die Aufgabe „Darlehensverwaltung Nürnberg weit überstiegen. Am 1. Januar 1988 und -einzug nach dem Bundesausbildungs- begann das BVA mit der Arbeit im Grenzdurch- förderungsgesetz (BAföG)“ wahrgenommen. gangslager Friedland. Die Einreisespitze wurde Mit der Übernahme dieser Aufgabe konnte der 1990 mit 397.073 Menschen erreicht. Allein im Standort des BVA als bedeutendes Symbol für Grenzdurchgangslager Friedland wurden in die erfolgreiche Aufnahme von 4,5 Millionen diesem Jahr 85.714 Menschen aufgenommen. Menschen erhalten bleiben.

Anfang der 90er-Jahre hatte das BVA insge- Der Aussiedlerbeauftragen der Bundes­ samt zehn Erstaufnahmeeinrichtungen in ganz regierung, Dr. Horst Waffenschmidt sagte einst: Deutschland aufgebaut, um die einreisenden „Aussiedler sind ein Gewinn für unser Land“. Für Aussiedler zu registrieren und nach wenigen viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren Tagen auf die Bundesländer zu verteilen. Die die Erfahrungen, die sie mit den Aussiedlern er- Verteilung erfolgte nach einer gesetzlich vorge- lebten auch eine Bereicherung für ihr Leben. gebenen Verteilquote, wobei im Vordergrund immer die familiären Bindungen und Wünsche der Aussiedler standen.

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84 Rückblick und Ausblick

Auslandsschulwesen Öffnung Deutscher Auslandsschulen im südlichen Afrika für nicht- Grenzdurchgangslager Friedland weiße Kinder An den Grenzen der britischen, amerikanischen und sowjetischen 1988 wurden im südlichen Afrika die Be­satzungszone liegend, wurde das Deutschen Auslandsschulen für Schüler aus Lager Friedland am 20. September so­zial benachteiligten Bevölkerungsgrup- 1945 auf Anordnung der britischen pen ge­öffnet. Dazu wurde die so genannte Besatzungsmacht zur Durchschleusung Neue Sekundarstufe für südafrikanische und ersten Betreuung von Evakuier- Schülerinnen und Schüler aller Hautfarben ten und Flüchtlingen eingerichtet. eingerichtet, die die Bildungsangebote Binnen kürzester Zeit wurden für die stark vergünstigt wahrnehmen konnten. Sie Unterbringung der ankommenden zahlen lediglich fünf Prozent des üblichen Menschenmengen auf dem jetzigen Schulgeldes einschließlich des Transportes Gelände des Grenzdurchgangslagers im Schulbus. Dies wird nur durch die groß- Blech­baracken, die so genannten Nis- zügige finanzielle Unterstützung durch senhütten, er­richtet. Eine Nissenhütte die Bundesrepublik ermöglicht. Diese ist erhalten geblieben und beherbergt Deutschen Schulen sind heute echte Begeg- heute eine kleine Dokumentation über © Bundesregierung, nungsschulen, an denen Kinder unterschied- Friedlandglocke B 145 Bild-00086378, die Aufnahme von Menschen in Fried- Foto: Bienert, Andrea, licher Hautfarbe gemeinsam lernen und so 12. Oktober 2005 land. interkulturelle Toleranz und gegenseitiges Seit dem 1. Advent 1949 wurden neu Verständnis entwickeln. eintreffende Flücht­linge durch das Läuten der heute weltberühmten Fried­landglocke begrüßt. Im März 1950 begann die Familien­zusammen­ führung der Deutschen, insbesondere aus Polen und somit die erste große Aus- siedlerwelle. Im Grenz­durchgangslager Nissenhütte Friedland wurden die Deutschen aus den Ostgebieten mit ersten Bedarfs­ gegenständen des täg­lichen Lebens, wie Kleidung und Hygieneartikel versorgt und bis zu ihrer Verteilung auf die An der Deutschen Schule Pretoria lernen Kinder und Bundes­länder in 6- oder 8- Bettzimmern Jugendliche unterschiedlicher Herkunft zusammen. untergebracht.

Seit seiner Gründung war das Grenz- durchgangslager für mehr als vier Mil- © Bundesregierung, Kleiderkammer B 145 Bild-00079593, lionen Menschen die erste Anlaufstelle des DRK Foto: Schambeck, Arne, 12. Januar 1989 in der Bundesrepublik Deutschland. Deshalb wird es als „Tor zur Freiheit“ bezeichnet.

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BVA intern: Mein Berufsstart 1989 Registrierung von DDR-Übersiedlern

„Im Oktober 1989, als andere historische Er- So kam es, dass wir in der ersten Oktoberwoche eignisse das Tagesgeschehen bestimmten, mit zahlreichen Kollegen in einer Art Einführungs- wurden im BVA einigen Anwärterinnen und woche im großen Sitzungssaal des BVA saßen und Anwärtern die Ernennungs- und Diplom­ eifrig die rechtlichen Grundlagen und historischen urkunden ausgehändigt. Ich glaube, wir wa- Erläuterungen notierten. Uns hatte man zwar im- ren alle beim BVA „gelandet“, weil wir uns mer wieder erzählt, dass wir „Generalisten“ seien aufgrund der Aufgabenstruktur der Behörde und alles könnten, aber vom Bundesvertriebenen- einen abwechslungsreichen Arbeitsalltag und Flüchtlingsgesetz hatten bislang die Wenigs- Ute Bloy versprachen. Am Tag unserer Ernennung ahn- ten eine Ahnung. ten wir jedoch nicht, wie abwechslungsreich es in der Tat in ein paar Tagen werden würde. Die andächtige Ruhe währte nicht lange, bereits am Nachmittag des ersten Tages platzte eine nette Aber schön der Reihe nach… Dame des Personalreferates mitten in einen Vor- trag und zitierte einige Kolleginnen und Kollegen Voller Spannung und Vorfreude auf die künftige Tä- vor die Tür. Schnell kam sie zur Sache. Es gäbe ei- tigkeit nahmen wir unsere Urkunden entgegen, die nen Auftrag an das BVA, nämlich Kolleginnen und gleichzeitig die Zuweisung für das künftige Referat Kollegen „zusammen zu trommeln“, die bereit sei- enthielt. Ahh… Aussiedleraufnahme dachte ich – en, bei der Registrierung der DDR-Übersiedler, die schön – einen kleinen Einblick hatte ich bereits in morgen in Schöppingen ankämen, mitzuhelfen. meinem letzten Praktikum gewinnen können. Da die Aufgabe rasant anwuchs, blieb ich nicht alleine Überall gab es fragende Gesichter. DDR-Übersied- mit meiner Zuweisung zur Aussiedleraufnahme – ler? Die sind doch alle in Prag oder in Ungarn. Die ein freudiges „Gott sei Dank – du auch“ machte die kommen her? Und wo um Gottes Willen ist Schöp- Runde. pingen? So rasant musste es mit der abwechslungs- reichen Tätigkeit doch wahrhaftig Arche Noah, nicht gehen. Man erklärte uns kurz, der Kirchentreff auf dass man eigentlich davon aus­gehe, dem Gelände dass wir dieses tolle Angebot an- nehmen, die Koffer hätten wir doch sowieso noch nicht wirklich ausge- packt und besser könnte der Start ins Berufsleben doch gar nicht sein. Am nächsten Vormittag sollten wir in Schöppingen unseren Dienst an- treten. Zugtickets lägen bereit, eine Pension sei auch reserviert und am Wochenende könnten wir schließ- lich nach Hause kommen. Ob ein weiterer Einsatz dann noch nötig

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86 Rückblick und Ausblick

sei, wage man zu bezweifeln. Das klang doch gar nicht so schlecht…irgendwie war alles anders ge- plant, aber auch spannend. Wir wurden sofort Die Aus- und Übersiedlerwohnanlage in nach Hause entlassen und durften die Tasche ein- Schöppingen wurde von August 1989 bis oder umpacken. Dezember 1991 vom BVA betrieben. Ursprünglich als weitere Aussiedlerauf- Am nächsten Morgen standen wir dann schüch- nahmestelle in Deutschland geplant (siehe tern im Büro des Leiters der Einrichtung und mel- vorheriger Artikel), hatte die politische deten uns zum Dienst. Schnell bemerkten wir, Entwicklung eine Neubewertung erforder- dass der Umgangston sehr locker, die Atmosphäre lich gemacht. Nach dem Fall des „Eisernen vertraut und kollegial und die Umstände außerge- Vorhangs“ mussten für ausgereiste DDR- Bürger erste Anlaufstellen in der Bundes- wöhnlich waren. Unsere Scheu wich sofort – wir republik Deutschland eingerichtet werden. wurden gebraucht! Auf den Fluren standen Un- So wurde die Außenstelle Schöppingen eine mengen von Menschen, die in der Nacht mit Zügen Aufnahmeeinrichtung für Übersiedler. in Schöppingen eingetroffen waren und die noch Von August 1989 bis Juli 1990 wurden über müder und schüchterner dreinblickten als wir. 50.000 Übersiedlerinnen und Übersiedler Keiner wusste, was auf ihn zukam. Uns wurde eine aus der DDR betreut. Art „Büroausstattung“ in die Hand gedrückt, ein Seit 1992 nutzt das Land NRW das Gelände Kugelschreiber und ein Block. Dann wurden uns als „Zentrale Aufnahmestelle für Asylbe- die „Büros“ gezeigt… leere Räume, in denen jeweils werber“ ein Tapeziertisch und ein Stuhl standen. Na dann los! Unsere Freunde würden nicht glauben, wie spannend der Job als Beamtin tatsächlich ist.

Zu tun war reichlich… immer mehr Menschen drängten auf die Flure, alles musste irgendwie or- ganisiert werden. Wir rackerten uns ab – von mor- gens sieben meist bis in den späten Abend hinein zahlten wir Begrüßungsgeld und füllten Papiere aus. Dabei hörten wir so viele menschliche Schick- sale, dass wir abends nicht wirklich abschalten konnten. Wir saßen noch lange zusammen und erzählten, auch die Kollegen anderer Behörden, die abgeordnet waren, kamen in die Runde. Wir spürten alle zum ersten Mal, wie es ist, im Job tat- sächlich gebraucht zu werden! Einfahrt zur Aufnahmeeinrichtung für Übersiedler Aber anstrengend war es… Wir freuten uns alle auf in Schöppimgen. das wohlverdiente Wochenende. Doch auch am

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1989

Freitag war die ganze Aufnahmestelle noch immer voll von Übersiedlern aus der DDR, die aufgenom- men werden mussten – an ein freies Wochenende war nicht zu denken. Dabei hatten wir BVA-„Kids“ doch nur schnell ein paar Sachen in die Tasche ge- worfen und waren gleich losgefahren.

Schöppinger Bürger bringen spenden für die Übersiedler

Wir hatten NICHTS mehr zum Anziehen. Uns kam die rettende Idee… es gab doch die DRK-Kleiderkam- mer auf dem Gelände. Wir sind dann los­marschiert und haben um Unterwäsche und Socken gebettelt. Wie? Wir sollten die kaufen?? Na ja gut, für uns wa- ren die Sachen ja eigentlich auch nicht bestimmt. Was sollten wir tun? Zu Ladenöffnungszeiten gab es keinen Feierabend, also kauften wir notgedrun- gen unsere frischen Sachen beim DRK.

Am nächsten Wochenende durften wir dann tat- sächlich nach Hause und hatten ein paar freie Tage wirklich nötig. Es war ein sehr turbulenter Start ins Berufsleben, aber wir waren uns einig: Es hätte keinen besseren geben können!“

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88 Rückblick und Ausblick

Zuwendungsmanagement Über eine Million für die „Sauschwänzlebahn“

Der Beauftragte für Kultur und Medien förderte 140 Tonnen schweren Geschützrohre ausgelegt von 1989 bis 2005 die Sanierung der Museums- und konnten deshalb auch später den höheren bahn der Stadt Blumberg in Baden-Württem- Achslasten und Lokomotivgewichten standhal- berg. Der „rechnerische“ Abschluss durch das ten. Sie sind unverändert erhalten geblieben. BVA, das die Maßnahme auch administrativ be- Neben fünf großen Brücken mit 834 Metern treute, erfolgte 2008. Gesamtlänge enthält die „Kanonenbahn“ auf einer Strecke von rund 26 Kilometer weitere 40 Die Wutachtalbahn, eine Eisenbahnverbindung Brückenunter- und -überführungen sowie 70 zwischen Blumberg und Weizen, wurde 1882 als gewölbte und offene Durchlässe. militärstrategische Bahn geplant und 1890 fer- tig gestellt. Die unabdingbare Forderung des Somit war das BVA an der Erhaltung eines auf- Militärs nach einer maximalen Steigung von grund seiner technikgeschichtlich singulären nur einem Prozent führte bei einem Höhenun- Bedeutung einzigartigen Kulturdenkmals we- terschied von 230 Metern zu einer extremen sentlich beteiligt. Längenentwicklung der Strecke. Aufgrund ih- res kurvenreichen Verlaufes und spe­ziell wegen des deutschlandweit einzigen Kreiskehrtunnels in der Stockhalde wird die Anlage im Volks- mund „Sauschwänzlebahn“ genannt.

Zur Überwindung der Höhendifferenz mussten zahlreiche Ingenieurbauten erstellt werden. So wurden die ursprünglich vorgesehenen hohen Steindämme durch besonders korrosionsresis- tente Puddelstahlkonstruktionen auf eisernen Gerüstpfeilern ersetzt. Aufgrund dieser Eigen- schaften fand der Puddelstahl insbesondere Verwendung im Schiffs- und Maschinenbau. Die Brücken wurden auf die Belastungen der

Weil die 1890 fertiggestellte Wutachtalbahn aus militärischen Gründen eine Steigung von höchstens einem Prozent bei einem Höhenunterschied von 230 Metern haben durfte, verbindet sie die Orte Blumberg und Weizen in einer sehr kurvenreichen Strecke.

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1990-1999 Das Jahrzehnt der Wiedervereinigung

Am 3. Oktober 1990 fand die offizielle Wieder- Die 90er-Jahre brachten aber auch enorme vereinigung Deutschlands statt. Was auf dem Fortschritte in der technischen Ausstattung des Papier unterschrieben war, musste nun in der BVA. 1994 schlug die Geburtsstunde der elek­ Praxis umgesetzt werden. Die Wiedervereini- tronischen Vorgangsbearbeitung, die vom BVA gung hatte natürlich erhebliche Auswirkungen entwickelte Software FAVORIT®-OfficeFlow auf die Organisation und Verwaltung des Staa- wurde aus der Taufe gehoben. Das BVA hatte tes. Das Bundesverwaltungsamt gestaltete die frühzeitig das papierlose Büro eingeführt. Die- Veränderungen aktiv mit. Es übernahm viele ses effiziente System mit hohen Speicherkapa- neue Aufgaben, zum Beispiel die Abwicklung zitäten war vor allem in der BAföG-Bearbeitung von Vermögen des Ministeriums für Staats­ notwendig geworden, da die Zahl der BAföG- sicherheit und des Amtes für nationale Sicher- Darlehen mit der Wiedervereinigung sprung- heit der ehemaligen DDR (MfS/AfNS) oder Ren- haft angestiegen war. tenüberleitung ehemaliger Staatsbediensteter der DDR. In diesem Jahrzehnt wurden auch alle Arbeits- plätze mit modernen PCs ausgestattet. Das BVA Viele Aufgaben veränderten sich auch durch war mit diesem technischen Fortschritt Vorrei- die Wiedervereinigung. So übernahm das BVA ter unter den Behörden. beispielsweise Auszubildende aus der DDR- Staatsverwaltung und organisierte eine neue Mitte der 90er-Jahre wollten viele deut­ Ausbildungskultur nach westdeutschem Recht. sche Volkszugehörige (Spätaussiedler) nach Außerdem übernahm es die schulischen Maß- Deutschland ausreisen. Doch anders als in den nahmen der DDR im Ausland. Die Bundesauf- Jahren zuvor wurde nun ein Nachweis deutscher nahmestelle in Gießen, die früher DDR-Flücht- Sprach­kenntnisse für die Aufnahme in Deutsch- linge aufgenommen hatte, wurde nun mit einer land verlangt. Viele BVA-Beschäftigte reisten neuen Aufgabe durch das BVA übernommen: in die osteuropäischen Herkunftsgebiete, um Nach der Wende wurden hier Aussiedler und schon dort vor Ort Sprachtests abzunehmen. So Spätaussiedler registriert. Auch auf die Sport- konnten unnötige Reisen vermieden werden. förderung hatte die Wiedervereinigung erheb- liche Auswirkungen. Zwei völlig unterschied- Die zweite Hälfte des Jahrzehnts wurde durch lich strukturierte Sportsysteme waren in kurzer den Umzug Bundes­regierung nach Berlin ge- Zeit zusammenzuführen. Ziel war, zur Chan- prägt. Das BVA richtete als erste Bundesbehör- cengleichheit des deutschen Spitzensports im de ein Dienstleistungszentrum (DLZ) ein und internationalen Vergleich beizutragen. bot neue zentrale Dienstleistungen an, wie das Travel Management, die zentrale Beihilfe- und Entgeltbearbeitung. Es übernahm damit auch eine wichtige Funktion im Rahmen des erfolg- reichen Regierungsumzuges.

90 Rückblick und Ausblick

Flexibilität ist alles

Jährlich erleben Tausende Frauen und Kinder FAZIT ihr Zuhause als einen Ort der Angst und Gewalt. Flexible Arbeitszeiten im Team Himmel versprocHen. Hölle erlebt. Bedroht, geschlagen und am Ende ihrer psy- chischen Kräfte suchen sie Schutz in einem der FAZIT 360 Frauenhäuser in Deutschland. Dort sind sie in Sicherheit und erhalten Unterstützung, um zu einem selbstbestimmten, gewaltfreien Leben Flexible Arbeitszeiten im Team zurückzufinden.

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1990-1999 91 50 Jahre Bundesverwaltungsamt Der zentrale Dienstleister des Bundes

Zuwendungsmanagement 1990 Die verbindende Kraft des Sports bei der Wiedervereinigung

Ziel war es, zur Chancengleichheit Zentren der neuen Länder. Hierfür wurden vom des deutschen Spitzensports im in- BVA im Auftrag des BMI erhebliche zusätzliche Die Herstellung der Einheit Deutschlands ternationalen Ver­gleich beizutra- Mittel bewilligt, mit denen bis in das Jahr 1992 in am 3. Oktober 1990 hatte gen. In diesem Rahmen ver­besserte den neuen Ländern neben den über staatliche auch auf den deutschen das IAT damals – und auch heute noch Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen finanzierten Sport erhebliche Aus- – die Qualität des Trainings durch Trainern etwa 550 haupt- und nebenberufliche wirkungen. Zwei völlig wissenschaftliche Trainingsprozess­ Trainer beschäftigt werden konnten. unterschiedlich struk- begleit­ ung­ . Es setzte Erkennt­nisse turierte Sportsysteme waren in kurzer Zeit und Forschungs­ergebnisse in sport- zusammenzuführen. artspezifische Trainingskonzepte Unter anderem mussten um und entwickelte Technologien die Strukturen des Sports und Messverfahren der Training- a u f S e l b s t v­ e r ­w a l t u n g und Wettkampfforschung weiter. umgestellt, der Spitzen- sport und seine weitere Entwicklung gefördert, Die Aufgaben des FES hingegen das Forschungsinstitut für waren die praxisverbundene For- Körperkultur und Sport schungs- und Entwicklungsarbeit (FKS) in Leipzig (heute: für material­abhängige Sportarten, Spitzensportler aus Ost und West Institut für Angewandte die wissenschaftlich-technische trainierten nach der Wende gemeinsam. Trainings­wissenschaft (IAT)), das vom IOC Zusammenarbeit mit Partnern in anerkannte Doping­ der Leistungssportforschung und Ferner wurden Zuwendungen an die Stiftung kontrolllabor in Kreischa Sportgeräteindustrie sowie die fach- Deutsche Sporthilfe gewährt, die bis 1990 als und die Forschungs- und verbandsbezogene, disziplinspezifi- Sozialwerk des deutschen Sports ihre Aufgaben Entwicklungsstelle für sche Sportgeräteentwicklung unter ohne direkte staatliche Hilfe wahrgenommen Sportgeräte in Berlin (heute: Institut für For- Anwendung neuer Technologien hat. Als sie nach der Vereinigung Deutschlands schung und Entwicklung und Materialien. fast von heute auf morgen über 2.000 Athleten von Sportgeräten (FES)) zusätzlich betreuen musste, war dies vorüber- als Einrichtungen im Bis heute werden das IAT, das Do- gehend ohne die finanzielle Hilfe des Bundes vereinten Deutschland ping-Kontrolllabor in Kreischa und nicht möglich. fortgeführt werden. das FES mit Bundesmitteln geför- dert. Die Zusammenführung des Spitzensports aus dem Osten und dem Westen Deutschlands er- Eine weitere Schwerpunktaufgabe war das leis- folgte nach allgemeiner Auffassung im We- tungsfördernde sportliche Umfeld der Spitzen- sentlichen schneller und besser als das Zusam- athletinnen und Athleten in den neuen Ländern menwachsen in anderen gesellschaftlichen zu erhalten und der Abwanderung der Athleten Bereichen. Die Erfolge, die deutsche Sportlerin- entgegenzuwirken. Hierzu bedurfte es der (Wei- nen und Sportler in den Folgejahren bei Olym- ter-) Beschäftigung der für den Spitzensport not- pischen Spielen, Paralympics, Welt- und Euro- wendigen Trainer in den leistungssportlichen pameisterschaften erzielten, belegen dies.

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92 1960 1966 1967 1969 Karl von Rumohr Alfred Faude Dr. Walther Schultheiß Dr. Bert Even Rückblick und Ausblick

BVA intern Präsident Grünig wird ins Amt eingeführt

Am 10. April 1990 wurde Dr. Bert Even durch Bundesinnenminister Dr. Wolfgang Schäub- le nach 21-jähriger Amtszeit in den Ruhestand verabschiedet. Sein Nachfolger war Christoph Grünig. Bei der Verabschiedungsfeier im Res- taurant des BVA folgten nach einer Begrüßung durch den damaligen Vizepräsidenten Dr. Ernst Liesner Grußworte des Ständigen Beirats beim Bundesausgleichsamt, Herrn Wilhelm Hoff- von links: Bert Even, mann und durch die Vorsitzende des Personal- Dr. Wolfgang Schäub- rats des BVA, Doris Tabbert. Die musikalische le, Christoph Grünig Begleitung stammte vom kleinen Ensemble des Grenzschutzkommandos Mitte. tete. Als Minister Kanther Herrn Grünig in den Ruhestand verabschiedete, hob er die Verdiens- Christoph Grünig wurde am 21. Mai 1930 in te Grünigs in den verschiedensten Gebieten wie Schlesien geboren. 1945 flüchtete er mit seiner der Aufnahme der Spätaussiedler, dem Auslän- Familie nach Bayern. Von 1950-1953 studierte derzentralregister, der Staatsangehörigkeits- er Jura an der Universität München. Dort legte frage und der Wieder­einziehung der BAföG- er auch die erste juristische Staatsprüfung ab. Darlehen hervor. Für seinen besonderen Einsatz Nach dem Referendariat folgte 1958 die zweite überreichte ihm Minister Kanther das Bundes- juristische Staatsprüfung. verdienstkreuz Erster Klasse.

Seine berufliche Karriere begann Grünig 1958 beim Bundesamt für Verfassungsschutz. Bereits nach einem Jahr erfolgte die Ernennung zum Regierungsassessor. Später wurde er Leiter des Personalreferats. 1964 wurde er zum Oberre-

gierungsrat und 1967 zum Regierungs­direktor Bundesinnenminister befördert. Nach einer halbjährigen Abordnung Kanther verab- zum BMI wurde er drei Jahre später Direktor schiedet Präsident Grünig 1995 in und Leiter der Zentralabteilung, der größten den Ruhestand und Organisationseinheit des Bundesamtes­ für Ver- überreicht ihm das Bundesverdienstkreuz fassungsschutz. Erster Klasse für seine herausragenden Leistungen während 1990 wurde Christoph Grünig Präsident des seiner fünfjährigen BVA, das er bis zu seiner Pensionierung 1995 lei- Amtszeit.

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1989 1995 2010 93 1990Christoph Grünig Dr. Jürgen Hensen Christoph Verenkotte 50 Jahre Bundesverwaltungsamt Der zentrale Dienstleister des Bundes

Auslandsschulwesen – Mehr als 40 Jahre Erfahrung in Kultur- und Bildungsaufgaben 1990 Deutsches Auslandsschulwesen stärken und weiterentwickeln

Ein bedeutsamer Tag für die deutsche Aus­ vor allem auch einheimischen Schülerinnen landsschularbeit: Am 7. März 1990 verab- und Schülern anderer Nationen offen. Viele der schiedete der Deutsche Bundestag seine erste schon bestehenden Schulen öffneten sich eben- Entschließung zum Thema „Deutsche Auslands- falls. schulen“. Das BVA verstärkte in dieser Zeit auch die Förde- Grundlage zu dieser Entschließung bildete der rung des Deutschunterrichts an ausländischen 1978 vom Bundeskabinett beschlossene Rah- Schulen, den so genannten Sprachdiplomschu- menplan für die Auswärtige Politik im Schulwe- len, durch eine intensive Aus- und Weiterbil- sen. Zu den dort festgelegten Leitlinien gehör- dung von ausländischen Deutschlehrern durch ten die verstärkte Begegnung mit Gesellschaft die Zentralstelle für das Auslandsschulwesen und Kultur des Gastlandes und der weitere Aus- (ZfA) des BVA. Die Entwicklung von pädago- bau der schulischen Versorgung deutscher Kin- gischen Lehr- und Lernmitteln insbesondere der im Ausland. Durch diese Neuorien­tierung für den Deutsch-als-Fremdsprache-Unterricht sowie eine Erweiterung der Austauschprogramme für Leh- rer und Schüler fanden eben- falls Eingang in das Angebots­ portfolio der ZfA im BVA.

In der Bundestags-Entschlie- ßung wurde die deutsche Aus- landsschularbeit durch die Parlamentarier gewürdigt. Sie waren sich darin einig, dass die Leitlinien des Rahmenplans auch weiterhin Gültigkeit ha- ben sollten.

Eine Neuauflage dieser Ent- schließung verabschiedete der Bundestag am 30. Mai 2008. Darin heißt es: „Die Auswärti- ge Kultur- und Bildungspolitik Modernes Lernen am verfügt mit einem großen Netz Computer entstanden in den 70er- und 80er-Jahren eine Deutscher Auslandsschulen nicht nur über das äl- Reihe neuer Deutscher Auslandsschulen, die teste, sondern auch über ein überaus erfolgreiches von vornherein als „Begegnungsschulen“ kon- Instrument.­ Ziele und Aufgaben des deutschen zipiert waren: Sie standen neben deutschen Engagements im Ausland sind aktueller denn je.“

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94 Rückblick und Ausblick

Auslandsschulwesen – Mehr als 40 Jahre Erfahrung in Kultur- und Bildungsaufgaben Übernahme schulischer Maßnahmen der DDR im Ausland am Beispiel der Deutschen Schule Prag

1990 musste im Zuge der Wiedervereinigung Unterkünfte für DDR-Bürger dienten, wurden die schulische Arbeit im Ausland neu geregelt mit Hilfe der Deutschen Botschaft teilweise zu werden. Schließlich hatte nicht nur die Bundes- Unterrichtsräumen umfunktioniert. Aufgrund republik Deutschland deutsche Sprachpolitik des kontinuierlichen Anstiegs der Schülerzah- im Ausland betrieben, sondern auch die DDR. len beantragte der Schulvorstand zusammen mit dem Schulleiter die Weiter­führung der Bis 1989 förderte die DDR 84 Auslandsschulen. Schule bis zur Klasse 13. Die Mehrzahl davon befand sich in Mittel- und Osteuropa und diente ausschließlich der schuli- schen Versorgung der Kinder von DDR-Bürger­ innen und Bürgern im Ausland. 50 Lehrkräfte waren außerdem an osteuropäischen Schulen eingesetzt. Mit Stipendien und einem umfang- reichen Lehrangebot unterstützte die DDR darüber hinaus die Ausbildung ausländischer Germanisten. Mehrere Deutschlektoren waren an Universitäten und DDR-Kulturzentren, den Herder-Instituten, eingesetzt. Da die DDR ihre Sprachpolitik im Ausland auch zu Propagan- dazwecken nutzte, spielte der Grad der ideolo- gischen Belastung bei der Entscheidung einer Das Gebäude der möglichen Übernahme der außenschulpoliti- heutigen Deutschen schen Aktivitäten durch die BRD eine große Rol- Im Sommer 1993 konnten nach umfangreichen Schule Prag le. Auch strukturell mussten die Institutionen, Umbaumaßnahmen erstmals alle Klassen im Programme und Konzepte der DDR zu denen Schulgebäude untergebracht werden. Im Sep- der Bundesrepublik passen. tember 1994 wurde die Schule von der Kultus- ministerkonferenz anerkannt. Damit erlangten So ging auch die Deutsche Schule Prag aus einer die Zeugnisse der Deutschen Schule Prag diesel- Botschaftsschule der DDR hervor. Ende Septem- be rechtliche Bedeutung wie ein Zeugnis einer ber 1990 wurde sie als deutschsprachige Aus- innerdeutschen Schule. landsschule neu gegründet. Mit der Neugrün- dung wurde der Beschluss gefasst, die Schule, Um der Klassenstufe 13 sowie der wachsenden die zu DDR-Zeiten nur bis zur Klasse 6 führte und Schülerzahl gerecht zu werden, wurde 1995 ein zwischen 90 und 120 Schüler hatte, zunächst zusätzliches Gebäude errichtet. Am Ende des bis zum Ende der Sekundarstufe I auszubauen. Schuljahres 1996/97 hat die Deutsche Schule Innerhalb von vier Jahren gelang es dem dama- Prag ihr Ziel erreicht, die gymnasiale Oberstufe ligen Schulleiter Hans-Dieter Ochs die Schule aufzubauen und zur Allgemeinen Hochschul- jährlich um eine Klassenstufe aufzustocken. Die reife zu führen. Wohnblocks neben der Schule, die früher als

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Ausbildung / Wiedervereinigung 1990 Übernahme von Auszubildenden der DDR-Staats­ verwaltung – Gründung des Ausbildungszentrums

Im Zuge der Wiedervereinigung übernahm quote der von der Bundesverwaltung übernom- die Bundesverwaltung rund 200 von der menen Auszubildenden war weitaus höher als DDR-Staats­verwaltung begründete Aus­ im Bereich der Wirtschaft. bildungsverhältnisse. Diese DDR-Ausbildungs- verhältnisse waren fortan auf der Grundlage Im Frühjahr 1991 beschloss die Bundesregie- des jetzt einschlägigen westdeutschen Rechts rung eine Ausbildungsinitiative in den neuen fortzuführen. Wie sich sehr schnell herausstell- Bundes­ländern. Schnell verständigte man sich te keine einfache Aufgabe, denn: auf ein Modellvorhaben, ein Ausbildungs­ zentrum (ABZ) für Verwaltungsberufe am „Ost-“ und „westdeutsche“ Ausbildungs­ Standort Berlin im Ost-Teil der Stadt. Die hierfür berufe (Berufsbilder) waren vielfach nicht erforderlichen konzeptionellen, organisatori- kompatibel. schen, räumlichen, personellen und didakti- schen Grundlagen wurden vom BVA und der Für die Ausbildung nach westdeutschem von ihm geleiteten Arbeitsgruppe maßgeblich Recht stand in den ehemaligen DDR-Verwal- mit gestaltet. tungen kaum Personal zur Verfügung. 1991 wurde das ABZ als „BVA-Außenstelle Ber- Die betroffenen Dienststellen in Berlin waren lin-Mitte“ errichtet. Es erhielt die Aufgabe, die aufgrund mangelnder Infrastrukturen nicht nach Berufsbildungsgesetz vorgesehenen fach- in der Lage, ihre zusätzlichen Ausbildungs- theoretisch und berufspraktisch orientierten verpflichtungen zu erfüllen. Ausbildungsgänge durchzuführen. Der Ausbil- dungsbetrieb wurde zum 23. September 1991 Zur Lösung diesen Dilemmas verständigten sich aufgenommen. Damals übernahm das ABZ die die Berliner Bundesbehörden schnell auf die Organisation und Koordinierung der Ausbil- Gründung eines gemeinsamen Ausbildungs- dung für 23 Bundesbehörden und insgesamt verbundes sowie die Einrichtung einer ressort- 120 Auszubildende. Heute sind dem Ausbil- übergreifenden, von der „Zuständigen Stelle dungsverbund Berlin 44 Behörden aus 13 Ge- nach dem Berufsbildungsgesetz (BBiG)“, also schäftsbereichen angeschlossen. Derzeit wer- dem BVA (siehe 1971) geleiteten Arbeitsgruppe. den vom ABZ rund 750 Auszubildende an die Diese erarbeitete binnen kürzester Zeit die not- herausfordernde Tätigkeit in einem modernen wendigen Ausbildungskonzepte. Sie gewann und dienstleistungsorientierten öffentlichen qualifizierte Dozenten und Ausbilder und stell- Dienst herangeführt. Daneben werden rund te Räumlichkeiten bereit. Darüber hinaus koor- 60 Beschäftigte für Aufgaben der gehobenen dinierte sie den gesamten Ausbildungsbetrieb Funktionsebene fortgebildet. und bildete die Schnittstelle zu der für die Prü- fung der Auszubildenden zunächst zuständigen Hiermit leistet das ABZ auch heute einen wich- IHK Berlin. Diese konzertierte Vorgehensweise tigen Beitrag für die Gewinnung qualifizierter wurde durch die späteren Prüfungsergebnisse Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für den öf- der Auszubildenden bestätigt. Die Bestehens- fentlichen Dienst.

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96 Rückblick und Ausblick

Dienstleistungszentrum Personalkostenzuschüsse für die neuen Bundesländer

Ab November 1990 hatte das BVA über die Ge- Vermögensfragen Personalkostenzuschüsse er- währung von Personalkostenzuschusses zum halten. Die Rechtsanwälte durften dabei ledig- Aufbau der Verwaltung in den neuen Bundes- lich in beratender Funktion aufgrund eines ländern zu entscheiden. Honorarvertrages tätig sein.

Ziel war es, den Aufbau der öffentlichen Ver- In den Jahren von 1991 bis 1995 wurden insge- waltung auf Landes- und Kommunal- Ebene zu samt 369 Millionen Mark für Personalkostenzu- beschleunigen. Die neuen Bundesländer sollten schüsse bereitgestellt. Die Entlastung von Per- die Möglichkeit erhalten, leichter Mitarbeite- sonalkosten war ein Anreiz, durch zusätzliches rinnen und Mitarbeiter zu gewinnen, die über Personal den Aufbau der Verwaltung aktiv zu Qualifikationen und Erfahrung ver­fügten, die gestalten. Neben der Förderung der Einstellung nur im westlichen Bundesgebiet hatten erwor- von Westpersonal hat der Bund sich auch mit ben werden können. Beschäftigte des öffentli- über 90 Millionen Mark an den Kosten für die chen Dienstes in den neuen Ländern erhielten Aus- und Fortbildung von Personal der Kommu- nach der Wiedervereinigung eine niedrigere nen im Beitrittsgebiet beteiligt. Entlohnung als ihre Kollegen im Westen. Diese Jahre der Neugestaltung und Etablierung Mit einem Zuschuss zum Gehalt wurde die einer funktionstüchtigen Verwaltung waren für Differenz zwischen Ost- und Westgehalt aus­ die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den geglichen. Außerdem wurde eine Aufwands­ ostdeutschen Verwaltungen eine große Heraus- entschädigung gezahlt. Schon nach wenigen forderung. Die Beschäftigten des BVA spürten Monaten wurden Personalkostenzuschüsse dies durch die vielen intensiven persönlichen auch für Bundesbedienstete (Beamte, Ange- Kontakte zu den einzelnen Kommunen, die sie stellte, Richter im Bundesdienst), die zu einer durch ihre Arbeit aufbauten und pflegten. In ei- Landes­behörde wechselten, gewährt. ner sehr arbeitsintensiven, aber auch ungeheu- er spannenden Phase der Wiedervereinigung Externe Beraterinnen und Berater berücksich- bekamen viele Regionen im Beitrittsgebiet für tigte die Richtlinie nicht. Doch nachdem die die Kölner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kommunalen Ämter zur Regelung offener Ver- ein persönliches Gesicht. Die Schwierigkeiten mögensfragen ihre Arbeit aufgenommen hat- aber auch die Möglichkeiten eine neue Staats- ten, zeigte sich gerade hier ein Bedarf an einer struktur aufzubauen konnten „hautnah“ miter- flexiblen Aufgabenerledigung. Diesen Anfor- lebt werden. Entschlossenheit etwas Neues zu derungen trug die Richtlinie vom 19. November gestalten, Verunsicherung ob künftige Anfor- 1994 Rechnung. derungen erfüllt werden können und nicht zu- letzt auch Trauer über den Verlust einer staatli- Die Kommunen im Beitrittsgebiet konnten für chen Identität waren Empfindungen, für die die die Gewinnung qualifizierter Rechtsanwälte in Beschäftigten durch die Arbeit beim Projekt Per- den kommunalen Ämtern zur Regelung offener sonalkostenzuschuss sensibilisiert wurden.

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Verwaltungsmodernisierung 1991 Amtssprache a. D.

Bürgernahe Verwaltung – das ist spätestens seit tung auch in Informationsschreiben, Merkblät- der zweiten Hälfte der 70er-Jahre ein Thema, das tern, Bescheiden und sonstigen Schreiben an in Politik, Wissenschaft und Verwaltungspraxis Bürgerinnen und Bürger auseinanderzusetzen. intensiv und kritisch diskutiert wird. Auch im BVA hat es seither Maßnahmen und Initiativen Bürgerinnen und Bürger wollen nicht „unter zu verschiedenen Aspekten der Bürgerfreund- Einhaltung der umseitig genannten Frist“ auf lichkeit gegeben. Ende der 70er-Jahre gehörte „unbegründete Säumigkeiten“ hingewiesen dazu beispielsweise die Beteiligung an einer werden. Sie wollen nicht im Kanzleistil gesagt interministeriellen Arbeitsgruppe unter Feder- bekommen, was sie der Behörde mitzuteilen führung des Bundesministeriums des Innern. haben oder dass bestimmte Belege – ganz un- Thema war hier die „Gestaltung arbeitsgerech- bestimmt – beizubringen sind. Die Erfahrung ter und bürgernaher Vordrucke“. zeigt, dass die meisten sehr wohl verstehen und entsprechend handeln, wenn sie höflich aufge- In den 80er-Jahren hat das BVA mehrere Pub- fordert werden, beispielsweise: „Bitte legen Sie likationen zur sprachlichen, inhaltlichen und …. vor.“ Was nutzt die „Wiedereinsetzung in den typografischen Gestaltung von Vordrucken he- vorigen Stand“, wenn der Bürger nicht erkennt, rausgegeben, die für viele Behörden wichtige welche Chance sich ihm damit eröffnet? Natür- Arbeitsunterlagen wurden. Im Zeitalter der On- lich ist es gut gemeint, wenn wir schreiben „Vor- line-Bearbeitung sind diese Broschüren längst sorglich weise ich darauf hin, dass ….“. Schade durch Hinweise für die Softwareauswahl und nur, dass die Hauptaussage so in einen Neben- Gestaltung elektronischer Formulare ersetzt satz rutscht. Um die gute Absicht deutlich wer- worden. den zu lassen, wird heute meist formuliert: „Bit- te beachten Sie:“ Und nach dem Doppelpunkt Von der Auseinandersetzung mit verständli- folgt das, was beachtet werden soll, in einem chen Vordrucken war es nicht mehr weit zu der schlichten Hauptsatz. Wer erkannt hat, dass Idee, sich intensiv mit der Sprache der Verwal- sich auch die „Rechtsbehelfsbelehrung“ im heu-

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tigen Sprachverständnis ziemlich sperrig liest, Hilfen und die Verkehrsüblichkeit der äußeren wählt zumindest in manchen Fällen als alterna- Form. Bis heute werden die zwischenzeitlich tive Überschrift „Ihre Rechte“. Bereits Ende der rund 2.000 unterschiedlichen BAföG-Muster- 80erJahre hat das BVA eine Arbeitsgruppe ein- texte kontinuierlich einer kritischen Prüfung gerichtet, die ein Hand­buch mit Empfehlungen unterzogen und aktuellen Bedürfnissen ange- für eine verständliche und bürger­freundliche passt. Sprache aus der Praxis erarbei­ ­tete.

Zusätzliche Impulse erhielt das Thema im BVA Das praktische Wissen wurde auch in Fortbild­ durch die Einführung von PCs in der BAföG-Ab- ungs­veranstaltungen bei der Bundes­akademie teilung im Jahr 1987. Chancen und Risiken von für öffentliche Verwaltung weitergegeben. Die „Textkonserven“ in Form von Standardschrei- Empfehlungen und „Besser-So-Beispiele“, die ben und Textbausteinen wurden sorgfältig für das Handbuch entwickelt worden waren, gegeneinander abgewogen, um die Ziele der wurden auf ihre Akzeptanz, Verständlichkeit Bürgerfreundlichkeit und Wirtschaftlichkeit und Praxistauglichkeit getestet. gleichermaßen zu erreichen. In einem umfang- reichen Projekt wurden rund 400 BAföG-Schrei- Das Arbeitshandbuch „Bürgernahe Verwal­ ben auf den Prüfstand gestellt und systematisch tungs­sprache“ wurde im August 1991 veröffent- überarbeitet. Überarbeitungskriterien waren licht und fand direkt großen Anklang. Es wird die Empfängerorientierung, eine verständliche bis heute von Bundesbehörden, aber auch von Darstellung, die persönliche Ansprache, Ver- den Ländern, Kommunen und privaten Dienst- ständnis für die Interessenlage, rechtsstaatliche leistern in der Aus- und Fortbildung eingesetzt,

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für Inhouse-Projekte genutzt und am Arbeits- platz dient es zum Nachschlagen.

Seit seiner ersten Auflage wurde das Arbeits­ handbuch mehrmals überarbeitet, um es an wachsende Anforderungen wie die sprachliche Gleichbehandlung von Frauen und Männern anzupassen. Aufgrund einer großen Nachfra- ge in den 90er-Jahren hat das BVA das Thema „Sprachliche Gleichbehandlung von Frauen und Männern“ in einem eigenen Merkblatt auf- gegriffen. Auch dieses wird heute noch gerne zu Rate gezogen, wenn nach Alternativen für die oftmals störend wirkenden so genannten Paar- formulierungen gesucht wird.

Eine am Adressaten ausgerichtete Sprache der Verwaltung, deren wichtigste Merkmale ihre Verständlichkeit, die inhaltliche Nachvoll­ ­zieh­ barkeit und ein freundlich-persönlicher Stil sind, bleibt ein aktuelles Handlungsfeld der Ver- waltungsmodernisierung. Heute wird es unter anderem im Zusammenhang mit der Initiative zum Bürokratieabbau thematisiert.

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100 Rückblick und Ausblick

Aufgaben im Wandel Außenstelle Gießen – Ständiger Aufgabenwandel

Die Fähigkeit des BVA, sich auf Veränderungen diesem Aufgabenbereich eingesetzt. Es gelang flexibel einzustellen und dynamisch zu agieren, bis Mitte 2008, die enormen Arbeitsrückstände zeigt sich am Beispiel der Aufgabenentwicklung abzuarbeiten. der Außenstelle Gießen sehr deutlich. Die Entscheidung der Behördenleitung, Durch den im Oktober 1990 geschlossenen Eini- Gießen in den Aufgabenbereich Perso- gungsvertrag fiel die bisher wahrgenommene nalgewinnung mit einzubeziehen, wurde Aufgabe „Durchführung des Aufnahmeverfah- von allen mit Freude und Erleichterung rens von Übersiedlern aus der ehemaligen DDR“ aufgenommen. Ein weiteres Mal mussten weg. Für einen Großteil der Gießener Mitarbei- sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbei- terinnen und Mitarbeiter wurde nun die Durch- ter der Außenstelle Gießen einer neuen führung des schriftlichen Aufnahmeverfahrens Aufgabenausrichtung stellen. War es in für Spätaussiedler aus dem Gebiet der ehemali- den vergangenen Jahren die Arbeit „an gen Sowjetunion zum Hauptaufgabenschwer- der Akte“, so trat mit der neuen Aufga- punkt. Im Rahmen dieser Tätigkeit wurden in be der Personalgewinnung die Arbeit den Folgejahren viele BVA-Beschäftigte in den mit Menschen in den Vordergrund. Und Herkunftsgebieten bei den deutschen Botschaf- wieder meisterten die Beschäftigten den ten zur Durchführung von Sprachtests einge- Strukturwandel. Heute sind fast alle Be- setzt. Es galt jedoch auch, die Folgeaufgaben der schäftigten in dem zukunftsfähigen Arbeitsfeld ehemaligen Bundes­auf­nahmestellen in Gießen der Personalgewinnung eingesetzt. Angst vor und Berlin weiter zu bearbeiten. Bis heute wer- Veränderungen findet man in der Außenstelle den noch rund drei Millionen Aufnahmeakten nicht vor. Geübt in Flexibilität blicken die Mitar- und über fünf Millionen Namens­karteikarten beiterinnen und Mitarbeiter hoffnungsfroh in ehemaliger DDR-Über­siedler in Gießen aufbe- die (Arbeits-) Zukunft. wahrt und für Aktenauskünfte an Behörden,­ Gerichte oder Antragsteller­ genutzt.

Nach anfänglich starkem Ansteigen der Spät- aussiedlerzahlen veränderte sich das Arbeits- volumen zum Ende der neunziger Jahre. Es war erkennbar, das dies keine Daueraufgabe für Gie- ßen sein würde.

Ein anderes Arbeitsfeld erforderte mehr Per- sonal: Feststellung der deutschen Staatsange- hörigkeit für Antragsteller mit Wohnsitz in der Republik Polen. Nach einer kurzen Einarbei- tungsphase wurden die Gießener Mitarbeite- rinnen und Mitarbeiter Mitte des Jahres 2003 in Flexibel und dynamisch: Mitarbeiter der Außenstelle Gießen.

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BVA intern 1991 Organigramm

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103 50 Jahre Bundesverwaltungsamt Der zentrale Dienstleister des Bundes

Wiedervereinigung 1991 Rentenüberleitung ehemaliger Stasi-Bediensteter

Zum 1. Januar 1991 wurde dem BVA die Aufgabe der Überführung der Rentenansprüche und An- Überführung der Rentenansprüche und wartschaften für die Angehörigen des ehemali- An­wart­schaften für die Angehörigen des ehemaligen Ministeriums für Staatssi- gen Ministeriums für Staatssicherheit / Amtes cherheit / Amtes für Nationale Sicherheit für Nationale Sicherheit (MfS/AfNS) übertragen. (MfS/AfNS) Insgesamt waren rund 225.000 Renten­ Mit der Wiedervereinigung Deutsch­lands war es gesellschafts­politisch von besonderer vorgänge für die Angehörigen des Sonder­ Bedeutung den Rentnerinnen und Rentnern versorgungssystems des MfS zu bearbeiten. der ehemaligen DDR einen über­gangslosen Für die Rent­ner­innen und Rentnern musste in Rentenbezug zu gewährleisten und für kurzer Zeit eine reibungslose Überführung und alle Anspruchs­berechtigten die in der DDR Fort­zahlung der Rente sichergestellt­ und eine erworbenen Rentenansprüche in die Systeme der bundesdeutschen Renten­versicherung Verzögerung von Renten­­zahlungen ausge- zu überführen. Gleiches galt auch für die schlossen werden. in den Sonderversorgungssystemen der ehe­maligen DDR (Nationale Volksarmee, Das BVA musste kurzfristig die entsprechende An­gehörige der Deutschen Volkspolizei, der Infrastruktur schaffen. Da die entsprechenden Organe der Feuerwehr und des Straf­voll­zugs, rentenbegründenden Unterlagen – Karteikar- Zollverwaltung, Ministerium für Staats- sicherheit / Amt für Nationale Sicherheit) ten jeder Art und Personalakten­ ehemaliger erwor­benen Ansprüche und Anwartschaf- Mit­arbeiter­innen und Mitarbeiter des MfS – er- ten. forderlich waren und in Berlin und den ehe- 1991 übernahm das BVA die Funktion des Ver­ maligen Außenstellen des MfS lagen, musste – sorgungs­trägers. In dieser Rolle ermittelte auch zur Sicherung der Unterlagen – kurzfristig das BVA Arbeitsentgelte in der Zentrale des MfS/ oder Arbeits­einkommen AfNS in Berlin-Lichten­ sowie die Dienstzeit, die berg eine Außenstelle des während der hauptbe- ruflichen Zugehörigkeit BVA mit einer Zielgröße zum MfS/AfNS geleistet von 283 Beschäftigten wurde. Diese Informa- einge­richtet werden. tionen übermittelte es Die Abteilung IX wurde für jedes Kalenderjahr zum 1. Januar 1991 ge- separat den zuständigen gründet. Entsprechend Trä­gern der Rentenversi- cherung. der Verwaltungs- und Organisationsstruktur Für die Wahrnehmung des MfS musste das BVA dieser Aufgabe wurde eigens die Abteilung IX „Vermögens- und Rentenabwicklung auch in den Bezirken des MfS entsprechende des ehemaligen Staatssicherheitsdienstes“ Unterlagen bearbeiten und sichten. Dadurch als Außenstelle des BVA mit Sitz in Berlin- unterhielt das BVA weitere 14 Nebenstellen in Lichtenberg ein­gerichtet. den neuen Bundesländern, unter anderem in

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Erfurt, Chemnitz, Halle, Leipzig, Rostock oder gungssystemen übertragen. Diese Aufgaben Schwerin. waren zuvor unmittelbar vom Bundesministeri- um des Innern und vom Grenz­schutzpräsidium Neben der Ge­winnung des Personals mussten Ost wahrgenommen 1991 in Berlin-Lichtenberg zwei große Büro­ worden. Bis Ende 2009 gebäude, Telefon- und IT-Anbindung,­ Büro­ wurden rund 54.000 ausstattungen sowie Unterkünfte für die Be- Vor­gänge erledigt. schäftigten bereitgestellt werden. Fachlich stand das BVA vor einem völlig neuen und be- Heute sind die besonde- sonderen Aufgabengebiet. Die Mitarbeiterin- ren Anforderungen der nen und Mitarbeiter musste sich in kürzester An­fangs­jahre gemeis- Zeit in ein hochpolitisches Aufgabengebiet ein- tert. Das Auf­gaben­ arbeiten und mit Unterlagen und Daten eines volumen der Renten­­ Geheim­dienstes vertraut machen. bearbeitung gilt als weit­gehend abge­ Ein Geheimdienst hat qua seiner Funktion na- schlossen. Dort werden Nicht nur äußerlich türlich ein Interesse daran, sein Personal mög- noch zwölf Beschäftigte eingesetzt. Die Abtei- änderte sich die lichst für niemanden identifizierbar zu machen. lung IX des BVA wurde zum 9. Februar 1998 auf- Außenstelle des BVA in Berlin-Lichtenberg Die Unterlagen waren nach verschiedenen gelöst und die verbleibenden Aufgaben wurden (Haus 41) Systemen verschlüsselt und legendiert. Die Er- in die Abteilung VII verlagert. mittlung von Karrieren und beruflichen Wer- degängen im MfS anhand handschriftlicher Auch die Außenstelle Berlin-Lichtenberg hat Unterlagen war schwierig und erforderte viel einen Wandel hinter sich. Neue Aufgaben des Sachverstand und Wissen über die tägliche in- Dienstleistungszentrums­ BVA wie Jobticket terne Arbeit des MfS. Besonders die Vorgänge und Personal­dienst­­leis­tung­en bieten den Be­ älterer Beschäftigter des MfS erforderte eine schäftigten interessante und zukunftsgewand- intensive und oft tagelange Recherche aller te Auf­­­gaben­­gebiete. Ein Büro­gebäude wird rentenrelevanten Bestandteile. Bis Ende 2009 heute nach einem um­fassenden Umbau als wurden rund 223.000 Renten­vorgänge ab- Aus­­bildungszentrum genutzt und bietet rund schließend bearbeitet. Heute gilt diese Aufgabe 3.000 Quadratmeter Schulungsfläche. Jähr­ als nahezu abgeschlossen. lich werden 750 Auszubildende und 60 Fortbil- dungsteilnehmer zur Verwaltungsfachwirtin / 1998 wurden dem BVA auch die Überleitung zum Ver­waltungs­fachwirt ge­­schult (siehe Arti- der Daten für die Angehörigen des ehemaligen kel 1990, Übernahme von Auszubildenden der Ministeriums des Innern (MdI) als Dienststelle DDR-Staatsverwaltung). und mit Wirkung vom 1. Juni 2002 auch für in den Bundesgrenzschutz (heute Bundespolizei) übernommene Angehörige von Sonderversor-

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105 1991 Beauftragung des BVA für die Renten- 1993 Übertragung der Renten­ 2008 Auflösung der Abteilung IX 1991überleitung und Vermögensausklärung des MfS bearbeitung auch für das MdI und Eingliederung der verbleibenden / AFNS, Einrichtung der Abteilung IX Aufgaben in der Abteilung VII 50 Jahre Bundesverwaltungsamt Der zentrale Dienstleister des Bundes

Wiedervereinigung 1991 Vermögensaufklärung Ministerium für Staatssicherheit

1991 wurde das BVA mit der Auf­­klär­ung und Abwicklung des Vermögens des ehemaligen Abwicklung von Vermögen des Ministeri- ums für Staatsicherheit und des Amtes für Staats­sicher­heits­dienstes beauftragt. Dieses nationale Sicherheit der ehemaligen DDR Ver­mögen des MfS war dem Bundesministe- (MfS/AfNS) rium des Innern gemäß Einigungsvertrag aus dem Besitz des Staatsapparates der ehemaligen Nach Artikel 21 und 22 des Einigungsvertra- DDR zugefallen. ges stand das Verwaltungs- und Finanzver- mögen des Ministeriums für Staatssicherheit/ Amtes für Nationale Sicherheit (MfS/AfNS) Dies bedeutete, dass das BVA über Nacht über der ehemaligen DDR der Treuhandanstalt 19.600 Liegenschaften und Wohnungen sowie zu, soweit es nach dem 1. Oktober 1989 nicht 24.000 Personenkraftwagen verfügte und diese bereits neuen sozialen oder öffentlichen abwickeln musste. Die nicht für den Eigenbe- Zwecken zugeführt worden war. darf des Bundesministeriums des Innern und seines Geschäftsbereiches benötigten Grund- Die Aufklärung und Erfassung des Verwal- tungs- und Finanzvermögens des ehema- stücke und Gebäude wurden dem allgemeinen ligen MfS/AfNS wurde bis einschließlich 2. Grund­vermögen der Bundesfinanzverwaltung Oktober 1990 vom staatlichen Komitee zur zur Nutzung oder Verwertung zugeführt. Auflösung des MfS/AfNS unter der Rechts- aufsicht des damaligen Innenministers der Die Aufklärung des Vermögens und der Liegen­ DDR vorgenommen. Das Komitee hatte mit schaften des MfS war besonders schwierig, da Ablauf des 2. Oktobers 1990, also mit dem auch die Vermögens- und Liegenschaftsunter­ ­ offiziellen Ende der DDR, seine Tätigkeit lagen legendiert waren. Die Aufklärung erfor- beendet. Es konnte seinen Auftrag bis zu derte vom BVA-Team viel Sachverstand und Wis- diesem Zeitpunkt aber erwartungsgemäß sen über die Arbeit des MfS. Vielfach konnte nur nicht abschließen. Danach wurde die Auf- auf Hinweise und Vermutungen recherchiert gabe der Vermögensaufklärung durch die werden. Gebäude und Wohnungen mussten Vermögensverwaltung des MfS unter Regie des Bundesministers des Innern wahrge- besichtigt und vor Ort überprüft werden. nommen und ab Dezember 1990 bereits durch Berater aus den alten Bundesländern Finanzaufklärung unterstützt. Die Finanzaufklärung von Operativ­ ­geld, Haus­ Zum 1. Januar 1991 wurde dem BVA die Ver­mö­gensabwicklung des ehemaligen halts­konten und Firmen konnte 1997 abge- Staats­s­­ icher­heits­­dienstes übertragen. schlossen werden. Konten wurden vom MfS teils Für die Wahrnehmung dieser Aufgabe unter Tarnidentitäten von Privatpersonen oder wurde die Abteilung IX „Vermögens- und angeblichen Firmen geführt. Aufgabe des BVA Renten­abwicklung des ehemaligen Staats­ und der Treuhand war es, nachzuweisen, dass sicherheits­dienstes“ als Außenstelle des BVA das Geld dem MfS gehörte. mit Sitz in Berlin-Lichtenberg ein­gerichtet.

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106 Rückblick und Ausblick

Abschlußbericht KfZ-Bestand die Aufklärungen zu den bekannt gewordenen Liegenschaften wurde 2007 abgeschlossen. 1992 wurde mit dem Abschlussbericht über Kfz-Bestände und Straßenfahrzeuge des ehe- Besonderes öffentliches Interesse fand die Ab- maligen MfS die Aufklärung des beweglichen wicklung der so genannten Diestel-Villa in Zeu- Vermögens abgeschlossen. Etwa 24.000 Stra- then (Brandenburg). ßenfahrzeuge des ehemaligen MfS wurden er- fasst und der Verwertung zugeführt. In den Jahren seit der Wende wurden insgesamt 19.657 Liegenschaften erfasst. Davon wurden Liegenschaftsaufklärung 12.315 gesondert recherchiert und die Ergebnis- se der Treuhandanstalt oder Treuhandliegen- Ein Großteil dieser Liegenschaften konnte erst schaftsgesellschaft überstellt. ab 1995 aufgeklärt werden, nachdem die rech- nergestützte Erfassung in den Kataster- und Am 9. Februar 1998 wurde die Abteilung IX auf- Grundbuchämtern abgeschlossen war. Viele gelöst und die verbleibenden Aufgaben in die Liegenschaften und Wohnungen wurden bis Abteilung VII verlagert. dahin nicht dem MfS zugerechnet, da diese un- ter dem Namen angeblicher Privatpersonen angemeldet wurden. Ein Nachweis, dass die Wohnungen dem MfS gehörten, war schwierig. Zur Richtigstellung noch immer existierender Liegenschaftseintragungen in Kataster- und Grundbuchunterlagen mit „Eigentum des Vol- kes“ und Rechtsträger MfS oder MdI (sowie ver- schiedener Analogien und Legenden) wurden ab 2005 flächendeckend Katasterabgleiche durchgeführt und die neuen Eigentumsverhält- nisse eingetragen.

Die Durchsetzung der Eigentumsrechte des Bundes in so genannten Restitutionsverfahren und die Zuführung der nicht für den Eigen- bedarf benötigten Liegenschaften an die ehe- malige Bundesfinanzverwaltung oder an die Bundes­anstalt für Immobilienaufgaben sowie

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1991 Beauftragung des BVA für die 2005 Abschluss der 107 Rentenüberleitung und Vermögensausklä- Liegenschafts­aufklärung MfS rung des MfS / AFNS, Einrichtung der 1991Abteilung IX 2008 Auflösung der Abteilung IX Abschluss der 1997 und Eingliederung der verbleibenden Finanzaufklärung Aufgaben in der Abteilung VII 50 Jahre Bundesverwaltungsamt Der zentrale Dienstleister des Bundes

Auslandsschulwesen 1992 Gründung des Bund-Länder-Ausschusses

Zwar hat das Auswärtige Amt das BVA beauf- Der BLASchA setzt sich zusammen aus dem Leiter tragt, durch die ZfA die schulische Arbeit im des Schulreferats im Auswärtigen Amt, je einem Ausland zu betreuen. Die Deutschen Auslands- Vertreter der 16 Bundesländer, und dem Leiter schulen sind schließlich ein wichtiger Eckpfeiler der ZfA im BVA. Er berät und trifft Entscheidun- der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik, gen über alle wichtigen Grundsatzfragen, die für die der Bund zuständig ist. im Zusammenhang mit der schulischen Arbeit im Ausland stehen. Zudem kümmert er sich um prüfungs- relevante Angelegenheiten und stimmt die meisten Fragen eng mit der ZfA des BVA ab.

In allen Unterausschüssen und Teilnehmer der Berichterstattergruppen sind 250. BLASchA-Sitzung die schulfachlichen Experten (v.l.n.r.): ZfA-Leiter der ZfA vertreten. Für die meis- Joachim Lauer, ten der Sitzungen und Veran- damaliger Präsident des BVA staltungen stellt das BVA Räum- Dr. Jürgen Hensen, lichkeiten und Infrastruktur zur WDA-Vorsitzender Detlef Ernst, Verfügung. Staatssekretär im Thüringischen Bil- Jedoch sind schulische Angelegenheiten in Im Dezember 2009 feierte der BLASchA übrigens dungsministerium Prof. Dr. Roland Deutschland eigentlich Ländersache. Eine enge ein kleines Jubiläum: Er tagte zum 250. Mal! Merten, Zusammenarbeit zwischen Bund und Ländern BLASchA-Vorsitzender Dr. Reinhard Köhler ist folglich erforderlich. 1992 hat das Auswärti- und der damalige ge Amt deshalb gemeinsam mit der Kultusmi- Beauftragte für Deutsch als Fremdsprache im nisterkonferenz (KMK) den „Bund-Länder-Aus- Auswärtigen Amt schuss für Schulische Arbeit im Ausland“ – kurz: Werner Wnendt BLASchA – ins Leben gerufen.

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108 Rückblick und Ausblick

Beratungsaufgaben European Employment Services 1993

Seit 1993 liegt für EURES (European Employ- ment Services) eine dezidierte Auftragsertei- lung durch die Europäische Kommission zur Koordinierung­ des angeschlossenen EURES- Netzwerkes vor. Haupt­ziele dieses Services sind die Förderung der Mobilität und der Ausbau der persönlichen Freizügigkeit in Europa.

Das Netzwerk fördert die geografische und be- rufliche Mobilität durch Information, Beratung und Unterstützung von europäischen Bürger­ innen und Bürgern, die in einem andern Land arbeiten möchten, sowie von Arbeitgebern, die Arbeitskräfte aus dem Ausland anwerben wol- len. Das BVA unterstützt alle in dem Netzwerk der Beratungsstellen der Wohlfahrtsverbände ner im Gegensatz zur Arbeitsverwaltung keine eingebundenen Beraterinnen und Berater bei Menschen in Arbeitsstellen vermitteln. Mit der ihrer Aufgabenerfüllung. Ein Schwerpunkt ist persönlichen Beratung zu allen sonstigen Fra- dabei die administrative Verwaltung der EURES- gen, die mit einem Wechsel des Arbeitsplatzes Fördermittel der Europäischen Kommission in in ein anderes Land der EU zu tun haben (insbe- Brüssel. Ferner werden Fachtagungen organi- sondere auch soziale Fragen für Ehepartner und siert. Das BVA nimmt auch als Fachaussteller an Familien), trägt das Netzwerk zum Gelingen der Auslands-Jobmessen teil. Vermittlung bei.

Die EURES-Koordinierung des BVA und die Ar- beit der EURES-Beratungsstellen im Netzwerk sind insoweit eine Besonderheit, als diese Part-

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Aufnahme von Aussiedlern 1994 Neuanfang in Deutschland mit 106 Jahren

Am 31. August 1994 wurde der wahrscheinlich stand nur der immerhin schon über 80 Jahre alte älteste Spätaussiedler des vom BVA durchge- Sohn vor der Tür und fragte, ob ich denn auch sei- führten Aufnahmeverfahrens in der Außen- nen Vater sprechen wolle.“ Herr Günther traute stelle Hamm registriert. Der aus Kasachstan seinen Augen kaum, als er dann den Pass des stammende 106-jährige Jonathan Richter war Hochbetagten sah. „Ich habe erst noch einmal ge- gemeinsam mit seinem Sohn Emmanuel, des- nau nachgerechnet, weil ich nicht glauben konn- sen Ehefrau Ida und deren Enkel Alexander te, dass er tatsächlich 106 Jahre alt sein sollte“. nach Deutschland ausgereist. Erste Anlaufstelle im Bundesgebiet war damals die Erstaufnahme- Sohn Jonathan Richter saß derweil in der War- einrichtung des Bundes in Hamm. tehalle und las.

Referatsleiter Michael Richter zögerte nicht lange und organisierte einen kleinen Will­ kommensempfang­ für den weit gereisten Se- nior. Auch die Presse wurde benachrichtigt. Im Gespräch konnten sich die BVA-Mitarbeite- rinnen und Mitarbeiter wie auch Journalisten davon überzeugen, dass der Hochbetagte über- aus „fit“ für sein Alter war. In einwandfreiem Deutsch mit schwäbischem Dialekt berichtete der 106-Jährige von seiner Herkunft und sei- nem Schicksal: Jonathan Richter hatte schwere Zeiten durchgemacht. Geboren in der Ukraine wurde er 1936 nach Kasachstan vertrieben. Dort musste er in dem kleinen Dorf Malawodnoje in ärmlichen Verhältnissen leben, da er als Kolcho- searbeiter nur einen sehr geringen Lohn erhielt. Fast alle Deutschen des Dorfes waren bereits ausgesiedelt, als er sich 1994 – in der Hoffnung auf eine bessere Zukunft für sich und seine Fa- milie – ebenfalls zur Ausreise entschloss.

Nach seiner Registrierung in der Außenstelle Michael Günther, damals Mitarbeiter im Hamm konnte Jonathan Richter mit seiner Fa- Registrier­verfahren für Spätaussiedler, erinnert milie nach Rheinland-Pfalz reisen, wo bereits sich an diese besondere Begegnung: „Zunächst Verwandte wohnten.

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110 Rückblick und Ausblick

Auslandsschulwesen – Mehr als 40 Jahre Erfahrung in Kultur- und Bildungsaufgaben Rahmenstatut für Tätigkeit deutscher Lehrkräfte im Ausland

Am 21. Dezember 1994 trat das „Rahmensta- In der deutschen Schulpolitik hat sich in den tut für die Tätigkeit deutscher Lehrkräfte im letzten Jahren viel verändert. Die Einführung Ausland“ in Kraft. Das Rahmenstatut ist eine der neuen Bachelor- und Masterstudiengänge Verwaltungsvereinbarung zwischen dem Bun- ist dafür nur ein Beispiel. Durch die Partner- desminister des Auswärtigen und den Kultus- schulinitiative des Auswärtigen Amtes ist auch ministern der Länder. Es regelt die Gestaltung das weltweite Netz der Auslandsschulen stark des deutschen Auslandsschulwe- sens als deren Gemeinschaftsauf- gabe. Die bis dahin schon bewähr- te Praxis der partnerschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Bund und Ländern wurde damit auch formal verankert.

Die Lehrer, die das BVA – Zent- ralstelle für das Auslandsschul- wesen – ins Ausland vermittelt, teilt das Rahmenstatut in unter- schiedliche Kategorien ein. Von

den jeweiligen Auswahl- und Deutschunterricht Vermittlungsverfahren über den in Vilnius rechtlichen Status der Lehrer bis hin zu ihren Aufgaben – alles ist im Rahmen- angewachsen. Diesen Entwicklungen muss das statut genauestens festgeschrieben und an den Rahmenstatut Rechnung tragen. Erste Schritte Zielen des deutschen Auslandsschulwesens zu einer Überarbeitung und Anpassung an die ausgerichtet. Zu diesen Zielen gehören die Ver- Entwicklungen der vergangenen anderthalb mittlung und Förderung der deutschen Sprache Jahrzehnte sind bereits unternommen worden. im schulischen Bereich, die Sicherstellung einer schulischen Versorgung von Kindern deutscher Staatsangehöriger, die ihren Wohnsitz vorüber- gehend im Ausland haben, sowie die Förderung kultureller Begegnung an allen Deutschen Aus- landsschulen.

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Moderne Technologien im BVA 1994 Geburtsjahr der elektronischen Vorgangsbearbeitung

Das BVA setzt bei der Aufgabenerfüllung auf mo- In den 90er-Jahren waren durch die Wieder­ derne Technologien. Insbesondere bei Massen- vereinigung und die Anfang 1993 eingeführ- aufgaben ist der Einsatz moderner Hilfsmittel te Erhöhung der BAföG-Sätze stark steigende ein wichtiger Faktor bei der Aufgabenerfüllung. Fallzahlen absehbar. Ein direkter Aktenzugriff Papierakten erfordern dort nicht nur viel Regis- wurde unter anderem für eine unmittelbare traturraum – ihre Verwaltung ist ein besonde- Auskunftsfähigkeit und schnelle Geschäftspro- rer Kosten- und Qualitätsfaktor. So wurden im zesse mehr denn je dringend erforderlich. Der Aufgaben­gebiet BAföG bereits 1975 alle nicht Mikrofilm stellte hierfür allerdings nicht das ge- für die Bearbeitung benötigten Bestandteile der eignete Speichermedium dar. Papierakten auf einem damals modernen Spei- chermedium (Mikrofilm-Jacketts) gespeichert. Das BVA erkannte die neuen Möglichkeiten Dies brachte beträchtliche Vorteile für die Ak- der sich entwickelnden IT. Es beauftragte eine tenverwaltung und Arbeitsabläufe. Studie zur Modernisierung des Speichersys- tems. Im Herbst 1994 erbrachte diese Studie den Allerdings wurde schnell auch der Nachteil Nachweis, dass ein modernes elektronisches dieses Speichermediums deutlich. Da die Mi- Dokumentenmanagement System (DMS) in Ver- krojackets Bestandteil der Papierakten waren bindung mit einem elektronischen Geschäfts- und für die Bearbeitung aufbereitet werden prozess (Workflowmanagement System, WMS) mussten, standen die Informationen weiterhin realisierbar wäre. Der prognostizierte monetä- nicht sofort zur Verfügung. Eine unmittelbare re Nutzen des DMS/WMS für die Jahre 1996 bis 2007 belief sich auf rund 5,4 Millionen Mark. Entwicklung Daneben überzeugten auch die vielfältigen Ein- der Fallzahlen satzmöglichkeit eines papierlosen Systems für die Bundesverwaltung. Die Umsetzung eines DMS/WMS für die BAföG-Bearbeitung wurde im Herbst 1995 ausgeschrieben. Anfang 1996 star- tete das Projekt. Auf der Grundlage einer markt- gängigen Software wurden zwei Varianten er- 170.000 arbeitet und in einem Pilotbetrieb ab April 1998

114.000 in der Praxis getestet. Obwohl die Testphase für 81.000 zwölf Monate geplant war, hat das papierlose

1994 1997 1999 System die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Fachgebiet bereits nach rund sechs Wochen überzeugt. Verstaubte Aktensta- pel? Nicht mit uns! Beant­wort­ung von Anfragen war auch mit die- Das BVA entwickelt sem Medium nicht immer möglich und häufig Die Teams aus den Pilotbereichen übernahmen modernste Verwal- tungstechnologie. mussten die Anruferinnen und Anrufer vertrös- die Schulungen für die abteilungsweite Einfüh- tet werden. rung. Bereits Mitte September 1999 war die ab-

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112 Rückblick und Ausblick

teilungsweite Einführung von FAVORIT® abge- schlossen.

Der TÜV Rheinland begleitete diese Einführung im Rahmen einer europaweiten Studie und zeichnete das Produkt FAVORIT®-OfficeFlow mit Das Produkt FAVORIT®-OfficeFlow ist schon dem Zertifikat „Ergonomie geprüftes Software- lange nicht mehr die einzige Lösung für Erzeugnis“ aus. Zu diesem Zeitpunkt war FA- die öffentliche Verwaltung auf dem hart VORIT® das einzige DMS/WMS im öffentlichen umkämpften Softwaremarkt. Längst haben Sektor, das ein solches Ergonomie-Zertifikat verschiedenste IT-Unternehmen die Vorteile erhielt. Seit dem 9. Oktober 1998 ist „FAVORIT® und die Nachfrage nach solchen Systemen OfficeFlow“ ein urheberrechtlich geschützter erkannt und bieten eigene Lösungen an. In Markenname. einer unabhängigen Marktsichtung im Auf- trag des Streitkräfteamts im Jahr 2009 wurde jedoch FAVORIT vor allen anderen Produkten auf dem Markt empfohlen. Hervorgehoben wurden vor allem die starke Produktplatt- form, die umfangreichen Referenzen sowie „FAVORIT in der der hohe Praxisbezug. BAföG-Bearbeitung“ von links: FAVORIT® wird heute von sechs verschiede- Klaus- Anton Walbröl, Harald Tertling, nen Softwarehäusern in Zusammenarbeit Stefani Gutreise, mit dem BVA vertreten und angeboten. Von Hermann Josef Born- großen Bundesbehörden bis zu kleinen Orga- halm (Projektmanager), Silvia Bechtold (Leiterin nisationen des öffentlichen Rechts gehören der BAföG-Abteilung), mittlerweile viele Kunden zur FAVORIT- Heinrich Ringkamp Gemeinschaft. Einige nutzen FAVORIT® als Standardprodukt, andere bringen FAVORIT Das BVA setzte mit FAVORIT® einen Meilenstein mit eigenen Ideen und Entwicklungen weiter. für eine moderne Aufgabenerfüllung in der Unsere wechselnden Anforderungen, unsere Bundesverwaltung, der zu einer nicht unerheb- Kooperationen, die rasante technische Ent- lichen Effizienzsteigerung führte. Mit der Ein- wicklung und der Wunsch nach Innovation führung eines DMS/WMS war das BVA Vorreiter werden FAVORIT® auch zukünftig begleiten in der Bundes- und den Landesverwaltungen. und ständig verbessern. Schon früh zeigten viele Behörden und Institu- Seit 2006 liegt FAVORIT® in der Version 4.0 tionen ein lebhaftes Interesse an FAVORIT® und vor, die komplett browserbasiert arbeitet. besichtigten die FAVORIT®-Umgebung in der Die Softwareversion 4.2 wurde im Mai 2010 BAföG-Abteilung. freigegeben und die Version 5.0 ist mit neuer Basissoftware und neuen Funktionen bereits In der Folgezeit wurde FAVORIT® auch im Rah- in Planung. men der Aufgabe „Bildungskredit“ einge­ ­setzt.

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Auslandsschulwesen – Mehr als 40 Jahre Erfahrung in Kultur- und Bildungsaufgaben 1995 Mehr als Unterricht: Die Deutschen Abteilungen an staatlichen Spezialgymnasien

Ob in Estland, Tschechien, der Slowakischen send betreut: Die Spezialabteilung leistet Hilfe- Republik, Rumänien oder Bulgarien – staatli- stellung bei der Suche nach Stipendienplätzen, che Spezialgymnasien gehören zu den beson- Auslandsseminaren und Kontakten zur deut- ders erfolgreichen Schulen in ihren Ländern. schen Wirtschaft. Betriebspraktika­ sind wich- Das Gütesiegel der Deutschen Abteilungen ist tige Bestandteile der schul­ischen Ausbildung. ein bi-nationales Abitur, das den Absolventen Davon profitieren etwa in Bukarest ansässige glänzende Chancen in einem vereinten Europa deutschsprachige Unter­nehmen, die gerne auf eröffnet. bestehende Kontakte zu Absolventen des dorti- gen Goethe-Kollegs zurückgreifen. Dass Schü- Anders als die Deutschen Schulen sind Spezial­ ler der Spezialabteilungen bei potenziellen Ar- gymnasien öffentliche Schulen, die von einhei- beitgebern besonders beliebt sind, verwundert mischen Schulleitern geleitet werden. Immer nicht. Schließlich haben sie bereits im Unter- ist eine Deutsche Abteilung in eine öffentliche richt viel Durchhaltevermögen und Biss bewie- Schule integriert und wird von einer erfahre- sen. So auch am Spezialgymnasium F. X. Šaldy nen Auslandsdienstlehrkraft geleitet. Neben im tschechischen Liberec: Hier kommt etwa Deutsch werden auch Mathematik und weite- die Hälfte der Schülerinnen und Schüler ohne re Fächer in deutscher Sprache unterrichtet. So Vorkenntnisse in die Deutsche Abteilung, die lernen die meist sorgfältig ausgewählten Schü- mit der 8. Klasse beginnt. „Als ich das F. X. Šaldy- lerinnen und Schüler nicht nur die deutsche Gymnasium zu Beginn der 8. Klasse das erste Mal Sprache auf hohem Niveau, sondern können sie betrat, konnte ich nur wenig Deutsch und hatte ei- im Fachunterricht auch anwenden.­ nen Lehrer, der kein Wort Tschechisch sprach. Und das zehn Stunden in der Woche! Das war schwer!“, Ergänzt und berei- erinnert sich Lucie Krtoušová. Doch durch in- chert wird dieser tensives Lernen stellten sich bei ihr und ihren Unter­richt durch in- Mitschülern schon bald Erfolge ein. ternationale Projek- te und Schüleraus­ ­ Ab der 10. Klasse beginnt am F. X. Šaldy-Gym­ tausch­programme. nasium der deutschsprachige Unterricht in den Spezialgymnasien abiturrelevanten Fächern. Neben Praktika in ver­­binden die Vor- Deutschland dürfen die Schüler in Klasse 11 ein züge zweier Länder Jahr lang eine Partnerschule in Bayern besu- und Lern­traditionen. chen. Auch Lucie Krtoušová hat so ihr Deutsch Hochmotivierte Ju- perfektioniert. 2006 begann sie ihr Jurastu- gendliche, die es ge- dium in Hamburg mit einem Stipendium der Auch in Naturwissen- schaften: Unterrichts- wohnt sind, hart zu deutsch-tschechischen Gesellschaft. Und auch sprache ist Deutsch arbeiten, lernen kausalanalytisch und in deut- die Absolventen der Deutschen Abteilung des scher Sprache zu handeln. Die Plätze sind heiß Galabov-Gymnasiums in Sofia studieren fast alle begehrt, denn die Jugendlichen werden hier in Deutschland. Eine einmalige Chance von un- über den eigentlichen Unterricht hinaus umfas- schätzbarem Wert!

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114 Rückblick und Ausblick

Verwaltung von Ausbildungsdarlehen Handeln statt Warten – Rettung von 20.000 Sicherungsfilmen vor Überflutung

Anhaltende Regenfälle und die beginnende Die Kellerräume der Liegenschaft drohten Schneeschmelze in den Mittelgebirgen ließen überschwemmt zu werden. Hier wurde in Siche- den Rhein in den ersten Tagen des neuen Jahres rungsschränken der gesamten Datenbestand 1995 stetig steigen. Am Donnerstag, den 26. Ja- der verfilmten BAföG-Darlehensnehmerakten nuar 1995, erreichte der Pegelstand die Marke gelagert – rund 20.000 Sicherungsfilme, die von 8,90 Metern. Die Hochwasserprognosen übereinander gestapelt eine Gesamthöhe von kündigten einen Stand von über zehn Metern nahezu 2.000 Metern erreichten. an. Der damalige Abteilungsleiter und spätere Vize- präsident des BVA, Giso Schütz, an seine Pionier- dienstzeit bei der Bundeswehr erinnert, löste das Problem schnell und pragmatisch: Über die Haussprechanlage forderte er alle männlichen Mitarbeiter der Abteilung auf, sich in den Keller des Hauses zu begeben. Er ließ eine Menschen- kette aus den herbeigeeilten rund 50 Mitarbei- tern bilden. Seite an Seite reichten sie die wich- tigen Unterlagen von einer Hand zur nächsten durch. Innerhalb einer Stunde wurde auf diese Weise der gesamte BAföG-Aktenbestand in die hochwassersichere erste Etage der Liegenschaft transportiert.

© Harald-KU/PIXELIO Beim Pegelstand von 10,69 Metern kam das Jahr- hundert-Hochwasser dann zum Stillstand. Dank In Rodenkirchen war das Hochwasser schon der Hochwassersperren der Stadt Köln blieben bis auf 200 Meter an die vom BVA angemietete die Kellerräume der Liegenschaft trocken. Doch Liegenschaft der BAföG-Bearbeitung des BVA Vorsorge ist besser als Nachsorge. in der Bahnstraße herangerückt. Höhenmäßig fehlten nur noch gute 60 Zentimeter, dann hät- te der Hochwasserpegel das Niveau der Bahn­ straße erreicht.

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BVA intern 1995 Dr. Jürgen Hensen wird Präsident des BVA

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116 Rückblick und Ausblick

Jürgen Hensen wurde am 20. Februar 1945 in Anfang der 90er-Jahre zog es Dr. Hensen noch Stolberg geboren. Nach dem Abitur studierte er weiter gen Osten. Er entwickelte die Verwal- Rechtswissenschaften in Münster und Freiburg. tungsberatung für Mittel- und Osteuropa sowie 1969 legte er die erste juristische Staatsprüfung die Nachfolgestaaten der Sowjetunion. Damit ab. Drei Jahre später folgte die Promotion zum „exportierte“ er Modernisierungs-Know-How in Dr. jur. und 1974 die zweite juristische Staats- die Staaten des früheren Ostblocks. prüfung. Von 1975 bis 1984 durchlief Dr. Hensen verschiedene Verwendungen im Bundesminis- Im Jahr 1995 fand er mit der Übernahme der terium für Forschung und Technologie. Bevor Leitung des Bundesverwaltungsamtes seine Le- er 1987 Persönlicher Referent des Chefs des Bun- bensaufgabe. Er entwickelte das BVA zum zent- deskanzleramtes, damals Dr. Schäuble, und an- ralen Dienstleister der Bundesregierung. schließend Leiter des Ministerbüros im Bundes- innenministerium wurde, wirkte er drei Jahre Mit seinem feinen gesellschaftspolitischen Ge- als Referent im Deutschen Bundestag. spür gelang es ihm bei diesem Entwicklungs- prozess die Eigenarten der jeweiligen Fachge- Ende 1990 wechselte er als Referatsleiter in die biete mit der Gesamtverantwortung für diese Abteilung Organisation des BMI. In dieser Zeit große Behörde zusammen zu bringen. wirkte er an den großen Herausforderungen der Folgen der Wiedervereinigung mit. Als In den Jahren 1995 bis 2008 war Dr. Hensen zu- Leiter der Geschäftsstelle der Bund-Länder- gleich Präsident des Bundesausgleichsamtes. Clearingstelle deutsche Einheit koordinierte Ihm oblag in dieser Verantwortung die Durch- er allgemeine Hilfsmaßnahmen und trug Ver- führung des Lastenausgleichs zur Bewältigung antwortung für den Aufbau der besonderen von Kriegsfolgelasten. Verwaltungsstruktur­ zur Umsetzung des Eini- gungsvertrages. Am 10. März 2010 wurde Dr. Hensen von Bundes- minister des Innern Dr. Thomas de Maizière in Zudem leitete Dr. Hensen damals wirkungsvoll den Ruhestand verabschiedet. An dem Festakt die Geschäftsstelle der unabhängigen Kom- nahmen 500 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Ge- mission zur Rechts- und Verwaltungsverein- sellschaft und dem Kreis der Mitarbeiterinnen fachung. Die Kommission war unter anderem und Mitarbeiter teil. Der Minister würdigte ins- mit hochrangigen Vertretern der Länder und besondere, dass unter Dr. Hensens Leitung das der kommunalen Spitzenverbände besetzt und BVA zum zentralen Dienstleister des Bundes stand unter der Leitung des Parlamentarischen wurde. Zu Dr. Hensens besonderen Verdiensten Staatssekretärs Dr. Horst Waffenschmidt. Bis gehörten zudem die Einrichtung des Dienstleis- heute gilt diese Kommission als Keimzelle der tungszentrums, der Bundesstelle für Informati- Entbürokratisierungsprozesse der letzten Jahr- onstechnik (BIT) und des Verwaltungs-Service- zehnte. Zentrums.

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Aufnahme von Aussiedlern 1996 Aussiedleraufnahme 1996 bis heute

Ab Mitte der 90er-Jahre rückte das Thema „In- Bis zu diesem Zeitpunkt wurde über einen Auf- tegration“ zunehmend in den Fokus der öffent- nahmeantrag regelmäßig nach Schlüssigkeit lichen Diskussion. Viele Spätaussiedler und der Antragsangaben oder aufgrund schriftli- deren Familienangehörige verfügten nur über cher Zeugenerklärungen entschieden. Beides geringe Deutschkenntnisse, was eine schnelle erwies sich im Nachhinein oftmals als nicht zu- Integration in das soziale Umfeld in der Bundes- treffend. Mitte 1996 begann das BVA daher, die republik erschwerte. Sprachkenntnisse von Antragstellern noch in den Herkunftsgebieten zu überprüfen. Die Antwort hierauf war die so genannte Sprach­offensive. Ziel war es, mit einem Paket Neben den verpflichtenden Sprachtests zur Fest- von Fördermaßnahmen die deutschen Sprach- stellung der für die Anerkennung als Spätaus- kenntnisse der in der GUS lebenden Russland- siedler notwendigen Sprachkenntnisse führte deutschen entscheidend zu verbessern. Ein wei- das BVA auch freiwillige Tests durch. Nach dem teres wesentliches Element war die Einführung Motto: „Je besser die Deutschkenntnisse einer der Sprachtests für diejenigen, die als Spätaus- Familie, desto eher die Erteilung des Aufnah- siedler nach Deutschland kommen wollten. mebescheides für Deutschland“ sollten gezielt die mit einreisenden nichtdeutschen Familien- angehörigen der Spätaussiedler angesprochen werden. Diese sollten dadurch zum Erlernen der deutschen Sprache noch im Herkunftsge- biet animieren werden.

Ansiedlungsschwerpunkte im Westen

Zunehmende Probleme bei der Integration be- reitete darüber hinaus die Bildung von Ansied- lungsschwerpunkten im Westen Deutschlands. Zurückzuführen war dies auch auf Schwierig- keiten bei der Verteilung der Spätaussiedler. Nach einem Schlüsselprinzip sollten die Spät- aussiedler auf die Bundesländer und von dort aus auf die Wohnorte verteilt werden. Tatsäch- lich aber zogen sie häufig nicht in den Ort, der ihnen zugewiesen worden war. Insbesondere die fünf neuen Bundesländer fanden wenig Ak- zeptanz. Von 100 dorthin verteilten Aussiedlern kamen letztendlich nur 40 dort an.

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118 Rückblick und Ausblick

Der Gesetzgeber reagierte hierauf mit einer nahmebescheid für Spätaussiedler. Auch die Neufassung des Wohnortzuweisungsgesetzes. nichtdeutschen Ehegatten und Abkömmlinge Spätaussiedler hatten danach nur noch am zu- der Spätaussiedler, die das 14. Lebensjahr voll- gewiesenen Wohnort Anspruch auf Eingliede- endet haben, müssen seitdem Grundkenntnisse rungsleistungen. Flankierend hierzu richtete der deutschen Sprache nachweisen. Zur Über- das BVA in den Erstaufnahmeeinrichtungen prüfung der Sprachkenntnisse führte das BVA Beratungsstellen ein. Beratungsteams aus Mit- wiederholbare, so genannte Sprachstandstests arbeitern des BVA, karitativer Verbände, der (nicht zu verwechseln mit den oben genannten Landsmannschaft der Russlanddeutschen und Sprachtests für die Personengruppe der Spätaus- des Arbeitsamtes klärten die Spätaussiedler über siedler) ein, die an einer deutschen Auslandsver- die tatsächlichen politischen und gesellschaftli- tretung abgelegt werden können. Bislang sind chen Verhältnisse in den neuen Bundesländern 7.530 Sprachstandstests mit einer Erfolgsquote auf und informierten sie über die Arbeits- und von 23 Prozent durchgeführt worden. Wohnungsmarktsituation, das Schul- und Be- rufsausbildungssystem sowie konkrete Hilfsan- Seit 2005 ist das BVA auch zuständig für das gebote vor Ort. Bescheinigungsverfahren nach Paragraph 15 Bundesvertriebenengesetz. Spätaussiedlern Darüber hinaus wurde dem BVA 1997 die Auf- wird zum Nachweis eine Bescheinigung ausge- gabe „Förderung von Maßnahmen zur gesell- stellt. Die hierfür erforderliche Prüfung erfolgt schaftlichen und kulturellen Eingliederung zusammen mit dem Registrier- und Verteilver- von Spätaussiedlern“ übertragen. Mit dem Ziel fahren in Friedland. Die Entscheidung des BVA der Förderung sozialverträglicher Integration ist für alle Behörden und Stellen verbindlich, die sollten jugendliche Spätaussiedler erreicht wer- für die Gewährung von Rechten und Vergünsti- den. Das BVA förderte dabei Modellprojekte, die gungen zuständig sind. auf die Weiterentwicklung bereits bestehender Integrationsarbeit gerichtet waren. Ein Beispiel Das Aussiedleraufnahmeverfahren läuft aus. hierfür war das Projekt „Sport mit Aussiedlern“. Das BVA hat neue Fachaufgaben übernommen, Diese Aufgabe wurde 2003 an das Bundesamt sodass viele der vormals in diesem Bereich tä- für Migration und Flüchtlinge abgegeben. tigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zwi- schenzeitlich eine Verwendung in anderen Bessere Sprachkenntnisse nötig seit 2005 Fachabteilungen gefunden haben. Gleichwohl wird das Aussiedleraufnahmeverfahren das Waren Deutschkenntnisse bisher nur für Spät- BVA sicherlich noch eine Weile begleiten. aussiedler erforderlich, so machte sie der Ge- setzgeber mit dem Zuwanderungsgesetz, das am 1. Januar 2005 in Kraft trat, auch zur Vor- aussetzung für die Einbeziehung in den Auf-

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Aufnahme von Aussiedlern 1996 Qualität erfordert Planung – Der Sprachtest in einer Zeit hoher Antragszahlen

Mehrere hundert Sprachtests am Tag führten war dies für den Erfolg des Sprachtest von Vor- Mitarbeiter des BVA in den Herkunftsgebieten teil, weil der Dialekt Indiz einer innerfamiliären der Spätaussiedler in den Spitzenzeiten zwi- Vermittlung, also einer Volkszugehörigkeit ist. schen 1996 und 2002 durch. Mit hoher Qualität Schwierig war es, den Dialekt auch tatsächlich war dies nur möglich, weil neben der fachlichen zu hören zu bekommen. Denn viele Antrag- Qualifikation der Testerinnen und Tester auch stellerinnen und Antragsteller hatten vor dem organisatorische Vorkehrungen getroffen und Test lange kein Deutsch mehr gesprochen und Standards für die Durchführung des Tests ge- trauten sich oft nicht, im Beisein der deutschen schaffen wurden. Beamten etwas zu sagen. Wichtig war daher ein zwangloses Klima, in dem die Prüfungsteil- Allen Beteiligten war klar, dass vom Ergebnis nehmer durch einfache Redensarten ermuntert des Tests oftmals die Aufnahme der ganzen wurden, so zu sprechen, wie sie es zu Hause ge- Familie abhing, die Spätaussiedlerinnen und lernt hatten. Spätaussiedler nach damaligem Recht nach Deutschland mitbringen durften. Grund genug, Die Zahl der Sprachtesterinnen und Sprachtester die Sprachtester nicht nur theore­tisch auf ihre wurde auf die Anzahl der Anträge abgestimmt. Aufgabe vorzubereiten, sondern sie auch durch Da das BVA bereits über einschlägige Erfahrung Rollenspiele und psychologische Schulungen in verfügte, konnte der jeweilige regionale Bedarf der Gesprächsführung für diese emotional ge- akkurat berechnet und geschulte Tester ent- spannte Situation zu qualifizieren. sprechend abgeordnet werden. Die Planungen hierzu mussten langfristig angelegt sein, weil Viele Antragstellerinnen und Antragsteller be- vor Ort entsprechende Räumlichkeiten für den herrschten nicht die hochdeutsche Sprache, Test und Wohnungen für Sprachtesterinnen sondern einen Dialekt. Denn seit den Auswande- und Sprachtester bereitstehen mussten. Ohne rungswellen, die bis ins 18. Jahrhundert zurück- Unterstützung der Auslandsvertretungen wäre reichen, hatte sich die deutsche Sprache in dies nicht gelungen, zumal diese den lokalen der Abgeschiedenheit der deutschen Immobilienmarkt beobachten konnten. Siedlungen in Osteuropa anders entwickelt Durch die Tests im Herkunftsgebiet konnten be- als in der Bundes­ sondere Härten vermieden werden. Solche hät- republik Deut­sch­ ten sich etwa ergeben, wenn fehlende Sprach- land. Sprach eine kenntnisse im Bescheinigungsverfahren der Prüfungsteil- deutschen Bundesländer dazu geführt hätten, nehmerin oder dass die bereits nach Deutschland eingereisten ein Prüfungsteil­ ­ Personen als Ausländer zu behandeln und da- nehmer in die- mit möglicherweise in die Herkunftsländer zu- sem Dialekt, so rückzuführen seien.

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120 Rückblick und Ausblick

Erlebnisbericht Im Land der Himmelsberge – Als Sprachtesterin in Kirgisistan

„Erzählen Sie mir bitte, was Sie früher gearbeitet Seit Juni 1996 hält das BVA im Rahmen des haben!“ Verständnislos blickt der alte Mann mit Aussiedler-Aufnahmegesetzes verstärkt dem wettergegerbten Gesicht mich an. „Aah, was Sprach­tests in den Herkunftsgebieten der ich jeschafft hab’, meint Ihr? Nu, auf’m Traktor bin Deutschstämmigen ab. Ziel der Tests ist ich jefahre und das Viech hav ich jehietet!“, schallt es, das Vorliegen der Voraussetzungen für es mir dann in breitem Dialekt entgegen. eine Aufnahme als Spätaussiedler bereits vor der Ausreise festzustellen. Die deut- Bischkek, Juli 1996. Ich bin 5.000 Kilometer ent- sche Sprache ist ein Kriterium hierfür. fernt von meinem geordneten Büroalltag, um drei Nur wer in der Lage ist, zumindest ein ein- Monate lang in Kirgisistan Sprachtests bei Deutsch- faches Gespräch auf Deutsch zu führen, Sabine Richert stämmigen durchzuführen, die einen Antrag auf erfüllt eine der Grundvoraussetzungen für die spä- Aufnahme als Spätaussiedler in der Bundesrepu- tere Anerkennung als Spätaussiedler. Die deutsche blik Deutschland gestellt haben. Die ehemalige Botschaft in Bischkek war zunächst mein Arbeits- Sowjetrepublik liegt in Zentralasien, umgeben von platz und Anlaufstelle für die Deutschen im Lande. Kasachstan, China, Tadschikistan und Usbekis- tan. Die Gebirgsketten des Ala-Tau- und des Tian- Shan-Gebirges begrenzen das Land, der höchste Gipfel erhebt sich bis auf fast 7.500 Meter Höhe. In der Hauptstadt Bischkek prägen überdimensi- onierte Prestigebauten und Heldendenkmäler das Stadtbild. Abseits des Zentrums macht sich der ori- entalische Einfluss bemerkbar. Auf Straßenmärk- ten und großen Basaren bieten Kirgisen, Usbeken, Uiguren und Dunganen eine bunte Vielfalt an Le- bensmitteln an: pralle Weintrauben, kiloschwere Melonen, Hammelköpfe oder das aus vergorener Stutenmilch hergestellte Nationalgetränk Kumis.

In Kirgisistan leben 1996 noch etwa 25.000 Deutschstämmige. Ihre Vorfahren wanderten aus deutschen Enklaven an der Wolga ein oder wur- Typisches Gehöft in den in der Stalinzeit hierher deportiert. Mit dem Doch in der kleinen Auslandsvertretung konnte die Kirgisistan Zerfall der Sowjetunion 1991 wurde das Land unab- steigende Zahl der Sprachtests nicht mehr durch- hängig. Viele Betriebe wurden stillgelegt. Die Ar- geführt werden. So wurde in der Nähe der Bot- beitslosigkeit ist sehr hoch, die wirtschaftliche und schaft in einem normalen kirgisischen Mietshaus politische Entwicklung ungewiss. Die Mehrzahl eine Drei-Zimmer-Wohnung angemietet. der Deutschstämmigen hat daher den Wunsch auszusiedeln.

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Bereits vor Arbeitsbeginn warten die ersten Be- dann von seiner „Fruu“, den „Kinderen“ und seiner sucher im Innenhof des Hauses. Männer lehnen „Schnerch“ (Schwiegertochter), die draußen auf hockend an der Hauswand. Tatjana, die russische ihn „lurt“ (wartet). Die Ergebnisse des Sprachtests Übersetzerin, bittet die Männer, ihre Zigaretten halte ich in einem Protokoll fest, das dann an das nicht im Hausflur auszutreten. Nacheinander BVA in Deutschland versandt wird. Dort wird bei werden die Besucher, die eine Einladung zum der weiteren Bearbeitung im schriftlichen Aufnah- Sprachtest aus Deutschland erhalten haben, zur meverfahren darüber entschieden, ob ein Aufnah- Einzelbefragung ins Büro gebeten. Zunächst prü- mebescheid erteilt werden kann. fe ich anhand des Personalauswei- Eine Dienstreise soll mich in die Siedlungsgebiete ses die Identität der Deutschen im entlegenen Süden Kirgisistans des Kandidaten. führen. Iskender, der russische Fahrer, holt mich Dann versuche noch vor Sonnenaufgang mit einem Lada-Jeep ab. ich, durch Fragen Bei der Ortschaft Kara-Balta zweigt die Straße in nach der Anreise Richtung der Berge ab, die noch wie eine schwarze und dem Befinden Wand den Weg zu blockieren scheinen. Schlanke dem Befragten die Pappeln säumen das Ufer eines ausgetrockneten Angst zu nehmen Flussbettes. Abgeflämmte Stoppelfelder kündigen und mir gleich- das Ende des Sommers an. Eine Schar Krähen hat

Erdrutsch-Schäden in zeitig ein erstes sich auf den Gräbern eines muslimischen Friedhofs Mailuu-Suu Bild über die Sprachkenntnisse zu machen. Viele niedergelassen und verstärkt noch den düsteren Antragsteller sind aufgeregt und sprechen sehr Eindruck des Ortes. Kirgisische Hirten auf Pfer- wortkarg. Andere schweigen gar aus Scham, weil den treiben eine Schafherde die Straße entlang. sie meinen, nicht „richtig“ Deutsch sprechen zu Der Lada quält sich mit stotterndem Motor die können. Dann muss die Übersetzerin auf Russisch Serpentinen der Passstraße hinauf. Im Dunst des erklären, dass gerade so Deutsch gesprochen wer- anbrechenden Tages führt die Straße in die gäh- den soll, wie es zu Hause vermittelt wurde. nende Öffnung eines Tunnels. Kein Licht erhellt die bedrohliche Enge der felsigen Röhre. Aus uner- In Kirgisistan sind je nach Herkunft der Vor­ kannten Schlaglöchern spritzt Wasser auf. Nach fahren noch Einflüsse verschiedener Dialekte bangen Minuten endlich der Ausgang. Der Blick und Mundarten anzutreffen. Der Wortschatz fällt auf eine von der Morgensonne beschienene enthält Elemente, die in Deutschland kaum noch schneebedeckte Gebirgskette: der 3.585 Meter gebräuchlich sind und hat für moderne Ausdrü- hohe Tör-Aschuu-Pass ist erreicht. cke keine Entsprechung oder behilft sich mit rus- sischen Lehnwörtern. So wird das Flugzeug zum Nach zwei weiteren Passüberquerungen in drama- „Luftschiff“, das Telefonieren zum „Klingeln“ und tisch-schöner Gebirgslandschaft, einer Reifenpan- das Wochenende zu „Samstag und Sonntag“. „So ne, mehreren Stopps wegen überhitzten Kühlwas- wie ihr kann ich nit verzähle“, meint auch der sers und zwei Grenzübertritten durch usbekisches alte Mann aus Talas entschuldigend und erzählt Territorium erreichen wir nach 14 Stunden Fahrt

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122 Rückblick und Ausblick

die Stadt Osch im Fergana-Tal. Osch ist die zweit- Bevölkerung bestand aus deportierten Wolgadeut- größte Stadt Kirgisistans, die Mehrheit der Bevöl- schen, ehemaligen Trud-Armisten (Angehörige der kerung sind Usbeken. Die Region ist durch den ab 1941 Zwangsarbeitsdienste verrichtenden „Ar- zunehmenden Einfluss usbekischer Nationalisten beitsarmee“) und Krim-Tartaren, die hier im Berg- unruhig. Schon mehrfach hat es gewalttätige eth- bau eingesetzt wurden, um das Uran abzubauen. nische Konflikte gegeben. In den produktiven Jahren war Mailuu-Suu eine wohlhabende Stadt. Die Arbeiter, die ihre Gesund- Frau Paschenko, Dozentin für deutsche Sprache heit in den Minen einbüßten, waren gut bezahlt an der Universität Osch und meine Ansprechpart- und konnten großzügige Häuser im Stil der Krim- nerin vor Ort, empfängt mich mit orientalischer Architektur erbauen. Doch die Minen sind längst Gastfreundschaft. In ihrer Privatwohnung lädt geschlossen und staatliche Privilegien gibt es heute sie mich im Kreis ihrer Familie zu einem üppigen keine mehr. Die Stadt hat mit großen ökologischen Abendessen mit kräftiger Schorba (Brühe), gefüll- Problemen zu ten Paprikaschoten, Smetana (Sauerrahm) und kämpfen. Uran- Lipjoschka (Fladenbrot) ein. belastete Ab- raumhalden Die Informationsveranstaltung für die Deutsch- verschmutzen stämmigen der Region findet in einem Vortrags- das Grundwas- raum der Universität Osch statt. Sogar ein Team ser. 1992 rissen des kirgisischen Fernsehens, das über die Arbeit durch starke der Deutschen Botschaft in Kirgisistan berichtet, Regenfälle aus- hat sich eingefunden. Die versammelten Deut- gelöste Erdrut- schen haben überwiegend Fragen zum Antragsver­ sche Wohnhäu- fahren, zu den verschiedenen Sprachtestvarianten ser und Brücken Statue des National- und zum Ablauf eines Sprachtests. Einige sind über mit sich. helden Manas die neue Maßnahme beunruhigt. Die Überprüfung der deutschen Sprachkenntnisse wird jedoch im 330 deutsche Familien leben hier noch und so ist Allgemeinen nicht infrage gestellt und es ist eher das stattliche Kulturhaus der „Landsmannschaft die Bereitschaft zur Kooperation zu erkennen. Im- der Deutschen“ zur Informationsveranstaltung mer wieder nutze ich die Gelegenheit, um auf die gut besucht. Die meisten Deutschen haben ei- Notwendigkeit deutscher Sprachkenntnisse für nen Aufnahmeantrag gestellt, einige haben auch eine Integration in Deutschland hinzuweisen. schon eine Einladung zum Sprachtest erhalten und nutzen den Besuch, um heute den Sprachtest Die nächste Etappe führt vorbei an ausgedehn- zu absolvieren. Für die Alten ist der Weg ins Büro ten Baumwoll- und Melonenfeldern in eine öde, nach Bischkek zu weit, zu beschwerlich und zu nahe­zu vegetationslose Berglandschaft. Die Stadt teuer. Und so erzählen sie mir auch hier, in ihrem Mailuu-Suu liegt isoliert und abseits der großen ganz eigenen Dialekt, von ihrem Leben in Kirgisis- Verbindungsstraße. 1946 wurde der Ort gegründet, tan und ihrer Hoffnung, mit dem „Luftschiff“ in die in den Bergen gab es reiche Uranvorkommen. Die Heimat ihrer Vorfahren zurückzukehren.“

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Verwaltung von Ausbildungsdarlehen 1996 BAföG-Bearbeitung in Nürnberg

„Am 1. September 1996 begann ein neuer beruf- schaftliche Kontakte zu den Kölner Kolleginnen licher Abschnitt in meinem Leben. Aufgrund des und Kollegen. Personalabbaus beim damaligen Bundesamt für die Anerkennung ausländischer Flüchtlinge (BAFl) Rundum auf das neue Berufsleben vorbereitet, erhielt ich die Gelegenheit, in der BAföG-Abteilung nahmen wir am 15. November 1996, zwar noch des BVA eingesetzt zu werden. Nach zwei Wochen etwas unsicher aber guter Dinge, in der neu ge- zog ich mit zwölf Kolleginnen und Kollegen als ers- gründeten Außenstelle des BVA in Nürnberg unse- te Gruppe zur Einarbeitung nach Köln. re Arbeit auf. Zur Betreuung vor Ort standen uns anfangs noch zwei Kollegen aus Köln zur Verfü- Das BVA hatte ein umfang­reiches Schulungs­ gung. Als das BVA am 1. Dezember 1997 das Aus­ konzept entwickelt, durch das wir an Kölner Ar- siedleraufnahmeverfahren in Nürnberg wegen des beitsplätzen rasch und praxisorientiert­ an die Rück­gangs der Aussiedlerzahlen und an anderen neue Fachaufgabe herangeführt wurden. Neben Standorten konzentrierte, bot die BAföG-Bearbei- der intensiven und anstrengenden Ausbildung tung für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine entstanden ein starkes Wir-Gefühl sowie freund- Alternative. Außenstelle Nürnberg Dabei war es nun an uns, den ehemaligen BAFI-Be- schäftigten, die neu dazu gekommenen Kollegin- nen und Kollegen nach einer zweiwöchigen Schu- lung in Köln am Arbeits­platz in die neue Aufgabe einzuarbeiten.“

Christa Brendel, BVA

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124 Rückblick und Ausblick

Verwaltung von Ausbildungsdarlehen Erste Hotline eingerichtet!

Seit 1996 hat das BVA eine zentrale Hotline- Die zunächst gefundene Lösung mit vier Ar- Nummer für BAföG-Darlehensnehmerinnen beitsplätzen, an denen Mitarbeiterinnen und und -nehmer. Sie lautet: Mitarbeiter im Schichtdienst eingesetzt waren, erwies sich auf Dauer als nicht praktikabel. Ei- 022899 358-4500. nerseits reichten sie nicht aus, um dem telefoni- schen Auskunftsbedarf zu entsprechen. Ande- Die Hotline wurde eingerichtet, da ab Mitte der rerseits war die Belastung für die eingesetzten 90er-Jahre die Zahl der Darlehensnehmerinnen Beschäftigten in der Hotline unzumutbar hoch. und -nehmer stetig anstieg und gleichzeitig immer mehr Menschen vorrangig über Telefon Daher wurde die Hotline auf rund 40 Anschlüs- und Handy kommunizierten. Die Telefone im se erweitert. Die Hotline-Anrufe werden seit- BVA standen kaum noch still. Um in dieser Situ- dem an allen drei Standorten (Köln, Friedland ation möglichst vielen Anruferinnen und Nürnberg) von Montag bis und Anrufern eine professionelle Freitag täglich von 8:00 Uhr Auskunft und gleichzeitig eine bis 16:30 Uhr nun neben durchgängige Sachbearbeitung der normalen Sachbear- gewährleisten zu können, ent- beitung entgegengenom- wickelte der BAföG-Fachbereich men. sehr schnell ein Konzept für eine eigene Hotline und setzte es kurzfristig um. Hierdurch wurde die Erreichbarkeit des Fachbereichs deutlich erhöht und die Kundenzufriedenheit gesteigert.

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Dienstleistungszentrum 1996 Modernes Personalmanagement durch EPOS

EPOS ist das auf die behördenspezifischen Ar- wicklung gleichförmiger Prozesse unterstützt beitsabläufe der zentralen Arbeitsbereiche werden. Berechnungsfunktionen unterstützten einer Bundesbehörde ausgerichtete „Elektro- erstmalig bei der Berechnung von Urlaubsan- nische Personal-, Organisations- und Stellen- sprüchen und Fristen. management-System“. 1996 wurde EPOS nach zweijähriger Testphase im Bundesministerium Im Jahr 2003 wurde die EPOS-Anwendung auf des Innern an das BVA mit der Aufgabe über- eine neue, weborientierte Basis überführt. Ne- tragen, es zu einem für alle Behörden des Ge- ben der Umsetzung von objektorientierten schäftsbereichs nutzbaren System weiterzuent- Datenstrukturen wurden auch fachliche Erwei­ wickeln. Noch im gleichen Jahr lieferte das BVA terungen vorgenommen. So wurden zum Bei- eine gebrauchstaugliche EPOS-Entwicklung. spiel Informationsstrukturen für die Bereiche der Fortbildung, Personalgewinnung und des Die Weiterentwicklung wurde „aus der Praxis inneren Dienstes integriert. Im Rahmen der für die Praxis“ betrieben. Dadurch entstand stetigen Weiterentwicklung werden rechtliche erstmalig ein System, das als gemeinsame Da- Veränderungen unter Berücksichtigung des tenbasis für alle zentralen Arbeitsbereiche ei- Datenschutzes zeitnah aufgegriffen und umge- ner Behörde verfügbar war. Suchfunktionen, setzt. Die wirtschaftliche Entwicklungsstrate- Standardauswertungen und Datenexport- gie nach dem Einer-für-Alle-Prinzip, die indivi- funktionen ermöglichten es, strategische Ent- duelle Konfigurierbarkeit, Erweiterbarkeit und scheidungsprozesse durch die Bereitstellung Flexibilität bildeten bei mehr als 100 Behörden tagesaktuellen Datenmaterials optimal zu auf der Bundes-, Landes- und Kommunalebene unterstützen. Die operativen Arbeitsbereiche die entscheidende Grundlage für den Einsatz konnten durch Standardschreiben bei der Ab- von EPOS 2.0.

Die Entwicklungsstrategie sieht die Einbindung von EPOS 2.0 in ein zentrales Berichtswesen vor, Objektorientierte Datenstrukturen das über eine Portallösung die Möglichkeit er- kapseln Datenobjekte zusammen mit zugehörigen Methoden: öffnet, strategisch relevante Berichte tagesaktu- ell abrufen zu können. Durch die Nutzung von Zugriff auf Objekte nur mit dafür Web-Frontend-Technologien und Workflows definierten Methoden. sollen standardisierte Arbeitsprozesse erreicht Datenstrukturen mit definiertem werden, die eine einheitliche, harmonisierte „Verhalten“. und benutzerfreundliche Verfahrenspraxis und Beispiel: “Hydrant“ müsste sich auto- ein prozessorientiertes Arbeiten ermöglichen. matisch löschen, wenn die letzte zu ihm Weitere Entwicklungspotenziale liegen in der führende Wasserleitung entfernt wird. Umsetzung und Integration der elektronischen Personalakte.

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126 Rückblick und Ausblick

Moderne Steuerungsinstrumente Qualitätsmanagement im BVA – Aufgabe mit Tradition

In einem Arbeitskreis der Arbeitsgemeinschaft Qualitätsmanagement (QM) ist heute im BVA wirtschaftliche Verwaltung entwickelte das eine Steuerungsaufgabe mit dem Ziel der Ver- BVA Mitte der 90er-Jahre ein Modell zum The- besserung von Leistungen und Prozessen. ma „Qualitätsmanagement in der öffent­lichen Verwaltung“. Das Modell orientierte sich an der Die Steuerung erfolgt konkret über Ziele und Vorstellung des Total-Quality-Manage­ments. Kennzahlen, die von allen Abteilungen auf der Basis des Behördenleitbildes und der daraus Zielsetzung war die Einrichtung eines Qualitäts­­­ abgeleiteten strategischen Vorgaben in einem management­ s, das den Behörden die Möglich- wechselseitigen Abstimmungsprozess durch keit bietet, sich durch eine ständige Selbstkon­ das Schließen von Zielvereinbarungen gebildet trolle zu einer wandlungsfähigen und lernenden werden. Zielvereinbarungen werden unter Be- Organisation zu entwickeln. Die Umsetzung achtung der Ressourcen realistisch und erreich- dieses Ansatzes wurde ab 1996 als Pilotprojekt bar, aber auch anspruchsvoll geschlossen. Nur in der BAföG-Aufgabe gestartet. Hier wurde zu- bei anspruchsvollen Zielen kann es zu verbes- nächst von Beschäftigten aller Hierarchieebe- serten Ergebnissen im Sinne einer Optimierung nen in einem Workshop ein Qualitätsleitbild des Handelns kommen. erarbeitet. Schon durch dieses integrative Ver- fahren wurde ein Kulturwandel eingeleitet, in Erfolg wird demnach nicht nur an der Menge dessen Verlauf sich eine Bereitschaft zu ständi- der geleisteten Arbeit gemessen und be- ger Veränderung entwickelte. wertet, sondern an der Erreichung der vereinbarten Ziele. Die Ziel- Diese Bereitschaft ist Grundlage für den dort vereinbarungen sind somit entwickelten Regelkreis des Qualitätsmanage- die Grundlage für die Er- ments im BVA: stellung der Produkte des BVA. Definition der Qualitätsziele,

Organisationsentwicklung (Einrichtung von Strukturen und Prozesse),

Herstellung der Produkte (Realisierung der Qualitätsziele),

Personalentwicklung (Vorbereitung des Per- sonals auf die Qualitätsanforderungen durch Fort- und Weiterbildungskonzepte in den je- weiligen Themengebieten, Workshops zur Prozessoptimierung),

Qualitäts-Controlling und - Steuerung.

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Organisationsberatung 1997 Organisationsberatung – Aus der Verwaltung für die Verwaltung

Im Jahr 1997 wurde im BVA ein Beratungsmodell Einführung neuer Steuerungsinstrumente, umgesetzt, das andere Behörden bei der Durch- führung von Organisationsprojekten unter- Coaching zu Methoden und vielfältigen Ein- stützt. Nach dem Prinzip „Aus der Verwaltung zelfragen, – für die Verwaltung“ war dieses Beratungs- modell zunächst als Lösung ausschließlich für tarifgerechte Bewertung von Arbeitsplät- den Geschäftsbereich des Bundesministeriums zen. des Innern gedacht. Ein Leitgedanke des Mo- dells war: Eine Behörde kennt die Rahmenbe­ In einem partnerschaftlichen Selbstverständ- dingungen und Einflussfaktoren, unter denen nis begleitet das BVA als neutraler Dienstleister eine andere Behörde handelt und kann daher Behörden und Institutionen auf ihrem Weg der praxisnäher beraten als eine Unternehmensbe- Veränderung und Modernisierung. Die Stärken ratung aus der Wirtschaft. des BVA sind fundierte Kenntnisse der Erfolgs- faktoren einer effektiv und effizient arbeiten- Die umfassende und neutrale Beratung ist auf den Verwaltung. Die Bündelung von Fachwis- die Etablierung nachhaltiger und tragfähiger sen und Praxiserfahrungen aus einer Vielzahl Lösungen bei den Partnerbehörden ausgerich- von durchgeführten Projekten stellt eine pro- tet und breit gefächert: fessionelle Durchführung und die Entwicklung passgenau auf die spezifischen Anforderungen Aufgabenkritik, der Partnerinstitution zugeschnittener Lösun- Die Organisationsbe- gen sicher. raterinnen und Orga- nisationsberater des prozessorientierte Organisation (Geschäfts- BVA kommen selten prozessanalyse, -optimierung, Struktur), Schnell wurde die Organisationsberatung des zusammen. Meist ar- beiten sie mit mobilen BVA zu einem Erfolgsmodell und wesentlicher Büros in den Häusern Personalbedarfsermittlung, Bestandteil der Verwaltungsmodernisierung der zu beratenden Institutionen.

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128 Rückblick und Ausblick

des Bundes. Das BVA konnte seine Rolle als ver- das Projekt und damit durch einen Know-how- waltungsinterner Dienstleister weiter ausbau- Transfer gewährleistet. Dies sichert auch die en. Fortschreibungsfähigkeit der Ergebnisse.

Von der Fach- und Methodenkompetenz des Die Beratung zu Organisationsfragen wird ab- BVA und seiner langjährigen Erfahrung in der gerundet durch die Unterstützungsleistung im Verwaltungsorganisation profitieren seither Bereich der Arbeitsplatzbewertung und Ein- zahlreiche öffentliche Institutionen. So hat das gruppierung von Tarifbeschäftigten. Hier hat BVA inzwischen Beratungsprojekte bei einem das BVA nicht nur umfangreiche Erfahrungen Großteil der Geschäftsbereiche der Bundes- in der Bewertung von typischen Verwaltungs- ministerien und bei verschiedenen Landes­ tätigkeiten, sondern auch unterschiedlichster ministerien unterstützt. Arbeitsplätze wie Restauratoren, Fotografen, Kastellane, Museumspädagogen, Apotheker, Die ständige Überprüfung der vorhandenen Ärzte, Techniker, Handwerker, Bibliothekare Auf­gaben und der Aufgabenwahrnehmung ist und Archivare. Selbst Gondolieri gehören zur ein zentraler Punkt der Verwaltungsmoderni- Bewertungspraxis des BVA. sierung. Mit der Aufgabenkritik wird auf Basis der gesetz­lichen Vorgaben und strategischen Das BVA erbringt seine Beratungsleistungen Ziele der Behörden überprüft und festgelegt, weitgehend vor Ort bei den Partnerinstitutio- welche Auf­gaben künftig in welcher Art und nen. Die Beratungsteams haben auch außerhalb Weise wahrgenommen werden sollen. Zugriff auf die BVA-IT-Infrastruktur. Sie nutzen erforderliche Anwendungssysteme und greifen Sind darüber hinaus die Geschäftsprozesse einer auf das bereichsinterne Wissensmanagement Institution identifiziert und dokumentiert, bie- zu. ten sich viele Möglichkeiten zur Analyse, Evalu- ierung und Optimierung. Die BVA-Beraterinnen Weiterhin hat das BVA in diesem Aufgabenbe- und Berater ermitteln nach den anerkannten reich eine flexible Arbeitsplatznutzung im Sinne Methoden des Handbuchs für Organisationsun- eines „Desksharing“ etabliert: Die Be­raterinnen tersuchungen und Per­sonal­bedarfs­ermittlung und Berater verfügen dabei nicht mehr über ei- den angemessenen Per­sonal­bedarf. Dieses Vor- nen „eigenen“ Arbeitsplatz, sondern teilen die gehen wird auch vom Bundesrechnungshof zur Verfügung stehenden Arbeitsplätze mit den anerkannt. Das BVA unter­stützt auch bei der Kolleginnen und Kollegen. Durchführung und Weiter­entwicklung ver- schiedener Managementaufgaben.­

Die Nachhaltigkeit der Untersuchungs­ergeb­ nisse wird durch die regelmäßige Einbindung von Beschäftigten aus der Partnerinstitution in

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Dienstleistungszentrum 1997 Erste Zentralisierung von Querschnittsaufgaben

„Verwaltungsaufgaben des Bundes können ben wirtschaftlicher und effizienter erledigt dem BVA zur Erledigung in eigener Zuständig- werden können. Diese Überzeugung hat sich keit zugewiesen werden.“ So steht es schon im durchgesetzt und die Aufgabenwahrnehmung Gründungsgesetz des BVA. im Dienstleistungsbereich hat sich in der Folge sehr dynamisch entwickelt.

Das Dienstleistungsportfolio beinhaltet Heute ist das BVA bereits für über 100 Ein­ inzwischen die Aufgabenbereiche richtungen des Bundes, darunter mehrere Mi- nisterien, Verfassungsorgane, Behörden, Stif- • Beihilfebearbeitung tungen und Zuwendungsempfänger tätig. • Besoldung • Entgelt Neben den klassischen Dienstleistungen bietet • Kindergeld das BVA auch den Service des JobTickets für ver- • Reisevorbereitung schiedene Verkehrsverbünde an sowie die Nut- • Reisekosten zung des zu besonderen Konditionen angebote- • Trennungsgeldabrechnung nen Postaustauschs und Paketversands. • Umzugskostenabrechnung • Travel-Management-System Kurze Bearbeitungszeiten, hohe Professionali- tät und Qualität zeichnen die Arbeit aus.

In Fortführung dieser Gründungsidee wurden Das BVA arbeitet kundenorientiert und richtet 1997 mit der Über­nahme der Beihilfe-, Tren­ seine Dienstleistungen bedarfsgerecht auf die nungsgeld­ - und Umzugskosten­ ­bearbeitung Wünsche der Behörden aus. Dabei ist das BVA für das Bundesministerium­ des Innern erstmals betriebswirtschaftlich ausgerichtet. Ständige Querschnittsaufgaben im BVA zentralisiert. Qualitätskontrollen und ein umfassendes Con- Zum 1. Januar 1998 wurde dann die Bezügebear- trollingsystem sichern und optimieren die Auf- beitung inklusive Kindergeld des BMI übertra- gabenwahrnehmung. gen und der Name „Dienstleistungszentrum“ als Markenzeichen etabliert. Wegen dieser Erfolge war das Dienstleistungs­ zentrum auch der Wegbereiter für das weiter- Damit wurde eine Organi­sations­einheit ge- gehende Angebot von Shared-Services, wie sie schaffen, der Bundesinstitutionen­ ihre Quer­ derzeit vom Projekt der Bundesregierung zum schnittsaufgaben­ über­tragen können. Dahinter Auf- und Ausbau von Dienstleistungszentren stand die Überzeugung, dass durch die zentra- forciert werden. Dabei werden nicht komplette lisierte Wahrnehmung von Querschnittsauf- Aufgaben übertragen, sondern administrative gaben eine qualitätssteigernde Konzentration Unterstützungsarbeiten angeboten. auf Kernaufgaben bei den Kunden möglich wird und zugleich auch durch Skaleneffekte und Spezialisierung die Querschnittsaufga-

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130 Rückblick und Ausblick

Dienstleistungen Neue Wege in der „internen Kontrolle“ – Prüfung als Dienstleistung

„Vertrauen ist gut – Kontrolle ist besser“, diesem interne Prüftätigkeiten, nun auch bei Einrich- bekannten Sprichwort folgten schon die Mütter tungen der unmittelbaren und mittelbaren und Väter des Grundgesetzes und bestimmten Bundesverwaltung. Die Vorprüfstellen waren ein unabhängiges Organ zur Prüfung der Haus- organisatorisch in die Bundesministerien ein- halts- und Wirtschaftsführung des Bundes – den gebunden, unterlagen aber den fachlichen Bundesrechnungshof. Weisungen des Bundesrechnungshofs und prüften für diesen „vor“. „Finanzgebaren“ und „Verwaltungshandeln“ Um trotz Auflösung der prüft jedoch nicht nur der Bundesrechnungs- Vorprüfstellen weiterhin Beratung: Schwerpunkt neben der hof. Unterschiedliche Vorschriften verlangen eine ausreichende ver- Prüfung darüber hinaus für verschiedene Bereiche staat- waltungsinterne Kont- lichen Handelns auch eine Kontrolle durch ver- rolle zu gewährleisten, Neben die Prüftätigkeit ist in allen waltungsinterne Prüfeinrichtungen. Im BVA wurde in Bundesbehör- Bereichen als zweiter Schwerpunkt die Beratung getreten. Während existiert seit 1997 ein Arbeitsbereich, der solche den die Einrichtung von und nach der Prüfung besprechen Prüfungen als Dienstleistung für mehrere Bun- Internen Revisionen vo- die Prüfteams mit den Vertretern desbehörden durchführt. rangetrieben. der geprüften Organisation, wie problematische Konstellationen ver- Prüfung und Beratungen Dabei übernahm das ändert werden können. Dazu führen BVA die besondere Auf- die Teams Materialien (zum Beispiel Aufgabe des Arbeitsbereichs ist es, durch Prü- gabe, Innenrevisions- Muster-Vergabevermerke, wichtige fung von Zuwendungsempfängern dem Miss- prüfungen für andere Vorschriften und andere Dokumente) brauch bei der Verwendung von Zuwendungs- Behörden als Dienstleis- in elektronischer Form mit, die sie so mitteln vorzubeugen. Deswegen stellt diese tung durchzuführen. den Organisationen unkompliziert Einheit bis heute bei jährlich rund 20 Zuwen- Momentan ist das BVA und zur sofortigen Verwendung zur dungsempfängern fest, ob deren ordnungsge- für vier Auftragsbehör- Verfügung stellen können. So tragen sie gleichzeitig zur Verwaltungsopti- mäße Geschäftsführung gesichert erscheint. den regelmäßig tätig, mierung bei. Dies ist die Grundvoraussetzung dafür, dass überwiegend aus dem der Staat eine bestimmte Einrichtung mit Steu- Geschäftsbereich BMI. ergeldern fördern kann. Die Prüfteams prüfen dafür vor Ort bei Olympischen Sportverbänden, Auch die Finanzkontrolle nach Paragraph 109 Olympiastützpunkten, Landesmuseen, Welt- Absatz 2 der Bundeshaushaltsordnung wurde kulturerben, Festspielen und anderen Einrich- dem BVA für heute zwölf juristische Personen tungen. des öffentlichen Rechts übertragen, darunter für die Deutsche Nationalbibliothek, die Aka- Innenrevision und Finanzkontrolle demie der Künste, das Haus der Geschichte und das Jüdische Museum Berlin. 1998 übernahm dieser Arbeitsbereich mit Auf- lösung der so genannten Vorprüfstellen weitere

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Dienstleistungszentrum 1998 Beihilfe – Seit mehr als einem Jahrzehnt Erfolgsgarant im Dienstleistungszentrum des BVA

1998 wird die Beihilfebearbeitung im neu einge- Für die Beihilfe folgten schnell bis zum 9. Feb- richteten Dienstleistungszentrum des BVA ge- ruar 1998 der überwiegende Teil der übrigen bündelt. Am Anfang dieser Entwicklung stand BMI-Geschäftsbereichsbehörden mit Ausnah- die Forderung des Bundesrechnungshofs (BRH), me der Bundespolizei und des Bundesamtes für die große Zahl der Beihilfe­stellen zu reduzieren Verfassungsschutz. Seit 1999 wird die Bearbei- und zentrale Beihilfestellen in der Bundesver- tung auch ressortübergreifend angeboten und waltung einzurichten. Diese Forderung war wächst seitdem Jahr für Jahr kontinuierlich. Zu deckungsgleich mit dem Aktionsprogramm der den inzwischen 62 Kunden zählen Bundesbe- Bundesregierung zur weiteren Steigerung der hörden, institutionell geförderte Zuwendungs- Effektivität und Wirtschaftlichkeit in der Bun- empfänger und juristische Personen des öffent- desverwaltung („Schlanker Staat“). lichen Rechts auf Bundesebene.

Das BVA als zentraler Dienstleister der Bundes­ Effizienzgewinne regierung stellte sich dieser Heraus­forderung und entwickelte ein attraktives Dienst­leistungs­ kontinuierlicher Zuwachs an Erfahrung und angebot für den Bereich Beihilfe. Das BMI star- Kompetenz als zentrale Beihilfestelle des tete bereits zum 1. Oktober 1997 mit der Übertra- Bundes, gung der Beihilfebearbeitung. Zweck war der Empfehlung des BRH zu folgen und gleichzeitig Entlastung der betreuten Institutionen von das Ministerium von nicht ministeriellen Aufga- diesem Aufgabenfeld, ben im Hinblick auf den Umzug von Bonn nach Berlin zu entlasten. Damit war der Startschuss Effizienzsteigerung und damit Einsparung gefallen, die gesamten Personal- und Personal- von Steuermitteln, nebenkosten Dienstleistungszentrum des BVA zum 1. Februar 1998 zu bündeln. herausragend: die Senkung der Personalkos- ten pro Beihilfebescheid von 46 Prozent seit Entwicklung in der Beihilfe 2001,

100 % — 70.000 zufriedene Kunden durch umfassenden — 60.000 80 % Service, wie — 50.000

60 % — 40.000 • kompetente Beratung durch persönliche

— 30.000 Ansprechpartnerinnen und Ansprechpart- 40 % ner, — 20.000 20 % — 10.000 • sehr schnelle Bearbeitung in durchschnitt- 0 % — 0 lich weniger als fünf Arbeitstagen. 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

Entwicklung Personalkosten Entwicklung Bescheidzahlen

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132 Rückblick und Ausblick

Internationale Zusammenarbeit TRANSFORM-Programm

Das TRANSFORM-Programm unterstützte Staaten Mittel- und Osteuropas in ihren Be- mühungen, markt­wirtschaftliche Strukturen Die Geschichte des TRANSFORM- Programms einzuführen und rechtliche und politische Sta- bilität zu erreichen. In diesem Sinne sollte das Bereits zehn Jahre zuvor, 1988, wurde der Programm den Kreislauf der Weltwirtschaft un- Reformprozess von Seiten der Bundesre­ terstützen. Hierzu gehörte auch die Hilfe beim gierung in der damaligen Sowjetunion, seit Aufbau neuer Verwaltungsstrukturen. 1990 in Polen und Ungarn und nachfolgend auch in den übrigen Mittel-Ost-Europäischen Ländern (MOE) unterstützt. 1992 wurde in Im Jahre 1998 wurden dem BVA durch das BMI diesem Rahmen durch das Bundeskabinett 2,1 Millionen Mark für das TRANSFORM-Pro- ein Beratungskonzept zur Hilfe beim Aufbau gramm zu­ge­wiesen. Davon konnten rund 30 von Demokratie und sozialer Marktwirt- Projekte, die ihrerseits in der Regel aus mehre- schaft in den Staaten Mittel- und Osteuropas ren Maßnahmen bestanden, gefördert werden. sowie der Gemeinschaft unabhängiger Staat­en erarbeitet und damit das TRANS­ Zu den Maßnahmen zählten unter anderem FORM-Programm quasi ins Leben gerufen. Seminare, Praktika in Deutschland,­ Stipendi- Das BMI wirkt seit 1992 im Reformprozess der en und die Erstellung von Lehr­materialien. Die Verwaltung am TRANSFORM-Programm der Vorschläge gingen grundsätzlich von den Insti- Bundesregierung mit. Der deutsche Anteil tutionen der Partnerländer aus und haben sich an der Hilfe wurde bereits bis Ende 1994 mit an den Schwerpunkten der länderspezifischen 45,5 Milliarden Mark für die MOE-Länder Beratungsprogramme orientiert. Sie wurden und 100 Milliarden Mark für die Länder der mit den jeweiligen Partner­regierungen jährlich GUS auf zwei Drittel der gesamten Hilfe der abgestimmt. Im Rahmen seiner Arbeit führte großen Industrieländer an diesem Reform- das BVA verschiedene Reisen in die Partner- prozess beziffert. Das Beratungskonzept schaftsländer durch, um mit den Institutionen TRANSFORM bezieht sich auf die Russische vor Ort die Ergebnisse der Beratungshilfe und Förderation, die Ukraine, Weissrußland, Polen, Ungarn, Estland, Lettland, Litauen, die weitere notwendige Unterstützung zu be- die Tschechische Republik, die Slowakische sprechen. Republik und Bulgarien. Aufgrund der ange- spannten Haushaltslage standen seit 1996 Das TRANSFORM-Programm war im Ergebnis weit weniger Mittel zur Verfügung. sehr erfolgreich und die Partnerschaftsländer waren an einer Fortsetzung des Programms sehr interessiert. Das Programm wurde im Laufe des Jahres 1999 an das Bundesministerium für wirt- schaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung übergeben. Die Arbeit des BVA endete damit.

1955 1956 1957 1958 1959 1960 1961 1962 1963 1964 1965 1966 1967 1968 1969 1970 1971 1972 1973 1974 1975 1976 1977 1978 1979 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 1998 133 50 Jahre Bundesverwaltungsamt Der zentrale Dienstleister des Bundes

Dienstleistungszentrum 1998 Bezügebearbeitung

Seit 1998 bietet das BVA auch die Betreuung in TVöD oder ab 2008 die besoldungsrechtlichen Personalkostenangelegenheiten an. Anpassungen an das Dienstrechtsneuordnungs- gesetz. Der Aufgabenbereich umfasst sämtliche Ar- beitsschritte zur Zahlbarmachung der Bezüge­ Im Sinne des Shared-Service-Prinzips war es von beträge, zur Entrichtung der notwendigen Ab- Beginn an Zielsetzung, eine möglichst effiziente gaben und Steuern sowie die rechtliche Klärung und schnelle Bearbeitung aller Bezügevorgän- in Streitfällen zu Bezügeansprüchen. Einge- ge bei Sicherung eines hohen Qualitätstandards schlossen ist der Aufgabenbereich der Familien- zu erhalten und fortlaufend zu verbessern. Be- kasse, das heißt die abschließende Bewilligung sonderes Augenmerk galt der Kundenzufrie- des Kindergeldes einschließlich aller hierzu not- denheit, um eine bestmögliche Information wendigen Ermittlungen. und Beratung der Beschäftigten, aber auch der personalbetreuenden Stellen in den Behörden Das Aufgabenspektrum hat sich hierbei kons- abzusichern. tant fortentwickelt; so kamen auch Aufgaben im Bereich des Versorgungsfonds oder aktuell Insoweit war die Personalkostenbetreuung im anstehend die Datenübermittlungen zum elek- BVA bereits im Jahr 2000 in der Pilotphase der tronischen Entgeltnachweis hinzu. Im Verlauf Online-Nutzung des Bezüge-Berechnungspro- der bisherigen Betreuungstätigkeit mussten gramms KIDICAP beteiligt. Dies ermöglichte vielfach auch größere gesetzliche Änderungen zum frühestmöglichen Zeitpunkt tagesaktuelle umgesetzt werden, so beispielsweise ab Ok­tober Zugriffe auf die individuellen Berechnungsda- 2005 die Umstellung auf das neue Tarifwerk ten und somit eine umfassende und effiziente Beantwortung der Anfragen von Beschäf- tigten. Konstant wurden die Informati- Entwicklung Zahlfälle (Jahresdurchschnittswerte) onsmöglichkeiten für die Beschäftigten 60.000 erweitert. So wurde im Jahr 2005 eine Homepage des Dienstleistungszentrums 50.000 im Internet eingerichtet, auf der unter an- 40.000 derem ein Bezügerechner eingestellt ist.

30.000 Letztendlich auch aufgrund der hohen 20.000 Kundenzufriedenheit konnte in gut zehn Jahren seit Aufnahme des Dienst­ 10.000 leistungsangebotes der Kundenkreis­

0 stetig erweitert werden. Von anfänglich lediglich vier Behörden – einschließlich 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 des eigenen Hauses – mit rund 5.000 zu Zahlfälle Besoldung Zahlfälle Tarif betreuenden Beschäftigten ist das Betreu-

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ungsvolumen auf rund 72.000 Beschäftigte in 39 Behörden und Institutionen angewachsen. Die Familienkasse bearbeitet derzeit die Kinder- geldangelegenheiten von über 25.000 Kinder- geldberechtigten.

Betreut werden die Personalkostenangelegen­ ­ heiten und die Kindergeldzahlungen der Be- schäftigten des Bundesministeriums­ des Innern und aller Behörden des Geschäftsbereiches, mehrerer weiterer Bundesministerien und Be- hörden aus deren Geschäfts­bereich.

Die an Personalstärke größte Betreuungs­ übernahme erfolgte im Zeitraum Beginn 2008

bis Frühjahr 2009 mit der Übernahme der Ankunft der ersten Personal­kostenbearbeitung für die Bundes­ Auch zukünftig muss eine fortlaufende Akten der BPol - polizei. Hierdurch kamen im Betreuungs­ Effizienz­­steigerung bei Sicherung des hohen Herr Hübenthal (AL VII) volumen rund 41.000 Beschäftigte hinzu. Bearbeitungsstandards Zielsetzungen der Per- sonalkostenbetreuung sein. Sobald die techni- Der Zuwachs im Bearbeitungsvolumen erfor- schen und rechtlichen Rahmenbedingungen derte fortlaufend organisatorische und struk- dies ermöglichen wird hierbei eine zunehmend turelle Anpassungen und einen erheblichen papierlose Bearbeitung der Bezügevorgänge Personalaufwuchs in diesem Dienst­leistungs­ angestrebt. bereich. Aus ursprünglich einer Organisations- einheit mit anfänglich etwa 25 Beschäftigten hat sich eine Referatsgruppe mit sechs Refera- ten (an den Standorten Köln, Bonn und Berlin) entwickelt.

Zur Effizienzsteigerung wurden hierbei im Jahr 2008 die Bearbeitungsanteile der Familienkasse sowie die Berechnung und Zahlbarmachung der unständigen Bezügeanteile in eigenständi- Viele Bezügeempfän- gerinnen und Bezüge- ge Organisationseinheiten ausgegliedert. empfänger bedankten sich persönlich beim BVA für die gute Arbeit – manchmal auch mit einer Urlaubskarte.

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Dienstleistungszentrum 1999 BVA modernisiert Dienstreisewesen des Bundes

Seit fast 22 Jahren nimmt die Außenstelle Hamm Auch organisatorisch hat sich das BVA an die Er- wesentliche Aufgaben im Gesamtaufgaben- fordernisse angepasst, die eine Neuausrichtung portfolio des BVA wahr. Seit 1999 ist sie der zent- des Dienstreisewesens des Bundes bedingen. rale Dienstleister des Bundes im Travel Manage- Alle Modulbereiche des Travel Management ment. Systems (TMS) werden von speziell geschulten, erfahrenen Certified Travelmanagern geleitet. Zunächst übernahm die Außenstelle Hamm die Abwicklung des Bonn-Berlin Umzuges für die Mit deren Erfahrung gelingt es dem BVA, Bediensteten zahlreicher Ressorts. Es folgte der marktspezifische Trends zu identifizieren und systematische Aufbau eines Kundenstammes daraus zum Nutzen seiner Kunden und des TMS von derzeit 63 Institutionen im Bereich der Ab- des Bundes strategische Konsequenzen abzu- rechnung und 27 Institutionen im Bereich Rei- leiten. Dadurch kann das BVA ein sowohl an sevorbereitung. die Möglichkeiten des Marktes wie auch an den Kundenwünschen ausgerichtetes Produkt und Dienstleistungsportfolio anbieten.

Die Serviceleistungen des BVA umfassen auch Schulungen und Workshops für Reisestellen- mitarbeiter und Multiplikatoren sowie die Übernahme einzelner oder aller Reisedienst- leistungen. Dabei übernimmt das BVA neben den operativen Tätigkeiten wie Reiseplanung, kostenoptimierte Reisemittelbuchung und Ab- rechnungsaufgaben im Bereich Reisekosten, Trennungsgeld und Umzug auf Wunsch auch die professionelle Begleitung der Implementie- rung der für einen Einsatz vorgesehenen TMS- Module (siehe Kasten).

Die kontinuierliche Pflege der Kundenbezie- Durch das einmalige, umfassende, Dienst­ hungen, ein regelmäßiger Dialog über Opti­ leistungs­portfolio der Außenstelle Hamm hebt mierungspotenzial in der Zusammenarbeit und sich das BVA deutlich positiv vom Kreis der üb- die jährlich neue Definition von Handlungsfel- rigen Dienstleistungszentren mit ähnlicher dern, welche das BVA an die aus dem Kunden- Ausrichtung im Bundesbereich ab. Das BVA ist dialog gewonnenen Erkenntnissen ausrichtet, die einzige Behörde, die für alle mit Dienstrei- bilden die Grundlage für die erfolgreiche Arbeit sen zusammenhängenden Themenbereiche des BVA. Produkte, Lösungen und Dienstleistungen aus einer Hand anbieten kann.

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Gut ausgebildete, hochmotivierte und in ihrer onen Euro aus, was etwa 17 Prozent entspricht. Arbeit am Kundenwohl ausgerichtete Mitar- Bei den Prozesskosten wurde im Jahr 2009 sogar beiterinnen und Mitarbeiter stellen sicher, dass eine Einsparung von rund 48 Prozent erzielt. die Erwartungen der Kunden erfüllt und zum Teil auch übertroffen werden. Um dies auch für Mit dem bisher Erreich-

die Zukunft sicherzustellen, und auch in Zu- ten gibt sich das BVA je- kunft durch große Kundennähe zu überzeugen, doch nicht zufrieden. Die Die TMS-Module macht das BVA weiterhin die Bewertung seiner derzeitige Prozessland- des BVA Leistungen durch seine Kunden zum Maßstab schaft bietet ausreichend Onlinebuchungstoole zur kosten- dafür, wie erfolgreich es als Dienstleister agiert. Chancen zu weiterer Op- und prozessoptimierten Buchung Daher werden die Dienstleistungen auch künf- timierung, die das BVA von Reise­mitteln: tig durch regelmäßige Kundenbefragungen auch konsequent durch Bahn-Internet-Booking-Engine evaluiert. seine Mitarbeit im Rah- (BIBE), men des Regierungspro- Online-Booking-Engine (OBE), Als Mitglied des Ressortarbeitskreises des Travel gramms „Zukunftsorien- Managements des Bundes und der Geschäfts- tierte Verwaltung durch Hotelonlinebuchungsportal stelle Travel Management des Bundes nimmt das Innovation nutzt“. (HRS), BVA an maßgeblicher Stelle an vielfältiger und diverse Zugänge zur Onlinebu- entscheidender Weise am Meinungsbildungs- Aufgrund der derzeiti- chung von Mietwagen, prozess in den Ressorts teil. Damit verantwortet gen und sich zukünftig Reisebüroservice, es durch seine Stellungnahmen und Vorschläge offenbar nicht bessern- maßgeblich die strategische Ausrichtung des den Stellensituation in TMS Portal, Travel Managements des Bundes und auch sei- der Bundesverwaltung TMS-Workflow , ne Erfolge mit. und der demografischen TMS-Kreditkarten. Entwicklung stellt vor Zu Zeiten der Übernahme des Aufbaus eines allen Dingen die Iden- Travelmanagements im Jahr 2000 hatte sich tifizierung und Umset- das BVA das ambitionierte Ziel gesetzt, für den zung prozessverschlankender Verfahren für Bundesbereich eine 40-prozentige Einsparung die Zukunft eine Notwendigkeit und zugleich bei den Prozesskosten und eine 15-prozentige eine große Herausforderung dar. Das BVA stellt Einsparung bei den direkten Reisekosten zu er- sich dieser Herausforderung durch mehrere reichen. Damals wurde dies von vielen als völ- ehrgeizige Projekte. Besonders im Rahmen des lig unrealistisch belächelt. Mittlerweile hat das Teilprojekts Reisevorbereitung als Teil des oben BVA dieses Ziel sogar übertroffen: genannten Regierungsprogramms ist das BVA bei der Umsetzung der dort definierten Ent- Für das Jahr 2008 weist der „Jahresbericht Tra- wicklungsmodule in den Bereichen Buchung, velmanagement“ eine Einsparung bei den di- elektronisches Dokumentenmanagement und rekten Reisekosten in Höhe von etwa 36 Milli- Reporting gut gerüstet.

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Dienstleistungszentrum 1999 JobTicket – Fahren ohne Staus

Im Ergebnis des so genannten Hauptstadt­ nes JobTickets im Verkehrsverbund Berlin-Bran- beschlusses des Deutschen Bundestages hat denburg (VBB) und den damit einhergehenden sich Ende der 90er-Jahre im Rahmen des Berlin- Verwaltungstätigkeiten stehen. Zeitgleich wur- Bonn-Umzuges ein großer Teil von Behörden der de dieser Service auch für die Dienststellen des unmittelbaren Bundesverwaltung in Berlin nie- Bundes im Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) dergelassen. Hinzu kamen noch eine Vielzahl eingerichtet. von Anstalten, Körperschaften und Stiftungen des öffentlichen Rechts sowie durch Bundesmit- Neben dem günstigen Bezug der JobTickets für tel institutionell geförderte Einrichtungen. die Beschäftigten sollte damit auch eine Entlas- tung der Umwelt durch Überleitung der Ver- Aufgrund der Infrastrukturbedingungen in Ber- kehrsströme vom Individualverkehr zum öffent- lin – weite Wege, hohes Verkehrsaufkommen, lichen Personennahverkehr erreicht werden. geringer Parkraum – ergab sich das Anliegen, den Behörden und ihren interessierten Beschäf- Aufgrund der mit der S-Bahn Berlin GmbH (VBB) tigten für den Bezug von Fahrkarten im öffent- und der DB Regio GmbH (VRS) geschlossenen lichen Nahverkehr einen komfortablen Service Rahmenvereinbarungen konnten 1999 bereits zu bieten. Dieser sollte die Bedarfsermittlung, 3.244 Tickets an Beschäftigte von insgesamt 36 Bestellung und Verteilung der Fahrkarten bis Behörden ausgegeben werden. Innerhalb von hin zur zentralen finanziellen Abwicklung ein- drei Jahren stieg die Zahl für die Verkehrsver- schließen. Ziel war es, den Verwaltungsaufwand bünde VBB und VRS auf über 21.000 Tickets für zu minimieren. Beschäftigte aus 213 Behörden und sonstigen Einrichtungen. Daneben übernimmt das BVA seit 1999 die Abwicklung des Zahlungsverkehrs für diverse Behörden, die in Bonn eigene JobTi- cket-Verträge mit den Stadtwerken Bonn hatten und haben.

Die überaus positive Resonanz bei den Bundes- bediensteten in den Großräumen Berlin und Köln/Bonn führten zu der Entscheidung, das Das BVA wickelt den Zahlrungsverkehr Angebot auf andere Regionen auszuweiten. für rund 35.000 JobTicket-Nutzer deutschlandweit ab. Heute bestehen Rahmenverträge im gesam- ten Bundesgebiet mit bisher 16 Verkehrsver- bünden, aus denen rund 35.000 JobTickets für Daher wurde das BVA als zentraler Dienstleister Beschäftigte aus über 570 Bundesdienststellen des Bundes durch das BMI am 11. September 1998 und sonstigen Einrichtungen bezogen werden mit der Erledigung aller Aufgaben beauftragt, – eine Erfolgsgeschichte, die auch in den kom- die im Zusammenhang mit der Einführung ei- menden Jahren fortgeschrieben wird!

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138 Rückblick und Ausblick

Dienstleistungszentrum Versanddienstleistungen: Briefe und Pakete – Wir bringen es

Aufgrund des Regierungsumzugs von Bonn Auf Anregung der Bundesministerien und Be- nach Berlin musste 1999 auch der Postaustausch hörden der nachgeordneten Bereiche wurden zwischen den Dienststellen neu organisiert wer- die Versanddienstleistungen 2004 durch einen den. Rahmenvertrag „Paketversand der Bundesbe- hörden“ erweitert. Als zentraler Dienstleister des Bundes koor- diniert das BVA seit 1999 den Postaustausch Da neben den Bundesministerien in Berlin und zwischen dem Vertragspartner und den ange- in Bonn mit größerem Postaufkommen auch schlossenen Behörden. Zudem entwickelt es Behörden mit geringeren Paketmengen die das Postaustauschsystem kontinuierlich weiter. günstigen Tarife nutzen können, haben sich in- 74 Institutionen im Raum Berlin und im Raum zwischen 594 Institutionen aus dem gesamten Köln/Bonn, darunter alle Bundesministerien, Bundesgebiet dem Rahmenvertrag angeschlos- die Bundesorgane, die nachgeordneten Bun- sen. deseinrichtungen sowie die Landesvertretun- gen nehmen an diesem Verfahren teil.

Dabei werden die Dienstleistungen für die Behörden wirtschaftlich und bedarfsgerecht in der erforderlichen Qualität sichergestellt. Durch Einrichtung und Privatisierung der zen- tralen Postaustauschstellen an beiden Standor- ten konnten die Kosten gegenüber 1999 – trotz einer Verdoppelung der Teilnehmerzahl und Einbindung eines zweiten Standortes – um rund 80 Prozent gesenkt werden.

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139 50 Jahre Bundesverwaltungsamt Der zentrale Dienstleister des Bundes

Dienstleistungszentrum 1999 Kosten- und Leistungsrechnung

Das BVA entschloss sich im Jahr 1999, eine Kos- noch rund 1,7 Millionen Euro betrugen, sanken ten- und Leistungsrechnung (KLR) auf Basis der sie im Jahre 2009 auf rund 370.000 Euro. Dieser vom Bundesministerium der Finanzen heraus- Erfolg wurde erreicht, weil die Produkt- und gegebenen Standards zu konzipieren und zu Kostenstellenverantwortlichen aufgrund der erproben. durch die KLR geschaffenen Transparenz zu Steuerungsentscheidungen (welche Mittel für Zum Einsatz kam die Software M1®. Mit ihr welchen Zweck) in der Lage waren. konnte neben der traditionellen Kameralistik, die ausschließlich Einnahmen und Ausgaben im Bundeshaushalt darstellt und so der Darlegung des Geldverbrauchs dient, auch die kaufmänni- sche Doppik abgebildet werden. Die Doppik be- antwortet die Frage, wie hoch hinsichtlich jeder einzelnen Leistung der Ressourcenverbrauch inklusive der nichtzahlungswirksamen Größen ist. Sie bildet damit die Grundlage für eine KLR und damit also für eine Transparenz von – un- technisch formuliert – Aufwand und Ertrag. Erst diese Transparenz ermöglicht fundierte Steue- rungsentscheidungen unter Berücksichtigung des tatsächlichen Ressourcenverbrauchs und des hierauf basierenden Erfolgs. Mit der Entwicklung und Formulierung von Leitbildern für alle Ebenen des BVA und ab 2004 Der Einführungsprozess war verbunden mit ei- mit dem Abschluss von Zielvereinbarungen nem erheblichen Schulungsaufwand für rund zwischen der Behördenleitung und den Abtei- 350 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die lungsleitern sowie zwischen Abteilungs- und verschiedensten Aufgaben aus Haushalt, Buch- Referatsleitern trat dann das bis dahin wenig haltung und Logistik. Die Durchführung gelang beachtete Leistungselement gleichberechtigt Dank erhöhtem Einsatz aller Beteiligten ohne neben die Kostenbetrachtung. Denn wesentli- einschneidende Beeinflussung der Geschäfts- che Elemente der Zielvereinbarungen waren abläufe. und sind Aussagen zu Qualität, Kunden- und Mitarbeiterzufriedenheit. Der behördenweite Einsatz der Software er- möglichte dann ab 2003 erstmals eine durch- Die in den Zielvereinbarungen festgelegten gängige Budgetierung von drei Kostenberei- Ziele und angestrebten Erreichungsgrade wer- chen, nämlich: Geschäftsbedarf, Literatur und den vierteljährlich einer Kontrolle in Form von Reisekosten. Erfolg dieser Budgetierung war Soll-Ist-Vergleichen unterzogen. So berichten die deutliche Senkung der Ausgaben für den die Abteilungsleitungen regelmäßig der Amts- Geschäftsbedarf. Während diese im Jahr 2003 leitung zur Zielerreichung.

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140 Rückblick und Ausblick

Damit ist im BVA ein umfassendes Controlling Derzeit sind neben dem Bundsverwaltungsamt eingerichtet, das Finanz- und Leistungsperspek- auch das Bundesamt für Bevölkerungsschutz tive gleichermaßen betrachtet. und Katastrophenhilfe, die Bundeszentrale für politische Bildung und das Statistische Bundes- amt an dem Projekt beteiligt. Im Laufe des Jah- res 2010 soll noch die Fachhochschule des Bun- des für öffentliche Verwaltung hinzukommen.

Im Rahmen der aus dem Regierungsprogramm „Zukunftsorientiere Verwaltung durch Innova- tion“ hervorgegangenen Projekte zum Auf- und Ausbau von Dienstleistungszentren startete zum 1. Oktober 2009 das „Teilprojekt Rechnungsbe- arbeitung“. Hierbei hält das BVA eine zentrale Buchhaltung für seinen eigenen Bereich sowie für andere Behörden des BMI-Geschäftsberei- ches vor. Auf der Basis standardisierter Prozes- se werden Eingangsrechnungen bearbeitet. Wesentlich ist, dass regelmäßig die Bestätigung der sachlichen und rechnerischen Richtig- keit sowie die haushalts- technische Anordnung der Zahlung als Kernelemente des Zahlungsprozesses bei den auftraggebenden Stellen verbleiben.

Der notwendige Transfer von In- formationen und Belegen zwischen den beteiligten Behörden wird durch eine webbasierte Ver­sion von M1® wesentlich vereinfacht und in manchen Fällen überhaupt erst er- möglicht.

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141 50 Jahre Bundesverwaltungsamt Der zentrale Dienstleister des Bundes

Zuwendungsmanagement 1999 Zuwendungen des Familienministeriums

Am 1. Juli 1999 wurde die verwaltungstech­ ­ se. Nachfolgend einige Beispiele aus der Förder­ nische Abwicklung­ der internationalen Jugend­ palette des BMFSFJ: arbeit als erstes Arbeitsfeld des Bundes­ ministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Internationale Jugendförderung Jugend (BMFSFJ) auf das BVA übertragen. Die Zusammenarbeit zwischen dem Ministerium Internationale Jugendpolitik ist ein wichtiger und dem BVA entwickelte sich erfolgreich, so- Bestandteil der nationalen Jugendpolitik und dass in Folge noch zahlreiche weitere Arbeitsfel- der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik. der des BMFSFJ auf das BVA übertragen wur- Im Vordergrund des Austausches stehen die Ent- den. wicklung der jungen Menschen und die Weiter- entwicklung der Jugendarbeit in Deutschland. Gleichzeitig dient die internationale Jugendar- beit der Zusammenarbeit und Verständigung mit anderen Ländern.

Neben den Austauschmaßnahmen für Ju- gendliche sollen internationale Fachkräfte­ maßnahmen es Fachkräften der Jugendhilfe er- möglichen, in einen Erfahrungsaustausch mit Fachkräften anderer Nationen zu treten und dadurch die nationale Jugendarbeit weiterzu- entwickeln.

Im Rahmen der Familienförderung bewilligt das BVA Zuwendungszahlungen zum Beispiel an den Verein „spiel gut“. Der Verein „spiel gut Jugendliche aus ver- schiedenen Nationen Arbeitsausschuss Kinderspiel + Spielzeug e. V.“ erarbeiten gemein- Mittlerweile hat sich das BVA als Kompetenz­ testet und bewertet mit Hilfe von rund 40 ehren- same Projekte zentrum für das Zuwendungsrecht etabliert, in amtlich arbeitenden Fachleuten aus allen mög- dem mehrere Referate mit unterschiedlichsten lichen Bereichen Baby- und Kinderspielzeug. Aufgaben aus dem Bereich des BMFSFJ betraut Ziel ist es, Eltern die Suche nach inspirierendem, sind. altersgerechtem und qualitativ hochwertigem Spielzeug zu erleichtern. Das BVA bewilligt dabei aufgrund der Förder­ entscheidungen des Ministeriums Zu­wen­ Seit Mitte der 70er-Jahre gehört der Schutz von dungen, betreut und berät die Zuwen­dungs­ Frauen vor Gewalt zu den vordringlichen Zie- empfänger während der Laufzeit der Projekte, len der Bundesregierung. So engagiert sich der insbesondere bei Finanzierungsfragen, und Bund auf nationaler und internationaler Ebene prüft abschließend die Verwendungsnachwei- bei der Prävention und Intervention von häusli-

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142 Rückblick und Ausblick

cher Gewalt, Frauenhandel, Gewalt gegen Mi- Die Bundesstiftung ist im BMFSFJ angesiedelt. grantinnen, Zwangsverheiratung, Genitalver- Das BVA ist seit 2004 für die haushaltsmäßige stümmelung oder Gewalt in Zusammenhang Betreuung, Verteilung und Abrechnung der mit Prostitution. Während Länder und Kom- jährlichen Stiftungsmittel verantwortlich und munen für die Einrichtung und den Erhalt von stellt sicher, dass die finanzielle Hilfe unverzüg- Hilfeeinrichtungen zuständig sind, entwickelt lich bei den bedürftigen Schwangeren im ge- der Bund gesamtgesellschaftliche Strategien, samten Bundesgebiet ankommt. kümmert sich um die Gesetzgebung, Studien, bundesweite Projekte, Öffentlichkeitsarbeit oder initiiert Modellprojekte. Das erste Frauen- haus entstand 1976 in Berlin als Modellprojekt des Bundesfamilienministeriums und des Berli- ner Senats.

Jährlich erleben Tausende Frauen und Kinder Hilfe für schwangere Frauen in Not ihr Zuhause als einen Ort der Angst und Gewalt. Himmel versprocHen. Seit 1984 stellt der Bund jährlich mindestens 92 Hölle erlebt. Bedroht, geschlagen und am Ende ihrer psy- Millionen Euro für die Bundesstiftung „Mutter chischen Kräfte suchen sie Schutz in einem der 360 Frauenhäuser in Deutschland. Dort sind sie und Kind – Schutz des ungeborenen Lebens“ in Sicherheit und erhalten Unterstützung, um zu einem selbstbestimmten, gewaltfreien Leben zur Verfügung. Damit werden schwangeren zurückzufinden. Frauen in einer Notlage unbürokratisch, schnell und direkt finanzielle Hilfen gewährt, um die Entscheidung für das Leben des Kindes zu er- leichtern. Die Mittel der Bundesstiftung werden nach einem Bevölkerungsschlüssel anteilig an Frauenhäuser schützen. Landesstiftungen und -einrichtungen in allen Telefon 0123 - 456 789 Bundesländern verteilt und von dort an die Gefördert durch Das BMFSFJ macht Frauenhaus Muster in Musterstadt Schwangerschaftsberatungsstellen vor Ort wei- auch durch Plakate auf Frauenhaus- seine Hilfsangebote koordinierung e.V. tergeleitet. aufmerksam

Jährlich werden rund 150.000 Frauen mit durch- Das BMFSFJ greift in seiner politischen Ziel­ schnittlich 600 Euro im Monat unterstützt. In setzung die gesellschaftlich relevanten Fragen den Schwangerschaftsberatungsstellen werden auf: Welche Auswirkungen hat der demogra- die Frauen außerdem über die Angebote im Be- fische Wandel? Wie gehen die Generationen reich der frühen Hilfen informiert. Die Bundes- künftig miteinander um? Welches Potenzial an stiftung baut damit eine Brücke zur Kinder- und Ehrenamt und Freiwilligen hat unsere Gesell- Jugendhilfe und leistet einen aktiven Beitrag schaft? zum Kinderschutz.

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Nach wissenschaftlichen Voruntersuchungen, lifizierung, kontinuierliche Begleitung und Be- Enqueteberichten des Deutschen Bundestages treuung. Dabei erfahren eine gelebte Anerken- oder auch Fachtagungen zu gesellschaftspoli- nungskultur. tischen Problemstellungen werden mögliche Lösungsansätze häufig in Modellprogram- „Alter leben – Verantwortung übernehmen“ men erprobt. So stellte das BMFSFJ seit dem lautete das Motto des 9. Deutschen Senioren- Haushalts­jahr 2005 über 36 Millionen Euro für tages, der im Juni 2009 in Leipzig stattfand. den Aufbau von „Generationsüber­greif­enden Alle drei Jahre veranstaltet die Bundesarbeits- Freiwilligen­diensten“ zur Verfügung. Hieraus gemeinschaft der Senioren-Organisationen e.V. ergaben sich mehrere tausend Freiwillige, bun- (BAGSO) mit ihren über 100 Mitgliedsverbänden desweite Betreuung gesellschaftspolitischer diesen bundesweiten Kongress. In über 100 Ver- Akteure wie Wohlfahrtsverbände, Einzelträger anstaltungen wurden viele Anregungen und und Kommunen. Informationen vermittelt, wie man den Ruhe- stand aktiv gestalten, körperlich fit und geistig beweglich bleiben kann.

Einen Schwerpunkt bildeten die acht ganztägi- gen Diskussionsforen zu Grundsatzfragen des Älterwerdens wie die finanzielle Sicherheit im Alter oder das Forum „Im Alter selbstständig leben und wohnen“. Daneben wurden in über 50 Workshops Bewegungs- und Mitmach-Ak­ tionen zum Reinschnuppern und Ausprobieren angeboten sowie viele Projekte praxisnah prä- sentiert.

Im Jahr 2008 konnte das vom BVA administrier- Zum Abschluss des Seniorentages stellten die te Modellprogramm so erfolgreich abgeschlos- BAGSO und ihre Verbände die „Leipziger Erklä- sen werden, dass es seit Anfang 2009 einen ge- rung“ vor. Zentrale Aussage der seniorenpoliti- setzlich verankerten „Freiwilligendienst aller schen Erklärung ist, dass alle politischen, wirt- Generationen“ gibt. Die Freiwilligen investie- schaftlichen und individuellen Entscheidungen ren mindestens acht Stunden wöchentlich über darauf zu prüfen sind, ob sie die aktuellen Le- einen Zeitraum von mindestens sechs Monaten. bensbedingungen verbessern, ohne jedoch die Auf der Grundlage verbindlicher Vereinbarun- Zukunftschancen künftiger Generationen zu gen werden sie in vielfältigen Einsatzfeldern verschlechtern. wie Bildung, Kultur, Sport, Familienhilfe, Ge- sundheit und Pflege eingesetzt. Die Freiwilligen sind bei der Ausübung ihres Dienstes gesetzlich unfallversichert. Sie haben Ansprüche auf Qua-

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144 Rückblick und Ausblick

Modernes Personalmanagement Flexible Arbeitszeit im Team: Ein Fazit

Bis zum Jahr 1999 waren die Arbeitszeitregel­ ­ Nach einer Mitarbeiterbefragung befürworte- ung­en im BVA von einem starren Kernarbeit­ s­ ten 98 Prozent die Umsetzung des Projektes als zeitsystem geprägt. Wesentliche Gestaltungs­ Dauerregelung. Heute verfügt das BVA über ein möglich­keiten gab es weder für den Arbeitgeber Arbeitszeitmanagement, das alle Erfordernisse noch für die Arbeitnehmerinnen und -nehmer. erfüllt, die einen sinnvollen Ressourceneinsatz Zur Ver­besserung der Situation „Beruf und Fa- ermöglichen. Auch bei der Gewinnung und Bin- milie“ strebte das BVA gemeinsam mit der Per- dung von qualifiziertem Personal konnte das sonalvertretung ein modernisiertes Arbeitszeit­ management an. Flexibilität ist alles Ein unmittelbarer Einstieg war aufgrund der damals geltenden gesetzlichen Bestimmungen aber nicht möglich. Mit Unterstützung der da- maligen Staatssekretärin im Bundesministeri- um des Innern Brigitte Zypries konnte jedoch eine Experimentierklausel formuliert und lega- lisiert werden, auf deren Basis eine Projektgrup- FAZIT Flexible Arbeitszeiten im Team pe im BVA ein gänzlich neues Modell (FAZIT – FAZITflexible Arbeitszeiten im Team) entwickelt hat. Eigenverantwortliche Teamabsprachen statt ver­ordneter Regulierung, Vertrauen statt eng- maschiger Kontrolle und flexible Gleitzeitkon- Flexible Arbeitszeitentenführung statt vorgegebener im Team Anwesenheits- pflicht waren die neuen Themen.

Der zentrale Dienstleister des Bundes www.vsz.bund.de Dabei hat sich das Projekt FAZIT nicht aus- BVA mit seinen vielfältigen Arbeitszeitmodellen schließlich als mitarbeiterorientiertes Flexi- aktiv und erfolgreich werben. Aufgrund seines bilisierungsinstrument verstanden, sondern Erfahrungsvorsprunges war und ist das BVA ge- vielmehr als echten Interessenausgleich zwi- fragter Partner für eine Vielzahl von Institutio- schen Arbeitgeber und Mitarbeiterinnen sowie nen bei der Systemeinführung und dem Aufbau Mitarbeiter. Die Arbeitgeberinteressen nahmen eines modernen Arbeitszeitmanagements. bei der Konzeption eine bedeutende Rolle ein. Flankiert wurde der kulturelle Wandel durch Auf der Basis von Shared-Service-Vereinbarun- ein Begleitgremium. In diesem waren sowohl gen betreut das BVA heute 20.698 externe Mitar- die Arbeitnehmer- als auch Arbeitgeberseite beiterinnen und Mitarbeiter in Sachen Arbeits- vertreten. So konnten auf direktem Weg Lösun- zeitmanagement. Die Entwicklung geht weiter: gen, die für alle beteiligten Parteien akzeptabel In Zukunft werden Themen wie der Wandel von waren, unmittelbar gefunden und zügig umge- Gleitzeit- in Langzeitkonten eine wichtige Rolle setzt werden. spielen.

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Modernes Personalmanagement 19991999 Interview mit dem Vorsitzenden des Gesamtpersonal­rats und Örtlichen Personalrats, Christoph Hagemann

Redaktion: FAZIT wird als das moder- Redaktion: Herr Hagemann, wie stehen aus ne Steuerungsinstrument für einen Ihrer Sicht die Vorgesetzten zur Arbeitszeit­ flexiblen Personaleinsatz, der gleich- flexibilisierung? zeitig die Belange des Dienstherrn und die persönlichen Interessen der Be- Hagemann: Nun, da muss ich zunächst mal bei schäftigten vereint, dargestellt. den Geburtsstunden von FAZIT anfangen. Dienst- stelle und die Personalvertretung hatten anfäng- Herr Hagemann, was sind aus ihrer lich durchaus mit enormen Widerständen insbe- Sicht die herausragenden Elemente sondere auch auf ministerieller Ebene zu kämpfen. der flexiblen Arbeitszeit im BVA? Die Vorstellung von fehlenden Kernzeiten war für Christoph Hagemann viele zunächst ein unüberwindbares Problem. Aus Hagemann: FAZIT ist ein Musterbeispiel für die heutiger Sicht können wir feststellen, dass genau erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Perso- das eingetreten ist, was wir schon vor der Einfüh- nalvertretung und Dienststelle. Nur durch unsere rung von FAZIT vorhergesagt haben: „Das System gemeinsamen Bestrebungen ist es gelungen, ein funktioniert!“ neues Arbeitszeitmodell in einem bis dahin für die Bundesverwaltung völlig neuem Umfang und einer bisher nicht gekannten Flexibilität in die Re- alität umzusetzen.

FAZIT stärkt die Eigenverantwortung der Kolle- ginnen und Kollegen in besonderem Maße. Die Arbeitszeitsouveränität wird von einer überwälti- genden Mehrheit in besonderem Maße geschätzt. Die Einführung von 24 Gleittagen im Jahr war sei- nerzeit revolutionär und ist aus meiner Sicht heute nicht mehr wegzudenken.

Redaktion: Gehen die Beschäftigten verant- wortlich mit der gewonnen Freiheit um? In der täglichen Praxis wird FAZIT mit wenigen Hagemann: Ja! Wir haben die Erfahrung ge- Ausnahmen völlig unproblematisch praktiziert. macht, dass die Kolleginnen und Kollegen sehr Es funktioniert besonders gut, wenn Kolleginnen wohl verantwortlich und souverän mit der Frei- und Kollegen die Servicezeit unter sich sicherstel- heit, die FAZIT einräumt, umgehen. Natürlich len und frei sind von starren Vorgaben. Im Übrigen gibt es immer auch einzelne „schwarze Schafe“, sind die Vorgesetzten ja auch Kolleginnen und Kol- die sich nicht an die Spielregeln halten. Aber Hand legen, die FAZIT gern und mit Recht in Anspruch aufs Herz, war das nicht vor Einführung neuer Ar- nehmen. beitszeitmodelle auch der Fall?

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146 Rückblick und Ausblick

Redaktion: Gibt es Konflikte zwischen Dienst- stelle und Beschäftigten in Bezug auf die Ein- haltung der Arbeitszeit oder die Absprachen im Die Gleichstellungsbe- Der Schwerbehinder- auftragte des BVA zum tenbeauftragte zum Team? Arbeitszeitmodell FAZIT Arbeitszeitmodell FAZIT

Hagemann: Natürlich kommt es gelegentlich zu Auseinandersetzungen. In vielen Fällen wer- „FAZIT ist ein hervorra- „Es ist für den schwerbehin- den die Konflikte aber im Team gelöst. Das ist ein gendes Instrument um die derten Beschäftigten ein entscheidender Vorteil von FAZIT. Die Arbeitszeit- Vereinbarkeit von Beruf positiver Umstand, dass er autonomie und die Aufgabenerledigung stehen in und Familie zu verbessern. sich dank „FAZIT“ beispiels- engem Zusammenhang und die Kolleginnen und Innerhalb der Arbeitszeit weise bei Arztbesuchen nicht Kollegen sind sich der wechselseitigen Abhängig- haben alle Be­schäftigten die mehr – wie es früher üblich keit und ihrer Verantwortung bewusst. Möglichkeit, ihren berufli- war – beim Vorgestzten chen Verpflichtungen trotz offenbaren muss, warum er die entsprechende Termine Redaktion: FAZIT wurde aus der Pilotierung familiärer Interessen optimal nachzukommen.“ wahrnimmt. Insbesondere beim Bundesverwaltungsamt entwickelt und für Schwerbehinderte ist die hat wesentlichen Einfluss auf die Gestaltung Institution „Begleitgremium“ moderner Arbeitszeitregelungen in der Bun- eine wichtige innerbehördli- desverwaltung genommen. Was wird die Zu- che Einrichtigung um mög- kunft noch bringen? liche behinderungsbedingte Nachteile kompensieren zu Hagemann: Die Bundesverwaltung muss alle Re- können“. gister ziehen, um als Arbeitgeber im Wettbewerb um qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitar- beiter zu bestehen. Aus meiner heutigen Sicht ist eine Verbesserung der Arbeitszeitregelungen für Dienstreisen dringend angezeigt. Ferner werden die Möglichkeiten, die der TVöD zur Einrichtung von so genannten Lebensarbeitszeitkonten eröff- net, bisher nicht genutzt. Hier besteht aus meiner Sicht dringender Handlungsbedarf. Die Personal- räte im Bundesverwaltungsamt werden sich für die Einführung von Lebensarbeitszeitkonten ein- Birgitt Paschke Ingo Paeffgen setzen.

Redaktion: Besten Dank, Herr Hagemann.

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Internationale Zusammenarbeit 19991999 EU-Twinningprojekte

Am 28. Mai 1999 wurde das BVA von der Bun- Jahr 2002 ein weiterer, gleich gelagerter Bera- desakademie für öffentliche Verwaltung um tungseinsatz im bulgarischen Wirtschaftsmi- Unterstützung in einem von der EU finanzier- nisterium folgen und letztlich die internatio- ten Projekt in der Ukraine ersucht. In diesem nale Beratungstätigkeit, die Durchführung so Projekt wurden seitens des BVA einerseits genannter „EU-Twinning­projekte“ dem BVA am Arbeitsplatzbeschreibungen aller Mitarbeite- 16. November 2004 als Daueraufgabe übertra- rinnen und Mitarbeiter in der Hauptverwal- gen werden sollte. tung für den ukrainischen öffentlichen Dienst gefertigt, andererseits aber auch die Organi- Seit der Aufgabenübertragung konnte das sationsstruktur dieser ukrainischen Behörde BVA fünf teils mehrjährige Twinningprojekte untersucht und umfangreiche Verbesserungs­ gegen Wettbewerber anderer EU-Mitglieds­ vorschläge erarbeitet. staaten gewinnen und erfolgreich durchfüh- ren. Themen­schwerpunkte dieser Projekte Mitglieder des BVA- Zum damaligen Zeitpunkt konnte noch nie- waren „Korruptionsbekämpfung und -präven- Projektteams vor der „Hauptverwaltung für den mand wissen, dass diesem ver­meint­lich ein- tion“, „Motivationsfaktoren im öffentlichen öffentlichen Dienst in der maligen Beratungsauf­ trag im Ausland im Dienst“ sowie „Vorbereitung einer EU-Ratsprä- Ukraine“ sidentschaft“ und „Datenschutz“. Ins- gesamt waren an der erfolgreichen Statements beteiligter Fachleute Umsetzung der vom BVA geleiteten Projekte 125 Fachleute aus 40 verschie- Cornelia Gädigk, Oberstaatsanwältin in Hamburg: denen nationalen und internationa- „Ich habe in zwei großen Projekten des Bundesverwaltungsamtes in Polen mit- len Behörden beteiligt. Neben einer gewirkt. Rückblickend kann ich sagen, dass die sehr gute Arbeitsatmosphäre, umfangreichen internationalen Be- der Teamspirit, sowie das exzellente Projektmanagement des BVA wesentlich ratungstätigkeit „on the job“ wurden zum Erfolg dieser sehr komplexen Projekte beigetragen haben. Sollte eine in den Projekten rund 350 Seminare, erneute Anfrage des BVA an mich gerichtet werden – ich bin jederzeit gerne Workshops und Fachkonferenzen um- wieder dabei.“ gesetzt, drei Lehrbücher geschrieben Hans-Georg Schiffer, BVA und eine Software entwickelt. „Meine Beratungstätigkeit in Polen war hoffentlich hilfreich für die polnischen Kollegen. Persönlich habe ich durch das Kennenlernen mir bis dato unbekannter Dabei war es dem BVA stets ein Anlie- Denk- und Lösungsansätze im Personalmanagement auf jeden Fall sehr von den gen, Fachleute aus unterschiedlichen multinationalen Projektworkshops profitiert.“ Fachrichtungen, Behörden und Län- Alain Luyckx, Föderale Polizei Belgien dern für einen möglichst breit gefä- cherten (internationalen) Informa­ „Our participation in the Twinning Projects of the Federal Office of Administ- tionsaustausch zusammenzubringen, ration helped develop excellent official and private contacts with the Hamburg sodass nicht nur die beratenen Behör- police. The concept of holding joint workshops with the Hamburg police is now den sondern auch die Beraterinnen implemented by us in other projects as well. Aside from that I agreed with Jo (Anm. Joachim Schwanke, Leiter Dezernat Interne Ermittlungen beim Hambur- und Berater von den Projekten profi- ger Innensenator) on mutual training visits.“ tieren.

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148 Rückblick und Ausblick

Informationstechnik Y2K – Oder die Prophezeiung der Apokalypse

„Der viel diskutierte Zeitpunkt war in greifbare ihren Dienst verrichteten. Ständiger Kontakt mit Nähe gerückt. Diese Nacht würde sich das alte dem Rechenzentrum war eingerichtet. Jahrtausend verabschieden und unsere Computer zum ersten Mal auf die Datumsanzeige „00“ sprin- Vor Mitternacht rechnete eigentlich niemand mit gen. Würden die Programme verstehen, dass nicht einem Problem. Als dann aber ab 23:59 Uhr der Se- 1900 sondern 2000 gemeint ist? Das war die Fra- kundenzeiger unaufhaltsam seine letzte Runde im ge des Jahrtausends. Gegen 22 Uhr, während die alten Jahrtausend drehte, stieg mit jedem Zucken ersten Mitbürger schon ihre Knaller zückten, trat des Zeigers unsere Pulsfrequenz. das halbe IT-Entwicklungsreferat zum Dienst an. Wir hofften, dass zu dem Zeitpunkt, wenn andere Schlag 0 Uhr. Draußen ihre Raketen abschossen, in unseren Programmen flackert die Stadt un- nichts knallen würde. ter dem permanenten Beschuss der Feuer- In den Monaten zuvor hatten wir alle Vorkehrun- werkskörper. Drinnen gen getroffen, um ein Daten-Feuerwerk schon im Totenstille. Alle hal- Keim zu ersticken: Von der vollständigen Analyse ten die Luft an. Dann der Sourcen über Einholung von Jahr-2000-Kon- leichtes Aufatmen: Die formitätserklärungen der Hersteller aller betei- Computer laufen ein- ligten Produkte (Hardware und Software) bis zu wandfrei weiter. umfangreichen Testreihen mit Zeitreisen – die inneren Uhren der Rechner wurden mehrfach vor- 0:30 Uhr: Apfelschor- gestellt, sodass sie den Jahrtausendwechsel schon le perlt in unseren vorab erleben konnten. Mit großem zeitlichem Gläsern. Erleichtert Vorlauf und Aufwand wurden fachliche und tech- stoßen wir an, nicht nische Test­reihen absolviert, damit die kritischen nur auf das neue Jahr- IT-Anwendungen den Jahrtausendwechsel heil tausend, sondern auch überstünden. Alle Tests waren problemlos verlau- auf den problemlosen Datumswechsel. Der Blut- fen. druck normalisiert sich wieder. Um 2:30 Uhr dann absolute Entwarnung. Bisher keine besonderen Und trotzdem: Im Innern war da diese Angespannt- Vorkommnisse – wir beenden die Schicht.“ heit, die man nicht vollständig abstreifen konnte. Schließlich waren wir als Team verantwortlich da- Dieter Tank für, dass die vielfrequentierten AZR/VISA-Anwen- dungen unbeeindruckt von dem dramatischen Datumswechsel weiterhin rund um die Uhr treu

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2000-2010 Das Jahrzehnt der Dienstleistungszentren

Das neue Jahrtausend begann mit einem Er- Das BVA baute den Zivilschutz nach der Ein- folg gleich in der „ersten logischen Sekunde gliederung des Bundesamtes für Zivilschutz um 00:00 Uhr“: Es ist nichts passiert! Dank der in das BVA neu auf und stellte die Weichen für kompetenten Vorarbeit der IT-Spezialisten des moderne Strukturen im Bereich des Bevölke- BVA ist es auch im eigenen Rechenzentrum, in rungsschutzes und der Katastrophenhilfe. Dies dem wichtige zentrale Anwendungen der Bun- bildete die Grundlage für die Einrichtung des desverwaltung betrieben werden, nicht zu den Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katas- befürchteten Störungen gekommen. trophenhilfe.

Das erste Jahrzehnt im neuen Jahrtausend Die Modernisierungs- und Zentralisierungsakti- wurde weiter von der Verwaltungsmodernisie- vitäten des BVA im Bereich der IT wurde durch rung geprägt. Seit der Wiedervereinigung be- die Einrichtung der Bundesstelle für Informati- findet sich die Bundesverwaltung im Umbau. onstechnik (BIT) im BVA und Anerkennung als Nach dem Umzug der Bundes­regierung 1999 Dienstleistungszentrum IT (DLZ-IT) belohnt. Im nach Berlin folgten Tausende Beschäftigte den Bereich der Verwaltungsdienstleistungen ging Ministerien und nachgeordneten Behörden das BVA erneut einen mutigen Schritt und rich- nach Berlin oder nach Köln/Bonn. Aufgaben- tete das Verwaltungs-Service-Zentrum ein, das reorganisation und Organisationsberatung den Behörden seitdem eine neue Form der ver- stand im Fokus der zweiten Hälfte der 90er- waltungsinternen Dienstleistung anbietet. Jahre. 2000 rückte die IT weiter in den Mittel- punkt der Verwaltungsmodernisierung. Das Das BVA unterstützte das Bundesministerium Jahr 2000 begann mit der Auszeichnung des für Familie, Senioren, Frauen und Jugend bei ersten E-Government-Wettbewerbs für Bunds- der Modernisierung des Bundesamtes für den und Landesverwaltung. Das BVA wurde mit sei- Zivildienst. nem Veränderungsmanagement und bereits realisierten Transaktionsdienstleistungen wie Tragische Ereignisse wie der Flugunfall Boden- BAFöG-online Preisträger. Dies passte zur Initi- see, das Oder-Hochwasser oder die Tsunami- ative der Bundesregierung: Die E-Government- Katastrophe forderten die sofortige unbürokra- Initiative BundOnline 2005 startete im Jahr tische Unterstützung der Betroffenen durch das 2000 und stützte sich auch auf die Kreativität BVA. Die Folgen der Katastrophen konnten auf und Modernisierungskompetenz des BVA. der Verwaltungsebene durch viel Engagement und persönlichen Einsatz der BVA-Beschäftig- Das Kompetenzzentrum E-Government des BVA ten bewältigt werden . nahm als Projektgruppe seinen Betrieb auf und entwickelte wichtige Basiskomponenten für die Bundesverwaltung oder leistete Beratungsar- beit im Bereich der Informationstechnik.

150 Rückblick und Ausblick

Bundesverwaltungsamt

2000-2010 151 50 Jahre Bundesverwaltungsamt Der zentrale Dienstleister des Bundes

Verwaltung von Ausbildungsdarlehen 2000 BAföG-Online geht an den Start – Eine der ersten Transaktionsdienstleistungen des Bundes

Mit BAföG-Online realisierte das BVA eine Die Datensicherheit ist bei diesem Online- neue Möglichkeit für Darlehensnehmerin- Verfahren zu jedem Zeitpunkt gewährleis- nen und -nehmer, Anträge auf leistungsab- tet. Die vorhandene IT-Sicherheitsstruktur hängige oder soziale Vergünstigungen bei des BVA ermöglicht eine Antragstellung über der Tilgung von BAföG-Darlehen direkt über eine sichere Internetverbindung. Aufgrund das Internet zu stellen sowie weitergehende der in den Formularen integrierten Plausi­ Informationen zur Bearbeitung der Anträge bilitätsprüfungen­ sind die Anträge problem- zu erhalten. BAföG-Online startete bereits los zuzuordnen und systemseitig bereits auf kurz nach der Bekanntgabe der Initiative Vollständigkeit aller erforderlichen Anga- BundOnline 2005 und war damit eine der ben überprüft. Die Qualität der Anträge ist ersten verfügbaren Internetangebote der entsprechend hoch und bedarf nur in Aus- Bundesverwaltung. Erstmals war ein voll- nahmefällen weiterer Nachfragen. ständiger, lückenloser elektronischer Ablauf von der Antragstellung über die Bearbeitung Bereits im ersten Jahr wurden über 12.000 und Beantwortung von Anfragen bis hin zur Anträge (acht Prozent) von BAföG Darlehens- Archivierung im elektronischen Archiv reali- nehmerinnen und -nehmern per Internet siert worden. beim BVA gestellt. Zum 1. April 2001 startete die neue Aufgabe „Bildungskredit“ direkt Am 1. November 2000 wurde BAföG-Online in mit diesem Online-Angebot. Betrieb genommen. Seitdem können Anträ- ge auf Erlasse oder andere soziale Vergünsti- gungen bei der Tilgung von BAföG-Darlehen, wie vorzeitige Rück­zahlung oder Freistel- lung von der Rück­zahlungsverpflichtung direkt online gestellt werden. Post- und We- gezeiten entfallen dadurch.

Diese Angaben und die für die Bearbeitung notwendigen Daten gelangen dann per On- lineübertragung unmittelbar auf den elekt- ronischen Schreibtisch der zuständigen Mit- arbeiterin beziehungsweise des zuständigen Mitarbeiters. Eine elektronische Eingangs- bestätigung liefert den erforderlichen Nach- weis der Antragsstellung.

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152 Rückblick und Ausblick

Informationstechnik – Neue IT-Produkte Das Portal www.bund.de startet

Aus der Initiative BundOnline2005 ging unter linken sowie geeignete Stellen- anderem die Internetseite www.bund.de her- angebote, Ausschreibungen und vor. Veräußerungen im Service-Cen- ter des Portals bekanntmachen. Die Seite bund.de wurde zunächst bis Mitte Durch die Änderungen der Verga- 2003 im BMI realisiert. Im Juli 2003 übernahm bevorschriften können Bekannt- das BVA dann den technischen Betrieb und ab machungen, künftig auch die Oktober 2004 auch die Fachredaktion. Seitdem von Ländern und Kommunen, zentral über das ist das BVA für die Weiterentwicklung und die Internetportal www.bund.de ermittelt werden. Inhalte des Portals verantwortlich. Dies unterstreicht die Bedeutung von bund.de als verwaltungsebenenübergreifendes Portal.

Das Portal erfreut sich zunehmender Beliebt- heit bei Bürgerinnen und Bürgern, Unterneh- men und Behörden. Die Nutzerzahlen sind ge- stiegen von rund 700.000 im Jahr 2001 auf über Die Internetseite ist für Bürgerinnen und Bür- 7,2 Millionen im Jahr 2009 (siehe Grafik). Auch ger, Unternehmen und Verwaltungen der zen- über 80.000 Newsletter-Abonnentinnen und trale Zugang zu den elektronischen Leistungen -Abonennten sowie eine stetig wachsende Zahl und Informationsangeboten der Verwaltung im von Zugriffen auf die RSS-Feeds sprechen für das Internet. Es führt seine Nutzerinnen und Nutzer starke Interesse an bund.de. direkt zu den Stellenausschreibungen, Beschaf- fungsausschreibungen und Ver- äußerungen von Immobilien des Nutzerzahlen bund.de 2001 – 2009

Bundes und öffentlich-rechtli- 8.000.000 cher Einrichtungen. Ferner bietet es den Zugang zu den Behörden, 7.000.000

Institutionen und Leistungsan- 6.000.000 geboten des Bundes. Auch stehen hier das Abkürzungsverzeichnis 5.000.000 sowie das Behördenverzeichnis 4.000.000 des Bundes zum Download zur Verfügung. 3.000.000

2.000.000 Die Bundesbehörden sind seit 2005 verpflichtet wichtige Behör- 1.000.000 dendaten im Portal einzustellen. 0 Sie müssen ihre E-Government- 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 Dienstleistungen im Portal ver-

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Erstaufnahme von Aussiedlern: Eine Aufgabe im Dienst der Menschen 2000 Hilfen für die deutsche Minderheit in der Russischen Föderation

schen das Leben nach dem unter dem Stalinre- gime zugefügten Leid zu erleichtern und um Seit Ende der 80er-Jahre den Russlanddeutschen die Möglichkeit ihren Bleibewillen zu fördern, wurden in zahl- geboten wurde, die Sowjetunion zu verlassen, nutzten bis heute mehr als zwei Millionen Menschen die Gelegenheit zur Ausreise reichen Dörfern der Altai-Region Begegnungs- nach Deutschland. zentren errichtet. In diesen Zentren konnten sich die Menschen treffen, auf Deutsch sprechen Parallel zur Übersiedlung unterstützt die Bundes­regierung seit und singen und sich somit wieder als Deutsche 1990 die russische Regier­ung in ihrem Bemühen, den Russland­ fühlen. Im DNR und den angrenzenden Rayons deut­schen eine Alternative zur Auswanderung nach Deutschland wurden mehr als 1.200 Häuser und Wohnungen zu bieten. Zwar wurde das Ziel vieler Angehörigen der russ- landdeutschen Minder­heit nicht erreicht, die 1924 gegründete gebaut oder gekauft sowie Betriebe aufgebaut, Autonome Sozialistische Sowjetrepublik der Wolgadeutschen die die dort erzeugten Landwirtschaftspro­ ­ (ASSRWD) wieder aufzubauen, aber schon bald nach dem Zusam- dukte verarbeiten sollten. Zusätzlich wurden menbruch der Sowjetunion wurden zwei Deutsch-Nationale deutsche Fördermit­ tel zur Verbesserung der Rayons gegründet, eine Art Verwaltungseinheit ähnlich dem Infrastruktur­ ein­ge­setzt. Hier­zu zählen der Bau deutschen Kreis: einer Trans­formatorenstation,­ die Einrichtung Am 1. Juli 1991 der Deutsch-Nationale Rayon (DNR) Halbstadt, im einer Telefon­vermittlung und die Errichtung Altai-Krai an der Grenze zu Kasachstan gelegen. Am 17. Februar von Wassertürmen zur Versorgung­ der Dörfer 1992 wurde der DNR Asowo in der Oblast Omsk gegründet. mit Trinkwasser. Im Altai-Krai und der Oblast Omsk leben mit rund 160.000 Perso- Immobilien, Betriebe und die genannten Ein­ nen fast ein Drittel der mehr als 600.000 Deutschstämmigen in der Russischen Föderation. richt­ungen befanden sich treuhänderisch für die Bundesrepublik Deutschland im Besitz der Ent­wicklungs­gesell­schaft Halb­stadt, einer Ein- Im Deutsch-Nationalen Rayon (DNR) Halbstadt richtung der Gesell­schaft für Technische Zu- lebten zur Zeit seiner Gründung rund 21.000 sammenarbeit (GTZ). Menschen, von denen etwa 85 Prozent deutsche Vorfahren hatten. Durch die Loslösung Kasachs- Die deutsche und die russische Regierung such- tans von der Russischen Föderation fehlte plötz- ten in regelmäßig tagenden gemeinsamen lich das für diese landwirtschaftlich geprägte Regierungs­konferenzen nach Wegen, die Bin-

Brücke-Wurst vom Region wichtige Hinterland um die heute kasa- dung der Deut­schstämmigen­ an ihre Siedlungs­ Schlachthof Halbstadt chische Großstadt Pawlodar. gebiete zu festigen. Eine Möglichkeit wurde darin gesehen, ihnen die Verant­wortung zu Den wichtigsten Wirtschaftsfaktor übertragen für die mit deutschen Fördermitteln im DNR Halbstadt stellten die schon geschaffene Infrastruktur. aus der Sowjet­zeit stammenden landwirtschaftlichen Groß­betriebe, Im April 2004 wurde von der deutsch-russischen so genannte Kolchosen dar, die den Regierungskommission­ der Beschluss gefasst, meisten Einwohnern des DNR Ar- das in den vier Förderregionen (Altai, Regionen beitsplätze boten. Um diesen Men- Nowosibirsk und Tomsk, Südwest-Russland,

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154 Rückblick und Ausblick

Nordwestrussland mit Moskau und Kalinin- Minderheit im Altai und überwiegend im DNR grad) vorhandene Eigentum insgesamt auf die eingesetzt werden. dort lebenden Deutschen zu übertragen. Es bedurfte zahlreicher Reisen von BMI und BVA Dieser Beschluss führte zur Gründung der Stif- in den Altai, um den dortigen Ver­antwortlichen tung „Altai“, mit der als Pilotprojekt alle Mög- aus der deutschen Minderheit und der Krai-Ad- lichkeiten erkundet und realisiert werden ministration in vielen sollten, die zu einer reibungslosen Eigentums- Gesprächen die deut- übertragung an die Russlanddeutschen führen. sche Interpretation Die Geschäfte der Stiftung führte der bisherige der obigen Beschlüsse Leiter der Entwicklungsgesellschaft Halbstadt. verständlich zu ma- Kontrolliert wurden sie von einem Aufsichtsrat, chen. Im Februar 2009, der sich aus je zwei Vertretern der deutschen also mehr als drei Jahre und der russischen, also russlanddeutschen nach Stiftungsgrün- Seite zusammensetzte, wobei ein Aufsichtsrats- dung, wurde Einver- mandat von einem Mitarbeiter des BVA wahrge- nehmen über die künf- nommen wurde. Die Leitung des Aufsichtsrates tige Arbeit der Stiftung wurde für die ersten vier Jahre in deutsche Hän- Altai erzielt. Damit Wohngebäude der de gelegt. konnte Anfang Dezember 2009 die Verantwor- Wohnungs- und tung für die Stiftungsarbeit in die Hände der im Siedlungsgesellschaft Die Häuser und Wohnungen waren bis auf we- DNR Halbstadt lebenden Verantwortlichen der Halbstadt nige Ausnahmen von Angehörigen der deut- deutschen Minderheit gelegt werden. schen Minderheit bewohnt. Auch die Verarbei- tungsbetriebe befanden sich mit Ausnahme Die Pflege der deutschen Kultur und Sprache, einer im Bau befindlichen Ölmühle alle im DNR die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen sowie und wurden von einer Genossenschaft der dort die soziale und humanitäre Hilfe, insbesondere ansässigen Kolchosen betrieben. für bedürftige Menschen und Repressierte des Stalinregimes werden auch weiterhin wichtiger Eigentum mit Missverständnissen Bestandteil der Stiftungstätigkeit sein. In den Jahren seit Bestehen der Stiftung Altai flossen Probleme entstanden bei der Um­setzung und jährlich etwa eine Million Euro in die Altai-Re- Interpretation der gemeinsamen Beschlüsse: gion. Die bestimmungsgerechte Verwendung Die Angehörigen der deutschen Minderheit der deutschen Haushaltsmittel wird weiterhin legten sie so aus, dass alles Eigentum kostenlos regelmäßig durch Beschäftigte des BVA geprüft. auf die Nutzer übertragen werden müsse. Die Durch Teilnahme an den regelmäßigen Sitzun- Kommissionsbeschlüsse sahen hingegen eine gen des Aufsichtsrates der Stiftung wird ihre entgeltliche Übertragung vor. Die Erlöse aus der weitere Entwicklung unterstützt, insbesondere Übertragung sollten zum Nutzen der deutschen bei der Bewirtschaftung der Finanzmittel.

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Informationstechnik: Bund Online2005 2000 Das BVA – Eine tragende Säule in der IT-Initiative der Bundesregierung

Mit dem Startschuss zur Initiative Bund­ Organisation wur­den für spezifische Themen Online2005 auf der EXPO 2000 hat Bundes- eingerichtet. Zentrale Basiskomponenten wie kanzler Gerhard Schröder eine klare Zielvorga- die Zahlungsverkehrsplattform oder das Con- be für die Bundesverwaltung gesetzt: Bis Ende tent Management System 2005 sollten alle internetfähigen (GSB) wurden als technische Dienstleistungen der Bundesver- Lösung von einer Behörde waltung online bereitgestellt wer- entwickelt und zur Nutzung den. Bundeskanzler Schröder wies für alle anderen Bundesbehörden zur Verfü- darauf hin, dass mit der Initiative gung gestellt. BundOnline2005 ein „wichtiger, vielleicht sogar ein entscheiden- Zwei von fünf Basis­komponenten und zwei der Schritt“ hin zu einer „mo- von vier Kompetenz­zentren hat das BVA über­ dernen Verwaltung in der Informationsgesell­ nommen: schaft“ getan werde. Entwicklung der Basiskomponente­ Rund 400 Dienstleistungen aus über 100 Behör- „Content-Manage­ ­ment-System GSB“ den sämtlicher Ressorts der Bundesverwaltung wie Online-Antragsver­ fahren, die Abwick­ Entwicklung der Basiskomponente „Portal lung von Online-Förderungen oder Online- www.bund.de“ Beschaffungs­vor­haben zählten dazu. Bereitstellung von Beratungsleistungen des Hierfür wurde ein Umsetzungsplan erarbeitet, Kompetenzzentrums „Content Manage­ der die Entwicklung von so genannten zentralen ment“ Basiskomponenten und Kompetenzzentren vor- sah, mit denen die E-Government-Initiative maß- Bereitstellung von Beratungsleistungen geblich unterstützt und vorangetrieben wurde. durch das Kompetenzzentrum „Vorgangs­ Kompetenzzentren (CC) wie das Kompetenz­ bearbeitung, Prozesse und Organisation“. zentrum Vorgangs­bearbeitung, Pro­­zesse und Das BVA hat im Rahmen der Bund­ Online2005-Initiative einen wich- Gesamtprojektsteuerung tigen Beitrag zur Verwaltungs­ Basiskomponenten Kompetenzzentren Zentrale Koordination modernisierung geleistet. Es hat die Erfolgsgeschichte der Initiative Zahlungsverkehrs - Planung und Zahlungsverkehr plattform Projektsteuerung Bund­Online2005 wesentlich unter-

Content Management Content Management Wissensmanagement stützt. System (GSB) Controlling und Formularserver Datensicherheit Berichtswesen 2006 wurde dies durch die Einrich- Vorgangsbearbeitung, tung der BIT gewürdigt (siehe Artikel Datensicherheit Kommunikation Prozesse und Organisation 2006).

Portal www.bund.de

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Auslandsschulwesen – Mehr als 40 Jahre Erfahrung in Kultur- und Bildungsaufgaben 2000 Konzeption 2000 – Impulse für die Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik

Die internationalen Beziehungen und Interde- Darin heißt es programmatisch, auch mit Blick pendenzen zwischen den Staaten entwickeln auf die ZfA: sich in der modernen, von Kommunikati- on bestimmten Welt mit großer In- „Nach der Wiedervereinigung ist Deutschland tensität und Schnelligkeit. Dem bereit, eine gestaltende Rolle zu übernehmen. Im muss die Auswärtige Kultur- Austausch der Kulturen muss sich die Auswärtige und Bildungspolitik Rech- Kultur- und Bildungspolitik durch eine aktive Rolle nung tragen. Das Auswärtige im Bereich des Wissensmanagements und des kul- Amt legte deshalb schon vor tur- und informationspolitischen Dialogs einbrin- zehn Jahren die Konzeption 2000 gen. Die Konzeption 2000 gibt der ZfA den nötigen vor, deren Grundsätze noch heute gelten. Handlungsspielraum, um am Aufbau einer welt- weiten Informations-, Lern- und Wissensgesell- Absicht der Konzeption 2000 war es, Prinzipi- schaft zu partizipieren.“ en und Ziele der Auslandskulturarbeit vor dem Hintergrund neuer Herausforderungen zu Schwerpunkte der „Konzeption 2000“ sind un- überprüfen, weiter zu entwickeln und – wo er- ter anderem die Stärkung der deutschen Spra- forderlich – neu zu definieren. che als Schlüssel zur deutschen Kultur und das Auslandsschulwesen. Der Deutschunterricht in den Deutschen Auslandsschulen und den Schulen im nationalen Bildungswesen, an de- nen das Deutsche Sprachdiplom der Kultusmi- nisterkonferenz angeboten wird, fördert die Mehrsprachigkeit kommender Generationen. Die Stellung der deutschen Sprache wird gefes- tigt. Dadurch werden Sympathien für und Bin- dungen an Deutschland geschaffen. In Zeiten wachsender globaler Konkurrenz kann über die Sprache nicht zuletzt auch die wirtschaftliche Position Deutschlands in der Welt gesichert und gestärkt werden.

Das Auswärtige Amt ließ schon vor zehn Jahren keinen Zweifel daran, dass das BVA mit den rund 1.900 aus Deutschland vermittelten Lehrkräften Deutschsprachiger Fachunterricht am Ungarndeutschen an die bis dahin 117 Deutschen Auslandsschulen Bildungszentrum in Baja und etwa 300 Sprachdiplomschulen einen we- sentlichen Beitrag zur Sprachförderung leistet.

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Zuwendungsmanagement Zusammenleben in einer demokratischen Gesellschaft

Eine Demokratie braucht Bürger, die bereit und Damit die Stiftungsarbeit in angemessener fähig sind, politisch zu denken und zu handeln. Form geleistet werden kann, hat der Bund im Dazu bedarf es politischer Bildungsarbeit, die Jahr 2004 rund 60 Millionen Euro für Investi- zu einem ganz wesentlichen Teil von den po- tionen an öffentliche Einrichtungen zur ge- litischen Stiftungen geleistet wird. Diese Stif- sellschaftspolitischen und demokratischen tungen fördert das BMI in der Sonderform des Bildungsarbeit bereitgestellt. Das BVA hat dar- so genannten Globalzuschusses. Seit dem Jahr aufhin mehrere Bauvorhaben als Zuwendungs- 2000 hat das BVA deren zuwendungsrechtliche geber begleitet. Hervorzuheben sind die Projek- Betreuung und Begleitung übernommen: te:

Konrad-Adenauer-Stiftung (CDU) Friedrich Ebert Stiftung: Neubau in Berlin- Tiergarten Friedrich Ebert Stiftung (SPD) Konrad-Adenauer-Stiftung: Neubau in Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit Berlin-Tiergarten, Köbis-Dreieck (FDP) Heinrich Böll Stiftung: Neubau des Stif- Heinrich Böll Stiftung (Bündnis 90/Die Grü- tungsgebäudes in Berlin nen) Nach dem Einsturz des Kölner Stadtarchivs im Hanns-Seidel-Stiftung (CSU) März 2009 wurden übergangsweise Teile des gefährdeten Archivmaterials im neuen Archiv Rosa-Luxemburg-Stiftung (Die Linke) der Friedrich Naumann Stiftung in Gummers- bach eingelagert und katalogisiert.

Damit war die Baumaßnahme, neben den Vorteilen die sie für die Stiftung bietet, in der schwierigen Situation nach dem Einsturz des Stadtarchivs auch eine Hilfe für die Stadt Köln.

Konrad-Adenauer- Stiftung in Berlin

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Wissensmanagement für die Moderne Verwaltung 2000 Preisträger im ersten eGovernment-Wettbewerb der Landes- und Bundesverwaltung

Im Jahr 2000 nahm das BVA am ersten E-Govern- Aus den Wettbewerbsbeiträgen von 50 Behör- ment-Wettbewerb für Bundes- und Landesver- den wählte eine unabhängige Jury aus Wissen- waltungen der Firmen Cisco Systems und KPMG schaft und Praxis die drei Preisträger aus. Die (heute bearing point) erfolgreich teil. Ziel des Jury bestand aus Wettbewerbs war es, die Anwendung von In- ternettechnologien im Rahmen der Moderni- Prof. Dr. Werner Jann (Universität Potsdam) sierung der Verwaltungen des Bundes und der Länder zu stärken. Dabei standen die Erhöhung Dr. Busso Grabow (Deutsches Institut für Ur- der Qualität und Effizienz des Verwaltungshan- banistik, Berlin) delns sowie die Verbesserung der Kunden- und Mitarbeiterzufriedenheit im Mittelpunkt des Franz-Reinhard Habbel (Deutscher Städte- Wettbewerbs. und Gemeindebund, Berlin und Düsseldorf) sowie Staatssekretärin im Bundesministerium des Innern Brigitte Prof. Dr. Heinrich Reinermann (Hochschule Zypries (2. v. l.) und für Verwaltungswissenschaften, Speyer) Vizepräsident des BVA Giso Schütz (1. v. r.) bei der Preisverleihung Das Bundesverwaltungsamt wurde für sein zu- mit Vertretern der kunftsweisendes Vorgehens- und Umsetzungs- weiteren Preisträgern und der Jury des modell E-Strategie Informations- und Wissens- Wettbewerbs management ausgezeichnet (siehe Artikel Seite 163).

Neben dem BVA waren die Preisträger des ers- ten Wettbewerbs das Landesamt für Datenver- Auf der CeBIT 2000 übereichte die damalige arbeitung und Statistik (LDS) aus Brandenburg parlamentarische Staatssekreätrin im BMI, Bri- mit dem Projekt Wahlen im Internet – die Alter- gitte Zypries, im Rahmen eines Festaktes Herrn native für das 21. Jahrhundert und das Ministe- Vizepräsident Giso Schütz die Urkunde. rium für Arbeit und Soziales, Qualifikation und Technologie, aus Nordrhein Westfalen mit dem Bürgerportal „Arbeitsschutz NRW“.

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160 Rückblick und Ausblick

Wissensmanagement für die moderne Verwaltung Wissensmanagementstrategie des BVA

Das BVA entwickelte im Jahr 2000 mit der „E- Wandel erfordern frühzeitige wissensorientier- Strategie Informations- und Wissensmanage- te Maßnahmen. Dem begegnet die E-Strategie ment“ eine Vorgehensstrategie für ein erfolgrei- durch ein in der Praxis entwickeltes und prä- ches Veränderungsmanagement, die den Faktor miertes Vorgehensmodell, das die vielfältigen Wissen in das Zentrum der Handlungen stellt Aspekte zu einem Wissens- und Kommunikati- und durch Neuausrichtung und Synchronisa- onssystem verzahnt. tion interner Ver­änderungen sowie Kommuni- kation den Veränderungsprozess zielgerichtet Dazu gehören organi­sa­tor­ steuerbar macht. Die Entwicklung basiert auf ische Regelungen zur Zu- der Erkenntnis, dass die zentralen Faktoren für sammenarbeit und Kom- einen erfolgreichen, dauerhaften Wandel nicht munikation, zum Beispiel Technologien oder Methoden sind, sondern das in einem Leitbild und durch Wissen, die Erfahrung und die Lern- und Gestal- ein in Führungsleitlinien be- tungsbereitschaft der Mitarbeiterinnen und schriebenes modernes Füh- Mitarbeiter. rungsverhalten. Neben ei- nem Identitätsmanagement Auch heute wird dem bestehenden hohen und eine durchgehende und Kosten­druck mit neuen, zusätzlichen oder va- sprechende Mediengestal- riierten Maßnahmen und Methoden aus den tung ist die Einbeziehung der Bereichen Organisation, Personal und Technik Mitarbeiterinnen und Mitar- begegnet. Die einzelnen Projekte nehmen spe- beiter in Entscheidungs- und zielle Veränderungen für sich in Anspruch, for- Gestaltungsprozesse und die dern oder fördern diese. Sie initiieren und etab- durch das Arbeitszeitmodell­ lieren ständige Veränderung und lassen kaum geförderte Teamarbeit oder Zeit zur Abstimmung oder Konsolidierung. die organisations- und hier- Durch die Komplexität der Veränderungen, archieübergreifende Zusam- neue Managementansätze und die fortlaufen- menarbeit von Bedeutung. de Verkürzung technischer Innovationszyklen wird ein neuer Maßstab an die Veränderungs- Zur Mitarbeiterkommunikation und zum Auf- fähigkeit der Institutionen angelegt. Verän- bau eines arbeitsplatz- und aufgabenübergrei- derungsfähigkeit misst sich aber nicht an der fenden Wissens­managements hat das BVA auf An­zahl, der Wertigkeit oder der Besonderheit der Grundlage der E-Strategie mit OfficeNet der Modernisierungsprojekte. Der Kanon der (ON2) ein modernes Wissensmanagementsys- Veränderungen mit sich ggf. widerstreitenden tem als Informationsdrehscheibe und Integra- Zielen wirkt sich gegenteilig aus: Ohne Syn- tionsplattform entwickelt. Wissen und Erfah- chronisation ist er werteverzehrend – sowohl in rung wird aus allen Aufgaben erschlossen und monetärer als auch kultureller Hinsicht. Zudem systematisch allen Beschäftigen zur Verfügung sind die Entwicklungen anfällig: Schleichen- gestellt. ON2 und ist bereits bei vielen Institutio- der Wis­sens­verlust durch Per­sonal­fluktuation, nen erfolgreich im Einsatz. „Wissens­tresore“ und den demographischen­

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Verwaltung von Ausbildungsdarlehen: Bildungskredit 2001 Eine neue Säule der Bildungsfinanzierung etabliert sich

Ausbildung, Studium und Praktika sind nicht übernimmt eine Ausfallbürgschaft für die Dar- nur zeitaufwendig, sie kosten auch Geld. Was lehensnehmerinnen und -nehmer gegenüber tun, wenn das Geld nicht reicht? Wenn die Kos- der KfW-Bankengruppe über die jeweils bewil- ten den finanziellen Rahmen zu sprengen dro- ligte Kreditsumme (Bundesgarantie). hen und den Abschluss der Ausbildung oder des Studiums gefährden? Die Umsetzung erfolgt über ein schlankes, effi- zientes Verwaltungsverfahren, durch das bun- Im Jahr 2000 gelang es dem BVA, die Vergabe desweit die Bildungskredite vergeben werden. von Bildungskrediten als Aufgabe zu akqui­ Die Anträge werden mit dem Dokumenten- rieren. Er bietet Schülerinnen und Schülern Management-System FAVORIT® bearbeitet. Die sowie Studierenden in fortgeschrittenen Aus- Antragstellerinnen und Antragsteller können bildungsphasen die Möglichkeit, einen zins- damit auf ein modernes System der Online-An- günstigen Kredit nach Maßgabe der Förder- tragstellung zurückgreifen und die benötigten bestimmungen des Bundesministeriums für Dokumente per E-Mail übersenden. Werden Bildung und Forschung (BMBF) in Anspruch Anträge bewilligt, versendet das BVA einen zu nehmen. Ziel dieser Förderung ist die Siche- Bewilligungsbescheid nebst einem entspre- rung und Beschleunigung der Ausbildung oder chenden Darlehensvertragsangebot der KfW- die Finanzierung von außergewöhnlichem Bankengruppe an die Antragstellerinnen und Antragsteller. Dieser Darlehensvertrag kann dann mittels legitimierter Unterschrift durch die Antragsteller angenommen und an die KfW- Bankengruppe gesandt werden.

Soweit die Darlehensnehmerinnen und Dar- lehensnehmer nicht in der Lage sind, den ausgezahlten Bildungskredit an die KfW-Ban- kengruppe zurückzuzahlen, nimmt diese die Bildungskreditbürgschaft des Bundes in An- Hochschulabsolventen: spruch. Ab dem Jahr 2005 werden Forderungen Der Bildungskredit macht‘s möglich aus notleidenden Krediten daher durch das BVA weiterverfolgt. Auch im Rahmen der Rückzah- Aufwand, der nicht durch das Bundesausbil- lung wird das Dokumenten-Management-Sys- dungsgesetz (BAföG) erfasst wird. Somit soll die tem FAVORIT® erfolgreich eingesetzt. Ausbildung verkürzt und ein möglicher Ausbil- dungsabbruch aufgrund fehlender finanzieller Aufgrund einer veränderten Bildungsland- Mittel vermieden werden. Der Bildungskredit schaft mit kostenintensiven Auslandssemes- wird von der KfW-Bankengruppe zur Verfü- tern, der Einführung von Studiengebühren und gung gestellt. Die Bundesrepublik Deutschland hohen Kosten auch im Bereich schulischer Aus-

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162 Rückblick und Ausblick

In der Folge erhielt der Bildungskredit im Jahr 2009 im Studienkredittest des Centrums für Hochschulentwicklung der Bertelsmann Stif- tung im Vergleich mit 33 anderen Studienkredi- ten in fünf Kategorien vier Mal die Bestnote und wurde damit Testsieger im Bereich der Studien- abschlussförderung. Die Antrags- und Bewilli- gungszahlen stiegen daher im Jahr 2009 wieder stark an.

Der Bildungskredit hat sich zu einer festen Grö- ße der Bildungs­finanzierung­ in Deutschland entwickelt. bildungen wurde und wird der Bildungskredit stark nachgefragt. Die Antragszahlen stiegen seit 2001 stetig an und erreichten 2005 einen ersten Höhepunkt. Die Einführung der Studien- gebühren in Deutschland im Jahr 2007 hatte zur Folge, dass etliche Banken in den Markt der Stu- dienfinanzierung einstiegen. Trotz der damit wachsenden Konkurrenz erfreut sich der Bil- dungskredit weiterhin sehr hoher Beliebtheit. Auf Anraten des BVA wurden die Förderbestim- mungen des BMBF zum 1. April 2009 modifiziert, um dem Bologna Prozess, der Umstellung auf die Bachelor- und Master-Struktur der Studien- gänge, Rechnung zu tragen und den Bildungs- kredit noch attraktiver zu gestalten.

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Zuwendungsmanagement 2001 Förderung der deutschen Volksgruppe in Nordschleswig

Die deutsche Minderheit in Nordschleswig Die Bundesrepublik Deutschland unterstützt ist durch die geschichtliche Entwicklung im durch institutionelle Förderung und Projekt- deutsch-dänischen Grenzland entstanden. förderung die Arbeit und Aktivitäten des Bun- Nordschleswig war Teil der preußischen Provinz des Deutscher Nordschleswiger. Im Auftrag des Schleswig-Holstein, bis es 1920 an Dänemark ab- Bundesministeriums des Innern führt das BVA getreten wurde. seit dem Jahr 2001 das Zuwendungsverfahren durch. Das BVA schafft die verwaltungsrecht- 1920-1945 bestanden nationale Spannungen liche Grundlage für die Arbeit der deutschen und Gegensätze, die 1945 durch die Loyalitätser- Volksgruppe und beteiligt sich so an der Erfül- klärung der deutschen Gruppe dem dänischen lung völkerrechtlicher Verpflichtungen der Staat gegenüber durch ein gutnachbarliches Bundesregierung. Verhältnis abgelöst wurden. Von entscheiden- der Bedeutung war, dass die Bundesrepublik Die Arbeit des BDN wird neben der Bundesre- Deutschland und das Königreich Dänemark sich publik Deutschland auch vom Land Schleswig- in Verbindung mit den Bonn-Kopenhagener- Holstein, dem Königreich Dänemark und den Das BVA unterstützt Erklärungen vom 29. März 1955 darauf verstän- Kommunen unterstützt. den Bund der digten, ihre jeweiligen Minderheiten finanziell Deutschen Nordschles- wiger im Auftrag des zu unterstützen. Gefördert wird neben investiven Bauprojekten BMI unter anderem auch der Einsatz von Lehrerin- Heute gehören sechs nen und Lehrern an 17 deutschen Schulen, die Prozent der Bevölke- Betreuungsarbeit in 23 Kindergärten sowie die rung in Nordschleswig Aktivitäten in 33 Jugend- und Sportvereine, die (rund 15.000 Personen) den Jugendlichen der deutschen Volksgruppe der deutschen Volks- ein vielseitiges, sportliches und kulturelles Pro- gruppe an. Bereits 1945 gramm anbieten. Darüber hinaus unterstützt wurde der Bund Deut- der Bund durch den BDN die Herausgabe der scher Nordschleswiger deutschen Tageszeitung „Der Nordschleswi- (BDN) als Hauptorga- ger“, die von rund 10.000 Interessierten gelesen nisation der deutschen wird. Volksgruppe mit min- derheitenpolitischer, Auch im Internet stellt sich die deutsche Minder- kultureller, sozialer heit in Dänemark dar. Ein monatlicher Newslet- und wirtschaftlicher ter mit Bildern und Berichten zu Veranstaltun- Arbeitsausrichtung ge- gen ergänzt das Informationsangebot. gründet. Der BDN ist in 20 Ortsvereinen or- ganisiert. Er hat 3.900 Mitglieder.

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164 Rückblick und Ausblick

Zuwendungsmanagement Institutionelle Förderung der Suchdienste

Seit 2001 betreut das BVA unter der Fachaufsicht rung von Deutschen und ihren Angehörigen des BMI die institutionelle Förderung des Kirch- aus den Aussiedlungsgebieten und im Zu- lichen Suchdienstes und der DRK-Suchdienste sammenhang mit Migrations­bewegungen in Hamburg und München. Die Tätigkeit des (Suchdienst des Deutschen Roten Kreuzes BVA reicht von der Erteilung des Zuwendungs- Hamburg) bescheides über die Mittelbewirtschaftung bis hin zur Verwendungsnachweisprüfung. Suche nach vermissten Zivilpersonen aus den Obwohl das Ende des Zweiten Weltkrieges schon Vertreibungsgebieten lange zurückliegt, werden noch immer rund (Kirchlicher Suchdienst 1,3 Millionen Vermisste verzeichnet. Jähr­lich München) gehen über 30.000 Suchanträge zum Zweiten Weltkrieg ein – das sind im Schnitt über 100 pro Auskunftserteilung in Werktag. Jedes Jahr erreichen die Suchdienste Angelegenheiten von 100 bis 200 bisher völlig unbekannte Such­fälle. Vertriebenen und Flücht- Rund 1.000 Fälle können pro Jahr geklärt wer- lingen (Kirchlicher Such- den. dienst München) Deutschland. Nach- kriegszeit. Mann Bei den Suchdiensten gehen Anfragen auch im Dem BVA obliegt zum Beispiel die Prüfung der betrachtet eine Wand Zusammenhang mit aktuellen Konflikten und Antragsunterlagen auf Wirtschaftlichkeit, mit den Bildern von Katastrophen ein – oft von Menschen, die Ge- Spar­­samkeit und Schlüssigkeit sowie der Ertei- Vermissten wissheit über das Schicksal von Angehörigen lung der Bewilligungsbescheide. An das Bewil- haben wollen. Im Jahr 2008 wurden 772 Anträge ligungsverfahren schließt sich die Prüfung der dieser Art gestellt. entsprechenden Verwendungsnachweise an. Hierbei erfolgt ein Abgleich, ob die gewährten Durch die politischen Veränderungen in Ost­ Bundesmittel wirtschaftlich europa sind bisher verschlossene Archive zu- und sparsam verwendet gänglich geworden. Dies eröffnete erstmals die und die Förderziele erreicht Möglichkeit, sich mit entsprechenden Anfragen wurden. an die einzelnen Suchdienste zu wenden.

Die Suchdienstorganisationen haben unter- schiedliche Auf­gaben, zum Beispiel:

Nachforschungen und Auskunftserteilung zum Zwecke der Vermisstensuche und Schicksals­klärung (Kriegs- und Zivilgefange- Bosnien-Herzegowina, Tuzla. 1997. Kleines Mädchen zeigt das Foto eines ne), Austausch von Rot­kreuz­nachrichten, Familienmitglieds, das seit dem Krieg Kindersuchdienst, Familien­zusammen­füh­ vermisst wird.

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Dienstleistungen Zuwendungsmanagement 2001 Ehrenpatenschaften des 2002 Marienkirche in Bundespräsidenten Königsberg

Seit Juli 2001 unterstützt das BVA den Bundes­ Seit dem Jahr 2002 unterstützt das BVA den För- präsidenten bei der Übernahme der Ehren­ derverein für den Wiederaufbau der Marien- patenschaften für das siebte Kind eines Eltern- kirche in Königsberg/Neumark e.V. bei den Sa­ paares. nierungs- und Restaurierungsmaßnahmen an der Marienkirche im polnischen Chojna, ehe- Die Ehrenpatenschaft hat in mals Königsberg. erster Linie symbolischen Cha- rakter. Sie ist daher mit der Bereits 1988 begannen polnische und deutsche Tauf­patenschaft nicht zu ver- Jugendliche in einer gemeinsamen Aktion mit gleichen. Mit ihr soll die beson- Aufräumarbeiten im Umfeld­ der damaligen dere Bedeutung herausgestellt Ruine der spätgotischen Back­stein­kirche, die werden, die Familien und Kin- durch Kriegs­einwirkungen schwer beschädigt der für unser Gemein­wesen ha- war. ben. Die Ehrenpatenschaft des Marie-Elisabeth ist Staatsoberhauptes ließ Bundes- 1991 starteten die eigentlichen Restaurierungs- eines der Patenkinder präsident Theodor Heuss im Herbst 1949 wieder und Sanierungsarbeiten auf Initiative ehema- des Bundespräsidenten aufleben. Seitdem gibt es über 76.000 Ehrenpa- liger deutscher Bewohner von Königs­berg, die tenschaften. Neben der Ehren­patenurkunde sich im Förder­verein und in der gemeinsamen und einem Geldgeschenk in Höhe von derzeit Stiftung für deutsch-polnische Zu­sammen­­ 500 Euro hat bisher jeder Bundespräsident ein- arbeit in Bonn und Warschau zusammenge- mal in seiner Amtszeit ein Treffen mit seinen Pa- schlossen hatten. Zuerst mit Stiftungsmit­ teln, tenkindern veranstaltet. später dann zusätzlich mit Mitteln des Bun- Bei der Vorbereitung des Pa- des, der EU und des tenkinderfestes des dama- Fördervereins wurde ligen Bundespräsidenten die Marienkirche wie- Horst Köhler am 8. Juni 2007 derhergestellt. in Leipzig hat das BVA mit großer Freude mitgewirkt. Heute werden darin An der Veranstaltung, die nicht nur Gottesdiens- als Tagesausflug geplant te gefeiert, es finden war, nahmen Familien aus Berlin, Branden- auch Begegnungen burg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen zwischen Polen und teil, für deren Kind im Zeitraum vom 1. Januar Deutschen statt. 1999 bis 30. September 2006 eine Patenschafts- urkunde ausgestellt wurde. Marienkirche – Blick von Norden mit Nordportal

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166 Rückblick und Ausblick

Auslandsschulwesen – Mehr als 40 Jahre Erfahrung in Kultur- und Bildungsaufgaben Erster Weltkongress der Auslandsschulen in Mexico-City

Fast 100 der damals noch 117 Deutschen Aus- sowie die Förderung der Völkerverstän- landsschulen waren vom 3. bis 7. April 2002 auf digung und der deutschen Sprache. Der dem ersten Weltkongress der Auslandsschulen WDA bildet außerdem die Schnittstelle in Mexico-City vertreten. Der Kongress sollte das zu den zuständigen Behörden wie dem Netzwerk innerhalb der Auslandsschulen stär- Auswärtigen Amt und dem BVA, knüpft aber ken und ihnen in der Bildungspolitik zu mehr auch wichtige Kontakte zur Wirtschaft, zu ver- Sichtbarkeit verhelfen. „Für die Zukunft lernen: schiedenen Bildungsstellen und zu potentiellen voneinander – füreinander“ lautete dement- Partnerschulen. sprechend das Motto. Als Gastgeber agierte das Colegio Alemán Alexander von Humboldt. Seitdem organisiert der WDA einen Welt­ kongress im Vierjahresrhythmus in enger Zu- Neben Vorständen, Schulleiterinnen und Schul- sammenarbeit mit der ZfA des BVA. Auch den leitern und Ver­waltungs­leiterinnen sowie dritten Weltkongress im Jahr 2010, der in Shang- Ver­waltungs­leitern der Deutschen Auslands­ hai stattfand, gestaltete die ZfA mit. Das Motto: schulen waren namhafte Vertreter der Auswär- „Weltweit für Deutschland Schule machen“. tigen Kultur- und Bildungspolitik sowie Partner aus der Wirtschaft nach Lateinamerika gereist. Gemeinsam diskutierten und bearbeiteten sie relevante Fragestellungen und Aufgaben des deutschen Auslandsschulwesens. Albert Spie- gel, Abteilungsleiter für Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik im Auswärtigen Amt, ging in seiner Rede auf die globalen und wirtschaftli- chen Aspekte der Deutschen Auslandsschulen ein. Durch die Schulen entstünden Netzwerke des Dialogs, ohne die die internationale Lern­ gemeinschaft nicht auskomme.

Das folgerichtige Ergebnis des Kongresses war so auch der Beschluss, die Schulen in einem Verband zusammenzuführen. Im Mai 2003 ho- ben die Deutschen Auslandsschulen den Welt- verband Deutscher Auslandsschulen (WDA) e.V., aus der Taufe. Ziele und Aufgaben sind die 3.v.r.: Jorge Pulido, Ehrenvorsitzender des WDA, mit ZfA-Leiter Joachim Lauer (2. v.r.) auf dem zweiten Weltkongress der Deutschen Auslandsschulen 2006 in Kapstadt. Wahrung der Interessen der Deutschen Schulen Auch der damalige BVA-Präsident Dr. Jürgen Hensen (6.v.r.) nahm teil.

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Organisationsberatung 2002 BVA modernisiert das Bundesamt für den Zivildienst

Die Anforderungen in Umstrukturierungspro- perten aus verschiedenen Bereichen des Hauses zessen unterscheiden sich deutlich von denen (Personal, Organisation, Informationstechnik) des gewöhnlichen Geschäftsbetriebes. Bei einer wirkten in der Projektgruppe zusammen, um Restrukturierung werden Spezialqualifikatio- alle erforderlichen Schritte zu initiieren. Dem nen benötigt. Das Dienstleistungsportfolio des Leiter der Projektgruppe, BVA-Abteilungsleiter BVA wird daher auch durch Angebote zur kon- Dietmar Peikert, wurde für die Dauer des Mo- kreten Umsetzungen der in Organisationsun- dernisierungsprozesses die Leitung des BAZ tersuchungen erzielten Ergebnisse abgerundet. übertragen, dem Vertreter des Leiters der Pro- jektgruppe, Günter Kretschmar, die Leitung der Abteilung Z.

Im Sinne eines nachhaltig wirkenden Restruk­ tur­ierungs­prozesses für das BAZ wurde eine ganzheitliche Lösung verfolgt: Die Behörde als Ganzes neu und erfolgreich auszurichten und auf künftige Herausforderungen anzupassen. Der Umstrukturierungsprozess umfasste des- halb neben notwendigen Anpassungen von or- ganisatorischen Abläufen und Zuständigkeiten und der dringend erforderlichen Neugestal-

Auszug aus dem Auftrag des BVA „Im Rahmen einer engen und partnerschaft- lichen Kooperation zwischen dem BAZ und Bundesministerin dem BVA wird das BAZ auf der Grundlage des Ursula von der Leyen In den Jahren 2001 und 2002 unterstützte dankt das BVA das Bundesamt für den Zivildienst Soll-Konzepts des Projektteams vom 30. April Dietmar Peikert (BAZ) bei einer Organisationsuntersuchung. 2002 zu einer modernen und zukunftsfähigen Dienstleistungsbehörde umgestaltet, die den Übergeordnetes Ziel dieser Untersuchung Anforderungen des Projekts BundOnline 2005 war die Erarbeitung eines Sollkonzepts zur entspricht. Umgestaltung des BAZ zu einer modernen und zukunftsfähigen Dienstleistungsbehörde. Hierzu wird dem BVA mit Wirkung vom 1. November 2002 die Modernisierung des Mit der Umsetzung des Sollkonzeptes wurde BAZ und seiner Informationstechnik sowie die verwaltungsmäßige Steuerung des BAZ ebenfalls das BVA beauftragt, welches hierzu die übertragen. Dies gilt für die Dauer des Moderni- Projektgruppe „Modernisierung und Steuerung sierungsprozesses.“ des BAZ“ (PG BAZ) einrichtete, die am 4. Novem- ber 2002 ihre Arbeit aufnahm. Ausgewählte Ex-

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168 Rückblick und Ausblick

tung des IT-Bereichs des BAZ zudem auch Maß- nommen und erfolgreich umgesetzt zu wer- nahmen aus dem allgemeinen Verwaltungs- den, müssen Veränderungsprozesse und ihre bereich. Dazu gehörten Personalentwicklung, Ziele und Logiken von den Mitarbeiterinnen Einsatz- und Arbeitszeitflexibilisierung. Somit und Mitarbeitern wahrgenommen und ver- wurden die Voraussetzungen für eine dauerhaft standen werden. Von Beginn an wurde daher erfolgreiche Modernisierung geschaffen. großen Wert auf eine umfassende Einbindung der Beschäftigten des BAZ gelegt. Dies betraf Zu den Projekten gehörten im Einzelnen: die Bereich Planung und Durchführung aller Projektphasen, die fortlaufende Kommunika- Flexibilisierung des Mitarbeitereinsatzes, tion von Zielen und Teilfortschritten, regelmä- ßige Informationen über Dienstvereinbarung zur Arbeitszeitrege- die Weiterentwicklung des lung (flexible Arbeitszeiten), Projekts sowie die Verdeut- lichung seines Nutzens. Dies Dienstvereinbarung zur dienstlichen trug maßgeblich zur erfolg- Beurteilung von Beamten, reichen Durchführung des Modernisierungsprozesses Einführung von Leistungsprämien und bei. Leistungszulagen, Mit der Übergabe der Amts- Umgestaltung verschiedener Arbeitsberei- geschäfte an die neue Prä- che (Anerkennung von Zivildienstleisten- sidentin des BAZ, Helga den, Ärztlicher Dienst) mit dem Ziel, einer Roesgen, wurde das Moder- effizienten und kundenorientierten Betreu- nisierungsprojekt schließ- ung der Zivildienstleistenden, lich 2006 formell abgeschlos- Die Registratur des BAZ vor sen. Die große Wertschätzung, die Herr Peikert Einführung der Migration der Altsysteme auf eine zukunfts- bei seiner Verabschiedung erhielt, machte elektronischen Akte fähige Basis, deutlich, dass die Arbeit des BVA von den Be- schäftigten des BAZ anerkannt, akzeptiert und Einführung der elektronischen Akte, honoriert wurde.

Modernisierung der Schulverwaltungssoft- ware.

Eine derart umfassende Veränderung des Ar- beitsumfeldes wie beim BAZ bezieht immer auch Veränderung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Behörde mit ein. Um aufge-

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Ad-Hoc Aufgaben: Flugunfall Bodensee 2002 Das BVA hilft sofort – Auch beim Flugunfall Bodensee

Elf Tage nach der tragischen Flugzeug­kollision Das sehr frühe Handeln der Vertreter der Koor- am Bodensee wurde das BVA vom BMI beauf- dinierungsstelle wurde vom Landratsamt für tragt, die Koordinierungsstelle Flugunfall-Bo- den Bodenseekreis in Friedrichshafen sehr posi- densee einzurichten. tiv bewertet.

Aufgabe war Schadensmeldungen­ entgegenzu- Das BVA berichtete die Ergebnisse an das feder- nehmen, zu registrieren, zu bündeln und an die führende Ministerium für Verkehr, Bau- und zuständigen Stellen weiterzuleiten. Noch am Wohnungswesen (BMVBW) und unterbreitete Tage der Beauftragung konnten die erforderli- Vorschläge zur Schadensregulierung. Durch Er- chen operativen Strukturen geschaffen und das mittlungen und Vernetzung mit allen beteilig- zur Aufgabenerledigung­ not­wendige Personal ten Institutionen vor Ort konnte dies sehr zügig bereitgestellt werden. Unverzüglich wurde mit geschehen. Das BMVBW legte am 22. August der Schadensermittlung und Koordinierung 2002 in einer Richtlinie fest, dass Betroffene mit der Schadensmeldungen begonnen. Wohnsitz in der Bundesrepublik Deutschland eine Billigkeitsleistung in Höhe von 80 Prozent Eine Rufbereitschaft am Standort Köln war ab der Schadenshöhe erhalten sollten, wenn eine dem Tag der Beauftragung rund um die Uhr, Bagatellgrenze von 250 Euro überschritten auch am Wochenende erreichbar. wird. Die Entschädigung wurde für so genann- te Bodenschäden geleistet, also Sachschäden Vor Ort führte ein Expertenteam Gespräche mit durch Wrackteile, Verdienst- und Gewinnaus- den beteiligten Kommunen, der Polizei, und fall infolge der Sperrung vom Absturz betrof- den Geschädigten, um die Schadensmeldungen fener Gebiete und Ernteausfallschäden durch unbürokratisch aufzunehmen und zu bündeln. Wrackteile oder Kerosin.

Die Billigkeitsrichtlinie sollte eine unbürokra- tische Soforthilfe zum Ausgleich von persönli- chen und wirtschaftlichen Härten für die Be- troffenen der Region Überlingen ermöglichen, damit sie nicht warten müssen bis Schuld- und Haftungsfragen endgültig geklärt sind. Hierzu wurden vom BMVBW 400.000 Euro als Sofort- hilfe zur Verfügung gestellt.

Am 19. August 2002 wurde die Koordi­ nierungsstelle vom BMI beauftragt, die Entschä- digungen abzuwickeln. Außerdem sollte die Koordinierungsstelle­ die Rechnungen der Kos- ten, die durch die Bundesstelle für Flugunfallun- tersuchung veranlasst wurden, abstimmen und

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an die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung weiterleiten. Hier ging es im Wesentlichen um die Kosten für den Abtransport der Wrackteile Der Flugunfall Bodensee und deren Lagerung am Flughafen Friedrichs- Am 1. Juli 2002 stießen kurz vor Mitter­nacht hafen. zwei Flugzeuge im Luftraum über Überlin- gen zusammen. Bei diesem tragischen Unfall Bei der Abwicklung der Entschädigung konnte wurden 71 Menschen getötet, darunter 52 ein Großteil der 54 Anträge innerhalb weniger russische Kinder. Wochen schnell und unbürokratisch bearbei- In beiden Maschinen arbeiteten die Bord- tet und die Entschädigung ausgezahlt werden. systeme zur Verhinderung von Kollisionen Hilfreich war hierzu die Unterstützung des korrekt. Um einer sich anbahnenden Kolli- Landratsamts Bodenseekreis, das vor allem bei sion auszuweichen ging die Boeing in den der Bewertung der Flurschäden seinen Sach- Sinkflug, die Tupolew in den Steigflug über. verstand einbrachte. Unbürokratisch bedeutet Nach Aufforderung des Fluglotsen an den auch bürgernah, so wurden im Landratsamt Bo- Piloten der Tupolew zu sinken, kam es um denseekreis in Friedrichshafen Sprechstunden 23:35 Uhr zur tragischen Kollision, die keiner der Flugzeuginsassen überlebte. abgehalten, damit die Geschädigten Einzelhei- ten der Regulierung vor Ort mit Mitarbeiterin- In einem Großeinsatz ergriffen die ver­ nen und Mitarbeitern der Koordinierungsstelle schiedenen Hilfsorganisationen, Einrich- besprechen konnten. Bis März des Jahres 2003 tungen und Behörden vor Ort sofort die waren sämtliche Anträge auf Leistung einer notwendigen Maßnahmen zur Bewältigung der Folgen des Unglücks. Dazu gehörten die Billigkeitsentschädigung abschließend bear- Ermittlung des Umfangs des Schadens, die beitet. Entschädigungen wurden zügig, unbü- Bergung der Toten, Bergung der Wrackteile rokratisch und bürgernah bearbeitet und aus- und Beseitigung von Kerosin. Insgesamt gezahlt. wurden 57 Absturzstellen auf mehr als 30 Quadrat­kilometern ermittelt. Für Schäden und Aufwendungen, die nicht un- ter die Billigkeitsrichtlinie fielen, wurde im Juni 2003 ein Entschädigungsfonds von der schwei- zerischen Eidgenossenschaft, dem Flugsiche- Die Koordinierungsstelle ist ein Beispiel dafür, rungsunternehmen Skyguide und der Bundes- dass das BVA in der Lage ist, innerhalb kürzester republik Deutschland eingerichtet, der von Zeit auf besondere, dringliche Herausforderun- einer Züricher Anwaltskanzlei verwaltet wurde. gen zu reagieren. Dorthin wurden im Januar 2004 in Abstimmung mit dem BMVBW und den Betroffenen die letz- ten Schadensakten abgegeben. Damit war die Aufgabe abgeschlossen, die Koordinierungs- stelle konnte aufgelöst werden.

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BVA – Der zentrale Dienstleister des Bundes 2002 Das BVA informiert auf der CeBIT zu Dienstleistungen und Produkten

Behörden präsentieren auf der CeBIT? Zunächst regelmäßig seine vielfältigten Dienstleistungen war dies völlig neu und wird seitdem auch im- und Produkte auf der CeBIT. Dazu gehörten un- mer wieder hinterfragt. Seit 1990 war die Moder- ter anderem: nisierung der Verwaltung in vollem Gange. Die Behörden hatten bedeutende organisatorische Personalmanagementsystem (EPOS) und technische Lösungen der Verwaltung ent- Arbeitszeitmanagement (FAZIT) wickelt. Da lag es nahe sich an einer zentraler Kabinettsinformationsserver (KIS) Stelle auszutauschen. Die CeBIT wurde zu einer Portal bund.de Informationsdrehscheibe und Präsentations- Deutsches Notfallinformationssystem plattform auch für Behörden. Effiziente Ideen (deNis) und effektive Lösungen für die Modernisierung Organisationsberatung der Behördenwelt werden hier seitdem ausge- Deutsches Verwaltungs­dienste­verzeichnis tauscht. Das BVA präsentierte in den letzten Jahr (DVDV) Wissensmanagementstrategie CeBIT 2001 Wissensmanagementsystem OfficeNet Travel Management System E-Strategie / Wissensmanagement Kompetenzzentrum Vorgangsbearbeitung, Prozesse, Organisation (CC VBPO ) Kompetenzzentrum Contentmanagement- systeme (CC CMS) Goverment Site builder (GSB) Registerfactory Kompetenzzentrum GreenIT (PG enIT) Kompetenzzentrum GroßPM (CC GroßPM) Kompetenzzentrum OSS (CC OSS) Neuer Personalausweis (NPA) CeBIT 2009 Drei-Partner-Modell (3PM) Dokumenten- und Workflowmanagement FAVORIT® OfficeFlow Dienstleistungszentren (DLZ und VSZ und die Bundesstelle für Informationstechnik / BIT) mit ver­schiedenen Dienstleistungsauf­ ­ gaben

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Dienstleistungszentrum: Modernes Personalmanagement Personalgewinnung als Dienstleistung für Behörden

Die öffentliche Verwaltung wird von ihren Mit- Kernstück der Personalgewinnung ist seit 2006 arbeiterinnen und Mitarbeitern getragen und das Online-Bewerbungsverfahren. Bewerberin- geprägt. Hoch motivierte und leistungsfähige nen und Bewerber haben die Möglichkeit, ihre Beschäftigte sind die Basis erfolgreichen Ver- Daten via Internet zu übermitteln. Heute liegt waltungshandelns. Entscheidend ist deshalb der Anteil der Online-Bewerbungen bei 90 Pro- auch die Personalgewinnung. zent.

Im Jahr 2002 wurde das Projekt der Personal­ Das Servicezentrum Personalgewinnung be- gewinnung für das BMI und dessen Geschäfts­ teiligt sich aktiv an Modernisierungs­vorhaben. bereich mit vier Mitarbeiterinnen und Mit­ So ist Personalgewinnung auch ein Dienstleis­ arbeitern gestartet. Heute wird die Aufgabe von tungs­projekt, das aus dem Regierungspro- 74 Bediensteten wahrgenommen. Das Service- gramm „Zukunftsorientierte Verwaltung durch zentrum Personalgewinnung zählt mittlerweile Innovation“ hervorgegangen ist. Auf Basis ge- 58 Behörden und Stiftungen zu seinen Kunden, meinsam mit der Partnerbehörde Statistisches für die im Jahr 2009 insgesamt 1.233 Personalge- Bundesamt definierter Prozesse wird im Rah- winnungsmaßnahmen mit 91.669 Bewerbun- men dieses Projekts das Online-Verfahren durch gen durchgeführt wurden. Einbindung der auftraggebenden Institutionen in das elektronische Verfahren weiter verbes- Die Partnerinstitutionen können nach einem sert. Baukastensystem entscheiden, welche Dienst- leistungen sie in Anspruch nehmen wollen. So Entwicklung der Bewerberzahlen reicht das Angebot von der Formulierung der

Stellenausschreibung, Erstellung des Online- 100.000 Bewerbungsbogens bis hin zur Durch­führung von Assessment-Centern. Die Personalgewin- 80.000 nung ist als klassische „Shared-Service-Dienst- leistung“ angelegt. Das BVA beschränkt sich nur auf Unterstützungsleistungen.­ Dementspre- 60.000 chend liegt die abschließende Entscheidung über die Einstellung von Bewerbern immer bei 40.000 der auftraggebenden Institution. 20.000

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Beratung durch das BVA 2002 Startschuss für eine neue Dimension der Beratung

Das BVA entwickelte im Jahr 2002 sein „Drei- Die Kunden können nunmehr weitgehende Partner-Modell“ und hat es seitdem kontinu- Beratungsleistungen – ohne eigene Ausschrei- ierlich ausgebaut. In diesem Modell wirken die bungsaufwände – unkompliziert beim BVA ab- drei Partner, also Kundenbehörde, externer rufen. Dazu gehören insbesondere die neuen Dienstleister und BVA, mit dem koordinierten Themenbereiche „Top-Management- und IT- Einsatz der jeweiligen Ressourcen auf eine opti- Strategieberatung“ sowie „V-Modell XT, Open male Ergebnisfindung hin. Source und Standards“ und modifizierte Ange- bote zur „IT-, Prozess- und Organisationsbera- tung“. Bundesbehörden können ihre Effektivität und Effizienz mit Dienst­leistungen des BVA steigern. Die Regierungsprogramme Vorteile für Kunden zur Verwaltungsmodernisierung „Zukunftsorientierte Ver­ waltung durch Innovationen“ und „E-Government 2.0“ erreichen unter anderem durch das neue, vielseitige und unkomplizierte Die Beratungsleistungen des BVA in Verbin- Be­ratungsangebot eine Dimension mit hohem Service- und Qua- dung mit dem Drei-Partner-Modell bieten für litätsniveau. Dabei stellt das BVA neben qualifizierten internen die Bundesverwaltung eine Reihe nennenswer- Beraterinnen und Beratern rund 180 Spezialisten aus 18 verschie- ter Vorteile, zum Beispiel: denen Beratungsunternehmen, inklusive neun kleinen und mittelständischen Unternehmen, zur Verfügung. Das Beratungs- Das BVA unterstützt Behörden partnerschaft- volumen beträgt insgesamt 70.000 Beratertage in drei Jahren. Die entsprechende Ausschreibung dazu wurde im Jahr 2008 begon- lich mit Verwaltungs-, Organisations- und nen, nachdem vorangegangene Rahmenverträge aufgrund der IT-Know-How. Darüber hinaus wird umfang- hohen Kundennachfrage frühzeitig ihre Höchstgrenze erreicht reiche Projekterfahrung in der Zusammen- hatten. arbeit und im Umgang mit Externen einge- Den gesellschaftlichen, technischen und demografischen Wandel bracht. Das Wissen transferiert sich dabei meistert die Bundesverwaltung durch innovative Modernisie- sowohl aus der Wirtschaft in die Verwaltung rungs-Maßnahmen. Zum Beispiel durch den Aufbau einer einheit- als auch aus der Verwaltung in die Wirt- lichen Behördenrufnummer, den Ausbau von Dienstleistungs- schaft. zentren und sicheren Kommunikationsinfrastrukturen sowie neuen Fortbildungsangeboten. Zur komplexen und spezifischen Neugestaltung von Verwaltungsstrukturen- und Prozessen sind, Den Kunden stehen ausgewählte und quali- neben internen Personalressourcen häufig auch externe Dienst- fizierte Beraterinnen und Berater zur Verfü- leister erforderlich. Um diese wiederum gewinnen zu können, hat gung. etwa bis zum Jahr 2002 jede Behörde die dortigen Bedarfe durch eigene oft langwierige und aufwändige Ausschreibungen abge- Kunden gewinnen Zeit und interne Ressour- deckt. Im Rahmen des Regierungsprogramms „BundOnline2005“ stellte sich erstmalig die Herausforderung, zentral externe Dienst- cen, da zusätzliche Ausschreibungen für Be- leistungen zu beschaffen und dann allen Bundesressorts und ratungsleistungen nicht mehr erforderlich ihren Geschäftsbereichsbehörden anzubieten. Das Konzept „IT- sind. Steuerung Bund“ sowie das aktuelle „IT-Investitionsprogramm“ erzeugten einen sowohl qualitativ als auch quantitativ ständig Insgesamt werden Konzeptions- und Einfüh- steigenden Beratungsbedarf, welcher sich in ständig steigenden Leistungsabrufen beim BVA widerspiegelt. rungskosten reduziert, Einarbeitungs- und Realisierungszeiten verkürzt.

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Eine Evaluation unter den Kunden des Drei- Partner-Modells stellt der Beratungsform ein positives Zeugnis aus. Die Durchschnittsnote der Kundenzufriedenheit lag bei 2,09. Als be-

sonders positiv hoben die Befragten die Profes- Kunde

sionalität der Berater sowie die Qualität der Er- (Behörde, gebnisse hervor. Zuwendungsempfänger) Ziele Beauftragung Ergebnis- Seit 2002 konnten über 500 Beratungsprojekte kontrolle bei rund 70 Behörden mit einem Gesamtvolu- men von über 40 Millionen Euro realisiert wer-

Beratung den. Ergebnis Projekt- externer Unterstützung Produkt bzw. Steuerung durchführung Dienstleister Dienstleistung Ein Wissensmanagement mit Projekt­infor­ma­ tionen, Praxisbeispielen, Muster­pro­zessen, me- Projekt thodischen Handreichungen und Marktinfor- im „Drei-Partner-Modell“ mationen unter www.bit.bund.de/IT-Beratung runden das Dienstleistungsangebot für interes- sierte Kunden und Unternehmen sowie Bürge- rinnen und Bürger ab.

Dieses Erfolgsmodell wurde auf die neuen Kom- petenzzentren Großprojektmanagement und Green-IT transferiert. Es ist auch sehr gut für die fortgesetzte Verwaltungsmodernisierung nutz- bar. Denn durch den Einsatz des Drei-Partner- Modells beim Aufbau von zentralen Dienstleis- tungsangeboten oder für die IT-Konsolidierung in der Bundesverwaltung können zusätzliche Synergien erzielt werden.

Das Drei-Partner-Modell stellt eine Sonder- form der so genannten Öffentlich-Privaten- Die Beraterinnen und Partnerschaft dar. Insoweit bleiben qualitativ Berater im Bereich des Dreio-Partner-Modells hochwertige, mehrwertige und wirtschaftliche Beratungsleistungen eine fortdauernde Her- ausforderung für das BVA und dessen Behör- denkunden sowie die Partner aus der Wirtschaft und den Wissenschaften.

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Ad-Hoc-Aufgaben 2002 Schnelle Hilfe: Hochwasserkatastrophe Elbe und Donau

Die Hochwasserkatastrophe an Elbe und Do- Der Bund beteiligte sich gemäß Artikel 104a Ab- nau sowie deren Nebenflüssen im Jahr 2002 hat satz 4 des Grundgesetzes und auf der Grundlage enorme Schäden angerichtet und veranlasste des Aufbauhilfefondsgesetzes an der Finanzie- Bund und Länder im Rahmen des Solidarfonds rung der Maßnahmen. Zur Beratung der betrof- Aufbauhilfe ein Zuschussprogramm von mehr fenen Personen wurde beim Bundesministeri- als 1,7 Milliarden Euro einzurichten. um für Verkehr, Bau und Wohnungswesen eine Hotline eingerichtet. Durch dieses Hilfsprogramm sollte finanzielle Hilfe für die Instandsetzung oder den Ersatz von Aufgrund zahlreicher Beschwerden seitens Wohngebäuden und Infrastruktur ermöglicht der Kleingärtner wurde in der Staatssekretärs- werden. In diesem Sinne diente das Programm runde am 7. April 2003 festgelegt, dass auch Klein­garten­anlagen, welche nicht in dem vom der städtebaulichen Infrastruktur, Aufbaufonds erfassten Hilfsprogramm erfasst waren, über das Bundesministerium für Ver- der sozialen Infrastruktur, kehr, Bau und Wohnungswesen einen Zuschuss erhalten können. der verkehrstechnischen Infrastruktur Die Höhe der Entschädigung wurde auf 1.000 und den wasser- und abfallwirtschaftlichen Euro bei Totalschaden und 500 Euro bei erheb- Einrichtungen. lichem Wasserschaden festgelegt.

Das BVA wurde noch im April 2003 mit der Um- setzung beauftragt. Im Sinne einer raschen Entschädigung war unbürokratisches Handeln gefordert.

Als Nachweis wurden Angaben über die bereits von ­anderer Seite geleisteten Zuwendungen sowie die glaubhafte Darstellung von Schadens­ höhe, Schadensart und die persönlichen Um­ stände als ausreichend anerkannt. Dies konnte im Zweifel auch anhand von Fotos erfolgen. Ein zeitaufwändiges Bewilligungsverfahren wurde damit entbehrlich, weil die betroffenen Klein- gärtner einen unbürokratischen Zuschuss er- hielten.

Fallbearbeitung Kuratorium Fluthilfe

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Ad-Hoc-Aufgaben Schnelle Hilfe: Unterstützung des Kuratoriums Fluthilfe

Als die Oder im August 2002 über die Ufer trat, erfolgte in der Bundeshauptstadt, die Bearbei- überflutete sie anliegende Städte und Dörfer, tung sowohl in Köln als auch in Berlin. verwüstete Häuser und Felder. Viele Menschen hatten ihr Hab und Gut verloren, waren ver- Auf seiner letzten Informationsreise in die be- zweifelt und fühlten sich hilflos gegen die ver- troffenen Gebiete hob Dr. von Weizsäcker ein nichtenden Wassermassen. Jahr nach der Katastrophe lobend hervor, dass die schnell zur Verfügung gestellten Mittel Schnelle Hilfe war gefordert. Innerhalb weni- auch tatsächlich bei den Menschen angekom- ger Tage wurde beim BMI die Geschäftsstelle men sind: „Es ist eine des Kuratoriums Fluthilfe (GSKF) unter dem Freude zu sehen, wie viel Vorsitz von Dr. Richard von Weizsäcker, Bun- Schäden bereits nach despräsident a. D., eingerichtet. Ziel der GSKF gut einem Jahr behoben war die schnelle und unbürokratische Hilfe für werden konnten“. die Betroffenen vor Ort, die sich vor allem an der Bedürftigkeit der Menschen und an der Här- Insgesamt hatten sich te des von der Flut verursachten persönlichen 14.500 Betroffene und Schicksals orientierte. Es wurde mit einem ho- Informations­such­ende hen Antragseingang gerechnet, der umgehend an das Kuratorium ge- erledigt werden müsste, damit die Hilfe schnell wandt. In Zusammen­ ­ bei den Bedürftigen ankäme. Die Geschäftsstel- arbeit mit den För- 14.500 Menschen, le benötigte einen starken Partner. Aus diesem derstellen in den Bundesländern­ und mit den die in den Fluten Hab und Gut verloren hat- Grund beauftragte das BMI das BVA damit, der Wohlfahrts­verbänden wurden in den meisten ten, wandten sich an GSKF Unterstützung zu gewähren. Fällen Lösungs­möglichkeiten­ gefunden. Die das Kuratorium Fluthilfe Zuschüsse reichten von 100 Euro Tankgeld für Das BVA richtete eine Projektgruppe zur Unter­ einen mittellosen, behinderten Fluthelfer bis stützung der Geschäftsstelle ein und stellte zu 200.000 Euro für die Rettung eines jungen entsprechende personelle und technische Un- Unternehmens mit 40 Arbeitsplätzen oder die terstützung zur Verfügung. Durch den Einsatz Umsiedlung einer Gärtnerei aus dem Überflu- moderner Technik wie dem Dokumenten- und tungsgebiet. Workflow Managementsystem FAVORIT®- OfficeFlow des BVA konnten die Anträge zügig Ohne das Engagement des BVA und ohne den registriert und elektronisch bearbeitet werden. schnellen Einsatz der Software FAVORIT®- Es türmten sich keine Aktenberge auf. OfficeFlow hätte die Hilfe weder so zügig noch so effektiv bearbeitet werden können. Der Dan- Ein weiterer Vorteil bestand darin, dass die kesbrief, den die Mitarbeiterinnen und Mitar- elektronische Bearbeitung unmittelbar ein beiter der GSKF an das BVA verfasst haben, ist standortübergreifendes Arbeiten ermöglichte. heute noch ein Beleg hierfür. Das Einscannen der Dokumente und Anträge

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BVA intern: Dynamik einer Behörde 2003 Erfolgreicher Umzug von 200 Beschäftigten an nur einem Wochenende in das NeueTechnologieZentrum

Im Rahmen eines Mitarbeiter­festes und eines Das neue Gebäude bietet auf sechs Stockwerken Festaktes wurde 2003 der Einzug einiger Fach- 17.000 Quadratmeter Bürofläche. bereiche in das neue Dienstgebäude im Kölner Stadtteil Braunsfeld gefeiert. Zu den Festrednern gehörten Dr. Göttrik Wewer, Parlamentarischer­ Staatssekretär­ im Bundesmi- Der Umzug war nötig geworden, weil das Haupt- nisterium des Innern Ober­bürgermeister Fritz haus in Köln-Niehl nicht mehr genügend Platz Schramma. Im Rahmen der Veranstaltungen für alle Beschäftigten bot und ein Gebäude in wurde allen Beschäftigten, die diesen Umzug Köln-Rodenkirchen nicht weiter genutzt wurde. möglich gemacht hatten, gedankt.

Feier zur Einweihung des NeuenTechnologieZentrums In diesem Bild von links nach rechts: Geschäftsführer der Firma Lammerting, Herr Lammerting Präsident Dr. Jürgen Hensen Staatssekretär im Bundesministerium des Innern Göttrik Wewer Abteilungsleiter Z des BMI, Ministerialdirektor Müller Oberbürgermeister der Stadt Köln Fritz Schramma Personalratsvorsitzende Doris Tabbert Leiterin des Organisationsreferates Monika Stommel

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178 Rückblick und Ausblick

Betroffen vom Umzug war auch die BAföG- Abteilung. Zuvor wurden 1,2 Millionen Darlehensakten von etwa 260 Beschäftigten im BAföG-Fachbereich bearbeitet. Der Umzug erfolgte an einem einzigen Wochenende. Es war ein besonders heikles Unterfangen, da die Server in Rodenkirchen, auf denen die Bearbei- tung stattfand, ständig verfügbar sein mussten. Am Tag wurden sie für die Fallbearbeitung benötigt und nachts mehr­stündige Sicherun- gen erstellt. Deshalb war das System bis dahin zu keinem Zeitpunkt ab- und wieder angeschaltet worden. Der Umzug von Rodenkirchen in das neue Dienstgebäude setzte aber das vollständige Herunterfahren der Server voraus. Es bestand damit das Risiko, dass die Hardware durch die lange Beanspruchung des Dauereinsatzes nicht wieder ordnungsgemäß gestartet werden könnte. Darüber hinaus war zu berücksichtigen, dass die Systeme besonders empfindlich auf Erschütterungen reagierten und somit äußerst behut- sam transportiert werden mussten. An einem Freitagmorgen im Mai 2003 wurden sämtliche Systeme gesichert, die Server her- untergefahren und ausgeschaltet. Der Transport durch eine Spezialspedition erfolgte am darauf folgenden Samstagmorgen, am Abend des gleichen Tages lief das gesamte System – allen Befürchtungen zum Trotz – wieder problemlos an. Zu Dienstbeginn am folgenden Montag zeigte sich dann der entscheidende Vorteil der elektro­ nischen Vorgangsbearbeitung. Es mussten keine Akten mehr transportiert und ausgepackt werden. Vielmehr standen alle 1,2 Millionen Darlehensnehmer-Dokumente unmittelbar den Beschäftigten wieder zur Verfügung.

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Informationstechnik – neue IT-Produkte 2003 Von der Blaupause bis zum Erfolg: Der Government Site Builder

Im Jahr 2003 wurde der Government Site Buil- er ein hohes Maß an Barrierefreiheit ermöglicht der (GSB) nach umfangreichen Entwicklungsar- und sich die entwickelte Standardlösung am beiten der Öffentlichkeit vorgestellt. Styleguide der Bundesregierung orientiert. Die Der Government Site Builder ist ein Standardlösung ist seit der Version 1.2 Teil des Content Management System (CMS) GSBs und ermöglicht es dem Anwender, mit Hil- zur Erstellung und Bearbeitung von fe weniger Handgriffe einen auf die individuel- Internetauftritten. Durch die Tren- len Bedürfnisse angepassten Internetauftritt nung von Inhalt und Struktur der aufzusetzen. Zudem ist der GSB SAGA-konform. Seite ermöglicht er die Pflege des Internetauf- SAGA steht für Standards und Architekturen trittes – auch ohne vertiefte Programmierkennt- für E-Government-Anwendungen und ist Teil nisse. Mit dem Release 1.0 konnten interessierte der BundOnline 2005 Initiative. Es ist ein Set Bundesbehörden und Zuwendungsempfänger von Standards, die eine Grundlage bilden für den GSB kostenfrei beim BVA anfordern. den reibungslosen Datenfluss im deutschen E- Government – eine wichtige Voraussetzung für Der GSB bietet optimale Voraussetzungen für eine moderne und dienstleistungsorientierte den Einsatz in der öffentlichen Verwaltung, da Verwaltung.

Das GSB Hosting Entwicklung von GSB-Webseiten

GSB 4.0 Nachdem seit Beginn der Realisierung 180 und Veröffentlichung diverse Pilotpro- GSB 3.2 160 jekte wie das Außenwirtschaftsportal iXPOS und das zentrale Wissensma- 140 GSB Websites nagement der Initiative BundOnline 2005 als Piloten in der Hostingumge- davon Hosting GSB 3.1 120 bung des BVA realisiert wurden, fiel direkt zu Beginn des Jahres 2004 der 100 GSB 3.0 Startschuss für das offizielle GSB Hos-

80 ting. Behörden, die die entsprechen- den Voraussetzungen erfüllen, können 60 seit diesem Zeitpunkt ihre Internetauf- tritte beim BVA betreiben und tech- 40 GSB 2.0 nisch verwalten lassen.

GSB 1.0 20 Das vom BVA entworfene und betrie-

0 bene Portal bund.de wurde im Septem- ber 2008 in die GSB-Hostingumgebung

Jan 03 Jul 03 Jan 04 Jul 04 Jan 05 Jul 05 Jan 06 Jul 06 Jan 07 Jul 07 Jan 08 Jul 08 Jan 09 Jul 09 migriert. Zuvor war es parallel zum

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180 Rückblick und Ausblick

GSB entwickelt und auf einer eigenen Plattform Die BIENE betrieben worden. Dort wird es seit Januar 2009 auf Basis des GSB 4 betrieben und kontinuierlich Am 4. Dezember 2009 wurde der Anfang 2009 weiterentwickelt. mit dem GSB 4.0 neu gestaltete Internetauftritt des Portals www.bund.de - „Verwaltung online“ Der Kabinettbeschluss in der Kategorie „Komplexe Recherche- und Serviceangebote“ ausgezeichnet mit dem BIE- Als Teil der aufgebauten E-Government In­ NE-Award in Silber. Der Preis der Aktion Mensch frastruktur ist der GSB bestmöglich auf die in- und der Stiftung digitale-chancen wird an vor- diviuellen Bedürfnisse von Bundesbehörden bildlich barrierefreie Webseiten verliehen. zugeschnitten und wird diesen kostenlos zur Verfügung gestellt. Um die getätigten Investiti- onen langfristig sicherzustellen, wurde zur Ce- BIT 2005 im Rahmen der Initative BundOnline 2005 ein Kabinettbeschluss veröffentlicht, der den Bundesbehörden unter anderem eine ver- pflichtende Nutzung des GSB für die Realisie- rung ihrer Internetauftritte vorschreibt. Peter Wiethoff (links) in Vertretung für die Aktuelle Daten Internetredaktion des BVA bei der Übergabe des Preises Seit dem 25. Februar 2009 befindet sich der GSB offiziell in der Version 4.0. Es wurden bisher über 170 Internetauftritte mit ihm realisiert, von de- Auch in den vergangenen Jahren wurden be- nen sich alleine 97 in der Hostingumgebung des reits Seiten, die den GSB verwenden, prämiert. BVA befinden. Mit der Zeit wurde eine Vielzahl So wurde 2006 der Auftritt des Bundesrates von Modulen hinzugefügt, so dass heute nicht ausgezeichnet und im Jahr 2008 erhielten das nur der reine Internetauftritt mit dem GSB ab- In­ternetangebot www.integration-in-deutsch- gedeckt wird, sondern auch zahlreiche Erweite- land.de vom Bundesamt für Migration und rungen verfügbar sind. In der aktuellen Version Flüchtlinge eine silberne und der Internetauf- können somit Foren, Bildergalerien, Glossare tritt der Bundesanstalt für Landwirtschaft und und vieles mehr eingebunden werden. Ernährung (www.ble.de) eine goldene BIENE.

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Zuwendungsmanagement: Schnelle und kompetente Hilfe 2004 Brand der Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar

Am 2. September 2004 brach in der Herzogin Der Dachstuhl der Bibliothek, 50.000 histori- Anna Amalia Bibliothek ein Brand aus, der das sche Bücher und 37 Gemälde wurden vollstän- historische Gebäude und die wertvolle Samm- dig zerstört. Weitere 62.000 Bücher aus dem 16. lung historischer Bücher und Kunstwerke bis 19. Jahrhundert wurden durch Flammen und schwer beschädigte. Löschwasser beschädigt.

Die Bibliothek – seit 1998 Weltkulturerbe – ge- hört zur Klassik Stiftung Weimar, die regelmä- ßig mit Mitteln des Beauftragten der Bundesre- gierung für Kultur und Medien (BKM) gefördert wird. Eine Brandversicherung bestand aus recht- lichen Gründen nicht. Vielmehr haben der Bund und das Land Thüringen die Folgekosten des Brandes mit zusätzlichen Mitteln finanziert.

Mit den Rettungsmaßnahmen an den beschä- digten Büchern und Gebäudeteilen musste schnellstmöglich begonnen werden, da Folge- schäden drohten. Dies wurde durch die sehr kurzfristige Bearbeitung der ersten zusätzli- chen Zuwendung ermöglicht. Bereits am 8. Sep- tember 2004 bewilligte das BVA aus Mitteln des BKM die ersten zwei Millionen Euro und in den Folgejahren weitere 6,5 Millionen Euro.

Insgesamt kostete die Restaurierung der Biblio- thek 14 Millionen Euro.

Nach drei Jahren – am 24. Oktober 2007 – konnte die Herzogin Anna Amalia Bibliothek mit einem Festakt in neuem Glanz wiedereröffnet werden.

Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar – Rokkoko-Saal im Oktober 2007

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182 Rückblick und Ausblick

BVA – Der zentrale Dienstleister Das BVA informiert auf der Messe Moderner Staat zu Dienstleistungen und Produkten

Anders als die CeBIT ist die Messe Moderner Wissensmanagementsystem OfficeNet Staat unter der Schirmherrschaft des BMI gezielt TravelManagementSystem (TMS) auf Behörden und öffentliche Institutionen aus- E-Strategie / Wissensmanagement gerichtet. Die Messe bietet die Möglichkeit zu Kompetenzzentrum Vorgangsbearbeitung, tiefen und interessanten Fach- und Be­ratungs­ Prozesse, Organisation (CC VBPO ) gesprächen. Das BVA präsentierte jedes Jahr sei- Goverment Site Builder (GSB) ne vielfältigen Dienstleistungen und Produkte. Kompetenzzentrum GreenIT (PG GreenIT) Dazu gehören: Neuer Personalausweis (NPA) Drei-Partner-Modell (3PM) Personalmanagementsystem (EPOS) Dokumenten- und Workflowmanagement Arbeitszeitmanagement (FAZIT) FAVORIT® OfficeFlow Kabinettsinformationsserver (KIS) Dienstleistungszentren des BVA (DLZ, VSZ Organisationsberatung und BIT)

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Führungs- und Organisationskultur des BVA 2004 Das BVA feiert die Nominierung zum Carl Bertelsmann- Preis 2004

Voller Stolz hat das BVA die Nominierung für den Carl Bertelsmann-Preis 2004 aufgenom- „Das BVA weist in verschiedenen Bewertungs­ men. dimensionen eine überragende Ausprägung aus. (...) Insgesamt handelt es sich um eine Or- Thema des Preises war ganisation, die in ihrer Ausrichtung auf eine „Leistungs­steigerung und bestmögliche Erfüllung ihrer Aufgaben drängt Fortschritt im öffentlichen und in der Gesamtschau ein herausragendes Bereich: Organisations­ Beispiel für bestmögliche Dienstleistungsorien- kultur und Wett­bewerb“. tierung darstellt.“ Auszug aus der Bewertung der Jury Damit wurde dem BVA und seinen Beschäftigten Das BVA feierte die Nominierung mit einem durch eine externe und großen Mitarbeiterfest. neutrale Stelle attestiert, dass die Arbeit besonders hervorzuheben­ ist und das BVA damit zu den bes- ten Behörden Europas ge- hört.

Gemeinsam mit der Unter­ nehmensberatung Booz Allen Hamilton beurteilte die Bertelsmann Stiftung die Kandidaten nach Kriterien wie Zielorientie- rung, Werte, Kunden- und Mitarbeiterorientie- Der damalige Präsident Dr. Jürgen Hensen im Interview mit Moderator Steffen Seibert. rung, Führungsverhalten und Reformfähigkeit. „Die Nominierten erfüllen diese Kriterien in beson- derer Weise“, sagte Professor Heribert Meffert, Vorstandsvorsitzender der Bertelsmann Stif- tung: „Sie behaupten sich im Wettbewerb und ver- stehen sich als kundenorientierte Dienstleister.“

Im Rahmen eines Festaktes in Gütersloh sprach auch der damalige Bundesinnenminister Otto Schily.

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184 Rückblick und Ausblick

Der Carl Bertelsmann-Preis Die Idee zum Carl Bertelsmann-Preis geht auf den Stifter Reinhard Mohn zurück. Der Preis steht in der Tradition der Familien Bertelsmann/Mohn. Die Ber- telsmann Stiftung verleiht ihn seit 1988 jährlich. Aus- gezeichnet werden innovative und exemplarische Lösungsansätze für zentrale gesellschaftspolitische Aufgaben. Die wichtigste Zielsetzung des Preises ist es Auf Vorschlag der international besetzten Arbeits- • von erfolgreichen Lösungen anderer bzw. des kommission wurde die „Long List“ um weitere Auslands zu lernen, viel versprechende Organisationen ergänzt. Diese • öffentlichkeitswirksam exemplarische oder bestand schließlich aus mehr als 100 Organisationen modellhafte Leistungen zu prämieren und aus ganz Europa. Mittels eines umfassenden Fra- dadurch neue Impulse für die politische bzw. gebogens mit rund 80 Einzelkriterien wurden die Fachdiskussion zu geben. Teilnehmer um Selbstauskunft gebeten. Im Geiste eines „gesellschaftspolitischen Nobelprei- Auf dieser Grundlage erfolgte eine detaillierte ses“ sollen mit dem Carl Bertelsmann-Preis stets Analyse und Bewertung, die zusammen mit ergän- zenden Telefoninterviews den Teilnehmerkreis • gesellschaftspolitische Innovationen, zu einer sogenannten „Short List“ verdichtete. Die • nachahmenswerte Initiativen oder Organisationen der „Short List“ wurden im Rahmen eines Interviewprogramms aufgesucht. • exemplarische Lösungsansätze drängender gesellschaftlicher Herausforderungen Hierdurch konnten die bereits vorliegenden Informationen und Ergebnisse validiert und eine herausgestellt und ausgezeichnet werden. abschließende Beurteilung vorbereitet werden. Die Verfahren Interviews erfolgten durch ein Team der Bertelsmann Stiftung und der Unternehmensberatung Booz Allen Zu Beginn des Projekts wurde nach detaillier­ter Hamilton. Schließlich wurden vier preiswürdige Recherche in Zusammenarbeit mit Exper­ten, Ver­ Organisationen von der Arbeitskommission ausge- bänden und Zentralstellen sowie mittels aktueller wählt und nominiert. Literatur und Medienberichten durch die Carl Ber- telsmann-Stiftung eine vorläufige „Long List“ von Die Preisträger-Entscheidung oblag dem Kurato- Organisationen erstellt, die aufgrund der vorgegebe- rium der Bertelsmann Stiftung als der Jury des Carl nen Kriterien preiswürdig erschienen. Bertelsmann-Preises.

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Ad-Hoc-Aufgaben: Tsunami 2004 2004 Tsunami – Schnelle und unbürokratische Hilfe

„Weihnachten 2004: Eine riesige Flut- Zu Anfang der Katastrophe klangen die ersten Mel- welle überschwemmte acht Länder Süd- dungen noch vergleichsweise harmlos, doch schon ost-Asiens und auch die Ostküste Afri- bald zeichnete sich ihr wahres Ausmaß ab. Für den kas. Etwa 231.000 Menschen überlebten Hilfsfonds der Bundesregierung war in kürzester diese Katastrophe nicht. Millionen von Zeit eine rechtliche Grundlage zu schaffen und Menschen verloren ihr Hab und Gut. Von eine funktionierende Verwaltungseinheit einzu- 7.000 deutschen Urlaubern kehrten 552 richten. nicht zurück, 13 gelten bis heute als ver- misst. Die Bundesregierung aktivierte in Bereits am 5. Januar 2005 wurden die ersten Schrit- dieser Situation ihre Hilfe nicht nur für te unternommen. Die vorläufige Verwaltungs- die Betroffenen vor Ort, auch die Rück- richtlinie über Leistungen aus dem Fonds „Über- Annelise Weyrich kehrer aus den Katastrophengebieten brückungshilfe der Bundesregierung für Opfer des sollten eine schnelle und unbürokratische Hilfe er- Seebebens in Südostasien am 26. Dezember 2004 halten. Der Fonds „Seebeben“ war im BVA geboren. und deren Angehörige“ wurde am 7. Januar 2005 Mit etwa 40 weiteren Kolleginnen und Kollegen in Kraft gesetzt, einem Freitag. Noch am gleichen war ich bei dieser außergewöhnlichen Hilfsaktion Nachmittag wurde ich zusammen mit 40 weiteren direkt im Frontoffice dabei, also im direkten Kon- Kolleginnen und Kollegen für die Bearbeitung der takt mit den deutschen Betroffenen. Aufgabe bestimmt.

Einen Tag später, am Samstag­ morgen, wurden alle ausgewähl- ten Kolleginnen und Kollegen im großen Sitzungssaal des BVA über den Fonds und ihre Aufgaben in- formiert. Am Sonntag sollte ich nach einer Presseerklärung der Bundesregierung meine Arbeit im „Frontoffice“ aufnehmen. In dieser Pressemeldung erklärte In- nenminister Dr. Otto Schily (SPD), dass ab sofort drei Millionen Euro als Überbrückungshilfe für deut- sche Flut-Opfer und deren Angehö- rige von der Bundesregierung aus

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186 Rückblick und Ausblick

einem Fonds bereitgestellt würden. Das Geld des hen. Nichtrückzahlbare Zuschüsse erhielten nur Fonds stünde für Opfer und deren Angehörige zur Kinder, die Ihre Eltern verloren hatten und Rentner Verfügung, die durch das Seebeben in eine existen- mit geringen Einkünften. tielle persönliche Notlage geraten seien. Die unbürokratischste Hilfe ist wohl ab dem 11. Die Arbeit des BVA hatte begonnen. Da sich die An- Januar in bar erfolgt, zu einem Zeitpunkt, zu dem tragsteller oft in einer Schocksituation befanden, dem BVA selbst noch gar keine Gelder zur Verfü- stellte sich dies in der Mitarbeit im „Frontoffice“ als gung standen. Sie diente der Erstausstattung eines neue Herausforderung dar. Normalerweise besteht Ehepaares das beide Kinder verloren hatte, fast mein Arbeitsalltag aus einem routinierten, nüch- ohne eigene Kleidung ausgeflogen und in ein Köl- ternen Aktenstudium. Doch durch die Mitarbeit ner Krankenhaus aufgenommen worden war. bei der Telefonhotline war ich mit dem tragischen Schicksal der Menschen direkt konfrontiert. War Bis heute bin ich mit der Aufgabe betraut, die Dar- auch die Hotline eigentlich eingerichtet worden, lehen wieder einzuziehen und die Betroffenen um Auskunft über eine mögliche finanzielle Hilfe werden auch durch mich wieder an dieses Ereignis zu geben, so suchten doch viele Betroffene auch ei- erinnert. Viele waren für die Hilfe dankbar. Nicht nen Weg, sich einfach nur jemandem mitteilen zu alle haben dieses Ereignis bis heute überwunden, können. insbesondere wenn ihre Kinder zu den Opfern zählten.“ Den meisten Antragstellerinnen und Antragstel- lern konnte unbürokratisch und schnell geholfen werden. So waren in einem Fall gleich sieben Fa- milienmitglieder Opfer der Katastrophe geworden und es konnte eine Hilfe bei der Übernahme der Beerdigungskosten gewährt werden. Andere Aus- zahlungen gingen als Überbrückungsgelder an Selbständige, die wegen Ihrer Verletzungen nicht arbeitsfähig waren oder an Personen, vorüber­ gehend keine andere Hilfeleistung erlangen konn- ten, weil ihr Partner oder ihre Partnerin vermisst wurde. Manche hatten Ihre Existenzgrundlage im Seebebengebiet verloren und kamen mittellos nach Deutschland zurück. Die Überbrückungshil- fe bestand in der Regel aus einem zinslosen Darle-

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Verwaltung von Ausbildungsdarlehen 2006 eBAFÖG – Vom Großrechner zur Webanwendung

In der zentralen Fachanwendung „BAföG Dialog­ Die Realisierung system“ werden auf dem Großrechner des Re- chenzentrums im BVA über 90 Millionen Daten- Die Migration sieht drei Stufen bis zur vollen sätze verwaltet und gespeichert. Im Dialog mit funktionalen Ablösung des Großrechners vor. diesen Datensätzen finden stündlich etwa 7.000 Die erste Stufe ist seit Mai 2009 erfolgreich im bis 11.000 Transaktionen statt. Jährlich werden Betrieb. Bei dieser Stufe lag der Fokus auf den etwa 480.000 Darlehens­­­meldungen, 150.000 am häufigsten genutzten Anwendungsfällen, Meld­ungen von Prüfungsämtern, 33.000 Mel- damit schnell erste Verbesserungen für die Be- dungen der KfW, 95.000 Konto­­eröffnungen arbeitung erzielt werden konnten. Beispielswei- und 1.500.000 Buchungen verarbeitet. se werden Adressänderungen, die Darlehens- nehmerinnen und -nehmer selbst direkt durch Technologisch verlieren Großrechneranlagen BAföG-online über das Internet mitteilen kön- allerdings ihre Bedeutung. Kompakte, leis- nen, nun automatisiert in eBAföG verarbeitet. tungsstarke Server nehmen immer häufiger den Platz der Großrechner ein. Vor diesem Hin- Die zweite Stufe wird 2010 nach einem ausführ- tergrund hat das BVA frühzeitig entschieden, lichen Abnahmetest in Betrieb genommen. das BAföG Dialogsystem durch eine moderne Das zentrale Thema dieser Stufe ist eine neue plattformunabhängige, webbasierte Anwen- Schnittstelle zur Bundeskasse in Halle, über die dung zu ersetzen. Der Anwender soll nicht mehr der Zahlungsverkehr mit den Darlehensneh- Funktionskürzel für Eingaben nutzen müs- merinnen und -nehmern abgewickelt wird. Der sen, sondern das Programm mit der Maus über Zugriff auf die Daten der Bundeskasse wird ver- Menüaufrufe bedienen können. Nach einer einfacht. Beispielsweise können Ausdrucke von europaweiten Ausschreibung startete das Pro- Papierlisten und der Aufruf einer zusätzlichen jekt im Jahr 2006. Durch die neue Fachanwen- Anwendung mit den Bundeskassendaten ent- dung „eBAföG“ ist die Anpassung der Software fallen. an künftige neue Anforderungen auch in den nächsten Jahren sichergestellt. Die Realisierung der dritten Stufe hat Ende 2009 begonnen. Hierbei wird die Verarbeitung des In der Phase der Anforderungsanalyse wurden Tilgungsplans auf das neue IT-System übertra- die funktionalen und nichtfunktionalen Anfor- gen. derungen an das zukünftige System ermittelt und priorisiert. Insgesamt mussten über 300 Ziel ist es, bis Ende 2011 die Gesamtumstellung Geschäfts- und Anwendungsfälle beschrieben auf eBAföG abzuschließen. Bis dahin sollen alle werden. Es folgte eine Migrationsstudie in der notwendigen Funktionen durch eBAföG unter- analysiert wurde, wie das Projekt so durchge- stützt werden und die Migration der Daten in führt werden könne, dass es die zuvor festgeleg- die eBAföG-Datenbank soll abgeschlossen sein. ten Anforderungen zielsicher umsetze. Die großrechnerbasierte EDV-Anwendung wird dann abgeschaltet.

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188 Rückblick und Ausblick

BVA intern Auslandsschulwesen BVA sichert 50 Arbeits­ Einführung des neuen plätze in Friedland ZfA-Logos

In Friedland übernahm das BVA 1989 zunächst Am 1. Januar 2006 führte das BVA – Zentralstel- die Bearbeitung der Aussiedleraufnahme. Seit le für das Auslandsschulwesen (ZfA) – ein neues den 90er-Jahren waren die Zahlen der Spät­ Logo ein. aussiedleraufnahmeverfahren rückläufig.Das BVA reagierte durch eine ständige Konzentra- Die ZfA sollte damit visuell noch deutlicher tion der Aufgabe. Von den damals zehn Erst­ hervor­treten. Der Grundentwurf entstand aus aufnahmeein­richtungen für Aussiedler blieb einem bundesweiten Wettbewerb, an dem sich nur noch die Außen­stelle Friedland erhalten. rund 50 Hochschulen für Kunst und Design be- teiligten. In einem intensiven abteilungsweiten Aber die rückläufige Auf­gabe führte schließ- Diskussionsprozess wur- lich auch hier zu Auslastungs­ ­problemen. Das de der Konzeptentwurf BVA stand vor der drohenden Schließung einer zu seiner jetzigen Form gesellschaftlich-politisch bedeutenden Ein- weiterentwickelt. Das richtung sowie dem Verlust von Arbeitsplätzen Selbstverständnis der und qualifizierten Beschäftigten in einer struk- ZfA als Gestalter des Aus- turschwachen Region. Schnell kristallisierte landsschulwesens sollte sich die Aufgabe „BAföG“ organisatorisch und dabei im Vordergrund technologisch als geeignete Fachaufgabe für stehen. Aus diesem Grund ist das Logo mit dem eine Verlagerung nach Friedland heraus. Der Slogan „Schulmanagement weltweit“ unter- hohe Unterstüzungsgrad durch moderne Infor- legt. mationstechnik wie das Dokumenten­manage­ mentsystem FAVORIT® sowie einer guten Fa- Die Wort-Bild-Marke bringt die umfangrei- chanwendung machte es möglich, dass diese chen Beratungs- und Serviceleistungen der bedeutende Aufgabenverlagerung effektiv und ZfA für die Deutschen Auslandsschulen und effizient umgesetzt werden konnte. Beispiels- die Sprachdiplomschulen­ in Form einer Brücke weise mussten keinerlei Akten nach Friedland zum Ausdruck. Die Brücke gilt als Symbol für transportiert werden. Verbindung, Kommunikation, Verständigung und Zusammenarbeit. Im Fall der ZfA bedeutet In sechswöchigen Schulungen in Köln und das Transfer von Wissen, Kultur und Sprache, durch eine Betreuung vor Ort wurden die von fachlicher Beratung und dem unterstüt- Mitarbeiter­innen und Mitarbeiter aus Friedland zenden Einsatz von Fördermitteln, aber auch in die neue Fachaufgabe eingearbeitet. Heute die Vermittlung von qualifizierten Lehrkräften. werden rund 470.000 Darlehensnehmerinnen Das Bild deutet außerdem einen Globus an und Darlehensnehmer von den Mitarbeiterinnen steht damit in direkter Verbindung zur weltwei- und Mitarbeitern in Friedland betreut. ten Aktivität der ZfA.

1955 1956 1957 1958 1959 1960 1961 1962 1963 1964 1965 1966 1967 1968 1969 1970 1971 1972 1973 1974 1975 1976 1977 1978 1979 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2006 189 50 Jahre Bundesverwaltungsamt Der zentrale Dienstleister des Bundes

IT-Dienstleistungen aus einer Hand 2006 Einrichtung der Bundesstelle für Informationstechnik des BVA

Mit seinen Beratungs- und Dienstleistungen Projektmanagement und Softwareentwick- für andere Behörden und Institutionen auf den lungen unterschiedlichsten Gebieten kommt dem BVA seit Jahren eine entscheidende Rolle bei der Mo- IT-Betrieb und Hosting dernisierung der Verwaltung zu. Hierbei ist eine wesentliche Voraussetzung für E-Government Service und Support und für eine Effizienzsteigerung der öffentli- chen Verwaltung eine leistungsstarke Informa- Aus der Praxis für die Praxis entwickelte IT-Lö- tions- und Kommunikationstechnologie­ . sungen berücksichtigen in besonderer Weise den Bedarf des Behördenalltags. So entwickelt die BIT nach dem Einer-für-Alle-Prinzip Lösun- gen für Querschnittsaufgaben, z.B. das Perso- nal-, Organisations- und Stellenmanagement- system EPOS, oder auch Basiskomponenten für E-Government z.B. den Government Site Builder (siehe Artikel 2003).

Zum umfangreichen Portfolio der BIT gehört Aufgrund der langjährigen IT-Erfahrung des auch die Beratung zu verschiedenen IT-Themen. BVA wurde am 1. Januar 2006 durch den Bun- Hierbei werden den Kunden gebündeltes Know- desminister des Innern die Bundesstelle für In- how aus verschiedenen Kompetenzfeldern und formationstechnik (BIT) im BVA eingerichtet. umfassende Erfahrungen aus einer Vielzahl er- folgreicher Projekte zugänglich gemacht. Mit einem umfangreichen Dienstleistungs- und Produktportfolio unterstützt die BIT Bundesein- Bei der Beratung werden neben den Behörden richtungen in vielfältigen IT-Aufgaben. Als IT- auch private Unternehmen eingebunden. Für Dienstleistungszentrum deckt die BIT mit ihren den Kunden wird in gemischten Teams das umfangreichen Kompetenzfeldern den gesam- Verwaltungs- und IT-Fachwissen optimal mit ten Lebenszyklus von IT-Produkten und -Dienst- aktuellen Methoden, Erfahrungen und erfolg- leistungen ab: reichen Lösungsansätzen aus dem Bereich der Wirtschaft vereint. Zu verschiedenen Bera- IT-Beratung und Kompetenzzentren tungsfeldern werden Kompetenzzentren einge- richtet . Standards und Methoden

1955 1956 1957 1958 1959 1960 1961 1962 1963 1964 1965 1966 1967 1968 1969 1970 1971 1972 1973 1974 1975 1976 1977 1978 1979 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015

190 Rückblick und Ausblick

Deutsches Verwaltungsdiensteverzeichnis Erfolgreiche Informationsreihe Doppelt ausgezeichnetes Praxistag E-Government Wissensmanagement

Das Deutsche Verwaltungsdiensteverzeichnis Das Informations- und Wissensmanagement (DVDV) ist eine fach- und ebenenübergreifen- des BVA hat eine dynamische Entwicklung hin- de Infrastrukturkomponente für das E-Govern- ter sich. Im Jahr 2000 wurde die E-Strategie als ment in Deutschland. Es ermöglicht die sichere Vorgehensmodell sowie die Umsetzung im BVA und rechtsverbindliche Kommunikation zwi- im Rahmen eines E-Government-Wettbewerbs schen und mit Behörden. Grundlage des DVDV ausgezeichnet. Das auf der Basis der E-Strategie ist ein Verzeichnisdienst in den Behörden und entwickelte Wissensmanagement ist ein Mo- andere Betreiber mit ihren Diensten aufgenom- dellprojekt des Regierungsprogramms der Bun- men werden können. desregierung „Zukunftsorientierte Verwaltung durch Innovation“. Das Verzeichnis wurde 2006 als gemeinsames Projekt des Bundes, der Länder und der Kommu- E-Strategie und die IT-Lösung OfficeNet sind nen umgesetzt. Das BVA betreibt den Bundes- darauf ausgerichtet, dass sie sich auf die Auf- master und hat die Rolle der koordinierenden gaben- und Organisationsvielfalt der Bundes- Stelle für alle Verfahrensbeteiligten übernom- verwaltung leicht übertragen und auf den in- men. dividuellen Entwicklungsstand der Behörden ohne großen Aufwand anpassen lassen. Das Die Bedeutung des DVDV wird durch gleich wachsende Interesse an der Informations- und zwei bedeutende Auszeichnungen deutlich: Wissensmanagementstrategie führte zu der Informationsreihe „Praxistag für Informations- 7. E-Government-Wettbewerb der Bundes- und Wissensmanagement“. Das BVA informiert und Landesverwaltungen in diesem Rahmen die Behörden über die Ent- wicklungen und Erfahrungen im Bereich Wis- eGovernment Awards 2007 der EU sensmanagement und Mitarbeiterportale.

Regelmäßig besuchen rund 100 Teilnehmerin- nen und Teilnehmer den Praxistag und bewer- ten diesen sehr positiv und als äußerst hilfreich.

Am 20. September 2007 hat die EU-Kommission auf der E-Government-Ministerkonferenz in Lis- sabon die Gewinner des eGovernment Awards 2007 ausgezeichnet. In der Kategorie „Effective and efficient administration“ ging der 1. Preis an das DVDV.

Praxistag am 17. Juni 2010 im Presse- und Infor- mationsamt der Bundesregierung in Berlin

1955 1956 1957 1958 1959 1960 1961 1962 1963 1964 1965 1966 1967 1968 1969 1970 1971 1972 1973 1974 1975 1976 1977 1978 1979 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2006 191 50 Jahre Bundesverwaltungsamt Der zentrale Dienstleister des Bundes

BVA intern 2006 Organigramm

Bundesverwaltungsamt Bundesverwaltungsamt Präsident Präsident Stand: 02.01.2006 Stand: 02.01.2006 Postanschrift 50728 Köln Postanschrift 50728 Köln Hausanschrift Barbarastr. 1 Hausanschrift Barbarastr. 1 Dr. Hensen 2000 Dr. Hensen 2000 50735 Köln 50735 Köln

Telefon 01888358-0 Telefon 01888358-0 Telefax 01888358-2823 Telefax 01888358-2823 Vizepräsident Vizepräsident E-Mail [email protected] E-Mail [email protected] Schütz Schütz 2010 Internet www.bundesverwaltungsamt.de Internet www.bundesverwaltungsamt.de 2010

Abteilung I AbteilungAbteilung II I Abteilung III Abteilung II Abteilung IV Abteilung III Abteilung VI Abteilung IV Abteilung VII Abteilung VIAbteilung VIII Abteilung VII Abteilung VIII Verwaltungsmodernisierung Bundesstelle für ProjektgruppeVerwaltungsmodernisierung Bundesstelle für Projektgruppe Zentrale Zuwendungen;Zentrale Zuwendungen; Organisationsberatung; Informationstechnik ModernisierungOrganisationsberatung; Informationstechnik Modernisierung Steuerungsaufgaben; Sport- undSteuerungsaufgaben; Kulturförderung; Innere Sicherheit;Sport- und Kulturförderung; Verwaltung und Einziehung Innere Sicherheit; Verwaltung und Einziehung Innenrevision; und SteuerungInnenrevision; und Steuerung IT-Fachverfahren BVA InformationsstelleIT-Fachverfahren für Aus- BVA Ausländer; Informationsstelle für Aus- von Ausbildungsdarlehen; Ausländer; Zentralstelle für das von Ausbildungsdarlehen;Dienstleistungszentrum Zentralstelle für dasAusbildung und Dienstleistungszentrum(BIT) des BundesamtesAusbildung und (BIT) des Bundesamtes wanderer u. Auslandstätige Staatsangehörigkeit;wanderer u. Auslandstätige Vergabe und Einzug von Staatsangehörigkeit;Auslandsschulwesen Vergabe und Einzug von AuslandsschulwesenBerufsbildung für den ZivildienstBerufsbildung für den Zivildienst Spätaussiedler Bildungskrediten Spätaussiedler Bildungskrediten Leiter: Leiter: II St III St II St IV St III St VI St IV St VII St VI St VIII St VII St VIII St Direktor beim Abteilungspräsident Abteilungspräsident Leiter: Direktor beim Controlling, Controlling, Controlling, Leiter: Controlling, Bundesverwaltungsamt Controlling, AbteilungspräsidentControlling, Controlling, Controlling, AbteilungspräsidentinControlling, Controlling, Controlling,Abteilungspräsident Controlling, Ltd. RD Keusekotten Bundesverwaltungsamt Abteilungspräsident Ltd. RD Maßolle Abteilungspräsidentin Ltd. RD MaßolleAbteilungspräsident Ltd. RD Hübenthal Peikert Ltd.Ltd. RD RD Keusekotten Hübenthal AbteilungspräsidentPeikert Abteilungspräsident Kosten- und Kosten- und Kosten- und Kosten- und Kosten- und Kosten- und Kosten- und Kosten- und Kosten- und Flätgen BöndersFlätgen BöndersKosten- und Bechtold-Bönders Kosten- und Lauer Bechtold-Bönders Kosten- und Lauer 0221/3673-4450 0221/3673-4450 Peikert Leistungs- Leistungs- Leistungs- Leistungs- Leistungs- Leistungs- Leistungs- Leistungs- Peikert Leistungs- Leistungs- Leistungs- Leistungs- Ständiger Vertreter: Ständiger Vertreter: rechnung rechnung rechnung rechnung rechnung rechnung rechnung rechnung rechnung 1833 4221 1833 1332/4250 rechnung4221 4450 rechnung 1332/4250 1432 4450 4622 rechnung 1432RD Kraus 1732 46221835 0221/3673-4450RD Kraus 1732 1835 0221/3673-4450

Referatsgruppe I A Referatsgruppe I B ReferatsgruppeReferatsgruppe I A II A ReferatsgruppeReferatsgruppe I B II B ReferatsgruppeReferatsgruppe III A Referatsgruppe II A ReferatsgruppeIII B II B Referatsgruppe III A ReferatsgruppeRegionalbereich III 1 B Referatsgruppe VII A ReferatsgruppeVIIRegionalbereich B 1 Referatsgruppe VII A ReferatsgruppeVII B

Durchsetzung von Unterhalts- Informations- und Wissens- Durchsetzung von Unterhalts- Informations- und Wissens- Pädagogische Personalgewinnung; Finanzielle Betreuung Pädagogische Personalgewinnung; Finanzielle Betreuung Zentrale IT-Fachverfahren BVA ZentraleZuwendungen; IT-Fachverfahrenansprüchen; BVA Entschädigung; management Innere Zuwendungen;Staatsangehörigkeit;ansprüchen; Entschädigung; management Innere Grundsatzangelegenheiten,Staatsangehörigkeit; Innerer Dienst Berlin; der BeschäftigtenGrundsatzangelegenheiten, Innerer Dienst Berlin; der Beschäftigten Steuerungsaufgaben SteuerungsaufgabenSport- und Kulturförderung Wiedergutmachung; Sicherheit; Sport- und KulturförderungEinbürgerung; Wiedergutmachung; Sicherheit; Einbürgerung;Koordination; Bundeshaus und in Bundesbehörden und bei Koordination; Bundeshaus und in Bundesbehörden und bei Sogenannte Jugendsekten Ausländerzentralregister; SpätaussiedleraufnahmeSogenannte Jugendsekten Ausländerzentralregister; BetreuungSpätaussiedleraufnahme der schulischen Gästehäuser; Zuwendungsempfängern;Betreuung der schulischen Gästehäuser; Zuwendungsempfängern; und Psychogruppen; Schengener Informations- und Psychogruppen; Schengener Informations- Arbeit im Ausland Rentenabwicklung Travel Management Arbeit im Ausland Rentenabwicklung Travel Management Informationsstelle für system; Visa; VIS Informationsstelle für system; Visa; VIS Europa / Zentralasien Europa / Zentralasien Leiter Leiter Leiter Leiter Leiter Auswanderer u. Leiter Auswanderer u. Leiter RD Weber Ltd. RD Keusekotten RDLtd. Weber RD DeckenbrockLtd. RD KeusekottenAuslandstätige Leiter Ltd. RD DeckenbrockLeiter Auslandstätige Leiter LeiterLeiter Leiter Leiter Leiter Leiter Ltd. RSchD Wegmann Beauftragter für den Beauftragter für den Leiter wird durch AL RD Sehmsdorf Leiter wird durch AL Ltd.RD RSchD Sehmsdorf Wegmann Ltd. RD Stührmann RD Dieckmann Ltd. RD Stührmann RD Dieckmann Haushalt (§ 9 BHO) Haushalt (§ 9 BHO) RD Haldenwang wahrgenommen RD Haldenwang wahrgenommen 1433 1433 1834 1834 4219 1835 4123 1332 / 4250 4219 4285 4123 1332 / 4250 4285 4620 4515 4620 4515 1835 Regionalbeauftragte: Regionalbeauftragte: RSchD Janßen 1435 RSchD Janßen 1435 RSchD von Rüden 1440 Referat I A 1 Referat I B 1 Projektgruppe ReferatReferat I A 1 II A 1 Referat I ReferatB 1 II B 1 ProjektgruppeReferat III A 1 Referat II A 1Referat III B 1 Referat II B 1 Referat IV 1 Referat III A 1 RSchDReferat von Rüden III B 1 1440 Referat IV 1 Referat VIII 1 Referat VII A 1 BIT 1 Referat VII B 1 Referat VIII 1 BIT 1 Referat VII A 1 Referat VII B 1 N.N. IT-Servicemanagement Außenstelle Bonn IT-Servicemanagement Außenstelle Bonn N.N. Personalangelegenheiten; Referent Personalangelegenheiten; Gesamtplanung und Gesamtplanung und (ITSM) Referent (ITSM) Zuwendungen im Bereich Querschnittsaufgaben;Zuwendungen im BereichRechts- und Grundsatzreferat Querschnittsaufgaben; Rechts- und GrundsatzreferatServicezentrum GrundsatzangelegenheitenServicezentrumKoordination, Kunden- Zentraleund Aufgaben Grundsatzangelegenheiten Koordination, Kunden- und Personalentwicklung Koordination Personalentwicklung KoordinationDurchsetzung von Durchsetzung von RSchD Wicke 1423 Zentrale AufgabenRSchD Wicke 1423 Sport Informations- und Sport Grundsatzangelegenheiten Informations- und Grundsatzangelegenheiten der Abteilung VIII; PersonalgewinnungServicemanagement der Abteilung der Abteilung VIII; Servicemanagement Unterhaltsansprüchen ORR Hader Unterhaltsansprüchen Personalgewinnung der Abteilung ORR Hader Wissensmanagement RD Dimper Wissensmanagement RD Dimper EU-Twinning-Projekte; EU-Twinning-Projekte; RD Ringkamp RD'in Kern RD RingkampRD Wöllgens RD'innach Kern UN-Übereinkommen 1105 RD Wöllgens nach UN-Übereinkommen 4452 ORR'in Sawinsky 1105 Innere Sicherheit RD Kretz 4452Innere Sicherheit RegionalbereichRD Kretz 2 ORR'in Sawinsky ORR'in Decruppe-RegionalbereichVerwaltungsgemeinschaften 2 N.N. ORR'in Decruppe- Verwaltungsgemeinschaften N.N. 1828 1857 1828 4303 vom 20.06.19561857 4303 vom 20.06.1956 4630 4252 4252 4630 Fiebig 1635Fiebig 1635 RD Dicke RD Vogt RD Dicke Pädagogische 4514PädagogischeORR Dr. Schulz 4514 ORR Dr. Schulz Projektgruppe RD Vogt Projektgruppe Referat IV 2 Referat I B 2 Referat IV 2 1353 Grundsatzangelegenheiten, Grundsatzangelegenheiten, 1735 Referat I A 2 Referat I B 2 ReferatReferat I A 2 II A 2 8204 Profi im BVA 1353Referat II A 2 8204 1735Referat VII A 2 Profi im BVA Koordination; Referat VII A 2 Koordination; Referat III B 2 Referat III B 2 Referat VII B 2 BIT 2 Referat VII B 2 BIT 2 Organisation; Verwaltung und Einziehung VerwaltungAußenstelle und Einziehung Berlin Betreuung der schulischen Außenstelle Berlin Organisation; Finanzmanagement und Zuwendungen im Bereich Finanzmanagement und Zuwendungen im Bereich Betreuung der schulischen Außenstelle Hamm RD Weber RD Weber von Ausbildungsdarlehen Außenstelle Hamm Aufgabenkritik; Aufgabenkritik;Kultur BeschaffungReferat II B 2 Referat III A 2 Kultur Referat II Bvon 2 Ausbildungsdarlehen Referat III A 2 EinbürgerungenArbeit im Ausland in den Arbeit im Ausland IT-Beratung, Beschaffung 1834 Einbürgerungen in den Innerer Dienst Berlin; IT-Beratung, Referat VIII 2 Presse- und 1834 Presse- und Außenstelle Bonn Außenstelle Bonn Amerika, Asien, Afrika Innerer Dienst Berlin; Amerika, Asien, AfrikaReferat VIII 2 deutschen Staatsverband deutschen Staatsverband RR Lochmann Travel Management KompetenzzentrumTravel Management Kompetenzzentrum Öffentlichkeitsarbeit RR Lochmann Liegenschaftsverwaltung und Türkei, Australien Liegenschaftsverwaltung Öffentlichkeitsarbeit N.N. RD Niedernolte N.N. Servicestelle ausländischeRD Niedernolte Servicestelle ausländische und Türkei, Australien Vorgangsbearbeitung, Vorgangsbearbeitung, Durchsetzung von Durchsetzung von 4373 ORR'in Palm Bundeshaus und4373 Organisationsunter- Bundeshaus und Organisationsunter- Funddokumente ORR'in4309 Palm Funddokumente RD Richter RD Richter Prozesse und Organisation 4309 Unterhaltsansprüchen Projektgruppe Unterhaltsansprüchen Leiter Gästehäuser;Prozesse und Organisation suchungen und -beratungen RD Faßbender Projektgruppe RD Faßbender 4263 Leiter 4263 Gästehäuser; 6154-144 suchungen und -beratungen 6154-144 nach UN-Übereinkommen Ltd. RSchD Löchelt Postaustausch Informations- und 1931 nach UN-Übereinkommen Informations- undRD Theurer RD Theurer Ltd. RSchD Löchelt Postaustausch Tb Salz Tb Salz 1931 Referat IV 3 RD Heinz RD Heinz vom 20.06.1956 Wissensmanagement 1243Referat II A 3 vom 20.06.1956 Referat IV 3 1243 1436 Bundesbehörden; 1436 Bundesbehörden; 1649 Wissensmanagement Referat II A 3 Referat I B 3 Referat III B 3 Referat III B 3 1649 1623 Referat I B 3 im BVA Versorgungsrücklage1623 des Referat VII B 3 im BVA ORR Struck Regionalbeauftragte: Versorgungsrücklage des Referat VII B 3 Regionalbeauftragte: Referat I A 3 ReferatGrundsatzangelegenheiten; I A 3 ORR Struck Grundsatzangelegenheiten; Verwaltung und Einziehung Verwaltung und Einziehung Bundes Projektmanagement Projektmanagement 8309 RSchD'inFeststellung Fuchs der deutschen 1442 Bundes RSchD'in Fuchs 1442 Zuwendungen: 8309 Zuwendungen:Feststellung der deutschen von Ausbildungsdarlehen von Ausbildungsdarlehen Finanzielle Betreuung und Softwareentwicklung ROAR Zuber und Softwareentwicklung ROAR ZuberReferat III A 3 Referat III A 3 RSchDStaatsangehörigkeit Schnitzler 1441 Finanzielle BetreuungRSchD Schnitzler 1441 Innerer- an politische Dienst; Stiftungen; - an politische Stiftungen;Staatsangehörigkeit N.N. N.N. Referat VIII 3 BIT 3 Innerer Dienst; 1937 (Abteilung I bis 1937 der BeschäftigtenRSchR in Göser Referat1446 VIII 3 BIT 3 der Beschäftigten in (Abteilung I bis - an die Suchdienste RSchR Göser 1446 Beschaffungswesen; Beschaffungswesen;- an die Suchdienste ORR WürtenbergerAusländervereinsregister ORR Würtenberger Bundesbehörden und bei Bundesbehörden und bei Referatsgruppe III A) ReferatsgruppeReferat III A) II B 3 Ausländervereinsregister RR'in Cremer Referat II B 3 RSchDRR'in Kohorst Cremer 1452 RSchD Kohorst 1452 Registratur Registratur 4559 4559 Zuwendungsempfängern Organisationsunter- ProjektmanagementZuwendungsempfängern und Organisationsunter- Projektmanagement und Außenstelle Bonn 4155Außenstelle Bonn 4155 Ltd. RD Deckenbrock ORR WolterLtd. RD Deckenbrock ORR Wolter Softwareentwicklung- Personalkosten - suchungen und - beratungen; Softwareentwicklung N.N. N.N. Referat VII A 3 - Personalkosten - suchungen und - beratungen;Referat VII A 3 N.N. N.N. 1330 4219 Entschädigung; 1330 Außenstelle Berlin Referat VI 1 Außenstelle Berlin (Government Site Builder, 4219 Entschädigung;1185 Referat VI 1 Eingruppierungsfragen (Government Site Builder, Eingruppierungsfragen 1185 2225 Referat IV 4 2225 Wiedergutmachung; Referat III B 4 Wiedergutmachung;Referat IV 4 Referat III B 4 ORR Spieldenner Portal Bund.de,ORR Spieldenner Portal Bund.de, N.N. Rentenabwicklung des N.N. Wiedereinziehung Außenstelle Gießen Wiedereinziehung ZentraleAußenstelle Aufgaben Gießen der Rentenabwicklung des Zentrale Aufgaben der Kompetenzzentrum CMS) 4411 Kompetenzzentrum CMS) Referat II A 4 4411 Referat II A 4 Referat Ivon B 4Konsularhilfen von KonsularhilfenVergabe und Einzug von Referat III A 4 Abteilung, ISAS, VergabeMinisteriums und Einzug für von Abteilung, ISAS, Ministeriums für Referat I A 4 Referat I B 4 Referat I A 4 Referat III A 4 RR Paraskewopoulos Feststellung der deutschen Bildungskrediten Feststellungfinanzielle u. der administrative deutschen StaatssicherheitBildungskrediten und des finanzielle u. administrative Staatssicherheit undRR des Paraskewopoulos Zuwendungen ProjektmanagementORR Dr. Eich Zuwendungen ORR Dr. Eich Ministeriums des Innern der Referat1640 VII B 5 1640 Haushalt; Projektmanagement Haushalt; Visa Staatsangehörigkeit Visa Grundsatzangelegenheiten,Staatsangehörigkeit Ministeriums des Innern der Referat VII B Grundsatzangelegenheiten,5 im Bereich des BMFSFJ und Softwareentwicklung 8101 im Bereich des BMFSFJ ORR'in8101 Fawale ORR'in Fawale ehemaligen DDR VISA-Prüfung und Softwareentwicklung VISA-Prüfung Haushalt, Zuwendungen ehemaligen DDR Haushalt, ZuwendungenReferat VIII 4 Referat VIII 4 (Referatsgruppe III B RD Cöster ROAR Crass 4468 RD Cöster ROAR Crass 4468 Finanzielle Betreuung (Referatsgruppe III B ORR Sandvoß ORR Sandvoß Finanzielle Betreuung N. N. 1218 N. N. Referatsleiter BIT 4 BIT 4 bis Abt. VIII) RD Hyzak 4118 bis Abt. VIII) 1218 4118 6153-30 Referatsleiter 6153-30 der Beschäftigten in Prüfungen und Beratungen der Beschäftigten in Prüfungen und Beratungen RD Hyzak Referat II B 4 Referat II B 4 RD Bader RD Bader Bundesbehörden und bei Bundesbehörden und bei im Bereich Zuwendungen; 2211 2211 Referat IV 5 im Bereich Zuwendungen; RR'in z.A. Stiens Referat IV 5 1428 1428 ProjektmanagementZuwendungsempfängern und Projektmanagement und RR'in z.A. Stiens Koordinierungs- und Referat III B 5 Außenstelle Nürnberg Zuwendungsempfängern ReferentinInnenrevision bei Behörden Innenrevision bei Behörden Koordinierungs- und Referat III A 5 Referat II A 5Referat III B 5 Außenstelle Nürnberg Referat III A 5 Referentin Referat VII A 4Softwareentwicklung Softwareentwicklung 1539 Referat II A 5 1539 ORR'in Dr. Eisenblätter Referat VII A 4 - Beihilfe - ORR'in Dr. Eisenblätterim Geschäftsbereich des - Beihilfe - im Geschäftsbereich des Ordnungsaufgaben; Ordnungsaufgaben; Außenstelle Berlin Außenstelle Berlin Referat I A 5 Referat I A 5 1425 Verwaltung und Einziehung 1425 Bundesministeriums des Ehrungsaufgaben Feststellung der deutschenEhrungsaufgabenVerwaltung und EinziehungAusländerzentralregister; Feststellung der deutschen Bundesministeriums des RR Paraskewopoulos RR Paraskewopoulos Zuwendungen: Ausländerzentralregister;Zuwendungen: ORR Martius ORR Martius Innern; des Bundespräsidenten;von Ausbildungsdarlehen Staatsangehörigkeit von AusbildungsdarlehenGästehäuser Innern; Gästehäuser 1640 1640 - im Bereich des BMGS; Referatdes I BBundespräsidenten; 5 Schengener Informations-- im Bereich des BMGS;Staatsangehörigkeit Schengener Informations- 4678 Justiziariat; Referat I B 5 Justiziariat; übergeleitete Schadens- 4678 Prüfung der bundes- (außer Prüfung der bundes- - für Hilfen in Aussiedlungs- übergeleitete Schadens- system - für Hilfen in Aussiedlungs- system Referat VI 2 (außer Referat VI 2 Bibliothek Bibliothek RD'in Goebel ersatzansprüche; ORR Rieke RD'in Goebel ORR Rieke unmittelbaren juristischenLiegenschaftsverwaltung); unmittelbaren juristischen Dokumenten- und gebieten Dokumenten-ersatzansprüche; und RD Dicke gebieten RD Dicke Liegenschaftsverwaltung); 4173Beglaubigungen; 6152-8900 4173 6152-8900 Personen des öffentlichenBehörden-/Jobticket; Personen des öffentlichen Workflowmanagement N.N. WorkflowmanagementBeglaubigungen; 1353 1353 Meth.- didaktische Fragen; Behörden-/Jobticket; Referat VII B Meth.-6 didaktische Fragen; BIT 5 Referat VII B 6 BIT 5 N.N. Rechtes gem. § 109 (2) BHO Rechtes gem. § 109 (2) BHO RD Mauer Urheberrecht RD Mauer Urheberrecht Prüfungen im Bereich Informationsstelle Außenstelle Berlin Prüfungen im Bereich Informationsstelle Außenstelle Berlin 4213 Vermögensaufklärung IT-Betrieb IT-Betrieb N.N. 4213 N.N. Referat III B 6 DeutschReferat als Fremdsprache III B 6 Vermögensaufklärung Deutsch als Fremdsprache RR z.A. Städler ORR'in Just ORR'in Just Finanzielle Betreuung RR z.A. Städler Finanzielle Betreuung Referat III A 6 Referat III A 6 RechtsbehelfeReferatsleiter Referatsleiter 1627 Referat I A 6 4007 Rechtsbehelfe 4007 der Beschäftigten in 1627RD Bannert der Beschäftigten in ORR Hader Referat I A 6 Referat II A 6 RD Bannert RSchD Kaminski ORR Hader Referat II A 6 RSchD Kaminski Bundesbehörden und bei ORR'in Stanek Aufbaustab ORR'in Stanek 6051-420 Bundesbehörden und bei 6051-420 1105 1105 Controlling; Aufbaustab 1457 1457 Controlling; 4502 Zuwendungsempfängern Zuwendungsempfängern Referat II B 5 Europäisches Visa Zuwendungen 4502Referat II B 5 Europäisches Visa Referenten Referenten Referat VIII 5 Kosten- und Kosten- Zuwendungenund - Personalkosten, Beihilfe - Referat VIII 5 - Personalkosten, Beihilfe - Information System Information System RSchD Bambey 1459 Leistungsrechnung Leistungsrechnungim Bereich des BMFSFJ im Bereich des BMFSFJ RSchD Bambey 1459 Sogenannte Jugendsekten (VIS) Sogenannte Jugendsekten (VIS) RSchR'in Drasdo 1456 RSchR'in Drasdo 1456Ausbildung BIT 6 Ausbildung BIT 6 Referat III B 7 Referat III B 7 ORR'in Engels ORR'in Engels ORR Lipski und Psychogruppen; ORR Lipski und Psychogruppen; ORR'in Dr. Helbig- ORR'in Dr. Helbig- Referatsleiterin N.N. N.N. 6051-501 Referatsleiterin 6051-501 4203 öffentliches Vereinswesen; RD Cöster Außenstelle4203 Friedlandöffentliches Vereinswesen; RD Cöster ReuterAußenstelle Friedland 1461 Reuter 1461RD'in Blohm IT-Netze, IT-Sicherheit RD'in Blohm IT-Netze, IT-Sicherheit Gräbergesetz; 1218 Gräbergesetz; 1218 1755 1755 N.N. Schwerbehindertenrecht Spätaussiedler- Schwerbehindertenrecht Spätaussiedler- N.N. Referat II A 7 Referat II A 7 Referat VI 3 1145 aufnahmeverfahren aufnahmeverfahrenReferat VI 3 Außenstelle 1145 Außenstelle RR'in Mahr RR'in Mahr Berlin-Lichtenberg Berlin-Lichtenberg Zuwendungen ZuwendungenROAR Mrugalla Personalgewinnung,ROAR Mrugalla Personalgewinnung,Ausbildungszentrum Ausbildungszentrum 4103 4103 Projektgruppe FAVORIT Projektgruppe FAVORIT Projektgruppeim Bereich des BMFSFJ Projektgruppe 6156-300 Grundsatzangelegenheiten im Bereich des BMFSFJ 6156-300 Grundsatzangelegenheiten für die Beihilfebearbeitung für die Beihilfebearbeitung WVA WVA der finanziellen Förderung der finanziellen FörderungROAR'in Schwantes ROAR'in Schwantes ORR'in Bollmann-Nelles ORR'in Bollmann-Nelles Referat II B 6 Referat II B 6 von Schulen, ORR Martius von Schulen, 6051-678 ORR Martius 6051-678 4228 4228 Ltd. RD Maßolle Referat III B 8 Ltd. RD Maßolle BeratungReferat von III Schulen B 8 4678Beratung von Schulen 4678 Informationsstelle für Aus- 1332 / 4250 Informationsstelle für Aus- 1332 / 4250 Außenstelle Bramsche Außenstelle Bramsche RSchD Ries wanderer und Auslandstätige; wanderer und Auslandstätige; RSchD Ries Referat VIII 6 Referat VIII 6 1418 Auskunftserteilung über Spätaussiedler- Auskunftserteilung über Spätaussiedler- 1418 ausländisches Recht aufnahmeverfahren; ausländisches Recht aufnahmeverfahren; Berufsbildung Berufsbildung Rechtsbehelfe; Rechtsbehelfe; Referat VI(zuständige 4 Stelle nach (zuständige Stelle nach Projektgruppe Projektgruppe Referat VI 4 RD Haldenwang Servicedienste RD Haldenwang Servicedienste § 84 Berufsbildungsgesetz); § 84 Berufsbildungsgesetz); Einziehung des Vermögens Einziehung des Vermögens Zeitmanagement Zeitmanagement Rechts- und Prozess-Berufsförderung früherer Berufsförderung früherer verbotener Vereine 4123 verbotener Vereine 4123 Rechts- und Prozess- angelegenheiten; angelegenheiten;Polizeivollzugsbeamter im Polizeivollzugsbeamter im ORRSatzungsfragen Lumme Satzungsfragen BGS; Berufliche BGS; Berufliche RD Haldenwang RD HaldenwangORR Lumme Geschäftsstelle Referat II B 7 6151-100 Geschäftsstelle Eingliederung nach dem Eingliederung nach dem 4123 Referat II B 7 4123 6151-100 RD Rohde des Bündnisses für RD RohdeSoldatenversorgungsgesetzdes Bündnisses für Soldatenversorgungsgesetz Waffenrechtliche Erlaubnisse Waffenrechtliche Erlaubnisse 1434 Demokratie und Toleranz 1434 Demokratie und Toleranz RR Frank RR Frank ORR Lipski ORR Lipski Deutschlandhaus1726 Berlin 1726 Deutschlandhaus Berlin Referat VI 5 4203 4203 Referat VI 5 6133 Projektgruppe Projektgruppe 6133 SafiR SafiR Finanzielle Betreuung der Finanzielle Betreuung der Referat VIII 7 Geschäftsführer Legende: Referat VIII 7 Legende: Geschäftsführer ADLK und PLK; ADLK und PLK; Arnold Aufgabe wird in einer RD Sehmsdorf RD Sehmsdorf Arnold arbeits- und zuwendungs- Aufgabe wird in einer arbeits- und zuwendungs- Dienstleistungsportal 030 / 23634080 Dienstleistungsportal 4285 4285 030 / 23634080 Außenstelle wahrgenommen Außenstelle wahrgenommen rechtliche Angelegenheiten; rechtliche Angelegenheiten;bund.de, bund.de, Grundsatzangelegenheiten / Ständiger Vertreter: GrundsatzangelegenheitenFachredaktion / Ständiger Vertreter: Fachredaktion Krisenmaßnahmen VA Dr. Schiller-Dickhut Krisenmaßnahmen VA Dr. Schiller-Dickhut 030 / 236340811 Tb'e Dr. Stein 030 / 236340811 Tb'e Dr. Stein RD Randerath RD Randerath 1729 1729 1525 1525

St Innenrevision St IT-Sicherheitsbeauftragter GeheimschutzbeauftragterSt Innenrevision StBeauftragte IT-Sicherheitsbeauftragter für den Datenschutz GeheimschutzbeauftragterArbeitsschutzausschuss BeauftragteÄrztlicher für und den sozialer Datenschutz Dienst ArbeitsschutzausschussPersonalvertretung ÄrztlicherGleichstellungsbeauftragte und sozialer Dienst GesamtvertrauenspersonPersonalvertretung für die GleichstellungsbeauftragteVertrauensperson für die Gesamtvertrauensperson für die Vertrauensperson für die RAR Rütten RAFr Zietlow RAR Rütten RAFr Zietlow Betriebsarzt Vorsitzende des Gesamtpersonalrates Betriebsarzt VorsitzendeBelange des behinderter Gesamtpersonalrates Menschen Belange behinderter Menschen Belange behinderter Menschen Belange behinderter Menschen unmittelbar Herrn Vizepräsident unterstellt unmittelbar Herrn Vizepräsident unterstellt unmittelbar HerrnRD Vizepräsident Dimper unterstellt unmittelbar HerrnRD'in Vizepräsident Blohm unterstellt RDORR Dimper Sandvoß RD'inDr. med. Blohm Gretz ORRROAR'in Sandvoß Tabbert Dr.RHS'in med. GretzPaschke ROAR'inVAe TabbertSchwab RHS'inVA Paschke Paefgen VAe Schwab VA Paefgen 1918 1534 1918 1534 4452 1755 44524118 11751755 / 1176 41181237 1175 / 11761230 12371231 12301171 1231 1171

1955 1956 1957 1958 1959 1960 1961 1962 1963 1964 1965 1966 1967 1968 1969 1970 1971 1972 1973 1974 1975 1976 1977 1978 1979 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015

192 Rückblick und Ausblick

Bundesverwaltungsamt BundesverwaltungsamtPräsident Präsident Stand: 02.01.2006 Stand: 02.01.2006 Postanschrift 50728 Köln Postanschrift 50728 Köln Hausanschrift Barbarastr. 1 Hausanschrift Barbarastr. 1 Dr. Hensen 2000 Dr. Hensen 2000 50735 Köln 50735 Köln

Telefon 01888358-0 Telefon 01888358-0 Telefax 01888358-2823 Telefax 01888358-2823Vizepräsident Vizepräsident E-Mail [email protected] E-Mail [email protected] Schütz Schütz 2010 Internet www.bundesverwaltungsamt.de Internet www.bundesverwaltungsamt.de2010

Abteilung I Abteilung II Abteilung III AbteilungAbteilung IV I Abteilung VI Abteilung II Abteilung VII AbteilungAbteilung III VIII Abteilung IV Abteilung VI Abteilung VII Abteilung VIII Verwaltungsmodernisierung Bundesstelle für Projektgruppe Verwaltungsmodernisierung Bundesstelle für Projektgruppe Zentrale Zuwendungen; Zentrale Zuwendungen; Organisationsberatung; Informationstechnik Modernisierung Organisationsberatung; Informationstechnik Modernisierung Steuerungsaufgaben; Sport- und Kulturförderung; Innere Sicherheit; VerwaltungSteuerungsaufgaben; und Einziehung Sport- und Kulturförderung; InnereInnenrevision; Sicherheit; Verwaltung und Einziehung und Steuerung Innenrevision; und Steuerung IT-Fachverfahren BVA Informationsstelle für Aus- Ausländer; von IT-FachverfahrenAusbildungsdarlehen; BVA Zentralstelle für das Informationsstelle für Aus-Dienstleistungszentrum Ausländer;Ausbildung und (BIT)von Ausbildungsdarlehen; des Bundesamtes Zentralstelle für das Dienstleistungszentrum Ausbildung und (BIT) des Bundesamtes wanderer u. Auslandstätige Staatsangehörigkeit; Vergabe und Einzug von Auslandsschulwesen wanderer u. Auslandstätige Staatsangehörigkeit;Berufsbildung Vergabe und Einzug von für den Zivildienst Auslandsschulwesen Berufsbildung für den Zivildienst Spätaussiedler Bildungskrediten SpätaussiedlerLeiter: Bildungskrediten Leiter: II St III St IV St VI St II St VII St III StVIII St IV St VI St VII St VIII St Direktor beim Abteilungspräsident Abteilungspräsident Leiter: Direktor beim Controlling, Controlling, Leiter: Controlling, Controlling, Controlling, Controlling, Bundesverwaltungsamt Controlling, AbteilungspräsidentControlling, Controlling, Controlling, Abteilungspräsidentin Controlling, Abteilungspräsident Controlling, Ltd. RD Keusekotten Bundesverwaltungsamt Abteilungspräsident Ltd. RD Maßolle Abteilungspräsidentin Abteilungspräsident Ltd. RD Hübenthal Ltd. RDPeikert Maßolle Ltd. RD Keusekotten Abteilungspräsident Ltd. RD Hübenthal Peikert Abteilungspräsident Kosten- und Kosten- und Kosten- und Kosten- und Kosten- und Kosten- und Kosten- und Kosten- und Kosten- und Flätgen Bönders Kosten- und Bechtold-BöndersFlätgen Kosten- und Lauer Bönders Kosten- und 0221/3673-4450 Bechtold-Bönders Lauer 0221/3673-4450 Peikert Leistungs- Leistungs- Leistungs- Leistungs- Leistungs- PeikertLeistungs- Leistungs- Leistungs- Leistungs- Leistungs- Leistungs- Leistungs- Ständiger Vertreter: Ständiger Vertreter: rechnung rechnung rechnung rechnung rechnung rechnung rechnung rechnung rechnung 1833 4221 1332/4250 rechnung 44501833 rechnung 1432 4221 4622 rechnung RD Kraus1332/42501732 1835 4450 0221/3673-4450 1432 4622 RD Kraus 1732 1835 0221/3673-4450

Referatsgruppe I A Referatsgruppe I B Referatsgruppe II A Referatsgruppe II B Referatsgruppe III A ReferatsgruppeReferatsgruppe III B I A Referatsgruppe I B RegionalbereichReferatsgruppe 1 II ReferatsgruppeA Referatsgruppe VII A II ReferatsgruppeVIIB Referatsgruppe B III A Referatsgruppe III B Regionalbereich 1 Referatsgruppe VII A ReferatsgruppeVII B

Durchsetzung von Unterhalts- Informations- und Wissens- Pädagogische Personalgewinnung;Durchsetzung von Unterhalts-Finanzielle BetreuungInformations- und Wissens- Pädagogische Personalgewinnung; Finanzielle Betreuung Zentrale IT-Fachverfahren BVA Zuwendungen; ansprüchen; Entschädigung; management Innere Staatsangehörigkeit;Zentrale IT-Fachverfahren BVA Grundsatzangelegenheiten,Zuwendungen; Innerer Dienstansprüchen; Berlin; Entschädigung; der Beschäftigtenmanagement Innere Staatsangehörigkeit; Grundsatzangelegenheiten, Innerer Dienst Berlin; der Beschäftigten Steuerungsaufgaben Sport- und Kulturförderung Wiedergutmachung; Sicherheit; Einbürgerung;Steuerungsaufgaben Koordination;Sport- und Kulturförderung BundeshausWiedergutmachung; und in Bundesbehörden und Sicherheit;bei Einbürgerung; Koordination; Bundeshaus und in Bundesbehörden und bei Sogenannte Jugendsekten Ausländerzentralregister; Spätaussiedleraufnahme Betreuung der schulischen Gästehäuser;Sogenannte JugendsektenZuwendungsempfängern;Ausländerzentralregister; Spätaussiedleraufnahme Betreuung der schulischen Gästehäuser; Zuwendungsempfängern; und Psychogruppen; Schengener Informations- Arbeit im Ausland Rentenabwicklungund Psychogruppen; Travel ManagementSchengener Informations- Arbeit im Ausland Rentenabwicklung Travel Management Informationsstelle für system; Visa; VIS Europa / Zentralasien Informationsstelle für system; Visa; VIS Europa / Zentralasien Leiter Leiter Leiter Auswanderer u. Leiter Leiter Leiter Auswanderer u. Leiter RD Weber Ltd. RD Keusekotten Ltd. RD Deckenbrock Auslandstätige Leiter LeiterRD Weber Ltd. RD Keusekotten LeiterLtd. RD Deckenbrock Leiter Auslandstätige Leiter Leiter Leiter Leiter Leiter Ltd. RSchD Wegmann Beauftragter für den Leiter wird durch AL RD SehmsdorfBeauftragter für den Ltd. RSchD Wegmann Ltd. RD StührmannLeiter RD Dieckmannwird durch AL RD Sehmsdorf Ltd. RD Stührmann RD Dieckmann Haushalt (§ 9 BHO) RD Haldenwang wahrgenommen Haushalt (§ 9 BHO) 1433 RD Haldenwang wahrgenommen 1433 1834 4219 4123 1332 / 4250 4285 1834 1835 4219 4620 4123 4515 1332 / 4250 4285 4620 4515 1835 Regionalbeauftragte: Regionalbeauftragte: RSchD Janßen 1435 RSchD Janßen 1435 RSchD von Rüden 1440 Referat I A 1 Referat I B 1 Projektgruppe Referat II A 1 Referat II B 1 Referat III A 1 ReferatReferat III B 1I A 1 ReferatReferat IV I B1 1 ProjektgruppeRSchD von RüdenReferat 1440 II A 1 Referat II B 1 Referat III A 1 Referat VIIIReferat 1 III B 1 BIT 1 Referat IV 1 Referat VII A 1 Referat VII B 1 Referat VIII 1 BIT 1 Referat VII A 1 Referat VII B 1 N.N. IT-Servicemanagement Außenstelle Bonn IT-Servicemanagement N.N. Außenstelle Bonn Personalangelegenheiten; Referent Personalangelegenheiten; Gesamtplanung und Gesamtplanung und (ITSM) Referent (ITSM) Zuwendungen im Bereich Querschnittsaufgaben; Rechts- und Grundsatzreferat Zuwendungen im Bereich Servicezentrum Querschnittsaufgaben;GrundsatzangelegenheitenRechts- und Koordination, Kunden-Grundsatzreferat und Servicezentrum Zentrale Aufgaben Grundsatzangelegenheiten Koordination, Kunden- und Personalentwicklung Koordination Durchsetzung von Personalentwicklung Koordination RSchD Wicke 1423 Durchsetzung von Zentrale Aufgaben RSchD Wicke 1423 Sport Informations- und Grundsatzangelegenheiten Sport Informations- und der AbteilungGrundsatzangelegenheiten VIII; Servicemanagement Personalgewinnung der Abteilung der Abteilung VIII; Servicemanagement Unterhaltsansprüchen ORR Hader PersonalgewinnungUnterhaltsansprüchen der Abteilung ORR Hader Wissensmanagement RD Dimper WissensmanagementEU-Twinning-Projekte; RD Dimper EU-Twinning-Projekte; RD Ringkamp RD'in Kern RD Wöllgens nach UN-Übereinkommen RD Ringkamp RD'in Kern 1105 RD Wöllgens nach UN-Übereinkommen 4452 ORR'in Sawinsky 1105 Innere Sicherheit RD Kretz 4452 Regionalbereich 2 ORR'in Sawinsky ORR'in Decruppe-Innere SicherheitVerwaltungsgemeinschaftenRD Kretz N.N. Regionalbereich 2 ORR'in Decruppe- Verwaltungsgemeinschaften N.N. 1828 1857 4303 vom 20.06.1956 1828 1857 4303 vom 20.06.1956 4630 4252 4630 Fiebig 4252 1635 Fiebig 1635 RD Dicke Pädagogische RD Vogt 4514RD Dicke ORR Dr. Schulz Pädagogische 4514 ORR Dr. Schulz Projektgruppe RD Vogt Projektgruppe Referat IV 2 ReferatReferat IV I B2 2 Grundsatzangelegenheiten, 1353 Grundsatzangelegenheiten, 1735 Referat I A 2 Referat I B 2 Referat II A 2 8204 1353 Referat I A 2 Profi im BVA Referat II A 2 8204 1735 Referat VII A 2 Profi im BVA Koordination; Referat VII A 2 Koordination; Referat III B 2 Referat VII B 2 Referat III B 2 BIT 2 Referat VII B 2 BIT 2 Organisation; Verwaltung und Einziehung Außenstelle Berlin Verwaltung und Einziehung Betreuung der schulischen Außenstelle Berlin Organisation; Finanzmanagement und Zuwendungen im Bereich Finanzmanagement und Betreuung der Zuwendungenschulischen im Bereich Außenstelle Hamm RD Weber RD Weber Außenstelle Hamm von Ausbildungsdarlehen Aufgabenkritik; Kultur Referat II B 2 Referat III A 2 Aufgabenkritik; von AusbildungsdarlehenBeschaffung Arbeit im Ausland Kultur Referat II B 2 Referat III A 2 Einbürgerungen in den Arbeit im Ausland IT-Beratung, Beschaffung Einbürgerungen in den 1834 IT-Beratung, Innerer Dienst Berlin; Referat VIII 2 Presse- und 1834 Außenstelle Bonn Presse- und Amerika, Asien, Afrika Innerer Dienst Berlin;Außenstelle Bonn Referat VIII 2 Amerika, Asien, Afrika deutschen Staatsverband Travel Management deutschen Staatsverband KompetenzzentrumRR Lochmann Travel Management Kompetenzzentrum Öffentlichkeitsarbeit RR Lochmann Liegenschaftsverwaltung und Türkei, Australien Liegenschaftsverwaltung Öffentlichkeitsarbeit N.N. RD Niedernolte Servicestelle ausländische N.N. und Türkei, AustralienRD Niedernolte Servicestelle ausländische Vorgangsbearbeitung, Vorgangsbearbeitung, Durchsetzung von 4373 Bundeshaus Durchsetzungund von Organisationsunter-ORR'in Palm 4373 Bundeshaus und Organisationsunter- Funddokumente ORR'in Palm 4309 RD RichterFunddokumente RD Richter Prozesse und Organisation 4309 Unterhaltsansprüchen Projektgruppe Unterhaltsansprüchen Prozesse und Organisation Leiter Gästehäuser; suchungen und -beratungen RD Faßbender Projektgruppe RD Faßbender4263 Leiter Gästehäuser; 6154-144 suchungen und -beratungen 4263 6154-144 nach UN-Übereinkommen Ltd. RSchD Löchelt Postaustausch Informations- und nach UN-Übereinkommen RD Theurer 1931 Informations- undLtd. RSchD Löchelt Postaustausch RD Theurer Tb Salz Tb Salz 1931 RD Heinz Referat IV 3 RD Heinz vom 20.06.1956 1243 Referat IV 3 Wissensmanagement Referat1436 II A 3 Bundesbehörden;vom 20.06.1956 1243 1436 Bundesbehörden; 1649 Wissensmanagement Referat II A 3 Referat III B 3 Referat I B 3 Referat III B 3 1649 1623 Referat I B 3 im BVA 1623 Versorgungsrücklage des Referat VII B 3 im BVA Regionalbeauftragte: Versorgungsrücklage ORR des Struck Referat VII B 3 Regionalbeauftragte: Referat I A 3 Grundsatzangelegenheiten; ORR Struck Referat I A 3 Verwaltung und Einziehung Grundsatzangelegenheiten; Verwaltung und Einziehung Bundes Projektmanagement Projektmanagement RSchD'in Fuchs 1442 Bundes 8309 Feststellung der deutschen RSchD'in Fuchs 1442 Zuwendungen: 8309 Feststellung der deutschen von Ausbildungsdarlehen Zuwendungen: von Ausbildungsdarlehen Finanzielle Betreuung und Softwareentwicklung ROAR Zuber Referat III A 3 und Softwareentwicklung ROAR ZuberRSchD Schnitzler 1441 Finanzielle BetreuungReferat III A 3 Staatsangehörigkeit RSchD Schnitzler 1441 - an politische Stiftungen; StaatsangehörigkeitInnerer Dienst; - an politische Stiftungen; N.N. N.N. Referat VIII 3 BIT 3 Innerer Dienst; 1937 (Abteilung I bis 1937 der Beschäftigten in Referat VIII 3 BIT 3 RSchR Göser 1446 der Beschäftigten in (Abteilung I bis RSchR Göser- an die Suchdienste 1446 Beschaffungswesen; - an die Suchdienste Beschaffungswesen; ORR Würtenberger BundesbehördenAusländervereinsregister und bei ORR Würtenberger Bundesbehörden und bei Referatsgruppe III A) Referat II B 3 Ausländervereinsregister RR'in Cremer Referatsgruppe III A) RSchD Kohorst 1452 Referat II B 3 RR'in Cremer RSchD Kohorst 1452 Registratur Registratur 4559 Zuwendungsempfängern Organisationsunter- Projektmanagement und 4559 Zuwendungsempfängern Organisationsunter- Projektmanagement und Außenstelle Bonn 4155 Außenstelle Bonn 4155 Ltd. RD Deckenbrock ORR Wolter Ltd. RD Deckenbrock ORR Wolter Softwareentwicklung - Personalkosten - suchungen und - beratungen; Softwareentwicklung N.N. N.N. Referat VII A 3 - Personalkosten - suchungen und - beratungen; Referat VII A 3 N.N. 1330 N.N. 4219Außenstelle BerlinEntschädigung; 1330 Referat VI 1 Außenstelle Berlin (Government Site Builder, 4219 Entschädigung; 1185 Referat VI 1 Eingruppierungsfragen (Government Site Builder, Eingruppierungsfragen 1185 2225 Referat IV 4 2225 Wiedergutmachung; Referat III B 4 Referat IV 4 Wiedergutmachung; ORR Spieldenner Referat III B 4 Portal Bund.de, ORR Spieldenner Portal Bund.de, N.N. Rentenabwicklung des N.N. Wiedereinziehung Außenstelle Gießen Zentrale Aufgaben der RentenabwicklungWiedereinziehung des Außenstelle Gießen Kompetenzzentrum CMS) Zentrale Aufgaben der 4411 Kompetenzzentrum CMS) Referat II A 4 4411 Referat II A 4 von Konsularhilfen VergabeReferat und Einzug I B von4 Abteilung, ISAS, Ministeriumsvon für Konsularhilfen Referat III A 4 Vergabe und Einzug von Abteilung, ISAS, Ministeriums für Referat I A 4 Referat I B 4 Referat III A 4 Referat I A 4 RR Paraskewopoulos Feststellung der deutschen Bildungskrediten finanzielle u. administrative Staatssicherheit und des Feststellung der deutschen RR ParaskewopoulosBildungskrediten finanzielle u. administrative Staatssicherheit und des Zuwendungen ORR Dr. Eich Projektmanagement Zuwendungen ORR Dr. Eich 1640 Ministeriums des Innern der Referat VII B 5 1640 Haushalt; Projektmanagement Visa StaatsangehörigkeitHaushalt; Grundsatzangelegenheiten, Ministeriums des Innern der Referat VII B 5 Visa Staatsangehörigkeit Grundsatzangelegenheiten, im Bereich des BMFSFJ 8101 undORR'in Softwareentwicklung Fawale im Bereich des BMFSFJ 8101 ORR'in Fawale ehemaligen DDR VISA-Prüfung und Softwareentwicklung VISA-Prüfung Haushalt, Zuwendungen ehemaligen DDR Referat VIII 4 Haushalt, Zuwendungen Referat VIII 4 RD Cöster ROAR Crass (Referatsgruppe III4468 B RD Cöster ROAR Crass 4468 Finanzielle Betreuung (Referatsgruppe III B ORR Sandvoß ORR Sandvoß Finanzielle Betreuung N. N. N. N. 1218 BIT 4 Referatsleiter BIT 4 bis Abt. VIII) 4118 1218 RD Hyzak6153-30 bis Abt. VIII) Referatsleiter 4118 der Beschäftigten in Prüfungen und Beratungen 6153-30 der Beschäftigten in Prüfungen und Beratungen RD Hyzak Referat II B 4 Referat II B 4 RD Bader RD Bader Bundesbehörden und bei Bundesbehörden und bei im Bereich Zuwendungen; 2211 2211 im Bereich Zuwendungen; Referat IV 5 RR'inReferat z.A. IV Stiens 5 1428 Projektmanagement und 1428 Zuwendungsempfängern Projektmanagement und RR'in z.A. Stiens Koordinierungs- und Zuwendungsempfängern Innenrevision bei BehördenReferat III B 5 Außenstelle Nürnberg Referentin Innenrevision bei Behörden Koordinierungs- und Referat III A 5 Referat III B 5 Außenstelle Nürnberg Referentin Referat II A 5 Referat III A 5 Softwareentwicklung Referat VII A 4 Softwareentwicklung 1539 Referat II A 5 1539 ORR'in Dr. Eisenblätter Referat VII A 4 - Beihilfe - im Geschäftsbereich des ORR'in Dr. Eisenblätter - Beihilfe - im Geschäftsbereich des Ordnungsaufgaben; Außenstelle BerlinOrdnungsaufgaben; Außenstelle Berlin Referat I A 5 Referat I A 5 1425 Verwaltung und Einziehung 1425 Bundesministeriums des Ehrungsaufgaben Feststellung der deutschen Verwaltung und Einziehung Ehrungsaufgaben Ausländerzentralregister;BundesministeriumsFeststellung des der deutschen RR Paraskewopoulos RR Paraskewopoulos Zuwendungen: Ausländerzentralregister; Zuwendungen: ORR Martius ORR Martius Innern; von Ausbildungsdarlehen Gästehäuserdes Bundespräsidenten; Innern;Staatsangehörigkeit von Ausbildungsdarlehen1640 Gästehäuser 1640 - im Bereich des BMGS; des Bundespräsidenten; Schengener Informations- Staatsangehörigkeit Referat I B 5 - im Bereich des BMGS; Schengener Informations- 4678 Justiziariat; Referat I B 5 Justiziariat; übergeleitete Schadens- 4678 Prüfung der bundes- (außer Prüfung der bundes- - für Hilfen in Aussiedlungs- übergeleitete Schadens- system Referat- für VI Hilfen 2 in Aussiedlungs- (außer system Referat VI 2 Bibliothek RD'in GoebelBibliothek ORR Rieke ersatzansprüche; unmittelbaren juristischenRD'in Goebel ORR Rieke Liegenschaftsverwaltung); unmittelbaren juristischen Dokumenten- und gebieten ersatzansprüche; RD Dicke Dokumenten- und gebieten Liegenschaftsverwaltung); RD Dicke 4173 6152-8900 Beglaubigungen; Personen des öffentlichen 4173 6152-8900 Behörden-/Jobticket; Personen des öffentlichen Workflowmanagement Beglaubigungen; 1353 N.N. Workflowmanagement Meth.- didaktische Fragen; Behörden-/Jobticket; Referat VII B 6 1353 BIT 5 Meth.- didaktische Fragen; Referat VII B 6 BIT 5 N.N. Rechtes gem. § 109 (2) BHO Rechtes gem. § 109 (2) BHO RD Mauer Urheberrecht Prüfungen im BereichRD Mauer InformationsstelleUrheberrecht Außenstelle Berlin Prüfungen im Bereich Informationsstelle Außenstelle Berlin 4213 IT-Betrieb Vermögensaufklärung IT-Betrieb N.N. 4213 Referat III B 6 N.N. Deutsch als Fremdsprache Vermögensaufklärung Referat III B 6 Deutsch als Fremdsprache RR z.A. Städler ORR'in Just ORR'in Just Finanzielle Betreuung RR z.A. Städler Finanzielle Betreuung Referat III A 6 Referatsleiter Referat III A 6 Rechtsbehelfe Referatsleiter 1627 4007 RechtsbehelfeReferat I A 6 4007der Beschäftigten in 1627 RD Bannert der Beschäftigten in ORR Hader Referat I A 6 Referat II A 6 RD Bannert ORR Hader RSchD Kaminski Referat II A 6 RSchD Kaminski Bundesbehörden und bei ORR'in Stanek 6051-420 Bundesbehörden und beiAufbaustab ORR'in Stanek 1105 6051-420 1105 Aufbaustab Controlling; 1457 1457 Controlling; Zuwendungsempfängern 4502 Zuwendungsempfängern Referat II B 5 Europäisches Visa 4502 Referenten Zuwendungen Referat II B 5 Europäisches Visa Referenten Referat VIII 5 Kosten- und Zuwendungen Kosten- und - Personalkosten, Beihilfe - Referat VIII 5 - Personalkosten, Beihilfe - Information System Information System RSchD Bambey 1459 Leistungsrechnung im Bereich des BMFSFJ Leistungsrechnung RSchD Bambeyim Bereich 1459 des BMFSFJ Sogenannte Jugendsekten (VIS) RSchR'in Drasdo 1456 Sogenannte Jugendsekten (VIS) Ausbildung BIT 6 RSchR'in Drasdo 1456 Ausbildung BIT 6 Referat III B 7 ORR'in Engels Referat III B 7 ORR'in Engels ORR Lipski und Psychogruppen; ORR'in Dr. Helbig-ORR Lipski und Psychogruppen; ORR'in Dr. Helbig- Referatsleiterin N.N. N.N. 6051-501 Referatsleiterin 6051-501 4203 öffentliches Vereinswesen; RD Cöster Außenstelle Friedland Reuter 1461 4203 öffentliches Vereinswesen; RD Cöster RD'in BlohmAußenstelle Friedland IT-Netze, IT-Sicherheit Reuter 1461 RD'in Blohm IT-Netze, IT-Sicherheit Gräbergesetz; 1218 Gräbergesetz; 1218 1755 1755 N.N. Schwerbehindertenrecht Spätaussiedler- Schwerbehindertenrecht Spätaussiedler- N.N. Referat II A 7 Referat II A 7 Referat VI 3 1145 aufnahmeverfahren Referat VI 3 Außenstelleaufnahmeverfahren 1145 Außenstelle RR'in Mahr RR'in Mahr Berlin-Lichtenberg Berlin-Lichtenberg Zuwendungen ROAR Mrugalla Personalgewinnung, Zuwendungen AusbildungszentrumROAR Mrugalla Personalgewinnung, Ausbildungszentrum 4103 4103Projektgruppe FAVORIT Projektgruppe FAVORIT Projektgruppe im Bereich des BMFSFJ Projektgruppe 6156-300 Grundsatzangelegenheiten im Bereich des BMFSFJ 6156-300 Grundsatzangelegenheiten für die Beihilfebearbeitung für die Beihilfebearbeitung WVA der finanziellen Förderung WVA ROAR'in Schwantes der finanziellen Förderung ROAR'in Schwantes ORR'in Bollmann-Nelles ORR'in Bollmann-Nelles Referat II B 6 von Schulen, Referat II B 6 ORR Martius 6051-678 von Schulen, ORR Martius 6051-678 4228 4228 Ltd. RD Maßolle Referat III B 8 Beratung von Schulen Ltd.4678 RD Maßolle Referat III B 8 Beratung von Schulen 4678 Informationsstelle für Aus- 1332 / 4250 Informationsstelle für Aus- 1332 / 4250 Außenstelle Bramsche Außenstelle Bramsche RSchD Ries wanderer und Auslandstätige; RSchD Ries wanderer und Auslandstätige; Referat VIII 6 Referat VIII 6 1418 Auskunftserteilung über Spätaussiedler- 1418 Auskunftserteilung über Spätaussiedler- ausländisches Recht aufnahmeverfahren; ausländisches Recht Berufsbildungaufnahmeverfahren; Berufsbildung Rechtsbehelfe; (zuständige StelleRechtsbehelfe; nach Referat VI 4 (zuständige Stelle nach Projektgruppe Referat VI 4Projektgruppe RD Haldenwang Servicedienste RD Haldenwang § 84 Berufsbildungsgesetz);Servicedienste § 84 Berufsbildungsgesetz); Einziehung des Vermögens Einziehung des Vermögens Zeitmanagement Berufsförderung frühererZeitmanagement Rechts- und Prozess- Berufsförderung früherer verbotener Vereine 4123 Rechts- und Prozess-verbotener Vereine 4123 angelegenheiten; Polizeivollzugsbeamter im angelegenheiten; Polizeivollzugsbeamter im Satzungsfragen BGS; BeruflicheORR Lumme Satzungsfragen BGS; Berufliche RD Haldenwang ORR Lumme RD Haldenwang Geschäftsstelle GeschäftsstelleReferat II B 7 Eingliederung nach dem 6151-100 Eingliederung nach dem 4123 Referat II B 7 6151-100 4123 RD Rohde des Bündnisses für Soldatenversorgungsgesetz RD Rohde des Bündnisses für Soldatenversorgungsgesetz Waffenrechtliche Erlaubnisse 1434 Demokratie undWaffenrechtliche Toleranz Erlaubnisse 1434 Demokratie und Toleranz RR Frank RR Frank ORR Lipski ORR Lipski 1726 Deutschlandhaus Berlin 1726 Deutschlandhaus Berlin Referat VI 5 4203 Referat VI 5 4203 6133 Projektgruppe 6133 Projektgruppe SafiR SafiR Finanzielle Betreuung der Finanzielle Betreuung der Referat VIII 7 Legende: Geschäftsführer Referat VIII 7 Legende: Geschäftsführer ADLK und PLK; ADLK und PLK; Arnold Aufgabe wird in einer RD Sehmsdorf Arnold RD Sehmsdorf Aufgabe wird in einer arbeits- und zuwendungs- arbeits- und zuwendungs- Dienstleistungsportal 030 / 23634080 Dienstleistungsportal 4285 030 / 23634080 4285 Außenstelle wahrgenommen Außenstelle wahrgenommen rechtliche Angelegenheiten; bund.de, rechtliche Angelegenheiten; bund.de, Grundsatzangelegenheiten / Ständiger Vertreter: Fachredaktion Grundsatzangelegenheiten / Ständiger Vertreter: Fachredaktion Krisenmaßnahmen VA Dr. Schiller-Dickhut Krisenmaßnahmen VA Dr. Schiller-Dickhut 030 / 236340811 Tb'e Dr. Stein 030 / 236340811 Tb'e Dr. Stein RD Randerath RD Randerath 1729 1729 1525 1525

St Innenrevision St IT-Sicherheitsbeauftragter Geheimschutzbeauftragter Beauftragte für den Datenschutz ArbeitsschutzausschussSt InnenrevisionÄrztlicher und sozialerSt IT-SicherheitsbeauftragterDienst PersonalvertretungGeheimschutzbeauftragterGleichstellungsbeauftragteBeauftragte für den DatenschutzGesamtvertrauenspersonArbeitsschutzausschuss für die VertrauenspersonÄrztlicher für die und sozialer Dienst Personalvertretung Gleichstellungsbeauftragte Gesamtvertrauensperson für die Vertrauensperson für die RAR Rütten RAFr Zietlow RAR Rütten Betriebsarzt RAFr ZietlowVorsitzende des Gesamtpersonalrates Belange behinderter Menschen Belange behinderter MenschenBetriebsarzt Vorsitzende des Gesamtpersonalrates Belange behinderter Menschen Belange behinderter Menschen unmittelbar Herrn Vizepräsident unterstellt unmittelbar Herrn Vizepräsident unterstellt RD Dimper RD'in Blohm ORR Sandvoßunmittelbar Herrn Vizepräsident unterstelltDr. med. Gretzunmittelbar Herrn Vizepräsident unterstelltROAR'in Tabbert RD Dimper RHS'in Paschke RD'in Blohm VAe Schwab ORR Sandvoß VA Paefgen Dr. med. Gretz ROAR'in Tabbert RHS'in Paschke VAe Schwab VA Paefgen 1918 1534 1918 1534 4452 1755 4118 1175 / 1176 1237 4452 1230 1755 1231 4118 1171 1175 / 1176 1237 1230 1231 1171

1955 1956 1957 1958 1959 1960 1961 1962 1963 1964 1965 1966 1967 1968 1969 1970 1971 1972 1973 1974 1975 1976 1977 1978 1979 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2006 193 50 Jahre Bundesverwaltungsamt Der zentrale Dienstleister des Bundes

Verwaltungsaufgaben im ständigen Wandel 2007 Der Europäische Sozialfonds – Instrument gegen Arbeitslosigkeit

Ab dem Sommer 2007 begannen mit dem Bun- pe „Arbeitsmarkt“ der letzten Legislaturperi- desministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) ode. Hier wurde vor allem über die Reduzie- Gespräche über die schrittweise Übertragung rung von Langzeitarbeitslosigkeit beraten und von Aufgaben aus dem ESF-Bereich auf das schließlich durch den früheren Bundesminister BVA. Nach der Übertragung des ersten ESF-Pro- Müntefering im Juni 2007 ein Maßnahmenpa- gramms „Kommunal-Kombi“ wurde dem im pier vorgestellt. Der Auftrag zur Entwicklung November 2007 mit der Einrichtung einer Pro- eines Förderprogramms ging an das zuständige jektgruppe Rechnung getragen. Bundesministerium für Arbeit und Sozialord- nung (BMAS), das die Höhe der Förderung von Das Förderprogramm „Kommunal-Kombi“ konkreten Lohnkosten abhängig machte, also wurde erarbeitet in der Koalitionsarbeitsgrup- nicht nur von abstrakten Chancen auf künf- tige Arbeitsplätze. Schnell kam auf Seiten des Bundes die Idee auf, die Umsetzung zusammen mit anderen Stellen wirksamer gestalten zu Der 1957 ge g r ü ndete Eu ropä i sc he S oz ia l fond s (E SF) i s t da s w ic h- können. Vor allem die Kommunen sollten als tigste Instrument der Europäischen Union zur Unter­stützung junger und älterer Arbeitnehmer und Arbeitsuchender. Der Arbeitgeber für ein gemeinsames Programm ESF fördert insbesondere Maßnahmen zur Vermeidung und gewonnen werden. Zur Seite stand auch die Eu- Bekämpfung von Arbeitslosigkeit, zur Erweiterung des Aus- ropäische Union, die schon mit Gründung der bildungsangebots und für eine verbesserte Funktionsweise Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft einen des Arbeitsmarktes. Die Chancengleichheit von Frauen ist Sozialfonds eingerichtet hatte, aus dem öffent- dabei eine Priorität, die als Querschnittsziel bei allen ESF- liche Verwaltungen, Nichtregierungsorganisa- Maßnahmen zu berücksichtigen ist. tionen, Wohlfahrtsverbände sowie Sozialpart- In der aktuellen Förderperiode verfolgt der ESF zwei Ziele: ner Zuschüsse erhalten, soweit sie im Bereich Beschäftigung und soziale Eingliederung aktiv • „Konvergenz“, das heißt Wachstum und Beschäftigung sind. für die am wenigsten entwickelten Mitgliedstaaten und Regionen und Die Umsetzung der Förderrichtlinie vom De- • „regionale Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung“ für zember 2007 erfolgte zügig. Schon im Februar jene Mitgliedstaaten und Regionen, die dem wirtschaftli- 2008 war der erste Antrag geprüft und bewil- chen und sozialen Wandel unterworfen sind. ligt. Inhaltlich ging es für das BVA vor allem In der aktuellen Förderperiode (2007-2013) vergibt der ESF ins- darum, mit der Förderung keine Konkurrenten gesamt rund 75 Milliarden Euro an die Mitgliedstaaten; davon oder gar freien Anbieter von Dienstleistungen insgesamt 9,38 Milliarden Euro für Deutschland. Die Mittel zu benachteiligen. Damit wurde bewährten verteilen sich zu knapp 40 Prozent auf das ESF-Programm des Regelungen der Förderinstrumente des Sozial- Bundes und zu gut 60 Prozent auf 17 Regionalprogramme. rechts Genüge getan. Weil die ESF-Mittel als Kofinanzierungsmittel zu den Mitteln der Mitgliedstaaten gewährt werden, stehen insgesamt Der Erfolg des Programms hat sich vor allem 16 Milliarden EURO für die Förderprogramme zur Verfügung. in Bundesländern eingestellt, die selbst einen aktiven Beitrag zur Finanzierung der Kosten

1955 1956 1957 1958 1959 1960 1961 1962 1963 1964 1965 1966 1967 1968 1969 1970 1971 1972 1973 1974 1975 1976 1977 1978 1979 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015

194 Rückblick und Ausblick

übernommen haben, insbesondere in Sachsen, Nunmehr werden dort Brandenburg und Sachsen-Anhalt. Bis Ende die Aufgaben einer Folgende ESF-Förderprogramme wer­ 2009 konnten rund 16.000 Stellen gefördert Prüfstelle für die ESF- den zur Zeit durch das BVA bearbeitet: werden. Aufgrund von Verwaltungsverein- kofinanzierten Pro- Förderprogramme im Geschäftsbereich barungen hat das BVA regelmäßig die Bewil- gramme des BMAS, des BMAS: ligung und Prüfung sämtlicher öffentlicher des BMWi, des BMFSFJ • Kommunal-Kombi Mittel übernommen, dahinter stecken alleine und des BMVBS für die • Berufsbildung ohne Grenzen bei „Kommunal-Kombi“ Zahlungsbelege über Förderperiode 2007 bis • Gleichstellen – Bundesinitiative für rund 700 Millionen Euro. Wichtige Aufgabe der 2013 wahrgenommen. Frauen in der Wirtschaft. Projektbegleitung ist, gemeinsam mit dem Ar- Zu den Aufgaben ge- • Programm IdA – Integration durch beitgeber für die Effizienz des Programms Sorge hören hierbei die Prü- Austausch zu tragen. fung des Verfahrens der Zuwendungsver- • Rückenwind – Für die Beschäftigten in der Sozialwirtschaft Die Projektgruppe wurde aufgrund der erfolg- gabe, die Prüfnachver- reichen Umsetzung der Programme im Verlauf folgung (sogenannte­ • Weiter bilden – Initiative für berufsbe- des Jahres 2008 mit der Umsetzung weiterer Kontradiktionsver­ ­fah­ gleitende Bildung ESF-Programme durch das BMAS und das Bun- ren) und der förmliche • XENOS – Integration und Vielfalt desministerium für Ver­kehr, Bau und Stadtent- Prüfungsabschluss. • XENOS – Arbeitsmarktliche Unter- wicklung (BMVBS) beauftragt. stützung für Bleibeberechtigte und Die Personalentwick- Flüchtlinge Die Schwerpunkte dieser Programme gehen lung im ESF-Bereich • XENOS – Ausstieg zum Einstieg über den Ansatz der Förderung von Stellen für stieg über die vergan- • Ideenwettbewerb „Gute Arbeit für Langzeitarbeitslose im Programm „Kommunal- genen Jahre stark an: Alleinerziehende“ Kombi“ hinaus. Sie umfassen den gesamten Be- Während das Projekt • Förderprogramm im Geschäftsbe- reich der Beschäftigung und sozialen Integrati- mit drei Personen Mitte reich des BMVBS: on. Gefördert werden durch diese Programme 2007 startete werden in • Soziale Stadt – Bildung, Wirtschaft, auch Existenzgründungen oder transnationale Kürze über 90 Mitarbei- Arbeit im Quartier (BIWAQ) Maßnahmen, aber auch spezielle Zielgruppen, terinnen und Mitarbei- Im Rahmen der Umsetzung der Pro- wie Migrantinnen und Migranten oder Allein- ter mit der Aufgabe ESF gramme wurden bisher Fördermittel in erziehende. betraut sein. Dieser Per- Höhe von mehr als einer Milliarde Euro sonalzuwachs trägt der bewilligt. ESF - Prüfstelle enormen Aufgabener- Weitere ESF-Aufgaben im BVA: Aus dem weiterung Rechnung Geschäftsbereich des BMAS betreut Bereits seit dem Jahr 2005 ist im BVA auch eine und belegt die Dynamik das BVA darüber hinaus die „Initiative unabhängige „ESF – Prüfstelle“ eingerichtet. dieser Entwicklung, die Job – Job ohne Barrieren“ administrativ Diese unterstützte zunächst das BMFSFJ bei der immer noch nicht ab- und aus dem Geschäftsbereich des Durchführung der so genannten „5%-Kontrol- geschlossen ist. BMFSFJ wird das Programm „Frei- len“ für die Förderperiode bis 2006. willigendienste machen kompetent“ umgesetzt.

1955 1956 1957 1958 1959 1960 1961 1962 1963 1964 1965 1966 1967 1968 1969 1970 1971 1972 1973 1974 1975 1976 1977 1978 1979 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2007 195 50 Jahre Bundesverwaltungsamt Der zentrale Dienstleister des Bundes

Informationstechnik: Kompetenzzentren 2007 Open Source Software

Damit die Vorteile von nahme ist die nachhaltige Förderung des Ein- Open Source Software ist eine frei Open Source Software satzes von Open Source Software in Deutsch- zugängliche Software. Dies bedeutet, auch in der Behörden- land. Das Kompetenzzentrum stützt sich auf dass der Quelltext der Software offen für welt genutzt werden drei Säulen: jeden zur Verfügung steht. Die Software können, wurde im Jahr kann unter bestimmten Voraussetzun- 2007 das Kompetenz- Kompetenz in drei Säulen gen, die in den Lizenzen festgelegt sind, zentrum Open Source kostenfrei genutzt und weiterentwickelt Software (CC OSS) in der Die erste Säule stellt den Ausbau der Beratungs- werden. Die Transparenz des Quellcodes BIT eingerichtet. Seit- kompetenz dar. Ziel ist es, die bestehenden Be- ermöglicht eine schnelle Ermittlung und dem koordiniert und ratungsleistungen zu erweitern und sowohl in- Behebung von Fehlern. Deshalb zeichnet sich Open Source Software durch eine unterstützt das Kompe- terne wie auch externe Berater zur Verfügung hohe Qualität aus. tenzzentrum den Ein- zu stellen, die die Behörden bei Fragen zu Open satz von Open Source Source Software unterstützen sollen. Software in der Bundes- verwaltung. Die am Ein- Die zweite Säule ist die Informationsarbeit im satz von Open Source Software interessierten Bereich der Open Source Software . Dazu gehört Behörden werden beraten und geeignete Alter- der Ausbau des Webangebots und Entwicklung nativen zu nicht quelloffener Software werden einer Webplattform, auf der sich interessierte aufgezeigt. Behörden über Open Source Software interaktiv austauschen können. Seit September 2009 wird der Ausbau des CC OSS durch Mittel des IT-Investprogramms Inhalt der dritten Säule ist die Bereitstellung der Bundesregierung unterstützt. Ziel der Maß- einer Behördendistribution. Hier werden aufeinander abgestimmte Open Source Soft- ware-Komponenten kombiniert, die die Stan- Kompetenzzentrum dardanforderungen der Behörden an ihren Open Source Software Arbeitsplatz abdecken.

Die entstehenden Synergien zwischen Beratung Information Distribution den drei Säulen sollen genutzt werden, Open Source Software Behördenüber- Neugestaltung des hilft erfahrenen greifende Internetauftritts des um die Nutzung von Open Source Soft- Beratern, die Bereitstellung von Kompetenzzentrums Behörden bei Open Source Open Source ware in Behörden weiter zu fördern. So Einsatz von Open Software- Software mit Source Software komponenten interaktiven können Behörden optimal von den Vor- unterstützen – (Behörden- Elementen Fokus insbesondere distribution) teilen des Einsatzes von Open Source Leitungsebene Software profitieren.

1955 1956 1957 1958 1959 1960 1961 1962 1963 1964 1965 1966 1967 1968 1969 1970 1971 1972 1973 1974 1975 1976 1977 1978 1979 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015

196 Rückblick und Ausblick

Informationstechnik: Kompetenzzentren Standards- und Methoden

Das BVA unterstützt den IT-Stab des BMI bei der Unterstützung des Bundes bei der Konzepti- Standardisierung und Koordinierung des IT- onierung einer IT-Gesamtarchitektur, Einsatzes. Aufbau und Koordination des Architektur- Ein Aufgabenschwerpunkt ist die Mitwirkung managements für die IT des BVA, bei der Entwicklung und Abstimmung von Stan- dards in der Informationstechnik der öffentli- Weiterentwicklung des IT-WiBe-Konzeptes chen Verwaltung und die Pflege sowie Weiter- (Durchführung von Wirtschaftlichkeits- entwicklung von Methoden zum Einsatz dieser betrachtungen in der Bundesverwaltung, Standards, zur Softwareentwicklung und zum insbesondere beim Einsatz der Informati- IT-Projektmanagement. onstechnik) und der IT-WiBe-Software „Wi- Be-Kalkulator“ sowie Support und Pflege der In das Aufgabenportfolio fallen unter anderem Software, folgende Themen: Mitarbeit in der UfAB-AG und Mitwirkung Operative und koordinierende Tätigkeiten bei der Fortschreibung der UfAB (Unterlage im Rahmen der XÖV-Standardisierung, für die Ausschreibung und Bewertung von IT-Leistungen). Pflege und Weiterentwicklung des „XGene- rator“ sowie Beratung bei der Nutzung des Die BIT bündelt die operativen und koordinie- „XGenerator“, renden Tätigkeiten im Rahmen der IT-Stan­ dardisierung in der Bundesverwaltung und ist Betrieb, Moderation und Koordination des in diesen Bereichen auch der Verhandlungs- XRepository der deutschen Verwaltung, partner für die Abstimmung mit Ländern und Kommunen. Koordination, Ausbau und Betrieb des Kom- petenzzentrums Open-Source-Software,

Mitwirkung bei der Weiterentwicklung des V-Modell XT (Vorgehensmodell für die Pla- nung und Durchführung von IT-Verfahren in der Bundesverwaltung) und V-Modell XT Bund,

1955 1956 1957 1958 1959 1960 1961 1962 1963 1964 1965 1966 1967 1968 1969 1970 1971 1972 1973 1974 1975 1976 1977 1978 1979 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2007 197 50 Jahre Bundesverwaltungsamt Der zentrale Dienstleister des Bundes

2007 Das BVA als Informationsdrehscheibe (Registerportal)

Informationstechnologien entwickeln sich stän- Im Mittelpunkt der Planungen des neuen Regis- dig weiter und die Anforderungen an einen ef- terportals standen eine schnelle und zielgrup- fizienten Informationsaustausch wachsen. Die penspezifische Informationsgewinnung und strategischen Anstrengungen auf dem Gebiet -verteilung sowie eine gute Übersichtlichkeit der Informations- und Kommunikationstechnik und Strukturierung der aufbereiteten Daten. rücken dabei mehr und mehr auch in den Fokus Eine intuitive Benutzerführung und die indivi- staatlicher Aktivitäten. duelle Konfigurierbarkeit für jeden einzelnen Nutzer waren unabdingbare Anforderungen an Das BVA unterstützt eine Vielzahl staatlicher ein solch modernes IT-Verfahren. Stellen auf dem Gebiet des elektronischen Infor- mations- und Wissensmanagements im Bereich Der Zugriff auf mehrere im BVA angesiedelte der Inneren Sicherheit. Die zentrale Aufgabe des IT-Verfahren aus dem Bereich des Aufenthalts- BVA liegt hierbei im Sammeln, Aufbereiten, Zu- und Staatsangehörigkeitsrechts erfolgt nun sammenführen und Zuleiten spezifischer Infor- seit dem Jahr 2009 über das Registerportal BVA mationen für die jeweils berechtigten Stellen. als zentraler Plattform. Alle zu diesem Bereich In diesem Bereich blickt das BVA auf eine lange zählenden Fachanwendungen, wie das AZR, die Tradition zurück, denn insbesondere mit dem Visa-Anwendungen, das Register der Entschei- Ausländerzentralregister (AZR) und den elekt- dungen in Staatsangehörigkeitsangelegenhei- ronischen Verfahren aus dem Visabereich wird ten folgen einem einheitlichen Designkonzept, diese Aufgabe seit Jahren erfolgreich wahrge- das effiziente Arbeitsabläufe gewährleistet. Screenshot Startseite nommen. des Registerportals Zertifikate für sicheren Zugriff

Den Zugriff auf alle an das Registerportal ange- schlossenen Anwendungen regelt ein zentrales Zugangsverfahren. Nach einmaliger Autorisie- rung und Authentifizierung sowie durch Nut- zung entsprechender vom BVA vorab vergebe- ner Zertifikate erhält die Benutzerin oder der Benutzer über die Startseite nur auf die Verfah- ren Zugriff, für die sie oder er eine Berechtigung besitzt. Das zeitraubende Anmelden an einer Vielzahl einzelner Anwendungen entfällt, Un- terbrechungen im Arbeitsablauf werden mini- miert und die Effizienz deutlich gesteigert.

Unter den Anwendungen, die das BVA zur Ver- fügung stellt und die bereits Teil des Register- portals sind oder zukünftig werden, nehmen

1955 1956 1957 1958 1959 1960 1961 1962 1963 1964 1965 1966 1967 1968 1969 1970 1971 1972 1973 1974 1975 1976 1977 1978 1979 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015

198 Rückblick und Ausblick

das bestehende Beteiligungsverfahren der Bun- den Aufenthalt der jeweiligen desagentur für Arbeit (BA) und das aktuell in Person und übermitteln Umsetzung befindliche sicherheitsbehördliche über das BVA ihre Ent- Beteiligungsverfahren einen besonderen Stel- scheidung zurück an lenwert ein. In beiden Verfahren befindet sich die Sicherheitsbehör- das BVA in der zentralen Rolle als Informations- den. und Kommunikationsdrehscheibe, ohne dabei BVA ein Bestandsregister aufzubauen und selbst un- Ziel beider Anwen- (Kommunikations-

mittelbar beteiligt zu sein. Die Aufgabe des BVA dungen ist es, die bis- Z komponente) K besteht darin, die unterschiedlichen Beteiligten herigen heteroge- V BVA A f L und Kommunikationswege miteinander(Kommun zu ver-ikationsnen- aufenthalts- und komponente) netzen sowie die Infrastruktur für einen schnel- arbeitsrechtlichen M A A len, zielgerichteten und sicheren Informations- Überprüfungsverfah- D LK austausch zu schaffen. ren zu optimieren und die bundesweit rund 600 Aus- Zusammenarbeit mit Ausländerbehörden länderbehörden flächen- deckend elektronisch mit SBH-Beteiligungsverfahren Das BA-Beteiligungsverfahren BA-Bet unterstützteiligu seitngsver denfahren zu beteiligenden Si- (§ 73 Abs. 2 und 3 AufenthG) 2007 die Ausländerbehörden bei der(§ 39 Ertei- AufenthG)cherheitsbehörden sowie lung von Aufenthaltstiteln, die Ausländern in der BA zu vernetzen. Die Deutschland die Ausübung einer beruflichen bisherigen heterogenen Arbeitsabläufe werden Tätigkeit erlauben. Vor Erteilung eines solchen so optimiert und eine Bundeseinheitlichkeit in- Aufenthaltstitels ist die Zustimmung der Bun- nerhalb der Verfahrensweise sichergestellt. desagentur für Arbeit erforderlich. Über einen elektronischen Workflow werden zu diesem In beiden Verfahren werden sowohl ein brow- Zweck neben den reinen Antragsdaten auch Ar- serbasierender Online-Zugriff über das Regis- beitsverträge verschickt. terportal BVA als auch ein Austausch von XML- Daten per Webservice möglich sein. Hierdurch Das sicherheitsbehördliche Beteiligungsver­ ­ werden die Ausländerbehörden in die Lage fahren (Inbetriebnahme im Jahr 2010) gewähr- versetzt, die Beteiligungsver­ fahren auch aus ei- leistet die Überprüfung von im Bundesgebiet ner vorhandenen ausländerbehördlichen Soft- aufhältigen Ausländerinnen und Ausländern ware zu nutzen und Daten über entsprechende vor bestimmten aufenthaltsrechtlichen Ent- Schnittstellen weiterzugeben. scheidungen durch die zuständigen Sicherheits- behörde. Hierzu werden personenbezogene Da- ten der Antragstellerinnen und Antragstellern elektronisch verschickt und die Rückantworten der Sicherheitsbehörden empfangen. In der Fol- ge entscheiden die Ausländerbehörden über

1955 1956 1957 1958 1959 1960 1961 1962 1963 1964 1965 1966 1967 1968 1969 1970 1971 1972 1973 1974 1975 1976 1977 1978 1979 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2007 199 50 Jahre Bundesverwaltungsamt Der zentrale Dienstleister des Bundes

Modernes Wissensmanagement Informationstechnik: Kompetenzzentren 2007 D115-Bürgerservicezentrum V-Modell XT Bund des BMI mit OfficeNet

Das „Bürger-Service-Zentrum“ (BSZ) des BMI Das V-Modell XT unterstützt die Arbeit von Pro- bündelt Auskunfts­wünsche unabhängig davon, jekten, indem es die Reihenfolge von Aktivitä- ob sie telefonisch, elektronisch oder papierge- ten vorgibt. So entstehen zu keinem Zeitpunkt bunden im BMI eingehen. Zugleich ist unnötige Arbeiten und möglichst auch keine es für das BMI die Anlaufstelle für über Leerlaufzeiten. Zusätzlich regelt das V-Modell

die einheitliche Behördenrufnummer XT die Kommunikation zwischen Auftragge- AB HERBST 2008 IN PILOTREGIONEN 115 bei Kommunen eingegangene bern und Auftragnehmern, um typische Quel- und von diesen weitergeleitete Anfra- len für Missverständnisse zwischen den Betei- gen (Second-Level-Support). ligten auszuschließen.

Der Schwerpunkt des BSZ liegt auf der zentrali- Der V-Modell XT Standard definiert Inhalte, die sierten unmittelbaren Beantwortung der Anfra- sowohl für die öffentliche Hand als auch für die gen durch ein internes Call Center. Dessen Mit- Industrie gelten. Durch die allgemeine Aus- arbeiterinnen und Mitarbeiter können auf eine gestaltung dieses Vorgehensmodells für eine elektronische Wissensdatenbank zugreifen, die Vielzahl unterschiedlicher Aufgabengebiete unter anderem Beiträge der zu entlastenden werden besondere Anforderungen bundesbe- Fachreferate enthält. 2008 wurde das OfficeNet hördlicher Einrichtungen vernachlässigt. Aus des BVA auf der Basis des Wissensmanagements diesem Grund ist die Anwendbarkeit des V-Mo- entwickelt. dells XT innerhalb einer Bundesbehörde nicht unmittelbar möglich. 2010 prüft das BVA die organisatorischen, fach­ lichen, technischen und personellen Voraus­ Im Rahmen des Drei-Partner-Modells wurde setzungen für die Übernahme der Aufgaben daher eine behördenspezifische Variante erar- des BSZ des BMI in das BVA. Dabei ist zu berück- beitet, die sich durch eine direkte Integration sichtigen, dass vom BSZ zeitlich begrenzte Auf- von Bundesstandards, Nutzung von Behörden- gabenstellungen wie ein Auskunftsservice zum vokabular sowie Einbindung der umgebenden „neuen Personalausweis“ ebenso abgedeckt Behördenorganisation, insbesondere die Ab- werden sollen wie ad hoc notwendige Services, stimmung mit dem IT-Betrieb auszeichnet. Das wie eine Notfall-Hotline bei Katastrophen. Projekt hat Anfang 2010 die erste Version des V-Modell XT Bund veröffentlicht. Hierzu hat das Dem Regierungsprogramm „Zukunftsorientier- BVA eine Änderungssteuerungsgruppe für das te Ver­waltung durch Innovationen“ folgend, V-Modell XT Bund eingesetzt. soll das BSZ sukzessive allen Bundesbehörden Dienstleistungen­ als zentrale Anlaufstelle anbie- Das V-Modell XT Bund ist ein Angebot an alle Be- ten und somit stufenweise zum Dienstleistungs­ hörden, die Entwicklungsprojekte durchführen zentrum des Bundes für Bürgeranfragen im BVA und dabei zusätzliche Unterstützung erhalten ausgebaut werden. möchten.

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200 Rückblick und Ausblick

BVA intern BVA intern Eltern-Kind-Arbeitszimmer Ausbildungszertifikat der eingerichtet Bundesagentur für Arbeit

Seit April 2008 gibt es beim BVA in Köln ein El- Am 4. Juni 2008 erhielt das BVA tern-Kind-Arbeitszimmer. Für die Beschäftigten das Ausbildungs­zertifikat der stehen zwei vernetzte Computerarbeitsplätze Bundesagentur für Arbeit. Bei zur Verfügung und für die Kinder ist ein groß- einer Feierstunde im Histori- zügiger Spielbereich eingerichtet: Von dem Wi- schen Rathaus in Köln über- ckeltisch über Bausteine, Mal- und Lesebüchern reichte Oberbürgermeister bis zur Maltafel ist alles vorhanden. Auch eine Fritz Schramma die Urkunde Liegewiese zum Ausruhen ist liebevoll herge- an den Vizepräsidenten Giso richtet. Schütz.

Der damalige Das BVA war einer von zehn Arbeitgebern der Oberbürgermeister Stadt Köln, die das Zertifikat für ihr besonderes der Stadt Köln, Fritz Schramma, und innovatives Engagement im Bereich der überreichte das Ausbildung erhielten. Ausbildungszertifikat dem damaligen Vizepräsidenten Giso Schütz.

Das Eltern-Kind-Arbeitszimmer im BVA in Köln bietet alles, was das Kinderherz begehrt

Das Eltern-Kind-Arbeitszimmer kann von Be- schäftigten für den Fall genutzt werden, dass die Betreuungsmöglichkeit kurzfristig ausfällt oder ein Kind leicht erkrankt ist und nicht in die Tagesstätte oder den Kindergarten gebracht werden kann. Bundesverwaltungsamt Die Aussage einer Kollegin spricht für sich: „Ich merke, dass mein Sohn hier keine Berührungsängs- te hat, und bin sehr zufrieden mit diesem Angebot. So weiß ich, dass ich auch bei unvorhergesehenen Kita-Schließtagen oder anderen Betreuungslücken zum Dienst kommen kann.“

Die Einrichtung ist ein wichtiger Beitrag zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

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Auslandsschulwesen – Mehr als 40 Jahre Erfahrung in Kultur- und Bildungsaufgaben 2008 Startschuss für die Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“

Im Februar 2008 gab der damalige Bun- die zu deutschen Abschlüssen nach internatio- desaußenminister Dr. Frank-Walter Stein- nalen Standards führen. Dazu gehören das Ge- meier den Startschuss für die Initiative mischtsprachige International Baccalaureate „Schulen: Partner der Zukunft“ (PASCH). mit Deutsch, die Deutsche Internationale Ab- Träger der Initiative sind neben dem iturprüfung und das Deutsche Sprachdiplom. Auswärtigen Amt die ZfA des BVA, das Um die Qualität des Unterrichts an den Deut- Goethe-Institut (GI), der Deutsche Akade- schen Auslandsschulen langfristig zu sichern, mische Austauschdienst (DAAD) und der wurde Ende 2008 die Bund-Länder-Inspektion Pädagogische Austauschdienst (PAD). eingeführt. Seitdem haben 24 Inspektionen stattgefunden, die allen Schulen ein exzellentes Ziel der Initiative war es, bis 2010 ein weltum- Zeugnis ausstellen konnten. spannendes Netz von mindestens 1.000 Part- nerschulen aufzubauen und damit bei jungen Während 2008 der Schwerpunkt vor allem auf Menschen Interesse und Begeisterung für das dem Ausbau des Partnerschulnetzwerkes, der moderne Deutschland und seine Gesellschaft Ausstattung der Schulen mit Lehr- und Lernmit- zu wecken. „Dieses Ziel haben wir deutlich über- teln und dem Ausbau von Ganztagsangeboten troffen“, bilanziert Joachim Lauer, Leiter der ZfA. lag, konzentrierte sich PASCH 2009 auf die Aus- Bereits im zweiten PASCH-Jahr zählte die Initia- stattung der Schulen. Insgesamt standen 2009 tive 1.500 Partnerschulen. Aktuell werden 135 weitere 54 Millionen Euro zur Verfügung. Deutsche Auslandsschulen und 825 nationale Schulen, die das Deutsche Sprachdiplom der Kultusministerkonferenz anbieten, von der ZfA personell, finanziell und pädagogisch betreut. Weitere Schulen im Ausland werden durch das Goethe-Institut beim Ausbau des Deutschunter- richts unterstützt. Insgesamt 45 Millionen Euro stellte das Auswärtige Amt 2008 für die Initiati- ve zur Verfügung.

Zusätzliche Schulkoordinatoren und Fachbe- rater fördern seit Beginn von PASCH eine qua- litätsorientierte Schulentwicklung und unter- stützen die Gründung neuer Privatschulen mit deutschem Profil. Sie intensivieren die Zusam- menarbeit mit lokalen Schulen, die Deutsch als Fremdsprache anbieten und beraten sie beim Aufbau des Deutschunterrichts. Zusammen mit zusätzlich entsandten Lehrern ermöglichen sie In aller Welt lernen junge Menschen die Einrichtung von neuen Bildungsgängen, nach deutschen und internationalen Standards.

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202 Rückblick und Ausblick

Zuwendungsmanagement Förderung der Verkehrssicherheit

Das BVA ist seit 2008 Zuwendungsdienstleister „Hast du die Größe? Fahr mit Verantwortung“ für das Bundesministerium für Verkehr, Bau und – lautet der Titel der Kampagne des Deutschen Stadtentwicklung (BMVBS). Das BMVBS fördert Verkehrssicherheits­rates in Zusammen­ ­arbeit Projekte, die der Erhöhung der Verkehrssicher- mit dem BMVBS, deren Ziel heit und Vermeidung von Unfällen im Straßen- es ist, die Unfallzahlen der verkehr dienen. Das BVA prüft die Abrechnun- jungen Fahrerinnen und gen der Deutschen Verkehrswacht e.V. (DVW) Fahrer zu senken und ihre und des Deutschen Verkehrssicherheitsrates Bereitschaft, sich mit die- e.V. (DVR). Dabei handelt es sich um eine Viel- sem Thema auseinander-

zahl von meist medienwirksamen Projekten, zusetzen, zu aktivieren. Philipp Lahm deren Zielgruppe das gesamte gesellschaftliche Spektrum von Kindern über junge Erwachsene Der Deutsche Verkehrs­ bis Senioren darstellt und sich an Fußgänger, sicherheits­rat schafft im Rad- und Motorradfahrer und letztlich Autofah- Projekt „Cool fahren, Sprit C M Y CM MY CY CMY K rer richtet. sparen“ ein Fortbildungs- angebot für Fahrschulleh- In dem Projekt „Kinder im Straßenverkehr“ zum rer, die ihren Schülern mit Beispiel informiert die deutsche Verkehrswacht­ dem Eco-Driving-Training nicht nur Eltern und Erzieher von Vorschul- einen CO2-sparenden Fahr- kindern über kindliche Verhaltensweisen und stil vermitteln. Dadurch eingeschränkte Wahrnehmung im Straßen- leistet das BMVBS einen verkehr, sondern führt über ihre örtlichen Ver- Beitrag zum Nationalen kehrswachten Verkehrssicherheitstage für Kin- Klimaschutzprogramm der durch. Dabei können Kinder beispielsweise zur Erreichung des Kyoto- in Bobbycar- oder Fahrradparcours auf spiele- Protokolls und erhöht die rische Art und Weise das Verhalten im Straßen- Aufmerksamkeit auf einen verkehr einüben. umweltfreundlicheren und kraftstoffsparenden Auch ältere Menschen spielen angesichts der Fahrstil. demografischen Entwicklung eine immer wich- tigere Rolle in der Verkehrssicherheitsarbeit. So werden im Projekt „Mobil bleiben, aber sicher!“ Verkehrssicherheitstage für ältere Menschen durchgeführt, in denen praxisnahe Übungen wie Reaktionstests und Bremsübungen sowie für Mutige auch eine Überschlagssimulation durchgeführt werden.

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Informationstechnik 2009 BVA mit der Umsetzung des Investitionsförderungsprogramms beauftragt

Im Rahmen der Wirtschaftskrise 2009 suchte Im März 2009 startete der IT-Stab des Bundes- die Bundesregierung nach Möglichkeiten, die ministeriums des Innern (BMI) federführend deutsche Wirtschaft durch staatliche Investitio- die Auswahl der Maßnahmen. Alle Ressorts und nen zu stützen. Im Fokus stand hierbei insbeson- Behörden wurden aufgefordert, Vorschläge für dere der Erhalt von Arbeitsplätzen. Als Ergebnis Maßnamen einzureichen. entstand das so genannte Konjunkturpaket 2, welches die Wirtschaft mit einem Gesamtvolu- Im BVA sammelte eine eigens dafür eingerich- men von über zehn Milliarden Euro stützen soll- tete Projektgruppe daher Vorschläge für beson- te. Bekannt wurde es zum Beispiel durch die so ders wichtige und nachhaltige Maßnahmen. genannte „Abwrackprämie“ für Alt-Autos. Mit großem Engagement reichten die Mitar- beiterinnen und Mitarbeiter des BVA über 180 Ideen ein, aus denen mehr als 40 in Form von Maßnahmevorschlägen an das BMI übermittelt wurden.

Auf Grund der großen Resonanz und der Viel- zahl beantragter Maßnahmen forderte das BMI zudem Unterstützung durch das BVA bei der Auswahl geeigneter Maßnahmen an. Gerne unterstützten daher zwei Mitarbeiter des BVA – natürlich zur Neutralität verpflichtet – diese Auswahl über mehrere Wochen.

Ein Teil dieses Konjunkturpakets sollte der Mo- Die Maßnahmen des BVA dernisierung der Informations- und Kommu- nikationstechnik in der Verwaltung dienen. Als Ergebnis des Auswahlprozesses wurden dem Daher wurde unter dem Motto „Wir gestalten BVA insgesamt 14 Maßnahmen mit einem Vo- Zukunft“ in diesem Rahmen auch ein 500 Mil- lumen von über 60 Millionen Euro direkt oder lionen Euro schweres IT-Investitionsprogramm indirekt bewilligt. Das BVA nimmt damit einen aufgelegt. Spitzenplatz bei den IT-Investitionsmaßnahmen ein. Von der Idee zur Maßnahme Die Maßnahmen des BVA erstrecken sich über Als Ziele des Programms wurden die Förderung alle Themenbereiche des Investitionspro- der Informations- und Kommunikationswirt- gramms von IT-Sicherheit über Verbesserung schaft (IKT) und der Erhalt von Arbeitsplät- der IT-Organisation und Green-IT bis zu Maß- zen sowie die Nachhaltigkeit der geförderten nahmen zur Stärkung einer innovativen Ver- Maßnahmen für die Bundesverwaltung festge- waltung. Durch diese Maßnahmen werden die schrieben. vorhandenen Kompetenzfelder des BVA in den

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204 Rückblick und Ausblick

Bereichen Beratung und Standards, Projektma- Software ist das Bürosoftwarepaket OpenOf- nagement- und Softwareentwicklung, IT-Be- fice (siehe Artikel 2007). trieb und Netze sowie Steuerung und Kunden- management gestärkt und weiter ausgebaut. Die Kompetenzzentren erfreuen sich eines gro- Hervorzuheben sind hierbei insbesondere die ßen Zuspruchs, wie zahlreiche Anfragen und Kompetenzzentren und der Ausbau der BIT. Projekte belegen.

Die Kompetenzzentren Nachhaltige Entwicklung

Kompetenzzentrum IT-Großprojektmanage- Im Rahmen des IT-Investitionsprogramms ment konnten alleine im BVA über 25 neue Mitarbei- terinnen und Mitarbeiter eingestellt werden. Zur Unterstützung von Großprojekten in der In Firmen arbeitet weiteres Personal an den Bundesverwaltung wurde das Kompetenz­ Maßnahmen mit. So schafft das BVA durch die- zentrum Großprojekt­management­ (CC se Maßnahmen eine effizientere und effektive- GroßPM) eingerichtet. Im Rahmen des Kom- re Verwaltung auf der und sichert oder schafft petenzzentrums unterstützt das BVA mit ei- gleichzeitig Arbeitsplätze bei den beteiligten genem Personal und externen Experten aus Unternehmen. der Wirtschaft Großprojekte des Bundes (sie- he Artikel 2009).

Kompetenzzentrum Green IT

Das Kompetenzzentrum Green IT dient dem Transfer von Wissen zur Umsetzung energie- sparender Maßnahmen. Durch die Einrich- tung eines eigenen Green IT Musterrechen- zentrums im BVA steht das BVA an der Spitze der Entwicklung hin zu einer „grünen“ IT der Bundesverwaltung (siehe Artikel 2009)

Kompetenzzentrum Open Source Software

Das Kompetenzzentrum Open Source Soft- ware (Software mit frei verfügbarem Quell- text) unterstützt den Einsatz freier Software in der Bundesverwaltung und fördert den Wissensaustausch zu diesen Themen. Ein prominentes Beispiel für frei einsetzbare

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Shared Service Center 2009 Einrichtung des Verwaltungs-Service-Zentrums

Die Übernahme administrativer Aufgaben an- Seit rund zehn Jahren kann man eine Bündelung derer Behörden und Ministerien zieht sich wie von Querschnittsaufgaben durch optimierte ein roter Faden durch die Geschichte des BVA. und standardisierte Prozesse, einheitliche Ver- Schon im Errichtungsgesetz vom 28. Dezember fahren sowie rationellen IT-Einsatz feststellen. 1959 wurde festgelegt, dass das BVA als Bünde- Durch die Konzentration von Sachverstand lässt lungsbehörde Verwaltungsaufgaben erledigen sich ein hoher Spezialisierungsgrad und damit soll, die durch dieses Gesetz oder andere Bun- ein erhöhter Qualitätsstandard erreichen. Grö- desgesetze zur Erledigung in eigener Zustän- ßenzuwächse führen zudem zu Kosteneinspa- digkeit zugewiesen werden. rungen.

Ab Dezember 1968 erarbeitete eine So wird seit 1998 im BVA die Beihilfebearbeitung für andere Behörden gebündelt, gefolgt von der „Einrichtung des Ver- interministeriell zusammengesetzte waltungs-Service-Zent- Projektgruppe verschiedene – für die Zahlbarmachung der Bezüge, der Zahlung von rums – Entwicklung des damalige Zeit höchst innovative – Mög- Trennungsgeld, Reisekosten, Umzugskosten Spezialisierungs- und lichkeiten, um das Wirken der Bundes- bis hin zu einem vollständigen Travel Manage- Größenvorteilsgedan- verwaltung effizienter zu gestalten. So ment. kens von der Reform- legte die Projektgruppe 1972 einen Be- kommission 1968-1972 richt vor, in dem sie erstmalig Vorschlä- Diese Aufgabenfelder sind verfassungsrechtlich bis heute“ ge unterbreitete zur Zentralisierung unkritisch, da es um eine Bündelung rein admi- von Querschnittsfunktionen, also auf nistrativer Querschnittsaufgaben geht, bei der den der Binnenverwaltung zuzurech- keine grundsätzlichen Entscheidungskompe- nenden Gebieten „Personal“, Organisation“ und tenzen übertragen werden. „Haushalt“. Die Entwicklung ging jedoch auch darüber hi- Eine wegen des innovativen Charakters der naus und griff den o.g. Reformgedanken wie- Vorschläge von der Projektgruppe beauftrag- der auf. Den verfassungsrechtlichen Bedenken te verfassungsrechtliche Untersuchung ergab, wird durch Rückgriff auf das „Shared Service- dass eine vollständige – das heißt mit inhaltlich Prinzip“ begegnet. Dieses Prinzip der „verteil- weitgehenden Entscheidungsbefugnissen für ten Dienstleistungen“ belässt die relevanten die Zentralisierungsstelle verbundene – Auf- Entscheidungen bei den auftraggebenden Ins- gabenübertragung wegen nicht legitimierter titutionen, während die operativen Tätigkeiten Kompetenzverlagerung verfassungsrechtliche an einen Dienstleister vergeben werden. Ein Bedenken mit sich trüge. Wegen dieser Beden- einfaches Beispiel: Die Grundentscheidung, für ken wurde daher diese Form der Zentralisierung eine bestimmte Aufgabe Personal mit einer be- zunächst nicht weiter verfolgt. stimmten Qualifikation einzustellen, wird vom Auftraggeber getroffen. Die Durchführung des

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206 Rückblick und Ausblick

Wissensmanagement Mitarbeiterportal OfficeNet erfolgreich

Auswahlverfahrens, vor allem dessen Organisa- OfficeNet wurde als Wissensmanagementsys- tion, übernimmt der Dienstleister, während die tem, Mitarbeiterportal, Informationsdrehschei- Auswahlentscheidung wiederum dem Auftrag- be und Integrationsplattform für Fachsysteme geber obliegt. auf Basis der E-Strategie Informations- und Wissens­management entwickelt. 2006 wurde Das BVA hat für solche Dienstleistungen 2009 es in das Regierungsprogramm der Bundes- ein Verwaltungs-Service-Zentrum (VSZ) in Form regierung „Zukunftsorientierte Verwaltung einer Abteilung eingerichtet. Nach dem er- durch Innovation“ als ein Modellprojekt und wähnten Shared Service-Prinzip werden im VSZ -verfahren aufgenommen. die Dienstleistungen aus den Bereichen Perso- nal, Haushalt, Organisation, Innerer Dienst und Das BVA hat die Entwicklung der E-Strategie Justiziariat ausgeführt. und der IT-Lösung OfficeNet darauf ausgerich- tet, dass sie sich auf die Aufgaben- und Orga- Durch die Aufgabenübertragungen werden nisationsvielfalt der Bundesverwaltung leicht zum einen die Behörden entlastet und können übertragen und an den individuellen Entwick- sich deswegen intensiver auf ihre politischen lungsstand der Behörden ohne großen Aufwand oder fachlichen Kernaufgaben konzentrieren. anpassen lassen. OfficeNet ist ein in der Pra- Zum anderen werden die übertragenen Fach- xis entwickeltes umfassend vorkonfiguriertes aufgaben nach einheitlichen Maßstäben quali- Wissensmanagement­system für die moderne tativ hochwertig und effizient erledigt. Verwaltung mit einem hohen Reifegrad. Es bil- det als Kompaktlösung individuell gewünschte Diese prozessorientierte Vorgehensweise mit Entwicklungs­stufen vollständig ab und ist die einer optimalen, eindeutig festgelegten Auf- ideale Plattform zum Aufbau personalisierter gabenaufteilung zwischen Auftraggeber- und barrierefreier Intranet-und Extranet-Portale Auftragnehmerseite stellt – wenn man den seit unter Integration des Government-Site-Builders den ersten Bündelungsansätzen im Jahr 1960 (siehe Artikel 2003) und auch eines Open Sour- gegangenen Weg als evolutionäre Entwicklung ce CMS. Durch die modulare out-of-the-box- erkennen mag – eine qualitativ neue Stufe einer Softwarelösung und die offene Architektur, die kooperativen, effizienten und innovativen Erle- auf Open Source-Komponenten und Standard digung von binnenadministrativen Aufgaben Portal-Technologien basiert, ist die Integrati- dar. on in bestehende IT-Landschaften problemlos möglich.

Dies belegt der erfolgreiche Einsatz bei zahlrei- chen Institutionen wie dem Bundeskanzleramt, dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, der Deutschen Rentenversicherung.

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Fachaufgabe Fachaufgabe 2009 Geltendmachung übergeleite­ Jubiläen – Gratulationen ter Schadensersatzansprüche des Bundespräsidenten

Dieser Fall aus dem Jahr 2009 ist dem Team in Der Bundespräsident gratuliert den Bürgerin- besonderer Erinnerung geblieben: nen und Bürgern zu ganz besonderen Anlässen zum Beispiel zur Vollendung des 100. und des Ein Bundesbediensteter – erfahrener Hunde- 105. Lebensjahres und danach zu jedem weite- halter – führt seine läufige Hündin an der Leine ren Geburtstag. Hierbei unterstützt ihn das BVA aus. Sie passieren ein eingezäuntes Grundstück, bei allen Verwaltungsaufgaben rund um die Ju- auf dem sich ein Rüde aufhält. biläumsangelegenheiten. Angelockt vom „Duft“ der läufi- gen Hündin wird der Rüde unru- Im Jahr 2009 wurden 6.106 Ehrungen für Alters­ Das Sachgebiet Schadensersatz bearbeitet die auf den Bund hig, springt über den Zaun und jubilare ausgesprochen, davon 5.660 Jubilaren übergegangenen Schadenser- läuft der Hündin hinterher. Dabei im Alter von 100 Jahren und 446 Gratulationen satzansprüche von Bundesbe- bringt er den Hundehalter zu Fall, vom 105. bis 111. Geburtstag. diensteten und deren beihilfe- der sich verletzt. Er ist infolge- berechtigten Angehörigen, die dessen einige Zeit arbeitsunfähig Ehepaaren gratuliert der Bundespräsident zu durch das Verschulden Dritter und verursacht damit Kosten in ihrer Eisernen Hochzeit (65 Jahre), der Gnaden- verursacht worden sind. Das BVA macht nach sorgfältiger Höhe seines Verdienstausfalls für hochzeit (70 Jahre) und der Kronjuwelenhoch- Prüfung des Unfallsachverhalts den Bund. zeit (75 Jahre). Hierbei steigen die Jubiläen seit den unfallbedingten Schaden dem Jahr 2004 wegen der Kriegstrauungen des Bundes beim Schädiger Die Geltendmachung der Scha­ im Zweiten Weltkrieg kontinuierlich an. So bzw. dessen Haftpflichtver- dens­ersatz­ansprüche gegenüber konnten im Jahr 2009 insgesamt 5.343 Glück- sicherung geltend. Derzeit nimmt das BVA diese Aufgabe dem Tierhalter des Rüden ver- wunschschreiben unterschriftenreif vorberei- für 42 Kundenbehörden sowie läuft jedoch wenig erfolgreich. tet werden, von denen eines anlässlich des 80. in eigenen Angelegenheiten Denn letztlich trifft den Bundes- Hochzeitstages, 27 anlässlich des 75. Hochzeits- wahr. Pro Jahr gehen etwa 200 bediensteten das überwiegende tages, 618 anlässlich des 70. Hochzeitstages und Schadensmeldungen beim BVA Verschulden am Unfall. Die Ge- 4.697 anlässlich des 65. Hochzeitstages ergin- ein. fahr durch die Schadensentste- gen. Der Jahrestag mit der höchsten Anzahl von Die Unfallsachverhalte sind hung bei Deckakten gehe laut Jubiläen war der 23. Dezember. sehr vielfältig: vom Verkehrs- Recht­sprechung in erster Linie unfall, Sturz infolge Glatteises, von dem weiblichen Tier aus. Als Sportunfall, Körperverletzun- gen bis hin zum Unfall mit erfahrener Hundehalter wusste Beteiligung von Tieren. Der der Bundesbedienstete – oder hät- Phantasie sind keine Grenzen te wissen müssen – dass der von gesetzt oder kurz gesagt – es läufigen Hündinnen ausgehende gibt nichts, was es nicht gibt. „Duft“ selbst auf weite Entfernung auf ihre männlichen Artgenossen einen Reiz auslöste, sodass sie ihnen mit beharr- licher Ausdauer folgen. Der Bundesbedienstete musste also überwiegend selbst haften.

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208 Rückblick und Ausblick

Informationstechnik BVA intern Kompetenzzentrum BVA erhält Zertifikat für Großprojektmanagement Arbeitsschutzmanagement

Was ist ein Großprojekt? Aus Projekt­manage­ Am 26. Januar 2009 wurde in einem feierlichen ment­sicht gibt es verschiedene Merkmale die Rahmen dem Vizepräsident des Bundesver- ein Großprojekt ausmachen. Als erstes Merkmal waltungsamtes, Herrn Schütz, durch den Ge- dürften die zur Verfügung stehenden Finanz- schäftsführer der Unfallkasse des Bundes, Herrn mittel einfallen. Jedoch wird ein Projekt mit Schneider, das Zertifikat für das Arbeitsschutz- hohem Kapitalbedarf, automatisch zu einem managementsystem (AMS) des BVA übergeben. Großprojekt? Nicht nur die Finanzen spielen eine ausschlaggebende Rolle. Vielmehr Fragen Nach vierjähriger Auf- wie: „Wie komplex und umfangreich sind die bauzeit durch das Sach- gestellten Aufgaben?“, „Welche Personen oder gebiet Arbeitsschutz im Personengruppen muss ich bei der Umsetzung Inneren Dienst wurde des Projektes mit einbeziehen?“, „Welche po- vom 28. bis 29. Oktober litischen Entscheidungen könnten das Projekt 2008 das Arbeitsschutz- beeinflussen oder vielleicht in Gefahr bringen?“ managementsystem des spielen hier eine Rolle. BVA erfolgreich einem Audit durch ein Team Das BVA hat die Aufgabe übernommen, Wissen der Unfallkasse des Bun- von links: und Know-how zur effizienten und effektiven des unterzogen. Dabei wurde Bernhard Schneider, Durchführung von IT- Großprojekten zu bün- am ersten Tag ein sog. „Sys- Geschäftsführer der UK-Bund Dieter Laude, deln. Aus diesem Grund wurde im Rahmen und tem-Audit“ durchgeführt, Auditor und Aufsichtsperson der UK-Bund finanziell unterstützt durch das IT-Investitions- in dem alle Regelungen und Giso Schütz, ehemaliger Vizepräsident des BVA programm 2009 das Kompetenz­zentrum Groß- Dokumente des Arbeits- Thomas Heiten, projektmanagement (CC GroßPM) gegründet. schutzmanagementsystems AMS-Berater und Aufsichtsperson der UK-Bund Gerhard Kedanna, auf Vollständigkeit und Mitarbeiter des BVA Unter Zuhilfenahme der selbst entwickelten Übereinstimmung mit dem S-O-S-Methode konnte das Kompetenzzent- „Nationalen Leitfaden für rum bereits mehrere Großprojekte erfolgreich Arbeitsschutzma­ nagement­ begleiten. Die S-O-S-Methode beschreibt die systeme (NFL)“ geprüft wur- wichtigsten Erfolgsfaktoren eines Großprojek- den. tes und die damit zu- sammenhängenden Durch diesen Erfolg ist das Arbeitsschritte die BVA die erste Bundesbe- zum erfolgreichen hörde, die über ein zertifi- Abschluss eines Pro- ziertes Arbeits­schutz­mana­ jektes führen. gementsystem verfügt und mit diesem Instrument an der kontinuierlichen Verbesse- rung des innerbetrieblichen Arbeitsschutzes arbeitet.

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Auslandsschulwesen – Mehr als 40 Jahre Erfahrung in Kultur- und Bildungsaufgaben 2009 Bund-Länder-Inspektion etabliert

Wie gut sind die Deutschen Aus­landsschulen? werden aus der datenbankgestützten Software Antwort darauf­ gibt seit 2008 die Bund-Länder- generiert. Inspektion (BLI), deren Organisation und Finan- zierung in den Händen des BVA – Zentralstelle Vorbildlich abgeschnitten: DS Rio de Janeiro für das Auslandsschulwesen (ZfA) – liegt. Bislang wurden 24 Inspektionen durchgeführt – und das So stattete ein Inspektorenteam auch der Deut- mit Erfolg! Alle inspizierten Schulen dürfen sich schen Schule Rio de Janeiro einen Besuch ab. „Exzellente Deutsche Auslandsschule“­ nennen. Vom 6. bis 13. November 2009 nahmen Rüdi- ger Hocke, Regionalbeauftragter der ZfA, Ani- Doch bis zur Vergabe des Gütesiegels ist es ein ta Schröder-Klein, Mitglied des Bund-Länder- weiter Weg: Bereits im Vorfeld helfen die Selbst- Ausschusses für Schulische Arbeit im Ausland, evaluation und der Besuch von „kritischen und Eberhard Heinzel, Inspektor der Nieder- Freunden“, die Schulqualität einzuschätzen. sächsischen Schulinspektion, die Schule unter Erst dann erfolgt die offizielle Schulinspektion die Lupe. Anhand von 15 Qualitäts­merkmalen durch Bund und Länder. Zunächst analysiert untersuchten die Inspektoren die Leistungsfä- das Inspektorenteam die zuvor eingereichten higkeit der Schule. Schuldaten und Dokumente, bevor sie die jewei- lige Schule vor Ort „ins Visier“ nehmen. „Mich hat vor allem die interkulturelle Kom­ petenz, die an der DS Rio de Janeiro vermittelt Bund-Länder-Inspektion wird, beeindruckt“, erinnert sich Hocke. Im Be- an der Deutschen Schule Rio de Janeiro reich Schulentwicklung und Pädagogisches Qualitäts­management ziehen Vorstand, Schul­ leitung, Lehrkräfte und Eltern gemeinsam­ an einem Strang. Die Schule bietet außerdem ein großes Angebot an Förderunter­ ­richt, Hausauf- gabenbetreuung sowie Ganztagsgruppen­ im Kindergarten an. Kein Wunder also, dass sich die Schüler, Lehrer und Eltern hier pudelwohl fühlen.

Zum Abschluss der Inspektionswoche bekommt Sie hospitieren im Unterricht und überprüfen die Schule unmittelbar ein erstes mündliches das Unterrichtsprofil als Ganzes auf seine Vali- Feedback. Einige Wochen später erfolgt der In- dität. Eine maßgefertigte BLI-Software, die das spektionsbericht. Schlussfolgerungen und Ver- BVA entwickelt hat, ermöglicht die Schulana- besserungsvorschläge soll die Schule in einen lyse innerhalb nur einer Woche sowie eine un- Aktionsplan umsetzen. Alle vier Jahre wird die mittelbare mündliche Auswertung. Auch der Inspektion an den Schulen wiederholt. Das Mot- schriftliche Bericht und die Jahresauswertung to: Nach der BLI ist vor der BLI!

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210 Rückblick und Ausblick

Auslandsschulwesen – Mehr als 40 Jahre Erfahrung in Kultur- und Bildungsaufgaben Weltweit vernetzt: PASCH-Plakette für die Schmidt-Schule Ost-Jerusalem

Nun prangt sie am Eingang und stellt einen fri- lems ein Stück Freiheit und Weite bedeutet“, fasst schen Farbtupfer in der 123-jährigen Geschichte der Schulleiter nur einige der Vorteile der Part- der Schmidt-Schule in Ost-Jerusalem dar: die nerschulinitiative zusammen. Plakette der Partnerschulinitiative (PASCH). Verliehen wurde sie der Deutschen Auslands- Auch in einer weiteren Initiative des Aus­ schule vom damaligen Präsidenten des BVA, Dr. wärtigen Amtes (AA) ist die Schmidt-Schule gut Jürgen Hensen. eingebunden: Drei junge Volontäre des AA-Frei- willigendienstes „kulturweit“ aus Deutschland Dr. Hensen würdigte in seiner Ansprache die sind seit Beginn des Schuljahres an der Schule. Entwicklung der Schule, die in wenigen Jah- Sie sind unter anderem in den Bereichen Me- ren wieder an ihre deutschen Ursprünge an­ dien, Musik, innerschulische Demokratie­ und knüpfte. In kurzer Folge erhielt sie die Prüfungs­ Hausaufgabenbetreuung tätig. berechtigung zum Deutschen Sprachdiplom­ , den Status als Deutsche Auslands­schule, aus Deutschland ver­mittelte Lehrkräfte und baute feste Partner­schaften mit Schulen in Deutsch- land auf. „Sie alle können stolz sein auf Ihre Schu- le, auch darauf, dass Schülerinnen und Schüler hier künftig die Deutsche Internationale Abitur- prüfung ablegen können“, so Dr. Hensen.

Gemeinsam freuten sich Vertreter des Schul­ trägers, die Lehrerinnen und Lehrer und vor allem die Schülerinnen und Schüler über die PASCH-Plakette. „Damit dokumentiert unsere Schule auch nach außen, dass sie Teil des aus rund 1400 Partnerschulen bestehenden weltweiten Netzwerkes ist“, stellt Schulleiter Nikolaus Kir- Dr. Jürgen Hensen (l.) cher zufrieden fest. Die Volontäre sind begeistert bei der Arbeit: „Da zusammen mit Joachim Lauer (r.) die Zusammenarbeit mit dem Schulleiter ausge- an der Schmidt-Schule Weltweit vernetzt dank PASCH zeichnet klappt und er uns in unseren Aktivitäten Ost-Jerusalem unterstützt, warten täglich spannende Aufgaben Seit PASCH hat sich einiges verändert: „So er- auf uns.“ reichen uns z.B. Mails von Deutschschülern aus Kasachstan und Guatemala, wir nahmen mit der Auch Joachim Lauer, Leiter der Zentralstelle für Pflanzung eines Ölbaums an dem Projekt ‚Green das Auslandsschulwesen, der Dr. Hensen beglei- Wave’ teil und wir sind in das Informationsnetz tete, ist mit der Schmidt-Schule zufrieden: „Un- von PASCH eingebunden, was gerade in der isolier- sere Fördermittel sind dort gut angelegt!“ ten Situation im palästinensischen Ostteil Jerusa-

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Informationstechnik 2009 Effiziente Energienutzung in der Informationstechnik – Das Kompetenz- und Musterrechenzentrum Green IT

Die BIT des BVA hat die Aufgabe bekommen, ein sind entlang ihrer Einflussdimensionen bezüg- Kompetenz- und Musterrechenzentrum Green lich Effizienz und Auslastung von Gebäude- IT aufzubauen. Dieses soll Kenntnisse und Er- Infrastruktur und IT-Komponenten in einem fahrungen zum Thema Green IT innerhalb der Maßnahmenkatalog strukturiert. Neben den Bundesverwaltung bündeln. Zusammen mit angestrebten Energieeinsparungen ist bei kon- weiteren Maßnahmen im Zuge des IT-Investi- stantem Leistungsvolumen mittelfristig auch tionsprogramms unterstützt dies das Ziel der eine Reduktion der laufenden Betriebskosten Bundesregierung, den durch den IT-Betrieb ent- um mehrere Hunderttausend Euro pro Jahr stehenden Energieverbrauch bis zum Jahr 2013 möglich. um 40 Prozent zu reduzieren. Das Kompetenzzentrum dient dem Transfer der Für die Transformation des Rechen­zentrums erprobten Lösungen aus dem Musterrechenzen- im BVA zu einem Musterrechenzentrum ist ein trum in die gesamte Bundesverwaltung. Es stellt wiederverwendbares Vorgehensmodell („Wert- ein zentrales Beratungsangebot zur Identifikati- schöpfungskreislauf Green IT“) entwickelt und on signifikanter Energieeinsparpotenziale dar. erprobt worden. Dieses beinhaltet eine detail- Das Leistungsportfolio umfasst klar definierte lierte Analyse der Gebäude-Infrastruktur Produkte, die sich von der Analyse des und IT-Komponenten, die Erstel- Status quo einer IT-Infrastruktur lung eines Maßnahmenka- über das Design und die Um- taloges zur Verbesserung setzungsplanung mögli- der Rechenzentrums- cher Maßnahmen zur effizienz, eine Prio- Steigerung der Ener- risierung der Maß- gieeffizienz bis hin nahmen für das zur Begleitung ei- Bestandsrechen- ner Behörde bei zentrum sowie die der Umsetzung Er­ar­beitung eines entsprechender detaillierten Um- Maßnahmen er- setzungsplans. strecken.

Die zur Senkung des Zukünftige Projek­ Energiebedarfs iden- te interessierter Be­ tifizierten Maßnahmen hörden können von

Vorgehensmodell „Wertschöpfungskreislauf Green IT“

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212 Rückblick und Ausblick

Informationstechnik BIT wird Dienstleistungszentrum IT

den Ergebnissen des Musterrechenzentrums 2006 eingerichtet, unterstützt die BIT heute profitieren und ihrerseits durch Informationen Bundeseinrichtungen in vielfältigen Bereichen an das Kompetenzzentrum die Erfahrungsbasis durch umfangreiche IT-Dienstleistungen und vergrößern. Das Beratungsangebot erstreckt IT-Produkte. Sie ist heute eine wichtige Institu- sich dabei vom Rechenzentrum bis zum IT-Ar- tion der Verwaltungsmodernisierung und ge- beitsplatz. fragter Partner in der Behördenlandschaft.

Weitere Informationen unter www.GreenIT. Ein wesentliches Ziel des vom Bundeskabinett bund. 2007 verabschiedeten Konzeptes „IT-Steuerung Bund“ ist es, zentrale IT-Angebote der Bundes­ verwaltung schrittweise in leistungsstarken IT-Dienstleistungszentren zu konsolidieren. Durch ein professionelles IT-Angebot in hierfür besonders qualifizierten Einrichtungen sollen hochwertige und innovative IT-Lösungen be- reitgestellt sowie der Service weiter verbessert werden.

Der Rat der IT-Beauftragten der Bundesregie- rung hat daher in seiner Sitzung am 01.12.2009 die Bundesstelle für Informationstechnik (BIT) des Bundesverwaltungsamtes zu einem der ers- ten drei IT-Dienstleistungszentren (DLZ-IT) des Bundes benannt.

Bereits jetzt versorgt die BIT rund 200 Einrich- tungen der Bundesverwaltung sowie Länder und Kommunen mit IT-Lösungen und -Dienst- leistungen.

Als DLZ IT und Partner der Bundesbehörden ist die BIT bestmöglich aufgestellt und das Jahr 2010 steht ganz im Zeichen des weiteren Aus- baus sowie der Optimierung des Portfolios.

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BVA intern: Die Präsidenten 2010 Christoph Verenkotte löst Dr. Jürgen Hensen ab

Am 10. März 2010 verabschiedete Bundesminis- Service-Zentrums, das standardisierbare Tei- ter des Innern Dr. Thomas de Maizière Herrn Dr. laufgaben aus den Verwaltungsbereichen der Hensen nach 15-jähriger Amtszeit als Präsident unterstützten Behörden übernimmt. des Bundesverwaltungsamtes in den Ruhe- stand. Gleichzeitig führte er dessen Nachfolger, Der Bundesminister des Innern, Dr. Tho- Herrn Christoph Verenkotte, in sein neues Amt mas de Maizière, lobte die Verdienste des ein. Rund 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbei- scheidenden Präsidenten Dr. Jürgen Hen- ter des Bundesverwaltungsamtes und etwa sen: 200 externe Gäste aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft nahmen an dem Festakt im Ma- „Sie, Herr Dr. Hensen, können stolz auf das ternushaus in Köln teil. Musikalisch wurde die Erreichte sein. Die Entwicklung des BVA von Feier vom Bundespolizeiorchester Hannover einer eher reaktiv angelegten Behörde hin begleitet. zu einem Dienstleistungszentrum – das sei- ne Dienstleistungen verwaltungsintern und – extern anbietet – ist vor allem das Resultat eines Prozesses des Umdenkens. Es ist Ihr Verdienst, diesen Prozess zusammen mit Ihrem langjährigen Vizepräsidenten Giso Schütz angestoßen (...) zu haben. Die hier- zu notwendigen Diskussionen haben Sie mit großer Konsequenz, Nachdrücklichkeit und Leidenschaft, aber auch mit unübersehba- rem Vergnügen geführt.“

v.l.: Christoph Ver- Bundesminister des Innern Dr. de Maizière lob- enkotte, Dr. Thomas de Maiziere und Dr. te Dr. Hensen vor allem für die Einrichtung des Jürgen Hensen beim Dienstleistungszentrums 1998, das heute Bezü- Amtsleiterwechsel im Maternushaus ge, Beihilfe und Reisekosten für fast 100 Institu- tionen abrechnet. Auch die Errichtung der Bun- Bundesminister desstelle für Informationstechnik (BIT) gehöre des Innern zu Dr. Hensens großen Errungenschaften. Seit Dr. Thomas de Maizière ihrer Gründung 2006 versorgt die BIT weit über überreicht dem 200 Behörden und andere Einrichtungen mit IT- scheidenden Präsidenten Dr. Lösungen und -Dienstleistungen. Ein weiteres Jürgen Hensen Verdienst sei die Einrichtung des Verwaltungs- seine Urkunde

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214 1960 1966 1967 1969 Karl von Rumohr Alfred Faude Dr. Walther Schultheiß Dr. Bert Even Rückblick und Ausblick

Christoph Verenkotte

Christoph Verenkotte wurde am 19. August 1958 in Rüdesheim am Rhein geboren. Er stu- dierte Rechtswissenschaft, Geschichte und Philosophie in Bonn. Nach der zweiten juristi- schen Staatsprüfung 1987 und zweijähriger Be- schäftigung als Rechtsanwalt begann er seine Tätigkeit im öffentlichen Dienst. Zunächst war er im BVA Referatsleiter Auswanderungswesen, wenig später wurde er Leiter des Referats für Or- ganisation und Außenstellen.

Im Jahr 1990 rief dann das BMI. Polizeiabteilung – Rauschgift/Organisierte Kriminalität. Es folg- ten drei Jahre als Persönlicher Referent beim damaligen Parlamentarischen Staatssekretär und ersten Aussiedlerbeauftragten der Bundes- regierung, Dr. Horst Waffenschmidt. Christoph Verenkotte versprach seinen zukünftigten Nach kurzer Phase als Referatsleiter im BMI zog Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern: es Herrn Verenkotte aber wieder zurück ins BVA. Hier übernahm er die Leitung der Abtei- „Ich will Ihnen ein fairer, pragmatischer und stets ge- lung VIII, die mit mehr als 700 Mitarbeiterinnen sprächsbereiter Partner sein. Und das alles geht nur mit und Mitarbeitern damals die größte des Hauses unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Deshalb ist war. Vier Jahre später wechselte Herr Verenkot- vor allem eins wichtig: Wir brauchen ein Miteinander von te wieder ins BMI. Dort war er zunächst Referats­ Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und den unterschied- leiter für EU-Angelegeheiten der Polizeiabtei- lichen Leitungsebenen – bis hoch ins Ministerium. Wir lung, anschließend vier Jahre lang im IT-Stab. brauchen offene Kommunikation, wir brauchen Transpa- Anfang 2006 wurde er vom damaligen Bundes- renz von Abläufen und Entscheidungen und das Gespräch minister des Innern, Dr. Wolfgang Schäuble, in miteinander – und auch die Zeit dafür! Ich bin fest davon die Abteilung Bundespolizei berufen. Dort war überzeugt und meine Berufserfahrung hat mich darin be- er zunächst als Unterabteilungsleiter, seit Mai stärkt: Nur wer versteht, wie sein Beitrag sich einordnet in 2008 dann als Leiter der Abteilung tätig. Seit den Zusammenhang einer Gesamtaufgabe und wie wich- März 2010 ist er Präsident des Bundesverwal- tig jeder Teilbeitrag für das Gelingen des Ganzen ist, wird tungsamtes. sich voll engagieren. Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbei- ter, ich will Ihnen ein offener, zuhörender und zugewand- ter aber auch entscheidungsfreudiger Präsident sein.“

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1989 1995 2010 215 Christoph Grünig Dr. Jürgen Hensen Christoph Verenkotte2010 50 Jahre Bundesverwaltungsamt Der zentrale Dienstleister des Bundes

Informationstechnik 2010 Neuer Personalausweis: Vergabestelle für Berechtigungszertifikate nimmt Betrieb auf

Ab dem 1. November 2010 kann der neue Perso- neuen Personalausweis anbieten wollen, die da- nalausweis in den Bürgerämtern der Kommu- für erforderlichen Berechtigungen beantragen. nen beantragt werden. Mit der im neuen Do- Erste Anträge sind bereits gestellt worden. kument integrierten eID-Funktion können sich Bürgerinnen und Bürger künftig im Internet „Mit dem neuen Personalausweis setzt Deutsch- einfach und verlässlich ausweisen. land Standards für das Identitätsmanagement und den Datenschutz in der Online-Welt. Nutzer und Anbieter können auf der Grundlage staatli- cher Berechtigungszertifikate künftig darauf vertrauen, mit wem sie ihre elektronischen Ge- schäfte abwickeln“, so Cornelia Rogall-Grothe, IT-Beauftrage der Bundesregierung und Staats- sekretärin im Bundesinnenministerium.

Die staatliche Vergabestelle für Berechtigungs- zertifikate prüft die Anträge der Diensteanbie- Der neue Personal- ter und erteilt die Berechtigungen, wenn alle ausweis ermöglicht unter höchsten Da- gesetzlichen und datenschutzrechtlichen Vor- tenschutzstandards aussetzungen erfüllt werden. Sie legt darüber eine zuverlässige Identifizierung – hinaus fest, welche Datenkategorien ein Dienst auch im Internet aus dem Personalausweis abfragen darf. Das Be- rechtigungszertifikat ermöglicht dem Anbieter, nur die Datenfelder aus dem Personalausweis auszulesen, die für den Geschäftsabschluss be- nötigt werden. Bei Missbrauch oder Verstößen können die Berechtigungen zurückgenommen und Bußgelder verhängt werden.

„Sicherheit, Vertrauen und Transparenz sind die wesentlichen Aspekte bei der Nutzung der eID-Funktion des neuen Personalausweises“, Bereits zum 1. Mai 2010 ist ein wichtiger Teil des erklärte Christoph Verenkotte, Präsident des zugrunde liegenden Gesetzes über Personal- Bundesverwaltungsamtes. „Die Vergabestel- ausweise und den elektronischen Identitäts- le befindet sich in enger Abstimmung mit den nachweis in Kraft getreten: Mit der Aufnahme Datenschutzbehörden des Bundes und der Län- des Wirkbetriebs der Vergabestelle für Berech- der, so dass wir nach einer Prüfung schnell und tigungszertifikate im Bundesverwaltungsamt nachhaltig auf einen Missbrauch der Berechti- können Anbieter, die ihre personalisierten gung reagieren werden.“ Dienste auf Basis einer Authentisierung mit dem

1955 1956 1957 1958 1959 1960 1961 1962 1963 1964 1965 1966 1967 1968 1969 1970 1971 1972 1973 1974 1975 1976 1977 1978 1979 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015

216 Rückblick und Ausblick

Unter www.personalausweisportal.de können sich Bürgerinnen und Bürger, Firmen und Ver- waltungen umfassend über den neuen Ausweis informieren. Das Informations- und Servicepor- tal gibt Auskünfte zu den neuen Funktionen, zur Handhabung und zum Schutz der persönli- chen Daten. Diensteanbieter können über diese Website ihre Anträge auf die Erteilung von Be- rechtigungszertifikaten bei der Vergabestelle für Berechtigungszertifikate stellen.

Der neue Ausweis hat die Größe einer Scheck- karte. Die aufgedruckten Daten werden auf Das BVA präsentiert den neuen Personalausweis auf der CeBit. Zahl- einem Chip im Karteninneren digital abge- reiche Messebesucher interessieren sich sehr für das neue Dokument. legt. Mit der integrierten eID-Funktion können Dienstleister aus E Business und E Government künftig Online-Anwendungen anbieten, bei de- nen sich die Nutzer mit ihrem Personalausweis anmelden und registrieren. Zusätzlich ist der Ausweis für das Unterschreiben mit der elektro- nischen Signatur vorbereitet.

Um die Identität der Nutzer zu schützen, sind die Identitätsdaten kryptografisch verschlüs- selt hinterlegt. Auch die Übertragung findet verschlüsselt statt. Ein Zugriffssystem, das auf staatlich vergebenen Berechtigungszertifika- ten basiert, regelt, wer zu welchem Zeitpunkt auf welche personenbezogenen Ausweisdaten zugreifen darf.

Eine Umtauschpflicht der alten Ausweise be- steht nicht. Ein vorzeitiger Umtausch ab dem 1. November ist aber möglich.

1955 1956 1957 1958 1959 1960 1961 1962 1963 1964 1965 1966 1967 1968 1969 1970 1971 1972 1973 1974 1975 1976 1977 1978 1979 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2010 217 50 Jahre Bundesverwaltungsamt Der zentrale Dienstleister des Bundes

BVA intern 2010 Karneval im BVA

„ALAAF“ heißt es jedes Jahr im BVA-Haupthaus in Köln- Riehl. Der Personalrat orga- nisiert für alle Beschäftig­ten an Weiberfastnacht eine Kar­nevalsfeier. Seit 1994 gestaltet die Per­ sonalvertretung auch einen eigenen BVA-Karnevalsor- den. Ein schönes Andenken für alle Beschäftigten.

1955 1956 1957 1958 1959 1960 1961 1962 1963 1964 1965 1966 1967 1968 1969 1970 1971 1972 1973 1974 1975 1976 1977 1978 1979 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015

218 Rückblick und Ausblick

1955 1956 1957 1958 1959 1960 1961 1962 1963 1964 1965 1966 1967 1968 1969 1970 1971 1972 1973 1974 1975 1976 1977 1978 1979 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2003 219 50 Jahre Bundesverwaltungsamt Der zentrale Dienstleister des Bundes

Die Behördenleitung

Präsidenten

1959 - 1966 Karl von Rumohr

1966 - 1967 Alfred Faude

1967 - 1969 Dr. Walther Schultheiss

1969 - 1990 Dr. Bert Even

1990 - 1995 Christoph Grünig

1995 - 2010 Dr. Jürgen Hensen

seit März 2010 Christoph Verenkotte

Vizepräsidenten

1980 - 1987 Dr. Arnold Wattler

1987 - 1994 Dr. Ernst Liesner

1994 - 1998 Dr. Goswin Lörken

1998 - 2009 Giso Schütz

seit März 2009 Wolfgang Petersson

1955 1956 1957 1958 1959 1960 1961 1962 1963 1964 1965 1966 1967 1968 1969 1970 1971 1972 1973 1974 1975 1976 1977 1978 1979 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015

220 Rückblick und Ausblick

1955 1956 1957 1958 1959 1960 1961 1962 1963 1964 1965 1966 1967 1968 1969 1970 1971 1972 1973 1974 1975 1976 1977 1978 1979 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015

221 50 Jahre Bundesverwaltungsamt Der zentrale Dienstleister des Bundes

Organigramm 2010

Postanschrift 50728 Köln Postanschrift 50728 Köln Präsident Präsident Stand: 30.06.2010 Stand: 30.06.2010 Hausanschrift Barbarastr. 1 Hausanschrift Barbarastr. 1 Verenkotte Verenkotte 50735 Köln 50735 Köln 2000 2000 Telefon 022899 358-0 Telefon 022899 358-0 Telefax 022899 358-2823 Telefax 022899 358-2823 E-Mail [email protected] E-Mail [email protected] Vizepräsident Vizepräsident Internet www.bundesverwaltungsamt.deInternet www.bundesverwaltungsamt.de Petersson Petersson 2010 2010

Abteilung I Abteilung I Abteilung II AbteilungAbteilung II III Abteilung IV Abteilung III Abteilung V Abteilung IV Abteilung VI Abteilung V Abteilung VII Abteilung VI Abteilung VIII Abteilung VII Abteilung VIII Bundesstelle für Bundesstelle für Zentrale Zentrale Zuwendungen; Zuwendungen; Verwaltungsmodernisierung Informationstechnik Verwaltungsmodernisierung Informationstechnik Steuerungsaufgaben; Steuerungsaufgaben;Sport- und Kulturförderung; Sport- undInnere Kulturförderung; Sicherheit; Verwaltung und EinziehungInnere Sicherheit;Verwaltungs-Service- Verwaltung und Einziehung Verwaltungs-Service- Dienstleistungszentrum (DLZ) Organisationsberatung;Dienstleistungszentrum (DLZ) Organisationsberatung; IT-Fachverfahren BVA IT-FachverfahrenInformationsstelle BVA für Aus- InformationsstelleAusländer; für Aus- von Ausbildungsdarlehen; Ausländer; Zentrum von Ausbildungsdarlehen;Zentralstelle für das Zentrum Personalkosten;Zentralstelle für das Innenrevision; Personalkosten; (BIT) Innenrevision; (BIT) wanderer u. Auslandstätige wandererStaatsangehörigkeit; u. Auslandstätige Vergabe und Einzug vonStaatsangehörigkeit; Vergabe und EinzugAuslandsschulwesen von PersonalnebenkostenAuslandsschulwesen Ausbildung und BerufsbildungPersonalnebenkosten Ausbildung und Berufsbildung Spätaussiedler Bildungskrediten Spätaussiedler (VSZ) Bildungskrediten (VSZ) II St II StIII St IV St III St IV St VI St VII St VI St VIII St VII St VIII St Controlling, Controlling,Controlling, Controlling, Controlling, Controlling, Abteilungspräsidentin AbteilungspräsidentinAbteilungspräsident Controlling, AbteilungspräsidentinAbteilungspräsident Controlling, AbteilungspräsidentinControlling, Abteilungspräsident Controlling,Ltd. RD HübenthalAbteilungspräsidentControlling, Ltd. RD KrausLtd. RD HübenthalAbteilungspräsidentControlling, Ltd. RD Kraus Abteilungspräsident Ltd. RD Kretschmar Kosten-Ltd. und RD Kretschmar Kosten-Kosten- und und Kosten- und Kosten- und Kosten- und Bechtold BechtoldMaßolle Kosten- und Dr. Settekorn Maßolle Ltd. RD DieckmannKosten- und Kosten-Dr. und Settekorn Lauer Ltd. RD Dieckmann Kosten- und Lauer Kosten- und KeusekottenKosten- und Keusekotten Leistungs- Leistungs-Leistungs- Leistungs- Leistungs- Leistungs- Leistungs- Leistungs- Leistungs- Leistungs- Leistungs- Leistungs- 1833 1833 rechnung 4221 rechnungrechnung 1332/42504221 rechnung rechnung 4450 1332/4250 rechnung8748 rechnung 4450 1432 rechnung8748 rechnung 4622 rechnung1432 rechnung 4750 4622 rechnung1835 4750 1835

Referatsgruppe I A Referatsgruppe I B Referatsgruppe I A ReferatsgruppeReferatsgruppe II AI B Referatsgruppe II B ReferatsgruppeReferatsgruppe II IIIA A ReferatsgruppeReferatsgruppe IIIII B B Referatsgruppe III A Referatsgruppe III B Referatsgruppe VII A ReferatsgruppeVII B Referatsgruppe VII A ReferatsgruppeVII B

Europäischer Sozialfonds und Informations- und Wissens- Europäischer Sozialfonds und Informations- und Wissens- Zentrale IT-Fachverfahren BVA Zentrale IT-FachverfahrenZuwendungen; BVA Kommunal-Kombi; Entschädi- Zuwendungen;management Innere Kommunal-Kombi;Staatsangehörigkeit; Entschädi- management Innere Staatsangehörigkeit; Personalnebenkosten; Personalkosten; Personalnebenkosten; Personalkosten; Steuerungsaufgaben Steuerungsaufgaben Sport- und Kulturförderung; gung; Wiedergutmachung; Sport- und Kulturförderung;Sicherheit; gung; Wiedergutmachung;Einbürgerung; Sicherheit; Einbürgerung; Jobticket Familienkasse Jobticket Familienkasse Ausländerzentralregister; Spätaussiedleraufnahme Ausländerzentralregister; Spätaussiedleraufnahme Referat I ÖA ESF-Bescheinigungsstelle SogenannteReferat Jugendsekten I ÖA ESF-Bescheinigungsstelle Sogenannte Jugendsekten und Psychogruppen; Schengener Informations- und Psychogruppen; Schengener Informations- Leiter Leiter system; Visa; VIS system; Visa; VIS Leiter Presse; Öffentlichkeitsarbeit; Leiter Presse;Informationsstelle Öffentlichkeitsarbeit; für Informationsstelle für N.N. Abteilungspräsident Informations-N.N. und Abteilungspräsident Informations-Auswanderer undu. Auswanderer u. Leiter Leiter Leiter Leiter Keusekotten Wissensmanagement; KeusekottenLeiter Wissensmanagement;Auslandstätige Leiter Auslandstätige Leiter Leiter Leiter Leiter Leitungsnahe Ltd. RD Deckenbrock LeitungsnaheLeiter Ltd. RDLtd. Deckenbrock RD Dicke Ltd. RDLeiter Sehmsdorf Ltd. RD Dicke Ltd. RD Sehmsdorf N.N. N.N. N.N. N.N. Koordinationsaufgaben KoordinationsaufgabenLtd. RD Weber Ltd. RD Weber 1835 42191835 4123 42191333 41234285 1333 4285 4622 4622 4622 4622 ORR'in Beaumart ORR'in Beaumart Pressesprecherin PressesprecherinReferat II B 1 Referat II B 1 Referat I A 1(a) Referat I B 1 Referat I A 1(a) ReferatReferat II AI B1 1 ReferatReferat II IIIA 1A 1 Referat III B 1 ReferatReferat IV III 1 A 1 ReferatReferat VSZ III B 1 1 Referat IV 1 ZfA 1 Referat VSZReferat 1 VII A 1 ReferatZfA VII 1 B 1 ReferatReferat VII VIII A 1 Referat VIIBIT B 1 1 Referat VIII 1 BIT 1 (unmittelbar Herrn Präsident (unmittelbar Herrn Präsident Außenstelle Bonn Außenstelle Bonn Personalmanagement; Personalmanagement; Zuwendungen im Bereich des Zuwendungen im Bereich des Außenstelle Hamm Außenstelle Hamm Gesamtplanung und unterstellt) ZuwendungenGesamtplanung im Bereich und unterstellt) ZuwendungenQuerschnittsaufgaben; im Bereich Rechts- und Querschnittsaufgaben;Grundsatzreferat Rechts- und Grundsatzreferat Fachbereich Fachbereich Grundsatz, Koordination, Kunden- und Grundsatz, Koordination, Kunden- und Personalentwicklung Personalentwicklung Europäischen Sozialfonds Europäischen Sozialfonds Personalkosten; Personalkosten; Koordination 1929 KoordinationSport 1929 Informations-Sport und Grundsatzangelegenheiten Informations- und GrundsatzangelegenheitenGrundsatz Regionale Betreuung Grundsatz Regionale Betreuung Organisationsberatung Servicemanagement Organisationsberatung Servicemanagement (ESF) (ESF) Personalnebenkosten; Grundsatz Personalnebenkosten; Grundsatz Wissensmanagement WissensmanagementRD Dimper RD Dimper (Förderung) (Förderung) RD Dr. Schulz RD Dr. Schulz Travel Management Travel Management ORR Salz RR'in Dr. Becker-PelzerORR Salz RR'in Dr.Innere Becker-Pelzer Sicherheit ORR'in Palm Innere Sicherheit4452 ORR'inRD Cöster Palm 4452 RD Cöster RD Faßbender N.N. RD Faßbender N.N. 1828 1828 ORR Sandvoß ORR Sandvoß RD Spieldenner RD Spieldenner 1845 43031845 4303 4263 87504263 Ltd. RD Ringkamp RD8750 Richter Ltd. RD Ringkamp RD Richter 4757 3844 4757 3844 4718 4718 4411 4411 Ltd. RD Dicke Ltd. RD Dicke 9660 9660 Referat IV 2 Referat IV 2 Referat I A 1(b) Referat I B 2 ProjektgruppeReferat I A 1(b) Referat I B 2 Projektgruppe 1333 1333 1433 1433 Referat II A 2 Referat II A 2 Referat III B 2 Referat III B 2 Referat VIII 2 BIT 2 Referat VIII 2 BIT 2 IT-Servicemanagement IT-Servicemanagement Referat VSZ 2 Referat VSZ 2 Referat VII B 2 Referat VII B 2 Referat II B 2 Referat II B 2 Verwaltung und Einziehung Verwaltung und Einziehung Personaladministration Finanzmanagement und Personaladministration(ITSM) ZuwendungenFinanzmanagement im Bereich und (ITSM) Zuwendungen im Bereich Außenstelle Bonn Außenstelle BonnReferat VII A 2 Referat VII A 2 Einbürgerungen in den von Ausbildungsdarlehen Einbürgerungen in den von Ausbildungsdarlehen Organisationsberatung, IT-Beratung, Organisationsberatung, IT-Beratung, Beschaffung BeschaffungKultur Zuwendungen im Bereich des ReferatKultur III A 2 Zuwendungen im Bereich des Referat III A 2 ZfA 2 Außenstelle Bramsche Personalkosten;ZfA 2 Außenstelle Bramsche Personalkosten; deutschen Staatsverband deutschen Staatsverband Servicezentrum Servicezentrum Besoldung, Entgelt Besoldung,Kompetenzzentrum Entgelt Kompetenzzentrum RD Hader BundesprogrammsRD Hader Bundesprogramms RR Zinkler RR Zinkler N.N. N.N. Koordination und Fachbereich Fachbereich Vorgangsbearbeitung, Vorgangsbearbeitung, RD Dr. Schulz N.N. RD Dr. Schulz1105 RD KretzN.N. Kommunal-Kombi1105 KoordinationRD Kretz und Kommunal-KombiN. N. PersonalgewinnungN. N. PersonalgewinnungPersonalnebenkosten; Personalnebenkosten;4758 4758 4564 4564 Prozesse und Organisation Prozesse und Organisation 1828 1851 1828 43121851 Weiterentwicklung4312 4268 Weiterentwicklung (SZP) 4268 Pädagogisches (SZP) Travel Management HerrPädagogisches Levien Travel Management Herr Levien RD Bader Facharchitektur, RD Bader Facharchitektur, Qualitätsmanagement, Qualitätsmanagement,4312 4312 RD Wöllgens RD WöllgensRD Lumme RD Lumme ORR Dr. Schnackenburg ORR Dr. Schnackenburg Projektgruppe Projektgruppe 4706 Anforderungs- und 4706 Anforderungs- und Deutsch als Fremdsprache Deutsch als Fremdsprache Referat VIII 3 Referat VIII 3 Referat IV 3 8204 Referat IV 3 8204 1623 1623 Referat I A 2 Referat I B 3 ReengineeringReferat Ider A 2 ReferatReferat II AI B3 3 Reengineering der ReferatQualitätsmanagement II A 3 Referat III B 3 Qualitätsmanagement Referat III B 3 9401 9401 N.N. ReferatN.N. VII B 3 Organisationsberatung, Referat VII B 3 Organisationsberatung, Plattformen Innere PlattformenReferat II Innere B 3 Referat II B 3 Verwaltung und Einziehung Verwaltung und Einziehung Organisation, Projektmanagement Organisation, Grundsatzangelegenheiten;Projektmanagement Grundsatzangelegenheiten;RR'in Mittag Feststellung der deutschen RR'in Mittag Feststellung der deutschen Eingruppierungsfragen, Eingruppierungsfragen, Sicherheit AußenstelleSicherheit Bonn Außenstelle Bonn von Ausbildungsdarlehen Referat VSZ 3 von Ausbildungsdarlehen Referat VSZ 3 BIT 3 BIT 3 Aufgabenkritik; und Softwareentwicklung Aufgabenkritik; Zuwendungenund Softwareentwicklung an die Zuwendungen an die 1355 Staatsangehörigkeit 1355 Staatsangehörigkeit 1417 Referat VII A 3 Personalkosten; 1417 EU-Twinning-ProjekteReferat VII A 3 Personalkosten; EU-Twinning-Projekte (RISP) (RISP) Außenstelle Gießen Außenstelle Gießen Strategie (Abteilung I bis Strategie politischen(Abteilung Stiftungen I bis Entschädigung; politischen Stiftungen Entschädigung; Besoldung, Entgelt Nationale CAF-Zentralstelle Besoldung, Entgelt Nationale CAF-Zentralstelle N.N. N.N. Projektmanagement und Projektmanagement und Referatsgruppe III A) Referatsgruppe III A) Wiedergutmachung; Wiedergutmachung;ORR Lochmann ORR Lochmann Personalnebenkosten; Personalnebenkosten; Herr Tank Herr Tank Referat III A 3 Referat III A 45643 Servicezentrum 4564 Servicezentrum ORR Schulz Softwareentwicklung ORR Schulz Softwareentwicklung RD Heinz RD Heinz Wiedereinziehung Wiedereinziehung 4155 4155 Beihilfen; Visa-Prüfung ORR'in Fawale Beihilfen; Visa-Prüfung ORR'in Fawale 1546 1546 Personalgewinnung ZfA 3 Personalgewinnung ZfA 3 4753 (Government Site Builder, 4753 (Government Site Builder, 1931 N.N. 1931 Ltd. RD DeckenbrockN.N. von Konsularhilfen Ltd. RD Deckenbrock von Konsularhilfen Beihilfen 4508 Beihilfen 4508 Servicestelle ausländische Servicestelle ausländische (SZP) (SZP) Portal Bund.de, Portal Bund.de, 1538 1538 1538 4219 Funddokumente,4219 Funddokumente, Fachbereich Fachbereich Referat VIII 4 Kompetenzzentrum CMS) Referat VIII 4 Kompetenzzentrum CMS) Projektgruppe RDProjektgruppe Bannert ReferatRD Bannert III B 4 Referat IV 4 Referat III B 4 Referat IV 4 ORR Martius ORR Martius Ausländervereinsregister Ausländervereinsregister Pädagogisches Personal; PädagogischesReferat VII BPersonal; 4 Referat VII B 4 Referat I A 3 ReferateBAföG I A 3 eBAföG 8101 8101 ROAR Crass ROAR Crass 4678 4678 Frau Mazurek Frau Mazurek Öffentlichkeitsarbeit AußenstelleÖffentlichkeitsarbeit Berlin Prüfung und Beratungen im Außenstelle Berlin Prüfung und Beratungen im Referat I B 4 ReferatReferat II AI B4 4 Referat II A 4 Feststellung der deutschen Vergabe und Einzug von Feststellung der deutschen9948 Vergabe und Einzug von 9948 4869 4869 ORR Wolter ORR Wolter Bereich Zuwendungen; Bereich Zuwendungen; Innerer Dienst; ORRInnerer Bürger Dienst; ORR Bürger Staatsangehörigkeit, Bildungskrediten Staatsangehörigkeit, Bildungskrediten Zuwendungen Referat II B 4 Zuwendungen 1330 Referat II B 4 1330 Ltd. RSchD Löchelt Ltd.Personalkosten; RSchD Löchelt Dienstleistungen Innen- Personalkosten; Dienstleistungen Innen- Beschaffungswesen; Projektmanagement Beschaffungswesen;4828 Projektmanagement 4828 Heimkehrerangelegenheiten Heimkehrerangelegenheiten Referat VII A 4 Referat VII A 4 im Bereich des BMFSFJ, im Bereich des BMFSFJ, RR'in Dr. Talaska Referat VSZ 4 RR'in Dr. Talaska Referat VSZAußenstelle 4 Berlin Besoldung, Entgelt revisionAußenstelle und Finanzkontrolle Berlin Besoldung, BITEntgelt 4 revision und Finanzkontrolle BIT 4 Registratur und Softwareentwicklung Registratur und Softwareentwicklung des BMVBS Koordinierungs- und des BMVBS Koordinierungs-RR'in Eckhardt und 4468 AußenstelleRR'in Eckhardt Bonn 4468 1430Außenstelle Bonn 1430 (Referatsgruppe III B (Referatsgruppe III B Referat III A 4 Referat III A 4 Projektgruppe und im Sportstättenbau Ordnungsaufgaben;Projektgruppe und im Sportstättenbau Ordnungsaufgaben; 4164 4164 Jobticket; RD'in Engels RR'inJobticket; z.A. Maier ProjektmanagementRD'in Engels und RR'in z.A. Maier Projektmanagement und ORR Groß bis Abt. VIII) ORR Groß bis Abt. VIII) Konjunkturprogramm II KonjunkturprogrammEhrungsaufgaben II Ehrungsaufgaben Elektronisches Personal- ElektronischesVersanddienstleistungen Personal- / 7163 Versanddienstleistungen4745 / Softwareentwicklung7163 4745 Softwareentwicklung 2218 (KoPro II) 2218 Frau Preuschoff des Bundespräsidenten;(KoPro II) Frau PreuschoffVisa des Bundespräsidenten; ReferatVisa IV 5 und Zeitmanagement (ePZ) Referat IV 5 und ZeitmanagementPostaustausch (ePZ) Postaustausch ORR Bürger ORR Bürger ZfA 4 ZfA 4 8645 Beglaubigungen; 8645 Beglaubigungen;Referat III B 5 Außenstelle Nürnberg Referat III B 5 Außenstelle Nürnberg Bundesbehörden; EuropäischerBundesbehörden; Sozialfonds Herr Kalmund-Neiß Europäischer Sozialfonds Herr Kalmund-Neiß 4828 4828 RR'in RR'in - Bereich Bonn - - Bereich Bonn - Ltd. RD Kretschmar Ltd.Urheberrecht RD Kretschmar AußenstelleUrheberrecht Friedland Außenstelle Friedland Versorgungsrücklage / Referat VII B 5 Versorgungsrücklage(Prüfstelle) / Referat VII B 5 1643 (Prüfstelle) 1643 xCzx ychon de Medina xCzx ychon de Medina N.N. Zentrale administrative N.N. Zentrale administrative Außenstelle Berlin Außenstelle Berlin1833 Referat II A 5 1833 Referat II A 5 Verwaltung und Einziehung Verwaltung und Einziehung Versorgungsfonds; Außenstelle Bonn Versorgungsfonds; Außenstelle Bonn ORR'in Just 1218 ORR'inSpätaussiedler- Just von Ausbildungsdarlehen1218 Spätaussiedler-8733 von AusbildungsdarlehenAufgaben 8733 Aufgaben Rentenabwicklung MfS/Mdl; RentenabwicklungRAR Theisen MfS/Mdl; RAR Theisen Innerer Dienst Berlin; Referat I B 5 Innerer Dienst Berlin; Referat I B 5 BIT 5 BIT 5 Zuwendungen: 4014 Zuwendungen: aufnahmeverfahren4014 aufnahmeverfahren- Bereich Bramsche - - Bereich Bramsche - Personalkosten; Personalkosten; Liegenschaftsverwaltung Liegenschaftsverwaltung RR´in Oebbecke Verdienstausfall RR´in Oebbecke Verdienstausfall 4743 4743 Projektgruppe - im Bereich des BMAS Projektgruppe - im Bereich des BMAS RR Heinrich RD Lumme RR Heinrich RD Lumme Entgelt Entgelt Berliner Objekte; Dokumenten- und Berliner Objekte; Dokumenten- und Referat III A 5 Referat III A 5 IT-Betrieb IT-Betrieb Koordination DLZ-IT und des BMG und an die Koordination DLZ-IT und des BMG und an die ROAR Mrugalla 6152-8900 ROAR Mrugalla9401 6152-8900 9401 Workflowmanagement Workflowmanagement N.N. N.N. Gästehäuser Gästehäuser Suchdienste Suchdienste 9300 9300 1527 1527 Referat VIII 5 Referat VIII 5 Ausländerzentralregister; Ausländerzentralregister; 7586 ORR'in Cremer 7586 ORR'in RDCremer Hader RD Hader ROAR Hackethal - für Hilfen in Aussiedlungs- ROARReferat Hackethal II B 5 - für Hilfen in Aussiedlungs- Referat II B 5 - Bereich Berlin - - Bereich Berlin - 5909 5909 N.N. N.N. N.N. N.N. Schengener Informations- Schengener Informations- Ausbildung 1105 Ausbildung 1105 gebieten gebieten Referat IV 6 N.N. Referat IV 6 N.N. 7454 1534 7454 1534 system Referat III B 6 system Referat III B 6 1930 Sogenannte Jugendsekten1930 Sogenannte Jugendsekten Außenstelle Friedland Außenstelle Friedland Projektgruppe ORRProjektgruppe Steinkrüger ORR Steinkrüger RD Mauer RD Mauer Außenstelle Bramsche Außenstelle Bramsche ZfA 5 ZfA 5 und Psychogruppen; ORR Kleiber und Psychogruppen; ORR Kleiber Beihilfe mit FAVORIT Referat VII B 6 Beihilfe mit FAVORIT 1748 Referat VIIBIT B 6 6 1748 BIT 6 8633 8633 Referat I A 4 Referat I A 4 öffentliches Vereinswesen; 1353 öffentliches Vereinswesen; Verwaltung und Einziehung1353 Referat VSZ 5 Verwaltung und Einziehung Referat VSZ 5 Zentrale Dienste, Zentrale Dienste, Finanzielle Betreuung der Finanzielle Betreuung der Außenstelle Außenstelle Gräbergesetz; Gräbergesetz; von Ausbildungsdarlehen Außenstelle Bonn von Ausbildungsdarlehen Außenstelle BonnORR Martius Personalkosten; ORR Martius Personalkosten;IT-Netze, IT-Sicherheit IT-Netze, IT-Sicherheit Haushalt Haushalt Referat II A 6 Referat II A 6 Spätaussiedler- Spätaussiedler- Lehrkräfte Lehrkräfte Berlin-Lichtenberg Berlin-Lichtenberg Schwerbehindertenrecht Schwerbehindertenrecht 4678 Familienkasse, Unständige Ausbildungszentrum4678 Familienkasse, Unständige Ausbildungszentrum Referat III A 6 aufnahmeverfahren, Referat III A 6 aufnahmeverfahren, ROAR Mrugalla Finanzmanagement ROAR Mrugalla Finanzmanagement Bezüge BezügeN.N. N.N. RD Hyzak RD Hyzak Zuwendungen Zuwendungen Rechtsbehelfe Rechtsbehelfe RD Randerath RD Randerath ORR'in Mahr ORR'in Mahr 9300 9300 ROAR'in Schwantes 1145 ROAR'in Schwantes 1145 Beauftragter für den Beauftragter für den im Bereich des AA und im BereichAufbaustab des AA und Aufbaustab 4106 4106 Frau Lang Frau Lang ORR'in Bollmann-Nelles 7214 ORR'in Bollmann-Nelles 7214 Haushalt (§ 9 BHO) Haushalt (§ 9 BHO) des BMJ, ESF- Europäischesdes BMJ, ESF- Visa RD Lumme Europäisches Visa RD Lumme 1525 1525 1918/8857 1918/8857 4610 4610 Bescheinigungsstelle BescheinigungsstelleInformation System 9401 Information System 9401 BIT 7 BIT 7 2213 2213 Referat II B 6 (VIS) Referat II B 6 (VIS) Referat VIII 6 Referat VIII 6 ORR Lipski ORR Lipski Team VSZ 6 Team VSZ 6 4203 Außenstelle Bonn 4203 Außenstelle Bonn Standards und Methoden, Standards und Methoden, RR'in RR'in Berufsbildung Berufsbildung Referat I A 5 Referat I A 5 (zuständige Stelle nach § 73 Kompetenzzentrum Open (zuständige Stelle nach § 73 Kompetenzzentrum Open C x zychon de Medina C x zychon de Medina Organisation Organisation Referat II A 7 Informationsstelle für Aus- Referat II A 7 Informationsstelle für Aus- Berufsbildungsgesetz); Source Software Berufsbildungsgesetz); Source Software wanderer und Auslandstätige; 1218 wanderer und Auslandstätige; 1218 Justiziariat Justiziariat Prüfungsamt RR Dr. Lange Prüfungsamt RR Dr. Lange Auskunftserteilung über Auskunftserteilung über 1931 1931 Zuwendungen Zuwendungen 1649 1649 ausländisches Recht ausländisches Recht RD'in Sawinsky RD'in Sawinsky RD'in Blohm RD'in Blohm im Bereich des BMFSFJ im Bereich des BMFSFJ Projektgruppe Projektgruppe 1726 1726 1734 1734 Vergabestelle für Vergabestelle für Team VSZ 7 Team VSZ 7 ORR Frank Ltd. RD Weber ORR Frank Ltd. RD Weber Berechtigungszertifikate Berechtigungszertifikate Projektgruppe Projektgruppe 4130 4123 4130 4123 (PG VfB) (PG VfB) Innerer Dienst Innerer Dienst Referat VIII 7 Identitätsmanagement Referat VIII 7 Identitätsmanagement Referat I A 6 Referat I A 6 (PG IDM) (PG IDM) Ltd. RD Dicke Ltd. RD Dicke 2218 2218 Dienstleistungsportal Dienstleistungsportal Controlling; Controlling; Referat II A 8 Referat II B 7 Referat II A 8 Referat II B 7 1333 1333 bund.de, ORR'in Rieger bund.de, ORR'in Rieger Kosten- und Kosten- und Außenstelle Bramsche Außenstelle Bramsche Waffenrechtliche Erlaubnisse Waffenrechtliche Erlaubnisse Fachredaktion 1630 Fachredaktion 1630 Leistungsrechnung Leistungsrechnung Team VSZ 8 Team VSZ 8 Zuwendungen Zuwendungen Projektgruppe Projektgruppe ORR Würtenberger ORR Würtenberger N.N. Projektgruppe N.N. Projektgruppe im Bereich des BMFSFJ, im Bereich des BMFSFJ,Nationales Waffenregister Nationales WaffenregisterJustiziariat Justiziariat ORR Groß ORR Groß 4111 4111 4369 Netze des Bundes 4369 Netze des Bundes des BKM und für das THW des BKM und für das THW (PG NWR) (PG NWR) 2218 2218 (PG NdB) (PG NdB) 1734 1734 Geschäftsstelle Geschäftsstelle RD Lumme RD Lumme RR'in Lacour RR'in Lacour des Bündnisses für des Bündnisses für RD Paraskewopoulos RD Paraskewopoulos 9401 9401 1851 1851 Demokratie und Toleranz Demokratie und Toleranz Projektgruppe Projektgruppe 4864/1558 4864/1558 Widerspruchs- und Ordnungs- Widerspruchs- und Ordnungs- Projektgruppe Projektgruppe widrigkeitenbehörden nach widrigkeitenbehörden nach Bürgerservicezentrum Bürgerservicezentrum Projektgruppe Projektgruppe dem Umweltauditgesetz; dem Umweltauditgesetz; (PG BSZ) (PG BSZ) Geschäftsführer Geschäftsführer Projektgruppe Projektgruppe Energieeffizienz in der IT / Energieeffizienz in der IT / Einziehung des Vermögens übergeleitete Einziehung des Vermögens übergeleitete Dr. Rosenthal Dr. Rosenthal RD Cöster RD Cöster Green IT Green IT verbotener Vereine Schadensersatzansprüche verbotener Vereine Schadensersatzansprüche 030 / 23634080 030 / 23634080 8750 8750 (PG enIT) (PG enIT) stellv. Leiterin Geschäftsstelle stellv. Leiterin Geschäftsstelle Ltd. RD Weber ORR´in Decruppe-Fiebig Ltd. RD Weber ORR´in Decruppe-Fiebig Hartmann Hartmann RR Dr. Henseler RR Dr. Henseler 4123 4123 4123 4123 030 / 23634080 030 / 23634080 1109 1109

St Innenrevision / VISA-Prüfung St IT-SicherheitsbeauftragterSt Innenrevision / / VISA-PrüfungGeheimschutzbeauftragterSt IT-SicherheitsbeauftragterBeauftragte / für den DatenschutzGeheimschutzbeauftragterArbeitsschutzausschussBeauftragte für den DatenschutzÄrztlicher und sozialerArbeitsschutzausschuss Dienst PersonalvertretungÄrztlicher und sozialerGleichstellungsbeauftragte Dienst PersonalvertretungGesamtvertrauenspersonGleichstellungsbeauftragte für die VertrauenspersonGesamtvertrauensperson für die Legende: für die Vertrauensperson für die Legende: IT-Geheimschutzverantwortlicher IT-Geheimschutzverantwortlicher Betriebsarzt Vorsitzender des GesamtpersonalratesBetriebsarzt Vorsitzender des GesamtpersonalratesBelange behinderter Menschen Belange behinderterBelange Menschen behinderter MenschenAufgabe wirdBelange in einer behinderter Menschen Aufgabe wird in einer Projektgruppe Projektgruppe RR Dr. Brückner ORR Frank RR Dr. Brückner RD'in Blohm ORR Frank RR Groß RD'in Blohm Dr. Castillo RR Groß ROAR Hagemann Dr. Castillo AI'in Paschke ROAR Hagemann ROS Töpfer AI'in Paschke Paefgen ROS Töpfer Außenstelle wahrgenommenPaefgen Außenstelle wahrgenommen unmittelbar Herrn Vizepräsident unterstellt unmittelbar Herrn Vizepräsidentunmittelbar unterstellt Herrn Vizepräsident unterstellt unmittelbar Herrn Vizepräsident unterstellt 1734 2218 1734 1175 / 1176 2218 1237 1175 / 1176 1230 1237 9315 1230 1171 9315 1171 4731 1732 4731 4130 1732 4130

1955 1956 1957 1958 1959 1960 1961 1962 1963 1964 1965 1966 1967 1968 1969 1970 1971 1972 1973 1974 1975 1976 1977 1978 1979 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015

222 Rückblick und Ausblick

PostanschriftPostanschrift 50728 Köln 50728 Köln Präsident Präsident Stand: 30.06.2010Stand: 30.06.2010 HausanschriftHausanschrift Barbarastr. Barbarastr.1 1 VerenkotteVerenkotte 50735 Köln50735 Köln 2000 2000 Telefon Telefon 022899 358-0022899 358-0 Telefax Telefax 022899 358-2823022899 358-2823 E-Mail E-Mail [email protected]@bva.bund.de VizepräsidentVizepräsident Postanschrift 50728 Köln Präsident Stand: 30.06.2010 Internet Internet www.bundesverwaltungsamt.dewww.bundesverwaltungsamt.de PeterssonPetersson Hausanschrift Barbarastr. 1 Verenkotte 2010 2010 50735 Köln 2000 Telefon 022899 358-0

Telefax 022899 358-2823Abteilung I Abteilung I Abteilung II Abteilung II Abteilung IIIAbteilung III Abteilung IVAbteilung IV Abteilung V Abteilung V Abteilung VIAbteilung VI Abteilung VIIAbteilung VII Abteilung VIIIAbteilung VIII E-Mail [email protected] Vizepräsident BundesstelleBundesstelle für für Zentrale Zentrale Zuwendungen; Zuwendungen; VerwaltungsmodernisierungVerwaltungsmodernisierungInformationstechnikInformationstechnik Internet www.bundesverwaltungsamt.deSteuerungsaufgaben;Steuerungsaufgaben; Sport- und Kulturförderung;Sport- und Kulturförderung; PeterssonInnere Sicherheit;Innere Sicherheit; Verwaltung und EinziehungVerwaltung und EinziehungVerwaltungs-Service-Verwaltungs-Service- DienstleistungszentrumDienstleistungszentrum (DLZ) (DLZ) Organisationsberatung;Organisationsberatung; IT-FachverfahrenIT-Fachverfahren BVA BVA InformationsstelleInformationsstelle für Aus- für Aus- Ausländer; Ausländer;2010 von Ausbildungsdarlehen;von Ausbildungsdarlehen; Zentrum Zentrum Zentralstelle für dasZentralstelle für das Personalkosten;Personalkosten; Innenrevision; Innenrevision; (BIT) (BIT) wanderer u. Auslandstätigewanderer u. Auslandstätige Staatsangehörigkeit;Staatsangehörigkeit; Vergabe und EinzugVergabe von und Einzug von AuslandsschulwesenAuslandsschulwesen PersonalnebenkostenPersonalnebenkosten Ausbildung und BerufsbildungAusbildung und Berufsbildung Spätaussiedler Spätaussiedler BildungskreditenBildungskrediten (VSZ) (VSZ) II St II St III St III St IV St IV St VI St VI St VII St VII St VIII St VIII St Controlling, Controlling, Controlling, Controlling, Controlling, Controlling, AbteilungspräsidentinAbteilungspräsidentin AbteilungspräsidentAbteilungspräsidentControlling, Controlling,AbteilungspräsidentinAbteilungspräsidentin Controlling, Controlling,AbteilungspräsidentAbteilungspräsident Ltd. RD HübenthalLtd. RD HübenthalControlling, Controlling,Ltd. RD KrausLtd. RD KrausAbteilungspräsidentAbteilungspräsident Ltd. RD KretschmarLtd. RD Kretschmar Kosten- und Kosten- und Kosten- und Kosten- und Abteilung VI Kosten- und Kosten- und Abteilung I Abteilung II AbteilungBechtold III Bechtold Abteilung IV Maßolle AbteilungMaßolle Kosten-V und Kosten-Dr. und SettekornDr. Settekorn Ltd. RD DieckmannLtd. RD DieckmannKosten-Abteilung und Kosten-VII und Lauer Lauer Abteilung VIII Kosten- und Kosten- und KeusekottenKeusekotten Leistungs- Leistungs- Leistungs- Leistungs- Leistungs- Leistungs- Leistungs- Leistungs- Leistungs- Leistungs- BundesstelleLeistungs- für Leistungs- 1833 1833 Zentrale Zuwendungen; rechnung rechnung 4221 4221 rechnung rechnung 1332/4250 1332/4250rechnung rechnung 4450 4450 8748 rechnung8748 rechnung 1432 Verwaltungsmodernisierungrechnung1432 rechnung Informationstechnik4622 rechnung4622 rechnung 4750 4750 1835 1835 Steuerungsaufgaben; Sport- und Kulturförderung; Innere Sicherheit; Verwaltung und Einziehung Verwaltungs-Service- Dienstleistungszentrum (DLZ) Organisationsberatung; IT-Fachverfahren BVA Informationsstelle für Aus- Ausländer; von Ausbildungsdarlehen; Zentrum Zentralstelle für das Personalkosten; Innenrevision; (BIT) wanderer u. Auslandstätige Staatsangehörigkeit; Vergabe und Einzug von Auslandsschulwesen Personalnebenkosten Ausbildung und Berufsbildung Spätaussiedler Bildungskrediten (VSZ) II St III St VII St ReferatsgruppeReferatsgruppe I A Referatsgruppe I A Referatsgruppe I B I B ReferatsgruppeReferatsgruppe II A IIReferatsgruppe A ReferatsgruppeIV St II B ReferatsgruppeII B Referatsgruppe III A Referatsgruppe III A Referatsgruppe III B VI St III B VIII St ReferatsgruppeReferatsgruppe VII A ReferatsgruppeVII VII A ReferatsgruppeVII B B Controlling, Controlling, Controlling, Abteilungspräsidentin Abteilungspräsident Controlling, Abteilungspräsidentin Controlling, Abteilungspräsident Ltd. RD Hübenthal Controlling, Ltd. RD Kraus Abteilungspräsident Ltd. RD Kretschmar Kosten- und Kosten- und Kosten- und Bechtold MaßolleEuropäischer SozialfondsEuropäischerKosten- und und SozialfondsDr.Informations- und Settekorn undInformations- Wissens- und Wissens-Ltd. RD Dieckmann Kosten- und Lauer Kosten- und Keusekotten Leistungs- Leistungs- Leistungs- Leistungs- Leistungs- Leistungs- 1833 Zentrale Zentrale IT-FachverfahrenIT-Fachverfahren BVA BVA Zuwendungen; Zuwendungen;Kommunal-Kombi;Kommunal-Kombi; Entschädi- Entschädi-management Inneremanagement InnereStaatsangehörigkeit;Staatsangehörigkeit; Personalnebenkosten;Personalnebenkosten; Personalkosten;Personalkosten; SteuerungsaufgabenSteuerungsaufgabenrechnung 4221 Sport-rechnung und Kulturförderung;Sport- und Kulturförderung;1332/4250gung; Wiedergutmachung;rechnunggung; Wiedergutmachung; Sicherheit;4450 Sicherheit; Einbürgerung;8748Einbürgerung;rechnung 1432 rechnung 4622 rechnung Jobticket 4750Jobticket Familienkasse Familienkasse1835 Ausländerzentralregister;Ausländerzentralregister;SpätaussiedleraufnahmeSpätaussiedleraufnahme Referat I ÖA Referat I ÖAESF-BescheinigungsstelleESF-BescheinigungsstelleSogenannte JugendsektenSogenannte Jugendsekten und Psychogruppen;und Psychogruppen;Schengener Informations-Schengener Informations- Leiter Leiter system; Visa; VISsystem; Visa; VIS Leiter Leiter Presse; Öffentlichkeitsarbeit;Presse; Öffentlichkeitsarbeit; InformationsstelleInformationsstelle für für N.N. N.N. AbteilungspräsidentAbteilungspräsidentInformations- undInformations- und Auswanderer u. Auswanderer u. Referatsgruppe I A Referatsgruppe I B Referatsgruppe II A Referatsgruppe II B Referatsgruppe III A Referatsgruppe III B Leiter Leiter Leiter Leiter Referatsgruppe VII A ReferatsgruppeVII B KeusekottenKeusekottenWissensmanagement;Wissensmanagement; Leiter Leiter Auslandstätige Auslandstätige Leiter Leiter Leiter Leiter Leitungsnahe LeitungsnaheLtd. RD DeckenbrockLtd. RD Deckenbrock Leiter Leiter Ltd. RD DickeLtd. RD DickeLtd. RD SehmsdorfLtd. RD Sehmsdorf N.N. N.N. N.N. N.N. Europäischer Sozialfonds und Informations- und Wissens- Ltd. RD WeberLtd. RD Weber KoordinationsaufgabenKoordinationsaufgabenmanagement Innere Staatsangehörigkeit; Zentrale IT-Fachverfahren BVA Zuwendungen; 1835 Kommunal-Kombi;1835 Entschädi- 4219 4219 4123 4123 1333 1333 4285 4285 Personalnebenkosten; Personalkosten; 4622 4622 4622 4622 Steuerungsaufgaben Sport- und Kulturförderung; gung; Wiedergutmachung; Sicherheit; Einbürgerung; Jobticket Familienkasse ESF-Bescheinigungsstelle SogenannteORR'in Jugendsekten BeaumartORR'in BeaumartAusländerzentralregister; Spätaussiedleraufnahme Referat I ÖA PressesprecherinPressesprecherin Referat II B 1Referat II B 1 Referat I A 1(a)Referat I A 1(a)Referat I B 1Referat I B und1 Psychogruppen; SchengenerReferat Informations- II A 1Referat II A 1 Referat III A Referat1 III A 1 Referat III B Referat1 III B 1 Referat IV 1 Referat IV 1 Referat VSZ Referat1 VSZ 1 ZfA 1 ZfA 1 Referat VII AReferat 1 VII A 1 Referat VII BReferat 1 VII B 1 Referat VIII 1Referat VIII 1 BIT 1 BIT 1 (unmittelbar Herrn(unmittelbar Präsident Herrn Präsident Leiter Leiter Informationsstelle für system; Visa; VIS Außenstelle BonnAußenstelle Bonn Außenstelle HammAußenstelle Hamm Presse; Öffentlichkeitsarbeit;Personalmanagement;Personalmanagement;Gesamtplanung Gesamtplanungund und unterstellt) unterstellt) Zuwendungen imZuwendungen Bereich des im Bereich des N.N. Auswanderer u. Zuwendungen imZuwendungen Bereich im Bereich Querschnittsaufgaben;Querschnittsaufgaben; Rechts- und Rechts- und GrundsatzreferatGrundsatzreferat Fachbereich Fachbereich Personalkosten;Personalkosten; Grundsatz, Grundsatz, Koordination, Kunden-Koordination, und Kunden- und Abteilungspräsident Informations-Personalentwicklung und Personalentwicklung Koordination Koordination Europäischen SozialfondsEuropäischen Sozialfonds 1929 1929 SportLeiter Sport Leiter Informations- undInformations- undGrundsatzangelegenheitenGrundsatzangelegenheiten Grundsatz Grundsatz Regionale BetreuungRegionale Betreuung OrganisationsberatungOrganisationsberatung ServicemanagementServicemanagement Keusekotten Wissensmanagement; Leiter Auslandstätige (ESF) (ESF) Leiter Leiter Personalnebenkosten;Personalnebenkosten; Grundsatz Grundsatz Ltd. RD Dicke Ltd. RD Sehmsdorf WissensmanagementWissensmanagement RD Dimper RD Dimper N.N. (Förderung) (Förderung) LeitungsnaheRD Dr. SchulzRD Dr.Ltd. Schulz RD Deckenbrock Leiter N.N. Travel ManagementTravel Management ORR Salz ORR Salz RR'in Dr. Becker-PelzerRR'in Dr. Becker-Pelzer Innere SicherheitInnere Sicherheit ORR'in PalmORR'in Palm 4452 4452RD Cöster RD Cöster RD Faßbender RD Faßbender N.N. N.N. Koordinationsaufgaben 1828 1828 Ltd. RD Weber ORR SandvoßORR Sandvoß RD Spieldenner RD Spieldenner 1845 1845 4303 4303 4263 4263 8750 46228750 Ltd. RD Ringkamp4622Ltd. RD Ringkamp RD Richter RD Richter 4757 4757 3844 3844 1835 4219 4123 1333 42854718 4718 4411 4411 Ltd. RD Dicke Ltd. RD Dicke 9660 9660 ORR'in Beaumart Referat IV 2 Referat IV 2 Referat I A 1(b)Referat I A 1(b)Referat I B 2Referat I B 2 Projektgruppe Projektgruppe Referat II A 2Referat II A 2 1333 1333 1433 1433 Referat I A 1(a) Referat I B 1 Pressesprecherin Referat II A 1 Referat II B 1 Referat III A 1 Referat III B 1 Referat IV 1 ReferatReferat VSZ III 1B Referat2 III B 2 ZfA 1 Referat VIII 1 BIT 1 Referat VIII 2Referat VIII 2 BIT 2 BIT 2 IT-ServicemanagementIT-Servicemanagement Referat II B 2Referat II B 2 Referat VSZReferat Referat2 VII AVSZ 1 2 Referat VII B 1 Referat VII BReferat 2 VII B 2 (unmittelbar Herrn Präsident Außenstelle Bonn Verwaltung und EinziehungVerwaltung und Einziehung PersonaladministrationPersonaladministrationFinanzmanagementFinanzmanagement und und (ITSM) (ITSM) Zuwendungen imZuwendungen Bereich im Bereich AußenstelleAußenstelle BonnAußenstelle Hamm Bonn Referat VII AReferat 2 VII A 2 Personalmanagement; Gesamtplanung und unterstellt) Zuwendungen im Bereich des Einbürgerungen Einbürgerungenin den invon den Ausbildungsdarlehenvon Ausbildungsdarlehen Organisationsberatung,Organisationsberatung, IT-Beratung, IT-Beratung, ZuwendungenBeschaffung im Bereich Beschaffung Querschnittsaufgaben;Kultur Kultur ZuwendungenRechts- im undZuwendungen Bereich des im BereichGrundsatzreferat desReferat III A Referat2 III A 2 Fachbereich Personalkosten;ZfA 2 ZfA 2 AußenstelleGrundsatz, BramscheAußenstelle BramscheKoordination, Personalkosten; Kunden-Personalkosten; und Personalentwicklung Koordination Europäischen Sozialfonds deutschen Staatsverbanddeutschen Staatsverband 1929 Sport Informations- und Grundsatzangelegenheiten Grundsatz Regionale Betreuung ServicezentrumServicezentrum Organisationsberatung Besoldung,Servicemanagement EntgeltBesoldung, Entgelt KompetenzzentrumKompetenzzentrum RD(ESF) Hader RD Hader BundesprogrammsBundesprogramms RR Zinkler RR Zinkler Personalnebenkosten; Grundsatz N.N. N.N. Wissensmanagement RDKoordination Dimper und (Förderung) Fachbereich Fachbereich Vorgangsbearbeitung,Vorgangsbearbeitung, RD Dr. Schulz RD Dr. Schulz N.N. N.N. 1105 1105RD Kretz RD Kretz Kommunal-KombiKommunal-Kombi Koordination und N. N. N. N. PersonalgewinnungTravelPersonalgewinnung Management Personalnebenkosten;Personalnebenkosten; 4758 4758 RD Dr. Schulz ORR Salz RR'in Dr. Becker-Pelzer 4452 4564 4564 Prozesse und OrganisationProzesse und Organisation 1828 1828 1851 1851 Innere Sicherheit4312 4312ORR'in Palm WeiterentwicklungWeiterentwicklung RD Cöster 4268 4268 (SZP) (SZP) RD SpieldennerPädagogisches Pädagogisches TravelRD Faßbender ManagementTravel Management Herr LevienN.N. Herr Levien 1828 1845 4303 ORR Sandvoß RD Richter RD Bader 4263RD Bader Facharchitektur,Facharchitektur, 8750 Ltd. RD Ringkamp Qualitätsmanagement,4411Qualitätsmanagement, 4757 43123844 4312 4718 RD WöllgensRD Wöllgens RD Lumme RD Lumme ORR Dr. SchnackenburgORR Dr. Schnackenburg Projektgruppe Projektgruppe Ltd. RD Dicke 4706 4706Anforderungs- undAnforderungs- und 9660 Deutsch als FremdspracheDeutsch als Fremdsprache Referat VIII 3Referat VIII 3 Referat IV 2 Referat III B Referat3 III B 3 Referat IV 3 Referat IV 3 8204 8204 9401 9401 1623 1623 Referat I A 1(b) Referat I B 2 ProjektgruppeReferat I A 2Referat I AReferat 2 Referat II A I2 B 3Referat I B 3 Reengineering derReengineering der Referat II A 3Referat1333 II A 3 QualitätsmanagementQualitätsmanagement 1433 Referat III B 2 Referat VIII 2 ReferatBIT VII 2BReferat 3 VII B 3 Organisationsberatung,Organisationsberatung, IT-Servicemanagement ReferatPlattformen II B Innere 2 Plattformen Innere Referat VSZ 2 Referat VIIN.N. B 2 N.N. Referat II B 3Referat IIVerwaltung B 3 RR'in und Einziehung Mittag RR'in Mittag Verwaltung und EinziehungVerwaltung und Einziehung Personaladministration Finanzmanagement und (ITSM)Organisation, Organisation,ZuwendungenProjektmanagement im BereichProjektmanagement Sicherheit SicherheitGrundsatzangelegenheiten;Grundsatzangelegenheiten; FeststellungAußenstelle der Bonn Feststellungdeutschen der deutschen Referat VII A 2 Eingruppierungsfragen,Eingruppierungsfragen, BIT 3 BIT 3 EinbürgerungenAußenstelle Bonnin denAußenstelle Bonnvon Ausbildungsdarlehen 1355 1355 von Ausbildungsdarlehenvon AusbildungsdarlehenReferat VSZ Referat3 VSZ 3 Organisationsberatung, IT-Beratung, Beschaffung Aufgabenkritik; Aufgabenkritik;und SoftwareentwicklungKultur und SoftwareentwicklungZuwendungen(RISP) im Bereich des (RISP) ZuwendungenReferat III an AZuwendungen die2 an die StaatsangehörigkeitStaatsangehörigkeit ZfA 2 Außenstelle Bramsche Personalkosten; 1417 1417Referat VII AReferat 3 VII A 3 Personalkosten;Personalkosten; EU-Twinning-ProjekteEU-Twinning-Projekte deutschen Staatsverband Außenstelle GießenAußenstelle Gießen Besoldung,Kompetenzzentrum EntgeltBesoldung, EntgeltNationale CAF-ZentralstelleNationale CAF-Zentralstelle RD HaderStrategie Strategie (Abteilung I bis (Abteilung I bisBundesprogramms politischen Stiftungenpolitischen Stiftungen Entschädigung; Entschädigung; Servicezentrum Besoldung, Entgelt N.N. ProjektmanagementProjektmanagement und und RR Zinkler N.N. N.N. Vorgangsbearbeitung, RD Dr. Schulz N.N. ReferatsgruppeRD Kretz IIIReferatsgruppe A) III Kommunal-KombiA) Koordination und Wiedergutmachung;N. N. Wiedergutmachung; PersonalgewinnungORR LochmannORR Lochmann Fachbereich Personalnebenkosten; Personalnebenkosten;Personalnebenkosten; 1105 Herr Tank Herr Tank Referat III 4564A Referat3 III A 3 4564 4564ServicezentrumServicezentrum 4758 ORR Schulz ORR Schulz SoftwareentwicklungSoftwareentwicklung RD Heinz RD Heinz Weiterentwicklung WiedereinziehungWiedereinziehung (SZP) 4155 4155 Pädagogisches Travel Management Herr Levien Beihilfen; Visa-Prüfung Beihilfen; Visa-PrüfungProzesseORR'in und Fawale OrganisationORR'in Fawale 1828 1851 4312 1546 1546 4268 PersonalgewinnungPersonalgewinnung ZfA 3 ZfA 3 4753 4753(Government Site(Government Builder, Site Builder, 1931 1931 N.N. N.N. RD Bader Ltd. Facharchitektur,RD DeckenbrockLtd. RD Deckenbrockvon Konsularhilfenvon Konsularhilfen Qualitätsmanagement, 4312 Beihilfen Beihilfen 4508 4508 Servicestelle ausländischeServicestelle ausländischeRD Wöllgens (SZP) RD Lumme(SZP) Referat VIII 3 ORR Dr. Schnackenburg Portal Bund.de, Portal Bund.de, Projektgruppe 1538 1538 4706 Anforderungs- und4219 4219 Deutsch als Fremdsprache Projektgruppe Projektgruppe ReferatFunddokumente, IV 3 Funddokumente, 8204 Referat IV 4 Referat IV 4 Fachbereich Fachbereich 1623 Referat VIII 4Referat VIII 4 KompetenzzentrumKompetenzzentrum CMS) CMS) Referat I A 2 Referat I B 3 Reengineering der Referat II A 3 Qualitätsmanagement ReferatRD Bannert III B 3 RD Bannert Referat III B Referat4 III B 4 9401 ORR MartiusORR Martius eBAföG eBAföG AusländervereinsregisterAusländervereinsregister ROAR Crass ROAR Crass Pädagogisches Personal;Pädagogisches Personal; Referat VII BReferat 4 VII B 4 PlattformenReferat Innere I A 3Referat I A 3 8101 8101 N.N. Referat VII B 3 Organisationsberatung,4678 4678 Frau MazurekFrau Mazurek Referat II B 3 ReferatRR'in Mittag II A 4Referat II A 4 Verwaltung und Einziehung Vergabe und EinzugVergabe von und Einzug von 9948 9948 ÖffentlichkeitsarbeitÖffentlichkeitsarbeit Außenstelle BerlinAußenstelle BerlinPrüfung und BeratungenPrüfung undim Beratungen im Organisation, Projektmanagement Sicherheit Grundsatzangelegenheiten;Referat I B 4Referat I B 4 Feststellung der deutschen ORR Wolter ORR WolterFeststellung der Feststellungdeutschen der deutschen Eingruppierungsfragen, BIT 3 4869 4869 AußenstelleORR Bürger Bonn ORR Bürger 1355 von Ausbildungsdarlehen Referat VSZ 3 BildungskreditenBildungskrediten Bereich Zuwendungen;Bereich Zuwendungen; Aufgabenkritik; und Softwareentwicklung (RISP)Innerer Dienst; Innerer Dienst;Zuwendungen an die Staatsangehörigkeit Staatsangehörigkeit,Staatsangehörigkeit, 1417 Referat VII A 3 Personalkosten; EU-Twinning-Projekte Zuwendungen Zuwendungen Referat II B 4Referat II B 4 1330 Außenstelle1330 Gießen Ltd. RSchD LöcheltLtd. RSchD Löchelt Personalkosten;Personalkosten; DienstleistungenDienstleistungen Innen- Innen- Strategie (Abteilung I bis Beschaffungswesen;Beschaffungswesen;politischenProjektmanagement Stiftungen ProjektmanagementEntschädigung; 4828 4828 HeimkehrerangelegenheitenHeimkehrerangelegenheiten Besoldung, Entgelt NationaleReferat CAF-Zentralstelle VII AReferat 4 VII A 4 RR'in Dr. TalaskaRR'in Dr. Talaska Referat VSZ Referat4 VSZ 4 Außenstelle BerlinAußenstelle Berlin Besoldung,Projektmanagement EntgeltBesoldung, und Entgelt BIT 4 BIT 4 Referatsgruppe III A) und Softwareentwicklungund Softwareentwicklung im Bereich des BMFSFJ,im Bereich des BMFSFJ,ORR Lochmann N.N. Personalnebenkosten; revision und Finanzkontrollerevision und Finanzkontrolle Herr RegistraturTank Registratur Wiedergutmachung; Referat III A 3 Koordinierungs- Koordinierungs-und und Außenstelle BonnAußenstelle Bonn Softwareentwicklung des BMVBS des BMVBS 4564 ServicezentrumRR'in EckhardtRR'in Eckhardt 4468 4468 Beihilfen; Visa-Prüfung 1430 1430ORR Schulz RD Heinz 1546 (Referatsgruppe (ReferatsgruppeIII B IIIWiedereinziehung B 4155 Referat III A Referat4 III A 4 ORR'in Fawale (Government Site Builder, Projektgruppe Projektgruppeund im Sportstättenbauund im SportstättenbauOrdnungsaufgaben;Ordnungsaufgaben; Personalgewinnung 4164 4164 ZfA 3 Jobticket; 4753Jobticket; RD'in Engels RD'in Engels RR'in z.A. MaierRR'in z.A. Maier ProjektmanagementProjektmanagement und und 1931 N.N. ORR Groß ORR Ltd.Groß RD Deckenbrockbis Abt. VIII) bis Abt. VIII) von Konsularhilfen Beihilfen 4508 KonjunkturprogrammKonjunkturprogramm II Servicestelle II ausländische EhrungsaufgabenEhrungsaufgaben (SZP) Elektronisches Personal-Elektronisches Personal- VersanddienstleistungenVersanddienstleistungen / / Portal Bund.de,7163 7163 4745 4745SoftwareentwicklungSoftwareentwicklung 1538 2218 2218 4219 Frau PreuschoffFrau Preuschoff Visa Visa Kompetenzzentrum CMS) Projektgruppe RD Bannert(KoPro II) (KoPro II) Funddokumente, desReferat Bundespräsidenten; III Bdes 4 Bundespräsidenten;Referat IV 4 Referat IV 5 FachbereichReferat IV 5und Zeitmanagementund Zeitmanagement (ePZ) (ePZ) ZfA 4 ZfA 4 ReferatPostaustausch VIII 4 Postaustausch ORR Bürger ORR Bürger 8645 8645 Außenstelle NürnbergAußenstelle Nürnberg ORR Martius Herr Kalmund-NeißHerr Kalmund-Neiß eBAföG 8101 Ausländervereinsregister Beglaubigungen;Beglaubigungen; ROARReferat Crass III B Referat5 III B 5 Pädagogisches Personal; Referat VII B 4 Bundesbehörden;Bundesbehörden; Europäischer SozialfondsEuropäischer Sozialfonds Referat I A 3 4828 4828 RR'in RR'in Außenstelle FriedlandAußenstelle Friedland - Bereich Bonn - - Bereich Bonn4678 - Frau Mazurek 1643 1643 Ltd. RD KretschmarLtd. RD Kretschmar Urheberrecht Urheberrecht 9948 Öffentlichkeitsarbeit Außenstelle Berlin PrüfungVersorgungsrücklage und BeratungenVersorgungsrücklage im/ Referat/ VII BReferat 5 VII B 5 (Prüfstelle) (Prüfstelle) Referat I B 4 Referat II A 4 Feststellung der deutschen VergabexCzx ychonund Einzug dex vonMedinaCzx ychon de Medina Zentrale administrativeZentrale administrative Außenstelle BerlinAußenstelle Berlin ReferatORR Wolter II A 5Referat II A 5 Verwaltung und EinziehungVerwaltung und Einziehung N.N. N.N. Außenstelle BonnAußenstelle4869 Bonn ORR Bürger 1833 1833 Staatsangehörigkeit, Bildungskrediten BereichVersorgungsfonds; Zuwendungen;Versorgungsfonds; Innerer Dienst; Referat II B 4 1330 ORR'in Just ORR'in Just 1218 1218Spätaussiedler- Spätaussiedler-von Ausbildungsdarlehenvon Ausbildungsdarlehen 8733 8733 Aufgaben Aufgaben 4828 ZuwendungenReferat I B 5Referat I B 5 Ltd. RSchD Löchelt Referat VII A 4 Personalkosten; RentenabwicklungDienstleistungenRentenabwicklung Innen- MfS/Mdl; MfS/Mdl; RAR TheisenRAR Theisen Beschaffungswesen; Projektmanagement Innerer Dienst Berlin;Innerer Dienst Berlin; Heimkehrerangelegenheiten4014 4014 aufnahmeverfahrenaufnahmeverfahren BIT 5 BIT 5 im Bereich des BMFSFJ, Zuwendungen: Zuwendungen: RR'in Dr. Talaska Referat VSZ 4 - Bereich BramscheAußenstelle - - Bereich BramscheBerlin - Besoldung, Entgelt revisionVerdienstausfall und FinanzkontrolleVerdienstausfall Personalkosten;BIT 4 Personalkosten; 4743 4743 Registratur und Softwareentwicklung LiegenschaftsverwaltungLiegenschaftsverwaltung RR´in OebbeckeRR´in Oebbecke des BMVBS Koordinierungs-Projektgruppe und Projektgruppe- im Bereich des -BMAS im Bereich des BMAS 4468 Außenstelle Bonn RR Heinrich RR Heinrich1430 RD Lumme RD Lumme Entgelt Entgelt (Referatsgruppe III B Berliner Objekte;Berliner Objekte; Dokumenten- undDokumenten- und RR'in Eckhardt Referat III A Referat5 III A 5 ROAR MrugallaROAR Mrugalla IT-Betrieb IT-Betrieb Projektgruppe Ordnungsaufgaben;Koordination DLZ-ITKoordination DLZ-IT und desReferat BMG und III und anA des 4die BMG und an die 6152-8900 6152-8900 Jobticket;9401 9401 RR'in z.A. Maier Projektmanagement und Gästehäuser Gästehäuserund imWorkflowmanagement SportstättenbauWorkflowmanagement 4164 RD'in Engels 1527 1527 N.N. N.N. ORR Groß bis Abt. VIII) Konjunkturprogramm II Ehrungsaufgaben Suchdienste Suchdienste Elektronisches Personal- 9300 9300 Versanddienstleistungen / Referat VIII 5Referat VIII 5 Ausländerzentralregister;Ausländerzentralregister; 7163 47457586 7586ORR'inSoftwareentwicklung CremerORR'in Cremer RD Hader RD Hader 2218 (KoPro II) Frau Preuschoff des Bundespräsidenten;ROAR HackethalROAR Hackethal- für Hilfen in VisaAussiedlungs-- für Hilfen in Aussiedlungs- Referat II B 5Referat II B 5 Referat IV 5 und Zeitmanagement (ePZ) - Bereich BerlinPostaustausch - - Bereich Berlin - 5909 5909 N.N. N.N. N.N. N.N. Schengener Informations-Schengener Informations- ZfA 4 Ausbildung Ausbildung 1105 1105 ORR Bürger 8645 Außenstelle Nürnberg Referat IV 6 Referat IV 6 N.N. N.N. Herr Kalmund-Neiß 7454 7454 Beglaubigungen; gebieten gebieten Referat III B 5 Referat III B Referat6 III B 6 Bundesbehörden; Europäischer Sozialfonds 4828 1534 1534 RR'in system system - Bereich Bonn - Ltd. RD Kretschmar Urheberrecht 1930 1930 AußenstelleSogenannte JugendsektenFriedlandSogenannte Jugendsekten Außenstelle FriedlandAußenstelle Friedland Versorgungsrücklage / Referat VII B 5 Projektgruppe(Prüfstelle) Projektgruppe 1643 ORR SteinkrügerORR Steinkrüger xCzx ychon de Medina Außenstelle BramscheAußenstelle Bramsche Zentrale administrative ZfA 5 ZfA 5 Außenstelle Berlin Referat II A 5 RD Mauer RD Mauer Verwaltung und Einziehung N.N. Außenstelle Bonn Beihilfe mit FAVORITBeihilfe mit FAVORITReferat VII BReferat 6 VII B 6 1748 1748 1833 und Psychogruppen;und Psychogruppen; ORR Kleiber ORR Kleiber Aufgaben Versorgungsfonds; BIT 6 BIT 6 Referat I A 4Referat I A 4 ORR'in Just 86331218 8633Spätaussiedler- von Ausbildungsdarlehen 8733 Verwaltung und EinziehungVerwaltung und Einziehung Referat I B 5 öffentliches Vereinswesen;öffentliches Vereinswesen; 1353 1353 ReferatRentenabwicklung VSZ Referat5 MfS/Mdl;VSZ 5 Finanzielle BetreuungFinanzielle der Betreuung derRAR Theisen Innerer Dienst Berlin; Zuwendungen: 4014 aufnahmeverfahren Zentrale Dienste,Zentrale Dienste, BIT 5 Außenstelle Außenstelle Gräbergesetz; Gräbergesetz; - Bereich Bramsche - von Ausbildungsdarlehenvon AusbildungsdarlehenAußenstelle BonnVerdienstausfallAußenstelle Bonn Personalkosten; ORR Martius 4743ORR Martius Personalkosten;Personalkosten; IT-Netze, IT-SicherheitIT-Netze, IT-Sicherheit Liegenschaftsverwaltung Haushalt Haushalt Referat II A 6Referat II A 6 Spätaussiedler- Spätaussiedler- RR´in Oebbecke Lehrkräfte Lehrkräfte Berlin-LichtenbergBerlin-Lichtenberg Projektgruppe - im Bereich des BMAS RR Heinrich RD Lumme Entgelt 4678 Familienkasse,4678 UnständigeFamilienkasse, Unständige Berliner Objekte; Dokumenten- und Referat III A 5 SchwerbehindertenrechtSchwerbehindertenrecht aufnahmeverfahren,aufnahmeverfahren, IT-Betrieb AusbildungszentrumAusbildungszentrum Koordination DLZ-IT und des BMG und an die ROAR Mrugalla Referat6152-8900 III A Referat6 III A 6 9401 ROAR MrugallaROAR Mrugalla N.N. N.N. Gästehäuser Workflowmanagement FinanzmanagementFinanzmanagementN.N. RD RanderathRD Randerath Bezüge Bezüge RD Hyzak RD Hyzak Suchdienste Zuwendungen Zuwendungen ORR'in Mahr9300ORR'in Mahr Rechtsbehelfe Rechtsbehelfe 1527 Referat VIII 5 1145 1145 Ausländerzentralregister; 9300 9300 7586 ORR'in Cremer RD Hader ROAR'in SchwantesROAR'in Schwantes ROARBeauftragter Hackethal für denBeauftragter- für fürHilfen den in Aussiedlungs- Referat II B 5 im Bereich des AAim Bereichund des AA und 4106 4106Aufbaustab Aufbaustab - Bereich Berlin - 5909 N.N. N.N. Schengener Informations- Frau Lang Frau Lang 1525 1525Ausbildung ORR'in Bollmann-NellesORR'in 1105Bollmann-Nelles 7214 7214 Haushalt (§ 9 BHO)Haushalt (§gebieten 9 BHO) des BMJ, ESF- des BMJ, ESF- ReferatEuropäisches IV 6 Europäisches Visa Visa RDN.N. Lumme RD Lumme 7454 1534 system Referat III B 6 1918/8857 1918/8857 4610 4610 1930 Sogenannte Jugendsekten BescheinigungsstelleBescheinigungsstelle AußenstelleInformation Friedland SystemInformation System 9401 9401 Projektgruppe ORR Steinkrüger RD Mauer Außenstelle Bramsche ZfA 5 Referat VIII 6Referat VIII 6 BIT 7 BIT 7 2213 2213 und Psychogruppen; ORR Kleiber Referat II B 6Referat II B 6 (VIS) (VIS) Beihilfe mit FAVORIT Referat VII B 6 1748 BIT 6 8633 ORR Lipski ORR Lipski Referat I A 4 öffentliches Vereinswesen; 1353 Verwaltung und Einziehung Referat VSZ 5 Team VSZ 6 Team VSZ 6 4203 4203ZentraleAußenstelle Dienste, BonnAußenstelle Bonn Finanzielle Betreuung der Außenstelle Berufsbildung Berufsbildung Standards und Methoden,Standards und Methoden, Gräbergesetz; von AusbildungsdarlehenRR'in RR'in Außenstelle Bonn ORR Martius Personalkosten; IT-Netze, IT-Sicherheit Haushalt Referat I A 5Referat I AReferat 5 II A 6 Spätaussiedler- Lehrkräfte Berlin-Lichtenberg (zuständige Stelle(zuständige nach § 73 Stelle nach §Kompetenzzentrum 73 Kompetenzzentrum Open Open Schwerbehindertenrecht C x zychon de MedinaC x zychon de Medina OrganisationOrganisation4678 Familienkasse, Unständige Referat II A 7Referat II A 7 Informationsstelleaufnahmeverfahren,Informationsstelle für Aus- für Aus- Ausbildungszentrum Berufsbildungsgesetz);Berufsbildungsgesetz); Source SoftwareSource Software Referat III A 6 ROAR Mrugalla 1218 1218 Bezüge N.N. Justiziariat Justiziariat wandererRechtsbehelfe und Auslandstätige;wanderer und Auslandstätige; Finanzmanagement RD Randerath RD Hyzak Zuwendungen ORR'in Mahr 9300 1145 Prüfungsamt Prüfungsamt RR Dr. LangeRR Dr. Lange AuskunftserteilungAuskunftserteilung über über 1931 1931 ROAR'in Schwantes Beauftragter für den im Bereich des AA und 4106 ZuwendungenAufbaustab Zuwendungen 1649 1649 ausländisches Rechtausländisches Recht Frau Lang 1525 ORR'in Bollmann-Nelles 7214 RD'in SawinskyRD'in Sawinsky Haushalt (§ 9 BHO) RD'in Blohm RD'in Blohmdes BMJ, ESF- imEuropäisches Bereich des BMFSFJim BereichVisa des BMFSFJ RD Lumme Projektgruppe Projektgruppe 1918/8857 4610 1726 1726 1734 Bescheinigungsstelle1734 Information System 9401 Vergabestelle fürVergabestelle für Team VSZ 7 Team VSZ 7 ORR Frank ORR Frank Ltd. RD WeberLtd. RD Weber Referat VIII 6 BIT 7 2213 Referat II B 6 (VIS) BerechtigungszertifikateBerechtigungszertifikate Projektgruppe Projektgruppe ORR Lipski 4130 4130 4123 4123 (PG VfB) Team(PG VSZ VfB) 6 Innerer DienstInnerer Dienst Referat VIII 7Referat VIII 7 IdentitätsmanagementIdentitätsmanagement 4203 Außenstelle Bonn Standards und Methoden, Referat I A 6Referat I A 6 RR'in Berufsbildung (PG IDM) (PG IDM) Referat I A 5 (zuständige Stelle nach § 73 Kompetenzzentrum Open C x zychon de Medina Referat II B 7Referat II B 7 Ltd. RD DickeOrganisationLtd. RD Dicke 2218 2218 DienstleistungsportalDienstleistungsportal Controlling; Controlling;Referat II A 7 Informationsstelle für Aus- Referat II A 8Referat II A 8 Berufsbildungsgesetz); Source Software 1218 1333 1333 bund.de, bund.de, ORR'in RiegerORR'in Rieger Justiziariat Kosten- und Kosten- und wanderer und Auslandstätige; Außenstelle BramscheAußenstelle Bramsche Prüfungsamt WaffenrechtlicheWaffenrechtliche Erlaubnisse Erlaubnisse 1931 RR Dr. Lange 1630 1630 Auskunftserteilung über Team VSZ 8 Team VSZ 8 Fachredaktion Fachredaktion LeistungsrechnungLeistungsrechnung Zuwendungen 1649 ausländisches Recht Zuwendungen Zuwendungen Projektgruppe Projektgruppe RD'in Sawinsky RD'in Blohm im Bereich des BMFSFJ Projektgruppe ORR WürtenbergerORR Würtenberger N.N. N.N. Projektgruppe Projektgruppe im Bereich des BMFSFJ,im Bereich des BMFSFJ, Nationales WaffenregisterNationales Waffenregister Justiziariat Justiziariat 1726 1734 ORR Groß ORR Groß Vergabestelle für 4111 4111 Team VSZ 7 4369 4369Netze des BundesNetze des Bundes ORR Frank Ltd. RD Weber des BKM und fürdes das BKM THW und für das THW (PG NWR) (PG NWR) 2218 2218 Berechtigungszertifikate Projektgruppe (PG NdB) (PG NdB) 4130 4123 1734 1734 Geschäftsstelle Geschäftsstelle (PG VfB) Innerer Dienst Referat VIII 7 Identitätsmanagement RD Lumme RD Lumme RR'in LacourRR'in Lacour des Bündnisses desfür Bündnisses für Referat I A 6 (PG IDM) RD ParaskewopoulosRD Paraskewopoulos 9401 9401 Projektgruppe Projektgruppe 1851 1851 Demokratie und DemokratieToleranz und Toleranz Referat II A 8 Referat II B 7 Ltd. RD Dicke 2218 Dienstleistungsportal 4864/1558 4864/1558 Controlling; Widerspruchs- undWiderspruchs- Ordnungs- und Ordnungs- Projektgruppe Projektgruppe ORR'in Rieger Außenstelle Bramsche 1333 bund.de, Kosten- und Waffenrechtliche Erlaubnisse widrigkeitenbehördenwidrigkeitenbehörden nach nach BürgerservicezentrumBürgerservicezentrum 1630 Team VSZ 8 Fachredaktion Projektgruppe Projektgruppe Leistungsrechnung dem Umweltauditgesetz;dem Umweltauditgesetz; (PG BSZ) (PG BSZ) GeschäftsführerGeschäftsführer Zuwendungen ProjektgruppeProjektgruppe Projektgruppe Energieeffizienz Energieeffizienzin der IT / in der IT / ORR Würtenberger übergeleitete übergeleitete N.N. Dr. RosenthalDr.Projektgruppe Rosenthal im Bereich des BMFSFJ, NationalesEinziehung Waffenregister des VermögensEinziehung des Vermögens Justiziariat Green IT Green IT ORR Groß 4111 SchadensersatzansprücheSchadensersatzansprüche RD Cöster RD Cöster 4369 030 / 23634080Netze des030 Bundes/ 23634080 des BKM und für das THW verbotener(PG NWR) Vereineverbotener Vereine (PG enIT) (PG enIT) 2218 8750 8750 (PG NdB) Geschäftsstelle ORR´in Decruppe-FiebigORR´in Decruppe-Fiebig 1734 stellv. Leiterin Geschäftsstellestellv. Leiterin Geschäftsstelle RD Lumme RR'inLtd. RD Lacour Weber Ltd. RD Weber des Bündnisses für RR Dr. Henseler RR Dr. Henseler 4123 4123 Hartmann RD HartmannParaskewopoulos 9401 18514123 4123 Demokratie und Toleranz 1109 1109 Projektgruppe 030 / 23634080 030 4864/1558/ 23634080 Widerspruchs- und Ordnungs- Projektgruppe widrigkeitenbehörden nach Bürgerservicezentrum Projektgruppe St InnenrevisionSt Innenrevision / VISA-Prüfung / VISA-PrüfungSt IT-SicherheitsbeauftragterSt IT-Sicherheitsbeauftragter /dem Umweltauditgesetz;Geheimschutzbeauftragter / GeheimschutzbeauftragterBeauftragte fürBeauftragte den Datenschutz für den DatenschutzArbeitsschutzausschussArbeitsschutzausschuss(PG BSZ) Ärztlicher undÄrztlicher sozialer undDienst sozialer Dienst PersonalvertretungPersonalvertretungGeschäftsführer GleichstellungsbeauftragteGleichstellungsbeauftragteGesamtvertrauenspersonGesamtvertrauensperson für die für Vertrauenspersondie Vertrauensperson für die für Legende:die Legende: Projektgruppe Energieeffizienz in der IT / IT-GeheimschutzverantwortlicherEinziehung des IT-GeheimschutzverantwortlicherVermögens übergeleitete Betriebsarzt Betriebsarzt Vorsitzender desVorsitzender GesamtpersonalratesDr. des RosenthalGesamtpersonalrates Belange behinderterBelange Menschenbehinderter MenschenBelange behinderterBelange Menschenbehinderter Menschen Aufgabe wird in einerAufgabe wird in einer RD Cöster Green IT Projektgruppe Projektgruppe verbotenerRR Dr. Vereine BrücknerRR Dr. BrücknerSchadensersatzansprücheORR Frank ORR Frank RD'in Blohm RD'in Blohm RR Groß RR Groß Dr. Castillo Dr. Castillo ROAR HagemannROAR Hagemann030 / 23634080 AI'in PaschkeAI'in Paschke ROS Töpfer ROS Töpfer Paefgen Paefgen Außenstelle wahrgenommenAußenstelle wahrgenommen unmittelbar Herrn Vizepräsidentunmittelbar Herrn unterstellt Vizepräsident unterstelltunmittelbar Herrn Vizepräsidentunmittelbar Herrn unterstellt Vizepräsident unterstellt 1734 1734 22188750 2218 1175 / 1176 1175 / 1176 1237 1237 1230 1230 (PG enIT)9315 9315 1171 1171 4731 4731 1732 1732 4130 4130 stellv. Leiterin Geschäftsstelle Ltd. RD Weber ORR´in Decruppe-Fiebig Hartmann RR Dr. Henseler 4123 4123 030 / 23634080 1109 1955 1956 1957 1958 1959 1960 1961 1962 1963 1964 1965 1966 1967 1968 1969 1970 1971 1972 1973 1974 1975 1976 1977 1978 1979 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 St Innenrevision / VISA-Prüfung St IT-Sicherheitsbeauftragter / Geheimschutzbeauftragter Beauftragte für den Datenschutz Arbeitsschutzausschuss Ärztlicher und sozialer Dienst Personalvertretung Gleichstellungsbeauftragte Gesamtvertrauensperson für die Vertrauensperson für die Legende: IT-Geheimschutzverantwortlicher Betriebsarzt Vorsitzender des Gesamtpersonalrates Belange behinderter Menschen Belange behinderter Menschen Aufgabe wird in einer Projektgruppe RR Dr. Brückner ORR Frank RD'in Blohm RR Groß Dr. Castillo ROAR Hagemann AI'in Paschke ROS Töpfer Paefgen Außenstelle wahrgenommen unmittelbar Herrn Vizepräsident unterstellt unmittelbar Herrn Vizepräsident unterstellt 1734 2218 1175 / 1176 1237 1230 9315 1171 223 4731 1732 4130 Impressum

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Konzeption Silke Oppermann, Ulrich Zuber

Redaktionsteam, Autorinnen und Autoren Silke Oppermann (Schriftleitung), Carmen Abdul-Malak, Hans-Georg Cöster, Yvonne Götzmann, Ingo Lutter, Bettina Meyer-Engling, Dieter Miebach, Franz Morschhäuser, Ulrike Sell, Joachim Wehner, Angelika Zähler, Ulrich Zuber

Die Chronik „50 Jahre BVA“ wurde nach Beiträgen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verfasst. Mit viel Fleiß und Hingabe haben sie Informationen aus 50 Jahren BVA recherchiert und zusammengetragen. Sie haben die Veränderungen an ihrem Arbeitsplatz und in der Wahrnehmung der verschiedenen Aufgaben beschrieben. Die Gesamtredaktion bedankt sich bei allen für die Unterstützung und die gute Zusammenarbeit.

Illustrationen, Layout und Satz Astrid Schulz, Ulrich Zuber, Silke Oppermann

Umschlag Ulrich Zuber

Bildnachweis Aktion Mensch, Hartmut Reiche (S. 183), Archiv für Christlich-Demokratische Politik der Konrad-Adenauer- Stiftung e. V. (S. 39), Bertelsmann (S. 186, 187, 153), BMI (S.8, 219), Bund Deutscher Nordschleswiger (BDN) (S.166), Bundesarchiv (Zermin) Bild 101I-133-0703-34, (S. 80), Bundesregierung, (Bienert, Andrea) B 145 Bild-00086378, (S. 87, 69), Bundesregierung (Schambeck, Arne) B 145 Bild-00079593, (S. 87, 69), BVA (S. 9-11, 17, 26, 27, 30, 32, 41, 56, 59, 62, 66, 70, 74, 75, 80, 93, 95, 100-102, 106, 107, 110, 114, 115, 130, 137, 140, 148-150, 162, 170, 171, 174, 177, 178, 180, 181, 185, 191, 193, 203, 212, 213, 216, 217, 220, 221), DAAD (S. 204), DB AG/Max Lautenschläger (S.138), Deutsche Botschaftsschule Teheran (S.41, 47), Deutsche Schule Prag (S.96, 97), Deutsche Schule Pretoria (S.87), Deutscher Hockey-Bund e. V. (S.41, 52), Deutscher Verkehrssicherheitsrat e.V. (DVR) (S.205), „Deutschland- Land der Ideen“ (S. 53), Dörrbecker Maximilian (Chumwa), (S. 60, 41), DRK (S. 167, 153), Familie Dehn (S. 168), Geißler sen. wahrscheinlich in Nürnberg bei Fr. Campe erschienen um 1838 (S. 17, 25), GIZEH Werke (S. 17, 34), Goethe-Kolleg Bukarest (S. 116, 93), Göttinger Tageblatt (S. 191), Gräschke Katharina (S. 169), Grenzdurchgangslager Friedland (S. 87), IJAB / Jörg Heupel (S. 144), Institut für Forschung und Entwicklung von Sportgeräten (FES) (S. 94), Internationales Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) / Paolo Pellegrini (S. 167), KAS (S.161), Kalender „Historische Schiffsplakate“ 1989, Edition Maritim, Hamburg (S. 22, 17), Kölner Stadt-Anzeiger Nr. 131/19 (S. 75), Marienkirche (S. 168), Messe Moderner Staat (S. 185), Montgomery Carl (S. 82, 69), Neuatlanter (S. 77), Obermann Holger (S. 71, 72, 73, 69), Pixelio (Erich Ochs S. 33 / Harald- KU S. 117), Privat Bloy (S. 88), Privat Bonsch (S. 66), Privat Borchert (S. 30), Privat Herbert Gerhold (S. 17, 26, 30, 74), Privat Plato (S. 84, 85, 69), Privat Schmidt (S. 67), Privat Schnitzer (S. 156-157), Privat Schulz Astrid (S. 168), Privat Tungsten (S. 153, 164), Privat Weyrich (S. 188), Reichert Sabine (S. 123, 124, 125), Schmitt (S. 103), Schuck Maik (S. 184, 153), Schwab Marlies (S. 41-43), Stadt Blumberg-Wutachtalbahn (S. 91), Stadt Schöppingen (S. 88-90, 69), Stadtarchiv München (S. 20, 21), Stahlkocher (S. 35), Thüringisches Ministerium für Soziales, Familie und Gesundheit (S. 54), Ungarndeutsches Bildungszentrum Baja (S. 160, 153), Verein für Internationale Jugendarbeit e.V., Beratungsstelle Stuttgart (S. 17, 24), www.sxc.hu (S. 120, 122, 126, 129, 141, 142, 143, 146, 148, 164, 165, 172, 188), Zappner Jan (S. 113)

Druck Bonifatius GmbH, Paderborn 2009 von ClimatePartner ausgezeichnet als führendes Unternehmen für klimaneutrale Druckproduktion und Kompensation von CO2-Emissionen in Deutschland.

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Köln, im Juli 2010