Johann Rosenmüller et al. Habe deine Lust an dem Herren Johann Rosenmüller Erben, Strattner, Pfleger, Flor et al. Habe deine Lust an dem Herren

Miriam Feuersinger Les Escapades

Johann Rosenmüller „Kernsprüche” (1648, Titelblatt), Bayerische Staatsbibliothek, 2 Mus. pr. 3508 1 Johann Balthasar Erben (1626-1686) Ich freue mich im Herrn * 4:44 9 Augustin Pfleger (um 1630 - nach 1686) O barmherziger Vater * 6:40 Soprano solo con 5. Viole (Universitätsbibliothek Uppsala, vmhs 83:81) Canto solo Con 4 viol. (Universitätsbibliothek Uppsala, vmhs 85:48) MF, CS, CR, FF, SK, BP, SL, EL MF SK FF BP AS EL

Nicolaus Adam Strungk (1640-1700) 10 Christian Flor (1626-1697) Es ist gnug 8:05 2 Sonata a 6. Viol. di Nicola Adam Strunck G D. 1665 3:07 a 6. C Solo con 5 Viol. 2 Viol d‘Braz. 3 Viol d‘Gamb. (Universitätsbibliothek Uppsala, vmhs 79:30 & vmhs 41:5) (Universitätsbibliothek Uppsala, imhs 8:26) MF CS FF SK BP AS SL EL CS, CR, SK, FF, BP, AS, SL, EL (* Weltersteinspielung / World premiere recordings) Georg Christoph Strattner (ca. 1644-1704) 3 Herr, wie lange willst du mein so gar vergessen * 12:36 (Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz, Nr. 24 in Mus. ms. 30095) MF SK AS FF BP SL EL

4 Johann Rosenmüller (um 1619-1684) Habe deine Lust an dem Herren * 4:20 Cant. & 5. Viol. (Nr. 14 aus: „Kern-Sprüche“, Leipzig 1648) MF CS CR FF BP SK SL EL www.miriam-feuersinger.info [MF] Sopran Giovanni Legrenzi (1626-1690) 5 Sonata quinta à quatro viole da gamba ò come piace 5:18 (Nr. 17 aus: „La Cetra, […] Libro Quarto di Sonate“, Venedig 1673) Les Escapades SK FF BP AS EL www.escapades.de

6 Johann Rosenmüller Wie der Hirsch schreiet nach frischem Wasser * 8:20 Cosimo Stawiarski [CS]*, Christoph Riedo [CR]* Violine Soprano solo con 5. Strom: (Universitätsbibliothek Uppsala, vmhs 79:90) MF CS CR FF BP SK SL EL Sabine Kreutzberger [SK], Franziska Finckh [FF], Adina Scheyhing [AS], Barbara Pfeifer [BP] Viola da gamba 7 Antonio Bertali (1605-1669) Sonata à 6 5:13 (Herzog-August-Bibliothek Wolfenbüttel, Cod. Guelf. 34.7 Aug. 2° - Partiturbuch des Jakob Ludwig, Nr. 100 / Simon Linné [SL]* Theorbe Universitätsbibliothek Uppsala, vmhs 79:69) CS CR SK FF BP AS SL EL Evelyn Laib [EL]* Orgel

8 Johann Rosenmüller Ist Gott für uns * 8:25 Cant. & 5. Viol. (Nr. 15 aus: „Andere Kern-Sprüche“, Leipzig 1652) MF CS CR FF BP AS SL EL (* als Gäste) „… so wegen Reinligkeit seiner Composition billig zu loben“ Johann Rosenmüller im Kontext seiner Zeitgenossen

Die herausragende musikalische Bedeutung sem Zeitpunkt etwa 20 Jahre alt und hatte wohl Johann Rosenmüllers, dem nachgesagt wurde, bereits vor seiner Übersiedlung in die Messe- er vermöge in seinen Kompositionen italieni- stadt eine profunde musikalische Ausbildung sche Sinnlichkeit und „teutsche Gravität“ aufs absolviert; nur so ist es zu erklären, dass man Harmonischste miteinander zu verschmelzen, ihm unverzüglich nach der Aufnahme seines galt bereits unter seinen Zeitgenossen als un- Studiums die Leitung des studentischen ‚Col- umstritten. Auf seinem Epitaph in der Wolfen- legium Musicum‘ übertrug. Diese Position bot bütteler St. Johanniskirche wird er als „Seculi Rosenmüller vielfältige Gelegenheiten, sich Sui Amphiona“ (Amphion seines Jahrhunderts) innerhalb der Leipziger Musikszene zu profilie- bezeichnet; und in der Tat war Rosenmüllers ren, denn das Ensemble war nicht nur für den Musik derart hoch geschätzt, dass es sich kaum universitären Einsatz bestimmt, sondern wirkte eine größere Hofkapelle im deutschsprachi- ebenfalls gelegentlich bei der Figuralmusik in gen Raum leisten konnte, seine Werke bei der den Hauptkirchen mit. Auch der Rat der Stadt Repertoire-Auswahl unberücksichtigt zu lassen. Leipzig wurde relativ bald auf den überdurch- So einhellig jedoch die Urteile über Rosenmül- schnittlich begabten Musiker aufmerksam. Ro- lers musikalische Meisterschaft auch ausfallen senmüller erhielt nämlich spätestens im Jahr mögen, die gesicherten Informationen zu sei- 1642 eine Anstellung als „Collaborator“ an nem Leben fließen unverhältnismäßig spärlich. der Thomasschule, wobei seine Hauptaufgabe Grund hierfür ist wohl hauptsächlich das ihm darin bestand, den an Gicht leidenden Kantor nachgesagte „Laster“, welches im Jahr 1655 Tobias Michael während seiner krankheitsbe- dazu führte, dass seine Karriere, die so verhei- dingten Abwesenheit zu vertreten. Offenbar ßungsvoll begonnen hatte, ein abruptes Ende rechnete man allenthalben mit einem baldigen fand. Doch was war eigentlich passiert? Ableben Michaels und versuchte, den jungen ehrgeizigen Musiker als seinen Nachfolger auf- Im Sommersemester 1640 immatrikulierte sich zubauen. Der Tod des alten Kantors stellte sich der aus dem vogtländischen Oelsnitz stammen- allerdings nicht ein, und da man Rosenmüller de Johann Rosenmüller an der theologischen nicht so lange hinhalten konnte, versprach man Fakultät der Universität Leipzig. Er war zu die- ihm 1653 ganz offiziell „die expectantz oder

7 succession zur cantorstelle in der Thomasschu- N och bevor es in Leipzig zum Prozess kam, an Venedig besuchte, kam er allem Anschein nach auch deutlich werden, dass es im 17. Jahrhun- le, wann sich dieselbe verlediget“ – seine Zu- dessen Ende in jedem Fall Rosenmüllers Verurtei- mit dem festen Vorsatz, Johann Rosenmüller für dert neben Johann Rosenmüller noch eine Viel- kunft wäre also eigentlich gesichert gewesen, lung gestanden hätte, gelang ihm die Flucht. Ge- die seit Jahren vakante Stelle des Hofkapellmei- zahl weiterer deutscher Komponisten gab, die wenn nicht im Frühjahr 1655 ein Skandal die rüchte besagen, er habe sich zunächst nach Ham- sters, die zuvor bereits Heinrich Schütz „von es aufgrund der Qualität ihrer Werke verdient Leipziger Musikwelt erschüttert hätte, der weit burg abgesetzt, um dort beruflich einen Neuan- Haus aus“ bekleidet hatte, anzuwerben. Er wil- hätten, wiederentdeckt zu werden. über die Stadtgrenzen hinaus für Gesprächs- fang zu versuchen. Aber offenbar hatte man in der ligte ein und kehrte in seine alte Heimat zurück. stoff sorgte: Johann Rosenmüller wurde inhaf- Hansestadt bereits von den Vorfällen aus Leipzig Viel Zeit war ihm in seiner neuen Anstellung je- Zweifellos gehört zu diesen herausragenden Mu- tiert und aller seiner Ämterr enthoben, da er gehört und fürchtete im Falle einer Beschäftigung doch nicht mehr vergönnt, denn er starb bereits sikern auch der aus Danzig stammende Johann laut Thomasschulakten „per publicam famam des Flüchtigen juristische und diplomatische Ver- zwei Jahre später im September 1684. Balthasar Erben. Geboren 1626, war er nur weni- grober Excesse bezüchtiget“ worden war. Wie stimmungen. Spätestens an diesem Punkt seines ge Jahre jünger als Johann Rosenmüller. Über sei- diese „Excesse“ genau aussahen, ist zwar nicht Lebens muss Rosenmüller klar geworden sein, Rosenmüllers Rolle in der Entwicklungsge- ne musikalische Ausbildung ist so gut wie nichts mehr mit letzter Sicherheit zu klären, andere – dass der Aufbau einer neuen Karriere nur au- schichte der protestantischen Kirchenmusik bekannt. Die ersten gesicherten Informationen nicht offizielle – Quellen präzisieren hingegen ßerhalb des deutschsprachigen Raumes erfolgen kann rückblickend gar nicht hoch genug bewer- stammen aus dem Jahr 1652, als er sich um die die Anschuldigungen und berichten von „So- konnte. Er reaktivierte deswegen wahrscheinlich tet werden. Speziell bei der formalen Erweite- Kapellmeisterstelle an der Marienkirche seiner domiterey“, „Knabenschänden […] auf gut Ita- ältere Verbindungen, die er während einer Bil- rung des Geistlichen Konzertes in Richtung ei- Heimatstadt bewarb. Die Anstellung Johann lienisch“ und „Päderastie“. Zweifellos wiegen dungsreise nach Italien im Winter 1645/46 ge- ner zyklischen Gesamtanlage, die letztlich nach Balthasar Erbens wurde damals jedoch zunächst diese Aussagen auf den ersten Blick schwer, knüpft hatte und übersiedelte nach Venedig. 1700 in der Ausformung der protestantischen abgelehnt, da er den umfangreichen Anforde- sie machen Rosenmüller jedoch nicht automa- Kirchenkantate gipfelte, lieferte er entscheiden- rungen an den Posten anscheinend noch nicht tisch zum Kinderschänder, als welcher er in der Viel ist nicht bekannt über die sich anschließen- de Impulse. Er hatte maßgeblichen Einfluss, so- gänzlich gewachsen war. Stattdessen gewährte Sekundärliteratur bis heute oftmals dargestellt den 25 Jahre im Exil, vor allem nicht darüber, wie wohl auf seine Zeitgenossen, als auch auf nach- ihm der Danziger Rat ein Stipendium, um ausge- wird. In der Begrifflichkeit des 17. und 18. Jahr- sich Rosenmüller sein Leben in der Lagunenstadt folgende Musikergenerationen und gilt heute dehnte Studienreisen zur Vervollkommnung sei- hunderts bezeichnen die vorgenannten „Verge- finanzierte. Vermutet wird, dass er als Posaunist vollkommen zu Recht als der wahrscheinlich ner musikalischen Fähigkeiten unternehmen zu hen“ zwar homosexuelle Handlungen, gleich- die Figuralmusik an San Marco unterstützte und bedeutendste Komponist zwischen Heinrich können. Unter anderem besuchte er Süddeutsch- wohl implizieren sie mitnichten die Beteiligung gelegentlich am Ospedale della Pietà als Musik- Schütz und . land, die Niederlande, England, Frankreich und einer oder mehrerer minderjähriger Personen. lehrer tätig war. Möglicherweise agierte er auch schließlich auch Italien. Als sich Erben – noch Aus heutiger Sicht vermag diese klare begriff- als Musikalienhändler und versorgte verschiede- Die vorliegende Aufnahme wurde bewusst immer auf Studienreise – gegen Ende des Jahres liche Abgrenzung Rosenmüllers Schuld erheb- ne deutsche Fürstenhöfe mit den neuesten Kom- nicht als Rosenmüller-Monographie angelegt, 1657 in Rom aufhielt, erreichte ihn die Nachricht lich zu relativieren, in der Frühen Neuzeit galt positionen aus Italien – eigene Werke inklusive. sondern versucht, durch die Einbeziehung von von der erneuten Vakanz der Kapellmeisterstelle Homosexualität jedoch als schwere Sünde, die Eine besondere Rolle fiel hierbei dem Herzogtum Werken anderer Komponisten einen musikhi- in Danzig. Ohne Zögern trat er daraufhin seinen zwangsläufig die gesellschaftliche Ausgrenzung Braunschweig-Wolfenbüttel zu, mit dem Rosen- storischen Kontext zu schaffen, der es ermög- Rückweg an, um sich zum wiederholten Male zur Folge hatte und die Ausübung öffentlicher müller nachweislich seit Mitte der 1660er Jahre licht, Rosenmüllers überragende Stellung, die zu bewerben – diesmal allerdings mit Erfolg. In Ämter unmöglich machte – von den juristi- in engem Kontakt stand. Als nämlich um 1681/82 er unter den Musikern seiner Zeit einnahm, dieser Anstellung verblieb Erben bis zu seinem schen Folgen einmal ganz abgesehen. der kunstliebende spätere Herzog Anton Ulrich besser zu verstehen. Darüber hinaus soll aber Lebensende im Jahr 1686. 8 9 Die wenigen überlieferten Werke Erbens wei- kompositionen für Trauerfeiern und Hochzei- einen Zeitraum von drei Jahren in Güstrow ge- des Markgrafen von Baden-Durlach und versah sen ihn als einen erstklassigen Komponisten ten erhalten, die allesamt von ausgezeichneter wirkt hatte, wurde er 1665 als Kapellmeister an dieses Amt für die folgenden 16 Jahre. Parallel aus. Seine Tonsprache ist derjenigen Rosen- Qualität sind. Bei der Frage, nach welchen Vor- den Hof Herzog Christian-Albrechts von Schles- zu dieser Tätigkeit unterhielt er seit spätestens müllers teilweise sehr ähnlich, wahrscheinlich bildern er seine Vokalwerke schuf, drängt sich wig-Holstein-Gottorf verpflichtet. Hier übertrug 1675 enge Kontakte zur Musikszene der nahe- nicht zuletzt deswegen, weil beide einen Teil der ehemalige Musikalienbestand der Lünebur- man ihm gleich bei seinem Amtsantritt die presti- gelegenen Freien Reichsstadt Frankfurt am Main ihrer Ausbildung in Italien absolviert haben. ger Michaelisschule, zu der Flor ganz sicher geträchtige Aufgabe, die Musik zur Einweihung und wurde nach dem Tode Daniel Lommers Die Frage, ob sich die Musiker persönlich ge- Zugang hatte, förmlich auf. Die Noten selbst der Kieler Universität zu komponieren. Warum 1682 schließlich zum Kapellmeister an der dor- kannt haben, kann nach heutigem Forschungs- sind heute leider nicht mehr erhalten. Es exi- Pfleger im Mai 1673 Schleswig – anscheinend tigen Barfüßerkirche berufen. Sein 1691 erfolg- stand jedoch nicht mit letzter Sicherheit beant- stiert aber immerhin ein Inventar aus dem Jahr relativ plötzlich – wieder verließ, kann nicht tes unfreiwilliges Ausscheiden aus Frankfurter wortet werden. Sollte Erben während seiner 1696, das alle damals noch vorhandenen Wer- mehr geklärt werden, er begab sich aber wohl Diensten weist gewisse Parallelen zu der biogra- Italienreise Venedig tatsächlich besucht haben ke mit Autorenname, Titel, Tonart und Beset- relativ umgehend zurück nach Schlacken- phischen Zäsur in Johann Rosenmüllers Leben – was durchaus nicht sicher ist – so wird das zung auflistet. Bei den dort genannten Kompo- werth, wo er in den Kirchenbüchern zwischen auf, denn Strattner wurde aufgrund vollendeten in den Jahren 1656/57 gewesen sein, also zu sitionen handelt es sich schwerpunktmäßig um Dezember 1673 und Juli 1686 regelmäßig als Ehebruchs der Stadt Frankfurt verwiesen. Freilich einem Zeitpunkt, als sich Rosenmüller bereits Geistliche Konzerte mittel- und norddeutscher „Hoch Fürstl. Sachsen. Lauenbg. Capelmeister“ musste er das Land nicht verlassen, doch wurde in der Lagunenstadt aufhielt. Provenienz, wobei auch Johann Rosenmüller genannt wird. Danach verliert sich seine Spur. auch ihm eine nicht unerhebliche gesellschaftli- mit rund 100 Titeln vertreten ist – Flor musste Obwohl Augustin Pfleger allem Anschein nach che Ächtung zuteil, denn über einen Zeitraum Im Gegensatz zu Erben und Rosenmüller hat also mit seinem Kompositionsstil bestens ver- die „Schreibart der Italiener“ in Süddeutschland von drei Jahren war es für ihn unmöglich, wie- Christian Flor, „der berühmte Lüneburgische traut gewesen sein. studierte, muss er als eher rückwärtsgewandter der in ein Beschäftigungsverhältnis zu gelangen. Organist“, Italien niemals bereist, seine Akti- Komponist gelten. Zweifelsohne finden sich in Erst 1694 fand er eine Anstellung am Weimarer vitäten beschränkten sich ausschließlich auf Die Biographie des Komponisten Augustin Pfle- seinen Werken Momente wirklicher Tiefe und Hof – zunächst als Tenor, dann als „Particulier den norddeutschen Raum. Er wurde 1626 im ger war lange Zeit nur sehr bruchstückhaft be- großer Klangschönheit, allerdings bleibt er sei- Kammermusikus und Vice-Capellmeister“ – und Ostholsteinischen Neukirchen geboren und kannt. Im Zuge von Nachforschungen an seinen nen Zeitgenossen in Punkto innovativer Harmo- verblieb bis zu seinem Tod im Jahr 1704 in die- vermutlich in und/oder Lübeck durch Wirkungsstätten, die im Vorfeld dieser Aufnah- nik und Formgebung mehrheitlich unterlegen. ser Position. Die wenigen überlieferten Werke bzw. aus- me erfolgten, konnten jedoch einige wichtige Strattners weisen ihn als überdurchschnittlich gebildet. Seine erste Organistenstelle erhielt er Lücken geschlossen werden. So darf heute als Georg Christoph Strattner, geboren ca. 1644 im begabten, ausdrucksstarken Musiker aus, der 1652 an St. Marien in Rendsburg. Spätestens gesichert gelten, dass Pfleger nicht, wie in der damals ungarischen Gols nahe Bratislava, ist der seinen Zeitgenossen in vielerlei Hinsicht weit 1654 wechselte er nach Lüneburg, wo er eben- einschlägigen Fachliteratur angegeben, im böh- jüngste und wahrscheinlich auch inno­vativste überlegen war. Ein derart ausgeprägter Sinn für falls als Organist zunächst an St. Lamberti, ab mischen Schlackenwerth – dem heutigen Ostrov der auf dieser CD vorgestellten Komponisten. affektgeladene Harmonik, textbezogene Melo- 1676 zusätzlich auch an St. Johannis wirkte. nad Ohrí – geboren wurde, sondern sehr wahr- Bereits seit frühester Kindheit wurde er durch diebildung und zukunftsweisende Formgebung Er starb 1697 ebenda. Christian Flor war in er- scheinlich aus dem Herzogtum Ratibor (Schle- seinen Cousin Samuel Capricornus umfangreich findet sich in dieser Art nur bei den ganz Großen ster Linie Organist, ohne jegliche Verpflichtung sien) stammte und in Schlackenwerth lediglich gefördert und musikalisch unterwiesen. Nach seiner Epoche. zum Komponieren von Figuralmusik. Gleich- seine erste nachweisbare Anstellung als Hofka- dessen Tod bewarb sich Strattner 1666 erfolg- wohl haben sich von ihm ca. 15 Gelegenheits- pellmeister innehatte. Nachdem er ab 1662 über reich um die vakante Kapellmeisterstelle am Hof Cosimo Stawiarski 10 11 “… for the purity of his composition to be praised favourably” Johann Rosenmüller, as per his contemporaries

The outstanding musical significance of Johann explanation for the fact that he was given the Rosenmüller, who was said to be able to merge direction of the students’ Collegium Musicum Italian sensuality and “German gravitas” in his immediately after starting his studies. This posi- compositions in the most harmonious way, was tion provided Rosenmüller with many oppor- already considered to be undisputed among his tunities to distinguish himself within the music contemporaries. On his epitaph in the St. Johan- scene in Leipzig as the ensemble was not only nis Church in Wolfenbüttel, he is designated as destined for university performances, but also Seculi Sui Amphiona (Amphion of his century); occasionally took part in figural music in the indeed, Rosenmüller’s music was so highly es- main churches. Quite soon, the Leipzig town teemed that hardly any other court orchestra in council also realised that he was a musician the German-speaking countries could afford to of above average talent. Rosenmüller was ap- Cosimo Stawiarski Christoph Riedo leave his works out of their repertoire selection. pointed collaborator at the Thomasschule in As unanimous as the judgments about Rosen- 1642 at the latest, where his main task was to müller’s musical mastery may be, however, the substitute for the cantor Tobias Michael, who recorded information about his life flows dis- suffered from gout, during his health-related ab- proportionately scarcely. The reason for this is sences. Apparently, people everywhere expect- most likely the “vice” that was reported of him ed Michael to die soon and sought to establish and which led to the abrupt demise of his ca- the young, ambitious musician as his successor. reer, which had so promisingly begun in 1655. The death of the old cantor did not occur, how- But what had actually transpired? ever, and Rosenmüller could not be held back for so long. Thus, he was officially promised In the summer semester of 1640, Johann Rosen- “the expectancy or succession to the position müller, who had come from Oelsnitz in Vogt- of cantor at the Thomasschule, whenever the land, enrolled at the theological faculty of the said position was to become available” in 1653. University of Leipzig. He was about 20 years His future would actually have been secured at old at the time and had probably already com- that point in time if a scandal had not shaken pleted a thorough musical education before the Leipzig music scene in the spring of 1655, he moved to Leipzig; this would be the only a scandal which caused much discussion far Simon Linné Evelyn Laib 13 beyond the city limits: Johann Rosenmüller was in Leipzig and feared legal and diplomatic con- In retrospect, Rosenmüller’s role in the devel- ductor at St. Mary’s Church in his home town. imprisoned and all his duties terminated for, sequences in the advent of the fugitive being opment of Protestant church music cannot be However, Johann Balthasar Erben’s employ- according to the records of the Thomasschule, employed. At this point in his life at the latest, overstressed. He provided crucial impulses, es- ment was initially rejected at the time, as he he had been “per publicam famam accused of Rosenmüller must have realised that a new pecially in the formal extension of the sacred was apparently not yet fully able to meet the gross excesses”. How exactly these “excesses” career could only be envisioned outside the concerto towards a cyclical wholeness, culmi- extensive demands of the position. Instead, the may have appeared can no longer be settled German-speaking regions. In all likelihood, he nating in the formation of the Protestant church council of Gdansk granted him a scholarship to with absolute certainty, but other – unofficial – would have reactivated older connections he cantata after 1700. He also exerted a trend-set- undertake extensive study trips to improve his sources explain the accusations more precisely had made during an educational trip to Italy in ting influence on his contemporaries as well as musical skills. He visited southern Germany, and refer to “sodomitry”, “abuses of boys [...] in the winter of 1645/46 and relocated to Venice. on subsequent generations of musicians. Today, the Netherlands, England, France and finally proper Italian” as well as “pederasty”. Without he is regarded quite rightly as probably having Italy. When Erben – still on a study trip – was a doubt, these statements appear to be grave at Much is not known about the subsequent 25 been the most important composer between in Rome at the end of 1657, news reached him first glance, but they do not necessarily make years in exile, especially about how Rosen- Heinrich Schütz and Johann Sebastian Bach. that the Kapellmeister position in Gdansk was Rosenmüller a child molester, as is often the müller was able to afford his life in Venice. It is vacant again. Without hesitation, he then made case in secondary literature to this day. In the believed that he supported the figural music of The present recording was deliberately not con- his way back in order to apply again – but this terminology of the 17th and 18th centuries, the San Marco as a trombonist and was occasion- ceived as a monograph devoted to Rosenmüller, time with success. Erben remained in this posi- aforementioned “offences” do indeed denote ally involved at the Ospedale della Pietà as a but rather as an attempt to establish a musical- tion up to the end of his life in 1686. homosexual acts, but nonetheless they do not music teacher. Perhaps he also acted as a music historical context through the inclusion of works imply the participation of one or more minors. dealer and supplied various German princely by other composers, through which Rosenmül- The few surviving works by Erben show him to From today’s point of view, this clear concep- courts with the latest compositions from Italy – ler’s outstanding position among the musicians be a first-class composer. His musical language tual delimitation of Rosenmüller’s guilt can be including his own works. The duchy of Braun- of his time to be better understood. Beyond that, is in part very similar to that of Rosenmüller’s, considerably relativised, but in the early mod- schweig-Wolfenbüttel, with whom Rosenmüller however, it should also be made clear that there probably not least because they both com- ern era, homosexuality was regarded as a seri- had been in close contact since the middle of were many other German composers in the 17th pleted part of their training in Italy. The ques- ous sin, which inevitably led to social exclusion the 1660’s, played a significant role in this con- century, in addition to Johann Rosenmüller, who tion of whether the musicians knew each other and made the exercise of public office impos- text. In 1681/82, when the art-loving future duke would have deserved to be rediscovered on ac- personally, however, cannot be answered with sible – in addition to its legal consequences. Anton Ulrich visited Venice, he apparently came count of the quality of their works. absolute certainty. Should Erben have actually along with the firm intention of recruiting Johann visited Venice during his trip to Italy – which Even before the trial in Leipzig, at the end of Rosenmüller for the position of Kapellmeister, One of these outstanding musicians is un- is by no means a foregone conclusion – this which Rosenmüller’s conviction would certain- which had already been vacant for many years, doubtedly Johann Balthasar Erben, a native of would have happened in 1656/57, at a time ly have been upheld, he managed to escape. and which Heinrich Schütz had previously “in- Gdansk. Born in 1626, he was only a few years when Rosenmüller was already residing there. Rumors say that he first left for Hamburg to herently” occupied. He agreed and returned to younger than Johann Rosenmüller. Hardly any- seek a new professional beginning, but it would his old homeland. He did not enjoy much time thing is known about his musical education. In contrast to Erben and Rosenmüller, Christi- seem, however, that the people in the Hanseat- in his new position, however, as he died a mere The first confirmed information dates back to an Flor, “the famous organist from Lüneburg”, ic city had already gotten wind of the incidents two years later, in September 1684. 1652, when he applied for the position of con- never travelled to Italy, his activities being ex- 14 15 clusively limited to the north of Germany. He important gaps have, however, been closed lava, is the youngest and probably most innova- expelled from the city of Frankfurt as a result was born in 1626 in Neukirchen in East Hol- in the course of investigations at his places of tive of the composers featured on this CD. Since of his consummate adultery. Admittedly, he did stein and was probably trained in Hamburg work. Thus, it can be considered certain today his earliest childhood, he was extensively sup- not have to leave the country, but he was also and/or Lübeck by Heinrich Scheidemann and that Pfleger was not born in the Bohemian town ported and musically schooled by his cousin subjected to substantial social ostracism and it Franz Tunder. He received his first position as of Schlackenwerth (now Ostrov nad Ohrí) as Samuel Capricornus. After the latter’s death, was impossible for him to re-enter employment organist in 1652 at St. Mary’s in Rendsburg. stated in the relevant specialist literature, but Strattner successfully applied in 1666 for the for a period of three years. It was not until 1694 By 1654 at the latest, he moved to Lüneburg, most probably came from the duchy of Rati- vacant position of Kapellmeister at the court of that he found a position at the court of Weimar where he also worked as organist at St. Lam- bor (Silesia) only held his first verifiable posi- the Margrave of Baden-Durlach and held this – first as tenor, then as a “particular chamber berti, and from 1676 also at St. Johannis. He tion as Kapellmeister in Schlackenwerth. After post for the following 16 years. Parallel to this musician and vice-Kapellmeister” – and re- died there in 1697. Christian Flor was primarily working in Güstrow from 1662 for a period activity, he had maintained close contacts with mained in this position until his death in 1704. an organist, without any obligation to compose of three years, he was engaged as conductor the music scene of the nearby free imperial city Strattner’s few surviving works show him to be figural music. Nevertheless, about 15 occasion- at the court of Duke Christian-Albrechts von of Frankfurt am Main since 1675 at the latest, an exceptionally talented and expressive musi- al compositions for funerals and weddings have Schleswig-Holstein-Gottorf in 1665. He was and after the death of Daniel Lommer in 1682, cian who was far superior to his contemporar- been preserved, all of which are of excellent given the prestigious task of composing the mu- he was finally appointed Kapellmeister at the ies in many respects. Such a pronounced sense quality. When considering what role models he sic for the inauguration of the University of Kiel. Barfüßerkirche there. His involuntary resigna- of affect-loaded harmony, text-driven melodic would have drawn inspiration from to create Why Pfleger left Schleswig in May 1673 – ap- tion from Frankfurt’s services in 1691 bears formulation and pioneering design can only be his vocal works, the former music collection parently quite suddenly – can no longer be elu- some resemblance to the biographical caesura found in this form among the great names of of the Michaelisschule in Lüneburg, to which cidated, but he apparently returned to Schlack- in Johann Rosenmüller’s life, for Strattner was his era. Flor certainly had access, makes a compelling enwerth quite swiftly and is regularly listed in case. Unfortunately, the scores themselves are the parish registers as “Hoch Fürstl. Lauenbg. Cosimo Stawiarski no longer available. There exists, however, an Capelmeister” (High Princely Kapellmeister of inventory from the year 1696 in which all then Saxony-Lauenburg) between December 1673 still available works are listed, together with and July 1686. His trail is lost after that. Al- their name of author, title, key and instrumen- though Augustin Pfleger apparently studied the tation. The compositions mentioned there are “writing style of the Italians” in southern Ger- mainly sacred concerts of central and northern many, he must be regarded as a more retrogres- German origin, including Johann Rosenmüller, sive composer. There is no doubt that his works who is represented with about 100 titles. Flor contain moments of true depth and great tonal must therefore have been very familiar with his beauty, but most of his contemporaries surpass style of composition. him in terms of innovative harmony and form.

The biography of the composer Augustin Pfle- Georg Christoph Strattner, born ca. 1644 in ger was long known only in fragments. Some the then Hungarian town of Gols near Bratis- 16 17 1 Ich freue mich im Herrn Ich freue mich im Herrn, und meine Seele I will greatly rejoice in the LORD, my soul shall ist fröhlich in meinem Gott; denn er hat be joyful in my God; for he hath clothed me mich angezogen mit Kleidern des Heils und with the garments of salvation, he hath cov- mit dem Rock der Gerechtigkeit gekleidet, ered me with the robe of righteousness, as a wie ein Bräutigam mit priesterlichem Kopf- bridegroom decketh himself with ornaments, schmuck gezieret, und wie eine Braut in and as a bride adorneth herself with her jewels. ihrem Geschmeide bärdet. Denn wie ein For as the earth bringeth forth her bud, and as Gewächs aus der Erden wächst und Samen the garden causeth the things that are sown in im Garten aufgeht, also wird Gerechtigkeit it to spring forth; so the Lord GOD will cause und Lob für allen Heiden aufgehen aus dem righteousness and praise to spring forth before Herrn. all the nations. (Jesaja 61, 10 & 11) 3 Herr, wie lange willst du mein so gar vergessen? Adina Scheyhing Sabine Kreutzberger Herr, wie lange willst du mein so gar ver- gessen? Wie lange verbirgst du dein Antlitz How long wilt thou forget me, O LORD? for für mir? Wie lange soll ich sorgen in meiner ever? how long wilt thou hide thy face from Seelen und mich ängsten in meinem Her- me? How long shall I take counsel in my soul, zen täglich? Wie lange soll sich mein Feind having sorrow in my heart daily? how long shall über mich erheben? Schau doch und erhöre mine enemy be exalted over me? Consider and mich, Herr, mein Gott! Erleuchte meine hear me, O LORD my God: lighten mine eyes, Augen, dass ich nicht im Tod entschlafe, lest I sleep the sleep of death; Lest mine enemy dass nicht mein Feind sich rühme, er sei say, I have prevailed against him; and those mein mächtig geworden, und meine Wid- that trouble me rejoice when I am moved. But I ersacher sich freuen, dass ich nieder liege. have trusted in thy mercy; my heart shall rejoice Ich hoffe aber darauf, dass du so gnädig in thy salvation. I will sing unto the LORD, be- bist; mein Herz freuet sich, dass du so gerne cause he hath dealt bountifully with me. hilfst. Ich will dem Herren singen, dass er so wohl an mir tut. (Psalm 13)

Barbara Pfeifer Franziska Finkh 19 4 Habe deine Lust an dem Herren Christus ist hier, der gestorben ist, ja viel even at the right hand of God, who also maketh Habe deine Lust am Herren; der wird dir Delight thyself also in the LORD; and he shall mehr, der auch auferwecket ist, welcher ist intercession for us. geben, was dein Herze wünschet. Befiehl give thee the desires of thine heart. Commit thy zur Rechten Gottes und vertritt uns. dem Herren deine Wege und hoffe auf ihn, way unto the LORD; trust also in him; and he (Römer 8, 31-34) er wirds wohl machen. shall bring it to pass. (Psalm 37, 4 & 5) 9 O barmherziger Vater O barmherziger Vater, ich armer Sünder O merciful Father, I poor sinner come to You 6 Wie der Hirsch schreiet nach frischem komm zu Dir mit herzlicher Reu und with heartfelt repentance and confess my sin Wasser bekenne meine Sünde und Missetat. O and iniquity. O Father, have mercy upon me, Wie der Hirsch schreiet nach frischem Was- As the hart panteth after the water brooks, so Vater, erbarm dich meiner, ich bitte dich, I beseech thee, turn to me, forgive me my sin. ser, so schreiet meine Seele, Gott, zu dir. panteth my soul after thee, O God. My soul wende dich zu mir, vergiebe mir meine Merciful Father, forgive me my sin and comfort Meine Seele dürstet nach Gott, nach dem thirsteth for God, for the living God: when shall Sünde. Barmherziger Vater, vergiebe mir my sad soul. O merciful Father, forgive me my lebendigen Gott. Wenn werde ich dahin I come and appear before God? My tears have meine Sünde und tröste meine traurige sin and be gracious to me. kommen, dass ich Gottes Angesicht schaue? been my meat day and night, while they con- Seele. O barmherziger Vater, vergiebe mir Meine Tränen sind meine Speise Tag und tinually say unto me, Where is thy God? When meine Sünde und sei mir gnädig. Nacht, weil man täglich zu mir sagt: Wo ist I remember these things, I pour out my soul in (Textquelle unbekannt) nun dein Gott? Wenn ich denn das innen me: for I had gone with the multitude, I went werde, so schütte ich mein Herz heraus bei with them to the house of God, with the voice 10 Es ist gnug mir selbst: denn ich wollte gerne hingehen of joy and praise, with a multitude that kept Es ist gnug, Herr, so nimm nun, Herr, It is enough; now, O LORD, take away my life; mit dem Haufen und mit ihnen wallen zum holyday. meine Seele; ich bin nit besser denn meine for I am not better than my fathers. Hause Gottes mit Frohlocken und Danken Väter. unter dem Haufen, die da feiren. (1. Könige 19, 4) (Psalm 42, 2-5)

8 Ist Gott für uns Ist Gott für uns, wer mag wider uns sein? If God be for us, who can be against us? He that Welcher auch seines einigen Sohns nicht spared not his own Son, but delivered him up hat verschonet, sondern hat ihn für uns alle for us all, how shall he not with him also freely dahin gegeben – wie sollte er uns mit ihm give us all things? Who shall lay any thing to nicht alles schenken? Wer will die Auser- the charge of God’s elect? It is God that justi- wählten Gottes beschuldigen? Gott ist hier, fieth. Who is he that condemneth? It is Christ der gerecht machet. Wer will verdammen? that died, yea rather, that is risen again, who is 20 21 Ein herzliches Dankeschön allen, mit deren Hilfe diese Aufnahme ermöglicht wurde

Freie Architekten Partnerschaft mbB, Karlsruhe

Christof Industries, Graz

Musikwiedergabe Thomas Kühn, Malsch

Ingenieurgruppe Bauen, Karlsruhe Dres. Annemarie und Christian Kaufmann-Heinimann, Basel Albin Kirchhofer, Basel Prof. Dr. Christel Köhle–Hezinger, Esslingen Eberhard Pfeifer, Karlsruhe Prof. Dr. Ekkehart Reinelt, Karlsruhe Prof. Jürgen Schroeder, Karlsruhe u.v.a.

Außerdem danken wir der Orgelbaufirma Friedrich Lieb, Bietigheim-Bissingen für die freundliche Leihgabe der Truhenorgel und der Seelsorgeeinheit Karlsruhe Allerheiligen für die Gastfreundschaft in der Herz Jesu-Kirche

Johann Rosenmüller “Wie der Hirsch schreiet” With special thanks to Kia Hedell, Maria Schildt and Universitatsbibliothek Uppsala, vmhs 79:90 Lars Berglund from Uppsala University CHR 77425

Recording: 16 - 19 October 2017, Herz Jesu-Kirche, Karlsruhe Recording producer & digital editing: Roland Kistner Repertoire selected & edited from original sources: Cosimo Stawiarski Executive producer & layout: Joachim Berenbold Cover photos (Miriam Feuersinger): Christine Schneider (www.schneiderphotography.de) Artist photos: Jochen Klenk (www.klenkjo.de) Translation: Jason F. Ortmann (English) + © 2018 note 1 music gmbh, Heidelberg, Germany CD manufactured by Promese - Made in The Netherlands