STADT u n d SIEDLUNG BEBAUUNGSPLAN . VERKEHRSWESEN VERSORGUNGS-ANLAGEN NR. MONATSHEFT ZUR DEUTSCHEN BAUZEITUNG C 1QQQ HERAUSGEBER: PROFESSOR ERICH BLUNCK UND RE G.- BAUMEISTER FRITZ EISELEN d m a i I9l9 ALLE RECHTE VORBEHALTEN / FÜR NICHT VERLANGTE BEITRÄGE KEINE GEWÄHR

HERMANN JANSEN ZU SEINEM 60. GEBURTSTAGE AM 28. MAI 1929 Von Stadtbaurat Ewald Figge, Hagen i. W.

Dr.-Ing. E. h. HERMANN JANSEN Professor für Städtebau an der Technischen Hochschule Berlin

Wer die Erscheinungen der In- und Umwelt technisch - wirtschaftlichen Ziel strebende städte­ als Wiederspiegelung der in der \olksseele bauliche Gestaltungswille mit der staatsformenden lebenden Kräfte ansieht und in allem sichtbaren Idee von der deutschen Gemeinsamkeit. Stand Geschehen ein Gleichnis schaut, muß in ganz be­ noch vor 50 Jahren der Begriff Stadtbau ohne sonderem Maße die Wiedergeburt des Stadtbaues Kontur in der Dämmerung der Ahnungen, heute als bedeutungsvolles Lichtzeichen am Himmel ist das Ringen nach städtebaulicher Erkenntnis unserer Hoffnung auf eine bessere Zeit begrüßen. Kampf um feste, klare Weltanschauung geworden, Denn der S t a cl t b a u will Bindungen wieder­ ein leidenschaftliches Suchen nach der gemein­ herstellen, clie verloren gingen. Er will aus einem samen, allen Deutschen verständlichen Sprache, da­ Haufen nebeneinander und durcheinander leben­ mit wir nicht weiter aneinander vorbeibauen, wie der Individuen eine Gemeinschaft machen. Er will wir stets aneinander vorbeireden, vorbeiwirt­ allem Bauen den Sinn geben. Wie es ihm gilt, die schaften. vorbei Gesetze machen. Stadt äußerlich als Plastik harmonisch einzuordnen Es ist nötig, zuvor uns das klar zu machen, in die Massen und Räume der Landschaft, so will wenn wir Hermann Jansen unsere Herzenswünsche er innerlich die Bürgerschaft dieser Stadt ein- darbringen wollen an dem läge, da der immer ordnen in das wirtschaftliche, politische und kul­ junge mit blanken Augen, tatfroh und frisch zum turelle Gesamtleben des Volkes, deren Teil sie ist. 60. Male ein Neujahr seines Lebens feiert. Aus Immer bewußter vereinigt sich der nach einem den Tiefen seines Wesens schlug die Flamme, die

49 TRIER HEILIGKREUZ. GESAMTANSICHT VON DER ALTSTADT HER

5 0 ABB 4 TRIER-HEILIGKREUZ. BEBAUUNGSPLAN. Entwurf: Professor Hermann Jansen, Berlin

Die Schwierigkeit der Aufgabe bestand darin, den ganzen Hang durch möglichst nur eine Verkehrsstraße zu erschließen. Zusammenhängende Freiflächen verbinden das neue Wohngebiet mit der Altstadt, dem Moseltal und dem Dauerwald

51 COTTBUS. ALTSTADT MIT OBERKIRCHE UND RATHAUS. Ballonluftbild von Petsdiow, Berlin A BB . 5 seinem Werke leuchtete, sprang die Intuition dienstbar zu machen. Nur in einem ganzen empor, die ihn von dem Gestern fortriß und sein Menschen konnte das Gefühl dafür aufstehen, daß Schaffen auf Zukunft stellte. Aus der Bindung Stadtbau bitterernste Verantwortung bedeutet, seines Ich mit dem Ewigen wurde ihm die Fähig­ eine Fehre, die er als sein Bestes an seine Schüler keit, die Fülle der Einzelkräfte zu begreifen, die weitergibt. Aus solchen Mannes Seele erstand stadtbauend wirken, quoll der schöpferische Wille, auch der starke Glaube an den Sieg der Idee, diese Kräfte nidit mehr sinnlos walten zu lassen, dieser unbeirrbare Glaube, der Hermann Jan­ sondern sie unter die Herrschaft des menschlichen sens Wirken stetig vorwärts und aufwärts trug Geistes zu zwingen und sie dem Menschenglück und ihn humorvoll mit Unverstand und Miß-

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ABB. 6. COTTBUS. ALTER STADTPLAN COTTBUS. VERKEHRSSTRASSENNETZ. ABB. 7 Entwurf: Professor Hermann Jansen, Berlin und besdUmnbg^e6Alnvlcklung^ des^Verkel^1 f ie engen Stralien un<1 Gassen der Altstadt (vergleiche obiges Flugbild). Um eine glatte Straße geplant Sie dient eleichzeitiir ° 'l” 7 ^ elzufuhren‘ “nd “m 1,16 Altstadt vom Durchgangsverkehr zu entlasten, ist eine Umgehungs- K P dient gleichzeitig als Zubringer zum Flugplatz. Die weit ausholende Führung war durch die schon vorhandene Bebauung im Norden der Altstadt bedingt 52 COTTBUS. PLAN FÜR DIE AUSSTELLUNG ABB. 9 ABB. 8. COTTBUS ZUM 1000JÄHRIGEN JUBILÄUM DER STADT COTTBUS STUDIE ZUR VERKEHRSFÜHRUNQ IN DER ALTSTADT r "1 Unter geschickter Ausnutzung der Geländegestaltung geben die Aus­ Bis zum Ausbau der geplanten Umgehungsstraße (siehe Abb. 7) wird stellungsgebäude mit der Stadthalle dem Spreetal unterhalb der der Durchgangsverkehr in zwei Hauptverkehrsadern zusammen­ Stadt einen charakteristischen Abschluß. Der Anfahrtsverkehr gefaßt. Der lokale Verkehr wird in der eng verbauten Altstadt erfolgt von der oben erwähnten Umgehungsstraße aus tangential. hauptsächlich durch Einbahnstraßen übersichtlich geregelt. Die Der Fußgänger kann auf einem Grünweg entlang der Spree das Richtung der Einbahnstraßen ist im Plan durch Pfeile angedeutet Ausstellungsgelände erreichen

verstand sich abfinden ließ. Ein solcher Mensch Was jene Zeitung schrieb, ist längst in Er­ zu sein, ist Gnade. füllung gegangen. Stadtbaupläne sind keine schön Und es ist Gnade, wenn ein Schaffender in der kolorierten Bilder aus der Vogelperspektive mehr, Vollkraft seines Lebens die Freude hat zu sehen, an denen man sich ergötzt und die man dann an daß seine Ideen Wurzeln schlagen und die Geister die Wand hängt oder in die Schublade legt. Stadt­ von ihnen ergriffen werden. Vor 10 Jahren schrieb baupläne sind handfeste Werkzeichnungen ge­ am Vortage seines 50. Geburtstages eine große worden für tägliche Arbeit, unentbehrlich für die­ Berliner Zeitung: „Professor Hermann Jansen, der jenigen, die verantwortlich an der Spitze der Ge­ führende Architekt der deutschen Städtebauer, meinden stehen, Pläne, ohne die moderne Gemein­ wird morgen, am 28. Mai, fünfzig Jahre alt. Die wesen nicht mehr verwaltet werden können, wenn neue Zeit, für die eine verjüngte Boden- und Bau­ Verwaltung einen Sinn haben soll und rationelle politik zu den wesentlichen Aufgaben gehören Wirtschaft mit Boden und Menschen bedeutet. muß, wird diesem ausgezeichneten Künstler Wenn diese Erkenntnis heute Allgemeingut hoffentlich mehr bieten als die alte, die meist nur geworden ist, und ihre Nutzung für Volk und seine Entwürfe beifällig begrüßte, ohne ihnen zu Staat durch Gesetz gesichert werden soll und wird, folgen.“ Nachdem Jansen schon im Jahre 1918 dann verdanken wir das in erster Linie Hermann durch Berufung des Kultusministers Mitglied des Jansen. Als er vor 25 Jahren damit begann, seinen Senats der preußischen Akademie der Künste ge­ Gedanken Form zu geben, den Stadtbau den worden war, wurde ihm an jenem 50. Geburts­ Klammern eines öden Formalismus entriß und ihn tage von Rektor und Senat der Technischen Hoch­ aus der flächigen Gebundenheit des Straßen- und schule in die Würde eines Dr.-Ing. E. h. Kanalplanes in die dritte Dimension hob und erst verliehen „auf den einstimmigen Antrag der körperlich werden ließ, stand er ziemlich allein. Architekturabteilung dem Architekten Hermann Wenig Menschen begriffen damals, daß da etwas Jansen in Berlin als dem Gründer und Führer der vor sich ging, das für die Zukunft unseres Volkes modernen Städtebaukunst . von allergrößter Bedeutung werden sollte.

ABB. 10 (RECHTS). COTTBUS TEILBEBAUUNGSPLAN AM KRANKENHAUS Entwurf: Prof. Hermann Jansen, Berlin

Bei dem Entwurf mußte die Kanalisationsgrenze (im P l a n ------) und die Erweiterung des Krankenhauses berücksichtigt werden. Eine Längsbebauung der Ver­ kehrsstraßen wurde vermieden, um Lärm und Staub­ belästigungen von den Wohnungen fernzuhalten. Die Gesamtanlage gruppiert sich um eine zentral gelegene G rü n fläch e COTTBUS AM KRAIHTEMHAU/

53 Es war kein klingendes Manifest, das mit glänzende Erfolge in Bebauungsplanwettbewerben Pauken und Trompeten neue Weisheit kündete. für Dresden - Plauen, Leipzig, Bunzlau, Emden, Jansen hat immer nur durch Tat gewirkt und alter Westen Berlin, Charlottenburg usw. schafften durch seiner Hände Arbeit. Als er im Wettbewerb ihm schnell Ruf und allgemeine Anerkennung. um den Gesamtbebauungsplan Groß - Berlin 1909 Dann kamen die Aufträge. Für eine erstaun­ an erster Stelle einen I. Preis erhielt, wurde sein liche Zahl deutscher Städte, es sind über 100, hat Name mit einem Schlage weithin bekannt. Weitere Hermann Jansen gesamte oder Teilbebauungs-

Entwurf: P^of!HermannJanse^Bemn SV°rSCh'a9 ErSChließun9 durch Streifenbebauung an Wohnwegen ABB. 12 zu ermöglichen. ^rb^i^G lüngUGrünstreifen eife”/ 1d dient ie X n W a , y ^ 7/ 'b v , ^ , ifJ" «cncaucuiuiernordsüdlicher nicmung,Richtung, um so beiderseits gleidimäflige Besonnung Läden und zur a dem Fullgängerverkehr zur Sdinle, zum Marktplatz mit den Und zur Klrd,e- dle den Absdilufl des Grünstreifens bildet 54 y Ä G iN - y @ F

0

A B B . 13 (O B E N ). H A G EN I. W. HAGENHOF. SCHAUBILD

ABB. 14 (MITTE). ÜBERSICHTSPLAN

ABB. 15 (UNTEN). LAGEPLAN

Entwurf: Prof. Hermann Jansen, Berlin

Konzentrierung des Geschäftsverkehrs an einem einheitlich ausgebildeten Binnen­ platz. Der Fährverkehr wird seitlich vorbeigeleitet, dadurch bleibt der Platz dem Fußgänger restlos Vorbehalten, der vom Bahnhof aus auf der für den Fähr­ verkehr gesperrten Bahnhofstraße den Platz erreichen kann. Nicht geschlossen umbaute Wände, sondern eine Summe von Kopfbauten schließt den Platz ab. Durch diese Anordnung wird ein Höchstmaß an Schauflächen, die sich mäanderbandarng in den seitlichen Höfen abwickeln, erreicht. bau durch praktische Arbeitsleistung und durch plane aufgestellt. Es seien außer Berlin mit zah - Lösung bestimmter städtebaulicher Aufgaben aus- reidien Vororten und Charlottenburg genannt. o-ebreitet. Mit diesen Leistungen illustrieren wir Brandenburg, , Rendsburg, Emden, btar- besser und eindringlicher als mit einer Überzahl gard, Halberstadt, Goslar, Hameln, Minden, von Bildern diesen Aufsatz. Osnabrück, Köln, Trier, Neiße, Brieg, Schweidnitz, Welch’ ungeheure Arbeit birgt sieh hinter W aldenburg, Treptow a. d. Rega, Swinemunde, dieser Aufzählung von Vorgängen und Namen! Stettin usw. Und in neuerer Zeit: Wiesbaden, Wieviel Kraft, Fleiß und Ausdauer! Sicherlich Cottbus, Nürnberg - Fürth, Hagen (Westf.) u. a. Aus seinen letzten Arbeiten werden hier eine viel Enttäuschung und Verdruß, aber auch ebenso Reihe von Entwürfen gezeigt, die seine Schaffens­ sicher noch mehr Freude! Und welch ein reicher weise klar erkennen lassen. Die Erläuterungen Gewinn an Erfahrungen! hierzu sind den einzelnenA bbildungenbeigegeben'). Jenes Gefühl bitterernster Verantwortung hat Wie sehr das Ausland in Jansen den Meister ihn davor bewahrt, bei seinen Aufgaben zu unter­ schätzt, beweisen die Aufträge auf Bebauungs­ scheiden zwischen Kleinem und Großem. Alles ist

HAGEN I. W. STUDIEN ZUR VERKEHRSFÜHRUNG AM SCHICHTENMODELL A B B . 16 plane für , Lodz, Preßburg, Bergen in Nor­ ihm gleich bedeutungsvoll. Jansen haßt die pom­ wegen, Angora, Montevideo, beweist ferner, daß pösen Schlagworte und die Mätzchen. Sie sind er 1918 als Preisrichter tätig war beim inter­ nationalen Wettbewerb für einen Generalbebau­ ^ jnCr lvunst unc! seinem Schaffen ebenso feind- u i • jec^es IMmi seiner schlichten, geraden, ungsplan für Zürich und 1926 für einen weiteren, ehrlichen Art fremd ist. Am besten lernt man betreffend Erschließung der Genfer Seeufer. Im ihn in seiner Werkstatt bei der Arbeit, in dem selben Jahre führte ihn das Preisrichteramt nach Kreise seiner Assistenten kennen, die ihm an- Spalato, wo ein Gesamtbebauungsplan geschaffen hängen als dem Meister und Führer nicht allein, werden sollte. \ on Konstantinopel, Wien und sondern auch ebensosehr als dem Menschen, der Siebenbürgen aus wurde er zu Vorträgen berufen oder zur Abgabe städtebaulicher Gutachten auf­ immer zu verstehen und zu begreifen sich bemüht, der zu jeder Zeit mitzuleiden und mit sich zu gefordert. Er wurde korrespondierendes bzw. treuen bereit ist. Wenn man ihn dort beobachtet, Ehrenmitglied der Zentralvereinigung der Archi­ tekten Österreichs, der Zentralgesellschaft der wue er von Arbeitstisch zu Arbeitstisch geht, immer clen Schalk im Nacken, aber auch grimmen Spaßes Architekten Buenos-Aires, des rumänischen Städte­ bauervereins in Bukarest. So hat er wirksamer lähig, muß man sich seiner freuen. Er versteht als durch Rede und Schrift die Lehre vom Stadt- e s prachtvoll, immer wieder die Alltagsarbeit vor de in Abrutsch ins Kleine und Kleinliche zu be­

*) Sieh e audi D eutsche B auzeitun g Ja h rg . 1926 N r. 1/2. wahren. Immer wieder führt er sie auf die große Linie zurück und stellt sie ein auf Weite. Man 56 wäre vielleicht versucht, hier und da hei kritischer nämlich alles zu sammeln, zu ordnen und zu Betrachtung seiner einzelnen Arbeiten auf halbe nutzen, was geeignet ist, seine Lehren vom Stadt­ Zustimmung oder ganze Ablehnung abzukommen. bau weiter zu entwickeln, auf daß die Stadt als Aber es wäre eine Dummheit, solche Kritik an das Gemeinschaftshaus glücklicher Menschen mög­ Einzelheiten in diesem Zusammenhänge auszuiiben, lichst vollkommen werde. denn das würde heißen, den Mann und sein NN erk So feiert Jansen seinen 60. Geburtstag in der verkennen. Werkstatt mitten in der Arbeit, die er liebt. Wir Seit dem Jahre 1920 ist Hermann Jansen Pro­ danken ihm für seine Treue am NN erk. Stolz und fessor für Städtebau an der Technischen Hoch­ froh kann er heute auf sein bisheriges Schaffen schule Berlin. Seine Schüler ehren ihn wie seine schauen. Mit neuen Aufträgen geht er ins neue näheren Mitarbeiter. Er übt sein Lehramt mit Jahr. Stellen wir fest, weil wir uns des Menschen dem stillen, sittlichen Ernste, der ihm eigen ist. in ihm freuen, daß Hermann Jansen, obwohl voll W as ihn als den Meister ganz besonders fähig männlichen Selbstbewußtseins, doch immer be­ macht, den städtebaulichen Nachwuchs zu erziehen, scheiden geblieben ist, in einer Zeit, wo so mancher ist die gänzlich vorurteilsfreie und unvorein­ Neues zu bringen glaubt und lediglich längst Ge­ genommene Art, mit der er den Strömungen der sagtes in überschwenglicher, selbstgefälliger Auf­ Zeit und dem neuen NN erden in der Baukunst machung wiederholt. Es sei deshalb zum Schluß gegenübersteht. Er gibt allem — dem Alten und gesagt: Alle diejenigen, die am Stadtbau wirken, dem Neuen — gleichen Wert und gleichen An­ sicher planen und arbeiten können und dürfen, spruch auf NN ertschätzung und Beachtung. Er sie verdanken es zum guten Teil Hermann Jansen, lehrt, alles Neue sorgfältig und andächtig darauf der den Grnndplan machte, der die Fundamente prüfen, ob es dem Menschen von heute und der schuf, der die städtebaulichen Gebote formte, die Zukunft zu dienen vermag, körperlich und geistig­ großen klaren Ziele setzte für einen der Neuzeit seelisch. Immer hat er nur das eine zum Ziel, entsprechenden Städtebau. —

VEREINHEITLICHUNG DES KARTENWESENS IN DEN LANDESPLANUNGSBEZIRKEN Von Vermessungsrat Rohleder, Frankfurt a. M.

Der Landesplanungsgedanke, liervorgerufen durch an sicher sein, daß die Planungen auch durchführbar die immer enger werdenden Beziehungen der Städte sind, denn fehlerhafte, später zu ändernde Planungen, untereinander und durch das Anwachsen des Verkehrs können das in der Gesamtplanung zu verfolgende auf Eisenbahnen, W asserwegen, insbesondere aber auf ökonomische Prinzip zum Teil oder völlig zunichte den Landstraßen, nimmt jetzt überall im Reiche, u. a. m a c h e n . auch an der Elbemündung um Hamburg-Altona und Dem Fachmann ist es ohne weiteres klar, aber auch im Gebiet des rhein-mainischen Städtekranzes um jeder andere wird nach einiger Überlegung zu der Frankfurt a. M. bestimmtere Formen an. Man folgt da­ Überzeugung kommen, daß einem solchen Planwerk mit dem Zwange zum rechtzeitigen Ordnen der Dinge der innere feste Zusammenhang zu geben ist. Das — und geht aus den Erwägungen zur Tat über, weil die und im Zusammenhang damit die richtige Gegenwarts­ Gefahr besteht, daß bei weiterem Zögern schwere Ver­ darstellung — ist nun eine Angelegenheit, die nicht so säum nisse eintreten, die nicht wieder gutzumachen sind. einfach zu lösen ist, wie es im ersten Augenblick viel­ Aus den Erfahrungen in anderen großen NYirt- leicht den Anschein hat. Zunächst ist darauf hinzu­ schaftsverbänden ergibt sich, daß die Vereinheit­ weisen, daß in einem Gebiet mit starker wirtschaft­ lichung des Kartenwesens eine der zunächst licher Entwicklung — und das ist in den Landes­ zu lösenden Aufgaben sein muß, weil ein brauchbares planungsgebieten immer der Fall -— alle Karten schnell Planmaterial Vorbedingung für alle Planungen ist. veralten. So müssen die Meßtischblätter an und für Die Landesplanung bedarf solcher Pläne in besonders sich für die Niederlegung der großen Gedanken der ausgedehntem Maße; denn sie ist ja — nicht aus­ Landesplanung wohl geeignet, auf weite Gebiete schließlich — aber in erster Linie eine Frage der ergänzt werden. Die Katasterkarten kommen hier nur Schaffung eines geeigneten Verkehrsnetzes. Dazu ganz bedingt in Frage, weil sie nur dem Eigentums­ kommt die Besiedlung des Landes, die Erhaltung von nachweis und der Besteuerung dienen, zum Teil ganz Freiflächen, insbesondere des W aldbestandes, die Aus­ unzuverlässig in ihrer Genauigkeit sind und hinsichtlich wertung noch brachliegender oder noch nicht genügend der Gebäudenachtragung ganz versagen. Boden- ausgenutzter natürlicher Kraftquellen (z. B. W asser­ formation fehlt überhaupt, Kulturzustand, Wald, kräfte) und ungehobener Bodenschätze. Es sind dies Wiesen usw. sind seit Anlegung der Karten, d. h. Fragen, die nur innerhalb eines großen NN irtschafts- manchmal seit 50 Jahren und mehr, nicht berichtigt, verbandes gelöst werden können, weil sie über die ein­ weil es für die Besteuerung unwesentlich war. Die zelnen kommunalen Grenzen hinausgehen. Es muß die Meßtischblätter wiederum sind stark generalisiert. Sie Plattform eines großen Interessentenkreises kommu­ sind für die Bedürfnisse des Heeres hergestellt, sind naler Gebilde gewonnen werden, und von hoher Warte wohl weitgehend benutzbar, aber dort, wo die Sied­ herab ist aus dem Großen ins Kleine vorzugehen, wenn lungen dichter, die Verkehrswege enger werden, wo ein befriedigendes Ergebnis erreicht werden soll. zur Klarheit der Karten die Details in Verzerrungen Es ist ohne weiteres einleuchtend, daß hierzu ein und Vergröberungen dargestellt werden mußten, zusammenhängendes, anschauliches und bis auf den müssen eingehendere Zusatzkarten vorhanden sein, die Gegenwartsbestand berichtigtes Kartenmaterial gehört. wieder sich einem großen Rahmen einpassen müssen, Und zwar muß dies Kartenmaterial für große Teile des der durch das Netz der trigonometrischen Punkte zu Gebietes in verschiedenen Maßstäben vorhanden sein, schaffen ist. da die großen Fragen der Landesplanung doch zahl­ Hier setzen nun neue Schwierigkeiten ein. Die reiche Einzelfragen in den Ortschaften und Siedlungs­ Erde ist keine Ebene, nicht einmal eine Kugel. Und komplexen stark berühren, fragen, die zum Teil be­ in den großen Gebieten der Landesplanungsverbände reits gelöst sind und nun den größeren Ideen der tritt diese Eigenschaft der Erde schon stark in Er­ Landesplanung zufolge geändert werden müssen. scheinung. Es ist wohl nicht allgemein bekannt, daß Man muß also zu allen Planungen einen klaren in der Schaffung eines einheitlichen Kartenmaterials Einblick in das Gelände haben, muß die Boden­ immer erhebliche Schwierigkeiten bestanden haben und formation, Höhen und Täler, Böschungen, Schluchten, die Frage der Projektion der Kugelfläche auf die den Aufbau, den Aufwuchs, die Vorflut und die N er- Ebene nur annähernd richtig gelöst werden kann, weil kehrswege vor sich haben. Man muß mit den gegebenen die Kugel sich nicht wie der Zylinder und der Kegel Verhältnissen rechnen, kann seine Ideen nur sicher abwickeln läßt. fassen, wenn man die Örtlichkeit kennt und alle Das Meßtischblatt sieht die Polyederprojektion vor, M öglichkeiten überblicken kann. Man muß von Anfang indem die Ecken der einzelnen Blätter und eine An- 57 dem Geodäten Krüger, Potsdam, auf größere Ent­ zahl von Hauptpunkten nach geographischer Länge und fernungen (bis rund 150km) vom Nullmeridian aus Breite (geographische Koordmatenj bestimmt werden. weitergebildet und hierdurch ist es möglich geworden, Jedes Blatt ist dann als eben betrachtet und Meridianstreifen in konformer Projektion zur Dar­ mit dem Meßtisch dann gleich zeichnerisch und in den stellung zu bringen, indem man den Meridian des letzten Einzelheiten durdi Krokieren .und Einschreiten Nullpunktes abgewickelt als gerade Linie darstellt. ergänzt. Die Blätter lassen sich in ParaU4u Der Beirat für das Vermessungswesen hat sich sdiiditen zwanglos aneinanderfugen, aber benachbarte gelegentlidi der Beratungen für die Herstellung einer Sdiiditen mit zunehmenden Breite nunterschied;n Reidis-W irtschaftskarte im Maßstab 1 : 5000 eingehend passen nicht völlig aneinander. Es entstehen Klalten. mit diesen Fragen befaßt und in Übereinstimmung mit Die geographischen Koordinaten sind aber tui den in Frage kommenden staatlidien Behörden die großmaßstäbliche Karten unbrauchbar, w eil zur Rarten- konforme Projektion nach Gauß-Krüger als Grundlage herstellung lineare Zahlen vorhanden sein müssen unci für die Reichswirtsdraftskarte beschlossen, vgl. audi keine Bogenmaße. Für die Katasterkarten sind daher den Runderlaß des Finanzm inisters v. 20. 4. 1927. größere Gebiete zu Koordinationssystemen vereinigt, Für die Vereinheitlichung des Planwesens muß nach denen die rechtwinklig-sphärischen Koordinaten aa

EINGEMEINDUNGSGRUNDLAGEN Von Regierungsbaumeister Dr.-Ing. Renfert, Bonn

Das Gesetz vom 27. Dezember 1927 hat dem Ein­ kreisen dieselben Landgemeinde- und Kreisordnungen, gemeindungsrecht neue Grundlagen gegeben, so daß in Mittel-, Groß- und Riesenstädten dieselben Städte­ Eingemeindungen auch ohne Einwilligung der Be­ ordnungen, denn die Untersdiiede in den versdiiedenen teiligten aus Gründen des öffentlichen W ohles möglich Landgemeinde-, Kreis- und Städteordnungen umfassen werden. Der Begriff des öffentlichen W ohles ist weder in der Hauptsache alte landesreditlidie oder gewohn- im Gesetz noch in Ausführungsanweisungen bestimmt. heitsreditlidie Bestimmungen, während wirtschafts­ Infolgedessen spielt im Streit der Eingemeindungs- politische Entwicklungsstufen unberücksichtigt sind. wünsche und -plane die Frage nach dem Inhalt des Diese müßten bei Neugestaltung des Selbstverwaltungs- öffentlichen Wohles eine Hauptrolle. W enn sich hier­ redites maßgebend werden. bei die streitenden Parteien auf dem Boden der Deshalb ist versudit worden, nadi übergeordneten Kommunalpolitik bewegen, so ist das als naheliegend Gesichtspunkten der Staatspolitik die Frage nadi dem in der Materie begründet. Jedoch wird auf solche Inhalt des öffentlichen Wohles zu beantworten. Hier­ W eise kaum eine befriedigende Lösung gefunden wer­ bei besteht, wie sidi gezeigt hat, Gefahr, daß die An­ den können, weil jede Partei den Inhalt des öffent­ gelegenheit ins parteipolitisdie Fahrwasser gerät oder lichen Wohles von ihrem Standpunkt zu bestimmen zu einer Machtfrage zwischen Selbstverwaltung und sucht und somit grundsätzlich die Städte für Ein­ Staatsgewalt wird. Auf letzten Umstand hat der gemeindungen, Landgemeinden und Landkreise da­ Provinzialausschuß des Rheinlandes in seiner Januar- gegen sein werden. Dazu kommt, daß die Kommunal­ Sitzung dieses Jahres als einer Bedrohung der Selbst­ politik in selbstverwaltungsreditlidie Gesetze ein­ verwaltung mit warnender Stimme ausdrücklich auf­ gespannt ist, die in Zeiten anderer W irtschaftsverhält­ merksam gemacht und dabei wohl audi die Personal­ nisse entstanden sind und deshalb heute auf viele union zwisdien Stadt- und Landkreis sowie die Einfluß­ Fälle nicht mehr passen. So bestehen in ländlidien zonen mit ihrer staatlidien Ausgleidisinstanz im Auge und industriellen Landkreisen sowie in Vorstadtland­ gehabt. 58 Bei dieser Sachlage haben die Städte des rheinisch­ angesehen werden können. Denn es handelt sich hier­ westfälischen Industriegebietes in ihren Denkschriften bei keineswegs um Aufgeben kommunaler Selbständig­ andere W ege gewählt und versucht, die Eingemeindungs- keit einzelner Gemeinden zugunsten einer anderen, frage nach wirtschaftspolitischen Gesichtspunkten zu be­ sondern gewissermaßen um Aufgeben kommunaler handeln. Ebenso verfahren die Industrie- und Handels­ Selbständigkeit aller Beteiligten zur Schaffung eines kammern in ihren Gutachten, und teilen somit grund­ gemeinsamen neuen kommunalen Gebildes zum eigenen sätzlich die Einstellung der Städte. Allerdings ist Nutzen aller. So dürften auch wohl die Vorschläge zuzugeben, daß auch die W irtschaftspolitik allein das zur Bildung einer Rhein-Ruhr-Stadt oder einer Ruhr­ Eingemeindungsproblem nicht lösen kann. Jedoch muß mündungsstadt aufzufassen sein, desgleichen die Ver­ sie wegen ihrer grundlegenden Bedeutung für das einigung gleichwertiger Städte wie Elberfeld - Barmen kommunale Leben als Ausgangspunkt des Eingemein- und entsprechend alle sog Großeingemeindungen. dungsproblems angesehen werden, wobei sich ergibt, Die Praxis hat übrigens u. a. durch Gründung von daß im W esen der Städte Änderungen eingetreten sind, Landesplanungsverbänden Notwendigkeit und Zweck­ die entsprechende Wandlung bestehender Anschau­ mäßigkeit eines Zusammenschlusses der Gemeinwesen ungen erfordern. einheitlicher W irtschaftsgebiete zur reibungslosen Er­ Wirtschaftspolitisch betrachtet ist nämlich ge­ ledigung gemeinsamer Aufgaben bewiesen. Als ein­ schlossene Bebauung heute nicht mehr Kennzeichen für getragene Vereine, aus freiwilliger Entschließung ent­ Grenze und Reichweite stadtwirtschaftlichen Einflusses. standen, bilden Landesplanungsverbände natürlich Die Entwicklung hat aus engräumigen Städten weit­ keinen Ersatz für verwaltungsrechtlich anerkannte räumige W irtschaftsgebiete entstehen lassen, vor allem W irtschaftsgebiete, zumal sie auf ihre M itglieder keinen mit Hilfe des modernen Schnellverkehrswesens, das Zwang ausüben können und außerdem jederzeit aul- durch Verkürzung zeitlicher Entfernungen Ausdehnung lösbar sind. Sie beweisen aber, daß im heutigen Selbst­ des Wirtschaftsraumes bewirkt. Demzufolge besteht verwaltungsrecht eine Lücke besteht. Diese kann für die Tatsache, daß die Stadtwirtschaft vielfach vor­ alle Beteiligten bindend nur durch kommunale Grenz- handene Stadtgrenzen weit überschritten hat und sich änderungen im Umfange bestehender W irtschaftsgebiete gleichsam als magnetisches Kraftfeld über das Land beseitigt werden. Für deren Abmessungen können die erstredct. Diese veränderten Verhältnisse können nicht Landesplanungsverbände wegen ihrer Größe und ihres mehr durch das Wort Stadt in ursprünglicher Be­ Aufgabenkreises nicht maßgebend sein. Vielmehr muß deutung, sondern nur in übertragener Bedeutung allein das öffentliche W ohl bestimmend wirken, dessen städtischer W irtschaftsgebiete gekennzeichnet werden. Inhalt sich nach Lage der Verhältnisse aus den Ge­ Verwaltungsrechtliche Anerkennung städtischer W irt­ dankengängen wirtschaftspolitischer Erwägungen unter schaftsgebiete bedingt kommunale Grenzänderungen, Berücksichtigung staatspolitischer Gesichtspunkte, also die nicht als Eingemeindungen im hergebrachten Sinne aus unparteiischer Kommunalpolitik ergibt. —

bau eine Gemeinschaftsarbeit an zwischengemeindlichen VERMISCHTES Maßnahmen erforderlich ist, muß Vorsorge getroffen Das Städtebaugesetz und d ie Städtebauer. E in e werden, daß der maßgebende Einfluß bei den Stellen Reihe bedeutender Städtebauer hat mit der folgenden verbleibt, die die Verantwortung für die Durchführung Entschließung zu dem Regierungsentwurf des .Städte­ und für den Kostenaufwand zu tragen haben. Die baugesetzes Stellung genommen und übt hiermit eine Überweisung eigener Planungshoheitsrechte an die Pro­ scharfe, aber sachliche Kritik an dem Entwurf. Wir vinzen ist entbehrlich, überdies aber auch nach den Er­ lassen ungekürzt die uns übermittelten Auslassungen fahrungen mit den Linienführungsrechten der Reichs­ f o l g e n : bahn geeignet, neue Reibungen hervorzurufen und das „Wir Unterzeichneten Städtebauer, die seit Jahren gute Zusammenarbeiten der engeren und weiteren auch ihrerseits den Gedanken eines neuzeitlichen Städte­ Kommunalverbände zu beeinträchtigen. baugesetzes vertreten und sich bemüht haben, das Zu­ Gesetzliche Vorschriften der gekennzeichneten Art standekommen dieses Gesetzeswerkes zu fördern, sehen führen zu einer unerträglichen Beengung der Ent­ sich veranlaßt, zu der neuen preußischen Regierungs­ schließungsfreiheit des Städtebaues. In der Regierungs­ vorlage folgendes zu erklären: vorlage können wir daher ein brauchbares W erkzeug Die Regierungsvorlage läßt in ihrem Aufbau und für städtebauliches Schaffen nicht erblicken und müssen Inhalt diejenige Einfachheit, Klarheit und Beweglich­ ihrer Verabschiedung in dieser Form widerraten. Da­ keit vermissen, die die Verwaltungsübung gerade im gegen halten wir den vom Städtetag ausgearbeiteten Städtebau erfordert. Für unzweckmäßig halten wir Entwurf für eine geeignete Grundlage für die weitere namentlich die Einführung des neuen R e c h ts ­ Beratung.“ — begriffs ,Fläehenaufteilungsplan‘. Der Flächenauf­ Stadtbaudirektor Arutz, Köln. Stadtbaurat Behrendt, teilungsplan ist für die städtebauliche Planung eine un­ Breslau. Professor H. Ehlgötz, Berlin. Professor Elkart, entbehrliche Voraussetzung, er ist aber seiner Natur Hannover. Professor Dr. Jansen, Berlin. Magistrats­ nach ein ständig im Fluß befindliches Entwicklungs­ oberbaurat Koeppen, Berlin. Verbandsdirektor Dr. programm, ein \\ unschplan und daher zur Festlegung Robert Schmidt, Essen. Stadtbaurat Dr. W agner, Berlin. mit Rechtswirkungen nach außen nicht geeignet. Das neue Gesetz sollte sich darauf beschränken, die vor­ Zu der gleichen Angelegenheit geht uns von der handenen Rechtsgrundlagen wie insbesondere das Recht Vereinigung der Stadtbauverwaltungen der Fluchtlinien und Bauordnungen zu ergänzen und Nord Westdeutschlands, die kürzlich in Erfurt fortzubilden. tagte, folgende Entschließung z u : Insbesondere hat die Einführung des neuen stadte- Die zur 9. Tagung in Erfurt versammelten Ver­ baurechtlichen Instruments ,Flächenaufteilungsplan in­ treter der nordwestdeutschen Stadtbauverwaltungen folge der dadurch rege gewordenen Besorgnisse vor erkennen die Absichten der Regierung, durch den Erlaß vermeintlich besonders weitgehenden neuen Eingriffen eines neuen Städtebaugesetzes eine Zusammenfassung wesentlich dazu beigetragen, neuartige Entschädigungs­ und einheitliche Regelung der gesetzlichen Vorschriften probleme aufzurollen. Neuzeitlicher Städtebau er­ herbeizuführen und die neuzeitlichen Anschauungen fordert an sich schon grüßte Opfer der Allgemeinheit, auf dem Gebiet des Städtebaues in der Gesetzgebung er verträgt unter keinen Umständen neue Belastungen zu verankern, durchaus an. Sie können jedoch der der Städte finanzieller oder Erschwernisse verwaltungs­ Regierungsvorlage in vielen wesentlichen Einzelheiten nicht zustimmen, halten ihre Verabschiedung in der mäßiger Natur. Schwere Bedenken sind ferner dagegen zu erheben, vorliegenden Form nicht für zweckmäßig und für die daß die Vorlage ganz a 1 1 g e m e i n nach staats­ Städte nicht anüehmbar. Der vom Städtetag aus­ seitigem Belieben die Zwangsbildung neuei hbei- gearbeiteten und dem Staatsrat zugeleiteten aus­ örtlicher Organisationen für zwischengemeindliche Plan­ führlichen Beurteilung der neuen Regierungsvorlage aufstellung und -festsetzung ermöglicht, die weitgehend schließen sie sich voll und ganz an. Eine brauchbare auf Grund von M ehrheitsbeschlüssen für die beteiligten Grundlage für die praktische städtebauliche Arbeit er­ Einzelgemeinden verbindliche Festsetzungen treffen blicken sie dagegen in dem von dem Städtetag aus­ sollen. Die theoretischen Planabsichten solcher tiber- gearbeiteten Entwurf, der zweckmäßig den weiteren gemeindlichen Ausschüsse sind der Gefahr dei l Beratungen zugrunde gelegt wird. Insbesondere weisen iosigkeit ausgesetzt und werden notgedrungen oftmals sie schon darauf hin, daß in der Frage der Entschädi­ mit den praktischen Ausführungsmöglichkeiten und den gungen der Boden der bisherigen Rechtsprechung nicht lebenswichtigen Interessen der einzelnen beteiligten verlassen werden darf, wenn nicht eine gedeihliche Gemeinden in W iderspruch geraten. Soweit im Städte­ städtebauliche Planung unterbunden werden soll. — 59 60. D i e E rh a ltu n g d e r alten Nidda ZEITSCHRIFTENSCHAU (Frankfurt a. M.). Von Otto V a 1 e n t i e n. bearbeitet im Deutschen Archiv für Siedlungswesen, Berlin Gartenkunst, 42. Jahrg., Nr. 3 (März 1929). — 61—63. D ie Sportanlagen in der Wedau- Allgemeines Siedlungswesen. Duisburg. Von Dr.-Ing. D ieter, Stadtbaurat. 48. Landflucht und Kapitalwanderung. D a s Mannheimer Stadion. Von Karl H. Brunner. Drei Sportplätze. Von L. Späth, B e r lin . Neubau, 11. Jahrg., Nr. v. 24. März 1929. — Städtebau, 24. Jahrg., Nr. 3 (März 1929). 6

Die Arbeitskraft der vom Lande abwandernden Landesplanung. Landbevölkerung fließt der Produktion städtischer Be­ triebe zu, ohne die Stadtwirtschaft und ihre Heran­ 64. Planungsarbeiten und ihre Durch­ bildung belastet zu haben. Der Aufsatz untersucht die führ u n g im Bezirk des Ruhrsiedlungs­ Folgen dieses Organisationsfehlers in bezug auf die in verbandes. Von Dr.-Ing. Waldemar Kuhn, E sse n . Landwirtschaft, Handel und Industrie investierten und Volkswohlfahrt, 10 . Jahrg., Nr. 5 v. 1 . M ärz umlaufenden Kapitalien. Er erörtert ferner die tat­ 1929. — sächliche Kapitalwanderung, die in der W esenheit des 65. Die Um gemein düngen in West­ Handelsverkehrs ihre Quellen hat und zur Mehrung deutschland. Vom Beigeordneten a. D. Prof. greifbaren Geldkapitals in der Großstadt führt. — E h 1 g ö t z , Berlin. D. B a u z t g. 1929, Nr. 16 u. Forts. (Beilage Stadt Städtebau. Gesamtgestaltung. und Siedlung). — 49. T h e Preparationof Town-Planning Der Aufsatz setzt sich mit der dem Landtage vor­ S c h e m e s. liegenden Regierungsvorlage als einem Versuch, schwie­ Garden Cities and Town Planning, Jan.-März 1929. rige wirtschaftliche, finanzielle siedlungs- und verkehrs­ Beschreibung der Aufstellung von Bebauungsplänen technische Verhältnisse durch Umorganisation zu be­ nach dem englischen Städtebaugesetz in allen Einzel­ wältigen, sowie mit den Gegenvorschlägen der rheinisdi- heiten. Die Aufbringung der Kosten für die Planungs­ westfälischen Großstädte auseinander. — arbeiten. — 66. Grundsätzliches zum Problem der 50. Cuzco, tlie City of the Incas. Von Erweiterung Groß-. Eine kommunal- William L. H a r e. und finanzpolitische Studie. Von Reg. - Bmstr. a. D. Garden Cities and Town Planning. März 1929. E r n s t Runge. Beschreibung des Planes der alten Hauptstadt Stadtbaukunst, 9. Jahrg., Nr. 1 1 u n d 12 (F eb r.- Perus. — März 1929). 51. Neuruppin als städtebauliches Der Verfasser beschäftigt sich mit der Auswirkung Kunstwerk. Von Reg.-Baurat Neumann, Neu­ der neuen Berliner Bauordnung auf die Bevölkerungs­ ruppin. verteilung sowie auf die Grundstückspreise. Der Bau­ zonenplan von Berlin kann nur als Mittelpunkt einer Zeitschr. f. Bauw., 79. Jahrg., Nr. 3 (März 1929). — auch das ganze Einflußgebiet Berlins umfassenden Ge­ Städtebau, Einzelgestaltung. samtplanung gutgeheißen werden. Zu einer solchen Planung gehört aber die Anlage von Trabantenstädten 52. Bebauungsplan-Wettbewerb „Dam­ und die Zusammenfassung der umliegenden Ver­ merstock“, Karlsruhe i. B. Von Prof. Dr.-Ing. Paul waltungsbezirke zu „Großkreisen“. Die Gesamtplanung Schmitt, Karlsruhe. und die Durchführung ihrer Maßnahmen ist in die Gesundheits-Ingenieur Nr. 9 v . 2. März 1929 (v g l. Hände eines Siedlungsverbandes ähnlich dem Rulir- Nr. 8, 35 und 53). — siedlungsverbande zu legen. — 53. D e r Einfluß der Straßen- und Bau­ 67. Siedlungsverbände in Schweden. blockanordnung und der zugehörigen Ver­ Von G ustav B 1 i d b e r g. sorgungsleitungen auf die wirtschaftliche Erschließung Städtebau, 24. Jahrg., Nr. 3 (März 1929). — von Siedlungen in Anwendung auf das „Dammerstock­ gelände“ in Karlsruhe. Von Prof. D r.-Ing. Paul 68. T he W ork of an Advisory Committee. Schmitt, Karlsruhe. London C. C. Town-Planning Scheme Nr. 2. Garden Cities and Town Planning, Febr. 1929. Gesundheits-Ingenieur Nr. 12 vom 23. März 1929. Beschreibung der Vor- und Nachteile beiderseitiger, Das Woolwich Regional Town-Planning Advisorv einseitiger und mittlerer Blockanordnung. Berechnung Committee hat über den Plan für die Grafschaft London der jeweiligen Anschlußkosten. — ein Gutachten verfaßt, aus dem einige Verbesserungs- V orschläge m itgeteilt werden. — 54. D e r Mensch und sein Haus in Sonne, Wind und Wetter. Bilder und Tabellen von Walter 69. T h e Regional Survey of New York Schwagenscheidt, Offenbach a. M. a n d i t s Environs. By Sir Selweyn Fremantle. Stein, Holz, Eisen 1929, Woche it. Garden Cities and Town Planning, Febr.-März 1929. Enthält u. a. die Untersuchung eines Wohnviertels c- P er ^.u^sa*z beschreibt den W erdegang des Planes im Hinblick auf die zweckmäßige Lage zur Himmels­ liir New lork und L^mgebung und die Probleme, die er richtung. — zu lösen versucht. — 55. Bebauungsplan Siemensstadt. Von Prof. R a d i n g. Gesetzliche Grundlagen. D a s neue Berlin 1929, Nr. 3 . — d ‘°'o P e..r Städtebaugesetzentwurf des 56. Wettbewerb zur Erlangung von I r e u ß. S t ä d t e t a g e s. Von M ever-L ülm ann, Plänen für die Überbauung des Ilübeli- B e r lin . Arials in Olten. /V iB£rUW,eP t ’ 20- Jal,rS" Nr- 12 v. 21. März 1929. (Vgl. Nr. 46.) — Schweiz. Bztg., B d . 9 3, Nr. 12 v. 23. März 1929. Bebauung eines Blocks mit öffentlichen Gebäuden V ^r,r ^evorstehenden parlamenta- und Ausgestaltung eines Kirchplatzes. — r 1 s c h e n B e r a t u n g des Städtebaugesetzes. 57. Umgestaltung d. Alexanderplatzes Von Geh. Reg.-Rat J. B. Fischer, B e r lin . D a s neue Berlin 1929, Nr. 2 (Februar) Entgegnung von Senator E 1 k a r t , Hannover. B a u weit, 20. Jahrg., Nr. 13 v . 28. März 1929. — M 111. d. D e u t s c h e n S t ä d t e t a g e s , 25. Jahrg., Nr. 5 v. 25. März 1929. — ttu- P 6 r ^ 1 e x a n d e r p 1 a t z i n Berlin. Von Ult Dietrich. « * D ' e architektonische Regelung der Städtebau, 24. Jahrg., Nr. 3 (März 1929). (Vel s t a d t e r Weiterung in F r a n k r e ic h. V o n JNr. 38 u n d 57.) — B ' Louis-Georges Pineau, P a r is . 59. Versuche zur Rettung des Gen- d a r in enmarktes. Von Steen Eiler Rasmussen Städtebau, 24. Jahrg., Nr. 3 (März 1929). — Bauvorschriften und Gesetze zur Durchführung von Staat- und Landesplanungen. — ir___¥°,nat*b(illa?e ,zur„Deutschen Bauzeitung Nr. 4 2 Inhalt- ......