Galizien. Peripherie Der Moderne – Moderne Der Peripherie?
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Aus rechtlichen Gründen wurden die Bilder entfernt TAGUNGEN zur Ostmitteleuropaforschung 31 Galizien. Peripherie der Moderne – Moderne der Peripherie? Herausgegeben von Elisabeth Haid, Stephanie Weismann und Burkhard Wöller Galizien. Peripherie der Moderne – Moderne der Peripherie? TAGUNGEN ZUR OSTMITTELEUROPAFORSCHUNG Herausgegeben vom Herder-Institut für historische Ostmitteleuropaforschung – Institut der Leibniz-Gemeinschaft 31 Galizien Peripherie der Moderne – Moderne der Peripherie? Herausgegeben von ELISABETH HAID, STEPHANIE WEISMANN und BURKHARD WÖLLER VERLAG HERDER-INSTITUT · MARBURG · 2013 Bibliografi sche Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografi e; detaillierte bibliografi sche Daten sind im Internet über <http://dnb.ddb.de> abrufbar © 2013 by Herder-Institut für historische Ostmitteleuropaforschung – Institut der Leibniz-Gemeinschaft, 35037 Marburg, Gisonenweg 5-7 Printed in Germany Alle Rechte vorbehalten Satz: Herder-Institut für historische Ostmitteleuropaforschung – Institut der Leibniz-Gemeinschaft, 35037 Marburg Druck und Bindung: Jürgen Haas Print Consulting e.K., 35075 Gladenbach Umschlagbilder: rechts: Jan Matejkos Gemälde Die Erfi ndung der Eisenbahn im Festsaal des Lemberger Polytechnikums links: Galizien-Graffi ti in Lemberger Innenhof (Foto: Burkhard Wöller) ISBN 978-3-87969-379-5 Inhalt Alois Woldan: Vorwort .................................................................................... VII Elisabeth Haid, Stephanie Weismann und Burkhard Wöller: Einleitung ... 1 Moritz Csáky: Einführende Überlegungen: Moderne – Peripherie – Mehr deu- tig keiten .......................................................................................................... 11 GGalizienalizien iinn DDiskurseniskursen üüberber ddieie MModerneoderne Nadja Weck: Ein neuer Bahnhof für Lemberg (Lwów, L’viv) – Die symbo- lische Bedeutung der Eisenbahn für das Selbstbewusstsein einer modernen Stadt ................................................................................................................ 31 Burkhard Wöller: ‚Fortschritt‘ und ‚Rückständigkeit‘ als diskursive Strategien moderner Geschichtsschreibung in Galizien. Polnische und ruthenische Ent wicklungsdiagnosen und mentale Verortungen des Fürstentums Halyč- Volyn’ .............................................................................................................. 45 Elisabeth Haid: Galizien: ‚Östliche Peripherie‘ oder ‚Bollwerk des Westens‘? Mediale Darstellungen von ‚Rückständigkeit‘ und ‚Modernität‘ im Ersten Welt krieg ....................................................................................................... 61 Stephanie Weismann: Hohelied auf ein ruthenisches Ostgalizien. Von der Modernität der Peripherie bei Leopold von Sacher-Masoch ......................... 77 GGalizienalizien iimm ZZeicheneichen dderer MModernisierungodernisierung Lesya Ivasyuk: Das Modernisierungspotenzial der Revolution von 1846. Kräf- teringen zwischen österreichischem Staat und polnischen Revolu tio nären .. 93 Serhiy Choliy: Die Modernisierung der österreichisch-ungarischen Streitkräfte (1868-1914) – eine Chance für die galizischen Rekruten?............................. 109 Börries Kuzmany: Der Galizische Ausgleich als Beispiel moderner Natio na - litätenpolitik? ................................................................................................. 123 V GGalizienalizien – KKaleidoskopaleidoskop mmoderneroderner IIdeologiendeologien uundnd IIdentitätskrisendentitätskrisen Lyubomyr Borakovskyy: Kirche im oder auf dem Weg der Moderne? Die Stellung der ruthenischen Geistlichkeit zur Modernisierung in Galizien und ihre literarische Austragung bei Ivan Franko und Osyp Makovej ................. 145 Anna Krachkovska: Zwischen modernem Antisemitismus und traditioneller Judophobie. Diskursive Fremdentwürfe ostgalizischer Intellektueller und Bauern im späten 19. Jahrhundert .................................................................. 159 Katharina K rča l : Rappaports Bajazzo – Clownfi gur zwischen jüdischer Mo der- ne und Tradition .............................................................................................. 173 GGalizienalizien aalsls ppostmodernerostmoderner EErinnerungsraumrinnerungsraum Marianne Windsperger: „In the Image“: Literarische Auseinandersetzungen mit Bildern des vormodernen Schtetls und Mythen der Migration in den Werken von Dara Horn und Rebecca Goldstein ............................................ 189 Anna Susak: Galizien im neuen Jahrtausend: Debatten um (post)moderne Iden titätsprojekte in der polnischen und ukrainischen Presse ....................... 201 Zu den Autor/inn/en ............................................................................................. 215 VI Vorwort Galizien ist als großes Thema geistes-, literatur- und kulturwissenschaftlicher For- schung nach wie vor sehr aktuell, die Zahl einschlägiger Publikationen nimmt zu, junge Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen haben sich zu im Kreis bekannten Spezia- listen etabliert und einen Namen gemacht. Es gibt zum einen nach wie vor eine Fülle an Material – gerade in Wiener Bibliotheken und Archiven –, das es zu sichten gilt, zum anderen aber eröffnet die Anwendung neuer kulturwissenschaftlicher Methoden auf be- kanntes wie auch noch nicht bekanntes Material interessante Forschungsperspektiven. Im Jahr 2009 begann die zweite Runde des vom österreichischen Fonds der Wissen- schaftlichen Forschung (FWF) geförderten und von der Universität Wien unterstützten Doktoratskollegs Das österreichische Galizien und sein multikulturelles Erbe.1 Damit wurde eine bislang einzigartige Initiative, welche die wissenschaftliche Erforschung des ehemaligen österreichischen Kronlands Galizien an der Universität Wien institu- tionalisiert und verankert, erfolgreich weitergeführt. Im Rahmen dieses Projekts, das von Professor/inn/en der Universität Wien und ausgewählten Doktorand/inn/en aus Deutschland, Frankreich, Polen, Österreich und der Ukraine getragen wird, nimmt ein Workshop, der ausschließlich von den Doktorand/inn/en organisiert wird, eine wichtige Stellung ein. Diese Veranstaltung soll zum einen Überblick über den Fortgang der je- weiligen Dissertationsprojekte für ein interessiertes Fachpublikum geben, zum anderen aber auch organisatorische Fähigkeiten unter Beweis stellen, deren Erwerb neben der Vermittlung von Fachwissen auch im Lehrprogramm des Kollegs vorgesehen ist. Be- reits während der ersten Runde dieses Kollegs wurde im Herbst 2008 ein erster Work- shop dieser Art veranstaltet, dessen Ergebnisse in dem Band Galizien. Fragmente eines diskursiven Raums erschienen sind.2 Man darf ohne Übertreibung feststellen, dass der zweite Workshop zum Thema Galizien. Peripherie der Moderne – Moderne der Peri- pherie?, der in der Zeit vom 9.-11. November 2011 am Campus der Universität Wien abgehalten wurde, ein großer Erfolg war.3 Das wurde von der Zahl der Besucher, deren reger Teilnahme an den Diskussionen, den Kommentaren eingeladener Fachleute und 1 Die Webseite des Doktoratskollegs ist zu fi nden unter http://dk-galizien.univie.ac.at (1.08.2012). 2 DOKTORATSKOLLEG GALIZIEN (Hrsg.): Galizien. Fragmente eines diskursiven Raums, Inns- bruck u.a. 2009. 3 Vgl. hierzu den Tagungsbericht: Galizien. Peripherie der Moderne – Moderne der Peripherie. 9.11.2011-11.11.2011, Wien, in: H-Soz-u-Kult (3.01.2012), URL: http://hsozkult.geschich te.hu-berlin.de/tagungsberichte/id=3977 (1.08.2012). VII nicht zuletzt von der Qualität der vorgetragenen Referate unter Beweis gestellt. Die Publikation der überarbeiteten Beiträge – Anregungen der Kommentatoren wurden für die Drucklegung berücksichtigt – stellt nicht nur den letzten Schritt in der Organisation einer solchen Veranstaltung dar, sie gibt auch ein eindrucksvolles Bild vom Stand der Galizienforschung im Doktoratskolleg und an der Universität Wien. Gerade der transdisziplinäre Zugang, der im Doktoratskolleg praktiziert wird, setzt auf methodologische Innovationen und sensibilisiert für neue Herangehensweisen; das Kolleg versucht beides – neue Bereiche der Forschung zu erschließen, aber auch Sach- verhalte, die man landläufi g als bekannt ansieht, auf eine neue Weise zu interpretieren und damit zu aktualisieren. In einem ausgewogenen Miteinander dieser beiden Ansätze liegt sicher die Zukunft der Galizienforschung an der Universität Wien und auch an- derswo. Zum Abschluss dieser einführenden Worte sei den Geldgebern, die das gute Funk- tionieren des Doktoratskollegs ermöglichen, dem FWF sowie der Universität Wien, herzlich für ihre großzügige Unterstützung gedankt. Alois Woldan, Sprecher des Doktoratskollegs VIII Einleitung von Elisabeth Haid, Stephanie W eismann und Burkhard Wöller Galizien – ‚Peripherie der Moderne‘? Als Kaiser Franz Joseph während seiner Galizien-Reise im September 1880 auch dem Lemberger Polytechnikum einen Besuch abstattete, bestellte er in der Werkstatt des re- nommierten Krakauer Malers Jan Matejko für die Ausgestaltung des dortigen Festsaals einen Bilderzyklus von elf Gemälden. Die Reihe sollte den Fortschritt der Menschheit zum Thema haben.1 Eines der von Matejko entworfenen Gemälde mit dem Titel Die Erfi ndung der Eisenbahn (siehe Abb. 1) stellt den Sieg der Technik und der Naturwis- senschaften im Zeitalter der Moderne dar: Wasser und Feuer, personifi ziert als Mann und Frau, werden von einem Kind, dem Dampf, auf einem Wagen über die Eisen- bahnschienen gezogen. Der Wagen eilt durch eine Landschaft,