Eisiges Spitzbergen
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2018 EISIGES SPITZBERGEN Reise: Biologie: Lebensfrohes Kuba Kraken und Kalmare Leserreise Yap/Philippinen Fotografie: Reportage: Zeit, Blende, Das „Hunley“-Rätsel Empfindlichkeit www.atlantis-magazin.de TAUCHEN FŰR DEN Biosphere Expeditions ist eine gemeinnűtzige Naturschutzorganisation, die es Tauchern ermöglicht sich aktiv für NATURSCHUTZ den Schutz von Krallenriff en einzusetzen. Machen Sie Ihre naechste Tauchreise · MALEDIVEN zu einem besonderen · MUSANDAM (OMAN) Abenteuer mit Sinn! · TIOMAN (MALAYSIEN) Nehmen Sie Teil an einer echten Forschungsexpedition zum Schutz der Unterwasserwelt. In Kooperation mit Reef Check bilden wir Sie als Expeditionsteilnehmer in zwei Tagen zum Reef Check Eco Diver aus. Weitere vier Tage helfen Sie dann als Bürgerwissenschaftler wichtige Daten für den Schutz von Korallenriff en zu sammeln. Einzige Voraussetzungen: Tauchschein und Englischkenntnisse. Expeditionsplatz zu gewinnen! In Zusammenarbeit mit unseren Partnern Reef Check und der Marine Conservation Society vergeben wir derzeit einen kostenlosen Expeditionsplatz. Weitere Infromationen unter www.biosphere-expeditions.org/ competition-diving www.biosphere-expeditions.org Editorial Taucherbranche im Wandel Liebe Leserin, lieber Leser, ein geflügeltes Wort im deutschsprachigen Raum besagt, dass „nichts Besseres nachkommt.“ Hat Heinz Käsinger, Chefredakteur ATLANTIS man seinen Partner wegen einer oder einem neuen verlassen, so kehrt nach wenigen Monaten Ernüchterung ein. Verkauft man sein Auto, obwohl es eigentlich noch gut ist, hat man an einem neuen Modell oft keine rechte Freude – und so weiter. Ähnliches passiert gerade in der Taucherbranche. Vor allem an zwei Phänomenen ist das festzu- machen: Nach Terror, arabischem Frühling und einhergehender Verknappung von Flugkapazitä- ten nach Ägypten, sind die Taucher verzweifelt auf der Suche nach einem adäquaten Ersatz. Die Philippinen könnten das sein aber da ist es nach subjektivem Empfinden der meisten Menschen ähnlich unsicher wie in Ägypten. Dann lieber Curaçao. Aber dort ist ja alles viel zu teuer. Dazu kommt, dass die, die auf Curaçao das Sagen haben einfach nicht begreifen, dass sie die großen Gewinner der Nahostkrise sein könnten und die Abfahrt des Zuges schlicht verpennen. Das zweite Phänomen ist die „boot“. Die Unternehmen der Branche geben jährlich Tausende von Euro für die Messe aus, obwohl der Nutzen mehr als fragwürdig ist. Seien wir doch ehrlich, in der Taucherhalle 3 braten wir doch schon längst im eigenen Saft. Immer die gleichen Nasen sieht man durch die Hallen streifen, die Standnachbarn sind dieselben wir schon Jahre zuvor. Es gab Zeiten, da haben die Marktführer ihre Neuigkeiten zurückgehalten, um sie dann mit großem Brimborium in Düsseldorf zu präsentieren. Heute gibt es keine Neuigkeiten mehr, weil keiner Neues entwickelt. Es fehlen die Ideen und vor allem fehlt das Geld. Und im Umkehrschluss blei- ben die Besucher weg. Es gab einmal einen Trend in der Taucherhalle, über den konnte man streiten. Da haben Händ- ler in Basar-Manier Waren feil geboten und die Menschen strömten. Da jammerten alle über den Preisverfall und es gab Firmen, die setzten die Messegesellschaft unter Druck, diese Händler nicht mehr zuzulassen. Aber die schnöde Wahrheit ist doch: 80 Prozent der Besucher kommen nur in die Halle 3, weil sie ein Schnäppchen machen wollen. Bleiben die weg, dann haben wir gar kei- ne Interessenten mehr für unsere Waren. Die beiden Beispiele kann man nicht isoliert betrachten. Sie sind nichts anderes als Auswüchse ei- ner allgemeinen Rat- und Orientierungslosigkeit des Führungspersonals und das kommt daher, weil wir es fast ausschließlich mit kaufmännischen Laien zu tun haben. In keiner anderen Bran- che bekommen Blender so leicht Zuspruch, wie in der unseren. Wer Masse, Masse, Masse ver- spricht, ist Krösus. Mit zwei, drei Clicks im Internet könnte man die falschen Versprechen entlar- ven aber selbst dazu reicht die Anzahl der Gehirnzellen einiger Zeitgenossen nicht aus. Und die Erfahrenen? Die alten Hasen, die schon seit den 1960ern im Business mitmischen? Nun, zum ei- nen treten die rasant ab und der verbliebene Rest trauert den alten Zeiten nach. Nur nichts Neu- es, lautet der Wahlspruch. Was also tun? Ein großer Schritt nach vorne wäre, das Tauchen zu ent-dogmatisieren. Verdammt, wir sind eine Branche wie jede andere auch. Jemand, der 20 Jahre lang eine Tauchbasis auf Ba- li geführt hat, ist kein Held und nicht automatisch der Richtige an der Spitze eines Tauchrei- seunternehmens. Vor allem müssen die Grundbegriffe des Marktes verinnerlicht werden. Und der wichtigste dieser Begriffe ist: Nachfrage und Angebot bestimmen den Preis. Verknappen der Wa- re führt zu höheren Preisen, damit weniger Risiko. Ich wünsche uns trotz allem ein erfolgreiches 2018! Ihr Heinz Käsinger ATLANTIS 1/2018 3 Inhalt ATLANTIS THEMEN REISE Spitzbergen: Nordkurs 12 Leserreise: Yap und Philippinen 18 Kuba: Castros kunterbunte Korallenriffe 26 REPORTAGE & FEATURE Rätsel um „H. L. Hunley“ gelöst 48 BIOLOGIE & UMWELT Tintenfische: Ein philosophisches Phänomen 54 Seite 12 AUSBILDUNG & TECHNIK Die Sache mit dem Druck 62 FOTOGRAFIE & VIDEO Grundkurs (3): Zeit, Blende, Empfindlichkeit 64 Leica X-U: Für Puristen 68 Im Test: Moderne Fototaschen 72 DIVESTYLE Nachhaltige Afterdive Dresses 76 SEAPEOPLE: Sigrid Lüber und OceanCare 77 Seite 48 Titelfoto: Sven Gust Seite 62 4 ATLANTIS 1/2018 Unterhaltung McCormic spurlos verschwunden Von Heinz Käsinger an McCormic brachte seinen Kutter von Inverness herauf. hatte er es in London verbreitet, hätte er in relativ flachem IEr war allein, was ihm einiges seemännisches Geschick Wasser ein deutsches U-Boot entdeckt mit Gold im Wert von abverlangte. Aber das war er gewohnt und er erledigte die rund 180 Millionen Pfund. Als McCormic in den malerischen Arbeit mit Ruhe und Routine. Im Beauly Firth war die Nord- Naturhafen des Inselchens einlief, sank die Sonne. Rechter- see noch ruhig gewesen aber als er die Landspitze von Tar- hand war eine Jolle an der Mole vertäut und linkerhand lag bat Ness passierte und hinaus auf den Moray Firth tuckerte, ein Kutter mit griechischer Zulassung. „Circe“, stand am Bug wurde die See kabbelig. Backbords zog die beeindruckende in griechisch anmutenden Buchstaben. Küstenlinie Nord-Schottlands an ihm vorbei und McCormics McCormic ging an Land und holte sich im Pub einen Kasten Laune stieg. Bier. Dabei flirtete er etwas mit einer hübschen Brünetten, Es war leichter gewesen, als er gedacht hatte. Eine Kleinan- die ihm verriet, dass die Jolle am Anlegesteg die ihre sei und zeige in der renommierten „Times“ und ein paar gezielt sie zwinkerte dabei. McCormic grinste schmierig und der gestreute Schauergeschichten von einem sagenhaften Nazi- Barkeeper machte ein neidisches Gesicht. Ian legte einen schatz in der Nordsee, ein paar einfach gefälschte Doku- Schein auf den Tresen und verschwand. Kurz darauf zahlte mente und verwaschene Unterwasserfotos hatten genügt auch die Frau und verließ das Pub. Scheiße gelaufen, dachte und die Tausender der Investoren flatterten ihm in Scharen der Barmann und polierte die Messinghähne. zu – fast wie die riesigen Schwärme der Stare, die im Herbst Die „Circe“ ließ sich leichter steuern als sein alter Kutter. über abgemähten Feldern ihre Formationen flogen. Die Trotzdem tat es McCormic leid, den auf Fair Isle zurückge- abgezockten Banker in den Pubs des Londoner Bankenvier- lassen zu haben. Das würde die Polizei einige Tage beschäf- tels waren zu gierig, um den Bluff zu erkennen. Als McCor- tigen, wenn die Investoren endlich begriffen, dass sie abge- mic Kassensturz gemacht hatte, lagen sage und schreibe zockt worden waren und ihn anzeigten. Doch er war ja 950 000 Pfund auf seinem Konto. Aber nicht lang. Jetzt war schon jetzt über alle Berge. Weniger als 140 Seemeilen das Geld an Bord seines Kutters in einer kleinen Reisetasche. waren es hinüber nach Stavanger, fast die Hälfte dieser McCormic staunte, wie wenig Platz fast eine Million Pfund Strecke hatten Velvet und er schon hinter sich. brauchten. „Schampus gefällig?“ Velvet schüttelte ihre braune Mähne Als er Wick querab voraus sah, drosselte er den Diesel und und gab ihm ein Glas. nahm Kurs auf die Hafeneinfahrt. Bevor er auf die Nordsee „Tut gut“, grunzte McCormic und stürzte den Champagner hinaus steuerte, würde er die Tanks seines Kutters noch ein- hinunter. mal füllen. Er kaufte russischen „Weißt Du, Ian, ich hab mir Kaviar, französischen Cham- überlegt, dass 950 000 Pfund pagner, Wildlachs aus Nor- für zwei Leute ziemlich knapp wegen. Schließlich gab es was sind. Ist alles ja so teuer gewor- zu feiern und Velvet, seine den.“ hübsche aber etwas dümmliche Mc Cormic stutzte. Dann Freundin, würde sich darüber bemerkte er das Bauchgrimmen freuen. Er würde sie bald und die tauben Füße. Hat das treffen. dumme Miststück mich doch Dann legte Ian Nordostkurs an. tatsächlich beschissen, war Ians Östlich der Orkneys stampfte letzter Gedanke, als er hinunter der Kutter seinem vorläufigen auf den Nordseegrund sank. Ziel entgegen: Fair Isle. Hier, so Dann wurde alles schwarz. ATLANTIS 1/2018 5 Medien Neuseeland live: Stefan Baehr: Heinz Krimmer: Interaktiver Taucherwelt Reiseführer̈ und Wracktauchen Netzwerk Tourguide Philippinen Korallenriff Wie man beispielsweise einen Reisefuhrer̈ Stefan Baehr ist der Tauchergemeinde ja Höher und stabiler als ein von Menschen zukunftsorientiert publizieren kann, hat seit Jahren bestens bekannt als Unter- geschaffenes Bauwerk, mit Raum für gerade die Bergwild Verlag GmbH aus wasserfotograf, Wrackspezialist – und Tausende Arten: