Handel Concerti Grossi Op
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hänssler CLA SSIC HANDEL CONCERTI GROSSI OP. 3 BERLINER BAROCK SOLISTEN REINHARD GOEBEL HC19031 St 10e, 9.4.2019 Bildquelle: Adobestock U1 Freigabe 29.3.19 Farbunverbindlich. Keine Druckdaten. Bildrechte: RF vorhanden Hänssler SPIESZDESIGN 20190212b Änderung gegenüber Vorentwurf: Gesamt-Freigabe 1CD Text-Korr wenn nicht sogar drei Oboisten pro Stimme, die Daß Mozart hier bewußt an das Grandiose und bei Bedarf auch die Sonder-Instrumente wie die Erhabene der Concerti Grossi Händels anknüpfte, HANDEL CONCERTI GROSSI OP. 3 alte Block-und die neue Traversflöte, nach 1750 kann kaum in Zweifel gezogen werden, hatte er dann auch die Clarinette bedienen mußten. Das doch im Baron Gottfried van Swieten den flam- Händel „Concerti Grossi Opus 3“ sind ( anders als die Musikwissenschaft nach dem Autor von 4a (in toto) sechs obligate Blas-Instrumente ( zwei boyantesten Verteidiger des alten Stils als Mentor Bachs „Concerts avec plusieurs instruments“, den sucht: diese Komposition ist aus dem kollektiven Oboen, zwei Blockflöten und zwei Fagotte) ver- zur Seite. sog. „Brandenburgischen Konzerte“ aus dem Jahr Bewußtsein verschwunden, umso wichtiger also, langende Concerto Opus 3, Nr. 1 ist demnach kein „Baron van suiten, zu dem ich alle Sonntage gehe, 1721, Telemanns 1733 entstandener „Musique de sie hier einmal wieder zu präsentieren. Concerto „Ausreißer“, sondern bildet den Mindest-Umfang hat mir alle Werke des händls und Sebastian Bach Table“ und Händels sechs Jahre später innerhalb V hingegen bestand ursprünglich aus lediglich des Händel zur Verfügung stehenden Orches- nachdem ich sie ihm durchgespiellt nach hause weniger Wochen komponierten „Twelfe Concerti den beiden Kopf-Sätzen, wurde aber in der drit- ter-Apparats einigermaßen verläßlich ab: zwei gegeben.“ Grossi Opus 6“) kein sorgfältig geplanter und ten Auflage dann in der fünfsätzigen Version pu- Ripieno-Oboisten greifen im Mittelsatz dieses In der „splendid isolation“ Britanniens bedurfte durchstrukturierter Zyklus, sondern eine vom bliziert. Das Ergebnis dieses Revisions-Prozesses Konzerts zu den Blockflöten und kehren danach es solcher persönlichen Interessen nicht, gab es londoner Verleger Walsh hastig auf den Markt „work in progress“ war eine dann doch austarierte als Oboisten ins Grosso zurück. geworfene Werksammlung, eine Kompilation Sammlung der „Einheit durch Vielfalt“ von Som- doch allerorten konservative Musik-Zirkel, die Durch Arcangelo Corellis epochal tonangebende von teilweise bereits 20 Jahre alten Kompositio- meil, Tanzsätzen, Fugen, Ouverture, Ariosi sowie sich allein der Pflege der „Ancient Musick“ ver- „Concerti grossi Opus 6“ definiert – publiziert im nen. Dennoch wurde das Opus 3 zu einem an- Concerto-Ripieno- und Concerto-Grosso-Sätzen. pflichtet sahen und bei deren wöchentlichen Todesjahr des Komponisten 1713, dokumentarisch Meetings „man nur lauter alte Musik aufführen dauernden Erfolg, erlebte im Laufe des 18. Jhdts Händel bedient sich in den „Concerti Opus 3“ aber schon durch Georg Muffat 1681 belegt – gab will: das jüngste Stück, was sich da hören lassen bereits zahlreiche Neu-Auflagen – und wurde des spätbarocken Norm-Orchesters von zwei es im Concerto Grosso so gut wie keinerlei Norm: darf, muß fünf und zwanzig Jahr alt seyn.“ Hier zur Unterscheidung von den 1739 ursprünglich Oboen, Streichern und einer Continuo-Gruppe . unvorhersehbar die Satz-Folge, stets wechselnd wurde – an jeglicher durch Johann Christian für reine Streicher-Besetzung komponierten Daß das Ensemble aber durchaus reicher und die Organisation zwischen Concertino und Ri- Bach und Carl Friedrich Abel, Barthelemon und Schwester-Werken Opus 6 als „Oboen-Concerti“ polyphoner besetzt war, als uns der original einfa- pieno, zunehmend auch die Untermischung von Linley, Storace und Giardini in London selbst bezeichnet. che Stimmensatz und die ihm folgende moderne Tanzsätzen. Alles, was im Solo-Konzert und der repräsentierten Moderne vorbei – Händel zur In der bald schon notwendigen zweiten Auflage Partitur suggerieren, erfahren wir aus den Solo- Ouverturen-Suite deplaziert gewirkt hätte, wurde musikalischen Integrations-Figur der britischen verschwand – neben der Notiz auf dem Titelblatt, Tutti-Beischriften handschriftlicher Stimmensätze ins Concerto Grosso „ausgelagert“, allem voran Nation: wer das grandiose Grabmal des Kompo- daß diese Concerti im März 1734 zur Hochzeit der sowie den höfischen Rechnungs-Büchern: bis- die strenge, ernsthafte Ensemble-Fuge, die in nisten in Westminster Abbey verpasste, konnte im Princess Royal Anne, einer Schülerin Händels, erk- weilen war die Anzahl der Fagotte so hoch wie der Sinfonie, der Orchester-Musik der galanten South-Bank-Vergnügungspark Vauxhall an einer lungen waren – vor allem jenes prachtvolle Con- die der Violoncelli, bekamen Einzelstimmen aber Ära 1730-1780 keinerlei mehr Rolle spielte, son- Statue Händels als „Orpheus Blandius“ – „verzau- certo Nr. 4 a (HWV Anh B 319) und wurde ersetzt nur dann, wenn sie solistisch aus der Baß-Gruppe dern erst mit Mozarts „Jupiter-Sinfonie“ – von den bernder als Orpheus selbst“ – vorbei flanieren. durch die Ouverture zu „Amadigi de Gaula“ aus hervortraten. Häufig spielten auch – sicher nicht Zeitgenossen noch die „Sinfonie mit der Fuge“ Händel wurde und blieb „das Maß der Dinge“, in dem Jahr 1716, heute Opus 3, Nr. 4 b (HWV 315) in Köthen und Hamburg, ganz sicher aber in genannt – erneute Bühnen-Aktualität bekam. ihm war präfiguriert, was J.N.Forkel nach 1800 aus genannt. Es wäre euphemistisch zu sagen, daß Dresden, Paris und London – mindestens zwei, 2 3 HC19031 St 10e, 9.4.2019 Bildquelle: Adobestock U1 Freigabe 29.3.19 Farbunverbindlich. Keine Druckdaten. Bildrechte: RF vorhanden Hänssler SPIESZDESIGN 20190212b Änderung gegenüber Vorentwurf: Gesamt-Freigabe 1CD Text-Korr wenn nicht sogar drei Oboisten pro Stimme, die Daß Mozart hier bewußt an das Grandiose und bei Bedarf auch die Sonder-Instrumente wie die Erhabene der Concerti Grossi Händels anknüpfte, HANDEL CONCERTI GROSSI OP. 3 alte Block-und die neue Traversflöte, nach 1750 kann kaum in Zweifel gezogen werden, hatte er dann auch die Clarinette bedienen mußten. Das doch im Baron Gottfried van Swieten den flam- Händel „Concerti Grossi Opus 3“ sind ( anders als die Musikwissenschaft nach dem Autor von 4a (in toto) sechs obligate Blas-Instrumente ( zwei boyantesten Verteidiger des alten Stils als Mentor Bachs „Concerts avec plusieurs instruments“, den sucht: diese Komposition ist aus dem kollektiven Oboen, zwei Blockflöten und zwei Fagotte) ver- zur Seite. sog. „Brandenburgischen Konzerte“ aus dem Jahr Bewußtsein verschwunden, umso wichtiger also, langende Concerto Opus 3, Nr. 1 ist demnach kein „Baron van suiten, zu dem ich alle Sonntage gehe, 1721, Telemanns 1733 entstandener „Musique de sie hier einmal wieder zu präsentieren. Concerto „Ausreißer“, sondern bildet den Mindest-Umfang hat mir alle Werke des händls und Sebastian Bach Table“ und Händels sechs Jahre später innerhalb V hingegen bestand ursprünglich aus lediglich des Händel zur Verfügung stehenden Orches- nachdem ich sie ihm durchgespiellt nach hause weniger Wochen komponierten „Twelfe Concerti den beiden Kopf-Sätzen, wurde aber in der drit- ter-Apparats einigermaßen verläßlich ab: zwei gegeben.“ Grossi Opus 6“) kein sorgfältig geplanter und ten Auflage dann in der fünfsätzigen Version pu- Ripieno-Oboisten greifen im Mittelsatz dieses In der „splendid isolation“ Britanniens bedurfte durchstrukturierter Zyklus, sondern eine vom bliziert. Das Ergebnis dieses Revisions-Prozesses Konzerts zu den Blockflöten und kehren danach es solcher persönlichen Interessen nicht, gab es londoner Verleger Walsh hastig auf den Markt „work in progress“ war eine dann doch austarierte als Oboisten ins Grosso zurück. geworfene Werksammlung, eine Kompilation Sammlung der „Einheit durch Vielfalt“ von Som- doch allerorten konservative Musik-Zirkel, die Durch Arcangelo Corellis epochal tonangebende von teilweise bereits 20 Jahre alten Kompositio- meil, Tanzsätzen, Fugen, Ouverture, Ariosi sowie sich allein der Pflege der „Ancient Musick“ ver- „Concerti grossi Opus 6“ definiert – publiziert im nen. Dennoch wurde das Opus 3 zu einem an- Concerto-Ripieno- und Concerto-Grosso-Sätzen. pflichtet sahen und bei deren wöchentlichen Todesjahr des Komponisten 1713, dokumentarisch Meetings „man nur lauter alte Musik aufführen dauernden Erfolg, erlebte im Laufe des 18. Jhdts Händel bedient sich in den „Concerti Opus 3“ aber schon durch Georg Muffat 1681 belegt – gab will: das jüngste Stück, was sich da hören lassen bereits zahlreiche Neu-Auflagen – und wurde des spätbarocken Norm-Orchesters von zwei es im Concerto Grosso so gut wie keinerlei Norm: darf, muß fünf und zwanzig Jahr alt seyn.“ Hier zur Unterscheidung von den 1739 ursprünglich Oboen, Streichern und einer Continuo-Gruppe . unvorhersehbar die Satz-Folge, stets wechselnd wurde – an jeglicher durch Johann Christian für reine Streicher-Besetzung komponierten Daß das Ensemble aber durchaus reicher und die Organisation zwischen Concertino und Ri- Bach und Carl Friedrich Abel, Barthelemon und Schwester-Werken Opus 6 als „Oboen-Concerti“ polyphoner besetzt war, als uns der original einfa- pieno, zunehmend auch die Untermischung von Linley, Storace und Giardini in London selbst bezeichnet. che Stimmensatz und die ihm folgende moderne Tanzsätzen. Alles, was im Solo-Konzert und der repräsentierten Moderne vorbei – Händel zur In der bald schon notwendigen zweiten Auflage Partitur suggerieren, erfahren wir aus den Solo- Ouverturen-Suite deplaziert gewirkt hätte, wurde musikalischen