Ccarus Wiegenlieder Vol
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CCarus Wiegenlieder Vol. 3 Wiegenlieder aus aller Welt · Lullabies of the World 1 Baju, bajuschki, baju 14 Gjendines bådnlåt Russland · Russia Norwegen · Norway 2 Fais dodo 15 Dorme, dorme, meu menino Frankreich · France Portugal 3 Hine e hine 16 Hrajú na Maru Neuseeland · New Zealand Tschechien / Mähren Czechia / Moravia 4 All the pretty little horses Nordamerika · North America 17 Akna Oror Armenien · Armenia 5 A i j a¯ , ž u¯ ž u¯ Lettland · Latvia 18 Dal a, dal a Korea 6 Yalla tnam Rima Libanon · Lebanon 19 Der Mond ist aufgegangen Deutschland · Germany 7 Csíja búja Ungarn · Hungary 20 Arrorró Spanien / Kanarische Inseln 8 Guten Abend, gut Nacht Spain / Canary Islands Deutschland · Germany 21 Fate la nanna coscine di pollo 9 Nani tou riga to pedi Italien · Italy Griechenland · Greece 22 Tuu, tuu, tupakkarulla 10 Dandini dandini dastana Finnland · Finland Türkei · Turkey Inhalt · Content 23 Shlof main fegele 11 Thula baba 6 Vorwort · Foreword 70 Project “Lullabies of the World” Jiddisch · Yiddish Südafrika · South Africa 16 Produzenten · Producers and the Songbook 24 Slaap, kindje slaap 24 Liedtexte · Songtexts 74 Dank · Acknowlegdements 12 Itsuki no Komori-uta Belgien / Flandern · Belgium / Flanders 68 Projekt „Wiegenlieder aus aller Welt“ 75 Impressum Japan 25 Yue er ming und das Liederbuch 13 Jasoda Hari palne 3 China Indien · India Ein Benefizprojekt zur Förderung des Singens mit Kindern www.liederprojekt.org Das Liederprojekt … bietet höchste Qualität durch – sorgfältig ausgesuchte und recherchierte Lieder für das Projekt – hervorragende Sängerinnen und Sänger mit ihren Instrumentalpartnern sowie über 300 Kindern, die für das Projekt singen – mehr als 200 Radio-Hintergrundberichte des SWR2 über die einzelnen Lieder – umfangreiche Begleitmedien in hochwertiger Ausstattung (Liederbücher, CDs, Musizierbände, Chorbücher) – fantasievolle Illustrationen zu den Liedern von Frank Walka, Christoph Mett, Markus Lefrançois und Bilder bekannter Fotografen … fördert das Singen mit Kindern durch – ein kostenloses Online-Archiv mit Noten, Texten und Mitsingfassungen aller Lieder auf www.liederprojekt.org – die finanzielle Unterstützung von Projekten, die das Singen mit Kindern fördern – die Publikation illustrierter Liederbücher, von Klavierbänden, Instrumental- fassungen und Chorsätzen – viele Aktionen rund ums Singen, z. B. Mitsingkonzerte mit Kinder- und Weihnachtsliedern … ist ein multimediales Projekt mit – einem kostenfreien digitalen Online-Archiv auf www.liederprojekt.org – aktuellen Neuigkeiten auf www.facebook.com/liederprojekt – zahlreichen Online-Partnern – bundesweiten Partnern im Bereich Tageszeitung und Magazin – Partnerschaften mit Kulturradios (SWR2, HR2, Deutschlandradio Kultur uvm.) 4 5 Vorwort „Wiegenlieder aus aller Welt“, dieser Titel macht neugierig. Er lässt uns Fremdartiges, Im unbegleiteten Gesang steht die Melodie im Vordergrund. Was ist die Melodie? Wo- wenn nicht gar Exotisches erwarten. Sucht man in den Archiven nach alten Wiegenlie- her kommt sie? Eltern haben mit ihren ganz kleinen Kindern, die noch nicht sprechen dern aus verschiedenen Kulturkreisen, so fällt auf, dass diese – im Gegensatz zu anderen können, einen intensiven stimmlichen Kontakt. Ganz intuitiv erzeugen sie einen Sing- Liedern – meist unbegleitet sind. Wenn Instrumente eingesetzt werden, sind das Ras- sang, der oft seltsam auf Unbeteiligte wirkt. Das kleine Kind löst solch eine Verhaltens- seln oder Klappern, selten Zupfinstrumente und in afrikanischen Kulturen manchmal weise aus und reagiert stark darauf. In der Fachwelt wird diese Art zu sprechen mit Trommeln. Dann tritt fremd Wirkendes deutlich hervor. Auch die Sprachen tragen dazu den aus dem Englischen stammenden Begriffen „motherese“, „parentese“ oder auch bei, da sie großenteils unbekannt sind und jeweils ihren ganz eigenen Klang haben. „baby talk“ bezeichnet. Während die dazu häufig aus der Kindersprache entnommenen Unterschiedlich kann auch die Art des Singens sein. In manchen Kulturen klingt die Wörter anfangs weniger wichtig sind, steht der besondere Gebrauch der Stimme im Stimme beispielsweise gepresst oder näselnd. Weitere Unterschiede kann es in den Vordergrund. Die Eltern heben ihre Stimme an und erzeugen eindeutige stimmliche zugrunde liegenden Tonleitern geben, denn oftmals entsprechen die Abstände zwi- Gesten, sogenannte melodische Konturen. Diese werden häufig, aber deutlich von- schen den Tonstufen nicht denen der in der europäischen Musik gewohnten Dur- und einander getrennt, wiederholt. Damit übermitteln die Eltern ihrem Kind emotionale Molltonleitern. In der Musik Ostasiens, Afrikas und in Teilen der Südsee sind die auf Botschaften. Sie nutzen z. B. die Rufterz (Kuckuck), um ein Kind zum Herschauen zu einer Fünftonskala basierenden pentatonischen Tonleitern gebräuchlich. Weil aber auch bewegen. Eine aufsteigende Melodielinie erzeugen sie, um Aufmerksamkeit für die manche unserer Wiegen- und Kinderlieder pentatonisch sind, wird dies bei Wiegenlie- Teilnahme an einem kleinen Zwiegespräch oder Spiel zu erlangen. Langsam fallende dern aus diesen Kulturen nicht als besonders ungewohnt empfunden. Recht fremdartig melodische Konturen werden eingesetzt, wenn ein erregtes Kind beruhigt werden soll. wirkt dagegen der Gebrauch von Tonschritten, die nur ein Viertel oder ein Drittel eines Ein Lächeln oder eine andere gelungene Aktion des Kindes werden mit einer steigend- Tonschrittes betragen, die der orientalischen Musik ihre Charakteristik verleihen. Eben- fallenden oder einer langsam fallenden melodischen Kontur belohnt. Seltener kommt so typisch dafür sind Eineinhalbtonschritte. An dem türkischen Wiegenlied (Nr. 10) wird es vor, dass unerwünschtes Verhalten unterbunden werden soll. Dabei können die das erfahrbar. Oft wird die Melodie in orientalischen Liedern reich verziert, wie bei- aufsteigenden und fallenden Verläufe stärker werden. Mehrfach auf- und abschwin- spielsweise in den Wiegenliedern aus dem Libanon und Armenien (Nr. 6 und Nr. 17). In gende Tonfolgen vermitteln die Anwesenheit und Befindlichkeit der vertrauten Person. manchen Kulturen, zum Beispiel auf Papua-Neuguinea oder den Salomoninseln, dür- fen ausschließlich Frauen Wiegenlieder singen. In Afrika wiederum ist es in manchen Sprachentwicklungsforscher haben herausgefunden, dass Eltern in ganz unterschiedli- Stämmen üblich, in größeren Gruppen gemeinsam für die Kinder zu singen. Oder es chen Kulturen diese melodischen Konturen anfangs anwenden. Vermutlich waren sie be- singt eine Frau und eine zweite oder gar ein Chor von Frauen antwortet. All diese Un- reits üblich, bevor sich die Kulturen auseinander entwickelten und wahrscheinlich sogar, terschiede in der Musik verschiedener Völker lassen sich auf jeweils eigene kulturelle bevor sich im Laufe der Menschheitsentwicklung Singen und Sprechen herausbildeten. Entwicklungen zurückführen, die sich über einen langen Zeitraum vollzogen haben. Offenbar leben die melodischen Konturen in den Melodien des menschlichen Gesanges weiter. Das mag wohl die tiefe Wirkung und das Bedürfnis nach Ausdruck durch Singen 6 7 erklären. Im Unterschied zu den melodischen Konturen, die im „baby talk“ angewendet zum abendlichen Ritual. Einige Lieder, z. B. das beliebte „Guten Abend, gut Nacht“ (Nr. 8) werden, verlaufen die Stimmbewegungen hier aber nicht gleitend, sondern in deutlichen von Johannes Brahms, beginnen mit einer Rufterz, die wie ein kleines Signal wirkt, um Tonschritten. Das deutet auf eine Weiterentwicklung hin. Wenn die Aufmerksamkeit nun dann das Kind ins Bett und sanft in den Schlaf hinüber zu geleiten. Es kommt aber auch vor, nicht auf die genaue Größe der Tonschritte gerichtet wird, sondern auf die Kontur, lassen dass eine Sängerin ihren Unmut zum Ausdruck bringt, wenn das Kind gar nicht zur Ruhe sich einige Ähnlichkeiten in den spontanen Gesangs melodien verschiedener Völker finden. kommen will. Das geschieht mit Worten, während der beruhigende Verlauf der Melodie beibehalten wird. In einem solchen Fall erfüllt das Wiegenlied eine doppelte Funktion. Es Die menschliche Stimme ist von immenser Bedeutung für das neugeborene Kind. In beruhigt die Sängerin und das Kind. Zur Veranschaulichung sei auf das armenische Lied den letzten Monaten vor der Geburt hat es bereits die Stimme der Mutter wahrge- (Nr. 17) hingewiesen, das in der zweiten Strophe mit einer kleinen Rüge endet. Da heißt nommen und so kann über die Vertrautheit damit eine Kontinuität hergestellt werden. es: „Du hast nur einen Makel, du schläfst nicht.“ Hinter allem aber steht liebevolle Fürsorge. Das erste Singen für den Säugling ist langsam und in relativ tiefer Lage. Mit seinen schlichten, immer wiederkehrenden Auf- und Abbewegungen, die wie ein Wiegen mit Eltern stimmen ihr Singen intuitiv auf die Bedürfnisse des Kindes ab, die mit seinem Alter der Stimme anmuten, vermittelt es Geborgenheit. Oftmals werden solche Lieder nur und der jeweiligen Situation zusammenhängen. Für Kinder, die schon eine kleine Weile auf eine Silbe wie „ha-a, ha-a“ oder „lu-lu, lu-lu“ gesungen oder es werden ganz alltäg- aufmerksam sein können und damit beginnen, die Sprache der Mutter zu imitieren, sin- liche Geschehnisse erzählt. Eine Vorstellung davon geben die Wiegenlieder aus Portugal gen die Betreuer Lieder, mit denen das Kind unterhalten wird. In diesen Liedern, die häufig (Nr. 15) und Korea (Nr. 18). Lieder dieser Art sind manchmal sehr lang und ohne einen sehr kurz sind, kann es größere Tonsprünge geben. Das wirkt leicht erregend und Mutter Schluss. Sie können fortgesetzt und erfunden werden, solange es nötig ist.