Der Oberbürgermeister

Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010

Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Neue Vorwortfotos des Oberbürgermeisters Jürgen Roters zur Auswahl.

Formate klein = 25mm breitx 35mm hoch mittel = 40mm breit x 55mm hoch groß = 55mm breit x 75mm hoch

Erstellt: 18.05.2010 13/130 Sistenich-Emonds, R 2 64 85

Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 1 Vorwort

Optimismus für Köln

Mit erstaunlichem Tempo hat Deutschland die schwerste Wirtschaftskri­ se der Nachkriegszeit hinter sich gelassen. Weltweite Hochachtung und Interesse für das oft gescholtene deutsche Wirtschaftssystem sind die Folge. Das Rheinland und damit auch Köln gehören dabei zu den prosperierenden Regionen des Landes. Grund hierfür ist nicht zuletzt die differenzierte Wirt­ schaftsstruktur. Neben einer äußerst vielfältigen Dienstleistungswirtschaft sind in der Domstadt zahlreiche erfolgreiche Produktionsbetriebe ansässig, denen wiederum viele Dienstleister zuarbeiten. Die Stadt ist außerdem ein Handels- und Messezentrum von internationaler Bedeutung und profitiert von ihrer äußerst verkehrsgünstigen Lage in Europa. Die Kölner Wirtschaft besteht aus einer Vielzahl unterschiedlicher Branchen – gerade das macht den Standort weniger anfällig für Krisen.

So ging es seit Herbst 2009 in vielen Wirtschaftsbereichen wieder steil bergauf: Die Umsätze von Industrie und Handwerk haben deutlich angezo­ gen. Der Köln Bonn Airport konnte sein Passagieraufkommen steigern und Jürgen Roters verzeichnete im Jahr 2010 knapp zehn Millionen Fluggäste. Bei der Luftfracht gab es sogar einen Zuwachs von 16 Prozent. Weitere Steigerungen sind hier absehbar, insbesondere durch das Ende Oktober eingeweihte Umschlags­ zentrum von Federal Express, in das der Flughafen und der Cargo-Carrier gemeinsam 140 Millionen Euro investiert haben. Deutlich nach oben ging es auch im Hotelgewerbe: Bis zum Herbst 2010 lagen sowohl die Zahl der Gästeankünfte als auch die der Übernachtungen um mehr als acht Prozent über dem Vorjahreswert. Ebenfalls äußerst robust zeigt sich der Kölner Büroimmobilienmarkt: Das Vermietungsvolumen lag 2010 auf dem hohen Niveau des Vorjahres, das Investmentvolumen hat sich mehr als verdreifacht. Positiv sind auch die Zahlen der Kölner Agentur für Arbeit: Ende 2010 lag die Arbeitslosenzahl um sieben Prozent unter dem Vorjahreswert. Im Herbst war erstmals seit mehr als zehn Jahren die Marke von 50.000 unterschritten wor­ den. Auch wenn nach wie vor zu viele Kölnerinnen und Kölner ohne Arbeit sind, ist dies ein klares Zeichen, dass es auch hier aufwärts geht.

Zur Attraktivität des Wirtschaftsstandorts Köln beigetragen haben die vielfältigen Bemühungen der Wirtschaftsförderung. Neben der erfolgreichen Arbeit vor Ort wurde gerade die internationale Positionierung der Domstadt weiter vorangetrieben. Die Bilanzen des Türkei-Desk und der Indien-Initiative können sich ebenso sehen lassen, wie die Erfolge der China-Offensive. Das Reich der Mitte stand in 2010 einmal mehr im Fokus der städtischen Aus­ landsaktivitäten. Köln konnte sich insbesondere im Rahmen der Expo 2010 in Shanghai eindrucksvoll positionieren und den Bekanntheitsgrad der Stadt in China weiter steigern. Auch die Zusammenarbeit der Partnerstädte Köln und Peking konnte in 2010 weiter vertieft werden. Ein besonderes Highlight war, dass der von der Kölner Messe realisierte deutsche Expo-Pavillon zum Ende der mit Abstand größten Weltausstellung aller Zeiten mit dem Golden Award für die beste Umsetzung des Expo-Themas „Better City, Better Life“ ausgezeichnet wurde. Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 2 Vorwort

Ebenso erfreulich ist, dass Köln gute Chancen hat, seine Position weiter zu verbessern. Ein wichtiger Grund hierfür: Die Stadt ist auch als Wohnort beliebt. Köln gehört zu den wenigen Städten in NRW, in denen die Einwoh­ nerzahlen in den letzten Jahren gestiegen sind und in Zukunft weiter steigen werden. Köln ist seit 2010 wieder Millionenstadt und wird es auf längere Sicht bleiben. Angesichts des demographischen Wandels ist dies ein un­ schätzbarer Vorteil gegenüber vielen anderen Kommunen, die unter schlei­ chender Überalterung und Abwanderung leiden. Wichtige Vorbedingung, um Menschen in der Stadt zu halten, ist allerdings ein adäquates Angebot an bezahlbarem Wohnraum. Bereits jetzt zeigt sich der Kölner Wohnungsmarkt angespannt, das Neubauvolumen ist seit langem zu gering. Die Stimulierung des Wohnungsbaus ist also eine wichtige städtische Aufgabe. Und neue Wohnhäuser sollten nicht nur für die Bewohner attraktiv sein, sondern auch das Stadtbild bereichern. Möglichkeiten hierfür sind reichlich vorhanden: Nach wie vor gibt es eine Vielzahl von Baulücken und untergenutzten Grund­ stücken, die für eine qualitätsvolle Bebauung in Frage kommen.

Ein äußerst wichtiger Faktor beim Zuzug bzw. Verbleib gut ausgebildeter junger Menschen ist die Position unserer Stadt als Hochschulstandort. Mit fast 80.000 Studierenden gehört Köln zu den größten Hochschulstädten Deutschlands. Und gerade aus dem Kölner Hochschulbereich gibt es mo­ mentan viele Positivmeldungen. Der Wissenschaftsstandort erfährt derzeit eine massive Aufwertung. Allein die Masterplanungen der Kölner Uniklinik sind mit einem Investitionsvolumen von mehr als einer halben Milliarde Euro verbunden. Neben einer Optimierung von Patientenversorgung und Wett­ bewerbsfähigkeit geht es hier insbesondere um die weitere Stärkung der Forschungskompetenz.

Insgesamt gibt es am Wirtschaftsstandort Köln eine Vielzahl positiver Entwicklungen. Auch in den kommenden Jahren werde ich mich massiv dafür einsetzen, dass die Synergie- und Vernetzungspotenziale, die sich hier bieten, noch stärker als bisher genutzt werden. Tatkräftige Unterstützung werde ich hierbei durch die neue Kölner Beigeordnete für Wirtschaft und Liegenschaften, Ute Berg, bekommen, die im Februar dieses Jahres ihr Amt antritt. Ich wünsche ihr, zum Wohle aller am Kölner Wirtschaftsleben Betei­ ligten, schon jetzt viel Erfolg.

Ihr

Jürgen Roters Oberbürgermeister der Stadt Köln Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 3 Inhalt

Wirtschafts- und Arbeitsmarktlage 4 Entwicklung in den Stadtbezirken 63

Kölner Arbeitsmarkt robust – Innenstadt linksrheinisch 63 deutliche Belebung in 2010 4 Innenstadt-Deutz 76 Industrieumsatz: Rückgang in 2009, Rodenkirchen 79 Erholung in 2010 6 Lindenthal 81 Ehrenfeld 87 Nippes und Chorweiler 91 Kommunale Arbeitsmarktförderung 10 Porz 93 Kalk 97 Stadtverschönerungsprogramm 10 Mülheim 99 Das Projekt „Win-Win – für Köln“ 11 Gründungsberatung – Startercenter NRW 12 Kommunales Bündnis für Arbeit 14 Köln-Promotion / Auslandsakquisition 102 Vielfalt gewinnt 17 checkPraxis – Schule und Praxis im Dialog 18 Schwerpunkt Immobilienwirtschaft 102 Familienfreundliche Gewerbegebiete 19 Publikationen und Werbemittel 105 Regionalagentur Region Köln 20 Branchenförderung 108 Auslandsakquisition 110 China 110 Strukturpolitische Handlungsfelder 22 Indien 120 Türkei 121 Gewerbeflächenpolitik und -management 22 Wirtschaftsbotschafter der Stadt Köln 124 Büromarkt 25 Zentren- und Einzelhandelsförderung 31 Ausbau der Verkehrsinfrastruktur 34 Wirtschaftsfaktor Tourismus und Kongresse 125 Medien- und Kommunikationsstadt Köln 40 Köln – Stadt der Wissenschaft 49 Deutscher Markt 129 Gesundheits- und Lifescience-Standort Köln 53 Europäischer Markt 131 Nutzung von Zukunftsenergien 57 Fernmärkte 133 MÜLHEIM 2020 59 Convention Bureau 136 Stadtführungen 138 Weihnachtsmärkte & Co 139 Unternehmens-Service der Wirtschaftsförderung 61

Projekte und Ansprechpartner 142 Engpass „Fläche“ als zentrales Thema 61 Kooperationen und Netzwerkarbeit 62 Impressum Umschlagseite 3 Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 4 Wirtschafts- und Arbeitsmarktlage

Kölner Arbeitsmarkt robust – deutliche Belebung in 2010 �

Trotz der durch die globale Wirtschafts- und Finanzkrise ausgelösten Rezession, die die deutsche Wirtschaftsleistung zwischenzeitlich um knapp fünf Prozent reduziert hatte, blieb der vielfach befürchtete Einbruch am Arbeitsmarkt aus. In Köln stieg die Zahl der Arbeitslosen lediglich im Jahr 2009 leicht an, ging aber bereits 2010 wieder deutlich zurück: Ende Dezember 2010 wurden 49.300 Arbeitslose gezählt; das war der niedrigste Jahresendwert seit 1992. Ein größerer Abbau von Arbeitsplätzen blieb ebenfalls aus. Beim Industrieumsatz gab es 2009 einen massiven Um­ satzknick. 2010 ging es aber auch hier wieder deutlich nach oben.

Arbeitsmarkt stabil

Arbeitsmarktkennziffern 2008 2009 2010 Trend

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am 30.06. 456.912 460.210 462.582 weitere Zunahme

Arbeitslose am 31.12. 51.219 52.956 49.294 weitere Abnahme

Gemeldete offene Stellen (Jahressumme Zugänge) 27.672 28.012 32.689 weitere Zunahme

Beschäftige in der Industrie im Jahresdurchschnitt 51.766 50.084 49.000* wieder steigend

Industrieumsatz in Milliarden Euro 30,12 23,48 26 bis 28* steigend

*Werte geschätzt

Quelle: Agentur für Arbeit Köln, IT NRW; Stadt Köln – Amt für Stadtentwicklung und Statistik – Statistisches Informationssystem

Die Zahl der Kölner Arbeitslosen hatte im Jahresverlauf 2009 rund 42.100 Arbeitslose. Hier war in 2010 ein deut­ 2009 trotz der starken konjunkturellen Eintrübung um licher Rückgang von elf Prozent zu verzeichnen: Ende des lediglich 3,4 Prozent zugenommen. Der Anstieg fiel Jahres lag die Zahl bei 37.500. deutlich geringer aus als auf Bundes- und Landesebene. Deutschlandweit hatte sich die Arbeitslosenzahl 2009 um 5,6 Prozent, in NRW sogar um 7,4 Prozent erhöht. 2010 kam die Trendwende: Die Arbeitslosenzahl ging kontinuierlich zurück und unterschritt im Herbst erst­ mals seit vielen Jahren die Schwelle von 50.000. Ende 2010 wurden 49.294 Arbeitslose gezählt; seit 1992 war kein so niedriger Jahresendwert mehr gemessen wor­ den. Die Arbeitslosenquote in Köln lag zum Jahresende 2009 mit 10,3 Prozent nur geringfügig über dem Vorjah­ reswert. In 2010 sank die Quote wieder deutlich unter die Zehnprozentmarke und notierte zum Jahresende bei 9,5 Prozent. Im Jahresdurchschnitt war bereits 2009 ein Rückgang der Arbeitslosenzahl gegenüber dem Vorjahr zu beobachten. Der Wert lag bei 54.100 und reduzierte sich 2010 weiter auf 52.000.

Ende 2009 waren 10.900 der Kölner Arbeitslosen Bezie­ Äußerst positiv verlief die Entwicklung der Langzeitar­ her von Arbeitslosengeld I und entsprechend bei der Köl­ beitslosigkeit. Die Zahl derjenigen, die länger als ein Jahr ner Arbeitsagentur registriert. Diese Zahl stieg im Laufe arbeitslos waren, ging bereits im Laufe des Jahres 2009 des Jahres 2010 auf 11.800. Die Arbeitsgemeinschaft um fünf Prozent auf rund 23.000 zurück. 2010 sank die (ARGE) Köln – zuständig für die Bezieher von Leistungen Zahl der Langzeitarbeitslosen auf 20.450 – ein weiterer im Rahmen der Hartz-IV-Gesetzgebung – betreute Ende Rückgang um elf Prozent. Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 5 Wirtschafts- und Arbeitsmarktlage

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort Köln 2008 und 2009

Veränderung im Zeitraum Branchen 30.06.2008 30.06.2009 30.09.2009 06.08–06.09 06.09–09.09 Ernährungsgewerbe 5.269 5.778 5.918 509 140 Papier- und Druckgewerbe 3.673 3.350 3.244 – 323 – 106 Mineralölverarbeitung und Chemie 5.708 5.524 6.034 – 184 510 Metallverarbeitung 3.292 2.768 2.776 – 524 8 Elektroindustrie 3.626 3.751 3.712 125 – 39 Maschinenbau 8.091 9.883 9.780 1.792 – 103 Fahrzeugbau 17.861 18.076 18.082 215 6 Energie- und Wasserversorgung, Recycling 7.844 8.021 8.067 177 46 Baugewerbe 15.911 16.054 16.431 143 377 Produktionssektor 79.466 80.403 81.387 937 984 Kfz-Handel und Reparatur 8.952 8.757 8.861 – 195 104 Großhandel 29.659 28.578 26.998 – 1.081 – 1.580 Einzelhandel 32.843 30.510 33.392 – 2.333 2.882 Landverkehr 10.038 9.872 9.907 – 166 35 Luftfahrt 5.187 4.915 4.241 – 272 – 674 Lagerei 8.864 8.193 8.226 – 671 33 Post-, Kurier- und Expressdienste 4.286 3.951 4.287 – 335 336 Beherbergung 4.384 4.292 4.552 –92 260 Gastronomie 11.943 12.027 11.565 84 – 462 Verlagswesen 3.394 3.271 3.387 – 123 116 Film, Fernsehen, Kino, Tonstudio 5.432 5.446 5.712 14 266 Rundfunkanstalten 7.986 8.200 8.270 214 70 Telekommunikation 4.156 4.002 3.998 – 154 – 4 Informationsdienstleistungen 12.925 13.130 12.910 205 – 220 Finanzdienstleistungen 13.368 13.295 13.459 – 73 164 Versicherungen 22.484 23.555 22.472 1.071 – 1.083 Dienstleister für Finanz- und Vers.-Wirtschaft 4.937 5.029 6.377 92 1.348 Grundstücks- und Wohnungswesen 4.790 4.443 4.503 – 347 60 Rechts- und Steuerberatung, Wirtschaftsprüfung 9.871 9.986 10.215 115 229 Unternehmensberatung 12.731 14.782 12.566 2.051 – 2.216 Architektur- und Ingenieurbüros, Labore 9.370 9.461 9.495 91 34 Forschung und Entwicklung 3.118 3.179 3.229 61 50 Werbung und Marktforschung 5.354 5.548 5.505 194 – 43 Zeitarbeit 15.194 12.636 13.409 – 2.558 773 Wach- und Sicherheitsdienste, Detekteien 3.749 3.873 4.239 124 366 Gebäudebetreuung, Garten- und Landschaftsbau 8.347 9.274 10.382 927 1.108 Sonstige Dienstleistungen 4.708 4.751 4.798 43 47 Öffentliche Verwaltung, Verteidigung, Sozialvers. 22.856 23.468 23.769 612 301 Erziehung und Unterricht 15.884 17.703 18.095 1.819 392 Gesundheitswesen 28.257 29.719 30.325 1.462 606 Heime 7.220 7.529 7.676 309 147 Sozialwesen 9.093 10.120 10.253 1.027 133 Interessenvertretungen 9.294 9.364 9.350 70 – 14 Sonstige, überwiegend pers. Dienstleistungen 3.687 3.790 4.068 103 278 Dienstleistungssektor 377.444 379.807 383.963 2.363 4.156 Gesamt 456.912 460.210 465.350 3.298 5.140

Quelle: Bundesagentur für Arbeit WZ 2008 Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 6 Wirtschafts- und Arbeitsmarktlage

Die Zahl der jungen Arbeitslosen unter 25 Jahren stieg Arbeitslosigkeit geht zurück dagegen 2009 um acht Prozent auf 3.950, ging dann aber im Jahresverlauf 2010 wieder um knapp sieben De Zahl der arbeitslos gemeldeten Frauen stagnierte Prozent auf 3.700 zurück. Die Zunahme in 2009 ist der in 2009 bei rund 23.600 und ging im Laufe des Jahres Tatsache geschuldet, dass krisenbedingt in einigen klei­ 2010 um gut fünf Prozent auf 22.300 zurück. Die Zahl nen und mittelständischen Unternehmen der Metall-, der arbeitslosen Männer stieg in 2009 von 27.650 auf Elektro- und Maschinenbauindustrie viele Auszubildende 29.500. In 2010 gab es hier aber wieder einen deutli­ nicht übernommen wurden. chen Rückgang um acht Prozent auf 26.950. Grund für Die Zahl der gemeldeten offenen Stellen stieg im Jahr die stärkere Betroffenheit von Männern im Jahr 2009 ist 2009 von 27.700 um ein Prozent auf 28.000. In 2010 deren vermehrte Tätigkeit im produzierenden Gewerbe, gab es auch hier aber eine deutliche Belebung: Bis zum das von einer konjunkturellen Eintrübung stärker betrof­ Jahresende wurden 32.700 offene Stellen gezählt. fen war. Die Zugänge in die Arbeitslosigkeit stiegen im Jahresver­ lauf 2009 auf insgesamt 119.500 – das waren 14 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. In 2010 nahmen die Zugänge nochmals um 14 Prozent auf 135.700 zu. Die Zahl der Entlassungen stieg in 2009 von 44.000 um zwölf Prozent auf 49.300, ging aber 2010 wieder auf 47.200 zurück. Ihre Arbeitslosigkeit beenden konnten im Jahr 2009 insgesamt 118.250 Kölnerinnen und Kölner. Im Jahr 2010 stieg die Zahl derer, die sich durch Arbeitsaufnah­ me, Beginn einer Selbstständigkeit, Ausbildung oder Ausscheiden aus dem Erwerbsleben aus der Arbeitslo­ sigkeit verabschieden konnten, deutlich um 18 Prozent auf 139.800. Ihre Erwerbstätigkeit wieder aufgenom­ men hatten im Jahr 2009 insgesamt 38.150 Arbeitslose Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten – knapp neun Prozent weniger als im Jahr zuvor. 2010 am Arbeitsort Köln erhöhte sich von Mitte 2008 bis stieg diese Zahl aber wieder deutlich auf 41.300 an; ein Mitte 2009 um rund 3.300 bzw. 0,7 Prozent auf 460.200 Zuwachs von acht Prozent. und im Laufe des dritten Quartals 2009 um weitere 5.350 auf 465.350 Personen. Ein Großteil des Zuwach­ ses entfiel auf den Dienstleistungssektor, in dem sich die Beschäftigtenzahl bis Mitte 2009 um knapp 2.400 Personen und im dritten Quartal 2009 um weitere 4.100 auf knapp 384.000 erhöhte. Im Produktionssektor stieg die Zahl der Arbeitsplätze bis Mitte 2009 um 900 und im dritten Quartal 2009 um weitere 1.000 auf 81.000. Im Winter 2009/2010 gab es – bedingt durch die Kom­ bination saisonaler und konjunktureller Einflüsse – einen Beschäftigungsrückgang. Seit April 2010 geht es aber auch hier wieder aufwärts. Ende Mai wurden 462.410 sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnis­ se gezählt. Die selbst im Krisenjahr 2009 relativ günstige Beschäftigungsentwicklung basiert weitgehend auf der Kölner Branchenstruktur: In der Domstadt dominieren Industrieumsatz: Rückgang in 2009, Erholung in 2010 Arbeitsplätze im weniger krisenanfälligen Dienstleis­ tungssektor. Außerdem ist der wertschöpfungsstarke Infolge der globalen Wirtschaftskrise lag der Gesamtum­ Industriesektor in Köln nicht von den Branchen geprägt, satz der Kölner Industrie 2009 um 22 Prozent unter dem die von der zwischenzeitlichen Rezession besonders Wert des Vorjahres. War 2008 noch ein Rekordumsatz stark betroffen waren. von 30,1 Milliarden erzielt worden, so waren es 2009 Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 7 Wirtschafts- und Arbeitsmarktlage

nur noch 23,5 Milliarden Euro – Industrieumsatz und Beschäftigung 1990 bis 2009 ein Rückgang um 6,6 Milliarden (Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten)

Euro. Dieser Wert lag allerdings 625 000 65 nur leicht unter dem Niveau der 600 000

Jahre 2004 bis 2006. Hauptursa­ 575 000 60 che für den Umsatzeinbruch war 550 000 Exportquote 2009 die schwache Inlandsnachfrage. 525 000 57,4 % 55 Diese sank in 2009 um 3,6 auf 500 000 50 475 000 10,0 Milliarden Euro – ein Minus Exportquote in % von 27 Prozent. Weniger stark 450 000 45 verringerte sich der Auslands­ 425 000 Umsatz pro 400 000 umsatz: Gegenüber dem Vorjahr Beschäftigten 2009 Umsatz pro Beschäftigtem in Euro in Euro Beschäftigtem pro Umsatz 40 gab es bei den Exporten einen 375 000 468.866 Euro Rückgang um 3,0 auf 13,5 350 000 35 Milliarden Euro – ein Minus von 325 000 300 000 18 Prozent. Die Exportquote der 30 Kölner Industrie stieg entspre­ 275 000 250 000 chend weiter, und zwar von 25 54,6 auf 57,4 Prozent. Erstmals 225 000 200 000 Gesamtumsatz 2009 seit den Jahren 2002 und 2003 23,5 Mrd. Euro 20 verringerte sich auch die Pro­ 175 000 150 000 duktivität der Kölner Industrie: 15 Euro in Mrd. Gesamtumsatz Zwischen 2008 und 2009 fiel der 125 000 100 000 Zahl der Beschäftigten 10 Umsatz pro Beschäftigtem um im Jahresdurchschnitt 2009 75 000 knapp 113.000 Euro auf rund 50.084 50 000 470.000 Euro – ein Minus von 5 25 000

20 Prozent. Hauptursache für Beschäftigte im Jahresdurchschnitt 0 0 diesen vorübergehenden Produk­ tivitätsknick ist die Kurzarbeit. 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 Quelle: IT NW, Industrieberichterstattung; Amt für Stadtentwicklung und Statistik – Statistisches Informationssystem Das umfangreiche „Halten von Mitarbeitern“ trug aber in 2010 wesentlich dazu bei, dass die Industrieproduktion in dem Vorjahr eine leichte Umsatzsteigerung zu beobach­ Rekordzeit wieder hochgefahren werden konnte und ten. sich das Industriegeschäft wieder deutlich belebte. Ende Beim Auslandsumsatz verloren der Maschinenbau mit Oktober 2010 lag der Gesamtumsatz der Kölner Indus­ minus 23 Prozent und die Chemische Industrie mit 21 trie bei 21,1 Milliarden Euro und damit 12,6 Prozent Prozent am stärksten an Boden. Vom Umsatzvolumen über dem entsprechenden Vorjahreswert. Hauptträger her verzeichnete auch hier die „übrige Industrie inklusive der Belebung war einmal mehr der Export, der um 15,6 Fahrzeugbau“ die höchste Abnahme bei den Exporterlö­ Prozent zulegte. Die Exportquote lag Ende Oktober 2010 sen. Das Minus von 18 Prozent bedeutet hier einen Rück­ bei 58,1 Prozent. gang um fast 2,5 Milliarden Euro. Ihren Auslandsumsatz erhöhen konnten dagegen das Druckgewerbe mit einem 2009 Umsatzrückgänge in fast allen Industriebranchen Plus von 33 Prozent, die Metallindustrie mit plus 14 Pro­ zent und die Elektrobranche mit plus acht Prozent. Mit einer Ausnahme waren alle Kölner Industriebran­ Den deutlichsten Rückgang beim Inlandsumsatz ver­ chen vom Umsatzknick des Jahres 2009 betroffen. Den zeichnete mit einem Minus von 29 Prozent die übrige In­ höchsten Rückgang verzeichnete mit einem Minus von dustrie inklusive Fahrzeugbau, gefolgt vom Maschinen­ 23 Prozent die Branche „übrige Industrie inklusive Fahr­ bau mit minus 19 Prozent und der Chemieindustrie mit zeugbau“. Dahinter folgen der Maschinenbau mit minus minus 18 Prozent. Der Kölner Fahrzeugbau – mit einem 22 Prozent sowie die Chemische Industrie mit minus 19 Umsatzanteil von rund 50 Prozent die bei weitem größte Prozent. Lediglich in der Elektrobranche war gegenüber Industriebranche – ist aus datenschutzrechtlichen Grün­ Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 8 Wirtschafts- und Arbeitsmarktlage

Umsatz der Kölner Industrie 2009

Branchenanteile am gesamten Veränderungen gegenüber 2008 (in %) Umsatzvolumen 1,1% 1,3% (D ruck) (Metall) 2,1% (Elektro) Insgesamt –22 (–6.635) 6,6% (Chem. Industrie) Metall –3 (–9) 8,2% (Maschinenbau) Druck –7 (–22)

Angaben Elektro +1 (+4) in Klammern: 25,5 Mrd. Mio. Euro Chem. Industrie –19 (–368)

Maschinenbau –22 (–541)

Übr. Industrie inkl. Fahrzeugb. –23 (–5.699)

80,6% (Übrige Industrie inkl. Fahrzeugbau)

Herstellung von Metallerzeugnissen (Metall) Chemische Industrie Druckgewerbe (Druck) Maschinenbau Herstellung von Elektrischen Ausrüstungen (Elektro) Übrige Industrie inklusive Fahrzeugbau

Quelle: IT Nordrhein Westfalen; Stadt Köln – Amt für Stadtentwicklung und Statistik – Statistisches Informationssystem den in die Kategorie „übrige Industrie“ eingeordnet. Personen auf rund 80.400, im Dienstleistungssektor Die Branche erwirtschaftet gemeinsam mit der Chemie um 2.400 auf rund 379.800. Im dritten Quartal 2009 und dem Maschinenbau rund 95 Prozent des gesamten gab es einen weiteren Anstieg um über 5.100 Beschäf­ Kölner Industrieumsatzes. tigungsverhältnisse. Davon entfielen 4.100 auf den Dienstleistungs- und 1.000 auf den Produktionssektor. Industriebeschäftigung rückläufig Ende September 2009 waren bei Kölner Unternehmen insgesamt 465.350 Menschen sozialversicherungspflich­ Der seit Anfang 2002 zu beobachtende Beschäftigungs­ tig beschäftigt. Im Winter 2009/2010 ging die Beschäf­ rückgang in der Kölner Industrie, der lediglich in den tigung allerdings zurück. Seit April 2010 werden hier Jahren 2007 und 2008 gestoppt worden konnte, hat aber wieder steigende Zahlen gemeldet. Ende Mai 2010 sich aufgrund der Nachfrageschwäche und Unterauslas­ gab es in Köln 462.400 sozialversicherungspflichtige tung der Kölner Industriebetriebe in 2009 fortgesetzt. Beschäftigungsverhältnisse. Im Verlauf des Jahres 2009 ist die Beschäftigung in der Kölner Industrie um rund 1.700 Personen zurückgegan­ Die stärksten Beschäftigungszuwächse bis zum Herbst gen und lag zum Jahresende bei 50.100. Auch für 2010 2009 erzielten die drei Branchen Erziehung, Gesund­ ist ein weiterer leichter Rückgang der Industriebeschäf­ heitswesen sowie „Gebäudebetreuung, Garten- und tigten zu erwarten, in 2011 allerdings wieder ein leichter Landschaftsbau“ zu. In jedem dieser drei Bereiche ent­ Zuwachs. standen seit Sommer 2008 über 2.000 neue Arbeitsplät­ ze. Im Maschinenbau stieg die Zahl der Beschäftigungs­ Gesamtbeschäftigung weiter gestiegen verhältnisse um 1.700, bei den „Dienstleistern für das Kredit- und Versicherungsgewerbe“ um 1.450 und im Insgesamt hat die Zahl der Arbeitsplätze in Köln weiter Sozialwesen um 1.150. Deutliche Beschäftigungsrück­ zugenommen. Mitte 2009 bestanden am Arbeitsort gänge im Zeitraum Sommer 2008 bis Herbst 2009 gab Köln 460.200 sozialversicherungspflichtige Beschäfti­ es dagegen im Großhandel mit einem Minus von 2.650 gungsverhältnisse. Das waren 3.300 bzw. 0,7 Prozent Arbeitsplätzen und bei der Zeitarbeit, wo sich die Zahl mehr ein Jahr zuvor. Im Produktionssektor stieg die der Jobs um 1.800 reduzierte. Zahl der Beschäftigten innerhalb eines Jahres um 900 Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 9 Wirtschafts- und Arbeitsmarktlage

Unterschiedliche Arbeitsmarktentwicklung In deut- Bundesdurchschnitt und im Städtevergleich auf dem schen Großstädten dritten Platz. Bei der Entwicklung der Arbeitslosenzahlen kam es in Zwischen Mitte 2008 und Mitte 2009 verlief die Be­ fast allen Vergleichsstädten zwischen Ende 2008 und schäftigungsentwicklung in den Vergleichsstädten Ende 2009 zu einem erheblichen Anstieg. Vier Ver­ unterschiedlich. Die höchsten Zuwächse bei den sozi­ gleichsstädte wiesen eine Zunahme im zweistelligen alversicherungspflichtig Beschäftigten verzeichneten Prozentbereich auf. So stieg die Arbeitslosenzahl in Dortmund mit einem Plus von knapp zwei Prozent und der Industriestadt Stuttgart um knapp 22 Prozent, in Hamburg mit plus 1,5 Prozent. Geringe Veränderun­ München um 14 Prozent und in Nürnberg und Hamburg gen bei der Zahl der Arbeitsplätze gab es in Hannover, um rund 11 Prozent. Stuttgart, München und Nürnberg Düsseldorf, und Stuttgart. Lediglich in Nürnberg litten in 2009 stark unter dem zwischenzeitlichen Pro­ war mit einem Minus von 1,4 Prozent ein deutlicher duktionsrückgang und Hamburg als größter deutscher Rückgang an sozialversicherungspflichtigen Beschäfti­ Hafenstandort insbesondere unter dem rückläufigen gungsverhältnissen zu beobachten. Köln lag mit einem Warenexport. Gegen diese Steigerungen nimmt sich Beschäftigtenzuwachs von 0,7 Prozent weit über dem die Entwicklung in Köln mit einer Zunahme von gut drei Prozent recht moderat aus.

Beschäftigten- und Arbeitsmarktentwicklung in Köln sowie den Vergleichsstädten

Beschäftigte (Stand: 30.06.) Arbeitslose (Jahresendwert)

Veränderungen Veränderungen Vergleichsstädte 2008 2009 zu 2008 in % 2008 2009 zu 2008 in %

Hamburg 797.514 809.315 1,5 69.617 77.154 10,8 Hannover 272.897 273.040 0,1 49.633 50.263 1,3 Dortmund 194.965 198.500 1,8 35.804 36.143 0,9 Düsseldorf 358.571 359.431 0,2 27.433 27.949 1,9 Köln 456.912 460.210 0,7 51.223 52.956 3,4 Frankfurt/Main 487.634 489.767 0,4 26.926 26.019 – 3,4 Leipzig 205.490 205.709 0,1 36.808 34.609 – 6,0 Stuttgart 346.433 346.908 0,1 15.554 18.907 21,6 München 686.734 690.111 0,5 37.394 42.680 14,1 Nürnberg 268.000 264.324 –1,4 19.695 21.942 11,4

Deutschland 27.457.715 27.380.096 –0,3 3.102.085 3.275.526 5,6

Quelle: Regionalagentur für Arbeit NRW; Stadt Köln – Amt für Stadtentwicklung und Statistik – Statistisches Informationssystem Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 10 Kommunale Arbeitsmarktförderung

Kommunale Arbeitsmarktförderung �

Die weltweite Wirtschaftskrise blieb nicht ohne Einfluss auf die Aktivitäten der kommunalen Arbeitsmarktförderung in Köln. So sagten in 2009 zunächst viele Wirtschaftsexperten eine deut­ liche Steigerung der Arbeitslosigkeit voraus. Zeitnah durchgeführte Anpassungen der Förderricht­ linien insbesondere im Bereich von Kurzarbeit und Qualifizierung konnten jedoch dazu beitragen, die Freisetzung von Beschäftigten während des Konjunkturrückgangs deutlich zu reduzieren. So ist in Köln die Zahl der Arbeitslosen nur geringfügig gestiegen und konnte auch 2010 weitgehend auf dem Vorjahresniveau gehalten werden. Zu dieser positiven Entwicklung beigetragen haben die zahlreichen Aktivitäten der Kölner Arbeitsmarktakteure; neben der Stadtverwaltung sind dies die Agentur für Arbeit, die Arbeitsgemeinschaft Köln, die Kammern, Gewerkschaften, Verbände und Träger. In enger Zusammenarbeit mit diesen Akteuren nutzte die Stadt die umfangreichen Instrumentarien des Bundes, des Landes und der EU, um den Herausforderungen des Arbeits­ marktes zu begegnen. Einen Schwerpunkt der Aktivitäten stellt seit Jahren die Qualifizierung und Beschäftigung von Langzeitarbeitslosen dar. Darüber hinaus erfordern langfristig wirksame Entwicklungen wie der demografische Wandel und der zunehmende Fachkräftemangel einen ver­ stärkten Einsatz der Akteure, insbesondere im Bereich der beruflichen Qualifizierung von Jugend­ lichen sowie an der Schnittstelle von Schule und Berufsausbildung.

Zentrale Aufgabe der kommunalen Arbeitsmarktför­ derung ist die aktive Koordinierung der regionalen Aktivitäten in vertrauensvoller Zusammenarbeit mit den Akteuren des Arbeitsmarkts. Dies umfasst auch die Abstimmung und Kooperation mit angrenzenden bzw. sich überschneidenden Fachgebieten wie der „Arbeits­ marktkonferenz Medien und Kultur“ oder dem „Kölner Bündnis für Familie“. Ressortübergreifend ist sie zudem eingebunden in die Erstellung bzw. Fortschreibung zahl­ reicher Dokumentationen wie etwa dem „Handlungs­ konzept Demographischer Wandel“ und dem „Integ­ rationskonzept“, die als Ausgangsbasis für strategische Entscheidungen dienen. Die im Folgenden skizzierten Renovierungsarbeiten im Jagdhaus Dellbrück Projekte und Initiativen verdeutlichen die Vielfalt der Ansätze und Aufgaben. Tätigkeitsbereichen gehen einher mit der Vermittlung wichtiger sozialer Kompetenzen und Kontakte. So Stadtverschönerungsprogramm werden gleichzeitig auch persönlichkeitsstabilisierende Fähigkeiten aufgebaut. Die Abteilung Arbeitsmarktför­ Seit fast drei Jahrzehnten ist das Stadtverschönerungs­ derung der Stadt Köln koordiniert und moderiert das programm ein zentraler Bestandteil der kommunalen Programm, das bereits einer Vielzahl von Jugendlichen Arbeitsmarktförderung in Köln. Das Programm verfolgt zu einer dauerhaften Beschäftigung verholfen hat. das Ziel, arbeitslosen Jugendlichen und jungen Erwach­ senen eine berufliche Perspektive zu eröffnen und sie Die Einzelprojekte des Programms finden sich im öffent­ durch Qualifizierung in den ersten Arbeitmarkt zu füh­ lichen Umfeld. Gearbeitet wird an Schulen und Kinderta­ ren. Verschiedene vom Rat der Stadt Köln beauftragte gesstätten, in Park- und Vereinsanlagen oder Friedhöfen, Beschäftigungs- und Qualifizierungsträger übernehmen aber auch an Dienstgebäuden oder Standorten der dabei die Aufgabe, Jugendliche in unterschiedlichen Träger. Ein Hauptmerkmal des Stadtverschönerungs­ Gewerken zu qualifizieren. Fachliche Schulung sowie programms ist sein klarer Praxisbezug. Die Jugendlichen die Beschäftigung und Anleitung in handwerklichen lernen nicht in einer künstlichen Übungsumgebung, Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 11 Kommunale Arbeitsmarktförderung

sondern auf realen Baustellen und erleben damit den 2008 das Programm „Win-Win – für Köln – ein kombi­ Arbeitsalltag mit all seinen vielschichtigen Herausforde­ niertes Programm der Arbeitsmarkt-, Sozial- und Bil­ rungen. dungspolitik zur Wertverbesserung städtischer Gebäu­ de“. Hauptziel ist eine weitere Verminderung der nach Im Rahmen des Stadtverschönerungsprogramms wur­ wie vor zu hohen Arbeitslosigkeit von jungen Kölnerin­ den im Jahr 2009 insgesamt 205 Einzelprojekte reali­ nen und Kölnern. Zusätzlich nimmt die Stadt mit diesem siert. Hierzu gehörten etwa die Instandhaltung mehrerer Programm aber auch die Situation der Langzeitarbeits­ Sportanlagen im Auftrag des städtischen Sportamtes losen über 50 Jahre ins Visier. Insbesondere der große oder die Reparatur und teilweise Erneuerung des histo­ Bedarf an fachlicher und sozialer Qualifizierung in beiden rischen Geländers am linksrheinischen Kölner Rheinufer. Zielgruppen findet dabei Berücksichtigung. Ein weiterer Ein weiteres Projekt war die Sanierung mehrerer denk­ wichtiger Grund für die Auflegung des Programms ist malgeschützter Grabanlagen auf dem Friedhof Melaten der zunehmende Sanierungsbedarf städtischer Gebäu­ sowie der historischen Mauer des Nordfriedhofes. Nicht de. Die Teilprojekte von Win-Win beziehen sich daher zuletzt kamen viele der Teilnehmer bei den umfangrei­ stark auf die Sanierung städtischer Bauten, deren Wert chen Arbeiten zur Bergung des Archivgutes des histori­ durch die Maßnahmen erheblich gesteigert wird. schen Archivs der Stadt Köln zum Einsatz. Neben den fünf Trägern des Stadtverschönerungspro­ gramms – der EVA gGmbH, der IB Arbeitsprojekt, der Jugendhilfe Köln e.V., des Zug um Zug e.V. sowie der Ökobau gGmbH – ist die Kölner Gesellschaft für Ar­ beits- und Berufsförderung (KGAB) an der Umsetzung des Programms beteiligt. Alle Akteure übernehmen die konkrete Qualifizierung und Beschäftigung im Rahmen der einzelnen Teilprojekte. Als Kooperationspartner sind zudem die Agentur für Arbeit sowie die Arbeitsgemein­ schaft Köln (ARGE) eingebunden.

Sanierung der Sportanlage Merianstraße

120 Jugendliche und junge Erwachsene nahmen 2009 an den vielfältigen Maßnahmen des Stadtverschöne­ rungsprogramms teil. Darüber hinaus konnten 630 Jugendliche und Langzeitarbeitslose mit besonderen Vermittlungshemmnissen in Maßnahmen betreut werden, in denen sie durch die eingebundenen Träger qualifiziert und fachpraktisch eingesetzt sowie individu­ ell beraten wurden. Etwa die Hälfte dieser Teilnehmerin­ nen und Teilnehmer nahm danach eine Fortbildung oder Umschulung auf bzw. fand direkt eine Beschäftigung auf Win-Win: Arbeiten im Fort I im Friedenspark dem ersten Arbeitsmarkt. Die Projektnehmer steuerten in 2009 eine Gesamtsum­ Der Wirtschafts- und der Finanzausschuss der Stadt Köln me von 1,31 Millionen Euro zum Stadtverschönerungs­ hatten 2009 fünf Vorhaben genehmigt: Die Sanierung programm bei. Aus dem Etat der Stadt Köln standen der historischen Anlage Fort I im Friedenspark, den darüber hinaus 646.000 Euro zur Verfügung. Umbau und die Sanierung der Bottmühle in der Kölner Südstadt, die Instandsetzung der Personalunterkunft Das Projekt „Win-Win – für Köln“ im Kölner Rheinpark und der Damen-Toilettenanlagen in „Finkens Garten“ sowie den Ausbau der ersten Etage Als weitere Maßnahme zur Bekämpfung der Arbeitslo­ des ehemaligen Schweinestalls im Gut Leidenhausen zu sigkeit beschloss der Rat der Stadt Köln im September Büro- und Personalräumen. Die zu sanierenden Anlagen Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 12 Kommunale Arbeitsmarktförderung

und Gebäude dienten bisher bereits einem qualifizierten Businessplan – ein wichtiger Baustein auf dem Weg zum öffentlichen und gemeinnützi­ eigenen Unternehmen. gen Aufgaben bzw. werden nach Abschluss der Arbeiten öffentlich genutzt.

Bei all diesen Projekten handelt es sich um umfangreiche Bauvorhaben. Daher werden auch Unternehmen des ersten Arbeitsmarktes einge­ Dass diese Qualität bei der städtischen Gründungsberatung gewährleistet bunden, wenn die Gewerke in ihrem ist, macht das Ergebnis einer großangelegten Klientenbefragung deutlich. Volumen zu groß sind oder von den Demnach sind 70 Prozent derjenigen, die in den vergangenen Jahren von der Trägern fachlich nicht komplett Wirtschaftsförderung beraten wurden, nach wie vor erfolgreich selbststän­ abgedeckt werden können. Für die dig. Menschen, die im Rahmen der Win­ Win-Projekte tätig werden, eröffnen Und dass auch die grundsätzliche Strukturierung der öffentlichen Grün­ sich auf diese Weise zusätzliche dungsförderung in Deutschland auf dem richtigen Weg ist, zeigt das Ergeb­ Möglichkeiten, Kontakte zu diesen nis einer europaweiten Vergleichsstudie. Demnach kommen die Gründerin­ Unternehmen zu knüpfen und so – nen und Gründer hierzulande immer schneller an ihr Ziel. So ließ sich eine über den Aspekt der Qualifizierung Neugründung in Deutschland im Jahr 2009 bereits in 4,5 Tagen realisieren, hinaus – ihre beruflichen Perspekti­ das Verfahren kostete durchschnittlich166 Euro. Damit haben sich die Werte ven zu verbessern. seit der letzten Erhebung in 2007 mit einer damals durchschnittlichen Dauer von 6,3 Tagen und Kosten von 792 Euro erheblich verbessert und liegen Gründungsberatung – Starter­ deutlich unter dem EU-Durchschnitt von 7,7 Tagen und Kosten in Höhe von center NRW 417 Euro. Diese Verfahrensbeschleunigung dürfte zur deutlichen Zunahme der Gewerbeanmeldungen beigetragen haben. Deren Zahl stieg 2009 in Viele Menschen bevorzugen die Fle­ Köln gegenüber dem Vorjahr von 13.600 auf 19.650 – ein Plus von fast 50 xibilität und Unabhängigkeit einer Prozent. selbstständigen Tätigkeit und sehen sie daher als interessante Wahlmög­ Gründungen 2010 – Förderinstrumente lichkeit für ihren beruflichen Lebens­ weg. Auch bereits bestehende oder Beschäftigung 1% drohende Arbeitslosigkeit lassen bei keine Angaben Einstiegsgeld vielen Betroffenen die Frage auf­ 5% kommen, inwieweit eine Unterneh­ mensgründung für sie eine sinnvolle 10% und erfolgversprechende Alternative darstellt. Zur Klärung dieser Frage 58% Gründungszuschuss sowie der praktischen Umsetzung keine Förderung 26% der Selbstständigkeit können sich interessierte Kölner Bürgerinnen und Bürger in der Gründungsbera­ tung der Kölner Wirtschaftsförde­ rung umfassend informieren und beraten lassen. Eine qualifizierte Quelle: Stadt Köln Amt für Wirtschaftsförderung/Existenzgründungsberatung Beratung vor, während und auch nach der Gründung ist – neben einer Zur Stimulierung des Gründungsgeschehens beigetragen haben auch die realisierbaren Geschäftsidee und gemeinsamen Bemühungen von Bund, Land, Kommunen und ihrer Netz­ werkpartner vor Ort zur Steigerung der Qualitätsstandards bei der Grün­ dungsberatung – und dies bei gleichzeitiger Minimierung des bürokratischen Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 13 Kommunale Arbeitsmarktförderung

Aufwands. Auf Landesebene war die Implementierung einheitlicher Stan­ Zusätzliche Hilfestellung erhalten dards im Zuge der Zertifizierung von Gründerbüros als Startercenter NRW junge Unternehmerinnen in Köln ein wichtiger Schritt in diese Richtung. Nach erstmaliger Zertifizierung des durch eine Reihe aktiver Frauennetz­ Gründerbüros der Kölner Wirtschaftsförderung in 2007 wurde das Büro im werke, die auch nach erfolgter Grün­ Dezember 2009 erfolgreich rezertifiziert. Nach den Qualitätsvorgaben des dung nützliche Kontakte vermitteln. Wirtschaftsministeriums NRW wurde das einheitliche Qualitätsmanagement geprüft, für gut befunden und mit der entsprechenden Anerkennungsur­ Stärkste Gründungsneigung bei 30- kunde ausgezeichnet. Dieses Audit gilt für jeweils zwei Jahre und dient den bis 50-Jährigen Beratungseinrichtungen vor Ort als Anreiz, ihre Standards weiter zu verbes­ sern und optimal an den Bedürfnissen der Klienten, die sich für eine Selbst­ Die Entscheidungen für eine Unter­ ständigkeit entscheiden wollen, auszurichten. nehmensgründung fallen vorwie­ gend in der Lebensmitte. So waren In Köln wird das Startercenter NRW von drei Netzwerkpartnern betrieben. 44 Prozent der Gründungswilligen Potenzielle Gründerinnen und Gründer aus dem Handwerksbereich berät die im Lebensalter zwischen 30 und Kölner Handwerkskammer, Gründungsinteressierte aus den gewerblichen 40 Jahren, 33 Prozent zwischen 40 Berufen erhalten Beratung und Unterstützung vorwiegend durch die IHK und 50 Jahren. Lediglich 13 Prozent Köln. Das Amt für Wirtschaftsförderung richtet seine Beratungsangebote an waren jünger als 30 Jahre und nur 10 alle, die eine freiberufliche Tätigkeit anstreben. Prozent älter als 50 Jahre.

Im Jahr 2010 hat das Startercenter der Wirtschaftsförderung 5.256 Anfragen 83 Prozent der Selbstständigen in beantwortet bzw. Beratungen durchgeführt, deren Inhalte sich überwiegend spe waren deutsche Staatsange­ auf die von Bund, Land oder sonstigen öffentlichen Einrichtungen angebo­ hörige, lediglich 17 Prozent waren tenen Fördermittel bezogen. Hierzu zählen insbesondere die Instrumente Bürger ausländischer Nationalität. Gründungszuschuss, Einstiegsgeld, Beratungsprogramm Wirtschaft, Gründercoa­ Dass nichtdeutsche Gründer so stark ching Deutschland sowie Mikrodarlehen. in der Minderheit sind, dürfte auch damit zusammenhängen, dass die

Gründungen 2010 – Branchen meisten Gründungswilligen mit aus­ ländischem Pass gewerbliche Berufe Handel 2% Handwerk 1% bevorzugen und daher mehrheitlich Gastgewerbe 2% bei der IHK bzw. der Handwerks­ Techn. Berufe kammer beraten werden. Ohne Angabe 4% 5% Fort-/Weiterbildung Der mit 51 Prozent größte Anteil 5% aller im Gründerbüro der Kölner Wirtschaftsförderung durchgeführ­ Gesundheitswesen 51% Dienstleistung 10% ten Beratungen entfiel auf Gründun­ gen im Dienstleistungssektor. Dem folgen mit 20 Prozent der Bereich 6% 20% Freizeit und Kultur und mit weiteren 10 Prozent Gründungen im Gesund­

Freizeit / Kultur heitswesen.

Quelle: Stadt Köln Amt für Wirtschaftsförderung/Existenzgründungsberatung Viele Kölnerinnen und Kölner sehen den Weg in die Selbständigkeit als Rund die Hälfte der Existenzgründungen wurde 2010 von Frauen in Angriff einzige Möglichkeit, Arbeitslosig­ genommen. Die häufig gehörte Aussage, dass Frauen überproportional im keit zu vermeiden und sind auch Nebenerwerb gründen, kann allerdings in Bezug auf die Kölner Gründerin­ dazu bereit, die Gründungen unter nen nicht bestätigt werden. Vielmehr bezogen sich 96 Prozent der bei der Zuhilfenahme staatlicher Förderpro­ Wirtschaftsförderung bearbeiteten Gründungsanliegen von Frauen auf eine gramme zu realisieren. Die Vertei­ hauptberufliche Tätigkeit. lung spiegelt sich in der folgenden Darstellung wider. Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 14 Kommunale Arbeitsmarktförderung

Kampagne „Nie wieder Bewerbungsfotos“ im „Startercenter NRW“, der IHK Köln und der Handwerkskammer Um die Aufmerksamkeit für das Thema Selbständigkeit noch weiter zu Köln, waren zahlreiche weitere steigern, startete das städtische Gründercenter 2009 eine Werbekampagne Institutionen auf dem Gründer- und mit dem Titel „Nie wieder Bewerbungsfotos“. Auf den Kölner „Megalights“ Nachfolgetag vertreten. Schwer­ wurde an rund 90 Standorten für das kostenlose Beratungsangebot der Stadt punkte der Veranstaltung waren die Köln geworben. Weiterhin wurden sogenannte CityCards in stark frequen­ Themen „Gründerpersönlichkeit“, tierten Einrichtungen ausgelegt. Die Kampagne hat dazu geführt, dass das „Erstellung eines Businessplans“ Angebot des städtischen Startercenters noch stärker nachgefragt wurde und und „Unternehmensübernahme als wird daher fortgesetzt. Alternative zur Neugründung“.

Kommunales Bündnis für Arbeit Der Oberbürgermeister

Das 2005 gegründete Kommunale Nie wieder Bewerbungsfotos! Bündnis für Arbeit dient der Abstim­ mung der Kölner Arbeitsmarktak­ Mach Dich selbstständig! teure über Handlungsempfehlungen und Maßnahmen, mit denen Einfluss auf die lokalen und kommunalen Rahmenbedingungen des Arbeits­ Das Amt für Wirtschaftsförderung marktes genommen werden kann. der Stadt Köln hilft Dir dabei.

Infos unter stadt-koeln.de Mitglieder des Bündnisses sind die oder (0221) 221 33 666 IHK Köln, die Handwerkskammer Köln, die Kreishandwerkerschaft, die Arbeitgeber Köln, der Deutsche Gewerkschaftsbund Region Köln Bonn, die Agentur für Arbeit Köln, Präsenz zeigte das Beraterteam der Wirtschaftsförderung auch auf dem 25. die Arbeitsgemeinschaft (ARGE) Gründer- und Nachfolgetag, der im August 2009 in den Räumen der IHK Köln, Vertreter des Lenkungskreises Köln stattfand. Existenzgründerinnen und -gründer bekamen am Stand des für die Region Köln sowie die im städtischen Gründercenters wieder wertvolle Tipps und Hinweise für die Wirtschaftsausschuss stimmbe­ ersten Schritte in die Selbstständigkeit. Neben den beiden Netzwerkpartnern rechtigten Fraktionen. Seitens der Stadt Köln sind die drei Dezernate „Wirtschaft und Liegenschaften“, „Soziales, Integration und Umwelt“ sowie „Bildung, Jugend und Sport“ im Bündnis vertreten, außerdem das Amt für Wirtschaftsförderung, das Amt für Stadtentwicklung und Statistik sowie das Personalamt.

Das Forum kommt regelmäßig unter Leitung des Kölner Oberbürgermeis­ ters zusammen, um Informationen auszutauschen, die jeweiligen Positionen und Ziele darzulegen und darauf aufbauend das wirtschafts- und arbeitsmarktpolitische Agieren Die städtische Gründungsberatung auf dem Gründertag 2010 der Partner aufeinander abzustim­ Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 15 Kommunale Arbeitsmarktförderung

men. Ziel aller Beteiligten ist es, ze“, um so die individuellen Perspektiven erwerbsfähiger Menschen auf dem Arbeitslosigkeit zu reduzieren, mehr Arbeitsmarkt zu verbessern. Weitere Kernthemen waren Fachkräftemangel/ Arbeitsplätze zu schaffen, Diskrimi­ Fachkräftesicherung und die Bekämpfung der Langzeitarbeitslosigkeit. nierungen und Ungleichheiten auf Hierzu wurden die beiden Arbeitskreise „Ausbildungsberichterstattung“ und dem Arbeitsmarkt auszugleichen „Gewinnung von qualifizierten Fachkräften für den Standort Köln“ sowie das und die Wettbewerbsfähigkeit der „Regionale Netzwerk Unternehmenssicherung Köln“ initiiert. Unternehmen zu verbessern.

Die Projekt- und Geschäftsstelle des Kommunalen Bündnisses ist eingegliedert in die Abteilung Arbeitsmarktförderung der Wirt­ schaftsförderung und operativ für die Koordination und die Umset­ zung der vom Gremium definierten Schwerpunktthemen verantwort­ lich.

Die Tätigkeit des Kommunalen Bündnisses konzentrierte sich in 2009 besonders auf die Bereiche „Verbesserung der Kooperation Die Akteure des Bündnis für Arbeit im Januar 2010 bei der Standortsicherung“ sowie „Verbesserung der Qualifikation und Im Januar 2010 tagte das Kommunale Bündnis für Arbeit erstmals unter dem Beratung durch präventive Ansät- Vorsitz von Oberbürgermeister Jürgen Roters. Erklärtes Ziel des Oberbürger­ meisters ist es, die Funktion des Bündnisses als Leit- und Steuerungsgruppe auszubauen und zu stärken, um so gemeinsam die Beschäftigungsimpulse Die Netzwerkpartner sind für Sie da Kontakt / Impressum Der Oberbürgermeister auf kommunaler Ebene noch weiter zu verstärken. Erreicht werden soll dies durch eine weitere Bündelung der in Köln vielfältig vorhandenen Gremienar­ Regionales Netzwerk Unternehmenssicherung Köln beit, eine noch intensivere Abstimmung von Strategien und Handlungspro­ ARBEITGEBER KÖLN e.V. Weitere Informationen: Stefanie Ploog, 0221/57904-19 grammen sowie eine stärkere Anpassung von Initiativen und Programmen www.arbeitgeber-koeln.de Amt für Wirtschaftsförderung Regionales Netzwerk der Arbeitsmarktförderung. Agentur für Arbeit Köln Unternehmenssicherung Köln Jörg Ebben, Arbeitgeber-Service, Willy-Brandt-Platz 2 0221/9429-3255 50679 Köln Als erstes Leitthema wurde die Bekämpfung der Langzeitarbeitslosigkeit www.arbeitsagentur.de Johanna Below Geschäftsführung festgelegt. Eine hierzu eingerichtete Arbeitsgruppe entwickelt unmittelbare Deutscher Gewerkschaftsbund Telefon: 0221/221-25940 Region Köln-Bonn Telefax: 0221/221-24212 Handlungsfelder und konkrete Projekte, um die Beschäftigungschancen für Liv Dizinger, 0221/500032-15 [email protected] www.region-koeln.dgb.de geringer qualifizierte und/oder längere Zeit arbeitslose Menschen zu erhö­ hen. Handwerkskammer zu Köln Dirk Hecking, 0221/2022-229 www.hwk-koeln.de Regionales Netzwerk Unternehmenssicherung Industrie- und Handelskammer zu Köln Mathias Härchen, 0221/1640-430 Der Oberbürgermeister Tanja Kinstle, 0221/1640-431 Seit Gründung des kommunalen Bündnisses für Arbeit im Jahr 2007 obliegt www.ihk-koeln.de Amt für Wirtschaftsförderung der Projekt- und Geschäftsstelle auch die Geschäftsführung, Koordination Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Amt für Wirtschaftsförderung und inhaltliche Begleitung des „Regionalen Netzwerkes Unternehmenssi­ Marlies Knodel, 0221/221-28052 Gestaltung: www.stadt-koeln.de alle freiheit werbeagentur gmbh cherung“. Unter Leitung des bis August 2010 in Köln tätigen Wirtschaftsde­

Titel Illustration: Regionales Netzwerk zernenten Dr. Norbert Walter-Borjans schlossen sich hier Fachleute aus den Außerdem werden Sie als Firmenkunde auch durch Ihre Kariboo - Marketing & Service GmbH Hausbank eng begleitet. Partner im Regionalen Netzwerk Unternehmenssicherung unterschiedlichen Bereichen der Kölner Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik für Unternehmenssicherung Köln sind: Druck: zusammen, die sich seit Jahren mit der Thematik Unternehmenssicherung Ubia Druck Köln Köln Informationen und Beratungsangebote zur beschäftigen. Das Netzwerk will gerade kleine und mittlere Unternehmen 13-RK/80/5.000/01.2010 Krisenvermeidung und -bewältigung dafür sensibilisieren, bereits bei ersten Anzeichen einer wirtschaftlichen Pro­ Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 16 Kommunale Arbeitsmarktförderung

blemlage Rat zu suchen, damit rechtzeitig Möglichkeiten qualifizierter Studienabsolventen zur Abhilfe aufgezeigt und Unterstützung bei der Krisen­ an den Kölner Wirtschaftsstandort bewältigung angeboten werden können. Hierzu wurde und zur Gewinnung von hochquali­ der gemeinsame Flyer „Regionales Netzwerk Unterneh­ fizierten Fachkräften, vorwiegend in menssicherung Köln – Informationen und Beratungsan­ den MINT-Berufen. Als gemeinsame gebote zur Krisenvermeidung und -bewältigung“ aufge­ Initiative von Kölner Unternehmen, legt. Der Flyer dient der zielgerichteten Kurzinformation der Universität zu Köln, der Fach­ und als Wegweiser für alle Kölner Unternehmen. hochschule, der Agentur für Arbeit Köln und der Stadt Köln startete in Als zentrales Element zur Sicherung der Zukunftstaug­ 2010 das Projekt „Power your Life! lichkeit der regionalen Wirtschaft kristallisiert sich Mit Energie Chancen entdecken – immer klarer der Bereich der beruflichen Qualifikation Wissenschaft trifft Wirtschaft in heraus. Insbesondere zur Bekämpfung des branchen­ Köln“, eine prominent besetzte übergreifend wachsenden Fachkräftemangels müssen Ringvorlesung. Ergänzend zu den alle Möglichkeiten genutzt werden, um die in Köln jeweiligen Veranstaltungen beschäf­ vorhandenen Potenziale noch stärker in Wert zu setzen. tigten sich interdisziplinäre Teams In diesem Sinne verständigten sich die Mitglieder des von Studierenden und Unterneh­ Kommunalen Bündnisses für Arbeit auf eine Kampagne mensvertretern in Workshops mit und Beratungsoffensive mit dem Ziel der Förderung von Fragestellungen rund um das Thema Kurzarbeit auch in Verbindung mit Qualifizierung unter Energie und kamen dabei mit Tech­ dem Motto „Qualifizieren statt entlassen“. nischen Leitern und Personalverant­ wortlichen in Kontakt. Des Weiteren wurde die Kampagne „Ausbildung in der Krise ist Ausbildung für den Aufschwung“ von der Ausbildungsmonitoring Agentur für Arbeit, der IHK Köln, der Handwerkskam­ mer sowie der Stadt Köln konzipiert und umgesetzt, um Ein weiteres permanentes Leitthema Unternehmen darin zu bestärken, in ihrer Ausbildungs­ des Kommunalen Bündnisses für Ar­ bereitschaft auch in konjunkturell schwächeren Zeiten beit ist die Ausbildungssituation von nicht nachzulassen. Jugendlichen in Köln. Entsprechend der Zielsetzung, den 2007 erstmals erschienenen Kölner Ausbildungsbe­ richt jährlich fortzuschreiben, baut der Arbeitskreis „Ausbildungsbe­ richterstattung“ unter Federführung der Stadt ein kontinuierlich fort­ laufendes Ausbildungsmonitoring auf. Dieses wird durch ein jährlich wechselndes Schwerpunktthema ergänzt. Ziel ist es, datenbasierte Aussagen über die Entwicklung des Ausbildungsmarktes und seiner sozi­ alen und institutionellen Komponen­ ten zu entwickeln bzw. vorzuhalten. Plakat zur Kampagne Ausbildung in der Krise Darüber hinaus soll der Ausbildungs­ bericht den betroffenen Akteuren Der vom Kommunalen Bündnis für Arbeit initiierte als Grundlage für eine Optimierung Arbeitskreis „Gewinnung von qualifizierten Fachkräften des Übergangsgeschehens zwischen für den Standort Köln“ entwickelte unter Leitung des Schule und Beruf dienen. Neben Vorsitzenden der Geschäftsführung der Agentur für dem ersten Kölner Ausbildungsbe­ Arbeit Köln, Peter Welters, Maßnahmen zur Bindung richt 2007 sowie dem Ausbildungs­ Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 17 Kommunale Arbeitsmarktförderung

monitoring-1. Ausbaustufe 2008 liegt das Ausbildungs­ aktiv fördern und so auf eine solidarische Gesellschaft monitoring Köln 2009 mit dem Schwerpunkt Migration hinwirken. Anhand dieser Beispiele möchte die Stadt und Ausbildung vor. Zukünftig wird die Ausbildungsbe­ Köln gemeinsam mit dem Kommunalen Bündnis für richterstattung auch Bestandteil des geplanten Kölner Arbeit aufzeigen, wie Diversity Management den Erfolg Bildungsberichts sein. von Unternehmen steigern kann und welche innovativen Einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung der Ideen und auch erprobten Erfolgskonzepte dazu in Köl­ zielgerichteten Zusammenarbeit leistet die von den ner Unternehmen verwirklicht und umgesetzt werden. Bündnismitgliedern explizit geforderte Kooperations­ Der Begriff Vielfalt, im Personalmanagement Diversity vereinbarung „Übergangsmanagement Schule-Beruf“, genannt, beschreibt hier die Tatsache, dass sich Men­ die im März 2009 zwischen der Stadt Köln, der Bezirks­ schen in vielerlei Hinsicht voneinander unterscheiden. regierung und der Kölner Agentur für Arbeit geschlossen Im Vordergrund stehen hierbei die Merkmale Alter, worden war. Geschlecht, Kultur, sexuelle Identität, Behinderung und Auf dieser Basis wurde eine Arbeitsstruktur für den familiäre Situation. Ziel von Diversity Management ist Beirat Schule-Beruf entwickelt und eine gemeinsame es nicht nur, Diskriminierung entgegen zu wirken und Geschäftsführung festgelegt. Das „Kommunale Bündnis die Tolerierung von Unterschieden zu fördern, sondern für Arbeit“ gehört der Steuerungsgruppe an, so dass die die Vielfalt der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gezielt Empfehlungen der lokalen Arbeitsmarktakteure weiter­ hervorzuheben und produktiv zu nutzen. hin in den fortlaufenden Diskussionsprozess einfließen. 19 Kölner Unternehmen beteiligten sich am zweiten Wettbewerb von „Vielfalt gewinnt“. Die Auszeichnung Vielfalt gewinnt wurde auch 2010 in den vier Kategorien Kleinunterneh­ men mit bis zu 50 Beschäftigten, mittlere Unternehmen Gemeinsam mit dem Kommunalen Bündnis für Arbeit mit 50 bis 250 Beschäftigten, Großunternehmen mit führte die Stadt Köln in 2010 zum zweiten Mal den Un­ mehr als 250 Beschäftigten sowie öffentliche Einrichtun­ ternehmenswettbewerb „Vielfalt gewinnt“ durch. gen vergeben. Mit der Auftaktveranstaltung „Wirtschaftsfaktor Viel­ Eine Jury, bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern falt“ wurde im November 2009 der zweite Wettbewerb des Rates der Stadt Köln, des Kommunalen Bündnisses erfolgreich gestartet. Über 80 Führungskräfte, Personal­ für Arbeit, der IHK Köln, der Handwerkskammer Köln, verantwortliche und Personalvertretungen aus Kölner des Deutschen Gewerkschaftsbundes, des Amtes für Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen nahmen Wirtschaftsförderung sowie der städtischen Antidiskri­ an dieser Veranstaltung teil, um dort mehr über das minierungsbeauftragten und schließlich der Diversity Thema Diversity Management zu erfahren und sich über Managerin der Ford Werke Köln AG entschied über die den Wettbewerb zu informieren. Auswahl und Prämierung der Unternehmen. Die Be­ Im Rahmen des Wettbewerbs werden Unternehmen aus­ kanntgabe und Prämierung der Preisträger erfolgte im gezeichnet, die die Kultur der Vielfalt ihrer Belegschaft Juli 2010 im historischen Rathaus der Stadt Köln.

Preisverleihung von Vielfalt gewinnt im Historischen Rathaus Die Preisträger 2010 Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 18 Kommunale Arbeitsmarktförderung

checkPraxis – Schule und Praxis im Dialog

Der Übergang von Schule zu Beruf ist für viele Jugendliche mit Schwierigkei­ ten verbunden. Insbesondere bei den Schulabgängerinnen und -abgängern mit Migrationshintergrund, deren Anteil in Köln überdurchschnittlich hoch ist, werden vorhandene Kompetenzen und Potenziale häufig nur unzurei­ chend erkannt und ausgeschöpft. Dieser Umstand führt nicht nur zu viel­ fältigen persönlichen und sozialen Problemen bei den Betroffenen, sondern hat auch immer stärkere volkswirtschaftliche Auswirkungen: Insbesondere im Zusammenhang mit dem demografischen Wandel zeichnet sich ein checkPraxis: Workshop Sanitär- und zunehmend schwerer zu deckender Bedarf an ausreichend qualifizierten Klimaanlagenbau Arbeitskräften ab und ist vor allem in Industrie und Handwerk bereits in den nächsten zehn Jahren ein massiver Fachkräftemangel absehbar. Ein Kernmerkmal der Workshops be­ Um dieser Entwicklung entgegen zu wirken, haben die beiden städtischen steht darin, dass die Veranstaltung Dezernate für Wirtschaft und Liegenschaften sowie für Bildung, Jugend und außerhalb des schulischen Rahmens Sport gemeinsam mit der Agentur für Arbeit Köln, dem Büro Übergangs­ stattfindet. Die Schülerinnen und management Schule-Beruf sowie dem Träger Conaction e.V das Modell­ Schüler melden sich zu den diffe­ projekt „checkPraxis – Schule und Praxis im Dialog“ entwickelt. Ziel ist es, renzierten Workshops freiwillig und die Talente insbesondere junger Migrantinnen und Migranten mit Blick auf selbstständig über das Internet an – ihre Ausbildungsoptionen zu erkennen und aufzuzeigen. Bei diesem Projekt bereits an dieser Stelle ist also Eigen­ wird Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit geboten, sich mit verschie­ initiative gefordert. Nach erfolgreich denen Berufsbildern und deren Anforderungen vertraut zu machen. Die absolviertem Workshop erhalten teilnehmenden Unternehmen stellen ihre Ausbildungsberufe in Workshops sie eine Teilnahmebescheinigung, vor und bieten dabei praktische berufsbezogene Übungen an. Auf diesem die sie auch späteren Bewerbungen Weg bekommen die Jugendlichen die Chance, ihre eigenen Fähigkeiten für beilegen können. den jeweiligen Beruf zu erproben und auch zu zeigen. Zudem haben sie die Das Projekt, an dem bis Mitte 2010 Gelegenheit, persönlichen Kontakt zu den Ausbildungsverantwortlichen in bereits über 1.350 Schülerinnen und den Unternehmen zu knüpfen. Als Ergebnis dieser Workshops haben Jugend­ Schüler teilgenommen hatten, stößt liche bereits längerfristige Praktika, Ferienjobs oder auch Ausbildungsplätze in den Umfragen sowohl bei den teil­ erhalten. nehmenden Jugendlichen als auch bei den beteiligten Unternehmen auf eine sehr positive Resonanz. Daher wird checkPraxis in 2010 mit insgesamt drei Veranstaltungen fortgeführt. Die erste Veranstal­ tung für Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I im Stadtbezirk Porz fand im April 2010 im Porzer Bezirksrathaus statt. Aufgrund der inhaltlichen Schnittmenge und der zeitlichen Nähe wurden die Work­ shops mit einer lokalen Ausbil­ dungsplatzbörse zusammengelegt, wodurch Aufmerksamkeit und Besucherzahlen für beide Veranstal­ tungen zusätzlich gesteigert werden konnten. Weitere Workshoptermine in 2010 wurden im Bürgerzentrum Chorweiler und in der Jugendherber­ checkPraxis: Workshop Industriereinigung ge Deutz durchgeführt. Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 19 Kommunale Arbeitsmarktförderung

Familienfreundliche Kölner Gewerbegebiete

Das Projekt Familienfreundliche Kölner Gewerbegebiete verfolgt das Ziel, Kölner Unternehmen die positiven Aspekte einer familiengerechten Un­ ternehmenskultur aufzuzeigen. Hierfür wird bei Geschäftsführerinnen und Geschäftsführern sowie Personalverantwortlichen in direkter Ansprache ge­ zielt für das Thema Familienfreundlichkeit als Standortvorteil geworben. Das Pilotprojekt startete im Frühjahr 2009 im Wirtschaftsareal Am Butzweilerhof, in dem mehr als 400 Firmen unterschiedlichster Größenordnung und Bran­ chenzugehörigkeit ansässig sind. Der ansonsten oftmals schwierige Zugang zu kleinen und mittelständischen Unternehmen gerade in Bezug auf eher weiche Standortfaktoren wie Familienfreundlichkeit wird am Butzweilerhof dadurch erleichtert, dass sich hier mit der Initiative Butzweiler-Ossendorf bereits ein aktives Unternehmensnetzwerk etabliert hat. Für das Thema Vereinbarkeit von Beruf und Familie bzw. von Beruf und Pflege steht den Unternehmen vor Ort ein persönlicher Ansprechpartner zur Seite. Dieser bringt, unterstützt durch zwei Fachberaterinnen, konkrete Handlungsbedarfe mit den vielfach wenig bekannten Angeboten auf Kölner Stadtgebiet zusammen. Durch detaillierte Kenntnisse der Bedarfe konnten Personalpolitik (FFP) im Auftrag zwischenzeitlich auch Verbundlösungen für mehrere Firmen herbeigeführt der „Berufundfamilie gGmbH“ der werden. Hertie-Stiftung und mit Unter­ Die ansässigen Unternehmen bekommen so individuelle und zielgruppen­ stützung des Bundesministeriums spezifische Informationen und Beratungsleistungen zum Themenkreis „Ver­ für Familie, Senioren, Frauen und einbarkeit“ und können auf dieser Basis passgenaue, bedürfnisorientierte Jugend aus Mitteln des Europäischen und innovative Lösungen entwickeln. Mit dem Angebot will das Projekt dazu Sozialfonds entwickelt. Seine Pra­ beitragen, mittel- und langfristig Arbeitsplätze zu schaffen und zu sichern xistauglichkeit war im Rahmen einer sowie die Wettbewerbsfähigkeit und Attraktivität des Standorts nachhaltig deutschlandweit durchgeführten zu stärken. repräsentativen Unternehmensbe­ Um einen objektiv messbaren Ist-Zustand im Gewerbegebiet Butzweilerhof fragung unter rund 1.000 Geschäfts­ zu erfassen und die Entwicklung in dem Areal zu verfolgen, kommt ein Fra­ führerinnen und Geschäftsführern gebogen zum Einsatz, mit dem für jedes teilnehmende Unternehmens ein so bzw. Personalverantwortlichen genannter „Berufundfamilie-Index“ ermittelt wird. Der bundesweit einge­ unter Beweis gestellt worden. Der setzte Fragebogen wurde eigens vom Forschungszentrum Familienbewusste Berufundfamilie-Index bildet die drei wesentlichen Aspekte betrieblichen Familienbewusstseins ab: den Dialog zwischen Unternehmensführung und Mitarbeitern, die Leistung in Form betrieblicher familienbewuss­ ter Maßnahmen sowie eine famili­ enbewusste Unternehmenskultur. Er geht damit weit über eine aus­ schließliche Erfassung betrieblicher Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie hinaus. Bis zum Frühjahr 2010 hatten sich bereits über 50 am Butzweilerhof ansässige Firmen in einem ausführ­ lichen persönlichen Gespräch an der Befragung beteiligt, mit der die 19. Butzweiler Gespräche zum Thema Familienfreundliche Gewerbegebiete Unternehmen Stärken und Entwick­ Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 20 Kommunale Arbeitsmarktförderung

lungspotenziale der eigenen Personalpolitik in Bezug auf das Familienbewusstsein überprüfen können. Die Annahme des Projektthemas im Areal „Am Butzweiler­ hof“ zeigt sich auch in der regelmäßigen Teilnahme der Unternehmen durch hochrangige VertreterInnen an den vom Projekt installierten Netzwerktreffen. Das von der EU und dem Land Nordrhein Westfalen im Rahmen des Wettbewerbs famlie@unternehmen. NRW sowie der Stadt Köln geförderte Projekt stand auch im Fokus der 19. Butzweiler Gespräche in der Event-Halle des Rheinischen Gastroservices. In seinem Grußwort unterstrich Oberbürgermeister Jürgen Roters den hohen und zukünftig weiter steigenden Stellenwert des Themas Vereinbarkeit von Beruf und Familie. In einer Talkrunde berichteten Vertreterinnen und Vertreter von namhaften Ausbildungstour 2009 Firmen des Areals von ihrer familienfreundlichen Perso­ nalpolitik und animierten die anwesenden Unternehme­ Zur erfolgreichen Umsetzung der regionalen Landesar­ rinnen und Unternehmer dazu, es ihnen gleich zu tun. beitspolitik unter den Themenschwerpunkten „Förde­ rung der Beschäftigungsfähigkeit“, „Jugend und Beruf“ Regionalagentur Region Köln sowie „Integration besonderer Zielgruppen“ wird in der praktischen Arbeit der Regionalagentur explizit an Die Regionalagentur Region Köln hat – wie die 15 den spezifischen regionalen Bedürfnissen und Belangen anderen Regionalagenturen in Nordrhein-Westfalen angesetzt. In diesem Sinne wird bei der Durchführung – die Aufgabe, die arbeitsmarktpolitischen Ziele des verschiedener Landesprojekte mit den örtlichen Arbeits­ Arbeitsministeriums NRW zielgerichtet in den einzelnen marktakteuren zusammengearbeitet. Fachlich und poli­ Regionen umzusetzen. Träger der für die Region Köln tisch wird die Regionalagentur von einem Lenkungskreis zuständigen Agentur sind die beiden Städte Köln und und mehreren Facharbeitskreisen unterstützt. Der Len­ Leverkusen sowie der Oberbergische Kreis, der Rheinisch kungskreis, bestehend aus Mitgliedern der Kommunen, Bergische Kreis und der Rhein-Erft-Kreis. der Kammern, der Gewerkschaften und der Wirtschaft, Ein Teil der umzusetzenden Projekte und Initiativen wird ist gleichzeitig das Entscheidungsgremium der Regi­ nicht ausschließlich aus Landesmitteln, sondern zusätz­ onalagentur. Stärken und Schwächen ebenso wie die lich durch Fördermittel des Europäischen Sozialfonds Kompetenzen der Region werden in diesem Gremium (ESF) kofinanziert. analysiert; lokale Vorhaben sowie Entwicklungsstrate­ gien durch regionale Abstimmung und Konsensfindung festgelegt.

Ausbildungstour 2009 Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 21 Kommunale Arbeitsmarktförderung

Die Regionalagentur Region Köln ist als Geschäftsstelle Die Kompetenzentwicklung von Beschäftigten in KMU des Lenkungskreises mit den organisatorischen Auf­ wird durch das Förderinstrument Bildungsscheck un­ gaben zur Vor- und Nachbereitung von Sitzungen und terstützt. Ihre Fort- und Weiterbildungskosten können Beschlüssen betraut, ist zusätzlich aber auch Anlaufstelle anteilig übernommen werden. für alle regionalen Arbeitsmarktakteure. Sie informiert, Die Schwerpunkte „Jugend und Beruf“ sowie „Integra­ moderiert und koordiniert gemeinsame Aktivitäten von tion besonderer Zielgruppen“ werden in verschiedenen Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Bildungsträgern, Ver­ Förderprogrammen wie „Jugend in Arbeit plus“, „3.Weg bänden und Unternehmen in den jeweiligen Förderpro­ in die Berufsausbildung“, „Teilzeitausbildung für junge grammen und unterstützt den Aufbau von Netzwerken. Mütter und Väter“ oder „Werkstattjahr“ aufgegriffen.

Abschlussveranstaltung zum Sonderprogramm Ausbildung

Zur Förderung der Beschäftigungsfähigkeit wird der Fo­ Alle jungen Menschen, langzeitarbeitslose Jugendliche, kus insbesondere auf kleine und mittlere Unternehmen behinderte Menschen oder Berufsrückkehrer/Innen (KMU) und ihre Beschäftigten gesetzt, da diese aufgrund erhalten mit den verschiedenen Förderprogrammen der zunehmenden Wirtschaftsdynamik in besonderem Möglichkeiten zur beruflichen Orientierung. Maße steigenden Anforderungen ausgesetzt sind. Hier Mit dem „Sonderprogramm Ausbildung“ wurden auf Ini­ greift die Potentialberatung als bewährtes Förderinstru­ tiative der Landesregierung im Herbst 2006 – zu diesem ment des Landes NRW drei Handlungsfelder zur Anpas­ Zeitpunkt lag das Lehrstellenangebot deutlich unter der sungs- und Wettbewerbsfähigkeit von Beschäftigten Zahl der Bewerber – zusätzliche Ausbildungsmöglichkei­ und Unternehmen auf: Arbeitsorganisation und Arbeits­ ten für Jugendliche geschaffen, die bis dahin noch keinen gestaltung, die Schaffung gesundheitsförderlicher Ar­ Platz gefunden hatten. Diese Lehrstellen wurden zwar beitsbedingungen auch angesichts des demografischen außerbetrieblich bei wirtschaftsnahen Bildungsträgern Wandels sowie die Kompetenzentwicklung der Beschäf­ eingerichtet, hatten aber hohe betriebliche Anteile. Mit tigten in den Betrieben. Mit Hilfe einer vom jeweiligen dem Sonderprogramm konnten in einem einmaligen Betrieb ausgewählten Unternehmensberatung werden Kraftakt landesweit etwa 3.000 zusätzliche Ausbildungs­ die Stärken und Schwächen des Unternehmens analy­ plätze in unterschiedlichsten Berufen zur Verfügung siert, um so einen verbindlichen Plan zur Verbesserung gestellt werden. Im Regierungsbezirk Köln beendeten der betrieblichen Praxis zu entwerfen und umzusetzen. allein mit der „Winterprüfung 2010“ rund 222 Prüflinge im Rahmen des Programms ihre Ausbildung. Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 22 Strukturpolitische Handlungsfelder

Strukturpolitische Handlungsfelder

Gewerbeflächenpolitik und -management – Weiterhin stehen ungenutzte Flächen privater Eigen­ tümer im Umfang von rund 290 Hektar zur Verfügung. Wichtige Voraussetzung für die Sicherung wirtschaft­ Davon sind über 130 Hektar in Privatbesitz, die eine licher Aktivitäten ist die bedarfsgerechte Vorhaltung gewerbliche Nutzung im Sinne der Paragrafen 8 und von Flächen, die Unternehmen zu einem angemessenen 9 der Baunutzungsverordnung grundsätzlich zulas­ Preis zur Verfügung gestellt werden. Um dies angesichts sen und nicht für „betriebliche Zwecke“ vorgehalten zunehmender Flächenknappheit auch langfristig sicher werden. zu stellen, hat das Amt für Stadtentwicklung und Statis­ tik ein Gutachten zur Nutzungsstruktur, zum aktuellen – Ein Angebotsdefizit besteht allerdings bei den In­ Bedarf und zur Planung künftiger Gewerbe- und Indus­ dustrieflächen (GI). Besonders hierauf sollte sich die trieflächen in Auftrag gegeben. Mobilisierung privater Reserveflächen beziehen.

Gegenstand des Auftrages war eine Betrachtung der Ge­ Die Situation der Stadt Köln ist vergleichbar mit anderen werbe- und Industrieflächensituation der Stadt Köln in deutschen Metropolen wie München, Hamburg, Düssel­ quantitativer und qualitativer Hinsicht sowie die Bestim­ dorf oder Hannover. Es sind jeweils Städte mit einer sehr mung der Nachfrage nach diesen wichtigen Flächenseg­ dynamischen Entwicklung des Dienstleistungssektors. menten bis zum Jahr 2020. Die hieraus resultierenden Flächenbedarfe für Büro-,

Gewerbeflächen werden knapp Gewerbegebiet Causemannstraße in Merkenich

Wichtige Ergebnisse der Untersuchung sind unter aber auch Wohnbauflächen stehen in direkter Konkur­ anderem: renz zu den entsprechenden Bedarfen der übrigen Unternehmen aus der gewerblichen Wirtschaft. – Der möglichen Flächennachfrage der Wirtschaft bis Die reinen Produktionsflächen des verarbeitenden zum Jahr 2020 von mindestens 250 Hektar steht ein Gewerbes sind im Zuge des sektoralen, aber auch des maximales Angebot von etwas mehr als 600 Hektar intraindustriellen Strukturwandels bereits in den letzten gemäß Bestandsaufnahme und Darstellungen im FNP Jahrzehnten deutlich zurück gegangen. Dieser Trend gegenüber wird sich – wenn auch in abgeschwächter Form – fort­ setzen und weitere Umnutzungen von Flächen mit sich – Auf etwa 230 Hektar dieses Flächenpotenzials hat die bringen. Zu berücksichtigen ist aber, dass Industrie und Verwaltung nach eigener Einschätzung derzeit Zugriff verarbeitendes Gewerbe weiterhin eine wichtige Basis­ bzw. entscheidenden Einfluss funktion für den Wirtschaftsstandort Köln und die Regi­ on darstellen werden. Die zukünftigen Flächenbedarfe Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 23 Strukturpolitische Handlungsfelder

Gewerbeflächen – Stand Ende 2010

Ende 2010 baureif verfügbare Gewerbe- und Industrieflächen

Feldkassel/Langel II. BA 5,1 ha GE Ossendorf 2,2 ha GE Buchheim 6,5 ha GE Herkenrathweg (Ostheim) 2,6 ha GE Rösrather Str. (Ostheim) 4,6 ha GE Marsdorf, Rheinische Allee I. BA 6,2 ha GE Feldkassel/Langel Causemannstr. (Merkenich) 6,2 ha GE Donatusstraße in Pesch (z.Zt. Büronutzung geplant) (1,0 ha GE) Chorweiler Causemannstr. AirportBusinessPark (Gremberghoven) 12,5 ha GE Merkenich 1,5 ha GI Donatusstr. Pesch Gesamt (ohne geplante Büronutzung) 47,4 ha Dünnwalder davon 45,9 ha GE und 1,5 ha GI Industriepark Nord Niehl Kommunalweg

Venloer Str. Nord Ossendorf Hugo-Junkers-Str. Mülheim 2011 zusätzlich verfügbare Gewerbeflächen Bocklemünd Longerich Butzweiler Hof Nippes Wahn-Süd, Max-Reichpietsch-Str. 7,4 ha GE Buchheim Antoniusstraße (Urbach) I. BA Ehrenfeld (z. Zt. Büronutzung geplant) (4,6 ha GE) Marsdorf, Westfälische Allee II.BA 8,9 ha GE Kölner Str. Kalk Lövenich Innenstadt Gesamt (ohne geplante Büronutzung) 16,3 ha GE Herkenrathweg Lindenthal Ostheim Rösrather Str. Ostheim Mittel- bis langfristig verfügbare Gewerbe- und Industrieflächen Horbell/Marsdorf Kaserne Brasseur Westhoven Airport Businesspark ehem. Kaserne Brasseur (Westhoven) 5,3 ha GE Gremberghoven Westfälische Allee Kölner Straße I. BA (Lövenich) 4,4 ha GE Antoniusstr. Kölner Straße II. BA (Lövenich 15,7 ha GE Rodenkirchen Urbach Kiesgrubenweg Venloer Straße Nord II. BA (Bocklemünd) 6,8 ha GE/GI Rodenkirchen Claudiusstr. Porz Venloer Straße Nord III. BA (Bocklemünd) 3,9 ha GE/GI Immendorf Butzweiler Hof Ossendorf (z.Zt. Büronutzung geplant) (13,1 ha GE) Sofort verfügbare Wahn-Süd Feldkassel/Langel III: BA (Merkenich) 8,8 ha GE/GI Gewerbe- und Industrieflächen Südl. Meschenich Linder Kreuz/Linder Gasse (Lind) 7,3 ha GE/GI Kurzfristig verfügbare Linder Kreuz Gewerbe- und Industrieflächen Lind Antoniusstraße (Urbach) II. BA (z. Zt. Büronutzung geplant) (5,3 ha GE) Mittel- bis langfristig verfügbare Claudiusstraße (Immendorf) 9,7 ha GE Gewerbe- und Industrieflächen Südlich Meschenich (Realisierung unsicher) (13,5 ha GI) bis 45,0 Ha Kiesgrubenweg (Rodenkirchen) (Realisierung unsicher) (8,3 ha GE) bis 12,0 Ha Dünnwalder Kommunalweg (Mülheim) 9,1 ha GE bis 3,0 Ha Hugo-Junkers-Straße (Longerich) 4,7 ha GE/GI Industriepark Nord 45,0 ha GE/GI Quelle: Amt für Stadtentwicklung und Statistik Gesamt 120,7 ha GE/GI (ohne geplante Büronutzung und Potenzialflächen mit unsicherer Realisierung) GE= Gewerbegebiet GI= Industriegebiet

Quelle: Stadt Köln, Amt für Stadtentwicklung und Statistik

des Produktionssektors sind entsprechend ebenso zu empfindlichen Nutzungen sowie die gute Erreichbar­ berücksichtigen wie die der anderen Nachfragegruppen. keit für die Arbeitskräfte (ÖPNV-Netz).

Aus diesen Ergebnissen leitet der Gutachter folgende – Es ist zu prüfen, ob die Bodenpreisdifferenz zu anderen Strategieempfehlungen für die städtische Gewerbeflä­ Nutzungsarten verringert werden kann, um Flächen­ chen- und Standortpolitik ab: konkurrenzen abzumildern.

– Es ist ein Flächen-Portfolio zu bilden, das die dort vor­ – Die Chancen durch Ausbau der Kooperationen mit gehaltenen Flächen nach Menge, Größe, Ort, Qualität privaten Industrie- und Gewerbeparkbetreibern sowie und Zeitpunkt differenziert. Dabei ist in Abwägung der interkommunalen Zusammenarbeit für eine nach­ mit anderen Nutzungsansprüchen verstärkt auf das haltige Flächenbereitstellung für die Wirtschaft sollen Ziel hinzuarbeiten, freiwerdende Gewerbe- und Indus­ konsequent genutzt werden. trieflächen von Fremdnutzungen freizuhalten. Die Ergebnisse des Gutachtens werden in die weitere Be­ – Es sind Entscheidungen über Produktions- und Ge­ arbeitung des „Stadtentwicklungskonzeptes Wirtschaft“ werbestandorte herbeizuführen, die auf jeden Fall der einfließen. Das Konzept wird sich auf der Grundlage des Produktion vorbehalten bleiben sollen. Die Kriteri­ Gutachtens und der Erörterung der Ergebnisse in den en hierfür sind unter anderem eine gute regionale Fachausschüssen des Rates der Stadt an den dargestell­ Erschließung, ein ausreichend großer Abstand zu ten Strategieempfehlungen sowie an den folgenden Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 24 Strukturpolitische Handlungsfelder

Zielsetzungen für eine differenzierte Standort- und Ende 2010 standen auf Kölner Stadtgebiet baureif und Flächenpolitik orientieren: sofort verfügbar Gewerbeflächen (GE) in einer Größen­ ordnung von insgesamt 45,9 Hektar und Industrieflä­ – vorrangige Sicherung von aktiven Industrie- und Ge­ chen (GI) in einem Umfang von 1,5 Hektar zur Verfü­ werbeflächen für den Industrie- und Wirtschaftsstand­ gung. Hierin nicht enthalten sind Gewerbeflächen, die ort Köln auch im Verbund – etwa als Industrie- bzw. derzeit ausschließlich für eine Büronutzung vorgesehen Technologiepark – mit hochwertigen unternehmens­ sind. bezogenen Dienstleistungen wie Forschung und Ent­ 2011 werden weitere Flächen in den Gewerbegebieten wicklung, Engineering, Facilitymanagement, Design, Porz-Wahn-Süd 2. Bauabschnitt und Marsdorf, Westfä­ Logistik, IT usw. lische Allee 2. Bauabschnitt mit insgesamt 16,3 Hektar zur Baureife und in die Vermarktung gelangen. Die – Flächensicherung für Neuansiedlungen und Verlage­ ebenfalls baureif werdende GE-Fläche Antoniusstraße rungen von produzierenden Unternehmen im Rahmen 1. Bauabschnitt in Porz-Urbach mit 4,6 Hektar ist bisher der jeweiligen Flächenverfügbarkeit, differenziert nach ausschließlich für eine Büronutzung vorgesehen. Größe und Lage im Stadtgebiet Mittel- bis langfristig sollen weitere neun Flächen mit insgesamt 120,7 Hektar für die Ansiedlung von Gewer­ – Verstärkung von kleinteiligeren Flächenangeboten für be und Industrie zur Verfügung gestellt werden. Darin kleinere und mittlere Unternehmen (KMU-Flächen) mit enthalten sind auch 45 Hektar des Industrieparks Nord Zulieferer- und Versorgungsfunktionen, insbesonde­ in Köln-Niehl, die derzeit wegen artenschutzrechtlicher re für Handwerks- und kleinere Produktionsbetriebe Hemmnisse nicht vermarktbar sind. Nicht enthalten sind sowie Unternehmen der lokalen Ökonomie in dieser Hektarzahl die GE-Flächen Butzweiler Hof in Ossendorf und Antoniusstraße 2. Bauabschnitt in Porz- – Flächenangebote für neue Industriebetriebe im Be­ Urbach, die derzeit ausschließlich für eine Büronutzung reich von wissensbasierten Zukunftstechnologien mit geplant sind, sowie die GE und GI-Flächen südlich von engem Bezug zur regionalen Forschungs- und Wis­ Meschenich und Kiesgrubenweg in Rodenkirchen, die senschaftslandschaft wie etwa Biotechnologie, Neue derzeit keinen Realisierungshorizont haben. Beispiel für Werkstoffe, Zukunftsenergien wie Solar- und Wasser­ stofftechnik, Automotive – auch im Zusammenhang mit Hochschulausgründungen

Die konkrete Gewerbeflächenbereitstellung in Köln basiert auf dem städtischen Gewerbeflächenbereitstel­ lungskonzept, das künftig mit dem Standortkonzept Wirtschaft verbunden werden soll. Das Standortkon­ zept Wirtschaft soll sowohl eine gleichberechtigte Behandlung der Interessen von Gewerbe, Industrie und Dienstleistungen darstellen, als auch eine abgestimmte Berücksichtigung der Ansprüche des Wohnungsbaus und der Freiraumnutzung in einer Stadt mit weiterhin wachsender Bevölkerung. Gewerbegebiet Marsdorf

Aktuelle Gewerbeflächensituation eine zurzeit laufende Gewerbeflächenerschließung ist die Maßnahme Kölner Straße in Lövenich. Neben Kanal- 2009 wurden durch die Ansiedlung zweier großer Logis­ und Straßenbau ist nach Errichtung des noch zu bauen­ tikzentren im Gewerbegebiet Langel/Nord im Stadtbe­ den Pumpwerks und der erforderlichen Regenwasserbe­ zirk Chorweiler bzw. im Gewerbegebiet Venloer Straße/ handlungsanlage mit der Baureife des 1. Bauabschnitts Süd durch einen Privatinvestor insgesamt 20,5 Hektar ab 2012 und des 2. Bauabschnitts ab 2013 zu rechnen. Gewerbefläche direkt einer neuen Nutzung zugeführt. Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 25 Strukturpolitische Handlungsfelder

Ein besonderes Augenmerk ist in den nächsten Jah­ Büromarkt ren auf das brachliegende Potenzial an privaten oder nicht genutzten betriebsgebunden Gewerbeflächen Die Wirtschafts- und Finanzkrise hatte 2009 auch auf im Stadtgebiet zu richten. Durch eine Inwertsetzung dem Kölner Büromarkt ihre Spuren hinterlassen. Das entsprechender Areale kann das Gewerbeflächenange­ Vermietungsvolumen reduzierte sich laut BNP Paribas bot quantitativ und qualitativ erheblich verbessert und Real Estate um rund 21 Prozent auf 228.000 Quadrat­ ergänzt werden. Geeignete Instrumente zur Mobilisie­ meter. Die Greif & Contzen Immobilien GmbH sowie die rung müssen allerdings noch geprüft werden. Hierbei Aberdeen Immobilien GmbH Research kamen zu einer soll die systematische und kontinuierliche Analyse, Be­ ähnlichen Einschätzung. In 2010 zeigte sich der Markt obachtung und Planung – unterstützt durch das bei der aber bereits wieder weitgehend stabilisiert. Laut BNP Stadt vorhandene Raumbezugssystem – eine wertvolle Paribas lag das Vermietungsvolumen mit 234.000 Qua­ Hilfestellung bei der Bereitstellung der schlummernden dratmetern um drei Prozent über dem Niveau von 2009. Flächenpotenziale darstellen. Larbig & Mortag kommt für 2010 sogar auf einen Wert von 271.000 Quadratmeter. In Bezug auf die Verteilung der Gewerbeflächen im Trotz des Umsatzrückgangs in 2009 ist die mittelfristige Stadtgebiet zeigt sich Bereitstellungsbedarf im linksrhei­ Entwicklung des Kölner Büromarktes stabil. Die Flä­ nischen Süden und im rechtsrheinischen Norden, um ein chenumsätze von 2009 und 2010 liegen klar über dem Mehr an Ausgewogenheit in der räumlichen Verteilung durchschnittlichen Volumen der letzten zehn Jahre. Die zu erhalten. Entsprechende Flächen befinden sich in respektablen Ergebnisse der beiden Jahre sind umso der Bebauungsplan-Aufstellung und im Erschließungs- bemerkenswerter, weil lediglich ein Abschluss in der verfahren. Das strukturelle Angebotsdefizit in diesen Größenordnung von über 10.000 Quadratmetern zu städtischen Teilräumen kann allerdings allein durch diese verzeichnen war: Die Anmietung des neuen Laborkom­ „Planflächen“ nicht zur Gänze abgedeckt werden. plexes durch Philip Morris in Porz mit einem Umfang von 14.500 Quadratmetern im Jahr 2010. Insgesamt profi­ tierte der Kölner Markt von einer regen Nachfrage nach kleineren und mittleren Flächen.

Aushängeschild für den Kölner Büromarkt: Der Rheinauhafen Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 26 Strukturpolitische Handlungsfelder

Flächenumsatz 2001 bis 2010

Flächenumsatz in m2 300.000

250.000

200.000

150.000

100.000

50.000

0 Durch­ 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 schnitt

Quelle: BNP Paribas Real Estate

Gute Nachfrage im kleineren und mittleren Marktsegment 5.000 und 10.000 Quadratmetern lagen die Vermietungsanteile bei 15 Deutlich über den Werten der Vorjahre lagen die Vermietungsanteile in den Prozent in 2009 und bei 17 Prozent Größenklassen zwischen 1.000 und 10.000 Quadratmetern. Sowohl 2009 als in 2010. auch 2010 entfielen rund 30 Prozent des Umsatzes auf Verträge über kleine­ Die Verteilung nach Größenklassen re Büroflächen bis zu 500 Quadratmetern. Vermietungen der Größenklasse macht deutlich, dass die Stabilität von über 500 bis 1.000 Quadratmeter machten in 2009 rund 14 Prozent und des Kölner Büromarktes in 2009 in 2010 rund 18 Prozent vom Gesamtumsatz aus. Der Umsatz in der Klasse und 2010 auf einer sehr breit ge­ von über 1.000 bis 2.000 Quadratmeter lag 2009 bei 17 Prozent und in 2010 streuten Nachfrage in nahezu allen bei 16 Prozent. Eine größere Verschiebung gab es in der Größenordnung Marktsegmenten basiert. Diese von 2.000 bis 5.000 Quadratmetern. Hier ging der Vermietungsanteil von Nachfragespreizung spiegelt auch 26 Prozent in 2009 auf 14 Prozent in 2010 zurück. Bei Büroflächen zwischen die diversifizierte Branchen- und Betriebsgrößenstruktur des Kölner Dienstleistungssektors wider, der sich auch insgesamt als wenig kri­ senanfällig erwiesen hat.

Keine Dominanz einzelner Branchen

Traditionell gibt es am Standort Köln keine Leitbranchen, die das Vermietungsgeschäft über einen längeren Zeitraum dominieren. Vielmehr trägt eine ganze Reihe sehr unterschiedlicher Dienstleister zum Büroflächenumsatz der Dom­ stadt bei. Die jeweiligen Anteile sind dabei von Jahr zu Jahr teilweise starken Schwankungen unterwor­ Die Cologne Oval Offices in Bayenthal fen. In 2009 und 2010 relativ stabil Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 27 Strukturpolitische Handlungsfelder

Vermietung nach Branchen 2009 und 2010

sonstige Dienstleistungen

Beratungsgesellschaften

Medien und Werbung

Gesundheitswesen

Öffentliche Verwaltung

Informations-/ Kommunikationstechnologien

Handel 2010 2009 Versicherungen

Lobbyisten

Verwaltung Industrie-/Bauunternehmen

Banken, Finanzdienstleister

Transport, Verkehr

0 5 10 15 20 25 30 Anteile in %

Quelle: BNP Paribas Real Estate – Property Report – Office Market 2009/2010 blieb die Sammelbranche „Sonstige 2010. Andere Branchen kamen in beiden Jahren auf Vermietungsanteile von Dienstleistungen“, die auf einen unter fünf Prozent. Anteil von 24 bzw. 27 Prozent kam. Zweitgrößte Branche in den beiden Innenstadt weiterhin umsatzstärkster Bereich Jahren waren die Beratungsgesell­ schaften, die ihren Mietanteil von Die Innenstadt, auf die gut 40 Prozent des Gesamtbestands an Büroflächen 15 Prozent in 2009 auf 18 Prozent entfallen, verzeichnete wie in den Vorjahren auch 2009 und 2010 das größte in 2010 steigerten. Der Anteil der Vermietungsvolumen. Laut BNP Paribas ging die Vermietungsleistung in der Branche Medien und Werbung lag in City inklusive Deutz allerdings von rund 120.000 Quadratmeter in 2009 auf beiden Jahren stabil bei 10 Prozent. Auf das Gesundheitswesen entfielen in 2009 fünf Prozent und in 2010 acht Prozent. Der Mietanteil der öffentlichen Verwaltung sank von elf Prozent in 2009 auf sieben Prozent in 2010, der der Informations- und Kommunikationstechnologie von sieben auf sechs Prozent. Der Handel konnte dagegen von drei auf sechs Prozent zulegen. Der Vermietungs­ anteil der Versicherungsunterneh­ men, der 2008 noch bei 19 Prozent gelegen hatte, ging 2009 auf acht Prozent und 2010 weiter auf sechs Prozent zurück. Der Anteil der Lobbyisten sank von neun Prozent in 2009 auf nur noch fünf Prozent in Begehrter Bürostandort: Das Kunibertsviertel nördlich des Hauptbahnhofs Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 28 Strukturpolitische Handlungsfelder

rund 100.000 Quadratmeter in 2010 zurück. Der Anteil Volumen in 2008 noch bei rund 34.000 Quadratmetern am Gesamtvolumen reduzierte sich entsprechend von gelegen hatte, wurden laut BNP 2009 und 2010 nur 52 auf 43 Prozent. Der Umsatzrückgang in der linksrhei­ noch 22.300 bzw. 22.800 Quadratmeter vermietet. Es nischen Innenstadt fiel noch stärker aus, da der Umsatz folgt die Zone Bayenthal/Marienburg mit 19.200 Quad­ im Stadtteil Deutz von 5.800 Quadratmetern in 2009 ratmetern in 2009 und 17.200 Quadratmetern in 2010. auf 12.500 Quadratmeter in 2010 zulegte. Der derzeiti­ Neu in der Gruppe der starken Nebenstandorte ist die ge Umbau des ehemaligen Lufthansahochhauses zum Zone Ossendorf/Nippes. Hier stieg der Flächenumsatz „maxCologne“ und die Projektentwicklung „MesseCity“ von 10.700 Quadratmeter in 2009 auf 20.600 Quadrat­ werden hier zukünftig für eine verbesserte Angebotssi­ meter in 2010. tuation sorgen und die Aufmerksamkeit für die Bürolage Deutz erhöhen.

Standort Mülheim: Büros in ehemaligen Industriegebäuden

Das Büroprojekt Westgate am Habsburgerring Die Larbig & Mortag Immobilien GmbH errechnete für 2010 zum Teil deutlich abweichende Umsatzwerte in Neben der Innenstadt finden sich auch in den so genann­ den einzelnen Büromarktzonen. Demnach wurde in der ten Cityrandlagen attraktive Bürostandorte. In diesem Innenstadt inklusive Rheinauhafen ein Flächenumsatz Bereich führend war lange Jahre die Büromarktzone von insgesamt 109.000 Quadratmeter erzielt. Hinzu Ehrenfeld/Braunsfeld. Mittlerweile haben sich aber kommen weitere 16.400 Quadratmeter am Standort auch in anderen Außenbezirken mehrere starke Kon­ Deutz, so dass der Gesamtbereich Innenstadt auf einen kurrenzstandorte herausgebildet. So konnte 2009 laut Umsatz von 125.400 Quadratmeter kommt. Die Zone BNP Paribas die Büromarktzone Kalk/Mülheim ihren Ehrenfeld hat demnach in 2010 ihre Position als zweit­ Umsatz gegenüber dem Vorjahr von 16.300 auf 32.700 stärkste Kölner Büromarktzone gehalten und kommt auf Quadratmeter nahezu verdoppeln und war in diesem ein Volumen von 56.500 Quadratmeter. Es folgen die Jahr der zweitstärkste Kölner Standort. Prominente Zonen Porz mit 36.100 sowie Bayenthal/Zollstock mit Anmietung in dieser Lage war die Verlagsgruppe Lübbe, 21.800 Quadratmetern. die im Carlswerk auf dem früheren Felten & Guilleaume- Gelände rund 5.000 Quadratmeter anmietete und ihren Höheres Flächenangebot bei gleichzeitig gestiegenem Firmensitz Anfang 2010 von Bergisch Gladbach dorthin Leerstand verlegt hat. In 2010 ging der Umsatz in der Büromarkt­ zone Kalk/Mülheim aber wieder auf 14.500 Quadratme­ Das insgesamt verfügbare Flächenangebot in Köln hat ter zurück. Zweitstärkste Büromarktzone in 2010 war sich laut BNP Paribas in 2009 gegenüber dem Vor­ laut BNP der Stadtbezirk Porz, in dem sich in den letzten jahr leicht erhöht. Standen 2008 noch rund 671.000 Jahren insbesondere im Umfeld des Köln Bonn Airport Quadratmeter zur Verfügung, so waren es 2009 rund einige interessante Bürostandorte entwickelt haben. 731.000 Quadratmeter – ein Plus von neun Prozent. Für Hier stieg der Flächenumsatz deutlich von 6.800 Qua­ 2010 wurde allerdings wieder ein leichter Rückgang auf dratmetern in 2009 auf 35.800 Quadratmeter in 2010. 722.000 Quadratmeter konstatiert. In der Büromarktzone Ehrenfeld/Braunsfeld, in der das Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 29 Strukturpolitische Handlungsfelder

Der Anstieg in 2009 war im Wesentlichen auf die Zunah­ BNP Paribas in 2009 bis zu 21,40 Euro pro Quadratmeter me leerstehender Flächen zurück zu führen. Der Leer­ erzielt. In 2010 lag die Spitzenmiete mit 21,50 Euro stand erhöhte sich laut BNP im Verlauf des Jahres 2009 wieder auf dem Niveau von 2008. von 601.000 auf 665.000 Quadratmeter, sank bis Ende Die Durchschnittsmiete sank dagegen laut BNP Paribas 2010 aber wieder auf 625.000 Quadratmeter. Larbig & in 2009 um vier Prozent auf 11,50 Euro pro Quadratme­ Mortag ging für Ende 2010 von einem Leerstand in Höhe ter. Laut Larbig & Mortag lagen die Durchschnittswerte von 673.000 Quadratmetern aus. Die Leerstandsquote, in 2010 zwischen 10,30 in der Größenklasse bis 200 die laut BNP Paribas Ende 2008 noch bei 8,3 Prozent Quadratmeter und 11,50 in der Größenklasse über gelegen hatte, stieg bis Ende 2009 auf 8,9 Prozent, ging 3.000 Quadratmeter. 2010 aber wieder leicht zurück. Larbig & Mortag gehen für Ende 2010 von einer Leerstandsquote von 9,1 Pro­ Für 2011 verhalten positive Perspektiven zent aus. Greif & Contzen stellte ebenfalls einen Anstieg des Büroflächenleerstandes fest und kam für Ende 2009 Aufgrund der nach wie vor nicht ganz überwundenen auf eine Leerstandsrate von 8,4 Prozent. Finanzmarktrisiken sind die Rahmenbedingungen für die Eine deutliche Zunahme des Leerstands war bei moder­ Büromärkte in Deutschland noch immer nicht so stabil nen Flächen zu beobachten. Der Leerstand lag hier laut wie vor der Finanzkrise. Bei mittelfristiger Betrachtung BNP Ende 2009 bei 181.000 Quadratmetern, das waren hat sich der Kölner Büromarkt aber als relativ stabil er­ zu diesem Zeitpunkt rund 27 Prozent des Gesamtvolu­ wiesen. Hierbei profitiert die Rheinmetropole neben der mens der in Köln unvermieteten Büroflächen. Auslöser günstigen Verkehrsanbindung von seiner heterogenen des leichten Vermarktungsstaus in diesem Marktseg­ Wirtschaftsstruktur. Die Aussichten für den Kölner Markt ment war eine Reihe von Neubauflächen, die insbe­ sind vergleichsweise positiv. Experten erwarten für 2011 sondere im Innenstadtbereich zeitnah auf den Markt einen Flächenumsatz, der in etwa auf dem Niveau der gekommen waren und nur langsam absorbiert werden. Jahre 2009 und 2010 von rund 230.000 Quadratmetern Ende 2010 lag der Bestand an modernen Leerstandsflä­ liegt. Auch mittel- und langfristig ist von einer relativ sta­ chen laut BNP Paribas bei 162.000, hatte sich also leicht bilen Nachfrage für den Kölner Büromarkt auszugehen. reduziert. Aufgrund der Robustheit des Kölner Marktes ist auch das Vertrauen der Projektentwickler in den Bürostandort Köln vergleichsweise groß. Das Angebot wird durch die Realisierung und Fertigstellung neuer Projekte wieder zunehmen. Derzeit größtes Projekt in der Realisierung ist die ehemalige Lufthansa-Zentrale maxCologne in Deutz mit 45.000 Quadratmetern Fläche. Weitere Projekte in einer ähnlichen Größenordnung sind das Gerlingquar­ tier in der Innenstadt, der Büropark Mercedes-Allee in Braunsfeld und die möglichen Büronutzungen im Mül­ heimer Carlswerk.

Büros im alten Eichamt in der Spichernstraße

Höchstmiete stabil – Durchschnittsmieten leicht unter Druck

Trotz der zwischenzeitlich schwierigen wirtschaftlichen Situation blieb die Spitzenmiete in den Jahren 2009 und 2010 nahezu stabil. In den gefragten Lagen wie Rheinau­ hafen, Bankenviertel und Rheinuferstrasse wurden laut Büroensemble am Sachsenring Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 30 Strukturpolitische Handlungsfelder

Bürogebäude im Technologiepark Köln (TPK) in Braunsfeld Dekra-Standort an der Stolberger Straße

Investmentvolumen: Umsatzknick bereits 2010 tionsvolumen am Kölner Investmentmarkt gegenüber ausgebügelt dem Vorjahr auf knapp 1,1 Milliarden Euro und lag damit um 22 Prozent über dem zehnjährigen Durchschnitt. Das Transaktionsvolumen des Kölner Investmentmark­ Im Gegensatz zu 2009 stieg die Zahl der Abschlüsse im tes war laut BNP Paribas in 2009 um 56 Prozent auf rund hohen zwei- bis dreistelligen Millionenbereich. Mehr als 520 Millionen Euro zurückgegangen. Der Umsatzknick die Hälfte des Investmentvolumens wurde mit Transakti­ kam allerdings vor dem Hintergrund der Wirtschafts- onen im Volumen von jeweils über 50 Millionen Euro er­ und Finanzmarktkrise nicht überraschend, zumal es in zielt. Die Anzahl der registrierten Verkäufe stieg von 40 den Ausnahmejahren 2006 bis 2008 zu einer deutlichen in 2009 auf 51 in 2010. Das durchschnittliche Volumen Umsatzsteigerung gekommen war. Bereits im vierten pro Abschluss stieg von 13 auf über 20 Millionen Euro. Quartal 2009 zeichnete sich aber eine Trendwende zum Positiven ab. So entfielen rund 65 Prozent des gesam­ Im Gegensatz zur sonstigen Dominanz der Büroimmo­ ten Jahresumsatzes auf die letzten drei Monate des bilien auf dem Kölner Markt standen 2010 Einzelhandel­ Jahres. Der Anteil der Büroimmobilien – seit Jahren die sobjekte im Fokus der Anleger. Mehr als die Hälfte der beliebteste Anlageklasse in Köln – stieg dabei deutlich Investitionen wurden in dieser Anlageklasse getätigt. auf 78 Prozent des gesamten Investmentvolumens. Die In Büroimmobilien wurde 2010 auch absolut ein Drittel Investitionstätigkeit konzentrierte sich dabei auf die weniger investiert als im Vorjahr; sie erreichten mit gut Kölner City, die mit 82 Prozent zum Transaktionsvolu­ 23 Prozent einen im langjährigen Vergleich sehr niedri­ men beitrug. Weitere knapp 14 Prozent verbuchten die gen Wert. Cityrandlagen. Der größte Teil des Investitionsvolumens entfiel nach In Bezug auf Wachstumschancen und Risiken potenziel­ wie vor auf die City, lag mit gut 52 Prozent aber deutlich ler Investitionen wird Köln als sicherer und renditestarker unter dem entsprechenden Anteil des Vorjahres von Investitionsstandort eingeschätzt. Nach einer Studie der rund 82 Prozent. Überproportional zulegen konnten die Aberdeen Immobilien Kapitalanlagegesellschaft mbH Nebenlagen, auf die ein knappes Drittel des Marktvolu­ Research, in der die Risikofaktoren und Potenziale für mens entfiel. 67 deutsche Immobilienstandorte untersucht wurden, Die Attraktivität des Kölner Investmentmarkts wurde landete Köln hinter München und Stuttgart in 2009 auf 2010 wieder von einer breiten Nachfragestruktur bei den dritten Platz. hohem Interesse aus dem Ausland getragen. Aufgrund Bereits 2010 konnte der Kölner Markt wieder an die der positiven Marktstimmung und der allgemeinen extrem gute Entwicklung der Jahre 2006 bis 2008 an­ wirtschaftlichen Belebung kann für 2011 ebenfalls von knüpfen. Laut BNP Paribas verdoppelte sich das Transak­ einem sehr guten Investitionsvolumen ausgegangen werden. Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 31 Strukturpolitische Handlungsfelder

Zentren- und Einzelhandelsförderung

9ZgDWZgW“g\ZgbZ^hiZg Die 2000jährige Geschichte Kölns ist eng mit dem Han­ :^coZa]VcYZah"jcYOZcigZc`dcoZei:ciljg[   HZeiZbWZg'%&% del verbunden. Und: Alle aktuellen Rankings zeigen, dass die Domstadt nach wie vor als Einkaufsmetropole be­ kannt und beliebt ist. Die Kölner City genießt den Ruf als Premieren-Ort für Konzeptinnovationen internationaler Handelsketten. Die Innenstadt ist Ziel nicht nur von weit über zwei Millionen Menschen aus ihrem unmittelbaren Einzugsbereich, sondern auch einer jährlich steigenden Zahl von Touristen aus dem In- und Ausland. Mit 80 Geschäftszentren, von der international bekannten City bis zum kleinen Nahversorgungszentrum, verfügt Köln über eine der am besten ausgeprägten Zentrenland­ schaften Deutschlands. Die Kölner Geschäftszentren sind dabei weit mehr als nur Orte der Versorgung mit Waren und Dienstleistungen, sie sind auch Mittelpunkte der Kommunikation und der Identifikation der Bewohner mit ihrem Veedel.

Einzelhandels- und Zentrenkonzept HiVYiZcil^X`ajc\@Žac

Verödung der Innenstädte, Erosion der Stadtteilzentren, ein abnehmendes Angebot wohnortnaher Versorgung: :^coZa]VcYZah"jcY Viele Kommunen leiden unter dem offensichtlichen oder schleichenden Funktionsverlust ihrer gewachsenen OZcigZc`dcoZei:ciljg[ Zentren. Gerade diese aber gelten als die Lebensadern unserer Städte. Der Schutz der vielfältigen urbanen Zentrenlandschaft gehört daher zu den Schlüsselauf- Mit dem neuen Einzelhandels- und Zentrenkonzept, das gaben nachhaltiger Stadtentwicklungsplanung. Eine im November 2010 in die politischen Beratungen einge­ herausragende Bedeutung kommt dabei dem Einzelhan­ bracht wurde, reagiert die Stadt Köln auf diese Entwick­ del zu: Ziehen sich wichtige Kundenmagneten aus den lung. Das Konzept wurde vom Amt für Stadtentwicklung Zentren an deren Ränder zurück oder werden sie gar auf und Statistik zusammen mit zwei Gutachterbüros, der die „grüne Wiese“ verlegt, schwächt dies die lebendigen GMA Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung mbH, Einkaufslagen. Köln sowie der CIMA Beratung + Management GmbH, erarbeitet. Die im Herbst 2010 vorgelegte, umfangrei­ Auch Kölns Zentrenlandschaft steht unter diesem Druck: che Arbeit verfolgt das Ziel, die Anziehungskraft der Der Trend zu Läden mit immer größeren Verkaufsflächen Einkaufsstadt Köln zu erhalten und zeigt einen klaren ist ungebrochen. Diese Flächen sind in den gewachsenen Entwicklungsrahmen für die zukünftige Entwicklung der Zentren rar. Große Einzelhandelsbetriebe wie SB-Waren­ Geschäftszentren auf. Damit liefert das Konzept, dessen häuser, Fachmärkte, aber auch Lebensmittel-Discounter Erarbeitung von einer Projektgruppe unter Beteiligung bevorzugen daher häufig Standorte fernab der Wohnge­ der Interessenvertretungen des Einzelhandels eng biete, die für Autokunden gut erreichbar sind und über begleitet wurde, eine verlässliche Planungs- und Hand­ ein ausreichendes Parkplatzangebot verfügen. Gerade lungsgrundlage für Verwaltung, Politik, Einzelhändler, der Verlust von Kundenmagneten aber beeinträchtigt Investoren und Immobilieneigentümer. die Funktionsfähigkeit zahlreicher Kölner Geschäftszen­ tren. Insbesondere der Lebensmitteleinzelhandel ist ein Die wichtigsten Ziele des Einzelhandels- und Zentren­ unverzichtbarer Frequenzbringer in den Stadtteil- und konzeptes sind Nahversorgungszentren. – die Attraktivität der Kölner City als Oberzentrum der Region sowie als nationale und internationale Shop­ pingmetropole zu fördern Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 32 Strukturpolitische Handlungsfelder

– das gewachsene vielfältige Zentrensystem zu stützen Zentrenkonzept und der qualitativ ausgerichteten Kölner und zu stärken Sortimentsliste. Die Regeln folgen dabei dem Grundsatz: – die kleinen und großen Haupt- und Nebenzentren in Ansiedlungen oder Erweiterungen dürfen nicht zu einer ihrer Versorgungsfunktion sowie als Mittelpunkte des Beeinträchtigung der Versorgungsfunktion und der öffentlichen Lebens, der Identifikation und der Kom­ Funktionsfähigkeit zentraler Versorgungsbereiche füh­ munikation zu sichern und zu stärken ren. Das heißt auch: Die Dimensionierung, insbesondere – die wohnortnahe Versorgung mit Waren und Dienst­ die Größe der Verkaufsfläche eines Vorhabens, muss sich leistungen des täglichen Bedarfs insbesondere auch am zugeordneten Versorgungsgebiet orientieren. für nicht motorisierte Kölnerinnen und Kölner sicher zu stellen und – Sonderentwicklungen im Einzelhandel frühzeitig zu erkennen und in das Zentrensystem zu integrieren.

Das Kölner Zentrensystem als der Garant einer quali­ tativ, quantitativ und räumlich ausgewogenen, an den Siedlungs- und Bevölkerungsschwerpunkten orientier­ ten Versorgung wird auf diese Weise insbesondere vor dem Hintergrund des demographischen Wandels für die Zukunft gesichert.

Verbindliches Instrument für Bauleitplanung und An- siedlungssteuerung Die Breite Straße in der Kölner Innenstadt Das Einzelhandels- und Zentrenkonzept ist nach Bau­ gesetzbuch als städtebauliches Entwicklungskonzept Verwaltung, Einzelhändlern, Investoren und Immobilien­ angelegt. Es wird vom Rat beschlossen und muss damit eigentümern bietet das neue Kölner Einzelhandels- und sowohl bei der vorbereitenden als auch der verbindli­ Zentrenkonzept eine transparente und übersichtliche chen Bauleitplanung berücksichtigt werden. Es dient Grundlage zur Beurteilung von Ansiedlungs- oder Expan­ zudem der Einzelhandelssteuerung und ist somit Grund­ sionsplänen. Das bedeutet auch: Es trägt maßgeblich lage für die Beurteilung von Erweiterungs- und Ansied­ zu mehr Rechtssicherheit und zur Beschleunigung von lungsvorhaben. Verwaltungsentscheidungen bei. Im Einzelnen ergeben sich klare und nachvollziehbare Formuliert werden Standortprioritäten für Einzelhan­ Regeln für die Entscheidung, welche Einzelhandelsbe­ delsansiedlungen – mit dem Ziel, die vorhandenen Zen­ triebe sich in welcher Größe in den insgesamt fünf Zent­ tren weiter zu entwickeln. Zudem definiert das Konzept rentypen – den so genannten zentralen Versorgungsbe­ Ausschlussflächen für Einzelhandel, um einen Schutz reichen – ansiedeln können. zentraler Versorgungsbereiche zu gewährleisten. We­ sentliches Augenmerk liegt dabei auf der Bewertung von Umfassende stadtweite Branchenanalyse Ansiedlungsbegehren großflächiger Einzelhandelsbe­ triebe ab 800 Quadratmetern Verkaufsfläche, da solche Das Einzelhandels- und Zentrenkonzept basiert auf einer Großbetriebe die Kauforientierung der Bevölkerung in breiten Datenerhebung und umfassenden Analyse der der Regel stark beeinflussen. gesamten Kölner Handelslandschaft. Erstmals wurden die Einzelhandelsnutzungen sowie so genannte Komple­ Kernstück der künftigen Einzelhandelssteuerung ist eine mentärnutzungen der Zentren, insbesondere Dienstleis­ Matrix, aus der sich übersichtlich und nachvollziehbar tungen wie Banken, Ärzte, Friseure, Gastronomie, soziale ableiten lässt, welche Einzelhandelsnutzungen künf­ und kulturelle Einrichtungen etc. in allen neun Kölner tig innerhalb bzw. außerhalb der jeweiligen räumlich Stadtbezirken vollständig erhoben. Insgesamt wurden definierten zentralen Versorgungsbereiche zulässig sind mehr als 25.000 Einzelnutzungen erfasst. bzw. abgelehnt werden müssen. Das Besondere: Die Ma­ Diese Kompletterhebung liefert nicht nur das analyti­ trix basiert auf der Synthese zwischen dem räumlichen sche Fundament der Steuerungsregeln und Handlungs­ Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 33 Strukturpolitische Handlungsfelder

Einzelhandelsbestand in Köln

Betriebe Verkaufsfläche

langfristiger langfristiger kurzfristiger Bedarf Bedarf Bedarf kurzfristiger 2.350 477.470 m2 Bedarf 3.584 694.420 m2

1.625 372.675 m2

mittelfristiger Bedarf mittelfristiger Bedarf

kurzfristiger Bedarf: Lebensmittel, Reformwaren, Gesundheits- und Körperpflegeartikel, Blumen, Schreibwaren, Zeitungen mittelfristiger Bedarf: Bücher, Spielwaren, Hobbyartikel, Bekleidung, Wäsche, Schuhe, Lederwaren langfristiger Bedarf: Uhren, Schmuck, Elektrowaren, Foto, Optik, Sportartikel, Camping, Hausrat, Glas, Porzellan, Einrichtungsbedarf, Bau- und Gartenmarkt

Darstellung: GMA 2010 (ca.-Werte, ggf. Rundungsdifferenzen) empfehlungen, es bietet auch einen bislang in diesem Umfang und in dieser mehr als 1,5 Millionen Quadratme­ Qualität einmaligen Fundus an aussagekräftigen Daten zu 80 Kölner Zentren tern. Dies entspricht ziemlich genau und zahlreichen weiteren Einzelhandelsstandorten. Diesen großen und der entsprechenden Flächenaus­ kleinen Kölner Geschäftszentren und ihrer vielfältigen Funktion als lebendige stattung von München und liegt und schützenswerte Einzelhandelsstandorte wird im vorliegenden Konzept deutlich über den Werten von Frank­ breiter Raum gegeben. furt mit 934.000 und Düsseldorf mit 834.000 Quadratmetern. So ist Detaillierte Bewertung aller Kölner Stadtbezirke der Kölner Einzelhandel nicht nur ein bedeutender Wirtschafts- und Das „Einzelhandels und Zentrenkonzept nach Stadtbezirken“ – Teil B des Beschäftigungsfaktor, er trägt auch Einzelhandels- und Zentrenkonzeptes – enthält fundierte Analysen, Beschrei­ wesentlich zur Attraktivität der Stadt bungen und Bewertungen der Ausstattung und Versorgungssituation in bei – als Wohnort, Unternehmens­ jedem der neun Kölner Stadtbezirke unter besonderer Würdigung der Kölner standort oder Tourismusziel. City. Kernstück dieses Konzeptteils sind insgesamt 80 Zentrenpässe. Jeder Wegen seiner stadtweiten Bedeu­ einzelne Versorgungsbereich wurde grundsätzlich parzellenscharf abge­ tung und Wirksamkeit wird das grenzt – damit wird eine wesentliche Forderung des Gesetzgebers erfüllt. Einzelhandels- und Zentrenkonzept Die Zentrenpässe gehen aber weit über die gesetzlichen Anforderungen nicht nur in den Fachausschüssen hinaus. Auf Basis einer eingehenden Beschreibung, Analyse und Bewertung des Rates, sondern auch in allen des vorhandenen Angebotes und weiterer Rahmenbedingungen geben sie Kölner Bezirksvertretungen beraten, konkrete Handlungsempfehlungen zur Stärkung und Weiterentwicklung des bevor es dem Rat zum Beschluss vor­ jeweiligen Geschäftszentrums. gelegt wird. Die Beratungen werden von einer breiten Beteiligung der Die im Rahmen des Einzelhandels- und Zentrenkonzeptes durchgeführte, Öffentlichkeit begleitet. Mit einem vollständige Erhebung an allen Standorten der Stadt schließlich zeigt ein­ Beschluss des Konzeptes wird 2011 drucksvoll die Vielfalt und die Qualität der Kölner Einzelhandelslandschaft. gerechnet. So verfügte Köln zum Zeitpunkt der Erhebungen im ersten Halbjahr 2008 über rund 7.600 Einzelhandelsbetriebe mit einer Verkaufsfläche von deutlich Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 34 Strukturpolitische Handlungsfelder

Ausbau der Verkehrsinfrastruktur bau dieses Autobahnabschnitts inklusive der Einhausung bis 2012 endgültig fertig gestellt werden kann. Der Kölner Autobahnring gehört mit einem täglichen Verkehrsaufkommen von rund 100.000 Kraftfahrzeu­ Eine Lärmschutzlandschaft schirmt zukünftig das Neu­ gen auf den Autobahnen 1 und 4 sowie rund 160.000 baugebiet Widdersdorf-Süd von der Autobahn 1 ab. Die Kraftfahrzeugen auf der Autobahn 3 zu den am stärksten bis zu 18 Meter hohe und fast zwei Kilometer lange Puf­ belasteten Straßenabschnitten Deutschlands. Deshalb ferzone aus 1,5 Millionen Kubikmetern Erdreich soll bis wird der gesamte Autobahnring seit den 1990er Jahren 2011 fertig gestellt sein. Diese Lärmschutzmaßnahme durchgehend sechs- bis achtspurig ausgebaut. Für rund wird wie die komplette Erschließung des insgesamt 79 zwei Drittel des 52 Kilometer langen Kölner Rings ist Hektar umfassenden Neubaugebiets Widdersdorf-Süd diese geplante Verbreiterung bereits erfolgt. Der weitere durch die Amand GmbH & Co. KG durchgeführt. Ausbau kommt planmäßig voran.

Lärmschutzlandschaft in Widdersdorf

Der innerstädtische Straßenbau konzentrierte sich in 2009 und 2010 auf die Wiederherstellung von Platz­ flächen und Straßen im Zusammenhang mit dem Bau der Nord-Süd Stadtbahn. So wurde die Bonner Straße Der achtspurige Ausbau der Autobahn 3 zwischen Heu­ im Bereich der Südstadt zwischen Chlodwigplatz und marer Dreieck und der Anschlussstelle Köln-Dellbrück Veledastraße komplett neu gestaltet und im Dezember ist bereits abgeschlossen. Bis Herbst 2012 wird die A3 2009 dem Verkehr übergeben. Die Fertigstellung des im nördlich angrenzenden Abschnitt zwischen den Abschnitts zwischen Veledastraße und Koblenzer Straße Anschlussstellen Dellbrück und Köln-Mülheim ausge­ erfolgte aufgrund der äußerst aufwändigen Arbeiten im baut. Hier ist die Autobahn bislang am engsten, der Bereich der zukünftigen Stadtbahn-Haltestelle Bonner Verkehr wird über drei verengte Fahrstreifen pro Rich­ Wall erst Anfang 2011. tung geführt und es gibt keinen Standstreifen. In diesem Abschnitt müssen zahlreiche Bahn- und Straßenbrücken ersetzt werden. Für den anschließend geplanten Ausbau des Abschnitts zwischen Mülheim und Leverkusen wurde 2010 das Planfeststellungsverfahren eingeleitet.

Der sechsspurige Ausbau der Autobahn 1 zwischen den Autobahnkreuzen Köln-Nord und Köln-West läuft bereits seit Februar 2007. Für Verzögerungen sorgte hier die Lärmschutzeinhausung im Bereich Lövenich/Wei­ den/Junkersdorf: Die zwischenzeitliche Erhöhung der Sicherheitsstandards von Straßentunneln hatte massive Umplanungen erforderlich gemacht. Der Landesbetrieb Straßen NRW geht davon aus, dass der aufwändige Aus­ Die neu gestaltete Bonner Straße in der Südstadt Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 35 Strukturpolitische Handlungsfelder

Die Straßenführung im Bereich des Der Ausbau des Deutzer Bahnhofs zum Umsteigeknoten Breslauer Platzes wurde im Frühjahr geht derweil unvermindert weiter. Nachdem die Trasse 2010 endgültig fertig gestellt. Die zwischen Deutz und Mülheim in den letzten Jahren auf Umgestaltung der Severinstraße in zwei Gleise erweitert worden war und die Deutsche eine attraktive Geschäftsstraße nach Bahn den ICE-Bahnhof Köln-Messe/Deutz-Tief wieder in dem Vorbild des bereits umgebau­ Betrieb genommen hatte, wurde bis Ende 2009 auch der ten Eigelsteins erfolgte ebenfalls in südlich angrenzende Streckenabschnitt zwischen Deutz- 2010. Auch im Jahr 2010 wurde mit Tief und Gummersbacher Straße um ein zweites Gleis dem Umbau der als Unfallschwer­ erweitert. Für die darüber hinaus notwendige Beseiti­ punkt geltenden Venloer Straße im gung des Nadelöhrs bis Porz/Steinstraße ist dagegen die Abschnitt zwischen dem Ehrenfeld­ Ausbaufinanzierung bisher noch nicht gesichert. gürtel und der Piusstraße begonnen. Das Gebäude des Deutzer Bahnhofs sowie der westliche Der Abschnitt zwischen Piusstraße Fußgängertunnel wurden bis Mitte 2010 durchgreifend und der Inneren Kanalstraße wird modernisiert und mit einer Fahrgast-Informationsanlage im Rahmen des Moscheebaus durch ausgestattet. Der Einbau der Aufzüge zu den Bahnstei­ die Türkisch-Islamische Union Ditib gen kann jedoch erst ab 2011 erfolgen, da hierfür vorab finanziert. die Plattformen bis zum Fußgängertunnel zwischen Barmer Platz und Stadtbahn verlängert werden müssen. Schienenpersonenfernverkehr (SPFV)

Der Kölner Hauptbahnhof ist auf­ grund der begrenzten Zugkapazi­ täten der Hohenzollernbrücke trotz des Ausbaus in den 1990er Jahren ein Nadelöhr im deutschen Eisen­ bahnnetz. Daher wurden zwischen­ zeitlich sowohl vom Zweckverband Nahverkehr Rheinland als auch von der Stadt Köln Initiativen gestartet, um den weiteren notwendigen Ausbau der beiden Bahnhöfe Dom/ Hbf und Messe/Deutz zu forcieren. Der Bahnhof Köln-Messe/Deutz Diese Initiativen werden absehbar in den kommenden Jahren für diverse Schienenpersonennahverkehr (SPNV) Projekte in konkrete Finanzierungs­ zusagen und Planungen überführt Bereits seit Dezember 2008 verkehrt auf der linksrhei­ werden. nischen Strecke von Köln bis Mainz die Mittelrheinbahn des Betreibers Trans Regio Deutsche Regionalbahn GmbH im halbstündlichen Wechsel mit den Nahver­ kehrszügen der DB Regio. Der Zweckverband Nahverkehr Rheinland bereitet zur­ zeit die Ausschreibung des so genannten Dieselnetzes Köln vor, dessen Vertrag mit der Deutsche Bahn AG 2013 ausläuft. Das Dieselnetz Köln umfasst die Eifelstrecke über Euskirchen in Richtung Trier, die Verbindung Bonn­ Euskirchen-Münstereifel, die Ahrtalstrecke von Bonn bis Ahrbrück sowie rechtsrheinisch die Verbindung von Köln nach Marienheide bzw. Meinerzhagen. Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 36 Strukturpolitische Handlungsfelder

Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV) Mit dem Anschluss an die Rheinufertrasse, der 2. Baustufe der Nord-Süd Stadtbahn wurde Anfang 2009 Die Nord-Süd Stadtbahn ist nach wie vor das wichtigste begonnen. Hier plant die Stadt Köln mit der zuständigen innerstädtische ÖPNV-Projekt in Köln. Das Ausmaß der Aufsichtsbehörde eine Kreuzungslösung analog zur be­ Verzögerungen in Folge des Einsturzes des Historischen stehenden Querung der Rheinuferstraße am Ubierring. Stadtarchivs am 3. März 2009, bei dem zwei Menschen Dies ermöglicht kürzere Schließzeiten und infolgedessen ihr Leben verloren, ist nach wie vor nicht absehbar. Auf eine geringere Stauanfälligkeit auf der Rheinuferstraße. jeden Fall wird sich die ursprünglich für 2010/2011 Auf die deutlich teurere Tunnelvariante soll hierdurch geplante Inbetriebnahme der Nord-Süd Stadtbahn um nach Möglichkeit verzichtet werden können. mehrere Jahre verzögern. Abhängig von der Freigabe der Unglücksstelle durch die Staatsanwaltschaft wird derzeit mit einer Aufnahme des Bahnbetriebs frühestens ab 2016 gerechnet. Eine erste Teilinbetriebnahme des Ab­ schnitts Dom/Hbf bis Rathaus soll gemäß Ratsbeschluss aber bereits Ende 2012 erfolgen. 2013 soll zusätzlich der Abschnitt zwischen Rathaus und Heumarkt in Betrieb genommen werden.

Unterdessen wurden die Arbeiten an anderen Strecken- abschnitten weitergeführt. Im Sommer 2010 waren die Haltestellen Breslauer Platz, Rathaus, Heumarkt, Chlod­ wigplatz und Kartäuserhof für die Nord-Süd Stadtbahn im Rohbau fertig gestellt und die Abgänge mit Spannbe­ Zweite Baustufe der Nord-Süd Stadtbahn tonhohldielen abgedeckt. Zahl und Größe der Baustellen wurden so weit wie möglich reduziert. Für eine optische Mit der Verlängerung der Stadtbahnlinie 5 zum Gewer­ Verbesserung der verbleibenden Baustellenzäune sorgen beareal Butzweilerhof wurde im Sommer 2010 begon­ bedruckte Planen, die im Oktober 2010 auf insgesamt nen. Die rund 18 Millionen Euro teure Maßnahme wird 600 Bauzaunsegmenten angebracht wurden: Am durch Zuschüsse ansässiger Unternehmen teilfinanziert. Chlodwigplatz gibt es eine Ansicht der Severinstraße, am Neben der Strecke umfasst der Bau eine Überquerung Breslauer Platz ist die zukünftige Ansicht der Haltestelle der Rochusstraße und einer Eisenbahntrasse der Häfen- zu sehen. Nach dem Rückbau der Baustellen wurde mit und Güterverkehr Köln (HGK) sowie drei neue Halte­ der Wiederherstellung der Platzflächen begonnen. stellen. Die neue Endhaltestelle liegt zukünftig auf der Butzweilerhof-Allee in Höhe der von-Hünefeld-Straße. Die bisherige Endhaltestelle wird aufgegeben. Die Inbetriebnahme der neuen Streckenführung erfolgte mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2010.

Neu gestaltet: Die Severinstraße Verlängerung der Linie 5 in Ossendorf Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 37 Strukturpolitische Handlungsfelder

Die Stadtbahnlinie 3 wird ebenfalls verlängert. Zur zweiten Baustufe in Im Bereich der Bushaltestellen Bocklemünd/Mengenich wurde die von der Mehrzahl der Bürger befürwor­ wurde der Ausbau der Linie 159 mit tete Variante mit der Endhaltestelle am Schumacherring vom Rat der Stadt Buskaps, die einen niveaugleichen Köln beschlossen. Auf dieser Grundlage wird ein Förderantrag an das Land Zugang in Niederflurbusse gewähr­ gestellt. Der Baubeginn ist für 2012/2013 geplant. leisten, komplettiert. Damit sind mit den Linien 152, 153 und 159 nun Dem Ziel, Fahrgästen von Bussen und Bahnen an allen Haltestellen der Kölner die drei wichtigsten rechtsrheini­ Verkehrsbetriebe (KVB) ein niveaugleiches und damit behindertengerechtes schen Buslinien barrierefrei. In 2011 Ein- und Aussteigen zu ermöglichen, nähern sich Stadt Köln und KVB sukzes­ konzentrieren sich die wichtigsten sive weiter an. Haltestellenumbaumaßnahmen Bereits im Frühjahr 2009 war die umgestaltete Stadtbahn-Haltestelle Ebert­ auf die Stadtbahnlinie 5 im Bereich platz – neben Neumarkt und Dom/Hbf eine der wichtigsten Kölner Halte­ Neuehrenfeld/Ossendorf. Ab 2011 stellen – dem Betrieb übergeben worden. Die Fahrgäste erreichen ihre Linien sollen auch die Haltestellen der Bus­ nun über zwei völlig neu gestaltete Mittelbahnsteige. Ein Umstieg zwischen linie 141 nach und nach barrierefrei den „Niederflurlinien“ 12 und 15 und den „Hochflurlinien“ 5, 16 und 18 ist ausgebaut werden. über wenige Treppenstufen bzw. Rampen problemlos möglich. Auch wurden zwei Aufzüge installiert, um mobilitätsbehinderten Personen einen durch­ Zum Fahrplanwechsel im Dezember gängig barrierefreien Weg von der Oberfläche bis in die Bahnen anbieten zu 2009 wurden neue bzw. veränderte können. Damit sind zwischen Ebertplatz und Poststraße nun alle Stationen Buslinien in vier Bereichen einge­ des zentralen U-Bahn-Tunnels barrierefrei ausgebaut. führt. So wurde die Linie 142 von Nippes kommend über Ehrenfeld Auch die Stadtbahn-Haltestelle Zoo/Flora wurde bis September 2010 bar­ über die Universitätsstraße bis zur rierefrei umgebaut. Die bisherige Fußgängerbrücke inklusive der Treppen­ Weißhausstraße verlängert und anlage wurde abgerissen und durch ebenerdige Straßen-Übergänge ersetzt, damit die seit langem geforderte die durch eine U-förmige Rampe über die Gleise ergänzt werden. Komplet­ Tangentialverbindung von Nip­ tiert wird die neue Haltestelle durch eine markante Haltestellenüberda­ pes und Ehrenfeld zur Universität chung. Die Umbaukosten für die 50 Meter lange, oberirdische Haltestelle hergestellt. Ebenfalls seit diesem betrugen 6,2 Millionen Euro. Der Entwurf stammt vom Architekturbüro Zeitpunkt verbindet die neue Busli­ Rübsamen+Partner, das für eine Bochumer U-Bahn-Haltestelle bereits mit nie 158 das Städtische Krankenhaus mehreren Preisen ausgezeichnet wurde. und die LVR-Klinik in Merheim mit der Stadtbahnlinie 1. Bereits im Oktober 2009 hatte die Linie 149 zwischen Weiden und Widdersdorf ihren Betrieb aufgenommen und erschließt damit das im Bau befind­ liche Wohngebiet Widdersdorf-Süd, das im Endzustand rund 3.500 neue Bewohner haben wird. Im Porzer Südwesten wurde durch Zusam­ menlegung von Linien das Fahr­ planangebot zwischen den Kölner Stadtteilen Wahn, Zündorf, Langel und Libur und den angrenzenden Niederkasseler Stadtteilen systema­ tisiert und attraktiviert. Ebenfalls weiter verbessert wurde das Informationsangebot an den Haltestellen: Analog zu den Echtzeit- Informationen an Stadtbahnhal­ Die neu gestaltete Haltestelle Zoo/Flora testellen wurden die wichtigsten Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 38 Strukturpolitische Handlungsfelder

Bushaltestellen mit so genannten dynamischen Fahrgastinformationsanla­ des Hafengeländes im April 2009 gen ausgerüstet. Die ersten 100 Anlagen wurden bereits in 2009 installiert, arbeitet die Stadt Köln derzeit an weitere rund 200 folgten in 2010. Damit erhalten die Fahrgäste der Busse ak­ einem Entwicklungskonzept, das tuelle Informationen über die Ankunft ihrer Linie in Echtzeit sowie Hinweise eine Teilumnutzung von Hafen­ über mögliche Störungen oder Verspätungen. Die KVB investierten hierfür flächen vorsieht. Bei der Entschei­ rund fünf Millionen Euro. dungsfindung spielen besonders der Hochwasserschutz sowie Lärm- und Die Kölner Häfen Schadstoffbelange eine Rolle.

Die Häfen Kölns sind weiterhin zweitgrößter Binnenhafenstandort in Kombinierter Verkehr Deutschland. In 2009 wurde die Binnenschifffahrt von der Wirtschafts- und Finanzkrise schwer getroffen und wies von allen Verkehrsträgern die höchs­ Der Logistikstandort Köln wird ten Tonnage-Verluste auf. Allerdings hat die Häfen und Güterverkehr Köln AG durch zwei Baumaßnahmen im (HGK) den Umsatzknick noch vergleichsweise gut gemeistert. Der Umschlag Kombinierten Verkehr weiter lag in 2009 mit 11,94 Millionen Tonnen um knapp acht Prozent unter dem gestärkt. Das äußerst erfolgreiche Vorjahreswert – ein im Branchenvergleich unterdurchschnittlicher Rück­ Güterverkehrszentrum Köln-Eifeltor gang. Besonders stark gesunken war der Umschlag mit den Produkten der wird laut Planung im Mai 2011 chemischen und petrochemischen Industrie. Positiv wirkte sich dagegen die um ein drittes Modul erweitert, zwischenzeitliche Abwrackprämie für PKW aus: Die Zahl der im Hafen Köln- da der Umschlagbahnhof an sei­ Niehl II verladenen Neufahrzeuge stieg in 2009 um vier Prozent. ne Kapazitätsgrenzen stößt. Das Abfertigungsmodul wird für rund 30 Millionen Euro von der DB Projekt- bau GmbH errichtet und umfasst zwei Portalkräne und vier Umschlag­ gleise. An den zwei vorhandenen Modulen werden nach Angaben der Bahn zurzeit jährlich rund 320.000 Ladeeinheiten umgeschlagen. Bis 2015 wird mit einem jährlichen Verkehrsaufkommen von 387.000 Ladeeinheiten und 658.000 Um­ schlägen gerechnet. Dies entspricht einer täglichen Abfertigung von 90 Zügen. Der Hafen Köln-Niehl der HGK

In 2010 gab es wieder eine leichte Zunahme des Frachtumschlags auf 12 Millionen Tonnen. Wesentlich stärker fiel der Zuwachs im immer wichtiger werdenden Containergeschäft aus: Wurden 2009 in den Kölner Häfen ins­ gesamt 450.000 Ladeeinheiten (TEU) umgeschlagen, waren es 2010 bereits 500.000 – eine Zunahme von rund elf Prozent.

Der geplante Ausbau des Godorfer Hafens konnte allerdings nicht wie vorge­ sehen vorangetrieben werden, da ein Urteil des Kölner Verwaltungsgerichts den Planfeststellungsbeschluss im September 2009 für unwirksam erklärt und einen Baustopp verhängt hatte. Da das OVG Münster diese Entschei­ dung inzwischen bestätigt hat, plant die HGK die Aufnahme eines mehrstufi­ gen Verfahrens für den vom Rat beschlossenen Ausbau. Neben dem Godorfer Hafen steht der Hafen Deutz im Fokus des öffentli­ chen Interesses. Als Ergebnis eines Symposiums zur zukünftigen Nutzung Das Güterverkehrszentrum Eifeltor Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 39 Strukturpolitische Handlungsfelder

Das geplante KV-Terminal Köln/Nord steht in den Startlöchern. Die Häfen und Güterverkehr Köln plant, im Frühjahr 2011 mit dem Bau einer ersten Betriebsstufe des Moduls A zu beginnen. Die Verladetätigkeit kann voraus­ sichtlich Ende 2012 aufgenommen werden. Entstehen wird das zukünftige Terminal auf dem östlichen Teil des ehemaligen Esso-Geländes in Köln-Niehl. Den Unternehmen werden somit schwer planbare Umläufe über den viel befahrenen Kölner Autobahnring erspart.

Köln Bonn Airport

2010 hat der Flughafen Köln/Bonn nach zwei Jahren in der Verlustzone mit einem Gewinn von 200.000 Euro abgeschlossen. Trotz äußerer Einflüsse wie der Aschewolke des isländischen Vulkans Eyjafjallajökull im April und des massiven Wintereinbruchs im Dezember wurden insgesamt 9,85 Millionen Passagiere am Köln Bonn Airport abgefertigt – ein Prozent mehr als 2009. Für Wachstum sorgte insbesondere die Fluggesellschaft Germanwings mit einem Marktanteil von 40 Prozent. Neue Ziele wie Madrid, Valencia, Kopen­ Der Flughafen und FedEx haben hagen, Manchester, Salzburg, Tel Aviv, Klagenfurt und Friedrichshafen sind gemeinsam 140 Millionen Euro in die Basis für eine stabile Passagierentwicklung. Auf Platz zwei in der Rang­ das Umschlagzentrum investiert. liste der größten Airlines am Köln-Bonner Flughafen steht Air mit 29 Ebenfalls positiv auf die Umsatzer­ Prozent, gefolgt von Lufthansa mit 12 Prozent. Insgesamt fliegen 35 Flugge­ löse des Flughafens wirkte sich in sellschaften zu 120 Zielen in 30 Ländern. 2010 das Non-Aviation-Geschäft, also das Geschäft am Boden, aus, das gegenüber 2009 um über acht Prozent zulegte. Für 2011 rechnet der Flughafen wegen der seit Anfang 2011 gelten­ den Luftverkehrssteuer mit einem Rückgang der Passagieranzahl auf 9,45 Millionen. Im Frachtbereich wird dagegen ein weiterer Anstieg von elf Prozent auf rund 716.000 Tonnen erwartet.

Noch deutlich positiver als im Passagierbereich verlief die Entwicklung der Luftfracht. Im Jahr 2010 wurden am Flughafen 647.000 Tonnen Fracht um­ geschlagen – ein kräftiges Plus von 16 Prozent gegenüber den 559.000 Ton­ nen, die 2009 erzielt wurden. Neben UPS hat insbesondere FedEx mit seinem im Juni 2010 in Betrieb gegangenen und im Oktober feierlich eingeweihten Umschlagzentrum zu diesem deutlichen Frachtwachstum am Köln Bonn Airport beigetragen. Das vollautomatisierte Sortiersystem kann in einer Stunde bis zu 18.000 Pakete und Dokumente verarbeiten und ist damit eines der modernsten Zentren von FedEx weltweit. Auch Nachhaltigkeit spielt eine Rolle: Auf dem Dach der Fracht- und Sortierhalle befindet sich eine Photovol­ taik-Solaranlage mit einer Gesamtfläche von rund 16.000 Quadratmetern. Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 40 Strukturpolitische Handlungsfelder

Medien- und Kommunikationsstadt Fernsehen und das Verlags- und Druckgewerbe in den vergangenen Jahren Arbeitsplätze abbauten. Organisiert Die Kölner Kreativwirtschaft ist mit rund 50.000 Arbeits­ wird die Arbeitsmarktkonferenz Medien und Kultur von plätzen einer der größten Branchenkomplexe der Dom­ der Stadt Köln, der Arbeitsagentur Köln, der SK Stiftung stadt. Rund 8.500 sozialversicherungspflichtige Beschäf­ Kultur sowie der SK Stiftung Jugend und Medien. Ziel der tigte arbeiten bei Rundfunkveranstaltern, Hörfunk- oder Konferenz ist es, die differenzierten Arbeitsmärkte der Fernsehproduktionen. Film- und Videofilmhersteller Medien- und Kulturbranche zu analysieren und praxisge­ haben weitere knapp 4.400 Mitarbeiter. Hinzu kommen rechte Modelle in den Feldern der Personalentwicklung, Ton-Spezialisten, Location-Scouts, Casting- und Schau­ Beschäftigungsförderung und Existenzgründung vorzu­ spielagenturen, Set-Ausstatter und zahlreiche weitere stellen. Die Konferenz dient zudem dem Dialog zwischen Unterbranchen. Jeweils rund 3.300 Beschäftigte arbeiten Unternehmen, Politik sowie Medien- bzw. Kulturprofis. im Druckgewerbe, knapp 7.400 Menschen in der Games- Diskutiert werden auch die Potenziale zur Weiterent­ Industrie oder in Softwarehäusern. wicklung des Standortes. Der Charakter ist der einer Die Bundesagentur für Arbeit hat insgesamt 42.000 so­ „Arbeitskonferenz“, bei der aber auch serviceorientierte zialversicherungspflichtige Kreativ-Beschäftigte gezählt. Workshops und Seminare ihren Platz finden. Demnach arbeiten 9,2 Prozent aller sozialversicherungs­ pflichtig Beschäftigten in Köln in dem Bereich. Damit Das medienforum.nrw, einer der bedeutendsten Kon­ liegt Köln knapp hinter München auf Platz zwei in der gresse der Branche, fand 2010 vom 28. bis zum 30. Juni Bundesrepublik. Freiberuflich Arbeitende sind in dieser in Köln statt. Rund fünfzig Einzelveranstaltungen mit Statistik noch nicht erfasst. Die Attraktivität der Medi­ 255 Referenten sowie zahlreiche Events und Preisverlei­ enwirtschaft wird auch im Ausbildungsbereich deutlich. hungen lockten mehr als 3.500 Besucher in das Staaten- Obwohl nach wie vor viele Medienarbeitsplätze von haus im Deutzer Rheinpark. Das Kongress-Motto „Was Quereinsteigern ohne eine klare branchenspezifische uns lieb und teuer ist“ wurde auch von den Besuchern als Ausbildung besetzt werden, gibt es in Köln Ausbildungs­ Aufforderung zu Dialog und Diskurs verstanden. Trotz gänge für 27 Berufe sowie mehr als 40 medienrelevante des für die Medienbranche nach wie vor schwierigen Studiengänge an Hochschulen oder Fachhochschulen. konjunkturellen Umfelds verzeichneten die Veranstalter wie bereits ein Jahr zuvor ein Besucherplus. Das medi-

Drehort Köln Gut besucht: Das medienforum.nrw

Im Rahmen der 3. Arbeitsmarktkonferenz Medien und enfest.nrw, das Festival „Großes Fernsehen“ sowie der Kultur diskutierten im November 2009 rund 180 Teil­ Medienkongress zählten insgesamt rund 10.000 Gäste. nehmer die Perspektiven für Kreative auf dem Arbeits­ Das Medienforum mit seinen Workshops, Specials und markt. Große Hoffnungen werden auf neue Arbeits­ Preisverleihungen bietet den Vertretern der Branche plätze in der Games-Branche gesetzt. Im Übrigen kennt vielfältige Gelegenheiten zum Networking und geht auch die Kreativwirtschaft in ihrer Binnengliederung damit weit über das Angebot eines üblichen Kongresses Boom- und Krisenbranchen. So zählen Werbewirtschaft, hinaus. Mit dem Grimme Online Award, dem Deutschen IT-Branche und Film- , Video- und Gameswirtschaft zu Kamerapreis und Lara – der Deutsche Games Award den Boomern auf dem Arbeitsmarkt, während Hörfunk, wurden im Rahmen des 22. Medienforums drei der wich­ Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 41 Strukturpolitische Handlungsfelder

tigsten deutschen Branchen-Medienpreise verliehen. gert werden. Das medienfest.nrw ist auf einem guten Zahlreiche Events und Get-Together der Veranstalter und Weg sich als Marke fest zu etablieren. Das zeigt auch die Partner rundeten den erfolgreichen Branchentreff ab. konstante Besucherzahl, die 2010 – trotz Fußball-WM – Das Medienforum wurde wie bereits in den Vorjahren bei 4.000 lag. durch die Stadt Köln sowohl bei der Programmentwick­ lung als auch finanziell unterstützt. Die c/o pop-Festival für elektronische Musik, arbeitet seit 2010 eng mit dem medienforum.nrw zusammen. So Das medienfest.nrw wurde am 26. und 27. Juni 2010 fand die c/o pop im Juni 2010 erstmals im Staatenhaus als Bestandteil des medienforum.nrw zum vierten Mal am Rheinpark statt und nutzte dabei die gesamte Logis­ im Kölner MediaPark durchgeführt. Das Medienfest ist tikinfrastruktur des Medienforums. Die Zusammenarbeit eine gemeinsame Veranstaltung der Stadt Köln und führt zu einer weiteren Profilschärfung der Stadt Köln der LfM Nova GmbH. Verantwortlich für das Programm als Kultur- und Medienstandort. Durch die Kombination war AIM KoordinationsCentrum in Trägerschaft der SK des Moduls „Großes Fernsehen“ mit dem medienfest. Stiftung Jugend und Medien der Sparkasse KölnBonn. nrw sowie den Konzerten der c/o pop wurde das Thema Die Koordinierung sämtlicher organisatorischer Auf­ „Kultur- und Kreativwirtschaft“ über eine Woche lang in gaben oblag der Komed im Mediapark GmbH. Ziel der der gesamten Stadt bespielt. Mit der realisierten Koope­ Veranstaltung war es, die vielfältigen Aus- und Weiterbil­ ration von Medienforum und c/o pop ist es gelungen, dungsmöglichkeiten in der Medienbranche vorzustellen neben der Gamescom und der Cologne Conference eine und zu präsentieren. Jugendliche und junge Erwachsene weitere markante und strahlkräftige Veranstaltung in hatten die Möglichkeit, sich bei rund 75 Partnern aus Köln zu etablieren. 30.000 Besucher haben die c/o pop Wirtschaft, Kultur und Bildungswesen zu informieren. 2010 – trotz hochsommerlicher Temperaturen und An über 40 Ständen informierten Medienschaffende und starker Konkurrenz durch die zeitgleich stattfinden­ (Weiter-)Bildungsträger über ihre Angebote und gaben de Fußball-WM – zu einem sehr gelungenen Festival wertvolle Tipps zur Entscheidungsfindung. Mit über 140 gemacht, das mit über 250 Künstlern und 70 Shows das Workshops und Informationsveranstaltungen wurde das bislang umfangreichste war. Angebot in 2010 stark ausgebaut. Besonders im Bereich Weiterbildung setzte das 4. medienfest.nrw einen neuen Schwerpunkt. Zudem stand die Veranstaltung im Zei­ chen der Hochschulen, die sich in diesem Jahr verstärkt engagierten. 14 Hochschulen stellten über 40 Studien­ gänge vor. Außerdem konnten die Besucher bei Radio Köln und 1LIVE live erleben, wie Medien „gemacht“ werden. Im Vergleich zum Vorjahr konnten sowohl die inhaltli­ chen Angebote als auch die Zahl der Aussteller gestei­

Das medienfest.nrw in Juni 2010 Das c/o-pop-Leitungsteam: Norbert Oberhaus, Claudia Jericho und Tobias Thomas Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 42 Strukturpolitische Handlungsfelder

Der Deutsche Kamerapreis wurde im Juni 2010 zum 20. Mal verliehen. Die Preisverleihung unmittelbar vor dem Kongress des Medienforums bildet einen inhaltlich hochwertigen Auftakt und damit die Brücke zwischen den Formaten „Großes Fernsehen“, „Medienfest“ und dem eigentlichen Kongress. Im Verein „Deutscher Kame­ rapreis e.V.“ sind neben der Stadt Köln die Filmstiftung NRW, die Landesanstalt für Medien, der WDR, das ZDF, der SWR, der BR, Studio Hamburg, die Nobeo GmbH und die tpc Zürich GmbH vertreten.

Der Grimme Online Award ist ebenfalls dauerhaft in Gut besucht: Die c/o pop 2010 das medienforum.nrw integriert. Der Preis für qualitativ hochwertige Web-Angebote wird zum zehnten Mal vom Campus Spotlight ist ein weiteres neues Modul, das Adolf-Grimme-Institut an „herausragende publizisti­ von der Stadt Köln in Kooperation mit dem PopKultur sche Angebote im Netz“ verliehen und ist die höchste e. V. aufgelegt wurde und erstmals 2010 parallel zu Auszeichnung der Branche. Die Jury setzt sich aus einem C n’ B und c/o pop durchgeführt wurde. Der Ansatz interdisziplinären Kreis von Online-Experten zusam­ des neuen Wissens- und Ausbildungsforum besteht men. Aus 2.000 Vorschlägen und 24 Nominierten hat darin, Studierende, Schüler und Auszubildende aus allen die Jury 8 Preisträger des Grimme Online Award 2010 Teilbereichen der Kreativwirtschaft mit Unternehmen, ausgewählt. Am 30. Juni 2010 wurden die Preise in der Fachleuten und Wissensträgern der Branche zusammen Vulkanhalle in Köln vergeben. zu bringen. Wichtiges Element von Campus Spotlight ist der Aufbau einer interdisziplinären Netzwerkplattform, die einen ständigen Austausch von Informationen und Kontakten ermöglicht. Das neue Format trägt mit dazu bei, Köln als dynamische europäische Kreativmetropole zu präsentieren.

Der Grimme Online Award für das Team von Kids-Online

Creative Business Convention (C n‘B) heißt die neue Leitmesse für Kreative, die 2010 von der Stadt Köln gemeinsam mit der c/o pop, dem Land NRW, der Koeln­ messe und der LfM Nova GmbH entwickelt wurde. Ziel war es, Kongressaktivitäten im Bereich Kultur- und Me­ dienwirtschaft zu bündeln. Parallel zur c/o pop Ende Juni feierte der internationale Kongress für die gesamte Kre­ ativwirtschaft Premiere. Akteure aus Musik, Werbung, Die Cologne Conference, eine der renommiertesten Games,, IT, Mode, Kunst, Film- und Fernsehen, Design, Veranstaltungen im Fernsehbereich, feierte in 2010 Architektur und Medien trafen sich zum branchenüber­ ihr 20jähriges Jubiläum. Das Festival versteht sich als greifenden Austausch. Mehr als 1.400 Besucher zog es Treffpunkt für Filmschaffende, will Gesprächsforen schaf­ an zwei Tagen ins Staatenhaus am Rheinpark. Innerhalb fen, Trends aufzeigen und Anregungen geben. In 2010 der nächsten drei Jahre soll sich die C n´ B“ auch euro­ wurde die Zusammenarbeit mit der „Allianz deutscher paweit als führende Plattform für die Kreativwirtschaft Produzenten“ und dem „Produzentenverband NRW“ etablieren. ausgebaut. Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 43 Strukturpolitische Handlungsfelder

„Lebanon“ wurde auch Preisträger des Publikumspreises. Die nächste Kunstfilmbiennale wird 2011 in Köln stattfinden.

Mit dem Deutschen Kamera- preis, dem Schnittpreis Film+ und der SoundtrackCologne hat Köln drei Veranstaltungen, die sich in Deutschland als Branchentreffen für die Kameraleute, die Editoren und die Komponisten der Medienbran­ David Lynch, Gewinner des Filmpreis Köln 2010 che etabliert haben.

Die Stadt Köln und das Land NRW fördern die Cologne Conference. Maßgeb­ Der Schnittpreis Film+, maßgebli­ lich für den Erfolg des Film- und Fernsehfestivals ist darüber hinaus die starke ches Branchenevent und Treffpunkt Unterstützung aus der Branche. für deutsche Editoren, feierte im Die Cologne Conference zeigte 2010 rund 50 Produktionen. Auffällig hoch November 2010 sein zehnjähriges war der Anteil von Science-fiction- und Mystery-Filmen, ein Trend, der schon Jubiläum. Die VG Bildkunst über­ seit längerem anhält. Viele Fernsehfilme stammen aus den USA, wo wegen nahm das Preisgeld für den Förder­ des ungleich größeren Marktes deutlich höhere Budgets als in Deutschland preis. Weitere wichtige Partner sind zur Verfügung stehen. Preisträger des im Rahmen der Cologne Conference die Stadt Köln und die Filmstiftung verliehenen Filmpreis Köln war 2010 der US-Regisseur und Künstler David NRW. Zusätzliche Unterstützung Lynch. Mit einer Vorab-Präsentation von Lynchs Mystery-Fernsehserie „Twin kommt vom Land Nordrhein-West­ Peaks“ war die Cologne Conference 1990 gestartet. falen.

Die Kunstfilmbiennale, in deren Rahmen Kurz- und Lang-, Experimental- und Erzählfilme präsentiert werden, widmet sich seit 2002 der Beziehung von Kunst und Kino. 2009 bot die Veranstaltung, eine Kombination aus Aus­ stellungsevents und FilmFestival, mit zwei Wettbewerben, Retrospektiven und Hommagen einen aktuellen Überblick darüber, was filmisch in der Kunst und künstlerisch im Film passiert. Die vielfältigen Biennale-Veranstaltungen fanden vom 28. Oktober bis zum 1. November in Kinos, Museen und Galerien in Köln und Bonn statt. Eines der Highlights war die Eröffnung mit dem Film „Lebanon“, der in Venedig den Goldenen Löwen gewonnen hatte und erstmals in Deutschland zu sehen war. Preisverleihung auf der Kunstfilmbiennale

Die SoundTrack Cologne hat sich in den vergangenen Jahren als Treffpunkt für Komponisten und Soundgestalter für Film, Fernsehen, Games und andere mediale Verwer­ tungen etabliert. Insbesondere das äußerst komplexeThemenspektrum „Medienrecht“ nimmt hierbei einen immer größeren Raum ein. Auch im Jahr 2010 waren sowohl Oscar-Preis­ träger als auch Preisträger und No­ minierte des Deutschen Filmpreises Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 44 Strukturpolitische Handlungsfelder

bereit, während der dreitägigen Konferenz im November Das Filmbüro NW ist mit Unterstützung der Stadt 2009 Einblick in ihre Arbeit zu geben. Wie schon im Vorjahr nach Köln umgezogen. Die Stadt Köln übernimmt für gab es auch 2010 eine Kooperation von SoundTrack eine Laufzeit von zunächst drei Jahren die Mietkosten. Cologne mit dem Kurzfilmfestival „unlimited“, dem Kin- Das mit städtischer Unterstützung eingerichtete Bera­ derfilmfest „Cinepänz“, dem „Exposed-Filmfestival für tungsangebot für junge Filmemacher und Drehbuchau­ Debütfilme“ sowie „Film+“. Die Stabsstelle Medien und toren ist sehr gut angenommen worden und wird weiter das Kulturamt der Stadt Köln unterstützten sowohl die geführt. Die Evaluierung hat gezeigt, dass eine große Veranstaltungen als auch das Kooperations-Procedere. Nachfrage nach den individuellen Beratungsangeboten besteht. Diese beziehen sich unter anderem auf die Die Filmmesse Köln fand im August 2010 zum vierten Themen Drehbuchgestaltung, Produktionskalkulation Mal im Cinedom statt. Mehr als 700 Gäste akkreditierten und Fördermöglichkeiten. Darüber hinaus wird auch die sich für das Event und zeigten damit, dass sich die Messe Öffentlichkeitsarbeit für den Medienstandort Köln durch als wichtiger Treff der Filmbranche etabliert hat. Ins­ die Arbeit des Filmbüros unterstützt. So gibt es jährlich gesamt 15 vor allem deutsche Verleiher waren diesmal während der Berlinale einen Empfang des Filmbüro NW dabei und präsentierten ihre Neuproduktionen. Der im Haus der Kulturen, bei dem die Stadt Köln präsent ist. Schwerpunkt lag dabei auf Filmen, die zwischen Block­ bustern und Independent-Formaten angesiedelt sind. Kurzundschön, der gemeinsam von der Kunsthochschu­ Parallel laufende Screenings ermöglichten es den Messe­ le für Medien und dem WDR veranstaltete Studenten­ besuchern, sich ihr eigenes Programm zusammenzustel­ wettbewerb für Kurzfilme, fand 2010 zum 13. Mal statt. len. Zudem gab es eine fast zweistündige Trailershow, Die Juroren haben rund 330 eingereichte Wettbewerbs­ die alle Highlights zusammenfasste. Außerdem war in beiträge aus 10 Europäischen Ländern gesichtet. Im 2010 auch ein reiner 3D-Trailerblock zu sehen. Bereits November wurden insgesamt 13 Preise im Gesamtwert am zweiten Tag der Film-Messe wurde beschlossen, die von 25.000 Euro an Nachwuchs-Regisseure und Motion Messe in 2011 fortzuführen. Der Erfolg der Veranstal­ Designer verliehen. In der neu eingeführten Kategorie tung hat mittlerweile dazu geführt, dass immer mehr „Mobile Miniaturen“ wurden drei Preise vergeben. Diese Verleiher mitmachen wollen, so dass die Messe bereits Kategorie fördert und prämiert innovative Anwendun­ an die Kapazitätsgrenzen stößt. Erstmalig gab es in 2010 gen, Formate und Konzepte für die Bereiche Mobilfunk auch eine Zusammenarbeit zwischen der Filmmesse und (mobile devices) und Internet. den Kölner Kinonächten. Angestrebt wird, diese beiden Veranstaltungen stärker zu verknüpfen, um damit eine Der Deutsche Fernsehpreis wurde im Oktober 2010 Verbindung zwischen Fachmesse und Publikumsveran­ zum 12. Mal in Köln verliehen. Der Gewinner des staltung zu schaffen. Die Stadt Köln hat die Film-Messe Abends war der zweimal ausgezeichnete Stefan Raab. wie in den Vorjahren auch 2010 unterstützt. Die Ehrung erfolgte als Entertainer des Jahres sowie für seine Show „Unser Star für Oslo“ als beste Unter­ haltungssendung. Ebenfalls zwei Preise gingen an die ARD-Produktion „Im Angesicht des Verbrechens“, die als

Die Filmmesse 2010 im Cinedom Sehen und gesehen werden beim Deutschen Fernsehpreis Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 45 Strukturpolitische Handlungsfelder

bester Mehrteiler und als „Besondere Leistung Fiktion“ die Branche gibt die Imagebroschüre einen gebündel­ ausgezeichnet wurde. ten, aber trotzdem umfassenden Überblick zur Kölner Im Vorfeld hatte es Kritik von Schauspielern und Regis­ Medienwirtschaft. Darüber hinaus fließt die jeweils seuren und ihren Verbänden gegeben, da die Auszeich­ aktualisierte Fassung in den Internetauftritt der Stabs­ nungen für die beste Regie, die beste Kamera und die stelle Medien ein. Das Branchenportrait kommt jeweils besten Nebendarsteller in 2010 gestrichen wurden. im Rahmen der Beantwortung von Standortanfragen Nicht ganz unumstritten war auch die Entscheidung der zum Einsatz und erreicht im Verbund mit den Tagungs­ Stifter – ARD, ZDF, RTL und Sat.1 – ihren Ehrenpreis an unterlagen zum Medienforum mit einem Großteil der die deutsche Fußballnationalmannschaft zu geben. Allen aktuellen Auflage jedes Jahr regelmäßig die Kernziel­ Dissonanzen zum Trotz war der Fernsehpreis auch 2010 gruppe von wichtigen Entscheidern und Multiplikatoren gut besucht – schließlich handelt es sich traditionell in der Medienwirtschaft. Die aktuelle Broschüre wird auch um ein Schaulaufen der Branche. ergänzt um Statements und persönliche Blickwinkel aus der Branche. Die Publikation Medien- und Kommunikationsstadt Köln wurde 2010 wie bereits in den Vorjahren als Ge­ Das Projekt Medienwerk-Stadt NRW zur Förderung der meinschaftsprojekt der städtischen Stabsstelle Medien, Medienkompetenz von Kindern wurde seitens der Stadt dem Amt für Stadtentwicklung und Statistik und dem Köln zusammen mit dem Projektbüro Härmanz entwi­ Amt für Wirtschaftsförderung gemeinsam mit der IHK ckelt und initiiert. Das Projekt besteht aus mehreren Köln herausgegeben. Diese in einer deutschen und Bausteinen, die unabhängig voneinander durchgeführt einer englischen Ausgabe aufgelegte Broschüre ist ein werden können und nach Möglichkeit auf NRW ausge­ wichtiger Baustein zur kontinuierlichen erfolgreichen weitet werden sollen. Nach einer CD-Produktion in 2008 Außendarstellung des Medien- und Kommunikations­ ist 2010 ein Buch unter dem Titel „Mein Köln! – Die 100 standortes Köln. Dank breiter Zulieferung aktueller besten Kindertipps für Freizeit in Köln“ entstanden. In Informationen sowie attraktiven Bildmaterials durch diesem Medienkompetenzprojekt konnten die Kinder

03 Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 46 Strukturpolitische Handlungsfelder

sich mit vielfältigen Medien vertraut machen und lernen, Summit ist der direkte Austausch von Branchenunter- diese nicht nur zu nutzen, sondern sogar selbst herzu­ nehmen mit ihren potenziellen Kunden. Der Großraum stellen. Das Projekt ist Preisträger in der Sparte Literatur Köln ist mit rund 11.000 Anbietern von IT-Lösungen im bundesweiten Wettbewerb „Kinder zum Olymp“ bundesweit der zweitgrößte Branchenschwerpunkt. 2010 und darf sich mit dem Siegersiegel des renom­ mierten Wettbewerbes schmücken. Dieses vergibt die Das Kölner Forum Medienrecht (KFM) veranstaltete im Kulturstiftung der Länder an Projekte, die die Zusam­ März 2010 im Kölner Rathaus unter dem Titel „Digital menarbeit zwischen Kulturinstitutionen und Schulen in und ohne Recht? Umbruch in der Verlagsbranche?“ sei­ vorbildlicher Weise fördern. ne vierte Jahrestagung. Es ging um neue Vermarktungs­ modelle in Verlagshäusern und um Fragen des Urheber­ Der Comic-Nachwuchspreis Manga Magie fand im rechts und der Forderung eines Leistungsschutzrechts. Herbst 2010 zum neunten Mal in Köln statt. Bei dem Zei­ Über 100 Experten waren der Einladung von KFM und chenwettbewerb werden in zwei Kategorien Preise für Stadt Köln gefolgt. Das KFM ist eine Gemeinschaftsiniti­ die jungen „Mangakas“ vergeben. Erstmals gab es 2010 ative der Universität zu Köln, der Medienakademie Köln, keine Altersbeschränkung nach oben. Veranstalter von der Kanzlei FREY Rechtsanwälte und der Stadt Köln. Ziel Manga Magie ist die Buchhandlung Ludwig, maßgebli­ ist es, eine feste Plattform in Köln zu schaffen, die wis­ che Partner des Preises sind alle wichtigen Comic-Verla­ senschaftliches und praktisches Know-How zum Thema ge aus Deutschland, darunter Egmont/Ehapa aus Köln, rechtlicher Fragestellungen im Bereich Medien bündelt. Carlsen und Tokyopop aus Hamburg oder Panini aus Das KFM dient der Ausrichtung von Veranstaltungen, Stuttgart. Die Preisverleihung fand wie in den vergange­ um neuartige medienrechtliche Problemstellungen zu nen Jahren in der Piazzetta des Historischen Rathauses erörtern und Fachwissen zu vermitteln. der Stadt Köln statt. Das Literaturfestival Rheinlesen fand Anfang September 2010 zum zweiten Mal im Kölner Rheinauhafen statt und wurde wie im Vorjahr sowohl von der Kölner Verlags­ landschaft als auch vom Publikum sehr gut aufgenom­ men. Die Stabsstelle Medien unterstützte das Format ei­ ner publikumsorientierten Veranstaltung, die die Kölner Literaturszene in ihrer bunten Vielfalt darbietet. Rheinle­ sen kombiniert Präsentationen und Veranstaltungen aus dem Bereich Literatur mit Musik, Kabarett und Theater. Ansatz für das neue Format war, in Köln neben der Lit. cologne und den vielfältig in der Stadt durchgeführten Einzellesungen eine weitere verdichtete Literaturveran­ Die Preisträgerinnen von Manga Magie 2010 staltung anzubieten, die den Ruf Kölns als Literaturstadt stärkt und eine breite Außenwirkung entfaltet. Mehr als Der erste Cologne IT Summit fand Anfang November 2010 unter der Schirmherrschaft der Stadt Köln und der IHK Köln statt. Zielgruppe des als Fachkongress angeleg­ ten neuen Formats sind vor allem die IT-Entscheider in mittelständischen Unternehmen, aber auch Großunter­ nehmen, die ihre unternehmensinterne Effizienz erhö­ hen wollen. Neben dem obligatorischen Dialog gab es zahlreiche Fachvorträge und Diskussionen. Eine beglei­ tende Fachausstellung bot direkt vor Ort einen Einblick in mögliche Lösungen. Wichtige aktuelle Themen waren unter anderem Mobilität 2.0 und Green IT. Das Format des Branchenforums war vom Frankfurter Kommunika­ tionsunternehmen MCG Marketing gemeinsam mit der IHK Köln entwickelt worden. Hauptziel des Cologne IT Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 47 Strukturpolitische Handlungsfelder

40 Buchhändler, Verlage und Literatur-Organisationen Next Level – Kunst und Kultur der digitalen Spiele heißt präsentierten sich mit ihren Ständen direkt am Rhein. ein innovatives Kulturformat, das im April 2010 an den Das Rahmenprogramm bot in zehn Spielstätten im Start ging. Die Konferenz setzt sich mit den künstlerisch­ Rheinauhafen mehr als 60 Veranstaltungen, neben ästhetischen Gesichtspunkten von Computer- und Vi­ Lesungen auch Entdeckertouren, Comedy, Musik und deospielen auseinander. Die vom NRW Kultursekretariat Literaturkino. Zusätzlich öffneten auch Firmen wie Mi­ in Kooperation mit der Kulturabteilung des Ministerprä­ crosoft, die Anwaltskanzelei Luther, das Hafenamt, das sidenten des Landes Nordrhein-Westfalen in den Aben­ Art‘otel und die Goldschmiede ihre Türen. Veranstaltet teuerHallenKalk durchgeführte Veranstaltung wurde un­ wurde Rheinlesen von der Rheinauhafen Verwaltungsge­ terstützt vonTurtle Entertainment, der Gamescom, GDC sellschaft mbH und der Stadt Köln. Europe, Demoszene, dem Kulturamt und der Stabsstelle Medien der Stadt Köln. Medienpartner von Next Level ist Games-Metropole Köln die StadtRevue.

In den vergangenen Jahren hat die Bedeutung Kölns als Standort für die Gamesbranche stetig zugenommen. Die erstmalige Ausrichtung der Gamescom in 2009 war ein weiterer wichtiger Schritt in diese Richtung. In 2010 wurden darüber hinaus weitere Veranstaltungen aus dem Bereich Games gezielt unterstützt, um die Profilierung Kölns als Gaming-Standort national und international zu untermauern. Die Branche erwartet für das Gesamtjahr 2010 ein Umsatzplus von fünf Prozent, nachdem 2009 der Umsatz mit Spielen im Vergleich zum Rekordjahr 2008 um zwei Prozent auf 1,6 Milliarden Euro zurückgegangen war.

Clash of Realities heißt eine wissenschaftlich geprägte, hochkarätig besetzte Konferenz, die seit 2006 alle zwei Jahre von der FH Köln in Kooperation mit Electronic Arts und mit Unterstützung der Stadt Köln ausgerichtet wird. Wissenschaftler aus den Fachrichtungen Psychologie, Medizin, Design, Medien- und Kommunikationswissen­ ESL Pro Series Finals lautet der Name einer Veranstal­ schaften sowie Medienpädagogik und Kunst diskutier­ tung aus dem Bereich des E-Sports. Die Electronic Sports ten im April 2010 über neueste Forschungsergebnisse zu League (ESL) ist die größte Liga für Computerspieler interaktiver Unterhaltungssoftware und die Auswirkung in Europa. Mit über zehn Millionen Aufrufen im Monat von virtuellen Welten. gehört das Liga-Portal zu den größten Internetauftritten Deutschlands. Zu den Finalspielen im Juni 2010 kamen 5.000 Zuschauer in den Kölner Tanzbrunnen. Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 48 Strukturpolitische Handlungsfelder

Die Spielemesse Gamescom fand im August 2010 zum Die Game Developers Conference Europe, die größte zweiten Mal in der Koelnmesse statt. Nach der erfolgrei­ europäische Konferenz für Spieleentwickler, bildete chen Premiere in 2009 gelang 2010 eine weitere Vergrö­ den Auftakt der Spiele-Tage. Rund 1.500 Teilnehmer, ßerung und noch stärkere internationale Ausrichtung. 170 Sprecher sowie rund 300 Medienvertreter aus 45 Hierdurch sowie durch Zuwächse bei Ausstellern und Ländern sorgten auch hier für neue Bestmarken. In Besuchern konnte die Position der Gamescom als inter­ mehreren Workshops, die der Veranstalter der GDC nationale Branchenmesse gefestigt worden. Insgesamt Europe, UBM TechWeb in Zusammenarbeit mit der 254.000 Besucher, davon 18.900 Fachbesucher, kamen Stadt Köln, dem Mediencluster NRW und der IHK Köln zur gamescom 2010. durchführten, erarbeiteten in diesem Jahr verschiedene Auf der europäischen Leitmesse präsentierten 505 Repräsentanten aus dem Games-, TV- und Filmbereich Aussteller, davon 230 Unternehmen aus dem Ausland, aus Nordrhein-Westfalen gemeinsam konkrete Projekt­ ihre Produktneuheiten – ein Plus von 15 Prozent. Die ideen. Diese Projekte wurden innerhalb eines „Games Internationalität der Gamescom auf der Ausstellersei­ & Movies/TV“ Tracks während der GDC Europe einem te stieg auf 46 Prozent. Die Riege aller nationalen und internationalen Publikum vorgestellt. internationalen Branchengrößen war nahezu komplett vertreten. Erstmalig präsentierte die Branchenleitmesse Der Gamescom Congress ist ein weiteres Begleitformat mit Kanada ein offizielles Partnerland. Der internatio­ der Spielemesse. Der von der Landesregierung Nord­ nal führende Kreativstandort präsentierte sich in der rhein-Westfalen, der Landesanstalt für Medien (LfM), Business Area der internationalen Fachwelt. Wie 2009 der Stadt Köln und dem Bundesverband für Interaktive belegte die Gamescom in 2010 rund 120.000 der insge­ Unterhaltungssoftware (BIU) organisierte Kongress samt 260.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche in Köln. widmet sich den gesellschaftlichen Auswirkungen von Mehr als 4.400 Medienvertreter aus 49 Ländern wurden Computerspielen und war mit mehr als 350 Besuchern akkreditiert. ein voller Erfolg.

Das zeitgleich stattfindende Jugendforum NRW setzt sich ebenfalls durchaus kritisch mit dem Thema Gaming auseinander. In der Messehalle 8 stellten unterschiedli­ che Akteure unter dieser Dachmarke ihre Beratungs- und Hilfeangebote, etwa zum Thema Spielsucht und deren Auswirkungen, vor.

Jugendforum NRW

Das Gamescom Festival ist ein weiteres Highlight im Umfeld der Messe. Veranstalter sind die Unternehmen Prime Entertainment GmbH, Cyburbia Medien GmbH und die Media Kultur Köln GmbH; unterstützt wird das Format durch die Koelnmesse GmbH und die Stadt Köln. Ein Eröffnungskonzert mit international bekannten Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 49 Strukturpolitische Handlungsfelder

Bands, weitere Konzert- und Danceevents im Tanz­ Köln – Stadt der Wissenschaft brunnen und der Lanxess-Arena sowie als besondere Attraktion das City-Festival, das in der Kölner Innenstadt Köln ist einer der größten Hochschul- und Wissen­ vom Neumarkt über den Rudolfplatz und den Hohen­ schaftsstandorte in Deutschland. Rund 77.000 Studie­ zollernring bis hin zum Friesenplatz ein hochattraktives rende erhalten derzeit an den verschiedenen Hochschu­ Programmspektrum von Musik- und Spielepräsentatio­ len der Domstadt ihre akademische Fachausbildung, nen bot, begeisterten mehr als 100.000 Besucher. Das 11.000 Absolventinnen und Absolventen machen hier Eröffnungskonzert fand 2010 am 18. August statt, das jedes Jahr ihren Abschluss und tragen dazu bei, dass Köln City Festival lief vom 20. bis zum 22. August. eine der wenigen wachsenden Städte in Deutschland ist. Neben der Universität zu Köln, die mit rund 42.000 Stu­ Im Rahmen der neuen Clusterstrategie des Landes dierenden zu den größten Universitäten in Deutschland Nordrhein-Westfalen hat es auch 2009 und 2010 zählt, besitzt auch die Deutsche Sporthochschule Köln Wettbewerbsaufrufe zu den IT- und Medienclustern den Status einer Universität und ist in ihrer Art einzigar­ gegeben. Hier waren auch öffentliche Akteure, gegebe­ tig in Deutschland. Ebenso einmalig ist die Kunsthoch­ nenfalls gemeinsam mit Verbänden und Unternehmen, schule für audiovisuelle Medien, die wie die Hochschule teilnahmeberechtigt. Die Stadt Köln hat gemeinsam mit für Musik und Tanz Köln zu den musisch-künstlerischen Institutionen wie dem Verband der Internetwirtschaft Hochschulen zählt. Letztere gehört zu den weltweit füh­ „eco“ und den Verbänden der Film- und Fernsehwirt­ renden künstlerischen Ausbildungseinrichtungen und ist schaft in Köln Projekte aus den Bereichen internationaler die größte Musikhochschule Europa. Die Fachhochschu­ Messeauftritt sowie Aus- und Weiterbildung im Games- le zählt mit über 16.000 Studierenden zu den größten und Entertainment-Bereich definiert und sich direkt Hochschulen für angewandte Wissenschaften in Europa. mit zwei Projekten beworben, die aber leider nicht zum Insgesamt gibt es in Köln über ein Dutzend öffentlich­ Zuge gekommen sind. Die Stabsstelle Medien hatte hier rechtlicher und privater Hochschulen, an denen nahezu gemeinsam mit der Stadt Hürth ein Beratungsangebot jede Fachrichtung studiert werden kann. für interessierte Medienunternehmer entwickelt, das sehr rege angenommen wurde. Dies war sicherlich auch mit entscheidend dafür, dass 11 der 16 Siegerprojekte aus Köln kommen. Zudem ist die Stabsstelle Medien in zwei Projekten Partner, in denen es um den Ausbau der Infrastruktur zur Aus- und Weiterbildung in Köln geht. Das gleiche Angebot ist auch für den im dritten Quartal 2010 gestarteten zweiten Landeswettbewerb „create. nrw“ geplant.

Das AV-Gründerzentrum NRW startete mit weiteren vierzehn jungen Unternehmen in 2010 in sein fünftes Förderjahr. Die Gründerinnen und Gründer erhalten im Laufe des Jahres eine finanzielle Unterstützung in Höhe von 10.000 Euro sowie ein branchenspezifisches Beratungs- und Coaching-Programm. Die geförderten Unternehmen konzeptionieren, realisieren und beglei­ ten die Herstellung von dokumentarischen, fiktionalen, werblichen und interaktiven Programmen für Kino, Fern­ sehen und zum Teil auch die Verbreitung über Internet und mobile Medien. Die Stadt Köln leistet ihren Beitrag zur Unterstützung des AV-Gründerzentrum NRW durch einen jährlichen Betriebskostenzuschuss und ist Gesell­ schafter.

Hauptgebäude der Universität zu Köln Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 50 Strukturpolitische Handlungsfelder

Das sind einige der zahlreichen Ergebnisse des ersten ventinnen und Absolventen der Kölner Hochschulen, die Wissenschaft-Wirtschaftsberichtes, der im Juni 2010 der sich nicht selbständig machen, sind als Fachkräfte ge­ Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Die Boston Consulting fragt. So bescheinigen die Unternehmen der Ausbildung Group hatte im Auftrag der Kölner Wissenschaftsrunde an den Kölner Hochschulen eine hohe Qualität. Und die Hochschul- und Wissenschaftslandschaft in Köln und dies, obwohl die Rahmenbedingungen des Studiums der Region untersucht. Demnach ist die so genannte nicht in allen Belangen zufriedenstellend sind. Opti­ ABCD-Region mit den Städten Aachen, Bonn, Köln und mierungsbedarfe gibt es beim Wohnraumangebot für Düsseldorf in seiner universitären und wissenschaft­ die Studierenden, aber auch in Bezug auf die räumliche lichen Dichte der führende Wissenschaftsstandort in Versorgung der Hochschulen. Gerade hier tut sich aber Deutschland. Forschung und Lehre tragen in hohem derzeit eine ganze Menge: Vor allem bei Universität und Maße zur Wirtschaftsleistung der Kölner Region bei. So Universitätsklinik wird derzeit eine Vielzahl von Moderni­ summieren sich pro Jahr die Ausgaben der wissenschaft­ sierungs- und Erweiterungsprojekten umgesetzt. lichen Einrichtungen, ihrer Mitarbeiter, der Studierenden und der Teilnehmer an wissenschaftlichen Kongressen Weitere Verbesserungsmöglichkeiten gibt es noch in auf rund 1,845 Milliarden Euro. Bezug auf die Wahrnehmung der vielen Hochschulen und Forschungseinrichtungen in der Stadt. Auch hier gibt es aber viele positive Ansätze – ablesbar an neuen Veranstaltungsformaten wie „Wissenschaft im Rathaus“, „Nacht der Technik“ oder der Einrichtung der Kölner KinderUni.

Hauptgebäude der Kölner Fachhochschule in der Südstadt

Neben den Hochschulen trägt eine Reihe von For­ schungseinrichtungen in der Region zu den herausra­ genden Wissenschaftsleistungen bei, unter anderem das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), das Forschungszentrum Jülich und zahlreiche Fraunhofer- Präsentation des Kölner Wissenschafts-Wirtschaftsberichts und Max-Planck-Institute. Von den zwölf in NRW ansäs­ sigen Max-Planck-Instituten befinden sich seit 2008 vier Die Kölner Wissenschaftsrunde (KWR), ein Zusam­ in Köln und weitere drei in Bonn. Nirgendwohin sonst menschluss von 20 Hochschulen sowie Forschungs­ fließen so viele Forschungsmittel der Deutschen For­ einrichtungen und den Fördermitgliedern Stadt Köln, schungsgemeinschaft DFG. Auch in Bezug auf die Dichte IHK Köln und Handwerkskammer, setzt sich dafür ein, von Kooperationen zwischen Wissenschaft und Wirt­ die Leistungen der Kölner Einrichtungen stärker in der schaft liegt die Region an der Spitze: Rund 3.000 solcher Öffentlichkeit darzustellen und Wirtschafts- und Wis­ Kooperationsprojekte sind bekannt. senschaftspotentiale der Region stärker zu vernetzen. Das Kölner Wissenschaftsportal „wissensdurst-koeln. Auch die direkten Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt de“ unterstützt diese Zielsetzung. Die 2004 gegründete sind beeindruckend. So werden aus dem universitären Initiative, deren Geschäftsstelle beim Amt für Stadtent­ und wissenschaftlichen Umfeld heraus jedes Jahr rund wicklung und Statistik angesiedelt ist, hat mittlerweile 1.700 Existenzen neu gegründet, dies schafft pro Jahr Vorbildcharakter für andere Hochschulstädte. Seit April rund 5.500 Vollzeit-Arbeitsplätze. Ebenso erfreulich ist 2010 ist Professor Walter Tokarski, der Rektor der Deut­ die Tatsache, dass rund 70 Prozent der Neugründungen schen Sporthochschule Köln, Vorsitzender der Kölner auch nach drei Jahren noch bestehen. Auch die Absol­ Wissenschaftsrunde. Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 51 Strukturpolitische Handlungsfelder

Das Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung III-Programms gefördert. Sechs Projekte kamen aus dem (MPIfG) feierte im Dezember 2009 sein 25-jähriges Be­ Bereich der Universität. Damit belegt das Hochschul­ stehen. Zum Festakt im Kölner Wallraf-Richartz-Museum gründernetz Cologne den 3. Platz bei nichttechnischen konnten die beiden Direktoren Professor Beckert und Hochschulen in Deutschland. Vorlesungen, Schulungen Professor Streeck ihre Vorgänger sowie den Präsidenten und Workshops sind weitere Angebote für gründungsin­ der Max-Planck-Gesellschaft, Professor Dr. Peter Gruss, teressierte Studierende. den damaligen NRW-Wissenschaftsminister Professor Pinkwart sowie Frau Professor Musselin, Direktorin des Das ABC-Cluster Luft- und Raumfahrt NRW ging An­ Centre de Sociologie an der Fondation Nationale des fang 2009 als vom Land gefördertes EFRE-Projekt in der Sciences Politiques Paris, begrüßen. Das Kölner Max­ Region Köln/Bonn an den Start. Zu den Gründungsmit­ Planck-Institut ist eine der weltweit führenden soziolo­ gliedern gehören die Aktionsgemeinschaft luft- und gischen Forschungseinrichtungen und beschäftigt sich raumfahrtorientierter Unternehmen Alround e.V., das insbesondere mit Rahmenbedingungen, Dynamik und Forschungsunternehmen Access GmbH, die Kölner PR- gesellschaftlichen Folgen der modernen kapitalistischen Agentur Media Res GbR, das Kölner Technologie Trans­ Wirtschaftsordnungen. ferunternehmen MST – Aerospace GmbH, das Techno­ logieZentrumDortmund GmbH sowie die University of Applied Sciences FH Aachen und die Exzellenz Hochschu­ le RWTH Aachen. Zu den wichtigsten Aufgaben des Clus­ ters gehören insbesondere die Initiierung und Unterstüt­ zung von Kooperationsprojekten rund um Forschung und Entwicklung, etwa mit der EADS-Tochter Airbus S. A.S., Hilfestellungen beim Technologietransfer, Networ­ king durch Events und die Bereitstellung eines Internet- Portals sowie die Durchführung von Fachseminaren und Symposien. Eine weitere Aufgabe des Clusters liegt in der Verbesserung der öffentlichen Wahrnehmung der Luft- und Raumfahrt in und außerhalb der Region, etwa durch eigene öffentliche Veranstaltungen, Infostände Eintrag ins Goldene Buch der Stadt Köln anlässlich des auf Kongressen und Messen, eigene Internet-Präsenz, 25-jährigen Bestehens des MPIfG Magazine, Flyer und Annoncen. Die Clusterinitiative wird von den Städten Köln und Bonn sowie dem Rhein-Sieg- Der bundesweit einzige Sechs-Megavolt-Teilchenbe­ Kreis unterstützt. schleuniger steht ab 2011 in Köln zur Verfügung. Der Koloss mit einem Gewicht von 18 Tonnen und eine Den Tag der Luft- und Raumfahrt 2009 im DLR nutzten Länge von 10 Metern wird im Zentrum für Beschleuni­ mehr als 100.000 Besucher, um sich über die Arbeit im ger-Massenspektrometrie-Cologne AMS (Accelerator Mass Spectrometry) an der Universität zu Köln errichtet, das damit seine Arbeit mit dem Schwerpunkt Klimafor­ schung aufnimmt. Unterstützt wird das Cologne AMS durch die Deutsche Forschungs-Gesellschaft (DFG).

Das Hochschulgründernetz Cologne (HGNC) gibt seit 1998 Studierenden Anregungen, Hilfestellung und Un­ terstützung auf dem Weg zur Unternehmensgründung. Inzwischen arbeiten in diesem Netzwerk sechs staatliche und private Hochschulen mit den Technologie- und Gründerzentren der Region, der Stadt Köln und den Köl­ ner Sparkassen zusammen. Im Jahr 2009 hat das HGNC 80 Teams intensiv beraten und unterstützt und zwölf Projekte durch Gründerstipendien im Rahmen des Exist­ Großer Andrang beim Tag der Luft- und Raumfahrt 2009 Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 52 Strukturpolitische Handlungsfelder

Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt zu infor­ Der Tek2009 Unternehmertag wurde im Oktober 2009 mieren und die Labore und Einrichtungen der Luft- und vom Verein Deutscher Ingenieure (VDI) und dem Köln- Raumfahrt und der Energieforschung sowie das Astro­ Design e.V. erstmals mit Unterstützung der IHK Köln nautenausbildungszentrums der ESA auf dem Gelände und der Stadt Köln durchgeführt. Ziel der unter Thema in Porz zu besichtigen. Zu den Höhepunkten gehörte „Technik erfolgreich kommunizieren“ stehenden Veran­ unter anderem der Spatenstich für das neue Forschungs­ staltung war es, Unternehmer, Ingenieure, Designer und zentrum „:Envihab“, in dem sich Forscher künftig mit Kommunikationsspezialisten zu einem interdisziplinären den komplexen Fragestellungen eines geschlossenen Informationsaustausch zu bewegen. Die Erfahrungen ha­ Lebenserhaltungssystems und den Wechselwirkungen ben gezeigt, dass gerade mittelständische Unternehmen zwischen Mensch und Umwelt befassen werden. erfolgreich sind, wenn sie die Kombination von Technik, Design und Kommunikation als Mehrwert für den Kun­ den betrachten. Die Veranstaltung fand im Technologie- Park Köln in Braunsfeld statt.

Zukunft in der Tasche, ein von den Sparkassen der Region gefördertes Ausbildungsprojekt, wurde 2010 zum vierten Mal durchgeführt. 100.000 DVDs, die über Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten in der Region informieren, wurden zum Halbjahreszeugnis an Schüle­ rinnen und Schüler der neunten und zehnten Klassen im Köln-Bonner Raum verteilt. Jugendliche aus der Region hatten im Rahmen der „Ferienakademie Film“ an Stand­ orten der Regionale 2010-Projektfamilie „Gärten der Technik“ Filme zum Thema Zukunft und Bildungschan­ cen gedreht. Erstmals bot damit eine DVD die Schnitt­ stelle zur umfangreichen Online-Bildungsdatenbank im Rahmen dieses Regionale 2010-Impulsprojekts.

Die Highlights der Physik fanden im September 2009 Die Nacht der Technik wurde nach dem erfolgreichen unter dem Motto „Adresse: Milchstrasse“ im Kölner Start der Veranstaltung im Jahr zuvor auch 2010 von den Gürzenich statt. Seit 2001 veranstalten die Deutsche Bezirksabteilungen des Vereins Deutscher Ingenieure Physikalischen Gesellschaft und das Bundesministeri­ (VDI) und dem Verband der Elektrotechnik, Elektronik um für Bildung und Forschung jährlich das Festival und und Informationstechnik (VDE) durchgeführt. Rund gastieren mit wechselnder Thematik von Jahr zu Jahr in 5.000 Gäste, darunter viele Eltern mit Kindern, konnten einer anderen Stadt. In Köln konnten die Veranstalter rund 17.000 Besucher begrüßen, die den Vorträgen lauschten und an rund 30 Exponaten selbst aktiv werden und experimentieren konnten.

Lange Schlangen bei den Highlights der Physik Neugierige Besucher bei der 2. Nacht der Technik Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 53 Strukturpolitische Handlungsfelder

sich im Juli aus den über 40 technologieorientierten Un­ Gesundheits- und Lifescience-Standort Köln ternehmen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen ihre Favoriten heraussuchen und mit den Shuttlebussen Die LifeScience- und Gesundheitswirtschaft zählt bereits ihre persönliche Exkursion beginnen. Die teilnehmenden heute zu den wichtigsten Branchenclustern in Stadt und Firmen hatten für die Nacht der Technik ein Programm Region Köln. Nicht zuletzt aufgrund des demographi­ zusammengestellt, das den Besuchern anhand von Füh­ schen Wandels in der Bevölkerung wird die Bedeutung rungen, Präsentationen, Vorträgen und Experimenten des Wirtschaftsbereichs in Zukunft weiter zunehmen. einen Einblick in ihre jeweiligen technischen Welten bot. Selbst in Jahren zurückgehender Beschäftigung ist hier die Zahl der Arbeitsplätze gestiegen. Mitte 2009 waren in Köln 47.400 Menschen sozialversicherungspflichtig in der Kernbranche Gesundheits- und Sozialwesen beschäf­ tigt; das waren 2.800 mehr als ein Jahr zuvor. Mehr als jeder siebte sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in der Region ist mittlerweile in der LifeScience- und Gesundheitswirtschaft tätig. Hinzu kommt eine Vielzahl von Selbstständigen, insbesondere Ärzte und Therapeu­ ten, Pflege- und Betreuungskräfte, Laborbetreiber und viele weitere Dienstleister, die in dem Branchenkomplex arbeiten. Innerhalb von Nordrhein-Westfalen gehört die Region Köln Bonn zu den herausragenden Zentren der Branche, deren Entwicklung von der Landesregierung besonders unterstützt wird. 2. Nacht der Technik

Eine Kooperationsvereinbarung haben im Dezember 2009 die Handwerkskammer und die Universität zu Köln geschlossen. Ein Ziel ist es, die Beratungsmöglichkei­ ten für den Hochschulzugang mit und ohne Abitur zu erweitern. Im Rahmen der Zusammenarbeit mit dem Forschungsinstitut für Berufsbildung im Handwerk (FBH) und verschiedenen wissenschaftlichen Instituten ist beispielsweise bereits der Online-Lehrgang zum Be­ triebswirt im Handwerk entstanden. Auch Fachvorträge von Uni-Professoren für Handwerker, zum Beispiel über die Energieeffizienz von LEDs, sind entwickelt worden. Neu eingerichtet werden soll eine Beratungsstelle zur Berufswahlorientierung und Karriere im Handwerk für Abiturienten und Studenten. Außerdem soll die Universi­ tät bald auch für Bewerber ohne Abitur geöffnet werden. Im Gegenzug wird die Handwerkskammer intensiver über Karrierechancen für Akademiker im Handwerk Dass sich der Gesundheitsstandort Köln auch im For­ beraten. Ausgebaut werden soll auch der Transfer von schungsbereich positiv entwickelt, zeigt das Ende 2009 Forschungsergebnissen, die aus der Hochschule in die vorgelegte Ranking des Centrums für Hochschulent­ Betriebe vermittelt werden sollen. Insgesamt soll durch wicklung (CHE). Hier rangiert die Kölner Universität in die Vereinbarung die gleichermaßen von Wissenschaft den Fächern Biologie und Medizin in der Spitzengruppe und Mittelstand gekennzeichnete Region Köln-Bonn forschungsstarker Fächer. Bewertet wurden hier die gestärkt werden. Indikatoren Drittmittel, Publikationen und Promotio­ nen. Die Uni Köln ist damit erstmals in der Gruppe der forschungsstarken humanmedizinischen Fakultäten vertreten. Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 54 Strukturpolitische Handlungsfelder

Der Verein Gesundheitsregion KölnBonn e.V (HRCB) Universität und Uniklinik werden ab 2012 eng in dem konnte nach seiner erfolgreichen Gründung im Juli 2009 neuen Laborgebäude zusammenarbeiten, um den seine Mitgliederzahl bis Mitte 2010 bereits auf über Grundlagen des Alterns und altersassoziierter Erkran­ 100 Unternehmen und Institutionen, insbesondere aus kungen wie Krebs, Arteriosklerose und Diabetes auf die den Bereichen Gesundheitswirtschaft, Wissenschaft, Spur zu kommen und langfristig Therapien für deren Forschung, Bildung, Versorgung und Verwaltung stei­ Behandlung zu entwickeln. Zusammen mit dem neuen gern. Erste Projektinitiativen konnten rasch umgesetzt Max-Planck-Institut für die Biologie des Alterns, dem werden. Verschiedene Arbeitsgruppen widmen sich den Forschungszentrum Jülich und dem Deutschen Zentrum Themen der Gesundheitsregion, so etwa der Situation für Neurodegenerative Erkrankungen in Bonn bildet sich im Bereich Aus- und Weiterbildung sowie den Arbeitsbe­ damit im Rheinland ein Zentrum für Alternsforschung dingungen für Angestellte im Gesundheitswesen in der aus, das einmalig in Europa ist. Kölner Region. Ferner sollen die technischen und medizi­ nischen sowie präventiven und rehabilitativen Möglich­ keiten zur Bewältigung der demografischen Entwicklung vorangebracht werden. Der Verein präsentierte sich im Rahmen der NRW- Gesundheitsregionen auf dem NRW-Stand der Medica 2009 in Düsseldorf ebenso wie auf dem Gesundheits­ kongress des Westens 2010 in Essen und dem Haupt­ stadtkongress Medizin und Gesundheit 2010 in Berlin. Der HRCB ist Mitglied im Netzwerk Deutsche Gesund­ heitsregionen e. V. Zum Jahresbeginn 2010 nahmen über100 Experten aus der Gesundheitsbranche am Kaminabend im Hause der Das CECAD entsteht an der Joseph-Stelzmann-Straße Deutschen Krankenversicherung (DKV) teil und nutzten die Gelegenheit zum Gedankenaustausch, unter ande­ Dem Krankenhaus Köln-Merheim wurde im Januar rem mit dem Vorsitzenden des Gemeinsamen Bundes­ 2010 vom Innovationsministerium des Landes NRW die ausschusses, dem höchste Gremium der gemeinsamen Bezeichnung „Klinikum der Privaten Universität Witten/ Selbstverwaltung im deutschen Gesundheitswesen, Dr. Herdecke“ verliehen. Durch die Veränderung wird mehr Rainer Hess. Raum für Forschung geschaffen. Am Krankenhaus Mer­ Mit dem Format „Early Bird“ lädt der HRCB regelmäßig heim bestehen die fünf Lehrstühle für Anästhesiologie zum Business-Frühstück und stärkt den Kommunika­ II, für Chirurgie I, für Innere Medizin II, für Plastische Chir­ tionsaustausch in der Region. Im ersten Halbjahr 2010 urgie sowie für Unfallchirurgie und Orthopädie. Im Mai wurden vier Veranstaltungen durchgeführt, bei der sich 2010 wurde zusätzlich ein Lehrstuhl für Strahlentherapie jeweils zwei Unternehmen gegenseitig vorstellen und etabliert. Zwei weitere Lehrstühle für Hygiene/Klinische Potenziale der Zusammenarbeit aufzeigen. Infektiologie sowie für Pathologie sind in Planung. Au­ ßerdem ist hier das Institut für Forschung in der operati­ Für das neue Max-Planck-Institut für die Biologie des ven Medizin, Prof. Dr. Prof. h.c. Neugebauer angesiedelt. Alterns wurde im Mai 2010 der Grundstein gelegt. Das Institut befindet sich derzeit noch in der Gründungspha­ se. Bis 2012 werden vier Abteilungen sowie weitere vier Nachwuchsgruppen ihre Arbeit mit rund 300 Mitarbei­ tern aufgenommen haben. Mit dem Max-Planck-Institut für die Biologie des Alterns sind auf Kölner Stadtgebiet nun insgesamt vier Max-Planck-Institute ansässig.

Mit dem Bau des CECAD (Cologne Excellence Cluster on Cellular Stress Responses in Aging-Associated Disea­ ses) an der Joseph-Stelzmann-Straße wurde im Herbst 2009 begonnen. 300 Ärzte und Wissenschaftler aus Das Zentralklinikum Merheim Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 55 Strukturpolitische Handlungsfelder

Für die städtischen Kliniken Köln bedeutet die Neuaus­ und in einer Hamburger Praxis zum Einsatz. Der innovati­ richtung eine erhebliche Aufwertung: Als Universitäts­ ve Computertomograph produziert in nur einer Rotati­ klinik, an der Ärzte an ihrer Promotion und Habilitierung on 640 Schichtbilder statt wie üblich 64 Zeilen. Damit arbeiten können, kann Merheim sehr viel leichter hoch kann er zum Beispiel das gesamte Herz, das Gehirn oder qualifizierte Mediziner gewinnen. die Bauchorgane in einer einzigen Rotation erfassen. Mit dem Volumen-CT lässt sich das komplette Herz im Der Erweiterungsbau für das Zentralklinikum in Mer­ Bruchteil einer Sekunde untersuchen. Dies reduziert die heim ist mit 70 Millionen Euro die größte Investition der Röntgenstrahlen-Belastung im Vergleich zum Spiral-CT städtischen Kliniken in 2010. Der erste Spatenstich für um bis zu 90 Prozent. Dies schließt Bewegungsunschär­ den sechsgeschossigen Anbau mit einer Nutzfläche von fen aus und ermöglicht es, auch Kinder zu untersuchen. fast 9.000 Quadratmetern, mit Hubschrauberlandeplatz, Mit dem Gerät können Herzkranzgefäßverengungen mit zusätzlichen OP-Sälen und Tiefgarage erfolgte im April fast 100-prozentiger Sicherheit ausgeschlossen werden. 2010. Fertigstellung soll 2013 sein. Mit der Erweite­ rung sollen die Fächer im Zentralklinikum etagenweise Die PerMediCon (Personalized Medicine Convention) zusammengeführt werden. Auf diese Weise sollen zum fand im Juni 2010 mit Unterstützung des HRCB e.V. Beispiel Neurologie, Neurochirurgie und Neuroradiolo­ sowie der Netzwerke BioCologne und BioRiver erstmals gie gebündelt, das Personal interdisziplinär eingesetzt in der Kölnmesse statt. Die PerMediCon widmet sich als werden. erste Kongressmesse dem innovativen und hoch kom­

Erweiterungsbau am Zentralklinikum Merheim

Das Institut für Bewegungs- und Sportgerontologie plexen Thema der individualisierten Medizin. Unter dem wurde im Januar 2010 an der Deutschen Sporthochschu­ Motto „Die Zukunft der Gesundheit gestalten: Strate­ le Köln (DSHS) eröffnet. Das jüngste Institut der Sport­ gien – Projekte – Netzwerke“ trafen über 300 internati­ hochschule wendet sich in Lehre und Forschung speziell onale Experten zu einem interdisziplinärem Austausch der Altersgruppe der 65- bis 90 jährigen zu und bereitet zusammen. die Studierenden auf ein dynamisch wachsendes Berufs­ feld vor. Das Institut hat den ersten Masterstudiengang Der Deutsche Innovationspreis im Gesundheitswesen „Bewegung und Sport im Alter“ der DSHS federführend ging im August 2009 an die Uniklinik Köln. Prämiert wur­ eingerichtet und ist ein weiterer Baustein zur Stärkung de das bundesweit einzigartige Rehabilitationskonzept des Kölner Kompetenz-Clusters im Bereich der „Gesund­ „Auf die Beine“ für Kinder und Jugendliche unter Leitung heit für Generationen“. von Professor Dr. Eckhard Schönau. Bei dem Projekt handelt es sich um eine Vernetzung von stationärer Der schnellste CT der Welt wurde im Frühjahr 2010 im und ambulanter Behandlung mithilfe eines Ganzkörper- Zentrum für nicht-invasive Herz-und Gefäßdiagnostik Vibrationsgerätes, das ursprünglich im Institut für Luft- am Krankenhaus Porz in Betrieb genommen. Bundesweit und Raumfahrtmedizin im DLR für Astronauten im All kommt das mit Einbau 2,5 Millionen Euro teure Groß­ entwickelt wurde. gerät, das von Radiologie-Chef Professor Dieter Beyer betrieben wird, derzeit nur noch an der Charité in Berlin Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 56 Strukturpolitische Handlungsfelder

Die 1st International Temos Con­ Station nach dem Modell „Silviahemmet“ hilft, die Pflegesituation Demenz­ ference – Health Care Abroad & kranker zu verbessern, das Pflegepersonal auszubilden und die klinische For­ Health Tourism fand im November schung zu fördern. Das Projekt hat in Deutschland Pilotcharakter, langfristig 2009 in Köln statt. Temos ist eine planen die Malteser eine möglichst flächendeckende Versorgung nach dem Ausgründung des Deutschen Zen­ Silviahemmet-Prinzip zumindest in ihren Pflege- und Versorgungseinrichtun­ trums für Luft- und Raumfahrt und gen. zertifiziert weltweit medizinische Versorgungseinrichtungen nach Qualitätsstandards, die an den Be­ dürfnissen internationaler Patienten ausgerichtet sind. Darüber hinaus optimiert Temos die Kommunika­ tion zwischen Krankenhäusern und Versicherungen/Assistancen, stellt telemedizinisches Know How sowie validierte Daten über Krankenhäu­ ser in aller Welt zur Verfügung und fördert den internationalen Wissen­ saustausch durch Teleteaching. Der Temos Hospital Guide bietet einen kostenfreien Zugang zu Informatio­ nen über medizinische Einrichtun­ gen rund um den Globus.

Eröffnung der Demenzabteilung am Malteserkrankenhaus St. Hildegardis mit Königin Silvia von Schweden

Eines der modernsten Schlaflabors in ganz Deutschland wurde im April 2010 im St. Hildegardis-Krankenhaus in Betrieb genommen. Die neuen Messplätze sind funkgesteuert. Die Kabel der Elektroden an Kopf und Brust zur Untersu­ chung der Hirnströme, der Sauerstoffsättigung des Blutes oder Herzfunktion münden in einer kleinen Box, die am Oberkörper getragen wird und die Signale an einen Messplatz funkt. Bislang wurden die Patienten nachts mit in der Wand verankerten Kabeln fixiert. Sobald sie das Bett verlassen wollten, mussten sie erst davon befreit werden. 1.400 Patienten jährlich übernachten in Kölns größtem Schlaflabor, die meisten wegen nächtlicher Atemstillstän­ de.

Das Zentrum für klinische Studien (ZKS) Köln an der Universität zu Köln und der Verein BioRiver starteten in 2009 eine gemeinsame Symposiums­ reihe. Zum Auftakt beschäftigten sich die Teilnehmer mit der Zukunft der klinischen Forschung als Grundlage zur Entwicklung neuen Therapien und Die Demenzabteilung am Malteser- Produkte sowie den Möglichkeiten der Zusammenarbeit von Universität und Krankenhaus St. Hildegardis wurde Industrie im Gesundheitsbereich. Die erfolgreiche Zusammenarbeit wurde im Oktober 2009 von Königin Silvia im Frühjahr 2010 mit einem Symposium zu den Herausforderungen des von Schweden eröffnet. Diese erste neuen Medizinproduktegesetzes fortgesetzt. Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 57 Strukturpolitische Handlungsfelder

Nutzung von Zukunftsenergien werden weitere batterieelektrische Fahrzeuge hinzukommen – ein Mix Mehr als 10 Prozent des gesamten Verbrauchs an aus Kleintransportern und PKW. Für Wärme, Strom und Kraftstoffen wurden im Jahr 2009 in die Fahrzeuge errichtet die Rhein- Deutschland durch Erneuerbare Energien bereitgestellt. Energie AG im Kölner Stadtgebiet Die Branche entzog sich nicht nur weitgehend dem Sog die erforderliche Infrastruktur mit der Wirtschaftskrise, sondern erhöhte sogar ihren Anteil Ladesäulen und erprobt die damit an der deutschen Energieversorgung und verzeichnete verbundenen Prozesse und Produk­ durch steigende Investitionen einen weiteren Beschäfti­ te. Die Stadt Köln beteiligt sich unter gungszuwachs: Mittlerweile sichert der Wirtschaftsbe­ dem Aspekt der innerstädtischen reich bundesweit mehr als 300.000 Arbeitsplätze. Integration von Elektromobilität. Die Internationale Energieagentur schätzt, dass in den Dabei stehen die Auswirkungen nächsten 20 Jahren weltweit rund 5.000 Milliarden Dol­ auf Klima- und Lärmschutzziele der lar in Erneuerbare Energien investiert werden. Zahlreiche Stadt ebenso im Blickpunkt wie deutsche Unternehmen gehören zur Weltspitze und Sicherheitsaspekte der Elektromo­ werden entsprechend am massiven Ausbau der Zukunft­ bilität im Straßenverkehr. Wissen­ senergien partizipieren. Auch in Köln gibt es vielverspre­ schaftlicher Partner des Projekts chende Ansätze und interessante Projekte, die das Ziel ist die Universität Duisburg-Essen. verfolgen, Energie zu sparen und erneuerbare Energien Simulationen ermöglichen, die Köl­ zu nutzen. ner Testergebnisse auch auf andere Regionen zu übertragen. colognE-mobil heißt der Zusammenschluss mehrerer Projektpartner, mit dem die Domstadt als Modellregion im Rahmen des bundesweiten Projekts zur Erprobung und Förderung von batterieelektrischen Fahrzeugen und ihrer Infrastruktur ausgewählt wurde. Gemeinsam mit der Ford-Werke GmbH, der RheinEnergie AG sowie der Universität Duisburg-Essen schafft die Stadt Köln die Voraussetzungen, Elektromobilität unter Alltagsbedin­ gungen zu testen und passende Rahmenbedingungen für den flächendeckenden Einsatz von Fahrzeugen im Stadtgebiet zu schaffen.

Die „TankE“ im Parkhaus Lungengasse

Mit dem Institut für Solarforschung auf dem Gelände des DLR wird Köln zu einem der Zentren der Solarener­ gie-Erforschung in Deutschland. Das Institut wird seinen Arbeits­ schwerpunkt auf dem Gebiet der konzentrierenden solarthermischen Kraftwerke haben. Das Interesse an Offizieller Start von colognE-mobil dieser Technologie, die in Nord­ rhein-Westfalen entwickelt wurde, Im Mittelpunkt steht zunächst die Erprobung von Nutz­ ist weltweit sehr hoch. Diese Kraft­ fahrzeugen vom Typ Ford Transit Battery Electric Vehicle werke arbeiten mit Spiegeln, die die (BEV), die im innerstädtischen Liefer- und Verteilerver­ Sonnenstrahlen fokussieren, um mit

kehr zum Einsatz kommen. In einer zweiten Projektphase der so entstehenden Hitze CO2­ Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 58 Strukturpolitische Handlungsfelder

neutral Strom zu erzeugen. Bereits Auch auf der 18th World Hydrogen Energy Conference, vereinbart ist eine enge Zusammen­ die 2010 in Essen stattfand, zeigte die Wasserstoffregion arbeit mit dem DLR, dem Solarzent­ Rheinland Präsenz. Über 1.000 internationale Teilneh­ rum Jülich sowie der Fachhochschule mer nutzten das Forum mit wissenschaftlichen Beiträ­ Aachen; die RWTH Aachen soll gen, strategischen Diskussionen und Weiterbildungs­ ebenfalls eingebunden werden. Die angeboten zum Informationsaustausch mit Delegierten NRW-Landesregierung fördert das aus Forschung und Wissenschaft, Politik und Industrie. Projekt im Zeitraum 2010 bis 2015 mit insgesamt 27 Millionen Euro.

HyCologne, die Initiative für die Wasserstoffregion Rheinland star­ tete im September 2009 das Projekt Chemergy. Ziel ist es, öffentlichen Zugang zur Infrastruktur rund um Köln zu schaffen, damit Wasserstoff als Energieträger im Rheinland nutz­ bar wird. Chemergy stellt zugleich einen weiteren Meilenstein für den wirtschaftlichen und umwelt­ Brennstoffzellenbus „Phileas“ freundlichen Verkehr dar und bietet wettbewerbsfähige Treibstoffkosten Neue Verfahren zur Prüfung von Solarmodulen ent­ und günstige lokale Gegebenheiten wickelt der TÜV Rheinland zusammen mit der RWTH für die Wasserstoffnutzung. Aachen und dem Forschungszentrum Jülich. Im Zent­ Im Mai 2010 wurde die erste rum stehen dabei die Langlebigkeit und die Sicherheit öffentlich zugängliche Wasserstoff- der Module. So sollen Schwachstellen der neuen Tech­ Tankstelle der Region Köln in Hürth nologie frühzeitig erkannt und behoben werden. Das in Betrieb genommen. Der Treibstoff vierjährige Projekt wird vom Land NRW unterstützt. Die kommt aus einer nur 450 Meter damalige Wirtschaftsministerin Christa Thoben über­ entfernten Produktionsstätte als reichte dazu im April 2010 in Köln Förderbescheide von Nebenprodukt der chemischen drei Millionen Euro, davon 1,9 Millionen für den TÜV. Industrie. Noch in 2010 sollen zwei Bereits Anfang der 1980er Jahre hatten TÜV-Ingenieure wasserstoffbetriebene Brennstoff­ Methoden, Normen und technische Einrichtungen für zellen-Hybridbusse im Linienverkehr die Prüfung der damals noch neuen Fotovoltaik- und des Regionalverkehrs Köln (RVK) Solarwärmesysteme entwickelt. Mittlerweile lassen rund in Köln und der Region eingesetzt 80 Prozent aller Hersteller weltweit ihre Module in den werden. Die Brennstoffzellenbusse Laboratorien des TÜV Rheinland testen. Sechs Zentren vom Typ Phileas werden im Rahmen gibt es weltweit, das modernste steht in Köln-Porz. In eines bilateralen Forschungsprojek­ ihm arbeiten derzeit 50 Mitarbeiter. tes zwischen dem Land NRW und den Niederlanden entwickelt. Der Die elfte vom Land NRW geförderte Solarsiedlung Betrieb der beiden zukunftsweisen­ wurde im Oktober 2010 im Kölner Norden eingeweiht. den Busse erfolgt zunächst im Rah­ Die Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) investierte men einer fünfjährigen Testphase. 27,5 Millionen Euro in die ehemalige Ford-Siedlung in Im Anschluss wird nach Auswertung Niehl. Die dreigeschossigen Häuserzeilen aus den 1950er der betrieblichen und wirtschaftli­ Jahren wiesen einen hohen Modernisierungsbedarf auf. chen Daten entschieden, ob weitere Alle Gebäude wurden um ein Vollgeschoss in vorge­ Einsatzmöglichkeiten bestehen. fertigter Holzbauweise aufgestockt. Die aufgesetzten Stockwerke wurden im KfW-60-Standard bzw. 3-Liter­ Haus-Standard erstellt. Da die Gebäude ost-west-gerich­ Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 59 Strukturpolitische Handlungsfelder

tet sind, wurden die aufgestockten Dachgeschosse am MÜLHEIM 2020 Südgiebel jeweils um eine Maisonette ergänzt und mit einem Pultdach versehen, das die Solaranlagen vollflä­ Die Stadtteile Mülheim, Buchheim und Buchforst sind chig aufnimmt. Sämtliche Wohnungen haben Lüftungs­ in hohem Maße von den Folgen des Strukturwandels anlagen mit Wärmerückgewinnung. Diese thermischen betroffen. Prägende Industriebetriebe produzieren Solaranlagen übernehmen rund 60 Prozent der Warm­ nicht mehr am Standort, jeder fünfte Erwerbsfähige ist wasserbereitung und werden zusätzlich zur Heizungs­ arbeitslos und die soziokulturelle Entwicklung schlägt unterstützung eingesetzt. Die mit der Modernisierung sich auch im Stadtbild nieder. Gleichzeitig ist mit der Me­ verbundenen Mietsteigerungen werden durch eine dien- und Kreativwirtschaft ein neuer Wirtschaftszweig Reduzierung der Heizkosten kompensiert, bei einigen entstanden. In den alten Industriehallen der Gewerbe­ Mietern sinkt die Endmiete sogar. gebiete Schanzenstraße und Deutz-Mülheimer-Straße/ Auenweg haben sich eine Reihe von Unternehmen ange­ siedelt, deren Arbeitsplatzangebot aber noch nicht die angestammte Bevölkerung der Stadtteile erreicht hat.

Die ehemalige Ford-Siedlung in Niehl

Der Erbbauverein Köln eG hat im Oktober 2010 von der europäischen Vereinigung für Erneuerbare Energien Eurosolar e.V. den Deutschen Solarpreis in der Kategorie Solares Bauen und Stadtentwicklung erhalten. Gewür­ digt wurde, dass die Genossenschaft in den letzten Haupteinkaufsmeile in Mülheim: Frankfurter Straße zehn Jahren bei ihren umfangreichen Sanierungs- und Neubauaktivitäten einen besonderen Schwerpunkt auf Mit dem vom Rat der Stadt Köln im Mai 2009 beschlos­ Energieeffizienz und Erneuerbare Energien gelegt hat. senen Strukturförderprogramm „Mülheim 2020 – Wege Bereits im Jahr 2000 hatte der Erbbauverein für seinen öffnen – Übergänge schaffen – zusammen wachsen“ will gesamten Wohnungsbestand ein Solarkataster erstellen die Stadt diesen Entwicklungen entgegen wirken. Die Ar­ lassen, das Auskunft über die solare Eignung der einzel­ beitslosigkeit soll spürbar verringert und die Wirtschafts- nen Dachflächen gibt. Seitdem werden diese Ergebnisse kraft in den Stadtteilen nachhaltig gefördert werden. bei jedem Sanierungskonzept berücksichtigt. Mittlerwei­ Wirtschaftliche und soziale Zukunftsperspektiven der le unterstützen 23 Solaranlagen mit 1.500 Quadratme­ Bewohner gilt es zu verbessern und in wichtigen Schlüs­ ter Kollektorfläche die Wärmeversorgung von rund 650 selindikatoren soll bis zum Ende der Programmlaufzeit Wohnungen. Der Erbbauverein verfügt inzwischen über im Dezember 2014 der städtische Durchschnitt erreicht vier Solarsiedlungen in Köln. werden.

Mülheim 2020 ist ein strukturfördernder und flächen­ deckender Ansatz, der in drei Handlungsfeldern mit rund 45 Einzelprojekten umgesetzt wird. Eines der Handlungsfelder ist die „Lokale Ökonomie“ mit den Schwerpunkten „Stärkung des Wirtschaftsstandortes“ und „Stärkung der Erwerbsfähigkeit“. Im Handlungsfeld „Bildung“ stehen Verbesserungen in der schulischen, der sprachlichen und der gesundheitlichen Bildung ebenso auf dem Programm wie die Erleichterung des Übergangs Verleihung des Solarpreises 2010 in Speyer von der Schule in Ausbildung oder Beruf. Städtebauliche Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 60 Strukturpolitische Handlungsfelder

Maßnahmen bilden das dritte Handlungsfeld und sollen die Lebensqualität in Kompetenznetzwerk Kreativwirt- Mülheim, Buchheim und Buchforst zusätzlich verbessern. Schwerpunkte sind schaft (KNK) dabei die Stärkung der Zentren, die Entwicklung von Mülheim-Nord und die Neustrukturierung der Grünflächen im Umfeld der Industrie- und Gewerbe- Einer der Handlungsschwerpunkte brachen in Mülheim-Süd. im integrierten Handlungskonzept Mülheim 2020 ist die Förderung Mülheim 2020 wird unter der Gesamtsteuerung des Amtes für Stadtentwick­ von Kreativität und Kreativitätswirt­ lung und Statistik von derzeit insgesamt 13 verschiedenen Ämtern der Stadt schaft. Der Stadtteil gehört schon Köln gemeinsam umgesetzt. Ein Veedelsbeirat mit insgesamt 15 Vertretern heute zu den bedeutenden Standor­ von lokaler Politik, Institutionen vor Ort und engagierten Bewohnern aus ten im Bereich der Medien, Kultur- dem Programmgebiet begleitet das Programm über die gesamte Laufzeit. und Kreativwirtschaft. Aktuelle Weitere Akteure speziell aus den Handlungsfeldern „Lokale Ökonomie“ und Projekte waren hier unter anderem „Bildung“ werden über die Foren Wirtschaft und Bildung in die Umsetzung die Ansiedlung des Lübbe Verlages der Projekte eingebunden. Die konstituierende Sitzung des Veedelsbeirats in einem Verwaltungsgebäude der fand im April 2010 statt und die beiden Foren werden voraussichtlich im Carlswerke und die „Seiler Höfe“ mit Sommer 2011 eingerichtet. kleineren Kreativunternehmen an der Schanzenstrasse.

Durch die Einrichtung des Kom­ petenznetzwerk Kreativwirtschaft (KNK) sollen die vorhandenen Potenziale noch intensiver für die Entwicklung des Stadtteiles ge­ nutzt werden. Das KNK fungiert als Knotenpunkt/Lotse und unter­ stützt mit seinen Angeboten die an einer Selbständigkeit interessierten Kreativen und begleitet sie auf dem Weg zur Unternehmensgründung. Es gibt in Köln eine große Zahl von Beratungsinstitutionen. Das KNK unterscheidet sich aber durch ein spezielles Beratungsangebot für die Kreativen. Es wird davon ausgegan­ gen, dass diese Einrichtung weitere Mülheimer Impressionen Ansiedlungen zum Ausbau der Krea­ tiv- und Kulturwirtschaft in Mülheim Das Strukturförderprogramm Mülheim 2020 hat ein Volumen von insgesamt einleiten wird. 39,8 Millionen Euro und wird von der Stadt Köln mit Förderung durch die Eu­ Die Inwertsetzung der Industrie­ ropäische Union im Rahmen des NRW Ziel 2-Programms „Regionale Wettbe­ brachen in Mülheim mit ihren erhal­ werbsfähigkeit und Beschäftigung 2007-2013“ (EFRE), des Bundes und des tenswerten Aufbauten bieten hierfür Landes Nordrhein-Westfalen finanziert. Zusätzlich werden einzelne Projekte ideale Standortvoraussetzungen. durch die Bundesagentur für Arbeit/Jobcenter Köln unterstützt. Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 61 Unternehmens-Service der Wirtschaftsförderung

Unternehmens-Service der Wirtschaftsförderung

Neben der Betreuung der ortsansässigen Firmen leistet der städtische Unternehmens-Service auch bei der Unterstützung von Ansiedlungsprojekten wichtige Arbeit. Durch eine Reihe neu­ er Veranstaltungen und der intensivierten Zusammenarbeit mit anderen Serviceeinrichtungen konnte zudem das Angebot für die Kölner Unternehmen weiter verbessert werden.

Seit seiner Gründung im Jahr 2006 hat der Unterneh­ mens-Service sein Angebotsspektrum für die Wirtschaft kontinuierlich ausgeweitet. So wurde insbesondere der Bekanntheitsgrad der städtischen Anlaufstelle bei den Kölner Unternehmen durch eine weiter intensivierte aktive Kundenansprache deutlich gesteigert. Die Kon­ taktaufnahme durch die Unternehmensbetreuerinnen und -betreuer in den jeweiligen Stadtbezirken ist zum Einen Ausdruck des ausgeprägten Servicegedankens der Wirtschaftsförderung, verdeutlicht zum Anderen aber auch die Wertschätzung, die die Stadt den ansässigen Unternehmen entgegen bringt. Das Dienstleistungs­ angebot des Unternehmens-Service konnte von der Immobilienvermittlung über die standortbezogene Be­ ratung bis zur Begleitung von Genehmigungsverfahren bar aneinander grenzenden Nutzungsformen führen weiter optimiert werden. Insbesondere das Angebot des zwangsläufig zu unterschiedlichen Bewertungen. persönlichen Ansprechpartners wird von allen Kunden Für den Unternehmens-Service ist insbesondere das He­ als ausgesprochen positiv bewertet. ranrücken von „nicht gewerblichen Flächennutzungen“ an bestehende Firmenstandorte eines der zentralen, Engpass „Fläche“ als zentrales Thema kontrovers diskutierten Themen innerhalb der Verwal­ tung. Trotz der Schwierigkeit der Materie ist es gelun­ Zusätzlich wurden auch die von Außen weniger sichtba­ gen, zwischen den beteiligten Ämtern Mitwirkungs­ ren Geschäftsfelder, etwa die Zusammenarbeit mit den regeln und Abstimmungswege zu definieren, die eine anderen Fachämtern der Stadtverwaltung, im Sinne der gleichberechtigte Beteiligung aller Interessensvertreter Wirtschaft weiter intensiviert. Vor allem durch die in­ ermöglichen. Das Konfliktpotenzial konnte hierdurch tensive Beteiligung an Konzeptionen aus den Bereichen zwar nicht vollkommen entschärft werden, die verschie­ Stadtentwicklung und Stadtplanung macht sich der denen Parteien sind sich aber darüber im Klaren, dass Unternehmens-Service für die Interessen der Kölner Un­ Problemlösungen hier nur im Konsens erreichbar sind. ternehmen stark. Dies betrifft übergreifende stadtweit Die Hauptforderung des Unternehmens-Service beim wirksame Konzepte, aber auch konkrete Gebietsplanun­ Thema Fläche bezieht sich – wie nicht anders zu erwar­ gen sowohl für größere Flächen als auch für kleinteiligere ten – auf die Ausweisung, Entwicklung und Baureif­ Einzelprojekte. Hauptproblem bei der Überplanung von machung weiterer Gewerbe- und Industriegebiete. Ein Flächen sind die seit Langem spürbaren, sich aber noch entsprechendes permanent zur Verfügung stehendes weiter verschärfenden Angebots- Nachfragedisparitä­ Angebot ist unverzichtbar, um auch zukünftig Unterneh­ ten in diesem Bereich: Einem grundsätzlich begrenzten men in Köln anzusiedeln bzw. Bestandsunternehmen Flächenangebot steht im Ballungsraum Köln eine große Möglichkeiten für eine Umsiedlung oder Erweiterung und weiter steigende Nachfrage durch unterschiedliche am Standort Köln zu bieten. Ein nachfrageorientiertes Nutzungsinteressenten gegenüber. Häufig kommt es zu Flächenangebot ist – neben der Standortwerbung im In- einer unmittelbaren „Flächenkonkurrenz“ der zentralen und Ausland – die zweite wichtige Voraussetzung, um Daseinsfunktionen Arbeiten, Wohnen, Verkehr und Erho­ im Konkurrenzkampf mit anderen Wirtschaftsstandor­ lung. Oftmals nur schwer miteinander zu vereinbarende ten bestehen zu können und die Zahl der Arbeitsplätze in Anforderungen der jeweiligen, in der Regel unmittel­ Köln und der Region zu sichern bzw. weiter zu steigern. Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 62 Unternehmens-Service der Wirtschaftsförderung

Angesichts der angespannten Angebotssituation be­ Touren wurden im Herbst 2009, zwei weitere im Som­ schränkt sich der Unternehmens-Service bei der Vermitt­ mer 2010 durchgeführt. lung passender Nutzflächen an nachfragende Firmen nicht allein auf Grundstücke aus städtischem Besitz. Ein zusätzlicher Baustein im erweiterten Angebotspekt­ Vielmehr werden auch private Grundstücke und Be­ rum des Unternehmens-Service ist die Zusammenarbeit standsimmobilien vermittelt – sowohl an Kauf- als auch mit anderen wirtschaftsrelevanten Einrichtungen und an Mietinteressenten. Durch die intensive Zusammenar­ Institutionen. Auch hier wurden weitere Verbesserungen beit mit Projektentwicklern und relevanten Maklerbüros erreicht und neue Kooperationsvereinbarungen getrof­ kann diese Serviceleistung allen nachfragenden Unter­ fen. So wurde gemeinsam mit dem Arbeitgeberservice nehmen im Unternehmens-Service angeboten werden. der Agentur für Arbeit im Dezember 2009 die Aktion „Unser Service für Ihr Unternehmen“ gestartet. Der Leit­ Kooperationen und Netzwerkarbeit satz dieser Kooperation „Zwei Verwaltungen, ein Credo: Wir sind für Ihr Unternehmen da!“ wird in der täglichen Die vom Unternehmens-Service in 2008 ins Leben geru­ Arbeit durch kurze Wege und Kontakte zwischen den fene Veranstaltungsreihe „Unternehmerfrühstück vor beiden Einrichtungen in die Tat umgesetzt. Ort“ dient dazu, die in den einzelnen Kölner Gewerbege­ Auch die Kontakte zur Industrie- und Handelskammer bieten ansässigen Unternehmen miteinander in Kontakt zu Köln sowie zur Handwerkskammer konnten durch re­ zu bringen. gelmäßigen Austausch intensiviert werden. Inzwischen Die Resonanz von Seiten der Teilnehmer ist ausgespro­ werden übergreifende Fragestellungen direkt zwischen chen positiv. In einigen Fällen ergaben sich bereits viel den Betreuern der jeweiligen Einrichtungen kommuni­ versprechende Ansätze für die Bildung neuer Netzwerke ziert und die Wege für die Kunden nochmals verkürzt. vor Ort. In 2010 gab es insgesamt vier Zusammentref­ Seit 2004 bilden die Butzweiler Gespräche der Unterneh­ fen: Im Februar bei der Spedition Dachser in Porz-Grem­ merinitiative Köln Butzweiler-Ossendorf die Plattform für berghoven, im April in der Zentrale der REWE Group in den Austausch von Informationen über das Wirtschaftsa­ der Innenstadt, im September bei den Abfallwirtschafts- real. Die 16. und 19. Gespräche im Juli 2009 und im April betrieben (AWB) der Stadt Köln in Ehrenfeld und im 2010 haben die Initiative und die städtische Wirtschafts­ November im Institut der deutschen Wirtschaft Köln am förderung gemeinsam ausgerichtet. Dabei konnten mit Konrad-Adenauer-Ufer. der Empfangshalle des ehemaligen Flughafens Butzwei­ lerhof bzw. der EventHalle Köln an der Von-Hünefeld- Straße 6 zwei Treffpunkte mit jeweils sehr individueller Atmosphäre gefunden werden.

Das 1. Wirtschafts- und Kulturforum des Stadtbezirks Ehrenfeld fand auf Einladung von Bezirksbürgermeister Josef Wirges Anfang Juli 2010 in der Empfangshalle des ehemaligen Flughafens Butzweilerhof statt. Die von der Ehrenfelder Bezirksvertretung angeregte Veranstal­ tungsreihe verfolgt das Ziel, die im Stadtbezirk ansäs­ sigen Unternehmerinnen und Unternehmer sowohl untereinander als auch mit Kommunalpolitikern und Vertretern der Verwaltung zusammen zu bringen, um gemeinsam aktuelle Fragen zum Standort Ehrenfeld zu Unternehmerfrühstück bei den AWB im September 2010 erörtern und in einem zwanglosen Rahmen Möglich­ keiten für eine Netzwerkbildung zu eröffnen. Während Ein weiteres neues Angebot des Unternehmens-Service die Vorläuferveranstaltungen in den Jahren 2007 und ist die als Bustour organisierte Veranstaltung „Immobilie 2008 noch ausschließlich auf die gewerbliche Wirtschaft mobil“. Das Format für Projektentwickler und Makler fokussiert waren, wurden zur Forumsveranstaltung in erfreut sich aufgrund der aktuellen Projektinformationen 2010 auch die Kunstschaffenden des Stadtbezirks einge­ aus erster Hand immer größerer Beliebtheit. Zwei dieser laden. Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 63 Entwicklung in den Stadtbezirken

Entwicklung in den Stadtbezirken

Innenstadt linksrheinisch und Luxuszimmer – mit bodentiefen Fenstern für einen unverstellten Domblick. Die Nachfrage nach Geschäftsflächen in den zentralen Durch die Erweiterung auf künftig über 160 Zimmer soll Einkaufsstraßen der Kölner City lag auch 2009 und 2010 auch die Wirtschaftlichkeit des Domhotels beträchtlich auf hohem Niveau. In der Kölner Innenstadt herrscht gesteigert werden. Hintergrund der Neuausrichtung insbesondere bei kleinen und sehr großen Ladenlo­ ist die Übernahme des gesamten Baublocks, des so kalen nach wie vor ein weit überdurchschnittliches genannten „Domkarrees“, durch die Bayerische Versor­ Preisniveau. Für internationale Filialisten und Ketten ist gungskammer (BVK) von der Lammerting Immobilien die Domstadt seit Jahren ein gefragter Standort und Gesellschaft (LIG). Zum Domkarree gehören neben dem Testmarkt. Vor allem die Textilbranche ist in Köln auf der Dom Hotel und dem so genannten Blau-Gold-Haus noch Suche nach attraktiven innerstädtischen Mietflächen, die Baulücke Wallrafplatz 6 und auf der Rückseite zum aber auch Lederwaren- und Schuhanbieter zieht es in die Heinzelmännchenbrunnen hin das Gebäude Am Hof 1. City. Mit der Einrichtung der neuen Suiten und Luxuszimmer wird das Fünf-Sterne-Haus innerhalb der Starwood-Kette noch weiter aufsteigen: Das Haus, derzeit unter der Marke „Le Meridien“ geführt, werde dann in die „Luxury Collection of Starwood“ aufgenommen und rangiert dann etwa mit dem Hotel Daniele in Venedig oder dem „Prince de Galles“ in Paris auf der Liste von „derzeit 69 der weltweit schönsten und exklusivsten Hotels“. Die Lammerting-Gruppe bleibt Betreiber des Hotels und Projektentwickler der übrigen Immobilien im Domkarree – unter anderem wird im Blau-Gold-Haus ein exklusiver 4711-Shop eröffnen.

Stark frequentiert: die Hohe Straße

Grund ist die extrem hohe Anziehungskraft der Kölner Einkaufsmeilen. So belegen Passantenzählungen seit Jahren, dass Schildergasse und Hohe Straße in Deutsch­ land zur absoluten Spitzengruppe gehören. Bei der Frequenzzählung von Jones Lang LaSalle (JLL) im April 2010 lag die Schildergasse mit 13.280 Passanten in einer Stunde auf Platz eins, bei der von Engel & Völkers im Sep­ tember durchgeführten Zählung war dagegen die Hohe Straße die am stärksten frequentierte deutsche 1a-Lage. Der Nachfragedruck für Einzelhandelsflächen hat nicht nur aufwändige Umbauten, sondern auch komplette Neubauten zur Folge, so auf der Schildergasse oder der Ehrenstraße. Ganz vorne steht die Kölner City aber auch Das Dom Hotel am Roncalliplatz in Bezug auf die anderen Immobiliennutzungen, sei es nun Wohnen, Büro oder Gastronomie und Hotel. Im RheinTriadem am Konrad-Adenauer-Ufer 5–11 mietete ein Asset Management-Unternehmen im Juni Das Dom Hotel soll zu einem der weltweit besten Hotels 2010 rund 800 Quadratmeter Bürofläche. Zu dem Ge­ werden und wird hierfür in 2010 aufwändig moderni­ bäudeensemble gehören die beiden Objekte RheinPalais siert und erweitert. Im benachbarten „Blau-Gold-Haus“ und RheinAtrium, die zusammen eine Mietfläche von entstehen ab dem zweiten Obergeschoss 41 Suiten rund 15.000 Quadratmetern umfassen. Die gemieteten Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 64 Entwicklung in den Stadtbezirken

Flächen befinden sich im RheinPalais und werden voraus­ Die IMCD Deutschland GmbH & Co. KG hat rund 2.000 sichtlich im August dieses Jahres bezogen. Quadratmeter Bürofläche im ehemaligen Bayer-Haus am Konrad-Adenauer-Ufer 41–45 angemietet. Etwa 80 der insgesamt 105 Mitarbeiter des Chemiedistributi­ onsunternehmens haben die Immobilie im Januar 2011 bezogen. Besitzer des Bayer-Hauses ist die Berliner Polis Immobilien AG, die das Objekt zusammen mit dem Hamburger Architekturbüro Martin Hecht sanierte.

Die Purpur Produktion GmbH mietete im Frühjahr 2010 rund 520 Quadratmeter Büro- und Lagerfläche im Büro­ gebäude KAU 67 am Konrad-Adenauer-Ufer 67.

Das RheinTriadem am Konrad-Adenauer-Ufer

Die Erweiterung des Parkhaus RheinTriadem wurde im August 2010 abgeschlossen. Die Vivico Real Estate hat das bereits seit März 2006 bestehende Gebäude um 400 auf 600 Plätze ausgebaut. Das Parkhaus umfasst nun insgesamt sieben Etagen, die überwiegend öffentliche Stellplätze bereit halten. Rund um den Bereich Haupt­ bahnhof/Breslauer Platz wird die Parkplatzsituation damit erheblich verbessert. Seit Herbst 2010 ist das Ge­ bäude in das elektronische Parkleitsystem der Stadt Köln integriert. 2009 hatte Vivico ein an dieser Stelle stehen­ des altes Bürogebäude zurückgebaut und anschließend das Parkhaus erweitert.

Die Infomotion GmbH, ein führendes deutsches IT- Beratungsunternehmen für Business Intelligence, hat im September 2010 im Objekt Konrad-Adenauer 37 eine Bürofläche von 250 Quadratmeter angemietet.

Bürohaus KAU 67

Die Bad Gesundheitsvorsorge und Sicherheitstechnik GmbH hat im Frühjahr 2010 ihre beiden Kölner Nie­ derlassungen zusammengeführt. Im Objekt Ebertplatz 21-23 wurden hierfür 750 Quadratmeter Bürofläche angemietet. Das Unternehmen ist mit rund 2.200 Mitarbeitern einer der führenden Anbieter im Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz in Deutschland und Europa – hier unter dem Namen TeamPrevent. Bürohaus Konrad-Adenauer-Ufer 37 Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 65 Entwicklung in den Stadtbezirken

Die WeFadetoGrey GmbH mietete im März 2010 am Die Hammers & Heinz Beteiligungsgesellschaft mbH hat Hansaring 88 etwa 500 Quadratmeter Ladenfläche für im März 2010 rund 160 Quadratmeter Bürofläche im Al­ die Postproduktion für Film und TV angemietet. ten Eichamt Ecke Spichernstraße/Erftstraße angemietet.

Der Industrie-Versicherungsmakler Willis GmbH & Co. KG aus Frankfurt am Main hat im Dezember 2009 rund 1.500 Quadratmeter Bürofläche im MediaPark 5 bezo­ gen. Das zur internationalen Willis Group gehörende Unternehmen ist damit bereits an acht Standorten in Deutschland vertreten. Weltweit gehören zur Makler- Gruppe rund 18.000 Mitarbeiter.

Das Alte Eichamt in der Spichernstraße

Der Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes Nord­ rhein-Westfalen (BLB-NRW) hat im September 2009 in der Christophstraße mehr als 1.900 Quadratmeter Bürofläche angemietet. Der BLB ist an insgesamt acht Standorten in NRW vertreten und kümmert sich um Bau und Betrieb verschiedenster Landeseinrichtungen. Dazu zählen neben Hochschulen auch Justizvollzugsanstalten, Ingenieurbauten, Denkmalpflege sowie Einrichtungen Der MediaPark und Liegenschaften der Bundeswehr.

Die Sedo Holding AG, Deutschlands größtes börsen­ Die ehemalige Konzernzentrale von Gerling im Ge­ notiertes Onlinemarketing-Unternehmen, verlagerte sei­ reonsviertel wird bis zum Jahr 2013 in ein exklusives nen Sitz im Mai 2010 aus Montabaur in den MediaPark 6. Wohnviertel mit Eigentumswohnungen, Restaurants, Sedo verkauft Internetdomains und vermarktet außer­ Bars und Büros umgebaut. Im Juli 2010 wurde mit dem dem Werbung auf nicht genutzten Domains. Derzeit Abriss von Bürobauten begonnen, die mit dem denkmal­ beschäftigt das Unternehmen 156 Mitarbeiter, davon geschützten Ensemble aus den 1950er Jahren nichts zu 120 in Köln. Zweite Firma der Sedo Holding ist affilinet, tun haben. ein Vermittler von Internetwerbung, die erfolgsabhän­ Der Umbau soll sich in zwei Bauabschnitten vollziehen, gig honoriert wird. Mit der Verlagerung der Holding die ersten der neuen Nutzer sollen Ende 2012 einziehen wechselten zehn Mitarbeiter in die Domstadt, 15 weitere können. 139 Eigentumswohnungen zwischen 60 und wurden eingestellt. Die Gruppe visiert für 2010 einen 370 Quadratmetern sind in sechs Gebäuden geplant. Umsatz von 125 Millionen Euro an. Ferner entstehen so genannte Büropakete. Die an ver­ schiedenen Stellen geplanten Neubauten sollen sich in Die Datev eG aus Nürnberg verlegte im November 2010 den bauhistorischen Kontext integrieren. ihre Kölner Niederlassung von der Südstadt in die Neu­ stadt-Nord. Das Softwareunternehmen mietete rund Das Gereonshaus wurde zusammen mit dem knapp 1.100 Quadratmeter Bürofläche im MediaPark 5. Datev 5.000 Quadratmeter großen Areal Gereonstraße 16–32 ist ein IT-Dienstleister für Steuerberater, Wirtschafts­ Anfang 2010 von der WVG Immobilienverwaltungs prüfer und Rechtsanwälte sowie deren Mandanten. Das GmbH & Co. KG für den Deutschen Städtetag erworben. 1966 gegründete Unternehmen gehört zu den größten Der fünfgeschossige Komplex aus dem Jahr 1909/10 mit Informationsdienstleistern und Softwarehäusern in Euro­ einer Bruttogeschossfläche von rund 13.000 Quadrat­ pa. In Deutschland ist Datev an 26 Standorten vertreten. metern soll für rund fünf Millionen Euro saniert und zum Teil vom Städtetag für den Kölner Teil seiner Hauptge­ Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 66 Entwicklung in den Stadtbezirken

schäftstelle genutzt werden. Die mit dem Städtetag ver­ Kölner Innenstadt seine neue Deutschland-Zentrale. bundenen Verbände und Institutionen sollen ebenfalls Im Juli 2010 wurde der Grundstein für den rund 6.500 hier untergebracht werden. Quadratmeter großen Neubau gelegt, in dem rund 200 Mitarbeiter des französischen Rückversicherers arbei­ ten werden. Der Neubau ist Teil des künftigen „Kaiser­ Wilhelm-Ring-Ensembles“, das auch die Modernisierung eines Bestandsgebäudes umfasst. Nach der Fertigstel­ lung stehen im Gesamtkomplex insgesamt rund 13.000 Quadratmeter Bürofläche sowie 120 Pkw-Stellplätze zur Verfügung. Scor hatte die Projektentwicklung im Herbst 2009 für rund 35 Millionen Euro erworben.

Das Gereonshaus

Die Industrie- und Handelskammer zu Köln hat im Mai 2010 in der Gereonstraße 5-11 rund 580 Quad­ ratmeter Bürofläche angemietet. Hauptnutzer werden die Wirtschaftsbibliothek der IHK Köln und die Stiftung Rheinisch-Westfälisches Wirtschaftsarchiv zu Köln.

COR und Interlübke, Einrichtungshäuser am Kaiser- Wilhelm-Ring 34, werden seit Herbst 2009 mit neuen Gesellschaftern weiter geführt. Hintergrund sind die Neuer Sitz von Scor am Kaiser-Wilhelm-Ring Turbulenzen im Zusammenhang mit der Insolvenz des Möbelhauses Pesch. Seit 2003 präsentieren die beiden Die IS-Institut für Stadtentwicklung GmbH hat im Juni Marken in ihrem Studio am Ring hochwertige Designer­ 2010 mit der Modernisierung und Aufstockung des möbel unter einem Dach, bis dahin allerdings unter der ehemals von der Eurohypo AG genutzten Komplexes Federführung von Pesch-Wohnen. Kaiser-Wilhelm-Ring 17-29 begonnen. Mit Fertigstellung Die Gesellschafter von COR und Interlübke haben in Ende 2011 werden hier 6.000 Quadratmeter Bürofläche 2009 Anteile von Pesch-Wohnen übernommen und das zur Verfügung stehen. eigenständige Studio neu eröffnet. Im Westgate am Habsburgerring wurde im Juni 2010 Auch für Pesch-Wohnen gab es Ende 2009 positive Richtfest gefeiert. In unmittelbarer Nähe des Rudolfplat­ Nachrichten. Das Möbelhaus hatte die Zahl der Beschäf­ zes entsteht bis Mitte 2011 ein Büro- und Geschäftshaus, tigten von 120 auf 20 reduziert und die Ausstellungs­ das auf sieben Etagen 17.400 Quadratmeter Bürofläche fläche auf 3.000 Quadratmeter halbiert. Vier Gesell­ sowie 2.700 Quadratmeter Fläche für Einzelhandel und schafter, allesamt aus der Möbelbranche, sind beim Gastronomie bietet. Das Investitionsvolumen liegt bei Unternehmen eingestiegen. rund 60 Millionen Euro. Der Komplex wurde mit dem Siegel eines „Green Building“ ausgezeichnet. Mit moder­ KIKU Sushi eröffnete im August 2010 auf 264 Quadrat­ ner Umwelttechnik wird der Primärenergieverbrauch um metern Gastronomiefläche sein viertes Restaurant in 32 Prozent, der Ausstoß der CO2-Emissionen um 53 Pro­ NRW am Kaiser-Wilhelm-Ring 44. Der Restaurantfilialist zent unter dem vergleichbaren Gebäude nach herkömm­ führt bereits Filialen in Krefeld, Düsseldorf und Duisburg. licher Bauweise liegen. Sechs gebäudeeigene Brunnen fördern aus 25 Metern Tiefe Wasser, das zur Heizung und Der französische Versicherer Scor baut auf dem Eck­ Kühlung des Hauses genutzt wird. grundstück Kaiser-Wilhelm-Ring/Goebenstraße in der Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 67 Entwicklung in den Stadtbezirken

Die A&O Hotels and Hostels Holding AG hat im Dezem­ Der KISDshop bietet seit Herbst 2009 in der Benesisstra­ ber 2009 ihr erstes Haus in der Kölner Innenstadt eröff­ ße 49 Design-Entwürfe von Studenten der International net. Am Mauritiuswall bietet die Hotelkette 62 Zimmer School of Design der Fachhochschule Köln, der KISD. mit 2-Sterne-Standard und 111 Hostelzimmer mit Vier­ Im „KISDshop“ bieten die Studierenden Unikate, Klein­ Sterne-Standard. Das Hotel befindet sich im ehemaligen serien und Dienstleistungen zu Preisen ab fünf Euro. Die Verwaltungsgebäude des Bundesnachrichtendienstes, Studenten haben für ihren Laden eine GbR gegründet das für rund 3,2 Millionen Euro umgebaut wurde. Das und sind komplett für Management und Organisation Kölner Haus ist das vierzehnte Hotel der Gruppe. verantwortlich. Neben „learning by doing“ in Sachen Vermarktung soll der Shop auch ein Zeichen setzen für Die Mittelstraße ist in Köln die erste Standortoption Köln als Designadresse. für höherwertige Konzepte. Internationale Filialisten finden hier gute Bedingungen für einen Start auf dem Die Ehrenstraße setzt ihren Wandel von der Szenemeile deutschen Markt vor. Die Lage mit rund 70 Ladenloka­ zur gefragten 1a-Lage fort. In den letzten zehn Jahren len zeigt sich in solider Verfassung und erreicht derzeit hat sie sich zur dritten Kölner Top-Einkaufsstraße ent­ Spitzenmieten bis 75 Euro pro Quadratmeter. wickelt. Seit 2003 sind die Mieten um rund 40 Prozent gestiegen und lagen im Sommer 2010 in der Spitze bei Der Cashmere-Spezialist Repeat eröffnete Anfang 2010 über 100 Euro. Die Mehrzahl der insgesamt 100 Laden­ seinen ersten deutschen Flagshipstore in der Mittelstra­ lokale wird mittlerweile von internationalen Filialkon­ ße 1. Die Gesamtfläche liegt bei rund 420 Quadratme­ zepten belegt. Die Lage wird ähnlich wie der Hackesche tern. Das Label Repeat bietet eigene Strickwaren, luxu­ Markt in Berlin als deutscher Testmarkt geschätzt. riöse Basisprodukte und Cashmere-Accessoires. Repeat ist in Deutschland bereits über Shop-in-shops vertreten. Der erste True Religion-Store der Unifa Premium GmbH Der Kölner Flagship-Store ist jedoch der erste in Eigenre­ in Deutschland eröffnete im Frühjahr 2010 auf rund 200 gie betriebene Flagship-Standort in Deutschland. Quadratmetern in der Ehrenstraße 27a. Unifa wurde 2002 von Jeffrey Lubell gegründet und stellt neben Premium-Jeans auch T-Shirts, Sweatshirts und Trainings­ hosen her. „True Religion“ vertreibt mittlerweile zudem lizensierte Produkte wie Schuhe, Mützen, Taschen, Bademoden, Brillen, Strümpfe und Parfum und verfügt gegenwärtig über 66 Stores in den USA.

Flagship-Store von Repeat in der Mittelstraße

Aubade eröffnete im August 2010 im gleichen Gebäude seinen ebenfalls ersten deutschen Store. Die Calida- Gruppe mietete den gut 70 Quadratmeter großen Laden, der zuvor von Pashmina genutzt wurde. Die aus der Schweiz stammende Calida-Gruppe besteht aus den beiden Marken Calida und Aubade und zählt zu den international führenden Unternehmen von luxuriöser Lingerie und hochwertiger Tag- und Nachtwäsche. Die Produkte werden in rund 70 Ländern über den gehobe­ nen Fachhandel, führende Warenhäuser sowie eigene Calida- und Aubade-Stores vertrieben. Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 68 Entwicklung in den Stadtbezirken

Weekday, zum schwedischen H&M-Konzern gehörender und rund 8.500 Quadratmeter Einzelhandelsfläche hatte Modefilialist, eröffnete im Frühjahr 2010 seinen zweiten zuletzt mit Leerständen zu kämpfen. Der ein oder andere Deutschland-Store in der Ehrenstraße 76–78. Auf der Frequenzbringer und ein interessantes Lebensmittelan­ 625 Quadratmeter umfassenden Gesamtfläche wird das gebot könnten der Passage in bester Lage wieder mehr denim- und streetlastige Label neben exklusiven Desi­ Zulauf verschaffen. gner-Kollaborationen vor allem Eigenmarken und Jeans der Marke Cheap Monday verkaufen. Bisher wurden die Ein Barbour Store eröffnete im April 2010 an der Breite Räumlichkeiten vom britischen Modelabel French Con­ Straße 169. In dem Eckhaus zur Ecke Apostelnstraße nection genutzt. wurde ein zweigeschossiges, rund 120 Quadratmeter großes Ladengeschäft angemietet. Im Erdgeschoss präsentiert das traditionsreiche Label seine „Heritage Collection“. Im ersten Obergeschoss finden Kunden ein breites Sortiment an aktuellen Barbour-Jacken, Pull­ overn, Polo-Shirts, Hemden und Blusen sowie Acces­ soires. Das Kölner Geschäft ist der fünfte Barbour Store in Deutschland.

Weekday in der Ehrenstraße

E100 heißt ein neues Geschäfts- und Wohngebäude, das seit Sommer 2010 in der Ehrenstraße 100 entsteht. In dem Projekt sind auf zwei Ebenen rund 440 Quadratme­ ter Verkaufsfläche vorgesehen. Im Untergeschoss stehen weitere 140 Quadratmeter wahlweise als Verkaufsflä­ che oder als Lagerfläche zur Verfügung. Ab der zweiten Etage bietet das Geschäftshaus vier attraktive rund 125 Imaginarium eröffnete im Spätsommer 2010 im Du- Quadratmeter große Mietwohnungen. Besitzer des Ob­ Mont Carré, Breite Straße 80–90, auf einer Gesamtfläche jekts ist Development Partner AG. Der Entwurf stammt von rund 175 Quadratmetern seinen ersten eigenständi­ vom Kölner Architektenbüro Schilling Architekten. Das gen deutschen Flagship-Store. Imaginarium gehört welt­ Projektvolumen beträgt rund acht Millionen Euro. Die weit zu den am weitesten verbreiteten Spezialanbietern Fertigstellung des Gebäudes ist für Frühjahr 2011 vorge­ für Spielwaren sowie Kinder- und Familienprodukte. Das sehen. 1992 gegründete Unternehmen betreibt derzeit rund 600 Verkaufsstellen in 29 Ländern auf vier Kontinenten. Nach der Ehrenstraße ist die Breite Straße mit rund 110 In Deutschland ist Imaginarium seit Mitte 2009 mit acht Shops die Lage mit den zweithöchsten Mietzuwächsen Shop-in-Shops in Karstadt-Warenhäusern vertreten. in Köln. Seit 2003 sind die Mieten um über 20 Prozent auf derzeit bis zu 85 Euro pro Quadratmeter gestiegen. Die Lloyd Shoes Retail GmbH erweiterte im Februar Verschiedene Projektentwicklungen und die jüngsten 2010 ihren Concept Store-Bereich in der Kölner Apos­ Vermietungen an Barbour im Objekt Breite Straße 169 telnstraße 1-3 um rund 200 Quadratmeter. Das Angebot sowie den Outdoorspezialist Mammut Sports tragen zur von Herren- und Damenschuhen wurde um Accessoires Stärkung bei. Es bleibt zu hoffen, dass auch die zwischen wie Taschen, Gürtel, Lederjacken und Kleinlederwaren Breite Straße und Glockengasse gelegenen Opern- ergänzt. Der Concept Store ist der zehnte Standort in Passagen von der guten Entwicklung profitieren können. Deutschland, den Lloyd in Eigenregie betreibt. Vormieter Der 1964 eröffnete Komplex mit knapp 40 Ladenlokalen der Fläche war der Modefilialist Cinque. Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 69 Entwicklung in den Stadtbezirken

Die Fürst Fugger Privatbank KG eröffnete im Herbst Der Lebensmitteldiscounter Lidl hat im November 2010 2009 ihre bundesweit fünfte Niederlassung in der Apos­ das 1.600 Quadratmeter große Basement bezogen. Au­ telnstraße 1–3. Den Kölner Kunden wird das vielfach aus­ ßerdem werden Büros in dem 1990 errichteten Gebäude gezeichnete private Vermögensmanagement mit den eingerichtet. Schwerpunkten Vermögensberatung und -verwaltung angeboten. Daneben bietet die Bank Dienstleistungen Die DM-Drogerie Markt GmbH&Co. KG hat im August wie Erb- und Stiftungsberatung, Nachlassplanung und 2010 am Neumarkt 35–37 ihre 30. Kölner Filiale eröff­ Finanzierungen an. net. Vormieter der 750 Quadratmeter großen Fläche war der Wohnausstatter Chrisbel. Der Neumarkt ist als Verkehrsknotenpunkt mit rund 60 Ladenlokalen das Einfallstor für die Schildergasse. Mit Mobilcom-Debitel eröffnete Ende 2009 einen Shop in attraktiven neuen Mietern gewinnt der Platz weiter an der Neumarkt Galerie. Das Unternehmen betreibt derzeit Attraktivität. rund 1.000 Mobilfunk-Shops und 6.000 Verkaufsstellen.

Im Richmodishaus am Neumarkt 8 bis 10 wurden Die Chiquita Fruit Bar Germany GmbH mietete im insgesamt 4.400 Quadratmeter Einzelhandelsfläche neu Frühjahr 2010 rund 40 Quadratmeter Verkaufsfläche in vermietet. der HUGO Passage unter dem Neumarkt. Chiquita Fruit TKMaxx eröffnete hier im August 2010 auf rund 3.400 Bar bietet frisch zubereitete Fruchtsäfte, Milchshakes Quadratmetern und drei Etagen einen neuen Shop. Der und Smoothies, aber auch Obst- und Gemüsesalate an. britische Texitilanbieter vertreibt Designermode für Die erste Filiale eröffnete 2005 in Hamburg. Mittlerweile Damen, Herren und Kinder, Accessoires, Beauty und gibt es deutschandweit bereits 12 Fruit Bars. Schuhe sowie Wohn-Accessoires. Besonderheit ist das so genannte Off-Price-Konzept, nach dem jede Filiale täglich mit Marken- und Designerware beliefert wird, die Teile jedoch nur in geringer Auflage oder als Einzelstück erhältlich sind. In Großbritannien, wo TK Maxx seit 15 Jahren vertreten ist, betreibt das Unternehmen über 225 Filialen. In Deutschland ist der Anbeiter seit 2007 auf dem Markt und hat rund 35 Filialen.

Die Schildergasse ist nach wie vor das Aushängeschild der Kölner City und laut Passantenzählung 2010 die meistfrequentierte Einkaufsstraße Deutschlands. Die Flächennachfrage nach Ladenlokalen übertrifft das Angebot deutlich. Entsprechend laufen hier derzeit meh­ rere Großprojekte, die nicht nur den Flächenbestand Das Richmodishaus mit TK MAXX und Depot ausweiten, sondern auch zu einer weiteren optischen Aufwertung beitragen. Depot, Anbieter von Wohn-Accessoires, ist weiterer Mieter im Richmodishaus. Im September 2010 wurde An der Schildergasse 84 a errichtet die Hochtief Pro­ das Ladenlokal mit einer Fläche von rund 1.000 Quadrat­ jektentwicklung ein Büro- und Geschäftshaus mit 3.740 metern eröffnet. Quadratmetern Grundfläche. Schon vor Baubeginn hat hier Promod, einer der größten französischen Mode- Filialisten, langfristig 785 Quadratmeter im Erdgeschoss Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 70 Entwicklung in den Stadtbezirken

und im ersten Untergeschoss angemietet, das entspricht Der Textilfilialist Hallhuber mit Stammsitz in München 44 Prozent der Einzelhandelsfläche. Der Neubau an der betreibt rund 90 Filialen. Ecke zur Kreuzgasse Schildergasse 84 a soll im Sommer 2011 fertiggestellt sein. Er wird sechs Geschosse haben, Die Filiale der C&A Mode KG auf der Schildergasse 60–68 zwei davon unterirdisch. Die beiden obersten Etagen präsentiert sich nach dreimonatigem aufwändigem bieten 745 Quadratmeter für Büronutzung. Die Gebäu­ Umbau seit September 2010 mit einem erneuerten deecke wird ohne Stützen gestaltet, komplett verglast und modernen Konzept. Während des Umbaus, der das und soll etwa drei Meter in die Schildergasse hineinra­ Unternehmen 5,5 Millionen Euro gekostet hat, wurden gen, so dass sie bereits vom Neumarkt aus gut zu sehen immer nur einzelne Etagen geschlossen, der Verkauf ist. lief ansonsten weiter. Die Filiale ist mit 13.000 Quadrat­ metern auf sieben Etagen das größte C&A-Geschäft in Europa.

Gina Tricot startete im Herbst 2010 mit einem rund 1.000 Quadratmeter großen Flagshipstore in der Schildergasse 52 seine Deutschlandexpansion. Der schwedische Damenmodefilialist wurde 1997 gegrün­ det und betreibt 145 Geschäfte. Bis Ende 2010 soll sich die Filialzahl auf 170 erhöhen. Deutschland ist der erste Auslandsmarkt außerhalb Skandinaviens. In 2010 sollen hierzulande fünf Läden eröffnen, 2011 wird mit etwa zehn neuen Stores gerechnet.

Neubauten an der Schildergasse/Ecke Kreuzgasse Die KölnBäder GmbH mietete im Februar 2010 rund 340 Quadratmeter Bürofläche in der Schildergasse 32–34. Ein Fielmann Supercenter wird ab Herbst 2010 auf dem Das Unternehmen, dessen Anteilseigner die Stadtwerke Grundstück Schildergasse 86–88 gebaut. Ab 2011 prä­ sowie die Stadt Köln sind, betreibt insgesamt 14 städ­ sentiert sich die Fielmann AG hier auf sechs Ebenen und tische Schwimmbäder sowie ein kombiniertes Eis- und 850 Quadratmeter Nutzfläche. In dem Center soll alles Schwimmstadion. Die Räumlichkeiten werden von der Platz finden, was mit Augenoptik zu tun hat, von Ver­ Verwaltung der Bauabteilung genutzt, die sich in erster kaufsräumen über die Augenprüfstelle bis zur Werkstatt. Linie um neue Bauprojekte von Schwimmbädern küm­ mert. Die Hallhuber GmbH hat im Frühjahr 2010 ein rund 1.200 Quadratmeter großes Ladenlokal in der Schil­ Die Buffalo Boots GmbH eröffnete im Spätsommer dergasse 107–109 angemietet. Die vormals von Puma 2010 einen neuen Shop in der Schildergasse 8–10. Die genutzten Räumlichkeiten wurden nach Um- und Gesamtfläche des Ladenlokals beträgt rund 225 Quad­ Ausbaumaßnahmen noch in diesem Frühjahr eröffnet. ratmeter. Das Unternehmen wurde 1979 in Wiesbaden als Einzelhandelsunternehmen zum Verkauf von Cow­ Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 71 Entwicklung in den Stadtbezirken

boystiefeln gegründet, hat sein Schuhsortiment aber gen. Der Verein kümmert sich um die berufliche und mittlerweile deutlich ausgeweitet. Buffalo Boots betreibt soziale Integration von arbeitslosen Menschen und ist in derzeit rund 20 Shops in Deutschland sowie Standorte in Köln bereits mit mehreren Standorten vertreten. der Schweiz und Irland. Dirgo Home Life, Fachanbieter für Parkett und Wohn­ Die Hohe Straße, Kölns zweite Toplage, überzeugt wei­ accessoires, hat im Juni 2010 rund 290 Quadratmeter terhin mit hoher Frequenz und guter Flächennachfrage. Einzelhandelsfläche an der Hohe Pforte 23–27 zwischen Die Einkaufsmeile ist mit ihrer konsumigen Ausrichtung Waidmarkt und Hohe Straße angemietet. für Touristen ein beliebtes Shopping-Ziel. Wie die Schil­ dergasse zählt die Hohe Straße regelmäßig zu den zehn meistbesuchten Einkaufsstraßen Deutschlands. Rund 85 Prozent der insgesamt 120 Ladenlokale sind an Filialkon­ zepte vermietet.

Das Modelabel edc by Esprit eröffnete im Oktober 2009 seinen bislang größten Store in der Hohen Straße 67–71. Die Verkaufsfläche beträgt über 700 Quadratmeter.

Levi Strauss eröffnete im Oktober 2009 einen Flagship- Store in der Hohe Straße 68–82. Die rund 200 Quadrat­ meter große Einzelhandelsfläche war vorher von Kenvelo genutzt worden. Dirgo Home Life an der Hohe Pforte 23–27

Die Bul Fashion GmbH aus Bonn hat im Mai 2010 rund Das neue Kulturquartier Neumarkt öffnete nach 230 Quadratmeter Einzelhandelsfläche an der Hohe Str. mehr als achtjähriger Bauzeit im Oktober 2010 seine 84–86 bezogen. Pforten. Der Neubau beherbergt die Sammlungen des Schnütgen-Museum für mittelalterliche Kunst sowie des völkerkundlichen Rautenstrauch-Joest-Museum inklusive des neuen Juniormuseums inklusive Verwaltung und Museumsdienst, Werkstätten und Depots. Dem Schnütgen-Museum, das bislang lediglich zehn Prozent seiner bedeutenden Sammlung mittelalterlicher Kunst zeigen konnte, stehen rund 1.000 Quadratmeter mehr Fläche zur Verfügung. Das bislang am Ubierring in der Kölner Südstadt ansässi­ ge Rautenstrauch-Joest-Museum verfügt am Neumarkt

Die Review GmbH & Co. KG eröffnete im März 2010 ihr erstes Ladenlokal in einer Fußgängerzone. Der bislang nur in Shopping-Centern und großen Textilkaufhäusern vertretene Young Fashion-Spezialist mietete rund 250 Quadratmeter Verkaufsfläche an der Hohe Straße 111a.

Die Zug um Zug Beratung und Integration GmbH, eine Tochter des gemeinnützigen Vereins Zug um Zug e.V., hat im Januar 2010 rund 500 Quadratmeter Bürofläche im Stollwerck-Haus in der Hohe Straße 160–168 bezo- Das neue Kulturquartier am Neumarkt Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 72 Entwicklung in den Stadtbezirken

ebenfalls über erheblich erweiterte Räumlichkeiten. Auf ter konzernunabhängiger Interaktiv-Dienstleister, seine 3.600 Quadratmetern Fläche und über drei Etagen lädt Kölner Niederlassung vom Friesenplatz ins Cäcilium und der Themenparcours „Der Mensch in seinen Welten“ zur belegte die letzten verfügbaren Flächen. Bereits vorher kulturellen Entdeckungsreise ein. Verbunden werden alle hatten die BNP Paribas Fortis Bank SA/NV, der MDK Me­ drei Häuser im Kulturquartier, das anstelle der ehema­ dizinischer Dienst der Krankenversicherung Nordrhein, ligen Kunsthalle entstanden ist, durch ein großzügiges die IMG GmbH, die Sumo GmbH sowie die König und Foyer mit Gastronomie. Vier verschiedene Baukörper, Reeker GmbH Flächen im Cäcilium bezogen. ausgerichtet von Norden nach Süden und verbunden Das Projekt nach einem Entwurf des Architekturbüros durch verglaste Zwischenfugen, bilden den Gesamtkom­ KSP Engel & Zimmermann war mit dem Deutschen Gü­ plex. Die Kombination der dunkelroten Wände mit Glas tesiegel für Nachhaltiges Bauen in Silber vorzertifiziert und Stahl, mit ruhigen Farben und dem dunklen Boden worden. aus Eifeler Basalt sorgt für eine harmonische Atmo­ sphäre. Lifestyle, ein Fachgeschäft für Wohnaccessoires, hat im Juni 2010 rund 470 Quadratmeter Einzelhandelsfläche in einem Objekt an der Martinstraße 3 angemietet.

Eingangshalle des neuen Rautenstrauch-Joest-Museums Komplett vermietet: Das Cäcilium

Im Veranstaltungssaal, der auch von der benachbarten Die Dr. Stallmeyer GmbH Wirtschaftsprüfungsgesell­ Volkshochschule genutzt wird, finden rund 350 Besu­ schaft aus Köln bezog im Juli 2010 rund 430 Quadratme­ cher Platz. Ein weiterer Saal bietet 1.350 Quadratmeter ter Bürofläche am Hohenstaufenring 57. Grundfläche, die in mehrere kleinere Abteilungen aufge­ teilt werden können. Hier sind vornehmlich Wechselaus­ Im Objekt Barbarossaplatz 1 wurden im Mai 2010 ins­ stellungen der beiden Museen geplant. gesamt 1.200 Quadratmeter Bürofläche vermietet. Die Die Baukosten für den Gesamtkomplex betrugen 61,3 neuen Mieter sind das Black Sheep Hostel und der Verein Millionen Euro, 24 Millionen davon hat das Land NRW „Dabei sein!“, eine Wohngruppeninitiative für demenz­ übernommen. Zusätzlich errichtete ein privater Bauherr erkrankte Menschen. für sieben Millionen Euro unter dem Gebäude eine Tief­ garage mit 360 Stellplätzen. Die Pantera AG, von ehemaligen Vivacon-Managern neu gegründetes Immobilienunternehmen, hat Ende 2009 Das Cäcilium, im Herbst 2009 fertig gestellter Büro­ am Salierring 32 im Gebäude des Rotonda Business- komplex mit rund 18.000 Quadratmeter Bürofläche Clubs seinen Hauptsitz bezogen. Im Angebot für Kapital­ am Cäcilienkloster 2–10, war bereits im Januar 2010 anleger und Selbstnutzer sind revitalisierte Häuser unter komplett vermietet. Die Zerna Ingenieure GmbH aus Denkmalschutz, neu gebaute Luxus-Wohnungen sowie Bochum bezog hier im Februar 2010 rund 500 Quadrat­ voll eingerichtete Apartments für Studenten, Manager meter Bürofläche. Das Ingenieurbüro bietet Beratung, oder Senioren. Planung und Qualitätssicherung in der Bautechnik an. Im Mai 2010 verlegte die Pixelpark AG, Deutschlands größ- Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 73 Entwicklung in den Stadtbezirken

Am Waidmarkt haben im März 2010 die Abbrucharbei­ Die Anlieger der Severinstraße müssen sich entgegen ten auf dem Gelände des früheren Kölner Polizeipräsidi­ den ursprünglichen Planungen nicht an den Umbaukos­ ums begonnen. Das 14.000 Quadratmeter große Areal ten beteiligen. Der Rat hatte auf Grund der außerordent­ wird freigeräumt, damit dort bis Ende 2012 ein neues lichen Belastungen durch den Einsturz des Stadtarchivs Stadtquartier mit Wohn-, Büro- und Einzelhandelsnut­ einstimmig beschlossen, den gebeutelten Grundstücks­ zungen sowie einem Hotel in einer Größenordnung von eignern die nach Kommunalabgabegesetz und Straßen­ insgesamt rund 40.000 Quadratmetern Bruttogeschoss­ baubeitragssatzung erforderlichen Abgaben zu erlassen. fläche entstehen kann. Im Mai 2010 hat der Eigentümer Der Umbau der zentralen Einkaufsstraße der Kölner des Geländes, die FAY Gruppe, bereits einen langfris­ Südstadt kostete knapp 1,7 Millionen Euro. tigen Mietvertrag mit der Motel One Gruppe über ein Hotel abgeschlossen, das in einem siebengeschossigen Das Großprojekt Rheinauhafen befindet sich kurz vor Neubau an der Tel-Aviv-Straße mit rund 370 Zimmern der Fertigstellung. Von den drei Kranhäusern, den stadt­ realisiert werden soll. bildprägenden Landmarken des ehemaligen Hafenare­ als, befindet sich lediglich das nördliche Wohnkranhaus noch im Bau. Die letzten Arbeiten werden 2011 abge­ schlossen sein. Im September 2009 wurden die letzten noch freien Baufelder des neuen Kölner Stadtviertels an Investoren verkauft. Über die Art der Bebauung wurde in Wettbewerbsverfahren entschieden.

Das Motel One an der Tel-Aviv-Straße

Die Severinstraße wurde nach einer achtmonatigen Um­ bauphase Anfang November 2010 feierlich wiedereröff­ net. Fahrbahn, Parkflächen und Gehwege liegen nun auf einer Ebene, die Fahrbahn wurde auf vier Meter Breite reduziert, die Gehwege verbreitert. Poller, die zum Teil beleuchtet werden können, trennen die Verkehrsflächen. Geparkt werden darf nur noch auf einer Straßenseite; um Der südliche Teil des Rheinauhafens das Tempo der Autofahrer zu drosseln und so Fußgän­ gern die Überquerung der Straße zu erleichtern, zieht Das Baufeld 4 wurde von der FTG Finanztreuhand GmbH sich an einigen Stellen die Pflasterung über die Straße. & Co. KG erworben. Auf dem zwischen Severinsbrücke und dem nördlichen Kranhaus gelegenen Areal soll ein fünfgeschossiges Bürogebäude mit insgesamt etwa 7.000 Quadratmetern Nutzfläche entstehen. Bisher diente das Grundstück als Logistikfläche für die Arbeiten am nördlichen Kranhaus.

Bauherr der beiden Baufelder 6 und 10 ist die Moderne Stadt Gesellschaft zur Förderung des Städtebaues und der Gemeindeentwicklung mbH. Auf dem Baufeld 6 zwischen dem nördlichen und dem mittleren Kranhaus entsteht seit Mitte 2010 das fünf­ geschossige Wohngebäude Riva 6, das durch einen Dachrahmen und Staffelungen im Baukörper skulpturale Die neu gestaltete Severinstraße Wirkung entfalten soll. Der Entwurf von Römer Partner Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 74 Entwicklung in den Stadtbezirken

Architektur sieht 20 Eigentumswohnungen mit einer Größe zwischen 120 ting, Design & Service GmbH bezog und 250 Quadratmetern sowie drei Stadthäuser mit insgesamt 6.650 Quad­ im Juli 2010 neue Flächen im fünften ratmetern Bruttogeschossfläche auf drei bzw. vier Etagen vor. Obergeschoss des Kranhauses 1. Das 1995 gegründete Unternehmen Sieger für das Baufeld 10 am Yachthafen zwischen dem mittleren und süd­ steht laut aktuellem Ranking der lichen Kranhaus ist das Architekturbüro Gatermann+Schossig. AmpegaGer­ Branchenzeitschriften „Werben und ling hat das Grundstück im Herbst 2010 für die Hannover Rückversicherungs Verkaufen“ und „Horizont“ auf Platz AG erworben und wird hier für rund 20 Millionen Euro ein Bürogebäude mit 45 der größten unabhängigen/in­ rund 5.000 Quadratmetern Nutzfläche realisieren. 93 Prozent der geplanten habergeführten Werbeagenturen in Büroflächen sind bereits an die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft BDO ver­ Deutschland. mietet. Im Erdgeschoss ist Einzelhandelsnutzung vorgesehen. Das Kranhaus 1 bietet insgesamt 16.000 Quadratmeter Bürofläche Das Baufeld 24 am nördlichen Ende des Siebengebirges hat die Günther Fi­ auf 15 Etagen. Großmieter ist die scher Baubetreuung GmbH erworben. Der Siegerentwurf von Markus Wrede Anwaltskanzlei CMS Hasche Sigle, sieht für die Einfassung des Elisabeth-Treskow-Platzes einen fünfgeschossi­ weitere Mieter sind die Rechtsbe­ gen Bürokubus vor. Für die private FOM Fachhochschule für Oekonomie & ratungs- und Wirtschaftsprüfungs­ Management werden hier bis zum Sommer 2011 rund 1.500 Quadratmeter gesellschaft Rödl & Partner GbR, Nutzfläche realisiert. Das Investitionsvolumen beträgt etwa fünf Millionen der Versicherer Catlin GmbH, der Euro. IT-Consulter NovaCapta GmbH und der Unternehmensberater und B-lue Das Kranhaus Süd wurde im Frühjahr 2010 für rund 65 Millionen Euro von Management Consulting GmbH. der Deka Immobilien GmbH erworben und gehört seitdem zum Liegen­ schaftsvermögen des Offenen Immobilienpublikumsfonds Deka-Immobi­ Das Pandion Vista, nördliches der lienGlobal. Nach der Veräußerung von zwei Objekten im Jahr 2006 hat der drei Kranhäuser, hatte im Juni 2010 Fonds, der eine starke außereuropäische Ausrichtung hat, damit erstmals seine endgültige Bauhöhe erreicht. wieder eine deutsche Immobilie in seinem Bestand. Verkäufer ist eine Joint Im Gegensatz zu den beiden ande­ Venture Gesellschaft der „Moderne Stadt Köln“ und der „Deutsche Immo­ ren Projekten des Dreierensembles, bilien AG“. Die Gesamtfläche des Kranhauses von 16.500 Quadratmetern die ausschließlich für Büros zur erstreckt sich auf 15 Etagen und ist zu mehr als 75 Prozent vermietet. Haupt­ Verfügung stehen, ist das Pandion mieter ist die Rechtsanwaltssozietät Freshfields Bruckhaus Deringer. Vista ein reines Wohngebäude. Die insgesamt 133 Wohneinheiten mit einer Gesamtfläche von 15.000 Quadratmetern waren Ende 2010 bezugsfertig. Das Investitionsvolu­ men beträgt rund 60 Millionen Euro.

Kranhaus 1 (links) und Kranhaus Süd

Im mittleren Kranhaus 1, 2009 auf der internationalen Immobilienmesse in Cannes mit dem Mipim Award als bestes Bürogebäude des Jahres aus­ gezeichnet, wurden in 2010 weitere Flächen vermietet. Die Flabeg Group bezog im April 2010 ein Büro im sechsten Obergeschoss des Gebäudes. Das mittelständische Unternehmen zählt zu den technisch führenden Unterneh­ men der glasveredelnden Industrie in Deutschland. Die Zallmann Marke­ Noch im Bau: Das Wohnkranhaus Pandion Vista Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 75 Entwicklung in den Stadtbezirken

Der Umbau der Zollhalle 12 wurde im August 2010 endgültig abgeschlossen. Im Erdgeschoss des denk­ malgeschützten Gebäudes aus dem 19. Jahrhundert stehen 1.300 Quadratmeter Gewerbefläche, in den Obergeschossen 18 Wohneinheiten mit zusammen 2.480 Quadratmeter Wohnfläche zur Verfügung. Um die Wohnungen bei der gegebenen Gebäudetiefe belichten zu können, wurde ein von den Bestandswänden zu­ rückgesetzter, zweigeschossiger Baukörper aufgesetzt; somit entstand optisch ein Staffelgeschoss. Die denk­ malgeschützte Fassade wurde saniert; das Flachdach erhielt eine goldene Dachbekleidung. Bereits im Mai 2010 war die Kölner Ledermöbelmanufaktur Marquardt Das Rheinau Art’otel GmbH im Erdgeschoss eingezogen. Die Portus Pristinus GmbH hatte in das Projekt Zollhalle 12 rund 12 Millionen Die SmartPharm GmbH mietete im Juni 2010 eine rund Euro investiert. Die Pläne zu dem Umbau stammen vom 380 Quadratmeter große Bürofläche im Event Center Architekten Pablo Molestina. Rheinauhafen (ECR) an der Agrippinawerft 24. Das junge Unternehmen aus Ravensburg entschied sich aufgrund der zentralen Lage, der hervorragender Infrastruktur und dem architektonischen Reiz von historischen und modernen Gebäuden für den Standort.

Die Zolhalle 12, daneben das Kranhaus 1

Das Art’otel wurde nach 15monatiger Bauzeit im März Rheinauhafen Süd: mit Kap am Südkai, ECR und Silo 2010 eröffnet. Das trapezförmige Gebäude – 120 Meter lang, 16 bis 20 Meter breit und 20 Meter hoch – steht auf Das Restaurant Pier One am Holzmarkt 2a wurde im einem schmalen Grundstück zwischen Rheinuferstraße Juni 2010 eröffnet. Mit dem neuen Restaurant direkt am und Hafenbecken. Eigentümer ist der Immobilienkauf­ Yachthafen wollen die Betreiber mit traditioneller wie mann und Kunstsammler Dirk Gädeke, der das spezielle auch internationaler frischer Küche eine gastronomische Hotel-Konzept in sieben gleichartigen von „Park Plaza“ Lücke im Rheinauhafen schließen. Die Bar bietet alles betriebenen Häusern entwickelt hat. In den Art’otels von Kölsch bis Cocktails, für Tabakfreunde steht eine werden jeweils die Werke eines Künstlers präsentiert; Zigarrenlounge zur Verfügung. Pier One soll alle Al­ in Köln ist es die Koreanerin Seo. Das Haus verfügt über ters- und Bevölkerungsgruppen, insbesondere auch die 218 Doppelzimmer, dazu kommen eine 400 Quadratme­ Angestellten in den Büros des Hafens ansprechen. ter große Konferenzzone mit sechs Tagungsräumen, ein Wellness-Bereich auf dem Dach, eine 320 Quadratmeter- Die Steuerberatungsgesellschaft HMS hat im Juli 2010 Terrasse sowie eine Tiefgarage mit 33 Stellplätzen. eine 180 Quadratmeter große Bürofläche im Objekt An Das Investitionsvolumen für den Komplex lag bei 45 Lyskirchen 14 angemietet. Vermieter der Fläche ist eine Millionen Euro. Projektentwickler ist die Günther Fischer irische Softwareunternehmung. Gesellschaft für Baubetreuung, der Entwurf stammt von den Architekturbüros NPS Tchoban Voss sowie Nalbach + Nalbach. Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 76 Entwicklung in den Stadtbezirken

Innenstadt-Deutz Bahndamm sowie dem so genannten „Messebalkon“, einer mit Stufen versehenen erhöhten Ebene, die als Der Otto-Platz vor dem Deutzer Bahnhof wird im Bindeglied zwischen den westlichen und östlichen Bau­ Rahmen der Regionale 2010 einer Generalüberholung feldern den Zugang zur Messe markiert und den Blick auf unterzogen. Die Bahnhofsvorfahrt wird für den norma­ Dom und Rhein ermöglicht. Das Areal MesseCityKöln ist len Autoverkehr gesperrt, ausschließlich Taxen, Liefer­ die größte auf absehbare Zeit im Kölner Zentrum verfüg­ verkehr und Anlieger dürfen künftig noch direkt vor­ bare Entwicklungsfläche. fahren. Für PKW ensteht an der Westseite des Bahnhofs im Auenweg ein so genannter „Kiss & Ride“-Platz. Die Die Rheinpark-Metropole, mit einer Nutzfläche von Zahl der Stellplätze für Radfahrer auf der Ostseite des 162.000 Quadratmetern Deutschlands größtes Büroge­ Bahnhofs wird von 55 auf 104 erhöht. Die Fußwege im bäude, ist mittlerweile weitgehend bezogen. Hinter den direkten Umfeld des Bahnhofs an der Opladener Straße historischen Außenmauern der früheren Messehallen ist werden verbreitert, dafür wird der Straßenverlauf gering­ ein moderner Bürokomplex entstanden, der aus zwei zu­ fügig verschmälert. Der Beginn der Umbaumaßnahmen sammenhängenden sechsgeschossigen Baukörpern mit ist für das erste Quartal 2011 angesetzt, geplanter Bau­ insgesamt 14 Lichthöfen besteht. Bauherr der Rhein- abschluss ist Ende 2011. Zunächst wird die historische park-Metropole ist die RheinEstate GmbH, eine Tochter Treppe des Bahnhofs renoviert, danach folgt der rest­ der Sparkasse KölnBonn, für den Entwurf zeichnet das liche Otto-Platz und die umliegenden Straßen. Knapp Düsseldorfer Architekturbüro HPP Hentrich-Petschnigg fünf Millionen Euro sind für das gesamte Umbaupaket und Partner verantwortlich. angesetzt. Die HDI-Gerling Lebensversicherung AG war bereits im September 2009 als erster der beiden Großmieter gemeinsam mit Teilen der HDI-Gerling Sachgruppe und der Ampega Gerling Kapitalanlagegesellschaft in die Rheinpark-Metropole gezogen. Den insgesamt 2.850 Beschäftigten, davon 2.100 aus der Gerling-Lebensgrup­ pe, 450 aus der Sachversicherungsgruppe sowie 300 von Ampega Gerling, stehen insgesamt 68.000 Quadratme­ ter Fläche zur Verfügung.

Der Bahnhof Köln-Messe/Deutz

Unter dem Namen MesseCityKöln wurde das Gelände zwischen Deutzer Bahnhof und Koelnmesse im Novem­ ber 2009 europaweit ausgeschrieben. Auf dem 65.000 Quadratmeter großen Areal sollen Gebäude mit einer Gesamtgeschossfläche von bis zu 135.000 Quadratme­ tern entstehen. Zwei Bewerber haben sich am Verfahren beteiligt und ihre Planungen vorgelegt, die Zuschlagserteilung ist für das Frühjahr 2011 vorgesehen. Vorgabe ist die Ent­ wicklung zu einem hochwertigen Standort, auf dem Der neue Sitz von HDI Gerling in der Rheinpark-Metropole Bürogebäude, Hotels, gastronomische Betriebe und eine Musical-Spielstätte Platz finden. Das Areal soll in fünf RTL, der größte deutsche Privatsender, startete im Baufelder aufgeteilt werden. Als Gebäudehöhe sind vier Frühsommer 2010 seinen sukzessiven Umzug in die bis sieben Geschosse vorgesehen, an einigen exponier­ Rheinpark-Metropole. Als erstes Format des Privatkanals ten Punkten sollen bis zu 14 Geschosse realisierbar sein. wurde im Juni 2010 „Explosiv weekend“ im digitalen Bestandteil des städtebaulichen Konzepts ist eine neue Sendezentrum am Rhein produziert. Es folgten die Freifläche zwischen den westlichen Baufeldern und dem Magazine „Explosiv“, „Exklusiv“, „Extra“ und die Vox­ Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 77 Entwicklung in den Stadtbezirken

Sendung „Prominent!“ Seit September 2010 wird das Zentrales Element des Boulevards ist eine 500 Meter News-Format „RTL aktuell“ sowie das Nachtjournal in breite Freitreppe zwischen Deutzer Brücke und Ho­ den ehemaligen Deutzer Messehallen produziert. Im henzollernbrücke mit Blick auf die Kölner Altstadt. Die Oktober folgte die Nachrichten- und Wirtschaftsbericht­ Treppe wird durch ein gewölbtes Geländer abgeschlos­ erstattung von n-tv. sen, so genannte „Stufenunterschnitte“ gliedern sie in Zum Jahresende 2010 arbeiten alle rund 2.000 Kölner der Horizontalen. In einem ersten Schritt wird hierfür Mitarbeiter der Mediengruppe RTL Deutschland hinter der ehemalige Bahndamm am Ufer abgetragen. Die den denkmalgeschützten Backsteinmauern der früheren hierdurch freigelegten Turmreste des römischen Kastells Rheinhallen. Damit sind RTL Television, Vox, Super RTL, Divitia, das vor 1.700 Jahren durch eine Brücke mit der n-tv, Pay-TV sowie weitere Firmen der Kölner Unter­ anderen Rheinseite verbunden war, wird in die Freitrep­ nehmensgruppe erstmals unter einem Dach auf rund pe integriert. Insgesamt zieht sich der Rheinboulevard, 80.000 Quadratmetern Nutzfläche vereint und nutzen der vom Berliner Büro für Landschaftsplanung „Planora­ gemeinsam die beiden Fernsehstudios für die Produk­ ma“ entworfen wurde, entlang des Rheinufers zwischen tion der Nachrichten und Magazine in modernster HD- Tanzbrunnen und Severinsbrücke. Die Kosten sind mit Qualität. 230 und 410 Quadratmeter groß, zum Schutz rund 18 Millionen Euro veranschlagt, etwa 14 Millionen vor Erschütterungen auf Federn gelagert, gehören die davon trägt das Land Nordrhein-Westfalen. Studios zu den modernsten weltweit. Gearbeitet wird mit Roboterkameras und ohne Bänder. Die virtuelle Stu­ diotechnik mit speziellen Kamerasystemen ermöglicht spektakuläre Kamerafahrten, besondere Grafiksysteme vermitteln den Zuschauern ganz neuartige Fernseherleb­ nisse. Das Sendezentrum mit allein 350 Scheinwerfern in den beiden Studios und 18 HD-Studiokameras wurde vom Cologne Broadcasting Center geplant, das auch den operativen Betrieb durchführt. Ursprünglich wollte die RTL-Senderfamilie bereits 2008 in die ehemaligen Messehallen ziehen. Der komplexe technische Umbau sorgte aber immer wieder für Verzögerungen. Vertragspartner und Vermieter der Rheinpark-Metropole ist RheinEstate, eine Tochterfirma Baustelle für den Rheinboulevard der Sparkasse KölnBonn. Das Günnewig Hotel Stadtpalais im Gebäude des frühe­ ren Deutz-Kalker-Bads wurde im Juli 2010 offiziell eröff­ net. Das bestehende Ensemble aus denkmalgeschütz­ tem Kaiser-Wilhelm-Bad mit der früheren Bibliothek und der Stadtvilla war nach Plänen von Pott Architects aus Berlin aufwendig saniert und um einen Hotelneubau mit modernster Ausstattung ergänzt worden. Das neue Flaggschiff der Günnewig Hotel & Restaurants Gruppe verfügt über 110 großzügige ausgestattete Zimmer, zwei Suiten, drei Junior Suiten und zwei Appartements. Besondere Attraktion ist das Barkonzept Bio’s Bar. Namensgeber Alfred Biolek übernahm die Weinauswahl; die Speisekarte basiert auf Rezepten aus seinen Koch­ Die Rheinpark-Metropole büchern. Das Hotel wurde umgehend vom Deutschen Hotel- und Gaststättenverband NRW mit vier Sternen Der Rheinboulevard wurde im Juni 2010 in Angriff ausgezeichnet. genommen. Er gehört zu den Kölner Projekten im Rahmen der Regionale 2010, mit denen die Stadt ihre beiden Rheinufer auf „gleiche Augenhöhe“ bringen will. Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 78 Entwicklung in den Stadtbezirken

Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) ist seit Herbst Die beide Projektentwicklungen Deutzer Freiheit 77–83 2009 Hauptmieter im Wohn-, Büro-, und Geschäftshaus­ und maxCologne wurden Anfang 2010 von der HIH komplex an der Deutzer Freiheit 77–83. Das Gebäude Hamburgische Immobilien Handlung GmbH für einen verfügt über insgesamt 13.750 Quadratmeter Mietflä­ Immobilien-Spezialfonds der Warburg-Henderson KAG che sowie 125 Stellplätze und ist vollständig vermietet. erworben. Alleiniger Investor des Fonds sind die Rheini­ Nach einer 40 Millionen Euro teuren Revitalisierung im schen Versorgungskassen (RVK) mit Sitz in Köln-Deutz. Zeitraum 2008 bis 2009 wurde er von dem Kölner Pro­ Das Investitionsvolumen beträgt etwa 235 Millionen. Die jektentwickler Metropol Real Estate Management GmbH RVK hat die Aufgabe, den Beschäftigten ihrer Mitglie­ übernommen. der Betriebsrenten im Rahmen der zusätzlichen Alters-, Erwerbsminderung- und Hinterbliebenenversorgung zu zahlen. Zur Sicherung der Versorgung wird das Kapital auch in Immobilien angelegt. Am Standort Deutz ist die RVK bereits Inhaber des eigengenutzten Rheinlandhau­ ses und des Bürohochhauses KölnTriangle.

Die Roland Assistance GmbH bezog im März 2010 rund 620 Quadratmeter Bürofläche im Cologne Office Center an der Siegburger Straße 203/Ecke Kaltenborn- weg. Roland Assistance ist ein Tochterunternehmen der Roland-Unternehmensgruppe mit Konzernsitz in der Deutz-Kalker-Straße 46.

LVR-Gebäude an der Deutzer Freiheit maxCologne heißt zukünftig das frühere Lufthansa- Hochhaus am Deutzer Rheinufer. Das Objekt wird bis 2011 von der Hochtief Prijektentwicklungs GmbH nach einem Entwurf von HPP Architekten aufwändig saniert und umgebaut. Zuerst wurde der oberirdische Teil des Sockelgebäudes, das den Turm mit dem benachbarten Riegelbau verbunden hatte, abgerissen und die Fassade des 1969 errichteten Gebäudes entfernt. Als nächster Schritt wird ein zusätzliches Fundament gelegt, um rund um die bis zu zehn Meter hohen Technikaufbauten auf dem Dach des Hauptgebäudes drei zusätzliche Geschos­ se zu errichten. Der Riegelbau neben dem Hochhaus wird ein „Flugdach“ erhalten, außerdem werden die obe­ ren sieben Etagen mit großen Terrassen ausgestattet. Das Cologne Office Center

Die Kempen Krause Beratende Ingenieure GmbH mie­ tete im März 2010 rund 500 Quadratmeter Bürofläche im Bürokomplex Siegburger Straße 215. Das Unterneh­ men verlegt seinen Kölner Unternehmenssitz vorü­ bergehend vom Konrad-Adenauer-Ufer auf die rechte Rheinseite. Eigentümerin des Objekts ist die Württem­ bergische Lebensversicherung AG aus Stuttgart.

Das Büroprojekt maxCologne 2010 Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 79 Entwicklung in den Stadtbezirken

Rodenkirchen GoltsteinForum heißt eine Projektentwicklung, die bis Frühjahr 2011 zwischen Goltsteinstraße und Alteburger Die Cologne Oval Offices am Gustav-Heinemann- Straße im Herzen von Bayenthal realisiert wird. Zum Ufer 72–74 in Bayenthal wurden im Juni 2010 fertig Projekt gehören das „Wohncarrée Alteburger Strasse“ gestellt. Nach einem Entwurf der Berliner Architekten mit 68 Neubau-Mietwohnungen, ein bereits umge­ Matthias Sauerbruch und Elisabeth Hutton wurden auf bautes elfgeschossiges Hochhaus mit 80 Mietwohnun­ dem einstigen Grundstück der Bundesvereinigung der gen an der Goltsteinstraße und ein neu strukturiertes Arbeitgeberverbände zwei geschwungene Baukörper Nahversorgungszentrum. Das Ensemble entspricht den mit bis zu sieben Geschossen realisiert, die insgesamt städtebaulichen Vorgaben, das Angebot an Mietwoh­ rund 30.000 Quadratmeter Bürofläche bieten. Eigen­ nungen zu erhöhen sowie das Nahversorgungszentrum tümer des 80 Millionen Euro teuren Ensembles ist die Bayenthal für mehr als 10.000 Einwohner im Umkreis zu Ergo-Tochter Deutsche Krankenversicherung AG (DKV), verbessern. Projektentwickler ist die Münchner Meag. Die Cologne Oval Offices haben bereits zwei Auszeichnungen be­ kommen. Dank ihres niedrigen Primärenergiebedarfs tragen sie als erste Gebäude im Kölner Raum das „Green Building“-Siegel der EU-Kommission. Im Mai 2009 folgte der Titel „Ausgezeichneter Ort“. Diese Bezeichnung wird im Rahmen der von der Bundesregierung und der Wirt­ schaft gemeinsam getragenen Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ vergeben. Bereits im April 2009 mietete der Verband der privaten Krankenversicherungen rund 8.000 Quadratmeter Bürofläche.

Das GoltsteinForum

Im Wohncarrée an der Alteburger Straße wurde im Mai 2010 das Richtfest gefeiert. Die Heizenergie wird hier weitgehend mittels Wärmepumpe gewonnen, die Warmwasserversorgung erfolgt zentral über ein quar­ tiereigenes Nahwärmenetz. Parallel zum Richtfest wurde das Nahversorgungszentrum eingeweiht. Das Zentrum mit insgesamt 6.000 Quadratmetern Nutzfläche für Handel und Dienstleistungen war aufgrund verwinkel­ ter Wegeführung sowie eines nicht mehr zeitgemäßen Branchenbesatzes aufwertungsbedürftig und wurde neu arrangiert. Projektentwickler ist die Garbe Goltsteinfo­ Die Cologne Oval Offices in Bayenthal rum GmbH, die hier insgesamt rund 60 Millionen Euro investiert. Eigentümer des Komplexes ist seit Frühjahr Die DERECO Real Estate hat im September 2010 neue 2010 das Versorgungswerk der Rechtsanwälte in NRW. Büroräume im Objekt GHU 56 am Gustav-Heinemann- Ufer 56 bezogen. Die Standortverlagerung vom bishe­ Die GUS Group AG & Co KG hat Anfang 2010 rund rigen Standort an der Brügelmannstraße in Deutz war 2.300 Quadratmeter Bürofläche an der Bonner Straße aufgrund des gestiegenen Flächenbedarfs des Unterneh­ 172–176 bezogen. Das IT-Unternehmen ist seit Anfang mens notwendig geworden. der 1980er Jahre in Köln tätig. Das Bürogebäude an der zukünftigen Stadtbahn-Endhaltestelle Marktstraße ist damit voll vermietet. Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 80 Entwicklung in den Stadtbezirken

Der Grundstein für das Wohnprojekt Vorgebirgsgärten im Umfang von 80.000 Ladeeinheiten. Da dies keine wurde im Juli 2010 auf dem ehemaligen DuPont-Areal dauerhafte Lösung ist, investiert die DB ProjektBau zwischen Vorgebirgspark und Raderthalgürtel in Zoll­ GmbH im Jahr 2011 rund 30 Millionen Euro in ein neues stock gelegt. Bauherren sind die vier Kölner Bauträger Abfertigungsmodul mit zwei Portalkränen und vier Um­ Gemeinnützige Wohnungsgenossenschaft Köln-Sülz schlaggleisen. Mit dem Neubau des dritten Moduls soll eG, Wohnungs- und Baugenossenschaft Mieterschutz die Umschlagkapazität erhöht und der mobile Umschlag eG, Wohnungsgenossenschaft Köln-Süd eG sowie die überflüssig werden. Bis 2015 wird mit einer Abfertigung Wohn- und Heimbau eG. Bis Ende 2012 werden die von täglich rund 90 Zügen gerechnet, was ein Verkehrs­ Unternehmen insgesamt 330 Wohnungen mit einer aufkommen von jährlich 387.000 Ladeeinheiten und Wohnfläche von rund 31.000 Quadratmetern realisie­ 658.000 Umschlägen bedeutet. ren. Die Fertigstellung des ersten Bauabschnitts mit 165 Wohnungen ist im Herbst 2011 vorgesehen, das gesam­ Die Ambulanz Köln Spies GmbH, das einzige private te Wohnviertel inklusive Kindertagesstätte soll bis Ende Krankentransportunternehmen für Notfallrettung im 2012 realisiert sein. Bereich der Stadt Köln, hat Anfang 2010 ihren neuen Firmensitz in der Bahnstraße 8 in Rodenkirchen bezo­ Das neue Medizinische Versorgungszentrum (Mez) hat gen. Die Ambulanz verfügt über 15 Fahrzeuge, die im Ende 2009 seinen Kölner Standort in den Zollstock-Ar­ Schichtdienst Tag und Nacht im Einsatz sind. Am Stand­ kaden eröffnet. Der Arbeitsschwerpunkt der Einrichtung ort Rodenkirchen sind 70 Mitarbeiter beschäftigt. Die liegt im Bereich der Kinder- und Jugendmedizin. Im Mez, 8.000 Quadratmeter große Büroimmobilie Bahnstraße das im Verbund der Axenfeld Stiftung arbeitet, findet die 6-8 hatte nach Auszug des Landesrechnungsprüfungs­ Versorgung der Patientinnen und Patienten durch ein amtes mehrere Jahre lang leergestanden und war in interdisziplinäres Team aus Fachkräften für Kinder- und 2009 umfangreich renoviert worden. Jugendpsychiatrie, Kinder- und Jugendmedizin, Kin­ derkardiologie, Innere Medizin, Allgemeinmedizin und Psychotherapie statt.

Neuer Sitz der Ambulanz Köln in Rodenkirchen

Der Pensions-Sicherungs-Verein der deutschen Wirt­ schaft (PSVaG) hat im September 2010 neue Flächen im Objekt Bahnstraße 6 bezogen. Die bisherigen Räumlich­ Die Zollstock-Arcaden keiten in der Berlin-Kölnischen-Allee in Zollstock ge­ nügten aufgrund der gestiegenen Mitarbeiterzahl nicht Das Güterverkehrszentrum (GVZ) Eifeltor stößt an mehr den Anforderungen. seine Grenzen. Die beiden bestehenden Module des Um­ schlagbahnhofs Eifeltor sind mit derzeit rund 320.000 Die Konica Minolta Business Solution Deutschland Ladeeinheiten voll ausgelastet. Über ein gesondertes GmbH hat im Mai 2010 rund 1.300 Quadratmeter Büro­ Gleis erfolgt deshalb zusätzlich ein mobiler Umschlag fläche im Spectrum Business Parc an der Industriestraße Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 81 Entwicklung in den Stadtbezirken

161 in Rodenkirchen bezogen. Das Unternehmen ist Lindenthal ein führender Anbieter von Komplettlösungen für den unternehmensweiten Druckworkflow. Der Fokus liegt Die Unikliniken befinden sich mitten in einem gigan­ auf Lösungen und Dienstleistungen für den B2B Bereich tischen Investitionsprogramm. In der sogenannten wie Industrieunternehmen, Banken, Behörden oder Ver­ Masterplanung I, die vor allem Maßnahmen zur Verbes­ sicherungen. Die gesamte Produktpalette erstreckt sich serung von Patientenversorgung und Wettbewerbsfä­ über Farb- und S/W- Multifunktions- und Produktions­ higkeit beinhaltet, sind für den Zeitraum 2004 bis 2012 systeme, Laserdrucker, All-in-Ones und die erforderliche fast 400 Millionen Euro für Neubauten und Sanierungen Managementsoftware. vorgesehen. In Rahmen der Masterplanung II werden im Zeitraum 2008 bis 2020 weitere 243 Millionen Euro zur Die Atlas Copco Energas GmbH hat in 2010 ihr Moder­ Stärkung der Forschungskompetenz am Standort Köln nisierungsprogramm am Standort Sürth abgeschlossen. investiert. Der auf dem ehemaligen Linde-Gelände ansässige Tur­ Generalplaner für das ambitionierte Investitionspro­ bomaschinenbauer investierte insgesamt 38 Millionen gramm ist die 2003 gegründete medfacilities GmbH. Euro in modernste Produktionsanlagen, neue Gebäude Die hundertprozentige Tochter der Uniklinik Köln ist und verbesserte Infrastruktur. Das Unternehmen steigert darüber hinaus auch für den laufenden Betrieb aller Ein­ hierdurch seine Produktionskapazität und Konkurrenz­ richtungen verantwortlich. fähigkeit – bei gleichzeitiger Entlastung der Umwelt. Die Investitionen flossen vorwiegend in die Fertigung der Das Laborgebäude des Exzellenzclusters CECAD ent­ Turboaggregate, die das Herzstück der in Köln gefertig­ steht seit Herbst 2009 an der Joseph-Stelzmann-Straße. ten Kompressoren und Expansionsturbinen sind. Atlas Der Laborneubau ermöglicht die ideale Vernetzung Copco ist hier weltweit einer der Marktführer. von Forschergruppen rund um die Alternsforschung. Dafür sorgt die direkte räumliche Nähe zum Max­ Planck-Institut für Biologie des Alterns und bestehender Arbeitsgruppen der Universität zusammen mit den neu gegründeten Forschergruppen des Excellenzclusters CECAD. Ziel ist der Ausbau des Standortes Köln zum europaweit einzigartigen Zentrum für Alternsforschung. Forschergruppen der Universität werden fakultätsüber­ greifend zusammen geführt. Das Technikkonzept des Neubaus nutzt regenerative Energien und ermöglicht so rund 20 Prozent Energieeinsparung gegenüber einer konventionellen Nutzung. Die Bruttogeschossfläche be­ trägt 26.000, die Nutzfläche rund 10.000 Quadratmeter. Bauherrren sind die Uniklinik Köln und die Universität zu Köln, Generalplaner ist die medfacilities GmbH zusam­ men mit dem Architekturbüro von Gerkan, Marg und Partner aus Aachen. Die Fertigstellung ist für Ende 2012 geplant.

Neubauten von Atlas Cocpo in Sürth

Die Investitionen bedeuten eine nachhaltige Stärkung der Entwicklungs- und Fertigungskapazitäten in Sürth und sind gleichzeitig ein klares Bekenntnis zum Kölner Standort.

Entwurf des CECAD Laborgebäudes Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 82 Entwicklung in den Stadtbezirken

Das Laborgebäude für die Alterns- und Genomfor­ die Fertigstellung ist für 2011 vorgesehen. Der Entwurf schung wurde Ende November 2009 fertig gestellt. Es stammt vom Architekturbüro Jordan aus Aurich. gehört zusammen mit dem bereits im Mai 2009 bezoge­ nen Funktionsgebäude zum Forschungskomplex für die Ein Neubau an der Zahnklinik entsteht seit Ende 2009 Alternsforschung. Im Mittelpunkt steht dabei die Erfor­ an der Kerpener Straße. In dem Komplex werden die schung von Zusammenhängen zwischen Prozessen des Bereiche Prothetik und Zahnerhaltung auf einer Ebene Alterns und dem Auftreten bestimmter Erkrankungen. zusammengeführt, um interdisziplinären Unterricht für Die Bruttogeschossfläche des Laborgebäudes beträgt die angehenden Zahnmediziner zu ermöglichen. Neben 2.250, die Laborfläche rund 900 Quadratmeter. einer weiteren Optimierung der Betriebsabläufe werden hier auch modernste Hygienestandards erreicht, etwa durch die automatische Spülung von Leitungen, sepa­ rierte Wasserkreisläufe, die Möglichkeit thermischer Desinfektion und die Verhinderung der Rückverkeimung. Die optische Gestaltung des Neubaus steht bewusst im Kontrast zur klassizistischen Ziegelfassade der beste­ henden Zahnklinik. Die Nutzfläche beträgt rund 1.000 Quadratmeter; nach Fertigstellung Ende Frühjahr 2011 stehen 36 Behandlungseinheiten und neun Seminarräu­ me zur Verfügung.

Das neue Studierenden- und Vorstandsgebäude an der Das Laborgebäude Alterns- und Genomforschung Joseph-Stelzmann-Straße wurde im Juni 2010 offiziell eröffnet. Neben Büros für den Vorstand der Uniklinik Ein modular aufgebautes Blockheizkraftwerk ist an der sowie zuarbeitende Abteilungen beherbergt das neue Gleueler Straße ans Netz gegangen. Seit Anfang April Gebäude vor allem das neue Kölner interprofessionel­ 2010 deckt das neue Kraftwerk einen Teil des Energie- le Skills-Lab und Simulationszentrum (KISS) sowie ein Grundbedarfes an Strom und Wärme für die rund 1.300 Studierenden-Cafe mit Fachschaftsraum. Im KISS wird Betten der Uniklinik Köln. Die Anlage besteht aus drei den Studierenden der direkte Umgang mit dem Pati­ gasbetriebenen Modulen, gleichzeitig werden Strom und enten inklusive der damit verbundenen technischen Wärme sowie – bei Bedarf – Kälte erzeugt. Die Abwär­ Kompetenzen vermittelt. Von der Krankenwagenanfahrt me der Gasmotoren wird über Wärmetauscher zurück bis zur Operation kann hier die gesamte Rettungskette gewonnen. Kühlenergie für die Klimaanlage wird durch nachempfunden werden. einen Absorber erzeugt. Die Gesamt-Leistung beträgt 3,3 Megawatt Wärme, 3,3 Megawatt Strom und 1,2 Me­ gawatt Kälte. Die Anlage senkt die Kosten der Uniklinik Köln jährlich um rund eine Million Euro. Die Investition in das Blockheizkraftwerk, insgesamt 3,5 Millionen Euro, wurde aus dem laufenden Etat der Uniklinik bestritten.

Das neue CyberKnife-Zentrum wird seit Dezember 2009 am Institut für Strahlentherapie gebaut. Bei CyberKnife handelt es sich um einen neuartigen Bestrahlungsro­ boter zur Präzisions-Strahlenbehandlung. Zusätzlich werden in dem Zentrum zwei ultramoderne Linearbe­ Das neue Studierendenhaus an der Joseph-Stelzmann-Straße schleuniger zur Verfügung stehen. Nach Fertigstellung des Zentrums werden dann an der Kölner Uniklinik Das Ambulanzgebäude CIO/Ambulatorium ist noch in sämtliche auf den modernsten Stand gebrachte Bestrah­ der Planungsphase. Es soll bis 2013 an der Joseph-Stelz­ lungstechniken zur Verfügung stehen. Die Nutzfläche mann-Straße gegenüber dem Herzzentrum entstehen. des Strahlenzentrums beträgt 1.780 Quadratmeter, Im Gebäude wird die onkologische Kompetenz des Uniklinikums gebündelt – von der molekularbiologi­ Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 83 Entwicklung in den Stadtbezirken

schen und bildgebenden Diagnostik über ambulante Verfügung, jeweils 125 Quadratmeter entfallen auf die Chemotherapien bis zur Palliativmedizin. Insgesamt Vorbereitungsräume und die Spülküche. werden hier elf verschiedene onkologische Abteilun­ gen zusammengeführt. Außerdem zieht das „Haus Im Wirtschaftsgebäude der Uniklinik an der Gleueler Lebenswert“ ein, das die psychologische Betreuung von Straße werden bis zum Jahr 2012 wichtige Aufgaben­ Krebspatienten übernimmt. Darüber hinaus werden im bereiche zentralisiert und modernisiert. Bereits im Jahr Gebäude Ambulanzen ausgewählter Kliniken der Unikli­ 2008 war die Zentralsterilisation ausgebaut worden, nik untergebracht sein. Der etwa 60 Millionen Euro teure wodurch alle Nebenstandorte aufgelöst werden konn­ Bau wird über eine Nutzfläche von 13.650 Quadratme­ ten. Im Jahr 2009 wurden das medizinische und das tern verfügen. Auf jeder der sieben Ebenen können die allgemeine Warenlager zur logistischen Drehscheibe des Flächen flexibel in jeweils vier Cluster aufgeteilt werden. Uniklinik-Campus zusammengelegt. Im November 2010 In der Tiefgarage werden 150 Stellplätze zur Verfügung konnte ein von zwei Dezernaten genutztes Großraumbü­ stehen. ro nach Kompletterneuerung wieder bezogen werden. Bis Mitte 2011 wird die Ebene 1 zum Apothekenbereich Das Werkstattgebäude der Uniklinik an der Gleueler inklusive der zugehörigen Labore umstrukturiert. Die Straße wird seit Februar 2010 an der Nordseite um zwei bisherigen Räumlichkeiten der Apotheke werden da­ Voll- und ein Zwischengeschoss aufgestockt. Hierdurch nach zum Küchenbereich umgebaut. Als letzter Schritt werden 880 Quadratmeter zusätzliche Bürofläche für werden dann die alten Küchenflächen zu einer neuen den Verwaltungsbereich der Uniklinik geschaffen. Zu­ Administrationsebene. Nach Abschluss der Gesamtsa­ sätzlich werden die Energiekosten gesenkt. Das Gebäude nierung im Jahr 2012 stehen in dem Komplex auf sechs kann über eine Wärmepumpe an ein Geothermie- Etagen insgesamt 12.700 Quadratmeter Nutzfläche zur Verbundnetz angeschlossen werden, das derzeit geplant Verfügung. Ein zusätzlicher Lastenaufzug ermöglicht wird. Die gesamte Baumaßnahme findet bei laufendem eine direkte Belieferung aller Ebenen. Werkstattbetrieb statt und soll bis zum Frühjahr 2011 abgeschlossen sein. Mit dem Neubau des Untersuchungs- und Behand­ lungsbereiches U/B-West westlich des Bettenhauses Die Cafeteria im Gebäude für Lehre, Forschung und wurde im Herbst 2010 begonnen. Auf rund 8.500 Information (LFI) gegenüber der Zentralbibliothek am Quadratmetern Nutzfläche werden hier die gesamte Studentenweg wurde bis zum März 2010 saniert und Radiologie und Schnittbilddiagnostik sowie die Ambu­ neu strukturiert. Die Erweiterung um eine Spülküche lanzbereiche der Dermatologie, der Urologie und der An­ sorgt für eine Optimierung die Betriebsabläufe und ästhesie zusammengeführt. Zusätzlich wird der zentrale eine entsprechende Senkung der Betriebskosten. Die OP-Bereich um acht neue OP-Säle ergänzt, so dass hier Sanierung in zwei Bauabschnitten wurde bei laufenden zukünftig die Operationen aller „schneidenden Fächer“ Betrieb umgesetzt. Die Nutzfläche beträgt 1.300 Quad­ durchgeführt werden können. Die Inbetriebnahme des ratmeter; im Gastraum stehen 1.050 Quadratmeter zur U/B-West ist zentraler Bestandteil des Masterplans, der die Zusammenführung nahezu aller Kliniken im Zentral­ klinikum vorsieht.

Die neue Cafeteria am Studentenweg Großbaustelle Uniklinik Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 84 Entwicklung in den Stadtbezirken

Das Institut für Kernphysik in der Zülpicher Straße hat Brands Store, Betreiber eines Internet Shops für Marken­ im Mai 2010 einen neuen, 5,5 Millionen Euro teuren bekleidung, hat im August 2010 rund 700 Quadratmeter Teilchenbeschleuniger erhalten. Der zehn Meter lange Ausstellungs- und Verkaufsfläche an der Widdersdorfer und 18 Tonnen schwere Beschleunigertank des neuen Straße 252 angemietet. 6-Megavolt-Massenspektrometers wurde im Institutskel­ ler eingebaut. Für die Feinjustierung der Anlage waren Die Steinert Elektromagnetbau GmbH legte im Februar allerdings weitere drei Monate erforderlich. Die end­ 2010 am Standort Widdersdorfer Straße 329–331 in gültige Inbetriebnahme erfolgt nach einer halbjährigen Braunsfeld den Grundstein für eine neue Produktions- Testphase im Frühjahr 2011. halle, mit der sich die Produktionsfläche von 5.000 auf 7.500 Quadratmeter vergrößert. Steinert ist Spezialist Der Stadtbezirk Lindenthal ist auch außerhalb des für elektromagnetische Systeme, die insbesondere bei universitären Bereiches von großer wirtschaftlicher der Sortierung von Rohstoffen zum Einsatz kommen. Dynamik geprägt. Insbesondere die Büromarktzone Die Investitionssumme beläuft sich auf knapp sieben Braunsfeld ist bei vielen Dienstleistungsbranchen ein Millionen Euro. Die Zahl der Arbeitsplätze wird durch gefragter Standort. den Ausbau zunehmen. Anfang 2010 beschäftigte das Unternehmen am Kölner Standort 126 Mitarbeiter. Die ixmid Software Technologie GmbH mietete im November 2009 rund 630 Quadratmeter Fläche in der Eupener Straße 70 in Braunsfeld. Das Unternehmen bietet spezielle Software-Lösungen und Produkte für die Informationslogistik im Gesundheitswesen an. Eigentü­ mer des Objekts ist ein Kölner Bauunternehmen.

Die Karriereschmiede-Koeln, ein Bildungsträger im Be­ reich der Erwachsenenbildung, hat im Frühjahr 2010 als neuen Standort in Köln eine Bürofläche mit 180 Quad­ ratmeter in der Eupener Straße 150 angemietet. Sitz von Steinert Elektromagnetbau in der Widdersdorfer Straße Der Verein für europäische Sozialarbeit, Bildung und Erziehung e.V. (VESBE) aus Hennef mietete im Juli 2009 Der TechnologiePark Köln (TPK) in Braunsfeld ist nach in der Stolberger Straße 364 in Braunsfeld rund 1.900 wie vor eines der wirtschaftlichen Zentren im Kölner Quadratmeter Bürofläche. Westen. Das neue Entrepreneurship Center Köln (ECK) ist ein weiterer Baustein in Sachen Innovation und Grün­ dungsgeschehen im TechnologiePark. Das ECK wurde im April 2010 im TPK eröffnet. Auf 600 Quadratmeter haben rund 20 junge Unternehmen und Existenzgrün­ derteams ihre Büros eingerichtet, um dort ihre Ideen in marktfähige Produkte und Dienstleistungen umzu­ setzen. Im Gründer- und Innovationszentrum (GIZ) des Technologieparks gibt es derzeit 43 junge Unterneh­ men. Die sind über das gesamte Areal verteilt, Aus­ druck individueller Förderung und Vernetzung, wie der Geschäftsführer des GIZ, Michael Susan, ausführte. Die gemeinnützige Censet gGmbH wird sich zukünf­ tig um den akademischen Unternehmernachwuchs kümmern und am neuen Standort die Vernetzung der Jungunternehmer sowie die Ansiedlung neuer Exis­ tenzgründer aus dem akademischen Umfeld der Kölner Hochschullandschaft (und der Region) vorantreiben. Neuer Sitz der VESBE in der Stolberger Straße Censet wurde nach Inkrafttreten des Hochschulfrei­ Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 85 Entwicklung in den Stadtbezirken

heitsgesetzes in NRW ins Leben gerufen. Neben Forschung und Lehre ist der Die Costdata GmbH mietete im Transfer die dritte Säule in diesem Gesetz. April im gleichen Gebäude ein 230 Insbesondere der Transfer der vielen Forschungsergebnisse aus den Labors Quadratmeter großes Penthousebü­ und Elfenbeintürmen der Kölner Hochschulen in marktfähige und -gängige ro. Costdata ist ein internationales Produkte ist ein entscheidender Schritt zur Stärkung des Innovationsstand­ Beratungsunternehmen, das sich orts Köln. Unter den Gründern im neuen Unternehmercenter der Hochschu­ auf die Analyse und Umsetzung von len befinden sich auch ein Hochschulprofessor sowie mehrere Promovierte. Einsparpotenzialen spezialisiert hat. Für das GIZ bedeutet die Aufnahme des ECK eine Erhöhung der vor Ort Die NIB GmbH & Co. KG hat im Juni tätigen Jungunternehmen von 43 auf 63. Auch darüber hinaus versprechen 2010 rund 1.200 Quadratmeter sich beide Projektpartner Netzwerkeeffekte aus der Ansiedlung. „Wissen Praxisfläche an der Stolberger Str. schafft Wirtschaft“, so das gemeinsame Credo, unter dem die Zusammenar­ 307–311 angemietet und dort ein beit initiiert wurde. Neben der kompletten Infrastruktur übernimmt das GIZ neurologisches Behandlungszent­ wahlweise und modular auch weitere Dienstleistungen wie einen Empfang rum eröffnet. oder die Anmietung von Tagungs- und Konferenzräumen. Die Mietpreise Die Robert Bosch GmbH hat im Juli fallen mit einer Spanne zwischen sechs und acht Euro pro Quadratmeter in 2010 Ihren Kölner Standort im Tech­ der Basisvariante sehr moderat aus. nologiePark um 330 Quadratmeter Bürofläche erweitert. Neben neu gegründeten Firmen haben sich 2010 aber auch bereits länger existierende Unternehmen im TechnologiePark Köln angesiedelt bzw. ihre Die IAL gGmbH hat im August 2010 dortigen Mietflächen vergrößert: an ihrem jetzigen Kölner Standort So mietete die Elementis GmbH im Januar 2010 an der Stolberger Str. 370 im Technologiepark das Eckgrund­ rund 1.500 Quadratmeter Bürofläche. Das auf den Vertrieb von Zusatzstof­ stück Widdersdorfer Straße 262/ fen für Farben und Lacke spezialisierte Unternehmen erweiterte damit seinen Josef-Lammerting-Allee von rund Firmensitz im TechnologiePark. 4.500 Quadratmeter erworben. Die Natur bewegt Dich gGmbH, ein gemeinnütziger Anbieter von pädago­ Der Käufer beabsichtigt auf dem gischen Kurzzeitprogrammen, hat im April 2010 eine 200 Quadratmeter in unmittelbarer Nähe der S-Bahn- große Bürofläche in Eupener Straße 150 angemietet. Haltestelle Technologiepark Mün­ gersdorf gelegenen Fläche den Neubau eines Schulungsgebäudes zur Eigennutzung. Das Institut für angewandte Logistik gGmbH (IAL) agiert seit den 1990er Jahren auf dem Markt für praxisorientierte Aus- und Weiterbildungen. Die Schwer­ punkte der geförderten beruflichen Qualifizierungsarbeit liegen im kaufmännischen, im gewerblich­ technischen sowie im IT-Bereich und bei Umschulungsmaßnahmen.

Die FH Aachen University of Applied Sciences Fachbereich Medizintech­ nik und Technomathematik hat im August 2010 rund 280 Quadratme­ Der TechnologiePark Köln in Braunsfeld ter Bürofläche im Gebäude Josef­ Lammerting-Allee 8 angemietet. Die Ausbilder- und Dozentenakademie Deutschland GmbH hat im April Die Hochschule bietet hier ab Sep­ 2010 ein 230 Quadratmeter großes Penthousebüro in der Josef-Lammer­ tember 2010 ihren Bachelor Studi­ ting-Allee 18 bezogen. engang Scientific Programming an. Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 86 Entwicklung in den Stadtbezirken

Die Yoochoose GmbH hat im August 2010 rund 140 Innerhalb eines halben Jahres hat sich die Möbelland­ Quadratmeter Bürofläche in der Eupener Straße 161 schaft im Gewerbegebiet Marsdorf komplett verändert: angemietet. Das Unternehmen entwickelt Empfehlungs­ systeme für E-Commerce und Medienunternehmen. Der Fachmarkt Meda Gute Küchen eröffnete im Oktober 2009 die bisher größte seiner zwölf NRW-Filialen. In der Die Logwin AG mietete im September 2009 rund 3.600 ehemaligen Astro Küchen-Immobilie an der Max-Planck- Quadratmeter Lager- und Bürofläche in der Dieselstraße Straße 23–25 werden auf 6000 Quadratmetern Ver­ 8. Der weltweit tätige Logistikdienstleister wickelt am kaufsfläche mehr als 160 Küchen präsentiert. Rund eine neuen Standort seine Ersatzteil-Logistik für Automobil- Million Euro wurden am neuen Standort investiert. Vertragswerkstätten im Großraum Köln, Aachen, Bonn, Gummersbach und dem westlichen Sauerland ab. Die Roller GmbH & Co. KG betreibt seit März 2010 auf Eigentümerin der Immobilie im Gewerbegebiet Lövenich dem ehemaligen Realkauf-Gelände mit 19.000 Quad­ ist die Meyer Immobilien KG. ratmetern Verkaufsfläche ihre ebenfalls bislang größte Filiale. Das Betriebsgelände an der Max-Planck-Straße 5 ist 28.000 Quadratmeter groß.

Ebenfalls im März 2010 hat die Mambo GK-Möbel-Han- dels-GmbH ihr neuestes Design-House im ehemaligen Viva-Gebäude an der Max-Planck-Straße 7 eröffnet. Auf vier Etagen steht eine Verkaufsfläche von 8.000 Quad­ ratmetern zur Verfügung.

Sitz von Logwin in Lövenich

Die Ergo Versicherungsgruppe hat im August 2010 für eine ihrer Außendienstorganisationen rund 950 Qua­ dratmeter Bürofläche in Marsdorf angemietet. Eigen­ tümer der Immobilie in der Hermann-Heinrich-Gossen- Straße 3 ist die Bürohaus Marsdorf GbR.

Die KMS Kafitz Medienservice GmbH hat im Juli 2010 die Verlagerung ihres Standorts von Elsdorf in die Max-Planck-Straße 38 abgeschlossen. Das auf das so genannte „finishing“ von Medienprodukten spezialisier­ te Unternehmen hat bereits mehrere Auszeichnungen erhalten, so beim Wettbewerb „Deutschlands kundeno­ rientiertester Dienstleister 2009“ oder durch die Aufnah­ me in das so genannte „Top-100-Programm“ des Bun­ deswirtschaftsministeriums. Auch die Personalpolitik des Neu-Kölner Unternehmens wurde bereits mehrfach ausgezeichnet: Beim bundesweiten Wettbewerb „Bester Arbeitgeber“ war KMS bereits drei Mal Preisträger. KMS ist spezialisiert auf die Produktion und Verpackung von CDs, DVDs, Blue Ray Discs und USB-Sticks. Mit rund 20 Beschäftigten wird ein Jahresumsatz von rund drei Millio­ nen Euro erwirtschaftet. Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 87 Entwicklung in den Stadtbezirken

Ehrenfeld thek Clubbahnhof Ehrenfeld genutzt. Die Umgestaltung der Bahnbögen zu einer Flaniermeile mit Cafés und Restaurants hat damit begonnen. Die ArcelorMittal Distribution GmbH, Vermarktungsholdung des Das Barthonia-Forum im Herzen von Ehrenfeld umfasst mehr als 100.000 gleichnamigen indischen Stahl­ Quadratmeter Nutzfläche für Büros und Wohnungen, Gastronomie, Handel, herstellers hat ihren Firmensitz im Dienstleistern und zwei Kindertagesstätten. Markantes Herzstück des Kom­ November 2009 von Ratingen in die plexes an der Thebäerstraße 17 sind die denkmalgeschützten, ehemaligen Subbelrather Straße 13 verlegt. Die Produktionsstätten von 4711. Holding ist ein Teilkonzern innerhalb des Unternehmens, der den lager­ Die Joker Productions GmbH aus mietete hier im Februar 2010 rund haltenden Stahlhandel in Europa 770 Quadratmeter Bürofläche. Das Unternehmen produziert für private und betreibt. Arcelor Mittal ist der welt­ öffentlich-rechtliche Fernsehsender unterschiedliche Formate wie Reporta­ größte Stahlproduzent mit mehr gen, Doku-Soaps und Magazine und erstellt Imagefilme und Werbespots. als 300.000 Mitarbeitern in über 60 Eigentümer des Objekts ist die Terra Heimbau Köln. Ländern und in allen Bereichen des Stahlverbrauchs wie Automobil-, Die Palmer Hargreaves Wallis Tomlinson GmbH hat sich im Juli 2010 eben­ Bau-, oder Verpackungsindustrie tä­ falls im Barthonia Forum eingemietet. Das internationale Kommunikations- tig. Am neuen Kölner Standort sind unternehmen wird die neuen 1.300 Quadratmeter großen Räumlichkeiten 45 Mitarbeiter des Unternehmens voraussichtlich Anfang 2011 beziehen. beschäftigt. Die Grundsteinlegung für die Kölner Zentralmoschee fand im November 2009 auf dem Ditib-Gelände zwischen Venloer, Fuchs- und Innerer Kanalstra­ ße statt. Das rund 20 Millionen Euro teure Projekt nach dem Entwurf der Architekten Gottfried und Paul Böhm soll im Laufe des Jahres 2011 fertig gestellt werden.

Sitz von ArcelorMittal

Die Bahnbögen Köln GmbH hat die Gewölbetunnel an der Bartholomä­ Baustelle der Zentral-Moschee an der Venloer Straße us-Schink-Straße und Hüttenstraße am Bahnhof Ehrenfeld langfristig Die AFB gGmbH hat im Juli 2010 ihre neue Niederlassung an der Subbel­ angemietet, um dort attraktive rather Straße 387–407 eröffnet. Der erste als Integrationsunternehmen für Flächen für Gastronomie, Dienstleis­ Behinderte geführte IT-Dienstleister in NRW wechselte von Gremberg in tung und Einzelhandel anbieten zu größere und modernere Räumlichkeiten. Am neuen Standort erfolgen zer­ können. Zwei der Gewölbetunnel tifizierte Datenlöschung, Aufbereitung, Reparatur und Verkauf gebrauchter an der Bartholomäus-Schink-Straße IT-Hardware. werden seit Mai 2010 von der Disco­ Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 88 Entwicklung in den Stadtbezirken

Die Buch- und Offsetdruckerei Häuser KG mietete im gegliedert und wird von der Gesellschaft zur Förderung September 2009 rund 8.600 Quadratmeter Lager- und des EWI e.V. getragen. Eigentümerin des Objekts ist die 1.500 Quadratmeter Bürofläche. Das mittelständische Deutsche Immobilien Alte Wagenfabrik GmbH & Co. KG. Druckhaus verlegte damit seinen Unternehmenssitz von Köln-Ossendorf nach Bocklemünd/Mengenich in die Venloer Straße 1271. Der Betrieb beschäftigt rund 85 Mitarbeiter.

Die Penny-Markt GmbH, zur Rewe-Gruppe gehörender Lebensmitteldiscounter, feierte im Januar 2010 Richtfest für ihr neues, 31.000 Quadratmeter großes Logistik­ zentrum südlich der Venloer Straße in Bocklemünd. In den weitläufigen Hallen- und Bürokomplex mit einem Bauvolumen von 48 Millionen Euro wird auch die Ver­ Die Alte Wagenfabrik waltung des Unternehmens einziehen. Es entstehen 250 neue Arbeitsplätze. Der Standort ist ein wichtiger Schritt Der Musikkonzern EMI ist ein weiterer neuer Mieter in zur logistischen Weiterentwicklung des Discounters. der Alten Wagenfabrik. Im August 2010 erfolgte der Um­ Mittelfristig will Penny über eines der modernsten Lager- zug des vorher im MediaPark ansässigen Unternehmens. und Logistiknetze im deutschen Lebensmittelhandel Die 170 Mitarbeiter arbeiten auf rund 3.300 Quadratme­ verfügen. tern auf einer Etage zusammen.

Die MSH and More Werbeagentur GmbH ist in 2010 von der Oskar-Jäger-Straße an die Widdersdorfer Straße 188 umgezogen. Das Unternehmen bietet Crossmedia Leistungen in den Bereichen klassische Kommunikation, Event, Promotion und Online-Marketing.

Die RheinEnergie AG legte im Juni 2010 den Grundstein für die neue Firmenzentrale am Parkgürtel. Rund 140 Millionen Euro wird das Gebäude kosten – und soll in der Energienutzung höchste Ansprüche erfüllen. Das neue Logistikzentrun von Penny Die neue Hauptverwaltung wird neben den Büros für die rund 1.900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über ein Die Westfalen AG aus Münster hat im November 2009 Kunden- und Konferenzzentrum, ein Betriebsrestaurant an der Venloer Straße in Bocklemünd ihre erste Anlage sowie Sozialräume verfügen. Der Gebäudekomplex auf Kölner Stadtgebiet eröffnet. Auf dem knapp 10.000 erfüllt hinsichtlich Nachhaltigkeit und Klimaschutz hohe Quadratmeter großen Grundstück sind vier eigenstän­ Ansprüche, angefangen bei der Nutzung erneuerbarer dige Gebäude entstanden: Eine Großtankstelle, eine Energien über den Einsatz von ökologisch sinnvollen Waschstraße, ein Burger King® Restaurant sowie eine Baumaterialien bis zum flexiblen, offenen Raumkonzept. Spielstation. Einschließlich der Teilzeitkräfte und Aushil­ Durch den Bau einer Erdwärme- und einer Solarthermie- fen werden dort insgesamt etwa 80 neue Arbeitsplätze Anlage können künftig 95 Prozent der Wärme- und 85 geschaffen. Mit 4,7 Millionen Euro Investitionssumme ist Prozent der Kälteversorgung aus alternativen Quellen der Kölner Tankstellen-Komplex der bislang teuerste des gespeist werden. Unternehmens. Der architektonische Entwurf gliedert die neue Unter­ nehmenszentrale in fünf zusammenhängende, zwei- bis Die Universität zu Köln mietete im Oktober 2009 rund sechsgeschossige Baukörper, die sich auf zwei Gebäude­ 1.500 Quadratmeter Bürofläche in der Alten Wagen­ komplexe verteilen und in ihrer geschwungenen Kontur fabrik an der Vogelsanger Straße/Ecke Maarweg in die Parkstruktur aufgreifen. Die eigentliche Hauptver­ Bickendorf. Nutzer ist das Energiewirtschaftliche Institut waltung soll im Herbst 2012 fertiggestellt werden. Das (EWI). Die Forschungseinrichtung ist der Universität an­ Sozialgebäude wird nach dem Rückbau der jetzigen Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 89 Entwicklung in den Stadtbezirken

Zentrale bis 2014 auf der verbleibenden Tiefgarage Im Bürokomplex Butzweiler Stern in der Butzweilerhof- errichtet. Allee 2-4 wurden im August 2010 rund 2.060 Quadrat­ meter Bürofläche vermietet. Eigentümer des Komplexes Die Stadtbahnlinie 5 wurde von Juli bis Dezember 2010 ist die S RheinEstate GmbH, eine Tochtergesellschaft der bis zum Butzweilerhof in Ossendorf verlängert. Seit dem Sparkasse KölnBonn. Fahrplanwechsel im Dezember fahren die Bahnen bis zur neuen Endhaltestelle „Sparkasse am Butzweilerhof“. Die Die PFK Group GmbH hat 2009 ihren Firmensitz an der 1,8 Kilometer lange Strecke kostete 18 Millionen Euro. Mathias-Brüggen-Straße 61 zum zweiten Mal erweitert Davon wurden rund fünf Millionen von Unternehmen und ein neues Servicezentrum an der Gunther-Plüschow- übernommen, die im Gewerbegebiet Butzweilerhof Straße eröffnet. Die Investitionssumme betrug 1,8 Mil­ ansässig sind. Gebaut wurden drei neue Haltestellen und lionen Euro. Im Schulungszentrum des Dienstleisters für zwei Brücken. Die Stationen „Rektor-Klein-Straße“ und Gabelstabler und Arbeitsbühnen werden jährlich rund „Iltisstraße“ wurden erneuert. 1.500 Gabelstaplerfahrer und 100 Bediener von Turm­ drehkränen trainiert. Inzwischen wurde PFK als Weiter­ bildungsträger und als Aus- und Weiterbildungsbetrieb zertifiziert. Der Mietpark umfasst 150 Geräte.

Der Modehersteller Coldes Textilien GmbH hat im Juni 2009 an der Mathias-Brüggen-Straße 80 sein erstes Ein­ zelhandelsgeschäft eröffnet. Das deutsche Tochterun­ ternehmen der türkischen Firma Coldes weihte für seine Marke Coldiani einen 280 Quadratmeter großen Factory Store ein. Die Marke Coldiani war bislang nur in Waren­ häusern in Frankreich und Belgien erhältlich.

Die Verlängerung der Linie 5

Der Butzweilerhof, ehemaliges „Luftkreuz des Wes­ tens“, wird zu einem Kulturzentrum ausgebaut. Im Rah­ men der Regionale 2010 wurde der Ausbau der früheren Flughafengebäude in die Förderkategorie A eingestuft. Damit ist der Weg frei für umfangreiche Investitionen, um den von 1926 bis 1939 betriebenen einstigen Kölner Großflughafen Zug um Zug in einen kulturellen Erlebnis­ ort zu verwandeln. Auf 20,8 Millionen Euro werden die Gesamt-Investitionskosten beziffert. Vom Land werden Factory-Store von Coldiani im Rahmen der Regionale 70 Prozent dieser Summe fi­ nanziert. Auf den Landschaftsverband und die Stadt Köln Die Europart Trading GmbH eröffnete im Januar 2010 entfallen jeweils 15 Prozent. Davon sollen die Gebäude an der Hugo-Eckener-Straße 28 ihr neues Logistikzen­ hergerichtet werden, Freiflächen vor und hinter dem trum. Die Unternehmensgruppe Europart vertreibt Er­ Komplex gestaltet sowie der Ausstellungsbereich im satz- und Zubehörteile für Nutzfahrzeuge und Busse so­ Empfangsgebäude, Gepäckbereich, Flugzeughalle und wie Werkstattbedarf. Daneben verfügt der Betrieb über Aufsichtsturm weiterentwickelt werden. Das ehemalige eine Werkstatt zur Reparatur und für LKW-Aufbauten. Rollfeld auf der „Luftseite“ des Flughafens soll eine Grün­ Auf einem knapp 11.000 Quadratmeter großen Grund­ gestaltung bekommen, jedoch auch als Veranstaltungs­ stück hat das Unternehmen einen modernen Standort fläche genutzt werden können. Die „Landseite“ soll dem mit Verwaltungsgebäude, Montage- und Lagerhalle, historischen Erscheinungsbild nachempfunden werden. Freilager sowie Waschplatz errichtet. Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 90 Entwicklung in den Stadtbezirken

Fegro/Selgros hat im März 2010 einen neuen Großhan­ miteinander und erweitert den Äußeren Grüngürtel um delsmarkt in der Von-Hünefeld-Straße 100 eröffnet. Der den Landschaftspark im Triotop. Das Rampenbauwerk Verkaufsstandort für Großverbraucher und Gewerbetrei­ aus Stahlstützen und Betontreppen kommt bei einem bende verfügt über 9.000 Quadratmeter Verkaufsfläche Gewicht von rund 103 Tonnen auf eine Länge von rund und liegt unmittelbar an der Anschlussstelle Longerich 108 Metern. der A 57. Die OHG Fegro/Selgros Gesellschaft für Groß­ handel mbH & Co. betreibt 44 Cash & Carry-Großhan­ delsmärkte in Deutschland.

Die Belvedere-Brücke Neuer Großhandelsmarkt von Fegro/Selgros Die Energetrium AG mietete im September 2010 rund Die Goebel und Wirges Elektro-Service AG ist im Herbst 500 Quadratmeter Bürofläche im Passiv-Bürohaus 2009 in die Gunther-Plüschow-Straße 2 umgezogen. Etrium. Das Unternehmen bietet privaten Hauseigentü­ Das Bestandsgebäude wurde aufgestockt und in eine mern thermografiegestützte Vor-Ort-Energieberatung moderne und funktionale Betriebstätte umgewandelt. durch unabhängige, BAFA-gelistete Energieberater. Der vom Bauunternehmen Friedrich Wassermann entwi­ Die Energiebau Solarstromsysteme GmbH hat im März ckelte Gewerbe- und Landschaftspark Triotop Köln ist 2010 eine Logistikimmobilie mit rund 20.800 Quadrat­ damit voll vermietet. Mehrere Neubauprojekte sind in metern in der Köhlstraße 8 angemietet. Das Unterneh­ der Planung oder im Bau. In 2011 wird das Loftgebäude men mit circa 250 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz Zwitschermaschine um einen zweiten Bauabschnitt mit von über 200 Millionen Euro ist ein führender Systeman­ 5.000 Quadratmeter Nutzfläche erweitert. Die Lofts bieter und Fachgroßhändler im Geschäftsfeld Photovol­ dieses Bürogebäudes sind horizontal und vertikal flexibel taik. Die Gesellschaft ist in diesem zukunftsweisenden kombinierbar und durch leichte Trennwände passgenau Geschäft europaweit tätig. auf den Bedarf des Nutzers abstimmbar. An der Nord- spitze des insgesamt rund zehn Hektar großen Areals Die Cinegate GmbH hat im September 2009 ihre Kölner entsteht derzeit das Wassermannhaus, künftiger Sitz der Niederlassung von der Venloer Straße in Bickendorf Bauunternehmung. in die Richard-Byrd-Straße 21 nach Ossendorf verla­ Für den Pioniernutzer im Triotop PubliCare GmbH, der gert. Der Technik-Dienstleister für die Medienbranche seit 2007 von hier aus Medizinbedarf vertreibt, realisiert vermietet Geräte und Studios für die Herstellung von die Bauunternehmung Friedrich Wassermann derzeit Kinofilmen, Fernsehfilmen, Fernsehserien, Werbefilmen, das Erweiterungsgebäude Alpha Zwei mit rund 1.500 Musikvideos und Dokumentationen. Quadratmetern Büro- und Logistikfläche. Die gesamte Bruttogeschossfläche des Triotop Köln liegt derzeit bei Die neue Belvederebrücke am Gewerbe- und Land­ rund 20.000 Quadratmetern. schaftspark Triotop wurde im Juni 2010 eröffnet. Die von der Friedrich Wassermann Bauunternehmung für Die iMedia Livics Group GmbH, Anbieter von Digital­ Hoch- & Tiefbauten GmbH & Co gestiftete Fußgän­ druck und Werbetechnik, hat Anfang 2010 seinen ger- und Radfahrer-Brücke über den Militärring und Standort von Ossendorf in die Vitalisstraße 312 verla­ über die Bahnlinie nach Mönchengladbach verbindet gert, wo rund 600 Quadratmeter Büro- und Hallenfläche erstmalig die Stadtteile Müngersdorf und Vogelsang angemietet wurden. Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 91 Entwicklung in den Stadtbezirken

Nippes und Chorweiler Der neue Ford-Focus wurde im Januar 2010 auf der Detroit Motor Show vorgestellt. Mit dem maßgeblich Die Ford-Werke GmbH sind mit einem Umsatz von rund im Kölner Entwicklungszentrum in Merkenich konzipier­ 17 Milliarden Euro in 2009 das größte amerikanische ten Modell forciert Ford seine Strategie des Weltautos. Unternehmen in Deutschland. Insgesamt beschäftigt Die dritte Generation des Focus wird weltweit nahezu der US-Konzern hierzulande rund 24.000 Mitarbeiter, baugleich hergestellt – 80 Prozent der Teile sollen im­ davon über 17.000 am Standort Köln. Damit ist Ford der mer identisch sein. Produziert werden soll der Focus in größte Arbeitgeber der Domstadt. Saarlouis, in Michigan und im chinesichen Chongqing. Zukünftig will Ford für jedes Autosegment nur noch eine modulare Plattform anbieten, auf der dann verschiedene Modelle für den weltweiten Markt entwickelt werden sollen. Für Ford-Deutschland ist die neue Strategie im Konzernverbund ein Gewinn. Die Kölner werden zum weltweiten Kompetenzzentrum für die Klein- und Kom­ paktwagen. Für das erste volle Produktionsjahr 2010 erwarten Experten etwa 800.000 Einheiten, 2012 dürfte erstmals die zwei Millionen-Marke überschritten werden.

Im Ford-Motorenwerk wird ab 2011 der neue Eco- Boost-Motor hergestellt. Das Unternehmen investiert ei­ nen dreistelligen Millionenbetrag in die neuen Anlagen.

Die PKW-Produktion im Kölner Norden fertigt mit insge­ samt 4.300 Beschäftigten aus 50 Nationen im flexiblen Drei-Schicht-Betrieb im Schnitt 1.885 Fahrzeuge pro Tag. Neben dem Fiesta wird hier auch der Ford Fusion endmontiert. 2009 brachte es der Produktionsstandort Köln auf 406.000 Fahrzeuge, gut 350.000 davon wa­ ren Fiesta-Modelle. Mehr als 80 Prozent der Fahrzeuge werden in insgesamt 60 Länder exportiert, ein Großteil davon nach Großbritannien, Frankreich und Italien. Aber auch in Deutschland ist der Fiesta, der zusätzlich im spanischen Valencia produziert wird, ein Verkaufsschla­ ger. Bis zum Sommer 2010 stieg die Gesamtverkaufs- Fiesta-Fertigung am Standort Niehl zahl aller bisherigen Fiesta-Modellreihen auf über zwölf Millionen PKW. ColognE-mobil heißt ein Modellprojekt, das die Ford- Werke GmbH Anfang 2010 gemeinsam mit der Rhein- 2010 war für den Standort Niehl ein Jahr der Rekorde. Im Energie, der Stadt Köln und der Universität Duisburg- Februar lief der 40millionste in Deutschland produzierte Essen gestartet hat. Das Projekt ist Teil eines groß Ford vom Band. Im Mai 2010 folgte dann der 6millions­ angelegten Feldversuchs, bei dem alle Facetten des te Fiesta. Die Produktion der neuen Fiesta Modellreihe Einsatzes von Elektroautos erprobt und wissenschaft­ war erst Mitte August 2008 gestartet worden. Dank lich ausgewertet werden sollen. Die Gelder stammen Abwrackprämie und dem Trend zum Kleinwagen sorgte aus dem Topf für das Konjunkturpaket II der Bundes­ unter anderem auch der Verkaufserfolg dieses Modells regierung. Die Ford-Werke stellen für ColognE-mobil für eine deutliche Steigerung des Marktanteils von Ford zunächst zehn batteriebetriebene Ford Transit zur in 2009. Nie zuvor hatte es ein zweites Ford-Modell Verfügung: Sieben Kastenwagen, ein Pritschenwagen geschafft, innerhalb so kurzer Zeit eine solche Produkti­ sowie zwei Personentransporter für Shuttledienste. Sie onsleistung zu erzielen. Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 92 Entwicklung in den Stadtbezirken

sollen vor allem in der Kölner Innenstadt als Liefer- und Die Basag GmbH ist das erste Unternehmen, das sich für Verteilerfahrzeuge zum Einsatz kommen. das neue Gewerbegebiet Causemannstraße in Merke­ Ziel des Versuchs ist es, die Null-Emissions-Autos unter nich entschieden hat. Der bislang in Pulheim-Sinnersdorf Alltagsbedingungen zu testen. So soll geklärt werden, ansässige Bauanbieter konnte für Köln gewonnen wie die Infarstruktur, etwa von Auflade-Stationen, werden. Neben den bisherigen 15 Arbeitsplätzen werden beschaffen sein muss. Die Kundenerfahrungen werden mindestens fünf weitere entstehen. ausgewertet, die Stadt untersucht die Auswirkungen auf ihre Klima- und Lärmschutzziele. Die Universiät Die Folex GmbH, spezialisiert auf die Produktion und Duisburg-Essen soll die Kölner Testergebnisse auf die Beschichtung von Spezialfolien, erweiterte ihre Produk­ gesamte Rhein-Ruhr-Region übertragen. tionsflächen am Unnauer Weg 6c im Gewerbegebiet Lindweiler. Das Richtfest wurde im Juli 2010 gefeiert, die Im Industriepark Köln Nord (IPKN) plant die Häfen Produktion auf der neuen Beschichtungsanlage beginnt und Güterverkehr Köln AG (HGK) den Neubau eines Anfang 2011. Neben den vorhandenen rund 100 Ar­ Terminals für den kombinierten Verkehr (KV). Von dort beitsplätzen werden durch die Erweiterung mindestens besteht sowohl über die Schiene als auch über die Straße 15 neue Stellen geschaffen. eine direkte Anbindung an den Niehler Hafen. Das Ter­ minal Nord wird das Bahn-Terminal am Eifeltor ergänzen und vor allem sogenannte „kontinentale Verkehre“ umschlagen, also Güter, die überwiegend mit der Bahn und über Land befördert werden. Vorgesehen sind zwei Module. Nach derzeitigem Planungsstand könnte die Fertigstellung des ersten Moduls Mitte 2013 erfolgen.

Das Gelände der früheren Schmidding-Werke an der Emdener Straße 10 in Merkenich wurde vom Objekt­ entwickler Freo übernommen. Seit Sommer 2010 wird dort der Großteil des Gebäudebestands der ehemaligen städtischen Müllverwertung abgebrochen. Auf dem Ge­ lände soll ein Logistik-Center mit 30.000 Quadratmeter Sitz von Folex im Gewerbegebiet Lindweiler Hallenfläche und integrierten Büro-Einheiten entstehen. Die Rewe Group hat im August 2010 den Erweiterungs­ Die Freytag & Petersen GmbH & Co. KG, Papiergroßhan­ bau des Logistikzentrums Langel in Betrieb genommen. delsunternehmen im Verbund der Igepa group GmbH & Das Investitionsvolumen für den 60.000 Quadratmeter Co. KG mit Sitz in Hamburg, baut an ihrem Hauptstand­ großen Neubau lag bei rund 64 Millionen Euro. Langel ort an der Longericher Str. 215-221 in Bilderstöckchen ist damit das größte nationale Vollsortimentslager des eine neue Lager- und Bereitstellungshalle. Mit dem Unternehmens. Insgesamt steht hier eine Gesamtlager­ Neubau wird die Kapazität um rund 5.000 Palettenplätze fläche von 110.000 Quadratmetern zur Verfügung. Das erweitert. Bis 2013 plant das Unternehmen weitere um­ Logistikzentrum, dessen Lagerbestand mehr als 10.000 fangreiche Investitionen. Freytag & Petersen ist speziali­ Artikel umfasst – darunter auch Obst und Gemüse – siert auf grafische Format- und Rollenpapiere. bedient mehr als 660 Rewe-Nahkauf-Märkte sowie die Hit-SB-Warenhäuser und die Feinkostabteilungen von Karstadt. Insgesamt sind in Langel 950 Mitarbeiter be­ schäftigt, darunter 350 Beschäftigte aus dem zeitgleich geschlossenen Rewe-Zentral-Lager an der Berrenrather Straße in Hürth-Efferen. Im Zuge des Neubaus wurde auch die Stellfläche des am bestehenden Frischezentrum gelegenen LKW-Parkplatzes verdoppelt. Die Grundfläche des Gesamtgeländes beträgt rund 150.000 Quadratme­ ter. Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 93 Entwicklung in den Stadtbezirken

Porz

Der Köln Bonn Airport verzeichnete 2009 einen leichten Rückgang bei Passagierzahlen und beim Frachtaufkom­ men. Rund 9,7 Millionen Passagiere starteten und lande­ ten in Köln/Bonn; sechs Prozent weniger als 2008. Bereits 2010 ging es aber wieder aufwärts. Die Passa­ gierzahl stieg um ein Prozent auf 9,85 Millionen. Der Frachtumschlag, der in 2009 noch um 5,1 Prozent auf 559.000 Tonnen zurück gegangen war, legte in 2010 wieder stark zu. Der Jahresumschlag lag mit 647.000 Neubau des Logistikzentrums von Rewe Tonnen um 16 Prozent über dem Wert von 2009.

Die Cölner Hofbräu P. Josef Früh KG hat im Herbst 2010 ihre neue Hauptverwaltung unmittelbar neben der Braustätte des Unternehmens im Gewerbegebiet Feldkassel/Langel fertig gestellt. Hier arbeiten jetzt rund 40 weitere Früh-Mitarbeiter.

In beiden Jahren behauptete der Flughafen bei den Verkehrseinheiten – das sind Passagiere und Fracht zusammengenommen – Platz vier unter den deutschen Die neue Zentrale von Früh Airports. Beim Geschäftsergebnis war in 2009 ein Minus von 4,8 Millionen Euro ausgewiesen worden, 2010 kehr­ Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) legte im Juli te der Köln Bonn Airport aber in die Gewinnzone zurück. 2010 an der Merianstraße 92 in Chorweiler den Grund­ Trotz der Einbußen durch die isländische Aschewolke im stein für ein Gebäude, das ein neues Gerontopsychi­ Frühjahr 2010 schrieb der Flughafen nach zwei Verlust­ atrisches Zentrum und eine Allgemeinpsychiatrische jahren wieder schwarze Zahlen. Tagesklinik beheimaten wird. Im Oktober 2011 sollen Die Passagier-Prognose für 2011 ist aufgrund der zum die beiden Kliniken fertig sein, die ein Einzugsgebiet von Jahresanfang eingeführten Luftverkehrssteuer leicht ver­ 700.000 Einwohnern haben werden. Die Versorgung halten: Der Flughafen geht von insgesamt 9,45 Millionen mit psychiatrischen Plätzen im Kölner Norden wird dann Fluggästen aus. Deutlich besser sind die Aussichten im nahezu gedeckt sein. Bis zum Oktober 2011 entsteht Frachtbereich: Auf Grund der guten Konjunktur und der ein V-förmiger zweigeschossiger Bau. Der geronto­ positiven Entwicklung der Expressfracht-Unternehmen psychiatrische Teil wird aus einer Beratungsstelle für UPS und FedEx wird ein weiterhin stabiles Wachstum von Angehörige, einer Ambulanz und einer Tagesklinik mit neun Prozent auf 716.000 Tonnen erwartet. 18 Betten bestehen, der allgemeinpsychiatrische Teil aus einer Ambulanz und einer Tagesklinik mit ebenfalls 18 Ein neuer Ankunftsbereich im Terminal 1 wurde im Mai Betten. Die Anlage wird im Passivhausstandard errichtet, 2010 in Betrieb genommen. Die Passagiere, die nach der Wärmebedarf über eine Sole-Wasser-Wärmepum­ der Landung am Terminal 1 aussteigen, werden von der penanlage hergestellt. Die Gesamtkosten betragen 5,8 Gepäckausgabe in einen zentralen Abholer- und An­ Millionen Euro. kunftsbereich geführt. Statt bislang zweier Wartezonen Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 94 Entwicklung in den Stadtbezirken

auf der unteren Terminal-Ebene gibt es für Fluggäste künftigen Olympiastadt Sotschi am Schwarzen Meer. und deren Angehörige ein neu gestaltetes, komfortables Die Fluggesellschaft verfügt über ein gut ausgebautes Abholerareal auf der Abflugebene. Insgesamt umfassen Streckennetz innerhalb der GUS-Staaten und ermöglicht die Gepäckausgabe und der großzügig angelegte War­ Anschlussflüge etwa nach Omsk, Jekaterinburg, Barnaul, tebereich rund 3.500 Quadratmeter Fläche – verglichen Ufa, Kazan, Pawlodar und nach Karaganda. mit der Situation vor dem Umbau ist das etwa eineinhalb Mal soviel Platz. Rund sechs Millionen Euro hat die Flug­ Die österreichische Welcome Air verbindet den Köln hafengesellschaft in den Umbau investiert. Bonn Airport seit März 2010 mit Graz und Innsbruck. Die Landeshauptstadt von Tirol, Innsbruck, wird fünf Mal pro Air Berlin, Deutschlands zweitgrößte Fluggesellschaft, Woche angeflogen, Graz drei Mal. greift am Köln Bonn Airport die Marktführerschaft der Lufthansa-Tochter Germanwings an. Mit der Übernahme Air Arabia Maroc startet seit November 2010 dreimal der Kölner Routen von Tuifly steigerte das Unterneh­ wöchentlich von Casablanca nach Köln/Bonn und men seinen Marktanteil in Köln/Bonn von 18 auf etwa zurück; Zwischenlandungen sind in Nador oder Fes. Die 30 Prozent, Germanwings ist die Nummer 1 mit 40 marokkanische Airline ist eine Tochter der Fluggesell­ Prozent. Bereits mit Umstellung auf den Winterflugplan schaft Air Arabia aus den Vereinigten Arabischen Emira­ 2009/2010 erweiterte Air Berlin das Angebot am Airport ten. auf 79 Ziele. Im Sommer 2010 sind neue Nonstop- Verbindungen nach Tel Aviv, Algier, Faro, Rimini und Pisa FedEx, weltweit größtes Express-Transportunterneh­ hinzugekommen. men, hat 2010 sein Drehkreuz für Zentral- und Osteuro­ pa von Frankfurt nach Köln Bonn verlegt. Bereits im Mai 2010 war das neue 50.000 Quadratmeter große Fracht- und Sortierzentrum an das Unternehmen übergeben worden, der Betrieb wurde nach dem Innenausbau im Juni aufgenommen, die offizielle Einweihung erfolgte im Oktober. Jeweils 70 Millionen Euro haben der Airport und der Paketzulieferer in das Drehkreuz investiert, dessen vollautomatische Sortieranlage bis zu 18.000 Pakete und Dokumente pro Stunde für den Weitertransport bear­ beiten kann. Die Zahl der Mitarbeiter in Köln/Bonn steigt von 35 auf 450 Voll- und Teilzeitbeschäftigte, rund 150 Arbeitsplätze davon werden neu geschaffen. Die zentrale Lage des Flughafens Köln / Bonn und die gute Verkehrs­ anbindung waren für FedEx ausschlaggebende Gründe Die Kuban Airlines mit Sitz im südrussischen Krasnodar für den Umzug. Auf dem Dach des neuen Umschlagszen- verbindet seit Juni 2010 den Köln Bonn Airport jeweils zweimal in der Woche nonstop mit Krasnodar und der

Erstflug der Kuban Airlines Offizielle Eröffnung des FedEx-Frachtzentrums Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 95 Entwicklung in den Stadtbezirken

trums wurden Sonnenkollektoren mit einer Gesamtflä­ Zollformalitäten erledigt. Durch die Verzollungsstation che von 16.000 Quadratmetern installiert. gehen kleine Päckchen, aber auch Großgüter wie Flug­ zeugturbinen. Die Flugbereitschaft des Verteidigungsministeriums TNT Express war in Köln-Porz bereits seit 1998 mit einer hat im Oktober 2009 ihr neues Abfertigungsgebäude Verzollungsstation vertreten. Kontinuierlich wachsende übernommen. Die neue Halle ersetzte eine 1957 errich­ Sendungsmengen und die deutlich gestiegene Mitar­ tete Frachtabfertigungshalle, die in den 1980er Jahren beiterzahl hatten den Umzug in neue Räumlichkeiten zu einer provisorischen Passagierabfertigung ausgebaut erfordert. worden war. Das Investitionsvolumen für den Neubau lag bei 12 Millionen Euro. Soldaten checken hier zu Aus­ Die Toom BauMarkt GmbH mietete Anfang 2010 an der landseinsätzen ein; Bundestagsabgeordnete beginnen Hansestraße in Gremberghoven rund 6.000 Quadratme­ hier ihre Dienstflüge. ter Lager- sowie 850 Quadratmeter Bürofläche.

Im Airport Businesspark Köln in Porz-Gremberghoven Die Philip Morris Research Laboratories GmbH legte im dominieren derzeit Baukräne die Silhouette. Der Gewer­ April 2010 im Airport-Business-Park den Grundstein für bepark mit exzellenter Verkehrsanbindung erfreut sich ein neues Laborgebäude. Auf einer 40.000 Quadratme­ großer Nachfrage bei Unternehmen aus den unter­ ter großen Fläche zwischen der Edmund-Rumpler-Straße schiedlichsten Branchen. und der Von-der-Wettern-Straße entsteht ein 20.000 Quadratmeter großer Gebäudekomplex. Hier sollen Pro­ TNT Express, einer der weltweit führenden Express­ dukte entwickelt werden, die durch das Rauchen verur­ dienstleister für Geschäftskunden, feierte im November sachte Gesundheitsrisiken für Lunge, Herz und Kreislauf 2009 die offizielle Einweihung seines neuen Import reduzieren. Das 55 Millionen Euro teure Labor wird die Gateway in der Hansestraße 72 a. Hier stehen nun mehr veralteten Räumlichkeiten an der Fuggerstraße ersetzen. als 1.500 Quadratmeter statt bisher 250 Quadratmeter Der Entwurf für den Gebäudekomplex stammt vom Umschlagsfläche für die Bearbeitung der Sendungen Münchner Büro Henn Architekten. Am Kölner Standort zur Verfügung. Für die 60 Mitarbeiter wurde ein neues befassen sich 200 Mitarbeiter in einem multi-disziplinä­ Bürogebäude mit einer Fläche von mehr als 600 Qua­ ren naturwissenschaftlichen Umfeld unter anderem mit dratmetern errichtet. Nach einer nur fünfmonatigen der chemischen Forschung. Bauzeit und einem reibungslosen Umzug war der Betrieb bereits Ende August 2009 aufgenommen worden. In der Verzollungsstation werden täglich rund 1000 Sendun­ gen bearbeitet. Den Porzer Standort passieren Import- Sendungen aus Nicht-EU-Ländern. Rund 80 Prozent der „TNT Express“-Importsendungen nach Deutschland gehen über Gremberghoven; dort werden auch die

Das neue Laborgebäude von Philipp Morris

Der Deutsche Hausärzteverband e.V. hat im Früh­ jahr 2010 rund 6.500 Quadratmeter Bürofläche in der Von-der-Wettern-Straße 27 angemietet und führt hier mehrere seiner Standorte zusammen.

Einweihung des Import Gateway von TNT Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 96 Entwicklung in den Stadtbezirken

Die Otto Luft- und Klimatechnik GmbH & Co. KG hatte siert worden. Entstanden ist ein Haus mit 20.500 Quad­ bereits im Juni 2009 ihren Neubau in der Von-der-Wet­ ratmetern Ausstellungsfläche – mehr als doppelt so viel tern-Straße bezogen. Am neuen Standort stehen 850 wie in Niederkassel. Möbel Hausmann hatte sich zu dem Quadratmeter Bürofläche und 450 Quadratmeter Lager­ Umzug ins Airport Center entschlossen, nachdem es am fläche zur Verfügung. Das Unternehmen beschäftigt in bisherigen Standort keine Möglichkeit zur dringend not­ Gremberghoven insgesamt 45 Mitarbeiter. wendigen Erweiterung gegeben hatte. Das neue Einrich­ tungscenter liegt verkehrsgünstig in zentraler Lage und bietet rund 230 Parkplätze.

Sitz von Otto an der von-der-Wettern-Straße

Die Pfeiffer Speditionsgesellschaft mbH mit Hauptsitz in Kassel mietete im Sommer 2010 rund 3.400 Quad­ ratmeter Hallen- und Bürofläche in der Welserstraße 10e. Kerngeschäftsfelder des Unternehmens sind die Die Trapp Infra GmbH hat an der Kölner Straße 234 im Ersatzteil-Distribution für verschiedene Produzenten der Kölner Stadtteil Porz-Westhoven 300 Quadratmeter Automobilindustrie sowie der nationale und internatio­ Bürofläche angemietet. Das Unternehmen ist im Bereich nale Fernverkehr. Aktuell beschäftigt die Spedition 250 des Verkehrswege-, Kanal- und Rohrleitungsbaus tätig Mitarbeiter an drei Standorten. Eigentümer der Immobi­ und gehört zur niederländischen Volker Wessels Gruppe. lie ist ein Privatinvestor aus Köln. Neue Gewerbeflächen für kleine und mittlere Unter­ nehmen (KMU) werden kurzfristig in den beiden Porzer Stadtteilen Lind und Wahn zur Verfügung gestellt. Die Grundstücksgrößen liegen in beiden Gebieten zwischen 1.000 und 3.000 Quadratmetern. Der Kaufpreis liegt in­ klusive der Abgaben für Erschließung und Grünausgleich bei 120 Euro pro Quadratmeter. Mit der Vermarktung der Flächen wird in Kürze begonnen.

In Lind werden westlich des Linder Kreuzes an der Frank­ furter Straße gegenüber dem Möbelhaus 80.000 Qua­ dratmeter zur Verfügung stehen. Mit der Fertigstellung der Baustraße wird im ersten Quartal 2011 gerechnet. Es handelt sich zum Teil um private, zum Teil um städtische Neuer Pfeiffer-Standort an der Welserstraße Flächen.

Möbel Hausmann, Traditionsunternehmen aus Nieder­ In Wahn-Süd werden an der Max-Reichpietsch-Straße kassel, eröffnete im August 2010 im Airport-Center in ebenfalls 80.000 Quadratmeter Gewerbefläche markt­ Porz-Gremberghoven ein neues Möbelhaus. Seit Anfang reif gemacht. Die Baustraße wird bis Ende 2010 fertig 2010 war der neue Standort umgebaut und moderni­ gestellt. Die Flächen stammen aus städtischem Besitz. Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 97 Entwicklung in den Stadtbezirken

Kalk Das letzte Teilstück der Istanbulstraße zwischen der Kalk-Mülheimer Straße in Buchforst zur Autobahnzu­ Das Einkaufscenter Köln Arcaden hat das Image des fahrt Walter-Pauli-Ring sowie zur Kalker Hauptstraße Stadtteils Kalk seit seiner Einweihung 2005 deutlich und nach Deutz wurde im Juli 2010 freigegeben. Die verbessert. Die Zahl der Besucher aus dem rechtsrheini­ Straße wurde von der GEG Grundstücksentwicklungsge­ schen Umland und dem linksrheinischen Köln kann sich sellschaft H.H. Göttsch KG im Auftrag der Stadt ange­ sehen lassen. In den Arcaden verteilen sich auf 30.000 legt. Insgesamt legt das Unternehmen rund 3.300 Meter Quadratmetern 120 Geschäfte, insbesondere internatio­ Straßen samt Beleuchtung und Begrünung an. Mit der nale Textilketten sind hier vertreten. Baumaßnahme ist die verkehrstechnische Erschließung der früheren Industriebrache nahezu abgeschlossen. Die H.H. Göttsch KG ist auch mit der Verwertung der Industriebrache der ehemaligen Chemischen Fabrik Kalk beauftragt. Nach der Beseitigung von rund 14.000 Ton­ nen Altlasten wurden hier unter anderem das Odysseum, der Music Store und ein Bauhaus-Baumarkt angesiedelt.

Die Kalker Hauptstraße mit den KölnArcaden

Der Erweiterungsbau des Polizeipräsidiums in Kalk wurde im Sommer 2010 fertig gestellt. Insgesamt steht hier eine Bruttogeschossfläche von 15.500 Quadrat­ metern zur Verfügung. In dem Neubau konnten einige bislang ausgelagerte Dienststellen räumlich zusammen­ Komplett fertiggestellt: Die Istanbulstraße (im Vordergrund) geführt und somit das Leistungsangebot der größten Polizeibehörde des Landes weiter verbessert werden. McDonald’s Deutschland hat im Frühjahr 2010 von der Insgesamt arbeiten in den beiden Gebäuden am Walter­ Aurelis Real Estate ein rund 4.000 Quadratmeter großes Pauli-Ring rund 1.500 Bedienstete. Baugrundstück an der Istanbulstraße erworben und er­ richtet dort ein Schnellrestaurant. Aurelis bietet auf dem Deutzer Feld noch Baufelder für rund 95.000 Quadrat­ meter Geschossfläche für Büros, Dienstleistungen und ergänzende Nutzungen an.

Die Music Store A. Sauer GmbH errichtet an der Istan­ bulstraße seit September 2009 das größte Musikhaus Europas. Auf einer Fläche von rund 28.800 Quadratme­ tern entstehen die neue Verwaltung des Unternehmens inklusive Callcenter, Online-Versand, Service-Center sowie die gesamte Logistik mit Hochregallager. Außer­ dem sind Ausstellungsflächen mit einer Einzelhandels­ fläche von 800 Quadratmeter vorgesehen. Im Juli 2010 wurde das Richtfest für den neuen Standort gefeiert. Die Der Erweiterungsbau des Kölner Polizeipräsidiums Fertigstellung erfolgt im Frühjahr 2011. Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 98 Entwicklung in den Stadtbezirken

Am Krankenhaus Merheim hat im April 2010 der Bau von Haus 20B begonnen, in dem sämtliche medizini­ schen Angebote des Klinikums Platz finden werden, die bislang auf mehrere Gebäuden verteilt waren. In dem neuen Bereich wird es auf 16.000 Quadratmetern Nutz­ fläche nur noch Einzelzimmer geben. Der Neubau wird über verglaste Brücken mit dem alten Komplex verbun­ den. Auf den ersten drei Ebenen entstehen Diagnosebe­ reiche. Außerdem werden fünf Operationssäle gebaut. Für Notfälle wird auf dem Flachdach eine Landemöglich­ keit für Hubschrauber eingerichtet. Zusätzlich entsteht ein Parkhaus mit 650 Stellplätzen. Entwickelt wird der Der neue Hauptsitz des Music Store rund 70 Millionen Euro teure Komplex von der Vamed Health Project GmbH, einem Tochterunternehmen des Die beeline GmbH, einer der führenden europäischen Gesundheitskonzerns Fresenius. Anfang 2012 soll der Anbieter von Modeschmuck und -accessoires, hat im Betrieb im Haus 20B aufgenommen werden. September 2009 ihr neu errichtetes internationales Logistik-Center an der Dillenburger Straße in Betrieb genommen. Das Investitionsvolumen lag bei 40 Millio­ nen Euro, wobei die Hälfte auf das Grundstück und das Gebäude und die andere Hälfte auf die Technik entfällt. In einer ersten Ausbaustufe wurden 22.000 Quadrat­ meter Bruttogeschossfläche realisiert. Neben dem wirtschaftlichen Aspekt war für beeline auch der Faktor Nachhaltigkeit von großer Bedeutung. So wurde eine der größten Geothermie-Anlagen Europas in dem Gebäude installiert. Eine Photovoltaikanlage liefert genug elekt­ rischem Strom für die Grundversorgung des Komplexes Der Neubau von Haus 20B am Krankenhaus Merheim mit Licht, Heizungsenergie und Warmwasser. Die Werte des Logistik-Centers liegen um ein Drittel unter denen Das denkmalgeschützte Hofgut Maarhausen an der der geltenden Energieeinsparverordnung. Rund 100 Eiler Straße in Rath wird in einen modernen Bürostand­ Mitarbeiter sind derzeit in Kalk beschäftigt. Eine zweite ort mit 8.600 Quadratmetern Büro- und Atelierflächen Baustufe erlaubt eine Erweiterung auf 32.000 Quadrat­ sowie 3.500 Quadratmeter Archiv- und Lagerflächen meter Bruttogeschossfläche. umgestaltet. Die Aufteilung wird von der kleinteiligen Büronutzung bis zu großzügigen Atelierräumen dem Mieterwunsch angepasst.

Logistik-Center von beeline an der Dillenburger Straße Das Gut Maarhausen in Rath Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 99 Entwicklung in den Stadtbezirken

Mülheim bis zur Warmwasseraufbereitung in Küche und Sanitär­ bereichen. In diesen Teilen der Fabrik wird die Raumhei­ Die nkt Cables GmbH, einer der Weltmarktführer bei zung durch eine Gasheizung ergänzt. Hochleistungsseekabeln, verlagert ihren Kölner Unter­ nehmensstandort bis 2011 vom Mülheimer Carlswerk in den Currenta-Chempark in Flittard. Der in 2008 begon­ nene Neubau des hochmodernen Fertigungsanlagen unter dem Namen f2c, der Abkürzung von flow-to­ customer, ist mit Investitionen von rund 120 Millionen Euro verbunden. Auf dem 84.000 Quadratmeter großen Grundstück entstehen unter anderem ein hochmoder­ nes Seekabel-Produktionsgebäude sowie ein neues Vertriebsgebäude. Die extrem schweren Seekabel werden über ein Rollen­ system, das an bestehende Versorgungs-Trassen des Chemparks angebaut wurde, zum Rhein transportiert und dort auf einem Spezialschiff aufgewickelt, das den Der Seekabel-Wickler „Blauer Oktober“ Weitertransport übernimmt. In der Regel werden diese Kabel in Rotterdam auf hochseetaugliche Verlegeschiffe Die Beos GmbH, ein auf die Vermarktung von Bestands­ gewickelt. Im Juni 2010 hat das erste Offshore-Kabel immobilien spezialisierter Investor, hatte das 127.000 seinen Weg zum Kunden angetreten. Quadratmeter große nkt-Gelände in Mülheim Ende 2007 erworben, um es zu einem modernen Gewerbecampus zu entwickeln. Das Carlswerk, früherer Sitz des Kölner Drahtseil- und Kabelherstellers Felten & Guilleaume, ver­ fügt über rund 30.000 Quadratmeter Büro- und 60.000 Quadratmeter Gewerbefläche. Das Carlswerk bietet neben Büroflächen mit historischem Industrie-Ambiente auch große industrielle Hallen- und Lagerflächen für Gewerbe, Dienstleistung und Produktion.

Neuer Produktionsstandort von nkt Cables in Flittard

Auch die Umwelt-Standards wurden am neuen Standort deutlich verbessert. Die Heizkosten konnten insbeson­ dere durch ein ausgeklügeltes Wärmetauschersystem um 80 Prozent reduziert werden: Im Sommer werden die Büros mit Hilfe von Wasserleitungen in den Etagen gekühlt. Nachts wird das Wasser durch einen Kondensat- Eingangsbereich des Carlswerks an der Schanzenstraße kühler geleitet, der die Böden abkühlt. Im Winter fließt durch Abwärme aus den Produktionsanlagen beheiztes Die beiden Gebäude Kupferhütte und Werkstatt hatte Wasser durch die Rohre. In Kombination mit der Gebäu­ Beos bereits 2009 zu hochwertigen Bürolofts umgewan­ dedämmung wird so eine herkömmliche Klimaanlage delt. Die aus dem Jahr 1893 stammende Kupferhütte mit mit hohem Energieverbrauch überflüssig. Die überschüs­ einer Grundfläche von 4.000 Quadratmetern ist eines sige Abwärme aus den Rückkühlanlagen der Fertigungs­ der ältesten Gebäude am ehemaligen Felten & Guillau­ prozesse wird vielfältig genutzt. Von der Beheizung der me-Standort. In Zusammenarbeit mit den Architekten Fabrikhalle, über Entgasungs-Prozesse in der Produktion KSG wurden sechs moderne Lofteinheiten zwischen 380 Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 100 Entwicklung in den Stadtbezirken

und 1.220 Quadratmetern in die drei aneinander gebau­ Die Bühnen der Stadt Köln haben im April 2010 rund ten Hallenschiffe implementiert. Durch Einfügen einer 3.800 Quadratmeter im Carlswerk angemietet. Ein Teil neuen Ebene sind alle Einheiten als zweigeschossige der Werkstätten, vor allem die Kostümabteilungen von Maisonette ausgebildet. Jeder Mieter hat einen indivi­ Oper und Schaupiel sowie die dazugehörigen Verwaltun­ duellen Eingang mit Terrasse und eine eigene Adresse gen, sind seit Beginn der Spielsaison 2010/11 für drei­ auf dem Gelände. Die Shine Group, eine zum Murdoch einhalb Jahre in dem Kölner Gewerbecampus ansässig. Konzern gehörende TV-Produktionsgesellschaft, hat In den ehemaligen Produktionsstätten des Kabelwerkes eine 500 Quadratmeter große Bürofläche in der Kupfer­ finden die Bühnenwerkstätten ideale Bedingungen vor. hütte angemietet und ist hier als erster Mieter im August 2009 eingezogen. Der Restaurantbetreiber Purino eröffnete im September Der Showroom der Kölner Beos ist im September 2010 ein Restaurant auf dem Carlswerk-Gelände. Das 2010 in die Kupferhütte umgezogen. Der Umzug war Gebäude Hypodrom wurde hierfür von der Beos GmbH aufgrund der Vergrößerung des Kölner Projekt-Teams zu einem Ensemble mit Loftcharakter umgewandelt, notwendig geworden. Außerdem befindet sich das Büro in dem insgesamt 1.000 Quadratmeter Nutzfläche zur nun in unmmittelbarer Nähe der Gebäude, die nach Verfügung stehen. Der ursprüngliche Industriecharakter dem Auszug von nkt cables GmbH ab Anfang 2011 zur des Hypodroms blieb dabei erhalten. Vermietung zur Verfügung stehen. Die Karthäuser-Breuer GmbH hat im Juli 2010 im Carlswerk rund 1.100 Quadratmeter Hallenfläche zur Herstellung und Lagerung von Passepartoutkartons und Dekoplatten angemietet. Die Entscheidung des Unter­ nehmens für das Carlswerk bestätigt die hohe Attraktivi­ tät des Standorts auch für produzierende und verarbei­ tende Unternehmen.

Die Kupferhütte

Der Verlag Bastei Lübbe GmbH & Co. KG hat Anfang 2010 seinen Firmensitz von Bergisch Gladbach nach Köln-Mülheim verlegt und ist in das Hauptgebäude des Carlswerks gezogen. Der Verlag belegt mit rund 170 Gebäude der Werkstatt Mitarbeitern die vierte bis sechste Etage des Hauptge­ bäudes. Im Erdgeschoss wurde zudem eine ehemalige Die Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinde­ Produktionshalle in ein eindrucksvolles Foyer umgebaut, rung Ortsvereinigung Köln e.V. hat im Sommer 2010 das auch für Autorenlesungen und andere Veranstaltun­ rund 800 Quadratmeter in der Berliner Straße 140-158 gen wie Schulungen genutzt werden wird. Insgesamt bezogen. Eigentümerin des Objekts ist die Lidl Dienst­ hat der Verlag rund 5.800 Quadratmeter von der Beos leistung GmbH & Co. KG. Insgesamt gibt es in Deutsch­ GmbH angemietet, die das Gebäude in einer Rekordzeit land über 540 Lebenshilfe-Vereinigungen. Seit 50 Jahren von nur vier Monaten hochwertig umgebaut hat. Für Pla­ setzt sich der Verein für die Interessen von Menschen nung, Vergabe und Ausführung des Umbaus waren KSG mit geistiger Behinderung und deren Angehörigen ein. Architekten sowie der Projektsteuerer Arcadis verant­ Zu seinen Angeboten gehören unter anderem Beratung, wortlich, für die Innenarchitektur das Büro Beate Wild. familienunterstützende Dienste, Integrationshilfen an Schulen und Kitas sowie stationäre und ambulante Wohnangebote. Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 101 Entwicklung in den Stadtbezirken

Das Gewerbegebiet Buchheim an der Piccoloministraße von 56.000 auf 66.000 Quadratmeter erhöht. Für an­ entwickelt sich weiterhin positiv. Der 1. Bauabschnitt siedlungswillige Unternehmen stehen Büromietflächen ist bereits größtenteils vermarktet. Neu angesiedelt ab einer Größe von 130 Quadratmetern zur Verfügung. haben sich hier die auf Entwicklung und Fertigung von Hauptnutzer des 112.000 Quadratmeter großen Leskan- Hard- und Software im Bereich der Kfz-Elektronik für Geländes ist der hier seit 1904 hier ansässige Feuer­ Industrie und Fachhandel spezialisierte Mspeed GmbH, schutz- und Sicherheitstechnikspezialist Total Walther, die Repsoft Ltd., einer der weltweiten Marktführer in mittlerweile ein Tochterunternehmen der Firmengruppe Herstellung und Vertrieb digitaler Tachometer Program­ Tyco International. Das Unternehmen beschäftigt hier mier-Hardware sowie die Maho GmbH, ein Großhandel insgesamt 310 Mitarbeiter, genutzt werden rund 30.000 für türkische Lebensmittel. Quadratmeter Büro- und Hallenflächen. Die Erschließung des rund 50.000 Quadratmeter großen 2. Bauabschnitts konnte schon Mitte 2010 und damit früher als geplant abgeschlossen werden. Auch für die­ sen Bauabschnitt sieht der Bebauungsplan so genannte Zonierungen vor. Hierbei geht es in erster Linie um den Lärmschutz für die Anwohner – lärmintensivere Nut­ zungen bzw. ein Rund-um-die-Uhr-Betrieb sind aber in Teilbereichen möglich. Der Unternehmens-Service der Wirtschaftsförderung ist bereits mit einigen ernsthaften Interessenten im Gespräch; erste Verkäufe sind im ersten Halbjahr 2011 zu erwarten.

Leskanpark: Bürolofts in ehemaligen Industriehallen

Das Familienunternehmen Stollenwerk, Spezialist für Ausrüstungen bei Rettungseinsätzen, hat im Sommer 2010 seinen neuen Firmenstandort an der Walther-Stra­ ße 76 in Dellbrück bezogen. Auf dem 6.400 Quadratme­ ter großen Areal wurden nach einem Entwurf des Kölner Architekturbüro KF Architekten eine 1.600 Quadratme­ ter große stützenfreie, äußerst transparente Halle sowie ein Bürogebäude mit 330 Quadratmeter Nutzfläche errichtet. Stollenwerk beliefert Kunden aus dem In- und Ausland mit dem gesamten einschlägigen Equipment für Rettungseinsätze wie Krankentragen, Fahrgestellen und Das Gewerbegebiet Buchheim Zubehör.

Im Leskanpark, dem früheren DJP Gewerbepark Köln- Ost, wurden die 2009 begonnenen Modernisierungs­ maßnahmen 2010 weitergeführt. Schwerpunkt war der aufwändige Umbau des alten Heizkraftwerks inklusive Kesselhaus. Hier entstehen auf vier Etagen insgesamt rund 900 Quadratmeter für Loftbüros. Die Fertigstellung ist für Frühjahr 2011 geplant. Seit Herbst 2010 wird au­ ßerdem eine ehemalige Industriehalle im südlichen Teil des Leskan-Geländes zu Bürolofts umgebaut. Bis zum Herbst 2011 soll hier eine Gesamtfläche von rund 3.900 Quadratmetern zur Verfügung stehen. Insgesamt wird die Nutzfläche im Leskanpark durch Um- und Neubauten Neuer Sitz von Stollenwerk in der Walterstraße Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 102 Köln-Promotion / Auslandsakquisition

Köln-Promotion / Auslandsakquisition

Die nationalen und internationalen Marketingaktivitäten von Köln-Promotion konnten in 2010 trotz angespannter Haushaltslage weitgehend auf dem hohen Niveau der Vorjahre gehalten wer­ den. Die Schwerpunkte in der „Außenwerbung für den Standort Köln“ lagen dabei einmal mehr auf der Intensivierung der Wirtschaftsbeziehungen zu den beiden Schwerpunktländern China und Türkei sowie der Bewerbung des Immobilienstandorts Köln. Im Rahmen der Arbeit vor Ort wird neben einer breiten Öffentlichkeitsarbeit weiterhin eine Vielzahl lokaler, regionaler, aber auch internationaler Initiativen inhaltlich und publizistisch von Köln-Promotion unterstützt.

Der OberDebürger Obrm erDerbürgeeist Oberrmerbürgeeisterrmeister MIPIM 2010 Cologne & Partners Standempfang mit Oberbürgermeister Jürgen Roters 17. März 2010 · 15.30 Uhr Und wann kommen Sie nach Köln? Riviera Hall, Stand R 31.02 Admiral/EUI Ltd., Adobe, Bastei Lübbe, CMS Hasche Sigle, Congstar, E wie einfach, Electronic Arts, Fortis, Freshfields Bruckhaus Deringer, Generali Deutschland Holding, Granada, HDI-Gerling, IMG International Management Group, KA Köln. Assekuranz Agentur, Lanxess, Luft- hansa, Mapfre Empresas, Microsoft, MindTree, Mitsui Sumitomo Insurance, Pilsner Urquell, Rödl & Partner, RTL, Sany Heavy Industry, Siemens Healthcare Diagnostics Products, SID Sport-Informations-Dienst, Tente, Uniplan, Unitymedia, Wige Media, Wipro, Wolters Kluwer – führende Unternehmen, die mit ihren Standortentscheidungen zur Stärke der Domstadt bei tragen und für immer neue Rekordmeldungen auf dem Kölner Immobilienmarkt sorgen.

Köln konnte dabei nach den Spitzenwerten der letzten Jahre als einziger Standort unter den sechs führenden deutschen Immobilienzentren für 2008 ein Plus verzeichnen. Auch 2009 hat sich die Domstadt mit einer Bürovermietungsleistung von 228.000 Quadratmetern gut behauptet. Dank ausgezeichneter Eckdaten bei der Bevölkerungsentwicklung und den Bürobeschäftigtenzahlen stehen die Zeichen weiterhin auf Stabilität und so bietet Köln stets neue hochkarätige Projekte und beste Perspek tiven. Überzeugen Sie sich selbst.

Amt für Wirtschaftsförderung, Stadthaus, Willy-Brandt-Platz 2, 50679 Köln, Tel. 0221/ 221-25765, Fax 0221/ 221-26686

© Jens Willebrand © Jens [email protected], www.stadt-koeln.de

Schwerpunkt Immobilienwirtschaft mit dem Weltstadthaus von Peek & Cloppenburg an der Schildergasse den Immobilien-Oscar. Im Rahmen der MIPIM, der internationalen Immobilien- Gemeinsam mit seinem Bonner Amtskollegen statte­ messe im französischen Cannes, präsentierte die Stadt te Oberbürgermeister Jürgen Roters der MIPIM einen Köln auch 2010 den Fachbesuchern aus aller Welt ihre Besuch ab. Er warb mit einem Vortrag für den Immobi­ aktuellen Immobilienprojekte. Wie in den Vorjahren lienstandort Köln, der seine Stärke mit aktuellen Neu- firmierte der Stand der Stadt und der Region Bonn sowie verschiedener Mitaussteller aus der Branche vom 16. bis 19. März unter dem Titel „Cologne Bonn & Partners“. Kölner Projekte, die vorgestellt wurden, waren unter anderem der Gewerbecampus Carlswerk in Mülheim, die Cologne Oval Offices in Bayenthal und die MesseCity- Köln in Deutz. Nach den erfolgreichen Beteiligungen Kölns im Rahmen der MIPIM-Awards in den Vorjahren gehörte 2010 der Partner Bonn mit dem 5-Sterne-Hotel Kameha Grand Bonn zu den Award-Gewinnern. 2009 hatte es das Kranhaus1 im Rheinauhafen auf das Siegertreppchen bei den MIPIM-Awards geschafft; bereits 2006 holte Köln Oberbürgermeister Roters beim Fernsehinterview auf der MIPIM Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 103 Köln-Promotion / Auslandsakquisition

Im Rahmen des Veranstaltungs­ programms waren die Messebe­ sucher am ersten Messetag zu einer Talkrunde eingeladen, bei der Oberbürgermeister Jürgen Roters, sein Bonner Amtskollege Jürgen Nimptsch, Frithjof Kühn, Landrat des Rhein-Sieg-Kreises, Alexander Wüerst, Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Köln sowie Harry Kurt Voigtsberger, NRW-Minister für Dr. Norbert Walter-Borjans auf der MIPIM in Cannes Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr, das Thema „Wissen­ ansiedlungen wie dem Verlag Bastei Lübbe und mit der schaf(f)t Betongold“ erörterten, das Standorttreue namhafter Firmen nachdrücklich unter auf die zahlreichen Bauprojekte der Beweis stellt. So hat beispielsweise die französische Wissenschafts- und Forschungsak­ Bull-Gruppe ihre Deutschlandzentrale innerhalb des teure in der Region abzielt. Stadtteils Porz verlagert. Die Unternehmensberatung IFB Group ist mit ihrem neuen Sitz am Rheinauhafen der Domstadt ebenso treu geblieben wie der Kabelhersteller „nkt cables“ mit seinen hochmodernen Produktionsan­ lagen in Köln-Flittard.

An der Expo Real, der führenden deutschen Immobilien- messe, die Anfang Oktober 2010 in München stattfand, beteiligte sich die Stadt Köln mit einer Gemeinschafts­ präsentation, unter deren Dach sich 35 Partner aus der Branche zusammengeschlossen hatten. Damit stellte der Immobilienstandort Köln unter Regie der städti­ schen Wirtschaftsförderung erneut den Löwenanteil des Messeauftritts unter dem Label „Metropolregion Köln Bonn“, bei dem neben der Stadt Köln und ihren Mitaus­ stellern auch Cologne Bonn Business und die Region Bonn mit einer Reihe von Branchenpartnern Flagge zeigten. Weitere Veranstaltungshighlights waren zwei Vorträge am zweiten Messetag: Oberbürgermeister Jürgen Roters stellte die aktuellen Entwicklungen am Standort Köln vor und Bernd Streitberger, Dezer­ nent für Planen und Bauen, richtete den Fokus auf Konzepte und aktuelle Projekte der Kölner Stadtplanung. Neben dem Großprojekt MesseCity- Köln informierten die Stadt und ihre Branchenpartner auch über andere Top-Adressen wie das ehemalige Lufthansa-Hochhaus maxCologne Die Oberbürgermeister Ude (München) und Roters oder das Gerling-Quartier, die Neu­ auf der Expo Real Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 104 Köln-Promotion / Auslandsakquisition

bebauung am Waidmarkt, das Projekt 3-Towers-Koeln, für die ersten drei Quartale einen Umsatz von 147.000 das Domkarree sowie den Standort Am Butzweilerhof Quadratmetern. Greif & Contzen erwartet für das Ge­ oder das Euroforum. samtjahr eine Vermietungsleistung von rund 230.000 Quadratmetern und damit erneut Stabilität auf hohem Niveau. Zur guten Bilanz des Kölner Immobilienmarkts tragen die Standortentscheidungen hochkarätiger Unter­ nehmen bei: So investiert etwa die französische Scor- Gruppe, der weltweit fünftgrößte Rückversicherer, rund 34 Millionen Euro in einen repräsentativen Neubau für seine Deutschland-Zentrale, die zu den insgesamt sechs „Hubs“ gehört, mit denen die Versicherungsgruppe ihre globalen Aktivitäten steuert.

Reger Andrang auf der Expo Real in München

Hatte der Kölner Messestand auch im eher verhaltenen Messejahr 2009 reges Interesse bei den Besuchern ge­ funden, so verzeichnete die Kölner Präsentation in 2010 den bislang stärksten Besucherandrang seit Bestehen der Expo Real überhaupt. Alle Mitaussteller der Stadt zeigten sich rundum zufrieden mit dem attraktiven Messeauftritt und berichteten über sehr gute Nachfra­ ge, intensive Kontakte und fundierte Gespräche. Eine ebenso positive Bilanz konnte die städtische Delegation mit Blick auf den gelungenen Auftritt sowie auf ihre Die neue Zentrale von Scor am Kaiser-Wilhelm-Ring Gespräche und Beratungen vor Ort ziehen. Dass Köln auch in konjunkturell schwierigeren Zeiten mit hoch­ Als weitere indische Unternehmen haben sich Arcelor- wertigen Projekten ausgezeichnete Perspektiven bietet, Mittal und Defiance wie bereits zuvor MindTree oder liegt dabei nicht zuletzt am breiten Branchenmix, der Wipro für die Domstadt entschieden. Und immer wieder für große Stabilität auf dem Immobilenmarkt sorgt. überzeugt Köln auch Firmen, die zum Who-is-who der Untermauert wird dies durch eine Vielzahl von Verkaufs­ Medienwirtschaft zählen. Zu den aktuellen Neuzugän­ abschlüssen. So zeigte der Kölner Investmentmarkt in gen gehören hier etwa die Arri Film & TV Services, die 2010 eine deutliche Belebung: Im ersten Halbjahr lag das Anfang 2010 gegründete Senator Köln Filmproduktion Vermarktungsvolumen mit 570 Millionen Euro um 620 oder die renommierte Verlagsgruppe Bastei Lübbe. Prozent über dem Vorjahresniveau – und damit klar über dem durchschnittlichen Zuwachs der großen deutschen Immobilienstandorte von 150 Prozent.

Gleichzeitig zählt die Domstadt im Immobilienstandort- Scoring 2010 von Aberdeen zum Spitzentrio der deut­ schen Büromarktzentren und damit zu den Investitions­ standorten mit den besten Wachstumsaussichten und den geringsten Marktrisiken. Dazu passt, dass Köln sich in den zurückliegenden Jahren dauerhaft in der Gruppe der führenden deutschen Immobilienzentren etab­ liert hat. So zeichnete sich für 2010 wieder eine starke Bürovermietungsleistung ab – BNP Paribas meldete Bastei Lübbe hat seinen Sitz jetzt im Mülheimer Carlswerk Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 105 Köln-Promotion / Auslandsakquisition

Ein weiterer wichtiger Baustein von Köln-Promotion zur Anzeigen finanziert, verfügt die Stadt über eine opti­ Bewerbung des Immobilienstandorts ist die Unterstüt­ male Plattform zur Darstellung ihrer Angebote, ihrer zung branchenrelevanter Publikationen und Veranstal­ Arbeit sowie zentraler Schwerpunkte stadtrelevanter tungen. Entwicklungen. Insbesondere zur Vermittlung wichti­ ger wirtschaftlicher Aspekte und zur Profilierung des So wurde 2010 wie bereits im Vorjahr der Plötz Immo­ Wirtschaftsstandortes Köln im Hinblick auf die regionale bilienführer Deutschland, herausgegeben vom Immo­ Öffentlichkeit und relevante Entscheider hat sich das Me­ bilien Manager Verlag, unter Mithilfe der Wirtschafts­ dium bewährt. Ergänzend kommt es insbesondere mit förderung aktualisiert. Ebenfalls unterstützt wurde die seinen ausführlich aufbereiteten Schwerpunktthemen Köln-Edition des Verlags, die einen wichtigen Beitrag im Rahmen der überregionalen Akquise bei individuellen zur Wahrnehmung des Standorts in der Branche leistet Standortanfragen ebenso wie bei Messebeteiligungen und in einer aktuellen Ausgabe im August 2010 erschien. zum Einsatz. Mit dieser Publikation stand zur Expo Real in München ein attraktives und informatives Medium zur Verfügung, Wirtschaft und Leben am Rhein 3|2010 mit dem die Wirtschaftsförderung Branchenvertreter und Messegäste über die jüngsten Entwicklungen in der Domstadt informieren konnte. Kölnmagazin Der immobilienmanager.Award wurde im Februar 2010 in Köln zum zweiten Mal verliehen. Der Preis umfasst ins­ gesamt zwölf Kategorien, darunter Projektentwicklung, Social Responsibility, Nachhaltigkeit, Vermittlung und Kommunikation. Das Fachmagazin immobilienmanager hatte den Award ins Leben gerufen, in dessen Zentrum die innovative Lösung von branchenrelevanten Aufga­ ben und Problemen steht. Unternehmen, Behörden, Ins­ titutionen, die einen Sitz in Deutschland, Österreich oder der Schweiz haben, sowie Einzelpersonen aus diesen drei Ländern können sich bewerben. Der zwölfköpfigen, hochkarätig besetzten Jury gehörten unter anderem an: Köln – wachstumsstarke Barbara Deisenrieder, Geschäftsführerin der Generali Metropole am Rhein S. 22 Immobilien GmbH, Bärbel Schomberg, Vorsitzende der Geschäftsführung von DEGI, und Michael Zimmer, Interview 34 Rundblick 40 Standort 56 mit Dr. Dieter Steinkamp , Recruiting – „Am Butzweilerhof“– Vorsitzender der Geschäftsführung der Corpus Sireo. Vorstand der der Standort Köln alle Signale RheinEnergie macht vieles leichter auf Zukunft Den Vorsitz führte Roland Tichy, Chefredakteur der Wirtschaftswoche. Anlässlich der Preisverleihung wurde Köln im Februar zum Treffpunkt der deutschen Immobi­ lienexperten und zog einmal mehr die Aufmerksamkeit Zum Jahreswechsel 2009/2010 hatten die Projektpart­ der Branchenakteure auf sich. ner einen Relaunch für das Kölnmagazin durchgeführt. Die erste Ausgabe 2010 konnte so in neuer Aufmachung Auch die Konferenz 12. IIR-Immobilienstandort Köln im erscheinen, die unter anderem dem Titelfoto größere November 2010 wurde wie schon 2009 von der Wirt­ Wirkung verleiht und das Layout der Innenseiten span­ schaftsförderung unterstützt. nungsvoller und großzügiger gestaltet. In der Rubrik „Neu in Köln“, die in die Domstadt übergesiedelte Unter­ Publikationen und Werbemittel nehmen vorstellt, wurde im Magazin 2010 unter ande­ rem über den indischen Stahlhersteller ArcelorMittal, die Mit dem Kölnmagazin, das die Wirtschaftsförderung Fürst Fugger Privatbank, die Arri Film & TV Services, die und das Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Senator Köln Filmproduktion, die Sport-Nachrichten­ gemeinsam mit dem Verlag Maenken Kommunikation agentur SID, das Entrepreneurship Center im Technolo­ herausgeben und das sich über die eingeworbenen Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 106 Köln-Promotion / Auslandsakquisition

giePark Köln und die Europazentrale der Defiance Tech Der Oberbürgermeister GmbH berichtet. Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2009 Ausführliche Branchenporträts, mit denen das Kölnma­ gazin außerdem über zentrale Facetten des Wirtschafts­ standorts informiert, befassten sich 2010 beispielsweise mit der Medienwirtschaft, der Auto- und Motorenstadt Köln oder mit Köln als Messe- und Kongress-Zentrum. Aktuelle Darstellungen zur Entwicklung der Gewer­ bestandorte in der Domstadt sowie Nachrichten zum Bereich Wirtschaft und Leben am Rhein ergänzen das Themenspektrum. Das Kölnmagazin erscheint viertel­ jährlich und bildet seit Jahren einen Schwerpunkt im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit. Neben dem Direktver­ sand an Kölner Unternehmen und Institutionen sowie dem Einsatz im Rahmen von Standortanfragen nutzt die Wirtschaftsförderung das Magazin insbesondere mit seinen Branchen- und Standortporträts bei Messe- und Kongressbeteiligungen der Stadt. Die im Herbst 2010 er­ schienene Ausgabe des Kölnmagazin etwa widmete sich mit ihrer Titelgeschichte dem Kölner Immobilienmarkt Wirtschafts- und und konnte so als aktuelles Werbemedium bei der Expo Arbeitsmarktbericht Real in München eingesetzt werden. Köln 2009 Der Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht (WAB) bietet als Jahrespublikation der Wirtschaftsförderung einen grundlegenden Überblick über alle wichtigen wirtschaftsrelevanten Entwicklungen und Maßnah­ The Mayor men am Standort Köln. Aufgrund der Vielzahl der in No. 2 / September 2010 der Domstadt laufenden Projekte lag der Umfang der Publikation mit 140 Seiten auch 2009 deutlich über dem Durchschnittswert. Der WAB erscheint in einer Auflage von mittlerweile 8.500 Exemplaren und wird an den Business kompletten Kundenstamm der Wirtschaftsförderung Facts Cologne versandt. Zusätzlich kommt der Bericht bei Messen und In the Spotlight: zahlreichen anderen Veranstaltungen der Wirtschafts­ Cologne - the German Games Metropolis förderung zum Einsatz.

Der elektronische Newsletter Business Facts Cologne Dear Readers, The spotlight in this issue of “Busi­ ness Facts Cologne”, published by wurde auch 2009 und 2010 in einer deutschen und einer Cologne’s Office of Economic De­ velopment, is on gamescom 2010. englischen Version herausgegeben. Die Business Facts As the leading European event for the computer games industry, it sets standards and was once again the werden per E-Mail an rund 5.000 Adressaten in Unter­ highlight in Cologne, Germany’s com­ puter games capital. This year it was

again preceded by the GDC Europe, Koelnmesse Photo: nehmen, Verbänden und andere Multiplikatoren im the discussion platform for develop­ Well frequented: gamescom 2010 in Cologne attracted visitors and exhibitors from 33 countries. ers and the major companies in the In- und Ausland versandt und erscheinen zusätzlich in industry. As a Business Ambassador, we interviewed Gerald Böse, Chief Ex­ Record numbers of exhibitors and visi­ companies came from abroad, so that ecutive Officer of Koelnmesse GmbH. tors: gamescom 2010, the leading Eu­ the internationality in terms of exhibi­ gedruckter Form. Das Format liefert aktuelle Informati­ Good arguments for the location of ropean event of the computer games tors rose to 45.7 percent. The clear in­ Cologne – Germany’s radio and TV industry, was held for the second time crease in the number of visitors as well onen über den Standort Köln wie Neuansiedlungen und capital – round off the information. in Cologne from 18 to 22 August 2010 as the extremely positive feedback from and welcomed 254,000 visitors, includ­ the industry, trade and private visitors, I hope, the latest “Business Facts Co­ ing 18,900 trade visitors as well as 505 prove that the fair was a success for all Projektentwicklungen, Internationales, Porträts und logne” will be of interest to you. exhibitors from 33 countries and 4,400 concerned. During the five spectacular media representative from 49 countries. days of the fair, the visitors could try out Aktivitäten der Wirtschaftsbotschafter der Stadt Köln The motto in August 2010 was again: Cologne hails the games and the games hail Cologne, Germany’s computer games capital. sowie das Statement eines Testimonials. Schwerpunkt Karl-Heinz Merfeld Director of the Office of Economic It was thus even bigger and more interna­ and play 200 games being given their der ersten Ausgabe 2010 war das Thema Elektromobili- Development tional than last year’s magnificent event. world, Europe and German premieres. Of the 505 exhibitors, no less than 230 An independent jury of experts awarded Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 107 Köln-Promotion / Auslandsakquisition

tät, die zweite Ausgabe fokussierte Für das Regionale Netzwerk Unternehmens­

Die Agentur für Arbeit Köln ist Ihr Spezialist für auf das ThemaPersonal. Bei uns gamescom. bekommen Sie den Service, den Ihr  Förderung:sicherung Bewerber und Stelle, passendas nicht insbesondere kleinen und Unternehmen braucht. Schnell und unkompliziert. optimal zueinander? Dann kommen gegebenenfalls Unser Service für unsere mittlerenFörderangebote zum Einsatz. Unternehmen So können wir Rat und Unterstüt­  Arbeitsmarktbeobachtung: Wir kennen den Sie z.B. während einer längeren Einarbeitung finanzi- Ihr Unternehmen Arbeitsmarkt der Region und seine Struktur. Wir ell unterstützen. Wir fördern die Weiterbildung Ihrer Die Publikationwissen, wo Sie Medien- qualifizierte Bewerberinnen und und Kom­ gering qualifiziertenzung beiBeschäftigten der und Krisenbewältigung auch Ihrer anbietet, Bewerber finden. älteren Arbeitnehmer. Besetzen Sie eine zusätzliche Ausbildungsstellewurde mit einem ein Bewerber, gemeinsamer der schon Flyer aufgelegt. Er munikationsstadt Personalberatung: GemeinsamKöln mit 2010/11 Ihnen entwi- länger eine Lehrstelle sucht, können wir Ihnen einen ckeln wir Strategien, um Ihr Unternehmen für die Ausbildungsbonus geben. Benötigt Ihr Auszubilden- wurde vondemografische der Stabsstelle Entwicklung zu wappnen Medien und es der Nachhilfe,umfasst unterstützen wir erste mit ausbildungsbe- Informationen zum Thema vor dem Fachkräftemangel zu bewahren. gleitenden Hilfen. Für Bewerber mit Schwerbehinde- rung finanzieren wir Hilfsmittel am Arbeitsplatz. der Stadt Stellenbesetzung:Köln, dem Wir haben Amt bundesweit für den Stadt­ Krisenvermeidung und -bewältigung und größten Bewerberpool und finden für Sie die  Beschäftigungssicherung: Wir finanzieren die entwicklungpassenden und Mitarbeiter. Statistik Wir veröffentlichen und Ihre dem Kurzarbeitstellt in Ihrem Unternehmen das Beratungsangebot und beraten rund der Netzwerk­ Stellenangebote kostenlos auf der JobBörse der um dieses Thema. Bei der Qualifizierung Ihrer Mit- Bundesagentur für Arbeit, Deutschlands größtem arbeiter in Kurzarbeit beraten wir und fördern Sie Amt für WirtschaftsförderungOnline-Arbeitsmarkt. Sind Stellen schwierig zu finanziell.partner Bei unvermeidbaren vor. Entlassungen bieten besetzen, helfen wir, geeignete Kandidaten zu wir Beratung und Finanzierung beim Aufbau einer finden und sie ggf. zu qualifizieren. Bei der Be- Transfergesellschaft. gemeinsamwerberauswahl mit sind der wir Ihnen IHK gern behilflich: Köln Wir he­ treffen nach Ihren Kriterien die Vorauswahl. Unser  Existenzgründung: Wir beraten zukünftige Selbst- rausgegeben.Psychologischer Die Dienst wie bietet ein in Assessment den an. Vor­ ständige undBeratungsangebote unterstützen sie finanziell. von Wirtschaftsför­ Gern stellen wir den Kontakt zur Auslands- und Fachvermittlung der Bundesagentur für Arbeit her. Herausgeber / Impressum jahren in Sieeiner vermittelt Führungskräftedeutschen und hoch speziali- und einerKontaktdaten derung und Agentur für Arbeit finden siertes Personal aus dem Ausland. Stadt Köln englischen Ausgabe aufgelegte Agentur für Arbeitsich in einem gemeinsamenAmt für Wirtschaftsförderung Flyer, der im  Ausbildungsvermittlung: Sie suchen Auszubil- Arbeitgeberservice Willy-Brandt-Platz 2 dende? Unsere Berufsberatung kennt ihre Bewer- Luxemburger Straße 121 50679 Köln Broschüreber. Gernist schlagen ein wir wichtiger Ihnen geeignete Kandidaten Baustein 50939 Köln Dezember 2009 von den beiden Arbeits­ vor. Die Servicenummer des Arbeitgeberservice: Agentur für Arbeit

01801 66 44 66* Pressestelle zur kontinuierlichen, [email protected] marktpartnern auf einerLuxemburger Pressekonferenz Straße 121 www.arbeitsagentur.de/koeln 50939 Köln Außendarstellung des Branchen­ vorgestellt* Gebühr gemäß dem Tarif Ihreswurde. Netzanbieters Die Übersicht der Bera­ Flyer_ARGE+SK_10-2009.indd 1 Fotos: Bundesagentur für Arbeit, Fotolia, Torsten Krüger, Birgitta Petershagen komplexes in der Domstadt. Dank tungsleistungen zeigt: Die Experten des breiter Zulieferung aktueller Infor­ Unternehmens-Service und der Kommuna- 25.11.09 16:04 mationen durch die Branche gibt die len Arbeitsmarktförderung im Amt für Wirtschaftsförderung sowie der Imagebroschüre einen gebündelten, Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit Köln arbeiten Hand in Hand, um aber trotzdem umfassenden Über­ die jeweiligen Unternehmensanliegen schnell, individuell und unbürokra­ blick zur Kölner Medienwirtschaft. tisch zu bedienen. Die aktuelle Broschüre wird ergänzt um Statements von Branchenvertre­ Vielfalt gewinnt – Ein Wettbewerb für Kölner Unternehmen wurde 2010 tern. Das Branchenporträt erreicht zum zweiten Mal durchgeführt. Der aktualisierte Flyer enthält Basisinfor­ im Verbund mit den Tagungsunter- mationen zu diesem Wettbewerb, mit dem die Stadt das Thema Diversity lagen zum medienforum.nrw mit ei­ Management als Erfolgskonzept für Kölner Unternehmen in den Blickpunkt nem Großteil der Auflage jedes Jahr rückt. regelmäßig die Kernzielgruppe von wichtigen Entscheidern und Multi­ plikatoren in der Medienwirtschaft und kommt außerdem im Rahmen der Beantwortung von Standortan­ fragen zum Einsatz.

Das Standort-Magazin sicht.punkt Köln ist im August 2010 im Hauff Verlag erschienen. Die Wirtschafts­ förderung hatte sich mit der Dar­ stellung ihrer Serviceangebote an der Publikation beteiligt, die sich vor allem an Unternehmen und Investo­ ren richtet. Kernthemen der Kölner Ausgabe waren neben Ambiente, Landschaft und Kultur zentrale Wirtschaftsfacetten wie Medien, Das Kurzporträt des Unternehmens-Service der Wirtschaftsförderung, Messen, Bildungsangebote oder mit dem das Dienstleistungsangebot und die jeweilige Zuständigkeit der Infrastruktur. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anschaulich vorgestellt werden, wurde im Dezember 2009 in einer aktualisierten Fassung herausgegeben. Der Flyer Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 108 Köln-Promotion / Auslandsakquisition

kommt bei Anfragen, Mailings, Kongressen und Messe­ Die Geschäftsstelle des Branchenforums ist beim Stand­ auftritten zum Einsatz. ortmarketing der Wirtschaftsförderung angesiedelt.

Der Unternehmens-Service wurde darüber hinaus im Der 3. Kölner Industriedialog fand im Mai 2010 im November 2010 mit einer Megalight-Kampagne im Carlswerk, dem früheren Sitz des Kabelherstellers Felten Stadtbild positioniert und mit seinem passgenauen & Guilleaume in Mülheim, statt. Rund 100 Vertreter aus Unterstützungs- und Beratungsangebot als zentraler Industrie, Verbänden, Verwaltung und Politik diskutier­ Ansprechpartner für die Wirtschaft beworben. ten unter dem Motto „Industrie in der Stadt – geht das noch?“ über die – teilweise schwierigen – Rahmenbe­ Der Flyer zur Gründungsberatung der Wirtschafts­ dingungen für die produzierenden Unternehmen im förderung, die als regionaler Partner des Startercenter dicht besiedelten Rheinland. Nach Begrüßung durch Dr. NRW zertifiziert ist, wurde Ende 2009 neu aufgelegt. Hermann H. Hollmann, Mitglied im Vorstand der Kölner Darüber hinaus wurde auch die Broschüre „Leitfaden für Ford-Werke GmbH und gleichzeitig Vorsitzender des Ihre Existenzgründung“ aktualisiert, die auf rund siebzig Branchenforums Industrie, gab Daniel Fielitz vom Pro­ Seiten Basisinformationen für Existenzgründerinnen und jektentwickler Beos, der das Carlswerk 2007 übernom­ Existenzgründer enthält. men hatte, einen Überblick über die Transformation des historischen Mülheimer Fabrikareals von einem reinen Branchenförderung Industriestandort in ein multifunktionales Gewerbeare­ al. Danach berichtete Detlev Waimann, Geschäftsfüh­ Das Branchenforum Industrie ist seit 2003 Kommuni­ rer des Kölner Kabelproduzenten nkt cables über die kationsplattform zwischen Politik, Verwaltung, indus­ Verlagerung seines Unternehmens vom Carlswerk auf trierelevanten Verbänden und Kölner Industrieunter­ das Chempark-Gelände der Currenta GmbH & Co. OHG nehmen. Das rund zwanzigköpfige Gremium kommt in Köln-Flittard. Ausschlaggebend für die Standortent- mehrmals im Jahr zusammen, um sich über aktuelle, strukturelle und strategische Fragen zum Industrie­ standort Köln auszutauschen. Mit Initiativen wie der Forderung nach einer One-Stop-Agency, die mit dem neuen Unternehmens-Service der Wirtschaftsförde­ rung umgesetzt wurde, gab das Branchenforum bereits wichtige Impulse. Zentraler Ansatz des Forums ist es, die Rahmenbedingungen für die Kölner Industrieunterneh­ men zu sichern bzw. zu verbessern. Außerdem soll die Kommunikation zwischen Industrie und Bevölkerung, Politik sowie Verwaltung verbessert werden. Für eine breitere Diskussion industrieller Belange wurde 2008 die Veranstaltungsreihe „Kölner Industriedialog“ gestartet.

Köln ist nach wie vor ein wichtiger Industriestandort Der 3. Kölner Industriedialog, eine Veranstaltung des Branchenforums Industrie Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 109 Köln-Promotion / Auslandsakquisition

scheidung waren insbesondere die dauerhafte Bindung nkt. Gastgeber des 3. Kölner Industriedialogs war die der Belegschaft sowie der Rhein als Transportweg für Beos GmbH Köln, Eigentümerin des Carlswerks in Köln- die Hochleistungsseekabel von nkt. In der anschließen­ Mülheim. den Diskussion herrschte weitgehend Einigkeit darüber, dass „Industrie in der Stadt noch geht“. Probleme gäbe Der Businessplan Industrie für Köln ist derzeit das es allerdings häufig im Bereich der Unternehmenskom­ zentrale Projekt des Branchenforums Industrie. Mit dem munikation. Kai vom Hoff, Chef der gleichnamigen Businessplan sollen die Rahmenbedingungen für die Kommunikationsagentur, benannte schwerwiegende Kölner Industrie weiter optimiert werden. Hauptthemen­ Akzeptanzprobleme der Industrie in der Öffentlichkeit. felder sind die Bereiche Gewerbeflächenbereitstellung, Diese beruhen auf einer allgemeinen Entfremdung der Verkehrsinfrastruktur, Qualifikation, Industriemarketing Bevölkerung von den Orten der Produktion. Gleichzeitig sowie der Innovationstransfer zwischen Wissenschaft werde der Widerstand gegen einzelne Industrieprojekte und Wirtschaft. Im Herbst 2009 wurde ein von einer Pro­ zunehmend professioneller. Die Kommunikationsstruk­ jektgruppe ausgearbeiteter Entwurf des Businessplans turen vieler Unternehmen seien dem nicht gewachsen. im Branchenforum Industrie verabschiedet. Im Sommer Patrick Giefers, Geschäftsführer des mit 2.200 Mitarbei­ 2010 wurde er im Rat der Stadt Köln diskutiert. Hierbei tern größten Chemieunternehmens der Domstadt, der wurde allerdings weiterer Abstimmungsbedarf zwischen Ineos Köln GmbH in Worringen, bestätigte die Notwen­ der Politik und dem Branchenforum Industrie deutlich. digkeit einer verstärkten und offensiven Öffentlichkeits­ arbeit. Nach einem Großbrand im Frühjahr 2008 hatte Der Taxi-Unternehmertag wurde Anfang November Ineos diesen Bereich deutlich verstärkt. Die Erfahrungen 2009 erstmalig von der IHK Köln mit Unterstützung der hiermit seien sehr gut. Stadt Köln, der Koelnmesse, der KölnKongress GmbH, des Airport Köln Bonn sowie von Dehoga, Polizei, Fach­ vereinigung Personenverkehr NRW und Taxi-Ruf Köln durchgeführt. Im Fokus standen Fragen, Anliegen und Probleme des Personenbeförderungsgewerbes von der Infrastruktur für Taxis im öffentlichen Verkehrsraum bis zu den Themen Verstöße gegen das Personenbeförde­ rungsgesetz und Ahndungsmöglichkeiten. Neben den Gesprächsforen boten Informationsstände der genann­ ten Institutionen und Unternehmen die Möglichkeit zum Gedankenaustausch.

Taxi-Guide heißt ein Schulungsangebot für die Branche, das gemeinsam von KölnTourismus, der IHK Köln und Ta­ Industriediskussion zwischen Politik und Wirtschaft xi-Ruf Köln organisiert und von der Wirtschaftsförderung begleitet wird. Im Rahmen von Taxi-Guide erwerben Die Vertreter der Koalition im Kölner Rat bestätigten Taxifahrer Kenntnisse über kulturelle und touristische den hohen Stellenwert der Industrie für Köln. Jörg Frank Attraktionen sowie über die wirtschaftliche Entwick­ von den Grünen würdigte die Tatsache, dass sich die lung von Köln, um Stadtrundfahrten insbesondere für Umweltbilanz der Industrie in den letzten Jahrzehnten Geschäftsreisende anbieten zu können. deutlich verbessert hätte. Alfred Schultz von der SPD wies darauf hin, dass ohne Industrie auch ein großer Teil GlobeWelt 2010 heißt ein neues Outdoor- und Reisefes­ der unternehmensbezogenen Dienstleistungen nicht tival, das im Oktober mit 4.000 Besuchern, 70 Ausstel­ existieren würde. Kölns damaliger Wirtschaftsdezernent lern und 60 Referenten im Congress-Centrum Nord der Dr. Norbert Walter-Borjans, gleichzeitig Geschäftsfüh­ Koelnmesse seine erfolgreiche Premiere absolvierte. rer des Branchenforums Industrie, betonte in seinem Das neue Format wurde von der Wirtschaftsförderung Schlusswort, dass Branchenvielfalt eine der Stärken des unterstützt. Wirtschaftsstandorts Köln sei und die Industriebran­ chen selbstverständlich dazu gehören. Dass sogar neue Produktionsstandorte möglich sind, zeige das Beispiel Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 110 Köln-Promotion / Auslandsakquisition

Auslandsakquistion

Die Positionierung des Wirtschaftsstandorts Köln auf internationaler Ebene gehört seit Jahren zu den Kernauf- gaben von Köln-Promotion. Aushängeschild sind hier die Aktivitäten im Rahmen der China-Offensive, die auch 2009 und 2010 weiter vertieft wurden. Weitere Schwer­ punktländer des Auslandsmarketings sind die Türkei, Indien sowie der europäische Markt.

Für die Akquisition neuer ausländischer Unternehmen bot sich auch 2010 eine Vielzahl an Fachausstellungen der Koelnmesse an. Die bewährte Zusammenarbeit im Rahmen der China-Offensive war 2009 erstmals auf die anderen städtischen Länderschwerpunkte Indien und Türkei ausgeweitet worden. Das Standortmarketing der Wirtschaftsförderung hat daher auf den folgenden Mes­ sen Präsenz gezeigt und Aussteller aus den Zielmärkten konkret über die Möglichkeiten einer Unternehmens­ ansiedlung in Köln informiert: Practical World, Spoga + Gafa , Photokina und Intermot.

China Anzeige Chinesisch_pfade.indd 1 23.09.2005 9:21:29 Uhr zeichnetes Serviceangebot. Ein Antrag auf Erteilung Für exportorientierte Unternehmen aus Köln und der Re­ einer Arbeits- und Aufenthaltsgenehmigung wird inner­ gion sind gute Kontakte zu chinesischen Ansprechpart­ halb von maximal vier Wochen bearbeitet, wenn alle nern von großer Wichtigkeit. Die weltweite Wirtschafts- Unterlagen vorliegen. Mit diesen wichtigen Standort­ und Finanzkrise hat das zuletzt eindeutig belegt. Seit vorteilen hat die Wirtschaftsförderung auch in 2010 im dem Crash ruht auf dem Reich der Mitte die Erwartung, In- und Ausland um chinesische Investoren geworben. dass seine dynamische Wirtschaft die Weltkonjunktur Oberbürgermeister Jürgen Roters hat sich ausdrücklich nachhaltig positiv beeinflusst. Diese Hoffnung hat sich für die Fortführung der erfolgreichen China-Offensive weitgehend erfüllt. Auch die Kölner Wirtschaft profitiert der Stadt Köln ausgesprochen. seit langem von den Wirtschafts- und Handelsbeziehun­ gen mit China. Das Engagement Kölner Firmen auf dem Auf der Frankfurter Buchmesse 2009 – Schwerpunkt- chinesischen Markt gewinnt zunehmend an Bedeutung land war China – warb Kölns damaliger Wirtschaftsde­ für den Heimatstandort. zernent Dr. Norbert Walter-Borjans für die Medienme­ tropole Köln. Beim gemeinsamen Köln-Empfang der Dass die Wirtschaftsbeziehungen zwischen Köln und Stadt, des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels dem Reich der Mitte keine Einbahnstraße sind, belegen -Landesverband NRW, der IHK Köln und NRW Internati­ die inzwischen über 200 Niederlassungen von chinesi­ onal konnten mehr als 100 Gäste begrüßt werden. Zahl­ schen Firmen in der Domstadt. Im Jahr 2010 entschie­ reiche Aussteller und Besucher der Buchmesse, Verlage, den sich insgesamt 20 Investoren für den Standort Köln. Rightsmanager, Lektoren, Autoren und Multiplikatoren Weitere 34 Unternehmen befanden sich zum Jahresende aus Deutschland und China nutzten die Gelegenheit, die noch im Ansiedlungsprozess. Medien- und Kommunikationsstadt Köln mit ihren zahl­ Köln ist für chinesische Unternehmen äußerst attraktiv: reichen Facetten und ihren Unternehmen besser ken­ Mit insgesamt 17 Millionen Einwohnern in einem Radius nenzulernen. Der Architekt Albert Speer und die Kölner von 100 Kilometern bietet die Domstadt einen einma­ Künstlerin Angie Hiesl, die beide eng mit China verbun­ ligen Absatzmarkt in Europa bei gleichzeitig besten den sind, nahmen als Ehrengäste am Köln-Empfang teil. Verkehrsverbindungen. Die Kölner Wirtschaftsförderung Als besonderes Highlight wurde ein Zusammentreffen überzeugt Ansiedlungsinteressenten durch ein ausge­ von Autoren aus beiden Ländern geboten. Qin Wenjun, Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 111 Köln-Promotion / Auslandsakquisition

tungsreihe begann am 24. September 2009 mit einer Lesung chinesischer Gegenwartsliteratur und endete am 31. Oktober 2009 mit einer Feier zum 100. Geburtstag des Museum für Ostasiatische Kunst. Das Programm wurde mit Unterstützung des Standortmarketings der Wirtschaftsförderung aufgestellt.

Gastland China auf der Frankfurter Buchmesse

Chinas meistgelesene Kinderbuchautorin, las aus ihrem neuesten Werk. Der Kölner Autor Frank Schätzing, dessen Bestseller „Der Schwarm“ bereits ins Chinesische übersetzt wurde, präsentierte seinen neuen Roman „Limit“, dessen Geschichte teilweise in China spielt. Mit dem Empfang auf der Frankfurter Buchmesse knüpfte die Stadt Köln an den erfolgreichen Auftritt während der Beijing International Bookfair im September 2009 an. Die Domstadt bietet als einer der führenden deutschen Standorte für Verlage, die auch bereits zahlreiche Werke chinesischer Autorinnen und Autoren veröffentlicht haben, hervorragende Bedingungen für chinesische Ver­ leger. Der Abend bot so gute Anknüpfungspunkte auch für Ansiedlungsgespräche.

Der Köln-Empfang auf der Frankfurter Buchmesse war Teil der Veranstaltungsreihe China-Herbst in Köln, die Der Chinesische Konsul Lou Liaofan mit Kölns ehemaligem ein anspruchsvolles und anwechslungsreiches Pro­ Wirtschaftsdezernenten Dr. Walter-Borjans gramm mit China-Aktivitäten in Köln bot. Zur Auswahl standen kulturelle, gesellschaftliche aber auch wirt­ Der Verein Chinesischer Studenten Köln der Univer­ schaftlich orientierte Veranstaltungen. Die Veranstal- sität zu Köln richtete Anfang Oktober 2009 anlässlich des zwanzigsten Jahrestags der Deutschen Einheit, des 60-jährigen Bestehens der Volksrepublik Chinas sowie des chinesischen Mondfestes einen Galaabend in Köln aus. Rund 600 Gäste aus Deutschland und China nah­ men an der Feierlichkeit in der Essigfabrik in Deutz teil. Geboten wurde eine abwechslungsreiche Bühnenshow mit Kung-Fu-Vorführungen, chinesischen Musikdarbie­ tungen und Showeinlagen internationaler Künstler. Die Veranstaltung wurde ebenfalls von der Wirtschaftsförde­ rung unterstützt und bot einen hervorragenden Rahmen sowohl für Bestandspflegeaktivitäten als auch für das Knüpfen neuer Kontakte.

Dr. Norbert Walter-Borjans mit Bestseller-Autor Frank Schätzing und Architekt Albert Speer Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 112 Köln-Promotion / Auslandsakquisition

den Ehrengast-Auftritt Chinas. Im Dezember erschien eine Sonderbeilage im chinesischen Handelsblatt Hua Shang Bao, das deutschlandweit in chinesischer Sprache vertrieben wird. Auf vier Seiten stellte die Wirtschafts­ förderung neben den wichtigsten Standortqualitäten die jüngsten China-Aktivitäten sowie die Erfolge der in 2005 gestarteten China-Offensive dar.

Anlässlich des chinesischen Frühlingsfests, mit dem am 14. Februar 2010 das chinesische Jahr des Tigers begann, übersandte Oberbürgermeister Jürgen Roters den in Köln ansässigen chinesischen Firmen seine Glückwün­ sche und knüpfte damit an die bestehende Tradition der Kontaktpflege an.

Gala zum chinesischen Frühlingsfest

Eine Gala zum Frühlingsfest, ausgerichtet vom Verein chinesischer Studenten Köln fand zwei Wochen später Eine verstärkte Öffentlichkeitsarbeit zeichnete die statt, da zum Zeitpunkt des Frühlingsfestes viele Chine­ China-Aktivitäten der Wirtschaftsförderung in 2009 und sen traditionell zu ihren Familien ins Mutterland reisen. 2010 aus. Das bewährte chinesische Anzeigenmotiv kam Chinesische und internationale Künstler boten den rund nach einer Aktualisierung in einzelnen ausgewählten Pu­ 800 Gästen in der Mülheimer Stadthalle ein abwechs­ blikationen wieder zum Einsatz. So präsentierte sich die lungsreiches Programm. Eröffnet wurde die Gala von Wirtschaftsförderung beispielsweise in den Wirtschafts­ Herrn Weimin Zhao vom chinesischen Generalkonsulat zeitschriften ChinaContact, GermanyContact China, in Frankfurt und dem damaligen Kölner Wirtschaftsde­ Financial Times Deutschland und im Magazin Travel and zernenten Dr. Norbert Walter-Borjans. Ziel des Abends Trade. unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister

Darüber hinaus wurden zahlreiche Artikel zur städtischen China-Offensive oder der exzellenten China-Kompetenz des Standortes unter anderem im ChinaContact plat­ ziert. In der GermanyContact China wurde zudem ein von der Wirtschaftsförderung vorbereitetes Interview mit dem damaligen Oberbürgermeister Fritz Schramma veröffentlicht. Des Weiteren führte die Deutsche Welle ein Interview mit dem damaligen Kölner Wirtschaftsde­ zernenten Dr. Norbert Walter-Borjans über die Kölner Aktivitäten im Rahmen der Frankfurter Buchmesse und Chinesische Tanzgruppe beim Frühlingsfest Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 113 Köln-Promotion / Auslandsakquisition

Jürgen Roters war die Vertiefung der Beziehungen Fest wurde mit Unterstützung der Wirtschafsförderung zwischen China und Deutschland. Mit der Unterstützung ausgerichtet. des Gala-Abends konnte die Wirtschaftsförderung den hohen Stellenwert der Volksrepublik China in ihren Aus­ Der neue chinesische Generalkonsul Wen Zhenshun landsaktivitäten erneut unterstreichen. stattete im März 2010 seinen Antrittsbesuch bei Ober­ bürgermeister Jürgen Roters ab. Mit ihrem Zusam­ Die 2. chinesische Karnevalsprinzessin, Guo Jie, die mentreffen knüpfen der Generalkonsul und das Kölner im Januar 2010 im Pekinger Brauhaus „Der Landgraf“ Stadtoberhaupt an die bestehenden engen Beziehungen des Kölner Wirtschaftsbotschafters Fritz Jäckel gekürt zwischen der Domstadt und China an. Wen Zhenshun worden war, genoss vom 10. bis 16. Februar das närri­ leitet seit September 2009 das chinesische Konsulat in sche Treiben in der Domstadt. Während der tollen Tage Frankfurt. Oberbürgermeister Jürgen Roters informierte wurde sie an Weiberfastnacht von Oberbürgermeister bei dem intensiven Meinungsaustausch insbesondere Jürgen Roters empfangen, verfolgte den Rosenmontags­ über seine bevorstehende erste China-Reise im Septem­ zug, lief beim Sternmarsch mit und schmiss im Ossen­ ber 2010. dorfer Karnevalszug Kamelle. Highlight war der Auftritt mit der Band Die Höhner bei der Kostümsitzung der Roten Funken im Maritim Hotel.

Empfang des chinesischen Generalkonsuls Wen Zhenshun im März 2010

Die chinesische Karnevalsprinzessin (r) beim Köln-Besuch Auf der transport logistic china 2010 präsentierte die Kölner Wirtschaftsförderung die Domstadt unter dem Das Laternenfest, traditioneller Abschluss der Feier­ Slogan „Top position – perfect logistics“ als einen der lichkeiten des chinesischen Frühlingsfestes, wurde am bedeutendsten Logistikstandorte Europas. Die zum vier­ 28. Februar 2010 mit rund 350 Gästen im Brunosaal ten Mal durchgeführte Internationale Fachmesse für Lo­ in Klettenberg begangen. Der Partnerschaftsverein gistik, Telematik und Transport fand im Juni 2010 in der Köln-Peking, die Gesellschaft der Chinafreunde e. V., chinesischen Wirtschaftsmetropole Shanghai statt und hatte zu diesem bedeutenden Feiertag eingeladen. Das ist die größte Messe ihrer Art im asiatischen Raum. Die Kölner Wirtschaftsförderung war dabei auf dem Gemein­ schaftsstand der Logistik-Region Köln/Bonn vertreten, der von der regionalen Standortmarketing-Gesellschaft Cologne Bonn Business (CBB) organisiert wurde. Um chi­ nesischen Wirtschaftsenscheidern die Stärken der Dom­ stadt und der Region Köln/Bonn als Wirtschaftsstand­ ort näherzubringen, rührte die Wirtschaftsförderung zusammen mit CBB und den Stand-Partnern Spedition Contitrans, Logistik-Initiative Rhein-Erft, NRW.INVEST sowie der redline group in Shanghai die Werbetrommel. Während der Messe wurden verstärkt ansiedlungsinte­ ressierte Unternehmen aus dem Reich der Mitte um­ Bühnenshow beim Laternenfest worben. Köln bietet sich insbesondere für Handels- und Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 114 Köln-Promotion / Auslandsakquisition

Logistikfirmen an, denn die Domstadt verfügt mit der hervorragenden Lage im Herzen Europas über erstklas­ sige Verkehrsverbindungen. Mit 17 Millionen Menschen, die in einem Radius von 100 Kilometern um den Kölner Dom herum leben, bietet Köln ein Marktpotenzial wie kaum eine andere Stadt Kontinentaleuropas.

Ein TV-Team des chinesischen Senders Phoenix Chinese News & Entertainment Ltd. (PCNE) reiste im Sommer 2010 erneut nach Köln, um aktuelle Aufnahmen zur Fortsetzung der erfolgreichen Köln-Serie zu machen, die bereits seit 2007 im Format „Images of Europe“ des Senders in China ausgestrahlt wird. Produziert wurden Der Deutsche Pavillon auf der Expo 2010 insgesamt fünf neue Folgen mit Bezug zum Kölner Enga­ gement auf der Weltausstellung Expo 2010 in Shanghai. tember reiste Oberbürgermeister Jürgen Roters mit einer breit aufgestellten Kölner Delegation zur Weltausstel­ lung Expo 2010 nach Shanghai und danach weiter in die chinesische Hauptstadt Peking. Der Zeitpunkt der Reise war gezielt gewählt worden, da sich hier das Land Nord­ rhein-Westfalen (NRW) auf der Weltausstellung mit der NRW-Woche präsentierte und dadurch bei überschauba­ rem Mitteleinsatz eine hervorragende Marketingwirkung sowie weitere Impulse für die China-Offensive der Stadt Köln erzielt werden konnten. Die Voraussetzungen hier­ für waren ausgezeichnet: Die Koelnmesse hatte den sehr attraktiven und erfolgreichen Deutschen Expo-Pavillon realisiert, der am Ende der größten Weltausstellung aller Zeiten von einer internationalen Experten-Kommission Höhner und Rote Funken im chinesischen Fernsehen mit dem Golden Award für die beste Umsetzung des Themas „Better City, Better Life“ ausgezeichnet wurde. Neben Filmbeiträgen zu den Kölner „Kulturbotschaf­ Darüber hinaus war das Programm der NRW-Woche tern“, etwa zur ältesten Karnevalsgesellschaft „Rote maßgeblich durch Kölner Akteure geprägt. Mit dabei Funken“ und der Band „Die Höhner“ sowie der Oper Köln waren auf eigene Kosten das älteste Traditionskorps im mit dem Gürzenich-Orchester fand ein Dreh zur Koeln­ Kölner Karneval, die Roten Funken, die Band Die Höhner messe International GmbH statt, die den Deutschen Pavillon auf der Expo 2010 realisiert hatte. Besondere Bedeutung kommt dem Interview von Oberbürger­ meister Jürgen Roters zu, der auch in diesem Rahmen ein deutliches Bekenntnis zur China-Politik der Stadt Köln abgab und seine erste China-Reise im September ankündigte. Die chinesischen Zuschauer bekamen so einen Vorgeschmack auf die zentralen Programm-Bau­ steine des Kölner Besuchs in Shanghai und Peking. Alle mittlerweile 21 Folgen des Köln-Portraits von Phoenix wurden auf einer DVD zusammengefasst, die erstmals im Rahmen der China-Reise 2010 zum Einsatz kam.

Die Delegations-Reise nach Shanghai und Peking war der eindeutige Höhepunkt der städtischen China-Aktivi­ täten im Jahr 2010. In der Zeit vom 18. bis zum 26. Sep- Eröffnung der NRW-Woche durch die Roten Funken Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 115 Köln-Promotion / Auslandsakquisition

durch die Teilnahme am Business Event des Landes NRW anlässlich der Wagner-Aufführung Rheingold im Shang­ haier Opernhaus konnten Oberbürgermeister Jürgen Roters und die Wirtschaftsförderer Kontakte zu wich­ tigen chinesischen Vertreterinnen und Vertretern aus Politik und Wirtschaft knüpfen. Der Kölner Oberbürger­ meister war zudem der einzige kommunale Repräsen­ tant bei einem exklusiven Mittagessen, zu dem der für Wirtschaft zuständige NRW-Minister Harry Voigtsberger einige hochrangige Wirtschaftsvertreter eingeladen hat­ te. Dabei konnte Roters das Interesse des bedeutenden Automobil- und Batterieproduzenten Build Your Dreams Gastspiel von Oper und Gürzenich-Orchester in China (BYD), der seine Europaaktivitäten ausbauen möchte, auf Köln lenken und in Ansiedlungs-Verhandlungen sowie die Olympiasiegerin und Fecht-Weltmeisterin Brit­ eintreten. Beim gemeinsamen Empfang mit der c/o pop, ta Heidemann, die diese Landeswoche am Deutschen an dem auch der Deutsche Generalkonsul Dr. Wolfgang Pavillon gemeinsam zeremoniell eröffneten. Röhr teilnahm, standen wiederum die Unternehmen der Anlässlich der NRW-Woche präsentierte sich darüber hi­ Kreativwirtschaft im Vordergrund. naus auch die Universität zu Köln. Die Kölner Hochschu­ le ist mit ihrem Exzellenzcluster für Alternsforschung In Kölns Partnerstadt Peking traf Jürgen Roters seinen Konsortialführerin der China NRW Allianz. Die c/o pop Amtskollegen Guo Jinlong. Beide Oberbürgermeister be­ sorgte mit „Sound of Cologne“ für den musikalischen kräftigten den Wunsch nach einem weiteren Ausbau der Brückenschlag in die Clubs von Shanghai und Peking. seit 1987 bestehenden Partnerschaft. Ein idealer Zeit­ Kultureller Höhepunkt war der Opernzyklus Der Ring des punkt hierfür bietet sich im Jahr 2012, wenn die Städ­ Nibelungen von Richard Wagner. Gemeinsam mit dem tepartnerschaft Köln-Peking ihr 25-jähriges Bestehen Gürzenich-Orchester führte die Oper Köln Wagners Te­ feiert und die diplomatischen Beziehungen zwischen tralogie zweimal als geschlossenen Zyklus im Shanghai der Bundesrepublik Deutschland und der Volksrepublik Grand Theatre mit überwältigendem Erfolg auf. China 40 Jahre lang bestehen. Für bilaterale Projekte gibt Während seines Aufenthaltes nutzten Oberbürgermeis­ es gute Ansatzpunkte in den Bereichen Umweltschutz, ter Jürgen Roters und die Mitarbeiter der Wirtschaftsför­ Verkehr, Energie, E-Mobilität und Abfallwirtschaft, mit derung die Programmpunkte, um den Bekanntheitsgrad deren Umsetzung sich eine gemeinsame Arbeitsgrup­ des Wirtschaftsstandortes Köln im Reich der Mitte wei­ pe beschäftigen soll. Der Kölner Oberbürgermeister ter zu steigern. Dazu gehörte ein Zusammentreffen mit lud die Pekinger Stadtverwaltung unter anderem zur den früheren NRW-Stipendiaten der letzten fünf Jahre, Messe Urban Tec ein, die die Koelnmesse erstmals Ende die heute durchweg als Führungskräfte in namhaften 2011 ausrichtet und die sich speziell mit den Umwelt­ Unternehmen bzw. als Selbstständige tätig sind. Auch problemen von Städten beschäftigt. Zur Vorbereitung

Jürgen Roters mit NRW-Wirtschaftsminister Harry Antrittsbesuch von Jürgen Roters bei seinem Pekinger Voigtsberger und Li Bao Quing, Minister der Provinz Shanxi Amtskollegen Guo Jinlong Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 116 Köln-Promotion / Auslandsakquisition

des Städtepartnerschaftsjubiläums vereinbarten die unternehmens Sany. Im Mai 2008 hatte die Sany Heavy beiden Stadtoberhäupter die Einrichtung einer gemein­ Industry Co., Ltd. im Kölner MediaPark ihre Europazen­ samen Arbeitsgruppe. trale eröffnet – ein wichtiger Meilenstein für die China- Offensive der Stadt Köln. Inzwischen arbeiten knapp 60 Mitarbeiter im KölnTurm. Die chinesische Firma inves­ tiert derzeit über 100 Millionen Euro in den Bau einer Produktions- und Forschungsstätte in Bedburg bei Köln. Es handelt sich dabei um das größte bisher getätigte Auslandsinvestment einer chinesischen Firma in Europa überhaupt. Mit der in 2011 geplanten Inbetriebnahme der neuen Anlage wird das Unternehmen im ersten Schritt über 100 Arbeitsplätze in der Kölner Region schaffen.

Jürgen Roters besucht den Deutschen Botschafter Dr. Michael Schaefer

Zu den Feierlichkeiten in 2012 sprach Roters auch bereits eine Einladung an den Deutschen Botschafter in China, Dr. Michael Schaefer, aus. Bei dem ersten Zusammen­ treffen in der deutschen Auslandsvertretung würdigte Schaefer die Aktivitäten der Stadt Köln im Reich der Mitte gerade auch im Hinblick auf die für China optimale Kombination von Information und Emotion, Business und Kultur/Unterhaltung als beispielhaft und ermun­ Unterzeichnung des Memorandum of Understanding terte, sich besonders vor dem Hintergrund des Partner­ schaftsjubiläums offensiv auch am geplanten China-Jahr Eng verknüpft mit der Kooperation auf wirtschaftlicher in Deutschland einzubringen, das ebenfalls 2012 auf Ebene sieht der Kölner Oberbürgermeister ganz beson­ dem Programm steht. Der Kölner Oberbürgermeister ders den regen Fachaustausch zwischen beiden Städten. wird hierzu eine gemeinsame Initiative von Stadt, Sport, Bei einem Besuch der Zentrale der State Administration Kultur und Karneval sowie Wirtschaft starten. of Foreign Experts Affairs (SAFEA), der aufgrund der langjährigen freundschaftlichen Kontakte zur Kölner Auf dem Besuchsprogramm der Kölner Delegation in Wirtschaftsförderung sogar während der Feiertage der chinesischen Hauptstadt stand auch der Pekinger anlässlich des chinesischen Mondfestes möglich war, un­ Industriepark des Baumaschinen- und Energietechnik- terzeichnete er gemeinsam mit SAFEA-Generaldirektor Ji Yunshi ein entsprechendes Memorandum of Under­ standing. Der Vertrag gibt den Rahmen vor, in dem der Austausch von Fachkräften in den Bereichen Energie, Umweltschutz, Elektrotechnik, Maschinenbau, Logistik, IT, Telekommunikation, Chemie, Öffentliche Verwaltung und weiteren Arbeitsfeldern weiter gefördert werden soll. Auch die Stadt Köln beteiligt sich an diesem Fach- kräfte-Austausch. Abschließender Höhepunkt der China-Reise war zweifel­ los der „Köln-Tag“ im National Theatre for Performing Arts. Mehrere Tausend Besucher konnten sich im Foyer von Pekings bedeutendster Spielstätte bei einer von der Besuch der Kölner Wirtschaftsdelegation bei Sany Wirtschaftsförderung organisierten Ausstellung einen Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 117 Köln-Promotion / Auslandsakquisition

Eindruck von der Attraktivität des Wirtschaftsstandor­ Oberbürgermeister und die mitreisenden Verwaltungs­ tes Köln, von Kultur und Karneval sowie der lebendigen mitarbeiter informierten offen über Sinn und Zweck der Städtepartnerschaft Köln – Peking verschaffen. Rund Reise und standen den Pressevertretern jederzeit für alle 350 VIP-Gäste nahmen an einem Empfang der Stadt mit Fragen zur Verfügung. Damit wurde für ein Höchstmaß dem Deutschen Botschafter teil, bevor der Tag durch an Transparenz gegenüber der Öffentlichkeit gesorgt. ein eindrucksvolles Bühnenprogramm mit Auftritten Die äußerst breite und fast ausnahmslos positive Presse- der Roten Funken, der Musikgruppe Die Höhner und der Resonanz zeigt, dass dieses Konzept voll aufgegangen Pekinger Philharmoniker sowie der Sportler Britta Hei­ ist. demann und Li Ning vor 1.800 Zuschauern abgerundet wurde. Dass Köln – als erste Stadt überhaupt – die Ehre und Möglichkeit hatte, sich an Pekings erster Spielstät­ te im Großen Nationaltheater zu präsentieren, ist ein Ausdruck der großen Wertschätzung Pekings für seine deutsche Partnerstadt.

Gemeinsamer Auftritt von Höhnern und den Pekinger Philharmonikern auf dem Köln-Tag

Die Gesamtorganisation der Delegationsreise nach China lag in den Händen des Amtes für Wirtschaftsförde­ rung. Außerdem begleitete das China-Team des Stand­ ortmarketings den Oberbürgermeister im Reich der Mit­ te. Zusätzlich unterstützt wurde die Kölner Delegation von Wirtschaftsbotschafterin und China-Beraterin Zhou Meng, deren Kontakte bereits bei vergangenen Reisen maßgeblich zum Erfolg beitrugen. Der Kölner Oberbür­ germeister hatte schon vor Antritt deutlich gemacht, Eine Unternehmerdelegation aus NRW reiste vom 14. dass es bei der Reise insbesondere um die verstärkte Pro­ bis zum 21. September 2010 ebenfalls nach China. Orga­ filierung der Domstadt als attraktiver Wirtschaftsstand­ nisiert und begleitet wurde die Reise von der Industrie- ort in der inzwischen zweitgrößten Volkswirtschaft der und Handelskammer zu Köln als Schwerpunktkammer Welt ging. Der Presse wurde die Möglichkeit gegeben, für das China-Geschäft und vom Wirtschaftsministerium sich vor Ort einen eigenen Eindruck vom Charakter des NRW. Reiseziele waren neben Shanghai und Peking die städtischen Auftritts in China zu verschaffen. So nahmen Städte Tianjin, Shenyang und Nanjing. auf Einladung der Stadt Köln, des Deutschen Pavillons und der Koelnmesse neun Journalisten an der Reise teil Eine achtseitige Sonderbeilage zu Köln in der führen­ und sorgten für eine tagesaktuelle, ausführliche Be­ den chinesischen Tageszeitung Beijing Youth Daily war richterstattung in den Medien Bild, Center TV, Die Welt, zentraler Baustein der die Reise begleitenden Öffent­ Express, Kölner-Stadtanzeiger, Radio Köln und WDR. Der lichkeitsarbeit vor Ort. Die Wirtschaftsförderung hatte Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 118 Köln-Promotion / Auslandsakquisition

die Beilage zum 23. Jahrestag der Unterzeichnung Eine Vielzahl chinesischer Delegationen war 2010 zu des Städtepartnerschaftsvertrags Köln-Peking am Besuch in Köln. Als ersten chinesischen Gast empfing 14. September aufgelegt. Neben einer ausführlichen die Wirtschaftsförderung im Januar 2010 Herrn Yan Darstellung des Reiseprogramms der Kölner Delegation Minshan, Deputy Director des Ministeriums für Wis­ wurden die Leser auch über die Stärken des Wirtschafts­ senschaft und Technologie der Provinz Hubei und seine standortes Köln und seine China-Kompetenz informiert. Delegation. Der Austausch über die Entwicklung neuer Die Beijing Youth Daily erscheint in einer Auflage von Technologien, Politik, Maßnahmen zur Förderung der 700.000 Exemplaren. Der Vertrieb erfolgt in der Volksre­ wissenschaftlichen Forschung und potenzielle Koopera­ publik China und in Übersee. Die Zeitung ist auch bei den tionsmöglichkeiten standen im Fokus des Gespräches. China-Flügen der Lufthansa mit an Bord. Die Sonderbei­ Mitte April besuchte eine Delegation der State Adminis­ lage ist weit über den Jahrestag der Städtepartnerschaft tration of Foreign Experts Affairs (SAFEA), die seit 1987 hinaus ein wichtiges Marketing-Instrument für die mit einer Repräsentanz der China Association for Inter­ China-Offensive der Kölner Wirtschaftsförderung, die national Exchange of Personel (CAIEP) in Köln vertreten bereits anlässlich des 20-jährigen Städtepartnerschafts­ ist, die Domstadt. Ziel der Reise unter Leitung von Sun jubiläums zwischen Köln und Peking im Jahr 2007 mit Zhaohua, dem Deputy General Director von CAIEP, war großem Erfolg eine solche Sonderbeilage veröffentlicht es, die Kooperationspartner in Köln wie zum Beispiel die hatte. Carl Duisberg Centren zu besuchen und die Unterzeich­ nung eines Memorandum of Understanding (MOU) mit Weitere Anzeigenschaltungen in ausgewählten china­ der Stadt Köln vorzubereiten. Die Stellung von CAIEP ist bezogenen Publikationen wurden über das Jahr verteilt in der chinesischen Staatshierarchie mit einem Ministeri­ von der Wirtschaftsförderung geschaltet. So erschien ein um vergleichbar. Kurzprofil von Köln im Special „China Contacter 2010“. Das Directory wird vom MOFCOM, dem Wirtschaftsmi­ Eine fünfköpfige Delegation der Stadtregierung von nisterium der Volksrepublik China, in Kooperation mit Tangshan war Ende April 2010 in Köln zu Gast. Zent­ dem in Münster ansässigen OWC Verlag, dem Institut raler Programmpunkt war eine Konferenz zum Thema für Außenwirtschaft, IfAD, dem BDI, Bundesverband der Hochgeschwindigkeitszüge. Hier ging es insbesondere Deutschen Industrie, und der CFIE, China Federation of darum, Kooperationsmöglichkeiten auszuloten und po­ Industrial Economics, herausgegeben. tenzielle Investoren für die Stadt Tangshan zu gewinnen. In der Juni-Ausgabe der Wirtschaftspublikation Germa­ Organisiert wurde der Besuch von der Genertec Europe nyContact China erschien eine NRW-Sonderbeilage, in Temax GmbH aus Köln, der ältesten Ansiedlung aus der sich Köln ausführlich präsentierte. „Köln engagiert China in Deutschland. sich auf der Weltausstellung Expo 2010 in Shanghai“, so lautete der Titel des redaktionellen Beitrags. Die Wirt­ schaftsförderung informierte die Leser des Magazins über die bevorstehende China-Reise von Oberbürger­ meister Jürgen Roters im September.

Delegation aus der Partnerstadt Peking

Im Mai 2010 besuchte eine sechsköpfige Delegation aus Peking unter Leitung von Frau Li, Deputy Director des People’s Congress of Beijing, Standing Committee of Dongchen District, Köln und informierte sich über die Delegationsbesuch von SAFEA und CAIEP im April 2010 Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 119 Köln-Promotion / Auslandsakquisition

städtische Finanzplanung, Verwaltungsstruktur und die tember 2010 Köln und informierte sich über die Kölner Kölner Wirtschaftsförderung. Stadtplanung. Wenige Tage später traf sie Oberbürger­ meister Jürgen Roters, als er im Rahmen seiner China- Zeitgleich war eine vierköpfige Delegation des Beijing Reise 2010 die Große Mauer besichtigte, und bedankte Investment Promotion Bureau zu Gast in Köln. Auf der sich bei ihm für den Empfang bei der Stadt Köln. Tagesordnung stand unter anderem die Klärung wich­ tiger Details zur geplanten Veranstaltung „Investment Project Promotion and Enterprise Matchmaking Sympo­ sium“, die 2011 in Köln stattfinden soll. Vorbild hierfür ist ein Event, das die Pekinger und Kölner Wirtschaftsför­ derer gemeinsam im Herbst 2008 in Köln durchgeführt hatten. Basis ist das „Memorandum of friendly Coopera­ tion“, das die Wirtschaftsförderungen der Partnerstädte in 2008 eingegangen waren.

Oberbürgermeister Roters mit Frau Chao Shuyun

Im Rahmen der zweiten Ningbo Europe Week präsen­ tierte sich die Ningbo Chemical Industry Zone im Juni 2010 in der Domstadt. Vizebürgermeister Wu Hemin, der die elfköpfige Delegation leitete, begrüßte die eingeladenen Chemieunternehmen aus der Region Köln herzlich. Ziel der Veranstaltung war es, sich mit den Delegation des Beijing Investment Promotion Bureau hiesigen Firmen der Chemiebranche auszutauschen und Kooperationsmöglichkeiten auszuloten. Der Event Führende Mitarbeiter des Stadtarchivs von Tianjin bot gute Anknüpfungspunkte für den weiteren Ausbau besuchten die Domstadt im Juni 2010. Die vierköpfige der Beziehungen zwischen Köln und Ningbo. Bereits im Delegation wurde im Historischen Archiv der Stadt Köln Jahr 2007 hatte der damalige Wirtschaftsdezernent Dr. empfangen und informierte sich insbesondere über die Norbert Walter-Borjans in Begleitung der Kölner Wirt­ Konservierung von Dokumenten. Die Delegationsleiterin schaftsförderung die chinesische Stadt besucht. Unter Ni Huiqin hatte außerdem den Auftrag, Material über anderem waren seinerzeit die Fertigungsanlagen des die Beziehungen zwischen Deutschland und Tianjin zu bedeutendsten Herstellers für Beleuchtungsanlagen in sammeln. Zwischen der Stadt Köln und der Stadt Tianjin China, der Firma Ningbo Self Electronics Co., Ltd. besich­ gibt es bereits eine langjährige Verbindung, die bis zur tigt worden, die im Jahr 2009 in Köln ihre Europanieder­ Gründung der Tianjin Machinery Import-Export Corpo­ lassung eröffnete. ration im Jahr 1988 zurückreicht. Diese wurde mit der Schaffung der Europarepräsentanz der Tianjin Economic- Technical Development Area (TEDA) weiter vertieft. Im Jahr 2006 intensivierten die Kölner Wirtschaftsförderung und die Stadt Tianjin diese Verbindung erneut, als der damalige Oberbürgermeister Fritz Schramma und sein Amtskollege Dai Xiang Long einen „Letter of Agree­ ment“ unterzeichneten. Eine Kopie der Kooperationser­ klärung sowie Fotos der Unterzeichung wurden Frau Ni als Geschenk überreicht.

Die Direktorin des Standing Committee of Yanqing County Beijing, Frau Chao Shuyun besuchte im Sep­ Die Ningbo Europe Week im Juni 2010 Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 120 Köln-Promotion / Auslandsakquisition

Indien stand unter anderem ein Meinungs­ austausch mit Wipro-Deutschland- Die 8. Tamil Internet Conference fand im Oktober 2009 chef Ralf Reich und dem damaligen an der Universität zu Köln statt. Die vom International Wirtschaftsdezernenten Dr. Norbert Forum for Information Technology in Tamil (INFITT) Walter-Borjans. Im Gespräch mit gemeinsam mit dem Tamil-Lehrstuhl der Universi­ dem Dezernenten informierte sich tät organisierte und durch die Wirtschaftsförderung Premji über die Entwicklungen unterstützte Tagung bot eine gute Gelegenheit, Köln am Wirtschaftsstandort Köln und als internationalen IT-Standort zu profilieren. Rund 120 bedankte sich für die erfolgreiche Konferenzteilnehmer, überwiegend Wissenschaftler und Zusammenarbeit mit der Stadt Köln Geschäftsleute aus Indien, Malaysia, Singapur und den im Rahmen der Indien-Initiative. USA, informierten sich neben dem Austausch auf fachli- Wipro Technologies, der globale IT­ cher Ebene auch über den Wirtschaftsstandort Köln und Dienstleister des indischen Konzerns die Angebote der Wirtschaftsförderung. Die internatio- Wipro Limited, hatte im November nale und in Fachkreisen hoch angesehene Veranstaltung, 2007 seine Deutschlandzentrale in an der auch Vertreter des indischen Bundesstaates Tamil Köln gegründet. Nadu teilnahmen, tagte nach vorangegangenen Zusam­ menkünften in Singapur und San Francisco in diesem Nach der ersten vielbeachteten Köl- Jahr erstmals in Europa. ner Indienwoche in 2009 folgte im Juni 2010 eine Neuauflage: Vom 11. bis 19. Juni 2010 boten die Deutsch- Indische Gesellschaft Bonn-Köln e.V., die Universität zu Köln und die IHK Köln gemeinsam mit einer Vielzahl weiterer Kölner Veran­ stalter und mit Unterstützung der

Besucher der 8. Tamil Internet Conference

Azim Premji, Vorstandsvorsitzender der indischen Firma Indienwoche Köln Wipro Limited, besuchte im April 2010 die Kölner Nie­ CJT+VOJ derlassung von Wipro Technologies. Auf dem Programm

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Besuch von Azim Premji im Kölner Stadthaus Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 121 Köln-Promotion / Auslandsakquisition

Stadt allen Interessenten ein buntes Indien-Programm. stattfindenden Veranstaltungen teil. Der Club war Ende Neun Tage lang standen Austausch und Vertiefung der 2008 auf Initiative der internationalen Kanzlei Osborne deutsch-indischen Beziehungen sowie Chancen und Clarke und des Logistikunternehmens DHL gegründet Perspektiven einer engeren Zusammenarbeit in den worden und wird vom Amt für Wirtschaftsförderung Bereichen Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur zwischen unterstützt. Köln und Indien im Mittelpunkt. Türkei Höhepunkte des wirtschaftsbezogenen Programms der Kölner Indienwoche waren die Veranstaltungen „Win­ Die erfolgreiche Türkei-Initiative der Kölner Wirtschafts­ ning in India – Practical Tips for German Companies“, förderung wurde 2009 und 2010 fortgesetzt. Um weite­ der India Day 2010, das Kölner Tourismusforum 2010 re türkische Unternehmen für den Wirtschaftsstandort zum Zukunftsmarkt Indien, der dritte Kongress der Köln zu gewinnen, erfolgten Anzeigenschaltungen in deutschen und indischen IT-Branchenverbände BITKOM einer Reihe von Publikationen, so in den beiden deutsch­ und NASSCOM und das General Meeting des Indo- türkischen Branchenführern „Is Rehberim“ und „Mavi German Business Forum. Die Fachtagungen informierten Rehber“, im Außenwirtschaftsmagazin „Ost-West-Con­ ein breites Publikum über aktuelle Handlungsfelder und tact“ sowie dem „Deutsch-Türkischen Wirtschaftsjahr­ wirtschaftliche Entwicklungen im deutsch-indischen buch“ und dem Servicemagazin des Türkisch-Deutschen Kontext. Zahlreiche Veranstaltungen aus den Bereichen Industrie- und Handelskammer – Unternehmerverband Kultur und Wissenschaft sorgten ebenfalls für einen e.V. „TD-IHK Magazin“. regen Dialog und Austausch. So erfreute sich beispiels­ weise der indische Kulturabend mit Musik und Tanz einer ebenso großen Beliebtheit wie die Lesungen populärer indischer Literaten. Ihren krönenden Abschluss fand die Kölner Indienwoche in dem moderierten Cricket Match zwischen dem Kölner Team Cologne Challengers und den Indian Dare Devils. Das indische Team, das vom indischen Generalkonsul Ashok Kumar geführt wurde, bestand aus in Europa ansässigen indischen Diplomaten, Beratern und Rechtsanwälten.

Pressekonferenz in der TD-IHK

Im Rahmen einer Türkei-Reise im November 2009 präsentierte sich die Wirtschaftsförderung unter dem Motto „Köln – idealer Standort für Ihre Geschäftsakti­ vitäten in Europa“ in führenden Wirtschaftszentren des Landes. In Kölns Partnerstadt Istanbul sowie im Indust­ riezentrum Bursa und der Mittelmeerstadt Antalya warb Das Indo-German Business Forum die städtische Delegation unter Leitung des damaligen im Rahmen der Indienwoche Wirtschaftsdezernenten Dr. Norbert Walter-Borjans für die Qualitäten des Wirtschaftsstandortes Köln. Anknüp­ Der Cologne/Bonn-India Business Club bietet indischen fend an den erfolgreichen Ehrengast-Auftritt der Türkei und deutschen Unternehmern Gelegenheit zu Informa­ auf der Kölner Messe Anuga stand die Lebensmittelbran­ tion und Austausch über die Möglichkeiten zum Ausbau che im Fokus. Zusätzlich wurde der Aufenthalt für Ak­ die Wirtschaftsbeziehungen zwischen den beiden Län­ quisitionsbemühungen im Automobilbereich – sowohl dern. Rund 30 Gäste nehmen an den mehrfach im Jahr in der Türkei als auch in Deutschland eine der export­ Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 122 Köln-Promotion / Auslandsakquisition

stärksten Branchen – genutzt. Gerade in den besuchten und Institutionen zu pflegen, nimmt das Türkei-Team Regionen sind diese Sektoren trotz der Auswirkungen regelmäßig an Treffen der türkischen Gemeinschaft wie der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise recht stabil. dem Stammtisch des Tradeforums und dem Treff des Bei Unternehmensbesichtigungen konnte sich die aus Städtepartnerschaftvereins teil. Aktiv begleitet werden elf Personen bestehende Köln-Delegation selbst davon auch ausgewählte länderspezifische Veranstaltungen überzeugen. wie zum Beispiel die Vernissage „Kunst trifft Wirtschaft“ des Türkisch-Deutschen Industrie- und Handelskammer – Unternehmerverbands e.V. oder die Platino-Verleihung der Türkisch-Deutschen Studenten- und Akademiker­ plattform. Preisträger des Platino war in 2010 der frühere Bundeskanzler Gerhard Schröder, der für seine Integrationsbemühungen ausgezeichnet wurde. Diese sowohl geschäftlichen als auch gesellschaftlichen Veran­ staltungen sind wichtige Kommunikationsplattformen, in deren Rahmen nicht selten erste Ansiedlungsgesprä­ che mit potenziellen Investoren geführt werden.

Um Möglichkeiten einer vertieften Zusammenarbeit zu erörtern, fanden Gespräche mit Vertretern der jewei­ ligen Industrie- und Handelskammern statt. Bereits bei ihrer ersten Zusammenkunft verständigten sich der Präsident der Industrie- und Handelskammer von Antalya und der ehemalige Wirtschaftsdezernent darauf, eine bilaterale Zusammenarbeit im Bereich Gesund­ heitstourismus anzustreben. Darüber hinaus fanden auch Gespräche mit den neuen Leitern der Deutschen Platino-Verleihung an Gerhard Schröder Auslandsvertretungen aus Istanbul und Izmir sowie dem Honorarkonsul in Bursa statt. Mustafa Kemal Basa, neuer türkischer Generalkonsul mit Sitz in Hürth, stattete Kölns Oberbürgermeister Jürgen Roters im März 2010 seinen Antrittsbesuch ab. Neben der weiteren Stärkung der wirtschaftlichen Beziehungen zwischen der Türkei und Deutschland, insbesondere Köln, wird sich der Generalkonsul für eine intensivere Vermittlung türkischer Kunst und Kultur in Deutschland einsetzen. Er informierte darüber, dass die Yunus Emre Stiftung ihre Deutschland-Zentrale in Köln errichten möchte. Die mit einem Goethe-Institut vergleichbare Einrichtung wird derzeit aktiv von der Wirtschaftsförderung bei ihrer Ansiedlung in Köln unter­ stützt.

Empfang bei der Industrie- und Handelskammer Bursa Eine türkische Ärzte-Delegation unter Leitung des Vize­ präsidenten der Industrie- und Handelskammer Antalya, Die Bestandspflege spielt im Rahmen der Türkei- Dr. Adnan Vücudi Özen, war Ende März 2010 zu Besuch Initiative eine große Rolle. Um bestehende Kontakte in Köln. Die Delegationsreise geht auf eine Einladung zu bereits in Köln ansässigen türkischen Unternehmen aus Köln zurück, die während der Türkeireise der städti­ Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 123 Köln-Promotion / Auslandsakquisition

schen Wirtschaftsförderung im November 2009 ausge­ Der 3. NRW-Tag der Türkisch-Deutschen Wirtschafts­ sprochen wurde. Bei dieser Reise war eine intensivierte begegnungen war ein weiterer Höhepunkt der Istanbul- Zusammenarbeit im Bereich Gesundheitswirtschaft an­ Tage. Organisiert wurde die Veranstaltung, die in der IHK geregt worden. Neben Gesprächen mit der Wirtschafts­ Köln stattfand, vom Türkisch-Deutschen Industrie- und förderung, des Türkisch-Deutschen Industrie- und Han­ Handelskammer-Unternehmerverband e. V. (TD-IHK). delskammer – Unternehmervereins e. V. und dem Leiter Rund 120 Teilnehmer beider Länder aus den Bereichen des Vereins Gesundheitsregion KölnBonn e. V., Herrn Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Medien waren Prof. Dr. Wolfgang Goetzke, standen Besichtigungen dabei. Vorträge und Gesprächsrunden zu den Branchen von medizinischen Einrichtungen in Köln auf dem Pro­ Automotive, erneuerbare Energien und Medien sowie gramm. Besonders beeindruckt zeigten sich die Delega­ eine Begleitmesse boten die Möglichkeit, sich über aktu­ tionsteilnehmer von den hochentwickelten Geräten und elle Entwicklungen im bilateralen Wirtschaftsverkehr zu Behandlungsmöglichkeiten des international führenden informieren und neue Kontakte zu knüpfen. Augenzentrums Maus aus Köln. Die Med Cologne LTD & Co KG gab als Ansprechpartner für die Organisation von Kadir Topbas¸, der Oberbürgermeister von Istanbul, be­ Gesundheitsreisen Einblicke in die vielfältige Auswahl an suchte auf Einladung seines Kölner Amtskollegen Jürgen Behandlungen. Ein Ergebnis der geführten Gespräche ist Roters die Themen-Tage in seiner Partnerstadt Köln. die Absichtserklärung, gemeinsame Gesundheitskon­ Gemeinsam eröffneten Topbas¸ und Roters mit einer gresse in Köln und in Antalya durchzuführen. feierlichen Zeremonie im Rautenstrauch-Joest-Museum sowohl den NRW-Wirtschaftstag als auch die Istanbul- Tage. Topbas¸ betonte den besonderen Stellenwert der Beziehungen von Istanbul und Köln und äußerte seine enge Verbundenheit mit der Domstadt. Zwei Wochen zuvor hatte Oberbürgermeister Jürgen Roters seinen Amtskollegen in Istanbul anlässlich des Nationalfeierta­ ges und des zu Ende gehenden Kulturhauptstadtjahres besucht.

Delegationsbesuch aus Antalya im März 2010

Die Istanbul-Tage, die im November 2010 unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Jürgen Ro­ ters in Köln durchgeführt wurden, vermittelten einen Eindruck von der Vielfalt der türkischen Kultur. Im Mittelpunkt der Thementage stand die „Kulturhaupt­ stadt Istanbul 2010“. Ein umfangreiches kulturelles Empfang von Kadir Topbas¸ im Kölner Rathaus Programm wurde in den Kölner Museen, insbesondere im Rautenstrauch-Joest-Museum, angeboten. Histori­ Die Mitgliedschaft der Kölner Wirtschaftsförderung im sche Aufnahmen ebenso wie aktuelle Dokumentationen TD-IHK besteht weiterhin. Bei dem Anfang 2009 ge­ wurden im Rahmen der Filmreihe „100 Jahre Istanbul“ gründeten Arbeitskreis Wirtschaftsjunioren, der sich an im Kölner Filmhaus gezeigt. Ein weiterer Brückenschlag „young turkish professionals“ richtet, arbeitet die Wirt­ zwischen Köln und Istanbul war die offizielle Vorstellung schaftsförderung aktiv mit. Ziel dieses Arbeitskreises ist des neuen Deutsch-Türkischen Studiengangs für Wirt­ es, eine Plattform für den fachlichen Austausch in den schaftsrecht an der Universität zu Köln. Bereichen Unternehmensgründung und -finanzierung, Personalrekrutierung, Marketing und weitere Themen zu bieten. Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 124 Köln-Promotion / Auslandsakquisition

Japan zu Köln haben und im Rahmen ihrer Auslandstätigkeit für den Standort Köln werben können. In der März-Ausgabe des japani­ China und Indien sind gute Beispiele für Aktivitäten verschiedener Wirt­ schen Newsletters „NRW – Cities schaftsbotschafter, die der Stadt Köln aufgrund ihrer spezifischen Kenntnisse and Regions“, herausgegeben von und Kontakte erfolgreich Türen geöffnet und nachhaltig zum Gelingen von NRW Invest, hat die Wirtschaftsför­ Auslandreisen beigetragen haben. Auch im Länderschwerpunkt Niederlande derung ein ausführliches Köln-Por­ hat ein Wirtschaftsbotschafter in den letzten Jahren maßgeblich zum Zu­ trait veröffentlicht. Damit war die standekommen und zum Erfolg von Projekten beigetragen. Darüber hinaus Domstadt die zweite von insgesamt werden die Wirtschaftsbotschafter von der Wirtschaftsförderung regelmä­ sieben NRW-Städten, die mit ihren ßig mit Informationsmaterial versorgt, das sie im Ausland bzw. bei Gesprä­ Kernkompetenzen rund 3.000 japa­ chen mit ausländischen Gästen in Köln einsetzen. nischen Lesern vorgestellt werden. Der Newsletter wurde per Mail an Der Jahresempfang der Wirtschaftsbotschafter fand auf Einladung von potenzielle Investoren versandt, die Oberbürgermeister Roters im Februar 2010 im Historischen Rathaus statt an einem Auslandsengagement in und bot wie im Jahr zuvor die Gelegenheit zum intensiven Austausch mit NRW interessiert sind. Darüber hin­ Vertretern aus Politik und Verwaltung. Der Kommunikation mit den Wirt­ aus ist der Newsletter für zwei Jahre schaftsbotschaftern dient insbesondere der elektronische Newsletter auf der Webpage der japanischen „Business Facts Cologne“. Darüber hinaus werden die Botschafter von der Tochtergesellschaft von NRW Invest Wirtschaftsförderung in unregelmäßigen Abständen per E-Mail über aktuelle eingestellt. Entwicklungen am Standort Köln, über die Ergebnisse kölnrelevanter Unter­ suchungen oder interessante Veranstaltungen informiert. Wirtschaftsbotschafter der Stadt Köln Die Veranstaltung At Home in Germany wurde erstmals im September 2009 in der Internationalen Friedensschule Köln durchgeführt. Ziel des neuen For­ Das von der Wirtschaftsförderung mates ist es, den sogenannten „Expatriates“, Menschen aus der ganzen Welt, koordinierte Projekt zur ehrenamtli­ die in der Domstadt zumindest vorübergehend ihren Lebensmittelpunkt chen Unterstützung des internatio­ haben, hilfreiche Informationen für den Alltag zu geben. Auf dem Programm nalen Standortmarketings, in dessen standen Beratungen zu Themen Rahmen seit 2005 rund 150 Kölner wie Recht, Versicherungen, Banken, Unternehmer und Repräsentanten Finanzen, Steuern und Immobilien. wirtschaftsnaher Institutionen Außerdem konnten sich die „Ex­ Wirtschaftsbotschafter der Stadt patriates“ über private Praxen und Köln sind, erwies sich auch 2009 Kliniken, Arbeitsvermittler, Sport- und 2010 als fester Baustein für eine und Freizeitclubs sowie sonstige erfolgreiche Standortwerbung vor religiöse und kulturelle Aktivitäten Welcome Day – Ausstellung Treffen Sie allem im Ausland. Zum Kreis der informieren. und Informationen Ihre neue Wirtschaftsbotschafter gehören Schirmherr de Veranstaltung war Für Expatriats und die Mitglieder der Zielgruppe! engagierte Unternehmer aus Köln der Kölner Regierungspräsident Internationalen sowie einzelne im Ausland lebende Lindlar. Unterstützt wird der Wel­ Gesellschaft in Köln Personen, die eine enge Verbindung come Day von der Internationalen Internationale Friedensschule Köln Friedensschule Köln und der Amand Neue Sandkaul 29 Prima Colonia Immobilien GmbH & 50859 Köln-Widdersdorf Co. KG, dem Projektentwickler des

Schirmherr: neuen Wohngebiets Prima Colonia Hans Peter Lindlar, Regierungspräsident in Köln-Widdersdorf. Ein Team der von Köln Wirtschaftsförderung stand den Welcome Day Expatriats für Fragen zur Verfü­ gung und konnte den Besuchern 13. September die unterschiedlichen Facetten des 2009 Jahresempfang der Kölner Standorts Köln nahe bringen. 11.00 – 17.00 Wirtschaftsbotschafter Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 125 Wirtschaftsfaktor Tourismus und Kongresse

Wirtschaftsfaktor Tourismus und Kongresse �

Die Destination Köln war auch 2009 und 2010 eine gefragte Adresse bei Touristen und Geschäfts­ reisenden aus aller Welt. Im Jahr 2009 besuchten insgesamt 2,34 Millionen Hotelgäste die Dom­ stadt und brachten es zusammen auf 4,13 Millionen Übernachtungen – gegenüber dem Vorjahr ein moderater Rückgang von 1,7 Prozent bei den Gästeankünften sowie von 4,1 Prozent bei den Gästeübernachtungen. Im letzen Quartal 2009 zeichnete sich aber bereits eine Trendwende ab und in 2010 gab es wieder deutliche Zuwächse: Bis zum Herbst 2010 lagen sowohl die Zahl der Ankünfte als auch die der Übernachtungen um acht Prozent über dem Vorjahresniveau.

Die Stärke des Tourismusstandorts Köln wird auch durch Köln-Besucher gezählt wurden. Mit Germanwings und die äußerst robuste Gesamtnachfrage, die Tagesbesu­ Wizzair verbinden inzwischen zwei Airlines je dreimal cher und private Übernachtungen mit einschließt, deut­ pro Woche den Köln Bonn Airport mit der ukrainischen lich. Insgesamt wird für 2009 von rund 115 Millionen Hauptstadt Kiew. Das Plus aus den arabischen Golfstaa­ Gasttagen ausgegangen. Der Tourismus bleibt somit ein ten basiert insbesondere auf der zunehmenden Bedeu­ äußerst wichtiger Wirtschaftsfaktor für Köln. Aufgrund tung des Gesundheitstourismus. In diesem Bereich war höherer Ausgaben pro Person konnte der durch die KölnTourismus 2009 mit der Initiative „Health Cologne“ Branche generierte Umsatz in 2009 sogar auf rund 5,7 vor allem im arabischen und russischen Markt aktiv. Milliarden Euro gesteigert werden. Der Rückfluss in den städtischen Haushalt belief sich, konservativ berechnet, auf mindestens 140 Millionen Euro.

Während die Einnahmen aus dem Freizeitbereich Kons­ tanz zeigten, war das Geschäftsreisesegment 2009 rück­ läufig. Dies deckt sich mit der weltweiten Entwicklung. Insgesamt gab es größere Rückgänge bei den internati­ onalen Gästen. Der Anteil an Übernachtungen aus dem Ausland sank um einen Prozentpunkt auf 32 Prozent. Außerdem gab es einige Verschiebungen bezüglich der Herkunftsländer der Köln-Gäste. Unter den Auslands­ märkten legten vor allem die benachbarten Benelux- Länder zu: Die Zahl der Gäste aus den Niederlanden stieg um fünf und die Ankünfte aus Belgien nahmen um sechs Prozent zu. Die Zahl der Köln-Besucher aus Luxemburg stieg sogar um elf Prozent. Die seit Dezember 2009 verkürzte Fahrtzeit des Thalys aus Belgien und Frankreich dürfte diesen Positivtrend weiter begünstigen. Bei den deutschen Gästen profitierte die Destination Köln vom bundesweiten Trend zu Inlands-Städtereisen.

Sehr gut entwickelt haben sich auch die Zukunftsmärkte Ukraine – hier stieg die Gästezahl um die Hälfte – und arabische Golfstaaten, aus denen fünf Prozent mehr Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 126 Wirtschaftsfaktor Tourismus und Kongresse

Tourismus in Köln: Gäste und Übernachtungen 2009

Veränderung Veränderung zum Vorjahr Über­ zum Vorjahr Herkunftsland Gäste in % nachtungen in %

Bundesrepublik Deutschland 1 664 089 + 0,9 2 796 482 + 0,2

Vereinigtes Königreich 87 589 – 19,2 163 735 – 23,7 Niederlande 80 789 + 5,2 134 904 + 5,6 USA 56 965 – 11,5 123 501 – 12,4 Belgien 52 789 + 6,0 79 469 + 4,1 Frankreich 42 535 – 1,8 76 356 – 1,6 Italien 40 122 – 7,3 87 502 – 7,7 Schweiz 35 328 – 1,5 66 591 – 2,6 Spanien 30 100 – 5,6 59 874 – 11,3 Österreich 26 565 – 1,6 50 989 – 1,7 Russland 13 528 – 13,8 31 767 – 27,5 Luxemburg 11 509 + 10,8 17 520 + 11,6 Japan 11 227 – 24,0 22 307 – 33,0 Türkei 10 759 – 16,6 25 008 – 22,6 China, Volksrepublik und Hongkong 10 673 – 26,4 23 315 – 37,4 Schweden 10 108 – 23,3 20 146 – 21,7 Polen 9 665 + 3,8 19 208 – 3,7 Dänemark 9 454 + 2,5 18 949 – 1,0 Kanada 7 019 – 5,8 14 714 – 12,1 Australien 6 614 – 5,7 15 598 – 3,6 Finnland 6 064 + 3,6 12 671 + 2,0 Griechenland 5 932 – 12,1 14 568 – 15,7 Arabische Golfstaaten 5 803 + 5,1 22 866 – 2,3 Tschechische Republik 5 647 + 2,4 9 616 – 11,6 Norwegen 5 489 – 13,7 10 969 – 9,3 Republik Irland 5 267 + 3,2 11 741 + 10,9 Brasilien 5 066 – 20,9 12 579 – 26,4 Israel 4 661 + 12,6 11 330 + 5,2 Portugal 4 446 – 18,6 9 045 – 24,8 Ungarn 3 825 – 10,3 7 572 – 22,8 Indien 3 790 – 8,1 10 040 – 27,3 Ukraine 3 014 + 50,4 6 460 + 31,4 Rumänien 2 973 – 17,6 5 913 – 22,6 Taiwan 2 489 – 19,9 6 990 – 36,1 Estland 2 469 + 197,1 5 147 + 129,4 Slowenien 1 906 + 15,9 3 614 + 6,3 Südkorea 1 783 – 44,7 4 206 – 57,8 Bulgarien 1 731 + 25,2 3 566 + 25,0 Island 1 569 + 17,7 2 634 – 12,3 Republik Südafrika 1 507 – 8,4 3 699 – 11,6 Slowakische Republik 1 411 + 11,8 3 445 + 1,2 Ausland 679 415 – 7,7 1 336 762 – 11,9 Insgesamt 2 343 504 – 1,7 4 133 244 – 4,1

Betten (angebotene) 25 371 Bettenauslastung 44,1 %

Quelle: Informationssystem Tourismus, IT.NRW, Düsseldorf 2010 Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 127 Wirtschaftsfaktor Tourismus und Kongresse

Im Laufe des Jahres 2010 zeigte sich, dass der moderate konnte Köln in 2009 seine Position unter den beliebtes­ Umsatzknick von 2008 und 2009 bereits eindrucksvoll ten deutschen Städtereisezielen, im Ranking mit den überwunden war: In den ersten drei Quartalen 2010 lag wichtigsten europäischen Metropolen sogar verbessern. die Zahl der Übernachtungsgäste mit 1,84 Millionen um acht Prozent über dem Vorjahreswert; die Zahl der Das Cologne Convention Bureau (CCB) treibt seit 2009 Übernachtungen notierte mit 3,28 Millionen sogar um innerhalb der Dachmarke KölnTourismus die Vermark­ 8,5 Prozent über dem Wert des Jahres 2009. tung der Kongressdestination Köln voran. Die Präsenz 2010 stieg nicht nur die Zahl der deutschen Gäste – hier Kölns auf internationalen Messen, Workshops und gab es einen Zuwachs von sieben Prozent –, sondern Hosted Buyer Meetings wird ausgedehnt. Besonders auch die der ausländischen Besucher, deren Zahl um im Fokus stand in 2010 die aktive Bewerbung Kölns um knapp 12 Prozent über dem Vorjahreswert lag. Die Zahl Kongresse mit internationalem Schwerpunkt. Dazu wird der Übernachtungen von ausländischen Gästen stieg derzeit an der Erstellung eines sogenannten Bid Books sogar um 14 Prozent. gearbeitet. Zahlreiche Veranstaltungen und sportliche Großevents, kulturelle Highlights und starke Messen trugen zu dieser deutlichen Belebung bei. Insbesondere die vielen Sportereignisse des Jahres, allen voran die VIII. Gay Games Cologne 2010 Anfang August sowie die Eisho­ ckey-Weltmeisterschaft, das DFB-Pokalfinale der Frauen und die EHF Champions League Final4 im Mai brachten zahlreiche neue deutsche und internationale Besucher nach Köln.

Kongressstadt Köln

Darüber hinaus gewinnt der Inlandtourismus weiter­ hin an Bedeutung. KölnTourismus führte daher den Themenschwerpunkt „Medienstadt Köln“ in 2010 mit neuen buchbaren Angeboten fort. Neben Führungen in Fernseh- und Filmstudios werden exklusive Reisepakete zu in Köln produzierten TV-Formaten angeboten.

Der Ausbau der Online-Aktivitäten war ein weiterer Finale der EHF Champions League in der LANXESS arena Schwerpunkt von KölnTourismus im Jahr 2010. Durch den Einsatz von Social Media und Web 2.0 Elementen Die Bettenauslastung der Kölner Beherbergungsbetriebe wird eine kontinuierliche Online-Interaktion mit dem lag in 2009 mit 44 Prozent erneut über den Werten von Kunden und Verknüpfung der Inhalte umgesetzt. Eine Düsseldorf mit 42 Prozent und von Bonn, wo 40 Prozent neue zweisprachige Eventdatenbank sowie weitere erzielt wurden. In Nordrhein-Westfalen insgesamt lag Sprachversionen werden im Sommer 2010 die Home­ der Wert bei knapp 38 Prozent. In den ersten drei Quar­ page www.koelntourismus.de ergänzen. talen des Jahres 2010 stieg die Bettenauslastung in Köln auf 45,5 Prozent. Der durchschnittliche monatliche Zim­ Partnern aus dem touristischen und Tagungs-Branchen­ merpreis behauptet sich gut im bundesweiten Vergleich. umfeld bieten KölnTourismus und das Cologne Conven­ Insgesamt bietet die Kölner Hotellerie den Gästen ein tion Bureau seit 2009 ein spezielles Kooperationsmodell. hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis. Die Unterteilung in Standard-, Superior- und Premium- Pakete ermöglicht einen genauen Zuschnitt auf den Beim Buchungs-Ranking der überregionalen Reiseveran­ Bedarf der Partner. Für beide Bereiche konnten knapp 80 stalter ITS Reisen/Rewe Touristik, Ameropa und Dertour Partner gewonnen werden. Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 128 Wirtschaftsfaktor Tourismus und Kongresse

Gesundheitstourismus Mittler, Einzelhandel und touristische Attraktionen sowie an alle anderen am Gesundheitstourismus interessierten KölnTourismus engagiert sich in allen relevanten tou­ Akteure aus Köln und dem Kölner Umland. ristischen Feldern mit Wachstumspotenzial, so auch im Bereich des weltweit stark wachsenden Gesundheitstou­ rismus. 2009 erfolgte in Kooperation mit „healthcolo­ gne“ die Gründung des „Gesundheitspools Köln“. Im Rahmen dieses Pools wird Köln intensiv als touristisch relevanter Gesundheitsstandort beworben. Hierfür ist 2010 bereits zum zweiten Mal die umfangreiche Bro­ schüre „Köln. Tourismus- und Gesundheitsmetropole im Herzen Europas“ in deutsch, englisch, arabisch und rus­ sisch entstanden. Die Auflage beträgt pro Sprachfassung Health Cologne 10.000 Stück. Die Publikation wird über die Vertriebs­ wege der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT) in den jeweiligen Quellmärkten verteilt. Ferner kommt die Broschüre als Hauptwerbemittel auf der Internationalen Tourismusbörse (ITB) in Berlin, der Moscow Internatio­ nal Travel & Tourism (MITT), der Ukraine International Travel & Tourism (UITT) in Kiew, dem Arabian Travel Mart (ATM) in Dubai und dem World Travel Mart (WTM) in London sowie weiteren Gesundheitsmessen weltweit zum Einsatz. Abgerundet wird der Gesundheitspool

Low Cost Carrier Kampagne

Seit 2008 führt KölnTourismus gemeinsam mit verschie­ denen Partnern aus der Luftfahrt die Low Cost Carrier Kampagne durch. Schwerpunkte liegen auf den Quell­ märkten England, Österreich, Schweiz und Russland. Bedarfsorientiert finden aber auch Aktivitäten in den Märkten Italien, Ukraine und Rumänien statt.

In 2009 wurde in Kooperation mit Germanwings eine weitere Kampagne umgesetzt, die durch Aktivitäten durch einen Internetauftritt in englisch, arabisch und im Bereich online- und offline Media, Herstellung von russisch unter www.koelntourismus.de sowie durch Werbemitteln und flankierenden Preisausschreiben Schulungen der Partner zum Themenkomplex „Umgang geprägt ist. KölnTourismus investierte 50.000 Euro, mit Gesundheitstouristen aus der arabischen Welt sowie Germanwings brachte Leistungen in Höhe von 106.000 aus Russland und den GUS Staaten“. Ein weiterer Vorteil Euro ein. Im Rahmen der Kampagne beteiligte sich Köln- für die Partner des Gesundheitspools ist die umfang­ Tourismus an der WTM und der ebenfalls in London statt reiche Möglichkeit des Networkings sowie der direkte findenden Germany Travel Show. Abgerundet wurden Austausch zwischen den beteiligten Akteuren. Das An­ diese Maßnahmen durch Gewinnspiele mit Köln-Bezug. gebot richtet sich konkret an Partner aus den Bereichen In Russland konzentrierte sich die Kooperation 2009 auf medizinische Dienstleister, Hotellerie, Gastronomie, Außenauftritte von KölnTourismus auf den beiden Mes­ Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 129 Wirtschaftsfaktor Tourismus und Kongresse

sen MITT in Moskau und der LEISURE sowie im Rahmen Golftourismus der Roadshow der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT) in Moskau und Ekaterinburg. Außerdem wurde Um die regionale Zusammenarbeit der rheinischen eine gesonderte russische Publikation „Köln – Im Herzen Städte und Kreise auch auf dem Golfsektor erfolgreich Europas“ in einer Auflage von 10.000 Stück für russische auszubauen, hatten sich KölnTourismus, die Tourismus & Reisebüros, Multiplikatoren und Endverbraucher erstellt. Congress GmbH Region Bonn/Rhein-Sieg/Ahrweiler, der Diese Kampagne wurde auch 2010 fortgeführt. Rhein-Erft Tourismus e.V. und die Naturarena Bergisches Land im Februar 2009 zu einer Initiative zusammen­ geschlossen. Gemeinsam wird das Angebot für Golf­ interessenten im In- und Ausland mit Hilfe der Agentur abbaio aus Köln etabliert und vermarktet. Auf der neuen Internetseite www.golfnet-rheinland.de sind die ersten Angebote der rund 35 Golfplätze in und um Köln gebün­ delt, eine Servicehotline berät die Gäste individuell zu ihrem geplanten Aufenthalt. KölnTourismus hat vor dem Hintergrund der wachsenden Bedeutung dieser Sport­ art, deren Liebhaber als besonders finanzstark gelten, bei dieser Kooperation die Initiative ergriffen, zumal Köln mit der Kölner Golfwoche und der Rheingolf-Messe eini­ ge wichtige Veranstaltungen im Bereich des Golfsportes bereits im Potfolio hat. KölnTourismus auf der DZT-Airportshow Deutscher Markt KölnTourismus und TUIfly waren 2009 mit einer zielge­ richteten Mediakampagne im Quellmarkt Österreich 2010 war KölnTourismus erneut auf der ITB Berlin, der aktiv. Hierbei wurde in den Streugebieten Salzburg, weltweit größten Reisemesse, am Gemeinschaftsstand Kärnten, Steiermark und Tirol eine großangelegte Pla­ der Rheinstädte Köln, Düsseldorf und Bonn mit großem katkampagne durchgeführt. Hiermit konnten mehrere Aufgebot vertreten. Die rund siebzig Anschließer aus hunderttausend Werbemittelkontakte erzielt werden. den drei Städten und der Region hatten zur Bewerbung Ferner wurden Anzeigen und Titelseitenwerbungen in der Destination über 400 Quadratmeter Ausstellungs­ den wichtigsten Fachtiteln der Reisebranche Österreichs fläche zur Verfügung, die an den Fachbesuchertagen geschaltet. KölnTourismus investierte 30.000 Euro, für Ministerrundgang, gemeinsamen Medientalk der TUIfly 70.000 Euro. In Italien wurde in enger Kooperation Oberbürgermeister der drei Städte zum Thema „Wirt­ mit der DZT Mailand auf der Reisemesse BIT Material von schaftskrise gleich Tourismuskrise?“ unter Moderation KölnTourismus und TUIfly verteilt. des bekannten WDR-Redaktuers Gisbert Baltes sowie zahlreichen Gesprächsterminen mit Partnern aus der Tourismusbranche in Anspruch genommen wurden. Neben vielen neuen Angeboten aus den Bereichen Packages, öffentliche Führungen und Gruppenmenüs wurde insbesondere erneut das Schwerpunktthema „Medienstadt Köln“ präsentiert. KölnTourismus setzte sich damit das Ziel, Kölns Image als innovative, kreati­ ve und lebendige Medienmetropole zu transportieren und mit zahlreichen attraktiven Angeboten erlebbar zu machen. Bei der traditionellen Abendveranstaltung „RheinNacht“ der drei Städte in Berlin konnten die rund 550 geladenen Gäste, Reiseveranstalter, Reisejournalis­ € * Oneway- ten und weitere Partner aus der Tourismusbranche, in ab29Komplettpreis entspannter Atmosphäre neue Kontakte knüpfen und bestehende Geschäftsverbindungen vertiefen. Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 130 Wirtschaftsfaktor Tourismus und Kongresse

Aussteller- als auch einen Besucherrekord vermelden – über 2.500 Kongressteilnehmer und Fachbesucher nah­ men daran teil. Sowohl an den Ständen der 84 Aussteller, im Kongress selbst als auch auf den zahlreiche Begleit­ veranstaltungen hatte man die Möglichkeit, Netzwerke zu knüpfen und sich über die Entwicklung des Geschäft­ reisemarktes zu informieren. KölnTourismus bot Inter­ essenten an seinem Stand eine umfassende Beratung zu Themen wie Kongress- und Tagungslocations, Gruppen-

Kölner Auftritt auf der ITB 2010

Beim 36. RDA-Workshop im August 2010, dem Bran­ chentreff für Unternehmen des europäischen Busreise­ markts, stellten Dienstleister aus allen Tourismussparten in Kölns größten Messehallen erneut ihre Leistungs­ palette vor. KölnTourismus präsentierte am Gemein­ schaftsstand der Rheinstädte Düsseldorf, Köln und Bonn unter Anderem neue attraktive Angebote zur Weih­ nachtszeit, wie zum Beispiel ein Weihnachtsempfang auf dem Balkon des Domhotels. An den drei Messetagen zeigten 1.157 Aussteller ihre Produktpalette. Damit verzeichnete der RDA-Workshop 2010 ein leichtes Plus gegenüber dem Vorjahr. Es präsentieren sich Anbieter aus 73 Branchen. Gezeigt wurde das Leistungsspektrum aus 60 Urlaubsländern. 45 Länder wurden durch direkt dort ansässige Betriebe repräsentiert, aber auch durch Unternehmen aus den tourismuswirtschaftlich nachge­ lagerten Bereichen. Am RDA-Workshop 2010 nahmen 11.200 Fachbesucher teil, das waren 2,3 Prozent mehr als im Vorjahr. FVW Kongress 2010

angebote, Kulturpackages und der Köln WelcomeCard. photokina: „köln fotografiert!“ ging nach dem großen Erfolg in 2008 im September 2010 in die zweite Runde und sorgte für Foto-Faszination in Köln und der Region. Zur photokina 2010 stellte die Aktion wieder ein maß­ gebliches, flankierendes Messe-Event dar. Inhaltlich knüpfte das Programm 2010 an das Konzept von 2008 an, wurde jedoch weiter ausgebaut. Insbesondere das Angebot von Workshops wurde stark erweitert. Insge­

Gemeinschaftsstand beim 36. RDA-Workshop

Der FVW Kongress 2010 mit begleitender Travel Expo, der Fachmesse für Touristik Business Travel und Techno­ logie, fand im September erneut in den Rheinparkhallen statt. Die Veranstaltung konnte in 2010 sowohl einen Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 131 Wirtschaftsfaktor Tourismus und Kongresse

samt fanden – frei nach kölscher Zahlensymbolik – 111 Europäischer Markt Workshops statt, bei denen Profis den Weg zum besse­ ren Bild vermitteln. Der Kölner Fotograf Joachim Rieger, 2009 und 2010 setzte KölnTourismus die erfolgreiche der bereits in 2008 zahlreiche Workshops leitete, hatte Arbeit auf dem europäischen Kernmarkt fort, auf den hierzu ein Baukastensystem von Basis- sowie weiter­ rund drei Viertel aller Ankünfte und Übernachtungen führenden Kompaktworkshops, Fotoexkursionen und von Auslandsgästen entfallen. Vorträgen entwickelt, die sich modular miteinander kombinieren ließen. Zielgruppenbezogen und zu er­ In Großbritannien ist neben der Region London/Südost- schwinglichen Preisen gab es unter anderem Workshops England insbesondere der Ballungsraum Manchester für Kinder und Jugendliche, Programme für Schulklassen ein wichtiger Quellmarkt für die Destination Köln. Um und Familien sowie Angebote für Senioren. diesen Markt möglichst effektiv zu bearbeiten, beteiligte sich KölnTourismus im September 2010 an der Germa­ Die REWE Touristik stellte im Rahmen einer exklusiven ny Travel Show in Manchester. Auch hier konnten neue Reisemesse Ende Oktober 2010 an drei Tagen in der wichtige Kontakte geknüpft und die insbesondere in die­ Koelnmesse das Sommerprogramm 2011 der Veranstal­ sem Gebiet ansässigen Reiseveranstalter über die touris­ termarken ITS, Jahn Reisen und Tjaereborg vor. 1.800 tischen Angebote in Köln informiert werden. Bereits in Mitarbeiter der umsatzstärksten Reisebüros waren dazu 2009 hatte KölnTourismus mit dem „Cologne Christmas eingeladen, sich über die Produkte des Reisekonzerns zu Market London“ in England für das weihnachtliche Köln informieren. Die Programmvorstellung findet jährlich an als Reiseziel geworben. In exponierter Lage, am London wechselnden Orten statt. Köln war in 2010 nach 2003 Eye, direkt an der Themse wurde traditionelles Kunst­ bereits zum zweiten Mal Gastgeber. KölnTourismus handwerk, Glühwein und Kölsch angeboten. Zahlreiche präsentierte sich auf der Fachveranstaltung mit neuen Werbekampagnen wie eine große Plakatkampagne in Angeboten und den touristischen Highlights für 2011 U-Bahnhöfen, auf U-Bahn-Bahnsteigen und auf Taxen am Gemeinschaftsstand mit den Partnerorganisationen begleiteten den Cologne Christmas Market. aus Bonn und Düsseldorf. Gleichzeitig nutzte die Touris­ musorganisation die große Chance, den interessierten Reiseverkäufern ihre Destination mit einem umfangrei­ chen Rahmenprogramm zum klassischen und modernen 2010 Köln vor Ort näher zu bringen. Im Rahmen der Veranstal­ European Christmas tung wurde auch das 40-jährige Firmenbestehen von ITS gefeiert. Markets & Breaks City Trips Christmas Breaks Coach Tours River Cruises

European Breaks from £159

Tailor-made travel specialists

Stand von KölnTourismus auf der REWE Reisemesse Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 132 Wirtschaftsfaktor Tourismus und Kongresse

Ebenfalls präsent war KölnTourismus auf dem irischen intensive Kooperation mit dem Be­ Markt. Nach Teilnahme am von der DZT London in Ko­ treiber Thalys International fort. Im operation mit AerLingus organisierten Trade Workshop der März-Ausgabe 2010 des Board­ in Dublin im Juni 2009 und der von der DERtour UK orga­ magazines Thalyscope wurde unter nisierten umfassenden Weihnachtsmarktkampagne zur anderem ein von KölnTourismus Promotion des neuen Weihnachtsmarktkataloges „Euro­ gemeinsam mit Thalys und dem pean Christmas Markets & Breaks 2009“, die auf äußerst Kölner Hotel Maritim organisiertes positive Resonanz von Seiten der Kunden, Agenten und Gewinnspiel zu Köln geschaltet. in der irischen Presse stieß, wurde Köln im DERtour UK Weihnachtsmarktkatalog 2010 prominent auf dem Titel­ Die Benelux-Länder als traditionell bild präsentiert und als Reisedestination empfohlen. wichtiger Quellmarkt für Besucher der Domstadt werden ebenfalls In Frankreich war KölnTourismus im September 2009 intensiv von KölnTourismus betreut. erstmalig mit einem Stand auf der „Top Resa Paris“, der So war man 2009 erfolgreich auf führenden touristischen Leitmesse des Landes, vertre­ dem Reisemarkt Niederlande, dem ten. Es wurden zahlreiche Kontakte mit der französi­ größten DZT-Workshop im Nachbar­ schen Reisebranche geknüpft und erfolgreich Kundenak­ land, vertreten. Hier konnten insbe­ quise betrieben. In Zukunft wird KölnTourismus das sondere zahlreiche Busreiseveran­ bestehende Potenzial auf dem französischen Markt wei­ stalter über Köln informiert werden. ter entwickeln. Angesichts der Thalys-Verbindung liegt Ferner kooperierte KölnTourismus dabei das besondere Augenmerk auf dem Schienenver­ bei einer Vielzahl verschiedener tou­ kehr. Mit der Inbetriebnahme eines Neubauabschnittes ristischer Einzelwerbemaßnahmen in Belgien hat sich die Fahrzeit seit Mitte Dezember 2009 mit der DB-Niederlande. Hierdurch sowohl zwischen Paris und Köln um weitere 36 Minuten wurde das Ziel erreicht, mit attrakti­ auf drei Stunden und 14 Minuten und zwischen Brüssel ven Angeboten mehr Bahnreisende und Köln auf zwei Stunden verkürzt. Bereits im Novem­ nach Köln zu holen. ber 2009 hatte die erste Fahrt des schnelleren Thalys nach Köln stattgefunden. 350 Gäste waren an Bord, Auf dem belgischen Markt war Köln- darunter knapp 100 Journalisten aus Belgien und Frank­ Tourismus ebenfalls aktiv. Im März reich, die von KölnTourismus in Empfang genommen 2010 beteiligte sich KölnTourismus und betreut wurden. Die neue Hochgeschwindigkeits­ an dem DZT-Workshop in Brüssel. verbindung aus den europäischen Metropolen Paris und Im Juli 2010 wurde mit aktiver Un­ Brüssel wird die Rolle Kölns als europäischen Schienen­ terstützung von KölnTourismus eine verkehrsknotenpunkt noch einmal deutlich stärken und Studienreise des belgischen Reiseve­ akzentuieren. In diesem Kontext setzt KölnTourismus die ranstalters „Transeurope“ durchge­ führt. 20 Reiseagenten aus den Ver­ triebsbüros in Belgien, Luxemburg, Niederlanden und Nordfrankreich nahmen an diesem Fam Trip teil.

In Italien beteiligte sich KölnTou­ rismus 2009 erstmals an den DZT Workshops Germania in Rom, Florenz und Mailand. Dabei konnten Kontakte zu italienischen Reisever­ anstaltern, Reisebüros und weiteren Multiplikatoren der Tourismusbran­ che geknüpft werden. Durch die Steigert die Gästezahlen: die schnelle Thalys-Verbindung erfolgreiche Teilnahme konnte die mit Brüssel und Paris Destination Köln und ihre Vielfalt Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 133 Wirtschaftsfaktor Tourismus und Kongresse

insgesamt stärker positioniert und die Nachfrage gestei­ Wie bereits in den Vorjahren präsentierten sich die gert werden. beiden Partner somit als Einheit bei verschiedenen für die Domstadt sehr interessanten Airlines. Ferner wur­ In Süd-Osteuropa nahm KölnTourismus erstmalig in de die Kundenbetreuung von Airline-Partnern in Köln 2009 an der gleichnamigen Roadshow der Deutschen intensiviert. Als Ergebnis rechnen sowohl KölnTourismus Zentrale für Tourismus (DZT) in den Städten Prag, als auch der Flughafen mit einer weiteren Steigerung Budapest und Bratislava teil. In diesen stark wachsenden der Flugbewegungen aus der Russischen Förderation, Märkten konnten somit zahlreiche wichtige Entscheider aus den GUS-Staaten sowie aus England. Ein wichtiger der Reisebranche intensiv über die Destination Köln Erfolg ist hier die bereits Anfang 2009 aufgenommene informiert werden. Die erfolgreiche Zusammenarbeit Flugverbindung der Wizzair, die dreimal wöchentlich die zwischen KölnTourismus und der DZT Ungarn wurde ukrainische Hauptstadt Kiew mit Köln verbindet. Mitte hierdurch intensiviert. Außerdem wurde gemeinsam mit 2009 nahm zusätzlich Germanwings den Verkehr auf Düsseldorf und der Metropolregion Ruhr eine umfang­ dieser Strecke auf. Auch südost- sowie westeuropäische reiche DZT-Studienreise für ungarische Entscheider aus Airlines konnten durch den kooperativen Ansatz von der Reisebranche organisiert. KölnTourismus und Flughafen von Köln/Bonn als Flugziel überzeugt bzw. intensiver an Köln gebunden werden, so Spanien ist ein weiterer europäischer Wachstumsmarkt. beispielsweise der Carrier bmi baby. Im September 2009 unterstützte KölnTourismus die von der DZT-Madrid organisierte Image-Studienreise spani­ scher Reisefachleute zum Thema „Unesco-Welterbe zum Staunen – 2.000 Jahre europäische Kulturgeschichte“.

Fernmärkte

2009 und 2010 wurde die bereits erfolgreiche Zusam­ menarbeit zwischen KölnTourismus und dem Köln Bonn Airport noch weiter intensiviert. Schwerpunkte sind gemeinsame Messeauftritte sowie die Airline-Akquise in Städten und Regionen der stark wachsenden touris­ tischen Quellmärkte Russische Förderation und GUS- Staaten. Außerdem gab es gemeinsame Messeauftritte im Rahmen der Routes World, und zwar in Peking Ende 2009 und in Vancouver Ende 2010. In 2011 werden der Darüber hinaus war KölnTourismus gemeinsam mit Flughafen und KölnTourismus ebenfalls gemeinsam seinen lokalen und regionalen Partnern wieder einer der auf der Routes World vertreten sein, Austragungsort ist gefragtesten Aussteller auf dem wichtigsten Deutschen diesmal Berlin. Incomingmarkt Germany Travel Mart (GTM), der 2009 in Rostock und 2010 in Mainz und Frankfurt durchgeführt wurde. 2011 wird der GTM in Köln und Bonn stattfinden.

Auf dem US-Amerikanischen Markt war KölnTourismus in 2009 und 2010 ebenfalls erfolgreich, wenngleich sich die Zahl der Anreisen durch den Wegfall der Direktflug­ verbindung Köln-Newark verringert hat. Gemeinsam mit der DZT-USA und den Magic Cities Germany, dem Zusammenschluss der wichtigsten deutschen Touris­ musmetropolen, wird Köln als Reisedestination über den 15th World Route Development Forum üblichen Rahmen hinaus intensiv beworben. Hier stan­

The global meeting place for every airline and airport den neben Luxury Travel und einer engen Kooperation mit dem Veranstalter Virtuoso auch die Gay Games 2010 im Vordergrund. Darüber hinaus beteiligte sich Köln­ Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 134 Wirtschaftsfaktor Tourismus und Kongresse

Tourismus sowohl 2009 als auch 2010 an der Roadshow Gäste lag in den ersten drei Quartalen von 2010 um 56 „Destination Germany“ durch vier Städte in Kanada und Prozent über dem Vorjahreswert, die Zahl der Übernach­ den USA, die von der German National Tourism Organi­ tungen stieg um 53 Prozent. sation (GNTO) in New York organisiert wird. Im Rahmen der Roadshow konnten sehr interessante Kontakte zu örtlichen Reisevermittlern, Reisebüros, Veranstaltern und weiteren Multiplikatoren der Tourismusbranche geknüpft bzw. bestehende, bereits Gäste bringende Kontakte vertieft werden. In den ersten neun Monaten von 2010 checkten 13 Prozent mehr amerikanische Gäste in Kölner Hotels ein als ein Jahr zuvor, die Zahl der Übernachtungen stieg sogar um 22 Prozent.

Gut gebucht: die Kölner Hotels

Für den Russland-Markt hat KölnTourismus bereits zum vierten Mal anlässlich der Reisemessen MITT in Moskau und UITT in Kiev eine komplette Sonderbeilage „Köln“ China bleibt ebenfalls ein wichtiger touristischer Zu­ des wichtigsten russischen Reisemagazins „TourBusiness kunftsmarkt. KölnTourismus hat im November 2009 und News“ herausgeben lassen. Die Auflage zur Bewerbung im Mai 2010 wieder an der von der China-Roadshow der Kölns auf dem russischen Markt lag bei 10.000 Exem­ DZT, der „Germany Promotion-Tour“ durch die wich­ plaren. Darüber hinaus wurde Anfang 2010 die zweite tigsten Quellmärkte Chinas mitgewirkt. 2010 wurde Auflage der neuen russischen Gesundheitsbroschüre in die Roadshow zeitlich an die Expo 2010 in Shanghai Moskau und Kiew eingesetzt. Ferner beteiligte sich Köln- angepasst. Ferner begleitete KölnTourismus den zwei­ Tourismus 2009 zum zweiten Mal als Aussteller auf der ten Besuch der Chinesischen Karnevalsprinzessin von wichtigen russischen Reisemesse Leisure Moskau. Weiberfastnacht bis Rosenmontag 2010 in der Dom­ Um im russischen Markt das in 2009 aufgrund der Wirt­ stadt. Bereits 2009 hatte KölnTourismus gemeinsam schaftskrise rückläufige Geschäft adäquat zu bedienen, mit den Magic Cities einen umfangreichen Fam Trip der organisierte die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) Hainan Airlines unterstützt. Im Zusammenhang mit dem eine Roadshow in Moskau und Ekaterinburg. Hier konn­ chinesischen Markt muss die insbesondere in 2009 sehr ten gemeinsam mit dem Excelsior Hotel Ernst Mitarbei­ restriktiv gehandhabte Visa-Vergabe-Politik der Bun­ ter von über 300 Reisebüros zum Thema Köln geschult desrepublik erwähnt werden, die zwischenzeitlich für werden. Nach einer deutlichen Steigerung der Anreise- allgemein rückläufige bis stagnierende Besucherzahlen zahlen in 2010 fand die Roadshow in den Städten Mos­ aus China sorgte. In den ersten drei Quartalen 2010 gab kau, Samara und Kazan statt, hier konnten gemeinsam es hier aber bereits eine deutliche Trendwende: Die Zahl mit der Patientenvermittlungsfirma MedCologne knapp der Ankünfte lag um 44 Prozent über dem Vorjahres- 400 Reisebüros erreicht werden. Die Zahl der russischen wert, die Zahl der Übernachtungen sogar um 69 Prozent. Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 135 Wirtschaftsfaktor Tourismus und Kongresse

In Kanada ist Köln als empfohlene Reisedestination mitt­ Kölns informiert und die Broschüre zum Thema Gesund­ lerweile im Katalog des größten Reiseveranstalters des heitstourismus Köln präsentiert werden. Landes „Transat Tours“ vertreten. Außerdem informierte KölnTourismus im Rahmen der Roadshows „Destination Das Schwellenland Brasilien ist der wichtigste Touris­ Germany“ in 2009 und 2010 in Calgary und Toronto musquellmarkt Südamerikas. 2009 wurde die Destina­ jeweils mehr als 200 kanadische Reisebüros über die tion Köln erneut wichtigen brasilianischen Entscheidern Domstadt. aus der Reisebranche mit einem umfangreichen Fam Trip bekannt gemacht, der gemeinsam von den Marriott Die Vereinigten Arabische Emirate sind ein vielverspre­ Hotels, der Airline TAM und KölnTourismus organisiert chender und zahlungskräftiger Markt. KölnTourismus wurde. Zusätzlich wurden gemeinsam mit der DTZ-Au­ beteiligte sich sowohl 2009 als auch 2010 an der Leit­ ßenstelle Sao Paulo sowohl der Kölner Karneval als auch messe des Arabischen Tourismus, dem Arabian Travel die Gay Games 2010 aktiv in Brasilien beworben. Market (ATM), der jeweils im Mai in Dubai stattfindet. Im Vordergrund stand hierbei die vertiefende Imagebildung auf dem arabischen Markt. In diesem Zusammenhang konnten 2009 und 2010 weitere lokale Partner für eine Marktbearbeitung mit dem Fokus Gesundheitstourismus gewonnen werden und die neue diesbezügliche Bro­ schüre in arabischer Sprache verteilt werden. Darüber hinaus beteiligte sich KölnTourismus 2009 und 2010 an der DZT-Roadshow durch die Golfstaaten Saudi-Arabien, Kuwait und die VAE. Auch hier konnten neue wichtige Kontakte geknüpft, Branchenpartner über das Angebot

Brasilianische Fußballfans in Köln

Indien ist ein weiteres Schwellenland mit einem gro­ ßen Marktpotenzial. KölnTourismus engagiert sich als Mitglied des „Indienpools“ der DZT, der sich als Marke­ tingplattform für das Reiseland Deutschland sowie die angeschlossenen Mitgliedsstädte versteht. Durch die umfangreiche Öffentlichkeitsarbeit des Pools und die 2009 erstmals von KölnTourismus durchgeführte Indien- Roadshow in der indischen IT-Hauptstadt Bangalore und der bengalischen Metropole Kalkutta konnte KölnTouris­ mus eine entsprechende Positionierung der Destination Köln im wichtigen Zukunftsmarkt Indien erreichen. In 2010 konnte der Subkontinent auf der zweiten Tour durch die Städte Neu Dehli und Chennai vertiefend bespielt werden. Köln-Werbung auf dem arabischen Markt Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 136 Wirtschaftsfaktor Tourismus und Kongresse

Cologne. Where People meet. CONVENTIONCOLOGNE.DE

Köln ­ die faszinierende Metropole am Rhein bietet mehr als 130 verschiedene Locations und das viertgrößte Messegelände der Welt. Das Cologne Convention Bureau steht für ein Netzwerk von Partnern und bietet Veranstaltungsplanern kostenlose Unterstützung und Beratung: [email protected]

Cologne Convention Bureau Köln als Kongress- und Eventdes­ tination näher kennenlernen – das Als eigenständiger Kompetenzbereich der KölnTourismus GmbH vermarktet war das Motto des 9. Kongress- und das Cologne Convention Bureau (CCB) die Kongress-Destination Köln mit EventTag im Frühjahr 2009 im ihren vielfältigen Veranstaltungslokalitäten. Das CCB ist die erste geschäft­ Gürzenich. Der nächste Kongress- lich unabhängige Anlaufstelle für Köln-Interessierte mit Fragen zur Stadt und EventTag Köln ist in bewährter als Tagungs-, Kongress- und Incentive-Metropole. Dabei fungiert das CCB Zusammenarbeit mit der IHK Köln als Dachorganisation für alle Teilbereiche der Kölner Veranstaltungswirt­ und KölnKongress für September schaft. Im Rahmen eines Partnermodells wird lokalen Branchenakteuren 2011 geplant. Beibehalten wird das die Möglichkeit gegeben, ihr Unternehmen wirksam zu positionieren und Grundkonzept, Ausstellung und die Vertriebskanäle des CCB zu Werbezwecken noch intensiver zu nutzen. Rahmenprogramm gekoppelt mit Hierbei werden über die Basisangebote hinausgehende Leistungen in Form der Möglichkeit von Site Inspections eines dreistufigen Partnermodells in den Versionen Standard, Superior und anzubieten, die einem ausgewählten Premium gebündelt angeboten. Auch im zweiten Jahr seit der Einführung Fachpublikum einen umfassenden haben sich über 65 Partner beteiligt. Überblick darüber geben, welche vielfältigen Möglichkeiten sich für Basis der Kommunikationsmedien bildet die 2009 neu aufgelegte Broschüre Veranstaltungen jeglicher Art in „Meeting Point Cologne“, deren Inhalt in erweiterter Form auch auf einer CD Köln bieten. zur Verfügung steht. Ein besonderer Fokus liegt auf dem immer wichtiger werdenden Online-Bereich. Als Hauptmedium dient die Homepage des CCB, Die IMEX – incorporating Meetings die als zentrales MICE-Informations-Portal für Köln fungiert. Hierzu steht ein made in Germany, the Worldwi­ spezielles Tool in Form einer Suchmaschine für Veranstaltungsstätten und de Exhibition for Incentive Travel, Dienstleister der Eventbranche zur Verfügung, das Kunden einen optimalen Meetings & Events – war 2010 mit Service bei ihrer Orientierung ermöglicht. rund 9.000 Besuchern die wichtigste

9. Kongress- und EventTag im Kölner Gürzenich Köln-Auftritt im Rahmen der IMEX Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 137 Wirtschaftsfaktor Tourismus und Kongresse

Messe für den internationalen Veranstaltungsmarkt. die Flugverbindungen durch Germanwings tragen hierzu Nach einigen Jahren der gemeinsamen Präsenz der drei bei. Ein Spezifikum des russischen Marktes ist es, dass Städte Köln, Bonn und Düsseldorf präsentierte sich die das das Interesse an einer Destination im MICE-Segment Domstadt in 2010 erstmalig im Tandem mit der Landes­ sehr stark mit touristischen Interessen, insbesondere aus hauptstadt „KölnDüsseldorf-The Meetropolis“ gemein­ dem Bereich Gesundheitstourismus, verbunden wird. sam mit insgesamt acht Unteranschließern.

Die EIBTM Barcelona zählt mit über 3.000 Ausstellern aus 100 Ländern neben der IMEX seit Jahren zu den bedeutendsten, internationalen Incentive- und Kon­ gressfachmessen weltweit. Über 3.700 Hosted Buyers besuchten die EIBTM im Jahr 2010. Auch in diesem Jahr war das CCB gemeinsam mit drei Branchenpartnern aus Köln, der KölnKongress GmbH und dem Radisson BLU Cologne und den Take Five Hotels am Gemeinschafts­ stand Deutschland vertreten. Der gemeinsame hochsyn­ ergetische Auftritt brachte viele gute Kontakte. Auch für 2011 ist ein gemeinsamer Auftritt des CCBs mit Partnern Kölner Auftritt auf dem International MICE Forum in Moskau auf dem Gemeinschaftsstand geplant. Der französische Markt rückt – auch durch die neue, schnellere Thalys-Verbindung Paris-Köln – stärker in den Fokus der Aktivitäten. Aus diesem Grund war CBB – ebenfalls erstmalig – auf der Messe Meedex im April 2010 in der französischen Hauptstadt vertreten.

Das Thema Marktforschung spielt für CBB eine äußerst wichtige Rolle. Um fundierte Informationen über die Be­ deutung der Kongresswirtschaft in Köln zu bekommen, wurde gemeinsam mit dem Europäisches Institut für TagungsWirtschaft (EITW) GmbH ein internetbasiertes Tool entwickelt, in dem Anbieter ihre Daten zu Tagungs- Kölner Stand auf der EIBTM und Kongressaktivitäten eintragen. Die ersten Ergebnisse der Untersuchung wurden im Zur Gewinnung neuer Kontakte in den USA und Kana­ Mai 2010 im Rahmen der Fachmesse IMEX vorgestellt. da wird das CCB im Jahr 2011 erstmals an den neuen Erfasst wurden die Besucher in sämtlichen 147 Indoor- Veranstaltungen IMEX America, Las Vegas, und AIBTM, Veranstaltungsstätten ab 50 Sitzplätzen im jeweils größ­ Baltimore, teilnehmen. Das GCB wird zu beiden Messen ten Saal, wobei wissenschaftliche Veranstaltungsstätten einen deutschen Pavillon organisieren. Der Auftritt auf nicht mit untersucht wurden. Die Ergebnisse: Im Jahr der IMEX America und der AIBTM ersetzt die deutsche 2009 fanden in der Stadt Köln insgesamt rund 41.000 Beteiligung an der IT & ME in Chicago , die im Laufe der Veranstaltungen statt, die von 3,13 Millionen Teilneh­ vergangenen Jahre an Bedeutung verloren hat. Ebenfalls mern besucht wurden. In Köln gibt es über 20 Veranstal­ entfällt die Beteiligung an der Veranstaltung Trailblazers, tungszentren, 55 Tagungshotels und 73 Eventlocations. da Deutschland sich insgesamt nicht mehr beteiligt. Diese Angebotsstruktur mit einem so hohen Anteil an Eventlocations ist einmalig in Deutschland. Und: Die Zur Evaluierung des russischen Marktes war das CCB im starke Event-Nachfrage ist nicht auf die Karnevalszeit März 2010 erstmalig auf dem International MICE Forum beschränkt – Köln ist ganzjährig gefragt. Moskau präsent, das knapp 1.200 Fachbesucher anlock­ te. 91 Aussteller stellten hier ihre Destinationen, Produk­ Fast ein Drittel der Übernachtungen in Kölner Beherber­ te und Dienstleistungen im MICE-Bereich dar. Köln ist als gungsbetrieben werden durch Veranstaltungen gene­ Destination in Russland bereits vergleichsweise bekannt, riert. Allein die Übernachtungen des beruflich motivier­ Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 138 Wirtschaftsfaktor Tourismus und Kongresse

ten Reiseverkehrs, bezogen auf den Bereich Kongresse Stadtführungen und Tagungen, bringen in Köln einen Umsatz von rund 110 Millionen Euro. Neuentwickelte Produkte im Bereich Gruppenführun­ Rund zwei Drittel der Kongress- und Tagungsveranstal­ gen dienen dazu, den Besuchern stets aktuelle Themen ter in Köln kommen aus der Wirtschaft. An erster Stelle zu präsentieren und das Angebot immer attraktiv zu stehen Banken und Versicherungen, gefolgt von der erhalten. So wurde im Hinblick auf das Motto der Jahre Medizin- und Pharmaziebranche. Das restliche Drittel 2009 und 2010 „Medienstadt Köln“ eine neue Füh­ entfällt auf den Nonprofitbereich. Hier spielen neben den rung kreiert, die sich speziell diesem Thema widmet. „Privaten“ vor allem Kultur- und Karnevals-Veranstalter Außerdem kann ursprünglich Neues aus dem Bereich eine zentrale Rolle. der Öffentlichen Führungen mittlerweile auch bei den „All business is local“ bewahrheitet sich auch in Köln. Gruppenführungen angeboten werden. Über 60 Prozent der Veranstalter kommen aus der Bei der Vermittlung von Gruppenführungen wurde Region, weitere 20 Prozent aus der „Region West“, also 2009 das im Vorjahr erreichte hohe Niveau leicht den Bundesländern Nordrhein-Westfalen, Hessen und unterschritten, ebenso die Einnahmen aus der Vermitt­ Niedersachsen. lung von Bussen an Gästegruppen, was seinen Grund in der Wirtschaftskrise und den daraus resultierenden Die regionale und nationale Beliebtheit Kölns als Ta­ Auswirkungen auf ein geändertes Reise- und Nachfra- gungsdestination wird auch durch die Ergebnisse einer geverhalten findet. Mittlerweile werden jährlich knapp Veranstalterbefragung bestätigt, die als Zusatzmodul 400 Öffentliche Führungen für Einzelgäste an den Wo­ zum Anbieter-Monitoring des TagungsBarometers chenenden und Zeiten mit durchgeführt wurde. Hier messen über die Hälfte der be­ Brückentagen angeboten. fragten Veranstalter der Destination Köln im nationalen Sie haben in den letzten Vergleich eine sehr hohe bzw. hohe Bedeutung zu. Köln beiden Jahren (2009/10)

zählt zweifelsohne zu den Top-Adressen auf dem natio­ insbesondere bei den Führungen schenken: Gutscheine nalen Markt: Im Meeting-& EventBarometer 2009/2010 „Klassikern“ eine hohe Öffentliche bei KölnTourismus belegt die Region Köln-Düsseldorf Platz 4 unter den Akzeptanz erreicht und KölnFührungen Das vollständige Programm für das erste Halbjahr 2011 deutschen Kongress- und Tagungs-Metropolen. sind insgesamt kostende­ Über 90 Prozent der befragten Veranstalter können sich ckend. vorstellen, in Köln eine Tagung abzuhalten. Als Gründe für die Attraktivität der Domstadt nannten die Veran­ Das neue, im Oktober stalter am häufigsten die zentrale Lage und die gute 2010 eingeführte Pro­ Erreichbarkeit der Stadt, direkt gefolgt von der Vielfalt dukt VideoBus Tour ist und Professionalität der Veranstaltungsstätten. Veran­ sofort auf große Reso­ stalter schätzen das breitgefächerte kulturelle Angebot, nanz gestoßen und wird die Möglichkeiten für Rahmenprogramme und die be­ zukünftig regelmäßig sondere Atmosphäre der Stadt am Rhein. Auch für den angeboten.

Bitte beachten Sie die Hinweise auf Seite 3 Tagungsmarkt gilt somit: „Köln ist ein Gefühl“. Köln ist ein Gefühl.1 Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 139 Wirtschaftsfaktor Tourismus und Kongresse

Der audiovisuelle Stadtführer „iGuide“ ist im gleichen Weihnachtsmärkte & Co Maße wie im Vorjahr bei den Gästen beliebt. Im Ver­ gleich zu den anderen knapp 40 Städten, in denen das Die sieben Kölner Weihnachtsmärkte mit ihrem unver­ Produkt mittlerweile angeboten wird, liegt Köln im wechselbaren Charme ziehen jedes Jahr unzählige Gäste Ranking an zweiter Stelle hinter Weimar. an und luden zum stimmungsvollen Bummeln und Stö­ bern in die festlich geschmückte Kölner Innenstadt ein. Das Projekt Hop On Hop Off hat sich seit seinem Start im Jahr 2008 fest in der touristischen Landschaft Kölns etabliert. Die beiden Busunternehmen CCS und Willms CityTours fahren im regelmäßigen Linienverkehr wichti­ ge Stationen links- und rechtsrheinisch an. Dabei werden in Kooperation mit den Unternehmen Tickets bei Köln- Tourismus verkauft.

Das Stadtführungsfestival Expedition Colonia fand im April 2010 zum sechsten Mal statt. Wieder einmal gab es vielfältige Möglichkeiten, Köln auf verschiedensten Wegen neu zu entdecken und aus außergewöhnlichen Perspektiven zu betrachten. Auch diese einmal jährlich durchgeführte Veranstaltung ist mittlerweile fester Be­ reicherung des touristischen Angebots sowohl für Kölner als auch für Besucher von außerhalb.

Expedition Colonia auf dem Rhein Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 140 Wirtschaftsfaktor Tourismus und Kongresse

In den weitläufigen, miteinander verbundenen Einkaufs­ kostenfreien Köln WelcomeCard und straßen und wetterfesten Passagen ist alles im Angebot, buchen nun ihr Hotel bei KölnTou­ was zu einem gelungenen Weihnachtsfest dazu gehört. rismus, obwohl sie zuvor andere Die Rheinmetropole bietet alljährlich den mittlerweile Buchungswege genutzt haben. rund vier Millionen Besuchern der Weihnachtsmärkte ein abwechslungsreiches Adventsprogramm. Von der Darüber hinaus hat KölnTourismus Theatervorstellung über den Musicalbesuch bis hin zum 2009 und 2010 seine Servicean­ klassischen Konzert in der Kölner Philharmonie – das gebote für die Kölner Stadtverwal­ vielfältige Angebot erfüllt alle Wünsche von Groß und tung weiter ausgebaut und bietet Klein. mittlerweile eine ganze Reihe von Abrufkontingenten für städtische Das in den Vorjahren von KölnTourismus gemeinsam Veranstaltungen an. Dazu gehör­ mit der Stadt Köln ausgearbeitete Verkehrsmanage­ ten unter anderem Tagungen des ment, das innerstädtische Staus durch den Busverkehr Museumsdienstes der Stadt Köln, verhindert, wurde auch 2009 und 2010 erfolgreich Fachveranstaltungen im Römisch- umgesetzt und erweitert. Durch das Busshuttle-Konzept Germanischen Museum und Tagun­ kann an den Adventswochenenden inklusive verkaufsof­ gen einzelner Ämter der Stadt Köln. fenem Sonntag ein reibungsloser Ablauf der Busan- und -abreisen aus ganz Europa gewährleistet werden. Weiterhin beteiligt sich KölnTouris­ Der von KölnTourismus herausgegebene Weihnachtsfly­ mus 2010 intensiv an der gemein­ er mit übersichtlichen Informationen zu allen Märkten, samen Vermarktung der RadRegi­ Führungen, Krippenfahrten und weiteren Angeboten onRheinland, insbesondere durch wurde 2009 um vier weitere Seiten erweitert. Diese wur­ sein Engagement bei der Produktpo­ den dem Thema „Shopping in Köln“ gewidmet. sitionierung der „Drei-Flüsse-Tour“ sowie durch Beteiligung an der NRW Auch 2009 und 2010 ermöglichte die Kooperation Publikation NRWelo. zwischen KölnTourismus und dem Hotel Reservation Service (HRS) den Gästen die Buchung aus einer großen Neben zahlreichen Presseanfragen Hotelauswahl zu günstigen Preisen. KölnTourismus bie­ und -betreuungen von Journalisten tet über die Kölner Hotels hinaus auch deutschland- und aus dem In- und Ausland führte im weltweit Übernachtungen an. Jahr 2010 die Abteilung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit 69 Pressereisen Die Aktion Sleep à la Card konnte aufgrund des großen mit 207 Journalisten aus 21 Ländern Erfolges verlängert werden. Jeder Gast, der bis zum 31. vor Ort durch. Dezember 2010 ein Hotel über KölnTourismus buch­ te, erhielt die Köln WelcomeCard für 24 Stunden als Größere Berichte in ausländischen kostenlose Beigabe. Viele Gäste fragen gezielt nach der Medien erschienen unter ande­ rem im San Francisco Chronicle, in The Dallas Morning News, in dem russischen Reisemagazin Turism y otdych, in der rumänischen Glamour, der Toronto Sun, den Freiburger Nachrichten aus der Schweiz, der Sunday Mail und dem Daily Telegraph aus Großbritannien, dem französischen Le Pays, dem indischen Magazin Todays Traveller, und anlässlich der VII. Gay Games Cologne 2010 in zahlreichen schwul­ lesbischen Publikationen wie dem Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 141 Wirtschaftsfaktor Tourismus und Kongresse

französischen Magazin Têtu, der niederländischen Zeit­ neue Vertriebspartner, insbesondere Hotels in Köln und schrift Gay Krant, der englischen Gay and Lesbian Times in der (VRS) Region sichern den zukünftigen Absatz. und vielen mehr. In dem renommierten Magazin GEO Im Oktober 2009 wurde die Köln WelcomeCard neu SAISON erschien eine 14-seitige Reise-Reportage über aufgelegt. Mit dieser Neuauflage gibt es inzwischen über Köln. Insgesamt konnte die PR-Abteilung im Jahr 2010 90 Angebote, die mit der Karte genutzt werden können. rund 800 Pressebelege auf die nationale und internatio­ Insbesondere auch im Bereich Gastronomie konnten nale Pressearbeit zurückführen. neue Angebote akquiriert werden, wie zum Beispiel zwei Darüber hinaus wurden für Endverbraucher bzw. für Essen zum Preis von einem. Business-Partner die Newsletter „KölnNews“ und „Fo­ rum“ herausgegeben.

Das Internet ist mittlerweile einer der zentralen Marke­ ting- und Vertriebskanäle der Tourismusbranche. Der Auftritt der KölnTourismus GmbH unter www.koelntou­ rismus.de wird als Kommunikations- und Interaktions­ plattform kontinuierlich weiter entwickelt und perma­ nent an die sich ständig ändernden Gegebenheiten und Anforderungen der User und Besucher angepasst. In 2010 wurde der mehrsprachige Content um eine spani­ sche und eine französische Sprachfassung ergänzt. Eine Veranstaltungsdatenbank in Deutsch und Englisch mit gekoppeltem Ticketing ergänzt seit Frühling 2010 das Serviceangebot für den Kunden. Web 2.0, User Genera­ Altstadtimpression ted Content und Social Media gewinnen im Tourismus rasant an Bedeutung. Von KölnTourismus als neuer Vertriebskanal bereits Anfang 2010 integriert, wird Seit 2007 gibt KölnTourismus in Kooperation mit der dieser Bereich nun stetig weiterentwickelt. In Sachen Marketingagentur projekt2508 ein ansprechendes Suchmaschinenoptimierung (SEO) und Suchmaschinen­ Gutscheinheft für Kölner Neubürger heraus. Dies bietet marketing (SEM) war KölnTourismus in 2010 besonders einerseits zahlreiche attraktive Vergünstigungen und aktiv und konnte so die Zugriffe auf die Website signifi­ ist auch für die teilnehmenden Partner vorteilhaft. Das kant steigern. Gutscheinheft enthält beispielsweise freie oder ermä­ ßigte Karten für Stadtführungen und Schiffstouren und Die Köln WelcomeCard gehört mit rund 23.000 ver­ reduzierte Preise für Museen, Oper, Theater, Kleinkunst kauften Exemplaren in 2009 nach wie vor zu den Ver­ und Konzerte, oft nach dem Prinzip „zwei für eins“. Das kaufsschlagern der KölnTourismus GmbH. Zahlreiche Angebot ist in allen Meldehallen und bei KölnTourismus gegen eine Schutzgebühr von fünf Euro erhältlich. Im Jahr 2010 wurde das Neubürgergutscheinheft an rund 3.400 Kölner Bürger ausgegeben.

In 2009 und 2010 konnten weitere Anbieter für das Kölsche Gruppenmenü gewonnen werden. Mit die­ sem Angebot können Gruppen bei KölnTourismus in verschiedenen Kölner Lokalen und Brauhäusern feste Drei-Gang-Gerichte buchen. Gestartet wurde das Grup­ penmenü mit dem Brauhaus Sion. Inzwischen gibt es das Angebot etwa im Lokal Gaffel am Dom, im Weinhaus Brungs und im Café Scholl. Ein Menü ist ab 12,80 Euro buchbar. Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 142 Projekte und Ansprechpartner

Projekte und Ansprechpartner

Themen/Projekte/Initiativen Ansprechpartner Telefon

Ausbildung in Medienberufen Sandforth, Ursel3 2 21 - 224 69 Ausbildungsbericht Köln Below, Johanna2 2 21 - 259 40 Arbeitsmarkt in Zahlen Neumann, Frank1 2 21 - 218 69 Arbeitsmarktförderung Steinraths, Barbara2 2 21 - 243 19 Auslandsakquisition Josipovic, Michael2 2 21 - 261 23 China Welter, Heike2 2 21 - 237 16 Gentsch, Stephanie2 2 21 - 261 21 Indien Schmitz, Astrid2 2 21 - 238 78 Menge, Katharina2 2 21 - 253 67 Türkei Welter, Heike2 2 21 - 237 16 Wanko, Daniela2 2 21 - 253 66 AV-Medien (Hörfunk, Film und Fernsehen) Füser, Andreas3 2 21 - 246 61 Biotechnologie/Netzwerke “BioCologne” und “BioRiver” Oelrich, Volker1 2 21 - 223 24 Branchenforum Industrie Kip, Alexander2 2 21 - 261 22 Büroflächenentwicklung König, Jürgen1 2 21 - 222 70 City-Entwicklungskonzept/City-Marketing Dr. Höhmann, Marc1 2 21 - 246 96 N.N.1 2 21 - 246 14 Cologne Conference Füser, Andreas3 2 21 - 246 61 Cologne Convention Bureau Design Heuing, Franz1 2 21 - 241 48 Digitaler Marktplatz „Koeln.de“/Electronic Business Stüttem, Werner1 2 21 - 236 82 Einzelhandelskonzept/Nahversorgungskonzept Dr. Höhmann, Marc1 2 21 - 246 96 Eicker, Barbara1 2 21 - 346 96 Eurocities Dr. Höhmann, Marc1 2 21 - 246 96 Familienfreundliche Kölner Gewerbegebiete Gottschlich, Reiner 992 037 44 Film- und Fernsehproduktionen/Filmfestivals Füser, Andreas3 2 21 - 246 61 Flughafen Köln/Bonn - Konrad Adenauer Dörkes,Christian1 2 21 - 2 21 84 von Wahl, Lisa1 2 21 - 2 33 58 Games Branche Stefer, Beate3 2 21 - 281 23 Gesundheitsstandort Stüttem, Werner1 2 21 - 236 82 Oelrich, Volker 1 2 21 - 223 24 Gewerbeflächen Schüller, Reinhard2 2 21 - 259 02 Broda, Uwe 2 2 21 - 237 18 Großprojekte MesseCityKöln, Breslauer Platz Kreikebaum, Jörg1 2 21 - 270 46 Paffenholz, Stephan² 2 21 - 266 69 Gründernetzwerk Köln Stüttem, Werner1 2 21 - 236 82 Gründungsberatung/Startercenter Geschäftszimmer2 2 21 - 336 66 Knodel, Marlies2 2 21 - 280 52 Gründungslotse/Erstberatung Monien, Alexander2 2 21 - 241 11 Intensivberatung, Beratungsprogramm Wirtschaft, Heck, Marina2 2 21 - 280 57 fachliche Stellungnahmen im Rahmen der Sozialgesetz- Kollasinski, Sabine2 2 21 - 241 21 gebung, Coaching, Fördermittelberatung Severin, Andreas2 2 21 - 241 22 Güterverkehr und Logistik Dörkes, Christian1 2 21 - 2 21 84 von Wahl, Lisa1 2 21 - 2 33 58

1 Amt für Stadtentwicklung und Statistik 2 Amt für Wirtschaftsförderung 3 Stabsstelle Medien 4 KölnTourismus GmbH Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 143 Projekte und Ansprechpartner

Themen/Projekte/Initiativen Ansprechpartner Telefon

Hochschulgründernetz Cologne Oelrich, Volker1 2 21 - 223 24 Informations- und Kommunikationstechnik Stefer, Beate3 2 21 - 281 23 Oelrich, Volker1 2 21 - 223 24 Immobilien- und Standortgemeischaften Dr. Höhmann, Marc1 2 21 - 246 96 (NRW-Landesgesetz, Initiativen in Köln) Immobilienbörse Penkwitz, Heike2 2 21 - 230 67 Internet, Standort Köln im Josipovic, Michael2 2 21 - 261 23 Jugend in Arbeit plus Kohlstetter, Michaela2 2 21 -231 84 Kalk-Programm Wevering, Günter1 2 21 - 246 75 Kinoentwicklung Füser, Andreas3 2 21 - 246 61 koeln.de Stüttem, Werner1 2 21 - 236 82 Kölner Innovationspreis Tuszynski, Gertrud2 2 21- 329 37 Köln-Magazin Stiemer, Thomas2 2 21 - 237 81 Pilath, Gabriele2 2 21 - 261 25 Köln-Promotion Josipovic, Michael2 2 21 - 261 23 Stiemer, Thomas2 2 21 - 237 81 KölnTourismus GmbH Sommer, Josef4 2 21 - 233 41 Kommunales Bündnis für Arbeit Below, Johanna2 2 21 - 259 40 Kongresse und Tagungen Franke, Stephanie4 2 21 - 233 88 Kultur- und Kreativwirtschaft Lang, Bernd3 2 21 - 252 74 Medienaus- und -weiterbildung Sandforth, Ursel3 2 21 - 224 69 Medienfest NRW Sandforth, Ursel3 2 21 - 245 71 Medienforum NRW Peschen, Konrad3 2 21 - 241 01 Medien- und IT-Rat Peschen, Konrad3 2 21 -241 01 Mobile und interaktive Medien Stefer, Beate3 2 21 - 281 23 Mülheim 2020 Grote-Westrick, Dagmar1 2 21 - 270 54 Multimedia und TK-Dienste Stefer, Beate3 2 21 - 281 23 Nachhaltige Stadtentwicklung/Regionale 2010 Noth, Dieter1 2 21 - 221 64 Nahverkehrsplan/ÖPNV Dörkes, Christian1 2 21 - 221 84 Suer, Andrea1 2 21 - 224 18 Netzwerk Unternehmenssicherung Below, Johanna2 2 21 - 259 40 n!faculty Peschen, Konrad3 2 21 -241 01 Rahmenplanung Altgewerbegebiet Jennrich, Stefan1 2 21 - 263 91 Braunsfeld/Müngersdorf/Ehrenfeld Rechtsrheinisches Entwicklungskonzept (REK) Wevering, Günter1 2 21 - 246 75 Jennrich, Stefan1 2 21 - 263 91 Regionalagentur Region Köln Jäckel, Dirk2 2 21 - 280 53 Wals, Rita2 2 21- 2 29 24 Kohlstetter, Michaela2 2 21 - 231 84 N.N.2 2 21 - 229 26 Rettschlag, Claudia2 2 21 - 280 54 Hildebrandt, Karola2 2 21 - 229 29 Regionalvergleich Wirtschaft und Arbeitsmarkt Neumann, Frank1 2 21 - 218 69 R(h)einlesen Stefer, Beate3 2 21 - 245 71 Schienenpersonenverkehr Bosse, Thilo1 2 21 - 244 19 Software Stefer, Beate3 2 21 - 281 23

1 Amt für Stadtentwicklung und Statistik 2 Amt für Wirtschaftsförderung 3 Stabsstelle Medien 4 KölnTourismus GmbH Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 144 Projekte und Ansprechpartner

Themen/Projekte/Initiativen Ansprechpartner Telefon

Stadtentwicklungskonzept Verkehr Dörkes, Christian1 2 21 - 2 21 84 Bosse,Thilo1 2 21 - 2 44 19 Stadtverschönerung Bahmanyar, Mohammad-Ali2 2 21 - 229 33 Yen, Guido2 2 21 - 229 77 Gerhards, Jörg2 2 21 - 233 10 Standortentwicklung Schüller, Reinhard2 2 21 - 259 02 Broda, Uwe2 2 21 - 237 18 Standortmarketing Josipovic, Michael2 2 21 - 261 23 Standortmarketing Region Köln/Bonn GmbH Dr. Knecht, Sylvia 92 54 - 77 11 Stadtentwicklungskonzept Wirtschaft Stüttem, Werner1 2 21 - 236 82 Straßenverkehr Bosse, Thilo1 2 21 - 244 19 Struktur- und Technologieförderung Stüttem, Werner1 2 21 - 236 82 Technikhof Kalk Kapellenstraße/ Wevering, Günter1 2 21 - 246 75 Dillenburgerstraße Willgeroth, Ursula2 2 21 - 237 15 Telekommunikationsinfrastruktur Oelrich, Volker1 2 21 - 223 24 Unternehmer im Rathaus Kip, Alexander2 2 21 - 261 22 Unternehmens-Service der Wirtschaftsförderung Schüller, Reinhard2 2 21 - 259 02 Käsbach, Renate2 – Geschäftszimmer 2 21 - 230 42 Service-Nummer 2 21 - 222 22 In den Stadtbezirken/Stadtteilen: Stadtteile Altstadt-Nord, Neustadt-Nord, Deutz Paffenholz, Stephan2 2 21 - 266 69 Stadtteile Altstadt-Süd, Neustadt-Süd, Bayenthal Penkwitz, Heike2 2 21 - 230 67 Stadtbezirk Rodenkirchen (ohne Stadtteil Bayenthal) Hilger, Susanne2 2 21 - 231 97 Stadtbezirk Lindenthal Stark, Albert2 2 21 - 237 88 Stadtbezirk Ehrenfeld Weidenfeld, Norbert2 2 21 - 261 24 Stadtbezirk Chorweiler Nottebrock, Alexander2 2 21 - 231 33 Stadtbezirk Nippes Friedrichsen, Michael2 2 21 - 249 39 Stadtbezirk Porz (ohne Poll, Wahn, Wahnheide, Lind, Grengel) Fuß, Claudia2 2 21 - 231 49 Stadtteile Wahn, Wahnheide, Lind und Grengel Rieck, Claudia2 2 21 - 229 88 Stadtbezirk Kalk und Stadtteil Poll Willgeroth, Ursula2 2 21 - 237 15 Stadtbezirk Mülheim Voß, Andrea2 2 21 - 229 35 Verkehrsinfrastruktur Dörkes, Christian1 2 21 - 221 84 Bosse, Thilo1 2 21 - 244 19 Wasserstofftechnologie/Elektromobilität Oelrich, Volker1 2 21 - 223 24 Vielfalt gewinnt Below, Johanna2 2 21 - 259 40 Win-Win für Köln Bahmanyar, Mohammad-Ali2 2 21 - 229 33 Ovisi, Zohreh2 2 21 - 233 00 Becker, Tanja2 2 21 - 211 63 Wirtschaftsausschuss Müller, Michael2 2 21 - 237 17 Wirtschafts- und Arbeitsmarktlage Breuer, Hermann1 2 21 - 218 71 Kip, Alexander2 2 21 - 261 22 Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Kip, Alexander2 2 21 - 261 22 Wissenschaftsstandort/Kölner Wissenschaftsrunde Oelrich, Volker1 2 21 - 236 82 Zentrenentwicklung/Einzelhandel Dr. Höhmann, Marc1 2 21 - 246 96 N.N.1 2 21 - 246 14 Ziel 2 Programm NRW Aichinger, Susanne1 2 21 - 248 09 Zukunftsenergien Eicker, Barbara1 2 21 - 346 96

1 Amt für Stadtentwicklung und Statistik 2 Amt für Wirtschaftsförderung 3 Stabsstelle Medien 4 KölnTourismus GmbH Der Oberbürgermeister

Dezernat für Wirtschaft und Liegenschaften Amt für Wirtschaftsförderung Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Gestaltung und Grafik rheinsatz, Köln Druck Media Cologne Kommunikationsmedien GmbH, Hürth Abbildungen Action concept KF Architekten (Stollenwerk Dellbrück) Ahrends, Christian (Rheinlesen) Kinderschutz e.V./kids-hotline Alfred H. Schütte Vertriebsgesellschaft mbH Köln Bonn Airport Ami GmbH (Simulation Scor) Koelnmesse GmbH (gamescom) Ansgar Maria van Treeck (Fordsiedlung) Kölner Verkehrsbetriebe AG Bayer AG Kölner Wissenschaftsrunde BEOS GmbH KölnTourismus GmbH Best Western Premier Hotel Regent Komed im MediaPark GmbH (Kunstfilmbienale) BioFactory Landesbetrieb Straßenbau NRW (Straßen.NRW) Buchhandlungen Gerhard Ludwig GmbH & Co. (Manga Magie) LfM Nova GmbH (medienforum.nrw, medienfest.nrw) Cologne Conference GmbH LIG Lammerting Immobilien GmbH (cologne conference, Filmpreis Köln) LIAG Lammerting Industriebau GmbH Cologne MH Operating Company GmbH (Marriott Hotel) Marcus Müller Fotos Köln (Cologne Office Center) Cologne on Pop GmbH (c/o pop) Maenken Kommunikation GmbH Decker, Inge Meag Munich Ergo AssetManagement GmbH Dennebier, Volker Meag Munich Ergo Kapitalanlagegesellschaft mbH Der Deutsche Fernsehpreis GmbH MMmedia GmbH (Filmmesse Köln) DER Travel Service Ltd. NRW Kultur (Next Level) Deutsche Asia Pacific Gesellschaft e.V. NRW-Service-UG (Nacht der Technik) Deutsche Umschlaggesellschaft Schiene-Straße (DUSS) mbH Oerlikon Leybold Vacuum GmbH Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR) Regionalagentur Region Köln Dos Santos, Paulo Rheinauhafen Verwaltungsgesellschaft mbH ErnserBild (Luftaufnahmen) Stadt Köln Fachhochschule Köln (Clash of Realities) The Route Development Group Ltd. Fay Weidmarkt GmbH & Co KG TNT Express GmbH Ford-Werke Köln GmbH turtle entertainment (ESL pro series) Freigeber Architekten mit Architekt Stephan Schütt Uniklinik Köln Medfacilities GmbH Häfen und Güterverkehr Köln AG (HGK) Uniklinik Köln MedizinFotoKöln hÄRMAnz Kinder- & Medienwelten (Medienwerk-Stadt NRW) Universität zu Köln HHVision Architekturvisualisierung, Köln (Titelbild) VDE Verband der Elektrotechnik Elektronik Hochtief Projektentwicklungs GmbH Informationstechnik, HyCologne – Wasserstoff Region Rheinland e.V. Bezirk Köln e.V. igus GmbH VDI Verein Deutscher Ingenieure, Bezirksverein Köln e.V. Ineos Köln GmbH Ventur, Köln Immobilien Manager Verlag IMV GmbH & Co. KG von Janssen (MediaPark) ISKAM Grundstücksgesellschaft mbH (Leskanpark) Wizz Air Hungary Airlines Ltd. Karin Danne emotional corporate communications eCC Zanettini, Fulvio (Solarpreis 2010)

13-RK/80/8.000/01.2011