Der Oberbürgermeister Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Neue Vorwortfotos des Oberbürgermeisters Jürgen Roters zur Auswahl. Formate klein = 25mm breitx 35mm hoch mittel = 40mm breit x 55mm hoch groß = 55mm breit x 75mm hoch Erstellt: 18.05.2010 13/130 Sistenich-Emonds, R 2 64 85 Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 1 Vorwort Optimismus für Köln Mit erstaunlichem Tempo hat Deutschland die schwerste Wirtschaftskri­ se der Nachkriegszeit hinter sich gelassen. Weltweite Hochachtung und Interesse für das oft gescholtene deutsche Wirtschaftssystem sind die Folge. Das Rheinland und damit auch Köln gehören dabei zu den prosperierenden Regionen des Landes. Grund hierfür ist nicht zuletzt die differenzierte Wirt­ schaftsstruktur. Neben einer äußerst vielfältigen Dienstleistungswirtschaft sind in der Domstadt zahlreiche erfolgreiche Produktionsbetriebe ansässig, denen wiederum viele Dienstleister zuarbeiten. Die Stadt ist außerdem ein Handels- und Messezentrum von internationaler Bedeutung und profitiert von ihrer äußerst verkehrsgünstigen Lage in Europa. Die Kölner Wirtschaft besteht aus einer Vielzahl unterschiedlicher Branchen – gerade das macht den Standort weniger anfällig für Krisen. So ging es seit Herbst 2009 in vielen Wirtschaftsbereichen wieder steil bergauf: Die Umsätze von Industrie und Handwerk haben deutlich angezo­ gen. Der Köln Bonn Airport konnte sein Passagieraufkommen steigern und Jürgen Roters verzeichnete im Jahr 2010 knapp zehn Millionen Fluggäste. Bei der Luftfracht gab es sogar einen Zuwachs von 16 Prozent. Weitere Steigerungen sind hier absehbar, insbesondere durch das Ende Oktober eingeweihte Umschlags­ zentrum von Federal Express, in das der Flughafen und der Cargo-Carrier gemeinsam 140 Millionen Euro investiert haben. Deutlich nach oben ging es auch im Hotelgewerbe: Bis zum Herbst 2010 lagen sowohl die Zahl der Gästeankünfte als auch die der Übernachtungen um mehr als acht Prozent über dem Vorjahreswert. Ebenfalls äußerst robust zeigt sich der Kölner Büroimmobilienmarkt: Das Vermietungsvolumen lag 2010 auf dem hohen Niveau des Vorjahres, das Investmentvolumen hat sich mehr als verdreifacht. Positiv sind auch die Zahlen der Kölner Agentur für Arbeit: Ende 2010 lag die Arbeitslosenzahl um sieben Prozent unter dem Vorjahreswert. Im Herbst war erstmals seit mehr als zehn Jahren die Marke von 50.000 unterschritten wor­ den. Auch wenn nach wie vor zu viele Kölnerinnen und Kölner ohne Arbeit sind, ist dies ein klares Zeichen, dass es auch hier aufwärts geht. Zur Attraktivität des Wirtschaftsstandorts Köln beigetragen haben die vielfältigen Bemühungen der Wirtschaftsförderung. Neben der erfolgreichen Arbeit vor Ort wurde gerade die internationale Positionierung der Domstadt weiter vorangetrieben. Die Bilanzen des Türkei-Desk und der Indien-Initiative können sich ebenso sehen lassen, wie die Erfolge der China-Offensive. Das Reich der Mitte stand in 2010 einmal mehr im Fokus der städtischen Aus­ landsaktivitäten. Köln konnte sich insbesondere im Rahmen der Expo 2010 in Shanghai eindrucksvoll positionieren und den Bekanntheitsgrad der Stadt in China weiter steigern. Auch die Zusammenarbeit der Partnerstädte Köln und Peking konnte in 2010 weiter vertieft werden. Ein besonderes Highlight war, dass der von der Kölner Messe realisierte deutsche Expo-Pavillon zum Ende der mit Abstand größten Weltausstellung aller Zeiten mit dem Golden Award für die beste Umsetzung des Expo-Themas „Better City, Better Life“ ausgezeichnet wurde. Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 2 Vorwort Ebenso erfreulich ist, dass Köln gute Chancen hat, seine Position weiter zu verbessern. Ein wichtiger Grund hierfür: Die Stadt ist auch als Wohnort beliebt. Köln gehört zu den wenigen Städten in NRW, in denen die Einwoh­ nerzahlen in den letzten Jahren gestiegen sind und in Zukunft weiter steigen werden. Köln ist seit 2010 wieder Millionenstadt und wird es auf längere Sicht bleiben. Angesichts des demographischen Wandels ist dies ein un­ schätzbarer Vorteil gegenüber vielen anderen Kommunen, die unter schlei­ chender Überalterung und Abwanderung leiden. Wichtige Vorbedingung, um Menschen in der Stadt zu halten, ist allerdings ein adäquates Angebot an bezahlbarem Wohnraum. Bereits jetzt zeigt sich der Kölner Wohnungsmarkt angespannt, das Neubauvolumen ist seit langem zu gering. Die Stimulierung des Wohnungsbaus ist also eine wichtige städtische Aufgabe. Und neue Wohnhäuser sollten nicht nur für die Bewohner attraktiv sein, sondern auch das Stadtbild bereichern. Möglichkeiten hierfür sind reichlich vorhanden: Nach wie vor gibt es eine Vielzahl von Baulücken und untergenutzten Grund­ stücken, die für eine qualitätsvolle Bebauung in Frage kommen. Ein äußerst wichtiger Faktor beim Zuzug bzw. Verbleib gut ausgebildeter junger Menschen ist die Position unserer Stadt als Hochschulstandort. Mit fast 80.000 Studierenden gehört Köln zu den größten Hochschulstädten Deutschlands. Und gerade aus dem Kölner Hochschulbereich gibt es mo­ mentan viele Positivmeldungen. Der Wissenschaftsstandort erfährt derzeit eine massive Aufwertung. Allein die Masterplanungen der Kölner Uniklinik sind mit einem Investitionsvolumen von mehr als einer halben Milliarde Euro verbunden. Neben einer Optimierung von Patientenversorgung und Wett­ bewerbsfähigkeit geht es hier insbesondere um die weitere Stärkung der Forschungskompetenz. Insgesamt gibt es am Wirtschaftsstandort Köln eine Vielzahl positiver Entwicklungen. Auch in den kommenden Jahren werde ich mich massiv dafür einsetzen, dass die Synergie- und Vernetzungspotenziale, die sich hier bieten, noch stärker als bisher genutzt werden. Tatkräftige Unterstützung werde ich hierbei durch die neue Kölner Beigeordnete für Wirtschaft und Liegenschaften, Ute Berg, bekommen, die im Februar dieses Jahres ihr Amt antritt. Ich wünsche ihr, zum Wohle aller am Kölner Wirtschaftsleben Betei­ ligten, schon jetzt viel Erfolg. Ihr Jürgen Roters Oberbürgermeister der Stadt Köln Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 3 Inhalt Wirtschafts- und Arbeitsmarktlage 4 Entwicklung in den Stadtbezirken 63 Kölner Arbeitsmarkt robust – Innenstadt linksrheinisch 63 deutliche Belebung in 2010 4 Innenstadt-Deutz 76 Industrieumsatz: Rückgang in 2009, Rodenkirchen 79 Erholung in 2010 6 Lindenthal 81 Ehrenfeld 87 Nippes und Chorweiler 91 Kommunale Arbeitsmarktförderung 10 Porz 93 Kalk 97 Stadtverschönerungsprogramm 10 Mülheim 99 Das Projekt „Win-Win – für Köln“ 11 Gründungsberatung – Startercenter NRW 12 Kommunales Bündnis für Arbeit 14 Köln-Promotion / Auslandsakquisition 102 Vielfalt gewinnt 17 checkPraxis – Schule und Praxis im Dialog 18 Schwerpunkt Immobilienwirtschaft 102 Familienfreundliche Gewerbegebiete 19 Publikationen und Werbemittel 105 Regionalagentur Region Köln 20 Branchenförderung 108 Auslandsakquisition 110 China 110 Strukturpolitische Handlungsfelder 22 Indien 120 Türkei 121 Gewerbeflächenpolitik und -management 22 Wirtschaftsbotschafter der Stadt Köln 124 Büromarkt 25 Zentren- und Einzelhandelsförderung 31 Ausbau der Verkehrsinfrastruktur 34 Wirtschaftsfaktor Tourismus und Kongresse 125 Medien- und Kommunikationsstadt Köln 40 Köln – Stadt der Wissenschaft 49 Deutscher Markt 129 Gesundheits- und Lifescience-Standort Köln 53 Europäischer Markt 131 Nutzung von Zukunftsenergien 57 Fernmärkte 133 MÜLHEIM 2020 59 Cologne Convention Bureau 136 Stadtführungen 138 Weihnachtsmärkte & Co 139 Unternehmens-Service der Wirtschaftsförderung 61 Projekte und Ansprechpartner 142 Engpass „Fläche“ als zentrales Thema 61 Kooperationen und Netzwerkarbeit 62 Impressum Umschlagseite 3 Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2010 Seite 4 Wirtschafts- und Arbeitsmarktlage Kölner Arbeitsmarkt robust – deutliche Belebung in 2010 � Trotz der durch die globale Wirtschafts- und Finanzkrise ausgelösten Rezession, die die deutsche Wirtschaftsleistung zwischenzeitlich um knapp fünf Prozent reduziert hatte, blieb der vielfach befürchtete Einbruch am Arbeitsmarkt aus. In Köln stieg die Zahl der Arbeitslosen lediglich im Jahr 2009 leicht an, ging aber bereits 2010 wieder deutlich zurück: Ende Dezember 2010 wurden 49.300 Arbeitslose gezählt; das war der niedrigste Jahresendwert seit 1992. Ein größerer Abbau von Arbeitsplätzen blieb ebenfalls aus. Beim Industrieumsatz gab es 2009 einen massiven Um­ satzknick. 2010 ging es aber auch hier wieder deutlich nach oben. Arbeitsmarkt stabil Arbeitsmarktkennziffern 2008 2009 2010 Trend Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am 30.06. 456.912 460.210 462.582 weitere Zunahme Arbeitslose am 31.12. 51.219 52.956 49.294 weitere Abnahme Gemeldete offene Stellen (Jahressumme Zugänge) 27.672 28.012 32.689 weitere Zunahme Beschäftige in der Industrie im Jahresdurchschnitt 51.766 50.084 49.000* wieder steigend Industrieumsatz in Milliarden Euro 30,12 23,48 26 bis 28* steigend *Werte geschätzt Quelle: Agentur für Arbeit Köln, IT NRW; Stadt Köln – Amt für Stadtentwicklung und Statistik – Statistisches Informationssystem Die Zahl der Kölner Arbeitslosen hatte im Jahresverlauf 2009 rund 42.100 Arbeitslose. Hier war in 2010 ein deut­ 2009 trotz der starken konjunkturellen Eintrübung um licher Rückgang von elf Prozent zu verzeichnen: Ende des lediglich 3,4 Prozent zugenommen. Der Anstieg fiel Jahres lag die Zahl bei 37.500. deutlich geringer aus als auf Bundes- und Landesebene. Deutschlandweit hatte sich die Arbeitslosenzahl 2009 um 5,6 Prozent, in NRW sogar um 7,4 Prozent erhöht. 2010 kam die Trendwende: Die Arbeitslosenzahl ging kontinuierlich zurück
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