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9 770010 011006 a cwie utar-aai r 2Dzme 06CHF8.20 / Das Schweizer Luftfahrt-Magazin Nr. 12/Dezember 2016 Charme-Offensive militärischeThun: AviationMilitary den Bodensee In 5Minuten über Civil Aviation Rampenlicht Schweizer im International Helitech falschen Airport Landung auf dem Report € 5.50

BEREIT FÜR DIE MISSION? sphair.ch Cockpit 12 2016 Editorial 3 Foto: Joël Bessard Foto:

Take your seats Liebe Leserinnen und Leser

m Normalfall stehen oft die «Grossen» wie die Swiss oder der nicht ganz begriffen: Es geht gar nicht um den Flug von Alten- Flughafen Zürich im Fokus des Interesses. In dieser Ausgabe rhein nach Friedrichshafen, der lediglich ein Überführungsflug Ihaben wir das Schwergewicht auf die «Kleinen» gelegt. Die ist, sondern um die Verbindung von Friedrichshafen nach Köln, People's Air Group brauchte sich in den letzten Wochen über mit welcher der Nischencarrier People's Viennaline versucht, eine Medienpräsenz wahrlich nicht zu beklagen. Der «kürzeste Inter- langfristig erfolgreiche und rentable Verbindung zu realisieren. nationale Linienflug der Welt» von Altenrhein nach Friedrichs- Knapp daneben ist auch vorbei, kann man da nur sagen: Weshalb hafen sorgte für viel Gesprächsstoff. Sogar es – wenn auch höchst selten – vorkommt, dass Piloten auf einem Medien aus den USA und aus Japan war falschen Flugplatz landen, erfahren Sie in der Reportage auf den die 25 Kilometer lange, knapp 5 Minuten Seiten 28 und 29. dauernde Verbindung eine Story wert. Wie Auch in Sion war im Herbst einiges los: Der dortige Flugplatz wurde sich das anfühlt, plötzlich die Aufmerk- saniert. Insgesamt war während sechs Wochen kein Flugbetrieb samkeit der Weltöffentlichkeit auf sich mehr möglich (Seite 45). Das obige Bild stammt vom Flugplatz gerichtet zu wissen, erfahren Sie auf den Sion und dokumentiert wohl eine der letzten Herbststimmungen, Seiten 11 bis 15. bevor der Winter Einzug hält. Der kürzeste internationale Linienflug der Welt sorgte aber auch für Unmut. Die politischen Gegner haben indes eines Patrick Huber, Chefredaktor

Cockpit 12 2016 Inhalt 5

Military Aviation Report Military Aviation 6 Yeovilton im Zeichen 28 Knapp daneben... Yeovilton Air Day: der der Marinefliegerei Landung auf dem 6 Marinefliegerei gewidmet 8 Das grosse Treffen der falschen Flugplatz Militärfreunde in Thun Helicopter Civil Aviation 32 Data Sheet: Bell 11 Monatsinterview mit Helicopter Huey II Daniel Steffen, CEO People's Air Group History 14 Der kürzeste Internatio- 36 MiG-15 für die Schweiz nale Linienflug der Welt (Teil I) 18 Was macht eigentlich… Regelmässige Hanspeter Brütsch Rubriken Civil Aviation Luftfahrtkongress mit 20 3 Take your seats Daniel Steffen, CEO bei der Doris Leuthard 10 Inside 11 People's Group, im Interview Business Aviation 22 Your Captain speaking… 16 Neues Logistikgebäude 31 SHA inside der Pilatus Flugzeug- 33 Heli-Focus werke 34 Vor 50 Jahren Cover Story 38 Gallery 23 Starke Schweizer 43 News und Services Präsenz an der Helitech 48 HB-Register in Amsterdam 50 Letzte Seite: Wettbewerb, Agenda Business Aviation Die Pilatus Flugzeugwerke 16 rüsten sich für die Zukunft

Mittelposter 26 Landeanflug einer A340 der Swiss in Kloten bei wundervoller Stimmung am 2. Oktober 2016. Foto: Thierry Weber

Titelbild: SKYe SH09 (HB-ZXB) von Marenco Swisshelicopter AG. Foto: Benjamin Dieckmann / zvg Marenco

Herausgeber: Anzeigenverkauf: Schnupperabo (für 3 Text- und Bolliger, Hansjörg Egger, Druckvorstufe: Jordi AG – das Medienhaus Jordi AG – das Medienhaus Monate): Fr. 20.– Bildredaktion: Markus Herzig, Walter Hodel, Swiss Aviation Media Verlag «Cockpit» Daniel Enggist Einzelverkaufspreis: Fr. 8.20 Swiss Aviation Media Felix Kälin, Ian Lienhard, Zurzacherstrasse 64 Postfach 96, 3123 Belp Aemmenmattstrasse 22 inkl. Porto und MWSt. Zurzacherstrasse 64 Georg Mader, Rolf Müller, CH-5200 Brugg Zentrale: +41 31 818 01 11 3123 Belp Auslandabo steuerfrei, Porto 5200 Brugg Markus Rindisbacher, Jürgen Telefon: +41 56 442 92 46 Fax: +41 31 819 38 54 Telefon +41 31 818 01 17 nach Aufwand. Telefon: +41 56 442 92 46 Schelling, Samuel Sommer, [email protected] www.cockpit.aero [email protected] Preisänderungen Fax: +41 56 442 92 43 Dr. Bruno Stanek, Hans-Heiri Druck und Vertrieb: vorbehalten. Stapfer, Thomas Strässle, Gesamtverantwortung: Aboservice: [email protected] Jordi AG – das Medienhaus Dennis Thomsen, Simon Gabriel Jordi Jordi AG – das Medienhaus Auflage Website: www.cockpit.aero Aemmenmattstrasse 22 Vogt, Franz Wegmann, Verlagssupport: Daniel Jordi Aemmenmattstrasse 22 9000 Exemplare Chefredaktor: Patrick Huber 3123 Belp Anton E. Wettstein, Marco Shenja Graber Chefin vom Dienst: (gedruckt auf FSC- «Cockpit» erscheint Flughafenauflage Zürich und Zatta, Rino Zigerlig, Sven 3123 Belp Patricia Andrighetto zertifiziertem Papier) monatlich am Ende Basel: 3000 Exemplare Zimmermann, Franz Zussner des Vormonats und ist Telefon +41 31 818 01 27 ISSN 0010-0110 [email protected] Notariell beglaubigt Verbandsorgan der Swiss 2012 Redaktions- Helicopter Association Abonnementspreise: Total verkaufte Auflage: Mitarbeitende: Artikel und Fotos bitte nur (SHA) und Partner der AOPA Inlandabo jährlich Fr. 87.– 4677 Exemplare Jean-Luc Altherr, Daniel nach vorheriger Absprache Switzerland. Bader, Joël Bessard, Andrea einsenden. 6 Military Aviation Cockpit 12 2016 Yeovilton Air Day

Zwei Royal Army AgustaWestland EH-101 Merlin HC3 (Mod 411) im Übungseinsatz. Im Hintergrund eine AW-159 Wildcat AH1. Fliegender Wechsel

Zahlreiche Luftfahrtbegeisterte pilgerten diesen Sommer in die englische Grafschaft Somerset. Dort fand der traditionelle Yeovilton Air Day statt, der dieses Mal der Marinefliegerei gewidmet war.

ie englische Royal Naval Air Station Historic Flight (RNHF). Die Ma- Kleines Bild oben rechts: Royal Yeovilton, kurz RNAS Yeovilton, mit schine hatte während des Zweiten Weltkriegs Army Air Corps AgustaWest- Dder Zusatzbezeichnung HMS Heron, eine wichtige Rolle gespielt und unter ande- land AW-159 Wildcat AH1 ZZ410 ist ein Militärflugplatz des der rem etliche deutsche Kriegsschiffe versenkt. (cn:480). Dieser Typ ersetzt die britischen Royal Navy, einige Kilometer nörd- Verabschiedet wurde im Rahmen des diesjäh- alten Westland Lynx Helikopter. Kleines Bild Mitte rechts: Fairey lich von Yeovil in der Grafschaft Somerset. rigen Air Days der Lynx Helikopter, der im Swordfish Mark 1 W5856 der Jeden Sommer findet dort ein Air Day statt, März 2017 in Pension geht. In Zukunft wird Royal Navy Historic Flight so auch dieses Jahr. 40 000 Avia tikbegeisterte die Royal Navy die Helikopter Wildcat und (RNHF). besuchten den Anlass. Merlin (siehe Hauptbild) im Einsatz haben. Unten: De Havilland DH-110 Der erste Air Day wurde bereits 1947 durchge- Der nächste Yeovilton Air Day findet am 8. Juli Sea Vixen FAW2 der Royal Navy führt. Dieses Jahr stand die Marinefliegerei der 2017 statt. nach dem Display. Dieser Flug- Royal Navy im Zentrum. Besondere Attraktion zeugtyp war von 1952 bis 1972

war die Fairey Swordfish Mark 1 W5856 der Markus Rindisbacher im Einsatz. Markus Rindisbacher Fotos: 7 8 Military Aviation Cockpit 12 2016 Thun meets Army Charme- Offensive in Thun

Foto: ©VBS/DDPS Foto: Bildlegende Foto: Tina Steiner Foto:

«Thun meets Army & Air Force»: anz nach militärischer Manier wur- folgten Tausende Zuschauer die Vorbeiflüge de die grösste umfassende Armee- in perfekter Formation, die Demos der bei- Unter diesem Motto fand Ende Gschau auf dem Waffenplatz in Thun den Solisten, die schnellen Überflüge und Oktober ein Grossanlass der exakt um 9.00 Uhr eröffnet. Trotz wolken- den finalen Abschuss der Flares. Schweizer Armee in Thun statt. verhangenem Himmel strömten bereits am Im Beisein von Verteidigungsminister Guy ersten Tag ungewöhnlich viele Zuschauer Parmelin am Freitag und dem Chef der Ar- Die vielfältigen militärischen und Interessierte auf das Gelände. Zu be- mee, Korpskommandant André Blattmann, Darbietungen, die letzte Vorfüh- staunen gab es viel: unzählige Ausstel- am Samstag, eröffnete Oberst Rolf Lerch, lungen und Darbietungen der Schweizer Kommandant der Panzerschule 21, im rung der Patrouille Suisse in die- Armee aus allen Sparten und Informati- Namen von Brigadier Wellinger die Trup- sem Jahr sowie die «Steelparade» onsstände der grossen Rüstungsfirmen und penparade – das Defilee. Nach dem Fahnen- lockten 170 000 Zuschauer auf das Armee-nahen Anbietern. block (Fahnen und Standarten aller beteilig- ten Lehrverbände) und dem Rekrutenspiel Areal des Waffenplatzes. Viel los am Himmel über Thun kündigte der Speaker die historischen Flug- Über die Platzlautsprecher wurde um 11.30 zeuge an. Der tiefe Überflug zweier Beech Uhr der Auftritt der Patrouille Suisse ange- 18, die der Schweizer Armee respektive der kündigt. Inzwischen setzte leichter Regen Landestopographie in drei Exemplaren bis ein. Verständlich, dass sich «Tiger Zero», 1969 zur Verfügung standen, verblüffte das Kommandant der Patrouille Suisse, Nils Publikum. Anschliessend tauchte am Him- «Jamie» Hämmerli, für das mittlere Pro- mel eine Piper PA-18 Super Cub auf, welche gramm – also eine eingeschränkte Show – bis 1978 als Beobachtungsflugzeug einge- entschied. Unter frenetischem Beifall ver- setzt wurde, gefolgt von zwei Junkers Ju 52 9 Fotos: Tina Steiner Fotos:

Grosse Bild links: Die Patrouille Suisse über der Thuner Allmend. Mitte: Ein AS.532UL Cougar setzt eine militärische Spezialeinheit auf einem Hallendach ab. Oben rechts: Ju 52. Mitte rechts: EC 635. Unten rechts: PC-6 Turbo Porter. im Patrouillen-Flug und dem Absetzen der Aus Witterungsgründen mussten am Frei- Leopardenanstrich, der seit dem Jahr 2000 Fallschirmaufklärer der Kompanie 17 aus tag weitere für den Überflug vorgesehene als Maskottchen für die Swiss Tank Challen- einem Pilatus PC-6 Turbo Porter. Als Publi- Flugzeuge am Boden bleiben: Die zur Aus- ge, die internationalen Meisterschaften der kumsmagnet entpuppte sich der Anflug des bildung der Militärpiloten eingesetzte und Panzertruppen in der Schweiz, dient. AS532UL Cougar, der eine Spezialeinheit in der Schweiz entwickelte Dewoitine D.26 Ein Kletterturm der Gebirgsspezialisten der Armee auf einem Hallendach absetzte mit Jahrgang 1931, zwei Bücker Jungmann sowie Elemente der Sanität und eine Aus- und anschliessend an der Longline hängend für die Grund- und Kunstflugausbildung stellung von Motorfahrzeugen in Thuns wieder ausflog. und das Schweizer Erdkampf- und Aufklä- Innenstadt gehörten unter anderem zu den rungsflugzeug C-36. Informationsständen über die Berufsmög- Vom Wetter gegroundet lichkeiten der Armee. Für die Fliegerfans unter den Anwesenden Die Armee mit all ihren Facetten Auf der Lachenwiese präsentierten sich gab es immer wieder kleine Leckerbissen in Viel Aufsehen erregte auch die Schweizer Ka- Genie- und Rettungstruppen sowie das Form von Starts und Landungen eines leich- vallerieschwadron 1972 mit der Standarten- Kompetenzzentrum ABC/Kamir. Beson- ten EC 635-Helikopters, Passagierflügen mit wache, begleitet von einem Dragoner-Zug. ders attraktiv war die Pontonierfähre, die der Ju 52 oder die Flüge der Wettbewerbs- Die «Steelparade» mit ihren Panzerwagen, als Besuchertaxi die Lachenwiese mit der gewinner mit den beiden Helikoptern der -jägern, -haubitzen, dem Universalcarrier Innenstadt verband. Air-Glaciers. Den Schlusspunkt der fliege- T16, dem Panzer 55 Centurion, dem neus- Das Defilee mit über 100 Panzern und Rad- rischen Darbietungen bildete der Absprung ten Bergepanzer «Büffel», den kampfwert- fahrzeugen, 60 Pferden, zehn Flugzeugen von Fallschirmaufklärern aus der Ju 52 mit gesteigerten Schützenpanzern und dem und 160 Soldaten zu Fuss endete am Sonn- anschliessender Landung vor der Ehrentri- ersten in der Schweiz entwickelten Pan- tagmittag. büne, währenddessen die Nationalhymne zer 61 zogen die Besucher ebenso in ihren gespielt wurde. Bann. Der «Hingucker» war ein Panzer 68 im Tina Steiner 10 Military Aviation Cockpit 12 2016 Inside PC-21 Display Pilot

Oberstleutnant Daniel «Stampa» Stämpfli ist der Vorführpilot des Trainingsflugzeugs Pilatus PC-21 der Schweizer Luftwaffe. Seit diesem Jahr ist er auch der Kommandant des PC-7 TEAM, welches seine Vorführungen auf dem militärischen Grundschultrainingsflugzeug Pilatus PC-7 Turbo Trainer fliegt.

ilot zu werden war für Oberstleut- nant Daniel «Stampa» Stämpfli ein PJugendtraum. Auslöser dafür war der Kinofilm «Top Gun» mit Tom Cruise von 1986. Obwohl seine Eltern anfänglich nicht glücklich über den Berufswunsch waren, unterstützten sie ihren Sohn bei seinen Be- mühungen. Heute bildet er selber junge Menschen zu Berufspiloten aus.

Grosse Erfahrung Daniel Stämpfli verfügt über eine grosse Erfahrung im Formationskunstflug. Er war von 1997 bis 2004 Mitglied der Patrouille Suisse (PS) und führte diese von 2002 bis 2004 als Leader an. 2007 sprang er nochmals kurz als Leader der PS ein, nachdem sich der damalige Leader Daniel «Sigi» Siegenthaler beim Sport verletzt hatte. Im PC-7 TEAM ist er nun als Kommandant in erster Linie am Boden tätig. Doch Stämpfli will als Militär- pilot vor allem fliegen. So erstaunt es nicht,

dass er eher eine fliegerische als eine Stabs- (www.steehouwer.com) Steehouwer Peter Foto: Karriere eingeschlagen hat. Dynamische Vorführung von Daniel Stämpfli im Pilatus PC-21 auf der Axalp (2015).

Vorführpilot Veranstaltern gebucht beziehungsweise einem Schlechtwetterprogramm. «Mein Seit drei Jahren ist Daniel Stämpfli Chef- eingeladen werden. Er wird jedoch als Ver- Flugprogramm ist sehr intensiv», betont pilot PC-21 und damit technisch für die treter der Flächenflieger bei militärischen er. «Ich fliege fast immer mit Vollgas und Flotte der Pilatus PC-21 der Schweizer Luft- Anlässen aufgeboten und demonstriert unter grossen g-Belastungen. Bei vielen waffe zuständig. Zudem ist er gleichzeitig dort die Fähigkeiten des PC-21. Manövern entstehen Belastungen von rund offizieller Vorführpilot. Der PC-21 wird 7 g. Wegen der tiefen Flughöhe ist die Belas- seit der Einführung im Jahr 2008 an mili- One-Man-Show tung grösser, als wenn ich mit der F/A-18 tärischen Anlässen präsentiert; dies anfäng- Stämpfli wird an Armeeanlässe wie Be- Hornet in mittlerer Höhe einen Luftkampf lich durch den Pilatus-Werkspiloten Reto suchs- und Ausbildungstage oder das Flie- fliege.» Im April dieses Jahres flog er anläss- Aeschlimann. Später übernahm diese Auf- gerschiessen auf der Axalp kommandiert. lich der Jubiläumsfeierlichkeiten «75 Jahre gabe der damalige Chef Simulator und heu- Das sind jährlich fünf bis sechs Anlässe; Militärflugplatz Meiringen» an drei Tagen tige Cheffluglehrer PC-21 Olivier «Wasy» hinzu kommen die entsprechenden Trai- mit dem PC-21 einige Formationen zusam- Spieth. nings. Der Aufwand ist damit gering und men mit dem PC-7 TEAM. Direkt nach sei- entspricht maximal einem fünfprozenti- ner Landung übernahm er das Funkgerät, Fünf und eins gen Arbeitspensum. «Der logistische Auf- um als Kommandant die Vorführung des Die Schweizer Luftwaffe hat mit der wand für meine Vorführungen ist klein», PC-7 TEAM zu überwachen. «Diese Missio- Patrouille Suisse, dem PC-7 TEAM, dem sagt Stämpfli und fügt an: «Ich bin eine One- nen als waren eine grosse Super Puma Display Team, dem Swiss Man-Show und brauche auch nur ein Flug- Herausforderung», erzählt Stämpfli lach- Hornet Display Team und den Fallschirm- zeug.» end. Leider waren diese Vorführungen ein- springern der Fallschirmaufklärerkom- malig und es sind keine weiteren gemeinsa- panie 17 insgesamt fünf offizielle Vor- Intensive Minuten men Auftritte geplant. führelemente. Stämpfli gehört als PC-21 Stämpflis Flugprogramm dauert sieben Display-Pilot nicht zu den offiziellen Teams. Minuten. Er unterscheidet je nach Wetter- Er kann nicht von in- und ausländischen lage zwischen einem Schön-, Mittel- und Walter Hodel Cockpit 12 2016 Civil Aviation 11 Monatsinterview Foto: Thomas Strässle Foto:

Der 52-jährige Daniel Steffen ist seit Dezember 2015 als Nachfolger von Armin Unternährer CEO bei der People's Group. «Flug über den See ist ein Nebenprodukt»

Die People’s Viennaline «Cockpit»: Herr Steffen, bevor Sie als Ver- wenn du für deinen Flughafen Geld möch- antwortlicher für Geschäftsentwicklung und test. Diese Logik stimmt für Altenrhein, hat mit ihrem Köln-Flug dann als CEO der People’s Air Group nach denn der Kanton St. Gallen hat sich nie mit Zwischenlandung in Altenrhein gekommen sind, haben Sie als an den Infrastrukturkosten beteiligt, ob- Friedrichshafen aufhorchen lassen Kommerzchef in Bern-Belp gearbeitet. Gibt wohl dieser einen grossen volkswirtschaft- es Gemeinsamkeiten zwischen den beiden lichen Nutzen hat. Selbst den Shuttle-Bus (siehe auch Beitrag ab Seite Flughäfen? vom Flughafen nach Bregenz und Dornbirn 14). Darüber und in welchem Daniel Steffen: Die gibt es auf jeden Fall. finanzieren wir selber. Der Kanton Bern hin- Beide wickeln regionalen Linienverkehr gegen hat sich in der Vergangenheit immer wettbewerbsspezifischen Umfeld ab, beide müssen sich mit der Frage der wieder und zum Teil in erheblichem Um- sich der Flugplatz St. Gallen- Finanzierung der Flugsicherung beschäf- fang finanziell an Infrastrukturvorhaben tigen, und beide sind in ein regionales und der öffentlichen Verkehrsanbindung Altenrhein bewegt, gibt Daniel politisches Umfeld eingebettet, wobei der in Belp beteiligt. Steffen, CEO der People’s Air Kanton St. Gallen im Moment etwas bür- Group, im folgenden Gespräch gerlicher regiert wird als der Kanton Bern. Die neue Route Altenrhein-Köln mit einem Stopp in Friedrichshafen gibt viel zu reden. exklusiv Auskunft. Was heisst das für Altenrhein? Welches Passagiersegment hat die People’s Ein Wirtschaftsführer hat mir einmal ge- Viennaline hier im Visier? sagt, dass die Linken das Geld ausgeben und Wie auf unserer Wien-Strecke wollen wir die Bürgerlichen es wieder einsparen. Also in erster Linie Geschäftsreisende anspre- musst du das nächste Mal Links wählen, chen, vor allem jene, die in Friedrichshafen 12 Civil Aviation Cockpit 12 2016 Monatsinterview

zusteigen. Friedrichs hafen-Köln war die beste Strecke, welche die frühere Intersky bediente. Wir haben zwei Varianten: Entweder wir errichten in Friedrichsha- fen eine zweite Basis, was mit relativ hohen Kosten verbunden wäre, oder wir bekennen uns zu unserer Homebase und unserem Flughafen in Altenrhein. Wir haben uns für diese Lösung entschieden und deshalb auch die Idee, in Friedrichshafen in die Fussstapfen von Intersky und VLM zu treten, verworfen. Friedrichshafen ist ja bezüglich der Marktsituation mit ähnlichen Schwierigkeiten konfrontiert wie Altenrhein. Genau. Unsere Märkte sind begrenzt und der Preis hat nur einen geringen Einfluss auf das Wachstum. Die beiden Airports sind lediglich 20 Kilometer Luft- linie voneinander entfernt und haben dasselbe Ein- zugsgebiet. Alles hat geradezu danach verlangt, die Zusammenarbeit zu suchen. Daraus ist die Strategie entstanden, unsere Flüge Richtung Norden via Fried- richshafen zu führen und alles, was in Richtung Wien oder in Zukunft nach Süden noch kommen wird, ab Friedrichshafen via Altenrhein zu entwickeln. Der Abschnitt über den Bodensee ist immer der Zubrin- ger für den jeweils anderen Airport. Seit kurzem sind wir auch IOSA (IATA Operational Safety Audit)-zerti- fiziert und können so ab Friedrichshafen Flüge unter gemeinsamer Flugnummer oder Inter lining mit an- deren Airlines anbieten. Welche Codeshare-Möglichkeiten sehen Sie? In Köln könnten wir bei Eurowings anklopfen, die ja von dort aus operiert. In Friedrichshafen sehe ich aktuell eine Möglichkeit mit Twinjet, die einen Air- bus-Shuttle nach Toulouse anbietet, oder mit Airlines, welche die ehemaligen Intersky-Strecken nach Ham- burg und Berlin wieder aufnehmen möchten. Wir können mit unseren Anschlussflügen ab Altenrhein so das Gesamtaufkommen ab Friedrichshafen stärken und mithelfen, neue Flüge nachhaltig zu stabilisieren. Die «Aktion gegen Fluglärm Altenrhein» findet diesen offiziell als kürzesten Linienflug der Welt vermarkteten Flug über den Bodensee ziemlich unsinnig. Was antwor- ten Sie dem Schutzverband? Wenn wir nur Friedrichshafen retour fliegen würden, wäre ich auch der Meinung, dass das keinen Sinn macht. Die Lärmgegner haben halt nur diesen kur- zen Hüpfer im Auge, um besser auf den Flughafen zu «schiessen». Dieser Flug ist ein absolutes Nebenpro- dukt, für uns aber nötig, weil wir nicht wollen, dass die Kundschaft aus Süddeutschland mit dem Auto nach Zürich, Stuttgart oder München ausweicht. Die Ostschweiz, Vorarlberg und das Fürstentum Liechten- stein wären ein zu kleiner Markt für die Köln-Strecke. Im Übrigen flog schon Intersky ihre Elba-Verbindung ab Friedrichshafen via Altenrhein – und dies erst noch leer. Damals sagte auch kein Mensch etwas.

Oben: Embraer 170 von Bis im Frühjahr wird auf dem Köln-Flug noch eine People's Viennaline. geleaste Embraer 145 eingesetzt. Danach übernimmt Unten: Blick auf den Flugplatz People’s eine zweite Embraer 170. Woher stammt die St. Gallen-Altenrhein. Maschine?

Fotos: Flugplatz Altenrhein Flugplatz Fotos: Wir haben eine Absichtserklärung für den Kauf einer 13

Zur Person Der Bündner Daniel Steffen, Jahrgang 1964, begann seine berufliche Laufbahn als Be- triebsdisponent bei der Rhätischen Bahn in St. Moritz. Nach einer Tätigkeit als Verkaufs- leiter bei den Jungfrau-Bahnen erfolgte 1994 mit der Übernahme der Verkaufs- und Mar- ketingabteilung von Air Engiadina (später Swisswings und KLM Alps) der Einstieg in die Luftfahrt. Später bekleidete Steffen das Amt des Kommerzchefs und Kommunika- tionsverantwortlichen beim Flughafen Bern- Belp. Bevor er im Dezember 2015 zum CEO der People’s Air Group ernannt wurde, war er verantwortlich für deren Geschäftsent- wicklung. Steffen wohnt in Goldach und ist ausgebil- deter Tauchlehrer. In seiner Freizeit macht er gerne Unterwasserfotografien und ist häufig auf Reisen. (ts) Foto: Thomas Strässle Foto:

ehemaligen Finnair-Maschine unterzeich- Wo sehen Sie Entwicklungsmöglichkeiten für einfach, zu welchem Preis. Zürich hat be- net, die wie unser erstes Flugzeug über 76 Ihre Airline? reits ein sehr grosses Angebot nach London. Plätze verfügen wird. Wichtig war uns, dass Die Saison 2016 hat gezeigt, dass die Regio- Swiss als Homecarrier hat viele kommerzi- sie von der EASA zugelassen ist. Die Ablie- nalairports aufgrund ihrer kurzen Wege für elle Verträge mit Grossfirmen. Es wäre für ferung sollte zwischen Ende November und Ferienflüge gefragt sind. Die Verbindungen uns schwierig, die Preise zu verlangen, die Mitte Dezember erfolgen. Die Maschine nach Mallorca, Kroatien, Griechenland und wir bräuchten, und den Ostschweizer Markt kommt direkt aus einem C-Check; es stehen Sardinien waren äusserst erfolgreich. Bei ge- für London nach Altenrhein umzuleiten. aber noch ein paar Erneuerungsarbeiten in wissen Destinationen lag die Auslastung bei der Kabine an. Wenn die Rekrutierung der 93 Prozent. Nächstes Jahr werden wir Flü- Interview: Thomas Strässle 14 neuen Besatzungsmitglieder wie geplant ge nach Neapel und Menorca aufnehmen. verläuft, können wir das Flugzeug schon ab Geplant ist zudem ein eigener Linienflug Februar einsetzen. nach Ibiza.

Liegt der Fokus dabei weiterhin im Süden «Unsere Märkte sind be- oder sehen Sie auch anderswo Optionen? Auf ein Wort Es können durchaus auch nördliche Desti- grenzt und der Preis hat nur nationen sein, etwa Usedom oder Rostock, Wo waren Sie zuletzt in den Ferien? einen geringen Einfluss auf vorausgesetzt, die ab Altenrhein aufgrund In Ligurien zum Tauchen. der kurzen Piste geltende Reichweitenbe- Ihre Lieblingsdestination? das Wachstum.» schränkung, die etwa bei zwei Stunden Die Malediven (meine Tochter lebt dort) liegt, wird nicht überschritten. und Ägypten. Kam nur eine Embraer 170 in Frage? Haben Sie mit der Aufnahme der Flüge nach Wo wollten Sie immer schon einmal hin? Zunächst sind wir eigentlich eher von Köln auch an eine Namensänderung Ihrer Tauchen in der Arktis und Grönland. Ich einem 50-Sitzer, etwa einer Embraer 145, Airline gedacht? bin begeisterter Kaltwasser- und Eistau- ausgegangen, weil Friedrichshafen ganz Ja, der Verwaltungsrat hat sich solche Über- cher. klar ein Markt für Flugzeuge dieser Grös- legungen tatsächlich gemacht und auch Na- Wen würden Sie gerne an Ihrem Flug- senordnung ist. Der Einsatz dieses Musters men wie «People’s» oder «People’s Airline» hafen begrüssen? hätte aber in Altenrhein wegen der EASA- diskutiert. Aber weil der Name «Vienna» Claude Nicollier. Ein Mann, der die Welt Bestimmungen und unserer kurzen Piste grundsätzlich positiv behaftet ist, sahen wir wirklich von oben gesehen hat. zu erheblichen Einschränkungen bei nas- im Endeffekt keinen Grund, einen anderen ser Runway geführt. Unter solchen Bedin- Brand zu verwenden. Ihr Lebensmotto? gungen hätte das Flugzeug nur noch mit Bin eine vo vilne und doch immer echli 16 Passagieren an Bord landen können. Das Wie steht es derzeit mit der immer wieder ge- andersch! war für uns natürlich nicht machbar. Klar nannten London-Verbindung? Sind Sie in den sozialen Netzwerken aktiv? war hingegen immer, dass wir eine reine Jet- Diese Idee haben wir beerdigt, obwohl es Ich bin ein Social Media-Junkie. Flotte haben wollten. natürlich einen Markt gibt. Die Frage ist 14 Civil Aviation Cockpit 12 2016 People's Air Group In rekordverdächtigen Fotos: Hansjörg Egger Fotos: Der knapp fünfminütige Flug mit Start ab dem Flughafen St.Gallen-Altenrhein (LSZR) und Landung in Friedrichshafen (EDNY) im Zeitraffer (von oben links nach unten rechts).

Am 2. November hob die Embraer 170-Maschine der People's Viennaline in Altenrhein erstmals zum knapp fünfminütigen Flug nach Friedrichshafen ab; gemäss People's Air Group die kürzeste internationale Linienverbindung der Welt. Nach kurzem Aufenthalt wird der Flug nach Köln fortgesetzt.

o viel Rummel war dem öffentlich- Potenzial ist vorhanden Die österreichische Intersky sei wie die flä- keitsscheuen Besitzer der People's «Wir haben lange mit dem Gedanken ge- mische VLM unter anderem auch darum SViennaline und des Flughafens spielt, von Friedrichshafen eine Verbindung gescheitert, weil das Fluggerät nicht gepasst Altenrhein, Markus Kropf, fast zu viel. Jour- nach Köln anzubieten», sagte Finanzchef habe. Mary ist überzeugt, dass die Embraer nalisten aus aller Welt nahmen am frühen Thomas Mary. Die Strecke Friedrichs hafen- 170, mit Platz für 76 Personen, richtig ist. Bis Morgen des 2. November den kleinen und Köln habe eine grosse Tradition. Die Nach- Ende März wird eine 50-plätzige, von Denim beschaulichen Flugplatz Altenrhein am frage sei sehr gross, weil viele Geschäftsleute Air gemietete Embraer 145 auf der Strecke Bodensee in Beschlag. Der Warteraum, in aus der Region Friedrichshafen und Vor- eingesetzt. Dann übernimmt «Nora», die dem sonst Geschäftsleute auf ihren Flug arlberg Geschäftsbeziehungen zu Firmen in zweite Embraer 170, die am 10. November nach Wien warten, war fast zum Bersten Köln-Bonn unterhalten. «Das Potenzial ist gekauft wurde. voll mit Medienleuten, die den speziellen zweifellos da», ist Mary überzeugt. Zu den Anlass auf Video oder mit der Kamera fest- besten Zeiten generierte die Verbindung Internationale Aufmerksamkeit hielten. Alle wollten sie Zeuge des ersten 60 000 Passagiere jährlich. Zuletzt waren es Daniel Steffen, CEO der People’s Air Group, Flugs auf der «kürzesten internationalen bei der in Konkurs geratenen Intersky im- hatte seinen grossen Tag. Für einmal genoss Linienverbindung der Welt» sein. merhin noch 40 000. die kleine People's Viennaline die Aufmerk- Die Embraer 170 (mit Namen Laura) der mit Zusätzliche Fluggäste ortet Mary in samkeit der Weltöffentlichkeit. «Sogar einem österreichischen AOC (Air Operator der Region St. Gallen beziehungsweise CNN und japanische Medien haben über Certificate) ausgestatteten Fluggesellschaft generell in der Ostschweiz. Eine Studie der uns berichtet», verriet Steffen nicht ohne People’s Viennaline, hob kurz nach 6.40 Uhr Fachhochschule St. Gallen habe die Unter- Stolz. Der Flug von Altenrhein nach Fried- zum knapp fünfminütigen Flug nach Fried- suchungen der People’s-Geschäftsleitung richshafen hatte für viel Wirbel gesorgt. richshafen ab. Die Airline hatte für den Flug bekräftigt. Der Fokus liegt aber klar auf Vor allem grüne Politiker sprachen im Vor- ursprünglich acht Minuten einkalkuliert. den Geschäftsleuten, da People's Viennaline feld des Erstflugs von einem «ökologischen Eine Zeitspanne, die beim Erstflug um rund keine Billigflugairline sei. In Köln ist neben Unsinn» – was People's nur noch mehr Auf- drei Minuten unterboten wurde. der Autoindustrie auch Airbus vertreten. merksamkeit bescherte. Steffen entgegnete, 15

5 Minuten über den See Foto: People’s Viennaline, Tino Dietsche Viennaline, People’s Foto: Landung in Friedrichshafen, von Köln kommend. Blick aus dem Cockpit der Embraer 170.

angesprochen auf die Vorwürfe, dass die meter und dauert ohne Stau 60 Minuten. den See zu absolvieren, durchaus nachvoll- CO2-Bilanz genau die gleiche sei, wenn Das Verkehrsaufkommen in der Nähe von ziehbar, zumal das Flugzeug bereits nach 20 ein Passagier mit seinem Auto zuerst nach Friedrichshafen sei in der Regel aber sehr Minuten Wartezeit Richtung Köln abhebt. Kloten fahren müsse, um dort das Flugzeug hoch und mit Stosszeiten mit langen War- Für die Piloten ist die Strecke über den See nach Köln zu besteigen. tenzeiten verbunden, führt Steffen weiter herausfordernd, da sie nach VFR-Regeln flie- Die Strecke mit dem Auto von Altenrhein aus. So gesehen sei die Alternative, mit dem gen. Passagiere aufnehmen darf People's Air nach Friedrichshafen beträgt gut 52 Kilo- Flugzeug die 20,5 Kilometer (Luftlinie) über Group nur deshalb, weil sie über ein öster- reichisches AOC verfügt. Eine schweizeri- sche Fluggesellschaft dürfte keinen inner- deutschen Flug (Kabotage) anbieten.

Für 50 Franken über den See Die Kosten für die Strecke von Altenrhein nach Friedrichshafen liegen nach Angaben des Unternehmens bei 50 Schweizer Fran- ken oder 40 Euro. Wer den 55 Minuten lan- gen Weiterflug nach Köln antritt, zahlt min- destens 99 Euro. Einen Bordservice über den See gibt es übrigens nicht: «Die Passagiere können dafür die schöne Aussicht über den Bodensee geniessen», so Steffen. Foto: Hansjörg Egger Foto: People's-Besitzer Markus Kropf (rechts) und Finanzchef Thomas Mary. Patrick Huber 16 Business Aviation Cockpit 12 2016 Pilatus Flugzeugwerke AG

Oben: Der Neubau der Halle 25 ist auf Kurs. Die neue Halle mit einer Fläche von 8000 Quadratmeter wird für die bevorstehende Serienproduk- tion des PC-24 Business Jets benötigt. Rechts aussen: Nach 18 Monaten Bauzeit hat Pilatus das neue Logistikzentrum mit vollautomatischem Hochregallager in Betrieb genommen. Kleines Bild rechte Seite: Hauptsitz der Pilatus Flugzeugwerke in Stans. Pilatus plant die Zukunft

Die Pilatus Flugzeugwerke in Stans rüsten sich für die Zukunft. Wie von Verwaltungsratspräsident Oscar J. Schwenk an der Ebace in Genf («Cockpit» 7/2016) angekündigt, müssen insbesondere für den Bau des neuen Business Jets PC-24 zusätzliche Produktionsstätten geschaffen werden.

m Pilatus-Hauptsitz in Stans ist nach rund 18 Monaten müssen, sondern dass das vollautomatische System die Produkte Bauzeit das neue Logistikgebäude in Betrieb genommen selbstständig holt und zur weiteren Verarbeitung an die Ausgabe- Aworden. Da aufgrund des neuen Pilatus Business Jets PC-24 stelle liefert. «Alle Prozesse mussten angepasst und die Mitarbeiter die Platzbedürfnisse steigen werden, entschied man sich für den entsprechend geschult werden», so Hess. Bau eines neuen Logistikzentrums mit vollautomatischem Hoch- regallager, basierend auf drei verschiedenen Systemen: ein System- Ja zum Schweizer Standort palettenlager, ein Palettenlager sowie ein Kleinteilelager. Diese «Aktuell sind über 50 000 Artikel im neuen Hochregallager zwi- Kombina tion ermöglicht den Zugriff auf verschiedenste Teile, von schengelagert, täglich werden durchschnittlich 3000 Rüstposi- der kleinen Schraube bis zu ganzen Flugzeugkomponenten. Auch tionen verarbeitet», berichtet Roger Hess erfreut. Mit diesem Gross- die Abmessungen des Hochregallagers sprechen für sich: 24 Meter projekt untermauert Pilatus den Willen, weiterhin in der Schweiz Höhe und 65 Meter Länge mit einer Kapazität von insgesamt 5300 zu produzieren. Palettenstellplätzen. Investiert wurden gemäss Roger Hess, Vice Pre- Ebenfalls im neuen Gebäude sind ein grosszügig ausgelegtes sident Supply Chain und ICT, rund 30 Millionen Franken, davon Betriebsrestaurant mit über 300 Sitzplätzen, das Rechenzentrum allein 10 Millionen in die Lagertechnik. sowie zusätzliche Büroräumlichkeiten eingerichtet worden. Der- Ganz neu für die Mitarbeiter in der Logistik ist auch, dass die be- zeit arbeiten rund 165 Personen im neuen Gebäude, davon sind nötigten Teile oder Artikel nicht mehr im Lager geholt werden 24 im Bereich Logistik und 150 im Bürobereich tätig. 17 Fotos: Pilatus Flugzeugwerke Pilatus Fotos:

Vor kurzem wurde auch ein neues, dreistöckiges Parkhaus für die Neue Halle 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fertiggestellt. Weitere Bauvor- Unmittelbar nach Erhalt der Baubewilligung im vergangenen Juli sind haben betreffen das neue Oberflächenbearbeitungszentrum mit die Bagger aufgefahren und die Bauarbeiten haben begonnen. «Der einem Investitionsvolumen von 33 Millionen Franken sowie das Neubau der Halle 25 ist auf Kurs, so dass diese nach zwölf Monaten Hightech-Fünf-Achs-Fräskonzept im Wert von weiteren 37 Millio- Bauzeit Mitte 2017 in Betrieb genommen werden kann», sagt Daniel nen Franken. Mit letzterem bekräftige Pilatus die Kernkompetenz Geiser, Mitglied der Geschäftsleitung und zuständig für Montage und des Integralfräsens und gleichzeitig werde sichergestellt, dass auch Unterhalt. Die neue Halle mit einer Fläche von 8000 Quadratmeter – in diesem Bereich der Standort Schweiz international konkurrenz- vergleichbar mit der 2008 fertiggestellten Montagehalle – wird für die fähig bleibe, ist Hess überzeugt. bevorstehende Serienproduktion des PC-24 Business Jets benötigt. Es Für die Serienproduktion ist ebenfalls eine neue Produktionshalle können aber auch alle anderen Modelle für die Vormontage und die im Bau. Diese wird auf dem Übergangsparkplatz Richtung Ennet- Ausrüstung von Tragflächen und Rumpf untergebracht werden. Sig- bürgen zu stehen kommen. Baustart war Mitte 2016. nifikanter Unterschied zur bisherigen Montagehalle werden die bei- den in der Längsachse angeordneten Toranlagen sowie die Kranan- lage über die gesamte Hallenfläche sein. Rund 30 Millionen Franken investieren die Flugzeugwerke in die neue Halle. (fk) Felix Kälin 18 Civil Aviation Cockpit 12 2016 Was macht eigentlich… Hanspeter Brütsch? Die graue Eminenz Hanspeter Brütsch hat den Flug- hafen Zürich vor der Privatisierung im Jahr 2000 nachhaltig geprägt. Er war Chef der Flughafen-Immo- bilien-Gesellschaft (FIG) und die graue Eminenz im Hintergrund. «Ich gehe und bin weg», verab- schiedete sich der heute 80-Jäh- rige nach seiner Pensionierung vor 17 Jahren und verzichtete auf weitere Mandate.

ls «beschriebenes Blatt» hat FIG- Verwaltungsratspräsident Ulrich ABremi Hanspeter Brütsch bei seiner Verabschiedung betitelt. 27 Jahre konnte der im Kanton Schaffhausen aufgewachsene Brütsch über die Gebäude-Infrastruktur am Flughafen Zürich mitbestimmen, ver- handelte hartnäckig mit den Banken um Kredite, klopfte aber auch mal einem der Hauptmieter – wie etwa der Swissair – auf die Finger, wenn dieser glaubte, sich allzu- viele Freiheiten herausnehmen zu können. Hanspeter Brütsch war ein Patron der alten Schule: streng, aber gerecht. Zusammen mit dem Architekten Hans Stahel bildete er ein

gut funktionierendes Führungsduo. Der Huber Patrick Foto: erste wollte für Bauten oft viel Geld ausge- «Zur Hauptsache faulenze ich, trinke ein Gläschen mit Freunden und geniesse die Zeit.» ben, der zweite trat immer wieder auf die Kostenbremse, so dass sich bei der Flug- die 3. und 4. Bauetappe mit Terminal B, Ope- immer gleicher Meinung gewesen seien, hafen-Immobilien-Gesellschaft (FIG) Aus- rations Center, Parkhäusern, Fingerdock A, wie Brütsch sagt. gaben und Einnahmen die Waage hielten SBB-Wartehalle etc., welche grosse Investiti- In Planung und Projektierung blieb die und am Ende des Geschäftsjahrs schwarze onen zur Folge hatten. Einzig die markante gros se 5. Bauetappe, unter anderem mit Zahlen resultierten. Als Stahel pensioniert Werft 3 hat die Swissair selber gebaut. Den dem Midfield-Dock und der dazu gehören- wurde, hatte Brütsch das alleinige Sagen alten, schönen Bogenhangar veräusserte den unterirdischen Verbindungsbahn, zu- (unter den VR-Präsidenten Fritz Honegger, Brütsch an die Swissair. «Ich übernehme rück, die später realisiert wurden. später Ulrich Bremi). nichts, was unter Schutz steht», stand für ihn fest. Sekretär der BGB «Ich ging rechtzeitig» 1,3 Milliarden Franken mussten von der FIG Nach der Kantonsschule Schaffhausen stu- «Ich bin jeden Tag gerne ins Büro gefahren», allein für die 3. Bauetappe am Kapitalmarkt dierte der einzige Sohn eines Grenzwächters sagt Brütsch 17 Jahre nach seiner Pensionie- aufgenommen werden. Das war Sache von an der Wirtschafts- und Handelshochschule rung, nachdem er den Gästen an seiner Ver- Hanspeter Brütsch. «Geld zu beschaffen war St. Gallen und schloss mit dem Lizenziat für abschiedung bedeutet hatte: «Ich gehe und eine permanente Herausforderung», erin- Verwaltung (lic. rer. publ.) ab. bin weg.» – «Vor allem ging ich rechtzeitig!» nert er sich. Seine berufliche Karriere startete der drei- Die Privatisierung wollte er als 63-Jähriger Er verhandelte lieber mit Banken und mög- fache Familienvater als Sekretär bei der BGB nicht mehr mitmachen. Das Flughafenge- lichen Geldgebern im Hintergrund, als sich (Bauern-, Gewerbe- und Bürgerpartei, die schehen verfolge er zwar weiterhin, mische im Vordergrund den Medien zu stellen. Dies Vorgängerin der SVP). In der Funktion als sich aber nicht ein, sagt er. überliess er gerne Hanspeter Staffelbach Geschäftsführer des Zürcher Bauernverban- Unter seiner Ägide wurden am Flughafen von der Flughafendirektion, mit dem er ein des war er auch Redaktor des Publikations- Zürich viele Bauprojekte realisiert, so etwa gutes Verhältnis pflegte, obwohl sie nicht organs «Zürcher Bauer». Zu seiner Tätigkeit 19

am Flughafen kam er aufgrund eines ent- sprechendem Inserates. Aviatischen Hintergrund hatte er keinen; nicht zuletzt darum nicht, weil ihm sei- ne Eltern weismachten, dass Einzelkinder nicht als Piloten genommen würden… Als er die Schummelei später bemerkte, war es für eine Pilotenkarriere schon zu spät. Und doch wollte er Teil der Aviatik sein.

Mitarbeiter genossen Freiheiten Er sei ein strenger Chef gewesen, «auch ein bisschen ein Rappenspalter», blickt er zurück, doch habe er seinen Mitarbeiten- den viele Freiheiten gelassen. «Kompeten- zen hat man nicht, man nimmt sie sich», lautete sein Credo. Was seine Untergebe- nen beherzigten. Er sei kein Diplomat ge- wesen, weshalb er von einer einst ins Auge gefassten diplomatischen Karriere schnell Die FIG-Führung, nachdem Hanspeter Brütsch (rechts) am 1. Januar 1972 Einsitz nahm. In der Abstand nahm. Mitte das andere Geschäftsleitungsmitglied, Hans Stahel. Links: alt Bundesrat Fritz Honegger. Er habe in seiner Zeit als FIG-Direktor im- mer einen gerechten Lohn bezogen, aber auch darauf geachtet, dass anständige Löh- ne bezahlt wurden. «Das war vor allem bei den Putzfrauen wichtig, waren wir doch das grösste Reinigungsinstitut in Kanton Zürich.» Die meisten der heutigen Mana- gerlöhne bezeichnet das 80-jährige Mitglied des Rotary Club Volketswil als «jenseits von Gut und Böse».

Viel auf Reisen 53 Jahre wohnten Liselotte und Hanspeter Brütsch in Volketswil, davon 37 Jahre in einem 9-Zimmer-Einfamilienhaus, wo sie den startenden F/A-18 in Dübendorf zu- schauen konnten, bevor sie vor zwei Jah- ren in eine altersgerechte Eigentumswoh- nung nach Fehraltorf umzogen. Im Gespräch mit alt Bundesrat Adolf Ogi, anlässlich des 50-Jahr-Jubiläums des Flughafens. Schon immer zog es das Ehepaar auf private Reisen in die weite Welt: Südsee, Australien, Mexiko, Madagaskar, Indien, Zentralasien, Ferner Osten, aber auch Kuba, um nur einige Destinationen zu nennen. Und alle Flüge in der Economy Class. Schliesslich sei er frü- her als Jugendlicher ja auch per Autostopp verreist. Eine Erfahrung, die Brütsch nicht missen möchte. «Ich mache nur noch, was mir Freude macht, unter anderem reisen, solange wir gesundheitlich dazu in der Lage sind, im In- ternet surfen, lesen, etwas im Gärtchen tun, zur Hauptsache aber – faulenzen.» Brütsch fühlt sich als «glückhafter Privatier» und geniesst zusammen mit seiner Frau oder Kollegen mit einem Gläschen Wein «die noch verbleibende Zeit!» Fotos: zvg Fotos: Eine Friedenspfeife mit Flughafen-Direktor Hanspeter Staffelbach. Streit hatten die beiden nie – Patrick Huber «nur unterschiedliche Meinungen». Rechts: Daniel Spoerry, Vize direktor des Flughafens. 20 Civil Aviation Cockpit 12 2016 Luftfahrtkongress Economiesuisse Luftraum – quo vadis?

Für die Exportnation Schweiz und ihre Unternehmen ist die Luftfahrt lebenswichtig. Um die Anbindung unseres Landes an die grossen Wirtschaftszentren der Welt auch in Zukunft zu sichern, braucht es Freiräume für die Luftfahrtunternehmen. Am diesjährigen Schweizerischen Luftfahrtkongress auf dem Flughafen Zürich wurde einmal mehr über die wirtschaftliche Bedeutung des Luftverkehrs und dessen Infrastruktur debattiert.

ie Schweiz ist auf ein dichtes Netz der Eröffnung durch economiesuisse-Prä- Exportnation Schweiz und ihre Unterneh- von direkten Flugverbindungen sident Heinz Karrer und die Zürcher Volks- men, um global mitzuspielen. Die Schwei- Dzu den globalen Wirtschaftszent- wirtschaftsdirektorin Carmen Walker-Späh zer Wirtschaft braucht eine starke Luftfahrt, ren angewiesen. Dies gilt für den Personen- klar wurde. Die Nachfrage nach Flug- die sich stetig modernisiert und ihre Infra- verkehr genauso wie für die Fracht. Und: verkehrsdienstleistungen werde auch in strukturen bedarfsgerecht ausbaut.» Die Bei der Standortwahl internationaler Un- der Schweiz zunehmen, sagte Karrer. Die Schweizer Flughäfen könnten, so Franz, ternehmen ist die gute Luftverkehrsanbin- Heraus forderungen bestünden darin, das im Vergleich zum Ausland nicht mithal- dung unseres Landes ein entscheidendes Angebot so zu gestalten, dass es mit der ten. Weltweit habe etwa die Luftfracht in Kriterium. Mit knapp 50 Millionen Passa- steigenden Nachfrage Schritt halten könne. den letzten Jahren enorm zugenommen, gieren und mehr als 600 000 Tonnen Fracht Wenn das nicht gelinge, würden Direktver- während in der Schweiz noch nicht ein- ist die volkswirtschaftliche Bedeutung der bindungen über andere Drehkreuze abgewi- mal das alte Niveau von vor dem Swissair- Schweizer Luftfahrt enorm. Dabei bilden ckelt und der Wirtschaftsstandort Schweiz Grounding erreicht sei. Alleine die Roche die Landesflughäfen Zürich, Genf und Basel schleichend an Bedeutung verlieren. habe ihr Aufkommen bei der Luftfracht in Infrastrukturen von nationaler Bedeutung. den letzten fünf Jahren um 42 Prozent ge- Der hohe Stellenwert der Luftfahrt für un- Luftfrachtwachstum ohne Schweiz steigert – aber nicht aus der Schweiz. Dies seren Wirtschaftsstandort war am Schwei- Christoph Franz, Verwaltungsratspräsi- führe dazu, dass Frachtgut per Camion zerischen Luftfahrtkongress auf dem Flug- dent von Roche, brachte es auf den Punkt: nach Frankfurt, Amsterdam oder Luxem- hafen Zürich unbestritten, wie bereits bei «Der Luftverkehr ist lebenswichtig für die burg spediert werden müsse. Es sei bereits Foto: Jürg Wyss Jürg Foto: 21

10 nach 12, um die Kapazitäten der Flug- häfen auszubauen und mit der Entwick- Kongress-Splitter lung mithalten zu können. Zitate aus berufenem Munde «Clean sheet approach» für neue Luftraumstruktur «Die Neugestaltung des Luftraums erfasst auch die damit verbundene Infrastruktur.» Bundesrätin Doris Leuthard kündigte «Flugsicherung und Flughafen hätten es am liebsten, wenn alle Privatflieger den eine Neustrukturierung des Luftraums an. Flughafen im weiten Bogen umfliegen würden, während der Aero-Club Einschrän- «Rund um die Flughäfen gibt es zunehmend kungen strikte ablehnt.» Situationen, bei denen sich Flugzeuge zu nahe kommen. Wir haben ein Dichtepro- «Die Kleinaviatik hat genauso ihre Berechtigung wie etwa die Linienfliegerei. Wir blem, das gefährlich ist.» Im Gegensatz zu müssen eine Lösung finden, bei der alle sich bewegen können in diesem be- früheren Versuchen soll diesmal von einem schränkten Raum.» «clean sheet approach» ausgegangen und Bundesrätin Doris Leuthard eine umfassende Neugestaltung angestrebt werden. «Die Lärmemissionen von Flugzeugen liegen heute um 80 Prozent niedriger als in economiesuisse-Direktorin Monika Rühl den Sechzigerjahren.» betonte, dass der Bund der Luftfahrt die Matthias von Randow, Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft e.V Rahmenbedingungen gewähren müsse, «Armand Dufaux, der vor 107 Jahren erstmals über den Genfersee geflogen ist, damit sie die künftige Nachfrage bewälti- hätte heute im November dieses Jahres wohl immer noch mit dem BAZL-Zulas- gen könne. Die Schweizer Flughäfen, ins- sungsverfahren zu kämpfen und würde vergebens auf einen Slot in Genf warten.» besondere der Hub Zürich, müssten ihre Christoph Franz, Verwaltungsratspräsident Roche Infrastrukturen massvoll weiterentwickeln dürfen. Zudem dürften die bestehenden «Jeder dritte ausländische Gast kommt mit dem Flugzeug in die Schweiz. Das steht Betriebszeiten nicht eingeschränkt werden. für 10 Milliarden Franken touristischen Umsatz und 50 000 Arbeitsplätze.» Die Forderungen an eine nachhaltige deut- sche und europäische Luftverkehrspolitik Jürg Schmid, Direktor Schweiz Tourismus formulierte Matthias von Randow, Haupt- «Die Wirtschaft in der Romandie muss zur Kenntnis nehmen, dass es ohne Flug- geschäftsführer des Bundesverbands der hafen Genf keine Romandie mehr gibt.» Deutschen Luftverkehrswirtschaft e.V.: Die weitere Öffnung der Luftverkehrsmärkte Pierre Maudet, Staatsrat Kanton Genf müsse einhergehen mit Mindestanforde- «Es wäre eine echt gute Möglichkeit, wenn man die Geschäftsfliegerei nach rungen für fairen Wettbewerb im interna- Dübendorf auslagern könnte.» tionalen Luftverkehr. BAZL-Direktor Christian Hegner Jürg Wyss / pd Foto: zvg Foto: Links: Bundesrätin Doris Leuthard nutzte den Luftfahrtkongress, um eine Neustrukturierung des Luftraums anzukündigen. Oben: Am Panelgespräch unter der Leitung von Michael Weinmann (3.v.r.) nahmen BAZL-Direktor Christian Hegner, Swiss-CEO Thomas Klühr, Ste- phan Widrig, CEO Flughafen Zürich AG, Jürg Schmid, Direktor Schweiz Tourismus und Pierre Maudet, Staatsrat Kanton Genf (v.l.n.r.) teil. 22 Civil Aviation Cockpit 12 2016 Your Captain speaking... Goldene Regeln

In dieser Ausgabe werde ich auf einige der acht «Golden Rules» von Airbus eingehen, ihre Be- deutung in der Praxis an Beispie- len aufzeigen und die Parallelen zur Leichtaviatik darlegen. Egal ob Privatpilot auf Cessna 182 oder Linienpilot auf Airbus A380: Je- dem Piloten sollten diese golde- nen Regeln ein Begriff sein.

liegen, Navigieren, Kommuni- zieren: in dieser Reihenfolge «Fund mit angebrachter Arbeits- aufteilung.» Was auf den ersten Blick sim-

pel klingt, ist in Wirklichkeit gar nicht so zvg Foto: einfach. Nachstehend die Erläuterungen Cockpit-Arbeit ist Teamwork – und Fliegen das Zusammenspiel von zahlreichen verschiedenen dazu. Komponenten. «FLY»: Das bedeutet, dass man die richtige Lage im Raum (vertikal & lateral) einhal- ten und die korrekte Leistung gesetzt haben Multitasker. In Wirklichkeit jedoch leidet zentrale Anzeige im Cockpit, dargestellt muss, die Konfiguration (Klappen, Fahr- am Ende nicht nur das Arbeitstempo, son- im oberen Teil des PFD (Primary Flight Dis- werk etc.) müssen für den jeweiligen Flug- dern auch die Qualität. Deshalb ist es im- play). Die FMA dient dazu, dem Piloten auf- abschnitt stimmen und das Flugzeug muss mens wichtig, eine korrekte Priorisierung zuzeigen, in welchem lateralen oder verti- zu jedem Zeitpunkt unter Kontrolle des flie- der Aufgaben vorzunehmen. Da hilft das kalen Modus gerade geflogen wird. Auch genden Piloten sein. erwähnte Konstrukt sehr. die Anzeige für die automatische Schubs- «NAV»: Wo bin ich, wo sollte ich sein, wo teuerung befindet sich hier. Bei komplexen will ich hin und wo befinden sich Gebirge, One head up at all times Passagierflugzeugen wie Airbus oder Boeing schlechtes Wetter und andere topographi- Wer kennt es nicht? Speziell an schönen bedarf es einer Verinnerlichung und eines sche Hindernisse (z.B. Antennen)? Das sind Tagen bei herrlichem Flugwetter entlang damit verbundenen Verständnisses für die die vier zentralen Fragen, wenn es um das der Alpen schweift der Blick gerne in die Zusammenhänge zwischen den jeweiligen Thema Navigation geht. Ferne. Das ist auch gut so, denn das aktive Modi. «COM»: Die Kommunikation, sei es mit «aus dem Fenster schauen» soll bei Piloten dem Fluglotsen, mit der Kabinencrew, den gefördert werden, um nach anderen Flug- Take action if things do not go Passagieren oder untereinander, bildet dann zeugen Ausschau zu halten (see and avo- as expected den dritten wichtigen Baustein dieser Philo- id). In einem modernen Airliner kommt Auch ein Autopilot kann Fehler machen sophie. es jedoch oft vor, dass man den Flugcom- oder eine unbeabsichtigte Eingabe kann puter mit Informationen füttern oder An- zu einem ungewollten Flugzustand führen. Einhalten der Reihenfolge ist wichtig passungen vornehmen muss. Dabei sollte Eine starke Windböe oder andere meteoro- Speziell in der Linienfliegerei wird Piloten man darauf achten, dass nicht beide Piloten logische Gegebenheiten können ein Flug- beigebracht, bei einer Unregelmässigkeit «head down», also mit dem Blick nach in- zeug destabilisieren. In einem solchen Fall oder einem technischen Problem dieser nen gerichtet, arbeiten. darf man als Pilot nicht passiv zuschauen, Reihenfolge treu zu bleiben. Es hilft sogar, Auch in der Leichtaviatik ist das ein nicht sondern eingreifen. Es ist wichtig, immer sie laut auszurufen, um den sogenannten zu unterschätzender Punkt. Speziell im Be- bereit zu sein und mental dem Flugverlauf «Startle Effect» (erster Moment der Auf- reich von Flugplätzen mit viel VFR-Verkehr zu folgen. schreckung) im Falle einer Warnung zu (Flug nach Sichtflugregeln) kann das Hin- In diesem Sinne wünsche ich allen Piloten überwinden und korrekt zu agieren. ausschauen überlebenswichtig sein. guten Erfolg beim Fliegen, Navigieren und Piloten sind kontinuierlich damit kon- Kommunizieren! frontiert, in kurzer Zeit viele Aufgaben Understand the FMA at all times (Tasks) zu erledigen, und sehen sich als gute FMA (Flight Mode Annunciator) ist eine Jan Liebich Cockpit 12 2016 Cover Story 23 Helitech International Foto: Walter Hodel Walter Foto:

Bell 429 HB-ZAP der Heli-Alps mit HEMS-Ausrüstung (Helicopter Emergency Medical Service). Schweizer zeigen sich innovativ

Die wichtigste europäische er Helikoptermarkt steht seit einiger Betreibern in 75 Ländern im Einsatz. Diese Zeit unter Druck, was sich bei den Flotte hat über vier Millionen Flugstunden Fachausstellung für Helikopter Ddiesjährigen Verkaufszahlen zeigt. erreicht. Knapp die Hälfte der H135 (49 Pro- fand in diesem Jahr vom 11. bis Einen seit 2015 beispiellosen Einbruch ver- zent) fliegen als Rettungshelikopter. Ledig- 13. Oktober in Amsterdam statt. zeichnet der Offshore-Markt. Marktleader lich elf Prozent stehen im militärischen Ein- bei den Herstellern ist nach wie vor Airbus satz, darunter die 20 Stück der Schweizer Über 180 Aussteller, darunter die Helicopters, gefolgt von Leonardo Helicop- Luftwaffe. Zukünftig erhalten die H135 mit grossen Helikopter-Hersteller und ters (ehemals Agusta Westland), die Bell der neuen Helionix-Avionik den Vierach- Helicopter überholt haben. Trotz sinkender sen-Autopiloten, der bereits in H145 und auch verschiedene Schweizer Verkaufszahlen aller Hersteller konnte Air- H175 eingebaut wird. Der erste Kunde wird Firmen, präsentierten ihre bus Helicopters seinen Marktanteil steigern. Ascent Flight Trainings sein, der 29 Helikop- Produkte dem Fachpublikum an ter für das «UK Military Flying Training Sys- Bewährt tem» bestellt hat. Im Juni orderte ein Kon- der Helitech International. Airbus Helicopters feierte in Amsterdam sortium von chinesischen Firmen 100 H135. das 20-jährige Bestehen der H135-Familie. Heute stehen weltweit über 1200 Maschi- Schweizer GrandNew nen bei über 300 zivilen und militärischen Leonardo Helicopters gab am 12. Oktober 24 Cover Story Cockpit 12 2016 Helitech International

an der Helitech die Vertragsunterzeichnung für den Kauf eines AW GrandNew durch Centaurium Aviation Ltd of Switzerland bekannt. Dieser wird im Frühling 2017 nach Bern-Belp geliefert und dort von den Moun- tain Flyers 80 Ltd für Taxi-Flüge eingesetzt. Leonardo meldete Vertragsabschlüsse für ei- nen deutschen AW169 für die Kontrolle von Offshore-Windfarmen in der Nordsee sowie fünf weitere der irischen Lease Corporation International (LCI) und Helikorea. Einen AW169, der für die «Kent Surrey Sussex Air Ambulance» fliegen wird, über- gab Leonardo an Specialist Aviation Servi- ces (SAS), welche gleichzeitig sechs weitere bestellte. Leonardo verfügt über fast 150 Bestellun- gen, Rahmenverträge und Kaufoptionen für den AW169, darunter drei AW169-FIPS für die Rega. Originalgrosse Kabine des H145 mit medizinischer Ausrüstung von Bucher Leichtbau AG.

Erhöhte Präsenz Bell Helicopter stärkt seine Präsenz in Europa. In Amsterdam, wo Bell ein Logis- tik- und Service-Center betreibt, stellten die Amerikaner den Bell 429 von Heli-Alps aus. Im Mai öffneten in Prag ein Spritzwerk und ein Auslieferungscenter. Damit liefert Bell alle neuen Helikopter für den europäischen Markt über Prag aus. Bis Ende Jahr soll in Valencia die EASA-Zertifizierung des «Full Flight Simulator» für den Bell 429 abge- schlossen sein. Ab Januar 2017 werden in der neuen «Bell Helicopter Training Aca- demy» erstmals Grundkurse und Refresher- Trainings ausserhalb der USA angeboten.

Zurück im Geschäft Zwölf Jahre nach der Schliessung der Pro- «Analoge Instrumente werden noch lange gefragt sein», ist Ralf Kaiser (SATHOM) überzeugt. duktionslinie begann Kaman Aerosystems im vergangenen Jahr mit der Fertigung von zehn neuen K-MAX. Von den 37 bis 2003 produzierten Maschinen fliegen gemäss Kaman heute noch 22 Stück. Zu den Erst- kunden gehört Rotex Helicopter AG in Bal- zers (FL), welche ihren K-MAX im Juli 2017 erhalten wird. Zwei weitere der insgesamt fünf verkauften Helikopter bleiben in den USA und zwei gehen nach China. Mit der Enstrom Helicopter Corporation meldet sich ein weiterer amerikanischer Hersteller zurück. Dieser hat mit dem TH180 einen Trainingshelikopter für den zivilen und militärischen Markt entwi- ckelt. Enstrom sieht den TH180 als Ersatz für den Schweizer S333, der nicht mehr ge- baut wird. Der mit 1021 Kilogramm leichte Hubschrauber wird von einem Lycoming-

Kolbenmotor angetrieben. Er flog erstmals Hodel Walter Fotos: am 11. Februar 2015 und soll im kommen- Sebastian Sattler (Thommen) mit dem neuen Der «Roll-in Stretcher» von Aerolite mit ein- den Jahr EASA- und FAA-zertifiziert werden. Such- und Landescheinwerfer «Super Beam». geklapptem Fahrgestell. 25

Der Stückpreis wird rund 400 000 US-Dollar betragen.

Starke Schweizer Mit ihrem grossen Informationstand direkt beim Halleneingang zeigte Marenco Swiss- helicopters, dass die Schweizer zukünf- tig auch als Hersteller im umkämpften Helikop termarkt mitreden werden. Verschiedene weitere Firmen sorgten mit ihren Auftritten für eine starke Schweizer Präsenz an der Helitech. So zum Beispiel die 2012 gegründete Firma «Next Generation Flight Training» (NGFT) aus Cham (ZG). Sie unterstützt als Kompetenzcenter Heli- Firmen und bietet eine einheitliche Aus- bildung für Helikopterpiloten an. NGFT ist in der Fachgruppe «Aerial Work» der Swiss Helicopter Association (SHA) vertreten, welche neue europaweite Standards setzen will.

Fliegende Spitäler Mit Aerolite AG aus Ennetbürgen (NW) und Der neueste H145 Rettungshelikopter von «Eli Friulia» mit der Immatrikulation «I-MAKE». Bucher Leichtbau AG aus Fällanden (ZH) zeigten zwei Spezialisten für medizinische Einrichtungen ihre neuesten Produkte. mie. So sind die Sitze dreh- und verschieb- Federn sind bruchsicher und die patentierte bar und die Tragen können an mehreren «Permanent-Magnet-Bremse» verhindert, Aerolite AG Positionen installiert werden. Bucher rüstet dass sich der Haken bei hohen Fliehkräften Aerolite präsentierte den seit Anfang 2015 weltweit H135- und H145-Helikopter aus. versehentlich öffnen kann. erhältlichen «Roll-in Stretcher». Er wurde «Wir haben diese HEMS-Konfigurationen in Zusammenarbeit mit der Rega entwi- (Anm.d.Red.: HEMS = Helicopter Emergency Digital und analog ckelt. «Der Wunsch der Rega war es, den Medical Services) und die Einbauten völlig Im Juni verkaufte der ehemalige Schweizer Patienten mit der Trage möglichst schonend neu entwickelt und alles selber zertifiziert», Uhrenhersteller Thommen den Geschäfts- und sicher vom Unfallplatz in den Operati- erklärt der Programm-Manager Peter Abt bereich der analogen Instrumente an die onssaal transportieren zu können», sagt der stolz. Bucher Leichtbau will zukünftig wei- französische Domusa Group (Satori-MRO). Verkaufschef André Hostetter. tere Airbus Helicopters-Typen ausrüsten. Thommen bietet am neuen Standort in Die Trage verfügt über ein leichtes und Muttenz (BL) digitale Instrumente und Be- dennoch stabiles, klappbares Fahrgestell. Sicheres Arbeiten leuchtungsprodukte für die Aviatik an. Ein Das «Roll-in»-System ist modular aufge- Bessere Sicht für den Piloten bietet das von LED-Such- und Landescheinwerfer «Super baut und die medizinischen Geräte sind «Swiss Rotor Solutions» (SRS) aus Zwei- Beam», eine Notfall-Kabinenbeleuchtung direkt an einem Aufsatz der Trage mon- simmen (BE) entwickelte «Maximum und ein digitaler Multifunktions-Chrono- tiert. Aerolite rüstet weltweit verschiedene Pilot View Kit» für den Airbus Helicopters graph mit TFT-Multifunktionsdisplay sind Hubschraubertypen von Airbus, Bell und AS350/H125 Ecureuil. «Dieses ermöglicht die neuesten Produkte. Leonardo aus. Zurzeit entwickelt das Unter- dem Piloten bei Unterlastarbeiten eine per- nehmen die medizinische Einrichtung für fekte Sicht auf die am Seil hängende Last», SATHOM SARL die neuen Bombardier Challenger 650 der sagte Erich Imboden, Cheftechniker von Die mechanisch-analogen Instrumente von Rega und die Pilatus PC-24 des Royal Flying SRS, und ergänzt: «Im Vergleich zu ande- Thommen wird die neue Firma SATHOM Doctor Service of Australia. ren Produkten wird die vertikale Sicht mit (Satori Thommen) mit Sitz in Waldenburg dem um Faktor (BL) anbieten. «Es besteht das nächste Jahr- Bucher Leichtbau AG zehn vergrössert.» zehnt eine grosse Nachfrage nach analo- Bucher zeigte ein Kabinen-Mockup des Air- gen Instrumenten und wir werden welt- bus Helicopters H145 mit medizinischer Heli Hook AG weit Neugeräte, Retrofits und Reparaturen Ausrüstung. Diese wurde in Zusammen- Sicherheit für die Unterlastfliegerei ver- dieser Instrumente für alle Generationen arbeit mit dem ADAC und der DRF Luftret- spricht Heli Hook aus Lauterbrunnen (BE): von Flugzeugen und Helikoptern anbie- tung entwickelt. Sie ist modular aufgebaut «Mit unseren Haken gibt es keinen Last- ten», sagt Ralf Kaiser ehemaliger Thommen- und kann jederzeit den Wünschen des Kun- verlust», betont ihr Konstrukteur Florian Mitarbeiter und heutiger Verkaufsleiter von den angepasst werden. Der Ein- und Aus- Meier. Die zwei angebotenen Lasthaken SATHOM. bau ist ohne Werkzeug in zehn Minuten für zwei und sechs Tonnen Zugkraft sind möglich. Die Entwickler legten Wert auf aus hochwertigem, speziell oberflächenbe- eine optimale Bedienbarkeit und Ergono- handeltem Stahl gefertigt. Die eingesetzten Walter Hodel

28 Report Cockpit 12 2016 Auf dem falschen Flugplatz gelandet Irrtum mit Folgen

Obschon selten, so passiert es trotzdem immer mal wieder: Flugzeuge, die unabsichtlich auf einem anderen Flugplatz landen als geplant. Dabei ist nicht die Rede von Flugzeugen der Leichtaviaitk, sondern von Linienflugzeugen, Militärtransportern oder Frachtmaschinen.

icher gelandet heisst nicht in jedem Fall gut angekommen – dem Peter O. Knight Airport bei Tampa, Florida, landete. Der rich- vor allem dann nicht, wenn der Flugplatz der falsche ist. Wohl tige Zielflughafen, die Mac Dill Air Force Base, liegt sechs Kilome- Sder peinlichste Moment für die Crew, die ja erst nach dem Auf- ter entfernt. Beachtenswert war, dass der 52 Meter breite Koloss setzen realisiert, was passiert ist. Probleme zweiten Grades ergeben sehr präzise auf der 30 Meter breiten und nur 1091 Meter kurzen sich oftmals durch fehlendes Equipment vor Ort. Piste 22 landete, weshalb der Crew trotzdem fliegerische Kompe- tenz attestiert wurde. Als Gründe für den Fauxpas wurde Müdigkeit Zivil- und Militär-Luftfahrt betroffen der Piloten ermittelt. Im darauffolgenden März 2013 führte die Air Der wohl spektakulärste Zwischenfall dieser Art in jüngster Zeit Force Base ein neues Verfahren ein, bei dem sämtliche Piloten die ereignete sich im Juli 2012, als eine Boeing Globemaster C-17auf Distanz von fünf nautischen Meilen (NM) zur Mac Dill Air Force Cockpit 08 2016 Report 29

Base via Funk melden müssen. Weil das Bestimmen dieser Distanz den, während dessen er den falschen Anflug vom Tower aus hätte ausschliesslich durch Instrumente möglich ist, müssen diese ent- erkennen können. Was erschwerend dazu kam, war die Tatsache, sprechend auf den Airport eingestellt sein. dass der Kapitän der Linienmaschine ein Kalibrierungsflugzeug Doch die C 17 war nicht das einzige Flugzeug der Kategorie «Heavy», für Instrumentenlandesysteme in der Luft sah und sich somit in welches in den vergangenen Jahren am falschen Ort landete. Für seiner Meinung bestärkt fühlte. Die Untersuchungsbehörde AAIB grosses Aufsehen sorgte nämlich im November 2013 auch eine fand heraus, dass der Kapitän zwar über Instrumentenanflugkarten umgebaute Boeing 747, die mit Teilen für den B787-Dreamliner verfügte, jedoch nicht über die qualitativ besten. Auch während des unterwegs war: Sie landete bei Nacht nach einem Visual Approach Briefings durch seine Firma wurde er nicht von der Präsenz eines auf dem Colonel Jabara Airport in Wichita auf einer 1860 Meter naheliegenden Platzes gewarnt. Zuvor hatte der damals 57-Jährige langen Piste – anstatt auf der McConnell Air Force Base, die neun – offenbar nicht zufrieden mit dem zur Verfügung stehenden Kar- Meilen nördlich gelegen ist. Die Piste war glücklicherweise trotz- tenmaterial – während drei Tagen versucht, bessere IFR-Anflug- dem lange genug und der Jumbo startete am nächsten Tag prob- karten eines anderen Anbieters zu erhalten, wo deutlich auf die lemlos. Vorher galt es allerdings noch, eine Herausforderung zu Verwechslungsgefahr hingewiesen wird. Diese kamen zwar beim meistern: Es musste ein geeigneter Tow-Truck disponiert werden, Kapitän an – doch einen Tag zu spät. Zusätzliche Geduld brauchten der dem Riesenvogel half, nach der Landung wieder in die richtige die Passagiere, weil eine fehlende Passagiertreppe extra vom richti- Posi tion zu kommen. gen Flugplatz herbeigeschafft werden musste. Als Resultat des Zwi- Nach verbranntem Gummi roch es nach der Landung einer South- schenfalls wurde ein NOTAM herausgegeben, in dem ausdrücklich west-Boeing 737-700, die im Januar 2014 in den USA während eines auf die Nähe der ehemaligen Base hingewiesen wird. Sichtanfluges – ebenfalls bei Nacht – im Bundesstaat Missouri auf dem M. Graham Clark Downtown Airport 150 Meter vor Pistenen- Sevilla statt Santiago de Compostela de zum Stillstand kam, statt auf dem Branson Airport. Die Piste Ganze 600 Kilometer von ihrem Zielort entfernt landete im Jahr war mit lediglich 1140 Metern rund halb so lang wie jene der ge- 2006 eine von Barcelona gestartete MD-81 von Spanair: nämlich planten Destination (2177 Meter). Bremsspuren auf der Piste zeu- in Sevilla statt Santiago de Compostela. Die Maschine war im Auf- gen von einem intensiven Bremsmanöver. Aufgrund der «Runway trag von Nordic Airways unterwegs. In den Medien wurde darauf- End Identifier Lights» konnten die Piloten das nahende Ende der hin gemunkelt, die skandinavische Flugoperationsplanung hätte Piste identifizieren und glücklicherweise noch rechtzeitig stoppen. die beiden IATA-Codes der Plätze verwechselt: SCQ wäre richtig gewesen, in SVQ kam die Maschine zuerst an. Ihr Ziel erreichte Anflug konnte nicht bis zur Landung überwacht werden sie dann mit 1,5 Stunden Verspätung. Ärger mit dem Gesetzgeber Obschon die letzte Verantwortung immer beim Kapitän liegt, so dürften die Piloten bei diesem Zwischenfall jedoch nicht gekriegt ist dieser Zwischenfall doch recht gut nachvollziehbar: Während haben: Auf der Website der Untersuchungsbehörde CIAIAC des des Anflugs übermittelte der Approach Controller der Crew die spanischen Luftamts findet sich für das Datum des 6. Augusts 2006 Information, dass ihr Zielflughafen sich auf der 11-Uhr-Position nämlich kein Eintrag betreffend eines Zwischenfalls – offenbar war und einer Distanz von 15 NM befand – doch genau dort befand sich es tatsächlich nur ein internes Problem. der kleinere falsche Flugplatz, wo die Boeing später aufsetzte. Der Pilot bestätigte, er hätte den Flugplatz in Sichtweite – und erhielt Daniel Dubouloz wenig später eine Landeerlaubnis des Towers des richtigen Airports für die Piste 14, worauf die Maschine auf der Piste 12 des kleineren Platzes landete. Interviews der FAA mit der Flugverkehrsüberwa- chung haben ergeben, dass in diesem Fall die Radarabdeckung auf Landung auf einem falschen Flugplatz einer Höhe zwischen 2200 bis 2600 ft endet, womit es dem Cont- – typische Gründe roller nicht mehr möglich war, den Anflug-Kurs der Maschine bis Landungen an falschen Orten sind keine neue zur Landung zu überwachen. Die amerikanische Luftfahrtbehörde Erscheinung: Bereits 1935 landete Graf Zeppe- FAA veröffentlichte entsprechend eine Sicherheitsanweisung, die lin höchstpersönlich mit seinem Luftschiff auf die Fluglotsen verpflichtet, im Falle von Sichtanflügen auf nahe ge- einem Fussballfeld in Brasilien anstatt auf dem legenen Flugplätzen mit Verwechslungsgefahr immer beide Plätze geplanten Aerodrome. zu erwähnen – mit deren jeweiligen Distanz und Richtung. Typische Gründe, die zu einer Landung auf dem falschen Flugplatz führen können, sind unter Auch in Europa ist man vor Irrtümern nicht gefeit anderem folgende:

Foto: zvg Foto: Auch auf dem alten Kontinent sind derartige Ereignisse vorgekom- • geografische Nähe der Flugplätze und gleich- men: So setzte im Jahr 2006 ein Airbus A320 der irischen Fluggesell- zeitig gleiche Pistenrichtung schaft , unterwegs für Ryanair, auf der inzwischen für Helikop- • Sichtanflüge ter umfunktionierten Base Ballykelly auf. Lediglich 1219 Meter der • Nachtanflüge, während denen es schwer Landebahn konnten noch benützt werden, weil inzwischen eine möglich ist, geografische Merkmale zu er- Eisenbahnlinie durch den westlichen Teil der Piste gebaut wurde. kennen Der Airbus war auf dem Anflug auf den acht Kilometer entfernten • militärische Plätze, die oftmals in der Nähe . Als der Pilot während des Sichtanflugs die von zivilen Flugplätzen gelegen sind Piste sah, stellte er eine Diskrepanz zwischen dem Instrumenten- Es erstaunt deshalb kaum, dass auf den Anflug- landesystem und der tatsächlichen Situation fest. Er glaubte aber, karten von Zürich der Flugplatz Dübendorf mit das ILS funktioniere nicht. Diese Frage stellte er dem Tower des rich- der Anmerkung «don’t mistake for Zurich» – tigen Airports, der sofort die entsprechenden Systeme überprüfte. «nicht mit Zürich zu verwechseln» versehen ist. Dabei verpasste der Lotse allerdings ein Zeitfenster von 30 Sekun- JETZT HELI-PILOT WERDEN 20 FLUGLEHRERSTUNDENEHR GRATIS

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Swiss Helicopter Association SHA inside www.sha-swiss.ch Martin Candinas – der neue SHA-Präsident

Mit Nationalrat Martin Candinas sitzt ein neuer Präsident am Steuer des «SHA-Helikopters». Dem Berner Rudolf Joder folgt ein weiterer Vertreter eines Gebirgskantons. Die SHA-Pressestelle sprach mit dem 36-jährigen Bündner über seine Erwartungen und Hoffnungen.

bwohl noch jung an Jahren, ist tioniert nur mit viel Effort und persönli- Martin Candinas im Berner Parla- chem Engagement. Ich spreche hier meine Omentsbetrieb bereits ein «alter Kollegen im Vorstand an: Was sie – neben Hase»: Seit 2011 vertritt er seinen Kanton ihrer Arbeit in ihren Betrieben – an Know- als CVP-Vertreter in der grossen Kammer. how und Leistungsbereitschaft in die Ver- Der in Rabius (Surselva) und Chur lebende bandsarbeit einbringen, ist enorm, und Versicherungsfachmann ist mit den Bergen natürlich auch unsere Geschäftsstelle mit per Du. Wer die Alpen in ihrer ganzen Pracht, deren Vernetzung in der Schweiz. Ich hoffe aber auch deren Herausforderung kennt, ausserdem, dass alle Mitglieder der SHA weiss um die Wichtigkeit der Schweizer in der ihnen möglichen Form mitarbeiten Helikopterindustrie. werden.

Max Ungricht: Martin Candinas, Sie sind Wie sehen Sie die Rolle der SHA? an der Generalversammlung in Sion mit Ak- Es ist mein Ziel, dass die SHA von allen klamation zum neuen Präsidenten der Swiss Stake holdern als das kompetente und klare Helicopter Association gewählt worden. Sprachrohr der Helikopterindustrie wahr-

Herzlichen Glückwunsch! Welchen Stellen- zvg Foto: genommen wird – im Wissen darum, dass wert messen Sie der Helikopterfliegerei bei? Der neue SHA-Präsident Martin Candinas. nicht alle Mitglieder immer dieselben Be- Martin Candinas: Für uns Bergler ist der dürfnisse haben. Aber gegen aussen müs- Helikopter ein nicht wegzudenkendes, ist jeweils ein schönes bi-kantonales Ereig- sen wir mit einer Stimme sprechen. Und wichtiges Hilfsmittel im Alltag. Das gilt für nis (er schmunzelt): Auf der Südseite fliegen ebenso wichtig: Der Verband soll alle wich- uns Bündner genauso wie für die anderen unsere Tessiner Freunde, im Norden kom- tigen Player der Branche repräsentieren. Gebirgskantone der Schweiz. Diesen Aspekt men unsere Bündner Piloten zum Einsatz. Ich werde in Kürze das Gespräch mit noch der Helikopterbranche – die Arbeits- und Aussenstehenden suchen. Rettungsfliegerei – kenne ich deshalb aus Sie sprechen die Rahmenbedingungen an. eigener Erfahrung am besten. Haben Sie konkrete Vorstellungen dazu? Interview: Max Ungricht Schauen Sie, Vorschriften bedeuten in der Aus eigener Erfahrung? Regel operationelle Einschränkung und/ Zur Person – Martin Candinas (1980) Ja, ich bin ja oft im Sommer als Wanderer und oder sind mit Folgekosten verbunden. Muss Der neue SHA-Präsident wohnt in Chur und im Winter als Schneesportler unterwegs. das sein? Wie in jedem KMU muss auch bei Rabius (GR), ist verheiratet und Vater von Wie sonst, als mit dem Helikopter, soll die den Helifirmen hart gerechnet werden. Des- drei Kindern. Alp- und Hüttenversorgung sichergestellt sen müssen sich Politik und Verwaltung • Ausbildung: ibW Höhere Fachschule Süd- werden? Oder die Tiertransporte? Und nicht bewusst sein. Natürlich ist mir klar, dass ostschweiz in Chur, Sozialversicherungs- zuletzt: die Such- und Rettungsflüge? Unsere die Fliegerei heute supranational geregelt fachmann mit eidg. Fachausweis Helibetreiber und Piloten machen einen aus- wird. Hier müssen wir uns bereits in der • Berufliche Tätigkeit: Leiter Verkaufskoor- gezeichneten Job. Für sie sollen die Rahmen- Entstehungsphase neuer Vorschriften als dination der Generalagentur Chur der bedingungen so ausgestaltet sein, dass Quali- Partner der Behörden – zusammen mit an- Helsana Versicherungen AG tät und Verfügbarkeit ihrer Leistungen auch deren Partnern wie zum Beispiel der EHA • Politische Funktionen: seit 2011 Natio- in Zukunft gewährleistet bleiben. oder auch anderen Landesverbänden – ein- nalrat, zuvor Grossrat im Kanton Graubün- Als Direktbetroffener kann ich ein klei- bringen können. Das heisst, wir müssen die den; seit 2012 Mitglied des Präsidiums der nes Beispiel anfügen: Ich bin Präsident des Entwicklungen, zum Beispiel bei der EASA, CVP Schweiz Vereins Pro Lucmagn. Unser Verein hat antizipieren und agieren. Reagieren ist auf- • Weitere Ämter: seit 2016 Vizepräsident von den Kantonen Graubünden und Tessin wändig und wenig zielführend. Mein Vor- der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft einen Auftrag, für die Offenhaltung des Luk- gänger, Rudolf Joder, hat uns glücklicher- für die Berggebiete; seit 2016 Präsident manierpasses im Winter zu sorgen. Damit weise die Türen in Brüssel und Köln bereits der LITRA (Informationsdienst für den der Pass möglichst durchgehend geöffnet ist einen Spalt weit geöffnet. öffentlichen Verkehr); Vorsitz und Mit- – was unser Ziel ist – sind Lawinensprengun- glied in verschiedenen gemeinnützigen gen mit Helikoptern zentral. Nur so kann Das bedeutet sehr viel persönlichen Einsatz. Stiftungen die Sicherheit garantiert werden. Und das Ja, und zwar von allen Beteiligten. Das funk- 32 Helicopter Cockpit 12 2016 Data Sheet

er Bell Modell 205 entspricht mehr- heitlich dem Modell 204. Beide tra- Bell Helicopter Dgen die militärische Bezeichnung UH-1 «Iroquois». Die Bell 205/UH-1 wer- den auch «Huey» genannt. Diesen Namen Huey II erhielten sie wegen der ursprünglichen Bezeichnung «HU-1». Der 205-er hat gegenüber dem 204-er eine Der Bell Huey II ist die neuste Version des in den 60er Jahren längere Kabine, um Platz für Pilot samt 14 entwickelten mittleren Mehrzweckhubschraubers Bell Modell 205. Die Passagiere zu erhalten. Er sollte als kom- zivile Version Bell 205A-1 entstand aus dem militärischen UH-1H. merzieller Mehrzweckhelikopter jeweils schnell für Materialtransporte, Rettungs- oder Taxiflüge umgerüstet werden können. Der Bell 205A-1 zeichnet sich durch eine Technische Daten grosse, geräumige Kabine mit zwei seitli- Hersteller Bell Helicopter chen Schiebetüren und eine Zuladung von Typ Einmotoriger Mehr- über zwei Tonnen aus. An Aussenlast kann zweckhelikopter der Huey ebenfalls über zwei Tonnen trans- Erstflug 1963 (Bell 205A-1) portieren. Länge 17,43 m Zwei Jahre nachdem der erste Bell 205 – (inklusive Rotor) YUH-1D am 16. August 1961 – abgehoben Kabinenbreite 2,34 m hatte, erfolgte der Erstflug der Zivilversion. Max. Höhe 4,71 m 2004 erhielt Bell den Auftrag zur Entwick- Besatzung/Pax 1/14 Rotordurch- 14,64 m lung eines Upgrades für die UH-1H. In ers- messer ter Linie sollte dabei die Sicherheit erhöht Max./Dauerleis- 1342 kW / 1119 kW werden. Dieser Huey II (UH-1H-II) erhielt tung ein leistungsstärkeres Triebwerk T53-L-703 Leer-/Abflugge- 2552 kg von Honeywell mit 28 Prozent mehr Start- wicht leistung. Die Zuladung erhöhte sich um 291 Max. Zuladung 2210 kg Kilogramm bei etwa gleichem Treibstoff- Max. Unterlast 2268 kg verbrauch. Das Upgrade beinhaltet zudem Triebwerk Honeywell T53-L-703 einen neuen Rotorkopf und neue Rotor- Treibstoff 799 l blätter sowie dynamische Komponenten Höchstgeschwind. 206 km/h des Bell 212 und eine neue Verkabelung. Reichweite 455 km Die maximale Schwebehöhe steigerte sich Website www.bellhelicopter.com um 39 Prozent bei normalen Bedingungen und um 275 Prozent bei Einsätzen an heis- sen Tagen. Während das Originalgetriebe des UH-1H alle zwei bis drei Jahre überholt werden musste, braucht das neue Getriebe 20 Jahre lang keine Überholung. Die Betriebskosten für den Huey II sind um 29 Prozent geringer. Die ersten Maschinen erhielt im Februar 2005 die amerikanische Luftwaffe. Das Huey II-Cockpit verfügt über Multi- funktionsbildschirme und ist für den Ein- satz mit Nachtsichtbrillen geeignet. Bruch- sichere Tanks und Kabelschneider sorgen für mehr Sicherheit. Für polizeiliche und paramilitärische Einsätze stehen verschie- dene strukturelle Anschlüsse und Anhän- gepunkte zur Verfügung. Bis heute fliegen weltweit über 270 zivile und militärische Huey II/UH-1H-II. In der Schweiz waren bis dato keine Huey II regis- triert, jedoch zwischen 1981 und 2013 fünf Bell 205A-1 und ein UH-1H.

Foto: Bell Helicopter Foto: Walter Hodel Cockpit 12 2016 Helicopter 33 Heli-Focus Foto: Markus Herzig Foto: EC-130B4 HB-ZIN beim Start vom Flughafen Zürich. Heli «India November»

wei Helikopter einer unterschied- flog der HB-XIN über vier Jahre am Schwei- Die beiden Helikopter im Detail: lichen Epoche erhielten das Callsign zer Himmel bevor er nach Italien exportiert HB-XIN Hughes 369D; S/N 118-0388D; B/J Z«India November». wurde. 1978; Eintrag: 12. April 1979, Eigentümer Der Hughes 369D «Xray India November» Der EC-130B4 «Zulu India November» und Halter: Fuchs Robert; Löschung: 22. Sep- wurde im Frühling 1979 fabrikneu von wurde im Jahr 2007 von der Heli Alpes SA tember 1983, neues Kennzeichen I-METT. Fuchs Helikopter importiert. Der HB-XIN aus Frankreich importiert. Dies war der HB-ZIN EC-130B4; S/N 3648; B/J 2002; Vor- war der sechste von insgesamt vierzehn fünfte Helikopter dieses Typs mit einer her: F-GNVM, Eintrag: 31. Mai 2007, Eigen- Hughes 369D, welchen der offizielle Händ- HB-Immatrikulation. Im November 2009 tümer: YAKA Holding SAS, Halter: Heli Al- ler und Service Partner von Hughes im erhielt der HB-ZIN die attraktive Firmen- pes SA. Schweizer Luftfahrzeugregister eintragen lackierung der Walliser Firma, welche zum liess. Im Gegensatz zu einigen Maschinen, heutigen Zeitpunkt insgesamt acht Heli- die kurz danach wieder verkauft wurden, kopter betreibt. Markus Herzig – www.SwissHeli.com Foto: Paul Schüpbach Paul Foto: Foto: Markus Herzig Foto: Hughes 369D HB-XIN bei einem Besuch in Bern-Belp. EC-130B4 HB-ZIN in der Lackierung des Vorbesitzers. 34 History Cockpit 12 2016 Vor 50 Jahren im «Cockpit»

In den letzten Monaten des Zweiten Weltkriegs übernahmen die ame- rikanischen Streitkräfte rund 250 Grumman F7F Tigercat Nachtjäger in verschiedenen Versionen.

m Jahr 1966 führte die Swissair mit der Douglas DC-9-15 ein neues Flugzeug für den Europaverkehr Iein. Im November-«Cockpit» wurde es detailliert vor- gestellt. Die DC-9 löste die Convair CV-440 Metropolitan ab, und damit war die ganze Swissairflotte auf Jet umge- stellt. Einen Eindruck vom Einsatz einer Aufklärerstaffel mit Lockheed P-3A Orion der U.S. Navy vermittelte ein spannender Bericht aus Adak, der westlichsten Gemein- de der USA am äussersten Ende der Alëuten. Ein weiterer In die Boeing 727 QC wurde im Vorderrumpf ein grosses Frachttor ein- Artikel war dem VFW 614 gewidmet, dem Projekt eines gebaut. Bei Bedarf konnten so in kurzer Zeit einige Sitzreihen durch deutschen Düsenverkehrsflugzeuges für Kurzstrecken. Frachtpaletten ersetzt werden. Auffallendes Merkmal waren die beiden auf der Flügel- oberseite angebrachten Triebwerke.

Ein für das «Cockpit» seltenes Thema war die Ballonfah- rerei mit Gas- und Heissluftballonen. Als Gegensatz zum langsamen Fahren im Ballon wurde im traditionellen Mittelteil des Heftes das amerikanische Überschallpro- jekt SST von Boeing inklusive Phantomzeichnung und Mock-up-Bildern erläutert. Speziell war auch ein Bericht über das Strahltriebwerk T.J.D.-76A Baby Mamba, das in Kalifornien erfolgreich in ein Experimental-Segelflugzeug Prue 215 eingebaut wurde. Auf den letzten Seiten schliess- lich wurde ein detailliertes Inhaltsverzeichnis des ganzen «Cockpit»-Jahrgangs 1966 abgedruckt. Die aus dem Scout der englischen Armee entwickelte Westland Wasp HAS. Mk.1 wurde von der Royal Navy von Zerstörern und Fregatten aus Franz Wegmann zur Unterseebootabwehr eingesetzt. Cockpit 12 2016 History 35 MiG-15 für die Schweiz (Teil I) Foto: Hans-Joachim Mau Hans-Joachim Foto: Nicht viel hätte gefehlt und die MiG-15 Fagot hätte die Kennzeichen der Schweizer Flugwaffe getragen. Moskau übermittelte der Eidgenossen- schaft vor 60 Jahren eine Offerte zum Kauf dieses legendären Abfangjägers. Eine bei Aero Vodochody in der CSSR unter Lizenz gebaute S-103 «Schwarze 3234» nahm im August 1957 zusammen mit zwei bei der Panstwowe Zaklady Lotnicze (PZL) in Mielec gefertigten Lim-2 am 2. Kul- tur- und Sportfestival auf dem Militärflugplatz von Cottbus in der DDR teil. Top Secret: Post aus dem Kreml

MiG-15 mit den Kennzeichen der Schweizer Flugwaffe: Ein Szenario, das vor 60 Jahren durchaus Realität hätte werden können. Die Sowjetunion jedenfalls gab zur Lieferung ihrer Jagdflugzeuge grünes Licht. Noch liegt vieles zu diesem geheimnisumwitterten Deal im Dunkeln, das VBS hält die im Bundesarchiv Bern schlummernden Akten immer noch als «Geheim» unter Verschluss.

aum entmenschlichte der Eiserne Vorhang Europa, be- Sozialdemokraten machen Druck waffnete sich die neutrale Schweiz bis auf die Zähne. Dies Obwohl auf dem Papier neutral, schielten die Lorbeerkranzträger Knicht ohne Grund: Die wehrhaften Eidgenossen befürchte- der Flugwaffe während ihrer gigantischen Einkaufstouren grund- ten, zwischen den Mühlsteinen des Ost-West-Konflikts zermalmt sätzlich gen Westen. Das war dem Zürcher Sozialdemokraten zu werden. Die Arsenale der Flugwaffe schienen darum in dieser und glühenden Gewerkschafter Hans Oprecht ein Dorn im Auge. frühen Phase des Kalten Krieges förmlich zu platzen: Die Unter- Lauthals forderte der 61-jährige Nationalrat gegen Ende des Jahrs schrift unter dem Vertrag zur Lieferung von 178 De Havilland D.H. 1955 das Eidgenössische Militärdepartement auf, Jagdflugzeuge 100 Vampire sowie 250 De Havilland D.H. 112 Venom war kaum jenseits des Eisernen Vorhangs in die Evaluation einzubeziehen trocken, als die Teppichetage des Eidgenössischen Militärdepar- – und gleichzeitig einen möglichen Lizenzbau in der Schweiz zu tements nach neuem, noch modernerem Verteidigungsgerät für prüfen. Oprecht war überzeugt, dass nur so die beiden grossen den Schweizer Himmel Ausschau hielt. Dies gipfelte 1958 in der Machtblöcke die bewaffnete Neutralität der Schweiz respektie- Beschaffung von 160 Hawker F Mk. 58 Hunter. ren würden. Der damalige Präsident der SP Schweiz und treibende 36 History Cockpit 12 2016 MiG-15 für die Schweiz (Teil I)

Diese MiG-15 Fagot- A gehörte zur Voyenno Vozdushni Sili (Bulgari- sche Luftwaffe). Die klei- nen Luftbremsen am Heck sind ein typisches Merkmal der ersten Variante der MiG-15. Foto: Stefan Boshniakov Stefan Foto:

Kraft der Sozialistischen Internationale rührte medial äusserst geschickt die Werbetrommel für Erzeugnisse aus der Sowje- Die MiG-15 Fagot tunion. So laut und intensiv, dass hochrangige Vertreter der Flugwaffe genötigt waren, ihre Fühler Richtung Osten auszu- Es begann mit einem Paukenschlag: Im November 1950 erhielt die strecken. Dabei war es höchst ungewiss, ob die UdSSR über- MiG-15 über Korea ihre Feuertaufe und war in diesem Konflikt allen haupt modernste Rüstungstechnologie ausserhalb ihrer Ein- westlichen Jagdflugzeugen haushoch überlegen. flusssphäre exportieren würde. Der Prototyp S-01 hob am 30. Dezember 1947 zum Erstflug ab. Die mit Sowjetische Flugzeuge in den Arsenalen neutraler Länder Pfeilflügeln und einem RD-45 Triebwerk mit 2220 Kilopond Schub ver- Europas: Das war zu diesem Zeitpunkt alles andere als eine sehene MiG-15 war der erste in grosser Zahl gebaute strahlgetriebene Utopie. Kurz nach Inkrafttreten des Staatsvertrags vom Mai Abfangjäger der Voenno Vozdushnye Sili (Sowjetische Luftwaffe). Die 1955 erhielt das vom Joch des Anschlusses ans Dritte Reich MiG-15 war zu Beginn des Kalten Krieges zur Bekämpfung amerikani- befreite, nun wieder souveräne Österreich von der UdSSR je scher Nuklear-Bomber entwickelt worden. vier Jakowlew Jak-11 Moose und Jak-18 Max geschenkt. Das Das Air Standards Coordinating Commitee (ASCC) der NATO teilte dem waren in der Tat die ersten Maschinen im Bestand der Luft- Typ die Bezeichnung Fagot zu. Zwischen 1948 und Frühjahr 1950 ver- abteilung des Österreichischen Bundesheeres. Die in Kisten liessen 1344 Einheiten der ersten Haupt-Version MiG-15 Fagot-A die aus der UdSSR angelieferten, fabrikneuen Trainingsflugzeuge Montagehallen. Es folgten 7936 Exemplare der MiG-15 bis Fagot-B, nahmen ab Januar 1956 ihren Betrieb auf dem in Niederöster- die mit einem stärkeren WK-1 Triebwerk von 2700 Kilopond Schub so- reich gelegenen Fliegerhorst Langenlebarn auf. wie vergrösserten Luftbremsen ausgerüstet waren. Die Produktion der MiG-15 lief 1952 in der UdSSR aus. Letov und Aero Vodochody in der Die MiG-15 als Testlieferung CSSR bauten zwischen 1951 und 1957 insgesamt 1441 MiG-15. Die Szenenwechsel: Der liebliche Klang sich touchierender Cham- Panstwowe Zaklady Lotnicze (PZL) im polnischen Mielec liess zwischen pagnergläser vermengte sich gegen Ende 1955 mit etwas stei- 1953 und 1956 227 Lim-1 (Fagot-A) und 500 Lim-2 (Fagot-B) vom Band. fem militärischem Small Talk. Der 51-jährige Oberstdivisionär Als letztes Land des Warschauer Vertrages hielt Rumänien die MiG-15 Etienne Primault – seines Zeichens Kommandant und Waffen- bis 1991 in ihren Reihen. (sta) chef der Flieger- und Fliegerabwehrtruppen – nutzte die Gunst der Stunde, während einer zwanglosen Unterredung mit dem sowjetischen Militärattaché die Bereitschaft der UdSSR zur Lieferung von Kriegsmaterial auszuloten. Die rund zwei Monate später eintreffende Antwort der sowjetischen Botschaft in Bern liess aufhorchen: Der Kreml signalisierte grünes Licht für den Export von Jagdflugzeugen zu günstigen Preisen in die Schweiz. Mehr noch: Die Kommu- nisten zauberten eine konkrete Offerte aus dem Ärmel. Für rei- ne Versuchszwecke und als Testlieferung gedacht, boten die Jünger Lenins eine brandneue MiG-15 an. Die genaue Bezeich-

Foto: Robert Bock Robert Foto: nung geht aus den im Bundesarchiv Bern schlummernden Un- Die Panstwowe Zaklady Lotnicze (PZL) im polnischen Mielec fertigte terlagen nicht hervor. Diese brisanten Dokumente – sie bilde- diese Lim-1 Fagot-A (Werknummer 1A-11-010) «Rote 10» unter Lizenz. ten die Grundlage zu diesem «Cockpit»-Artikel – werden vom VBS immer noch als «Geheim» eingestuft und waren im Zuge 37

Diese MiG-15 bis Fagot-B «Rote 2404» trägt die neuen, im Jahr 1985 eingeführten Hoheitskennzeichen der Fortele Aeriene ale Republicii Socialiste Române (Rumänische Luftwaffe). Foto: Dan Antoniu Foto: der Recherchearbeiten nur mit einer Sonderbewilligung einsehbar. Geheimhaltung abgelegt (siehe untenstehenden Artikel). Mit grösster Wahrscheinlichkeit wäre eine MiG-15 bis Fagot-B zur Die konkrete Offerte des Kremls zur Lieferung einer MiG-15 brachte Ablieferung gelangt. Nur dieses Muster befand sich zum Zeitpunkt Bundesbern in Zugzwang und sorgte für Rumpeln in der Bezie- der Verhandlungen noch in der CSSR und Polen in Produktion (sie- hungskiste dieser beiden Staaten. Nicht zuletzt wegen den von Mos- he Kasten Seite 36). Die MiG-15 war im Frühjahr 1956 aber alles kau gewünschten, äusserst delikaten Kompensationsgeschäften. andere als der neuste Schrei östlicher Waffenschmieden. Da gab es heissere Eisen im Feuer der Voenno Vozdushnye Sili (Sowjetische  Fortsetzung in der nächsten «Cockpit»-Ausgabe. Luftstreitkräfte): Im März 1955 kamen die ersten MiG-19 Farmer- A in den Bestand der Frontfliegerkräfte. Die zweistrahlige Farmer- Hans-Heiri Stapfer A war der erste serienmässig gefertigte Überschall-Jäger der Welt. Bei Moskaus Satellitenstaaten war die MiG-17 Fresco – eine radikal verbesserte MiG-15 – en vogue. Die MiG-15 hatte seit 1953 dank Verfasser und Verlag bedanken sich beim Bundesarchiv in Bern für die zwei in den Westen geflüchteten Deserteuren ihren Schleier der Überlassung von Unterlagen.

MiG-15: im Westen kein Geheimnis mehr

Als die UdSSR im Sommer 1956 der Schweiz die Am 5. März 1953 desertierte der polnische Leutnant Franciszek MiG-15 zum Kauf anbot, hatte der sowjetische Garecki des in Slupsk an der Ostseeküste stationierten 28 Pulk Lotnictwa Mysliwskiego (28. Jagdflieger-Regiments) während Abfangjäger im Westen längst den Schleier der eines Patrouillenflugs. Der Offizier landete mit seiner MiG-15 Geheimhaltung abgelegt. bis (Werknummer 133 046) «Rote 346» auf der dänischen Insel Bornholm. Das war die allererste Fagot in westlicher Hand. Zeit für eine gründliche Evaluation durch die NATO blieb allerdings nicht: Bereits am 22. März 1953 dampfte die in ihre Einzeltei- le zerlegte MiG-15 bis an Bord eines polnischen Frachters wieder Richtung Heimat. Noch im gleichen Jahr kehrte Leutnant Ro Kum Suk mit seiner MiG-15 bis (Werknummer 201 53 37) «Rote 2057» Nordkorea den Rücken. Der Pilot landete seine Fagot-B am 21. September 1953 auf dem nahe der Hauptstadt Seoul gelegenen südkoreani- schen Luftwaffenstützpunkt Kimpo. Die Amerikaner prüften diese MiG-15 bis mit dem neuen Kennzeichen TC-616 auf der Kadena

Foto: David Doyle Doyle David Foto: Air Force Base in Japan sowie auf Wright-Patterson in Ohio auf Die vom nordkoreanischen Überläufer Ro Kum Suk nach Kimpo ge- Herz und Nieren. Diese im staatlichen Flugzeugwerk 153 in flogene MiG-15 bis wird von der amerikanischen Militärpolizei scharf Nowosibirsk gebaute MiG-15 bis ist heute Teil des amerikani- bewacht. Die Fagot-B trägt bereits amerikanische Kennzeichen. schen Luftwaffenmuseums in Dayton (Ohio). sta 38 Gallery Cockpit 12 2016

Bern: Der deutsche Ministerpräsident Stanislaw Tillich reiste anlässlich Basel: Seit Ende September bedient der rumänische Newcomer eines Treffens der europäischen Senatspräsidenten mit dem Bombar- Cobrex Trans die Strecke zwischen Basel und der Hauptstadt des dier Global 5000 14+01 der Luftwaffe nach Bern. Kosovo regelmässig. Zum Einsatz gelangt dabei die einzige Boeing Foto: Ian Lienhard B737-48E YR-CBK des Carriers; hier zu sehen auf dem Vorfeld des EuroAirports am Abend des 30. September. Foto: Dennis Thomsen

Genf: Besuch der neusten Akquisition des russischen Ministers für Bern: Der italienische Senatspräsident Pietro Grasso verabschiedet Notfallsituationen am 26. Oktober: die Sukhoï SU-95LR Superjet 100 sich an Bord des Airbus ACJ319 MM62243 der Aeronautica Militare RA-89067. wieder von Bern. Foto: Jean-Luc Altherr Foto: Ian Lienhard

Bern: Aus zolltechnischen Gründen musste die ATR42 2-LNOA (ex HK-4827) in den Farben der kolumbianischen Satena in Bern einen Zwischenstopp einlegen, bevor es nach Southend weiterging. Ursprünglich 1997 für Air Tahiti gebaut, war sie unter anderem bereits für Eurowings, Aegean Airlines, Virgin Nigeria oder Halcyonair auf den Kap Verden im Einsatz. Foto: Ian Lienhard 39

Basel: Am 27. September legte der Aerospatiale AS 332B Super Basel: Am 13. Oktober traf die seit langem erwartete erste von zwei Puma mit der militärischen Kennung 803-09 der spanischen Luftwaffe Boeing B777-300ER für die Japan Air Self Defense Force aus Pine Field einen Tankstopp auf dem EuroAirport ein. kommend auf dem EuroAirport ein. Die Maschine, welche hier noch Foto: Dennis Thomsen die amerikanische Registration N509BJ trägt, wird zu einer der beiden neuen japanischen Air Force One umgebaut. Foto: Dennis Thomsen

Bern: Knapp zwei Wochen nach Indienststellung für die slovakische Bex: Diese AgustaWestland AW139 der «Aga Khan»-Foundation war Regierung besuchte die farbenfrohe Fokker F100 OM-BYC Bern, um einige Zeit am Aérodrome de Bex stationiert. Die Aufnahme stammt eine Regierungsdelegation abzuholen. Die Maschine war vorher als vom 29. Oktober. OE-IID für die österreichische MJet im Einsatz. Foto: Ian Lienhard Foto: Joël Bessard

Genf: Eine seltene Aufnahme am Genève Aéroport: Eine Embraer 190ECJ Lineage 1000 YV3016 der staatlichen venezolanischen Airline Conviasa, die den Justizminister für eine viertägige Visite nach Genf brachte. Foto: Jean-Luc Altherr 40 Gallery Cockpit 12 2016 41

Bild ganz oben: Basel: Momentan weilt mit der Boeing B747-48E CN-MBH das Flaggschiff der Regierungsflotte von Marokko für Innenumbau- zwecke am EuroAirport. Am 20. Oktober erfreute der Jumbo die lokalen Flugzeugfans mit einem der raren Testflüge. Foto: Dennis Thomsen

Bild Mitte: Reichenbach: Cessna 208 «Caravan» der Scenic Air. Die Auf- nahme entstand am 30. Oktober. Foto: Joël Bessard

Bild unten: Genf: Erster Besuch einer Boeing B787-9 (HZ-ARB) am 22. Oktober in Genf. Die Maschine war in Jeddah gestartet und flog nach einem kurzen Unterbruch weiter nach Paris. Foto: Jean-Luc Altherr

Grosses Bild links: Saanen: Dieser sehr originell bemalte PC-12/47 landete am 30. Oktober im Berner Oberland. Foto: Joël Bessard 42 Cockpit 12 2016 News und Services

WEF 2017: Wichtige Infos für Luftraumbenützer

Das Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos findet 2017 vom 17. bis 20. Januar statt. Um die Sicherheit dieser Veranstaltung zu gewährleisten, hat der Bundesrat für den Zeitraum vom 16. bis 21. Januar verschiedene Einschränkungen für die Benutzung des Luftraums in der Region Davos beschlossen. Die Luftwaffe wurde mit der Wahrung der Lufthoheit und der Durchsetzung der notwendigen Massnahmen beauftragt.

ie Eröffnungszeremonie und die Konferenzen des Weltwirtschafts- 1 TEMPO 1 LO-R VORARLBERG WEST TEMPO forums (WEF) 2017 wurden gegen- FL 195 LO-R VORARLBERG NORTH D FL 195 über vorherigen Jahrestreffen um einen Tag  ROUTE A  vorgezogen. Um die Auswirkungen auf die BUCHS Buchs ROUTE B Zivilluftfahrt möglichst gering zu halten, FLUMS 1 Flums TEMPO werde die Luftwaffe das Training des Dispo- LO-R VORARLBERG SOUTH FL 195 sitivs am Montag durchführen und damit GND Landquart

den Luftraum (R-Area) einen Tag weniger ROUTE F MARTINA lang einschränken als bisher, informierte Martina Chur D FL 75 DAVOS die Luftwaffe in einer entsprechenden Mit- GND LSMV Bonaduz 130.700

on REQ only DAVOS TWR S O V teilung. Für den Luftraum in der Region ROUTE C A Ilanz D R ILANZ CT Davos sind daher am Sonntag, 22. Januar TEMPO 2 Zernez LI-R DAVOS 2017, keine Einschränkungen vorgesehen. Thusis FL 195 TEMPO GND Tiefencastel LS-R90 Zur Unterstützung der zivilen Behörden 134.275 Sta.Maria FL 195 ROUTE E führt die Luftwaffe Transport- und Über- GND STA MARIA wachungsflüge mit Helikoptern, Propel- Splügenpass Julierpass 2 lerflugzeugen und Kampfjets durch. Dem- ROUTE D TEMPO SPLÜGENPASS LI-R DAVOS zufolge ist in der Region Davos für den FL 195 Berninapass GND Malojapass erwähnten Zeitraum mit einer Zunah- DCT ROUTE DCT ROUTE BERNINAPASS 1 For additional information about me von militärischen Flugbewegungen MALOJAPASS Restricted Area Austria see AIP SUP Austria. 2 For additional information about zu rechnen. Während des Anlasses wer- Restricted Area Italy see NOTAM from Italy. den F/A-18 Hornet-Jets, unterstützt von Während des World Economic Forum 2017 wird der Flugverkehr in einem Radius von 25 nauti- PC-7-Flugzeugen, patrouillieren, um den schen Meilen (rund 46 Kilometer) um das Zentrum von Davos über Österreich, Italien, Fürsten- eingeschränkten Luftraum zu überwachen tum Liechtenstein und der Schweiz stark eingeschränkt (GND bis FL195). und, im Falle von Zuwiderhandlungen, ein- zugreifen. Die österreichische Luftwaffe wird mit ihren Mitteln für die Sicherheit in der militärischen und zivilen Partner so- Plätze Bad Ragaz, Balzers und Samedan gel- ihren Lufträumen sorgen. Italien wird sei- wie der Schweiz und ihrer Nachbarstaaten ten spezielle Regeln und Verfahren für den nerseits die Nutzung des betroffenen Luft- kann eine dermassen komplexe Aufgabe er- Flugbetrieb. Alle Flüge zu und von diesen raums über italienischem Gebiet einschrän- folgreich bewältigt werden», so Nussbaum Flugplätzen bedürfen einer vorherigen Be- ken. Die Durchführung der Missionen wird weiter. willigung durch die Luftwaffe. Die detail- vor allem durch das Flugplatzkommando lierten Informationen sind ab 8. Dezember 14 in Sion sichergestellt. Eingeschränkter Flugverkehr 2016 den offiziellen Publikationen (VFR «Die Dienstleistungen im Bereich Sicher- In einem Radius von 25 nautischen Meilen Manual SUP, NOTAM, DABS usw.) zu ent- heit sind umfassend. Es handelt sich bei (rund 46 Kilometer) um das Zentrum von nehmen. Die Einschränkungen im Flug- weitem nicht nur um die Einschränkung Davos (siehe Karte) wird der Flugverkehr betrieb vom 16. bis 21. Januar 2017 gelten des zivilen Luftverkehrs», bestätigt Jürg über schweizerischem Hoheitsgebiet einge- nicht nur für Flächenflugzeuge und Heli- Nussbaum, Chef Kommunikation Luftwaf- schränkt. Ähnliche Beschränkungen gelten kopter, sondern auch für andere Luftraum- fe. «Der enge Schweizer Luftraum und vor für grenznahe Gebiete in Österreich und Ita- benutzer, wie Modellflugzeuge (inklusive allem die unmittelbare Nachbarschaft zu lien. An- und Abflüge zu den Flugplätzen Drohnen), Deltasegler oder Gleitschirme. Österreich und Italien stellen im Zusam- innerhalb der Sicherheitszone unterliegen menhang mit dem World Economic Forum besonderen Regeln und Verfahren, welche Gültigkeitsdauer der Beschränkungen: für die Schweizer Luftwaffe und Skyguide die Luftwaffe in Zusammenarbeit mit dem von Montag, 16. Januar 2017, 8.00 Uhr LT, bis enorme Herausforderungen dar. Nur dank Bundesamt für Zivilluftfahrt erarbeitet hat. Samstag, 21. Januar 2017, 17.00 Uhr LT. der täglich erprobten Zusammenarbeit Für die innerhalb der R-Area gelegenen Infos: www.bazl.admin.ch/wef 43

Auf den Punkt gebracht Von Beat Neuenschwander

Schweizer Business-Aviation: Leistung top – Image …? Die Buisness-Aviation (BA) in der Schweiz ist mit 76 Unternehmen und 277 stationierten Flugzeugen ein wesentlicher Teil unseres Luftfahrtsystems, generiert 17 000 Arbeitsplätze und erzeugt eine hohe Wert- schöpfung. Mit dieser Dichte figuriert die Schweiz an vierter Stelle in Europa hinter Deutschland, Frankreich und England. Doch diese positiven Fakten werden in der Gesellschaft leider nicht wahrgenommen. Vielmehr wird die BA kritisch beurteilt im Sinne des Luxus-Trans- portmittels für die «Schönen und Reichen». Der Nut- zen von Geschäftsflugzeugen als Werkzeug für unsere Wirtschaft, von dem schlussendlich alle profitieren, ist kaum bekannt. Warum ist dies so? Angeblich befindet sich die Branche im Dilemma zwischen «Diskretion zu Gunsten der Kunden» und «Information an die Öffent- lichkeit». Doch diese Argumentation greift zu kurz und ist vielmehr die Folge einer über Jahre vernachlässigten Informationspraxis. Eigentlich existiert ein schweizeri- Foto: Jürg Wyss Jürg Foto: scher Verband der Business Aviation. Doch dieser ist nicht auffindbar mit eigener Webseite, hat kein Logo, tritt nicht selbständig und aktiv in den Medien oder bei Ab in die Luft der Politik auf und ist dadurch für die Öffentlichkeit in- existent. Im Juni fand ein nationaler Informationstag Ein erster Gleitschirm-Schnupperkurs, organisiert von der Stiftung Pro statt, durchgeführt vom europäischen Verband EBAA, bezeichnenderweise nicht vom Schweizer Verband. Aero, ist erfolgreich zu Ende gegangen. Weitere Kurse sollen folgen. Das Klagen der Branche über das negative Image und Ziel: Junge Leute für die Luftfahrt begeistern. mangelnde Aufmerksamkeit in der Schweiz, bei der Politik und in der Öffentlichkeit war dort unüberhör- bar. Jahrelange Passivität und mangelnde Informati- ie Schweizer Luftfahrt ist mehr ses vom 7. bis 9. Oktober absolvierten die on rächen sich. denn je auf genügend Nachwuchs selektionierten Teilnehmerinnen und Teil- Dieses Problem muss aber die Branche mit ihrem angewiesen. «Für die Pro Aero ist nehmer die ersten Flüge am Übungshang. D Schweizer Verband selbst anpacken. Weg vom unver- dies Anlass genug, die Jugend mit neuen, «Ein fantastisches Erlebnis», schwärmte dienten «Luxus-Image» heisst Ärmel hochkrempeln zusätzlichen Aktivitäten an die Aviatik Chris Vital aus dem aargauischen Bözberg. und aktiv werden. Als erfahrene Unternehmer müssten heranzuführen», hält Markus Gygax, Prä- «Schon am ersten Tag konnte ich acht Flüge die Mitglieder und ihr Vorstand schon lange festgestellt sident der Stiftung, fest. In Zusammenar- absolvieren.» Und am dritten Tag folgte der haben, dass nur mit starkem nationalem Engagement beit mit dem Aero-Club der Schweiz und erste längere Gleitflug ab einem Startplatz und einheitlicher Stimme eine Verbesserung erreicht dem Schweizerischen Hängegleiter-Ver- auf einem der umliegenden Hügel, unter werden kann. Bleibt zu wünschen, dass sie es endlich band wurde deshalb der dreitägige Pro kundiger Aufsicht von Walter Elmer, Leiter tun – in ihrem ureigenen Interesse und für das Image Aero-Gleitschirm-Schnupperkurs (PAGS) der Gleitschirm-Flugschule Glarnerland, unserer Luftfahrt. für 17- bis 20-Jährige aus der Taufe gehoben. welche den Pilotkurs durchführte.

«Der Kurs soll an das bewährte Jugendlager 2017 plant die Pro Aero je einen PAGS in Der Autor ist profunder Kenner der Schweizer Luftfahrt der Stiftung Pro Aero anknüpfen und Inte- der Deutschschweiz, in der Romandie so- und erfahrener Pilot. ressierte schnell und unkompliziert in die wie im Tessin. wy Luft bringen», erläutert Gygax. Und wie dies Der Inhalt dieser Kolumne widerspiegelt die Meinung des Verfassers und gelang! Schon am ersten Tag des Pilotkur- www.proaero.ch muss nicht mit der Haltung der Redaktion übereinstimmen. 44

Erster Elektroheli- Kerosin der Zukunft kopter aus Frankreich Zwar behauptet die französische Firma Synthetisches Kerosin aus Sonnenenergie, Wasserstoff und Kohlenstoff- Voltahelicopter, den ersten Elektrohub- dioxid: Das Projekt SOLETAIR geht mit der ersten Pilotanlage in Betrieb. schrauber der Welt entwickelt und geflo- gen zu haben. Doch ganz so neu ist der nicht, denn bei Sikorsky wurde 2013 mit dem Firefly bereits ein Hubschrauberflug mit elektrischen Antrieb über 12 Minuten nachgewiesen. Unter der anspruchsvollen Typbezeichnung Volta flogen die Franzosen erstmals im Januar 2016 ganz kurz, stellten aber nun Ende Oktober der Öffentlichkeit mit einem über neunminütigen Flug ihren Einsitzer auf Basis des bekannten Micro- copter MC1 vor. Angetrieben wird der 520 Pilotanlage zur Erzeugung Kilogramm schwere Heli von einem 70 kW flüssiger Kraftstoffe aus regenerativen Energien. Enstrom-Elektromotor, der kurzzeitig so-

Foto: KIT Foto: gar 90 kW entwickeln kann. Eine Lithium- Ionnen-Batterie mit 22 kWh liefert die elek- lüssige Kraftstoffe aus regenerativen Finnland (VTT) entwickelte «Direct Air trische Energie. H.P. Energien sind ein wichtiger Baustein Capture»-Einheit filtert das Kohlenstoff- Ffür die Zukunft. Aus Sonnenenergie dioxid aus der Luft heraus. Eine an der und dem Kohlenstoffdioxid der Luft synthe- Lappeenranta University of Technology tische Kraftstoffe herzustellen, ist das Ziel (LUT) entwickelte Elektrolyseeinheit er- des nun gestarteten Projektes SOLETAIR, in zeugt mittels Sonnenstrom den notwen- dem die Ausgründung des Karlsruher Insti- digen Wasserstoff. Ein mikrostrukturier- tuts für Technologie (KIT) INERATEC mit ter, chemischer Reaktor wandelt dann als

finnischen Partnern zusammenarbeitet. Herzstück des Ganzen den aus Sonnen- zvg Foto: Zusammen wird die weltweit erste chemi- energie gewonnenen Wasserstoff und das sche Pilotanlage in Betrieb genommen, die Kohlenstoffdioxid in flüssige Treibstoffe so kompakt ist, dass sie in einen Schiffscon- um. Cirrus Vision Jet SF50 tainer passt. Die mobile Anlage produziert Die neue Power-to-Liquid-Anlage wird in aus regenerativem Wasserstoff und Koh- diesem Jahr am Bioruukki Piloting Center durch FAA zugelassen lenstoffdioxid Benzin, Diesel und Kerosin. von VTT erstmalig in Betrieb genommen Die Anlage besteht aus drei Komponenten. und soll danach 2017 auf dem Campus der Cirrus Aircraft in Duluth, Minnesota (USA), Die vom Technischen Forschungs zentrum LUT zum Einsatz kommen. Hellmut Penner gab am 31. Oktober die Zulassung des Vision Jet SF50 durch die FAA bekannt. Das ist ein Meilenstein in der Entwicklung einstrah- Oris widmet der Rega eine Uhr liger Geschäftsreisejets. Wie seine Vorgän- Oris hat der Schweizerischen Rettungsflug- mit einem mechanischen Automatikwerk ist ger-Kolbenmodelle CR20 und CR22 ist der wacht (Rega) in Anerkennung ihrer Dienste weltweit einzigartig und wurde von Oris pa- SF50 mit einem Fallschirmgesamtrettungs- für die Luftrettung in der Schweiz eine Uhr ge- tentiert. Die Uhr zeigt das Rega-Logo bei 9 Uhr system ausgestattet. Das Cirrus Airframe widmet: die «Oris Altime- am Zifferblatt. Edelstahl- Parachute System wurde aus dem bekannte- ter Rega Limited Edition». gehäuse und Faltschliesse ren BRS abgeleitet. Kunden werden in Polen Inspiriert durch Ansprüche sind mit grauem PVD be- spezifisch auf dem System ausgebildet. von Piloten, basiert diese schichtet, das graue Stoff- Die ersten der über 600 vorbestellten Ma- limitierte Auflage auf der band ist auf der Innensei- schinen werden noch dieses Jahr ausgelie- weltweit ersten automa- te mit rotem Lederfutter fert. Die Vertretung für die Schweiz läuft tischen Uhr mit eingebau- versehen. In den Gehäu- über CD-Aircraft in Schönhagen (D). H.P. tem mechanischen Hö- seboden ist ein Rega-Heli- henmesser: dem Oris Big kopter geprägt, zudem ist Crown ProPilot Altimeter. die Nummer der limitier- Als besondere technische Ausstattung ver- ten Uhr eingraviert – eine von 1414 Stück, in- fügt die Uhr über einen integrierten mechani- spiriert durch die Rega Alarmnummer für die schen barometrischen Höhenmesser, der Luft- Schweiz. Die «Oris Altimeter Rega Limited druck und Höhe (in Meter oder Feet) anzeigt. Edition» wird ab März 2017 im Fachhandel Diese technische Kombination in Verbindung erhältlich sein. www.oris.ch Foto: Cirrus Aircraft Foto: wieder aufgenommen werden. Flugbetrieb inSionEndeOktober ge Unterhaltsarbeiten Nach sechswöchiger Flugplatz Sionwiederoffen B der Arbeiten denFlugbetrieb imWallis. der SchweizerLuftwaffe nachFertigstellung Oktober eröffnete dieF/A-18C Hornet J-5001 per Ende2020ausSionzurückzieht. Am31. platzes; diesobwohlsiesichvoraussichtlich lonen Franken in denUnterhalt desFlug- Bis 2019investiertdieArmee über13Mil- lage) revidiert. dem wurdedasKAFA-System (Kabelfangan- erhielt zudemeinenneuenAnstrich.Ausser- oberfläche saniert.DiegesamteMarkierung neusten Stand gebracht unddiePisten- unter anderemderKontrollturm aufden diverse Arbeitenauszuführen.Sowurden hauptorts aufHochtouren, galt esdoch, auf demFlugplatzdesWalliser Kantons- Ende OktoberliefendieSanierungsarbeiten davon betroffen war derHelikopter-Betrieb. DieAufnahmestammt vom 28.September. Der Flugplatz Sionwar infolge von während Sanierungsarbeiten sechsWochen fürdenmilitärischenundzivilenFlugbetrieb geschl fens Sion.ZwischenMitteSeptemberund ken indieInfrastrukturdesFlugha- zer Armeerund13,2Mil lionen Fran- is insJahr 2019investiertdieSchwei- Sperre infol- konnte der jb Abschluss der Sanierungsarbeiten. Eine F/A-18C Hornet derLuftwaffe eröffnet aufdemFlugplatz SiondenFlugbetrieb nach ossen. Nicht

Fotos: Joël Bessard 45 46 Wie sicher ist der Flughafen?

Der Flughafen Zürich ist sicher. Das sagen zumindest die Vertreter der Kantonspolizei Zürich, die sich am Rande der «Swiss Travel Days» in Zürich den Medien stellten. Es sei aber eine grosse Herausforderung, sich den sich immer wieder ändernden Rahmenbedingungen anzupassen.

ber 26 Millionen Passagiere – zwi- schen 60 000 und 90 000 Personen, Üdie sich täglich im Airport Shopping bewegen, täglich 30 000 Grenzübertritte: Die Verkehrsdrehscheibe fordert die rund 800 Flughafenpolizisten. An einer Medienveran- staltung zeigten die Exponenten der Flug- hafenpolizei auf, mit welchen Herausforde- rungen sie sich täglich konfrontiert sehen.

Terroristen immer dreister «Das Flughafengesetz verpflichtet die Kantonspolizei Zürich, die internatio- nale Zivilluftfahrt vor Anschlägen und Attentaten zu schützen und die Sicherheit des Flugbetriebs zu gewährleisten», sagt

Marcel Strebel, Chef der Flughafen-Einsatz- Zürich Kapo Foto: leitung. Er selber stuft den Flughafen Zürich Der Flughafen Zürich ist für die Flughafenpolizei ein herausfordernder Arbeitsplatz. als «sehr sicher» ein, auch wenn es immer wieder Optimierungspunkte gebe. hafenpolizei in Ausbildung: ein Spreng- 41 688 als «dangerous goods» eingestufte Die Flughafenpolizei muss sich denn auch stoffspürhund. Gegenstände, wovon 20 767 Lithium-Ionen- jeden Tag neuen Herausforderungen stellen Batterien. Kein Thema sind die schon 2010 und überprüfen, ob ihre Sicherheitsstan- Viele verbotene Gegenstände getesten Bodyscanner, mit denen die Warte- dards noch genügen. Auch die Verkehrs- Die Flughafenpolizei konfisziert jedes Jahr zeit verkürzt werden könnte: «Sie vermoch- überwachung auf dem Gebiet des Flugha- 70 000 bis 80 000 verbotene Gegenstände. ten aus betrieblicher und sicherheitstech- fens und die Kontrolle des Grenzverkehrs Jeden Tag müssen 700 bis 1000 Kilogramm nischer Sicht nicht zu überzeugen und seien grosse Aufgabengebiete. Derzeit Flüssigkeiten entsorgt werden. In acht werden nicht eingesetzt», so die Antwort befindet sich das jüngste Mitglied der Flug- Monaten beschlagnahmten die Beamten von der Flughafen-Medienstelle. ph Schweizer lieben Finnair

«Das Geschäft der Finnair in der «Paradepferd» der Finnair – der A350 – habe Schweiz läuft gut», sagt Finnair- die Nachfrage nach Finnairflügen nochmals gesteigert. Bis zum heutigen Tag hat die Erst- Manager Ivan Rasovszky. Mit bestellerin Finnair sieben Maschinen von detaillierten Zahlen will er seine diesem Flugzeugtyp in Betrieb genommen. Total sind 19 A350-Maschinen geordert wor- Aussage aber nicht untermauern. den, die bis 2023 abgeliefert sein werden.

or allem die Business Class der Finn- Auch eine Premium Economy air kommt bei der Schweizer Klien- Auch die Finnair springt auf den Premium Vtel gut an, freut sich Rasovszky, seit Economy-Zug auf. Auf den neuen Flugzeug- vier Jahren Country Sales Manager Switzer- typen sollen vier oder fünf Sitzreihen mit land. «Wir haben eine konstant hohe Aus- der Eco Komfort-Klasse ausgestattet wer- lastung.» Seit die Swiss ihre Flüge nach Hel- den. Passagiere profitieren mit 75 bis 85 sinki eingestellt hat, ist Finnair noch stärker Euro Aufpreis auf Interkontinentalstrecken gefragt. Die Finnair fliegt die finnische von einem grösseren Sitzabstand und sons-

Hauptstadt sowohl von Zürich (zweimal tigen Annehmlichkeiten. Allerdings wird es Finnair Foto: täglich) wie auch von Genf (mit kleinerem nicht eine separate, abgeschlossene Klasse Ivan Rasovszky, Country Sales Manager Fluggerät ein- bis zweimal täglich) an. Das wie bei den Konkurrenten geben. ph Finnair Switzerland. 47

hafenbetreibern ausgerichtet. Bisher den seien, soll der Reingewinn fürs waren die Beiträge der Skyguide zu- Gesamtjahr zwischen 1,3 und 1,35 geflossen. Die Sicherung der An- und Mrd. Euro zu liegen kommen. Ryanair News Abflüge auf den acht Flugplätzen der will das Verkehrsaufkommen jährlich Kategorie II (Bern-Belp, Buochs, Gren- um 10 Prozent und mehr steigern und Schweiz chen-Solothurn, La Chaux-de-Fonds- bis im Jahr 2024 rund 200 Mio. Kun- Les Eplatures, Lugano-Agno, Same- den befördern. CP dan, Sitten und St. Gallen-Altenrhein) Zürich: Schutzverband verursachen jährliche Kosten von ins- Jaan Albrecht verlässt scheitert gesamt 35 Mio. Franken. 5 Millionen Sunexpress wieder davon werden gegenwärtig von den Der Flughafen Zürich verletzt die Betreibern der Flugzeuge getragen. Jaan Albrecht (Bild) gibt seinen Posten

Nachtflugverbotverordnung nicht, Die restlichen rund 30 Mio. Franken SAS Foto: als Chef der Sunexpress auf. Der wenn er die verspäteten Starts und wurden bis anhin von der Flugsiche- ausgerüstete A320neo soll 15 Prozent 61-Jährige hat um die vorzeitige Auf- Landungen nach 23 Uhr zulässt. Das rung Skyguide im Rahmen der Spe- weniger Treibstoff benötigen als her- lösung seines Vertrages gebeten. Zur Bundesverwaltungsgericht hat eine zialfinanzierung Luftverkehr gedeckt, kömmliche Flugzeugmuster. CP Begründung hiess es, der frühere CEO entsprechende Beschwerde des deren Mittel aus dem Mineralölsteuer- der Star Alliance wolle die Möglichkeit Schutzverbands um den Flughafen ertrag stammen. CP CEO verlässt Turkish «zur persönlichen Weiterentwicklung» Zürich (sbfz) abgewiesen. Die Bestim- Airlines nutzen. Er hatte den Posten in der Tür- mungen würden vorsehen, dass ver- Abkommen mit Basler kei Mitte 2015 angetreten. Albrecht ist spätete Flugzeuge bis 23.30 Uhr star- Flughafen steht Die schlechten Zahlen der Turkish Air- mexikanischer und deutscher Staats- ten dürfen, begründen die Richter. CP lines haben ein erstes Opfer gefordert: bürger. CP Frankreich und die Schweiz haben sich CEO Temel Kotil (Bild) muss den Hut Schweizer Airlines auf ein Abkommen für das Steuer- nehmen. Er soll zu Turkish Aerospace ausgezeichnet regime am binationalen Flughafen Industries (türkische Luft- und Raum- Basel-Mulhouse geeinigt. Der in Paris fahrtindustrie) wechseln. Im Gegen- Die Fluggesellschaften Edelweiss Air, von den Chefunterhändlern para- zug soll Bilal Eksi, Leiter der türkischen Helvetic Airways und Swiss sind bei phierte Staatsvertrag legt fest, dass Zivilluftfahrtbehörde, neuer Turkish- den Swiss Travel Awards der Reise- im Schweizer Sektor des Flughafens Chef werden. Kotil stand seit 2005 an branche ausgezeichnet worden. Die die Schweizer Mehrwertsteuer zur An- der Spitze der türkischen Fluggesell- Swiss-Schwester Edelweiss Air wurde wendung kommt. Zudem werden die schaft. Im ersten Quartal 2016 ver- in der Kategorie Kurz-/Mittelstrecke Unternehmenssteuereinnahmen zwi- buchte Turkish Airlines mit 1,2 Mrd. mit 5042 Punkten vor der Helvetic Air- schen der Schweiz und Frankreich auf- Lira (410 Mio. Franken) einen Rekord-

ways (3002) und der Swiss (2993) geteilt. CP verlust. Bis Ende Juni wuchs der Ver- Thomas Strässle Foto: Siegerin. In der Kategorie Langstrecke lust auf 1,9 Mrd. Lira an. CP belegte Edelweiss Air mit 4403 Punk- Air Berlin schliesst War- Emirates mit grossem ten den 3. Rang. Gewonnen hat diese tungsbetrieb in Zürich Gewinnrückgang Kategorie Emirates (6390) vor Singa- pore Airlines (5588). CP Die Air Berlin Group schliesst die in Die Emirates Group steigerte den Um- Zürich angesiedelte Air Berlin Technik satz im ersten Halbjahr um 1 Prozent Lukas Brosi neuer Switzerland. Betroffen sind 22 Dienst- auf 46,5 Milliarden AED (12,7 Milliar- Flughafen-Finanzchef nehmer, denen bereits die Kündigung den Dollar). Sie musste aber einen be- überreicht wurde. Künftig soll die trächtlichen Gewinnrückgang um 64 technische Betreuung der Belair-Jets Prozent auf 1,3 Milliarden AED (364

durch Drittanbieter erfolgen. CP Airlines Turkish Foto: Mio. USD) in Kauf nahmen. Die Flug- gesellschaft Emirates erfuhr einen Um- Helvetic Airways flottet Iberia bald mit Premium satzrückgang um 1 Prozent auf 41,9 den A319 aus Economy Milliarden AED (11,4 Milliarden Dollar bei 28 Millionen beförderten Passagie- Helvetic Airways trennt sich Ende Die spanische Iberia, die mit British ren. Die Passagiersteigerung betrug 9 März von ihrem Airbus A319. Gemäss Airways die International Airlines Prozent bei einer gesamten Kapazitäts- CEO Bruno Jans wolle man sich auf Group (IAG) bildet, führt 2017 schritt- steigerung von 9 Prozent. CP Foto: Flughafen Zürich Flughafen Foto: die 100- bis 120-plätzigen Flugzeuge weise unter dem Namen Clase Tu- Der 37-jährige Lukas Brosi (Bild) ist konzentrieren. Der A319 wird an die rista Premium eine neue Buchungs- Mach 5-Business-Jet soll neuer Finanzchef des Flughafens Leasingfirma zurückgegeben. Den klasse ein. Die Passagiere profitieren 2025 abheben Zürich. Er tritt die Stelle als Chief Pilo ten des A319 – gemäss Jans alle- von grösseren Sitzen, grösserem Sitz- Financial Officer per 1. Februar 2017 samt bei Helvetic Airways unter Ver- abstand, besserem Essen und einem Die US-amerikanische Firma Hyper- an. Daniel Schmucki verlässt die Flug- trag – wurde eine Umschulung auf die deutlich grösseren Bildschirm als in Mach Aerospace hat die Entwick- hafen Zürich AG («Cockpit» 11/16) Em braer-Maschinen angeboten, die der Economy. CP lungspläne des 2011 als SonicStar per Ende Januar 2017. Nach 17 Jah- zwei bis drei Monate dauert. Helvetics vorgestellten Überschallbusiness- ren Tätigkeit für den Flughafen Zürich Flotte zählt fünf Fokker 100- und sie- Ryanair: trotz Brexit auf jets konkretisiert und die Anforderun- nimmt er eine neue Herausforde- ben Embraer 190-Maschinen. CP Erfolgskurs gen angehoben. So soll der neu Hy- rung bei der SIX Group als deren CFO perStar supersonic business jet (SSBJ) an. Lukas Brosi gehört bereits seit Das britische Pfund macht Ryanair genannte Bizjet in rund 24 500 Meter 2009 zum Finanzteam der Flugha- International zu schaffen. Die Währung hat sich Höhe Mach 5 erreichen und statt für fen Zürich AG. Seit 2013 ist er Head Fi- seit dem Brexit-Votum deutlich abge- 20 für 36 Passagiere ausgelegt sein nancial Services und Stellvertreter von schwächt. Und weil die grösste Billig- sowie eine Reichweite von 11 000 Schmucki. CP SAS bekommt den Airline Europas ihre Ticketpreise nun Kilometer erreichen. Als Antrieb sind ersten A320neo stärker senken muss als bislang ge- zwei im hohen Geschwindigkeitsbe- Bund unterstützt plant, rechnet die Fluggesellschaft reich als Staustrahltriebwerke arbei- Regionalflugplätze direkt Die skandinavische SAS hat ihren ers- mit kleineren Erträgen. Zwar hat die tende Hy bridtriebwerke vorgesehen. ten A320neo erhalten und über- Airline ihren Sitz in Irland, das nicht Der Überschallflugzeug soll zudem Die Finanzhilfen für den Flugsiche- nimmt einen Flugzeugtyp, der zu den aus der EU austritt. Doch das Geschäft über Delta flügel und ein V-Leitwerk rungsdienst der Regionalflugplätze am wenigsten Kerosin verbrauchen- mit britischen Fluggästen ist wich- verfügen. Geplant sind Windkanalver- werden auf Anfang 2017 im Rahmen den der Welt gehört. Sie ist damit die tig: Sie tragen mit rund einem Vier- suche, die 2017 aufgenommen wer- eines Mehrjahresprogramms durch erste skandinavische Fluggesellschaft, tel zum Umsatz bei. Da sowohl das den sollen. Der Erstflug ist für 2025, den Bund neu festgelegt und gemäss die dieses neue Schmalrumpf-Flug- Pfund als auch Kerosin gegen starke die Erstaus lieferung für 2028 vorge- Bundesratsbeschluss direkt den Flug- zeug einsetzt. Dieser mit Sharklets Wertveränderungen abgesichert wor- sehen. AM 48 HB-Register Cockpit 12 2016

Schweizerisches Luftfahrzeugregister 1. bis 31. Oktober 2016

Eintragungen Datum Immatrikul. Typ Werk-Nr. Bauj. Eigentümer / Halter Standort 24.10.2016 HB-FBU2 Pilatus PC-6/B2-H4 1010 2016 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 11.10.2016 HB-FQH17 Pilatus PC-12/47E 1667 2016 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 11.10.2016 HB-FQJ17 Pilatus PC-12/47E 1669 2016 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 19.10.2016 HB-FQK17 Pilatus PC-12/47E 1670 2016 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 19.10.2016 HB-FQL17 Pilatus PC-12/47E 1671 2016 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 26.10.2016 HB-FQM17 Pilatus PC-12/47E 1672 2016 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 26.10.2016 HB-FRW17 Pilatus PC-12/47E 1673 2016 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 07.10.2016 HB-HWE1 Pilatus PC-21 238 2016 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 13.10.2016 HB-HXA3 Pilatus PC-21 283 2016 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 28.10.2016 HB-HXB3 Pilatus PC-21 284 2016 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 21.10.2016 HB-JBC Bombardier BD- 50012 2016 Swiss International Air Lines Ltd. / Zürich 500-1A10 (CS100) Swiss Global Air Lines AG, Basel 04.10.2016 HB-JFP Gulfstream GVI 6206 2016 Patek Philippe SA / Jet Aviation Busi- Genève-Cointrin ness Jets AG, Zürich 18.10.2016 HB-PTL Piper PA-28-161 28-16101 1992 Fluggruppe Seeland, Biel/Bienne Biel-Kappelen 17.10.2016 HB-QUC Kubicekˇ BB16 1275 2016 Hunziker Beat, Oberkulm Oberkulm 05.10.2016 HB-QWF Fire Balloons G 30/24 1676 2016 Ballonteam Marcel Wittwer GmbH, Sulgen Sulgen 13.10.2016 HB-ZSJ Eurocopter EC135 P1 045 1998 Schider Helicopter Service GmbH / Zürich (CDS) Skymedia AG, Zürich-Airport 28.10.2016 HB-ZTG Airbus Helicopters AS 8313 2016 Europavia (Suisse) SA, Bern Bern-Belp 350 B3 28.10.2016 HB-ZTK Airbus Helicopters AS 8318 2016 Europavia (Suisse) SA, Bern Bern-Belp 350 B3

Löschungen Datum Immatrikul. Typ Werk-Nr. Bauj. Eigentümer / Halter Standort 10.10.2016 HB-1030 ASW 15 15094 1970 Lehmann-Hey, Karin, Muri bei Bern Grenchen 05.10.2016 HB-1177 Standard Libelle 201 B 505/201B 1974 Drake Ross Andrew, A-Hopfgarten Schaffhausen 10.10.2016 HB-1769 Nimbus-2C 236 1982 Spur Reinhold, Zürich Samedan 05.10.2016 HB-2237 Ventus cT 179 1993 Drake Ross Andrew, A-Hopfgarten Birrfeld 19.10.2016 HB-5535 Silent 2 Targa 2055 2012 Frauenfelder Heinz, Dielsdorf Schänis 18.10.2016 HB-CYC Cessna 172RG 172RG0556 1980 Motorfluggruppe Zürich, Zürich Zürich 26.10.2016 HB-EJD Beech 77 Skipper WA-136 1980 Köchler Helmut, Wollerau Wangen-Lachen 06.10.2016 HB-FOX Pilatus PC-12/45 334 2000 Aminoverde SA / Fly 7 Executive Avi- Zürich ation SA, Lausanne 13.10.2016 HB-FQC17 Pilatus PC-12/47E 1662 2016 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 20.10.2016 HB-FQE17 Pilatus PC-12/47E 1664 2016 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 31.10.2016 HB-FQG17 Pilatus PC-12/47E 1666 2016 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 05.10.2016 HB-FQW16 Pilatus PC-12/47E 1604 2016 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 05.10.2016 HB-FRT16 Pilatus PC-12/47E 1627 2016 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 05.10.2016 HB-FRZ16 Pilatus PC-12/47E 1633 2016 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 24.10.2016 HB-FSS16 Pilatus PC-12/47E 1652 2016 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 26.10.2016 HB-FSY16 Pilatus PC-12/47E 1658 2016 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 04.10.2016 HB-FSZ16 Pilatus PC-12/47E 1659 2016 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 19.10.2016 HB-IXS Avro 146-RJ100 E3280 1995 Swiss International Air Lines Ltd. / Basel-Mulhouse Swiss Global Air Lines AG, Basel 14.10.2016 HB-IXV Avro 146-RJ100 E3274 1995 Swiss International Air Lines Ltd. / Basel-Mulhouse Swiss Global Air Lines AG, Basel 19.10.2016 HB-PJV Piper PA-28-140 28-0022942 1967 Lefert Serge, Orpund Ausland 49

Handänderungen Datum Immatrikul. Typ Werk-Nr. Bauj. Eigentümer / Halter Standort 11.10.2016 HB-EHS Beech C23 M-1451 1973 Spycher Jan Philipp, Buochs Buochs 13.10.2016 HB-JRS Bombardier BD- 9174 2005 Ledunfly Aeronautic SA / Albinati Ae- Genève-Cointrin 700-1A11 ronautics SA, Meyrin 31.10.2016 HB-LHA Cessna 335 335-0030 1980 Kasi Aviation AG / Albis Wings, Hau- Grenchen sen am Albis 26.10.2016 HB-RAM Pilatus P2-06 64 1950 MX Management AG, Interlaken Reichenbach 25.10.2016 HB-RAR Pilatus P2-06 56 1950 L’Aérotique Association, Fribourg Ecuvillens 26.10.2016 HB-VWA Cessna 525A 0383 2008 ARionics AG / Linth Air Service AG, Mollis Mollis 04.10.2016 HB-WYA Flight Design CTLS-ELA F-09-03-06 2009 Ramseier Daniel Béat, Genève Bressaucourt 26.10.2016 HB-YNE Glastar GS-1 5826 2011 Hörler Daniel, Rüeterswil Mollis 07.10.2016 HB-ZPS Eurocopter AS 350 B3 7146 2011 Europavia (Suisse) SA, Bern Bern-Belp

Löschung: Pilatus PC-12/45 HB-FOX. Der nun gelöschte Pilatus PC-12/45 HB-FOX wurde vor 16 Jahren im Luftfahrzeug- register eingetragen für die Sky Air AG, die heute zur Lions Air-Gruppe gehört. Am 28. Juli 2003 erlitt das Flugzeug bei einer miss- glückten Landung auf dem französischen Gebirgsflugplatz Courchevel (Savoyen, 2007 m ü. M.) grössere Beschädigungen, die aber repariert werden konnten. Vor sechs Jahren ging die Maschine an die im Wallis domizi- lierte Immobilienfirma Abinoverde SA über, wurde aber weiterhin von Lions Air betrie- ben. Nach der Löschung in der Schweiz übernahm die finnische Hendell Aviation den PC-12, der nun als OH-YLW im finni- schen Register eingetragen ist und immer noch die gleiche Bemalung trägt.

Handänderung: Pilatus P2-06 HB-RAM. Am 30. Mai 1981 versteigerte die Schwei- zer Armee erstmals ausgemusterte Flug- zeuge: Zwei Dornier Do 27 und 23 Pila- tus P-2 standen in Dübendorf zum Verkauf. Darunter befand sich auch der P2-06 U-144. Dieses Flugzeug wurde 1950 gebaut und am 18. April 1950 als U-115 bei der Luft- waffe in Dienst gestellt. Aufgrund einer Weisung vom Mai 1968 erhielt das Flugzeug das neue militärische Kennzeichen U-144. Fünf Monate nach der Auktion wurde der Trainer am 21. September 1981 als HB-RAM im Luftfahrzeugregister auf die neuen zi- vilen Eigentümer eingetragen. Im Lauf der letzten Jahre erfolgten verschiedene Eigen- tümerwechsel, der letzte am 26. Oktober 2016 infolge der Übernahme durch die MX Management AG in Interlaken. 50 Letzte Seite Cockpit 12 2016 Zu guter Letzt… Tschüss Boeing B737 Das läuft 2016/17 Die Boeing 737-330 D-ABEC der Lufthansa kurz nach ihrer 27. November 2016 Landung am 29 Oktober. 10.30: Matinée am Flughafen Zürich

27. November 2016 Aviatikbörse Bassersdorf

5.-8. April 2017 AERO Friedrichshafen

22.–25. Mai 2017 Ebace in Genf

19.–25. Juni 2017 Paris Airshow

3.–11. Juni 2017 Segelflug-SM 2017 in Yverdon

8./9. Juli 2017 Flying Legends Airshow Foto: Jean-Luc Altherr Jean-Luc Foto: in Duxford m 27. Dezember 1967 erhielt die Lufthansa die erste Boeing B737-130. Fast 50 Jahre später ist diese Ära Vergangenheit. Am 29. Oktober landete eine der drei verbliebenen Boeing B737-330 zum letz- 14.–16. August 2017 Royal Air Tattoo Aten Mal in Genf-Cointrin. Bekannt waren vor allem die B737-230-Modelle, die sich in kurzer Zeit in Fairford von einer Passagier- zur Frachtmaschine umwandeln liessen. Über Nacht wurden diese Maschine in Genf jeweils umfunktioniert, bevor sie am nächsten Morgen den Passagieren wieder zur Verfügung standen. 26. August 2017 Hunterfestival St. Stephan

Wettbewerb – Flughäfen/Flugzeuge/Orte dieser Welt

Richtig geantwortet haben («Flugmotor Oerlikon» war ausreichend): Pierre Dufour, 1400 Yverdon-les-Bains; Melgg Lütschg, 8754 Netstal; Martin Widmer, 5727 Oberkulm; Willy Schärer, 2087 Cornaux; Hansueli Blaser, 3076 Worb; Leo Schweri, 8957 Spreitenbach; Hanspeter Kunz, 8636 Wald; Pius Wigger, 8124 Maur; Jürg Rimensberger, 8049 Zürich; John Sicker, 8832 Wilen b. Wollerau; Daniel Ingold, 1006 Lausanne; Guido Ley, 4104 Oberwil; Urs Andreatta, 9524 Zuzwil; Christoph Barbisch, 8877 Murg; Beat Schärer, 7527 Brail; Ruedi Susman, 8610 Uster; Ernst Sommer, 5503 Schafisheim; Hans Naef,

Foto: Joël Bessard Foto: 9115 Dicken. Wer weiss es? Ein Augenschein von den Air Days 2016. Wo fanden diese statt?

Antworten an: [email protected] Als Gewinner wurde Pius Wigger

Einsendeschluss: 10. Dezember 2016. ausgelost. Cockpit Archiv Foto: Bitte fügen Sie Ihrem Mail Ihre vollständige Adresse bei. Dem Gewinner winkt ein Cockpit-Kalender 2017. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt. Die richtigen Einsendungen werden in der Januar-Ausgabe 2017 publiziert. Die Gewinner werden im Dezember 2016 kontaktiert. Auflösung Nr. 11: Flugmotor SWO Oerlikon (Nachbau von 2010), eingebaut im Flugzeug Nr. 3 von René Grandjean. Die neuen Cockpit-KalenderKalender 2017

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