SWR2 Musikstunde

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SWR2 Musikstunde SWR2 MANUSKRIPT SWR2 Musikstunde Eine Orgelreise durch Baden „Spiegel der Orgelmacher vnd Organisten“ Heidelberg (1) Mit Michael Gerhard Kaufmann Sendung: 27. August 2018 Redaktion: Dr. Bettina Winkler Produktion: SWR 2017 Bitte beachten Sie: Das Manuskript ist ausschließlich zum persönlichen, privaten Gebrauch bestimmt. Jede weitere Vervielfältigung und Verbreitung bedarf der ausdrücklichen Genehmigung des Urhebers bzw. des SWR. Service: SWR2 Musikstunde können Sie auch als Live-Stream hören im SWR2 Webradio unter www.swr2.de Kennen Sie schon das Serviceangebot des Kulturradios SWR2? Mit der kostenlosen SWR2 Kulturkarte können Sie zu ermäßigten Eintrittspreisen Veranstaltungen des SWR2 und seiner vielen Kulturpartner im Sendegebiet besuchen. Mit dem Infoheft SWR2 Kulturservice sind Sie stets über SWR2 und die zahlreichen Veranstaltungen im SWR2- Kulturpartner-Netz informiert. Jetzt anmelden unter 07221/300 200 oder swr2.de SWR2 Musikstunde mit Michael Gerhard Kaufmann 27. August – 31. August 2018 Eine Orgelreise durch Baden „Spiegel der Orgelmacher vnd Organisten“ Heidelberg (1) Mein Name ist Michael Gerhard Kaufmann und ich lade Sie in dieser Woche zu einer musikalischen und kulturgeschichtlichen Orgelreise durch Baden ein. Unsere Reise führt uns zu Orgeln in Kirchen, Sälen und Museen. Wir hören Instrumente von bekannten und wenig bekannten Orgelbauern, an denen Werke bekannter und wenig bekannter Komponisten erklingen, gespielt von bekannten und wenig bekannten Interpreten. Die Route von der Kurpfalz bis an den Bodensee verläuft vor allem entlang der städtischen Zentren, beinhaltet aber auch Abstecher in davon entfernte Regionen. Lassen Sie sich also überraschen von der Vielfalt der Klänge einer ganz besonderen Orgellandschaft in Europa, in der wir als unseren Ausgangspunkt Heidelberg nehmen. Musik 1 Arnolt Schlick Ascendo ad patrem meum a decem vocibus Markus Uhl Verlag 08418, Tonträger Produktion, 2012, Take 5, 1‘35‘‘ Eine zehnstimmige Bearbeitung der Gregorianischen Antiphon Ascendo ad Patrem meum von Arnolt Schlick, gespielt von Markus Uhl. Er saß an der 2009 von der schweizerischen Firma Orgelbau Kuhn aus Männedorf erbauten Hauptorgel der katholischen Pfarrkirche Heilig Geist Heidelberg, der ehemaligen Jesuitenkirche. Und hier beginnen wir unseren Orgelmarathon. Schlick wurde vor 1460 in Heidelberg geboren und starb dort nach 1521. Dieser blinde Organist am kurpfälzischen Hof ist eine der bedeutendsten Persönlichkeiten in 2 der Geschichte der Orgel überhaupt. Er hatte, so berichten die Quellen „vil iar vor keysern vnnd königen churfürsten fürsten geistlichen vnd weltlichen auch andern herren“ die Orgel gespielt, unter anderem 1486 anläßlich der Krönung Kaiser Maximilians I. im Dom zu Frankfurt, 1495 auf dem Reichstag zu Worms und möglicherweise 1520 bei der Krönung Kaiser Karls V. im Dom zu Aachen. Zudem besaß er umfangreiche Kenntnisse im Orgelbau, die er sich auf ausgedehnten Reisen bis in die Niederlande erworben hatte. Als Orgelsachverständiger konnte er so bspw. die 1491 von Friedrich Krebs im Straßburger Münster errichtete große Schwalbennest-Orgel prüfen. Weitere Orgelwerke in den Städten Hagenau, Speyer, Neustadt an der Hardt sowie im kursächsischen Torgau schätzte er ebenfalls ein. Schlick setzte für den Orgelbau als auch für die Orgelmusik Maßstäbe. So veröffentlichte er als Buchdruck zunächst das erste deutschsprachige Traktat über Orgelbau und Orgelspiel, den Spiegel der Orgelmacher vnd Organisten (Mainz 1511), und wenig später als Notendruck die erste deutsche Komposition für Orgel, Tabulaturen etlicher lobgesang und lidlein vff die orgeln vnd lauten (Mainz 1512),. Beide Publikationen waren in ihrer Grundsätzlichkeit sowohl auf die Theorie als auch auf die Praxis im Umgang mit dem Instrument ausgerichtet, da im ersten die Fertigkeiten im Orgelbau, im zweiten die Fähigkeiten im Orgelspiel angesprochen wurden. Das zeitgenössische Orgelwesen erfuhr auf diese Weise wichtige Anregungen, da es erstmals in all seinen baulichen und klanglichen Komponenten reflektiert, strukturiert und organisiert worden war. Kein geringerer als Kaiser Maximilian würdigte dies, indem er schrieb: „vnnser vnd des Reichs lieber getrewer Maister Arnoldt Schlickh organist von Haidelberg“ Kenntnisse wolle er „Embieten allen Churfürsten Fürsten / geistlichen vnnd weltlichen prelaten […] Gemainden / unnd sonnst allen anderen […] unterthanen“. So gut wir auch über Schlicks idealen Typus einer Orgel, die zwei Manuale und Pedal sowie einen brillanten Klang besitzen sollte, informiert sind, erhalten hat sich von diesen Instrumenten leider keines. Und auch von der sicherlich schon vorher am Oberrhein existierenden Orgelkultur sind nicht einmal Reste übrig geblieben. Dabei wäre es durchaus möglich, daß schon zu römischer Zeit in den Kastellen entlang des Stroms Orgeln erklungen sind, standen doch den Legionen des Imperium Romanum solche Hydraulis genannten Apparate zur Verfügung. Als ägyptisch-hellenistisches Erbe sind diese sogenannten „Wasserorgeln“ auf Abbildungen und als Fragmente 3 vielerorts nachweisbar. Doch mit der Völkerwanderung schwand auch das Wissen und es dauerte bis zur Karolingischen Renaissance, daß fränkische Mönche in die Lage versetzt wurden, solche Werke zu bauen. Dazu ein kurzer historischer Exkurs: Als Geschenk des byzantinischen Kaisers Konstantin Kopronymos erhielt der fränkische König Pippin im Jahre 757 ein Orgelwerk. Dies war ein Vorgang von weltgeschichtlicher Bedeutung, denn dieses Orgelwerk war ein dem Kaiser vorbehaltenes Herrschaftszeichen. Damit akzeptierte er, der sich als alleiniger legitimer Nachfolger auf dem Thron des antiken römischen Kaisertums sah, die aufstrebenden Könige der Franken aus dem Geschlecht der Karolinger als ihm gleichgestellt. Kaiser Karl der Große oder Kaiser Ludwig der Fromme ließen dann die erste Orgel im königlichen Palast zu Aachen zur Mitwirkung bei den Akklamationen aufstellen. Dieses Zeremoniell übernahmen Bischöfe und Äbte als Stellvertreter des Herrschers und sorgten dafür, daß Orgeln in Dom- und Klosterkirchen errichtet und in der Liturgie verwendet wurden. Das aber stellte einen offensichtlichen Bruch mit den Traditionen der Urkirche dar. Sie hatte sich von den heidnischen Religionen dadurch unterschieden, daß keine Instrumentalmusik bei den Gottesdiensten mitwirkte, sondern nur die menschliche Stimme das Gotteslob verkündete. Ein Dilemma, dem man entgehen wollte, indem es zur vornehmsten Aufgabe der Orgel erklärt wurde, zunächst gemeinsam mit den Sängern und später auch alleine gleichsam stellvertretend für diese zu musizieren: Abwechselnd oder mit der Schola übernahm die Orgel Teile in der Messe und im Stundengebet. Oder sie erklang gemeinsam mit dem zweiten seit der Karolingischen Renaissance für die kirchlichen Feiern erlaubten Musikinstrument, der Glocke. Musik 2 Thiemo Janssen Improvisation: Redeuntes Thiemo Janssen Verlag 18240, nomine, 2015, Take 1, 2‘14‘‘ Nach diesem akustischen Exkurs nach Rysum an die Nordsee, bei dem wir Thiemo Janssen mit einer Improvisation über das Redeuntes an der gotischen Orgel aus den Jahren 1457 bzw. 1513 in der evangelisch-reformierten Kirche hörten, geht es nun 4 weiter mit der Orgelgeschichte in Heidelberg. Diese verlief ähnlich wie auch in den anderen Teilen Badens: Politische und soziale Verwerfungen vom 16. bis ins beginnende 19. Jahrhundert, die Reformation, der Dreißigjährige Krieg, der Pfälzische Erbfolgekrieg und die Napoleonischen Kriege, hatten durchweg negative Auswirkungen auf die Orgelkultur. Nur punktuell sind Instrumente aus der Zeit des Barock erhalten, und auch diese in zum Teil mehrfach überformter Gestalt mit Elementen der Romantik, der Orgelreform bzw. Orgelbewegung. Teilweise sind sie leider unzulänglich renoviert bzw. schlichtweg falsch restauriert. Es existiert jedoch ein bemerkenswertes Dokument, das den barocken Orgelstil von Heidelberger Meistern bezeugt: ein handschriftlich überliefertes und später als Werkstattbuch der kurpfälzischen Orgelmacher Wiegleb betiteltes Verzeichnis, in das von Johann Friedrich Wiegleb und seinen Nachfahren im 18. und 19. Jahrhundert wichtige orgelbauliche Details wie Mensuren, Dispositionen, Aufrisse von Bauteilen und Stimmanweisungen eingetragen worden sind. Anhand dieser Aufzeichnungen war es möglich, 2014 eine Chororgel im Wiegleb-Stil in der Jesuitenkirche Heidelberg ebenfalls durch die Firma Kuhn errichten zu lassen. An diesem exzellenten historisch informierten Neubau hören wir ein weiteres Mal Markus Uhl, nun mit der Choralfantasie Wo Gott der Herr nicht bei uns hält BWV 1128 von Johann Sebastian Bach. Musik 3 Johann Sebastian Bach Wo Gott der Herr nicht bei uns hält BWV 1128 Markus Uhl Verlag 08418, Tonträger Produktion, 2014, Take 5, 3‘50 Um den spätbarocken Orgelbau der Kurpfalz im Original zu erleben, müssen wir uns etwa einhundert Kilometer leicht südwestlich von Heidelberg begeben. In Bobenthal in der Südwestpfalz hat sich in nahezu authentischer Form ein kleines Werk von Wendelin Ubhaus(er) erhalten, geboren 1793 in Heidelberg und bis zu seinem Tod 1852 Mitarbeiter bei Franz Seuffert in Kirrweiler. Erbaut wurde es 1817 und blieb – mangels Geld für einen Um- oder gar Neubau – bis auf die Balganlage unverändert. 2017 wurde es durch die Firma Orgelbau Rohlf, Neubulach, fachgerecht restauriert. 5 An diesem feinen Instrument spielt Christian Brembeck das Adagio con sei variazioni F-Dur von Leopold Mozart. Musik 4 Leopold Mozart Adagio con sei variazioni F-Dur Christian Brembeck Verlag 00147, Cantate, 2017, C58053, Take 26-32, 4‘10‘‘ Wir verlassen nun erst einmal die
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