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Bericht über programmliche Leistungen und Perspektiven des nationalen Hörfunks

2014 – 2016

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Bericht über programmliche Leistungen und Perspektiven des nationalen Hörfunks Impressum Herausgeber: , Körperschaft öffentlichen Rechts Raderberggürtel 40 50968 Köln www.deutschlandradio.de Redaktion: Dr. Helmut Buchholz, Dr. Sebastian Engelbrecht Inhaltsverzeichnis 5 inhalt

Vorwort ...... 7

1. Information und Kultur – der Auftrag von Deutschlandradio . . . . .12 2. Der Hörer als Adressat der Programmgestaltung ...... 14 3. Deutschlandradio als Radio der Länder ...... 15 4. Deutschlandradio als Radio für Deutschland in Europa ...... 16 5. Umfassende Berichterstattung über das Weltgeschehen ...... 18 6. Deutschlandradio als Quelle kompetenter Fachinformation . . . . . 19 7. Bildung als Schwerpunktthema ...... 21 8. Schwerpunktsendungen zu Kulturthemen ...... 23 9. Geschichte und Zeitgeschichte ...... 25 10. Weltanschauliche Orientierung und interreligiöser Dialog ...... 27 11. Deutschlandradio als Kulturproduzent und -vermittler ...... 29 12. Deutschlandradio als Förderer und Spiegel des Musiklebens . . . . .31 13. Eigenproduktionen ...... 33 14. Integrationsprogramm für alle Generationen ...... 34 15. Förderung des journalistischen und künstlerischen Nachwuchses . . 35 16. Die Online-Angebote von Deutschlandradio ...... 37 17. Deutschlandradio als Kooperationspartner ...... 38 18. Deutschlandradio als Partner von ARD und ZDF ...... 39 19. Das Sendernetz ...... 40 20. Wirtschaftlichkeit als Maßstab der Unternehmensführung . . . . . 42

Anhang ...... 44 6 Vorwort 7 vorwort Transparenz Mit diesem Bericht dokumentiert Deutschlandradio sein Selbstverständnis als öffentlich-rechtlicher deutsch- Der vorliegende Bericht ist daher auch ein Beitrag zur landweiter Hörfunksender. Der Bericht gibt Rechen- Transparenz von Deutschlandradio. Er reicht über schaft über die Erfüllung seines Auftrags und stellt die die finanziellen Aspekte hinaus, also wofür im Einzel- Schwerpunkte seiner künftigen programmlichen Leistun- nen Deutschlandradio den Rundfunkbeitrag verwen- gen vor. Deutschlandradio ist laut § 11 e (2) Rundfunk- det und welche Aufwendungen z. B. für Auslandskor- staatsvertrag aufgefordert, einen solchen Bericht über respondenten und Ausbildungsinhalte entstehen. Der die Erfüllung des Auftrags, über Qualität und Quanti- vorliegende Bericht verschafft der Öffentlichkeit die tät der bestehenden Angebote und Programmschwer- Möglichkeit, die Kriterien der Programmacher für ihre punkte vorzulegen. In den Programmrichtlinien hat sich alltäglichen Entscheidungen kennenzulernen. Er geht Deutschlandradio dazu verpflichtet, in dem Bericht das damit über die im Internet dokumentierten wirtschaft­ öffentlich-rechtliche Profil der Programme und Angebote lichen Informationen zur besseren Transparenz des erkennbar zu machen und ihre spezifischen Qualitätsan- Unternehmens Deutschlandradio hinaus. forderungen sowie deren Einhaltung zu dokumentieren. Der Bericht unterstreicht, dass die Programme von Den Bericht haben verantwortliche Mitarbeiterinnen Deutschlandradio kein Produkt des Zufalls sind, sondern und Mitarbeiter an beiden Standorten von Deutschland- konzeptionell begründet sind. Das Konzept erwächst aus radio verfasst. Ein Redaktionsteam der Intendanz hat der rechtlichen Verpflichtung im Rahmen des Rundfunk- den endgültigen Text erstellt und dem Hörfunkrat im staatsvertrags, aus der Notwendigkeit einer kritischen, Dezember 2014 vorgelegt. vielstimmigen Öffentlichkeit für das demokratische Ge- Adressaten des Berichts sind medienpolitische meinwesen und aus den aktuellen Herausforderungen Akteure wie Ministerpräsidenten, Landtagspräsidenten, der Zeit. Vorsitzende von Landtagsfraktionen, Intendanten öffentlich-rechtlicher Sender, Vorsitzende von Verbänden »Public Value« und die Medien. Die 20 Kapitel dieses Berichts gliedern sich jeweils Darüber hinaus soll dieser Bericht den Wert und den in einen »Rückblick« auf die Erfüllung des Auftrags in Nutzen von Deutschlandradio für die Gesellschaft ver- den Jahren 2012 bis 2014 und einen »Ausblick« auf ständlich machen, seinen »Public Value«. Das Paradig- anstehende Vorhaben und Neuerungen in den Jahren ma vom »Public Value« umschreibt zeitgemäß und posi- 2014 bis 2016. Ausführliche statistische Darstellungen tiv, was mit »Leistungen und Perspektiven« gemeint ist ergänzen im Anhang die qualitativen Aussagen zu den – nämlich Leistungen und Perspektiven im Dienste der Punkten 1 bis 20. Öffentlichkeit. Die Öffentlichkeit ist eingeladen, sich am Prozess Der »Public Value« von Deutschlandradio besteht der selbstkritischen Reflexion von Deutschlandradio in der Seriosität und Vertrauenswürdigkeit der Sen- mit Anregungen und Beiträgen zu beteiligen. Der Sen- dungen in allen drei Programmen, in der Vermittlung der wird diesen Bericht über programmliche Leistungen von Information, Wissen, Bildung und Unterhaltung. In und Perspektiven des nationalen Hörfunks unter den komplexen, unübersichtlichen Zusammenhängen www.deutschlandradio.de veröffentlichen und seine von Politik und Kultur bieten sich die Programme von Hörerinnen und Hörer zum Dialog ermuntern. Deutschlandradio als Kompass und Deutungsangebot an. Sie führen den Diskurs über allgemein interessie- rende Fragen und nehmen als solche Verantwortung in der Gesellschaft und für die Gesellschaft wahr. Sie integrieren Minderheiten. Sie lassen Bürger am media­ len Diskurs teilhaben. Sie fördern den Zusammenhalt der Menschen in allen Bundesländern und fühlen sich insbesondere dem Zusammenhalt zwischen östlichen und westlichen Bundesländern verpflichtet. Sie öffnen aber auch jeden Tag neu den Horizont über Deutschland hinaus durch den kontinuierlichen Blick auf das Gesche- hen in Europa und in der Welt. 8

Alleinstellungsmerkmal und Markenprofil Der Deutschlandfunk, das Informationsprogramm Nr. 1 der Deutschlandradio-Programme in Deutschland, das nationale Kulturprogramm Deutsch- Der öffentlich-rechtliche Rundfunk zeichnet sich durch landradio Kultur und das junge Informationsprogramm die Kontinuität seines Auftrags und seiner Programm- DRadio Wissen nehmen damit in Ergänzung zu den gestaltung aus. Zugleich muss er auf die Interessen und regionalen Hörfunkprogrammen der Landesrundfunk- die sich ändernden Rezeptionsgewohnheiten der Hörer anstalten einen eigenständigen und unverwechselbaren und Zuschauer eingehen, sowie Akzente und Qualitäts- Platz in der Rundfunklandschaft ein. Die Körperschaft maßstäbe in der Medienlandschaft setzen. Deutschlandradio arbeitet partnerschaftlich mit ihren Durch die Zuweisung des Rundfunkbeitrags verfügt Trägern, den Landesrundfunkanstalten der ARD und er über Planungssicherheit im Rahmen eines Vierjahres- dem ZDF, zusammen. Diese Zusammenarbeit in Pro- Zeitraums und ist damit un­abhängig von konjunkturel­ gramm und Verwaltung ermöglicht kostensparende len Schwankungen. Das ist ein Privileg. Synergieeffekte. Deutschlandradio bietet vergleichbar zu den natio- nalen Hörfunksendern in anderen europäischen Ländern Strategische Neuausrichtung mit Deutschlandfunk und DRadio Wissen (beide in Köln) des Programmangebots sowie Deutschlandradio Kultur (in Berlin) drei bundes- weite Programme. Rund um die Uhr, mit Informationen, Deutschlandradio-Intendant Dr. Willi Steul hat seit 2010 Wissens- und Kultursendungen. einen umfassenden Strategie- und Veränderungsprozess Deutschlandradio zeichnet in seinen Programmen im Hause angestoßen. Bezüglich der drei Programme ein breites publizistisches und künstlerisches Panorama bedeutet dies eine Neupositionierung zueinander, wobei aller deutschen Länder. Nicht zuletzt mit Hörspiel- und sie sich stärker ergänzen und aufeinander verweisen. Mit Konzertproduktionen ist Deutschlandradio zugleich der Reform aller drei Programme in den Jahren 2013 und auch Kulturproduzent. Der nationale Hörfunk orientiert 2014 war insbesondere eine Profilschärfung verbunden. sich an klassischen journalistischen Qualitätsstandards. Der Deutschlandfunk ist nun auch in der Nacht Den Anstoß zur Gründung eines bundesweiten am Wort orientiert. Von Sonntag bis Freitag werden nationalen Hörfunks gab die deutsche Einheit. In der seit April 2013 von 0.00 bis 4.00 Uhr im Wesentlichen Körperschaft Deutschlandradio wurden zum 1. Januar anspruchsvolle Wort-Produktionen von Deutschlandfunk 1994 Deutschlandfunk, RIAS Berlin und Deutschland- und Deutschlandradio Kultur vom Vortag gesendet, mit sender Kultur vereint und – verbunden mit erheblichen denen zu dieser anderen Zeit neue Hörer angesprochen Restrukturierungen – für die neue Aufgabe organisiert. werden können. Neben den stündlichen Nachrichten So entstand ein nationales Angebot, das es zu diesem informieren zwischen 4.00 und 5.00 Uhr die Live-Mode- Zeitpunkt bereits in allen anderen europäischen Ländern ratoren der Radionacht über die bedeutendsten Ge- gab. schehnisse der Nacht und darüber, was am Tage wichtig Der Deutschlandradio-Staatsvertrag definiert den wird. Dagegen wurde Deutschlandradio Kultur in der Auftrag von Deutschlandradio als Veranstalter natio- Nacht zu einem erlesenen Musik-Programm umgestal- naler, bundesweit empfangbarer Hörfunkprogramme tet, die Sendungen zur Primetime wiederum werden seit neben den regionalen, länderspezifischen Hörfunk­ Juni 2014 von Kultur- und Politikredakteuren gemeinsam angeboten der Landesrundfunkanstalten der ARD. Das gestaltet (siehe unten den Abschnitt »Informationen Alleinstellungsmerkmal der Programme von Deutsch- zum kulturellen Leben« und Kapitel 6). landradio basiert auf seinem gesetzlichen Auftrag: Seit 2010 komplettiert DRadio Wissen die Pro- grammpalette und spricht mit Anmutung, Präsentation • überall in Deutschland und Musik in erster Linie junge Erwachsene an. Seit dem • werbefrei Relaunch vom Februar 2014 ist das Programm noch • Spiegelbild der föderalen Vielfalt in Deutschland deutlicher als zuvor auf eine junge Zielgruppe zuge- • mit Schwerpunkten in den Bereichen Information, schnitten. Der inhaltliche Schwerpunkt liegt weiterhin Kultur und Wissen im Bereich der Vermittlung von Wissen und Bildung. • einem hohen journalistischen Qualitätsanspruch Internet-Themen und soziale Medien spielen im Pro- verpflichtet gramm eine wesentliche Rolle. Hervorzuheben ist die neu gestaltete Website von DRadio Wissen, die auf die Nutzung über Smartphones und Tablets ausgerichtet ist und die etwa durch den Live-Blog der Frühsendung Schaum oder Haase eine besondere Teilhabe am Welt- und Redaktions-Geschehen ermöglicht. 9 vorwort Qualitätsstandards im Informationssendungen in der Primetime öffentlich-rechtlichen Rundfunk Den Hörerinnen und Hörern der drei Programme wer- Journalistische und künstlerische Qualität, Innovation den morgens, mittags, abends und vor Mitternacht aus- und die Anregung zu gesellschaftlichen Debatten prägen führliche und zum Teil mehrstündige aktuelle Informa- die Programmpolitik von Deutschlandradio. Der öffent- tionssendungen (insgesamt 15 Stunden) geboten. Im lich-rechtliche Rundfunk hat aufgrund seiner Gebühren- Programm von Deutschlandradio Kultur wird dabei ins- finanzierung die Aufgabe, in allen Genres Standards in besondere in der Primetime kulturellen und kulturpoli- der Medienlandschaft zu setzen. Deutschlandradio über- tischen Themen und Informationen breiter Platz einge- prüft seine Programme anhand allgemein akzeptierter räumt. DRadio Wissen spricht mit den Inhalten seiner Qualitätskriterien: aktuellen Informationssendungen am Morgen und am frühen Abend besonders die Zielgruppe der jungen Er- Anteil von Eigenproduktionen wachsenen an. und Erstsendungen Bei Deutschlandradio haben Eigenproduktionen und Hintergrundberichterstattung Eigenentwicklungen von Formaten Vorrang vor der Über- Der öffentlich-rechtliche Rundfunk hat den Auftrag, nahme von Sendeformen, die in anderen Programmen den Hörern und Zuschauern die Einordnung aktueller bereits ausgespielt sind. Die Programme von Deutsch- Informationen zu ermöglichen und Orientierungswissen landradio senden täglich insgesamt 2.232 Minuten anzubieten. Deshalb strahlen die Deutschlandradio- Eigenproduktionen in Wort und Musik. Der Anteil der Programme täglich Hintergrundsendungen aus (z. B. Eigenproduktionen beträgt im Jahr 2013 72,1 Prozent in Länderreport oder Weltzeit im Deutschlandradio den Bereichen Information, Kultur und Musik. Im wort- Kultur, Hintergrund oder Europa heute im Deutschland- bezogenen Bereich liegt er noch höher, so beträgt er bei funk, Redaktionskonferenz oder Einhundert in DRadio »Kultur und Bildung« 79,8 Prozent und bei »Information Wissen etc.), die kurz- bzw. mittelfristig aktuell geplant und Service« 74,2 Prozent. Von den gesendeten Hör­­- werden. Die Vertiefung aktueller Ereignisse erfolgt darü- spielen und Features sind etwa zwei Drittel Eigenproduk- ber hinaus in weiteren Sendungen der Fach­redaktionen tio­nen, die im Deutschlandradio als Erstsendung auf­ zu wirtschafts-, wissenschafts-, innen- und außenpoli- geführt werden. tischen Fragen.

Verhältnis von Wort zu Musik Meinungsbildung Der Wortanteil beträgt im Jahr 2013 beim Deutschland- Neben der aktuellen Hintergrundinformation bieten die funk 88,8 Prozent, bei Deutschlandradio Kultur 76,8 Pro- Deutschlandradio-Programme in Kommentarsendungen zent und beim jungen DRadio Wissen entsprechend den und sieben ausführlichen nationalen und internationa- musikorientierten Erwartungen der Zielgruppe bei knapp len Presseschauen einen breiten und anregenden Über- 40 Prozent. blick über die Meinungsvielfalt in Deutschland und im Ausland. Ergänzt wird dieses Angebot durch spezifische Musikauswahl Wirtschafts- und Feuilleton-Presseschauen. In den Kom- Musiktitel und Konzertausstrahlungen werden in den mentarsendungen von Deutschlandfunk und Deutsch- Deutschlandradio-Programmen nach künstlerischen und landradio Kultur kommen die Chefredakteure von Print- musikjournalistischen Kriterien ausgewählt und in der medien und andere namhafte Publizisten zu Wort. Das Regel redaktionell erläutert, wobei alle Musikgenres ein- junge Infokonzept von DRadio Wissen bringt dabei gesetzt werden. Dabei bildet die Förderung junger Musi- auch Positionen zur Sprache, die sich vor allem der Mei- kerinnen und Musiker einen Schwerpunkt. nungsbildung im Internet widmen.

Nachrichten Informationen zum kulturellen Leben Alle drei Programme des nationalen Hörfunks senden Seit dem 21. Juni 2014 sendet Deutschlandradio Kul- ausführliche Nachrichten im Stundentakt, auch am Wo- tur mit einem überarbeiteten Programmschema. In chenende. Dabei setzt Deutschlandfunk werktags von der neuen Primetime-Sendung Studio 9 sind Kultur 5.00 bis 18.00 Uhr darüber hinaus zusätzlich seine und Politik miteinander verzahnt. Politik wird in ihrem Nachrichtensendungen im Halbstundenraster. Neben kulturellen Kontext gesehen, Kultur vor dem Hinter- Kulturnachrichten und Nachrichten für Kinder (Deutsch- grund gesellschaftlicher Debatten beleuchtet. Kulturelle landradio Kultur) gibt es bei DRadio Wissen auch spezi- Schwerpunktsendungen wie Lesart und Tonart sowie elle Wissensnachrichten. Der nationale Hörfunk produ- das Kulturmagazin Kompressor ergänzen diese aktu- ziert täglich weit über 500 Minuten Nachrichten. ellen Sendestrecken. Am Wochenende kommen Spe­ zialsendungen zu Film, Theater, Medien, Lebensart, 10

Philosophie und Religion hinzu. Auch der Deutschland- DRadio Wissen begleitet das Primetime-Format funk widmet sich in täglichen Fachsendungen der kultu- Schaum oder Haase seit Anfang des Jahres 2014 jeden rellen Information (z. B. Corso – Kultur nach 3, Bücher- Morgen mit einem multimedialen Live-Blog. Alle Online- markt, Kultur heute). Die abendliche Kultursendung Angebote von DRadio Wissen sind für mobile Endgeräte »Fazit« von Deutschlandradio Kultur wird zeitversetzt im optimiert und passen sich damit den Nutzungsgewohn- Deutschlandfunk gesendet. DRadio Wissen ist als jüngs- heiten der jungen Hörerschaft an. Der Podcast des tes Deutschlandradio-Programm den kulturellen Interes- Wissenschaftsformats Hörsaal erreicht regelmäßig eine sen einer jungen, urbanen Hörerschaft verpflichtet. Platzierung in den Top Ten der iTunes-Charts. Besonders innovativ arbeitet die Hörspiel-Redaktion Für alle Generationen von Deutschlandradio Kultur. »Hörspiel neu denken« – Deutschlandradio fördert den Dialog der Generationen. das ist der Anspruch der Hörspielabteilung von Deutsch- Die Programme haben neben täglich ausgestrahlten landradio Kultur, die gemeinsam mit der Forschungs- Spezialsendungen für Kinder, Eltern und Studierende mit gruppe Creative Media an der Hochschule für Technik der Sendung Lebenszeit (Deutschlandfunk) eine Sende- und Wirtschaft in Berlin »BLOWBACK« entwickelt. Das fläche, auf der Fragen des Zusammenlebens der Genera- Science-Fiction-Hörspiel BLOWBACK | DER AUFTRAG tionen thematisiert werden. wird am 19. Januar 2015 seine Premiere im Radio haben, die App BLOWBACK | DIE SUCHE kann dann im App- Partizipation der Hörerinnen und Hörer Store heruntergeladen werden. Die Nutzer können damit Die Programme von Deutschlandradio strahlen interak- die Geschichte des Hörspiels weiterspielen und werden tive Sendungen aus, in denen die Hörerinnen und Hörer so vom Hörer zum aktiven Mitspieler. an der Diskussion zu unterschiedlichen politischen, Radio mit all seinen Facetten wird zunehmend auch gesellschaftlichen und kulturellen Themen mitwirken. nichtlinear genutzt. Daher werden die Webseiten der Dabei spielen in allen drei Programmen die über die drei Programme regelmäßig weiterentwickelt. Orte des sozialen Medien aufgebauten Hörerkontakte eine zuneh- internen Dialoges darüber ist das 2014 ins Leben geru- mend wichtige Rolle. Auch wird der Hörerservice kon­ fene »Deutschlandradio Lab«, in dem sich Mitarbeite- tinuierlich ausgebaut. rinnen und Mitarbeiter aus unterschiedlichen Bereichen über digitale Innovationen austauschen. Auszeichnungen Die inhaltliche und gestalterische Qualität der Pro- Akzeptanz des nationalen Hörfunks gramme findet Anerkennung durch fachkundige Jurys in der Gesellschaft von Journalisten- und Medienpreisen. In den vergan- Die Deutschlandradio-Programme erfahren in der Ziel- genen Jahren (Herbst 2012 bis Herbst 2014) wurden gruppe der Informations- und Kulturinteressierten trotz Deutschlandradio-Produktionen mit mehr als 90 natio- unzureichender technischer Empfangssituation eine nalen und internationalen Preisen ausgezeichnet. Zu den hohe Wertschätzung. Deutschlandfunk und Deutsch- wichtigsten Auszeichnungen zählten der Echo Klassik, landradio Kultur verzeichnen nach der jüngsten Media- der Hörspielpreis der Kriegsblinden, der Kurt-Magnus- Analyse MA 2014/II zusammen rund 9,8 Millionen re- Preis, der Otto-Brenner-Preis, der Prix Europa, der Ro- gelmäßige und über 2,1 Millionen tägliche Hörer. Damit bert Geisendörfer Preis und der Georg von Holtzbrinck erreicht Deutschlandradio täglich ein volles Drittel al- Preis für Wissenschaftsjournalismus. ler an den sogenannten »gehobenen Programmen« in- DRadio Wissen war 2014 dreimal für den Deutschen teressierten Menschen. Der Deutschlandfunk erreichte Radiopreis nominiert: in den Kategorien »Beste Morgen- mit 1,7 Millionen täglichen Hörern seine bislang beste sendung«, »Beste Sendung« und »Beste Reportage«. Reichweite. Er ist das Radioprogramm mit dem höchs­ ten Bekanntheitsgrad in Deutschland und hat unter den Deutschlandradio als Innovationsprogramm Informationsprogrammen die meisten Hörer. Deutsch- Für Deutschlandradio ist die Entwicklung neuer Pro- landradio Kultur liegt mit seiner absoluten Hörerzahl mit grammangebote ein vorrangiges Ziel. Zu den Innova­ an der Spitze der in Deutschland ausgestrahlten Kultur- tionen gehören beim Deutschlandradio Kultur die neuen programme und kann auf eine stabile Erfolgsbilanz ver- kulturellen Schwerpunktsendungen sowie die Integra-­ weisen. tion von Kultur und Politik in der Primetime-Sendung Studio 9. 1.

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Bericht 1. Information und Kultur – der Auftrag von Deutschlandradio

12 Die drei Programme: Die Programme von Deutschlandradio werden deutsch- Information – Kultur – Wissen landweit ausgestrahlt. Sie sind werbefrei. Politische Information, Kultur und Wissen bilden die inhaltlichen Der Deutschlandfunk ist das Informationsprogramm Schwerpunkte von Deutschlandfunk (Information) und Nummer eins in Deutschland: Qualitätsjournalismus Deutschlandradio Kultur (Kultur) und DRadioWissen zum Hinhören. Die Markenzeichen des serviceorien- als Wissensradio für eine junge Zielgruppe. Alle Pro- tierten Radioklassikers mit einem Wortanteil von rund gramme sind dem öffentlich-rechtlichen Grundversor­ 80 Prozent sind Nachrichten im Stunden- und Halbstun- gungsauftrag verpflichtet und bilden dessen Kern. Die dentakt, ausführliche Informationsmagazine morgens, Programme von Deutschlandradio dienen­ somit der mittags und abends sowie fundierte Interviews, Berichte, Orientierung in einer immer komplizierter werdenden Reportagen und Features über das aktuelle Geschehen Welt und ermuntern zur eigenen Meinungsbildung. in Politik, Wirtschaft, Kunst und Literatur, Forschung und Nachrichten sind eine Kernkompetenz der Pro- Wissenschaft. Der Deutschlandfunk liefert mit seinen gramme von Deutschlandradio. Die Deutschlandfunk- Interviews auch anderen Medien umfassendes Material Nachrichten informieren rund um die Uhr, zwischen für die eigene Berichterstattung. Kein Sender wird in den 4:00 und 18:00 sogar im Halbstundentakt. Diese Nachrichten von Presse, Funk und Fernsehen so häufig ausführlichen Sendungen prägen das Informationspro- zitiert. gramm des bundesweiten Hörfunks. Die DLF-Nach- Deutschlandradio Kultur ist das bundesweite richtenredaktion hat überdies das spezielle Angebot Kulturprogramm des nationalen Hörfunks. Es ist das www.nachrichtenleicht.de entwickelt (siehe unten den »Feuilleton im Radio« und bietet Radiounterhaltung Rückblick 2012 – 2014). Deutschlandradio Kultur bietet erster Klasse: themenreich, unterhaltsam und vielfäl- tagsüber zur vollen Stunde die eigene Nachrichtenfarbe: tig. Das Herzstück von Deutschlandradio Kultur ist ebenfalls ausführliche Informationen, mit Originaltönen morgens, mittags und am frühen Abend Studio 9 mit und kurzen Beiträgen der Korrespondenten. Daneben aktuellen Berichten, Reportagen, Kritiken und Kommen- bietet Deutschlandradio Kultur mit den Kulturnachrich- taren aus der Welt der Kunst und Kultur, aus Politik und ten mehrfach am Tag eine Nachrichtenform sui generis, Geschichte sowie Wirtschaft und Wissenschaft. Weiter maßgeschneidert für das bundesweite Kulturprogramm. bietet Deutschlandradio Kultur regelmäßig fesselnde DRadio Wissen kann mit den Wissensnachrichten eben- Hörspiele, Features und als besonderen Programmak- falls auf ein in seiner Regelmäßigkeit einzigartiges und zent die tägliche Kindersendung »Kakadu«. Dazu jeden zum Kern des Programms passendes Angebot verwei- Abend ein Livekonzert aus unterschiedlichen Genres und sen. Auch für die Welt-Nachrichten hat die Redaktion ein originelles, musikbasiertes Nachtprogramm. neue Formen entwickelt, die wie das »Update« von DRadio Wissen ist seit 2010 das Wissensradio für DRadio Wissen um 18:00 Uhr zu den momentan am alle, die besonders neugierig sind: jung, frisch, innovativ stärksten beachteten Informationssendungen für ein – hier hören Sie schon heute, wie das Radio von morgen jüngeres Publikum zählen. klingt. Der Themenbogen ist gespannt vom Alltagswis- sen bis zur universitären Wissenschaft. Es wendet sich in Form und Inhalt an junge Menschen, die informiert, aber nicht belehrt werden möchten und die gute Musik von heute in allen Variationen schätzen. DRadio Wissen pflegt den intensiven Austausch mit seinen Hörern und Usern auf Augenhöhe in den wichtigsten sozialen Netzwerken. Das Programm ist digital zu empfangen über Kabel, Satellit, DAB oder im Internet unter: www.dradiowissen.de 1.

Rückblick 2012 – 2014 13 Im April 2013 startete der Deutschlandfunk ein Deutschlandradio feierte 2014 den 20. Jahrestag sei- neues Angebot: die Deutschlandfunk Radionacht. Sie nes Bestehens. Über 400 Persönlichkeiten aus Politik, bietet werktags zwischen 0.00 Uhr und 5.00 Uhr ein Kultur, Medien und öffentlichem Leben waren zu Gast Wortprogramm, das nicht nur aus politischen Nachrich- im Berliner Museum für Kommunikation. Bundespräsi- ten besteht, sondern auch Themen aus den Bereichen dent Gauck würdigte in seinem Festvortrag die Rolle von Kultur, Literatur, Religion, Wissenschaft und Gesellschaft Deutschlandradio als medialem Katalysator der deut- behandelt. Daneben gibt es fundierte Hintergrundbe- schen Einheit. Der nationale Hörfunk sei »Produkt«, vor richte, Reportagen und Analysen aus Deutschland und allem aber sei er »Motor« und »Labor« der Einheit und der Welt. damit »eine der schönsten Transformationsgeschichten, Die Nachrichtenredaktion des Deutschlandfunk information und kultur die unser Land zu erzählen hat. Die Veranstaltung wur- bietet mit www.nachrichtenleicht.de seit Januar 2013 ein de live im Deutschlandfunk und Deutschlandradio Kul- Angebot, bei dem es um inhaltliche Barrierefreiheit geht. tur übertragen. Der Wochenrückblick in einfacher Sprache umfasst In einem Programmschwerpunkt widmete sich der Texte und Audios. Dort werden alle wichtigen Themen Deutschlandfunk dem 100. Jahrestag des Ausbruchs des der Woche aufgegriffen. Die Themen werden in einfacher Ersten Weltkriegs. Die Essayreihe Wegmarken mit sechs Sprache so geschildert, dass sie von Menschen mit Beiträgen namhafter Autoren (u. a. Christopher Clark, Beeinträchtigungen oder nur grundlegenden Deutsch- Michael Stürmer, Karl Markus Gauß, Jörg Baberowski) kenntnissen nachvollzogen werden können, aber auch dokumentierte den Weg in den Ersten Weltkrieg. Am für alle anderen, die sich einfache Sprache wünschen, 5. April 2014 wurde der Erste Weltkrieg im Rahmen des verständlich sind. Symposiums »1914/2014 – ein europäisches Jahrhun- Dieses Angebot wird durch ein »Wörterbuch in einfacher dert« in den Kontext der europäischen Geschichte ge- Sprache« abgerundet (www.nachrichtenleicht.de/ stellt (siehe Kapitel 9 – Geschichte und Zeitgeschichte). woerterbuch.1945.de.html). Der Deutschlandfunk hat mit einem Plus von rund zehn Prozent bei der Media-Analyse (MA 2014 Radio II) ein Rekordergebnis erreicht. Mit seinem bundesweit führenden Nachrichten- und Informationsgebot wird er täglich (Mo – Fr) von mehr als 1,7 Millionen Hörern eingeschaltet. Das entspricht einer Tagesreichweite von 2,3 Prozent. Rund 6,2 Millionen Hörer nutzen das bundesweite Informationsprogramm regelmäßig. Damit ist der Deutschlandfunk erneut das mit Abstand reich­ weitenstärkste Informationsprogramm in Deutschland. Die hohe Relevanz und Wertschätzung der Deutsch- landradio-Programme als Agendasetter lässt sich an deren Zitierungen ablesen: Im Zitate-Ranking der PMG Presse Monitor GmbH des ersten und zweiten Quartals 2013 wird Deutschlandradio als meistzitierter Hörfunk- sender geführt. Speziell die Wissenschaftsberichterstat- tung der Deutschlandradio-Programme erreichte im PMG-Vergleich mit den anderen Medien einen Platz in der Top 10, gefolgt von der Wochenzeitung DIE ZEIT und der WELT-Gruppe. 2. Der Hörer als Adressat der Programmgestaltung

14 Deutschlandradio strebt sowohl im Programm als auch Blick in journalistische Arbeitsweisen und Entschei- bei Außenveranstaltungen den direkten Dialog mit der dungsabläufe. Hörerschaft an. Eine besonders wichtige Rolle kommt Deutschlandfunk, Deutschlandradio Kultur und dabei den sozialen Netzwerken für den Austausch mit DRadio Wissen sind in den sozialen Netzwerken mit Hörern und Nutzern des Internet-Angebots zu. Neben eigenen Accounts vertreten. Dem Angebot von DRadio der Kenntnisnahme von Kritik und Lob stellen die drei Wissen folgen in sozialen Netzwerken Facebook, Twit- Programme von Deutschlandradio damit die Hörerinnen ter, Google+ sowie auf Soundcloud insgesamt etwa und Hörer ins Zentrum ihrer Programmentwicklung. 125.000 Nutzer, Deutschlandfunk und Deutschland­ In Expertendiskussionen bringen Hörerinnen und radio Kultur haben insgesamt jeweils 140.000 »Fol­ Hörer ihre Sachkunde ein. Intendant und Programm­ lower« (Stand: Oktober 2014). direktor stehen den Hörern in eigenen Sendungen Rede und Antwort. Eine besondere Aufgabe erfüllt Deutsch- Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Hörerservice­ landradio durch die Fülle seiner akustischen Angebote von Deutschlandradio geben täglich von 8.00 bis für blinde und sehbehinderte Menschen. 18.00 Uhr Auskunft zum Sender und seinen Program- Deutschlandradio setzt sich zum Ziel, seine Dialog- men. In den Jahren 2012 und 2013 wurden insgesamt kompetenz weiter zu stärken sowie die Bekanntheit und 287.193 Anfragen telefonisch, per E-Mail, Fax oder die Hörerakzeptanz der Programme zu steigern. Dies postalisch bearbeitet. Deutschlandradio setzt sich in geschieht auch durch den Ausbau des DAB+-Sender- den Ländern dafür ein, bei der Vergabe freigewordener netzes. In Ballungsgebieten und an Autobahnen sind alle UKW-Frequenzen berücksichtigt zu werden. Im Jahr drei Programme von Deutschlandradio mittlerweile in 2014 wurde die Zuordnung der UKW-Frequenzen in hervorragender Qualität zu empfangen. Der flächende- mehreren Bereichen von Mecklenburg-Vorpommern ckende Empfang aller drei Programme auf dem Über- neu geordnet. Dadurch konnte die Reichweite beider tragungsweg Digitalradio soll bis Ende 2016 bundesweit Programme im Nordosten Deutschlands deutlich realisiert sein (siehe auch Kapitel 19). Ferner fordert erhöht werden (siehe auch Kapitel 19). Deutschlandradio ein konkretes Abschaltdatum für UKW in 2025. Intendant Dr. Willi Steul begrüßt das deutliche Ausblick 2014 – 2016 Bekenntnis der ARD-Intendanten zum forcierten Ausbau von DAB+ als Meilenstein bei der Zukunftssicherung Deutschlandradio wird sich im Interesse des Beitrags- des Mediums Radio. Der Gesetzgeber ist nun angehal- zahlers weiterhin für politische Entscheidungen zur ten, verstärkte Anreize für den Umstieg von Analog auf Verbesserung der Empfangsmöglichkeiten einsetzen. Digitalradio DAB+ zu schaffen. Es ist und bleibt eine politische Aufgabe, die durch- gehende Empfangbarkeit der Programme des natio- Rückblick 2012 – 2014 nalen Hörfunks durchzusetzen. Dies entspricht dem medienpolitischen Ziel, eine größtmögliche Vielfalt der Deutschlandradio bietet seinen Hörerinnen und Angebote im Interesse der Mediennutzer zu schaffen. Hörern unterschiedliche Möglichkeiten, sich an den Deutschlandradio fördert den Verbreitungsweg DAB+ Programmen zu beteiligen. Bei Deutschlandfunk und – unter anderem in der Zusammenarbeit mit der Deutschlandradio Kultur gibt es insgesamt acht Sen- Marketing-Kooperation Initiative Digitalradio Deutsch- deplätze, bei denen die Hörer explizit zur Meinungs- land und dem Verein Digitalradio Deutschland e.V. äußerung oder zum Fragen aufgefordert sind, im Die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Programm von DRadio Wissen gehört dies ebenfalls Rundfunkanstalten (KEF) wird 2015 darüber entschei- zum Programm, insbesondere in der Sendung Redak- den, in welchem Umfang Digitalradio weiter finanziert tionskonferenz. wird. Für Deutschlandradio ist der Erfolg von Digital­ Das Nachrichtengespräch in der Radionacht (Deutsch­ radio von außerordentlicher Bedeutung, da DAB+ an- landfunk) ist seit April 2013 eine feste Größe für viele gesichts immer knapper werdender UKW-Frequenzen Frühaufsteher geworden. Jeden Werktag um 4.08 Uhr die einzige Chance für eine tatsächlich flächende- geben Nachrichtenredakteure Einblick in ihre täg- ckende Verbreitung der drei Programme darstellt und liche Arbeit und beschreiben die Kriterien und die oft auch mit erheblich geringeren Verbreitungskosten schwierigen Abwägungen und Entscheidungen bei der verbunden ist. Aufbereitung der Nachrichten. Dieses Gespräch mit Soziale Netzwerke wie Facebook, Twitter und Google+ Werkstattcharakter ist ein Unikat in den Sendungen bleiben zentrale Kanäle für den Dialog und die Beteili- des Deutschlandfunk und bietet den Hörerinnen und gung von Hörerinnen und Hörern. Hörern neben Verständnishilfe auch einen offenen Deutschlandradio 3. als Radio der Länder

15 Deutschlandradio ist das »Radio der Länder«. Aus je- Die Deutschlandrundfahrt (Deutschlandradio Kultur) dem Bundesland berichtet ein Landeskorrespondent reist seit der Deutschlandradio-Gründung im Jahr für die drei Programme. Im Mittelpunkt der journalisti- 1994 durch die Republik. Die Sendung informiert schen Arbeit steht dabei die Frage, welche Themen auch unterhaltsam über Städte und Regionen und gibt Mu- für Hörer in anderen Bundesländern relevant und wis- sikern aller Genres die Gelegenheit, sich bundesweit senswert sind. So berichtet Deutschlandradio quer durch zu präsentieren. sein Gesamtprogramm über das aktuelle politische, kul- Als Live-Sendung und Veranstaltung vor Ort war die turelle und wirtschaftliche Geschehen in den Ländern Deutschlandrundfahrt (Deutschlandradio Kultur) und schafft auf dafür besonders ausgewiesenen Sende- 2014 zum 20-jährigen Bestehen von Deutschland- plätzen Raum für die vertiefende und exemplarische radio in den Landeshauptstädten unterwegs, um eine Behandlung von regionalen Schwerpunktthemen (insbe- öffentliche Bilanz zum Stand der Deutschen Einheit sondere Deutschland heute, Länderzeit, DLF-Magazin zu ziehen. In der Form des vorproduzierten Stunden- im Deutschlandfunk und Länderreport, Deutschland- Features widmet sie sich interessanten Phänomenen rundfahrt, Kakadu im Deutschlandradio Kultur). der kulturellen und sozialen Wirklichkeit einzelner

Deutschlandradio ist damit Spiegel der föderalen deutschlandradio als radio der länder Orte. Vielfalt und Informationsbrücke zwischen den Regio­ nen. Es fördert durch seine Programmangebote die Jeden Mittwoch wird in der Sendung Tonart (Deutsch- Zusammengehörigkeit der Bürgerinnen und Bürger landradio Kultur) der »Chor der Woche« vorgestellt, in allen Bundesländern. Zu den Kernaufgaben von um die Vielfalt der Chöre in Deutschland abzubil- Deutschlandradio gehört von Beginn an insbesondere, den. Porträtiert wurden Laienchöre aus allen Teilen den Austausch zwischen Ost und West zu fördern und Deutschlands. Gut 300 Beiträge sind seit 2008 gesen- publizistisch zu begleiten. det worden. In der Kindersendung Kakadu (Deutschlandradio Kul- Rückblick 2012 – 2014 tur) melden sich Moderatoren und Reporter an einem Sonntag im Monat im Rahmen der Reihe »Kakadus In den jeweiligen Wahljahren haben die Deutschland- Reisen« aus einem der 16 Bundesländer. Im Jahr 2014 radio-Programme umfassend über die Landtags- und wurden Projekte der kulturellen Bildung in den Län- Kommunalwahlen berichtet. Bereits im Vorfeld der Wah- dern vorgestellt. len konnte auf die Beiträge und Recherchen der eigenen Landeskorrespondenten zurückgegriffen werden. Deutschlandradio ist Hauptgesellschafter der Rund- funk Orchester und Chöre GmbH (roc berlin), deren Das DLF-Magazin (Deutschlandfunk) wurde re- vier Ensembles – Rundfunk-Sinfonieorchester (RSB), formiert und kleidet Politik in Geschichten. In der Deutsches Symphonie-Orchester (DSO), Rundfunk- Sendung wird die politische Reportage gepflegt. Mit chor Berlin und RIAS Kammerchor – mit Gastspie- spitzer Feder und Blick fürs Detail sind die Reporter len im ganzen Bundesgebiet auf sich aufmerksam dort unterwegs, wo politische Entscheidungen fallen: machen. Die Ensembles der roc berlin sind darüber hi- im Bundestag und in Landtagen, in Rathäusern und naus regelmäßig an deutschen Musikfestivals wie dem Hinterzimmern. Die pointierte Moderation zielt beson- Rheingau Musik Festival, den Brandenburgischen ders auf jüngere Hörer ab. Das Ziel ist, Politik und ihre Sommerkonzerten und den Festspielen Mecklenburg- Wirkungsmöglichkeiten transparent und verständlich Vorpommern beteiligt. zu machen.

Die Magazin-Sendung Deutschland heute (Deutsch- Ausblick 2014 – 2016 landfunk) informiert von Montag bis Freitag über tagesaktuelle Themen und Entwicklungen in den 25 Jahre nach dem Fall der Mauer lässt sich die poli- Bundesländern. Themen, die die Bundespolitik tische, ökonomische, soziale und kulturelle Wirklichkeit beschäftigen, werden aus der regionalen Perspektive in Deutschland nicht mehr entlang der Trennlinie und aufgearbeitet. Die Sendung schildert die Hintergründe der Unterschiede von Ost und West beschreiben. Die und Folgen bundes- oder wichtiger landespolitischer Bundesländer sind in sich viel ausdifferenzierter. Es gibt Entscheidungen für Bürgerinnen und Bürger – von der prosperierende Regionen im Osten und verarmende im Maut-Debatte bis zur Unterbringung von Flüchtlingen. Westen. Die Unterschiede zwischen Nord und Süd sind zuweilen gravierender als zwischen Ost und West. Die- Das Journal am Vormittag (Deutschlandfunk) war ser ausdifferenzierten Wirklichkeit publizistisch gerecht mit den Sendereihen Länderzeit, Sprechstunde und zu werden, bleibt eine Herausforderung auch für die Marktplatz regelmäßig mit Live-Sendungen in Städten nächsten Jahre. im ganzen Bundesgebiet vertreten. 4. Deutschlandradio als Radio für Deutschland in Europa

16 Rückblick 2012 – 2014 Angesichts europakritischer und populistischer Strö- mungen in vielen Mitgliedsstaaten der EU und wachsen- Seit September 2012 hat Deutschlandradio eine Kor- der Separationstendenzen kommt dem Integrationsauf- respondentin mit Sitz in Warschau, zuständig für das trag von Deutschlandradio eine besondere Bedeutung Berichtsgebiet Polen, Ukraine, Weißrussland und das zu. Deutschlandradio legt deshalb ein besonderes Augen­ Baltikum. Die Einrichtung des Korrespondentenplatzes merk auf die zunehmenden politischen, wirtschaftlichen hat sich nachhaltig bewährt. Im Zusammenspiel mit und sozialen Gegensätze innerhalb der Staatengemein- der Berichterstattung aus dem Moskauer Studio von schaft und jenseits der EU-Grenzen. Es geht um die Deutschlandradio konnte dank der kontinuierlichen wachsenden Zentrifugalkräfte und Erosionsprozesse, Zulieferung von Berichten und Reportagen aus War- um Tendenzen der »Renationalisierung« und des Sepa- schau, Kiew und der Ost-Ukraine ein umfassendes ratismus sowie um die Formierung europaskeptischer Bild der Krim- und Ukrainekrise gezeichnet werden. Parteien. Dies ist auch zukünftig vorgesehen. Eingebunden in die allgemeinen Informationssen- Deutschlandradio hat 2008 die Verantwortung für dungen und auf speziellen Sendeplätzen (Europa heute, den ARD-Korrespondentenplatz in Prag übernommen, Gesichter Europas im Deutschlandfunk) wird in den Pro- der für Tschechien und die Slowakei zuständig ist. Von grammen des nationalen Hörfunks täglich aktuell und Prag bis Bratislava berichtet Deutschlandradio über umfassend über europapolitische Vorgänge und über re- Präsidentenwahlen, Wirtschaftspolitik und Bildungs- levante Entwicklungen in den Staaten Europas berichtet. oder Umweltthemen – Ereignisse, die im europäi­ In Reportagen und Hörbildern wird das alltägliche Leben schen Kontext zu betrachten sind und damit auch der Bürger in den Nachbarländern dargestellt. In seinen Deutschland betreffen. In bewährter Weise tragen auch Kultursendungen informiert Deutschlandradio über die die Deutschlandradio-Korrespondenten in Brüssel, kulturellen Leistungen in den europäischen Ländern und London und Paris zum europapolitischen Lagebild in stellt die Besonderheiten der nationalen Kulturen wie den Programmen bei. auch die Gemeinsamkeiten dar. Themen aus den europäischen Nachbarländern Die Europa-Berichterstattung auf den Sendeplätzen spielen auch im Deutschlandradio Kultur und für DRadio Europa heute, Hintergrund und Zur Diskussion Wissen eine wichtige Rolle. Deutschlandradio Kultur (Deutschlandfunk) beschäftigte sich eingehend mit bildet sie vor allem in Features und Reportagen in der den Folgen der Finanzkrise und der politischen Orien- Weltzeit ab. DRadio Wissen blickt mit den Augen der tierungskrise auf EU-Ebene. Neben den aktuellen po- jungen Zielgruppe nach Europa. Auch Popkultur und litischen Entwicklungen gilt das besondere Interesse Lifestyle sind wichtige Bestandteile des europäischen dem Alltag der verschiedenen europäischen Lebens- Wir-Gefühls. welten. In Reportagen, Features und Hörbildern wird auf Gemeinsamkeiten von Geschichte und Traditionen aufmerksam gemacht, aber auch auf unterschiedliche Lebensstile und Haltungen und damit ein tieferes Verständnis für den politischen Integrationsprozess gefördert. Europapolitische Schwerpunkte und Serien (zum Beispiel Eurokrise, osteuropäische Volkswirtschaften) wurden den Hörerinnen und Hörern auch in den Wirt- schaftssendungen des Deutschlandfunk angeboten. 4.

Ausblick 2014 – 2016 17 Europafragen waren wiederholt Gegenstand von Sendereihen in Kultur heute (Deutschlandfunk), zum Die europapolitische Fachredaktion des Deutsch- Beispiel im Dezember 2013: »Kulturwandel durch Kri- landfunk in der Abteilung Hintergrund wird weiterhin se – Kultur von unten« am Beispiel Spanien, Portugal, europapolitische Schwerpunkte setzen. Dabei wird Italien, Irland und Island. Eine andere Reihe im Jahr es auch um die schwerwiegenden Folgen der Finanz- 2013 hieß: »Junge Demokratien – alte Ressentiments? und Schuldenkrise gehen. Diese hat sich zu einer – Zur Stagnation und Entwicklung von Bürgergesell- Vertrauens- und Legitimationskrise der EU insgesamt schaften in den Ländern Osteuropas«. entwickelt. An dieser Wegscheide der europäischen Entwicklung wird sich die Redaktion nicht nur in den Auch online hat der Deutschlandfunk seine Bericht­ regulären Sendungen zu Wort melden, sondern auch erstattung zum Thema Europa 2014 weiter verstärkt erneut Programmschwerpunkte setzen. – täglich auf der Seite www.deutschlandfunk.de/ europa.1863.de.html. Im Vorfeld der Europawahl gab Aus dem Hauptstadtstudio und dem Studio Brüssel es darüber hinaus ein vertieftes Informationsangebot von Deutschlandradio kommt seit Oktober 2014 der mit Analysen, Reportagen und Stimmungsberichten: »Berlin Brüssel Blog«: blogs.deutschlandfunk.de/ www.deutschlandfunk.de/europawahl-2014.2023. berlinbruessel/. Hier zeigen die Korrespondenten, wie de.html – auch in ungewöhnlichen Formaten: nationale und europäische Ebenen im politischen Ge- www.deutschlandfunk.de/schwerpunkt-wir-sind-28- schäft ineinander verwoben sind. Im neuen Blog wird stimmen-zur-europawahl.795.de.html?dram:article_ gemeinsam aus dem Studio Brüssel und dem Haupt- id=282404 stadtstudio in Berlin berichtet – über das Nebeneinan-

der, das Miteinander und das Gegeneinander. deutschlandradio als radio für deutschland in europa Die Kooperation mit dem deutschsprachigen bel- gischen Rundfunk ist fortgesetzt worden. Auf diese Weise können in Brüssel täglich etwa 15 Stunden des Deutschlandfunk-Programms über UKW und Kabel empfangen werden. 5. Umfassende Berichterstattung über das Weltgeschehen

18 Ausblick 2014 – 2016 Deutschlandradio vermittelt in seinen Informationssen- dungen einen umfassenden Blick auf das Weltgesche- In der fortschreitenden Globalisierung zeichnen sich hen. Die drei Deutschlandradio-Programme berichten im immer neue Formen der internationalen Kooperation Rahmen der allgemeinen Berichterstattung und auf spe- ab. Neben den bekannten Akteuren UNO, G-20 und ziellen ausgewiesenen »Auslands-Sendeplätzen« (Eine G-7 bzw. G-8 treten auch grenzüberschreitende Nicht- Welt im Deutschlandfunk, Weltzeit im Deutschlandradio Regierungs-Organisationen als politische Akteure auf, Kultur). Dazu gehören auch die Rückwirkungen des die mit neuen Formen der politischen Kommunikation internationalen Geschehens auf Deutschland und die den Diskurs beeinflussen. Dies wird in Fachsendungen Einbindung Deutschlands in globale Zusammenhänge wie Eine Welt, dem außenpolitischen Magazin des und Entwicklungen. Deutschlandradio arbeitet dabei mit Deutschlandfunk, ebenso thematisiert wie die neuen den Hörfunk-Korrespondenten der ARD zusammen und Konflikte, die sich auf globaler Ebene zwischen den beschäftigt – neben den bereits erwähnten Studios in alten und neuen Mächten abzeichnen. europäischen Hauptstädten – einen eigenen Korrespon- Besondere Aufmerksamkeit richtet sich auch künftig denten in Washington. auf die Entwicklung in der arabischen Welt: Der »Isla- mische Staat«, der sich in Syrien und Irak gebildet hat, Rückblick 2012 – 2014 destabilisiert den Nahen Osten zusätzlich. Auch in der westlichen Welt verunsichern die Islamisten zuse- Durch eine behutsame Reform der Informationen am hends Staaten und Gesellschaften. Morgen im Deutschlandfunk wurde zusätzliche Sende- zeit für ausführliche Informationen geschaffen, was Die Vernachlässigung Afrikas durch die westliche Welt sich 2014 im Sommer der drei Krisen (Ukraine, Irak, schlägt durch Flüchtlingsströme nach Europa zurück. Gaza) bereits bewährt hat. Interviews mit Experten Diese Interdependenz zwischen Außen- und Innen­ oder Entscheidern aus dem In- und Ausland liefern politik wird in den Programmen von Deutschlandradio Argumente und tragen zur Meinungsbildung bei. künftig eine immer größere Rolle spielen. Als Schwerpunkte der Auslandsberichterstattung Die schnellen internationalen Veränderungen schaffen erwiesen sich neben Russland (Krim, Ukraine) und auch in den Bereichen Wirtschaft und Umwelt ein den USA (die zweite Amtszeit Obamas) insbesondere erhöhtes Bedürfnis nach Orientierung. Ende 2015 wird der Nahe Osten und die Eskalation des islamistischen der Klimaschutz wieder im Mittelpunkt des Interesses Terrors. Angesichts der wachsenden Konkurrenz zwi- stehen, wenn bei der UN-Klimakonferenz in Paris ein schen alten und neuen Führungsmächten müssen das weltumspannender Vertrag über den Klimaschutz schwankende internationale Engagement der Verei- geschlossen wird. nigten Staaten und die Rollen Russlands und Chinas Die Entwicklungen in der digitalen Welt und ihre Aus- verstärkt in den Fokus gerückt werden. Auch die Erwar- wirkungen auf die Verbraucher werden weiter eine zen- tungshaltung gegenüber Deutschland und Europa in trale Rolle spielen. Der Emanzipation der Verbraucher internationalen Krisen und Konflikten gehört zu den von den weltumspannend agierenden Konzernen der zentralen Themen. digitalen Wirtschaft gilt weiterhin besondere Aufmerk- Die Nachrichtensendungen der Programme enthalten samkeit. Der Kampf um die Bewahrung der Privat- einen hohen Anteil an internationalen Meldungen. In sphäre und gegen den Missbrauch von Kundendaten der Internationalen Presseschau im Deutschlandfunk durch Staaten und Unternehmen bleibt ein wichtiges wurde die Zahl von in Deutschland nicht allgemein Thema. Die Wirtschaftssendungen werden darüber zugänglichen Pressestimmen ausgeweitet. Die Redak- hinaus verstärkt auf Nachhaltigkeits- und Genderstra- teure erschließen nicht nur die internationalen Leit- tegien deutscher und internationaler Unternehmen medien in englischer, französischer und spanischer eingehen. Sprache, sondern auch die wichtigsten Zeitungen aus China und Indien, aus der Türkei, dem Iran und aus der arabischen Welt. Deutschlandradio als Quelle 6. kompetenter Fachinformation

19 Ergänzend zur aktuellen Berichterstattung vermittelt Dank ihrer Besetzung mit Fachredakteuren aus den Deutschlandradio unter der Verantwortung von Fachre- Bereichen Oper, Kunst, Film und Theater konnte sich daktionen Sachinformationen in thematisch akzentuier- die Deutschlandfunk-Redaktion Kultur heute über die ten Sendungen. Die Fachgebiete umfassen insbesondere Premierenberichterstattung von einzelnen kulturellen die Wirtschafts- und Sozialpolitik, den Verbraucher- Ereignissen hinaus profilieren: mit ausführlichen Infor- schutz, Umwelt und Landwirtschaft, Philosophie und Re- mationen und Rezensionen nationaler und internatio- ligion, Bildung, Wissenschaft und Forschung, Literatur, naler Theater-, Opern-, Film und Kunstfestivals in der Medien, Musik, Kunst, Theater, Film, Gesundheit und deutschen Medienszene. Auf eigenen Recherchen der Sport. Dabei werden die Hörerinnen und Hörer nicht Redaktion beruhte zum Beispiel die Reihe Geraubte nur über die neuesten Entwicklungen auf dem jeweiligen Schätze – Kunst zwischen Ent- und Rückführung . Fachgebiet informiert, sondern erhalten auch Orientie- Ihre herausragende Bedeutung im deutschen Lite- rung und Entscheidungshilfen in einer zunehmend kom- raturjournalismus konnte die mit ausgewiesenen plexeren, von der Wissenschaft und ökonomischen Ent- Fachredakteuren besetzte Buchredaktion im Deutsch- wicklungen geprägten Welt. landfunk unterstreichen. Die Buchredaktion des Deutschlandfunk nimmt neben der täglichen Informa- Rückblick 2012 – 2014 tion über Neuerscheinungen auch jüngste Tendenzen bei der Herstellung von Büchern (E-Books) und beim Mit den Programmveränderungen vom Juni 2014 hat Vertrieb (Amazon) unter die Lupe. Der Frage, wie Deutschlandradio Kultur seinen Anteil an Fachinfor- neueste technische Entwicklungen in den Medien mation erhöht. Fachjournalistischer Expertise Raum (Digitalisierung) unseren Kulturbegriff verändern, wird im Programm zu geben, ist eine der Leitideen der in Sendungen wie Kultur heute und Kulturfragen (bei-

Programmveränderungen. An den Vor- und Nachmit- deutschlandradio als quelle kompetenter fachinformation de Deutschlandfunk) aufgegriffen und in Sendereihen tagen informieren die Fachmagazine Lesart, Tonart nachgegangen. und Kompressor zu aktuellen Themen der Literatur, der Musik und der Kultur. Die Sendung Hintergrund im Deutschlandfunk liefert Analyse zu aktuellen Ereignissen und Entwicklungen, Mit dem neu eingeführten Magazin Zeitfragen sie betrachtet innen- und außenpolitische Zusammen- (Deutschlandradio Kultur) am frühen Abend haben hänge. Der Hintergrund versteht sich als ein Magazin, geistes-, gesellschafts- und naturwissenschaftliche das Themen setzt und Debatten vorantreibt. Die Sen- Themen eigene, auffindbare Programmflächen: mon- dung stellt hohe journalistische Ansprüche an Autoren tags »Politik und Soziales«, dienstags »Wirtschaft und und Redaktion gleichermaßen. Gefordert sind solides Umwelt«, am Mittwoch »Kultur und Geschichte«, am Fachwissen, gründliche Recherche sowie politische Donnerstag »Forschung und Gesellschaft« mit natur- Urteilsfähigkeit und ein gutes Analysevermögen. Die wissenschaftlichen, technischen und medizinischen Sendung pflegt die Stilmittel der politischen Reportage Themen. Die Magazine werden durch dreißigminütige und achtet auf eine anspruchsvolle radiophone Auf­ Features ergänzt. Auch neu dabei ist das Feature zu bereitung. »Wirtschaft und Umwelt«. Das literarische Feature ist auf den Freitag platziert. Die Wirtschaftsredaktion des Deutschlandfunk hat mit ausgewählten Themenserien ihren Stellenwert als Am Sonntag wurde das Sportfeature Nachspiel im Fachressort unterstrichen, zum Beispiel in Reportagen Deutschlandradio Kultur mit einem gleichnamigen aus Unternehmen auf dem Sendeplatz Firmenpor­trät Magazin ergänzt. Am Wochenende sind mit Vollbild (z. B. Offshore-Unternehmen, Energiewende, Sharing- für Film, Fernsehen und Filmwirtschaft, mit Rang 1 Modelle oder Genossenschaften). für Theater- und Bühnengeschehen und mit Sein und Streit für Philosophie neue Fachmagazine im natio- In der seit Januar 2013 von der Wirtschaftsredaktion nalen Kulturprogramm entstanden. Sendungen wie des Deutschlandfunk aufbereiteten Frühbörse in den Länderreport, Weltzeit sowie an den Wochenenden Informationen am Morgen bieten Redakteure einen das Medienmagazin Breitband (über Medien- und ersten Ausblick auf den Wirtschaftstag mit hoher Aktu- Netzthemen) und Religionen runden das breite The- alität, Internationalität und Nähe zum Finanzmarktge- menspektrum ab. schehen. Seit Januar 2014 wird in derselben Sendung im Wirtschaftsgespräch das Tagesthema vertieft. 6.

20 Ausblick 2014 – 2016 Die Sendung Umwelt und Verbraucher (Deutsch- landfunk) geht verstärkt auf die Entwicklungen in Deutschlandradio Kultur wird seine neuen Sende- der digitalen Welt ein. Information, Unterhaltung strecken (siehe oben) als Fachmagazine entwickeln und nicht zuletzt der Handel finden immer stärker und nutzen, um sowohl zu den gesellschaftlichen, online statt. Die schnellen Veränderungen schaffen wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen in ein erhöhtes Bedürfnis nach Orientierung in diesen Deutschland und Europa Hintergrundinformationen Themenbereichen. Außerdem befasste sich die Redak- anzubieten, als auch über Entwicklungen im Bereich tion intensiv mit der Euro-Krise und ihren Folgen für der Wissenschaften zu informieren. In den beiden Sparer. Beim Schwerpunkt Umwelt wurden Themen Kernprogrammen Deutschlandfunk und Deutsch- mit Serien vertieft behandelt, so »Schrott neu den- landradio Kultur, in adäquater Form auch in DRadio ken« über das Recycling von Elektrogeräten und eine Wissen wird ein besonderes Augenmerk vor dem Hin- Serie über Atomkraft aus Anlass des 3. Jahrestages der tergrund der ökonomischen Krisen in den Mittelmeer- Fukushima-Katastrophe. Wegen der schnellen Umstel- staaten auf die Wirtschafts- und Arbeitsmarktentwick- lung der Energieversorgung berichtete die Redaktion lung in der Europäischen Union, die Entwicklung der verstärkt über die Energiewende. DRadio Wissen liefert asiatischen und der lateinamerikanischen Märkte und mit den stündlichen Wissensnachrichten ein einzigar- die Verhandlungen zu einer Freihandelszone zwischen tiges Format für eine junge Zielgruppe, das in kurzwei- den USA und der EU gerichtet. Zudem wird im Jahr liger Form Aktuelles aus Wissenschaft und Forschung 2015, 70 Jahre nach Kriegsende, die kritische Aufarbei- präsentiert. tung des historischen Forschungsstandes zum Ende des Zweiten Weltkriegs eine besondere Rolle spielen. Ein Programmschwerpunkt ist im Jahr 2015 dem deutsch-israelischen Verhältnis gewidmet – angesichts der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Israel und Deutschland vor 50 Jahren (siehe Kapitel 9 – Geschichte und Zeitgeschichte). Angesichts der zunehmend wichtiger werdenden Thematik Islam wird Deutschlandradio im März 2015 in den beiden Kernprogrammen eine aufklärende Serie Koran erklärt beginnen und dem gesamten Komplex auch in Hintergrund-Sendungen vermehrt Aufmerk- samkeit widmen. Erklärtes Ziel ist die Fortsetzung und Weiterentwick- lung des bisherigen Programms im Bereich Wis- senschaften. Dabei soll die aktuelle Entwicklung in Grundlagen- und Anwendungsforschung und in der Wissenschaftspolitik eine besondere Rolle spielen. Bildung als Schwerpunktthema 7.

Rückblick 2012 – 2014 21 Die Programme von Deutschlandradio leisten einen wichtigen Beitrag zum gesellschaftlichen Bildungs- und Bildung ist eines der zentralen Schwerpunktthemen im Erziehungsauftrag. Fragen der Bildung, Fortbildung und Programm von Deutschlandradio Kultur. In der neuen Erziehung von der Primarschule über die Berufs- und »Primetime«-Sendung Studio 9 geht es regelmäßig Hochschulbildung bis hin zur Berufs- und Karrierebe- um Bildungspolitik und kulturelle Bildung. ratung werden in mehreren Fachinformations- und Rat- Deutschlandradio Kultur ist auch selbst Bildungs- gebersendungen regelmäßig behandelt. Einen eigen­ faktor, nicht nur als Förderer der politischen Debat­ ständigen, herausgehobenen Platz finden diese Themen ten- und Reflexionskultur, sondern als Faktor der in Sendungen wie Pisa Plus und Campus & Karriere ästhetischen Bildung. Das Spektrum reicht von niedrig- (Deutschlandfunk) sowie in der Kindersendung Kakadu schwelligen Angeboten zu Entwicklungen im Bereich (Deutschlandradio Kultur). der Musik und Kultur bis hin zu Dokumentationen von Historische und zeitgeschichtliche Sendungen, Ereignissen, vor allem der Musik. Auch die Pflege der bildung als schwerpunktthema Dokumentationen zu Europa, zur Wirtschaft, tägliche eigenen Kunstformen des Radios, des künstlerischen Buchsendungen zu belletristischen und Sachbuch-Neu- Features und des Hörspiels, gehört dazu. erscheinungen stellen für Eltern, Kinder, Jugendliche und Lehrpersonal an Schulen und Hochschulen eine eigen- Die Bildungsredaktion des Deutschlandfunk vertiefte ständige Informationsquelle dar und geben Hinweise zu mit zahlreichen mehrteiligen Reihen Bildungsthemen Weiter- und Fortbildung. Sachbücher zu pädagogischen, in ihren verschiedenen Facetten. Beispiele sind Kleiner schul- und hochschulpolitischen Themen werden Grenzverkehr – deutsch-französische Sendereihe mit regelmäßig in der Lesart vorgestellt, Diskussionen zu Geschichten aus Alltag und Beruf, Langzeitbeobach- entsprechenden Themen regelmäßig im Wortwechsel tung eines Geschwisterpaares in G8/G9: Abitur im (beide Deutschlandradio Kultur) angestoßen. Doppelpack«, die »Nullwoche« für Erstsemester und Die besten 7 – Bücher für junge Leser werden mo- Für die Bildung einmal um die Welt – Spannende natlich im Büchermarkt (Deutschlandfunk) vorgestellt. Lehr- und Lerngeschichten auf fünf Kontinenten (alle Bücher für Kinder und Jugendliche stellt auch Kakadu 2013). Der Campusradio-Tag am 9. November 2013 vor und gibt zu herausragenden Stoffen Bearbeitungen führte im Kölner Funkhaus ca. 150 »Hochschulfunker« als Kinderhörspiel in Auftrag. Mit den Sendungen zum Erfahrungsaustausch sowie zur Preisverleihung Markt und Medien (Deutschlandfunk) und Breitband des Campus-Radio-Preises 2013 der Landesanstalt für (Deutschlandradio Kultur) vermittelt Deutschlandradio Medien in Nordrhein-Westfalen zusammen. Dabei Kenntnisse der Medienorganisation, der Medienfor- wurde erstmals ein eigener Campus-Sonderpreis des schung und der Medienpädagogik. Deutschlandfunk für europäische Berichterstattung mit ausgelobt. Campus und Karriere als werktägliche Sendung für Themen aus Hochschule, Schule, beruflicher, vorschu- lischer und lebenslanger Bildung berichtete im Jahr 2014 genauso wie Pisa plus (beide Deutschlandfunk) live und in Reihen von Veranstaltungen wie dem Deutschen Schulleiterkongress oder der Bildungsmes- se Didacta. Auf vielfachen Wunsch von Hörerinnen und Hörern wurden Fortbildungsthemen wie Rhetorik, interkulturelles Training oder das Erlernen von Fremd- sprachen ausführlich thematisiert. 7.

22 Ausblick 2014 – 2016 Seit 2006 haben Hochschul- und Wissenschaftspolitik einen regelmäßigen Sendeplatz im Deutschlandfunk- »50 Jahre Jugend forscht« wird 2015 ein Themen- Programm: das Hochschulquartett – Wissenschaft schwerpunkt in der Sendung Forschung aktuell und und Wissenschaftspolitik zur Diskussion. Koopera­ in Campus und Karriere (beide Deutschlandfunk) tionspartner sind das »manager magazin« (seit 2006) sein. Kooperationspartner ist »Jugend forscht«, der und das Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) größte europäische Jugendwettbewerb im Bereich der Bertelsmann-Stiftung (seit 2010). Neben drei Naturwissenschaft und Technik. Im Programm werden ständigen Mitgliedern werden die Gesprächsrunden unter anderem die Geschichte und Geschichten junger themenabhängig durch Expertinnen und Experten wissenschaftlich oder technisch interessierter Schüle- sowie Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungs- rinnen und Schüler und Talente vorgestellt. träger aus Wissenschaft und Politik ergänzt. In vergleichbarer Weise widmet sich das Medienquar- tett (DLF)– im Wechsel mit dem Hochschulquartett sowie dem ZEIT-Forum Wissenschaft (Kooperation der Wochenzeitung DIE ZEIT mit dem Deutschland- funk) aktuellen und grundsätzlichen medienpoli- tischen Fragen – zusammen mit Vertretern der Politik und einschlägigen Akteuren und Experten. Diese Reihen werden fortgesetzt und kontinuierlich profiliert. Seit 2008 veranstaltet der Deutschlandfunk gemein- sam mit dem Deutschen Philologenverband – und seit 2012 auch mit dem Deutschen Museumsbund – den Schüler-Lyrik-Wettbewerb »lyrix«. Im Rahmen des Projekts finden jedes Jahr zahlreiche Veranstaltungen und Schreibwerkstätten in ganz Deutschland statt. Zur Nutzung im Unterricht werden Lernmaterialien zu den Wettbewerbsthemen bereitgestellt. Die Ergebnisse des Wettbewerbs, etwa die Preisträgertexte, werden in Form einer fortlaufenden Anthologie dokumentiert. Gefördert wird das »lyrix«-Projekt seit 2008 vom Bun- desministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Die Themen des Deutschen Kulturrats, sei es etwa die Musikförderung, das Urheberrecht oder die Rolle der Kultur im Freihandelsabkommen zwischen EU und USA, sind ebenfalls zentrale Themen für Deutschland- radio Kultur. Angesichts der thematischen Berührungs- punkte sind im Programm immer wieder Interviews mit Vertretern des Kulturrats oder seiner 234 Mit- gliedsverbände zu hören.

Schwerpunktsendungen 8. zu Kulturthemen

23 Die Programme von Deutschlandradio transportieren Gemeinsam mit dem Literarischen Colloquium ge- Kultur im umfassenden Sinne. Sie stehen für ein weites, staltete Deutschlandradio Kultur die Gesprächsreihe umfassendes Kulturverständnis. Dazu gehören ne- »Sachbücher im literarischen colloquium berlin lcb«. ben der herkömmlichen, seit dem 19. Jahrhundert aus­ Als Hörfunkpartner des Deutschen Bühnenvereins geprägten »Hochkultur« aus Bildender Kunst, Musik, überträgt Deutschlandradio die Verleihung des Deut- Theater, Literatur und Wissenschaft auch die Massen-, schen Theaterpreises DER FAUST. Alltags-, Populär- und Medienkultur. Selbstverständlich lässt sich auch der Blick auf die Vielfalt der Kulturen und Das Projekt »Going Qivittoq«/»Inside Qivittoq« nahm damit die Interkulturalität in dieses integrative Kulturver- in Kooperation mit dem Goethe Institut Kopenhagen ständnis einbeziehen. Auf der Basis dieses breiten Kul- Kontakt zu Qivittoq-Geschichtenerzählern in Grön- turbegriffs setzen die Redaktionen von Deutschlandradio­ land auf. Zwei Features für den Deutschlandfunk sind Kultur und Deutschlandfunk immer wieder kulturelle 2013 entstanden. Begleitet wurden die Sendungen von Programmschwerpunkte. einer Internetseite, zwei Blogs und einer öffentlichen Vorführung. Im Jahr 2015 ist eine Fortsetzung als Hör- Rückblick 2012 – 2014 spielprojekt geplant, das noch einmal nach Dänemark und Grönland zurückführt. schwerpunktsendungen zu kulturthemen Einen besonderen Schwerpunkt legen Deutschlandra- Mit der Themenreihe Ware Welt im Dezember 2014 dio Kultur (hier tägl. 10.07 – 11.00 Uhr Lesart) und der stellten die Sendungen der Redaktion Hintergrund Deutschlandfunk (hier tägl. 16.10 – 16.30 Uhr Bücher- Kultur des Deutschlandfunk die Sorge um die zuneh- markt) auf das Lesen und die Literatur. Besonders um- mende Ökonomisierung aller Lebensbereiche dar. fänglich ist die Information über Neuerscheinungen In 15 Sendungen, darunter Hörspiele und Features, im Bereich der Literatur und der Sachbücher bei den Essays und Gespräche, äußerten sich Autoren und beiden Buchmessen im Jahr. In rund zehn Stunden Expertinnen, Künstlerinnen und Journalisten insbeson- Sonderprogramm, das im eigenen Messestudio pro- dere aus kultureller Sicht zum Thema dieses Pro- duziert wird, bringt Deutschlandradio den Hörerinnen grammschwerpunkts. und Hörern die Romane und diskussionswürdigen Sachbücher der Saison nahe. Bei der Buchmesse in Das Kulturgespräch im Deutschlandfunk mit 20 Frankfurt im Oktober 2014 waren etwa der Gewinner Sendungen im Jahr liefert ein Forum für kulturelle des Deutschen Buchpreises, Lutz Seiler, sowie Judith Themen in der öffentlichen Diskussion, die ganz Herrmann, Marlene Streeruwitz, Nino Haratischwilli, unterschiedliche Ausgangslagen wahrnehmen. Hier Thomas Hettche und Ulf Erdmann Ziegler mit ihren kommen Diskussionspartner und Gäste zu Wort, die neuen Büchern zu Gast. sich sowohl aktuellen Veröffentlichungen, Debatten und kulturpolitischen Themen stellen, als auch interes- Im Wortwechsel (Deutschlandradio Kultur) wurden die santen Nischen der Kultur widmen dürfen. Veränderungen im Buchmarkt durch Amazon disku- tiert, in Tacheles (Deutschlandradio Kultur) erläuterte Das Feature im Deutschlandfunk setzt erfolgreich der Autor Stefan Aust seine These von der »Digitalen an vier Terminen in der Woche seine Produktionen Diktatur«. Gemeinsam mit dem Kooperationspartner fort. Das Genre ist offen für Themen aus Gesellschaft ZDF stellte Deutschlandradio Kultur bei den Buchmes- und Politik, aus Kultur, Kunst und Literatur. Bewährte sen in Leipzig und Frankfurt am Main auf dem »Blau- Schwerpunkte bilden Zeitgeschichte und Zeitkritik, en Sofa« 70 Neuerscheinungen vor. Begleitet wurden Tiefen-Analyse sowie Recherche an Orten, die im die zahlreichen programmlichen Aktivitäten von dem tagesaktuellen Programm häufig keinen Platz finden. »Buchmessenblog«, zu dem fast alle Mitarbeiter als Zudem entstehen vor allem kulturwissenschaftliche Autoren beigetragen haben. Blicke auf Themen wie Digitalisierung, Wertewandel, soziale Beziehungen, gesellschaftliche Szenen und Milieus, Fragen von Verteilung und sozialer Gerechtig- keit, Alltagswelt und neue Phänomene der Netzkultur, der Populär- und Konsumkultur. Besonderer Wert wird auf Experimente mit unterschiedlichen Erzähl- und Produktionsformen gelegt. 8.

24 Ausblick 2014 – 2016 Wozu brauchen wir … ? lautete 2012 eine Sendereihe in den Kulturfragen (Deutschlandfunk). Die Reihe Die Redaktion Forschung aktuell im Deutschlandfunk bezog sich auf die Aktualität aller klassischen Kultur- plant eine zehnteilige Reihe unter dem Titel »Die zehn sparten wie etwa Theater, Oper, Philosophie, Literatur, bedeutendsten Erderkundungssatelliten und deren Neue Musik. Eine andere, 17-teilige Sendereihe im Missionen« sowie eine Themenwoche »Vergessene Sommer/Herbst 2014 in Kultur heute widmete sich Krankheiten Afrikas« mit Blick auf die Klimaentwick- der Zukunft in der digitalisierten Welt. Renommierte lung und den Entwicklungsstatus des jeweiligen Medientheoretiker, Blogger, Geisteswissenschaftler, Landes bei diesen Erkrankungen (2014). Einen großen Philosophen, Hirnforscher und andere kamen ausführ- Schwerpunkt wird im Jahr 2015 der 100-jährige lich zu Wort. »Geburtstag« der Relativitätstheorie bilden. Unter anderem werden in der Reihe »Einstein auf den Zahn Auf dem Sendeplatz Forschung aktuell (Deutsch- gefühlt« bahnbrechende Experimente vorgestellt, landfunk) lief eine viel beachtete Reihe »Die sieben die vorgenommen wurden, um Einsteins Relativitäts­ Todsünden der IT-Sicherheit« (2013). Im Mittelpunkt theorie zu bestätigen oder zu widerlegen. Zudem ist standen der Verlust der »Unschuld des Internets« im für 2015 eine neue Staffel der Reihe »Tolle Idee – was Gefolge der raschen Entwicklung immer neuer Anwen- wurde daraus?« geplant. Es geht um das Schicksal von dungen und mobiler Geräte, bei der Sicherheitstech- Forschungsergebnissen und Innovationen, über die nologien und Identitätsschutz auf der Strecke blieben. Forschung aktuell vor einigen Jahren berichtete. Mit zahlreichen live-Sendungen (unter anderem auch die dreistündige Sendung Lange Nacht im Deutsch- In der Sendung Essay und Diskurs (Deutschlandfunk) landfunk und im Deutschlandradio Kultur) wurde zwi- werden in Zukunft verstärkt Essays einer jüngeren schen Weihnachten und Neujahr 2013 das 30. Jahres- Generation von Autorinnen und Autoren vorgestellt, treffen des Chaos Computer Clubs, das größte Treffen um den aktuellen Diskurs zu relevanten gesellschaft- von Hackern, Technikbegeisterten, Netzpolitikern und lichen, vor allem philosophischen und kulturwis- Sicherheitsexperten, dokumentiert und analysiert. senschaftlichen Themen zu dokumentieren und zu intensivieren.

Geschichte und Zeitgeschichte 9.

25 Wer das aktuelle Geschehen, soziale und kulturelle Ent- Am 5. April 2014 wurde der Erste Weltkrieg im Rahmen wicklungen einordnen und bewerten will, muss histo- des Symposiums »1914/2014 – ein europäisches Jahr- rische Zusammenhänge kennen. Aus diesem Grund legt hundert« in den Kontext der europäischen Geschichte Deutschlandradio Wert auf eine intensive Darstellung gestellt, mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus historischer Ereignisse und ihrer Folgen. Dies geschieht Russland, Polen, der Ukraine, Frankreich, der Schweiz in täglichen Sendereihen (Kalenderblatt im Deutsch- und Partnern wie dem Auswärtigen Amt, BRF Eupen, landfunk und im Deutschlandradio Kultur), Einzeldoku- der Bundeszentrale für politische Bildung und dem mentationen und speziellen Themenreihen. Haus der Europäischen Geschichte in Brüssel. Das Symposium im Haus des Deutschlandfunk in Köln war Rückblick 2012 – 2014 eingebettet in das »Forum Neuer Musik: Die jungen Wilden«, das die Kulturbrüche des Ersten Weltkriegs

2014 war ein Jahr der großen Jubiläen und Gedenk- musikalisch reflektierte. Die Podiumsdiskussionen geschichte und zeitgeschichte tage: 100 Jahre Beginn Erster Weltkrieg, 75 Jahre Aus- und Konzerte wurden im Deutschlandfunk übertragen. bruch des Zweiten Weltkriegs und 25 Jahre Mauerfall. Zum Programmschwerpunkt »1914 – 2014« sendete Die Vorgeschichte des Ersten Weltkriegs bildete 2014 der Deutschlandfunk mehrere Essays zur Diskussion einen Themenschwerpunkt. Die Sendereihe Kriegs- der neuen Historiker-Erkenntnisse zum Ersten Welt- splitter begann im Mai mit wöchentlichen Beiträgen krieg und ein Essay zur Erinnerung an die »Landschaft in der Frühsendung Ortszeit (seit 21. Juni 2014 im Krieg«. Studio 9) im Programm von Deutschlandradio Kultur, in der relevante Ereignisse und Zeugnisse aus der Innerhalb des Schwerpunktes »1914 – 2014« sendete unmittelbaren Vorkriegszeit dokumentiert und einge- Deutschlandradio Kultur zur Eröffnung des inter- ordnet wurden. Sie mündete in einen Themenabend nationalen Jugendorchester Festivals »Young Euro am 28. Juni, dem Jahrestag des Attentats von Saraje- Classic« im August 2014 ein öffentliches Gespräch wo, und wurde danach in einem täglichen Rhythmus vor Publikum aus der Berliner Philharmonie zwischen bis zum 1. August, dem Tag des Kriegsausbruchs, dem Intendanten, Prof. Dr. Alfred Grosser und dem fortgesetzt. Vorsitzenden des Auswärtigen Ausschusses des Bun- destages, Dr. Nobert Röttgen. Das Programm von Deutschlandradio Kultur bot eine Hörspiel- und Feature-Reihe Krieg und Traumata so- Anlässlich des 25. Jahrestages des Mauerfalls sendete wie Zeitfragen- und Zeitreisen-Features zur Geschich- der Deutschlandfunk als tägliche Serie die Mauer- te des Ersten Weltkriegs. Im Rahmen einer Koopera- splitter. Dokumente einer Revolution, kombiniert mit tion mit der Bundesstiftung Aufarbeitung wurde eine einer neuen Aufbereitung im Online-Angebot, sowie Plakatausstellung über das 20. Jahrhundert (»Diktatur das »Dokument der Woche«, eine Reihe von Origi- und Demokratie im Zeitalter der Extreme«) entwickelt. nalsendungen und -beiträgen aus dem Programm vor Das Thema wurde im Programm durch Features und 25 Jahren, die sich mit dem Umbruch in der DDR be- Gespräche begleitet, die Informationen auf den Plaka- fassen. In der Radionacht (Deutschlandfunk) und im ten wurden durch Deutschlandradio Kultur über einen Online-Angebot wurden diese Sendungen ausführlich QR-Code mit Audiofiles (»Geschichte zum Hören«) erläutert und kommentiert. Im Interview der Woche ergänzt. und in der Sendung Zeitzeugen (beide Deutschland- funk) kamen verstärkt Protagonisten aus den Jahren Die Diskussionssendung Wortwechsel (Deutsch- 1989/90 zu Wort. landradio Kultur) widmete sich im Januar 2014 dem »Versagen der Diplomatie« im Jahr 1914. Eine Veran- Eine außergewöhnliche Wortwechsel-Sendung staltung im Auswärtigen Amt wurde von Deutschland- (Deutschlandradio Kultur) wurde im September 2014, radio Kultur produziert und aufgezeichnet. kurz vor dem 25. Jahrestag des Mauerfalls, live aus der Australischen Botschaft in Berlin übertragen. Drei In einem eigenen Programmschwerpunkt widmete Diplomaten, die ihre beruflichen Anfangsjahre in Ost- sich der Deutschlandfunk dem hundertsten Jahrestag Berlin verbracht hatten, erinnerten sich gemeinsam des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs. Dazu gehörte mit dem einstigen Ständigen Vertreter Hans-Otto die Essayreihe Wegmarken mit Beiträgen namhafter Bräutigam an ihren beruflichen und privaten Alltag Autoren (Christopher Clark, Michael Stürmer, Karl in der DDR der 1980-er Jahre. Markus Gauß, Jörg Baberowski und andere) über den Weg in den Ersten Weltkrieg. 9.

26 Achtzig Jahre nach der Machtübernahme der Natio- Bei der Planung von Sendeschwerpunkten werden nalsozialisten sendete Deutschlandradio Kultur einen darüber hinaus folgende Jahrestage eine Rolle spielen: Programmschwerpunkt zur Geschichte des National- sozialismus mit Features, Gesprächen, Beiträgen und • das Phänomen Bismarck (200. Geburtstag im April Buchbesprechungen (Januar bis März 2013). 2015) • Giftgas in Ypern 1915 – die Geburtsstunde der 200 Jahre nach dem Beginn des Erscheinens des ABC-Waffen und die Veränderung des Krieges (in Grimm’schen Wörterbuchs wählte Deutschlandradio Verbindung mit dem Thema Atombombenabwürfe Kultur in einer Serie 100 Grimm’sche Wörter aus und in Japan vor 70 Jahren) ließ sie durch Prominente reflektieren (März bis Juli • die Zeitenwende 1945 – zum 70. Jahrestag des 2013). Kriegsendes in Europa Im Oktober 2013 bildete das Thema »90 Jahre Radio« • Friedensordnung: 200 Jahre Neuordnung Europas einen Programmschwerpunkt bei Deutschlandradio durch den Wiener Kongress Kultur – mit einer Reihe von »Fundstücken« aus neun • 600 Jahre Hohenzollern-Herrschaft (1415 Beginn Jahrzehnten im Programm, mit Hörspielen und Do- der kurfürstlichen Hohenzollern-Regierung über kumentationen, mit einem Themenabend »90 Jahre Brandenburg) Radiogeschichte« und einem Thementag mit Gesprä- • der Imperialismus der alten europäischen Mächte chen und Beiträgen. und die Folgen: vor 100 Jahren Aufteilung des Osmanischen Reiches unter den Großmächten, Ausblick 2014 – 2016 das Sykes-Picot-Abkommen (16. Mai 2016) • Naturwissenschaft und Technik: drei Jahrestage Der Erste Weltkrieg mit seinen bis heute ablesbaren bieten Anlass, die Entwicklung der modernen Natur­ und nachwirkenden Folgen wird die Programme von wissenschaft, ihrer technischen Anwendung und Deutschlandradio auch in den nächsten Jahren an die daraus resultierende Veränderung der Welt zum markanten Stichtagen beschäftigen. Thema zu machen: der 200. Geburtstag von Carl Zeiss im September Die Feature-Sendung Zeitfragen im Deutschlandradio 2016 Kultur plant für 2015 eine Reihe unter dem Titel »Der der 300. Todestag von Gottfried Wilhelm Leibniz Traum vom Fliegen. Eine Feature-Reihe über poli- im November 2016 tische, wirtschaftliche, historische und wissenschaft- der 200. Geburtstag von Werner von Siemens im liche Aspekte des Fluges« sowie eine Reihe unter dem Dezember 2016 Titel »Liberalismus und Freiheit. Eine Feature-Reihe • Der Untergang des alten China (Dezember 2016: über politische, wirtschaftliche, historische und wis- 400. Jahrestag des Beginns der letzten Kaiser- senschaftliche Aspekte des Liberalismus«. Dynas­tie in China, der Qing-Dynastie – 1616 – 1911) Im Jahr 2015 ist – vor allem von Januar bis Mai – in allen drei Deutschlandradio-Programmen ein Schwer- punkt zum Thema »Faszination und Befremden – 50 Jahre deutsch-israelische Beziehungen« geplant. Dazu gehören Konzerte, Live-Übertragungen, Fea- tures, Diskussionssendungen, Zeitzeugengespräche, ein Thementag im Programm von Deutschlandradio Kultur und eine deutsch-israelische Clubnacht im Pro- gramm von DRadio Wissen. Ferner bereitet Deutsch- landradio gemeinsam mit Kooperationspartnern (Bertelsmann-Stiftung, Zeitgeschichtliches Forum in Leipzig, Leipziger Buchmesse, Jüdische Kulturtage Berlin) Veranstaltungen zum Thema vor. Weltanschauliche Orientierung 10. und interreligiöser Dialog

27 Der Deutschlandfunk ist mit der Sendung Tag für Tag Ein besonderes Augenmerk wurde auf (medizin-) das einzige Programm, das mit einem täglich ausge- ethische Fragestellungen gerichtet. Dabei spielten strahlten Halbstunden-Format zur religiösen und welt- besonders Themen wie Leihmutterschaft, Beihilfe zum anschaulichen Orientierung aufwartet. Wöchentlich wid- Suizid und der gesellschaftliche Umgang mit Men- met sich die einstündige Magazin-Sendung Religionen schen mit Behinderung eine Rolle. im Programm von Deutschlandradio Kultur religiösen Im Fokus standen darüber hinaus alle Fragen, die Themen. In diesen Sendungen, in Dokumentationen und das Staatskirchenrecht berühren, zum Beispiel der Features werden Religionen und Weltanschauungen Religionsunterricht, der religiöse Pluralismus in einem dargestellt und der interkonfessionelle und interreligiöse säkularen Gemeinwesen und die Bedeutung des inter- Dialog gefördert. religiösen Dialogs für ein friedliches Zusammenleben.

Rückblick 2012 – 2014 In mehrteiligen Beiträgen wurde in der Sendung Tag für Tag (Deutschlandfunk) wie auch in der In den Jahren 2013 und 2014 gaben verschiedene Hintergrundsendung Aus Religion und Gesellschaft Ereignisse Anlass für eine die Aktualität vertiefende (Deutschlandfunk) Basiswissen über die verschie- Hintergrundberichterstattung, so etwa der historisch denen Religionen und Weltanschauungen vermittelt. bedeutsame Rücktritt von Papst Benedikt XVI. und Dabei hatten kirchenhistorische Fragestellungen ein die Wahl eines Papstes aus Lateinamerika zu seinem besonderes Gewicht, etwa in einer Reihe über Leben Nachfolger. Vom evangelischen Kirchentag in Ham- und Werk des Nikolaus von Kues, die Slawenapostel burg 2013 und dem Katholikentag in Regensburg 2014 Kyrill und Method oder Erasmus von Rotterdam. berichteten beide Programme umfassend. Der Glaub- Über die genannten Themen hinaus widmet sich

würdigkeitsverlust der katholischen Kirche in Deutsch- weltanschauliche orientierung und interreligiöser dialog Deutschlandradio Kultur mit Aus der jüdischen Welt land durch die Vorgänge im Bistum Limburg und um in einem eigenen, halbstündigen wöchentlichen Maga- dessen inzwischen zurückgetretenen Bischof Tebartz- zin der jüdischen Kultur und dem jüdischen Gemein- van Elst prägten die Berichterstattung genauso wie der deleben in Deutschland. Streit in der evangelischen Kirche um das EKD-Fami- lienpapier und die Schrift zum Reformationsjubiläum Kakadu, die Kindersendung im Deutschlandradio 2017. Live-Diskussionen mit jüdischen, muslimischen Kultur, ging regelmäßig auf religiöse und weltanschau- und christlichen Gesprächspartnern beleuchteten The- liche Fragen ein und stellte diese Themen kindgerecht men wie die Reformfähigkeit des Islams, die Heiligen und verständlich dar. Die Wochenendausgabe des Schriften im Judentum und im Islam und die Zukunft Kakadu behandelte auch religiöse Themen in 20- der Ökumene. minütigen Features. Die Vertreibung der Christen und Jesiden aus dem Irak und Syrien haben in zahlreichen Sendungen eine Rolle gespielt. Dabei ging es vor allem darum, die Hörer zu befähigen, zwischen einer terroristischen Vereinnah- mung des Islams durch Islamisten und Dschihadisten und der Lehre des Islams selbst zu unterscheiden. Einen weiteren Schwerpunkt bildete die Berichter- stattung über jüdisches Leben in Deutschland, über antisemitische Übergriffe und die Verantwortung des einzelnen, jeglichem Rassismus und Antisemitismus entgegenzutreten. 10.

28 Ausblick 2014 – 2016 In den Sendungen von Tag für Tag (Deutschlandfunk) werden in nächster Zeit unter anderem der Dialog- prozess der katholischen Kirche, die Planungen für das Reformations-Jubiläum 2017 und die Zukunft der jüdischen Gemeinden in Deutschland thematisiert. Die Themen Islam und Islamismus werden aufgrund der politischen Situation im Nahen Osten auch im Jahr 2015 die Arbeit der Redaktionen für Religion und Gesellschaft prägen. Ein besonderer Schwerpunkt wird auf den weiteren Vorbereitungen zum Reformationsju- biläum 2017 liegen. Bei der Integration der fast vier Millionen Muslime in Deutschland kann Deutschlandradio eine unterstüt- zende Rolle spielen. Eine integrative Aufgabe soll künf- tig ab März 2015) die Serie Koran erklärt im Deutsch- landradio übernehmen. Sie dient dazu, den Koran als Grundlage des Islam kennenzulernen, seine Inhalte zu reflektieren und exegetisch zu diskutieren. Es soll den Kern des muslimischen Glaubens entschlüsseln. Die Kenntnis über den Koran in der deutschen Bevölke- rung ist marginal. Durch die Vermittlung von Basis- wissen kann die Sendung Vorurteilen entgegenwirken. Ziel ist ein plurales, wissenschaftlich grundiertes und differenziertes Bild vom Koran. Die Heilige Schrift des Islam wird von verschiedenen Autoren ausgelegt – historisch-kritisch, religionsphilosophisch-essayistisch und komparativ-theologisch. Koran erklärt soll auch das Interesse von Muslimen an einem Leitmedium der deutschen Medienlandschaft wecken und sie so in den Diskurs der Mehrheitsgesellschaft einbinden. Auf diese Weise kann die Serie auch der Bildung und Entwicklung einer deutschsprachigen muslimischen Kultur und eines europäischen Islams beitragen. Deutschlandradio als 11. Kulturproduzent und -vermittler

29 Deutschlandradio ist nicht nur Berichterstattungsme­ Das innovative Kurzhörspiel Wurfsendung im Tages­ dium, sondern zugleich eigenständiger Kulturfaktor. Dies programm von Deutschlandradio Kultur hat sich gilt vor allem für die Bereiche Hörspiel, Feature und als neue radiophone Kunstform etabliert. Das beim Musik. Hier bietet Deutschlandradio viele künstlerische Deutschlandradio entwickelte Format wurde von euro- Eigenproduktionen. Deutschlandradio sieht seinen Auf- päischen Radiostationen wie Radio Danmark und der trag auch darin, neue Wege zu suchen, wie Hörerinnen BBC adaptiert. Im Jahr werden 3640 Wurfsendungen und Hörer angesprochen werden können, die sich nicht ausgestrahlt. an traditionellen Kulturbegriffen orientieren. Es stellt Das Hörspiel des Deutschlandfunks legt seinen seine Rolle als kreativer Kulturproduzent in der Entwick- Schwerpunkt traditionsgemäß auf die Präsentation lung neuer radiophoner Formen unter Beweis. Dies gilt des aktuellen nationalen und internationalen Hörspiel- vornehmlich für die genuine Kunstform des Radios, das geschehens. Die meisten Übernahmen widmen sich Hörspiel und für das Radiofeature. der aktuellen Hörspielproduktion aus der ARD, um Tendenzen der Entwicklung der künstlerischen Form Rückblick 2012 – 2014 deutlich zu machen. Die Redaktion blickt in die Archi- ve und gibt den Hörerinnen und Hörern monatlich Die Produktion und Sendung von künstlerischen Gelegenheit, das Hörspiel des Monats nachzuhören, Arbeiten für das Radio ist ein herausragendes Merk- präsentiert den Mitternachtskrimi und ausgezeich- mal von Deutschlandradio Kultur. Mitarbeiter von nete Produktionen aus Deutschland, der Schweiz Hörspiel, künstlerischem Feature und Klangkunst und Österreich. Gemeinsam mit der ARD als starkem arbeiten in einer Abteilung zusammen. Redaktion und

Partner entstehen regelmäßig umfangreiche Kopro- deutschlandradio als kulturproduzent und -vermittler Technik entwickeln gemeinsam bestehende Formen duktionen. Mit fünf bis sechs Eigenproduktionen im weiter und erschließen im gegenseitigen Austausch Jahr rundet der Deutschlandfunk das Hörspielangebot Neuland. Zugleich pflegt die Abteilung Hörspiel einen ab. Zusätzlich zu den Hörspielen gibt es begleitende lebendigen Umgang mit der Tradition und Geschichte Gespräche, Porträts, Essays und »Making of ’s«. der Radiokunst. Der Deutschlandfunk hat die live-Berichterstattung Thematische Schwerpunkte wie »Kunststücke«, von der Frankfurter und Leipziger Buchmesse seit »Wutbürger«, »Rauschzeichen«, »Transitraum«, »For- Herbst 2013 durch literarische und literaturkritische matwandel« »Krieg und Traumata« sind bei Deutsch- Darbietungen auf einer neuen Deutschlandradio-Lite- landradio Kultur redaktionsübergreifend angelegt. raturbühne verstärkt. Sowohl im Radio als auch direkt Diskursive und essayistische Sendungen sind Bestand- vor Ort folgen literarisch interessierte Bürger einem teil der künstlerischen Produktion und ergänzen die ebenso bildungsbezogenen wie auch unterhaltsamen dramaturgischen Reihen. Den Kern des Hörspiel- und Programm. Die Deutschlandfunk-Bestenliste für Kin- Featureprogramms bilden Eigenproduktionen, ergänzt der- und Jugendliteratur (»Die besten 7«) feierte auf durch Übernahmen aus den Landesrundfunkanstalten. der Frankfurter Buchmesse 2014 ihr zwanzigjähriges Die Arbeit der Redaktionen für Hörspiel und Feature Jubiläum. stehen im schöpferischen Austausch mit aktuellen In der seit 1990 bestehenden Deutschlandfunk-Veran- Strömungen in Forschung und Gesellschaft. Diese staltungsreihe »Studio LCB – Aus dem Literarischen Tendenzen greifen die Redaktionen auf, um frühzeitig Colloquium Berlin« waren renommierte Autoren wie eigene Impulse zu setzen. Dies ist ein wichtiger Faktor Monika Maron, Martin Mosebach, Martin Walser und für den Kontakt mit der jüngeren Hörergeneration. Nicholson Baker zu Gast. Im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung wurde 2013 der vom Deutschlandfunk und der Stadt Braun- schweig seit 2000 vergebene und mit 30.000 Euro dotierte Wilhelm-Raabe-Literaturpreis an die Schrift- stellerin Marion Poschmann vergeben. Im Jahr 2014 wurde Thomas Hettche für seinen Roman »Pfauen­ insel« ausgezeichnet. 11.

30 Ausblick 2014 – 2016 Deutschlandradio Kultur produziert gemeinsam mit der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin ein Science-Fiction-Hörspiel und ein Hörgame fürs Handy, das eine Sound-Welt in 3D erschafft, in der sich der Hörer als Figur bewegen kann. Thema ist der imaginäre Kampf um die letzten Süßwasserreserven der Erde. Wie lassen sich Inhalte, die gleichzeitig für das Radio und das Internet bzw. als Game-App für das Handy produziert werden, so konzipieren, dass nicht immer das eine nur das Anhängsel des anderen bleibt? Im Rahmen eines Werkstattberichts werden diese und andere Überlegungen mit dem Publikum diskutiert und erste Eindrücke aus dem Work in Progress präsen- tiert. Die Hörspielursendung ist im Januar 2015. In öffentlichen Veranstaltungen in ganz Deutsch- land werden weiterhin Hörspiele und künstlerische Features von Deutschlandradio Kultur vorgestellt – in Kombination mit Publikumsgesprächen mit den Machern. Dazu gehören Aufführungen in der Reihe Hörtheater in der Berliner Kulturbrauerei, in Plane- tarien, auf der »aquamediale« oder auf der »trans­ mediale«. Deutschlandradio als Förderer 12. und Spiegel des Musiklebens

Rückblick 2012 – 2014 31 Deutschlandradio ist der Hauptgesellschafter (40 %) der Rundfunk-Orchester und -Chöre GmbH Berlin (roc ber- Deutschlandradio Kultur und Deutschlandfunk ver- lin). An der GmbH sind außerdem die Bundesregierung anstalteten über 100 Konzerte pro Saison und waren (35 %), das Land Berlin (20 %) und der Rundfunk Berlin- an rund 40 Musikfestivals durch eigene Konzerte Brandenburg (5 %) beteiligt. Durch entsprechende Ver- oder Konzertmitschnitte beteiligt (siehe Auflistung im abredungen mit Orchestern in allen Bundesländern ist Anhang). Um die dafür bisher aufgebrachten Mittel das Deutschlandradio zudem auch nationaler Musik- für Konzerte künftig auch an anderen Orten Deutsch- produzent. Unter dem Dach der roc Berlin befinden sich lands einzusetzen, wurde die Konzertreihe »DLF die zwei international renommierten Orchester »Rund- extra« mit allen ARD-Orchestern exklusiv in der Kölner funk-Sinfonieorchester Berlin RSB« und das »Deutsches Philharmonie eingestellt. Diese Reihe wird teilweise Symphonie-Orchester Berlin DSO, sowie zwei Chöre in der Trägerschaft der Kölner Philharmonie fortge- (Rundfunkchor Berlin, RIAS Kammerchor), die zu den führt. Fortgesetzt wurde die traditionsreiche Reihe der europäischen Spitzenensembles zählen. Raderbergkonzerte aus dem Kammermusiksaal des Eine besondere Aufgabe sieht Deutschlandradio in Deutschlandfunk. Im Oktober 2013 trat Aaron Pilsan der Produktion von musikalischen Werken jenseits des mit Klavierwerken von Bach, Beethoven und Chopin Mainstreams. Dies gilt für Alte Musik, für die zeitgenös- auf, im November folgte ein Konzert mit Mikhail sische Musik und in besonderem Maße für die Wieder- Simonyan und Evgenia Rubinova sowie im Dezember entdeckung, Wieder- oder Erstaufführung von Musik- ein Auftritt von Carolina Ullrich und Marcelo Amaral werken von Komponisten, die während der Nazi-Zeit mit Liedern von Grieg, Granados, Berg und Poulenc. vertrieben, ermordet oder mit Auftrittsverbot belegt wor- Fortgesetzt wird auch die bereits langjährige Koope- den waren. Ziel dieser gemeinsamen Arbeit der Musikre- ration mit dem Musikfest Bremen, bei dem Deutsch-

daktionen und der dem Deutschlandradio verbundenen landfunk einen Förderpreis für junge Nachwuchsmu- deutschlandradio als förderer und spiegel des musiklebens Ensembles der roc berlin ist es, diese Musikwerke in den siker überreicht. Exklusiver Musik-Schwerpunkt des Zusammenhang der Musikgeschichte zu stellen und Deutschlandfunk war in den Jahren 2012 bis 2014 die sie im Rahmen des öffentlich-rechtlichen Kulturauftrags Zusammenarbeit mit dem Festival »Spannungen. von Deutschlandradio in das Aufführungsrepertoire der Musik im RWE-Kraftwerk im Heimbach«. Von beson- Konzerthäuser einzubringen. derer Bedeutung waren im Deutschlandfunk auch die Speziell auf dem täglichen Sendeplatz Konzert im Aktivitäten für zeitgenössische Musik. Dabei wurden Programm von Deutschlandradio Kultur wird die Vielfalt neue Formen der Zusammenarbeit über Redaktions-, des deutschen und des internationalen Musiklebens Abteilungs- und Hauptabteilungsgrenzen gesucht: Das präsentiert. Im Deutschlandfunk geschieht dies in »Forum Neue Musik 2012« gestaltete in Zusammen- großflächigen Abendangeboten der ReihenMusikforum , arbeit mit DRadio Wissen einen Schwerpunkt »Kom- Musik-Panorama und Konzertdokument der Woche. ponieren als Dialog mit Gott«. Der »Tag des Deutsch- Eine besondere Aufgabe sieht Deutschlandradio darin, landfunk« im Kloster Loccum am 23.06.2013 endete junge Künstler durch spezielle Produktionsangebote zu mit einer Ur-Aufführung eines DLF-Auftragswerks von fördern. Charlotte Seither. Das »Forum neuer Musik 2014« war Deutschlandradio wird auch künftig engagiert in Zusammenarbeit mit der Hauptabteilung Politik Teil die regionale und stilistische Vielfalt des Musiklebens des Deutschlandfunk-Gesamtprojekts »1914 – 2014«. in Deutschland in seinen Programmen präsentieren. Insgesamt konnte 2014 nach 15 Jahren des »Forum Ebenso wird sich Deutschlandradio weiterhin nachhaltig Neuer Musik« auf 100 Veranstaltungen und 65 Kom- für den Erhalt des hohen künstlerischen Niveaus dieser positionsaufträge zurückgeblickt werden. Klangkörper einsetzen und darauf hinwirken, dass ihr spezifischer Auftrag in gemeinsamen Konzertprojekten mit dem Deutschlandradio, etwa auf Konzertreisen und in der Beteiligung an Festivals zum Ausdruck kommt. In- nerhalb der Diskussion über die zukünftige Entwicklung der Ensembles der roc Berlin verfolgen alle Gesellschaf- ter das Ziel, trotz steigender Kosten, die Existenz der roc möglichst langfristig zu sichern. 12.

32 Ausblick 2014 – 2016 Deutschlandradio Kultur sendet im Jahr zwischen 50 und 60 Konzerte der Ensembles der Rundfunk Orches­ Mit der Benefiz-KonzertreiheGrundton D engagiert ter und Chöre GmbH im täglichen Konzert um 20 Uhr. sich der Deutschlandfunk in Zusammenarbeit mit der In den vergangenen zwei Jahren waren darüber hinaus Deutschen Stiftung Denkmalschutz seit mehr als zwei auf Deutschlandradio Kultur Konzerte der Berliner Jahrzehnten für Baudenkmale in Not. Bei Grundton D Philharmoniker, der Sächsischen Staatskapelle Dres- werden unbedingt erhaltenswerte und teilweise vom den oder der Bamberger Symphoniker, aber auch von Verfall bedrohte Baudenkmale im ganzen Bundesge- großen und kleineren Festivals wie etwa dem Musik- biet zur Bühne für hochkarätige Musikerinnen und fest Erzgebirge, dem Morgenlandfestival Osnabrück Musiker. Der Erlös der Benefiz-Veranstaltungen – oder den Donaueschinger Musiktagen zu hören. Jeden bisher 4,5 Mio. Euro – fließt in den Wiederaufbau und Samstag überträgt Deutschlandradio Kultur eine Oper Erhalt der Konzertorte. Die Konzertreihe wird im Jahr – aus Opernhäusern in Deutschland von Cottbus bis 2015 beim Tag des offenen Denkmals ihr 25-jähriges München und dem Ausland vom Royal Opera House Jubiläum (in Halle) feiern. bis hin zur Metropolitan Opera. Ab 2015 plant der Deutschlandfunk, einen Preis im Besondere Akzente setzt Deutschlandradio Kultur Rahmen des Deutschen Musikwettbewerbs/Sparte mit seinen eigenen Konzertreihen. Neben den Reihen Komposition zu verleihen. Die Preisverleihung soll im Debüt im Deutschlandradio Kultur und Hörprobe Rahmen des Heidelberger Frühlings stattfinden. veranstaltete Deutschlandradio Kultur in 2014 bereits Das Forum neuer Musik wird 2015 unter dem Thema den 57. Jahrgang der Wartburgkonzerte. Diese Konzert­ »Ostasien Modern«, und 2016 unter dem Thema reihe ist seit ihrem Bestehen ein klingendes Symbol »Jüdische Identitäten« stattfinden. für ein geeintes und vereinigtes Deutschland, zentral gelegen in Thüringen nahe der ehemaligen deutsch- deutschen Grenze. Dabei verleiht das Welterbe Wartburg mit seiner großartigen Kulturgeschichte und dem beeindruckenden architektonischen Ensemble den Wartburgkonzerten eine einzigartige Atmosphäre. In den Jahren 2013 und 2014 traten neben Stars wie Dorothee Mields, Christian Gerhaher oder Dominique Horwitz Ensembles wie die Festival Strings Lucerne oder die französische Chapelle Rhénane im Palas der Wartburg auf. Alle Wartburgkonzerte können nach der Ausstrahlung auf Deutschlandradio Kultur von internationalen Rundfunkanstalten in ihre Programme übernommen werden. Einen besonderen Rang unter den selbst veranstal- teten und gesendeten Konzerten nimmt »Ultraschall Berlin. Das Festival für Neue Musik« ein, das Deutsch- landradio Kultur gemeinsam mit dem Rundfunk Berlin-Brandenburg rbb ausrichtet. 2014 wurde das Festival im 15. Jahr seines Bestehens auf sechs Tage verdichtet. In zwölf Konzerten stellten zeitgenös- sische Komponisten ihre Werke vor – darunter Klaus Huber, Helmut Lachenmann oder Hanspeter Kyburz, die mit Orchesterwerken präsent waren sowie die schwedische Komponistin Malin Bang mit einem Porträt-Konzert. Beim Konzert des »New Forum Jeune Création« kamen sechs Werke junger Komponisten zur Uraufführung, die aus einem internationalen Wett- bewerb hervorgegangen waren. Zum Festival kamen mehr als 5000 Besucher. Eigenproduktionen 13.

Rückblick 2012 – 2014 33 Die Programme von Deutschlandradio zeichnen sich durch ein hohes Maß an publizistischer Autonomie aus. Ein Großprojekt hat das gesamte Liedschaffen von Sie sind geprägt durch eine hohe Eigenproduktionsquote Arnold Schönberg zugänglich gemacht, kaum die und einen hohen Anteil an Erstsendungen. Deutschland­ Hälfte der aufgenommenen Stücke war bekannt, radio betrachtet es als seinen publizistischen Auftrag, einige Werke wurden mit diesem Projekt vollends neu den Hörern Qualität in allen Gattungen zu bieten. Im entdeckt. Produziert wurde Kammermusik von Walter künstlerischen Bereich hat es den Anspruch, durch Rabl, Werke von Conrad Ansorge, Ludwig Thuille, Ro- Eigenproduktionen an der kulturellen Entwicklung der

bert Kahn, Albert Dietrich und Mieczyslaw Weinberg. eigenproduktionen Gesellschaft mitzu­wirken. Eigenproduktionen und Erst- Es wurden mit Burkhard Glaetzner Oboenliteratur sendungen werden auch künftig das Profil der Pro­ von Sarah Nemtzow, Friedrich Schenker und Helmut gramme von Deutschlandradio entscheidend prägen. Oehring produziert. Mit dem Trio Image wurden die Voraussetzung dafür ist eine angemes­sene finanzi- drei Klaviertrios von Mauricio Kagel aufgenommen, elle Ausstattung im Rahmen des Rundfunkbeitrags. Sie ebenso Kammermusik von Hans Sommer. Vollends muss sich am speziellen Auftrag von Informations- und vergessene italienische Klavierkonzerte von Martucci, Kul­turprogrammen ori­entieren und nicht produktions- Petrassi, Castelnuovo-Tedesco konnten reanimiert und betriebswirtschaftliche­ Gegebenheiten­ des Format- werden, das Requiem von Bruno Maderna wurde in und Abspielradios zum Maßstab der Berechnungen Chemnitz als Konzert/Produktion angeregt. Rari- machen. Für seine Autorenprogramme und Eigenpro- täten der Klaviermusik wurden in der Siemensvilla duktionen wird Deutschlandradio weiter­hin qualifizierte produziert, Kompositionen von Reinhold Glière, von Autoren, redaktionelle sowie produktionstechnische Wilhelm Stenhammar, Frederico Mompou, von Jean Mitarbeiter­ aus­bilden und Nachwuchsproduzenten Francaix, Heinz Tiessen, Witold Lutoslawski und fördern, die mit neuen künstlerischen Ideen das Pro- Musik der ›Novembergruppe‹. grammangebot bereichern. Den Kern des Hörspiel- und Die Orchester der roc präsentierten Musik von Emil Featureprogramms bilden radiophon anspruchsvolle Nikolaus von Reznicek, Paul Kletzki, die kompletten Eigenproduktionen, die durch Übernahmen aus den Lan- Sinfonien von Hans Werner Henze, Kompositionen desrundfunkanstalten ergänzt werden. Die kontinuier- von Peter Ruzicka, Paul Hindemith ebenso wie unbe- liche Weiterentwicklung von bestehenden Formen und kannte Werke von Sergej Prokofjew. Die Chöre der roc die innovative Erschließung von Neuland erwachsen aus haben mehrstimmige Literatur von Richard Strauss, dem engen Zusammenhang von Redaktion und Produk- Werke von Ernst Krenek sowie das Magnifikat von Carl tion. Gleichzeitig pflegt Deutschlandradio einen leben- Philipp Emanuel Bach eingesungen. Viele der Produk- digen Umgang mit der Tradition und Geschichte der tionen sind mit Preisen bedacht worden, zahlreiche Radiokunst. Einspielungen fanden zudem Eingang ins Repertoire Mit eigenen Einspielungen mit Musikern oder anderer Orchester, Solisten und Ensembles. Ensembles im Studio, folgt Deutschlandradio Kultur dem kulturellen Auftrag des öffentlich-rechtlichen Das Hörspiel-Großprojekt Ulysses von James Joyce Rundfunks, das Repertoire der Musikgeschichte kritisch entstand als Koproduktion von SWR und DLF. Es hatte aufzuarbeiten und auch neuer Musik Raum zu geben. im Januar 2012 mit zwei Sendungen im DLF Premiere Deutschlandradio nimmt auf, was in den vergangenen sowie am 16. Juni 2012, dem Bloomsday, als DLF- Jahrzehnten und Jahrhunderten vergessen, verdrängt Sondersendung von 20 Uhr bis 2 Uhr morgens seinen oder aus politischen Gründen ›ausgeknipst‹ wurde, was großen Auftritt. Urlaub von Leben war eine Hörspiel- an neuer Musik unmittelbar entstanden ist und nicht reihe (ausgehend von Musils »Mann ohne Eigen- gepflegt wird. schaften« 1913) im Juli und August mit elf Hörspielen, Beim Feature mit ca. 180 Sendungen im Jahr liegt darunter zwei Eigenproduktionen/Ursendungen. der Anteil der Eigenproduktionen bei rund 80 Prozent. Der DLF unterstützt mit ca. 20 Koproduktionen das Ausblick 2014 – 2016 Feature in der ARD und pflegt zu gegebenen Anlässen die Wiederholungen von ausgezeichneten Features oder Deutschlandradio wird auch zukünftig in seinen drei auch eigenen Produktionen aus dem Archiv. Programmen einen deutlichen Akzent auf eigenprodu- zierte Wort- und Musikbeiträge setzen. Voraussetzung für qualitative Eigenproduktionen und eine anspruchs- volle Programmgestaltung sind angemessene wirtschaft- liche Rahmenbedingungen, für die sich Deutschland­ radio einsetzt. 14. Integrationsprogramm für alle Generationen

34 Ausblick 2014 – 2016 Deutschlandradio wendet sich mit seinen Program- men an informations- und kulturinteressierte Men- Deutschlandradio verfolgt weiterhin das generelle Ziel, schen, die unabhängig vom Lebensalter über ein breit- eine generationsübergreifende Hörerschaft anzu­ gefächertes Interessen­spektrum verfügen. Nach den sprechen. Dies schließt einzelne Programmangebote Erkenntnissen der Medienforschung­ und der redaktio- für altersdefinierte Zielgruppen keineswegs aus. Durch nellen Rückkoppelung sind Hörerinnen und Hörer der systematischen Einsatz der Medienforschung sollen drei Programme durch eine höhere Tole­ranz gegenüber generations­übergreifende Interes­sen ermittelt werden, anderen Meinungen und durch Neugier auf die Lebens- die die Grundlage für programmliche Ent­scheidungen und Kommunika­tionsformen anderer Generationen ge- und die Entwicklung neuer Sende- und Präsentations- prägt. Dies geht einher mit der Akzeptanz unterschied- formen bilden. licher Meinungen, unterschiedlicher kultureller Stile Mit Sendungen wie Campus & Karriere (Deutschland- und Rezep­tionsgewohnheiten. Deutschlandfunk und funk) und Kakadu (Deutschlandradio Kultur) wird Deutschlandradio Kultur unterscheiden sich von ande- Deutschlandradio auch künftig gezielt junge Hörer ren Radioprogrammen durch ihren generationsüber­ und Kinder ansprechen, um damit den Informations- greifenden Ansatz. Eine Ausnahme hierbei macht DRa- und Bildungsauftrag des nationalen Hörfunks in einer dio Wissen, das sich ganz bewusst an der Zielgruppe an den Interessen dieser Ge­neration orientierten der jungen Erwachsenen orientiert. Mit DRadio Wissen Form zu erfüllen. Das neue Programm DRadio Wissen adressiert Deutschlandradio gezielt ein junges Publi- verfolgt das Ziel, mit seinem Programm insbesondere kum, das sich für anspruchsvollen Journalismus in Ver- eine jüngere Zielgruppe anzusprechen und für das bindung mit zeitgemäßer Popmusik interessiert. Medium Radio zu begeistern.

Rückblick 2012 – 2014 Die Redaktionsgemeinschaft »Journale und Medien« betreut im Deutschlandfunk die Vormittagssendungen mit Hörerbeteiligung zu aktuellen Entwicklungen in der Medizin und Volkskrankheiten(Sprechstunde), zu zentralen landespolitischen Themen (Länderzeit) und generationenübergreifenden Gesellschaftsthemen (Lebenszeit). In rund 30 Live-Sendungen mit dem Übertragungswagen konnten 2013 Landesthemen mit grundlegender Relevanz regionalspezifisch vor Ort beleuchtet werden. So widmeten sich Schwerpunkte der Länderzeit der Zukunft der Elektromobilität ebenso wie Bürgerpro- testen gegen Asylbewerberheime, dem Anwachsen der Salafistenszene in Nordrhein-Westfalen oder Geschlossenen Einrichtungen für Jugendliche. He- rausragende Möglichkeiten und Entwicklungen in der Medizin wurden in Live-Reportagen und Erläuterungen durch interdisziplinäre Expertenteams vorgestellt. Förderung des journalistischen 15. und künstlerischen Nachwuchses

Rückblick 2012 – 2014 35 Deutschlandradio ist auf junge Mitarbeiter und junge Talente angewiesen. Vor diesem Hintergrund beste- Die wöchentliche Sendereihe Markt und Medien hen Kooperationen mit Hochschulradios genauso wie im Deutschlandfunk, die sich neben den jeweiligen bei Wettbewerben wie »Jugend musiziert« und »Jugend medien­politischen und ökonomischen Fragen in jazzt«. Kontakte zu Studierenden und Professoren der 2012/2013 schwerpunktmäßig Problemen des Ur­ Musikhochschulen werden aufgebaut und gepflegt. heberrechts und der 90-jährigen Geschichte des Junge Kultur­manager und Studenten unterschiedlicher Mediums Radio beschäftigte, wurde flankiert durch Fächer wirken bei der Vorbereitung von Veranstaltungen­ die Reihe Medien­quartett, (Das Kulturgespräch), die und in den Programmen mit. Deutschlandradio bildet sich als Live-Gesprächssendung schwerpunktmäßig Volontäre und Mediengestalter aus und bietet Trainees­ mit den Digita­­lisierungsstrategien der Zeitungs- und und Praktikanten­ einen Einblick in die Radioproduktion Zeitschriften­verlage befasste. Die Reihe Hochschul- sowie in einschlägige Fachabteilungen wie etwa Archiv, quartett erörterte als Live-Gesprächssendung hoch- Kommunikation und Marketing. schulpolitische Themen. Im Jahr 2013 lag der Fokus Eine besondere Aufgabe sieht Deutschlandradio dabei auf der Frage nach der Zukunft und Zukunfts­ darin, Kinder und Ju­gendliche für Musik zu interessie- fähigkeit des deutschen Hochschulsystems. ren und ihnen den Weg in die Konzerthäuser zu zeigen. Der im Jahr 2008 etablierte Schüler-Lyrik-Wettbewerb Dies erfolgt durch spezielle Serien in der Kindersendung »lyrix« wurde fortgesetzt. Der von Deutschlandfunk Kakadu, durch Schüler- und Fami­lienkonzerte und und dem Deutschen Philologenverband initiierte Wett- musikpädagogische Konzepte. Deutschlandradio wird bewerb motiviert junge Menschen sich im Rahmen auf der Grundlage der bisher gemachten Erfahrungen eigener Versuche mit Lyrik zu beschäftigen. die Zu­sammenarbeit­ mit Hochschulen und anderen Bildungseinrichtungen des künstleri­schen und journali­ Von 2012 bis 2014 fanden auf den Buchmessen in stischen Nachwuchses systematisieren und verstärken. Leipzig und Frankfurt Preisträger-Lesungen statt, Um die journalistische Ausbildung (Volontäre) weiter zu zudem wurden von Deutschlandradio Schreibwerkstät- förderung des journalistischen und künstlerischen nachwuchses verbessern, ist eine Zusammenarbeit mit der Deutschen ten für Schüler organisiert. Welle geplant. In den vergangenen zwei Jahren wurden im Rahmen In vielen Musikwettbewerben werden junge Solisten der Reihe Debüt im Deutschlandradio Kultur 12 (Aeolus-Wettbewerb, Bremen Musikförderpreis) oder Konzerte gegeben, sechs pro Saison. Die Konzertreihe Komponisten (Forum neuer Musik) gefördert. bietet jungen, exzellenten Nachwuchsmusikern eine Auftrittsmöglichkeit in der Berliner Philharmonie.

Die Konzerte wurden meist live im Programm von Deutschlandradio Kultur ausgestrahlt. Mit fast jedem der eingeladenen jungen Solisten schloss sich eine Kammermusikproduktion an. Um die musikpädago- gische Begleitung der Debüt-Konzerte zu erweitern, wurde eine Kooperation mit dem Fachbereich Musik- pädagogik der Berliner Universität der Künste auf- gebaut. Schüler erhalten in diesem Zusammenhang einen Einblick in das Berliner Funkhaus. Zu jedem Konzert wird im Funkhaus ein kurzer Radiobeitrag produziert, der in der Konzertpause gesendet wird. Auf kleinen Ausstellungen im Foyer der Philharmonie wurden die Arbeitsergebnisse mehrmals präsentiert. 15.

36 Ausblick 2014 – 2016 Auch die wöchentliche Sendung Einstand in Deutsch- landradio Kultur ist Newcomern auf den Konzert- Deutschlandradio wird in seinen Konzertprogrammen podien gewidmet. Schon seit vielen Jahren pflegt der Förderung des künstlerischen Nachwuchses auch Deutschlandradio Kultur enge Verbindungen zu den künftig besondere Beachtung schenken. Die Debüt- Musikhochschulen in Deutschland. Fünfmal im Jahr Konzerte von Deutschlandradio Kultur geben – in klei- wird eine Musikhochschule besucht und Studierende ner Besetzung oder als großes Konzert mit dem Deut- und Studienschwerpunkte in einem Live-Konzert als schen Symphonie-Orchester Berlin – jungen Interpreten Hörprobe porträtiert. Die Reihe bietet Studierenden die Chance, sich deutschlandweit zu präsentieren. Den von Musikhochschulen die Möglichkeit, ihr Können Nachwuchsmusikern wird darüber hinaus die Möglich- bei einem live im Radio übertragenen Konzert unter keit eingeräumt, eine Studioproduktion zu realisieren. Beweis zu stellen. Die Deutschlandfunk-Preisträger des Bremer Musik- festes können weiterhin eine CD produzieren. Diese Von 2012 bis 2014 wurde zweimal der dem Musikfest- Produktionen werden, ebenfalls bei Deutschlandradio Preis Bremen angegliederte »Förderpreis Deutsch- Kultur, in der Sendung Einstand vorgestellt. landfunk« vergeben, mit dem hochbegabte Nach- wuchskünstler eine Studioproduktion als »Artist in Residence« beim Deutschlandfunk in Köln sowie ein Konzertengagement beim nächsten Musikfest Bremen gewinnen können. Mit dem Projekt »PopCamp – Meisterkurs für Popu- läre Musik« fördert der Deutschlandfunk in Kooperati- on mit dem Deutschen Musikrat besonders talentierte Nachwuchsbands aus den Segmenten Pop, Rock und Jazz. Deutschlandradio hat im Berichtszeitraum wieder jährlich sechs allgemeinjournalistische Volontaria­te besetzt. Nach Abschluss des Volontariats wird diesen Mitarbeitern häufig eine bisher in der Regel einjährige Tätigkeit als Junior-Programmmitarbeiter angeboten. So können viele meist erfolgreich an das Haus gebun- den werden. Jährlich werden jeweils zwei Auszubildende für den Ausbildungsgang Mediengestaltung Bild und Ton eingestellt. Die Zahl der jährlich besetzten Praktikum- splätze bleibt unverändert hoch. In den Bereichen Kultur, Politik, Kinderfunk, Hörspiel, Kommunikation und Marketing, Musik, Dokumentation und Archive, Sendeleitung und Produktion und im Justitiariat haben von 2012 bis 2014 insgesamt rund 130 Praktikanten erste Berufserfahrungen sammeln können. In den Per- sonalabteilungen in Köln und Berlin und im Justiziariat wurden insgesamt 15 Referendariatsstationen verge- ben. Auch 2012 und 2014 beteiligte sich Deutschlandradio am bundesweiten Girls’Day. Insgesamt wurde mehr als 80 Schülerinnen die Möglichkeit geboten, Einblick in technische Berufe einer Rundfunkanstalt und Im- pulse für eine mögliche berufliche Orientierung zu gewinnen. Die Online-Angebote 16. von Deutschlandradio

37 Die drei Qualitätsprogramme des bundesweiten Hör- Alle drei Programme bieten spezifische Blogs wie das funks haben denselben hohen Maßstäben verpflichtete Liveblog von DRadio Wissen, das Berlin-Brüssel-Blog Online-Angebote: deutschlandfunk.de, deutschlandradi- des Deutschlandfunk und die Buchmessen-Blogs von okultur.de und dradiowissen.de. Sie begleiten die Pro- Deutschlandradio Kultur. gramme im Internet und bereiten die Inhalte onlinege- Alle drei Programme begleiten ihre Angebote in den recht auf. Hier kann man die laufenden Sendungen per Sozialen Medien. Ihre Seiten sind nun auch mobil Livestream verfolgen oder einzelne Beiträge nachhören. nutzbar. Die Seiten schaffen Zugang zu Manuskripten sowie an- deren Materialien, die zur vertiefenden Informations- Deutschlandradio im Ganzen hat das »Deutschland- und Meinungsbildung beitragen. Sie bieten die Möglich- radio.Lab« als Werkstatt zur Weiterentwicklung der keit, die Inhalte im Internet zu teilen und zu empfehlen. multimedialen Angebote eingeführt. Auch das Lab Deutschlandradio.de ist das Schaufenster aller drei unterhält ein Blog. Programme und ein weiterer Zugang zu den Inhalten der Mediathek. Die Seite ist aber auch Plattform für wichtige Ausblick 2014 – 2016 Themen von Deutschlandradio im Ganzen. Hier wird der Aufbau der Körperschaft und ihrer Gremien dargestellt, Die drei Programme von Deutschlandradio werden on- die online-angebote von deutschlandradio über das Digitalradio sowie über den Rundfunkbeitrag line stark genutzt. Genauere Zahlen wird 2015 die neue oder öffentliche Veranstaltungen informiert. Web-Radio-Media Analyse (IP audio) der AG MA brin- Livestream und nichtlineare Zugriffsmöglichkeit gen. Die AG MA hat angekündigt, die Messung auch erhöhen den Gebrauchswert des Hörfunks und weiten auf Audio-on-demand-Angebote auszuweiten, so dass die Möglichkeiten der Nutzung deutlich aus. Das ist pu- sich in absehbarer Zeit ein umfassendes Bild davon blizistisch wie ökonomisch sinnvoll. Das Online-Angebot ergeben wird, wie die Programme über Computer und von Deutschlandradio erfüllt derart in vollem Umfang mobile Geräte gehört werden. Deutschlandradio wird den öffentlich-rechtlichen Auftrag. Dies bestätigt auch dementsprechend seine Onlineangebote weiterent- das Ergebnis des im Jahr 2009 durchgeführten Drei- wickeln und den sich besonders rasch verändernden Stufen-Tests. Anforderungen der Netzwelt anpassen. Dabei gilt das Deutschlandradio setzt sich zum Ziel, die programm­ Augenmerk unter anderem einer Weiterentwicklung begleitenden Online-Angebote im Sinne des öffentlich- unserer Applikationen (»Apps«). rechtlichen Auftrags sowie der Wettbewerbsfähigkeit und Deutschlandradio wird die »Audio on demand«-An- Akzeptanz der Programme fort zu entwickeln. gebote weiter ausbauen und damit den nichtlinearen Deutschlandradio will das hohe Niveau der Barriere- Zugang des Publikums zu den beitragsfinanzierten freiheit seiner Angebote halten. Inhalten unterstützen. Deutschlandradio will im Rah- men der urheberrechtlichen Möglichkeiten noch mehr Rückblick 2012 – 2014 Beiträge zum Nachhören anbieten. Der Sender möch- te den Hörern, Nutzern und Beitragszahlern auch im DRadio Wissen hat sich seit der Gründung im Februar Netz weitere Wege der Partizipation öffnen, jenseits 2010 als neues digitales Informationsangebot etabliert externer Plattformen wie Facebook oder Google+. und dieses Profil mit einem Relaunch einschließlich Deutschlandradio wird seine Inhalte selbstverständlich der Seite dradiowissen.de im Februar 2014 weiter auch künftig auf allen Wegen für die Nutzer kostenfrei deutlich geschärft. und werbefrei anbieten. Der Neustart der Seiten deutschlandfunk.de und deutschlandradiokultur.de im November 2013 hat auch für diese beiden Programme eine intensivere Online- Begleitung gebracht. Mit nachrichtenleicht.de aus der DLF-Nachrichten- redaktion hat Deutschlandradio seit Januar 2013 ein Angebot, das sich der inhaltlichen Barrierefreiheit verschrieben hat. 17. Deutschlandradio als Kooperationspartner

38 Ausblick 2014 – 2016 Als nationaler Hörfunk vernetzt sich Deutschlandradio mit Bildungs- und Kulturinstitutionen in allen Ländern, Deutschlandradio ist als nationaler Hörfunk flächen­ um durch Kooperationen und Partnerschaften kulturelle deckend in den Ländern verankert, verfolgt aber auch und gesellschaftspolitische Aktivitäten anzuregen, zu das Ziel, europäische und globale Perspektiven zu fördern und zu unterstützen. Hinzu kommen Partner- eröffnen. Vor diesem Hintergrund wird den Koopera­ schaften mit anderen Qualitätsmedien, darunter zahl- tionen mit Radio France, der BBC und anderen natio-­­ reiche regionale und überregionale Zeitungen. nalen Hörfunkanstalten eine tragende Rolle zukom- men. Die wichtigen Debatten auf nationaler wie Rückblick 2012 – 2014 internationaler Ebene werden in den drei Programmen aufgegriffen und mitgeprägt. Dieser thematische An- Die drei Programme des Deutschlandradio haben im spruch wird auch zukünftig die Auswahl der Koopera­ Berichtszeitraum zahlreiche Medienpartnerschaften tionspartner prägen. mit verschiedenen Institutionen und Veranstaltern ver- Bestehende Kooperationen werden fortgeführt, sofern einbart. Die Zusammenarbeit umfasste insbesondere sie auch weiterhin der Bindung und Neuansprache Kultur- und Bildungsträger sowie politische Einrich- von Hörerinnen und Hörern dienen und die Vielfalt tungen. Bereits bestehende Kooperationen mit der des Programms darstellen. So etwa »Studio LCB – Aus Bundeszentrale für politische Bildung, dem Goethe- dem Literarischen Colloquium Berlin« – monatliche Institut, dem Bundesbeauftragten für die Stasiunter- Veranstaltungsreihe in Kooperation mit dem »Litera- lagen dem Börsenverein des deutschen Buchhandels rischen Colloquium Berlin«; »Deutscher Buchpreis« und vielen weiteren bundesweit engagierten Stif- – Medienpartner des »Börsenvereins des Deutschen tungen, Einrichtungen und Verbänden wurden vertieft. Buchhandels«. Viele Produktionen für Sendungen Für einige Eigenveranstaltungen wie das Symposium sollen gleichzeitig in Kooperation mit freien Labels auf 1914 – 2014, mit dem aus einer europäischen Perspek­ dem Markt erscheinen. Für das Jahr 2015 wird derzeit tive an die historischen Zäsuren von 1914, 1939, 1989 die Kooperationsmöglichkeit zum 50. Bundeswett­ und 2004 erinnert wurde, kamen gleichermaßen bewerb »Jugend forscht« ausgelotet. Partnerschaften zum Tragen. Daneben standen die zahlreichen Museen, Veranstalter und Institutionen in Neue Kooperationen werden auch zukünftig eingegan- den Ländern, mit denen Deutschlandradio aufgrund gen, sofern bestimmte Kriterien erfüllt werden: Neben ihrer überregionalen Strahlkraft kooperierte. der bundesweiten Bedeutung der kooperierenden Institution oder Veranstaltung sowie einer ausgewo- Deutschlandradio arbeitete bereits in den zurück­ genen regionalen Verteilung ist dabei vor allem auf liegenden Jahren sehr eng mit Partnern im Rundfunk-, inhaltliche Vielfalt zu achten. Kooperationen sollen zur Print- und Onlinebereich zusammen. So wurde weiteren Profilierung der drei Programme Deutsch- gemeinsam mit phoenix im Jahr 2013 das Format landfunk, Deutschlandradio Kultur und DRadio Wissen Forum Politik entwickelt, in welchem unter anderem beitragen. Einer der Schwerpunkte wird in den kom- das Kanzlerduell zur Bundestagswahl journalistisch menden Jahren auf der Zusammenarbeit mit ausge- begleitet wurde. Neben weiteren Kooperationen mit wählten Zeitschriften, Online- und Printmagazinen ARD, ZDF, 3sat oder der Wochenzeitung DIE ZEIT fes­ liegen. tigte Deutschlandradio nach Maßgabe seines Auftrag und Anspruch als Spiegel föderaler Vielfalt darüber hinaus auch regionale Partnerschaften: Durch die Zusammenarbeit mit auflagenstarken Tageszeitungen wie Tagesspiegel, Rheinische Post, Märkische Oder- zeitung, Darmstädter Echo, Schwäbische Zeitung, Schweriner Volkszeitung, Schwarzwälder Bote, Trie- rischer Volksfreund sowie die Zeitungen der Funke- Mediengruppe konnte die öffentliche Wahrnehmung von Veranstaltungen und Programminhalten deutlich verbessert werden. Auch das Angebot, Deutschland­ radio-Inhalte mit entsprechenden Verweisen zu ver- wenden, stärkte die Bekanntheit der Formate. Deutschlandradio als Partner 18. von ARD und ZDF

Rückblick 2012 – 2014 39 Als von ARD und ZDF getragene Körperschaft arbeitet Deutschlandradio gemäß den staatsvertraglichen Vor- Die Programme des nationalen Hörfunks weisen gaben unter Wahrung seiner journalistischen und re- regelmäßig auf Fernsehsendungen von ARD und ZDF daktionellen Eigenstän­digkeit eng mit den Landesrund- und der mit ihnen verbundenen Programme hin. Im funkanstalten der ARD und dem ZDF zusammen.­ Auf Gegenzug bewerben ARD und ZDF seit 2007 den Verwaltungsebene wird dabei mit dem ZDF kooperiert, nationalen Hörfunk im Fernsehen. Sie kommen damit die Korrespondenten im Inland sind weitgehend in den dem Auftrag der gegenseitigen Bewerbung gemäß § 5 Studios von ARD und ZDF untergebracht. Mit den Lan- Abs. 3 des Deutsch­landradio-Staatsvertrags nach. desrundfunkanstalten der ARD arbeitet der nationale Deutschlandradio trägt jährlich einen wesentlichen Hörfunk bei Koproduktionen und durch den Austausch Anteil der Kosten für das mit der ARD gemeinsam von Wort- und Musikbeiträgen zusammen. Einige Sende­ betriebene Hörfunkkorrespondentennetz (im Jahr 2013 strecken von Deutschlandfunk und Deutschlandradio 3,2 Mio. Euro oder 24,3 Prozent der Gesamtkosten). Kultur werden von Kulturprogrammen der ARD sowie Im Internet arbeitet Deutschlandradio intensiv mit einigen Campusradios zeitgleich und kostenfrei über­ www.tagesschau.de zusammen. nommen. Deutschlandradio weist in seinen Program- men kontinuierlich auf Fernsehproduktionen von ARD, Deutschlandradio finanziert jährlich im Rahmen des ZDF, und 3sat hin und kooperiert bei politischen Programmaustauschs innovative Hörspielproduk­tio­ Diskussionssendungen mit phoenix. nen der ARD-Landesrundfunkanstalten mit (im Jahr deutschlandradio als partner von ard und 2013: 486.000 Euro). Die Verwaltungskooperation mit dem ZDF wurde einer Revision unterzogen und auf eine neue vertragliche Basis gestellt. Es wurde eine mehrjährige Vereinba- rung über die weitere Zusammenarbeit geschlossen. Aus der Verwaltungskooperation mit dem ZDF ist der Bereich des Einkaufs im Einvernehmen mit dem ZDF ausgegliedert worden. Einkaufsleistungen werden für das Deutschlandradio seit Beginn des Jahres 2009 durch die Deutsche Welle erbracht. 19. Das Sendernetz

40 Deutschlandradio verfügt im Vergleich zu anderen öf- Vor diesem Hintergrund setzt sich Deutschlandradio fentlich-rechtlichen und privaten Hörfunkveranstaltern für den Ausbau des bundesweiten Digitalradio-Sen- über eine unzureichende terrestrische Programmverbrei- dernetzes ein. Seit dem Neustart mit DAB+ zum 1. tung in Deutschland. Da der analoge UKW-Rundfunk August 2011 mit anfangs 27 Senderstandorten wurden wegen der großen Anzahl von rund 140 Millionen UKW- mittlerweile insgesamt 56 Sender in Betrieb genommen Empfängern bundesweit zur Zeit noch der meistgenutzte (Stand September 2014). Ende Januar 2015 wird das Empfangsweg für den Hörfunk ist und das Digitalradi- bundes­weite Digitalradionetz mit insgesamt 61 Sendern onetz noch nicht flächendeckend ausgebaut ist, kann eine mobile Versorgung von ca. 77 % der Bevölkerung Deutschlandradio seinen bundesweiten Versorgungs- ausweisen. Bis Ende 2015 soll eine Versorgung von mehr auftrag derzeit nicht voll erfüllen. Über UKW erreicht als 90 % der Bevölkerung erreicht werden. Deutschlandradio mit dem Programm Deutschlandfunk Deutschlandradio sieht im Ausbau des bundeswei- rund 79 Prozent der Bevölkerung der Bundesrepublik ten Digitalradios die effektivste Möglichkeit, um mittel- Deutschland und rund 64 Prozent mit dem Programm fristig seinen staatsvertraglichen Auftrag einer flächende- Deutschlandradio Kultur. Das ist das Ergebnis intensiver ckenden, gleichwertigen terrestrischen Verbreitung der politischer und technischer Anstrengungen im Rahmen Programme Deutschlandfunk, Deutschlandradio Kultur der gegebenen medien- und telekommunikationsrecht- und DRadio Wissen zu erfüllen und allen Beitragszahlern lichen Möglichkeiten über einen Zeitraum von mehr kostengünstig zugänglich zu machen. Darüber hinaus als 20 Jahren – von anfangs 37 auf derzeit 319 Sender bietet Digitalradio die Möglichkeit, die Angebote mit pro- (Stand: September 2014). Dabei handelt es sich in der grammbegleitenden Zusatzdiensten anzureichern, um großen Mehrzahl um UKW-Sender kleiner Leistung mit die Attraktivität des Hörfunks in dem heutigen multime- dementsprechend begrenzter lokaler Reichweite. Das dialen Medienumfeld zu sichern. heißt, der Zuwachs der Senderanzahl ist nicht proportio- Durch den Ausbau der Angebote (einschließlich nal zur damit erreichten Einwohnerzahl oder Fläche. der terrestrischen Verbreitung von DRadio Wissen) und Mit der analogen Lang- und Mittelwellenausstrah- durch den Ausbau des Sendernetzes wird langfristig der lung konnten bisher insbesondere die UKW-Versor- UKW-Hörfunk an Bedeutung verlieren, wodurch Einspa- gungslücken für das Programm Deutschlandfunk und in rungen in der Programmverbreitung durch den Rückbau Ostdeutschland die Lücken für das Programm Deutsch- der UKW-Sender möglich werden. landradio Kultur geschlossen werden. Diese teure und Deutschlandradio verfolgt eine nachhaltige Pro- ineffiziente Verbreitungstechnik wird aber aus wirtschaft- grammverbreitungsstrategie, die neben dem Ziel der lichen und strategischen Gründen zeitnah Ende 2014 Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit auch Energie- und (LW) und Ende 2015 (MW) abgeschaltet. Dies ist auch Frequenz-Ressourcen effizient nutzt und soziale Aspekte eine Forderung der KEF (Kommission zur Ermittlung des berücksichtigt. Damit sollen alle Rundfunkbeitragszahler Finanzbedarfs der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstal­ flächendeckend die Programmangebote des nationalen ten), die eine zu geringe Nutzung dieses 90 Jahre alten Hörfunks frei zugänglich nutzen können. Verbreitungswegs anmahnte. Deutschlandradio wird sich mit Nachdruck dafür Die nicht mobil nutzbaren Kabel-, Satelliten- und IP- einsetzen, das bundesweite Digitalradio-Sendernetz Verbreitungswege sind wichtige ergänzende, aber keines- auszubauen. So werden die Empfangsmöglichkeiten wegs für alle Hörfunknutzungsszenarien ausreichende seiner drei Programme kontinuierlich verbessert und Verbreitungswege. Auch mit dem Ausbau von WLAN- das staatsvertraglich vorgegebene Ziel einer bundesweit Hotspots und der Modernisierung von Mobilfunknetzen flächendeckenden, terrestrischen Versorgung Schritt für werden aktuellen wissenschaftlichen Untersuchungen Schritt realisiert. zufolge die Anforderungen an ein effizientes, wirtschaft- Deutschlandradio wird seine Hörfunkangebote mit liches und ökologisch nachhaltiges Hörfunksystem nicht multimedialen Zusatzdiensten anreichern und über erfüllt, insbesondere wenn das Ziel eine entsprechend das Digitalradionetz und das online-Angebot anbieten. dem Versorgungsauftrag von Deutschlandradio flä- Damit werden die Programmangebote zukunftsfähig chendeckende und frei zugängliche Versorgung für alle abgerundet und die Verbreitungswege effizient genutzt. Rundfunkbeitragszahler angestrebt werden soll. Das hybride Verbreitungskonzept gewährleistet einen möglichst diskriminierungsfreien Empfang für alle Rund- funkbeitragszahler. 19.

41 Für eine Übergangszeit wird Deutschlandradio sein Ausblick 2014 – 2016 UKW-Sendernetz im gebotenen Maße weiterhin opti- UKW-Versorgung AFN Großer Feldberg mieren und im Bestand sichern. Eine flächendeckende Deutschlandradio bemüht sich seit geraumer Zeit Neuverteilung der UKW-Frequenzen kommt aus Sicht um die leistungsstarke UKW-Frequenz in Hessen, von Deutschlandradio nur dann in Betracht, wenn der Großer Feldberg, 98,7 MHz, 60 KW, die bisher noch angestrebte eigenständige digitale Verbreitungsweg für von den amerikanischen Streitkräften genutzt wird. Hörfunkangebote wider Erwarten scheitern sollte. das sendernetz Deutschlandradio würde im Fall einer möglichen Nach einer angemessenen Simulcast-Phase von Nutzung dieser reichweitenstarken Frequenz auf ca. analoger und digitaler terrestrischer Verbreitung hält 14 Kleinleistungs­frequenzen in Hessen verzichten Deutschlandradio eine Abschaltung der analogen UKW- können. Ausstrahlung für angezeigt. Sofern die entsprechenden Voraussetzungen bis Ende 2015 vorliegen, wäre aus Sicht UKW-Versorgung BFBS Bielefeld von Deutschlandradio eine zehnjährige Übergangszeit Deutschlandradio bemüht sich seit geraumer Zeit um notwendig und damit eine Abschaltung ab Ende 2025 die leistungsstarke UKW-Frequenz in Nordrhein-West- möglich. Hierzu bemüht sich Deutschlandradio um die falen, Bielefeld, 103,0 MHz, 71 kW, die bisher noch von Entwicklung einer Roadmap in enger Abstimmung mit den britischen Streitkräften genutzt wird. Deutschland- anderen Hörfunkanbietern und Marktbeteiligten sowie radio würde im Fall einer möglichen Nutzung dieser der nationalen und europäischen Politik. reichweitenstarken Frequenz auf ca. 6 Kleinleistungs­ frequenzen in NRW verzichten können. Rückblick 2012 – 2014 Deutschlandradio strebt im Zeitraum bis 2016 den Ausbau des Digitalradio-Sendernetzes auf mindes­ Im Berichtszeitraum wurde die Mittelwellenausstrah- tens 110 Sender an, um mindestens 90 % der Fläche lung vom Standort Berlin-Britz eingestellt und die üb- Deutschlands für mobilen Empfang abzudecken und rigen Verträge der Lang- und Mittelwellenausstrahlung um mindestens 80 % der Bevölkerung einen portablen mit Wirkung zu Ende 2014 (LW) bzw. Ende 2015 (MW) Empfang im Haus zu ermöglichen. gekündigt. Darüber hinaus strebt das Deutschlandradio eine Insgesamt wurden im Berichtszeitraum vier neue Erhöhung der zugeordneten Kapazität im bundes­ UKW-Frequenzen aufgeschaltet und ein neuer Sender- weiten Multiplex an, um durch einen besseren Fehler- standort in Rostock in Betrieb genommen, wodurch schutz die Empfangsqualität und die Reichweite weiter in der Region eine deutliche Empfangsverbesserung zu verbessern. erzielt werden konnte. Die weiteren Ausbauplanungen finden in enger Abstimmung mit den privaten Programmanbietern, Um die UKW-Verbreitung im Bestand zu verbessern, der ARD, den Landesmedienanstalten und mit dem setzte sich Deutschlandradio für eine Optimierung Netzbetreiber Media Broadcast statt. der Frequenzverteilung und -nutzung ein. Infolge der knappen Frequenzressourcen im UKW-Band II und den ebenfalls hohen Bedarfsforderungen der anderen Marktteilnehmer konnten hier jedoch keine signifikanten Erfolge erzielt werden. Vielmehr wird die medienrechtliche Zuordnung von Frequenzen zu Gunsten von Deutschlandradio in einigen Bundeslän- dern immer schwieriger. 20. Wirtschaftlichkeit als Maßstab der Unternehmensführung

42 Ausblick 2014 – 2016 Durch die Finanzmittelzuweisungen im KEF-Verfahren sowie die festgeschriebene Planstellenzahl nach der Die HA PM hat die Aufgabe, alle nicht-­journalistischen Zusammenlegung der ehemaligen Funkhäuser RIAS, programmnahen Dienstleistungen für die Radiopro- DS Kultur und Deutschlandfunk ist das wirtschaftliche gramme und den Multimedia-Auftritt von Deutschland- Handeln von Deutschlandradio durch sehr enge finan- radio zu erfüllen. Die Hauptabteilung gestaltet die Be- zielle Rahmenbedingungen bestimmt. Die zur Erfüllung reiche Hörfunktechnik, Archiv, redaktionelle Prozesse des staatsvertraglichen Programmauftrages erforder- und Workflows und passt sie den aktuellen Anforderun- lichen finanziellen Ressourcen können nur durch effizi- gen an. Neben den sendenahen Dienstleistungen für Ra- enten Mitteleinsatz sichergestellt werden. Alle Bereiche dio und Zusatzdienste, der Verantwortung für Systeme des Unternehmens werden kontinuierlich auf Wirtschaft- und Metadatenanwendungen in den Redaktionen und lichkeit geprüft und optimiert. Das Konzept der dezen- den Archiven, besteht eine der Kernaufgaben der Haupt- tralen Mittelbewirtschaftung sichert grundsätzlich, dass abteilung Programm-Management in der Sicherstellung wirtschaftliche Entscheidungen dort getroffen werden, der Radioproduktion in den internen (und externen) Stu- wo die Kompetenzen und die Budgetverantwortung dios sowie den Übertragungswagen. Die Qualität der liegen. Dieser Prozess wird durch ein bedarfsgerechtes gehobenen Wort- und Musikproduktion, insbesondere Controlling unterstützt. Dabei liegt die Gesamtverant- auch der Trailerproduktion, wird als besondere Heraus- wortung für die übergreifende und nachhaltige finanzi- forderung für die Verankerung der drei Programme ange- elle Steuerung beim Verwaltungs- und Betriebsdirektor. sehen. Die Archivierung und Dokumentation der Radio- Deutschlandradio überprüft permanent seine bestehen- und Onlineangebote des Deutschlandradio dient der den Personal-, Organisations- und Kostenstrukturen Recherche und Nutzung im Programm ebenso wie auch und Prozesse mit dem Ziel, den staatsvertraglichen Pro- der Sicherung des Programmvermögens als Kulturgut. grammauftrag so effizient wie möglich zu erfüllen. Die Die HA PM wird zeitnah aktuelle Methoden und Tätigkeitsfelder, in denen Synergien erzielbar sind, wer- Erfahrungen in der Radioproduktion im Deutschland­ den funkhausübergreifend analysiert und koordiniert. radio umsetzen sich stärker als bisher um redaktionelle Planungsprozesse kümmern und multimediale Aufga- Rückblick 2012 – 2014 ben erfüllen. Mit der Vernetzung der Radioproduktion von redaktioneller Planungs-, Playout-, sowie Archivie- Das Controlling von Deutschlandradio ist in den letz- rungssoftware setzt sich der Digitalisierungsprozess im ten Jahren weiter optimiert worden und liefert umfang- Radio fort. reiche Kosten- und Leistungsinformationen zu den Sen- Das Controlling von Deutschlandradio wird ständig deplätzen und Servicebereichen von Deutschlandfunk, weiterentwickelt und verfeinert. Die Schwerpunkte der Deutschlandradio Kultur und DRadio Wissen. Entschei- Jahre 2014 bis 2016 liegen auf der Verbesserung des dungen im Zusammenhang mit Programmreformen Investitionscontrollings und -reportings. Außerdem sowie der Etablierung von DRadio Wissen wurden auf sind weitere Schritte zur vertieften Zusammenführung Basis dieser Informationen getroffen. Hierdurch konnte von Fach- und Ressourcenverantwortung geplant. In der Mitteleinsatz weiter optimiert werden. diesem Zusammenhang soll der weiteren Erhöhung der Um die programmlich-technischen Herausfor- Flexibilität bei der Mittelbewirtschaftung eine besondere derungen der Medien in den nächsten Jahren im Bedeutung zukommen. Deutschlandradio zu bewältigen, wurde im Jahr 2012 Außerdem ist vorgesehen, die administrativen die standortübergreifende Hauptabteilung Programm- Prozesse von Deutschlandradio im Hinblick auf weiteres Management (HA PM) im Deutschlandradio gegründet. Optimierungspotenzial Schritt für Schritt zu analysieren Hervorgegangen aus den Abteilungen Sendeleitung Köln und bei Bedarf zu verändern. und Sendeleitung Berlin sowie der Abteilung Dokumen- tation und Archive, berichtet die Hauptabteilung PM an den Programmdirektor und ist damit auf gleicher hierarchischer Ebene wie die Hauptabteilungsleiter des Programms. Mit der Gründung der Hauptabteilung wur- de das Ziel verfolgt, dem erhöhten Kostenbewusstsein in der Audioproduktion Rechnung zu tragen und Synergien durch die Standardisierung von Produktionsmitteln und die zentrale Steuerung der Kostenströme im Bereich Produktion und Sendung zu ermöglichen. 43 anhang

Anhang Anhang zum Bericht über Programmliche Leistungen und Perspektiven des nationalen Hörfunks 2014 – 2016

1. Der Informations- und Kulturauftrag von Deutschlandradio 44

Der Informations- und Kulturauftrag von Deutschland­ radio spiegelt sich in der inhaltlichen Struktur seiner Programme wider. Nachrichten- und Informations- sendungen, kulturelle Beiträge und Sendungen mit Bil- dungscharakter sowie künstlerische Wortproduktionen und Konzerte prägen ihr spezifisches Profil, wie durch die nachfolgende Statistik belegt wird. Die Daten bezie- hen sich auf das Jahr 2013, DRadio Wissen wird dabei nur in der Gattung »Information und Service« erfasst.

Programmstruktur nach Sparten

(prozentuale Anteile Deutschlandradio Deutschlandfunk (%) DRadio Wissen (%) gesamt (%) am Gesamtprogramm) Kultur (%) Information und Service 40,5 52,2 100,0 63,5

Kultur/Bildung 36,4 28,6 22,1

Unterhaltendes Wort (Kabarett) 0,3 0,5 0,3

Rock-/Popmusik 0,8 5,0 1,9

Unterhaltungsmusik 10,7 1,0 4,0

Klassik 11,3 12,7 8,2

Summe 100,0 100,0 100,0 100,0

Anteil wortbezogene Sendungen 77,2 81,3 100,0 79,1 22,8 18,7 20,9

Programmstruktur nach Entstehung

Eigenpro- Industriepro­ Übernahmen (%) Zusammen- Gesamt (%) wortbezogen duktionen (%) duktionen (%) schaltungen (%) Information und Service 73,1 16,6 8,7 1,6 100

Kultur/Bildung 81,4 14,4 4,2 – 100

Unterhaltendes Wort (Kabarett) 74,9 25,1 – – 100

musikbezogen Rock-/Popmusik 27,3 70,0 2,7 – 100

Unterhaltungsmusik 15,7 84,3 – – 100

Klassik 52,9 38,8 8,3 – 100

Gesamtprogramm 70,1 21,7 7,2 1,0 100 Die Programme zeichnen sich durch einen vergleichs- • Geschwister-Mendelssohn-Medaille weise hohen Anteil an Eigenproduktionen insbesondere • Grand Prix Nova 2013 im Wortbereich aus, was ihren Charakter als »Autoren- • Hildegard-von-Bingen-Preis für Publizistik 2014 programme« ausmacht. • Hörbuch des Jahres 2012 und 2013 Anerkennung finden die Qualitätsstandards von • Hörspiel des Jahres 2013 45 Deutschlandradio etwa durch Auszeichnungen von • Hörspiel des Monats; 4 x 2012 und 3 x 2013 Beiträgen. Im Berichtszeitraum Herbst 2012 bis Herbst und 1 x 2014 2014 wurden die Programme von Deutschlandradio • Hörspielpreis der Kriegsblinden 2013

mit mehr als 90 nationalen und internationalen Preisen • Jieper-Preis der taz 2012 anhang ausgezeichnet: • Julius Hirsch Preis 2013 • Karl-Sczuka-Preis 2012 • ABU Radio Documentary Price 2013 • Kinderhörspielpreis des MDR-Rundfunkrates 2012 Alternativer Medienpreis 2013 und 2014 und 2013 ARD-Online Award 2012 • Kindernothilfe Medienpreis 2012 ARGUS-Medienpreis 2013 • Kurt-Magnus-Preis 2014 Arthur-Köstler-Preis 2013 • Leipziger Medienpreis 2012 • BVHK Journalistenpreis 2014 • Marler Medienpreis – Amnesty International 2012 • BVJK Medienpreis 2013 • Medienpreis der Deutschen Gesellschaft für • CNN Journalist Award 2014 Geographie 2013 • Columbus Radiopreis 2013 und 2014 • medium magazin – Top 10 2013, Redaktion Platz 2 • Deutscher Hörbuchpreis 2013 und 7 • Deutscher Hörspielpreis 2013 und 2013 • medium magazin – Top 10 2013, Wissenschaft Platz 3 • Deutscher Journalistenpreis Neurologie 2013 und 2014 • medium magazin – Top 10 2013, Unterhaltung Platz 3 • Deutscher Preis für Innovationsjournalismus 2014 • medium magazin – Top 30 2013, unter 30 Nachwuchs­ • Deutscher Sozialpreis – Medienpreis der Freien preis Wohlfahrtspflege 2013 • Medtronic-Medienpreis 2013 • DGE Journalisten-Preis 2013 und 2014 • New York Festivals 2014 – Kategorie »Sound Art« • DGPPN Medienpreis 2012 (gold) • Diakonie Journalistenpreis Baden-Württemberg 2014 • n-ost Reportagepreis 2013 • Dieselmedaille Beste Medienkommunikation 2012 • Otto-Brenner-Preis 2013 • DNebM-Journalistenpreis Evidenzbasierte Medizin in • Palma Ars Acustica 2013 den Medien 2013 • Peter Böhnisch Gedächtnispreis 2012 • dokKa Festival 2014 • Politik und Kultur-Journalistenpreis 2012 • ECHO Klassik 2012, Kategorie »Nachwuchskünstler« • Preis der Deutschen Schallplattenkritik, Quartal IV • ECHO Klassik 2013, Kategorie »Operneinspielung des 2012 und Quartal III 2013 Jahres« • Premius Ondas 2012 • ECHO Klassik 2013 und 2014, Kategorie »Instrumen- • Pressepreis des Deutschen Anwaltvereins 2013 talist/in des Jahres« und European Journalism Centre • Prix Europa 2013 – Stipendium • Prix Marulic 2013 • ECHO Klassik 2014, Kategorie »Kammermusik­ • Publizistikpreis Senioren 2013 einspielung des Jahres (Musik 19. Jh.)« • Regino-Preis 2013 • ECHO Klassik 2014, Kategorie »Welt-Ersteinspielung« • Robert Geisendörfer Preis 2013 • ECHO-Klassik 2014, Kategorie »Klassik ohne Gren- • Rotarischer Medienpreis 2013 zen« • RWTH-Preis Wissenschaftsjournalismus 2103, • ECHO-Klassik 2014, Kategorie »Audiophile Mehrkanal- Kategorie Hörfunk (3. Platz) einspielung« • SoCal Journalism Award des LA Press Club 2013, • Europa-Lilie 2013 der Europa-Union Deutschland Platz 3 (Categorie Interna-tional Journalism – • expopharm Medienpreis 2014 »Feature« und »Entertainment News or Feature« • Featurepreis der Stiftung Radio Basel 2013 • »von unten«-Journalismuspreis 2012 • Georg von Holtzbrinck Preis für Wissenschaftsjourna- • Wildtier und Umwelt 2013 lismus 2013 • Der »Wirtschaftsjournalist« 2014

(Stand: September 2014) 3. Deutschlandradio als Radio der Länder 6. Deutschlandradio als Quelle kompetenter Fachinformation Der hohe Anteil der Länder-Berichterstattung im Ge- samtprogramm spiegelt sich u. a. in folgenden festen Spartenbezogene Informationssendungen Sendeplätzen wider: in den Programmen von Deutschlandradio: 46 • Deutschlandrundfahrt (Deutschlandradio Kultur) Wirtschaftsinformationen 11:00 – 12:00 (So) • Wallstreet (Deutschlandfunk) • Die Reportage (Deutschlandradio Kultur) 5:40 (Di – Fr) 12:30 – 13:00 (So) • Börse (Deutschlandfunk) • Länderreport (Deutschlandradio Kultur) 7:35 (Mo – Fr) 13:30 – 14:00 (Mo – Fr) • Journal am Vormittag: Marktplatz (Deutschlandfunk) • Deutschland heute (Deutschlandfunk) (Verbrauchermagazin) 14:10 – 14:30 (Mo – Fr) 10:10 – 11:30 (Do) • Umwelt und Verbraucher (Deutschlandfunk) 4. Deutschlandradio als Radio 11:35 – 12:00 (Mo – Fr) für Deutschland in Europa • Verbrauchertipp (Deutschlandfunk) 11:55 (Mo – Fr) Deutschlandradio ist in Brüssel, Moskau, London, • Wirtschaft am Mittag (Deutschlandfunk) Paris und Warschau mit Korrespondenten vertreten. 13:35 – 14:00 (Mo – Fr) Darüber hinaus verantwortet Deutschlandradio das • Wirtschaftspresseschau (Deutschlandfunk) ARD-Hörfunkstudio in Prag. Mit folgenden Sendungen, 13:55 – 14:00 (Mo – Fr) aber auch auf vielen anderen Sen-deplätzen, unter­ • Wirtschaft und Gesellschaft (Deutschlandfunk) streicht der Deutschlandfunk seine besondere Europa- 17:05 – 17:30 (Mo – Fr) Kompetenz in der Radio-Landschaft: • Das war der Tag (Deutschlandfunk) • Europa heute (Deutschlandfunk) 23:35 (Mo – Fr) 9:10 – 9:30 (Mo – Fr) • Gesichter Europas (Deutschlandfunk) Forschung und Wissenschaft 11:05 – 12:00 (Sa) • Journal am Vormittag: Sprechstunde (Deutschlandfunk) 5. Umfassende Berichterstattung (Schwerpunkt Medizin) über das Weltgeschehen 10:10 – 11:30 (Di) • Studio 9 kompakt (Deutschlandradio Kultur) Deutschlandradio unterhält weltweit eigene Korrespon- 12:00 – 14:00 (Sa – So) dentenbüros in Brüssel, Paris, London, Moskau und darin: Breitband Washington. Zudem steuert es entweder durch Kosten­ 13:00 – 14:00 (Sa) beteiligung oder durch eigene Korrespondenten in • Forschung aktuell – Computer und Kommunikation Rom und Tel Aviv zu den Plätzen des dortigen Feder- (Deutschlandfunk) führers Bayerischer Rundfunk bei. In Prag unterhält das 16:30 – 17:00 (Sa) Deutschlandradio seit Januar 2008 mit vollen Kosten • Forschung aktuell – Wissenschaft im Brennpunkt den dortigen Platz für die ARD. (Deutschlandfunk) Im Rahmen des Programmaustausches profitiert 16:30 – 17:00 (So) Deutschlandradio vom Auslandskorrespondentennetz • Forschung aktuell – Aus Naturwissenschaft der ARD, das von Deutschlandradio mitfinanziert wird. und Technik (Deutschlandfunk) Umgekehrt kann die ARD ihrerseits die Beiträge der 16:35 – 17:00 (Mo – Fr) Deutschlandradio-Korrespondenten nutzen. • Hörsaal (DRadio Wissen) Speziell dem Weltgeschehen vorbehaltene Sende- 18:00 – 19:00 (Sa – So) plätze in beiden Programmen: • Zeitfragen – Magazin & Feature Wirtschaft und Umwelt • Weltzeit (Deutschlandradio Kultur) 19:07 – 20:00 (Di) 18:30 – 19:00 (Mo – Do) • Forschung und Gesellschaft (Deutschlandradio Kultur) • Eine Welt – Auslandskorrespondenten berichten 19:07 – 20:00 (Do) (Deutschlandfunk) 13:30 – 14:00 (Sa) Kultur und Gesellschaft Musik-Information • Redaktionskonferenz (DRadio Wissen) • Deutschlandfunk Radionacht (Deutschlandfunk) 18:15 – 20:00 (Mo – Do) 2:05 – 6:00 (Sa + So) • Einhundert (DRadio Wissen) • Tonart (Deutschlandradio Kultur) 18:15 – 20:05 (Fr) 1:05 – 05:00 (Mo – Fr) 47 • Eine Stunde – Was mit Medien (DRadio Wissen) 3:05 – 05:00 (Sa) 20:00 – 21:00 (Do) 1:05 – 07:00 (So) • Lesart – Das Literaturmagazin • Interpretationen (Deutschlandradio Kultur)

(Deutschlandradio Kultur) 15:00 – 17:00 (So) anhang 10:07 – 11:00 (Mo – Fr) • Rock et cetera (Deutschlandfunk) • Büchermarkt (Deutschlandfunk) 15:05 – 16:00 (So) 16:10 – 16:30 (Mo – So, am Samstag bereits um 16:05) • Club der Republik (DRadio Wissen) • Markt und Medien (Deutschlandfunk) 19:00 – 00:00 (Sa) 17:05 – 17:30 (Sa) • Festival (DRadio Wissen) • Lesung (Deutschlandradio Kultur) 19:00 – 21:00 (So) 17:30 – 18:00 (Sa) • Konzert (Deutschlandradio Kultur) • Kultur heute (Deutschlandfunk) 20:00 – 22:30 (Di, Do, Fr, So) 17:35 – 18:00 (Mo – Fr) 20:00 – 21:30 (Mo) • Fazit am Abend (Deutschlandradio Kultur) • In Concert (Deutschlandradio Kultur) 19:07 – 19:30 (Mo – Do) 20:00 – 21:30 (Mo) • Zeitfragen – Magazin & Feature • Oper (Deutschlandradio Kultur) (Deutschlandradio Kultur) 20:00 – 22:00 (Sa) • Kultur und Geschichte • Musikszene (Deutschlandfunk) 19:07 – 20:00 (Mi) 20:10 – 21:00 (Mo) • Andruck – Das Magazin für Politische Literatur • Musik-Panorama (Deutschlandfunk) (Deutschlandfunk) 21:05 – 22:00 (Mo) 19:15 – 20:00 (Mo) • Jazz Live (Deutschlandfunk) • Zeitfragen – Literatur (Deutschlandradio Kultur) 21:05 – 22:00 (Di) 19:30 – 20:00 (Fr) • Jazz Facts (Deutschlandfunk) • Studio LCB – Aus dem Literarischen Colloquium 21:05 – 22:00 (Do) Berlin (Deutschlandfunk) • On Stage (Deutschlandfunk) 20:05 – 22:00 (letzter Samstag im Monat) 21:05 – 22:00 (Fr) • Lesezeit (Deutschlandfunk) • Konzertdokument der Woche (Deutschlandfunk) 20:30 – 21:00 (Mi) 21:05 – 22:00 (So) • Fazit: Kultur vom Tage (Deutschlandradio Kultur) • Alte Musik (Deutschlandradio Kultur) 23:05 – 00:00 (Mo – So) 22:30 – 23:00 (Di) • Chormusik (Deutschlandradio Kultur) 22:30 – 23:00 (Do) • Einstand (Deutschlandradio Kultur) 22:30 – 23:00 (Fr) • Soundtrack (DRadio Wissen) 0:00 – 6:30 (Mo – Fr) 0:00 – 7:00 (Sa) 0:00 – 10:00 (So)

Religion • Tag für Tag – Aus Religion und Gesellschaft (Deutschlandfunk) 9:35 – 10:00 (Mo – Fr) • Aus der jüdischen Welt (Deutschlandradio Kultur) 19:07 – 19:30 (Fr) • Religionen (Deutschlandradio Kultur) 14:05 – 15:00 (So) 7. Bildung als Schwerpunktthema • Max-Weber-Stiftung – Deutsche Geisteswissen- Bildungssendungen in den Programmen von schaftliche Institute im Ausland Deutschlandradio: • Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig • Siemens Stiftung • Pisa Plus (Deutschlandfunk) 48 • Stiftung Deutsche Geisteswissenschaftliche 14:05 – 15:00 (Sa) Institute im Ausland • Campus & Karriere (Deutschlandfunk) • Stiftung Deutsches Technikmuseum 14:35 – 15:00 (Mo – Fr) • Union der deutschen Akademien der Wissenschaf- • Kakadu (Deutschlandradio Kultur) ten 15:00 – 15:30 (Mo – Fr) • Universität Bielefeld, ZiF – Zentrum für inter­ 8:05 – 09:00 (So) disziplinäre Forschung • Büchermarkt – Bücher für junge Leser • Universität Münster (Exzellenzcluster »Religion (Deutschlandfunk) und Politik«, Centrum für Bioethik, Zentrum für 16:05 – 16:30 (Sa) Wissenschaftstheorie) • Büchermarkt – Aus dem literarischen Leben • Universität zu Köln (Deutschlandfunk) • ZIF, Zentrum für interdisziplinäre Forschung der 16:10 – 16:30 (Mo – Fr) Universität Bielefeld • Büchermarkt – Das Buch der Woche (Deutschlandfunk) • Studiozeit – Aus Kultur- und Sozialwissenschaften 16:10 – 16:30 (So) (Deutschlandfunk) • Hörsaal (DRadio Wissen) 20:10 – 20:30 (Do) 18:00 – 20:00 (Sa + So) Wissenschaftliche Partner der Reihe 10. Weltanschauliche Orientierung Hörsaal in DRadio Wissen: und interreligiöser Dialog • Akademie der Wissenschaften in Hamburg Sendungen aus dem Bereich Religion, Verkündigungs- • Akademie der Wissenschaften und der Literatur zu sendungen und Gottesdienstübertragungen: Mainz • Akademie der Wissenschaften zu Göttingen • Morgenandacht (Deutschlandfunk) • Bayerische Akademie der Wissenschaften 6:35 – 6:40 (Mo – Sa) • Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissen- • Feiertag (Deutschlandradio Kultur) schaften 7:05 – 7:30 (So) • Berliner Festspiele • Am Sonntagmorgen – Religiöses Wort • Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) (Deutschlandfunk) • Deutscher Ethikrat 8:35 – 8:50 (So) • Deutsches Museum • Tag für Tag – Aus Religion und Gesellschaft • Einstein Forum (Deutschlandfunk) • Exzellenzcluster Languages of Emotion, FU Berlin 9:35 – 10:00 (Mo – Fr) • Forum Geisteswissenschaft im Dialog • Gottesdienstübertragungen (Deutschlandfunk) • Goethe-Institut 10:05 – 11:00 (So) • Haus der Kulturen der Welt (Berlin) • Religionen (Deutschlandradio Kultur) • Heidelberger Akademie der Wissenschaften 14:05 – 15:00 (So) • Historisches Kolleg, München • Shalom – Jüdisches Leben heute (Deutschlandfunk) • Humboldt-Universität zu Berlin 15:50 – 16:00 (Fr) • Jena Center Geschichte des 20. Jahrhunderts (Histo- • Aus der jüdischen Welt (Deutschlandradio Kultur) risches Institut, Friedrich-Schiller-Universität Jena) 18:07 – 18:15 (Fr) • Körber-Stiftung • Kulturwissenschaftliches Institut Essen • Leibniz-Gemeinschaft • Lindau Nobel Laureate Meetings • Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung (Köln) • Max-Weber-Kolleg für kultur- und sozialwissen- schaftliche Studien, Uni Erfurt 11. Deutschlandradio als wichtiger Kulturfaktor • Hörspiel (Deutschlandradio Kultur) Mit rund 45.000 Sendeminuten (750 Stunden) im Jahr 18:30 – 20:00 (So) nimmt Deutschlandradio mit seinem Hörspiel- und 21:33 – 22:30 (Mi) Featureangebot eine Spitzenstellung unter den Sendern • Das Feature (Deutschlandfunk) in Deutschland ein. Allein im Programm von Deutsch- 19:15 – 20:00 (Di) 49 landradio Kultur gibt es wöchentlich acht feste Sende- 20.10 – 21.00 (Fr) termine für Hörspiele und künstlerische Features, beim • Freistil (Deutschlandfunk) Deutschlandfunk sind es sechs: 20:05 – 21:00 (So)

• Hörspiel (Deutschlandfunk) anhang • Freispiel (Deutschlandradio Kultur) 20:10 – 21:00 (Di 0:05 – 1:00 (Mo) 20:05 – 22:00 (Sa) • Feature (Deutschlandradio Kultur) • Kriminalhörspiel (Deutschlandradio Kultur) 0:05 – 1:00 (Mi) 21:33 – 22:30 (Mo) 18:05 – 19:00 (Sa) • Klangkunst (Deutschlandradio Kultur) Im Jahr 2013 wurden zudem im Programm von Deutsch- 0:05 – 1:00 (Fr) landradio Kultur insgesamt 3.640 Kurzhörspiele (Wurf- • Mitternachtskrimi (Deutschlandfunk) sendungen) gesendet. 0:05 – 1:00 (Sa) • Kakadu – Hörspieltag (Deutschlandradio Kultur) 08:05 – 09:00 (So)

Anzahl der Sendungen im Bereich Hörspiel und künstlerisches Feature 2013

Programm Anzahl Sen- davon: Eigenproduktio- Wieder- Übernahmen dungen 2009 nen und Koproduktionen holungen

Deutschlandfunk künstl. Feature 211 171 26 14

Hörspiel 92 27 23 42

Krimi 52 6 8 38

Summe 355 204 57 94

Deutschlandradio Kultur künstl. Feature 107 41 13 53

Hörspiel 259 135 68 56

Krimi 51 18 9 24

Summe 417 194 90 133

Gesamtergebnis 772 398 147 227 12. Deutschlandradio als Förderer und Spiegel • Pfingstfestspiele Salzburg des Musiklebens • Prague Spring International Music Festival Eigene Konzertveranstaltungen • Rheingau-Musik-Festival • Richard-Strauss-Festival Die beiden Programme von Deutschlandradio veranstal- 50 • Salzburger Festspiele teten gut 100 Konzerte pro Saison und waren an rund • The Aspendos International Opera and Ballet Festival 40 Musikfestivals durch eigene Konzerte oder Konzert- • Ultraschall – Das Festival für neue Musik mitschnitte beteiligt. Dieser Schnitt ist in den vergange- nen Jahren stabil geblieben, mit einer leichten Tendenz nach oben. Konzertübernahmen und Musik-Kooperationen • Wartburgkonzerte, Eisenach International beachtet und vielfach zur Übernahme • Nachklang: Konzerte aus Kirchen und Schlössern durch andere Rundfunkstationen angefordert sind die Deutschlands Konzertübertragungen des Berliner Philharmonischen • Debüt im Deutschlandradio Kultur, Berlin Orchesters, aber auch Deutschlandradio-Eigenproduk­ • Hörprobe, Talentsuche in Hochschulen für Musik tionen und Konzerte der Klangkörper der roc berlin. • Ultraschall-Festival, Berlin Umgekehrt übernimmt Deutschlandradio von den in der • Raderbergkonzerte, Kammermusik-Konzertreihe im Union der Europäischen Rundfunkanstalten (EBU) ange- Funkhaus Köln botenen Konzerten eine Reihe von Musikereignissen. • Forum Neuer Musik, Köln Dazu gehören auch die Übernahmen aus europäi­ • Benefizreihe Grundton D in Kooperation mit der Stif- schen Opernhäusern innerhalb der EBU-Opernsaison tung Denkmalschutz sowie aus der Metropolitan Opera New York. In bila- teraler Kooperation mit ausländischen Stationen ist Beim Festival Ultraschall und beim Forum Neuer Musik Deutschlandradio Kultur an Projekten in Russland, werden in jedem Jahr zahlreiche Auftragskompositionen Ungarn, Dänemark, Slowakei, Slowenien, Rumänien, uraufgeführt. Polen und Luxemburg beteiligt. Die Klangkörper der Rundfunk-Orchester Darüber hinaus überträgt Deutschlandradio regel- und -Chöre GmbH mäßig Konzertmitschnitte von folgenden Festivals: Deutschlandradio ist mit 40 Prozent Hauptgesellschaf- ter der Rundfunk-Orchester und -Chöre GmbH (roc Deutschlandfunk und Deutschlandradio Kultur berlin), deren Klangkörper im Berichtszeitraum an fol- • Ludwigsburger Schlossfestspiele genden Festivals beteiligt waren: • Kissinger Sommer • Bachfest Leipzig • Musikfest Bremen • Beethovenfest Bonn • TFF Folkfest Rudolstadt • Brandenburgische Sommerkonzerte • Sommerliche Musiktage Hitzacker • Bremer Musikfest • Rheingau Musikfestival • Festspiele Mecklenburg-Vorpommern • Moritzburg Festival • Grundton D • Festspiele Mecklenburg-Vorpommern • Innsbrucker Festwochen der Alten Musik • Internationales Beethovenfest Bonn • Internationale Chormusiktage an St. Marien • Kurt-Weill-Fest Dessau • Internationale Orgelwoche Nürnberg • Resonanzen Festival Wien (Alte Musik) • Kissinger Sommer • Brandenburgische Sommerkonzerte • Kunstfest Weimar • Händelfestspiele Göttingen • Lucerne Festival • Händelfestspiele Halle • Mendelssohn-Festtage Leipzig • Tage Alter Musik Regensburg • Meraner Musikwochen • montalbâne Freyburg • Merseburger Orgeltage • Niedersächsische Musiktage • Mozartwoche Salzburg • JazzFest Berlin • Musikfest Berlin • Tage Alter Musik Knechtsteden • Osterfestspiele Salzburg • Musikfest Erzgebirge Deutschlandradio Kultur Deutschlandfunk • Usedomer Musikfestival • Kammermusikfestival Spannungen Heimbach • Bamberger Sinfoniker • JazzBaltica Salzau • Berliner Philharmoniker • Feste Musicali Köln • Münchner Kammerspiele • Schwetzinger Festspiele 51 • Konzerthaus Berlin • Schreyahner Herbst • Münchner Sinfoniker • Netzwerk Neue Musik (diverse Orte) • Uckermärkische Musikwochen • Darmstädter Ferienkurse

• Mecklenburger Musiksommer • Klavierfestival Ruhr anhang • Telemann-Festtage Magdeburg • Festival van Vlaanderen • Raritäten der Klaviermusik im Schloss vor Husum • A cappella – Festival für Vokalmusik Leipzig • Mittelrhein Musik Momente (Koblenz) • [Resonanzen Festival Siegburg (Kammermusik)] • Internationale Fredener Musiktage • Fränkischer Sommer Ansbach u. a. • Braunschweig Classix Festival • Schleswig-Holstein Musik Festival • Dresdner Musikfestspiele • Moritzburg Festival Weiterhin bestehen Kooperationen mit folgenden • Berliner Festwochen Festivals, Klangkörpern und Institutionen: • young.euro.classic – Junge Orchester in Berlin • Sinfonieorchester München • Fasch-Festtage Zerbst • Konzerthaus Berlin, Saisonkooperation • Bachfest Leipzig • Musikfestspiele Potsdam Sanssouci • Musikfestspiele Potsdam-Sanssouci • Musikfest Berlin • Festival Mitte Europa • Jazzdor, Musikfestival, Berlin • Tage Alter Musik im Erzgebirge • Paul Hindemith, Konzerte, Konzerthaus Berlin • Deutsches Mozartfest Augsburg • Konzert 125 Jahre Philharmonischer Chor Berlin • Mozartfest Würzburg • Mariza-Konzerttour durch Deutschland • Kunstfest pèlerinage Weimar • Deutsche Orchesterkonferenz, Erfurt • Rolandseck Festival • Soli deo Gloria, Feste alter Musik im Braunschweiger • ISCM World New Music Festival in Stuttgart Land • Rossini in Wildbad, Opernfestival in der Nähe Stutt- • Gianmaria Testa, Konzerttour durch Deutschland garts • Young Euro Classic, Konzerthaus/ Philharmonie Berlin • folkBaltica Flensburg u. a. • Konzerthaus Berlin • Morgenlandfestival 2008, Stadt Osnabrück • Thüringer Bachwochen, Erfurt, Weimar u. a. • Netzwerk Neue Musik, diverse Städte in Deutschland 17. Deutschlandradio als Kooperationspartner • Radio Zukunft, ein Festival der Akademie der Künste Nachfolgend sind die Kooperationen von Deutschland­ und der Kulturstiftung des Bundes in Kooperation mit radio mit anderen Medien, mit Institutionen und mit der Hans-Flesch-Gesellschaft Veranstaltungen aufgeführt: • Reden von morgen, in Kooperation mit dem Schau- 52 spiel Bochum Sende- und Veranstaltungsreihen • Streitfragen, in Kooperation mit der Leipziger Volks- • A Journey of Ideas Across – Im Dialog mit Edward zeitung und dem Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig, Said, in Kooperation mit dem Haus der Kulturen der der Frankfurter Rundschau und dem Kölner Stadt- Welt Anzeiger (Leipzig, Frankfurt am Main, Köln) • Chronik der Mauer (www.chronik-der-mauer.de), in • Studio LCB, in Kooperation mit dem Literarischen Kooperation mit der Bundeszentrale für politische Colloquium Berlin Bildung und dem Zentrum für Zeithistorische For- • Tacheles. Das Aspen-Forum, in Kooperation mit dem schung Potsdam Aspen Institute Deutschland • Das Blaue Sofa, in Kooperation mit dem ZDF und • Themenjahr Zerstörte Vielfalt, Berlin dem Bertelsmann Club, Leipzig und Frankfurt am • Werden wir die Welt retten, Kulturstiftung des Bundes Main in Zusammenarbeit mit Suhrkamp Verlag • Deutsch 3.0, eine Kooperation mit dem Goethe- • ZEIT FORUM der Wissenschaft, in Kooperation mit Institut und ZDF aspekte DIE ZEIT, Zeit-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius • Die Nacht der Philosophie Berlin, in Kooperation mit und mit der Berlin-Brandenburgischen Akademie der dem Institut français Berlin Wissenschaften (Berlin) • FORUM POLITIK, in Kooperation mit phoenix, Berlin • ZEIT Wirtschaftsforum, in Kooperation mit DIE ZEIT • Forum Frauenkirche, in Kooperation mit der Stiftung (Hamburg) Frauenkirche, Dresden • Forum Technoversum, in Kooperation mit dem Zeitungskooperationen Deutschen Technikmuseum, Berlin Bei folgenden Sendereihen wurde der Abdruck von • Medienquartett, in Kooperation mit der Süddeut- Sendungstexten in Verbindung mit Programm- und schen Zeitung (München, Köln, Berlin) Frequenzhinweis angeboten: • Hochschulquartett, in Kooperation mit dem manager • Kakadu-Sonderseiten in GEOlino magazin und CHE – Gemeinnütziges Centrum für • Klecks-Klever Kakadu, Rheinische Post Hochschulentwicklung GmbH • Zeitreisen-Spezial, Philosophie Magazin • Hörspiele unterm Sternenhimmel, in Kooperation mit • 100 Grimmsche Wörter, als Reihe in verschiedenen dem Westfälischen Landesmuseum und Planetarium, Regionalzeitungen Münster • Hörgame BLOWBACK, in Kooperation der For- Sendereihen mit Kooperationspartnern schungsgruppe Creative Media (HTW Berlin), Hörspiel ohne Veranstaltungsbezug (Blog online, Hörspiel ab Januar 2015) • Buchhändler im Gespräch, in Kooperation mit dem • Hörbuch Jürgen Fuchs, Kooperation mit der Bundes- Börsenverein des Deutschen Buchhandels stiftung Aufarbeitung • Die große Vogelschau, in Kooperation mit dem • Lesart Spezial, in Kooperation mit der WAZ, dem Naturschutzbund Kulturwissenschaftlichen Institut Essen und dem • Der Chor der Woche, in Kooperation mit der ADC Schauspiel Essen (Arbeitsgemeinschaft deutscher Chorverbände • Mapping Democracy, in Kooperation mit dem Goethe

Institut, der Nemetschek, Stiftung, den Münchner Kammerspielen und der Deutschen Welle • Radioortung, in Kooperation mit dem Hebbel Theater Berlin, Rimini Apparat u. a. Medienpartnerschaften – • Wem gehört die Wissenschaft? Der Streit ums Kongresse/Diskussionen/Messen (Auswahl) Urheberrecht zwischen Forschung und Verlagen, Hinweis: Kooperationen im Bereich Musik sind in der Anlage Podiumsdiskussion, Deutscher Bibliotheksverband, zu Kapitel 12 aufgeführt. Wildau bis 2012 • Willy-Brandt-Gespräch, Bundeskanzler-Willy-Brandt- 53 Kongresse/Diskussionen/Messen Stiftung d.ö.R., Berlin • Amnesty@50 – Perspektiven für die Menschenrech - • Woche der Umwelt 2012, Deutsche Bundesstiftung te, Amnesty International, Berlin Umwelt, Berlin • Bildungsportal www.deineGeschichte.de, Kooperative

• www.wissen-und-macht.com, Symposium, Deutsches anhang Berlin, Bundesstiftung Aufarbeitung und Bundeszen- Technikmuseum, Berlin trale für Politische Bildung • Buchmesse Frankfurt, Messe Frankfurt Ausstellungen • Buchmesse Leipzig, Messe Leipzig • A Year from Monday – 365 Tage John Cage , Akade- • Denk ich an Deutschland, Herrhausen Gesellschaft mie der Künste, Berlin und FAZ, wechselnde Städte • Between walls and windows. Architektur und Ideolo - • Der Klima-Talk am Brandenburger Tor, Verbraucher- gie, Haus der Kulturen der Welt, Berlin zentrale Bundesverband e.V., Berlin • Diktatur und Demokratie im Zeitalter der Extreme , • Der Wert Europas, Konferenz, Auswärtiges Amt, Ausstellung zur europäischen Geschichte 1914 – 2014, Berlin Deutsches Historisches Museum • Deutscher Präventionstag, Kongress, Deutscher • Friederisiko, Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Präventionstag, wechselnde Städte Berlin-Brandenburg, Potsdam • Deutsche Fragen, Symposium, Bundesverband • Frauen im Bauhaus – bauhaus weiblich , Bauhaus Deutscher Banken, wechselnde Städte Archiv Museum der Gestaltung, Berlin • Einstein Forum – verschiedene Tagungen, Einstein • Graben für Germanien-Archäologie unterm Haken- Forum, Potsdam kreuz, Focke Museum Bremen • Expolingua, Messe für Sprachen und Kulturen , • Kakadu – Ausstellungskooperation, Wissenschafts- ICWE, Berlin museum phaeno, Wolfsburg • Geisteswissenschaften im Dialog, Leibniz-Gemein- • Unser täglich Brot … Die Industrialisierung der schaft, wechselnde Orte Ernährung, Technoseum Mannheim, Mannheim • Hohenschönhausenforum, Stiftung Berlin-Hohen- Kulturfestivals/Literatur/Theater schönhausen und Konrad Adenauer Stiftung, Berlin • ARENA… der jungen Künste, ARENA… der jungen • IFA, Messe Berlin in Kooperation mit der ARD Künste, Erlangen • Kulturpolitischer Bundeskongress, Kulturpolitische • Berliner Märchentage, Märchenland, Berlin Gesellschaft, Berlin • CTM-Festival, CTM-Festival, Berlin • Kunst zum Sprechen bringen. Ein Rückblick auf • c/o pop, Festivalkooperation mit der c/o pop, Köln 100 Tage documenta in Kassel, documenta, Kassel • Deutschland liest. Treffpunkt Bibliothek, Aktions­ • Medientage München, Messe München woche des Deutschen Bibliotheksverbandes • Metropolen und Megacities, Podiumsdiskussion, • Die größte Lesung der Welt für das Guinness World Union der deutschen Akademien der Wissenschaften, Record Book, Weltrekord Lesen, Koblenz Berlin • Düsseldorfer Altstadtherbst, Altstadtherbst Kultur­ • Musikmesse Frankfurt, Messe Frankfurt in Koopera­ festival Düsseldorf tion mit dem Deutschen Kulturrat NMZ, Deutschen • Festival unmenschliche Musik, Programmpunkt des Chorverband Antropozän-Projekts • Nationale Geschichte – Stifterin von Identität oder • Friedenspreisträger-Gespräch, Börsenverein des Auslaufmodell?, Deutsches Historisches Museum, Deutschen Buchhandels, Leipzig Berlin • Hörspielpremiere »Ulysses«, SWR 2, Hörverlag, • StudyWorld Hochschulbildungsmesse, ICWE, Berlin ARD-Hauptstadtstudio, Irische Botschaft, Berlin • Tag der offenen Tür des Deutschen Bundestages • Kunstfest, Lübben • Vergangenheit erinnern – Zukunft der Demokratie • Musikfestspiele Potsdam-Sanssouci, im Nikolaisaal, gestalten, Podiumsdiskussion, Bundesstiftung zur Potsdam Aufarbeitung der SED-Diktatur, Bundespräsidialamt, • Poesiefestival Berlin, Akademie der Künste Berlin • Ruhrtriennale, in Bochum, Duisburg, Essen u. a. 18. Deutschlandradio als Partner • Theatertreffen, Berliner Festspiele von ARD und ZDF • transmediale, Festival für Kunst und digitale Kultur , Haus der Kulturen der Welt, Berlin Die Körperschaft Deutschlandradio arbeitet auf allen für • Traumzeit-Festival, Duisburg, Landschaftspark den Hörfunk relevanten Gebieten eng mit ihren Trägern, 54 Duisburg-Nord den ARD-Landesrundfunkanstalten und dem ZDF, zu- • Wurfsendung non Stopp, Düsseldorf Festival GmbH, sammen. Den vertraglichen Rahmen der Zusammenar- Düsseldorf beit bildet ein Kooperationsvertrag, den Deutschland­ radio im Jahre 1994 mit ARD und ZDF abgeschlossen Film hat. Deutschlandradio ist an allen einschlägigen Ge- • ASIAN Hot Shots, Festival for Film & Video Art green meinschafts-Einrichtungen sowie Fachkommissionen chilies e.V., Berlin und Arbeitsgemeinschaften von ARD und ZDF beteiligt. • Filmnächte am Elbufer, PAN GmbH, Dresden Darüber hinaus gibt es zahlreiche Einzelkooperationen • Filmnächte auf dem Theaterplatz, PAN GmbH, mit Rundfunkanstalten. Folgende Kooperationen sind Chemnitz besonders hervorzuheben: • Freiluftkino Insel, Freiluftkino Insel, Berlin • Go East – Filmfestival, Deutsches Filminstitut DIF, Beteiligung an Gemeinschaftseinrichtungen Wiesbaden Deutschlandradio ist an folgenden Gemeinschaftsein- • Internationales Filmfest, Internationales Filmfest richtungen der Rundfunkanstalten beteiligt: Braunschweig, Braunschweig • Beitragsservice ARD, ZDF und Deutschlandradio, Köln • Interfilm, Internationales Kurzfilmfestival Berlin • Institut für Rundfunktechnik (IRT), München • Kurzfilmtage Oberhausen, Internationale Kurzfilm- • ARD/ZDF-Medienakademie, Nürnberg tage Oberhausen GmbH, Oberhausen • Deutsches Rundfunkarchiv (DRA), Wiesbaden und Wettbewerbe/ Preise Potsdam • Adelbert-von-Chamisso-Preis, Robert Bosch Stiftung, • Baden-Badener Pensionskasse VVaG München • Alice Salomon Poetik Preis, Alice Salomon Hoch­ Technische Zusammenarbeit schule, Berlin Deutschlandradio ist Partner des Informations-Verarbei- • Buchpreis der Leipziger Buchmesse, in Kooperation tungs-Zentrums (IVZ) in Berlin, einer Gemeinschaftsein- mit der Messe Leipzig richtung von MDR, NDR, RB, rbb, SR, WDR, Deutsche • DER FAUST, Deutscher Theaterpreis, jährlich wech- Welle und Deutschlandradio. selnder Ort in Deutschland Deutschlandradio ist an dem ARD-internen Hochge- • Deutscher Buchpreis, Börsenverein des Deutschen schwindigkeitsnetz HYBNET beteiligt, zudem am Projekt Buchhandels, Frankfurt am Main »BRofis«, das den kompatiblen Austausch von Sender- • Deutscher Karikaturenpreis, in Kooperation mit der daten zwischen den Rundfunkanstalten ermöglicht und Sächsischen Zeitung, Dresden das der Bayerische Rundfunk federführend betreut. • Deutscher Musikwettbewerb, Jugend jazzt, in Koope- Im Bereich der Programmverbreitung gibt es Koo- ration mit dem Deutschen Musikrat perationen mit BR, HR, NDR, RB, SR, SWR und WDR, • Deutscher Radiopreis, in Kooperation mit ARD und die verschiedene UKW und einen Mittelwellensender für den privaten Sendern Deutschlandradio betreiben. • Friedenspreis des Deutschen Buchhandels, Börsen­ verein des Deutschen Buchhandels, Brüssel Zusammenarbeit im Programmbereich • Internationaler Literaturpreis, Haus der Kulturen der Zwischen den Landesrundfunkanstalten der ARD und Welt, Berlin Deutschlandradio besteht eine enge gegenseitige Zu- • lyrix, Bundeswettbewerb, Kooperationsprojekt mit sammenarbeit auf allen programmrelevanten Gebieten. dem Deutschen Philologenverband, Deutschem Muse- Hervorzuheben sind insbesondere folgende Bereiche: umsbund, gefördert vom BMBF • Max-Ophüls-Preis, Bundeszentrale für Politische Bildung • Sachbuchpreis der Leipziger Buchmesse, Messe Leipzig, Berlin • Wilhelm Raabe-Preis, Verleihung gemeinsam mit der Stadt Braunschweig • Inlandskorrespondenten: • Programmkooperationen mit ZDF und phoenix: Die Landeskorrespondenten von Deutschlandradio Deutschlandradio übernimmt vom ZDF in seinem sind meist in den Funkhäusern der jeweiligen ARD- Sonderprogramm Dokumente und Debatten und Landesrundfunkanstalten oder in den betreffenden auf seinen Mittel- und Langwellen die Sendungen Landesstudios des ZDF untergebracht. Am ARD- zdf-nachtstudio und Maybrit Illner. Aus dem phoenix- 55 Börsenstudio in Frankfurt/ M. ist Deutschlandradio Programm werden Im Dialog, Presseclub und Presse- beteiligt. club nachgefragt auf diese Weise übertragen. Auch die gegenseitige Unterstützung der Produktionsabteilun- • Auslandskorrespondenten:

gen bei der aktuellen Berichterstattung wurde fortge- anhang Deutschlandradio ist am Auslandskorrespondenten- führt. Auf den Internetseiten von www.deutschland­ netz des ARD-Hörfunks beteiligt. Für den Deutsch- radio.de werden die vorgenannten Übertragungen landradio-Korrespondenten in Paris werden ZDF- auch als Livestream angeboten. Räumlichkeiten angemietet. • Programmkooperationen mit der ARD: • Programmaustausch: Ebenfalls über Dokumente und Debatten und die Deutschlandradio beteiligt sich intensiv an der Zu­ Mittel- und Langwellen wird der Fernsehton der ARD- sammenarbeit mit der ARD auf dem Gebiet des Sendungen Anne Will und hart aber fair übertragen. Programmaustauschs und der Gewährung von Pro- duktionshilfen. Verwaltungskooperation mit dem ZDF Der Saarländische Rundfunk und Radio Bremen Mit dem ZDF besteht seit 1997 eine enge Verwaltungs- übernehmen abends und nachts mehrere Programm- kooperation in den Bereichen IT, Personal- und Honorar­ strecken von Deutschlandradio Kultur und Deutsch- abrechnung, Reisen und Logistik. Außerdem erhält landfunk. Seit Januar 2010 übernimmt der Hessische Deutschlandradio vom ZDF Unterstützung im Bereich Rundfunk in seinem Programm hr2-Kultur an Wochen- Bauwesen. tagen die Kindersendung Kakadu von Deutschland­ radio Kultur. Einkaufskooperation mit der Deutschen Welle • Hörspielkooperation: Seit Beginn des Jahres 2009 übernimmt die Deutsche Im Bereich des Hörspiels besteht eine enge Koopera- Welle auf der Grundlage eines Kooperationsvertrages im tion mit den ARD-Landesrundfunkanstalten in Gestalt Auftrage von Deutschlandradio größere Beschaffungs- von Übernahmen und Koproduktionen. Darüber vorgänge. hinaus beteiligt sich Deutschlandradio finanziell an innovativen Hörspielproduktionen der ARD. Zusammenarbeit im Bereich Werbung Deutschlandradio weist auf herausragende und relevante • Musikkooperationen: Produktionen in ARD, ZDF, 3sat, arte und phoenix hin. Gemeinsam mit dem rbb veranstaltet Deutschlandra- Im Gegenzug bewerben ARD und ZDF die Programme dio das Festival Ultraschall für zeitgenössische Musik von Deutschlandradio mit einem Imagespot. in Berlin. Darüber hinaus ist Deutschlandradio zu- sammen mit den jeweiligen Landesrundfunkanstalten u. a. Partner bei zahlreichen Konzertereignissen und regionalen Musikfestivals (siehe Anlage zu Kapitel 12). 56 Deutschlandradio im bundesweiten Digitalradio-Netz

Das bundesweite Digitalradio-Netz wird zügig weiter ausgebaut. Bereits jetzt können bis zu 75 Prozent der Einwohner in ihren Gebieten bundes- weit Deutschlandradio-Programme Kiel 57 auf Digitalradio empfangen. Rostock mobil versorgt inhouse versorgt Schwerin

Stilisierte Darstellung der anhang Digitalradio-Verbreitung Stand: November 2014 Hamburg

Bremen

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