Ausgabe Nr. 152 | 03. September 2009 Zeitung des Bezirksvorstandes und der BVV-Fraktion

TREPTOW-KÖPENICK

spräch zu kommen. 750 politisch Inter- essierte nahmen auf meine Einladung an Tagestouren durch die Ministerien teil, und über 700 Bürgerinnen und Bürger Foto: Karl Forster besichtigten mit mir den Reichstag. Der erfolgreiche Einzug der Linken in den Deutschen Bundestag als viert- stärkste Fraktion hat vor vier Jahren die Republik verändert. Aus einem Vier- ist ein Fünfparteiensystem geworden. Die Linke war und ist die einzige Stimme ge- gen alle Kriegseinsätze der Bundeswehr. Die Linke war und ist die Alternative zu den neoliberalen Parteien Union, SPD, FDP und Grüne. Sie lehnte die Agenda 2010, die demütigenden Hartz-Gesetze, die Rente erst ab 67 und die Steuerer- leichterungen für Vermögende, Bestver- Gregor Gysi setzte sich intensiv für die Belange des Wahlkreises ein, so engagierte er dienende und Konzerne sowohl bei der sich auch für die Belange des Jugendprojektes Mellowpark, wo er beim Sommerfest der Regierung von SPD und Grünen als auch BVV-Linksfraktion sprach. bei der Großen Koalition ab. Der Druck von links wirkte dennoch. Die Verlängerung der Bezugsdauer des Ar- beitslosengeldes I, die Erhöhung des Gysi: Meine Bilanz für Sie Wohn­geldes und die Übernahme einiger Vier Jahre als Wahlkreisabgeordneter im Bundestag Steuervorschläge von uns in die Wahl- programme von SPD und Union sind das Liebe Wählerinnen und Wähler, ges für Schwerbeschädigte, Explosionen Ergebnis einer konsequenten Opposi­ seit dem Herbst 2005 bin ich direkt ge- am Strommast in Johannisthal, Strah- tionspolitik für mehr soziale Gerechtig- wählter Vertreter unseres Bezirks im lungsgrenzwerte für Mobilfunkanlagen, keit. Deutschen Bundestag. Neben meinen Rentenfragen jedweder Art, Solarboot- Die Linke war und ist die einzige Partei, ­internationalen und nationalen Aufgaben station Köpenick, Gesundheitsreform, die im Bundestag forderte und fordern als Fraktionsvorsitzender der LINKEN Seebad Friedrichshagen und Sportdenk- wird, dass in Ost und West für gleiche kümmere ich mich natürlich auch um die mal Grünau. Arbeit in gleicher Arbeitszeit gleicher konkreten Probleme vor Ort: So einiges konnte ich durch persönliche Lohn und für die gleiche Lebensleistung So besuchten mich während meiner über Schreiben oder aber direkt klären. die gleiche Rente zu zahlen ist. 40 Bürgersprechstunden über 450 Bür- ­Darunter war die Verklinkerung des Dr. Gregor Gysi gerinnen und Bürger und kamen mit mir Bahnhofs Friedrichshagen oder die Un- ins Gespräch. Ich konnte ihre Sorgen terstützung von Unternehmen bei exis- und Probleme anhören – das Motto un- tenziellen Grundstücksfragen. IN DIESER AUSGABE seres Wahlkreisbüros: „Offene Tür und Mein Engagement galt aber auch dem Seite 3: Kleingärten langfristig offene Ohren“ meine ich wörtlich. In die- Pachtvertrag und der Sanierung des Sta- erhalten sen Gesprächen ging es um Probleme dions „Alte Försterei“, dem Jugendpro- Seite 4: Chaotisch buntes Jubiläum mit dem Job-Center, den Krankenkassen, jekt Mellowpark und der Entwicklung Seite 5: Wie Künstler einen kranken dem Bezirksamt oder dem Senat genau- des Müggelturmareals. Neben der Über- Kollegen ermuntern so wie um bundes- und europapolitische nahme von Schirmherrschaften, Besu- Seite 6: 100 Jahre Innovationen – Fragen. chen und Eröffnungen von Kultur-, Ju- Jubiläum in Johannisthal- Einige Themen waren: Kleingärten (Be- gend-, Sport- und Sozialeinrichtungen, Adlershof standssicherung), Garagen auf fremdem Gesprächen mit Unternehmerinnen und Seite 8: Reiches künstlerisches Boden, Bau des Großflughafens Schö­ Unternehmern gab es auch bei über 30 Arbeitsleben – Erinnerung an nefeld – hier insbesonders die Lärmpro- Abendveranstaltungen die Möglichkeit, Ingeborg Hunzinger blematik – Erhöhung des Steuerfreibetra­ mit Bürgerinnen und Bürgern ins Ge-

blättchenblättchen 1 Bordsteinkanten nur wenig“, stellt Kom- Bürgerinteressen berücksichtigen munalpolitikerin Heike Kappel fest. Schon BVV gastierte im alten Köpenicker Rathaus die demografische Struktur unseres Be- zirks erzwinge, im Bereich Tiefbau stärker auf die Bedürfnisse älterer Menschen ein- Aus Anlass der ersten urkundlichen Er- erhebliche Veränderungen des öffentli- zugehen. Aber auch für Eltern mit Kinder- wähnung Köpenicks vor 800 Jahren tag- chen Raumes zur Folge haben, temporäre wagen seien solche Querungen eine ten die Bezirksverordneten in ihrer letz- und lokal orientierte Baubeiräte zu bil- ­Erleichterung. ten Sitzung vor der Sommerpause aus- den. „Ziel ist, über die Baubeiräte die Weiterhin schlug DIE LINKE vor, Studie- nahmsweise nicht in Treptow sondern im Interessen von Bürgerinnen und Bürgern renden der Hochschule für Technik und Rathaus Köpenick. Zu Beginn der Sitzung bei der Neugestaltung öffentlicher Räu- Wirtschaft (HTW) Nutzungszeiten in geeig- gedachten die Politikerinnen und Politi- me zu berücksichtigen“, erklärt Petra neten, nicht durch den Vereinssport ge- ker in einer Schweigeminute der nach ­Reichardt von der Linksfraktion. Darüber nutzten Sporthallen zur Verfügung zu stel- schwerer Krankheit kürzlich verstorbenen ­hinaus könnten Bürgervereine, Woh- len. Der neue Campus der HTW in Ober- früheren PDS-Bezirksverordneten Katha- nungsbaugesellschaften, Gewerbetrei­ schöneweide verfüge, so Verordneter rina Grell. Sie war in der BVV Treptow ben­de und Anwohner ihre Anregungen André Schubert, über keine eigene Sport- Vorsitzende des Bildungsausschusses einbringen und so ein Stück ihres Kiezes anlage. Eine Mehrheit des Hauses be- und stellvertretende Vorsitzende der PDS mitgestalten. Die Mitglieder der Baubei- schloss, die Büste von Erst Schneller als Treptow-Köpenick. Grell arbeitete als räte sollten vom Bezirksstadtrat für Dauerleihgabe der Gedenkstätte KZ Sach- Mitarbeiterin im Bereich Öffentlichkeits- Stadtplanung und Verkehr berufen wer- senhausen anzubieten. Dort war der KPD- arbeit der Abgeordnetenhausfraktion. Sie den und bedarfsorientiert tagen. Politiker 1944 ermordet worden. DIE LIN- hinterlässt eine Tochter. In einem zweiten Antrag setzt sich die KE war zuvor mit ihrem Antrag gescheitert, Die Linksfraktion hatte zu dieser Linksfraktion für eine Prioritätenliste zur seine Büste wieder im öffentlichen Stra- Sitzung drei Anträge in die Schaffung von Querungen zum Beispiel ßenland aufstellen zu lassen. Die Links- Bezirksverordnetenver- durch Asphaltierung auf Straßen mit gro- fraktion bescheinigte den antragstellen- sammlung eingebracht, bem Kopfsteinpflaster im Bereich abge- den Parteien SPD, CDU und FDP, Kommu- die in die Fachaus- senkter Bürgersteige ein. Insbesondere nalpolitik zum Selbstzweck zu degradieren, schüsse überwie- in Adlershof sei die Situation beispielhaft da sie nicht aus sachlichem Interesse an sen wurden. Sie schlecht. „Straßen mit groben Pflaster- Schneller selbst handelten. fordert vom Be- steinen sind für Menschen mit Rollator Philipp Wohlfeil zirksamt bei In- oder mit Rollstuhl ohne Hilfe kaum zu Fraktionsvorsitzender LINKSFRAKTION vestitionen, die überqueren, da nutzen auch abgesenkte in der BVV Treptow-Köpenick

des „JobCenters“ Treptow-Köpenick zu „Service-Center“ abschaffen! festgelegten Sprechzeiten zu ermög­li­ Jobcenter soll direkt erreicht werden chen. Denn solange wir noch eine rot-rote Es ist seit langem ein Problem: Das „Job- fentlichkeit vorgestellt am 10.04.2008. Landesregierung haben, sollte es selbst- Center“ Treptow-Köpenick ist für Leis- Dieser Eindruck wurde nochmals bestä- verständlich sein, dass die Behörden für tungsbezieher nach dem SGB II telefo- tigt durch den Besuch der Mitglieder des die Menschen und nicht die Menschen nisch nicht erreichbar. Arbeitskreises „JobCenter“ des Sozial- für die Behörden da sind. Statt dessen laufen alle Telefonate über ausschusses der BVV am 18.11.2008 im Dan Mechtel die „Hotline“ aller Berliner „JobCenter“ oben beschriebenen sogenannten „Ser- Sozialpolitischer Sprecher der Linksfrak- mit der Einwahl 01801, über die man vice-Center“. tion in der BVV Treptow-Köpenick aber nur Nachrichten und ggf. Rückruf- Es ist deshalb wünschenswert, das bitten in einem Callcenter – dem soge- „JobCenter“ Treptow-Köpenick wieder di- nannten „Service-Center“ – hinterlassen, rekt erreichen zu können, wie es bei an- IMPRESSUM niemals jedoch mit dem zuständigen deren bezirklichen Einrichtungen – und blättchen.Treptow-Köpenick Monatszeitschrift des Bezirksverbandes und der BVV- Sachbearbeiter direkt sprechen kann. das „JobCenter“ ist dies zu 50% – der Fall Fraktion der Partei DIE LINKE Treptow-Köpenick Dies führt in der Praxis – insbesondere ist. Dazu allerdings ist es erforderlich, Redaktion: Karl Forster (verantwortlich), Karin Franzke, Edith Karge, Maximilian Nitschke, Helga Pett. dann, wenn die Rückrufe nicht erfolgen den Vertrag zwischen der Regionaldirek­ Postanschrift: DIE LINKE Treptow-Köpenick, – zu gravierenden Problemen und Zeit- tion der Bundesagentur für Arbeit und blättchen-Redaktion, Allendeweg 1, 12559 . Email: [email protected] verzögerungen bis hin zu eigentlich nicht dem Land Berlin über die Betreibung des Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht notwendigen Gerichtsverfahren: Oft „Service-Centers“ nicht zu verlängern. unbedingt den Standpunkt der Redaktion wieder. Die Redaktion behält sich sinnwahrende Kürzungen musste ich einstweilige Anordnungen Deshalb wurde dem Bezirksamt ein- von Artikeln und Leserbriefen vor. ­allein deshalb beantragen, weil ich nicht stimmig empfohlen, sich sowohl in der Auch unverlangt eingesandte Berichte, Meinungen, Fotos usw. werden sorgfältig behandelt! zurückgerufen wurde. Trägervertretung des „JobCenters“ Trep- Satz: ansichtssache – Büro für Gestaltung Diese Nichterreichbarkeit war auch der tow-Köpenick als auch im Senat von Ber- Druck: Druckerei Bunter Hund, Saarbrücker Straße 24, 10405 Berlin größte Kritikpunkt in den Antworten der lin dafür einzusetzen, das sogenannte Redaktionsschluss dieser Ausgabe : 24. August 2009 angeschriebenen 78 freien Träger des „ServiceCenter“ der Berliner „JobCenter“ Ausgabetag „blättchen“ 153: Do, 1. Oktober 2009 Bezirkes auf die Umfrage des Sozialaus- Redaktionsschluss für „blättchen 153“: 22. September 09 abzuschaffen und statt dessen wieder Das ›blättchen‹ wird aus Spenden finanziert. schusses im vergangenen Jahr der Öf- eine direkte telefonische Erreichbarkeit

2 blättchen diese Integration existieren könnten. Es ist in vielen unserer Kleingartenanlagen gelungen, diese Integration herzustellen – nicht wenige Grundstückseigentümer üben in unserem Verband bzw. in unse- ren Kleingärtnervereinen Funktionen aus. Wir wollen aber auch nicht verhehlen,

Foto: Matthias Balzer, Pixelio dass es hier in einigen Kleingartenanla- gen noch große Probleme gibt, die wir nur schrittweise gemeinsam werden lö- sen können. Ein Risikofaktor für die betroffenen Klein- gartenanlagen besteht darin, dass bei einem größeren Anteil von Einzelgrund- Kleingärten sollen Stadtbewohnern zur Erholung in der Natur dienen. stücken der Kleingartenstatus in Frage gestellt werden könnte. Dann sind Grund- stückseigentümer und Zwischenpächter Kleingärten langfristig erhalten gefordert, durch geeignete vertragliche Engagement des Bundestagsabgeordneten ist wichtig Lösungen den Fortbestand der betroffe- nen Kleingartenanlage zu sichern. Sie haben kürzlich mit Gregor Gysi ge- Der Bezirksverband der Gartenfreunde mitgetragen. Nicht einverstanden sind sprochen, haben Sie ihm auch eine Klein- Köpenick e.V. ist Zwischenpächter von wir aber damit, dass der Senat für eine gartenparzelle in Köpenick angeboten? ca. 170 Hektar Kleingartenland in Köpe- Kleingartenanlage die Schutzfrist nicht Weidling: Wir haben der Verlockung wi- nick und verpachtet über 3000 Klein­ über 2014 hinaus verlängern will, und derstanden und wollen ihm auch erspa- gärten. Die Köpenicker Kleingärten sind werden für deren Erhalt kämpfen. ren, dass er sich vor einem Vereinsvor- in 60 Kleingartenanlagen (Kolonien) zu- Der überwiegende Teil der Kleingarten- stand rechtfertigen muss, weil er wegen sammengefasst, die sich über das ge- flächen ist im öffentlichen Eigentum, ist einer Bundestagssitzung nicht am Ar- samte Gebiet des Bezirkes verteilen. das ein Nachteil? beitseinsatz teilnehmen konnte. Aber Nicht wenige dieser Kleingartenanlagen Meier: In öffentlichem Eigentum befinden Spaß beiseite, uns war das Gespräch mit befinden sich in landschaftlich reizvoller sich 65 % unserer Kleingartenflächen. Es ihm wichtig – insbesondere, ihm unsere Lage in der Nähe von Wäldern und Seen. ist allein schon vom Verwaltungsaufwand Probleme vorzutragen, seine Meinung zu Wichtig für den Verein ist, dass auch eines Zwischenpächters her betrachtet erfragen und ihn um Unterstützung zu langfristig diese Kleingärten erhalten ein enormer Vorteil, dass wir für so eine bitten. Für uns war es sehr bemerkens- bleiben. Für das blättchen sprach Ernst große Pachtfläche nur einen Ansprech- wert, dass er seine Zusagen zur Unter- Welters mit Peter Weideling, Vorsitzen- partner haben. Der wesentliche Vorteil stützung prompt eingehalten hat. der des Vereins und seinem Stellver­treter liegt aber darin, dass Berlin als Grund- Wie wichtig ist für Sie, im Bundestag ei- und Schatzmeister Hans-Dieter Meier. stückseigentümer umfassende Regelun- nen Bezirksvertreter zu haben, der die gen zur Gestaltung aller Kleingärten und Entwicklung des Kleingartenwesens Sie setzen sich für den langfristigen Er- deren langfristiger Sicherung treffen kompetent unterstützt und zu dem Sie halt der Kleingärten ein. Sehen Sie in Kö- kann, z.B. durch den Kleingartenentwick- einen direkten Draht haben? penick Kleingartenanlagen gefährdet? lungsplan oder stadtübergreifende Dis- Weidling: Das können wir nicht hoch ge- Meier: Eine akute Gefährdung Köpeni- kussionen und Entscheidungen zur Ver- nug einschätzen. Kleingärtner sehen cker Kleingartenanlagen sehen wir ge- längerung von so genannten Schutzfris- nicht nur die eigene Gartennutzung und genwärtig nicht – das soll aber nicht hei- ten für die Kleingartenanlagen, die nicht Erholung, sie engagieren sich auf vielen ßen, dass alles zu unserer Zufriedenheit im Flächennutzungsplan dargestellt sind. Gebieten – wenn wir nur einmal die Leis- gesichert wäre. Ein erheblicher Teil unse- Immer wieder werden in Kleingartenan- tungen für Natur und Umwelt, das sozia- rer Anlagen ist im Flächennutzungsplan lagen Eigentumsrechte nach dem Sa- le Engagement, die Entwicklung und mit der Zweckbestimmung Kleingärten chenrechtsbereinigungsgesetz erworben Pflege der Gemeinschaft oder die in eh- ausgewiesen bzw. in Grünzüge einge- – ist dies eine Gefahr für die Anlagen? renamtlicher Tätigkeit erbrachten Leis- bunden – das ist gut. Besser wäre es Meier: Es handelt sich hier um die Ver- tungen betrachten. Dazu ist die Sicher- aber, wenn alle unsere Kleingartenanla- wirklichung eines Bundesgesetzes und heit erforderlich, dies langfristig leisten gen durch Bebauungspläne abgesichert wir gönnen jedem Kleingärtner mit An- zu können, und für diese Sicherheit set- wären, denn nur derart festgesetzte Dau- spruch nach diesem Gesetz, dass er „sein zen wir uns ein. Dass diese Zielstellung erkleingartenanlagen bieten die von uns Grundstück“ erwerben bzw. dafür ein nicht ohne Verbündete erreicht werden gewünschte Sicherheit. Wir werden des- Erbbaurecht begründen kann. Für uns ist kann, liegt auf der Hand. Der Bundes- halb weiterhin unverdrossen unsere For- es von Bedeutung, dass die „neuen“ tagsabgeordnete unseres Wahlkreises derungen stellen, um Stück für Stück Grundstückseigentümer in die jeweilige spielt dabei eine besonders wichtige Rol- unserem Ziel näher zu kommen. Kleingartenanlage integriert bleiben. Das le – wenn er sich für unsere Probleme Wir werden in den nächsten Jahren eini- ist allein schon deshalb erforderlich, weil interessiert, uns wirksam unterstützt und ge wenige Parzellen für den Bau wichti- die meisten betroffenen Einzelgrundstü- immer für uns ansprechbar ist, dann ist ger Straßen verlieren; das ist mit den cke von der Zuwegung und der Ver- und das eine sehr große Hilfe. Beteiligten abgestimmt und wird von uns Entsorgung her betrachtet gar nicht ohne Wir danken für das Gespräch.

blättchen 3 Foto: Cabuwazi

fanden, schauten vor und hinter die Ku- Chaotisch buntes Jubiläum lissen des Kinder- und Jugendzirkus Ca- Vom Hinterhof in fünfzehn Jahren zu einem der größten buwazi und trainierten selbst in der Ma- nege. Sie probierten sich in verschiede- Kinder- und Jugendzirkusse­ in Europa nen handwerklichen Tätigkeiten. Dabei erwarben sie wichtige Qualifikationen für Ein besonderes Projekt mit einem beson- und gewann die Bewag (heute Vattenfall einen erfolgreichen Start ins Berufsle- deren Namen feierte jetzt sein 15jähriges Europe Berlin) als Sponsor. 1997 schloss ben. Das Projekt wurde vom Frühjahr Bestehen. Cabuwazi, der „chaotisch sich der befreundete Kinderzirkus 2005 bis Sommer 2007 durchgeführt. bunte Wanderzirkus“, der 1994 mit ei- „Springling“ in als vierter Anlässlich des zehnjährigen Jubiläums nem Zelt in Treptow direkt am ehemali- Standort an. Cabuwazi baute das Ange- in Altglienicke konnten wir das neue gen Grenzstreifen begann, zog im Juli bot aus mit Schulprojektwochen, Ferien- Großzelt eröffnen. Bis zu 600 Gäste kön- mit Musik und Artistik, aber auch mit po- reisen, Festivals, Shows, Gastspielen nen hier unsere Zirkusshows erleben litischen Forderungen nach kostenlosen und vielem mehr. oder im Rahmen einer privaten Feier das Bildungs- und Kulturangeboten für Kin- In den folgenden Jahren erweiterte Zelt anmieten. der und Jugendliche von Treptow nach ­Cabuwazi sein Wirkungsfeld mit Koope- Zum 15. Geburtstag ging der Zirkus auf Kreuzberg. rationen, internationalen Festivals und die Straße. Kinder und Jugendliche zo- In einem Berliner Hinterhof entdeckte Kongressen, z.B. 1999 mit dem 1. Inter- gen mit einem großen Festumzug von 1992 eine Gruppe von Kindern und Ju- nationalen Zirkusfestival und 2000 mit Treptow nach Kreuzberg, veranstalteten gendlichen das Einrad fahren. Das dem ersten internationalen Kongress der dann ein buntes Programm auf dem „Kreuzberger Einradchaos“ trat bei Kinder- und Jugendzirkusse . Seit 2003 Kreuzberger Zeltplatz Schatzinsel mit Schul- und Straßenfesten auf und fand ist die „Schatzinsel“ neuer Kreuzberger vielen Gästen, Shows, Livebands, Ani- vor allem in der Nachbarschaft immer Standort. Im Jahr 2004 errichtete Cabu- mationen und kulinarischen Köstlichkei- mehr Anhänger. Wer wollte, konnte mit- wazi hier sein fünftes Zelt. ten bis in den späten Abend. machen. Die Gruppe wurde größer, der Cabuwazi gehört heute zu den größten Hinterhof zu klein und die Kinder zogen Kinder- und Jugendzirkussen in Europa. zunächst auf die Lausitzer Straße, dann Über 650 Kinder und Jugendliche lernen in den Görlitzer Park. Der Zulauf war so pro Jahr in Nachmittagstraining und Begehbares groß, dass Cabuwazi-Mitbegründer Karl Workshops rund 30 artistische Diszipli- Salzburgpanorama­ Köckenberger 1993 mit der Elterninitiati- nen bei Cabuwazi. Für seine Arbeit wur- 1829 Schuf Johann Michael Sattler ein 26 ve „Kinder und Jugendzirkus“ das Pro- de Circus Cabuwazi mehrfach ausge- Meter langes, zerlegbares Rundpanora- gramm um einige Disziplinen erweiterte zeichnet. Bereits 1998 erhielt Cabuwazi ma der Stadt Salzburg und zeigte es, und erste Ferienworkshops anbot. den Deutschen Kinderkulturpreis für her- quasi als einer der ersten Tourismuswer- Im April 1994 stand das erste Zelt auf vorragende Leistungen in der Arbeit mit ber, in deutschen und österreichischen dem ehemaligen Grenzstreifen zwischen Kindern und für Kinder vom „Deutschen Städten. Die Salzburger Künstler Otto Ost- und Westberlin in Treptow, im Juli Kinderhilfswerk“. Im Januar 2006 ge- Beck, Rupert Gredler, Karl Hartwig Kalt- das zweite Zelt in Kreuzberg. Der dama- wann Cabuwazi den Deutschen Förder- ner, Michael Maislinger und Renate lige Jugendsenator Thomas Krüger taufte preis Jugend in Arbeit in Berlin. Ebenfalls Wegenkittl liefern nun die moderne Ant- den Berliner Zirkus feierlich auf den Na- 2006 erhielt Cabuwazi den HanseMerkur wort auf dieses berühmte „Sattler-Pano- men „Cabuwazi“, abgeleitet von „chao- Kinderschutzpreis. Im Jahr zuvor wurde rama“: Sie arbeiteten an einem 25 Meter tisch bunter Wanderzirkus“. Mit der Cabuwazi im Wettbewerb „Aktiv für De- langen und 2 Meter hohen begehbaren Gründung des Trägervereins „CABUWAZI mokratie und Toleranz“ ausgezeichnet. Rundgemälde, das noch bis 19. Septem- Kinder- und Jugendzirkus e.V.“ war Ca- Unter dem Motto „Von der Manege in ber 2009 als Kunstobjekt im Kulturzent- buwazi geboren. die Ausbildung“ realisierte Cabuwazi das rum Adlershof in der Galerie in der Alten Cabuwazi wuchs weiter, eröffnete 1996 berufsorientierte Projekt „Manege“. Ju- Schule zu sehen ist. Dann wird es in wei- seinen dritten Standort in Altglienicke gendliche, die keinen Ausbildungsplatz tere Städte ziehen.

4 blättchen Wie Künstler einen kranken Kollegen ermuntern Erste Probe im Atelier-Theater in Niederschöneweide Foto: Marina Garbusowa Eingebettet in eine Kunstwoche am noss. Er winkte allen aus dem Rollstuhl Spreeknie, wo sich im ehemaligen Indus- zu, als er nach dieser ersten Probe nach triegürtel viele Galerien und Ateliers an- seinem Schicksalsschlag unter Beifall mit gesiedelt haben, fand im Juli eine Veran- den Worten verabschiedet wurde: „Kon- staltung ganz besonderer Art statt. In rad, du hast die Willenskraft nicht aufzu- der Werkstatt-Galerie des Malers Sieg- geben, trainiere weiter. Wir danken Dir, fried Schütze in der Spreestraße 24 er- dass du unser Freund geworden bist.“ warteten Freunde und Bekannte einen Gastgeber Siegfried Schütze, Absolvent Eine überfällige Ehrung Sänger, der nach seinem Schlaganfall der DDR-Kunsthochschule Weißensee, Würdigung für Dora Schaul zum ersten Mal wieder versuchen wollte dessen erdnahe Bilder in einer kleinen zu singen. Etwa 25 Musikfreunde waren Ausstellung unter dem Titel STEIN-ZEIT Vor 10 Jahren starb die jüdische Anti­ in der Absicht gekommen, dem jetzt an bis vor kurzem im Wahlkreisbüro von faschistin Dora Schaul in Baumschulen- den Rollstuhl gefesselten Tenor Konrad Gregor Gysi in der Brückenstraße zu se- weg. Genau zu ihrem Todestag wurde an Arlt, zuzuhören und ihn aufzumuntern. hen waren, hatte schon zu DDR-Zeiten ihrem früheren Wohnhaus im Dammweg Dieser hatte als Chorsolist unter ande- ein „künstlerisches Vorleben“, wie er 73 eine Gedenktafel eingeweiht. Dora rem auch auf der Bühne der Deutschen sagt. Als Beispiel nennt er „interessante Schaul, geboren 1913, musste 1934 ins Oper in Berlin gestanden. Im kleinen Aufträge“ im Palast der Republik oder im Exil nach Frankreich gehen, wo sie 1939 Atelier-Theater des Malers fasste er nun Schauspielhaus am Gendarmenmarkt. interniert wurde und sich nach geglück- Mut, ein paar Lieder vorzutragen, und Seine Arbeitsräume befinden sich seit ter Flucht aus dem Internierungslager sich, wenn die notwendige Luft für län- 1986 in der Spreestraße. In lockeren Ab- der Resistance anschloss. Als Französin gere Arien fehlte, durch nachdenkliche ständen werden hier viermal im Jahr getarnt unterstützte sie die Widerstands- und humorvolle Gedichte ein wenig Ent- Künstler in sein kleines Atelier-Theater bewegung. spannung zu verschaffen. Durch Beifall eingeladen. Die Idee, sich nicht nur mit Auf Beschluss der BVV wurde nun die und viel Zuspruch ermuntert, ließ die an- Malerei und Skulptur zu beschäftigen, Gedenktafel an diese mutige und auf- fängliche Aufregung nach, sodass Arlt sondern ab und zu auch Vertreter ande- rechte Frau angebracht, vollständig fi- sich mit Liedern von Richard Wagner, rer Kunstgattungen vorzustellen, wurde nanziert durch Spendengelder. Zur Ein- René Kollo und Franz Lehar versuchte vor zwei Jahren gemeinsam mit der Sän- weihung, an der in Anwesenheit der und mit dem „Lied vom Leierkasten- gerin und Schauspielerin Carola Krautz- Stadtbezirksbürgermeisterin Gabriele mann“ abschloss. Günter Melde vom Sa- Brasin geboren. Im ihrem literarischen Schött­­ler und des Landesvorsitzenden lon Orchester der Deutschen Oper be- Konzert-Programm über die deutsch-jüdi- der VVN-BdA, Hans Coppi, mehrere Dut- gleitete ihn einfühlsam am Klavier. sche Poetin Else Lasker-Schüler, welches zend Freunde und Weggefährten teilnah- men, würdigten verschiedene Redner die Antifaschistin, darunter Siegfried Stock (Vorsteher der Bezirksverordnetenver-

Foto: E. Pett sammlung), Oliver Igel (SPD-Fraktion) und Hans Erxleben (Die Linke). Die junge französische Wissenschaftlerin Sterenn Le Berre, die während ihrer Studienzeit über Dora Schaul forschte und publizier- te, zeichnete deren Lebensweg in der französischen Résistance nach.

Was die Stimmung dieser Veranstal- zum 8. März auch im Treptower Rathaus Japanische Sportler tung besonders auszeichnete, war das zur Aufführung kam, wirkte Siegfried zu Gast taktvolle Gespür anwesender Sängerkol- Schütze als Sprecher mit. Für den Herbst Eine 10 köpfige Delegation japanischer legen. Schwierige Augenblicke wurden ist in seiner Werkstatt-Galerie ein Abend Volleyballer empfing der amtierende Be- überbrückt, indem sie einfach mitsan- mit einem indianischen Künstler aus Peru zirksbürgermeister Michael Schneider im gen, ohne den kranken Kollegen zu geplant, der Poesie und Tänze zu den Rathaus Köpenick. Die jugendlichen übertönen. Pausen wurden durch spon- Früchten seiner Heimat darbieten wird, Sportler hielten sich im Rahmen des 36. tane Gesangseinlagen verkürzt, die die die von Amerika nach Europa gelangten. Deutsch-japanischen Sportjugend-Simul- Veranstaltung zusätzlich bereicherten. Als Maler, der sich vor allem mit der Erde tanaustauschs der Deutschen Sportju- Dem 58jährigen war deutlich anzumer- beschäftigt, sieht Siegfried Schütze hier gend und der Japan Junior Sports Asso- ken, dass er diese lockere Zusammen- eine inhaltliche Verbindung. ciation (JJSA) für zwei Wochen auch in kunft, die ganz ihm gewidmet war, ge- Helga Pett Treptow-Köpenick auf.

blättchen 5 der zum Zentrum der deutschen Luftfahrt. 100 Jahre Innovationen Und dabei waren ausländische Investo- Es begann mit einem Flugplatz ren beteiligt. Gleich am Anfang waren da die Gebrüder Wright. Auf der Berliner Flugwoche 1910 wurden zwei Drittel aller Preise auf einem Wright-Flugzeug gewon- nen. Und noch im gleichen Jahr wurde mit einer Zeitungsanzeige für das neue Flugzeug mit wassergekühltem Motor und 45 bis 50 PS geworben. Lieferung: aus den Werkstätten in Adlershof-Johan- nisthal. Rund 60 der insgesamt 80 Flug-

Fotos: Archiv Alexander Kauther zeuge die von Wright weltweit gebaut wurden, kamen übrigens aus Berlin. Anton Herman Gerard ‚Anthony‘ Fok- ker, der bedeutendste niederländische Flugzeugbauer gründete in Johannisthal 1912 seine Flugzeugwerke. Im gleichen Jahr siedelte sich die Deutsche Versuchs- anstalt für Luftfahrt (DVL) in Johannisthal bzw. Adlershof an. Sie baute Labore, Motorenprüfstände, Windkanäle und Hangars. Zu Tausenden strömten die Menschen aus Berlin zu den Flugvorführungen auf dem Zu den Geschichten rund um diese An- neuen Flugfeld Johannisthal. fangszeit gehört aber auch das Schicksal von Melli Beese (eigentlich Amelie Hed- Die Geschichte begann am 26. Septem- barn gefährlich überholt. Also musste der wig Boutard-Beese), die 1911 an ihrem ber 1909. An diesem Tag erfolgte die Ein- Motorflug entwickelt werden. Der ersten 25. Geburtstag als erste deutsche Fliege- weihung des ersten deutschen Motor- Flugschau folgten bald weitere, die eine rin die Pilotenprüfung ablegte, nach ihrer flugplatzes, des Flugfelds Johannisthal. große Zahl von Besuchern anzog. Hun- Heirat mit einem Franzosen jedoch im 1. Zur Eröffnung gab eine spektakuläre derttausende wollten die tollkühnen Weltkrieg als feindliche Ausländerin galt Flugschau. Doch die ersten Piloten ka- Männer in ihren fliegenden Kisten be- und später Selbstmord verübte. men aus Frankreich. Deutschland hatte in staunen. 1911 fanden 600.000 Zuschauer Im Krieg stieg die Zahl der Flugzeuge der Zeit davor mehr auf Luftschiffe ge- den Weg nach Johannisthal. drastisch an. Am 5. Februar 1919 begann setzt und sah sich nun, besonders aus Doch es blieb nicht bei den Spekta- dann hier die Geschichte der zivilen Luft- militärischer Perspektive, von den Nach- keln. Schnell entwickelte sich das Gelän- post in Deutschland. Von diesem Tag an starteten zweimal täglich Flugzeuge in Berlin-Johannisthal, um Postsendungen – vor allem Zeitungen – von der Haupt- stadt zum Tagungsort der verfassungge- benden Nationalversammlung in Weimar zu transportieren. Diese Flugpostverbin- dung konnte vorerst ausschließlich von den Abgeordneten der Nationalversamm- lung in Anspruch genommen werden, die wegen der revolutionären Lage in Berlin in die damalige thüringische Hauptstadt ausgewichen war. Wenige Monate später wurde diese Flugpostlinie auch für die Öffentlichkeit freigegeben. Doch das Areal diente nicht ausschließ- lich dem Flugbetrieb und Flugzeugbau. Der Motorrad- und Flugmotorenhersteller BMW wollte in die Autoproduktion ein- steigen. Das erste Modell des Dixi wurde in Johannisthal gebaut. Auch die Filmin- dustrie entdeckte das Areal. So wurden hier Mutter Krausens Fahrt ins Glück und Nosferatu gedreht. Während der Nazi-Herrschaft änderte sich die Rolle Johannisthals. Während der Schon damals wurde geworben. Auf einem Leuchtturm am Fluggelände prangte die Flugbetriebs auf den neuen Flugplatz Aufschrift der Zigarettenmarke Manoli. Tempelhof überführt wurde, wurde Jo-

6 blättchen 410 technologieorientierte Unternehmen mit rund 4.775 Mitarbeitern und elf au- ßeruniversitäre Forschungseinrichtungen mit rund 1.600 Mitarbeitern (darunter 800 Wissenschaftler) haben sich hier an- gesiedelt. Anlässlich des Jubiläums 100

Foto: Maximilia Nitschke Jahre Johannisthal-Adlershof konnte die- ses positive Ergebnis von der „WISTA“ (Wissenschaftsstandort Adlershof, die 1991 vom Land Berlin gegründete Ent- wicklungsgesellschaft) einer Runde von Journalisten und Managern des Märki- schen Presse- und Wirtschaftsclubs prä- sentiert werden. Am 26. September, dem Jahrestag der Inbetriebnahme des Flugplatzes Johannis­ thal findet ein großes Jubiläumsfest statt. Adlershof soll schöner werden. Der neue Bahnsteig des S-Bahnhofs wurde von Karl Forster Treptow-Köpenicks Baustadtrat Rainer Hölmer, Maria Krautzberger, Staatssekretärin des Senats für Stadtentwicklung Berlin und Ingulf Leuschel, Konzernbevollmächtigter der DB AG für das Land Berlin seiner Bestimmung übergeben. Festprogramm 100 Jahre Johannisthal Samstag, 26. September 2009 Zu Zeiten der „Wende“ 1989 gab es auf 10.00-11.45 Uhr Rathaus Johannisthal dem Gelände in Adlershof etwa 5000 Be- Eröffnung der festlichen Veranstaltung schäftige, fast 4400 davon hochqualifi- zum „100. Jahrestag der Eröffnung des zierte Wissenschaftler. Bald wurden die Flugplatzes Berlin-Johannisthal“. bestehenden Betriebe und Einrichtungen Ausstellungen im Ratssaal und fast vollständig abgewickelt, und die Be- Sonderausstellungsraum triebsgelände waren plötzlich weithin ungenutzt. So entstand der Plan, die be- 12.00.-14.00 Uhr stehenden Einrichtungen und verbliebe- Flugkistenrennen mit Oldtimermodellen nen Institute in eine neue „integrierte 14.00 Uhr Landschaft aus Wissenschaft und Wirt- Johannisthaler Kiezfest mit verschie­ schaft“ einzubinden. denen Veranstaltungen Heute ist Berlin-Adlershof eines der er- 18.30 Uhr folgreichsten Hochtechnologieprojekte Fliegerheim Winckelmannstaße Deutschlands. Auf 4,2 Quadratkilometern Vortag über das ehemalige entsteht seit 1991 die integrierte Stadt ­„Flieger-Heim und Buchmuseum für Wissenschaft, Wirtschaft und Medien, Franz Tolinski“ Arbeitsort für über 14.200 Menschen. Anzeige Die tollkühnen Männer in ihren fliegen- den Kisten waren hier Wirklichkeit.

hannisthal als Versuchsfeld für die gehei- me Wiederbewaffnung genutzt, unter an- derem von der hier ansässigen Deutschen Versuchsanstalt für Luftfahrt. Hier wurde auch eine Unterdruckkammer entwickelt, die in KZs an Häftlingen getestet wurde. Nach 1945 wurde auf dem Gelände in Johannisthal-Adlershof die Akademie der Wissenschaften der DDR angesiedelt, die viele Institute der angewandten For- schung beherbergte. Auch das Fernsehen wurde am Standort platziert. In den neu- en Studios ging am 21. Dezember 1952 erstmals der Deutsche Fernsehfunk (DFF) auf Sendung. Und auch das Wachregi- ment Felix Dzierzynski hatte hier seinen Standort.

blättchen 7 Ufer bleibt zugänglich Viele Protestbriefe erreichten die Links- fraktion wegen des Bebauungsplans Rü- bezahl. Sorgen um die Ufersituation und

Foto: NikiSublime das Entstehen einer Eigentümersiedlung wurden deutlich. Andere forderten, Rü- bezahl wieder zu dem zu machen was es einmal war, ein beliebter Ausflugsort. In Abwägung der verschiedenen Positio- nen und den Wünschen des Investors hat nun die BVV unter aktiver Mitwir- kung der Linksfraktion einen Beschluß zur künftigen Entwicklung gefasst. Die- ser sieht vor: Entwicklung als Naherho- Denkmal für die Frauen der Rosenstraße von Ingeborg Hunzinger. lungsstandort mit Wiederherstellung qualifizierter Gastronomie, Spiel und Reiches künstlerisches Arbeitsleben Sportangebote (insbesondere der Aben- Erinnerung an Ingeborg Hunzinger teuerspielplatz für die Kinder), Müggel- seeufer bleibt öffentlich zugängig, keine Slipanlage, Überprüfung der Dimension Meine erste, noch anonyme Begegnung Seit 1952 lebte und arbeitete sie frei- der Ferienhäuser mit dem Ziel der Ver- mit Ingeborg Hunzinger fand Mitte der schaffend in . Ihr Atelier war kleinerung, Reduzierung der Parkplatz- Siebziger Jahre statt. Auf dem Weg zum schon in den 50er und 60er Jahren oft planung und der Flächenversiegelung. Kindergarten meiner Zwillingsmädchen Schauplatz eines weltoffenen kulturpoli- Von der alleinigen natürlichen Einfrie- lief ich meist eiligen Schrittes vom Bahn- tischen und gesellschaftlichen Dialogs. dung musste sich die BVV wegen der hof Plänterwald zur Bushaltestelle an Ihre bekanntesten Werke sind die Wildschweine verabschieden. Dieser Be- der Köpenicker Landstraße an einem Bronzefigur „Die Erde“ und die Skulptu- schluss ist nun Grundlage für die weite- bronzenen Tanzpaar vorbei. rengruppe „Block der Frauen“ in der Ro- re Planung und Ausführung des Vorha- Als Grafikstudent an der Kunsthoch- senstraße. Das Detail „Wiedersehen“ aus bens. Die Linke hat dieser Entwicklung schule Berlin, der wöchentlich einmal dem letztgenannten Ensemble ist seit mehrheitlich zugestimmt und wird jetzt sein Töchterchen zum Balettunterricht in 1995 als Bronzeabguss im Hof des ehe- ein waches Auge darauf halten. die Innenstadt begleitete, sah ich mir maligen Köpenicker Zellengefängnisses E.W. Hunzingers eherne Tänzer bald genauer, zu sehen. eben mit anderen Augen an. Im heutigen Treptow-Köpenick hat die Persönlich traf ich die Bidlhauerin erst Künstlerin Ingeborg Hunzinger aber auch

nach 1980 bei den Mitgliederversamm- viele andere steinerne und bronzene Bebauungsplan BBI lungen der Parteiorganisation des Ver- Spuren hinterlassen, u. a. die Skulpturen Businesspark bandes Bildender Künstler. Da fiel sie mir “Strahlen der Nacht“ (1969, Kodak AG), Eine 280 Seiten starke Vorlage zur Be- mit ihrer bestickten Wollmütze und ihren „Vater mit Kind“ (1958, Müggelpark), bauung des so genannten Baufeldes Ost unbequemen Diskussionsbeiträgen auf; „Chile“ (1976, Pablo-Neruda-Oberschule), in Bohnsdorf hatte die BVV zu bearbei- und mancher Genosse schmunzelte, wenn „Die böse Wolke“ (1999, Kirchplatz ten. Ziel dieses Beschlusses ist die Er- der riesige Hund, den sie immer mit- Rahnsdorf) sowie die Betonplastik „Die schließung für die Ansiedlung von Ge- brachte, plötzlich nach vorn schritt und Aufstrebende“ (2005, Luisenhain), die werbe auf Berliner Gebiet im unmittelba- völlig respektlos am Redemanuskript des sie anlässlich ihres 90. Geburtstages dem ren Umfeld des Flughafen Schönefeld. leicht irritierten Referenten herumschnüf- Bezirk schenkte. Gleichzeitig musste der Dorfkern von felte. Ingeborg Hunzinger konnte schon Ihre letzte Arbeit war eine Skulptur von Bohnsdorf vor zusätzlichem Verkehr damals auf ein bewegtes, reiches künst- , einer Persönlichkeit, möglichst geschützt werden. Dies ist mit lerisches Arbeitsleben zurückblicken. mit der sich die Künstlerin und Kommu- der Erschließung des Gewerbegebietes Am 3. Februar 1915 geboren, studierte nistin zeitlebens sehr verbunden fühlte. über die Strasse am Seegraben (B96A) die Steinbildhauerin 1935 bis 1938 an der Wie diese kleine große Frau zu Beginn weitgehend gelungen. Die weitere Er- Hochschule für freie und angewandte des vorigen Jahrhunderts hat sich Inge- schließung muss über Brandenburger Kunst in Charlottenburg und war 1938 bis borg Hunzinger auch nach 1990, mit Gebiet erfolgen. Ziel der Linken war es 1939 Meisterschülerin bei Ludwig Kaspar künstlerischen Mitteln, immer wieder in auch, möglichst hier „flughafenaffines“ in der Klosterstraße. 1939 floh sie vor die Politik unseres Landes, auch die der Gewerbe zu konzentrieren und durch den Nazis nach Italien; nach ihrer Rück- Linken, eingemischt. große Grünflächen weitgehend den Grad kehr 1942 hatte sie bis 1945 Arbeitsver- Die ungenehmigte, zeitweilige Aufstel- der Versiegelung auszugleichen. Es be- bot. lung ihrer gemeinsam mit Rolf Biebl ge- darf jetzt einer umfangreichen weiteren Von 1950 bis 1951 wirkte Ingeborg schaffenen Rosa-Luxemburg-Skulptur vor Information der Bevölkerung. Diese ist Hunzinger an der Hochschule für bilden- dem Karl-Liebknecht-Haus war auch so im September in einer Bürgerversamm- de und angewandte Kunst Berlin-Weißen- eine Idee von ihr. Am 19. Juli 2009 ist lung vorgesehen. Ansprechpartner für see und war danach bis 1953 Meister- Ingeborg Hundzinger im Alter von 94 Jah- die Fraktion sind Udo Franzke, Ernst schülerin bei Fritz Cremer und Gustav ren gestorben. Welters und Peter Leiß. Seitz. Werner Laube E.W.

8 blättchen Lokales Soziales Kapital Durch das Programm „Lokales Soziales Kapital“ werden im Land Berlin Kleinst- vorhaben (Mikroprojekte) gefördert, die

Foto: Klaus Bischoff auf lokaler Ebene für benachteiligte Per- sonengruppen neue Beschäftigungschan- cen eröffnen und den sozialen Zusam- menhalt stärken. Die zu fördernden Mikroprojekte sollen die Zusammenarbeit in Netzwerken, selbstorganisierten Gruppen und lokalen Initiativen stärken und gleichzeitig die berufliche Integration benachteiligter Zielgruppen verbessern. Die Projekte werden aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und des Landes Berlin finan- ziert und bedürfen keiner weiteren Kofi- nanzierung. Die Projektvorschläge für Treptow-Köpenick können bis 25. Sep- tember 2009 bei der Geschäftsstelle des Am 10. 7. versammelten sich die Bürger- letzter Minute. Die Volksvertreter mit ho- Bezirklichen Bündnisses für Wirtschaft meister der Anrainergemeinden des her Entscheidungssubstanz fuhren kaum und Arbeit Treptow-Köpenick eingereicht Großflughafens Schönefeld vor dem Bun- erkennbar in schwarzen Limousinen mit werden Die Förderhöchstsumme für je- desrat. Hier war die Schallschutzverord- verdunkelten Scheiben am Spalier vor- des Projekt beträgt max. 10.000 Euro. nung zum Fluglärm (Blättchen berichte- bei. Nicht Einer, nicht Eine kurbelte die Weitere Informationen zum Förderpro- te) auf der Tagesordnung. Unterstützt Scheibe herunter um sich zu informieren. gramm, Formulare, Arbeitshilfen und die durch Politiker aus Treptow Köpenick So verwunderte es nicht, dass wesentli- Kontaktdaten der Geschäftsstelle des wurden die Bundesratsvertreter aufge- che Verbesserungen ausblieben. Passan- Bezirklichen Bündnisses für Wirtschaft fordert diese noch zu verbessern. ten schenkten der Aktion mehr zustim- und Arbeit finden sich im Internet unter Ein schwarztransparentischer Aufruf in mende Aufmerksamkeit. www.loskap-berlin.de.

+++ Kurzmeldungen +++ Kurzmeldungen +++ Kurzmeldungen +++

demokrARTie den Bezirk repräsentieren werden. Die von Spendenboxen für das Sammeln von Kunstwerke werden beim diesjährigen Bargeld ist jedoch aufgrund haushalts- „Gib Deine Meinung zum Thema Demo- Fest für Demokratie am 19.09.09 zusam- rechtlicher Bendenken nicht vorgesehen, kratie – Erfahrungen, Wünsche und Pers- men mit den Erfahrungsberichten aus heißt es in einem Abschlussbericht des pektiven wieder. Setze Deine Ideen Finnland rund um den S Bahnhof Schö- Bezirksamtes zu einem BVV-Beschluss künstlerisch um.“ So lautete der Aufruf neweide ausgestellt. von 2007. Darin war als Verwendungs- an Schülerinnen und Schüler im Alter zweck der Sammlung die Anschaffung von von 15 bis 18 Jahren zum Kunstwettbe- Spielgeräten auf dem frei zugänglichen werb demokrARTie, einer Initiative der keine Spendenboxen Gelände genannt worden. Kleinspenden Jugendgruppe Young Voices mit Unter- Auf dem Gelände des ehemaligen Strand- bis 30 Euro könnten jedoch auf ein be- stützung des Bezirksamtes Treptow-Kö- bades in Rahnsdorf sollen Informations- nanntes Spendenkonto für diesen Zweck penick und des Bündnisses für Demokra- tafeln aufgestellt werden. Das Aufstellen überwiesen werden, heißt es dazu. tie und Toleranz. Jetzt stehen die Gewinner fest: den 1. Platz belegte Sarah Unger (Anna-Seghers Oberschule) mit einer aufwendig durch- dachten Collage von Gemälden mit dem Wahl-Kundgebung der Titel „Faces“, der 2. Platz ging an Jan LINKEN Treptow-Köpenick Zerche (Emmy Noether Gymnasium) mit seiner farbenfrohen, vielfaltbejahenden mit Skulptur „Born Free“ und den 3. Platz und dem TIN ALLEY JAZZ QUARTETT erhielt der Medienkünstler Patrick Beh- Gregor Gysi rendt (OSZ KIM), der eine ausgetüftelte Bundestagsdirektkandidat der LINKEN Montag, 21.September Collage mit dem Titel „die Demokratie in Katrin Lompscher 15 – 18 Uhr Schlossplatz, Mir“ gestaltete. Die zehn Besten reisten Senatorin, DIE LINKE Köpenick inzwischen zum Internationalen Kunst- sommer nach Finnland, bei dem sie ihre Oskar Lafontaine 15 – 16 Uhr: Musik und Gespräche, künstlerischen Fähigkeiten im interkultu- Parteivorsitzender der LINKEN ab 16 Uhr Redebeiträge rellen Kontext ausbauen können und

blättchen 9 54 junge Sportler wurden im Rathaus Kö- penick zur „Olympiade del Tricolore“ durch Bezirksvertreter und Politiker, dar- unter Gregor Gysi, in die Partnerstadt Al- binea verabschiedet. Zu diesem Sportfest Foto: Wolfgang Dürr werden rund 5.000 jugendliche Teilneh- mer aus über 30 Ländern erwartet. Der Bezirk wird vertreten sein durch die B-Mädchen des 1. FC Union, Basketballer der SG Treptow 93, Kanutinnen und Ka- nuten von Blau-Gelb-Köpenick, Tennis- spieler des TC Orange-Weiß Friedrichsha- gen, Schwimmerinnen der Turngemeinde in Berlin und behinderte Schwimmer des Behinderten Sportvereins Köpenick. Mit der Überreichung der Bezirksfahne zum Einmarsch ins Stadion wurden der Delegation auch zahlreiche Gastgeschen- ke mit auf den Weg gegeben. Die völkerverbindende Fahrt wurde mit Sondermitteln der BVV gefördert. Alle Parteien in der BVV, außer der NPD, hat- ten dem Antrag zugestimmt.

Nur die Linke beteiligt sich nicht an die- Kunst in der DDR ser Konsenssoße. Sie ist gegen den Af- Für Mittwoch, den 09.September 2009, ghanistan-Krieg, weil man Terrorismus 19.30 Uhr, lädt die Basisorganisation Kul- nicht mit der höchsten Form des Terro- tur der Partei DIE LINKE Treptow-Köpenick rismus, dem Krieg, wirksam bekämpfen zu einer öffentlichen Diskussionsrunde in kann, im Gegenteil. das Soziokulturelle Zentrum Ratz-Fatz e.V. Nur die Linke ist für die Überwindung Gysi Schnellerstraße 81, 12439 Berlin. von Hartz IV, für eine bedarfsdeckende meint... Zum Thema soziale Grundsicherung und für eine län- Kunst der DDR – nur eine Fußnote? gere Bezugsdauer von Arbeitslosigkeit 1, Je stärker DIE LINKE diskutieren: die sich nach der Länge der Erwerbstä- desto sozialer das Land Thomas Flierl, MdA, Fraktion Die Linke tigkeit bemisst. Olaf Leitner, Kulturjournalist, Der letzte Allenthalben wird die Langeweile des Nur die Linke fordert eine Rückkehr zur Überlebende vom Rock over Rias Wahlkampfes zu den bevorstehenden alten Rentenformel und eine Rücknahme ­Gründerteam und Klaus Höpke Stellv. Bundestagswahlen beklagt. Das liegt da- der Rentenkürzung. Nur sie fordert ein Kulturminister a.D. MdL a.D. ran, dass sich vier der fünf Parteien im sozial gerechtes Steuersystem mit einer Musik von Frank Viehweg wird den Abend Bundestag - die Union, die SPD, die FDP Entlastung niedriger und mittlerer Ein- bereichern. Es moderiert Dr. Michael Greu- und die Grünen - in den meisten wichti- kommen, einer Mehrwertsteuer von nur lich und auch alle Gäste sind zur Diskus­ gen gesellschaftspolitischen Fragen einig 7% auch für Kinderprodukte, Arzneien, sion eingeladen. Der Eintritt ist frei. sind. Handwerk und das Hotel- und Gaststät- Sie befürworten die Beteiligung der Bun- tenwesen und einer Belastung hoher deswehr am Afghanistan-Krieg. Sie sind Einkommen und Vermögen. Tag des Offenen für Hartz IV, das Langzeitarbeitslose de- Nur die Linke fordert für Ost und West Denkmals mütigt, Armut erzeugt und keine Unter- gleichen Lohn für gleiche Arbeit in glei- Einmal quer durch Treptow-Köpenick, schiede macht zwischen einem arbeitslo- cher Arbeitszeit und gleiche Rente für Baudenkmale gucken – und sogar hin- sen Ingenieur mit 30 Arbeitsjahren und gleiche Lebensleistung.. einsehen! Das geht am Sonnabend, dem einem 20-Jährigen mit 2 Jahren Erwerbs- Die entscheidende Frage bei diesen Bun- 12. und am Sonntag, dem 13. Septem- tätigkeit. Sie befürworten gemeinsam destagswahlen lautet, wie die Linke ab- ber. Vom Sowjetischen Ehrenmal am die Rente erst ab 67, also drastische schneidet. Verlöre sie, fühlten sich die Treptower Park bis zur Evangelischen Rentenkürzungen. Sie sind verantwort- anderen Parteien in ihrer neoliberalen Waldkapelle Hessenwinkel und zum lich für die drastische Senkung der Un- Politik bestätigt und werden ihre unsozi- Wassersportmuseum in Grünau erstre- ternehmenssteuern von 45% auf 15%. ale Politik forcieren. Gewinnt die Linke cken sich die insgesamt 28 Möglichkei- Sie haben den Spitzensteuersatz von aber hinzu, verändern sich auch SPD, ten, sich mit Bauen und Geschichte im 53% auf 42% herabgesetzt, die hohen Union und Grüne und müssen das Land Bezirk auseinanderzusetzen. Natürlich Einkommen ent- und die niedrigen und sozialer machen. Nur darum geht es darf dabei auch das UNESCO-Kulturerbe mittleren Einkommen belastet. wirklich. Gartenstadt Falkenberg nicht fehlen.

10 blättchen wir gratulieren

Im September zum Geburtstag 75. Rosemarie Friedrich, 97. Gerda Fischer Ingrid Gogolin, Sie finden hier Termine der Partei DIE 95. Ellinor Stiele Karin Heuer, Christa Ringel, LINKE. Weitere Termine von öffentlichen 93. Otto Reiß Martin Ode, Veranstaltungen finden Sie auf Seite 12 92. Rolf Brandt Wilhelm Schartau, 91. Sigfrid Riedel Walter Thomas, Herbert Thust 39. Skatturnier der Partei DIE LINKE. 85. Hildegard Bock, Renate Dott 70. Hannelore Emmerich, Treptow-Köpenick am Sonntag, 80. Elfriede Kämpf, Christa Prenzel, Marianne Hummel, 13. September um 10.00 Uhr Gaststätte Karl Haberland, Siegfried Herta Zeiseweis, Klaus Dannies, „Zur Post“ Anmeldung bis 10.09.09 Rönicke, Lothar Schulz Horst Führich, Werner Schicke unter Tel.: 537 80 499 Deutschen Jugend in England aufzubau- Mo 07.9. 15.00 AG Seniorenpolitik, en. Das Ziel war, junge Leute zu organi- Brückenstraße 28 sieren und ihnen eine jüdische und Mo 07.9. 18.00 Wahlaktiv, gleichzeitig deutsche Identität zu geben. Brückenstraße In dieser Zeit erhielt er seinen Spitzna- Mi 16.9. 14.00 AG Mieten/Wohnen men „Niki“, der gerne von Freunden und Mo 5.10. 17:00 Basistreffen (Ort bitte guten Bekannten genutzt wird. 1956 ge- dem Oktoberblättchen entnehmen) riet der Student in Konflikt mit der Partei

und wurde in die Produktion strafver- Beratungen des Bezirksvorstandes setzt und aus der Partei ausgeschlossen. Di 08.9. 18:30 Allendeweg 1960 rehabilitiert ist er auch heute noch Di 29.9. 18:30 Brückenstraße Mitglied der Partei „Die Linke“. Für seine Karriere war das Jahr 1956 dennoch eine entscheidende Wendung. Sein ganzes zukünftiges Berufsleben verbrachte er KONTAKT Verdienstorden nun in „seinem“ Betrieb „Berliner Me- Bezirksverband Dr. Klaus Immanuel Sternberg wurde tallhütten und Halbzeugwerke“ gegen- Geschäftsstelle Köpenick durch die Staatssekretärin der Senats- über dem Bahnhof Schöneweide. 1977 Allendeweg 1, 12559 Berlin Tel. (030) 6432 9776, Fax (030) 6432 9792 verwaltung für Bildung, Wissenschaft promovierte er im Alter von 57 Jahren an E-Mail: [email protected] und Forschung, Claudia Zinke im Auftrag der Bergakademie Freiberg mit der Ar- Öffnungszeiten: des Bundespräsidenten mit dem Ver- beit „Vom Ich zum Wir“ in Pädagogik Montag nach Vereinbarung, dienstkreuz am Bande des Verdienstor- und Philosophie. Dienstag von 10.00 bis 18.00 Uhr dens der Bundesrepublik Deutschland Ein neuer Lebensabschnitt begann für Mittwoch von 13.00 bis 16.00 Uhr Donnerstag von 10.00 bis 16.00 Uhr ausgezeichnet worden. ihn, als er seit 1990 unermüdlich vor Freitag von 10.00 bis 13.00 Uhr Im März 1939 emigrierte der junge Klaus Schülern als Zeitzeuge auftrat. In weit Kassenzeiten: Sternberg gemeinsam mit der Mutter über 10.000 Gesprächen vermittelte er Dienstag von 10.00 bis 17.00 Uhr nach England. Der Vater wurde von den (und tut das noch heute) authentisch Donnerstag von 10.00 bis 16.00 Uhr Nazis nach Auschwitz verschleppt und und nachfühlbar Zeitgeschichte. In ihrer Geschäftsstelle Treptow Brückenstraße 28, 12439 Berlin dort umgebracht. 1941 wurde Sternberg Verleihungsrede würdigte Claudia Zinke Tel. (030) 532 89 22, Fax (030) 6310 42 41 in England, wie viele andere aus Deutsch- Sternbergs Tätigkeit mit den Worten: Öffnungs- und Kassenzeiten: land Geflüchtete, interniert. Nach seiner „Sie haben sich mit Ihrem langjährigen Donnerstag von 14.00 bis 18.00 Uhr Entlassung nahm er bereits in London Engagement für Humanismus, Mit- den aktiven Kampf gegen den National- menschlichkeit, Toleranz und Friedfertig- Fraktion in der BVV Rathaus Treptow, Raum 205 sozialismus auf und half, die Freien keit große Verdienste erworben“. Neue Krugallee 4, 12435 Berlin Telefon / Fax (030) 533 76 07 Telefon (030) 902 97 41 61 Fahnenverantwortliche gesucht. [email protected] Wir schrieben den 1.Mai 2009. In der Dammvorstadt protestierten tausende gegen ein Sprechstunden jeweils: Montag von 15.00 bis 18.00 Uhr NPD Fest. Viele Genossinnen und Genossen, Prominente und weniger Prominente mit Dienstag von 12.00 bis 17.00 Uhr dabei. Es gab Fahnen von der SPD, von den Grünen, Transparente der Antifa und auch Donnerstag von 15.00 bis 18.00 Uhr Musik. Wo aber waren die Fahnen der Linken, bei aller Demovorbereitung einfach ver- Wahlkreisbüro Dr. Gregor Gysi gessen? Schließlich waren auch noch die Maifeste der Partei vorzubereiten. Murrend Brückenstraße 28, 12439 Berlin wurde man angemacht. Besserung wurde gelobt - und dann aus dem Sziborra Partei Tel. (030) 63 22 43 57, Fax (030) 63 22 43 58 Clan die Idee, das leidige Fahnenproblem in den Griff zu bekommen. Wir brauchen de- Sprechzeiten: zentrale Fahnenverantwortliche, ich würde auch eine nehmen und immer zu Demos mit- Montag von 13.00 bis 16.30 Uhr bringen. So die Reaktion sofort einsetzender Gespräche, aber die Stöcke, immer hin und Mittwoch von 13.00 bis 16.30 Uhr her schleppen. Der Vorstand entschied „Teleskopstöcke“ müssen her. Und nun machen wir Nägel mit Köppen. Fahnenverantwortungswillige bitte in der Geschäftsstelle mel- den. Bei der Kundgebung am 21.9. können wir sehen ob es klappt. www.dielinke-treptow-koepenick.de Ernst Welters

blättchen 11 Vielfalt statt Einfalt Für einen bunten, interkulturellen und ­toleranten Bezirk Treptow-Köpenick! Aufruf zu einem Fest-Umzug der Demokratinnen­ und

Foto: Maximilian Nitschke Demokraten

Zum Auftakt des diesjährigen 5. Interkulturellen Festes für Demokratie und Toleranz – gegen Angsträume rufen wir auf zu einem bunten und phantasievollen Umzug für Demokratie: 19.September ab 11.30 Uhr vom Michael-Brückner-Platz (gegenüber vom Bahnhof Schöneweide) Treffpunkt ab 11 Uhr.

Der bunte Umzug führt durch die Brückenstraße mit einem Zwischenstopp vor dem rechtsextremen Szenetreff „Zum Henker“ durch die Wilhelminenhofstraße über den Kaisersteg, die Hasselwerder- und Schnellerstraße und mündet zu „Reisewege zum 65.“ lautet das Motto Beginn unseres Festes für Demokratie und Toleranz um 13.00 Uhr am Ausgangs- einer Ausstellung, in der Werner Laube, punkt, gegenüber dem Bahnhof Schöneweide. Mitglied der Linksfraktion Der BVV Trep- Die Zivilgesellschaft zeigt damit, dass Treptow-Köpenick ein bunter, lebendiger, tow-Köpenick sein bisheriges künstleri- vielfältiger Bezirk ist, in dem Hass, Gewalt und menschenverachtende Ideologien sches Schaffen im Ratz–Fatz, dessen Mit- keinen Platz haben. gründer er war, vorstellt. Zu sehen sind Die Straßen und Plätze in unserem Bezirk gehören den 55 Grafiken, Plakate und Fotografien. Demokratinnen und Demokraten!­ Die Werke beeindrucken durch ihre Viel- gestaltigkeit und ihre auch sehr oft zu erkennende politische Aussagekraft. Auf dem Foto zeigt uns der Künstler ein Pla- zusammengehört darf nicht zusammen- Schöner kann wohl ein Geburtstag nicht kat aus seinem Zyklus „Schöne deutsche genagelt werden“. gefeiert werden. Es ist zu wünschen, Einheit“. Laube fotografierte hier seine Die Ausstellung wurde an Werner Lau- dass noch recht viele Besucher diese eigene Installation, zu der er durch Hans bes 65. Geburtstag am 22. Juli mit einer eindrucksvolle Ausstellung sehen. Modrows Worte inspiriert wurde „Was sehr gut besuchten Vernissage eröffnet. Maximilian Nitschke

TERMINE +++ VERANSTALTUNGEN +++ TERMINE +++ VERANSTALTUNGEN +++

Weitere Termine der Partei DIE LINKE finden Sie auf Seite 11

MO 07.9. 15:00 AG Seniorenpolitik, Ge- anstaltung mit Dr. Herbert Bur- Köpenick (Café) schäftsstelle Brückenstraße, Gäs- meister, Bürgermeister von te sind herzlich willkommen. Schulzendorf und Ernst Welters, DI 08.9. 18:30 Diskussionsveranstaltung Mitglied des Bezirksvorstandes mit Elke Breitenbach, MdA und der LINKEN Treptow-Köpenick, Gysi vor Ort Kandidatin der LINKEN für den Dorfklub Müggelheim 06.9. 14.00 Uhr Bundestag, Bürgerhaus Alt­ DO 17.9. 20:00 Bürgerforum Johanisthal/ Direktkandidaten für die Bundes- glienicke (Saal), Ortolfstraße Adlershof: Podiumsdiskussion tagswahl stellen sich vor, Kirch­ 182-184 über „Bürgerschaftliches Enga- garten Johannisthal, Sterndamm 90 MI 09.9. 19:00 8. Bürgerversammlung gement“, mit Sozialstadträtin 09.9. 18.00 Uhr Bohnsdorf, Kulturküche Dahme­ Ines Feierabend (DIE LINKE), Schmöckwitz Schule, Linksfraktion straße 33 Peter Groos, Bü90/G, Hellmut lädt ein zum Bürgerforum mit MI 09.9. 19:30 KULTURlokal: Kunst der Königshaus, FDP; Niels Korte, Gregor Gysi DDR – nur eine Fußnote? Mit CDU und Kajo Wasserhövel, 19.9. 15.00 Uhr Thomas Flierl MdA, Olaf Leitner SPD; Jugendzentrum Johannis- Fest für Demokratie am S-Bahnhof Kulturjournalist und Klaus Höp- thal (Turnhalle), Winckelmann- Schöneweide ke, stellv. Kulturminister a.D. straße 56 21.9. 15.00 Uhr Musik: Frank Viehweg. im SA 26.9. 18:00 „Politisch Jung Motiviert Schlossplatz Köpenick. Kundgebung ­Soziokulturellen Zentrum Ratz- für Politisch Jung Interessiert“ mit Katrin Lompscher, Gregor Gysi Fatz e.V., Schnellerstraße 81 (Organisation Jugendinitiativ- und Oskar Lafontaine SO 13.9. 13:00 Tag der Erinnerung und gruppe Les Calcatoggios), Dis- Mahnung, Bebelplatz kussionsrunde mit Petra Pau, DI 15.9. 19:00 „Der Flughafen kommt Peter Groos, Niels Korte, Hell- Termine für den blättchen-Kalender (leider) – wie nun weiter? Infor- mut Königshaus und Kajo Was- bitte per Telefax an 64 32 97 92 oder an: mations- und Diskussionsver- serhövel im Haus der ­Jugend [email protected]

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