INFORMATION – 5. Juni 2019 / Frankfurt am Main

BENGAL STREAM Die vibrierende Architekturszene von Bangladesch

7. Juni 2019 – 20. Oktober 2019 im Deutschen Architekturmuseum (DAM) Schaumainkai 43, Frankfurt am Main

AUSSTELLUNGSERÖFFNUNG: Donnerstag, 6. Juni 2019, 19 Uhr

PRESSEKONFERENZ: Mittwoch, 5. Juni 2019, 11 Uhr

FÜHRUNGEN: jeweils samstags und sonntags um 15 Uhr

ÖFFNUNGSZEITEN: Di, Do — So 11 — 18 Uhr \ Mi 11 — 20 Uhr \ Mo geschlossen

SOS Youth Village and Vocational Centre; Mirpur, ; Architect: C.A.P.E \ Raziul Ahsan © Iwan Baan

ÜBER DIE AUSSTELLUNG 2 BENGALISCHER STROM – VIBRIERENDE ARCHITEKTURSZENE IN BANGLADESCH 3 AUSGEWÄHLTE PROJEKTE 6 BEGLEITPROGRAMM 11 PUBLIKATION / IMPRESSUM 12 VORSCHAU / KONTAKT 14

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Bengal Stream – Die vibrierende Architekturszene von Bangladesch Frankfurt am Main, 05.06.2019

BANGLADESCHS ARCHITEKTURLANDSCHAFT IST MASALA (BENGAL. মাসালা) – EIN BERAUSCHENDES MITEINANDER DER KONTRASTE.

Eine Ausstellung des S AM Schweizerisches Architekturmuseum in Zusammenarbeit mit dem Bengal Institute for Architecture, Landscapes and Settlements, Dhaka. Kuratiert von Niklaus Graber, Andreas Ruby und Viviane Ehrensberger.

Nur wenige von uns dürften mit den aktuellen architektonischen Entwicklungen im tropischen Deltagebiet Bangladeschs vertraut sein. Auf der architektonischen Weltkarte war diese mit kulturellem und landschaftlichem Reichtum gesegnete Region bislang kaum präsent, ein Umstand der sich in naher Zukunft dank herausragender Werke einer vibrierenden Architekturbewegung ändern dürfte. Der Output dieses „Bengal Stream“ ist nicht nur räumlich und architektonisch äußerst brisant, sondern zeugt von einer hohen gesellschaftlichen Relevanz der Disziplin Architektur. Durch ein sorgfältig aus der spezifischen Geschichte und Geografie entwickeltes, lokales Handeln erlangen aktuelle Tendenzen in Bangladesch globale Bedeutung. Partizipatorische Lowcost-, Umwelt- oder Sozialprojekte werden häufig von denselben Entwerfern in Angriff genommen, die auch Aufträge von einer wachsenden Mittelschicht und dem urbanen Hochpreissegment erhalten. Obschon die Protagonisten der heute tonangebenden Architektengeneration mit ihren Projekten individuelle Schwerpunkte setzten, sind sie in einem vitalen fachlichen Austausch und durch übergeordnete Ziele gemeinschaftlich verbunden. Einem unablässigen Strom gleich setzt sich eine immer größere Zahl von Akteuren für die Etablierung des noch jungen Berufsstandes und für ein Bewusstsein um die lokale Kultur ein, ohne sich globalen Einflüssen zu verschließen. Im von tausenden von Flüssen geäderten, größten Deltagebiet der Erde scheint man sich bewusst zu sein, dass jede Art von lebendiger Kultur eine Verbindung aus Eigenem und Fremdartigen ist. Damit folgt die zeitgenössische Architekturbewegung Bangladeschs dem großen Meister (1923-2012), dessen Orginalzeichnungen hier zum ersten Mal außerhalb seiner Heimat ausgestellt werden. Muzharul Islam war bestrebt, zwischen Tradition und Moderne zu vermitteln und dabei Lokales und Internationales gleichermaßen in seiner Architektur zu absorbieren. Seinem Selbstverständnis eines interkulturellen Dialogs entsprach es, westliche Protagonisten wie seinen Lehrer Paul Rudolph und seinen Studienfreund Stanley Tigerman, die er bei seinem Architekturstudium in den USA kennenlernte, und schließlich Louis I. Kahn für wichtige Bauaufgaben in seine Heimat zu holen. „Bengal Stream“ wirft keinen romantisch verklärten Blick auf Bangladeschs Architekturentwicklung, vielmehr entspringt die Ausstellung dem Anliegen, mehr über den architektonischen Umgang mit substanziellen Fragestellungen zu lernen: Was braucht es, um gute architektonische Räume entstehen zu lassen? Welche Materialien machen an welchem Ort und für welche Aufgabe Sinn, wie können sie ihre Wirkung entfalten? Wie können natürliche Belichtung und Belüftung nicht nur einen ökonomischen, sondern auch einen gestalterischen Mehrwert bieten? Dabei wird deutlich, dass wegweisende Architektur unabhängig ortspezifischer Einschränkungen auf universell gültigen architektonischen Elementen wie Licht, Raum und Proportion fußt. „Bengal Stream“ lädt zu einer Reise ein, über die Entdeckung des Anderen auch die eigene Kultur neu zu sehen.

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BENGALISCHER STROM VIBRIERENDE ARCHITEKTURSZENE IN BANGLADESCH (von Niklaus Graber)

Auf der Weltkarte der Architektur sind die aktuellen Entwicklungen im tropischen Deltagebiet Bangladeschs bislang kaum präsent, doch das dürfte sich dank der stupenden Werke einer vibrierenden Architekturbewegung in naher Zukunft ändern. Der Output dieses Bengal Stream ist nicht nur architektonisch äußerst brisant, sondern zeugt von einer hohen gesellschaftlichen Relevanz der Disziplin. Hierzulande erschöpfen sich architektonische Debatten oft entweder in mit Normen unterfütterten technischen Details oder aber in Formalismen, die durch eine vordergründige Bildhaftigkeit geprägt sind. Selten werden relevante Fragestellungen auf einer substanziellen, strukturellen oder räumlichen Ebene beantwortet. Ab und zu ist es deshalb notwendig, zum eigenen Wirkungsfeld auf kritische Distanz zu gehen, um gleichsam eine Aussensicht auf den subjektiven Kosmos zu suchen. Bangladesch ist vielen von uns bis anhin vielleicht durch die Bauten Louis Kahns in Dhaka begegnet. Darüber hinaus bleiben flüchtige Notizen in der Tagespresse haften: Berichte über Flutkatastrophen, Umweltsünden oder unmenschliche Verhältnisse in der Textilindustrie. So kann der Eindruck entstehen, als ob dieses sogenannte Schwellenland in seiner Entwicklung auf der Stelle trete. Doch selbstverständlich ist im Ganges-Delta die Zeit nicht stehen geblieben.

ALLES IM FLUSS Auf die fundamentalen, landschaftlich, städtebaulich und architektonisch brisanten Fragen liefert eine wachsende Gruppe verantwortungsbewusster Architekten Antworten, die nicht nur lokale Gültigkeit besitzen. Das Territorium Bangladeschs, kaum halb so groß wie Deutschland, weist mit seinen 160 Millionen Einwohnern eine doppelt so große Bevölkerungszahl auf. Es liegt im größten Deltagebiet der Erde. Wasser ist in Form von über 700 Flüssen, dem Meer und dem Fruchtbarkeit bringenden Niederschlag des Monsuns ein allgegenwärtiges Element. Es hat nicht nur die Landkultivierung, das Bauen oder die Transportwege beeinflusst, sondern ist ebenso tief der Kultur der Bangladeschi eingeschrieben. Die Grenzen zwischen Land und Wasser sind unscharf und verändern sich im Laufe der Jahreszeiten stetig. Auf diesem Stück lehmiger Erde, das unablässig akkumuliert und erodiert wird, scheint im wahrsten Sinne des Wortes alles im Fluss zu sein. Wasser ist Segen, aber auch Bedrohung. Als wichtigste Lebensgrundlage unabdingbar, stellt es in Form von Flut und Sturm eine ständig wiederkehrende Gefahr dar. Aus diesen hydrologischen Umständen und unter dem Einfluss des tropischen Klimas hat sich eine eigentliche Delta- Architektur entwickelt, die dem Wasser Raum lässt, aber auch Schutz vor ihm bietet. Bangladeschs Architektur fängt eigentlich bereits bei der Urbarmachung und Vereinnahmung der Landschaft mittels Dämmen und Landaufschüttungen an. Sie ist gewissermaßen immer auch Landschaftsarchitektur, und neben der räumlichen Thematisierung von Landmassen geht es genauso stark um diejenige des Wassers.

BUNGALOW ALS VORBILD Gerade in jüngster Zeit sind Bauten entstanden, welche aufs Unmittelbarste auf den fluiden Kontext eingehen und aufzeigen, dass wachsende Ansprüche an Bildung, Sicherheit oder Komfort nicht im Widerspruch zu den natürlichen Umständen im Gangesdelta stehen müssen. Eine amphibische Schule bei Savar von , der Cyclone Shelter in Kuakata von Kashef Chowdhury oder der Loom Shed von Archeground zeigen, wie Tradition und Erfindergeist in höchst funktionaler Weise poetisch miteinander verwoben werden. Ausgehend von der Chala, der bengalischen Hütte, hat sich eine Bauform entwickelt, die von englischen Kolonialherren als Bungalow in den weltweiten Sprachgebrauch exportiert wurde. Die dem Tropenklima angepasste Porosität des Bungalowtyps führt zu einer räumlichen Offenheit, die das Gebäude und sein Umfeld eng miteinander verknüpfen.

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In vielen zeitgenössischen Bauten ist die strukturelle Referenz des Bungalowtyps präsent und führt zu Gebäuden, die auf einem Lowtech-Ansatz basieren. Selbst bei Hochhäusern bildet der Bungalow ein sinnvolles Ausgangsmaterial: In gestapelter Form sorgt er für Maßstäblichkeit und erhöht wirkungsvoll die Eigenverschattung der Fassadenflächen. Da es im Schwemmland des Deltas keine Natursteinvorkommen gibt, hat sich die Baugeschichte der Region aus den Rohstoffen Bambus, Holz und Lehm entwickelt, die - neben dem in urbanen Ballungszentren verbreiteten Beton - auch heute noch die Grundsubstanzen der Bauproduktion stellen. Neben dem vernakulären Bauen hat sich über die Jahrhunderte auch eine monumentale Backsteintradition entwickelt. Die ganzjährig hohen Temperaturen und das gleißende Sonnenlicht mögen mit ein Grund dafür sein, dass in zeitgenössischen Positionen eine große Virtuosität in der Lichtführung und den Raumentwicklungen auszumachen ist. Die gebrochenen Formen des Friendship Centre in Gaibhanda von Kashef Chowdhury zum Beispiel erhöhen die Gebäudeabwicklung und lassen eine effektive Querlüftung durch das dichte Gewebe der Backsteinpavillons zu. Daraus entsteht ein spannungsvolles räumliches Gefüge, welches mit überraschenden Durchblicken, Querbezügen und Lichtführungen aufwartet und im Ruralen wie im Urbanen angesiedelt scheint. Die eindrückliche räumliche Wirkung einer porösen Erdigkeit und einer indirekten Lichtführung ist auch in der Bait Ur Rouf-Moschee im Norden Dhakas erlebbar. «Daylight ist for free», sagt die Architektin Marina Tabassum, «why should we not work with it?»

ARCHITEKTUR DER ZEITLOSIGKEIT Der Architektur in Bangladesch scheint nicht nur eine hohe räumliche Durchlässigkeit eigen zu sein, sondern ebenso eine zeitliche. Es gehört zu den großen Qualitäten vieler Architekten, sich bewusst mit der Geschichte auseinander zu setzen und gleichwohl radikal moderne Gebäude zu entwerfen. Begegnet man ihren Bauten zum ersten Mal, ist die genaue Entstehungszeit oder das Alter ihrer Entwerfer oft nicht genau verortbar und nicht selten stellt sich ein wohltuendes Gefühl von Zeitlosigkeit ein. Das heutige Bangladesch, das nach einem blutigen Unabhängigkeitskrieg gegen Pakistan erst seit 1971 als eigenständiges Land existiert, ist in der Jahrhunderte alten Kultur des indischen Subkontinents verwurzelt und als junge Nation gleichzeitig von einer dynamischen Aufbruchsstimmung beflügelt. Die ambivalenten Momente von Tradition und Aufbruch sind in der aktuellen Architekturproduktion gleich starke Triebfedern. Bei der Suche nach dem «Bengalischen Moment» sind sich Architekten in Bangladesch selbstverständlich der Tatsache bewusst, dass es nicht nur um die Suche nach der Identität ihres eigenen Landes geht. Der bengalische Kulturraum ist unabhängig von politischen Grenzziehungen und umfasst auch Westbengalen, das zu Indien gehört.

TRADITION UND AUFBRUCH: MUZHARUL ISLAM Dass in der Architektur das bengalische Erbe auch in der postkolonialen Zeit nicht ausgelöscht wurde, ist wesentlich dem charismatischen Architekten, Denker und Lehrer Muzharul Islam (1923-2012) zu verdanken. Islam, der in den 195oer Jahren in Portland/Oregon, in London und an der Yale University studiert hatte, plädierte für eine moderne Architektur, die dem Klima und der Kultur des Deltas gerecht wird, ohne jedoch in Provinzialität oder unreflektierten Internationalismus zu verfallen. Seinem Selbstverständnis eines interkulturellen Dialogs entsprach es, internationale Protagonisten wie seinen Lehrer Paul Rudolph, den Klassenkameraden Stanley Tigerman und schließlich Louis Kahn für wichtige Bauaufgaben in seine Heimat zu holen. Indem er darauf verzichtete, die ihm anvertraute Planung des neuen Regierungsviertels Dhakas im damaligen Ostpakistan selber zu übernehmen, um stattdessen Louis Kahn den Vortritt zu lassen, war der Weg zur Entstehung des eindrücklichsten Gebäudes des 20. Jahrhunderts geebnet. Nicht nur die schicksalhafte Verbundenheit mit der Entstehung einer neuen Nation, welche just in die Bauzeit des Parlamentsviertels fiel, sondern auch Kahns meisterhafte Übersetzung lokaler Elemente in eine universelle Räumlichkeit sorgen dafür, dass die

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Bauten in Sherebanglanagar bis heute eine feste Referenz im Schaffen vieler Architekten in Bangladesch darstellen. Die Beziehung aktueller, zeitgenössischer Werke zur historischen Architektur basiert ähnlich wie bei Muzharul Islam oder Kahn nicht auf einer formalen Übernahme oder auf Mimesis, sondern auf strukturellen Prinzipien. Durch den Rückgriff auf Essenzielles oder, wenn man so will, auf die DNA des Bauens im Delta werden Wesensverwandtschaften hergestellt, die Epochen überspannen und Bauten mit unterschiedlichsten Programmen in einen übergeordneten Zusammenhang stellen. Grundtypologien werden dabei kritisch überprüft, weiterentwickelt und an heutige Bedürfnisse und Herausforderungen angepasst.

STADT, LAND – STADTLANDSCHAFT, LANDSCHAFTSSTADT? Auch wenn die heutige Architektur auf einem geschichtlichen Fundus aufbauen kann, muss sie aktuell taugliche Antworten auf neu aufkommende Fragen beantworten. Dass mittlerweile mehr als 50 Prozent der Weltbevölkerung in städtischen Ballungsräumen leben, bedeutet im Fall Bangladeschs eine doppelte Herausforderung. Zum einen hat man sich mit den Hyperdichten von Dhaka und anderen Städten zu befassen - und erst recht gilt es nicht zu vergessen, dass noch immer gegen 75 Prozent der Bangladeschis auf dem Lande leben. Schätzungsweise gegen 18 Millionen Einwohner zählend, ist das Wachstum des stets am Rand des Kollapses stehenden Molochs Dhaka unabsehbar. Laut Prognosen wird die Stadtregion im Jahr 2030 eine Einwohnerzahl von nahezu 30 Millionen erreichen. Dhaka weist heute eine durchschnittliche Bevölkerungsdichte von 30-40 000 Einwohnern pro km² auf.

TROPENGERECHTE BAUWEISEN Die urbanistischen und sozialen Herausforderungen in den Eingeweiden Dhakas sind gigantisch – und einmal mehr sind intelligente architektonische Ansätze gefragt, die sich trotz horrender Bodenpreise mit der «Entdichtung» von Bauten und Freiräumen beschäftigen. Neuere Wohn- oder Bürogebäude von , Nahas Khalil, oder Rafiq Azam zeigen, dass es zum endlos repetierten, voll klimatisierten Schachtelgebäude tropengerechte Alternativen gibt, die ohne viel Technik auskommen. Zerklüftete Grundrisskonfigurationen und Überhänge im Schnitt werden dazu genutzt, Luftzirkulation und Grün in die Vertikale zu transportieren und eine der Kühlung zuträgliche Oberflächenvergrößerung zu erzeugen. Angesichts der häufigen Stromausfälle sind solche Lösungen besonders widerstandsfähig. Architekten und ihre Berufsverbände haben als kritische Instanz auch immer wieder den Mut, unausgegorene staatliche Planungen öffentlich zu hinterfragen und mit ihren Entwürfen den Weg zur Verbesserung der öffentlichen Freiräume zu weisen. Viele Architekten beschäftigen sich deshalb intensiv mit der Frage, wie die Lebensform der Landbevölkerung zeitgemäß respektiert werden kann. Solche Diskussionen thematisieren das Verhältnis von Stadt und Land mit zum Teil ungewohnten Herangehensweisen, die auch für viele andere Orte der Welt von Interesse sein dürften. Der im ländlichen Süden tätige Architekt und Landschaftsplaner etwa setzt auf Co-Creating mit den Nutzern: «Meine Handschrift muss nicht sichtbar sein, gute Architektur ist oftmals eine Arbeit im Schatten».

HIGH AND LOW Durch die enormen Unterschiede zwischen Stadt und Land und die Einkommenskluft, die das Land derzeit zu zerreißen droht, sind die Architekten Bangladeschs mehr denn je angehalten, sich in verschiedensten Metiers auszukennen und in multidisziplinären Teams den Lead zu übernehmen. Sie kennen denn auch keine Berührungsängste, wenn es darum geht, die unterschiedlichsten Felder zu bearbeiten. Partizipatorische Low cost-, Umwelt- oder Sozialprojekte werden häufig von denselben Personen in Angriff genommen, die auch Aufträge aus dem wachsenden urbanen Hochpreissegment erhalten.

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Überhaupt scheint es keinen Unterschied zwischen sozialem oder umweltpolitischem Engagement und der «guten Form» zu geben; Architekten stellen ihre Fähigkeiten in den Dienst der Mittellosen. Mit angemessenen Mitteln schaffen sie Lebensräume, die nicht nur pragmatisch und zweckmäßig sind, sondern die mittels sinnvoller Konstruktionsdetails, guter Proportionen und stimmungsvoller Lichtführung einfachsten Lebensumständen Würde und Respekt verleihen. Runa Khan, die als Leiterin der Hilfsorganisation Friendship auf qualitätsvolle Architektur setzt, drückt die Ethik vieler Architekten aus: „The poor are too poor for poor solutions.“

LOKALES HANDELN, GLOBALE RELEVANZ Was das gegenwärtige Architekturschaffen in Bangladesch charakterisiert, scheint einer dichten Überlagerung verschiedenster Sedimente zu entspringen. Schicht für Schicht mischt sich Lokales mit Globalem, Vergangenes mit Künftigem. Wie bei einem Aquarell bleiben die verschiedenen Schichten mehr oder weniger dominant sichtbar und entfalten eine synchrone Wirkung. Im Gangesdelta scheint man sich bewusst zu sein, dass jede Art von lebendiger Kultur ein Amalgam aus Eigenem und Fremdem ist und dass die architektonische Evolution mit einem Transfer über Grenzen hinweg gefördert wird. Vieles mag in der spezifischen Geografie und der bewegten Geschichte des Landes begründet sein. Trotzdem kann Bangladesch nicht als Sonderfall abgetan werden: Die Vielzahl an schwierigen, global verursachten Fragestellungen, mit denen sich Bevölkerung und Planer auseinanderzusetzen haben, macht Bangladesch zu einem universellen Fallbeispiel. Das Denken einer bisher kleinen Architekturbewegung könnte zu einem globalen Vorbild architektonischen Handelns werden. Mit ur-architektonischen Mitteln wie Raum, Licht und Proportion beweisen die Exponenten des Bengal Stream, dass Architektur imstande ist, relevante Antworten auf brennende gesellschaftliche, ökonomische und ökologische Fragestellungen zu liefern. Die gedankliche Reise in die sich kontinuierlich verändernde Deltalandschaft Bangladeschs könnte ein Erlebnis werden, das bisherige Ansichten und Überzeugungen im wahrsten Sinne des Wortes zu unterspülen im Stande ist und zu neuen Erkenntnissen führt. Die architektonische Weltkarte hat in den vergangenen Jahren markante Verschiebungen erfahren. Was vor kurzem noch als entlegener Nebenschauplatz erschien, ist morgen vielleicht schon ein Mittelpunkt architektonischer Relevanz. –

Niklaus Graber (1968) studierte Architektur an der ETH Zürich sowie an der Columbia University New York. Seit 1995 führt er gemeinsam mit Christoph Steiger das Büro Graber&Steiger Architekten in Luzern. Er ist Gastdozent am Bengal Institute for Architeccure, Landscape and Settlements in Dhaka und kuratierte für das SAM die Ausstellung BENGAL STREAM.

Der hier abgedruckte und gekürzte Artikel BENGALISCHER STROM erschien in werk, bauen + wohnen 11/2017.

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AUSGEWÄHLTE PROJEKTE

ARCADIA SCHOOL ALIPUR, KERANIGANJ Architekt: Saif Ul Haque Sthapati

Das Projekt liegt in der Nähe von Savar im Norden von Dhaka. Aufgrund der Verlegung zahlreicher Gerbereien und anderer Industriebetriebe aus Dhaka in und um diese Gebiete ist das Dorf daran, sich in eine kleine Stadt zu wandeln. Die Auftraggeberin ist die Tante des Architekten, die nach Grossbritannien ausgewandert war, wo sie als Lehrerin arbeitete und bis heute trotz Pensionsalters weiterhin arbeitet. Sie hatte bemerkt, dass die Kinder der Arbeiter des in der Nähe gelegenen Brennofens keine Schule besuchten. So entschied sie, eine Schule gerade dort im hochwassergefährdeten Tal unter einer Brücke zu bauen. Die vom Architekten entworfene Lösung ist eine schwimmende Schule. Die Bausubstanz besteht ausschliesslich aus Bambus mit leeren Fässern als Schwimmer, wenn der Boden überschwemmt ist. Vier Klassenräume und eine offene Veranda für Pflanzen sind in einer Reihe angeordnet und durch einen langen Korridor verbunden. In einem zweiten Schritt sollen Toiletten, ein Waschbecken sowie eine kleine Küche neben dem Eingang der Konstruktion installiert werden.

Nominiert für den Aga Khan Award for Architecture 2019.

ARCHITECT’S FAMILY HOME & STUDIO FARMGATE DHAKA Architekt: Bashirul Haq & Associates

Das Architektenfamilienhaus und -studio befindet sich in einem dicht besiedelten Stadtgebiet von Dhaka. Das architektonische Programm beinhaltete den Entwurf eines Hauses und Studios auf einem 670 m² großen Landstück. Das zweistöckige Haus ist auf einer Grundfläche von 10.2 × 10.2 m geplant, das Studio misst 6 × 13.7 m, mit einem Zwischengeschoss über der Garage. Der Plan des Gebäudes wurde als L-Form konzipiert, um den vorherrschenden Südostwind in das Gebäude zu leiten und eine Abgrenzung zwischen dem privaten Zuhause und dem Büro zu schaffen. Die visuelle Trennung zwischen den beiden wurde durch eine Kammeröffnung geschaffen, die den Zugang zum Büro bildet. Die gebaute Form ist von Ziegelwänden umschlossen, die im Westen solide Wände bilden und in der östlichen Mauer kleine Öffnungen freigeben. Die Nord- und die Südwand enthalten skulptierte Öffnungen mit genügend Tiefe, um die Holzfenster vor dem Regen zu schützen sowie Licht und Luft hereinzulassen. Im Hof können Regen und Stürme erlebt werden, während man gleichzeitig vom Lärm und der Verschmutzung der Außenwelt abgeschirmt ist. Die Baumeister der frühesten indischen Geschichte wurden Taksan, Zimmerleute, genannt. Beim Betrachten der bemerkenswerten architektonischen Bauwerke der letzten Jahre wird deutlich, wie meisterhaft diese Gebäude ausgeführt sind, und zwar unabhängig vom verwendeten Material. Dieses Handwerk ist Ausdruck der Erinnerungskultur und symbolisch für den Ort. Die handgemachten Ornamente des Innern des Architektenhauses zelebrieren die Auffassung, dass Architektur ihrerseits ebenfalls ein Handwerk ist.

BAIT UR ROUF MOSQUE FAYDABAD, DHAKA Architekt: MTA / Marina Tabassum Architects

Die Bait Ur Rouf Moschee repräsentiert einerseits den Versuch, dem vergangenen Ruhm Bengalens nachzuspüren, andererseits steht sie auch für eine völlig neuzeitliche Ausdrucksform. Das Projekt befindet sich im nördlichsten Teil Dhakas, einem schnell wachsenden Gemeinwesen von Familien mittleren Einkommens. Nördlich und südlich des 670 m2 großen Gebiets, das der Moschee zur Verfügung gestellt wurde, befinden sich Straßen. Die vom Bauplatz vorgegebene Achse schafft einen 13-Grad-Winkel mit der Mittelachse der quibla, der Richtung, in die man sich während des Gebets wendet, was eine

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Anpassung des Grundrisses erforderte. Da die Gegend eine dramatische Urbanisierung erfahren hat, musste bei der Gestaltung des Innenraums mittels Lichtführung eine spirituelle Komponente eingeplant werden. Die größte Ausdehnung entspricht einem 23 × 23 m großen Viereck mit einer Höhe von 7.6 m, parallel zur Straße. Darin ist ein zylinderförmiges Volumen platziert, das die Rotation des Gebetssaals ermöglicht und gleichzeitig Lichthöfe auf den vier Seiten formt. Zusätzliche Räume wie Eingangshallen, Waschmöglichkeiten und Toiletten, das Arbeitszimmer des Imams und die Treppen befinden sich im Raum, der durch das Einpassen des Zylinders innerhalb des Vierecks entstanden ist. Wegen des niedrigen Budgets sind die verwendeten Grundmaterialien einfach. Die äußere tragende Mauer besteht aus Ziegelsteinen; der Gebetsraum ist ein Beton-Pavillon mit einer Ziegelsteinfassade. Die Ziegelsteinstruktur erlaubt mit ihrer Durchlässigkeit eine natürliche Durchlüftung und versinnbildlicht gleichzeitig das reiche Erbe an Ornamentik, das die Moscheearchitektur Bengalens hinterlassen hat, aber mit einem durchaus aktuellen Einschlag.

FRIENDSHIP CENTRE GAIBANDHA Architekt: URBANA /

Das tiefliegende Land im ländlichen und hauptsächlich landwirtschaftlichen Gaibandha ist von Hochwasser bedroht, falls der Damm bricht, der die Stadt und Randbezirke umschliesst. Ein umfangreiches Programm mit einem sehr beschränkten Budget bedeutete, dass das Erhöhen der Anlage um 2.5 m, so dass sie über dem Hochwasserspiegel liegt, keine Option war. Die erdbebengefährdete Gegend und die geringe Belastbarkeit des schluffigen Bodens stellten weitere Komplikationen dar. Der Entwurf sah daher einen umgebenden Damm als Hochwasserschutz vor, während das Gebäude mit tragendem Mauerwerk direkt auf den bestehenden Boden gebaut wurde. Regenwasser und Oberflächenabfluss werden in einem Netzwerk aus Innenbecken gesammelt; der Überschuss wird in einen ausgehobenen Teich gepumpt, der auch zum Fischen genutzt wird. Der Entwurf setzt auf natürliche Belüftung und Kühlung, was durch Höfe und Teiche sowie die Bedeckung der Dächer mit Erde ermöglicht wird. Ein umfangreiches Netzwerk aus Klärtanks und Sickergruben gewährleistet, dass sich das Abwasser während der wiederkehrenden Überschwemmungen nicht mit dem Flutwasser vermischt. Das vorherrschende Baumaterial sowohl für die Konstruktion als auch für die Oberflächen sind lokal handgefertigte Ziegel – eine Wahl, die ebenso von wirtschaftlichen Einschränkungen wie von traditionellen und historischen Referenzen geprägt ist. Von Beginn an war es Absicht, lokal hergestellte Ziegel zu verwenden und so die lokale Produktion zu unterstützen. Die Architektur ist von den Überresten buddhistischer Klöster (7. Jahrhundert und folgende) inspiriert sowie von der Siedlung Mahasthan aus dem 3. Jahrhundert v. Chr., die sich unweit des Geländes befindet. Strenge Geometrie und gebrochene Formen koexistieren und bilden nüchterne und meditative Räume, die einfach, aber dennoch luxuriös sind.

GULSHAN SOCIETY MOSQUE GULSHAN, DHAKA Architekt: URBANA / Kashef Mahboob Chowdhury

Das Grundstück für dieses Projekt war sehr klein, aber die Moschee sollte dennoch eine große Gemeinde aufnehmen können. Dies erforderte ein Neudenken der Moscheentypologie in ein vertikal gestapeltes Volumen. Diese Einschränkung bedeutete, dass die Reihenfolge von Empfangshof und Gebetsraum durch einen pragmatischen Ansatz ersetzt werden musste. Der Eingang beispielsweise erfolgt unmittelbar: Über eine Freitreppe gelangt der Besucher vom Fußgängerweg direkt zum Hauptvestibül und zur Gebetshalle. Alle Etagen sind über großzügige Treppenhäuser und Fahrstühle erschlossen, die die Besucher in sechs obere Geschosse bringen. Alle Innenräume profitieren von einer guten, natürlichen Belichtung und Belüftung. Letztere wurde durch die Verwendung einer gitterartigen, Jali genannten Struktur ermöglicht, die das Gebäude umhüllt und ihm seine einzigartige Form und Fassade gibt. Das Jaligitter ist eine

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Abstraktion von ‹La ilaha illa Allah› – eine grundlegende Aussage des Islams – in der tausendjährigen kufischen Schrift, die auf allen vier Seiten kontinuierlich in Bändern verlauft. Das Bauwerk besteht ausschliesslich aus weißem Gussbeton, was ihm das Aussehen eines Monolithen in der Stadt verleiht. Die oberste Etage ist vollständig einer Bibliothek und einem Versammlungsraum überlassen, so dass hier Mitglieder der Gemeinde ausserhalb der Betzeiten Zeit verbringen können. Die Moschee wird somit zu einem ehrwürdigen Zentrum einer modernen und dynamischen Gesellschaft.

LOOM SHEDFOR AMBER DENIM GAZIPUR Architekt: Archeground Ltd.

Dieses Projekt atmet den Geist der traditionellen Wohnhäuser der gewöhnlichen Bangladeschi Bevölkerung, gebaut von Menschen ohne Architekturstudium, aber im Bemühen, die Bedürfnisse der Bewohner und die klimatischen Bedingungen zu berücksichtigen. Das Gebäude befindet sich auf einem Industriegelände eines Außenbezirks Dhakas. Der Grundriss ist möglichst einfach und offen gehalten, mit Platz für mehrere Webmaschinen, einen Shop, einen Gebetsraum und eine Kantine für die Angestellten sowie Waschräume. Dank Wasserflächen, Bambustrennwänden, hoher Räume und anderer einheimischer Elemente konnten Klimatisierung und künstliche Beleuchtung vermieden und so die Elektrizitätskosten niedrig gehalten werden. Gleichzeitig entstand eine kühle und angenehme Arbeitsatmosphäre. Die meisten Materialien sind von Natur aus sehr dauerhaft: Betonmauern, handgefertigte Lehmdachziegel, Bambus für die Trennwände und Zementböden. Sie wurden so eingesetzt, dass sie auch Gebrauchsspuren zeigen dürfen und einfach zu reparieren oder zu ersetzen sind. Das Projekt ist ein Versuch, die aktuelle Idee, eine zeitgenössisch orientierte Praxis in den Tropen unter Anleitung eines traditionellen Modernismus umzusetzen oder aufzunehmen. Dabei werden vernakuläre Design-Prinzipien beachtet sowie lokale Materialien, die natürlichen wie die handgefertigten, verwendet, ohne auf moderne Annehmlichkeiten zu verzichten.

Nominiert für den Aga Khan Award for Architecture 2019.

MOHILA SAMITY COMPLEX DAYAGANJ, DHAKA Architekt: EKAR / Ehsan Khan

Mohila Samity (Women’s Association) ist eine Organisation, die gleich nach der Unabhängigkeit 1971 ins Leben gerufen wurde; ihr Hauptziel ist es, Unterstützung zu bieten und mittellose Frauen durch Berufsausbildung, Rechtsbeistand, Führungstraining und Aktivismus zu stärken. Das ursprüngliche Gebäude enthielt eine Aula, die unter Dhakas Theatertruppen so beliebt wurde, dass die Baily Road als Natak Sharani (Theateravenue) bekannt wurde. Mohila Samity plante die Neugestaltung des Gebäudes mit der Vision, gegenwärtige und künftige Bedürfnisse zu berücksichtigen, einschließlich Theater (eines mit 250 Plätzen sowie eine 100-plätzige Experimentierhalle), Konferenzräume, Büros und Ausbildungseinrichtungen für die Institution, einer Primarschule usw. Das Erdgeschoss wird als Erweiterung des Bürgersteigs betrachtet und fungiert als Chattwar (Versammlungsplatz). Die Nutzung ändert sich im Laufe des Tages: Frauen und Kinder nutzen das Gebäude tagsüber, Kulturliebhaber am Abend bis spät in die Nacht hinein. Die vertikale Zirkulation erfolgt durch die Nutzung von Rampen, Brücken und Leerräumen und verbindet die Straße mit den Plattformen und Galerien der Theatersäle. Die Gebäudefassade besteht aus einer Kombination von schwerem Ziegelmauerwerk, Betonrippen und Vorhangwänden. Die Ziegelmauern grenzen funktionale Innenräume ab, während die geschützten Aussenbereiche durch hellen Beton definiert sind.

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SOS YOUTH VILLAGE AND VOCATIONAL TRAINING CENTRE MIRPUR, DHAKA Architekt: C.A.P.E / Raziul Ahsan

Prof. Hermann Gmeiner, Gründungspräsident von SOS-Kinderdorf International, besuchte 1972, unmittelbar nach Ende des Befreiungskriegs, das neu entstandene Bangladesch mit dem Vorschlag, SOS- Kinderdörfer in Bangladesch zu errichten. Sobald die Jungen ein bestimmtes Alter erreicht haben, ziehen sie aus dem SOS-Kinderdorf Dhaka ins Jugenddorf, wo ihre Weiterentwicklung und die Vorbereitung auf ein unabhängiges Leben gefördert werden. Das SOS-Berufsausbildungszentrum Dhaka wurde 1988 gegründet. Allgemeines Ziel des Zentrums ist es, den SOS-Jugendlichen sowie Schulabbrechern und arbeitslosen Jugendlichen aus armen Familien praktische Kompetenzen für das Berufsleben zu vermitteln: Berufskurse im Elektro-, Maschinen-, Elektronik-, Automobil- und Zimmermannswesen. Insgesamt 180 Studenten bekommen eine kostenlose Ausbildung und einen monatlichen Zuschuss für Verpflegung, Unterkunft und andere Ausgaben. Die Anlage besteht aus ein- und zweistöckigen Gebäuden aus Stahlbetonrahmen, die mit Sichtbacksteinen ausgefacht sind. Während sich die Gebäude aufgrund ihrer unterschiedlichen Funktionen in der Länge unterscheiden, haben alle dieselbe Breite. Gewölbte Dächer erleichtern die natürliche Belüftung, und deutlich hervorstehende Betonüberhänge schützen die Fenster vor dem Monsun. Auch wenn das Raumprogramm sehr groß ist, so bringt die Aufteilung in mehrere kleine, um einen zentralen Hof gruppierte Pavillons einen Maßstab in die urbane Umgebung, der an traditionelle ländliche Cluster erinnert.

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BEGLEITPROGRAMM

DAM-VORTRAGSREIHE – BANGLADESCH, EUROPA UND ZURÜCK

Mi, 12. Juni 2019, 19.00 Uhr KULTURWANDEL Vorträge und Diskussion mit: , Direktor Bengal Institute for Architecture, Landscapes and Settlements, Dhaka, Marin Tabassum, Marina Tabassum Architects, und Niklaus Graber, Graber & Steiger Architekten DAM Auditorium, €5 \ €2,50 ermäßigt

Mi, 26. Juni 2019, 19.00 Uhr GESELLSCHAFTSWANDEL Vorträge und Diskussion mit: , Atelier Robin, Nahas Ahmed Khalil, ARC Architectural Consultants und Antje Voigt, Crossboundaries Architektenpartnerschaft, Lenhardt + Voigt DAM Auditorium, €5 \ €2,50 ermäßigt

Mi, 21. August 2019, 19.00 Uhr KLIMAWANDEL Vorträge und Diskussion mit: Saif Ul Haque, Saif Ul Haque Sthapati, Rudi Scheuermann, Arup, Daphne Frank, Cities Fit for Climate Change (Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit, GIZ), Joachim Eckhardt, Stadtplanungsamt Frankfurt\Main DAM Auditorium, €5 \ €2,50 ermäßigt Die Vortragsreihe findet in englischer Sprache statt.

BENGAL STREAM IM KINO DES DEUTSCHEN FILMINSTITUT UND FILMMUSEUM (DFF)

Mi, 28. August 2019, 20.15 Uhr BOISHOMMO (OMEU) 2014, R: Adam Dawla Einführung: Adam Dawla Eintritt 8 €, 6 € ermäßigt

Mi, 18. September 2019, 20.15 Uhr BAMBOO STORIES (OMEU) D 2019, R: Shaheen Dill-Riaz Einführung: Shaheen Dill-Riaz (angefr.) Eintritt 8 €, 6 € ermäßigt

BILDUNGSPROGRAMM — FÜR LEHRKRÄFTE UND ANDERE INTERESSIERTE

LICHT, LUFT UND JALIS Schüler und Schülerinnen kooperierender Frankfurter Schulen wirken unter Leitung von Bettina Gebhardt an der Entstehung der Ausstellung mit und produzieren Jalis — die typischen Gitterornamente bengalischer Architektur.

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PUBLIKATION

Bengal Stream The Vibrant Architecture Scene of Bangladesh

Herausgegeben von Niklaus Graber, Andreas Ruby, Viviane Ehrensberger

Christoph Merian Verlag Hardcover, 24,5 x 33 cm, Englisch 448 Seiten mit ca. 400 Abbildungen

Im Museumsshop erhältlich für 68,– EUR

IMPRESSUM

Bengal Stream Die vibrierende Architekturszene Bangladesches 7. Juni 2019 – 20. Oktober 2019

Team S AM Schweizerisches Architekturmuseum

Kuratoren: Niklaus Graber, Andreas Ruby, Viviane Ehrensberger Kuratorische Assistenz: Stephanie Savio Fotografie: Iwan Baan Verwaltung und Finanzen: Michele Thuring, Claudia Haas Verwaltungsassistenz: Valerie Zuber Produktion und Stationen: Sandra Bachmann, Claudia Haas Grafikdesign: Claudiabasel Szenografie: Graber & Steiger Architects, Lucerne in collaboration with Atelier Robin Architects / Salauddin Ahmed, Dhaka Ausstellungsarchitektur und Textilien: Salauddin Ahmed, Kafi Newaz Khan, Catharina Strebel Szenografische Modelle und Plane: Konstantina Giannaki, Jolien Bloem, David Zorenč

Eine Ausstellung des S AM Schweizerisches Architekturmuseum in Zusammenarbeit mit dem Bengal Institute for Architecture, Landscapes and Settlements, Dhaka.

Beirat: Kazi Khaleed Ashraf, Marina Tabassum, Saif Ul Haque Koordination und Logistik: Chowdhury Farah Zaki, Masud Shammo

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Bengal Stream – Die vibrierende Architekturszene von Bangladesch Frankfurt am Main, 05.06.2019

Team DAM Deutsches Architekturmuseum

Direktor: Peter Cachola Schmal Stellvertretende Direktorin: Andrea Jürges Kuratorische Assistenz: Eva Authried Presse- und Offentlichkeitsarbeit: Brita Kohler, Rebekka Rass, Jonas Malzahn, Anja Vrachliotis Grafikdesign: Gardeners Übersetzungen: Jeremy Gaines Sekretariat und Verwaltung: Inka Plechaty, Jacqueline Brauer Aufbauteam: Christian Walter, Mario Lorenz, Lukas Merz, Marina Barry, Leo Laduch, Eike Laeuen, Anke Mila Menck, Jorn Schon, Omer Simsek, Gerhard Winkler Papierrestauratorin: Heike Schuler Architekturvermittlung: Christina Budde, Bettina Gebhardt Führungen: Yorck Forster Registrar: Wolfgang Welker Ausstellungstechnik: Achim Muller-Rahn Produktion: Christian Dorner, Inditec Display & Messegestaltung

Mit freundlicher Unterstützung von:

Pressefotos zur Vorankündigung und für die Dauer der Ausstellung unter: dam-online.de/pr/bengal-stream/

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Bengal Stream – Die vibrierende Architekturszene von Bangladesch Frankfurt am Main, 05.06.2019

7. September 2019 – 16. Februar 2020 PAULSKIRCHE Ein Denkmal unter Druck

14. September 2019 – 19. Januar 2020 HUNTING HIGH AND LOW In norwegischen Landschaften

26. September 2019 – 24. November 2019 HÄUSER DES JAHRES 2019 Die besten Einfamilienhäuser

DEUTSCHES ARCHITEKTURMUSEUM Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Schaumainkai 43, 60596 Frankfurt am Main [email protected] \ dam-online.de

Brita Köhler, Dipl.-Ing. (FH) Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit T +49 (0)69 212 36318 \ [email protected]

Rebekka Rass, M.A. T +49 (0)69 212 31326 \ [email protected]

Anja Vrachlitios T +49 (0)69 212 31326 \ [email protected]

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