ABU-TV-Tipps im August 2016 Eine Dienstleistung der PH Zürich, zusammengestellt von Manfred Pfiffner (Angaben ohne Gewähr)

Anne Bäbi Jowäger 3sat

Anne Bäbi Jowäger: Margrit Winter Montag, 01.08.2016 Hansli Jowäger: 05.40–07.35 Uhr Jakobli Jowäger: Peter Brogle (Fernsehfilm, Schweiz, 1960) Mädi: Margrit Rainer Sami: Fred Tanner Meyeli: Kathrin Schmid Pfarrer: Erwin Kohlund Sophie: Annemarie Düringer Dr. Ruedi: Peter Arens Vehhansli: Max Haufler Vikar: Franz Matter Hebamme: Hedda Koppe Gerichtspräsident: Sigfrit Steiner Hächler: Hans Gaugler Schmied: Armin Schweizer Literarische Vorlage: Jeremias Gotthelf Buch: Richard Schweizer, Franz Schnyder Regie: Franz Schnyder Die missbrauchten 3sat Liebesbriefe Montag, 01.08.2016 07.35–09.05 Uhr Viggi Störteler: Alfred Rasser (Spielfilm, Schweiz, 1940) Gritli Störteler: Anne-Marie Blanc Wilhelm: Paul Hubschmid Anneli: Elsie Attenhofer Kätter Ambach: Mathilde Danegger Schulpfleger: Heinrich Gretler Literarische Vorlage: Gottfried Keller Regie: Leopold Lindtberg Viggi Störteler muss eine Zeitlang nach Berlin. Das nutzt er, um Liebesbriefe an seine Frau zu schicken, die er als «Briefwechsel zweier Zeitgenossen: Kurt – Alwina» publizieren möchte. Der Spielfilm basiert auf einer Geschichte aus Gottfried Kellers Novellensammlung «Die Leute von Seldwyla». Regisseur Leopold Lindtberg gelang eine stimmige filmische Umsetzung der charmant-witzigen literarischen Vorlage. 3sat zeigt eine restaurierte Fassung. Viggi Störteler veröffentlicht unter dem Pseudonym Kurt von Walde literarische Produkte und sieht in einem romantischen

ABU-TV-Tipps im August 2016 Briefwechsel mit seiner Frau Gritli eine Chance auf Erfolg. Während eines viermonatigen Aufenthalts in Berlin schreibt er ihr geschwollene Liebesbriefe, die sie geistreich beantworten soll. Gritli jedoch fühlt sich überfordert, angemessene Wort zu finden und weiß sich nicht anders zu helfen als durch eine kleine List: Sie schreibt Viggis Brief ab, unterzeichnet mit ihrem Namen und steckt ihn kommentarlos dem jungen Dorflehrer Wilhelm zu. Der glaubt an eine Romanze und antwortet prompt. Sein Antwortbrief geht mit Gritlis Handschrift nach Berlin. Weitere Liebespostillen folgen. Viggi Störteler ist entzückt über die Begabung seiner Frau – bis er nach der Rückkehr dem wahren Verfasser auf die Schliche kommt.

Uli, der Knecht 3sat

Uli: Hannes Schmidhauser Montag, 01.08.2016 Vreneli: Liselotte Pulver 09.05–10.45 Uhr Johannes, Bodenbauer: Heinrich Gretler (Spielfilm, Schweiz 1954) Bodenbäuerin: Gertrud Jauch Joggeli, Glunggenbauer: Emil Hegetschweiler Glunggenbäuerin: Hedda Koppé Regie: Franz Schnyder Uli ist ein Waisenkind. Nach anfänglichen Irrwegen wird er Meisterknecht und schließlich Pächter des Glungge-Hofes. Auf seinem Weg helfen ihm sein Meister und Vreneli, seine spätere Frau. Zum 100. Todestag des Schweizer Bauerndichters Jeremias Gotthelf verfilmte Franz Schnyder 1954 das Epos. Hannes Schmidhauser verkörpert darin den Uli, Liselotte Pulver Vreneli. Der Film wurde zum Kinorenner und machte die beiden Hauptdarsteller zu Stars. In der Folge adaptierte Franz Schnyder – ab 1957 als eigener Produzent – vier weitere Gotthelf-Romane für die Leinwand und wurde dadurch einer der erfolgreichsten Schweizer Kinoregisseure.

Uli, der Pächter 3sat

Uli: Hannes Schmidhauser Montag, 01.08.2016

Vreneli: Liselotte Pulver 10.45–12.25 Uhr Joggeli, Glunggenbauer: Emil Hegetschweiler (Spielfilm, Schweiz 1955) Glunggenbäuerin: Hedda Koppé Johannes: Erwin Kohlund Hagelhannes: Leopold Biberti Regie: Franz Schnyder Uli, der Knecht vom Bodenhof, ist eigenständiger Bauer auf dem Glungge-Hof geworden, begleitet und immer wieder auch beraten von Vreneli, seiner liebenswerten Frau. Es ist der zweite Teil der großen, bildkräftigen Gotthelf- Geschichte, gedreht von Franz Schnyder 1955. In den Hauptrollen sieht man wieder das Traumpaar Hannes Schmidhauser und Liselotte Pulver.

Wachtmeister Studer 3sat Jakob Studer: Heinrich Gretler Montag, 01.08.2016 Dr. Steffen: Sigfrit Steiner 12.25–14.10 Uhr Polizist Wurmann: Hans Kaes (Kriminalfilm, Schweiz 1939)

ABU-TV-Tipps im August 2016 Lehrer Schwomm: Rudolf Bernhard Bürgermeister Aeschbacher: Adolf Manz Gottlieb Ellenberger: Armin Schweizer Sonja Witschi: Anne-Marie Blanc Erwin Schlumpf: Robert Birchler Literarische Vorlage: Friedrich Glauser Drehbuch: Richard Schweizer, Horst Budjuhn Regie: Leopold Lindtberg Im Dorf Gerzenstein will sich der Untersuchungshäftling Erwin Schlumpf das Leben nehmen. Er wird beschuldigt, den Kaufmann Wendolin Witschi ermordet zu haben. Ein Fall für Jakob Studer. Der Wachtmeister bei der Kantonspolizei rettet ihn im letzten Augenblick. Für Untersuchungsrichter Doktor Steffen ist der Selbstmordversuch eine Art Geständnis. Studer dagegen hat ernste Zweifel. Zusammen mit dem Polizisten Wurmann beginnt er eine exakte Untersuchung. Dabei hat er den Lehrer und Zeitungsschreiber Schwomm genauso gegen sich wie den Bürgermeister Aeschbacher – und im Grunde die ganze Einwohnerschaft. Unbeliebt ist im Dorf auch Gottlieb Ellenberger, der Leiter der Baumschule, der Vorbestrafte beschäftigt und bei dem Schlumpf zuletzt tätig war. Sonja Witschi, Tochter des Ermordeten Wendolin Witschi und Verlobte von Erwin Schlumpf, benimmt sich bald schon verdächtig. Dann erweist sich, dass Witschi einst wegen Unterschlagung im Gefängnis saß. Und immer mehr wird deutlich, dass in Gerzenstein längst nicht alles so rechtmäßig und sauber ist, wie es den Anschein macht. Friedrich Glauser schilderte in seinem ersten Kriminalroman «Wachtmeister Studer» plastisch und stimmig die Verhältnisse im Dorf Gerzenstein, welches in der Realität nicht existiert. «Wachtmeister Studer» wurde zum Prototyp des grüblerischen Schweizer Fahnders. Leopold Lindtberg hat die Geschichte – nach einem Drehbuch von Richard Schweizer und Horst Budjuhn – filmisch umgesetzt. Die bedrohliche Stimmung des Films entsprach durchaus der weltpolitischen Lage: Europa stand unmittelbar vor dem Zweiten Weltkrieg. Entsprechend dankbar nahm das Schweizer Kinopublikum die Eigenproduktion auf, die spannend war und zudem große Vergleiche nicht zu scheuen brauchte. 14 Wochen lang lief die Verfilmung nach seiner Erstaufführung am 13. Oktober 1939 allein in Zürich. Und einer seiner «Studer-Sätze» wurde in der Folge oft zitiert: «Gerzenstein ist ein kleines Dorf. Aber wenn die kleinen Dinge nicht in Ordnung sind, sind es die großen erst recht nicht … Man muss auf der Hut sein.»

Matto regiert 3sat Jakob Studer: Heinrich Gretler Montag, 01.08.2016 Doktor Borstli: Johannes Steier 14.10–15.45 Uhr Doktor Laduner: Heinz Woester (Kriminalfilm, Schweiz 1946) Herbert Kaplaun: Olaf Kübler Literarische Vorlage: Friedrich Glauser Drehbuch: Alfred Neumann, Leopold Lindtberg Regie: Leopold Lindtberg Festabend in der Nervenklinik Randlingen: Doktor Borstli kehrt nach längerer Abwesenheit auf den Direktorensessel zurück. Doch es liegen Spannungen in der Luft, die sich bald entladen. Tiefgreifende Meinungsverschiedenheiten trennen den Direktor und seinen Stellvertreter Doktor Laduner, der die

ABU-TV-Tipps im August 2016 modernen Therapiemethoden gegen Borstlis Kasernenmethoden verteidigt. Die Heilung von Herbert Kaplaun betrachtet Borstli deshalb als Scharlatanerie. Er besteht auf der weiteren Internierung des jungen Mannes. Am Tag nach der Feier findet man Herbert Kaplaun bewusstlos auf. Direktor Borstli ist spurlos verschwunden, wird aber später tot im Liftschacht entdeckt. Was ist geschehen? Ein Unfall oder Mord? Wachtmeister Jakob Studer, ein bodenständiger Pragmatiker, hat die Aufklärung des Falles übernommen. Er zeigt sich unbeeindruckt von der Schilderung, die ihm Doktor Laduner gibt, und lässt sich nicht beirren von der Welt Mattos, der Welt des Wahns. Starrköpfig klärt er die Fakten und findet bald heraus, dass die Türsicherung am Lift in verbrecherischer Absicht manipuliert wurde. Autor Friedrich Glauser, der sich stets als Außenseiter fühlte, beschrieb eine Welt, die er aus eigener Anschauung kannte. Er wusste um das Leid der Depressiven, auch um die Unbarmherzigkeit mancher Ärzte und Betreuer. Gemütskrankheit und Morphiumsucht brachten ihn selbst für längere Zeit in Nervenkliniken. Im Film wird seine Erzählung aus der Welt zwischen Wahn und Realität zum spannenden Krimi, aber auch zur Geschichte eines modernen Arztes, der veraltete Pflege- und Heilmethoden bekämpft. Bereits 1942, drei Jahre nach dem großen Erfolg von «Wachtmeister Studer», begann die Schweizer Produktionsgesellschaft Praesens-Film mit der Verfilmung von «Matto regiert». Auf Druck der Fremdenpolizei des Bundes wurde die Regie aber nicht dem Immigranten Lindtberg, sondern dem Schweizer Hermann Haller übertragen. Doch dieser war der Aufgabe nicht gewachsen. Erst nach dem Krieg, als man wieder einen einheimischen Stoff suchte, kam man auf Lindtberg zurück. Der Deutsche Alfred Neumann schrieb – zusammen mit Lindtberg – eine neue Drehbuchfassung. Für die Hauptfigur konnte man erneut Heinrich Gretler gewinnen.

Der letzte Weynfeldt 3sat Adrian Weynfeldt: Stefan Kurt Montag, 01.08.2016 Lorena: Marie Bäumer 20.15–21.45 Uhr Pedroni: Nicholas Ofczarek (Fernsehfilm, Deutschland Rolf Strasser: Roeland Wiesnekker 2010) Frau Hauser: Annemarie Düringer Herr Dr. Baier: Vadim Glowna nach dem Roman von Martin Suter Drehbuch: Alexander Buresch Regie: Alain Gsponer Der Schweizer Martin Suter gehört zu den renommiertesten und meistgelesenen Krimiautoren der Gegenwart. Drei Millionen verkaufte Buchexemplare belegen sein Gespür für Worte eindrucksvoll. 3sat zeigt zwei Verfilmungen seiner Romane: «Der Teufel von Mailand» und «Der letzte Weynfeldt». Gedreht wurde an Originalschauplätzen: in der sagenumwobenen Bergwelt des Engadins beziehungsweise im Herzen der finanzkräftigen und kunstbeflissenen Metropole Zürich. Adrian Weynfeldt stammt aus einer reichen Familie. Sein Leben besteht aus wenigen kontrollierbaren Beziehungen und immer gleichen Tagesabläufen. Doch dann gerät seine Welt aus den Fugen. Denn eines Abends treibt ihn das Fehlen einer Olive für seinen Dry Martini aus der Wohnung in eine

ABU-TV-Tipps im August 2016 nahegelegene Bar. Dort begegnet er einer schönen Frau, deren direkter Art und ungeschliffenem Charme er sich nicht entziehen kann. Er nimmt Lorena mit nach Hause. Am nächsten Morgen steht Lorena außerhalb der Balkonbrüstung und will hinunterspringen. Dem ungelenken Weynfeldt gelingt es, sie von ihrem Vorhaben abzubringen. Von nun an macht Lorena ihn für ihr Leben verantwortlich und verleitet ihn dazu, ihr mehrfach aus finanziellen Engpässen zu helfen. So beginnt er, ihre Schulden bei einem Mann namens Pedroni zu begleichen, von dem Lorena angibt, er sei ein Geldeintreiber. Dann bittet sein alter Freund Doktor Baier ihn um einen unmöglichen Gefallen: Weynfeldt soll eine Fälschung des Gemäldes «Le Salamandre» von Felix Vallotton zur Auktion freigeben. Doch was hat Lorena damit zu tun? Und wird Weynfeldt, der bisher mit dem Fälscher- und Erpressermilieu nichts am Hut hatte, der Versuchung widerstehen?

Homo Faber 3sat Walter Faber: Sam Shepard Montag, 01.08.2016 Sabeth: Julie Delpy 21.45–23.35 Uhr Hanna: Barbara Sukowa (Spielfilm, Schweiz, 1991) Herbert Hencke: Dieter Kirchlechner Charlene: Traci Lind Ivy: Deborra-Lee Furness Literarische Vorlage: Max Frisch Regie: Volker Schlöndorff Ingenieur Walter Faber ist ein äußerst rationaler Mensch, der nicht an Zufälle oder Vorhersehung glaubt. Ein Flug von Amerika nach Athen bringt seine Sicht auf das Leben allerdings ins Wanken. Die Maschine muss in Südamerika notlanden, und an eine Weiterreise ist zunächst nicht zu denken. Faber kommt mit seinem Sitznachbarn Herbert Hencke ins Gespräch. Dieser ist gerade auf dem Weg zu seinem Bruder Joachim, einem ehemaligen Studienfreund Fabers. Zufall? Joachim ist inzwischen mit Hanna verheiratet. Sie ist die Exfreundin Fabers und seine große Liebe, die er nie ganz vergessen konnte. Faber wird die Erinnerung an Hanna und die Zeit mit ihr wieder ganz gegenwärtig. Als er seine Reise nach Griechenland per Schiff fortsetzen muss, fällt ihm dort eine junge Frau auf, die ihn an Hanna erinnert. Die viel jüngere Sabeth erwidert sein Interesse, und die beiden kommen sich näher. Volker Schlöndorff stellt in seiner Kinoadaption von Max Frischs (1911–1991) gleichnamigem Roman «Homo Faber» nicht nur die an Sophokles' Tragödie «König Ödipus» erinnernde Liebesgeschichte ins Zentrum, sondern reichert diese auch mit den philosophischen und gesellschaftlichen Fragen an, die im Roman zu finden sind: Die Begegnung von Amerika und Europa, Technik und Kunst sowie die existenzielle Frage nach Schicksal oder Zufall. Frisch hatte anfangs am Drehbuch mitgearbeitet, wurde dann krank, konnte sich das Werk aber kurz vor seinem Tod noch anschauen und war sehr angetan, vor allem auch von den drei Hauptdarstellern, dem US-Amerikaner Sam Shepard, der Französin Julie Delpy und der Deutschen Barbara Sukowa.

ABU-TV-Tipps im August 2016 Das Geschäft mit den Sternen 3sat Film von Sebastian Schütz und Gudrun Thoma Freitag, 05.08.2016 Haben die Sterne Einfluss auf unser Leben? Könnten wir reich 04.10–04.55 Uhr und glücklich werden, wenn wir auf sie hören würden? Eine (Erstsendung 17.07.2006) Dokumentation zwischen Magie, Wahrheit und Geschäftemacherei. Die Filmemacher Gudrun Thoma und Sebastian Schütz haben Astrologen und Wissenschaftler, Anhänger und Gegner aufgesucht, um herauszufinden, was dran ist am Mythos Astrologie. Und sie erlebten dabei durchaus Überraschungen. Viele Astrologen bieten ihre Dienste an und versprechen, uns Neuigkeiten über uns und unser Leben zu verraten. Deutschlands Star-Astrologe Winfried Noè hat sogar einen eigenen Fernsehsender gegründet, «Astro TV», um den Zuschauern Lebenshilfe per Telefonberatung anzubieten. Andere «Sternenkundige» versprechen Lotto- oder Börsengewinne durch ihre Horoskope. Wissenschaftler erklären die Astrologie seit Jahrzehnten für unnützen Hokuspokus, und dennoch fühlen sich viele Menschen nach wie vor von den Weissagungen der Astrologen magisch angezogen.

Die Sportfalle 3sat Wie Olympia und Co. die Gastgeber knebeln Freitag, 05.08.2016 Film von Ute Brucker, Matthias Ebert, Ulli Neuhoff und 20.15–21.00 Uhr Michael Stocks Olympische Spiele in Rio: Bei den Bürgern herrscht keine große Feierlaune. Die Brasilianer leiden unter einer Staats- und Wirtschaftskrise, und auch die Wunden der WM 2014 sind noch offen. Der Film zeigt, wie Olympia und WM bisher der Demokratie schaden, die Steuerzahler betrügen, den lokalen Sport ausbremsen und die Volkswirtschaft beschädigen. Und welche Visionen diejenigen haben, die das ändern wollen. Leer stehende, vergammelnde Stadien, wohin man schaut, für deren Kosten die Steuerzahler aufkommen müssen. Zig Prozesse wegen Korruption und überhöhter Rechnungen. Hohe Summen an Schmiergeld sind für die Bauaufträge zwischen Firmen und Politikern verschoben worden. Demosthenes Albuquerque, Staatsanwalt beim Rechnungshof in Brasilia, ist frustriert von seinen eigenen Ermittlungen: «Es gab keine ernsthaften Kontrollen oder Studien im Vorfeld. All unsere Bemühungen gingen in der allgemeinen Euphorie unter.» Auch für den Olympiapark werden wieder Menschen aus ihren Wohnvierteln vertrieben. Maria da Penha aus der Favela Vila Autodromo findet das unfair und fragt sich, warum ein Sportereignis Teile der Stadt besetzen darf, die doch allen gehören soll. «Was in Wahrheit ein Platz für sozialen Wohnraum sein sollte, wird für Unternehmer bestimmt sein, die dieses Land eigentlich nicht brauchen, die nur Gewinne damit machen wollen.» Allerdings haben vor allem die Proteste vor der Fußball-WM in Brasilien das Bewusstsein weltweit verändert, sagt Dawid Danilo Bartelt von der Heinrich-Böll-Stiftung in Rio. «Brasilien ist das erste Volk, das auf die Straße gegangen ist, um auf die Demokratieprobleme von Sportgroßereignissen hinzuweisen.» Die Skandale in der Sportwelt haben dieses Bewusstsein weiter verschärft.

ABU-TV-Tipps im August 2016 Das Muster ist immer gleich: Die Versprechungen erzeugen wenige Gewinner und viele Verlierer, besonders in Ländern mit instabilen demokratischen und wirtschaftlichen Strukturen und hohem Korruptionsfaktor. Wer sich wehrt und Verantwortliche benennt, lebt mancherorts gefährlich wie in Nelspruit, Südafrika. Dort wurden Millionen für ein unnötiges Stadion der WM 2010 ausgegeben, an dem ein paar wenige Politiker und Funktionäre verdienten. Jimmy Mohlala, Sammy Mphatlanyane und January Masilela wollten dazu nicht mehr schweigen und wurden von Auftragskillern umgebracht. Ein Journalist, der die Sache seit Jahren verfolgt, will das endgültig beweisen. Die «Sports and Rights Alliance», in der unter anderem NGOs wie Transparency International, Human Rights Watch, Amnesty International und Gewerkschaftsverbände vertreten sind, will den Bürgern zu mehr Offenheit und Gerechtigkeit im Umfeld von Sportereignissen verhelfen. «Solche Mega-Events kollidieren mit allen Rechten: den Rechten von Frauen, den Rechten von Arbeitern, allen Menschenrechten», sagt Minky Worden von Human Rights Watch. «Es ist auch nicht schwierig, mit dem IOC darüber zu reden, es ist schwierig, die Verantwortlichen zum Handeln zu bewegen.» Mark Pieth, Professor für Strafrecht und Kriminologie in und Korruptionsexperte, sagt zur Verantwortung von IOC und FIFA: «Wenn ich vorschreiben kann, welches Bier im Umfeld des Stadions getrunken wird, dann kann ich im Vorfeld der Ausschreibung auch verlangen, welche Menschenrechte beachtet werden sollen.» Doch die gastgebenden Staaten haben oft selbst kein Interesse daran. Noch nicht mal daran, Umweltschäden von vorneherein auszuschließen. Besonders Winterspiele setzen der Natur zu, ob in der Vergangenheit Sotchi 2014, ob 2022 in Peking. In Südkorea wurde bereits ein heiliger Wald mit uralten Bäumen für den Damen-Slalom der Winterspiele 2018 gerodet. Wie kann man den Wahnsinn stoppen? Kleiner, sanfter, günstiger – dahin muss sich nach Meinung vieler Experten die Zukunft der Sportereignisse entwickeln.

makro: Brasilien in Not 3sat Film von Antonio Cascais Freitag, 05.08.2016 Brasilien leidet an der schlimmsten Wasserkrise seiner 21.00–21.30 Uhr Geschichte. Dem Land geht das Wasser aus – und das kurz (Erstsendung 04.03.2016) vor den Olympischen Spielen im Sommer. Wo liegen die Ursachen? Betroffen sind 100 Millionen Menschen, nicht nur in den Dürregebieten im Nordosten sondern auch in den Megastädten Rio de Janeiro und São Paulo. Die Trinkwasserspeicher in den Bundesstaaten sind so gut wie leer, ganze Regionen im Nordosten verwüsten. Wie kann es sein, dass einem der wasserreichsten Länder der Welt das Wasser ausgeht? Globaler Klimawandel? Umweltzerstörung? Versagen der Politik? Oder Profitinteressen? «makro» begibt sich auf Spurensuche und reist von São Paulo in die Wüstenregion im Nordosten des riesigen Landes, in die Hauptstadt Brasilia und in die zerstörten Ökosysteme am Amazonas. Zu Wort kommen Umweltschützer, Agrarindustrielle, Politiker und betroffene Menschen. Die ernüchternde Erkenntnis: Brasiliens Wasser wird trotz Krise weiterhin verschwendet. Auch für uns! Denn über 70 Prozent des Wassers verbraucht Brasiliens Landwirtschaft vor

ABU-TV-Tipps im August 2016 allem für den Export von Soja, Fleisch und Früchten nach Europa.

Tele-Akademie 3sat Dr. Werner Bartens: Schluss mit den falschen Vorschriften Sonntag, 07.08.2016 – Wichtig ist, was uns berührt 06.45–07.30 Uhr Lebe ich gesund? Trinke ich zu viel Bier? Esse ich genug (Erstsendung 17.01.2016) Obst? Ständig kommen «Experten» mit guten Ratschlägen und Vorschriften, wie wir unser Leben führen sollten – Schluss damit! Dr. Werner Bartens ist Leitender Redakteur im Wissenschaftsressort der Süddeutschen Zeitung. Er ist Arzt und Autor zahlreicher populärwissenschaftlicher Sachbücher im Bereich Medizin. Er sagt «Es reicht!» und empfiehlt uns, uns endlich wieder auf die eigenen Instinkte und Gefühle zu verlassen und das zu tun, was unser Inneres und unsere Erfahrung uns sagen.

100(0) Meisterwerke 3sat Akseli Gallen-Kallela: Lemminkäinens Mutter Sonntag, 07.08.2016 Dokumentarserie über berühmte Gemälde der Malerei. 09.05–09.15 Uhr In der Reihe «100(0) Meisterwerke» wird in jeweils zehn Minuten ein Gemälde aus den großen Museen der Welt von Kunsthistorikern vorgestellt und analysiert.

Gelebte Tradition – Schweizer 3sat Volksbräuche Sonntag, 07.08.2016 19.10–19.40 Uhr Film von Annette Frei Berthoud (Erstsendung 30.01.2014) Wilde Kerle mit hölzernen Masken, die Tschäggättä, treiben im Lötschental an der Fastnacht ihr Unwesen. Der Film stellt die schönsten Schweizer Volksbräuche im Winter und Frühling vor. Der Chalanda Marz im Engadin wurde berühmt durch die Geschichte vom Schellen-Ursli. Wenn nach Ostern der Böögg brennt, ist es Zeit für den Frühling – das Sechseläuten ist Zürichs beliebtestes Volksfest.

Schätze der Welt – Erbe der 3sat Menschheit Sonntag, 07.08.2016 19.40–20.00 Uhr Die Freitagsmoschee in Isfahan, Iran (Erstsendung 13.12.2015) Tausend Jahre islamische Kunst Film von Rüdiger Lorenz und Faranak Djalali Die Freitagsmoschee ist eines der größten und ältesten Gotteshäuser des Iran. Bereits 100 Jahre nach Mohammeds Tod gab es in der Oasenstadt Isfahan an diesem Platz eine Gebetsstätte. Die gegenwärtige Anlage entstand im zehnten und zwölften Jahrhundert. Von den Seldschucken über die Timuriden zu den Safawiden bis heute, immer waren es die besten Künstler und Handwerker ihrer Zeit, die die Bauten weiter ausschmückten oder restaurierten. Der Film nähert sich dem Welterbe um vier Uhr früh. Zum Morgengebet sind nur einige Dutzend Männer und Frauen in

ABU-TV-Tipps im August 2016 den riesigen Innenhof gekommen. Letztere verfolgen die Predigt hinter einem Vorhang, doch den hat der Wind beiseite geblasen. Noch lässt sich, im schwachen Licht, die Pracht der mit Kachelfayence und Stuckornamentik verschwenderisch geschmückten Fassaden nur erahnen. Dann geht über dem weitläufigen Lehmdach mit seinen Kuppeln und Minaretten die Sonne auf. Für die Gläubigen beginnt ein harter Tag. Es ist Ramadan, jetzt mitten im Sommer dürfen sie sechzehn Stunden nichts essen und bei 40 Grad Hitze nichts trinken. Alles läuft langsamer. Dort wo sonst überwiegend Touristen das Bild bestimmen, findet religiöses Leben statt. Die ganze Moschee, auch der Hof, wird mit Teppichen ausgelegt. Überall liegen Koranausgaben, in die sich Menschen jeden Alters vertiefen. Der Muezzin ruft zum Mittagsgebet. In der beinahe 1000 Jahre alten Kuppelhalle Nizam al-Molk versammeln sich einige hundert Menschen und während sie sich vor einem kunstvoll mit Kacheln verzierten Mihrab gen Mekka niederwerfen, passiert nur wenige 100 Meter entfernt Unerwartetes: in einer Synagoge – in Isfahan gibt es vier – lesen Juden aus der Thora. Und über dem Fluss, im armenischen Viertel, feiern Christen das 20-jährige Jubiläum ihres Bischofs. Mit dreizehn Kirchen ist Isfahan seit Jahrhunderten so etwas wie eine multireligiöse Stadt. Der Stuckateur Ostad Bahram Assadi beherrscht sein Handwerk noch wie die Meister früherer Jahrhunderte. Gerade hat er in 30 Metern Höhe die Ostkuppel restauriert. Jetzt begleitet ihn der Film bei einer Arbeit an einem 650 Jahre alten Stalaktitengewölbe. Zusammen mit seinem Gesellen fertigt er nach altem Muster Gipsteile, die er sorgfältig in das beschädigte Gewölbe einsetzt. Gleich nebenan arbeitet ein Kachelfayencemacher. Wer ihm über die Schulter schaut, versteht wie das «Puzzle» aus Millionen einzelner Kachelteile entstanden ist, aus dem die kunstvoll geschmückten Fassaden und Minarette bestehen. Es ist der 19. Tag des Ramadan, der Tag, an dem Ali, der umstrittene Nachfolger des Propheten, ermordet wurde und der Tag, an dem der Koran offenbart wurde. Trauer und Freude treffen sich. Tausende strömen in die Moschee. Nach Gesang und Gebet werden zum «Fastenbrechen» Tee und Datteln gereicht. In der Kühle des Abends wird die Moschee zum Treffpunkt der halben Stadt. Bis zum Morgen dauert die Feier.

ZDF-History 3sat Olympia 1936 – der verratene Traum Montag, 08.08.2016 Olympische Bewegung und Nationalsozialismus, zwei 17.45–18.30 Uhr unvereinbare Gegensätze? Keineswegs, wie die Olympischen (Erstsendung 31.07.2016) Spiele von 1936 zeigten, die für Hitler und das IOC ein Riesenerfolg wurden. Minutiös enthüllt die Dokumentation, wie das «International Olympic Committee» (IOC) und die Nationalsozialisten gemeinsame Sache machten, um die Spiele zu dem zu machen, was sie heute sind: ein spektakuläres Weltereignis, das die Massen begeistert. Der Film widerlegt die Legende, dass das IOC von Hitler getäuscht wurde und nicht wusste, was die Nationalsozialisten vorhatten. Wie sie die Spiele kultisch inszenierten und zu einem Ersatzkrieg der Nationen um Medaillen machten – das war dem IOC ebenso bewusst wie die eklatanten Verstöße gegen die Amateurregeln und die Diskriminierung von

ABU-TV-Tipps im August 2016 jüdischen Sportlern in der NS-Diktatur. Das IOC nahm all dies in Kauf, weil es von den größten Spielen aller Zeiten träumte. Und genau die lieferte Hitler. Neben dem «teuflischen Deal», auf den sich das IOC mit den Nationalsozialisten einließ, bildet die Geschichte der jüdischen Schwimmerin Judith Deutsch aus Österreich einen zweiten Erzählstrang der Dokumentation. Die junge Athletin lehnte die Teilnahme an den Olympischen Spielen von Berlin ab – aus Protest gegen Hitlers Rassenhass und die Ausgrenzung der Juden in Deutschland. Doch dafür musste Judith Deutsch einen hohen Preis zahlen. Sie wurde lebenslang gesperrt, und der Österreichische Schwimmverband annullierte alle ihre Rekorde. Brisante Dokumente, hochwertige Spielszenen und die Aussagen weltweit führender Experten machen «Olympia 1936 – der verratene Traum» zu einem Film, der nicht nur die dunkle Geschichte des IOC enthüllt, sondern auch zeigt, wie die Spiele von Berlin in ihrer Gigantomanie zu einer Blaupause für alle folgenden Olympischen Spiele wurden.

Rettung auf der Todesroute 3sat Film von Nadia Kailouli und Haris Krek Dienstag, 09.08.2016 Ich bin Nadia Kailouli, Reporterin. Für drei Wochen gehe ich 11.00–11.40 Uhr an Board der Aquarius. Ein Schiff, das Flüchtlinge in Seenot (Erstsendung 23.05.2016) rettet. Denn die Flüchtlingskrise beschäftigt mich schon lange. Die Menschen bei SOS MEDITERRANEE zeigen vollen Einsatz mit einem Ziel: Menschen vor dem Ertrinken zu retten. Unterwegs im Mittelmeer zwischen Italien und Libyen. Ich will wissen, was das für Menschen sind, die sich so sehr humanitär engagieren. Und ich will selbst erfahren, was es mit mir macht, wenn man dem Schicksal, Menschenleben zu retten, näher kommt als über Nachrichten. Ich möchte die Geschichten der Flüchtlinge erfahren, die ihr Leben riskieren, um die Chance auf ein neues besseres Leben zu bekommen. Menschen, die sich in Plastikboote zwängen und sich auf eine lebensgefährliche Überfahrt auf eine ungewisse Reise begeben – dort, wo schon tausende von ihnen gestorben sind.

Warten auf die Toten 3sat Der jüngste Bestatter der Schweiz Mittwoch, 10.08.2016 Reportage von Samuel Bürgler 02.50–03.15 Uhr Eine ungewöhnliche Geschichte: Der 16-jährige Kevin (Erstsendung 03.01.2016) Huguenin führt bereits sein eigenes Bestattungsunternehmen. Das Handwerk hat er sich selbst beigebracht. Reporter Samuel Bürgler begleitet Kevin Huguenin, der mit stoischer Ruhe seinen Weg geht – scheinbar gegen alle Widrigkeiten. Während andere in seinem Alter noch auf das richtige Leben warten, ist er schon mitten drin – und wartet auf die Toten. Nur: Ist ein Teenager überhaupt in der Lage, diesen Beruf auszuüben? Braucht es für diesen speziellen Beruf nicht mehr Lebenserfahrung? Kevin Huguenin muss gegen Widerstände und um Anerkennung kämpfen. Aber vor allem muss er geduldig sein. Kevin Huguenin hat dieses Jahr elf Verstorbene ins Krematorium Bern überführt. Zurzeit kämpft er gegen die Auftragsflaute.

ABU-TV-Tipps im August 2016 Der dufte Sinn 3sat Film von Max Mönch und Alexander Lahl Donnerstag, 11.08.2016 Die größte Genomgruppe des Menschen, etwa 1 Prozent der 20.15–21.00 Uhr Gene, dient dem Geruchssinn. Über eine Billion Gerüche kann (Erstsendung 24.09.2015) der Mensch theoretisch unterscheiden. Wozu dieser gewaltige Aufwand? Forscher nennen den Geruchssinn unseren Ur-Sinn. Das Riechhirn, wo die Geruchsmoleküle entschlüsselt werden, ist direkt mit dem limbischen System verbunden. Hier entstehen Erinnerungen und Emotionen. Deshalb ist die unmittelbare Reaktion auf einen Geruch ein Gefühl. Lange galt das Riechen als niederer Sinn, den der Mensch heute kaum noch brauchen würde. Doch nun stellt sich heraus, wir wussten einfach zu wenig über unseren Geruchssinn. 350 Riechrezeptoren gibt es, und noch immer ist umstritten, wie genau sie funktionieren. Die menschlichen Riechrezeptoren finden sich nicht nur im olfaktorischen Zentrum unserer Nase sondern überall: in der Leber, in den Nieren, im Hoden. Einer der profiliertesten Vertreter der Geruchsforschung, Professor Dr. Hanns Hatt von der Ruhr- Universität Bochum, hat nicht nur herausgefunden, dass Samenzellen dem Maiglöckchenduft von Eizellen hoffnungslos ausgeliefert sind – er zieht sie unwiderstehlich an. Hatt fand außerdem Riechrezeptoren in Krebszellen – und zwar etwa 1000 Mal so viel wie in einer gesunden Zelle. Eine Entdeckung, die die Krebsforschung interessieren dürfte. Krebszellen in der Leber reagieren auf Zitronenduft: Sie hören auf, sich zu teilen. Das Geruchsempfinden des Menschen ist individuell, es gibt keine identischen «Nasen». Und dennoch empfinden wir alle bei unangenehmen Gerüchen Ekel. Diese Funktion hat für den Menschen eine evolutionäre Bedeutung, nur der Homo sapiens kennt eine solche Empfindung. Der Ekel ist zwar genetisch in uns angelegt, die Auslöser werden aber nicht von unserer DNA programmiert, sondern sind kulturell codiert. Jede Kultur hat ihr eigenes Ekelempfinden, behauptet Rachel Herz, Psychologin und Evolutionsbiologin von der Brown University. Dennoch gibt es Gerüche, die allen Menschen identische Botschaften vermitteln. Jeffrey Mogil von der McGill University in Montreal hat durch einen Zufall die Wirkung eines universellen Duftes entdeckt, auf den Mäuse, Katzen, Schweine und Menschen identisch reagieren: den Duft von Männlichkeit. Männliche Artgenossen reagieren auf männlichen Duft mit Stress. Noch weiter gehen die Forschungen von Bettina Pause, Psychologin an der Universität Düsseldorf, die ein ganzes System von Geruchsbotschaften untersucht, über das Menschen miteinander kommunizieren können. Sie hat herausgefunden, dass beispielsweise unser Empathievermögen über Geruchsmoleküle ausgelöst werden kann. Große Unternehmen versuchen, sich das zunutze zu machen. Die Industrie beginnt die Wirkung von Geruchsmolekülen im menschlichen Gehirn gerade für sich zu entdecken.

ABU-TV-Tipps im August 2016 scobel – Liebe geht durch die 3sat Nase Donnerstag, 11.08.2016 21.00–22.00 Uhr Wie wählen wir unseren Partner fürs Leben aus? Die Antwort (Erstsendung 24.09.2015) ist einfach: Mit dem richtigen «Riecher». Sie oder er muss schlicht über das passende Immunsystem verfügen. Zusammen mit seinen Gästen diskutiert Gert Scobel Fragen, die mit dem Thema Geruch, Geruchskultur, Partnerwahl und Evolution zu tun haben. Warum zieht uns der Geruch von Menschen im einen Fall besonders an, und warum stößt er uns im anderen möglicherweise ab? Um diese Frage zu klären, machte Claus Wedekind aus dem Team des Evolutionsökologen Professor Dr. Manfred Milinski an der Universität Bern 1995 ein interessantes Experiment: Er ließ weibliche Versuchspersonen an den getragenen T-Shirts männlicher Testpersonen schnuppern und bat sie, ihren Duftfavoriten auszuwählen. Eine Vorliebe für einen bestimmten Körperduft sollte – so die Arbeitshypothese des Wissenschaftlers – mit dem Vorhandensein bestimmter Gene zusammenhängen, denn die sexuelle Fortpflanzung und die damit verbundene Partnerwahl könnten einen Weg darstellen, um den Nachkommen möglichst unterschiedliche Immungene mitzugeben und damit ihre Widerstandskraft gegen Krankheiten zu steigern. Tatsächlich werden die Körperdüfte bevorzugt, die einem Immunsystem entsprechen, das sich vom jeweils eigenen eines Mannes oder einer Frau unterscheidet. Offenbar bringt das jeweils passende «immungenetische Ergänzungsprogramm» Vorteile für den potenziellen Nachwuchs mit sich. «Wir erfassen unbewusst, wie die eigene Immunabwehr beschaffen ist und können die eines potenziellen Partners am Geruch erkennen», erklärt Manfred Milinski. Der Bochumer Biologe und Mediziner Hans Hatt entdeckte darüber hinaus, dass auch Zellen außerhalb des Riechorgans, der Nase, Rezeptoren für Geruch haben. Ihm gelang es nachzuweisen, dass nahezu in allen menschlichen Geweben Zellen mit Riechrezeptoren zu finden sind. Der Mensch riecht also nicht nur mit der Nase allein. Eine wichtige Frage, die sich aus diesen Befunden stellt, ist die nach der Bedeutung des Riechens, das offensichtlich nicht nur für die Partnerwahl große Bedeutung hat, sondern insgesamt für die Kultur, aber auch bereits für einfachste Zellen.

Newton 3sat Neues aus der Welt der Wissenschaft Freitag, 12.08.2016 Das Bier – Wissenschaft im Glas 05.45–06.10 Uhr (Erstsendung 14.05.2016) Film von Hadmar «Charley» Mayer Moderation: Matthias Euba Bier: Seit Jahrtausenden ist es Nahrungsmittel und zunehmend Kultgetränk. Doch wie entsteht der Gerstensaft wirklich? Und warum war Bier einst hauptsächlich Frauensache? «Newton» blickt hinter die Kulissen der bekannten «Brauromantik» – entdeckt die Arbeit von Enzymen, Pilzen und Temperaturen, die den Weg von «Hopfen, Wasser und Malz» zum kühlen Blonden prägen. Ein Streifzug durch die spannende Welt des Brauens und der Bier-Typen. Auf der Reise durch die Welt des Brauens bringt die

ABU-TV-Tipps im August 2016 Dokumentation den Zusehern die unglaubliche Vielfalt der Zutaten näher, deren die Braumeister sich bedienen können. Und geben damit eine Idee dessen, was an Farben, Aromen und Geschmacksrichtungen dank modernster Technik möglich ist. In großen und kleinen Brauereien werden einige der zahllosen Brauverfahren näher betrachtet – und der Trend zu modernen, sogenannten «Craft-Bieren» unter die Lupe genommen. Denn eines steht fest: Die Gläser werden kleiner. Die Vielfalt wird größer. Und das Bier macht sich mit neuen Sorten und Braumethoden wieder «salonfähig».

makro: Indonesien – 3sat Reifeprüfung für ein Freitag, 12.08.2016 21.00–21.30 Uhr Riesenland (Erstsendung 16.10.2015) Film von Peter Kunz Fast unbemerkt hat sich Indonesien mit seinen Rohstoffen vom Entwicklungs- zum Schwellenland gemausert. Doch das Wirtschaftswunder im größten muslimischen Staat der Erde steht auf der Kippe. Indonesiens Textil- und Schuhindustrie gilt international als top, der erhoffte Exportboom bleibt aber aus. Wohin steuert das Riesenland mit den reichen Rohstoffvorkommen? «makro» blickt auf die wirtschaftliche und politische Entwicklung Indonesiens. Die Liste der Hausaufgaben für den 240-Millionen-Einwohner-Staat ist gigantisch: Die Infrastruktur ist weitgehend verrottet, in fast allen Gesellschaftsbereichen grassiert die Korruption. Doch Indonesiens Trumpf für die Zukunft bleiben seine Rohstoffe: Mit 30 Millionen Tonnen ist das asiatische Inselreich weltgrößter Produzent von Palmöl. Hinzu kommen Gewürze, Kautschuk, Kohle und Zinn. Auf der alten Zinn-Insel Belitung trifft Korrespondent Peter Kunz Indonesiens bedeutendsten Buchautor Andrea Hirata, dessen Roman «Die Regenbogentruppe» auch in Deutschland erschienen ist. Hirata finanziert aus den Erlösen seiner Arbeit eine Schule für die Kinder der Minenarbeiter. «Unsere Nation braucht Inspiration», sagt Hirata. «Denn wir haben eine Vorbildkrise. Viele wichtige Leute in Indonesien haben bisher ihren Job nicht ordentlich gemacht. Das muss sich ändern.»

makro: Indonesien – 3sat Reifeprüfung für ein Sonntag, 14.08.2016 06.15–06.45 Uhr Riesenland (Erstsendung 16.10.2015) Film von Peter Kunz Fast unbemerkt hat sich Indonesien mit seinen Rohstoffen vom Entwicklungs- zum Schwellenland gemausert. Doch das Wirtschaftswunder im größten muslimischen Staat der Erde steht auf der Kippe. Indonesiens Textil- und Schuhindustrie gilt international als top, der erhoffte Exportboom bleibt aber aus. Außerdem investierte das einstige OPEC-Land zu wenig in die Modernisierung seiner Ölindustrie und muss nun selbst Rohöl importieren. Wohin steuert das Riesenland mit den reichen Rohstoffvorkommen? «makro» blickt auf die wirtschaftliche und politische Entwicklung Indonesiens, das in diesem Herbst Partnerland der «Frankfurter Buchmesse» ist. Allein im ersten

ABU-TV-Tipps im August 2016 Halbjahr 2015 sanken die Öl- und Gasausfuhren um 36 Prozent. Die Landeswährung Rupiah steht seit zwei Jahren unter Druck, ein Ende des Abwärtstrends ist nicht in Sicht. Und ausländische Investoren ziehen Geld ab. Sie werden auch verschreckt von Gesetzen, mit denen die Zahl externer Fachkräfte reduziert werden soll. Die Regierung verspricht Reformen, doch die Liste der Hausaufgaben für den 240- Millionen-Einwohner-Staat ist gigantisch: Die Infrastruktur ist weitgehend verrottet, in fast allen Gesellschaftsbereichen grassiert die Korruption. Doch Indonesiens Trumpf für die Zukunft bleiben seine Rohstoffe: Mit 30 Millionen Tonnen ist das asiatische Inselreich weltgrößter Produzent von Palmöl. Hinzu kommen Gewürze, Kautschuk, Kohle und Zinn. Auf der alten Zinn-Insel Belitung trifft Korrespondent Peter Kunz Indonesiens bedeutendsten Buchautor Andrea Hirata, dessen Roman «Die Regenbogentruppe» auch in Deutschland erschienen ist und zu Hause über fünf Millionen Mal verkauft wurde. Andrea Hirata finanziert auf Belitung aus den Erlösen seiner Arbeit eine Schule für die Kinder der Minenarbeiter. «Unsere Nation braucht Inspiration», sagt Hirata. «Denn wir haben eine Vorbildkrise. Viele wichtige Leute in Indonesien haben bisher ihren Job nicht ordentlich gemacht. Das muss sich ändern. Wir brauchen ein Narrativ, eine positive Story. Inspirieren – das sehe ich als meine Aufgabe!»

Tele-Akademie 3sat Ariadne von Schirach: Du sollst nicht funktionieren – Für Sonntag, 14.08.2016 eine neue Lebenskunst 06.45–07.30 Uhr Wir wollen attraktiv und jugendlich, gesund, beliebt, erfolgreich (Erstsendung 10.01.2016) und selbstverständlich glücklich sein. So sind wir in einer dauerhaften Selbstoptimierung gefangen. Ariadne von Schirach lehrt als Philosophin an der Berliner Universität der Künste und arbeitet als freie Journalistin und Kritikerin für Deutschlandradio Kultur und das Philosophie Magazin. Sie schrieb zwei Bücher, ihr neustes ist Thema und Titel dieser Sendung. Bei dem Selbstoptimierungsprozess unterwerfen wir uns auch in unserer persönlichen Lebensgestaltung den Werten des Marktes, der alles auf seine Verwertbarkeit hin untersucht und alles, womit er in Berührung kommt, in ein Geschäft verwandelt. Wir sind Unternehmen und Produkt zugleich, immer bemüht um Selbstoptimierung. Aber: Die Welt ist wie sie ist und hat doch den Wert, den wir ihr geben. Es ist Zeit, meint Ariadne von Schirach, für neue Perspektiven und Geschichten, die uns ermuntern, das Leben zu gestalten, anstatt es immer weiter auszubeuten.

100(0) Meisterwerke 3sat Helene Schjerfbeck: Der kleine Kranke Sonntag, 14.08.2016 Dokumentarserie über berühmte Gemälde der Malerei. 09.05–09.15 Uhr In der Reihe «100(0) Meisterwerke» wird in jeweils zehn Minuten ein Gemälde aus den großen Museen der Welt von Kunsthistorikern vorgestellt und analysiert.

ABU-TV-Tipps im August 2016 Jenseits von Afrika 3sat Regie: Sydney Pollack Sonntag, 14.08.2016 Die dänische Baronin Blixen betreibt in Kenia eine 20.15–22.50 Uhr Kaffeeplantage, als ihr untreuer Mann sie mit Syphilis infiziert. (USA 1985) Dann lernt sie die Liebe ihres Lebens kennen, einen englischen Abenteurer. Berühmtes Melodram, basierend auf der wahren Geschichte der Schriftstellerin Tania Blixen (alias Isak Dinesen), veröffentlicht in ihrem Roman «Afrika – dunkel lockende Welt». Eine Molkerei und Kühe hatte sie erwartet, doch vor ihr liegt das Land für eine Kaffeeplantage: Tania Blixen ist kurz vor Beginn des Ersten Weltkriegs ihrem Mann, dem dänischen Baron Bror Blixen, nach Afrika gefolgt. Die Eheschließung der beiden erfolgte unter rationalen Gesichtspunkten – im verschneiten Dänemark hatten sie pragmatisch die Eckpunkte ihrer Ehe verhandelt. Trotz aller Anfangsschwierigkeiten lebt Tania sich gut ein. Bror ist kein Kind von Traurigkeit. Dennoch ist Tania schockiert, als bei ihr eine schwere Syphilis diagnostiziert wird – ihr Mann hat sie angesteckt. Tania muss Afrika verlassen und sich im fernen Dänemark einer Behandlung unterziehen. Nach Kenia zurückgekehrt, nimmt sie den Kontakt zu dem englischen Großwildjäger Denys Finch Hatton wieder auf. Was als flüchtige Begegnung in der Steppe begann, wird für die unabhängige Frau zur Liebe ihres Lebens. Silvester 1918/19 tanzt Tania mit Denys in das neue Jahr, und aus der Luft zeigt ihr der begeisterte Flieger die Schönheit des afrikanischen Kontinents. Aber Denys ist ein Abenteurer. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs und dem Verbot des Elfenbeinhandels organisiert er Safaris für Touristen. Oft ist er wochenlang unterwegs. Aber auch, wenn er bei Tania ist, sucht er keine konventionelle Bindung. Immer wieder muss sie von ihm Abschied nehmen, doch er kehrt auch immer wieder zurück – bis er eines Tages mit dem Flugzeug abstürzt. Nun sind auch Tanias Tage in Afrika gezählt. Tania Blixen veröffentlichte ihr literarisches Schaffen unter dem Pseudonym Isak Dinesen. Drehbuchautor Kurt Luedtke ließ sich gleich von mehreren Büchern der Autorin, aber auch einer Biografie inspirieren. Wesentlich zum Erfolg des Films mit sieben Oscars trugen die von Kameramann David Watkin aufgenommenen Bilder sowie der großartige Soundtrack von John Barry bei.

nano spezial: «... wollt ihr ewig 3sat leben?» Montag, 15.08.2016 18.30–19.00 Uhr Moderation: Ingolf Baur (Erstsendung 01.12.2014) Die Entschlüsselung des Genoms bescherte der Stammzellforschung Aufsehen erregende Fortschritte. Die Hoffnung auf ein Leben ohne Krankheit schien in greifbare Nähe gerückt zu sein. Inzwischen ist man zwar etwas ernüchtert, aber die Sehnsucht, das Leben möglichst lange auszudehnen, ist geblieben. Manche hoffen sogar, den Tod eines Tages ganz zu überwinden. Moderator Ingolf Baur besucht Menschen, die ihrer Zeit weit voraus sind: Vordenker, die das Altern als eine Krankheit

ABU-TV-Tipps im August 2016 betrachten, die wir irgendwann heilen können. Kryoniker, die auf die Medizin einer fernen Zukunft setzen und ihre Körper für die Wiedererweckung einfrieren lassen. Und solche, die auf die Explosion der Computerpower setzen und hoffen, das Bewusstsein ließe sich auf einen Computer überspielen. Dann hätte der Mensch das virtuelle ewige Leben erreicht.

Panorama 3sat Pubertät: Tanz der Hormone Dienstag, 16.08.2016 Sendung von und mit Johannes Hoppe 01.40–02.05 Uhr Eine spannende Zeitreise in die Vergangenheit: «Panorama – (Erstsendung 28.06.2015) Klassiker der Reportage» zeigt, wie Themen, die uns heute beschäftigen, einst im Fernsehen behandelt worden sind. Diesmal geht es um die Pubertät. Um jene turbulente Zeit des Erwachsenwerdens, in der die Hormone den Ton angeben und das Interesse an Liebe und Sexualität ungeahnte Dimensionen annimmt und starke Stimmungsschwankungen den Alltag bestimmen. Weil die Pubertierenden aus der Kindheit herausgewachsen sind, ihren Platz in der Erwachsenenwelt aber noch nicht gefunden haben. «Horizonte» hat 1966 Lehrlinge befragt, ob sie sich ein glückliches Leben erwarten, und was für sie zum Glücklich sein überhaupt dazu gehört: Manche wünschten sich einen liebevollen Partner, andere Jugendliche hielten ein eigenes, schnittiges Auto notwendig für ihr Lebensglück. Die Sendung «Der Standpunkt» – mit dem passenden Untertitel «Wenn das die Eltern wüssten» – hat sich 1967 mit den sexuellen Vorstellungen und Aktivitäten von Jugendlichen beschäftigt. Vor allem ging es um die – damals noch brisante – Frage, ob Sex vor der Ehe unmoralisch wäre. Fast 20 Jahre später hat sich auch «Ohne Maulkorb» mit dem heiklen Zeitabschnitt auseinander gesetzt und festgestellt, dass die Unsicherheiten und Wünsche der Jugendlichen sich auch im Laufe der Jahrzehnte kaum verändert haben. Auch Chris Lohner war als Jugendliche mit ihrem Körper unzufrieden, und versuchte die mangelnde Oberweite mit Schaumgummi aufzubessern.

nano spezial: Züchters Traum 3sat Reportage von Ingolf Baur Dienstag, 16.08.2016 Noch sind Deutschlands Äcker praktisch gentechnikfrei, selbst 18.30–19.00 Uhr die Forschung an genverändertem Saatgut ist auf dem (Erstsendung 07.04.2016) Rückzug, aber das könnte sich bald ändern. In den letzten beiden Jahren wurde eine Technologie entwickelt, die alles bisher Dagewesene auf den Kopf stellt: CRISPR/Cas 9. Genetische Manipulationen lassen sich mit diesem «Genome Editing» zielgerichtet und sehr einfach durchführen. Während es mit klassischer Gentechnik sehr aufwendig ist, zum Beispiel eine Herbizid-Resistenz zu erzeugen, lassen sich mit CRISPR neue Sequenzen am Computer designen. Die Wunschliste der Pflanzenzüchter nach neuen Eigenschaften dürfte damit schnell wachsen. Außerdem lassen sich die Ergebnisse nicht von klassischer Züchtung unterscheiden. Die neue Technologie kann großartige Chancen bringen, gleichzeitig wird sie die Auseinandersetzungen um gentechnisch veränderte Pflanzen und Tiere verschärfen: Wie kann garantiert werden, dass sich die Veränderungen nicht in den Wildbestand auskreuzen? Wie transparent bleiben die

ABU-TV-Tipps im August 2016 Verfahren? Welche Eingriffe sollen überhaupt erlaubt sein? Wie kann das Risiko unerwünschter Veränderungen kontrolliert werden? Alles deutet darauf hin, dass das Designen von Pflanzen und Tieren bald einen ganz neuen Status erreichen wird. In «nano spezial: Züchters Traum» begegnet Ingolf Baur Befürwortern und Gegnern des «Genome Editing». Er besucht die Labore der entscheidenden Player beim Design von Nahrungspflanzen und Zuchttieren.

Geisterstädte (1/4) 3sat USA: Detroit – Wiederbelebung einer toten Stadt Dienstag, 16.08.2016 Film von Peter Weinert 22.25–23.05 Uhr Detroit, früher legendäre Motor City, ist inzwischen für ihre (Erstsendung 09.05.2014) Kriminalitätsrate bekannt – und für Ruinen, die vielen leerstehenden Häuser. Doch Detroit ist nur eine von vielen Städten, die massenhafte Abwanderungen registrieren und immer mehr aussterben. Die vierteilige Dokumentationsreihe besucht ein paar von ihnen. Nach dem Besuch in den USA geht es weiter nach China, Japan und Italien. Der Exodus aus Detroit ist noch nicht gestoppt und die Tatsache, dass Detroit im Juli 2013 Bankrott anmelden musste, verschärft die Situation noch. Wer es sich leisten kann, zieht ins Umland. Dort ist es sicher, die Schulen sind besser und man zahlt weniger Steuern. Wie geht es denen, die fortgezogen sind, denen die ausharren und denen, die versuchen, den Trend umzukehren und Detroit wieder zu beleben?

Geisterstädte (2/4) 3sat China: Die Dörfer der verlassenen Kinder Dienstag, 16.08.2016 Film von Ulrike Bremer 23.05–23.50 Uhr Geisterstadt durch Landflucht – in China ist das ein (Erstsendung 07.05.2014) Massenphänomen. Denn Boomtowns wie Shanghai saugen Millionen von Wanderarbeitern an, die Geld verdienen und ins Heimatdorf schicken. Ihr Traum, am wirtschaftlichen Aufschwung teilzuhaben, bleibt oft unerfüllt und der Preis ist hoch: Ihre Kinder wachsen im Dorf bei den Großeltern auf, nur dort haben sie ein Anrecht auf einen Platz in der staatlichen Schule. In den Dörfern fehlen die Väter.

Geisterstädte (3/4) 3sat Japan: Die Todeszone rund um Fukushima Dienstag, 16.08.2016 Film von Tilman Jens 23.50–00.35 Uhr Seit der Nuklearkatastrophe von Fukushima gibt es um den (Erstsendung 08.05.2014) havarierten Reaktor eine Sperrzone – über Jahrzehnte unbewohnbar, und ein Gebiet, das man durch Dekontaminierung zurückerobern will. Was bedeutet das für die Bewohner, die evakuiert wurden und in Containersiedlungen ausharren, die mit Angst vor Krebs und dem Verlust von Heimat, Existenz und Perspektiven zu kämpfen haben?

ABU-TV-Tipps im August 2016 Geisterstädte (4/4) 3sat Italien: Riesi, Stadt der leeren Häuser Mittwoch, 17.08.2016 Film von Stefanie Appel 00.35–01.20 Uhr Die sizilianische Kleinstadt Riesi hält einen traurigen Rekord: (Erstsendung 05.05.2014) Sie gilt als Hauptstadt der Auswanderung in Süditalien, das von einer neuen Auswanderungswelle erfasst wird. In wenigen Generationen wird sie eine Geisterstadt sein. Was heißt das für Bewohner und Auswanderer? Und: Gibt es ein Zurück?

Dem Himmel entgegen – 3sat Hochhäuser der Welt Mittwoch, 17.08.2016 12.45–13.00 Uhr Taipeh 101 & Bay View Garden (Erstsendung 23.12.2013) Die Reihe «Dem Himmel entgegen – Hochhäuser der Welt» erzählt Geschichten von Hochhäusern rund um den Globus. Diese Folge stellt Taipei 101 und Bay View Garden in China vor. Das zweithöchste Gebäude der Welt steht in Taipeh. 508 Meter hoch und mit 101 Stockwerken ist der Taipei 101 in seiner Konstruktion einem Bambus nachempfunden. Diese der Natur abgeschaute Bauweise soll den Turm resistent gegen Taifune und sogar Erdbeben machen. Dies ist auch nötig, verläuft doch eine tektonisch aktive Bruchlinie nur 200 Meter entfernt vom Hochhaus. In keiner anderen Metropole der Welt stehen die Wolkenkratzer dichter beieinander als in Hongkong. Aber nicht nur zwischen den Hochhäusern ist es eng, sondern auch innerhalb der Türme. Die vielen Zuwanderer vom chinesischen Festland lassen die Wohnungsbesitzer erfinderisch werden. So werden kleine Wohnungen weiter unterteilt und teuer vermietet. Ein Blick in die städtische Zukunft der Menschheit?

nano spezial: Mann, Frau – 3sat egal Mittwoch, 17.08.2016 18.30–19.00 Uhr Reportage von Ingolf Baur (Erstsendung 29.10.2015) Junge oder Mädchen? Mann oder Frau? Auf diese Fragen erwartet man eine eindeutige Antwort. Ein «dazwischen» gibt es nicht oder besser – darf es nicht geben. Ein Kind mit einem intersexuellen Genital großzuziehen, ist in unserer Gesellschaft immer noch ein Tabu. Darum werden oft noch viele Neugeborene mit unklaren äußeren Geschlechtsmerkmalen operiert. Doch sind Abweichungen tatsächlich Störungen? Oder ist es nicht an der Zeit, die starren Kategorien aufzulösen? Würde unsere Welt nicht viel reicher und bunter, wenn man sich nicht mehr als Mann oder Frau definieren müssten, sondern ein Kontinuum der Geschlechter zuließe? In der «nano spezial»-Reportage «Mann, Frau – egal» geht Moderator Ingolf Baur der Frage nach, was Geschlechtsidentität ausmacht. Neben Wissenschaftlern trifft er Transpersonen wie Lucia Lucas, die wohl als einzige Opernsängerin weltweit mit tiefer Männerstimme singt, und Lucie Veith, die als Mädchen aufgewachsen ist und erst später erfahren hat, dass sie genetisch ein Mann ist. Außerdem wagt Ingolf Baur ein Experiment an sich selbst: Er

ABU-TV-Tipps im August 2016 lässt sich in einem Studio für Transvestiten zur Frau umstylen, um die weibliche Seite in sich aufzuspüren.

Wenn der Schlaf ausbleibt 3sat Szenen einer unruhigen Gesellschaft Mittwoch, 17.08.2016 Film von Hanspeter Bäni 20.15–21.05 Uhr Jede vierte Person in der Schweiz klagt über Schlafstörungen. (Erstsendung 08.10.2015) Auch die Schlafdauer nahm in den letzten Jahren laufend ab. Die Zwänge der elektronischen Kommunikation und das beschleunigte Leben sind tragende Faktoren für diese Entwicklung. Die schlaflose Gesellschaft wird zum kollektiven Gesundheitsproblem. Urs Z'graggen fühlt sich erschöpft und übermüdet. Seine Freizeit verbringt er fast ausschließlich in der kleinen Wohnung mit seiner Katze, die ihm Wärme und Halt gibt. Der Flugbegleiter musste seinen Job an den Nagel hängen, weil er wegen der unregelmäßigen Arbeitszeit Schlafprobleme bekam. Dass er nachts noch immer keine Ruhe findet, hat auch mit seinem Zwang zu tun, mehrmals aufzustehen, um seine Mails oder Daten zu checken. Aber nicht nur beim 52-Jährigen ist gesunder Schlaf zum knappen Gut geworden: Im Rahmen einer Studie des Gottlieb Duttweiler Institutes gaben 35 Prozent der Befragten an, schlechter zu schlafen als noch vor zehn Jahren. Das Bundesamt für Gesundheit zeigt zudem in einer repräsentativen Umfrage, dass die Menschen in der Schweiz heute rund vierzig Minuten weniger schlafen als noch vor 30 Jahren. Als einer der wichtigsten Gründe dafür vermuten Experten die neuen Informations- und Kommunikationstechnologien. Sie locken rund um die Uhr mit einem endlosen Angebot an verfügbaren Reizen und Attraktionen. Der westliche Mensch lebt aber nicht nur in einem Zeitalter der ständigen Ablenkung und Unruhe, sondern auch in einer Epoche der Dauererreichbarkeit. Das hat zur Folge, dass sich die Grenzen zwischen privater- und berufstätiger Zeit immer mehr auflösen. Davon betroffen ist auch Jürgen Sahli. Noch so gerne würde er sein Handy nachts ausschalten, doch als Chefredakteur eines der größten Privatradios der Schweiz muss er ständig auf Pikett sein, um auf aktuelle Ereignisse umgehend reagieren zu können. Aber nicht nur deswegen schläft der 61- Jährige schlecht: Sahli übernahm in den letzten Jahren immer mehr berufliche Funktionen, die sich zuvor zwei Angestellte geteilt hatten. Auch bahnen sich im Betrieb einschneidende Rationalisierungsmaßnahmen an, die den ganzen Radiobetrieb auf den Kopf stellen werden. Diese Situation löst beim Chefredakteur zusätzlich schlaflose Nächte aus. Filmautor Hanspeter Bäni erzählt die Geschichten von vier schlaflos geplagten Menschen. Nicht nur Druck am Arbeitsplatz und im Privatleben rauben ihnen den Schlaf, sondern auch die rund um die Uhr verfügbaren Reize der digitalen Welt.

ABU-TV-Tipps im August 2016 Die erschöpfte Gesellschaft 3sat Film von Constanze Griessler und Franziska Mayr-Keber Mittwoch, 17.08.2016 Tempowahn, allzeit verfügbar sein, Zeitgewinn durch 21.05–22.00 Uhr Zeitverlust: Willkommen in der erschöpften Gesellschaft! Die (Erstsendung 23.09.2015) knappe Zeit ist ein wertvolles Gut, Beschleunigung regiert die Welt. Die Debatte um Entschleunigung, die Klagen über Zeitnot und Stress, die daraus resultierenden Krankheiten wie Burn out und Depressionen haben längst alle Gesellschaftsschichten erreicht. Betroffen sind nicht nur Manager, sondern auch Straßenkehrer und Hausfrauen. Auch die ständige Suche nach Entspannung, nach erfüllter Freizeit mit Freunden und Familie, kann neuen Stress erzeugen. nano spezial: Der perfekte 3sat Mensch Freitag, 19.08.2016 18.30–19.00 Uhr Reportage von Ingolf Baur (Erstsendung 14.04.2016) Es scheint nur noch eine Frage der Zeit, bis das erste Baby mit künstlich verändertem Erbgut geboren wird. Dank einer Technologie, die alles bisherige auf den Kopf stellt: CRISPR/Cas 9. «nano spezial: Der perfekte Mensch» zeigt, wie der Mensch beginnt, seine genetische Ausstattung selbst in die Hand zu nehmen. Gene sind nicht mehr naturgegebenes Schicksal sondern Ausgangsmaterial, das nach Bedarf verändert wird. Die CRISPR-Methode ist simpel zu handhaben, billig und hocheffizient. Es funktioniert wie «copy and paste» in der Textverarbeitung: Beliebige Gene lassen sich damit zielgenau austauschen, an- oder abschalten. Biohacker beginnen, dieses «Genome Editing» abseits von universitärer Forschung bereits zu nutzen. In Großbritannien wurde jüngst der erste Forschungsantrag zur Genmanipulation mit dieser Technik an menschlichen Embryonen genehmigt. In der CRISPR-Technologie stecken ungeahnte Chancen und Risiken. Die Wunschliste dürfte lang sein. Ist das ein Problem? Oder ist die genetische Optimierung auch nichts anders als plastische Chirurgie oder bewusstseinserweiternde Drogen? Klar ist, die Menschheit geht mit dem Genome- Editing in eine nächste evolutionäre Runde. In «nano spezial: Der perfekte Mensch» begegnet Ingolf Baur Forschern an Universitäten und privaten Biohackern, Warnern und Befürwortern. Er geht den beiden Facetten der genetischen Manipulation nach: Eugenik und Gentherapie.

Mythos Schnäppchen 3sat Film von Carsten Rau und Hauke Wendler Freitag, 19.08.2016 Hauptsache billig, das ist in Deutschland noch wichtiger als 20.15–21.00 Uhr anderswo. Aber: Für wen lohnen sich Schnäppchen (Erstsendung 28.09.2015) tatsächlich? Der Film blickt hinter die Kulissen des psychologischen Marketing. Früher gab es zweimal im Jahr den offiziellen Schlussverkauf. Heute ist Einkaufen eine beständige Rabattjagd, die der Handel geschickt für sich nutzt. Doch was ist tatsächlich dran an den Schnäppchen? Wie kommen die billigen Preise zustande? Und was ist Abzocke? In dem großen Möbelhaus in Braunschweig hängen überall

ABU-TV-Tipps im August 2016 bunte Plakate, die «50 Prozent Rabatt» oder «Bestpreis- Garantie» versprechen. Anke H. und ihr Mann wollen hier eine neue Küche kaufen. Sie soll schön sein, aber auch günstig. Ein anderes Küchenstudio hat ihnen gerade zuvor ein Küchenangebot über 14.000 Euro gemacht. Jetzt lehnt sich der Braunschweiger Möbelverkäufer zufrieden im Stuhl zurück und erklärt den Eheleuten, die identische Küche würde laut Liste 34.000 Euro kosten. Weil er aber «gute Kontakte» habe, würde das Paar sie für 17.000 bekommen. Anke H. erzählt, «ich dachte, ich spinne, das war so dreist, da hätte ich nie mit gerechnet.» So wie der dreifachen Familienmutter geht es immer mehr Menschen in Deutschland: Der Lebensunterhalt wird teurer und alle reden von Rabatten. Da will niemand «blöd» sein, wie es in einer Werbung heißt, und den vollen Preis bezahlen. Für diese Dokumentation sind die vielfach preisgekrönten Filmemacher Carsten Rau und Hauke Wendler durch das halbe Land gereist. Sie besuchten Billiganbieter und Outlet- Center, die mit günstiger Markenkleidung werben. Die Autoren decken die Tricks von Anbietern im Internet auf. Und sie treffen Experten, die erklären, was sich hinter Schnäppchen verbirgt, und wer am Ende den Preis dafür bezahlt. «Letztlich ist der Kunde oft der Dumme», meint Heinz Waldmüller, der seit 30 Jahren den «Schnäppchenführer» herausgibt. «Denn was er auf der einen Seite spart, gibt er auf der anderen zu viel aus.» Und der Hirnforscher Professor Christian Elger ergänzt: «Mit den Schnäppchen ist das wie mit Drogen. Denn letztlich aktivieren beide dieselben Belohnungszentren im Gehirn, ob wir nun wollen oder nicht.»

makro: Philippinen – Die 3sat globalen Helden Freitag, 19.08.2016 21.00–21.30 Uhr Film von Jürgen Natusch (Erstsendung 04.09.2015) Wie Europa steht auch Asien vor der Herkules-Aufgabe, für seine Jugend Arbeitsplätze zu schaffen. Auf den Philippinen drängen jedes Jahr eine Million junge Menschen auf den Arbeitsmarkt. Daryll geht als Koch auf ein Kreuzfahrtschiff, Marnie als Krankenschwester nach Deutschland und Faith arbeitet im Callcenter für Firmen im Ausland. Der geburtenreiche Inselstaat will seiner Jugend Wege aus der Armut, rein in die Mittelschicht, ebnen. Jede fünfte Familie auf den Philippinen lebt noch unter der Armutsschwelle. Ihre Lebensverhältnisse in Wellblechhütten in Manila und draußen auf dem Land sind äußerst ärmlich. Der eine Weg aus der Armut führt über das Ausland als Crew- Mitglied auf Container- und Kreuzfahrtschiffen. Auf den Weltmeeren ist jeder dritte Seefahrer Filipino. Während die Eltern ihr Geld im Ausland verdienen, wachsen ihre Kinder zu Hause bei Großeltern oder Verwandten auf. Zehn Millionen Filipinos arbeiten fern der Heimat. Ihre Überweisungen sind ein Geldsegen für die Familien zuhause und für die philippinische Wirtschaft. Denn im Inselstaat ist jeder Dritte ohne Arbeit. Der andere Weg aus der Armut führt hinauf in die Bürotürme von Manila. Die Philippinen haben Indien als führende Callcenter-Nation abgelöst. In vielen Hochhäusern wird nachts gearbeitet, wenn in den USA Tag ist. Mehr als eine Million Filipinos bieten ihren Service vor allem für amerikanische Firmen an. Schon heute spült dieser neue Wirtschaftszweig fast genau so viel in die Kasse wie die

ABU-TV-Tipps im August 2016 Überweisungen aus dem Ausland. Nach vier Jahrzehnten mit Rückschlägen boomt die Wirtschaft und wächst seit Jahren neben China am schnellsten in Asien.

nano spezial: Der perfekte 3sat Mensch Samstag, 20.08.2016 07.00–07.30 Uhr Reportage von Ingolf Baur (Erstsendung 14.04.2016) Es scheint nur noch eine Frage der Zeit, bis das erste Baby mit künstlich verändertem Erbgut geboren wird. Dank einer Technologie, die alles Bisherige auf den Kopf stellt: CRISPR/Cas 9. «nano spezial: Der perfekte Mensch» zeigt, wie der Mensch beginnt, seine genetische Ausstattung selbst in die Hand zu nehmen. Gene sind nicht mehr naturgegebenes Schicksal, sondern Ausgangsmaterial, das nach Bedarf verändert wird. Die CRISPR-Methode ist simpel zu handhaben, billig und hocheffizient. Es funktioniert wie «copy and paste» in der Textverarbeitung: Beliebige Gene lassen sich damit zielgenau austauschen, an- oder abschalten. Biohacker beginnen, dieses «Genome Editing» abseits von universitärer Forschung bereits zu nutzen. In Großbritannien wurde jüngst der erste Forschungsantrag zur Genmanipulation mit dieser Technik an menschlichen Embryonen genehmigt. In der CRISPR-Technologie stecken ungeahnte Chancen und Risiken. Die Wunschliste dürfte lang sein. Ist das ein Problem? Oder ist die genetische Optimierung auch nichts anders als plastische Chirurgie oder bewusstseinserweiternde Droge? Klar ist, die Menschheit geht mit dem Genome-Editing in eine nächste evolutionäre Runde. In «nano spezial: Der perfekte Mensch» begegnet Ingolf Baur Forschern an Universitäten und privaten Biohackern, Warnern und Befürwortern. Er geht den beiden Facetten der genetischen Manipulation nach: Eugenik und Gentherapie.

Vom Pionier zum Millionär: 3sat Levi Strauss Sonntag, 21.08.2016 07.00–07.45 Uhr Ein Leben für die Jeans (Erstsendung 19.02.2010) Film von Christoph Weinert Es gibt wohl kaum einen Ort auf der Welt, an dem nicht irgendjemand eine Jeans trägt. Um die Erfindung der Blue Jeans und nicht zuletzt um Levi Strauss ranken sich unzählige Legenden. Dabei trugen PR-Strategen des Unternehmens Levi Strauss & Co. gezielt zum Mythos bei. Die Lebensgeschichte von Löb – in Amerika «Levi» – Strauss ist jedoch auch ohne diese Ammenmärchen eine der spannendsten Geschichten der deutschen Emigration im 19. Jahrhundert. Dank seines Durchsetzungswillens, seines Erfinderreichtums, seiner Kreativität und seines Gespürs für den Markt meisterte er den steilen Weg vom armen jüdischen Hausierer-Sohn aus Franken zum einflussreichsten und auch beliebtesten Kaufmann von San Francisco. 1873 ließ sich Strauss gemeinsam mit dem Schneider Jacob Davis in Kalifornien die genietete Arbeitshose patentieren und machte damit ein Vermögen. Die szenische Dokumentation «Vom Pionier zum Millionär: Levi Strauss» erzählt die Geschichte des erfolgreichen Unternehmers. Der Film taucht ein in die aufregende und

ABU-TV-Tipps im August 2016 spannende Zeit von Lola Montez und Buffalo Bill und rekonstruiert den beschwerlichen Weg des jungen Löb Strauss von Buttenheim über Bremerhaven und New York bis nach San Francisco. Mit Spielszenen, Archivmaterial und Interviews mit Historikern und Nachfahren von Levi Strauss zeichnet er ein spannendes Bild vom Überlebenskampf der deutsch- jüdischen Einwanderer im 19. Jahrhundert und beleuchtet den rasanten Aufstieg des Kurzwarenhändlers, der mit der Erfindung der Blue Jeans ein Kultobjekt des «American Way of Life» schuf.

Auf den Spuren genialer 3sat Forscher und Erfinder (2/7) Sonntag, 21.08.2016 07.45–08.30 Uhr Stahlhart zum Atlantik (Erstsendung 01.02.2009) Film von Christian Heynen 1879 gelingt es Byron Benson, gegen Intrigen und Sabotageakte, die Tidewater-Pipeline von Pittsburgh nach Williamsport zu bauen und erstmals Öl über weite Strecken zu transportieren. Damit beginnt der harte Erdölwettlauf zu den Häfen am Atlantik. Ein erbitterter Kampf, der schließlich zu einem gigantischen Verteilungsnetz für den Stoff führt, der die moderne Gesellschaft antreibt: das Erdöl. Inzwischen fließen durch ein Hunderttausende Kilometer langes Pipelinenetz täglich Millionen von Barrel Öl und Millionen von Kubikmetern Erdgas. Stetig wird das Netz ausgebaut und erweitert, ob über und unter Tage oder auf dem Grund der Weltmeere. «Stahlhart zum Atlantik» erzählt die Geschichte der ersten Ölpipeline.

Auf den Spuren genialer 3sat Forscher und Erfinder (1/7) Sonntag, 21.08.2016 08.55–09.40 Uhr Verrat in Triest (Erstsendung 25.01.2009) Film von Axel Engstfeld Im Oktober 1829 löst das Dampfschiff «Civetta» im Hafen von Triest die Leinen. Das Publikum staunt. Wie von Geisterhand geschoben pflügt das Schiff mit sechs Knoten durch die Wellen. Nirgends sind Schaufelräder zu sehen, ohne die man bisher kein Schiff fortbewegen konnte. An Bord sind die Admirale der Österreichischen Marine. Es ist die erste Versuchsfahrt eines Dampfschiffs mit Schraubenantrieb, und Erfinder Josef Ressel freut sich über den Erfolg. Doch dann dringt Qualm aus dem Maschinenraum, die Schraube stoppt, die Civetta treibt manövrierunfähig auf dem Meer. Ein weichgelötetes Dampfrohr ist gebrochen, die Schraube selbst ist gar nicht die Ursache. Doch Ressel hat mächtige Gegner, darunter der einflussreiche Reeder Morgan, der mit seinen Schaufelrad-Dampfern die lukrative Linie Triest- Venedig bedient und Konkurrenz durch Ressels schnelleren Schraubenantrieb fürchtet. Er bringt den Polizeichef von Triest dazu, die Reparatur der Maschine zu verbieten und neue Versuche aus angeblichen Sicherheitsgründen zu untersagen. Auf geheimen Wegen gelangen Ressels Unterlagen und Zeichnungen über Paris nach London, woraufhin sich ein gewisser Mr. Cummerow die Schiffschraube patentieren lässt. «Verrat in Triest» erzählt die abenteuerliche Entwicklung der

ABU-TV-Tipps im August 2016 Schiffsschraube und das Schicksal des österreichischen Erfinders Josef Ressel.

Erfinderland Schweiz 3sat Von Visionären und Tüftlern Sonntag, 21.08.2016 Film von Peter Höllrigl 09.40–10.30 Uhr Die Schweiz zählt zu den erfolgreichsten Erfindernationen der (Erstsendung 10.10.2013) Welt. Die Erfinder selbst sind allerdings kaum bekannt. Sie tüfteln im Stillen. Einer von ihnen ist Andreas Reinhard. Reinhard ist der Visionär der Schweizer Erfinderszene. Sein Paradeprojekt ist der Skylift – der Lift in den Himmel. Sein Traum: Der Skylift soll eines Tages den Eiffelturm in den Schatten stellen. Seit 20 Jahren arbeitet er daran, jetzt steht der Bau kurz bevor. Ein anderer Tüftler ist Robert Meier. Er arbeitet an einer «Revolution des Elektrovelos». Doch die Konkurrenz ist riesig, die Gelder knapp und die Industrie zeigt Meier die kalte Schulter. Die Existenznot sitzt ihm seit Jahren im Nacken. Und doch ist Aufgeben kein Thema. Roman Bühler hat es geschafft: Nach jahrelanger Entwicklung hat seine neuartige Windturbine den Sprung in den Markt geschafft. Und: Eine der wirtschaftlich erfolgreichsten helvetischen Erfindungen der letzten Jahrzehnte dürfte die Nespressokapsel sein.

ABC der deutschen 3sat Erfindungen Sonntag, 21.08.2016 10.30–12.00 Uhr Film von Tilman Achtnich (Erstsendung 23.12.2010) Deutsche Erfindungen haben es in sich – von A wie Automobil bis Z wie Zahnpasta. Und sie überraschen durch Extreme. Viele wurden weltberühmt, andere dagegen stehen in kaum einem Lexikon. Einige Erfindungen schrieben Technikgeschichte, andere revolutionierten den Alltag oder widmeten sich Mode und Schönheit wie Perlonstrumpf oder Dauerwelle. Bunt gemischt, skurril, ernst und heiter werden mal ein, zwei oder drei Beispiele pro Buchstabe gezeigt. Spannend wird es immer, wenn sich die Geister streiten, wer als erster und wahrer Erfinder einer Sache gilt, oder wenn sich ungeahnte Bildungslücken füllen: War Graf Ferdinand von Zeppelin tatsächlich der Erfinder des Luftschiffs? Hat der Hesse Philipp Reis das Telefon erfunden, oder war es doch Graham Bell? Was hat die Röntgenröhre mit der Thermoskanne zu tun? Und wer weiß, dass der MP3-Player in deutschen Landen erfunden wurde? Deutsche Erfindungen – von witzig bis weltverändernd.

Auf den Spuren genialer 3sat Forscher und Erfinder (3/7) Sonntag, 21.08.2016 12.00–12.45 Uhr Das unsichtbare Netz (Erstsendung 20.02.2011) Film von Axel Engstfeld Noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts konnten Schiffe nur bei Sichtkontakt durch Flaggensignale miteinander kommunizieren. Das wollte der Elektroingenieur Guglielmo Marconi ändern.

ABU-TV-Tipps im August 2016 In England gelang es dem Italiener, für seine Erfindung der drahtlosen Telegrafie das Patent zu bekommen. Doch da traten mächtige Gegner auf den Plan, vor allem der deutsche Kaiser Wilhelm II., der den militärischen Nutzen der bahnbrechenden Erfindung erkannt hatte. Nach einer dramatischen, abenteuerlichen Geschichte von Erfolgen und Niederlagen kam schließlich der entscheidende Durchbruch für Marconi durch eine der größten Tragödien in der Schifffahrt, den Untergang der «Titanic». Nach der öffentlichen Bekanntmachung, dass die Überlebenden nur «durch Herrn Marconi und seine wunderbare Erfindung» gerettet wurden, weil die Funksignale der Marconi-Funker auf der untergehenden «Titanic» andere Schiffe herbeigeholt hatten, war der Siegeszug der drahtlosen Telekommunikation nicht mehr aufzuhalten. Marconis Erfindung wurde zum Einstieg in ein neues Kommunikationszeitalter, in die interkontinentale, globale Kommunikation. Im Jahr 1909 erhielt er für seine Verdienste um die Entwicklung der drahtlosen Telegrafie den Nobelpreis für Physik. Als Guglielmo Marconi am 20. Juli 1937 mit 63 Jahren starb, hielt die Welt zu seinen Ehren den Atem an: Sämtlicher Funkverkehr wurde für zwei Minuten ausgesetzt. «Das unsichtbare Netz» zeigt, wie es zur epochalen Entwicklung der Funktechnik kam.

Auf den Spuren genialer 3sat Forscher und Erfinder (4/7) Sonntag, 21.08.2016 12.45–13.25 Uhr Kampf um den heißen Draht (Erstsendung 08.02.2009) Film von Christian Heynen Alexander Graham Bell, ein schottischer Erfinder und Taubstummenlehrer, arbeitet in jahrelanger Nachtarbeit neben seiner beruflichen Tätigkeit an der elektrischen Übertragung von Sprache. Auf der anderen Seite der Welt stehen der Erfinder Elisha Gray und der größte Weltkonzern, die Western Union Telegraph Company, die mit allen Mitteln versuchen, vor Bell ans Ziel zu kommen. Es ist ein harter Wettkampf, an dessen Ende eine umwälzende Innovation steht. Und wegen des noch lange schwelenden Streits um den wahren Erfinder ist diese Geschichte auch ein großer Krimi der Technikgeschichte. Die Dokumentation «Kampf um den heißen Draht» ermittelt die verblüffenden Hintergründe des Forscherkampfes im 19. Jahrhundert um eine der wichtigsten Erfindungen unseres Zeitalters: das Telefon.

Auf den Spuren genialer 3sat Forscher und Erfinder (5/7) Sonntag, 21.08.2016 13.25–14.10 Uhr Sieg der Feuermaschine (Erstsendung 15.02.2009) Film von Achim Scheunert James Watt hat mit seiner Erfindung der Dampfmaschine einen gewaltigen Umbruch in der Menschheitsgeschichte bewirkt und die industrielle Revolution im 19. Jahrhundert erst möglich gemacht. 1776 läuft die Dampfmaschine, an der er zwölf Jahre gearbeitet hat. James Watt ist klar: Die Erfindung ist äußerst brisant. Neider, Konkurrenten und Spione vieler Länder versuchen mit allen Mitteln die Konstruktionsgeheimnisse in ihren Besitz zu bringen.

ABU-TV-Tipps im August 2016 Durch die Dampfmaschine wird es möglich, Kohle und Erz in Mengen zu fördern wie nie zuvor. Es entstehen Hochöfen und Eisenhütten, Tausende von Spindeln und Webstühlen werden mit Dampfmaschinen angetrieben – auch wenn das für die alten Manufakturen und Hausgewerbe in England den Untergang bedeutet. Zur Bedienung der neuen Arbeitsmaschine reichen niedrig bezahlte, ungelernte Arbeiter, auch Frauen und Kinder. «Sieg der Feuermaschine» erzählt von der Dampfmaschine und ihrem Erfinder James Watt.

Auf den Spuren genialer 3sat Forscher und Erfinder (6/7) Sonntag, 21.08.2016 14.10–14.55 Uhr Sieg der Dampfrakete (Erstsendung 23.01.2011) Film von Christian Heynen George Stephenson, Sohn eines Grubenarbeiters, war es, der in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts der Eisenbahn als beherrschendes Transport- und Verkehrsmittel zum Durchbruch verhalf. Ohne Schulbildung gelang es Stephenson, Ingenieur einer der größten englischen Kohlegruben zu werden und die erste brauchbare Dampflokomotive zu entwickeln. Doch seine Gegner setzten alle Hebel in Bewegung, um Stephensons Traum zu torpedieren. Ein Kampf, der mit Sabotage, Fäusten und Anwälten geführt wurde. Der Film «Sieg der Dampfrakete» zeigt die bahnbrechende technische Leistung sowie die Geschichte von George Stephenson und erweckt dieses umwälzende Kapitel der Technikgeschichte an Originalschauplätzen und mit aufwändigen Inszenierungen zum Leben und zeigt den Siegeszug der Eisenbahn bis zu den modernsten Hightech- Zügen von heute.

AutoLegenden 3sat Gottlieb Daimler Sonntag, 21.08.2016 Film von Claus Hanischdörfer 14.55–15.40 Uhr Gottlieb Daimler steht für die Stunde null des Automobils. (Erstsendung 22.05.2011) Seine Visionen haben das Gesicht der Welt verändert. Gottliebs Urenkel, Andreas Hoffman-Daimler, geht auf Spurensuche. 1834 geboren, erobert der Schwabe die industrialisierte Welt. Erst im fortgeschrittenen Alter, und mit finanziellem Polster ausgestattet, macht er seine bahnbrechenden Erfindungen. Unterstützt wird er von seinem Freund und kongenialen Konstrukteur, Wilhelm Maybach. Gottliebs Urenkel, Andreas Hoffman-Daimler will wissen, was seinen Urgroßvater antrieb und weshalb dessen unternehmerische Laufbahn so tragisch endete. Dabei besucht er historische Stätten, begegnet dem Urenkel von Wilhelm Maybach und gewinnt neue Erkenntnisse über die Geburtsstunde des Autos. Parallel dazu blickt der Film exklusiv hinter die Kulissen der Forschungsabteilung der Daimler AG. Hier entsteht das Auto der Zukunft. Was verbindet die Ingenieure heute mit ihrem Gründungsvater? Was hätte wohl Gottlieb Daimler zu einem Auto gesagt, das ganz ohne Verbrennungsmotor angetrieben wird?

ABU-TV-Tipps im August 2016 Auf den Spuren genialer 3sat Forscher und Erfinder (7/7) Sonntag, 21.08.2016 17.10–17.55 Uhr Das Diesel-Rätsel (Erstsendung 16.01.2011) Film von Christian Heynen Rudolf Diesel und der Dieselmotor: Nach Diesels gesellschaftlichem Aufstieg und seinen ersten Erfolgen feindeten Konkurrenten und Wissenschaftler Diesel und seine Erfindung an. Schließlich kam er unter mysteriösen Umständen während einer Schiffsreise ums Leben. Bis heute gibt es Zweifel an der offiziellen Version: «Selbstmord». Denn Diesel hatte mächtige Feinde, weil er seine Patente auch in Frankreich und England lizenzieren ließ. «Das Diesel-Rätsel» gibt Einblick in die Erfindung des Dieselmotors Ende des 19. Jahrhunderts und lässt das bewegende Schicksal von Rudolf Diesel lebendig werden. Er begibt sich auf spannende Spurensuche, in der Diesels mysteriöses Verschwinden detektivisch beleuchtet und der abenteuerliche Weg des Erfinders sowie seiner weltbewegenden Erfindung verfolgt wird. Die Dokumentation zeigt auch, wie der von Rudolf Diesel erfundene Motor zum Rückgrat der gesamten Weltwirtschaft geworden ist. 85 Prozent des Welthandels verlaufen über See, angetrieben von Dieselmotoren, teilweise so groß wie ein mehrstöckiges Mehrfamilienhaus und mit der unglaublichen Kraft von fast 100 000 PS.

Der Leonardo-Code – Vom 3sat Leben und Wirken des Sonntag, 21.08.2016 17.55–19.20 Uhr geheimnisvollen Mannes aus (Erstsendung 21.08.2008) Vinci Film von Rudij Bergmann Leonardo da Vincis Werk liefert bis heute Stoff für Bestseller und Spekulationen. Wer war die echte «Mona Lisa»? Gibt es wirklich den geheimen «da Vinci-Code»? Sowohl Leben als auch Werk des Universalgelehrten und berühmten Renaissancekünstlers sind voll von Unklarheiten und Vermutungen. Geboren wurde er 1452 in der Toskana. Er ging in die Lehre bei dem Maler und Bildhauer Verocchio und wurde von den Medici gefördert. Dann wurde er Kriegsingenieur und Hofmaler in Mailand unter Herzog Ludovico Sforza, war später im Dienst des französischen Kaisers Franz I.. Leonardo da Vinci verstarb 1519 in Frankreich. Für seine anatomischen Studien sezierte er Leichen, die er sich mit Kenntnis des Papstes vom Friedhof geholt haben soll. Sicher ein Grund, weshalb ihm die Darstellung menschlicher Figuren besser gelang als anderen Malern. Führte das Wissen um die detaillierte Beschaffenheit der Dinge den Künstler weg vom christlichen Glauben seiner Zeit? Schon zu Lebzeiten wurde er immer wieder der Homosexualität und der Ketzerei bezichtigt.

ABU-TV-Tipps im August 2016 Der erste Flug 3sat Film von Alfred Vendl und Steve Nicholls Sonntag, 21.08.2016 Am 17. Dezember 1903 erfüllten die Gebrüder Wright einen 19.20–20.15 Uhr uralten Menschheitstraum – den Traum vom Fliegen. Sie (Erstsendung 16.12.2003) flogen ganze zwölf Sekunden lang und nur knapp 30 Meter, aber sie flogen! Das Fliegen war eine der erfolgreichsten Innovationen der Evolution und sollte sich auch für den Menschen als großer Entwicklungsschritt herausstellen. Eine atemberaubende Weiterentwicklung: Orville Wright (1871–1948) erlebte sogar noch die ersten Düsenjäger. Nach nur sechs Jahrzehnten stand dann endlich der erste Mensch auf dem Mond. Die Dokumentation «Der erste Flug» zeigt die triumphalsten Sternstunden und heillosesten Bruchpiloten der Luftfahrtgeschichte sowie Bewegungsstudien aus der Natur. Denn natürlich waren die Brüder nicht die ersten Lebewesen, die den Luftraum eroberten, die Natur erfand das Fliegen gleich viermal unabhängig voneinander: Die ersten Flieger waren Insekten, dann kamen Flugsaurier, Vögel und, rund 50 Millionen Jahre vor den Wrights, Fledermäuse.

Leonardo da Vinci – Der 3sat Genie-Code Sonntag, 21.08.2016 22.55–23.40 Uhr Film von Matthias Unterburg (Erstsendung 15.03.2009) Leonardo da Vinci, Universalgelehrter, Künstler und Erfinder, überschritt die Grenzen seiner Zeit. Leonardo da Vinci ist der Inbegriff des Genies. Und doch liegt sein Leben bis heute in rätselhaftem Dunkel. Um die Wirklichkeit zu verstehen, überschritt er alle Grenzen. Ist ihm das zum Verhängnis geworden? Seine Geheimnisse zeichnet er auf, in rätselhafter Schrift, auf Tausenden von Seiten. Enthalten sie einen geheimen Code? Er schafft die berühmtesten Gemälde der Welt. Jeder kennt seine Mona Lisa und ihr geheimnisvolles Lächeln. Welche geheimen Botschaften hat er darin hinterlassen? Opulent gestaltet folgt die Dokumentation diesen Fragen – und dem Leben Leonardo da Vincis, dem Inbegriff menschlicher Genialität. Ausgangspunkt der spannenden Erzählung sind dabei die vielen tausend Seiten der Aufzeichnungen von Leonardos eigener Hand – eine in der Geschichte einzigartige Überlieferung. Mit ihrer Hilfe folgt der Historiker Professor Bernd Roeck von der Universität Zürich an den Originalorten in Italien den großen Rätseln, die uns Leonardo da Vinci hinterlassen hat. Unterstützt von den erstaunlichen Erkenntnissen weiterer Wissenschaftler in Deutschland und Italien entsteht das Psychogramm eines durch und durch ungewöhnlichen Mannes, der alle Grenzen seiner Zeit sprengte – und dessen Träume und Visionen uns bis heute beschäftigen.

total phänomenal 3sat Laser erobern die Welt Montag, 22.08.2016 Film Harald Brenner und Hans-Jürgen von der Burchard 05.55–06.10 Uhr Das neue Licht des 20. Jahrhunderts erstrahlt nicht nur bei (Erstsendung 30.04.2011) Lasershows. Es schneidet und schweißt auch Metalle in der

ABU-TV-Tipps im August 2016 Automobil- und Schiffsindustrie und verhilft manchen zu besserer Sehkraft. 1960 gelang es Theodore Maiman, den ersten funktionierenden Laser zu bauen. Es war nicht mehr als ein Experiment, das Einsteins Überlegungen zur künstlichen Vermehrung von Lichtteilchen bestätigte. Doch das Werkzeug Licht erwies sich als wegweisende Technologie. Der Laser hat das gesamte Vermessungswesen revolutioniert. So liefern Scanner dreidimensionale Modelle ganzer Landschaften, und mit Geräten in Handygröße lassen sich Entfernungen kinderleicht bestimmen. Der Laser steckt u. a. in Supermarktkassen, CD- und DVD-Playern sowie Druckern. Die ungewöhnliche Vielfalt der Anwendungen macht die Jahrhunderterfindung in Technik, Wissenschaft und im Alltag unverzichtbar.

nano spezial: «... wollt ihr ewig 3sat leben?» Dienstag, 23.08.2016 09.45–10.15 Uhr Moderation: Ingolf Baur (Erstsendung 01.12.2014) Die Entschlüsselung des Genoms bescherte der Stammzellforschung Aufsehen erregende Fortschritte. Die Hoffnung auf ein Leben ohne Krankheit schien in greifbare Nähe gerückt zu sein. Inzwischen ist man zwar etwas ernüchtert, aber die Sehnsucht, das Leben möglichst lange auszudehnen, ist geblieben. Manche hoffen sogar, den Tod eines Tages ganz zu überwinden. Moderator Ingolf Baur besucht Menschen, die ihrer Zeit weit voraus sind: Vordenker, die das Altern als eine Krankheit betrachten, die wir irgendwann heilen können. Kryoniker, die auf die Medizin einer fernen Zukunft setzen und ihre Körper für die Wiedererweckung einfrieren lassen. Und solche, die auf die Explosion der Computerpower setzen und hoffen, das Bewusstsein ließe sich auf einen Computer überspielen. Dann hätte der Mensch das virtuelle ewige Leben erreicht.

Mit Milbergs im Museum 3sat (13/14) Mittwoch, 24.08.2016 11.15–11.30 Uhr Salvador Dali (Erstsendung 22.04.2012) Film von Andreas Ammer Die erste Doku-Soap über Spitzweg und Picasso – oder, wie in diesem Fall, den großen Träumer Salvador Dali. Präsentiert von dem Ehepaar Judith und Axel Milberg. Was ist Kunst? Wie redet man darüber? Was darf man fragen? Welche Antworten gibt es? Das muss manchmal einfach ausprobiert werden. Und zwar so, dass jeder neugierig wird und Spaß daran hat. Und vielleicht bekommt man auch Lust, mal wieder ins Museum zu gehen. Eine schlaue Kunsthistorikerin und ein beliebter Schauspieler besuchen das eine oder andere Museum, um dort über Bilder zu reden – lebendig, nachvollziehbar und charmant.

ABU-TV-Tipps im August 2016 Auf ewig verseucht 3sat Vietnam 40 Jahre nach dem Krieg Mittwoch, 24.08.2016 11.30–12.00 Uhr Film von James Pastouna (Erstsendung 13.12.2015) 40 Jahre sind seit dem Ende des Vietnam-Krieges vergangen, die Spätfolgen für die Bevölkerung sind immer noch verheerend. – Eine Bilanz. 30 Jahre nach Kriegsende besuchte ein Filmteam Menschen, deren Kinder durch das Dioxin-Gift Agent Orange geschädigt wurden, und begleitete Vietnamesen, die sich für eine Entschädigung einsetzten. Ein Jahrzehnt später suchen die Filmemacher die Betroffenen von damals auf. Sie fragen nach, was aus ihnen geworden ist – aus ihrer Hoffnung auf ein besseres und gesünderes Leben in der Zukunft für ihre Kinder und Kindeskinder, auf saubere Flüsse, Seen und Boden. Die Bilanz ist erschütternd.

Schöne neue Essenswelt 3sat Die Angst vor Weizen, Milch und Co. Mittwoch, 24.08.2016 Film von Katarina Schickling 21.00–21.45 Uhr Allergien gegen Lebensmittelzusatzstoffe werden häufiger. (Erstsendung 21.09.2015) Nichts scheint gefährlicher als unser Essen. Für alles hat die Industrie einen Ersatz. Aber was wird da eigentlich mit was ersetzt? Wie sieht es zum Beispiel aus bei Zutaten für veganen Käse und Wurst? Was ist drin im Brot, wenn es kein Weizenmehl sein darf? Und was in aller Welt ist Ei-Ersatz? Die Beipackzettel von Lebensmitteln lesen sich wie Listen aus dem Chemielabor. Eine ganze Industrie profitiert davon, dass viele Menschen meinen, bestimmte Zutaten zu ersetzen sei gesund. Die Hersteller solcher Lebensmittel werden der Nachfrage gar nicht mehr Herr und staunen zum Teil selbst über das, was ihren Produkten nachgesagt wird. Das Geschäft lohnt sich also – zumal die Ersatzstoffe oft ganz billig und die Lebensmittel ziemlich teuer sind.

scobel – Erfolg durch Doping 3sat Das Limit ist im Spitzensport erreicht. Das sagen nicht nur die Donnerstag, 25.08.2016 Berufssportler, sondern auch Wissenschaftler. 21.00–22.00 Uhr Auch der Gebrauch von Schmerz- und Schlafmitteln und (Erstausstrahlung) leistungs- und fitnesssteigernden «Nahrungsergänzungen» boomt wie nie zuvor. Gert Scobel diskutiert mit seinen Gästen darüber, ob man in der Leistungsgesellschaft überhaupt noch so sein darf, wie man ist. Doch statt Leistungsgrenzen anzuerkennen, wird der Körper des Sportlers weiter optimiert: oft mit illegalen Mitteln. Neben dem sportlichen Wettkampf spielt das Wettrennen zwischen der Doping Industrie und den Doping-Wächtern eine immer größer werdende Rolle. Benutzt werden kann, was zu Leistungssteigerung verhilft, solange es nicht verboten oder nachweisbar ist. Doping scheint nicht nur die konsequente Fortsetzung des Spitzensports mit illegalen Mitteln zu sein, sondern ist in vielen Bereichen des Lebens längst zu einem milliardenschweren industriellen Komplex geworden, der zum Kern des Wirtschaftsgeschehens in modernen Gesellschaften gehört.

ABU-TV-Tipps im August 2016 Angesichts dessen erscheinen Anti-Doping Kampagnen verlogen. Dem Sog von Leistung und Wettbewerb scheint niemand mehr entkommen zu können. Von der Vorschule bis zum Grab sind wir unter ständiger – und immer perfekter organisierter – Leistungskontrolle. Wer dem nicht standhält, bleibt auf der Strecke. Während in den 1960er und 1970er Jahren Grenzen des Wachstums, des Leistungsdrucks und des Konsums in eine andere, alternative gesellschaftliche Richtung zu zeigen schien, greifen heute immer mehr Menschen zu Drogen und Medikamenten, die das Leben unter diesen Bedingungen erträglicher machen sollen. Man dopt, um die gestellten Erwartungen überhaupt erfüllen zu können. Der Gebrauch von Schmerz- und Schlafmitteln und leistungs- und fitnesssteigernden «Nahrungsergänzungen» boomt wie nie zuvor. Es scheint so, als wären wir alle auf dem Weg in die «gedopte Gesellschaft» – und als sei dies unsere einzige vorstellbare Perspektive. Gert Scobel diskutiert mit seinen Gästen darüber, ob dieser Befund alternativlos ist, oder ob es Wege aus dem «Spiel ohne Grenzen» gibt, und wie mögliche – sowohl realistische als auch attraktive – Ausstiegsszenarien aus einer Welt aussehen könnten, in der nichts so bleiben darf, wie es ist.

nano spezial: «Pimp my brain» 3sat Das optimierte Gehirn Freitag, 26.08.2016 Moderation: Ingolf Baur 09.45–10.15 Uhr Die Frage, was Intelligenz ist, ob sie gemessen werden kann (Erstsendung 08.04.2014) und welche Rolle dabei Gene, Bildung und Umwelt spielen – all das ist trotz jahrzehntelanger Forschung heftig umstritten. Fest steht: Intelligenz fasziniert und gehört heute neben Schönheit und Fitness zu den «Must haves». «nano spezial» stellt Menschen mit besonderen Begabungen vor, berichtet über den neuesten Stand der Forschung und besucht Visionäre. Diese wollen der Intelligenz mit Magnetfeldern, Gedächtnispillen und Computerchips auf die Sprünge helfen. Dabei spielt «nano»-Moderator Ingolf Baur selbst das Versuchskaninchen und will herausfinden, ob er mit diesen Methoden tatsächlich sein Gehirn «aufpimpen» kann.

nano spezial: «Super-Papa» 3sat Chancen und Grenzen des Vaterseins Freitag, 26.08.2016 Moderation: Yve Fehring 18.30–19.00 Uhr «nano spezial» fragt, warum sich Männer immer noch recht (Erstsendung 18.05.2016) verhalten in der Kindererziehung engagieren, und liefert Gründe, warum sich väterliches Engagement trotz aller Widrigkeiten lohnt. So zeigt sich beispielsweise, dass Väter zufriedener sind, wenn sie in Kontakt mit ihren Kindern stehen, und Kinder profitieren durch eine enge Vaterbindung in ihrer geistigen und sozialen Entwicklung. Bis in die 1960er Jahre war die Rollenaufteilung zwischen Vater und Mutter klar geregelt: Der Vater war Erzeuger, Ernährer, Beschützer und Machtinstanz. Die Frau kümmerte sich um die Erziehung und Versorgung der Kinder, um alles Emotionale und um den Haushalt. Dieses Rollenverständnis gilt längst als überholt. Angestoßen durch die Emanzipation der Frau wollen sich die Väter nicht mehr auf die Rolle des Ernährers reduzieren lassen. Sie wollen engagierte,

ABU-TV-Tipps im August 2016 fürsorgliche Väter sein. Doch zwischen Wunsch und Wirklichkeit klafft eine Lücke: Laut einer aktuellen Studie des Deutschen Jugendinstituts sind nur 16 Prozent der deutschen Väter überdurchschnittlich aktiv. Nur fünf Prozent der berufstätigen Väter arbeiten Teilzeit – in der Schweiz sind es immerhin zehn Prozent. Zwar beansprucht inzwischen mehr als jeder dritte Vater Elterngeld, doch 80 Prozent der Väter kehren nach zwei Monaten wieder zurück in den Vollzeitjob. Warum ist das so?

makro: 100% Baumwolle – 3sat Afrikas Kindersklaven Freitag, 26.08.2016 21.00–21.30 Uhr Film von Vanina Kanban (Erstsendung 08.11.2013) Baumwolle ist einer der begehrtesten Rohstoffe weltweit. Kinderarbeit und moderner Arbeitssklavenhandel sind die oft unbekannten Schattenseiten der Baumwoll-Produktion. Die westafrikanischen Staaten Mali, Elfenbeinküste und Burkina Faso gehören zu den wichtigsten Baumwollproduzenten und profitieren vom Baumwoll-Hunger der Industrienationen. Nicht selten müssen Kinder dort bis zu zwölf Stunden am Tag Baumwolle pflücken. Armen Familien wird der Nachwuchs von den Baumwoll-Baronen regelrecht abgekauft und verschleppt. Dabei ist Kinderarbeit auch in diesen Ländern verboten. Das 3sat-Wirtschaftsmagazin «makro» zeigt die bedrückende Realität auf den Baumwollplantagen Westafrikas.

nano spezial: «Super-Papa» 3sat Chancen und Grenzen des Vaterseins Samstag, 27.08.2016 Moderation: Yve Fehring 07.00–07.30 Uhr «nano spezial» fragt, warum sich Männer immer noch recht (Erstsendung 18.05.2016) verhalten in der Kindererziehung engagieren, und liefert Gründe, warum sich väterliches Engagement trotz aller Widrigkeiten lohnt. So zeigt sich beispielsweise, dass Väter zufriedener sind, wenn sie in Kontakt mit ihren Kindern stehen, und Kinder profitieren durch eine enge Vaterbindung in ihrer geistigen und sozialen Entwicklung. Bis in die 1960er Jahre war die Rollenaufteilung zwischen Vater und Mutter klar geregelt: Der Vater war Erzeuger, Ernährer, Beschützer und Machtinstanz. Die Frau kümmerte sich um die Erziehung und Versorgung der Kinder, um alles Emotionale und um den Haushalt. Dieses Rollenverständnis gilt längst als überholt. Angestoßen durch die Emanzipation der Frau wollen sich die Väter nicht mehr auf die Rolle des Ernährers reduzieren lassen. Sie wollen engagierte, fürsorgliche Väter sein. Doch zwischen Wunsch und Wirklichkeit klafft eine Lücke: Laut einer aktuellen Studie des Deutschen Jugendinstituts sind nur 16 Prozent der deutschen Väter überdurchschnittlich aktiv. Nur fünf Prozent der berufstätigen Väter arbeiten Teilzeit – in der Schweiz sind es immerhin zehn Prozent. Zwar beansprucht inzwischen mehr als jeder dritte Vater Elterngeld, doch 80 Prozent der Väter kehren nach zwei Monaten wieder zurück in den Vollzeitjob. Warum ist das so?

ABU-TV-Tipps im August 2016 makro: 100% Baumwolle – 3sat Afrikas Kindersklaven Sonntag, 28.08.2016 06.15–06.45 Uhr Film von Vanina Kanban (Erstsendung 08.11.2013) Baumwolle ist einer der begehrtesten Rohstoffe weltweit. Kinderarbeit und moderner Arbeitssklavenhandel sind die oft unbekannten Schattenseiten der Baumwoll-Produktion. Die westafrikanischen Staaten Mali, Elfenbeinküste und Burkina Faso gehören zu den wichtigsten Baumwollproduzenten und profitieren vom Baumwoll-Hunger der Industrienationen. Nicht selten müssen Kinder dort bis zu zwölf Stunden am Tag Baumwolle pflücken. Armen Familien wird der Nachwuchs von den Baumwoll-Baronen regelrecht abgekauft und verschleppt. Dabei ist Kinderarbeit auch in diesen Ländern verboten. Das 3sat-Wirtschaftsmagazin «makro» zeigt die bedrückende Realität auf den Baumwollplantagen Westafrikas.

Tele-Akademie 3sat Prof. Dr. Peter Sloterdijk: Die Trennung der Seele vom Sonntag, 28.08.2016 Körper und ihre Rückkehr zu ihm 06.45–07.30 Uhr Annäherung an die Prinzipien der Psychosomatik (Erstsendung 21.08.2016) Körper und Geist sind eng miteinander verbunden. Alle unsere Gedanken und Gefühle erzeugen körperliche Reaktionen. Aber was ist die Seele? Dieser Frage geht Peter Sloterdijks Vortrag nach. Leib und Seele – Körper und Geist – Soma und Psyche: Seit der Antike ist das Nachdenken über die Existenz und Natur der Seele und die Frage nach ihrem Verhältnis zum Körper ein zentrales Thema sowohl in der Geschichte der Medizin als auch der Philosophie. Dabei entstand der Begriff Psychosomatik erst im frühen 19. Jahrhundert. Peter Sloterdijk unternimmt in diesem Vortrag eine philosophische Annäherung an eine zeitlose und gleichzeitige ungebrochen aktuelle Grundfrage der menschlichen Existenz. Professor Dr. Peter Sloterdijk lehrte bis 2015 Philosophie und Ästhetik an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe. Er zählt zu den wichtigsten und produktivsten Philosophen der Gegenwart.

100(0) Meisterwerke 3sat Hugo Simberg: Der verletzte Engel Sonntag, 28.08.2016 Dokumentarserie über berühmte Gemälde der Malerei. 09.05–09.15 Uhr In der Reihe «100(0) Meisterwerke» wird in jeweils zehn Minuten ein Gemälde aus den großen Museen der Welt von Kunsthistorikern vorgestellt und analysiert.

Unicef – das Recht, Kind zu 3sat sein Sonntag, 28.08.2016 19.10–19.40 Uhr Film von Kurt Widmer Kinder in Not: Was steckt hinter der Hilfsorganisation Unicef? Sir Roger Moore, einst James Bond, und die Geschichte der Goodwill-Botschafter im Dienste von Unicef.

ABU-TV-Tipps im August 2016 Erdbebendrill in einer Grundschule in Banda Aceh. Erfolgsstory auf Sabang, einer Insel in Indonesien: Sieg über die Malaria. Das Unicef Label «Kinderfreundliche Gemeinde»: Wenn sich Gemeinderäte auf die Augenhöhe der Kinder begeben. Hilfsgüter auf Abruf: Gigantische Mengen lagern in einem Verteilzentrum in Kopenhagen. Weltweit bekannt sind die Weihnachtsgrußkarten der Unicef. Auf einem idyllischen Berner Bauernhof entsteht mit alter Scherenschnitttechnik eine neue Karte mit und für die Kinder der Welt.

ZDF-History 3sat Global Players – die Superreichen Montag, 29.08.2016 Sie haben die Welt erobert: Nutella, Google und Co.. Doch 17.45–18.30 Uhr wer sind die Menschen hinter diesen Marken, was war ihre (Erstsendung 10.04.2016) Idee, und wie wurden ihre Firmen aus kleinen Anfängen zu «Global Players»? «ZDF-History» erzählt, wie ein italienischer Konditor namens Pietro Ferrero aus Not zu Haselnüssen griff und Nutella erfand; wer hinter Google, Ikea, VW und Toyota steckt. Und wie ein schwedischer Studienabbrecher zum weltweit gefeierten YouTube-Star wurde. Für ihren Erfolg greifen und griffen die «Global Players» zuweilen zu heiklen Mitteln. Google sammelt ungebremst Daten über seine Nutzer, VW manipulierte bei den Abgaswerten, und Ikea ließ DDR-Häftlinge für sich arbeiten. «ZDF-History» zeigt Licht und Schatten hinter großen Erfolgsgeschichten unserer Zeit.

Sendung ohne Namen 3sat Eskapismus Dienstag, 30.08.2016 Theodor W. Adorno träumte von Bordellen, und auch 01.15–01.40 Uhr Normalsterbliche flüchten sich gerne in Extreme. – In der (Erstsendung 30.04.2013) Sendung ohne Namen geht es diesmal um Eskapismus. Der Eskapismus hat keinen guten Ruf, weil er das Gegenteil von Engagement ist. Trotzdem verweigern sich immer mehr Menschen dem Mitmachzwang. Sie erfinden eigene Staaten und Gegenwelten im Internet, zelebrieren das Nerdtum oder ein neues Eremitendasein.

Die Fugger (1/2) 3sat Der Aufstieg Dienstag, 30.08.2016 Film von Werner Köhne 15.35–16.20 Uhr Begriffe wie globale Vernetzung, Monopolbildung, Lobbyismus (Erstsendung 14.05.2013) und Sponsoring prägen die moderne Wirtschaftswelt. Doch sind sie keine neuen Phänomene, ihre Vorläufer reichen weit zurück. Das beweist die zweiteilige Dokumentation «Die Fugger» über die berühmte deutsche Kaufmanns- und Bankiersdynastie. Vor allem Jakob und Anton Fugger bauten ein weltweit operierendes Imperium auf. Sie versorgten Herrscherhäuser mit Krediten, finanzierten Päpste, traten als Kunstmäzene auf und schufen mit der Fuggerei in Augsburg die erste Sozialbausiedlung.

ABU-TV-Tipps im August 2016 Die Fugger (2/2) 3sat Jakob, der Reiche Dienstag, 30.08.2016 Film von Werner Köhne 16.20–17.00 Uhr Mit der Wahl Karls V. zum Deutschen König sind die Fugger, (Erstsendung 14.05.2013) die deutsche Kaufmannsdynastie, auf dem Höhepunkt ihres Ruhms. Doch langsam wird der Preis ihrer Bindung an die Macht deutlich. Nach dem Tod Jakobs übernimmt Anton das Unternehmen und baut es über die Grenzen Europas hinaus bis nach Südamerika aus. In der Vergrößerung und Unkontrollierbarkeit der Firma liegen allerdings auch die Ursachen für den einsetzenden Abstieg der Fugger-Dynastie.

Mutter Teresa: Heilige der 3sat Dunkelheit Mittwoch, 31.08.2016 11.30–12.30 Uhr Film von Maria M. Koller (Erstsendung 24.08.2010) Als Missionarin wird Mutter Teresa (1910–1997) zur moralischen Ikone des 20 Jahrhunderts. – Der Film zeichnet ihren Lebensweg nach und fragt, wer die Ordensschwester wirklich war. Für ihr Leben mit Bettlern, Straßenkindern und Sterbenden in den Slums von Indien hat Mutter Teresa den Friedensnobelpreis erhalten. Die Publikation ihrer persönlichen Aufzeichnungen bringt das Bild der «frommen Nonne» jedoch gehörig ins Wanken. In ihren Tagebüchern und Briefen zeigt sich Mutter Teresa in einer schweren religiösen Krise, zeichnet sich selbst als eine von tiefen Zweifeln erfasste Christin, die ihre Gottferne beklagt.

Ikarus 3sat Der Traum vom Fliegen Mittwoch, 31.08.2016 Film von Alain Godet 20.15–21.05 Uhr Der Film dokumentiert Patrick Kerbers Rekordsprung von der (Erstsendung 28.04.2016) Jungfrau, einer der bergsteigerischen Traumziele der Schweiz. Wenige Monate nach den Dreharbeiten stürzt Kerber in den Tod. Auf traurige Weise ist dieser Film zu seinem Vermächtnis geworden. 2013 entdeckte Kerber eine Sprungmöglichkeit von der Wengen Jungfrau und realisierte den längsten Sprung der Welt. Sogenannte Wingsuit-Anzüge ermöglichen es, dem Traum des freien Fliegens nahezukommen. In diesem Film flog er eine neue Linie über das Silberhorn hinweg bis ins Lauterbrunnental hinunter. Bei perfekten Wetterbedingungen entstanden einmalige Aufnahmen von Kerbers Flug. Bauer Adolf von Allmen, dessen Hof nahe des Landeplatzes liegt, meint, dass «selbst die Besten mit dem Tod abgegangen» seien. Seine Worte sollten sich bitter bewahrheiten als Patrick Kerber am 13. März bei Engelberg tödlich verunglückte. Im «Wingsuit-Mekka» Lauterbrunnental führen Pilotinnen und Piloten aus der ganzen Welt jährlich über 20 000 Sprünge durch. Die Obsession hat so manches Opfer gefordert, und die Anfänge reichen weit zurück. Tragisch ist auch das Schicksal von Schneidermeister Franz Reichelt, der 1912 mit seinem

ABU-TV-Tipps im August 2016 untauglichen Fluganzug vom Eifelturm ungebremst auf den Boden aufschlug. Trotzdem steht der Traum vom Fliegen in einer uralten Tradition, die beim Mythos von Dädalus und Ikarus beginnt. Stephan Siegrist ist gleichzeitig Profialpinist und Basejumper. Er kletterte an der Eigernordwand die Extremroute Magic Mushroom und stürzte sich anschließend von dem pilzförmigen Felsen in die Tiefe. Umstritten und faszinierend zugleich steht die Risikosportart auch für einen neuen Umgang mit dem Berg: Das Gipfelziel wird zur Nebensache. Basejumper Michael Schwery blättert im Absprungbuch auf dem Hinterrugg (Churfirsten) und sucht die letzte Eintragung seines mexikanischen Freundes Gabo. Einige hundert Meter unter der Absprungstelle hielt Pfarrer Hörler auf der Alp Tschingla damals seine Bergpredigt, als Gabo in Sichtweite der Gemeinde zu Boden prallte. Der Theologe stellt das Wingsuit-Fliegen in einen Zusammenhang mit Matthäus 4, Vers 6, wo Luzifer versucht, Jesus zum Sprung von den Tempelzinnen zu verführen. Wie ist eine Gesellschaft beschaffen, fragt Pfarrer Hörler, die derartige Risiken sucht?

Völlig vernetzt – Fluch und 3sat Segen der digitalen Welt Mittwoch, 31.08.2016 23.55–00.25 Uhr Film von Katrin Claußner (Erstsendung 01.04.2015) Es gibt kaum einen Lebensbereich, aus dem das Internet, der Computer wegzudenken wären. Aber macht die neue Computerwelt das Leben wirklich leichter, oder birgt sie auch Gefahren? Vom Kleinkind, das in virtuellen Bilderbüchern blättert, bis zum Senioren, der mit der Blutdruck-App seine Gesundheitsdaten im Griff hat – die Menschen sind online, manche rund um die Uhr. Das kann zur Sucht werden. Medien- und Computersucht ist eine der jüngsten anerkannten Suchterkrankungen. Die Grenzen zwischen regelmäßiger Nutzung, Missbrauch und Abhängigkeit sind fließend. Oft sind junge Menschen betroffen, da sie schon früh mit neuen Medien in Berührung gekommen sind und quasi mit ihnen aufwachsen. Eltern, Lehrer und Erzieher sind oft überfordert bei der Beurteilung des Medienkonsums, da sie selbst einer Generation angehören, die mit Smartphones, Computerspielen, Facebook und Co. erst seit kurzem Erfahrung hat. Wer ist gefährdet, eine Sucht zu entwickeln? Und wie lernt man den vernünftigen, kompetenten Umgang mit der digitalen Welt?

ABU-TV-Tipps im August 2016

Werktags von 09.00–10.00 Uhr auf SRF 1

24.08.2016 09.00 Vegan – Von Menschen und anderen Tieren Gemeinschaft, Lebenskunde, Biologie, Ethik für Sek I, Sek II

25.08.2016 09.00 Energy-Drinks Lebenskunde, Biologie, Ethik für Sek I, Sek II 09.20 Magersüchtige Sportler Raubbau für Rekorde Gemeinschaft, Lebenskunde, Biologie, Ethik für Sek I, Sek II 09.30 Es muss nicht immer Fleisch sein Lebenskunde, Biologie, Ethik für Sek I, Sek II 09.40 Forschung für den guten Geschmack Convenience Food, Folge 2 Wirtschaft, Lebenskunde, Chemie für Sek I, Sek II

29.08.2016 09.00 Teil 1: Was bin ich wert?, Folge 1 Gemeinschaft, Lebenskunde, Biologie, Ethik für Sek I, Sek II 09.15 Teil 2: Was bin ich wert?, Folge 2 Gemeinschaft, Lebenskunde, Biologie, Ethik für Sek I, Sek II 09.30 Teil 3: Was bin ich wert?, Folge 3 Gemeinschaft, Lebenskunde, Biologie, Ethik für Sek I, Sek II 09.45 Teil 4: Was bin ich wert?, Folge 4 Gemeinschaft, Lebenskunde, Biologie, Ethik für Sek I, Sek II

ABU-TV-Tipps im August 2016