PRESSEMITTEILUNG 10.Juli 2014

Lebenslauf:

Albrecht Puhlmann

Geboren 1955 in Bad Segeberg, verheiratet, zwei Kinder.

Er studierte in Musikwissenschaften, Philosophie und Literaturgeschichte. Das Studium schloss er mit einer Arbeit über „ und die Tradition“ ab. Schon während des Studiums begann die Zusammenarbeit mit Herbert Wernicke, dessen regelmäßiger dramaturgischer Mitarbeiter er bis zu dessen Tod 2002 war.

Bis 1986 war Albrecht Puhlmann freiberuflich als Dramaturg u. a. an den Staatstheatern in Darmstadt und Kassel, am Theater Basel und an der Deutschen Oper tätig. 1986 wurde er Operndramaturg am Kasseler Theater, hier begann auch die Zusammenarbeit mit . 1988 ging er mit Frank Baumbauer als Operndramaturg nach Basel. Bis 1993 bildete die Zusammenarbeit mit den Regisseuren Herbert Wernicke, Peter Konwitschny, Renate Ackermann und Ruth Berghaus den Schwerpunkt an diesem Haus. Drei Jahre als freiberuflicher Dramaturg für Oper und Schauspiel folgten von 1993 bis 1996, u. a. am Schauspielhaus Hamburg, bei den Salzburger Festspielen mit Gerard Mortier (regelmäßig zwischen 1992 bis 1998), an der Opéra de la Monnaie in Brüssel sowie beim Holland Festival. 1996 wurde Albrecht Puhlmann Operndirektor und Leitender Dramaturg der Oper am Theater Basel. Er arbeitete insbesondere mit den Dirigenten Julia Jones, David Parry, Michael Hofstetter, René Jacobs sowie den Regisseuren Herbert Wernicke, Christoph Marthaler, Jossi Wieler, Barbara Beyer und Nigel Lowery zusammen.

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Von 2001 bis 2006 war Puhlmann Intendant der Staatsoper Hannover. Hier war ihm vor allem die Zusammenarbeit mit den Regisseuren Calixto Bieito, den er als Opernregisseur auf dem Kontinent etablierte, aber auch mit Jossi Wieler, Peter Konwitschny, Nigel Lowery sowie Thomas Bischoff, gemeinsam mit dem GMD Shao-Chia Lü, wichtig. Sowohl die sogenannte Barockoper als auch die Oper des 20.Jahrhunderts hatte, neben der Uraufführung von Auftragswerken, einen festen Platz im Spielplan.

Von 2006 bis 2011 war Albrecht Puhlmann Intendant der . Wichtig wurde ihm hier eine Öffnung der Oper in ästhetischer Hinsicht. Aus der Einsicht heraus, dass die poetische Textur einer Oper Wirklichkeit nicht bloß abbildet, erfolgte der Versuch - vor allem durch die Auswahl der Regisseure - jeweils eine poetische, bisher unbekannte Realität im Werk selbst aufzuspüren. Die scheinbar einfache Einsicht, dass jedes Werk anders ist als das andere, führte zu einer großen Offenheit und Vielfalt der Regiehandschriften. Leitend war dabei der Wunsch, einen Dialog herzustellen zwischen sehr eigenen, sehr unterschiedlichen Regiehandschriften: je vielfältiger umso spannungsreicher. Es war ihm und der Dramaturgie mehr um einen „Realismus des Gefühls“ zu tun als um die Abbildung einer profan-banalen Gegenwart. Außerdem legte Albrecht Puhlmann einen besonderen inhaltlichen Schwerpunkt auf die Auseinandersetzung mit den Musikkulturen Frankreichs und Deutschlands. Mit Neuproduktionen der französischen Oper, prominenten oder auch zu Unrecht in Vergessenheit geratenen Werken der Grand Opéra, wurde eine Lücke des Stuttgarter Repertoires geschlossen. Die Opernmusik der Gegenwart hatte einen festen Platz im Spielplan im Großen Haus, wie auch in der Jungen Oper und der Zeitoper, einem Forum für Experimentelles. Wichtige Dirigenten neben GMD Manfred Honeck waren Enrique Mazzola, Julia Jones, David Parry, Michael Hofstetter, Konrad Junghänel, Marc Soustrot oder Patrick Fournillier. Auch in Stuttgart setzte Albrecht Puhlmann auf das Ensembletheater. Er arbeitete mit Regisseuren wie Calixto Bieito, Jossi Wieler und Sergio Morabito, Joachim Schlömer, Yona Kim oder Stefan Herheim zusammen. Daneben hat er neue Handschriften von Schauspielregisseuren wie Sebastian Nübling und Igor Bauersima oder dem Filmregisseur Philipp Stölzl und der Bühnenbildnerin Anna Viebrock im Musiktheater etabliert. Seit Sommer 2011 ist er wieder als freiberuflicher Dramaturg und Autor tätig. Er lebt mit seiner Familie in Berlin.

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