PRESSEMAPPE

Hauptstadtfußball 125 Jahre: Hertha BSC & Lokalrivalen

Spielzeit: 26.07.2017 bis 07.01.2018 Museum Ephraim-Palais Poststraße 16 | 10178 www.hauptstadtfussball.berlin

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INHALT Seite

Fact-Sheet zur Ausstellung 2

Pressemitteilung 3

Über das Museum Ephraim-Palais 5

Raumtexte 6

Highlight-Objekte 12

Begleitprogramm 15

Impressum 20

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FACT-SHEET ZUR AUSSTELLUNG

Spielzeit 26.07.2017 bis 07.01.2018

Veranstalter Stadtmuseum Berlin

Ort Museum Ephraim-Palais Poststraße 16 | 10178 Berlin

Öffnungszeiten Di, Do – So 10 – 18 Uhr | Mi 12 – 20 Uhr

Eintritt 6,00 / erm. 4,00 Euro bis 18 Jahre Eintritt frei jeden 1. Mittwoch im Monat Eintritt frei Medienvertreter erhalten bei Vorlage eines gültigen Presseausweises freien Eintritt

Barrierefreiheit Details auf Mobidat bevorzugter Einlass für Schwerbehinderte, Aufzug vorhanden

Informationen und Buchung +49 (0)30 24 002-162 (Mo – Fr 10 – 18 Uhr) | [email protected]

Website www.hauptstadtfussball.berlin

Hashtag #hauptstadtfussball

Katalog Herausgeber: Hertha BSC in Kooperation mit der Stiftung Stadtmuseum Berlin, 1. Auflage 2017 84 Seiten, 4,00 Euro an der Museumskasse und in allen Hertha-BSC-Fanshops erhältlich

Film-und Fotoarbeiten Ausschließlich zur aktuellen Berichterstattung über die Ausstellung und/oder begleitende Veranstaltungen. Anderweitige Nutzungen sind vorab bitte anzumelden: www.stadtmuseum.de/dreh-und-fotoanfragen

Objekte rund 125 Originalobjekte

Ausstellungsfläche ca. 700 qm

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Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Judith Kuhn Tel. (030) 24 002-215 Fax (030) 24 002-189 Pressemitteilung [email protected] www.stadtmuseum.de 20.07.2017

Hauptstadtfußball 125 Jahre: Hertha BSC & Lokalrivalen

Am 25. Juli 2017 feiert der traditionsreiche Berliner Fußballverein Hertha BSC seinen 125. Geburtstag. Für das Stadtmuseum Berlin ist das Jubiläum ein willkommener Anlass, sich mit einer Sonderausstellung im Museum Ephraim-Palais dem facettenreichen Thema „Hauptstadtfußball“ zu widmen. Rund um die Geschichte von prominentestem Club können Fußballbegeisterte und Kulturinteressierte dort packende Kapitel der Berliner Sport- und Stadtgeschichte nacherleben. Mit dieser Ausstellung öffnet sich das Stadtmuseum Berlin, wie in der Zukunftsstrategie angekündigt, nun erstmals auch populärkulturellen Themen.

Die Ausstellung erzählt chronologisch in elf Kapiteln die Geschichte des Berliner Fußballs und die von Hertha BSC vor dem Hintergrund der Stadtgeschichte. Im Mittelpunkt stehen rund 125 Originalobjekte mit Bezug zum Berliner Fußball von den 1870er Jahren bis heute. Neben Objekten aus der Sammlung des Stadtmuseums Berlin sowie Leihgaben anderer Institutionen sind Schätze privater Sammler zu sehen, die durch einen öffentlichen Aufruf bereits im Vorfeld der Ausstellung zusammengetragen wurden. Zahlreiche Fans haben sich hier mit Vorschlägen für die Ausstellung beteiligt. „Hauptstadtfußball“ richtet sich in erster Linie an alle Fußballbegeisterten. Die drei zentralen Ausstellungsräume sind deshalb den Akteuren außerhalb des Spielfelds gewidmet. Unter der Überschrift „Unser Verein – mein Verein“ geht es um Emotionen und die Leidenschaft der Fans für ihren Verein, die von der Vorbereitung bis zum Ende der Ausstellung aktiv einbezogen sind. Ein besonderes Highlight stimmt das Publikum bereits im Treppenhaus des Museums auf die Ausstellung ein: In gemeinsamer Arbeit haben Hertha-Fans das Treppenoval mit ihren Zaunfahnen geschmückt. Im Salon im Erdgeschoss des Museums erwartet die Besucherinnen und Besucher das nachempfundene Ambiente originaler Wohnungen von Hertha- und Union-Fans. Hier kann man sich am Kickertisch die Bälle zuspielen.

Die Sonderausstellung stellt Fragen wie: Was ist so besonders am Berliner Fußball, was an Hertha BSC? Wie wurde Fußball in Berlin zum Volkssport, und wie wirkte sich die deutsche Teilung auf den Hauptstadtfußball aus? All dies historisch zu beantworten und in der Gegenwart zu diskutieren, ist die Aufgabe der Ausstellung. Somit orientiert sie sich immer am Doppelpass zwischen Stadt- und Fußballgeschichte. Im dritten Obergeschoss wird zudem in die Zukunft des Fußballs geschaut. Welche Auswirkungen haben Digitalisierung und soziale Medien und wie sieht eigentlich der Fan der Zukunft aus?

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Heute ist die in West-Berlin beheimatete Hertha die Nummer eins der Hauptstadt, gefolgt vom Ost- Berliner Rivalen 1. FC Union Berlin. Doch die Berliner Fußball-Landkarte setzt sich aus mehr als 400 Vereinen zusammen, bevölkert von über 140.000 Mitgliedern des Berliner Fußball-Verbands und gesprenkelt von zahllosen Bolz- und Kunstrasenplätzen sowie Fankneipen aller Bundesliga-Clubs. Natürlich spielt die Beziehung zwischen Hertha und Union in der Ausstellung eine besondere Rolle, bietet sie doch aufschlussreiche Einblicke in den Fußball in der geteilten und der wiedervereinten Stadt. Darüber hinaus werden wichtige Hertha-Protagonisten vorgestellt – von Hanne Sobek, dem einstigen Kapitän und Star der Hertha, über den jüdischen Mannschaftsarzt Dr. Hermann Horwitz bis hin zur brasilianischen Spielmacherlegende Marcelinho.

Ein vielfältiges Programm begleitet die Ausstellung, darunter Touren zu historischen Orten des Berliner Fußballs und Gespräche mit Hertha-Legenden. Auch übergeordnete Themen rund um den Fußball kommen zur Sprache. So wird in Talkrunden unter anderem über die gesellschaftliche Dimension des Sports diskutiert. Im Museumsshop des Museums Ephraim-Palais können die Besucherinnen und Besucher ausgiebig nach Fanartikeln stöbern.

Ein gemeinsames Projekt vom Stadtmuseum Berlin und Hertha BSC unter der Schirmherrschaft der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie des Senators für Kultur und Europa.

MUSEUM EPHRAIM-PALAIS Adresse Poststraße 16 | 10178 Berlin Infoline Tel. (030) 24 002-162 | [email protected] Spielzeit 26.07.2017 bis 07.01.2018 Öffnungszeiten Di, Do – So 10 – 18 Uhr | Mi 12 – 20 Uhr Eintritt 6,00 / 4,00 Euro | jeden 1. Mittwoch im Monat Eintritt frei, angemeldete Schulklassen und Kinder/Jugendliche bis 18 Jahre Eintritt frei

Tag der offenen Tür ANPFIFF | 26.07.2017 | 12 – 20 Uhr | Eintritt frei

Öffentliche Führung DOPPELPASS | jeden Sonntag | 16 Uhr Eintritt: 11,00 / 8,00 Euro inkl. Museumsbesuch

Kuratorenführungen TRAINERSTUNDE | jeweils Mittwoch | 18 Uhr 09.08. + 20.09. + 11.10. + 15.11. + 20.12.2017 Eintritt: 11,00 / 8,00 Euro inkl. Museumsbesuch

Talkrunden VIERERKETTE | jeweils Freitag | 18 Uhr 01.09. + 06.10. + 03.11. + 01.12.2017 Eintritt: 5,00 Euro

Website www.hauptstadtfussball.berlin

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Über das Museum Ephraim-Palais

Der Name Ephraim-Palais geht auf Nathan Veitel Heine Ephraim (1703 – 1755) zurück, einen Finanzier und Kaufmann am Hofe von Friedrich dem Großen. 1762 konnte er als privilegierter „Schutzjude“ die alte Ratsapotheke am Mühlendamm, Ecke Poststraße kaufen, die er von dem Architekten Friedrich Wilhelm Diterichs zu einem prächtigen Rokoko-Palais umbauen ließ. Das Ephraim-Palais war bis 1823 in Familienbesitz, 1936/37 wurde es im Rahmen der Verbreiterung des Mühlendamms abgetragen und erst zur 750-Jahrfeier Berlins 1987 unter Verwendung originaler Fassadenteile einige Meter weiter nördlich rekonstruiert. Sehenswert ist auch das ovale Treppenhaus mit spiralförmig ansteigenden Stufen.

Das Gebäude dient heute auf drei Etagen als Ort für Wechselausstellungen des Stadtmuseums Berlin. Auch die Grafische Sammlung ist hier beheimatet. Im „Salon Ephraim“ finden regelmäßig Veranstaltungen statt, im Museumslabor werden Workshops angeboten, insbesondere für Kinder und Jugendliche. In dem auf wechselnde Sonderausstellungen spezialisierten Museum Ephraim- Palais wird an jüngste Ausstellungserfolge (z.B. „West:Berlin“, „Tanz auf dem Vulkan“) angeknüpft. Hier werden zeitgemäße Präsentationsformen erprobt und zukünftig auch populärkulturelle Themen geboten, bei denen die Berliner Alltagskultur und die vielfältigen Lebenswelten der Stadt im Mittelpunkt stehen. Den Anfang macht die Sonderausstellung „Hauptstadtfußball“ anlässlich des 125-jährigen Bestehens von Hertha BSC.

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1. Obergeschoss

Made in England Der Fußball kommt nach Berlin

In England entsteht das moderne Fußballspiel als Freizeitbeschäftigung für gutbürgerliche junge Gentlemen. Teamgeist und Selbstbeherrschung sind dabei für die jungen Männer ebenso wichtig wie Athletik und Kraft. In Deutschland entstehen vor allem in Küstenstädten wie Hamburg, Handelszentren wie Frankfurt am Main oder an Standorten technischer Universitäten wie Berlin die ersten Keimzellen der „englischen Krankheit“. Es sind die zugezogenen englischen Studenten, Techniker und Kaufleute, die als Pioniere des sportlichen Kulturtransfers wirken. Im national geprägten Deutschland sind die Männer, die in kurzen Hosen um einen Ball kämpfen, ein Skandal. Vor allem die Schüler aus den Gymnasien verfolgen das Geschehen aber mit Neugier. Der Wettkampfgedanke des Fußballs übt einen ganz neuen Reiz aus und steht im starken Kontrast zur Monotonie des im Kaiserreich beliebten Turnens. Schon bald sprießen erste deutsche Clubs aus dem Boden. Sie ziehen vor allem bürgerliche junge Männer an. Die Ausrüstung ist oft improvisiert: Fußballschuhe und einheitliche Trikots sind noch teure Importprodukte. Stattdessen spielen die Fußballpioniere meist in Stiefeln oder Turnschuhen und benutzen – in Anlehnung an die studentischen Verbindungen – farbige Mützen oder Schärpen, um die Mannschaften zu unterscheiden.

Gründerjahre Der Fußball kommt ins Rollen

Ende des 19. Jahrhunderts entwickelt sich Berlin mit seinen zahlreichen Vereinsgründungen zum Zentrum des deutschen Fußballs. Die Jahrhundertwende bringt für den Berliner und den deutschen Fußball dann eine neue Struktur: Im Jahr 1900 gründen 85 Vereine, ein gutes Viertel davon aus Berlin, den Deutschen Fußball-Bund. Doch schon vor der Gründung des DFB gibt es in Berlin eine Reihe konkurrierender Fußballverbände, wie den Bund Deutscher Fußballspieler, der 1890/91 die erste „deutsche“ Meisterschaft austrägt, an der aber nur Berliner Vereine teilnehmen. In keiner anderen Region Deutschlands hat sich bereits zu diesem frühen Zeitpunkt eine Verbandsstruktur herausgebildet. Dank der professionelleren Strukturen wird der Fußball in den folgenden Jahren immer populärer. Das liegt auch an der Akzeptanz durch das preußische Königshaus, die Hohenzollern. 1905 besucht Kronprinz Wilhelm von Preußen zum ersten Mal ein Fußballspiel, wenige Jahre später lobt er sogar einen Pokalwettbewerb aus. Der Kronprinzenpokal ist ein wichtiges Signal, das dem Fußball zu einer breiteren Anerkennung in der Gesellschaft verhilft. Noch vor dem Ersten Weltkrieg nimmt das Militär den Fußball in die Grundausbildung der Rekruten auf und verbreitet ihn so auch unter den proletarischen Gesellschaftsschichten.

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Zwischen Bolzplatz und Fußballplätze in Berlin

In diesem Seitenblick werden besondere Berliner Fußballplätze von den 1880er Jahren bis heute vorgestellt. Ein interaktives Stadionquartett lädt die Besucher ein, die 32 wichtigsten Spielstätten der Hauptstadt zu entdecken. Viele Sportplätze sind heute noch berühmt, andere jedoch schon lange in Vergessenheit geraten. Welches Baujahr sticht, und welcher Besucherrekord ist der höchste? So entsteht ein lebhaftes Bild der Berliner Fußballgeschichte und der Stadtentwicklung.

Plötzlich Nummer 1 Fußball auf dem Weg zum Massensport

Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs entwickelt sich der Fußball zu einem festen Bestandteil der Alltags- und Freizeitkultur. Die Einführung des Achtstundentages macht es jetzt auch vielen Angestellten und Arbeitern möglich, in ihrer Freizeit Fußball zu spielen oder die Spiele der Meisterschaften, Pokalrunden oder Auswahlmannschaften zu besuchen. Die Nachfrage nach massentauglichem Vergnügen wie dem schnellen und kampfbetonten Fußball steigt rasant. Das große Interesse weitet sich auch abseits des Platzes immer weiter aus: Der Aufstieg des Rundfunks und des Fußballs sind eng miteinander verknüpft. Als am 13. Juni 1926 erstmals ein Endspiel um die Deutsche Meisterschaft übertragen wird, verfolgen schon geschätzte 400.000 Zuhörer die Partie zwischen der Spielvereinigung Fürth und Hertha BSC im Radio. Für die Zuschauer ist der Fußball auch eine willkommene Ablenkung von den innenpolitischen Problemen der jungen Weimarer Republik. Die „Schlachtenbummler“ identifizieren sich immer stärker mit ihren Vereinen und können so auch die Identitätslücke schließen, die der verlorene Krieg hinterlassen hat. Das Militär sieht im Fußballtraining außerdem einen Weg, die „Volksgesundheit“ zu stärken und junge Männer auszubilden, nachdem die Wehrpflicht durch den Versailler Vertrag abgeschafft worden ist.

Im Abseits Fußball unterm Hakenkreuz

Als die Nationalsozialisten 1933 an die Macht kommen, werden die zuvor demokratisch organisierten Vereine gleichgeschaltet und in den „Nationalsozialistischen Reichsbund für Leibesübungen“ eingegliedert. In den Vereinen gilt jetzt das „Führerprinzip“, sie sollen selbstständig die Ausgrenzung von Kommunisten, Sozialisten und „Nicht-Ariern“ betreiben. Die „Gauliga“ tritt als höchste Spielklasse an die Stelle der verschiedenen Regionalmeisterschaften. Auch ideologisch wissen die Nazis den unberechenbaren Fußball für sich zu nutzen: Er dient weniger als Symbol deutscher Überlegenheit, wie etwa Leichtathletik oder Turnen, sondern als Sinnbild von Kameradschaft und Zusammenhalt.

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Während in England der Spielbetrieb ab 1939 eingestellt wird, soll in Deutschland der Fußball den Menschen in den Kriegsjahren Normalität vorgaukeln und sie vom Kampfgeschehen und den zunehmenden Luftangriffen ablenken. Der Berliner Fußball leidet unter den Belastungen des Zweiten Weltkriegs, trotzdem wird der Ligabetrieb bis in den Februar 1945 fortgeführt. Immer häufiger fallen die Bomben auf die Hauptstadt und immer mehr Spieler müssen an die Front. Mannschaften schließen sich zusammen, damit der Spielbetrieb überhaupt aufrechterhalten werden kann. Häufig helfen Fronturlauber oder in Berlin stationierte Soldaten und manchmal sogar Zwangsarbeiter aus, wie der Niederländer „Bram“ Appel bei Hertha BSC.

2. Obergeschoss

Eine Fußballstadt zerbricht Doppelpass zwischen Ost und West

In Berlin leben nach der Kapitulation Deutschlands 2,8 Millionen Menschen zwischen Bomben- trümmern. In dieser schweren Zeit bietet der Fußball eine der wenigen Möglichkeiten, dem Alltag für wenige Stunden zu entfliehen. Die Alliierten haben die Vereine jedoch als nationalsozialistische Vereinigungen enteignet und verboten. Fußball wird nun in lokalen Sportgruppen, wie der SG Gesundbrunnen, gespielt. Während in den westlichen Besatzungszonen Vereine bald wieder zugelassen werden, bleiben im sowjetischen Sektor die Sportgruppen bis Ende der 1940er Jahre bestehen. Mit der Gründung der beiden deutschen Staaten zeichnet sich auch das Ende der gemeinsamen Stadtliga ab – der Gesamtberliner Fußball ist zum Opfer der Weltpolitik geworden. Schließlich werden zur Saison 1950/51 die Ost-Berliner Mannschaften aus der Gesamt-Berliner Stadtliga zurückgezogen und in die DDR-Oberliga eingegliedert. In den folgenden Jahren entwickelt sich der Fußball in Berlin in entgegengesetzte Richtungen, obwohl sich Spieler und Zuschauer noch frei zwischen Ost und West bewegen können. Während im Westteil der Stadt die Vereine in der eher mittelmäßigen Vertragsliga spielen, soll die „Hauptstadt der DDR“ sportliche Erfolge aufweisen, sodass sie massiv unter partei- und sportpolitischen Einfluss gerät.

Weichenstellung für die Zukunft Fußball in der Frontstadt

Der Mauerbau bedeutet für den West-Berliner Fußball einen tiefen Einschnitt. Die Berliner Vertragsliga ist sportlich abgehängt und bringt aus eigener Kraft keinen Verein von überregionaler Bedeutung hervor. Die einzige Hoffnung besteht in der Einführung einer Bundesliga. Im Kreise der Gründungsmitglieder soll es auch einen West-Berliner Verein geben. Hertha BSC entscheidet durch den Gewinn der Berliner Meisterschaft 1963 das Rennen für sich. Die Insellage Berlins wird für gute Spieler vom westdeutschen „Festland“ jedoch immer unattraktiver. Nur mit verbotenen Hand- geldern können die Verantwortlichen namhafte Akteure nach West-Berlin locken. Ganz anders sieht es auf der anderen Seite des Eisernen Vorhangs aus: Ost-Berlin steht seit den später 1950er Jahren an der Spitze des DDR-Fußballs.

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Durch die Konkurrenz der auch im Osten beliebten Bundesliga müssen die Sportfunktionäre jedoch ein Konzept finden, um die DDR-Oberliga wettbewerbsfähig zu halten. Die Lösung scheint die Ausgründung der Fußballclubs aus den bisherigen Betriebssportgemeinschaften zu sein. Unter den zehn neuen „FCs“ sind mit dem BFC Dynamo und FC Vorwärts Berlin die Clubs von Staatssicherheit und Armee dabei. Der neue Publikumsliebling 1. FC Union Berlin ist als ziviler Club der dritte Vertreter Ost-Berlins.

Achterbahnfahrt Verhärtete Fronten im Berliner Fußball

Der Berliner Fußball startet mit großen Erwartungen in das neue Jahrzehnt. Doch schon Ende der Saison 1970/71 erschüttert ein Skandal um manipulierte Spiele die Bundesliga. 52 Spieler werden gesperrt, darunter allein 15 Profis von Hertha BSC. Vor allem aber verliert die höchste Spielklasse der Bundesrepublik die Gunst der Zuschauer und damit ihre Einnahmequelle. Auch die Hertha gerät dadurch in finanzielle Schieflage und verkauft schließlich mit Unterstützung des Berliner Senats ihr Stadion, die legendäre „Plumpe“. So werden die 1970er Jahre für den West-Berliner Fußball zu einer wechselvollen Zeit, in der europäische Pokalteilnahmen und packende Bundesliga-Derbys zwischen Hertha BSC und Tennis Borussia nichtsdestotrotz sportliche Höhepunkte setzen. Der Zwangsumzug des FC Vorwärts von der DDR-Hauptstadt nach Frankfurt/Oder überrascht zum Saisonbeginn 1971 die Ost-Berliner Fußballszene. Nun schickt sich der BFC Dynamo an, die Spitzen- position in diesem Teil der Stadt zu übernehmen. Auch auf der europäischen Bühne sorgt der Verein in der Folge für eine stetige Präsenz Ost-Berlins. Die internationalen Begegnungen in der Bundes- republik und in Westeuropa sind für die politische Führung der DDR dabei eine besondere Herausforderung: Von 1952 bis 1989 fliehen mindestens 615 sogenannte „Sportverräter“ in den Westen.

Tristesse an der Spree Der Fußball im Abstiegskampf

Während der BFC serienweise Meisterschaften nach Ost-Berlin holt, bleibt der West-Berliner Fußball jahrelang sportliches Mittelmaß. Damit verändert sich auch das Publikum im Olympiastadion. Der „Herr mit Hut und Sonntagsmantel“ macht Fußballfans Platz, die durch Kleidung wie Schals und Kutten mit allerlei Aufnähern ihren Verein sichtbar repräsentieren. Sie treten in den kommenden Jahren immer provokativer und gewaltbereiter auf. Die West-Berliner Traditionsvereine scheinen in den 1980er Jahren am Ende zu sein, zugleich wird der Amateur- und Freizeitfußball immer bunter. Dank der rauen, urbanen Untergrundkultur, der wachsenden alternativen Szene und durch migrantisch geprägte Viertel finden die Menschen einen anderen Zugang zum Fußball. Das neue Selbstbewusstsein von Zuwanderern zeigt sich auch in Spielvereinigungen wie BFC Izmirspor aus Kreuzberg. Der Club marschiert im Eiltempo durch die Ligen und spielt 1987 unter dem Namen Türkiyemspor in der Oberliga bereits gegen Größen wie Hertha BSC und Tennis Borussia. Anfang der 1990er Jahre steht der Amateurverein kurz vor dem Aufstieg in die zweite Liga. Der DFB muss daher seine Ausländerrichtlinien im Profifußball verändern und führt den Begriff „Fußballdeutscher“ ein.

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Freudentaumel Jetzt spielt zusammen, was zusammengehört

Herthas Begegnung mit der SG Wattenscheid 09 am 11. November 1989 ist mehr als eine alltägliche Zweitligapartie. Es ist das erste Spiel seit 28 Jahren, das Hertha BSC wieder vor Fußballbegeisterten aus ganz Berlin austrägt. Mehr als 60.000 Zuschauer – offiziell sind es 44.174 – strömen ins Olympiastadion. Für das Spiel werden 10.000 Karten zur Verfügung gestellt, damit ostdeutsche Stadionbesucher kostenlos ins Olympiastadion kommen können. Was sie erleben, ist ein deutsch- deutsches Fußballfest. Der 1:1-Endstand ist dabei nur Nebensache. Viele der Ost-Berliner Gäste sind Union-Fans, die nach vielen Jahren der „Freundschaft hinter Stacheldraht“ erstmals wieder Hertha- Anhängern begegnen. Im Januar 1990 treffen endlich auch die Teams von Hertha und Union zu einem Freundschaftsspiel im Olympiastadion zusammen. Mehr als 50.000 Zuschauer kommen für fünf Mark Eintritt ins Stadion – egal, ob Ost- oder D-Mark. Das 2:1-Ergebnis für Hertha ist nicht von Bedeutung. Einhellig bejubeln alle Fans jedes Tor. Gekrönt wird diese Saison von dem langersehnten Aufstieg der Hertha in die 1. Bundesliga. Der Berliner Fußball ist wieder im deutschen Oberhaus angekommen, die Hoffnungen sind groß.

Hauptstadtfußball Neustart für den Gesamt-Berliner Fußball

Der 1. FC Union verpasst nach der Wiedervereinigung den direkten Sprung in die gesamtdeutsche 2. Bundesliga. Den „Eisernen“ steht nun ein zehnjähriger Leidensweg durch die Drittklassigkeit bevor. Auch Hertha steigt eine Saison später erneut aus der höchsten Spielklasse des wiedervereinigten Deutschlands ab. Bis 1997 ist Berlin die graue Maus der Fußball-Republik, dann gelingt Hertha BSC der Sprung zurück und der Club schafft es, sich langfristig in der 1. Bundesliga zu etablieren. Endlich ist die deutsche Hauptstadt durch Champions-League- und Europa-League-Teilnahmen auch wieder im europäischen Fußball vertreten. Neben sportlichen Großereignissen wie der Fußball-Weltmeisterschaft von 2006 und dem jährlichen DFB-Pokalfinale stehen heute vor allem die Namen Hertha BSC und 1. FC Union für den Fußball in Berlin. Die weiteren traditionellen Lokalrivalen der vergangenen 125 Jahre sind hingegen in den Amateurfußball abgerutscht. Trotzdem ist der Berliner Fußball lebendiger denn je. Die Präsenz im Profisport hat damit ebenso zu tun wie die Basis. In über 400 Vereinen spielen heute mehr als 150.000 Fußballbegeisterte mit dem runden Leder. Selbst auf dem Tempelhofer Feld kicken wieder Freizeitsportler und knüpfen so dort an, wo der Hauptstadtfußball vor über 125 Jahren seinen Anfang nahm.

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3. Obergeschoss

Unser Spiel Zukunft des Fußballs

„Der Ball ist rund und das Spiel dauert 90 Minuten“, „das Runde muss ins Eckige“ und „11 Freunde müsst ihr sein“: Manches am Fußball wird wohl unveränderlich bleiben. Wie könnten sich aber der Fußball und der Fußballkonsum in der Zukunft verändern? Hologramm-Übertragungen, Spieler- Kameras und 3D-Brillen waren noch vor wenigen Jahren Science-Fiction-Szenarien, bald aber könnten sie Realität in den Stadien der Bundesliga werden. Für die Fans würde der Fußball durch diese technischen Hilfsmittel in den Stadien zu einem multimedialen Erlebnis. Und wer nicht ins Stadion gehen will, holt sich die Partie mit digitaler Brille ins heimische Wohnzimmer, um das Spiel aus Sicht des Lieblingsspielers zu erleben. Stadien als Eventbühne, gläserne Profis, technische Hilfsmittel für Zuschauer und Schiedsrichter könnten den Fußball der Zukunft bestimmen. In diesem Raum wagen wir einen Ausblick auf die Möglichkeiten und rufen Sie auf, uns Ihre Meinung zur Zukunft des Fußballs zu sagen.

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Highlight-Objekte

Gründungsstatuten des BFC Hertha von 1892 Papier, 1892, Leihgabe Hertha BSC § 1 Der am 25. July 1892 gegründete Club trägt den Namen Berl. Fußball Club „Hertha“ und hat seinen Sitz in Berlin. § 2 Zwecke des Vereins sind die Pflege des Fußballspiels und der Geselligkeit. § 3 Mittel zur Erreichung dieser Zwecke sind a) Veranstaltung von Übungsspielen b) Veranstaltung geselliger Zusammenkünfte. § 4 Jeder Unbescholtene, welcher das 18. Lebensjahr vollendet hat, kann Mitglied des Clubs werden.

Die „Viktoria“, Pokal für den Deutschen Fußballmeister Originalgetreue Replik, 1993, Leihgabe Sportmuseum Berlin Die Viktoria verdankt ihren Namen der römischen Siegesgöttin. Vorbild für die Skulptur ist die Marmorstatue „Kranzwerfende Viktoria“ des Bildhauers Christian Daniel Rauch. Nach den olympischen Spielen 1900 wird die Trophäe dem DFB als Wander- Ehrenpreis gestiftet. Von 1903 bis 1944 erhält der beste Fußballverein Deutschlands die Trophäe. In den Wirren des Zweiten Weltkrieges geht sie verloren. 1949 wird eine neue Trophäe angefertigt: die Deutsche Meisterschale. Die Viktoria taucht erst nach 1990 wieder auf.

Fußball „Lindop Hercules“ mit Schnürung Leder, um 1910, Leihgabe Sportmuseum Berlin Solange in England nur einzelne Schulen oder Vereine Fußball spielen, stellen die Teams jeweils eigene Regeln auf, die noch viele Elemente des heutigen Rugby enthalten. Mit der Zeit werden die Mannschaften zahlreicher und müssen sich über einheitliche Regeln verständigen. 1863 wird die englische Football-Association gegründet, die dem Spiel die ersten Regeln gibt und das Aufnehmen des Balles mit den Händen im Gegensatz zu Rugby verbietet.

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Pokal des Fußball-Gaus Berlin-Brandenburg für den Meister Hertha BSC Porzellan, 1935, Leihgabe Hertha BSC 1935 gewinnt Hertha BSC die „Gauliga“ in Berlin-Brandenburg. Auf der handbemalten Porzellantrophäe sind der DFB und der Deutsche Reichsbund für Leibesübungen (DRfL) gemeinsam vertreten. Das zeigt die Reorganisation des deutschen Fußballs im Nationalsozialismus. Die Organisation des Spielbetriebs übernimmt das Fachamt Fußball, dessen Personal überwiegend aus Funktionären des DFB besteht.

Selbstgenähtes Fußballtrikot der ersten Nachkriegsjahre Leinen, um 1948, Leihgabe Sportmuseum Berlin Trikots, Schuhe, Bälle, Tornetze und andere Sportgegenstände sind nach dem Krieg Mangelware. Oft werden sie auf abenteuerliche Weise organisiert oder irgendwie zusammengeflickt.

Bundesliga-Sammelalbum mit dem Hinweis auf die Sonderstellung Berlins Papier, 1972, Leihgabe Privatsammlung Roman Bittner Hertha BSC muss für die unerlaubten Handgeldzahlungen im Zusammenhang mit dem Bundeligaskandal mit dem Zwangsabstieg bezahlen, löst aber gleichzeitig ein Umdenken beim DFB hin zu freien Gehältern aus. Im Mai 1972 hebt der DFB seine strengen Regularien zur Bezahlung von Fußballspielern auf.

Kronprinzenpokal Silber, 1908, Leihgabe Deutsches Fußball-Museum Prinz Wilhelm von Preußen stiftet Anfang des 20. Jahrhunderts den Kronprinzenpokal. Die Trophäe ist ein Wanderpreis für Fußball-Wettspiele zwischen den repräsentativen Mannschaften der Landesverbände des Deutschen Fußball-Bundes. Neben der Deutschen Meisterschaft ist er lange Zeit der wichtigste Wettbewerb im deutschen Fußball. Ausgespielt wird der Kronprinzenpokal bis zum Ende der Monarchie in Deutschland 1918. Auf dem DFB-Bundestag 1919 wird der Wettbewerb in Bundespokal umbenannt und noch bis 1933 ausgespielt.

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Eintrittskarte zum Halbfinale gegen Roter Stern Belgrad in kyrillischer Schrift Papier, 1979, Leihgabe Sammlung Andreas Kramell In der Saison 1978/79 erreicht Hertha BSC zum ersten und bislang einzigen Mal das Halbfinale eines Europacup-Wettbewerbes. Im Hinspiel bei Roter Stern Belgrad gibt es am 11. April 1979 vor 100.000 Zuschauern eine 0:1-Niederlage. Das Rückspiel am 25. April 1979 findet im ausverkauften Berliner Olympiastadion statt. Obwohl Hertha 2:1 gewinnt, zieht Belgrad dank zweier Auswärtstore ins Finale ein.

Pokal zum Hallenfußballturnier 1990 in der Werner-Seelenbinder-Halle Porzellan, 1990, Leihgabe 1. FC Union Berlin Im Januar 1990 trifft die wiedervereinigte Berliner Fußball-Elite – Hertha BSC, 1. FC Union Berlin und BFC Dynamo – in der Werner-Seelenbinder-Halle aufeinander. Die Fans von Hertha und Union verbünden sich spontan mit „Stasi raus!“-Rufen gegen den vom Ministerium für Staats- sicherheit protegierten BFC Dynamo. Die Polizei geleitet 100 Dynamo-Fans eine Viertelstunde vor Abpfiff aus der Halle.

„Zweitoriginal“ der Meisterschale der 2. Bundesliga Silber, 1990er Jahre, Leihgabe Hertha BSC Die Meister der Bundesligen sind offiziell vom DFB berechtigt, verkleinerte originalgetreue Repliken der Meisterschale anzufertigen. Die sieben Strahlen der Meisterschale der 2. Bundesliga stehen für die Tugenden, die Künstler Adolf Kunesch für unerlässlich hält, um die Meisterschaft zu gewinnen: Leidenschaft, Teamgeist, Nervenstärke, Siegeswille, Technik, Taktik und Durchsetzungsvermögen.

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Begleitprogramm

Mi | 26.07. | 12 – 20 Uhr | Museum Ephraim-Palais TAG DER OFFENEN TÜR | ANPFIFF „Anpfiff“ zum Hauptstadtfußball! Mit einem Tag der offenen Tür beginnt die große Sonderausstellung zum Berliner Fußball. Auf drei Etagen des Museums Ephraim-Palais erwarten Sie elf Kapitel Berliner Fußballgeschichte. Seien Sie dabei, wenn Fans durch die Ausstellung führen oder ein Kickerturnier Fußballfreunde aller Couleur zusammenbringt. Dazu gibt es Gelegenheit, die eigenen Fußballgeschichten mit Gleichgesinnten zu teilen oder auf den 125. Geburtstag von Hertha BSC anzustoßen! Eintritt frei

jeweils Sa | 29.07. + 26.08. + 23.09. | 12 Uhr | Arkonaplatz FUSSBALLROUTEN-FAHRRADTOUR | 125 JAHRE HERTHA BSC Wo wurde Hertha BSC gegründet? Wo befand sich das legendäre Stadion „Plumpe“? Diese und andere Fragen beantwortet eine geführte Fahrradtour zur Geschichte des Vereins. Entlang der Fussball Route Berlin geht es vom Arkonaplatz über den „Exer“ (heute Jahn-Sportpark) und den ehemaligen Standort der Plumpe bis zum Poststadion, wo Hertha zu Drittligazeiten spielte. Dabei werden Geschichten und Anekdoten zu einer lebendigen Erzählung über 125 Jahre Hertha BSC verknüpft. Kosten: 11,– Euro | Dauer: ca. 1,5 Stunden (Ende am Poststadion) Mindestteilnehmerzahl: 11 Personen (jeweils mit Fahrrad) Anmeldung über Sport:Kultur e.V. unter: (030) 89 69 94-0 / -22 | [email protected]

Sa | 19.08. | 18 – 2 Uhr | Museum Ephraim-Palais LANGE NACHT DER MUSEEN | FLUTLICHTSPIEL Über 100 Berliner Museen sind in dieser Nacht geöffnet, doch um Fußball geht es nur im Museum Ephraim-Palais – und das garantiert länger als 90 Minuten! Es erwartet Sie eine spielerische und spannungsvolle Nacht. Bei Führungen, Film, Musik, rasantem Kickerspiel und Kulinarischem „made in Berlin“ erfahren Sie hier, wie das Runde ins Eckige kommt! Kombiticket: 18,– / 12,– Euro | bis 12 Jahre Eintritt frei Kartenvorverkauf und Online-Tickets über das gemeinsame Portal aller Berliner Museen unter: www.museumsportal-berlin.de

jeweils Di | 29.08. + 26.09. + 31.10. + 28.11. | 10 – 18 Uhr | Museum Ephraim-Palais ELTERNZEIT KULTUR | MIT DEM BABY INS MUSEUM Bei der Elternzeit Kultur können Sie mit Baby bei freiem Eintritt den Hauptstadtfußball erkunden! Es erwartet Sie ein Rückzugsraum, in dem in aller Ruhe getrunken, gegessen oder gestillt werden kann. Ein „Live-Speaker“ vermittelt außerdem von 10 bis 13 Uhr spannende Hintergründe über die Geschichte von Hertha BSC und seinen Lokalrivalen.Eintritt frei

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Fr | 01.09. | 18 Uhr | Museum Nikolaikirche TALKRUNDE | VIERERKETTE: SCHATTENSEITEN DES FUSSBALLS Depressionen, Alkoholsucht, Manipulationen: Der Leistungsdruck im Profifußball kann tragische Folgen haben. Unter der Moderation des Sportjournalisten Ronny Blaschke werden mit Spielern, Fans, Funktionären und Kulturschaffenden Fußballthemen jenseits der täglichen Berichter- stattung diskutiert. Begleitet wird die Veranstaltung von Kurzfilmen aus dem Fußballfilmfestival „11mm“. Zu Gast ist u. a. Mehdi Benhadj-Djilali (Regisseur). Eintritt: 5 ,– Euro

Mi | 06.09. | 18 Uhr | Kino Babylon „11mm“–FILMABEND | NACHSPIELZEIT Seit elf Jahren präsentiert das Fußballfilmfestival „11mm“ den Kurzfilm-Wettbewerb „11mm shortkicks“. Aus den schönsten Beiträgen der vergangenen Jahre haben die Festivalmacher ein Programm aus und über Berlin zusammengestellt und dazu einige der Filmemacher eingeladen. Eintritt: 7,– Euro Weitere Informationen und Karten unter: (030) 24 25 969 (ab 17 Uhr)

Do | 05.10. | 16 Uhr | Museum Ephraim-Palais (Museumslabor) ERÖFFNUNG AUSSTELLUNG | BERLIN MIT ALLEN SINNEN „Mit allen Sinnen“ haben Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit einer Künstlerin und einer Musikerin ihre Heimatstadt Berlin erkundet. Ihre Erfahrungen präsentieren sie von diesem Tag an in einer Ausstellung. Gezeigt wird auch das von der Künstlerin Patricia Thoma gestaltete Buch über den blinden deutschen Fußballnationalspieler Mulgheta Russom, der auch am Freitag, dem 6. Oktober in der Talkrunde „Viererkette“ zu Gast sein wird. Mit Künstlerin Patricia Thoma und Fußballnationalspieler Mulgheta Russom. Musik: Schülerband der Johann-August-Zeune-Schule für Blinde und Sehbehinderte Eintritt frei

Fr | 06.10. | 18 Uhr | Museum Nikolaikirche TALKRUNDE | VIERERKETTE: FUSSBALL UND ANDERE WELTEN Flüchtlingshilfe, Arbeit gegen den Rassismus und Entwicklungsprojekte stehen für die integrative Kraft des Sports: Jenseits des Profibetriebs wächst das Netzwerk gesellschaftlicher Fußballinitiativen. Mit Spielern, Fans, Funktionären und Kulturschaffenden diskutiert der Sportjournalist Ronny Blaschke. Zu Gast sind u. a. Mulgheta Russom (deutscher Blinden- Fußballnationalspieler), Gerd Liesegang (Vizepräsident des Berliner Fußball-Verbandes), Caro Gaffron (Champions ohne Grenzen) und Johannes Axster (Streetfootballworld). Eintritt: 5,– Euro

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Fr | 03.11. | 18 Uhr | Museum Nikolaikirche TALKRUNDE | VIERERKETTE: FRAUEN IM FUSSBALL Klischees, Geschlechterrollen, Pionierinnen: Der Weg von Frauen zur Gleichberechtigung im Fußball ist immer noch lang. Gemeinsam mit Spielerinnen, Fans, Funktionären, Kulturschaffenden und Zuschauern wird darüber an diesem Abend unter der Moderation des Sportjournalisten Ronny Blaschke diskutiert. Zu Gast sind u. a. Antje Gravenhorst (Fanvertreterin) und Katja Kraus (Managerin und ehemalige Profi-Fußballerin). Eintritt: 5,– Euro

Mi | 08.11. | 18 Uhr | Kino Babylon „11mm“–FILMABEND | NACHSPIELZEIT Das große Spiel Regie: Robert Adolf Stemmle, D 1942, 85 min. Liebesdrama über die Rivalität zweier Fußballspieler. Film- und sporthistorisch herausragend. Chefberater für die Spielszenen war ein gewisser . Präsentiert von „11mm“, dem ersten und größten Fußballfilmfestival der Welt. Eintritt: 7,– Euro Weitere Informationen und Karten unter: (030) 24 25 969 (ab 17 Uhr)

Sa | 11.11. | 14 – 18 Uhr | Museum Ephraim-Palais KICKERTURNIER | AUSGLEICH Das erste Spiel zwischen Hertha BSC und dem 1. FC Union Berlin nach dem Mauerfall endete am 27. Januar 1990 im Olympiastadion mit 2:1. Wie wär‘s mit einer Neuauflage des Klassikers Blau- Weiß gegen Rot am Kickertisch? Und wie wäre es, dabei gegen den Kicker-Nationalspieler und amtierenden Weltmeister Oke Harms anzutreten? Eine Herausforderung, bei der es nicht nur Erfahrung zu gewinnen gibt. Eintritt frei

Fr | 01.12. | 18 Uhr | Museum Nikolaikirche TALKRUNDE | VIERERKETTE: ZUKUNFT DES FUSSBALLS Athletik, Taktik, Computerwelten: Die technische Evolution des Fußballs erreicht ihre nächste Entwicklungsstufe. Moderator Ronny Blaschke diskutiert gemeinsam mit Spielern, Fans, Funktionären und Kulturschaffenden über dieses Thema jenseits der täglichen Fußball- Berichterstattung. Zu Gast sind u. a. Marco Seiffert (Moderator, Fan) und Tobias Escher (Taktikanalyst). Eintritt: 5,– Euro

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Mi | 13.12. | 18 Uhr | Kino Babylon „11mm“–FILMABEND | NACHSPIELZEIT Salomon Kalou – L‘éléphant chérie Regie: Angel Chow-Toun, FRA 2016, 52 min Film über den Fußballstar im Team von Hertha BSC und Nationalspieler der Elfenbeinküste, der sich in seiner Heimat für Kinder und Jugendliche engagiert. Gewinner des „11mm“- Publikumspreises „Die Goldene 11“ 2017. Präsentiert von „11mm“, dem ersten und größten Fußballfilmfestival der Welt. Die Teilnahme von Salomon Kalou ist angefragt. Eintritt: 7,– Euro Weitere Informationen und Karten unter: (030) 24 25 969 (ab 17 Uhr)

So | 07.01. | 10 – 18 Uhr | Museum Ephraim-Palais FINISSAGE | ABPFIFF Finale, oho! Finale, ohohoho! Tauchen Sie am letzten Tag der Sonderausstellung im Museum Ephraim-Palais noch einmal in die Berliner Fußballgeschichte ein. Lassen Sie sich von Kuratoren, Fans und Fußball-Aktiven begleiten, erleben Sie das Endspiel des Kickerturniers und hinterlassen Sie Ihre Meinung zur Zukunft des Fußballs. Denn: Nach dem Spiel ist vor dem Spiel! Eintritt: 6,– / 4,– Euro inkl. Museumseintritt

Tipp! +++ GESPRÄCH & DISKUSSION | HERTHA LÄDT EIN +++ Während der gesamten Laufzeit der Ausstellung werden sich Spieler, Trainer und Manager von Hertha BSC im Museum präsentieren und zu aktuellen Fragen Stellung nehmen – auch mit Blick auf die Fußball-WM 2018 in Russland. Die Termine sind von den Spielplänen der Bundesliga und der EuroLeague abhängig und werden daher kurzfristig bekannt gegeben. Alle Informationen unter: www.hauptstadtfussball.berlin

FÜHRUNGEN jeweils Mi | 09.08. + 20.09. + 11.10. + 15.11. + 20.12. | 18 Uhr | Museum Ephraim-Palais KURATORENFÜHRUNG | TRAINERSTUNDE Führung durch den Hauptstadtfußball mit den Machern der Sonderausstellung. Eintritt: 11,– / 8,– Euro inkl. Museumseintritt | begrenzte Teilnehmerzahl

jeden So | 16 Uhr | Museum Ephraim-Palais FÜHRUNG | DOPPELPASS Ein professioneller Guide und ein Fußballfan nehmen Sie mit auf eine Reise durch 125 Jahre Berliner Fußballgeschichte. Persönliche Geschichten und Lieblingsobjekte in der Ausstellung machen diesen Blick auf den Hauptstadtfußball zu etwas ganz Besonderem. Eintritt: 11,– / 8,– Euro inkl. Museumseintritt | begrenzte Teilnehmerzahl Seite 18

auf Anmeldung | Museum Ephraim-Palais SCHÜLERFÜHRUNG | FUSSBALLGESCHICHTE FÜR JUNIOREN Die Führung zeigt, wie der Berliner Fußball seit jeher mit den politischen und gesellschaftlichen Gegebenheiten der Hauptstadt verbunden ist. Leichtfüßig bewegen sich die Junioren durch spannende Geschichten rund um das runde Leder, tragische Helden, Lokalrivalitäten, Jubel, Verrat, Vielfalt, Fans, Fairness und Kommerz. für Schülergruppen aller Altersstufen Kosten: 30,– Euro pro Gruppe | Dauer: 1 Stunde Anmeldung unter: (030) 24 002 - 162 | [email protected]

Buchbare Führung HAUPTSTADTFUSSBALL 125 Jahre: Hertha BSC & Lokalrivalen Kommen Sie mit auf eine wechselvolle Reise durch 125 Jahre Berliner Fußballgeschichte! Unter sachkundiger Leitung liefert die Führung spannende Hintergrundinformationen zum Hauptstadtfußball. Eintritt: 40,– Euro (bis 10 Personen, jede weitere Person 4,– Euro) zzgl. pro Person ermäßigter Museumseintritt Buchung unter: (030) 24 002 - 162 | [email protected]

VERANSTALTUNGSORTE

MUSEUM EPHRAIM-PALAIS Poststraße 16 | 10178 Berlin U Spittelmarkt | Märkisches Museum | Klosterstraße S Hackescher Markt | Alexanderplatz Bus M48 | 248 Tram M2 | M4 | M5 | M6

MUSEUM NIKOLAIKIRCHE Nikolaikirchplatz | 10178 Berlin U Spittelmarkt | Märkisches Museum | Klosterstraße S Hackescher Markt | Alexanderplatz Bus M48 | 248 Tram M2 | M4 | M5 | M6

FILMTHEATER BABYLON Rosa-Luxemburg-Str. 30 | 10178 Berlin U Rosa-Luxemburg-Platz | S Alexanderplatz Bus 100 | 200 | 340 | 348

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Impressum

Direktor und Vorstand der Stiftung Stadtmuseum Berlin Paul Spies

Vorsitzender des Aufsichtsrates Hertha BSC Bernd Schiphorst

Kuratoren Inhalte Stella Di Leo, Sebastian Ruff Stefano Bazzano Stella Di Leo Projektleitung Juliane Röleke Sebastian Ruff Sebastian Ruff Ursi Friedmann Christian Wolter Bernd Schiphorst Recherche Wissenschaftliche Beratung Gerhard Heinemann Martina Behrendt Juliane Röleke Christina Büch Manfred Sangel Dr. Daniel Koerfer Frank Schurmann Daniel Küchenmeister Peter Schnappauf Dr. Thomas Schneider Harald Voß Harald Tragmann Harald Voß Ausstellungsgestaltung, Planung Thomas Willaschek Treppenhaus, 1. und 2. OG Christian Wolter StudioTK: Carsten Cielobatzki Projektteam Tobias Kunz Marcus Geschke Malte Schurau Gerhard Heinemann Claudia Gali Gesa Keunecke Anette Doomann Thomas Meter Jean-Paul Laue Moritz Möller Heiko Noack Ausstellungsgestaltung, Planung 3. OG Martin Schäfer Jung von Matt Beate Tast-Kasper Heyfolks Andreas Teltow Ines Wenzel Ausstellungsgestaltung, Planung Salon und Evgeny Sement Fassade Ines Wenzel

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Ausstellungsgestaltung, Planung Shop Konservatorische Betreuung Pomplun/Spanier Christina Dill-Friedrich Marina Fümel Ausstellungsgrafik Katharina Plate StudioTK: Ines Quitsch Claudia Gali Konrad Friedrich Schulz Anette Doomann Susanne Teich Jean-Paul Laue Annine Wöllner

Ausstellungsmedien / Filmproduktion Filmrecherche, Rechteklärung StudioTK: Daniel Urria Peter Schnappauf farbfilm Media Digitalisate Lektorat Dorin Ionita Peter Bohmbach Marcus Geschke Objektfotografie Dr. Daniel Koerfer Florian Pohl/City-Press Heiko Noack Michael Setzpfandt Bernd Schiphorst Oliver Ziebe Harald Tragmann Harald Voß Technische Beratung Mario Bombrowski Übersetzung Barbara Fischer Theresa Grace Lewarne White Bernd Pietruschka für keiki communication, Berlin Transporte Ausstellungsbüro Achim Lück Christine Hollering Walter Hebert GmbH & Co.

Leihverkehr Veranstaltungsprogramm Ulrike Müller Katrin Felix Jeanette Haße Ausstellungsbau Beate Tast-Kasper Tobias Heilmann Jan Höfig Vermittlung Esther Wagenvoorde Constanze Schröder Firma Fairnatic Presse und Öffentlichkeitsarbeit, Marketing Druck Mouna Elaini PPS Judith Kuhn VierC Julia Mitrach Anja Schulze

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Online-Redaktion Website, Social Media Drittmittelverwaltung Heiko Noack Alexander Benik Martin Schäfer Michaela Johannes StudioGOOD Doreen Klitzke Marina Kolberg Leihgeber Frank Bahr Erich Beer Jürgen Blisse Roman Bittner Harry Bunk David Gehl Alex Gessner Dirk Greiser Clemens Jabs Rosemarie Jakubke Markus Kolodziej Andreas Kramell Renate und Heinz Kressin Yvonne Kruska Bastian Markworth Christian Müller Michael Preetz Manfred Sangel Bernd Sobeck Frank D. Schurmann (Hertha BSC Museum 1892) Uwe Sturm Erwin Thiel 1. FC Union Berlin Archiv Dresdner Fußballmuseum BFC Germania 1888 Deutsches Fußball-Museum gmp – Architekten von Gerkan, Marg und Partner Hertha BSC Jugendstrafanstalt 3 Berlin Jüdisches Museum Berlin Schirner Sportfoto/Marke der powerplay medienholding AG, Potsdam Sportgeschichtliches Museum Leipzig Sportmuseum Berlin Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland Universitätsbibliothek der Humboldt-Universität zu Berlin Zentralbibliothek der Sportwissenschaften der Deutschen Sporthochschule Köln

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