Jahresbericht 2016
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Staatliches Museum für Naturkunde Stuttgart Jahresbericht Sammeln Bewahren Forschen Vermitteln 16 Impressum Herausgeber Prof. Dr. Johanna Eder Direktorin Staatliches Museum für Naturkunde Stuttgart Rosenstein 1 70191 Stuttgart Redaktion Dr. Annette Gaviria / Sabrina Hohbach Staatliches Museum für Naturkunde Stuttgart Jahresbericht/Dokumentarische Ausgabe ISSN 2191-7817 Berichtsjahr 2016, erschienen 2017 Copyright Diese Zeitschrift ist urheberrechtlich geschützt. Eine Verwertung ist nur mit schriftlicher Genehmi- gung des Herausgebers gestattet. Bildnachweis Coverfotos: Landschnecke Vallonia subcostata aus dem Miozän, K. Wolf-Schwenninger (o.l.); Gelbkopfamazone (Amazona oratrix), U. Schmid (o.r.); neue Schmetterlingsart Pseudobiston pinratanai, H. Rajaei (u.l.); Peristom eines Drehmooses (Familie Funariaceae), A. Beike (u.r.) Inhaltsverzeichnis 2 INHALTSVERZEICHNIS EDITORIAL 4 1 FORSCHUNG 5 1.1 Forschungsprojekte 5 1.1.1 Drittmittel-finanziert 5 1.1.2 Nicht Drittmittel-finanziert 6 1.2 Umfangreiche Freilandarbeiten, Grabungen 12 1.3 Fortbildungen 13 1.3.1 Studienaufenthalte und akademische Fortbildungen 13 1.3.2 Fortbildungen für Präparatoren 13 1.4 Tagungsbeiträge 14 1.4.1 International 14 1.4.2 National 16 1.4.3 Teilnahme an Tagungen mit und ohne Kostenübernahme 17 1.5 Sonstige wissenschaftliche Vorträge 19 1.6 Organisation von Tagungen und Workshops 20 1.7 Organisierte wissenschaftliche Exkursionen 20 1.8 Gastforscher 21 1.8.1 National 21 1.8.2 International 23 2 SAMMLUNG UND BIBLIOTHEK 25 2.1 Bedeutende Sammlungsarbeiten 25 2.1.1 Wissenschaftliche Arbeiten 25 2.1.2 Präparatorische und konservatorische Arbeiten 26 2.1.3 Elektronische Sammlungserschließung 27 2.2 Bedeutende Sammlungszugänge 29 2.3 Führungen hinter die Kulissen und Sonderführungen 30 2.4 Bibliothek und Archiv 31 3 BILDUNG UND ÖFFENTLICHKEITSARBEIT 31 3.1 Führungen und Projekte 31 3.2 Vorträge 32 3.2.1 Populärwissenschaftliche Vorträge 32 3.2.2 Vorträge an anderen Institutionen 32 3.2.3 Vorträge Externer 33 3.3 Populärwissenschaftliche Exkursionen 33 3.4 Sonderveranstaltungen 34 3.5 Fortbildungen 34 4 AUSSTELLUNGEN 35 4.1 Dauerausstellungen 35 4.2 Sonderausstellungen 35 4.3 Besucherstatistik 36 4.3.1 Museum am Löwentor und Schloss Rosenstein 36 4.3.2 Zweigstellen 37 Inhaltsverzeichnis 3 5 WERBEMEDIEN UND PRESSEARBEIT 37 5.1 Entwicklung Corporate Design 37 5.2 Verfasste und gestaltete Print- und Onlinemedien 37 5.3 Berichterstattung 37 5.4 Websites 38 6 LEHRE 39 6.1 Universitär 39 6.1.1 Lehrveranstaltungen 39 6.1.2 Kandidatenbetreuung 40 6.2 Außeruniversitär 41 6.2.1 Lehrveranstaltungen 41 6.2.2 Betreute Stipendiaten, Volontäre, Studenten und Praktikanten 42 6.3 Aus- und Weiterbildungen 43 6.4 Erstellte Lehrmaterialien 43 7 FACHLICHE BERATUNG 44 7.1 Tätigkeiten in wissenschaftlichen Organisationen und Gremien 44 7.2 Gutachten 45 7.2.1 Reviews für wissenschaftliche Zeitschriften und Bücher 45 7.2.2 Gutachten für Drittmittel-Organisationen 45 7.2.3 Gutachten für fachverwandte Institutionen, Behörden und Denkmalschutz 45 8 PERSONAL 46 8.1 Personal unbefristet 46 8.1.1 Organigramm 46 8.1.2 Ausgeschiedene Mitarbeiter 47 8.2 Personal befristet 47 8.3 Preise, Ernennungen und Ehrungen 49 9 PUBLIKATIONEN 50 9.1 Wissenschaftliche Publikationen mit Impact Factor 50 9.2 Wissenschaftliche Publikationen (peer-reviewed) 55 9.3 Wissenschaftliche Publikationen (nicht peer-reviewed) 56 9.4 Wissenschaftliche Beiträge in Buchpublikationen 56 9.5 Wissenschaftliche Buchpublikationen 57 9.6 Wissenschaftliche Publikationen Externer mit Bezug zu den Sammlungen des Museums 57 9.7 Populärwissenschaftliche Publikationen 60 9.8 Abschlussarbeiten zur Erlangung eines akademischen Grades 61 9.9 Vom Museum herausgegebene Schriften 62 9.10 Von Museumsmitarbeitern extern herausgegebene wissenschaftliche Schriften 62 9.11 Redaktionell (mit-)betreute Zeitschriften 62 9.12 Berichte 63 10 LEISTUNGEN EXTERNER/EHRENAMTLICHER 63 10.1 Wissenschaftlicher Beirat 63 10.2 Tätigkeiten Ehrenamtlicher/Externer 63 11 KENNZAHLEN 65 Editorial 4 EDITORIAL Das Jahr 2016 stand ganz im Zeichen unseres 225-jährigen Jubiläums. Mit der Trennung der naturhistorischen Sammlungen von den Kunstsammlungen durch Herzog Carl Eugen und der Berufung wissenschaftlicher Kuratoren für Zoologie, Botanik sowie Mineralogie, Geologie und Paläontologie, beginnt die Geschichte der Eigenständigkeit und der wissenschaftlichen Ent- wicklung des Naturkundemuseums. In einem Festakt feierten wir dieses Jubiläum mit 350 Gästen. Die Festreden hielten Frau Theresia Bauer, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst in Baden-Württemberg, Fritz Kuhn, Oberbürgermeister von Stuttgart, Prof. Dr. Dieter Jauch, Vorsitzender der Gesellschaft zur Förderung des Naturkundemuseums Stuttgart e.V. und Prof. Dr. Christian Meyer, Vorsitzender unseres Wissenschaftlichen Beirats. Der aus diesem Anlass herausgegebene Festband spannt den Bogen der Entwicklung unseres Hauses über die Jahrhunderte und stellt sie in den wissenschafts- und gesell- schaftshistorischen Kontext bis zu unserem international vielfach vernetzten Museum für Naturkunde heute, das Wissenschaft mit und für die Gesellschaft betreibt. Daher stellten wir am Bürgertag aus Anlass unseres Jubiläums Projekte in den Vorder- grund, in welchen citizen science eine wesentliche Rolle spielt, wie die Floristische Kartierung Baden-Württemberg und die Landesweite Artenkartierung von Amphibien und Reptilien. Schließlich ist die Zahl ehrenamtlicher Mitarbeiter unseres Hauses auf mehr als 220 angestiegen. Forschung Insgesamt wurden 117 wissenschaftliche Publikationen in Fachzeitschriften und Monographien publiziert sowie 39 populärwis- senschaftliche Beiträge und Bücher (siehe 9.1). Bemerkenswert sind die Ergebnisse molekularer und morphologischer Unter- suchungen zu Bythiospeum (Brunnenschnecken), wonach die ausschließlich auf Schalenmerkmalen basierende Artenvielfalt nicht gestützt wird. Die umfangreiche Monographie zu Hebeloma (Fälblinge) wird mit Sicherheit über Jahrzehnte ein Standard- werk zu dieser Pilzgattung sein. Die multidisziplinäre Untersuchung der unteroligozänen Fossillagerstätte Rauenberg/Frauen- weiler südlich von Heidelberg zeigt ein höchst artenreiches marines und terrestrisches Ökosystem unter subtropischem Klima vor rund 35 Millionen Jahren. Erfreulich ist, dass das Projekt GBOL (German Barcode of Life) für weitere 3 Jahre durch das BMBF finanziert wird, wobei das SMNS in den Teilprojekten zu Pilzen und parasitischen Wespen mitwirkt. Sammlungen Unter den Sammlungserwerbungen ist die Sammlung Louis Grauvogel, die weltweit bedeutendste private Sammlung terrestri- scher Fossilien der unteren Trias, hervorzuheben. Sie wurde von Louis Grauvogel und seiner Familie im Raum Straßburg über viele Jahre gesammelt und ergraben. Frau Léa Stamm-Grauvogel, Tochter von Louis Grauvogel und selbst Paläontologin, hat nach mehrjähriger sachkundiger Recherche in verschiedenen Museen Europas, diese Sammlung exklusiv unserem Haus ange- boten, weil sie die Qualität und den Standard der Kuratierung unseres Hauses besonders schätzt. Durch Unterstützung der Gesellschaft zur Förderung des Naturkundemuseums Stuttgart e.V. konnte diese Sammlung für unser Haus erworben werden, wodurch unser Alleinstellungsmerkmal Fossilien aus Trias und Jura erheblich verstärkt wird. Ausstellungen Die Große Landesausstellung „Naturdetektive“ ging in mehrfacher Hinsicht neue Wege. Ihre Konzeption zielte auf den Genera- tionen übergreifenden Museumsbesuch. Ob Eltern und ihre Kinder, Großeltern und Enkel, vier Kriminalgeschichten waren mit akribisch-detektivischem Forschergeist zu lösen. Innovative didaktische Methoden wurden eingesetzt, um diese hinsichtlich ihrer Eignung für weitere Ausstellungen, vor allem die Neugestaltung der Dauerausstellung im Schloss Rosenstein zu erpro- ben. Die Besucher, knapp 80.000, waren begeistert und die Ausstellung wurde in Berlin mit dem Kulturmarken-Award „Europä- isches Bildungsprogramm 2016“ ausgezeichnet. Ausbildung Kooperationsverträge verbinden uns mit mehreren Universitäten, allen voran mit der Universität Hohenheim. Sehr erfreulich ist die Zunahme der Zahl universitärer Lehraufträge und der betreuten Kandidaten und Kandidatinnen bzw. abgeschlossener Kandidatenarbeiten. Wissenschaftler Dr. Reinhard Ziegler, Abteilungsleiter Paläontologie und Kurator für fossile Mammalia trat in den Ruhestand ebenso wie Dr. Martin Nebel, Kurator für Kryptogamen. Das Dienstverhältnis mit Dr. Günter Bechly wurde einvernehmlich gelöst. Die Stellen sollen möglichst rasch nachbesetzt werden. Die Stelle des Abteilungsleiters Entomologie wurde im Rahmen einer gemeinsa- men Berufung (Jülicher Modell) der Universität Hohenheim und des Museums als Professur für Systematische Entomolo- gie/Abteilungsleitung Entomologie am SMNS ausgeschrieben, sodass die Besetzung voraussichtlich im Jahr 2017 erfolgen wird. Baumaßnahmen Im Schloss Rosenstein schritt die 2. Phase der Sanierung des Dachgeschosses voran, wenn auch langsamer als vorgesehen. Der Abschluss dieser Phase ist für 2017 geplant. Im Museum am Löwentor ist bedauerlicherweise noch keine Lösung der Prob- lematik des vorbeugenden Brandschutzes in Sicht. Wegen fehlender Vermietungsmöglichkeit erfährt das Museum dadurch nicht nur eine Einbuße an Einnahmen, sondern erleidet auch einen Imageverlust, da Veranstaltungen fachverwandter Einrich- tungen und Vereine nicht abgehalten werden können. Für die Alkoholsammlungen der Herpetologie und Ichthyologie, die drin- gend eine geeignete Unterbringung benötigen (siehe Jahresbericht 2015), wurde eine neue Liegenschaft ins Auge gefasst;