Runter Laden
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Begleitmaterial für den Unterricht Spielfilm l Österreich 2012 l 112 min Sprachen: deutsch, englisch – FSK 12 Regie, Drehbuch: Barbara Albert Kamera: Bogumił Godfrejów Schnitt: Monika Willi Casting: Lisa Oláh Kostümbild: Veronika Albert Szenenbild: Enid Löser Maskenbild: Martha Ruess Musik: Lorenz Dangl Ton: Dietmar Zuson Sounddesign & Mischung: Tobias Fleig Produzenten: Barbara Albert, Bruno Wagner Koproduzenten: Alex Stern, Janine Jackowski, Jonas Dornbach, Maren Ade Produktion: coop99 (Österreich) Koproduktion: Alex Stern Film, Komplizen Film Drehorte: Wien, Berlin, Polen, Siebenbürgen (Rumänien) Förderung: Österreichisches Filminstitut, Filmfonds Wien, Filmstandort Ös- terreich, Polish FIlm Institute Fernsehbeteiligung: ORF (Film/Fernseh-Abkommen), SWR, ARTE Fertigstellung: August 2012 Verleih: Real Fiction Filmverleih Kinostart: 30. Mai 2013 2 Inhaltsverzeichnis Inhalt und Besetzung ...........................................................................................................4 Drehbuch, Regie: Barbara Albert ........................................................................................5 KURZBIO .......................................................................................................................... 5 AUTORINNENSTATEMENT ............................................................................................. 6 REGIESTATEMENT ......................................................................................................... 7 INTERVIEW ................................................................................................................... 8-9 Darsteller .......................................................................................................................10-12 MUSIKLISTE .................................................................................................................. 12 Pressestimmen ...................................................................................................................13 Bildungsziele, Themen, Unterrichtsfächer .......................................................................14 ANKNÜPFUNGSPUNKTE FÜR DIE PÄDAGOGISCHE ARBEIT ................................... 15 Modul 1: Geschichtsbewusstsein und audiovisuelle Medien .........................................16 ARBEITSAUFTRAG 1-1: HISTORISCHE QUELLEN...................................................... 18 ARBEITSAUFTRAG 1-2: RECHERCHE ÜBER SIEBENBÜRGENER-SACHSEN ......... 19 ARBEITSAUFTRAG 1-3: ORAL HISTORY ALS HISTORISCHE QUELLE ..................... 20 Modul 2: Standpunkte und Argumente .............................................................................21 ARBEITSAUFTRAG 2-1: DISKUSSION: DIE BIOGRAFIE DER FIGUR SITA ................ 21 ARBEITSAUFTRAG 2-2: VERSTECKT – VERDRÄNGT – VERARBEITET – UND FERTIG? ................................................................................................................ 24 Modul 3: Persönliche Verantwortung – Damals und heute .............................................25 ARBEITSAUFTRAG 3-1: PERSÖNLICHE VERANTWORTUNG – DAMALS UND HEUTE ................................................................................................... 26 ARBEITSAUFTRAG 3-2: PERSÖNLICHE VERANTWORTUNG – WAS WÜRDE ICH TUN? ................................................................................................ 27 Modul 4: Mit Bildern erzählen ............................................................................................28 ARBEITSAUFTRAG 4-1: MIT BILDERN ERZÄHLEN ..................................................... 29 ARBEITSAUFTRAG 4-2: VERGLEICH VON FILMSTILLS ............................................. 30 Kontakt.................................................................................................................................35 RÜCKFRAGEN UND BUCHUNGEN .............................................................................. 35 3 Inhalt und Besetzung SYNOPSIS Sita ist eine junge Frau von 25 Jahren, lebt in Berlin und studiert Germanistik. Nebenbei macht sie kleine Jobs und bewegt sich im Großstadtleben mit einer hohen FreQuenz. Eines Nachts landet Sita im Atelier eines israelischen Fotokünstlers und etwas an Jocquin berührt Sita auf ungewohnte Weise. Er geht ihr nicht so schnell wieder aus dem Kopf, wie sie es eigentlich angenommen hatte. Zum 95. Geburtstag ihres geliebten Großvaters fährt Sita nach Wien, wo auch ihr Vater Lenzi mit seiner neuen Frau und einem gemeinsamen kleinen Sohn lebt. Am Abend nach dem großen Fest stößt Sita in der Wohnung ihres Vaters auf ein Foto, das ihren Großvater in SS- Uniform zeigt. Gegen den Willen ihres Vaters beginnt Sita in der Vergangenheit ihres Großvaters zu kra- men. Ihr wird zunehmend klar, dass nicht nur ihr Großvater, sondern auch ihr Vater ihr eini- ges verschwiegen haben. Sita bleibt hartnäckig: ein Dokument in einem Wiener Archiv führt sie nach Polen, ein Erinnerungsfoto des Großvaters nach Warschau. Sita dringt immer tiefer in die Abgründe ihrer Familie vor. Auf dieser Reise in die Vergangen- heit der älteren Generationen begegnet sie unerwartet Jocquin wieder. Sitas Perspektive auf ihr eigenes Leben verdichtet sich. Als sie selbst an den Rand der Erschöpfung gelangt, muß sie erkennen, dass sie selbst die Schuld nicht abarbeiten kann. BESETZUNG Sita Archiv-Mitarbeiter in Warschau Gerhard als junger Mann Anna Fischer Łukasz Czapski Lucas Amesberger Gerhard Weiss Alte Frau in Siebenbürgen Sita als Kind Hanns Schuschnig Ekaterina (Kati) Kreh Stella Aschauer Lenzi, Sitas Vater Hausbesetzer Seda August Zirner Bartek Gudejko Maja Samchanova Jocquin Arzt Joshua Itay Tiran Bernhard Köttnitz Franciszek "Franek" Norman Silver Sebi Jugendlicher (Raimund) Daniela Sea Tobias & David Gollner Karl-Alexander Seidel Michael Weiss Chor Model (Sara) Winfried Glatzeder Capella "Ars Musica" Leoni Tenius Marianne, Sitas Mutter unter der Leitung von DÖW-Mitarbeiterin Almut Zilcher Maria Magdalena Nödl Heidi Baratta Gunther Milli als Kind Sedas Bruder Wanja Mues Leoni Stella Berger Ramzan Magomadov Junge Frau Milli als junge Frau Student im Hörsaal Emily Cox Marija Ognjanoska Konstantin Gerlach Gerda, Lenzis Frau Milli als ältere Frau Kristina Bangert Martha Flaschka 4 DREHBUCH, REGIE: BARBARA ALBERT KURZBIO Barbara Albert wurde 1970 in Wien geboren. Sie studierte zunächst Theaterwissenschaft, Germanistik und Publizistik bevor sie 1991 mit dem Regie- und Drehbuchstudium an der Wiener Filmakademie begann. Sie arbeitete als Regie- und Schnittassistentin und spielte als Schauspielerin unter anderem in "Memory of the Unknown" (Regie: Natalie Alonso Casale) und "Crash Test Dummies" (Regie: Jörg Kalt) mit. Ihren international erfolgreichen Kurzfil- men folgte der erste Langspielfilm "Nordrand", der 1999 bei den Filmfestspielen in Venedig gezeigt wurde. Nina Proll gewann den Marcello Mastroianni-Preis als beste Nachwuchs- schauspielerin. Im selben Jahr gründete Barbara Albert gemeinsam mit Martin Gschlacht, Jessica Hausner und Antonin Svoboda die Produktionsfirma coop99. Barbara Albert fungier- te als Co-Autorin bei "Grbavica" (Goldener Bär bei der Berlinale 2006), "Slumming" (im Wett- bewerb der Berlinale 2006), "Das Fräulein" (Goldener Leopard in Locarno 2006) und "Strug- gle" (Cannes 2003). Außerdem schrieb sie das Drehbuch zum Spielfilm "Auswege" (Regie: Nina Kusturica, Berlinale 2004, Perspektiven des jungen Films). Als Produzentin war Barba- ra Albert mitverantwortlich für "Darwin's Nightmare" (Hubert Sauper), "Die fetten Jahre sind vorbei" (Hans Weingartner) und "Schläfer" (Benjamin Heisenberg). Daneben war (und ist) sie als Gastprofessorin und Lektorin an mehreren Hochschulen in Ös- terreich und Deutschland tätig (Wiener Filmakademie, ifs Köln, KHM Karlsruhe, FH St. Pöl- ten). 2007 wurde ihr Sohn Tristan Sunny geboren, seit 2010 lebt sie in Berlin. 5 AUORINNENSTATEMENT DIE LEBENDEN ist ein Film über Schuld und Verantwortung. Nicht nur über die Schuld der Täter einst, sondern auch über Schuld und Verantwortung jeder einzelnen Person heute. Im Mittelpunkt des Films steht eine Figur, SITA. Sie ist die zentrale Figur, um die alles kreist - und pulsierendes Herz des Films. Eine junge, energiegeladene Frau, die, ständig auf der Su- che, dabei auf dem Grat des alten und neuen Europa wandelt. Das Wegschauen des Vaters ist der konventionelle Umgang mit der Familienschuld, Sita stellt sich dagegen, will hinschauen – und kann nur dadurch verzeihen. Erst durch ihr Akzep- tieren der Vergangenheit ihres Großvaters wird ein Verzeihen möglich, und erst durchs Ver- zeihen der Weg für einen Neuanfang geebnet. Meine eigene Familie kommt väterlicherseits aus Siebenbürgen, Rumänien – und so bin ich mit den Themen Verlust der Heimat und Entwurzelung aufgewachsen (auf ganz andere Wei- se habe ich in meinen Filmen NORDRAND und SOMEWHERE ELSE bereits das Thema be- handelt). Die Siebenbürger Sachsen sind durch den Zweiten Weltkrieg gleichermaßen zu Tä- tern und Opfern geworden. Meine Großtante wurde in russische Gefangenschaft verschleppt – andere Verwandte wur- den aufgrund ihrer freiwilligen Meldung zur SS oft aufgrund von Kriegsverletzungen als Wachpersonal in Konzentrationslagern eingesetzt. Dem Drehbuch liegen viele Reisen an die Orte, die auch Sita besucht, aber auch Recher- chen im Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstands in Wien, im Jüdischen Mu- seum in Warschau und in Archiven in Berlin, zugrunde. Über meinen Großonkel und Schriftsteller Dieter Schlesak (zuletzt: „Capesius – der Ausch- witzapotheker“) konnte ich viel handgeschriebenes Material