Die Haltung Der Berliner Universität Im Nationalsozialismus

Total Page:16

File Type:pdf, Size:1020Kb

Die Haltung Der Berliner Universität Im Nationalsozialismus Bei seiner Berufung an die Universität Stockholm 1948 hielt der Slavist Max Vasmer (1886 - 1962) einen Vortrag über „Die Haltung der Berliner Universi- tät“ im Nationalsozialismus. Das politische Porträt von Universität und Preu- ßischer Akademie der Wissenschaften aus der Sicht eines Mitbeteiligten, aber keines Nationalsozialisten, ist – neben dem Bericht des emigrierten Bonner Orientalisten Paul Kahle 1940 – das bislang einzige bekannte Dokument sei- ner Art von einem Ordinarius jener Zeit. Die hier erstmals veröffentlichte Rede führt das Verhalten der Berliner Professorenschaft im Nationalsozialis- Marie-Luise Bott mus zurück auf deren politisches Profil vor 1933 und mündet zuletzt in eine Die Haltung der Berliner Universität im ethische Kategorisierung, womit sie Möglichkeiten des Widerstandes in den Blick nimmt. Neues aus der Geschichte der HU Nationalsozialismus. Max Vasmers Rückschau 1948 Bott: Max Vasmers Rückschau 1948 Bild Rückseite: Reichsführer der Deutschen Studentenschaft Andreas Feickert auf Neues aus der Geschichte der dem Balkon der Berliner Universität 1935 Humboldt-Universität zu Berlin Vorderseite: Schlafender Benutzer in der Preußischen Staatsbibliothek Berlin 1936 Band 1 Berlin 2009 | ISBN 978-3-9813135-6-7 Band 1 Marie-Luise Bott Die Haltung der Berliner Universität im Nationalsozialismus. Max Vasmers Rückschau 1948 Neues aus der Geschichte der Humboldt-Universität zu Berlin 1 Neues aus der Geschichte der Humboldt-Universität zu Berlin Band 1 Marie-Luise Bott: Die Haltung der Berliner Universität im Nationalsozialismus. Max Vasmers Rückschau 1948 Band 2 Reimer Hansen: Von der Friedrich-Wilhelms-Universität zur Humboldt-Universität zu Berlin. Die Umbenennung der Berliner Universität 1945 bis 1949 und die Gründung der Freien Universität Berlin 1948 Herausgeber: Der Präsident der Humboldt-Universität zu Berlin Band 1 ISBN 978-3-9813135-6-7 B erlin 2009 Reihenherausgeber: Lehrstuhl für Wissenschaftsgeschichte, Marie-Luise Bott Auflage: 600 Redaktion & Thomas Richter Herstellung Öffentlichkeitsarbeit der Humboldt-Universität zu Berlin Unter den Linden 6 10099 Berlin www.hu-berlin.de/pr Schutzgebühr: 5 EUR Fotonachweis: Werner Conitz, b p k (1. Umschlagseite) b p k (4. Umschlagseite) Nachlass Frank Siegmann (S. 187, 203) Nachlass Herbert Bräuer (S. 5, 197) Archiv der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (Faksimile S. 24ff., S. 87) Dieser Band ist auch auf dem Dokumenten- und Publikationsserver der Humboldt-Universität zu Berlin edoc.hu-berlin.de erhältlich. Das Manuskript der Rede 7 Einführung 23 Faksimile und Transkription 89 Kommentar 1. Politisches Profil der Berliner Professorenschaft, Hoffnungen und „Fehler“ (Bl. 1 - 5) 2. Personelle Taktiken nationalsozialistischer Einflußnahme auf die Professoren (Bl. 6 - 9) 3. Organisatorische Maßnahmen nationalsozialistischer Hoch- schulpolitik zur Entmachtung der Professorenschaft (Bl. 10 - 13) 4. Verhaltensspielräume kollegialer Solidarität und Gründe für besondere Verfolgung (Bl. 14 - 17) 5. Nationalsozialistische Berufungspolitik und Teilerfolge der Philosophischen Fakultät (Bl. 18 - 20) 6. Formen persönlich widerständigen Verhaltens (Bl. 21 - 23) 7. Bilanz: Die Berliner Universität – ein „Widerstandszentrum“? (Bl. 24 - 31) 189 Resümee 199 Klaus Zernack Nachwort Vorstand der Sprachwissenschaftlichen Gesellschaft, St. Petersburg 1909. Von l. nach r.: Ljudmila Aleksandrovna Mervart, geb. Levi- na (1888 - 1965, Sprachwissenschaftlerin und Ethnographin, 1930 - 35 in Lagerhaft), Max Vasmer (Vorsitzender), Iosif Abgarovič Orbeli (1887 - 1961, Orientalist und Kaukasiologe, 1934 - 51 Di- rektor der Leningrader Eremitage, 1943 - 47 Präsident der Ar- menischen Akademie der Wissenschaften), Cezaria Baudouin de Courtenay (1885 - 1967, Vasmers erste Ehefrau 1910 - 13, ab 1927 Professorin für Ethnographie und Ethnologie in Wilna, Warschau und an der Polnischen Exiluniversität in London), Kazimieras Buga (1879 - 1924, Baltologe). Das Manuskript der Rede Einführung Die Zugriffe nationalsozialistischer Politik auf die Universität sind von der Forschung seit den 1980er Jahren immer wieder als ein Zweistufenprozeß organisatorischer und personeller Maßnahmen beschrieben worden: als institutionelle Umstrukturierung der Universität nach dem „Führerprinzip“ und als soziale Umgestaltung durch Entlassung bzw. Vertreibung rassenideologisch oder politisch unerwünschter und Neuberufung politisch zuverlässiger Mitglieder. Dem folgte auf einer dritten Ebene die Einflußnahme auf kognitive Strukturen von Wissenschaft durch die Orientierung auf „völkische“ Konzepte und die Instrumentalisierung wissenschaftlicher Forschung für den „Kriegseinsatz“.1 Es ist interessant, dem einmal die Binnensicht eines Ordinarius jener Zeit gegenüberzustellen und zu prüfen, wie seine Wahrnehmung die Vorgänge strukturiert. Die Untersuchung ist also personenzentriert. Außerdem setzt sie voraus, daß das Kategoriensystem des zurückblickenden Wissenschaftlers kurz nach Kriegsende im Wesentlichen dasselbe ist, das auch vor 1933 für ihn maßgeblich war.2 1 Vgl. Peter Lundgreen, „Hochschulpolitik und Wissenschaft im Dritten Reich“, in: ders. (Hg.), Wissenschaft im Dritten Reich, Frankfurt a. M. 1985, 9 - 30, hier 10; ebenso Michael Grüttner, „Die deutschen Universitäten unterm Hakenkreuz“, in: John Conelly, Michael Grüttner (Hg.), Zwischen Autonomie und Anpassung: Universitäten in den Diktaturen des 20. Jahrhunderts, Paderborn etc. 2003, 67 - 100, hier 80f. 2 Dem ersten Leser meines Kommentars, Mathias Niendorf, danke ich für wichtige Anregungen. Einführung zu Max Vasmers Rückschau 1948 7 Bei dem hier edierten Dokument kritischer Selbstreflexion aus der Berliner Pro fessorenschaft handelt es sich um das stichwortartige Redemanuskript „Die Haltung der Berliner Universität“ des Slavisten Max Vasmer (St. Petersburg 1886 – West-Berlin 1962). Der Sohn eines Altonaer Kaufmanns absolvierte sein Studium in Petersburg und lehrte nach Auslandsstudien in Krakau, Wien, Graz und Athen ab 1912 an der Petersburger Frauenhochschule. Im Oktober 1917 trat er ein Ordinariat für vergleichende Sprachwissenschaft und Slavistik an der neu gegründeten Philoso phischen Fakultät von Saratov an. Nach der Oktoberrevolution floh er 1918 an die Universität Dorpat. 1921 folgte er einem Ruf nach Leipzig und 1925 nach Berlin. Hier gab Vasmer ab demselben Jahr die in Westeuropa bald führende „Zeitschrift für slavische Philologie“ mit internationalem Autorenkreis heraus, baute den seit 1874 bestehenden Lehrstuhl zum bedeutendsten Slavischen Institut Deutschlands aus und wurde 1931 als erster Slavist ordentliches Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften. Weder er noch seine beiden Assistenten waren Parteigänger des Na- tionalsozialismus. Vasmer gehörte in Berlin zum Freundeskreis um Friedrich Meinecke.3 Seine Ausnahmehaltung kritischer Re- sistenz suchte die in den 1980er Jahren beginnende Fachgeschichtsschreibung in Ost- und Westdeutschland zum Re gelfall für die deutsche Slavistik im Nationalsozialismus zu stilisieren, was unhaltbar ist.4 Bis 1947 lehrte Vasmer an der Universität Berlin. Nach einer Gastprofessur in Stockholm folgte er im Herbst 1949 einem Ruf an die Freie Universität Berlin. Bei 3 Zum politischen Profil Vasmers vgl. Marie-Luise Bott, „Ein Forschungsinstitut für Slavistik in Berlin? Max Vasmers Denkschrift 1928“, in: Jahrbuch für Universitätsgeschichte 2/1999, 151 - 180. 4 Vgl. den Forschungsüberblick bei Marie-Luise Bott, „’Die streng philologische Grundlage bewah ren’. Zur Resistenz des Berliner Slavischen Instituts gegen einen semantischen Umbau des Faches 1933 - 1945“, in: Georg Bollenbeck, Clemens Knobloch (Hg.), Resonanzkonstellationen: Die illu sionäre Autonomie der Kulturwissenschaften, Heidelberg 2004, 133 - 161. 8 Neues aus der Geschichte der HU | Bd. 1 Vasmers Tod 1962 waren sieben Ordinariate in Westdeutschland mit Schülern von ihm besetzt. Das vorzustellende Dokument fand sich undatiert und ohne Kontext in Vasmers Nachlaß.5 Dem Beginn der Rede „Meine Herren!“ und ihrem Schluß zufolge, der die aktuelle Aufgabe ausländischer Kollegen gegenüber deutschen Wissenschaftlern be tont, hielt er sie nicht allgemein öffentlich (die „Damen“ fehlen), sondern im engeren Kollegenkreis im Ausland. Aus dem Text selbst heraus (Bl. 28) ist sie auf 1948 zu datieren. Damit fällt sie in die Zeit von Vasmers Gastprofessur an der Universität Stockholm ab Oktober 1947. Im Frühjahr 1946 hatte er bereits einen Ruf nach Wien erhalten und abgelehnt. Die Einladung zu einer Gastprofessur in Stockholm dagegen, die ihm im August 1946 durch Generalkonsul Lundberg aus Hamburg übermittelt wurde6, nahm er an. Dafür gab es zweierlei Gründe. Die schlechte Ernährungslage in Berlin hatte Vasmers Gesundheit beeinträchtigt. Er brauchte aber gute Arbeits- und Lebensbe- dingungen, um sein „Russisches etymologisches Wörterbuch“ vollenden zu können. 1944 hatte eine Brandbombe alle Vor arbeiten dazu und Vasmers gesamte Bibliothek zerstört. In den beiden Stockholmer Jahren arbeitete er an der Restitution des Manuskripts, das er 1950 abschloß und ab 1953 in Heidelberg zum Druck brachte. Ab 1964 erschien das erste etymologische Wörterbuch des Russischen, verfaßt von einem Deutschen, in russischer 5 Archiv der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (AAW), NL Vasmer, Nr. 48. Für den Hinweis danke ich Ursula Stegelmann, Freie Universität Berlin. – Der Nachlaß Max Vasmers befand sich bis zum Februar 2001 am Osteuropa-Institut der FU Berlin. Dann kam er auf meine Vermittlung ins Archiv der Akademie der Wissenschaften. 6 AAW, NL Vasmer:
Recommended publications
  • Renate Welsh | 2020 RENATE WELSH
    Page 1 2020Renate Welsh | 2020 RENATE WELSH The Hans Christian Andersen Award 2020 Austrian Section of IBBY Author Page 2 Renate Welsh | 2020 Renate Welsh was born in Vienna on December 22nd, 1937. More than once the author has described her childhood as having been an unhappy one, a fact she attributes to the early death of loved ones (her mother and her grandfather), the resulting vague feelings of guilt and living through the Second World War. Early in her life Welsh started to process her experiences by writing and inventing stories. At the age of fifteen she was awarded a scholarship and went to Portland, Oregon, as an exchange student for one year. In 1955 she started to study English, Spanish and political sciences; however, after her wedding in 1956 she broke off her university studies in order to work for the British Council in Vienna. Initially she worked there part-time and as of 1962 she started to work as a freelance translator. She began to write after she had had to stay at a hospital for an extended period in the Year of 1968. This long phase of being bedridden and contemplating triggered her first book, Der Enkel des Löwenjägers (The Lion Hunter’s Grandson), which was on the Roll of Honour on the occasion of the 1970 Austrian State Award. Since 1975 Renate Welsh has worked as a freelance writer. In her comprehensive and versatile overall work she has written about the current tendencies of change in a modern childhood and youth in an exemplary and socially committed way.
    [Show full text]
  • Austrian Federalism in Comparative Perspective
    CONTEMPORARY AUSTRIAN STUDIES | VOLUME 24 Bischof, Karlhofer (Eds.), Williamson (Guest Ed.) • 1914: Aus tria-Hungary, the Origins, and the First Year of World War I War of World the Origins, and First Year tria-Hungary, Austrian Federalism in Comparative Perspective Günter Bischof AustrianFerdinand Federalism Karlhofer (Eds.) in Comparative Perspective Günter Bischof, Ferdinand Karlhofer (Eds.) UNO UNO PRESS innsbruck university press UNO PRESS innsbruck university press Austrian Federalism in ŽŵƉĂƌĂƟǀĞWĞƌƐƉĞĐƟǀĞ Günter Bischof, Ferdinand Karlhofer (Eds.) CONTEMPORARY AUSTRIAN STUDIES | VOLUME 24 UNO PRESS innsbruck university press Copyright © 2015 by University of New Orleans Press All rights reserved under International and Pan-American Copyright Conventions. No part of this book may be reproduced or transmitted in any form, or by any means, electronic or mechanical, including photocopy, recording, or any information storage nd retrieval system, without prior permission in writing from the publisher. All inquiries should be addressed to UNO Press, University of New Orleans, LA 138, 2000 Lakeshore Drive. New Orleans, LA, 70148, USA. www.unopress.org. Printed in the United States of America Book design by Allison Reu and Alex Dimeff Cover photo © Parlamentsdirektion Published in the United States by Published and distributed in Europe University of New Orleans Press by Innsbruck University Press ISBN: 9781608011124 ISBN: 9783902936691 UNO PRESS Publication of this volume has been made possible through generous grants from the the Federal Ministry for Europe, Integration, and Foreign Affairs in Vienna through the Austrian Cultural Forum in New York, as well as the Federal Ministry of Economics, Science, and Research through the Austrian Academic Exchange Service (ÖAAD). The Austrian Marshall Plan Anniversary Foundation in Vienna has been very generous in supporting Center Austria: The Austrian Marshall Plan Center for European Studies at the University of New Orleans and its publications series.
    [Show full text]
  • Cambridge Working Papers in Economics 0910
    Community Characteristics and Demographic Development: Three Württemberg Communities, 1558 - 1914 Sheilagh Ogilvie, Markus Küpker and Janine Maegraith March 2009 CWPE 0910 Community Characteristics and Demographic Development: Three Württemberg Communities, 1558-1914 * Sheilagh Ogilvie, Markus Küpker, and Janine Maegraith Faculty of Economics University of Cambridge * Acknowledgements: We would like to thank Roland Deigendesch, Timothy Guinnane, and Daniel Kirn for their stimulating comments on an earlier version of this paper, but absolve them from responsibility for any errors that might remain. We also gratefully acknowledge the financial support of the Leverhulme Trust (Research Grant F/09 722/A) and the Economic and Social Science Research Council (RES-062-23-0759). Abstract Demographic behaviour is influenced not just by attributes of individuals but also by characteristics of the communities in which those individuals live. A project on ‘Economy, Gender, and Social Capital in the German Demographic Transition’ is analyzing the long- term determinants of fertility by carrying out family reconstitutions of three Württemberg communities (Auingen, Ebhausen, and Wildberg) between c. 1558 and 1914. A related project on ‘Human Well-Being and the “Industrious Revolution”: Consumption, Gender and Social Capital in a German Developing Economy, 1600-1900’ is using marriage and death inventories to investigate how consumption interacted with production and demographic behaviour in two of these communities. This paper examines the historical,
    [Show full text]
  • Psychologism: a Case Study in the Sociology of Philosophical Knowledge/Martin Kusch
    PSYCHOLOGISM For most of this century, Western philosophy has been resolutely antinaturalist, and until recently the sharp distinction between the empirical sciences and philosophy seemed almost self-evident: the questions of why they should be separate, and of how they came to be separate, were never asked. These questions are at the heart of Martin Kusch’s groundbreaking study. Antinaturalism rose to dominance in the debate on psychologism among German academic philosophers at the turn of the century. Psychologism, according to received opinion, was decisively refuted by Frege and Husserl. Kusch therefore examines their arguments and, crucially, relates them to the context that shaped that debate and gave those arguments their persuasive force. Drawing on perspectives pioneered by the sociology of scientific knowledge, he reconstructs the dynamics of the psychologism debate; he uncovers its causes and weighs the factors that determined its outcome. What emerges is the fascinating picture of a struggle, between ‘pure’ philosophy and the newly emerging experimental psychology, for academic status, social influence and institutional power. The triumph of antinaturalism, far from being the only logical conclusion, was dependent on historical contingency. Introducing forms of analysis new to the history of philosophy, Psychologism will make fascinating reading for lecturers and students of philosophy, psychology, sociology and cognitive science; it will also stimulate renewed debate on the prospects of antinaturalism at the close of this century. Martin Kusch is Lecturer at the Science Studies Unit of the University of Edinburgh. He is the author of Language as Calculus vs. Language as Universal Medium (1989), and Foucault’s Strata and Fields (1991).
    [Show full text]
  • Three Württemberg Communities, 1558-1914 *
    Community Characteristics and Demographic Development: Three Württemberg Communities, 1558-1914 * Sheilagh Ogilvie, Markus Küpker, and Janine Maegraith Faculty of Economics University of Cambridge * Acknowledgements: We would like to thank Roland Deigendesch, Timothy Guinnane, and Daniel Kirn for their stimulating comments on an earlier version of this paper, but absolve them from responsibility for any errors that might remain. We also gratefully acknowledge the financial support of the Leverhulme Trust (Research Grant F/09 722/A) and the Economic and Social Science Research Council (RES-062-23-0759). Abstract Demographic behaviour is influenced not just by attributes of individuals but also by characteristics of the communities in which those individuals live. A project on ‘Economy, Gender, and Social Capital in the German Demographic Transition’ is analyzing the long- term determinants of fertility by carrying out family reconstitutions of three Württemberg communities (Auingen, Ebhausen, and Wildberg) between c. 1558 and 1914. A related project on ‘Human Well-Being and the “Industrious Revolution”: Consumption, Gender and Social Capital in a German Developing Economy, 1600-1900’ is using marriage and death inventories to investigate how consumption interacted with production and demographic behaviour in two of these communities. This paper examines the historical, political, institutional, geographical, and economic attributes of the communities analyzed in these projects and discusses their potential effects. The aim is to generate testable hypotheses and relevant independent variables for subsequent econometric analyses of demographic behaviour. JEL Classifications: N0; N33; N43; N53; N63; N73; N93; J1; J13; O13; O15 Keywords: economic history; demography; fertility; gender; social capital; institutions; politics; geography; occupational structure; Germany Table of Contents List of Maps i List of Tables ii List of Figures iii List of Abbreviations iv Coinage, Weights, and Measures v 1.
    [Show full text]
  • Katholische Couleurstudenten Im Widerstand VORWORT
    75 JAHRE BEFREIUNG: katholische Couleurstudenten im widerstand VORWORT WOLF STEINHÄUSL v. DIONYSOS FOE, Rt-D Kartellsenior des MKV Derzeit leben wir in einer politisch äußerst polarisierenden Welt. Nicht nur in Österreich, sondern in ganz Europa spitzt sich die Situation immer stärker zu. Sowohl Links- als auch Rechtsextremismus fordern immer mehr Opfer und verun- sichern die Bevölkerung. Umso wichtiger ist es, mit festen und unverrückbaren Prinzipien den Weg der Mitte zu bestreiten. Gerade für uns katholische Couleurstudenten gilt es, konsequent zu unseren Werten zu stehen und jegliche Art von Extremismus abzulehnen. Religio, Patria, Scientia und Amicitia, das sind die Grundsätze, die wir stolz mit Band und Deckel nach außen tragen. Gerade in prekären Situationen und unsicheren Zeiten gilt es, unsere Prinzipien zu bewahren und zu verteidigen. Das ist es, was uns katholische Couleurstudenten ausmacht: Hinsehen, Aufstehen und Courage zeigen, gerade wenn viele andere aus Angst, Unsicherheit oder einfach aus Bequemlichkeit wegschauen. Als Kartellsenior des MKV bin ich stolz darauf, was unzählige unserer Kartellbrüder im Widerstand aktiv gegen das NS-Regime geleistet haben. Sie haben Farbe bekannt, unabhängig von den Konsequenzen, die sie zu erwarten hatten. Größere Vorbilder kann es für uns alle gar nicht geben. Viele unserer Kartellbrüder mussten ihren Einsatz für die Gesellschaft mit ihrem Le- ben bezahlen. Genau sie gilt es, niemals zu vergessen. „Niemals wieder“ muss unser Credo sein! 2 VORWORT MICHAEL BAYRHAMMER v. BECCARIA Walth Vorortspräsident des ÖCV Mitglieder katholischer Studentenverbindungen stellen an eigene Handlungen höchste Ansprüche. Basierend auf die- sen Ansprüchen gestalten sie die Gesellschaft entscheidend mit. Es ist wichtig, unbequem zu sein, kritisch zu sein, alle als Tatsachen dargestellten Informationen zu hinterfragen, keine Meinung aus Prinzip auszuschließen, bloß weil sie dem eigenen ideologischen Weltbild nicht entspricht.
    [Show full text]
  • Die Haltung Der Berliner Universität Im Nationalsozialismus. Max Vasmers Rückschau 1948
    View metadata, citation and similar papers at core.ac.uk brought to you by CORE provided by Dokumenten-Publikationsserver der Humboldt-Universität... Bei seiner Berufung an die Universität Stockholm 1948 hielt der Slavist Max Vasmer (1886 - 1962) einen Vortrag über „Die Haltung der Berliner Universi- tät“ im Nationalsozialismus. Das politische Porträt von Universität und Preu- ßischer Akademie der Wissenschaften aus der Sicht eines Mitbeteiligten, aber keines Nationalsozialisten, ist – neben dem Bericht des emigrierten Bonner Orientalisten Paul Kahle 1940 – das bislang einzige bekannte Dokument sei- ner Art von einem Ordinarius jener Zeit. Die hier erstmals veröffentlichte Rede führt das Verhalten der Berliner Professorenschaft im Nationalsozialis- Marie-Luise Bott mus zurück auf deren politisches Profil vor 1933 und mündet zuletzt in eine Die Haltung der Berliner Universität im ethische Kategorisierung, womit sie Möglichkeiten des Widerstandes in den Blick nimmt. Neues aus der Geschichte der HU Nationalsozialismus. Max Vasmers Rückschau 1948 Bott: Max Vasmers Rückschau 1948 Bild Rückseite: Reichsführer der Deutschen Studentenschaft Andreas Feickert auf Neues aus der Geschichte der dem Balkon der Berliner Universität 1935 Humboldt-Universität zu Berlin Vorderseite: Schlafender Benutzer in der Preußischen Staatsbibliothek Berlin 1936 Band 1 Berlin 2009 | ISBN 978-3-9813135-6-7 Band 1 Marie-Luise Bott Die Haltung der Berliner Universität im Nationalsozialismus. Max Vasmers Rückschau 1948 Neues aus der Geschichte der Humboldt-Universität zu Berlin 1 Neues aus der Geschichte der Humboldt-Universität zu Berlin Band 1 Marie-Luise Bott: Die Haltung der Berliner Universität im Nationalsozialismus. Max Vasmers Rückschau 1948 Band 2 Reimer Hansen: Von der Friedrich-Wilhelms-Universität zur Humboldt-Universität zu Berlin.
    [Show full text]
  • Jahrbuch 1993
    DÖW - Bibliothek Handbibliothek ,,\4~ 1 r b I 19500 Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes IBLIOTHEK okumentatlonsarchlv des österreichischen Widerstandes JAHRBUCH 1993 Redaktion: Siegwald Ganglmair BIBLIOTHEK Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes UNIV. DOZ. DR. HERBERT STEINER VIZEPRÄSIDENT DES DÖW ZUM 70. GEBURTSTAG (3. 2. 1923) © 1993 by Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes, Wien Printed in Austria Umschlaggestaltung: Atelier Fuhrherr, Wien Layout: Florian Freund, Winfried R. Garscha Hersteller:Plöchl-Druckgesellschaft m. b. H. & Co. KG., 4240 Freistadt ISBN 3-901142-13-4 4 5 DÖW-VIZEPRÄSIDENT UNIV. DOZ. DR. HERBERT STEINER - (als D r. phil. an der U niversität Wien nostrifiziert) 70 JAHRE seit 1%1 Vorarbeiten für das Dokumentationsarchiv des österrei­ chischen Widerstandes 1923 am 3. Februar in Wien geboren 1%3 Mitarbeiter des österreichischen Instituts für Zeitgeschichte 1929- 1933 Besuch der Volksschule in Wien 9., D'Orsaygasse (Forschungsprojekt der Bundesregierung über den öster­ reichischen Widerstand) 1933-1934 Kinderfreunde und Rote Falken seit 1%3 Sekretär und Wissenschaftlicher Leiter des Dokumenta­ ab 1933 Besuch der Realschule in Wien 9., Glasergasse tionsarchivs des österreichischen Widerstandes 1937 Antifaschistische Tätigkeit im KJV 1964 Mitbegründer der "Internationalen Tagung der Historiker der Arbeiterbewegung" 1938 Schulausschluß Berufstitel Professor 1938 November: Flucht über H olland nach England, Jugendlager seit 1972 Obmann der Gesellschaft Österreich - KDVR
    [Show full text]
  • Renate Welsh | 2018 RENATE WELSH
    Page 1 2018Renate Welsh | 2018 RENATE WELSH The Hans Christian Andersen Award 2018 Austrian Section of IBBY Author Page 2 Renate Welsh | 2018 Renate Welsh was born in Vienna on December 22nd, 1937. More than once the author has described her childhood as having been an unhappy one, a fact she attributes to the early death of loved ones (her mother and her grandfather), the resulting vague feelings of guilt and living through the Second World War. Early in her life Welsh started to process her experiences by writing and inventing stories. At the age of fifteen she was awarded a scholarship and went to Portland, Oregon, as an exchange student for one year. In 1955 she started to study English, Spanish and political sciences; however, after her wedding in 1956 she broke off her university studies in order to work for the British Council in Vienna. Initially she worked there part-time and as of 1962 she started to work as a freelance translator. She began to write after she had had to stay at a hospital for an extended period in the Year of 1968. This long phase of being bedridden and contemplating triggered her first book, Der Enkel des Löwenjägers (The Lion Hunter’s Grandson), which was on the Roll of Honour on the occasion of the 1970 Austrian State Award. Since 1975 Renate Welsh has worked as a freelance writer. In her comprehensive and versatile overall work she has written about the current tendencies of change in a modern childhood and youth in an exemplary and socially committed way.
    [Show full text]
  • Between Babylon and Jerusalem. Selected Writings, Ed
    Simon Rawidowicz BETWEEN BABYLON AND JERUSALEM Selected Writings Edited by David N. Myers and Benjamin C. I. Ravid library of jewish history and culture Volume 2 Bibliothek jüdischer Geschichte und Kultur Library of Jewish History and Culture Band / Volume 2 Im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig On behalf of the Saxonian Academy of Sciences and Humanities at Leipzig herausgegeben / edited von / by Dan Diner Redaktion / editorial staff Marcel Müller Momme Schwarz Franziska Jockenhöfer Markus Kirchhoff Cyra Sommer Vandenhoeck & Ruprecht Simon Rawidowicz Between Babylon and Jerusalem Selected Writings Edited by David N. Myers and Benjamin C. I. Ravid The “Library of Jewish History and Culture” is part of the research project “European Traditions – Encyclopedia of Jewish Cultures” at the Saxonian Academy of Sciences and Humanities at Leipzig. It is sponsored by the Academy program of the Federal Re- public of Germany and the Free State of Saxony. The Academy program is coordinated by the Union of the German Academies of Sciences and Humanities. This volume is co-financed by tax funds on the basis of the budget approved by the Saxon State Parliament. Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://dnb.de abrufbar. © 2020, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Theaterstraße 13, D-37073 Göttingen Alle Rechte vorbehalten. Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen bedarf der vorherigen schriftlichen Einwilligung des Verlages. Satz: textformart, Göttingen | www.text-form-art.de Vandenhoeck & Ruprecht Verlage | www.vandenhoeck-ruprecht-verlage.com ISSN 2197-0904 ISBN (Print) 978-3-525-31125-7 ISBN (PDF) 978-3-666-31125-3 https://doi.org/10.13109/9783666311253 Dieses Material steht unter der Creative-Commons-Lizenz Namensnennung – Nicht kommerziell – Keine Bearbeitungen 4.0 International.
    [Show full text]
  • Never a Number. Forever Human."
    Mauthausen Committee Austria Austrian Association of Mauthausen Survivors International Mauthausen Committee Memorial and Liberation Ceremonies 2019 "Never a number. Forever human." "In memory of the blood shed by all peoples, in memory of the millions of brothers assassinated by Nazi-Fascism, we solemnly swear to never abandon this path. We want to erect the most beautiful monument that one could dedicate to the soldiers who have fallen for the cause of freedom of the international community on a secure basis: A world of free men! We direct ourselves to the entire world, shouting: help us in this work!" (Excerpt from the Mauthausen Oath) Since 1946 the Memorial and Liberation Ceremonies have been organized and conducted by concentration camp survivors and their organizations. As successor organization to the Austrian Association of Mauthausen Survivors, Mauthausen Committee Austria has taken on this task. In 2019 we celebrate the 74th anniversary of the liberation of the Mauthausen concentration camp In close cooperation with survivor 0rganizations at national (Austrian Association of Mauthausen Survivors) and international levels (International Mauthausen Committee). Because over 90% of the victims were neither Germans nor Austrians, we vest international importance in the remembrance of the victims of Mauthausen concentration camp and its satellite camps. The International Memorial and Liberation Ceremony is by far the largest memorial and liberation ceremony worldwide. Tens of thousands of people participate annually, including the last living survivors of the Mauthausen concentration camp and its satellite camps, from Austria and abroad, including numerous young people. Each year since 2006, the Memorial and Liberation Ceremonies have been dedicated to a specific theme related to the history of CC Mauthausen or Austria’s Nazi past.
    [Show full text]
  • My Brother's Keeper How American Lutherans Fought to Preserve The
    Concordia Seminary - Saint Louis Scholarly Resources from Concordia Seminary Doctor of Philosophy Dissertation Concordia Seminary Scholarship 12-1-2017 My Brother’s Keeper How American Lutherans Fought to Preserve the Evangelical Lutheran Church of Russia in the USSR, 1921–1939 Matthew Heise Concordia Seminary, St. Louis, [email protected] Follow this and additional works at: https://scholar.csl.edu/phd Part of the History of Christianity Commons Recommended Citation Heise, Matthew, "My Brother’s Keeper How American Lutherans Fought to Preserve the Evangelical Lutheran Church of Russia in the USSR, 1921–1939" (2017). Doctor of Philosophy Dissertation. 68. https://scholar.csl.edu/phd/68 This Dissertation is brought to you for free and open access by the Concordia Seminary Scholarship at Scholarly Resources from Concordia Seminary. It has been accepted for inclusion in Doctor of Philosophy Dissertation by an authorized administrator of Scholarly Resources from Concordia Seminary. For more information, please contact [email protected]. MY BROTHER’S KEEPER HOW AMERICAN LUTHERANS FOUGHT TO PRESERVE THE EVANGELICAL LUTHERAN CHURCH OF RUSSIA IN THE USSR, 1921–1939 A Dissertation Presented to the Faculty of Concordia Seminary, St. Louis, Department of History in Partial Fulfillment of the Requirements for the Degree of Doctor of Philosophy By Matthew Heise December 2017 Approved by Robert Rosin Advisor Robert Kolb Reader Gerhard Bode Reader ii © 2017 by Matthew Walter Heise. All rights reserved. ii CONTENTS ACKNOWLEDGEMENTS .......................................................................................................
    [Show full text]